21.03.2023

Mangel an Schießpulver und Sprengstoffen bedroht EU-Waffenlieferungen an Ukraine

aus e-mail von Doris Pumphrey, 21. März 2023, 15:25 Uhr


Da diese Mail (vorhin mit einem anderen RT-Link) wieder von sehr vielen

Empfängeradressen zurückkam, (und zwar jenen über t-online, vodafone und

net) hier ein Versuch mit einem anderen RT-Link. Doppelsendungen bei

jenen die einen anderen Provider haben, also bitte entschuldigen.)


https://test.rtde.tech/international/165846-mangel-an-schiesspulver-und-sprengstoffen/


21.3.2023


*Mangel an Schießpulver und Sprengstoffen

bedroht EU-Waffenlieferungen an Ukraine


*Laut einem Bericht der Financial Times warnen Vertreter der

Verteidigungsindustrie und Beamte, dass knappe Schießpulver- und

TNT-Lieferungen die Umstellung auf eine "groß angelegte

Kriegsproduktion" und somit Waffenlieferungen an die Ukraine verzögern.


Die Pläne der EU-Länder, in großem Maße Waffen für die Ukraine

herzustellen, werden Medienberichten zufolge durch einen Mangel an

Schießpulver und Sprengstoff behindert. Gegenüber der /Financial

Times/ äußerten Industrie-Insider die Befürchtung, dass sich die

Bemühungen zur Steigerung der Granatenproduktion um bis zu drei Jahre

verzögern könnte. Knappe Lieferungen von Schießpulver,

Plastiksprengstoff und TNT weisen darauf hin, dass die Industrie nicht

in der Lage ist, die erwarteten EU-Aufträge für die Ukraine rasch zu

erfüllen, egal, wie viel Geld auch immer in das Problem gesteckt wird,

so Beamte und Hersteller.

/"Das grundlegende Problem ist, dass die europäische

Verteidigungsindustrie nicht in der Lage für eine groß angelegte

Kriegsproduktion ist", sagte ein deutscher Beamter./


Die EU versucht, Kiews Bedarf an Kriegsgerät zu decken, indem es Geld in

den Verteidigungssektor pumpt, insbesondere in die Produktion von

155-mm-Artillerie. Da man zum einen die Versorgung der ukrainischen

Streitkräfte, aber auch die nationalen Waffenarsenale aufrechterhalten

will, besteht ein dringender Bedarf an Granaten. Hersteller,

Industrievertreter und EU-Beamte warnen jedoch, dass eine erhöhte

Nachfrage die Preise, die im letzten Jahr bereits um ein Fünftel

gestiegen sind, weiter in die Höhe treiben könnte.


"Es ist sehr schwierig, die Produktion von Artilleriemunition zu

steigern, insbesondere der schweren, großkalibrigen Munition, in kurzer

Zeit zu steigern", sagte Jiří Hynek, Vorsitzender des Verbands der

Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie der Tschechischen Republik.:

/"Eine neue Artilleriefabrik ist sehr einfach, aber wie kann man mehr

Artillerie Geschosse ohne Rohstoffe produzieren?"/


Der Bericht der /Financial Times/ erschien im Vorfeld eines Treffens der

EU-Außen- und Verteidigungsminister am Montag in Brüssel, bei dem ein

Munitionspaket beschlossen wurde. Demnach sollen in den nächsten 12

Monaten eine Million Artillerie-Geschosse an die Ukraine geliefert

werden. Dafür werden den Planungen zufolge rund zwei Milliarden Euro an

EU-Mitteln mobilisiert. Nach Angaben von Vertretern der

Verteidigungsindustrie verfügt Europa jedoch nur über einen begrenzten

Vorrat an Sprengstoffen wie Schießpulver, TNT und Nitrozellulose, die

für die Herstellung von Granaten notwendig sind. Engpässe bestehen vor

allem bei Sprengstoffen, die in ganz Europa knapp sind:

/"Es ist nicht möglich, die Nitrozellulose-Produktion in kurzer Zeit zu

erhöhen … In Europa gibt es keine wichtigen Hersteller der von uns

benötigten Rohstoffe. Wenn ich die Produktion von Schießpulver erhöhen

will, brauche ich wahrscheinlich drei Jahre", sagte Hynek./


Explosia, ein tschechischer staatlicher Hersteller und einer der größten

europäischen Sprengstofflieferanten für Munitionsfabriken, erklärte

gegenüber der /Financial Times/, dass die Produktion von Treibladungen

für 155-mm-Artillerie "voll ausgelastet" sei und bis 2026 nicht erhöht

werde.

/"Es sind Investitionen im Gange, um unsere Produktionskapazität weiter

zu erhöhen, aber das ist ein Drei-Jahres-Projekt, keine Aufgabe von ein

paar Monaten", sagte Martin Vencl, der Sprecher des Unternehmens./


In dieser Woche erklärte die rumänische Regierung, sie führe Gespräche

mit amerikanischen und südkoreanischen Unternehmen über den Bau einer

Schießpulverfabrik im Lande. Die letzte derartige Fabrik wurde 2004

geschlossen. Antonio Caro, Generaldirektor der Fábrica Municiones de

Granada, einer der zwei spanischen Hersteller von 155-mm-Artillerie,

erklärte, dass es vier bis fünf Monate gedauert habe, die Produktion

hochzufahren, weil es schwierig sei, Grundstoffe und Komponenten zu

beschaffen.


"Unser Hauptproblem sind die Grundstoffe", sagte Caro. "Die Versorgung

mit Munition ist weltweit sehr angespannt, weil alle Fabriken, genau wie

wir, zu 100 Prozent ausgelastet sind":

/"Es gibt nicht allzu viele Fabriken [zur Herstellung von Materialien

wie TNT und Nitrozellulose] in Europa, und die sind auch zu 100 Prozent

ausgelastet, also müssen wir uns in Indien, Korea und anderen, weiter

entfernten Ländern umsehen", so Caro./


Gianclaudio Torlizzi, ein Berater des italienischen

Verteidigungsministeriums, stimmte dem zu und erklärte: "Wir müssen neue

Lieferquellen aus Ländern finden, die wir bisher nicht angesprochen

haben." Torlizzi weiter: "Jedes europäische Land möchte seine

Verfügbarkeit von Rohstoffen schützen". Laut Caro haben sich die Kosten

für Grundstoffe "verdoppelt und in einigen Fällen verdreifacht". Diese

Steigerungen und der Nachfrageschub haben zu höheren Preisen für

Munition geführt, auch wenn der Anstieg weniger ausgeprägt war. Eine

typische Granate koste heute 850 EUR, etwa 20 Prozent mehr als vor dem

Ukraine-Krieg, erklärte Caro weiter.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

21.03.2023

Ein „Fachbesuch” auf Taiwan  Berlin setzt mit Taiwan-Reise der Forschungsministerin die Provokationen gegen Beijing fort. Deutsche Leitmedien folgen einheitlich einer Sprachregelung, die mit der Ein-China-Politik bricht.

german-foreign-policy.com, 21. März 2023

BERLIN/BEIJING (Eigener Bericht) – Die Bundesregierung setzt ihr Rütteln an der Ein-China-Politik und ihre Provokationen gegen Beijing fort und entsendet Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger nach Taiwan. Stark-Watzinger ist am gestrigen Montag als erste Bundesministerin seit über einem Vierteljahrhundert nach Taipeh aufgebrochen. Rein formal bewegt sich ihr Besuch noch im Rahmen der Berliner Ein-China-Politik, die lediglich Reisen „souveränitätsrelevanter“ Staats- und Regierungsvertreter, darunter Bundespräsident oder Außenministerin, auf die südchinesische Insel untersagt. Faktisch intensiviert Berlin mit dem Besuch aber die offiziellen Kontakte nach Taipeh, während ein Bundestagsabgeordneter aus Stark-Watzingers Partei, der FDP, einen formellen Bruch mit den Konventionen der Ein-China-Politik empfiehlt. Die deutschen Leitmedien sind derweil einheitlich zu einer Sprachregelung übergegangen, die ganz offen mit der Ein-China-Politik bricht: Taiwan sei „nie Teil der Volksrepublik“ gewesen. Damit fallen sie der führenden Oppositionskraft auf Taiwan in den Rücken, die am Ein-China-Prinzip festhält und sich in Verhandlungen um Entspannung und einen Ausgleich mit Beijing bemüht.


Zitat: Souveränitätsrelevante Ämter

Rein formal bewegt sich die Taiwan-Reise von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger noch im Rahmen der Ein-China-Politik, zu der sich die Bundesregierung offiziell bekennt. Demnach erkennt Deutschland an, dass China als einheitliches Land fortbesteht – und dass es seine legitime Ausformung in der Volksrepublik besitzt. Entsprechend unterhält die Bundesrepublik keinerlei diplomatische Beziehungen zu Taiwan und pflegt – dies hat zuletzt eine Sprecherin des Auswärtigen Amts im August vergangenen Jahres ausdrücklich bestätigt – „keine Kontakte auf Ebene der souveränitätsrelevanten Ämter“.[1] Als solche gelten die Ämter des Bundespräsidenten, der Präsidenten von Bundestag und Bundesrat, des Bundeskanzlers, der Außenministerin, des Verteidigungsministers und des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts. Gleichzeitig werden in Berlin traditionell Kontakte zu Inhabern „souveränitätsrelevanter“ Ämter der taiwanischen Behörden vermieden. Nicht betroffen sind Arbeitskontakte zwischen sogenannten Fachministerien; deren – so der Gedanke – allein an Sachfragen orientierten Außenbeziehungen misst Berlin keinerlei implizite Bedeutung in puncto Souveränität bei. Entsprechend betont das Bundesforschungsministerium, bei Stark-Watzingers Taiwan-Reise handele es sich um einen „Fachbesuch“.[2]


„Nicht nur der Provokation dienen“

Dennoch ist die provokative Absicht, die mit der Reise von Stark-Watzinger verbunden ist, unverkennbar. Zwar sind Besuche von Parlamentarischen Staatssekretären unterschiedlicher Bundesministerien in Taipeh tatsächlich gängige Praxis, fanden vor 2020 jährlich statt und wurden nach der Covid-19-Pandemie im November 2022 mit dem Besuch von Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, wieder aufgenommen. Die bislang letzten Besuche von Bundesministern – die Wirtschaftsminister Jürgen Möllemann (1992) und Günter Rexrodt (1994 und 1997) waren jeweils nach Taiwan gereist – sind allerdings über ein Vierteljahrhundert her; die Kooperation zwischen Berlin und Taipeh hat durch den Mangel an Ministerreisen nicht gelitten: Der deutsch-taiwanische Außenhandel hat sich von 2012 (knapp 12,5 Milliarden Euro) bis 2022 (fast 28 Milliarden Euro) mehr als verdoppelt; dies trifft auch auf die deutschen Investitionen in Taiwan zu, die 2012 bei 1,5 Milliarden Euro lagen, 2020 bereits bei annähernd 3,2 Milliarden Euro. Dass Stark-Watzinger wieder zum Mittel des Taiwan-Besuchs greift, ist Teil der Bemühungen der westlichen Mächte, die Insel gegen China politisch aufzuwerten und damit zumindest an der Ein-China-Politik zu rütteln. Mit Blick darauf mahnte die China-Expertin Gudrun Wacker von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) im Dezember, Taiwan-Reisen sollten jedenfalls „nicht nur der Provokation dienen“.[3]


Bruch mit der Ein-China-Politik

Dass zumindest Teile der Berliner Regierungskoalition deutlich weiter reichende Absichten hegen und es erklärtermaßen darauf anlegen, die Konventionen der Ein-China-Politik gezielt zu brechen, zeigen Aktivitäten zahlreicher Bundestagsabgeordneter und vor allem auch Äußerungen aus Stark-Watzingers Partei, der FDP. So sind seit Herbst 2022 gleich mehrere Bundestagsdelegationen nach Taipeh gereist und dort unter anderem mit Präsidentin Tsai Ing-wen sowie Außenminister Joseph Wu zusammengetroffen – beides in der Terminologie des Auswärtigen Amts „souveränitätsrelevante“ Ämter. Der FDP-Abgeordnete Peter Heidt, der im Oktober eine Delegation des Bundestags-Menschenrechtsausschusses nach Taipeh führte, wurde im Dezember mit der Äußerung zitiert, er könne sich „schon vorstellen“, den taiwanischen Außenminister Wu nach Berlin einzuladen. Heidt räumte – wohl mit Blick auf den damit verbundenen offenen Bruch der Ein-China-Politik – ein, man müsse die Sache geschickt einfädeln und einen unverfänglichen Vorwand schaffen: Denkbar sei etwa „zunächst eine Einladung zu einer Veranstaltung und nicht unbedingt ein offizieller Besuch als Außenminister“. Der FDP-Abgeordnete nannte ein mögliches Beispiel: „Das könnte ... eine Einladung einer Stiftung zu einem Panel über Südostasien sein.“[4]


Geschichte wird gemacht

Die Berliner Vorstöße erfolgen in einer Zeit, in der die deutschen Leitmedien systematisch begonnen haben, die Ein-China-Politik offen in Frage zu stellen. So findet sich seit geraumer Zeit folgende Formulierung beinahe wortgleich in Beiträgen der öffentlich-rechtlichen wie auch der auflagenstarken privaten Medien: „Taiwan war nie Teil der 1949 gegründeten Volksrepublik.“[5] Die Formulierung ist oberflächlich grob irreführend und sachlich sogar falsch. Taiwan gehört seit Ende des 17. Jahrhunderts zu China [6], wurde 1895 von Japan als Kolonie in Beschlag genommen und 1945 nach der japanischen Weltkriegsniederlage wieder an China zurückgegeben. Im chinesischen Bürgerkrieg setzten sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Kommunisten durch; sie erklärten China 1949 zur Volksrepublik. Die unterlegene Kuomintang-Regierung setzte sich allerdings auf Taiwan fest und konnte Chinas neue Regierung hindern, die reale Kontrolle über das gesamte Land zu übernehmen. Dass es Beijing seit 1949 nicht gelungen ist, sich die praktische Herrschaftsgewalt über Taiwan zu sichern, trifft banalerweise zu – nicht aber die in den Leitmedien übereinstimmend vertretene Behauptung, Taiwan habe völkerrechtlich nie zur Volksrepublik gehört. Kürzlich war in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gar zu lesen, Taiwan sei lediglich „vier Jahre Teil von China“ gewesen – von 1945 bis 1949.[7]


Politik des Ausgleichs

Politik und Medien in Deutschland wie auch im Westen insgesamt fallen mit ihrer Politik der Spaltung zwischen dem chinesischen Festland und der Insel der führenden Oppositionskraft auf Taiwan in den Rücken, die aktuell durch Verhandlungen mit Beijing für Entspannung zu sorgen und einen Ausgleich herbeizuführen sucht. Im Februar hat sich Andrew Hsia, einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Kuomintang, zehn Tage auf dem Festland aufgehalten und dort auch Gespräche mit einflussreichen Vertretern der Kommunistischen Partei geführt. Dabei hat er – dies entspricht der Position seiner Partei, die im Kern am Ein-China-Prinzip festhält – jegliche Forderung nach einer Unabhängigkeit Taiwans klar zurückgewiesen.[8] In der kommenden Woche will der ehemalige taiwanische Präsident Ma Ying-jeou gleichfalls auf das Festland reisen, um für einen Ausgleich über die Taiwan-Straße hinweg zu werben. Ma hatte als Präsident gedeihliche Beziehungen zu Beijing herzustellen vermocht.[9] Bei der aktuell regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (Democratic Progressive Party), die auf lange Sicht Taiwans Abspaltung anstrebt, stößt seine Reise auf Unmut. Allerdings hat die DPP die Kommunalwahl im November 2022 klar gegen die Kuomintang verloren, die sich nun Hoffnung auf einen Wahlsieg bei der Präsidentenwahl im Januar nächsten Jahres macht. Gewinnt sie, dann könnten Berlin und der Westen genötigt sein, ihr immer aggressiveres Rütteln an der Ein-China-Politik ein Stück weit zurückzufahren.

 

Mehr zum Thema: Spiel mit dem Feuer (II) und Spiel mit dem Feuer (III).

 

[1] Erklärungen des Auswärtigen Amts in der Regierungspressekonferenz vom 08.08.2022.

[2] Viktoria Bräuner, Cornelius Dieckmann: Erste Visite seit 26 Jahren: Warum die Taiwan-Reise der Forschungsministerin so bedeutend ist. tagesspiegel.de 19.03.2023.

[3] Dana Heide, Barbara Gillmann: Unterstützung für Taipeh: Stark-Watzinger könnte 2023 nach Taiwan reisen. handelsblatt.com 13.12.2022.

[4] Cornelius Dieckmann: Erster deuscher Ministerbesuch seit 26 Jahren: Bildungsministerin Stark-Watzinger will 2023 nach Taiwan reisen. tagesspiegel.de 12.12.2022.

[5] Steffen Wurzel: Gemeinsame Geschichte, große Unterschiede. tagesschau.de 02.08.2022. Nahezu wortgleiche Formulierungen finden sich hier (die Beispiele ließen sich zahlreich vermehren): Viktoria Bräuner, Cornelius Dieckmann: Erste Visite seit 26 Jahren: Warum die Taiwan-Reise der Forschungsministerin so bedeutend ist. tagesspiegel.de 19.03.2023. Dana Heide, Barbara Gillmann: Peking zeigt sich verärgert über Taiwanreise der deutschen Forschungsministerin. handelsblatt.com 17.03.2023.

[6] Vgl. beispielsweise Jonathan D. Spence: The Search for Modern China. New York 2013. S. 51-56.

[7] Sara Wagener: Vier Jahre Teil von China. Frankfurter Allgemeine Zeitung 13.02.2023.

[8] Bao Xiao: Andrew Hsia’s China Visit and the Future of Cross-Strait Relations. thediplomat.com 14.02.2023.

[9] Han Chen: Former Taiwan President Ma Ying-jeou plans landmark visit to China. axios.com 20.03.2023.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9199


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20.03.2023

pressenza.com/de

Kann das jemand einordnen:

https://www.pressenza.com/de/2023/02/am-2-april-lasst-uns-den-frieden-in-die-eigenen-haende-nehmen


In der Pressenza-Presseerklärung (siehe Deinen Link) gibt es nur eine

Aussage, die auf einen Urheber hinweist: "Die Idee zu dieser Kampagne

entstand während des Humanistischen Forums in Lissabon ..." -> Wenn ich

diese Aussage weiterverfolge (per Suchmaschine), dann lande ich in dem

folgenden Dokument. Im Dateinamen finde ich die Humanistische Partei

(HP) und im Text unten den "Guru" Silo:

http://www.experiment-demokratie.de/HP_site02/dokumente/einladung_lissab_d_03.pdf


Auf Pressenza erscheinen des öfteren dubiose Inhalte, weshalb Du ja auch

so skeptisch nachfragst.


Die kritische Information, die im Wikipedia-Artikel über die

"Humanistische Partei" enthalten ist, ging ursprünglich vom AStA der

Freien Universität Berlin und den Grünen aus. In den 1980ern hatte die

HP in mehreren Ländern Grüne Parteien gegründet, um unter diesem damals

ansprechenden Namen Mitglieder ihrer Sekte zu werben. An der damaligen

Recherche war ich beteiligt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Humanistische_Partei


Dass die HP versucht, auch Ereignisse wie den Ostermarsch für sich zu

nutzen, überrascht mich nicht.



An pressenza kann jedeR eigene Texte schicken. Wie die vor der

Veröffentlichung geprüft werden, ...?


Pressenza hat einen Reihe ehrenamtlicher Übersetzer für ihre Texte. Luz

Jahnen ist als ÜbersetzerIn gekennzeichnet. Mehr sagt das erst mal

nicht. Denkbar, daß Luz Jahnen den Text bei pressenza lanciert und

gleich übersetzt hat. Denkbar ist auch viel anderes.




 .. über Pressenza weiß ich auch nicht mehr, als dass ihre Nachrichten nicht

ungeprüft übernommen werden sollten - und dass die Informationen über

ihre Struktur und ihre Finanzierung auffallend dünn sind:

https://www.pressenza.com/de/uber-uns/


Die Pressenza - das ist ein ziemlich leistungsfähiger Apparat mit

Profi-Anspruch und täglichem Geschäft seit 15 Jahren (2008 gegründet),

mit Verantwortlichen in zahlreichen Ländern und größeren Editorenboards

in mehreren Sprachen: all das ausschließlich auf Basis von Spenden und

Ehrenamt? - Das kann nicht sein!


Das schreit zum Himmel! Was steckt wirklich dahinter?


Vergleichbare Organisationen legen Finanzen, Spendenkampagnen und

Strukturen ausführlich offen. Außerdem soll das ehrenamtliche Engagement

ja auch gewürdigt werden. Aber bei Pressenza stehen nur Maillisten. Das

passt so gar nicht zu dem tatsächlich professionellem Erscheinungsbild.


Bei Wikipedia finde ich soeben, dass die HP auch an der Gründung der

Pressenza beteiligt gewesen sei:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pressenza#cite_ref-3

Ob das stimmt? Es erklärt jedenfalls, wie der wolkige Text, an dem

Thomas zurecht Anstoß nahm, da hineingekommen ist.


Im Youtube Kanal der Pressenza steht ein Video einer Veranstaltung mit

Silo, "dem Meister unserer Zeit":

https://www.youtube.com/user/PRESSENZA

Weder der youtube-Kanal noch die Veranstaltung ist gut besucht.



In dem Wikipedia-Artikel über Pressenza wird behauptet, sie sei Mitglied

von ICAN. Im Beleg (Fußnote 4), einem Dokument von ICAN selber, steht

aber nur, dass Pressenza ein Partner sei. Diese Unsauberkeit fällt mir

besonders auf, weil es, neben der Referenz zur Deutschen Welle von 2014,

die einzige Referenz von dritten ist. Ansonsten beruht der

Wikipedia-Artikel nur auf Eigenaussagen von Pressenza selber.


Gemessen an dem Anspruch des ehreamtlichen Engagements für Frieden und

Menschenrechte wären enge Kontakte zu den entsprechenden Organisationen

zu erwarten. Aber sie kommen nicht vor (die Erwähnung von ICAN ist eine

Ausnahme); offensichtlich vermeiden diese den Kontakt zu Pressenza.


Anscheinend - und bezeichnenderweise - sind bisher keine Artikel in

Presse-Handbüchern oder vergleichbaren Quellen unabhängiger Dritter oder

gar wissenschaftlicher Einrichtungen über diese "ehrenamtliche

Presseagentur" erschienen (denn sonst wären sie im Wikipedia-Artikel

angeführt), obwohl es sie schon 15 Jahre gibt. Das bedeutet: Dritte

halten sich mit Äußerungen über Pressenza zurück und/oder haben keine

Gelegenheit dazu. Die Trefferliste von Google über 'pressenza' umfasst

nur 3 Seiten.



Weiteres wäre zu recherchieren. Die Ursprünge und wesentlichen Quellen

sind in Lateinamerika und Spanien sowie Italien zu finden (siehe

https://www.pressenza.com/de/contact/ ). Diese Länderschwerpunkte

entsprechen übrigens denen der HP, wie ich sie von früher kenne.

(Luz, das Licht, ist nur der Übersetzername,..



die Literaturangabe, die auch Wikipedia nicht kennt (obwohl sie die

Infos daher haben), liefere ich nach:


Führerkult als Parteiprogramm : "Grüne Zukunft" und "Humanistische

Partei": Lockvögel des siloistischen Okkultismus (1990)

Redaktion: Felix Weiland und Markus Wende. geheftete Broschüre in A4;

Selbstverlag ASTA, Freie Universität Berlin AG Sekten

ISBN 3926522062


https://www.eurobuch.com/buch/isbn/3926522062.html



unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Finanzpolitik KPCh reguliert Finanzsektor

jungewelt.de, Aus: Ausgabe vom 20.03.2023, Seite 9 / Kapital & Arbeit, Von Jörg Kronauer

Beijing: Zentrale Kommission wird Parteispitze unterstellt, um Stabilität im Bankensektor zu gewährleisten


 

VCG/imago images

Mit Sorgen um die Finanzstabilität werden hier die geldpolitischen Kurswechsel des Westens verfolgt: Chinas Zentralbank in Beijing


China gruppiert zur besseren Abwehr des eskalierenden westlichen Wirtschaftskriegs die Steuerung sowie die Kontrolle seines Finanzsektors um. Dafür werden zwei neue Kommissionen eingerichtet, wie die Agentur Xinhua berichtet. Eine neue zentrale Finanzkommission soll direkt dem Zentralkomitee der kommunistischen Partei zuarbeiten und sich vor allem mit der Finanzstabilität befassen beziehungsweise mit Maßnahmen, die zu ihrer Sicherung erforderlich sind. Sie soll darüber hinaus Schritte zur Weiterentwicklung des Finanzsektors vorbereiten. Dazu soll sie ein festes Büro erhalten. Es gehe darum, so heißt es, die »zentrale und einheitliche Führung der Finanzbranche« zu verbessern. Eine zweite neu zu gründende Kommission solle »den ideologischen, politischen und organisatorischen Aufbau der Partei im Finanzsystem« leiten, berichtet Xinhua weiter. Chinesische Experten urteilten Ende vergangener Woche, die Neugruppierung erfolge auch mit Blick auf den Kollaps der Silicon Valley Bank genau zur richtigen Zeit.


Zuweilen heftige Auseinandersetzungen um die Finanzstabilität begleiten die Volksrepublik seit Jahren. Sie spielten etwa im Konflikt mit dem Alibaba-Gründer und Multimilliardär Jack Ma eine wichtige Rolle. Als sich Ma im Oktober 2020 mit Chinas Staatsbankern anlegte, ging es vor allem um riskante Bankgeschäfte: Alibabas Finanzarm Ant Financial vermittelte Privatpersonen kurzfristige, nicht hinlänglich abgesicherte Darlehen auch bei risikoanfälligen Banken; Ma wollte dieses für seinen Konzern äußerst profitable Geschäftsmodell ausweiten, wurde aber wegen der Gefahren, die es für Chinas gesamte Finanzbranche mit sich brachte, unsanft zurückgepfiffen. Kürzlich machte ein womöglich ähnlich gelagerter Fall international Schlagzeilen: Mitte Februar verschwand wie einst Jack Ma der Milliardär Bao Fan, einer der mächtigsten chinesischen Investmentbanker, aus der Öffentlichkeit. Offiziell hieß es dazu, Bao »unterstütze« die Behörden bei ihren Ermittlungen, während die Antikorruptionsbehörde erklärte, Chinas Banker sollten aufhören, »westliche Methoden« nachzuahmen.


Auch jenseits spektakulärer Einzelfälle arbeitet Beijing kontinuierlich daran, die Finanzstabilität zu sichern. Bereits Anfang des Monats hatte Zentralbankchef Yi Gang mitgeteilt, es sei in den vergangenen drei Jahren gelungen, die Zahl kleinerer und mittlerer Finanzinstitute mit hohem Risiko von mehr als 600 auf etwas über 300 zu halbieren. Nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank bekräftigte die chinesische Zentralbank, sie arbeite weiterhin an der Reduzierung der Zahl risikoanfälliger Banken; es handle sich um eine Art »präziser Bombenentschärfung«. Auch darüber hinaus sei es notwendig, die Mechanismen »zur Beseitigung finanzieller Risiken« zu verbessern und den »Aufbau von Kapazitäten« zu »Überwachung, Frühwarnung und Bewertung zu verstärken«. Dazu wird jetzt die neue Zentrale Finanzkommission gegründet.


Die Kommission wird dabei, wie die Global Times explizit betonte, »direkt der Parteispitze unterstellt«. Die nimmt nun also unmittelbar die Zügel in die Hand. Das hatte sich schon seit einiger Zeit angedeutet. Ende Februar berichtete etwa, gestützt auf Berichte von Insidern, das Wall Street Journal beunruhigt vom Plan zur Gründung der Zentralen Finanzkommission und von Überlegungen, zusätzlich Zentralbankchef Yi Gang durch eine der Parteispitze näherstehende Person zu ersetzen. Letzteres ist nicht geschehen, ersteres steht nun aber bevor. Beobachter weisen darauf hin, dass es eine direkt der Partei unterstehende Finanzaufsicht schon einmal gab – in den Jahren von 1998 bis 2003, als es darum ging, den Finanzsektor der Volksrepublik sicher durch die Nachwehen der Asienkrise zu steuern. Aktuell geht es nicht nur darum, wie die Global Times unter Berufung auf chinesische Branchenexperten berichtet, die Auswirkungen der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed einzudämmen – sie haben unter anderem die Silicon Valley Bank zu Fall gebracht – und Chinas Immobilienkrise zu bekämpfen, sondern vor allem auch darum, künftige US-Attacken auf die chinesische Finanzbranche abzuwehren, die im großen Machtkampf des Westens gegen Beijing erwartet werden.


Info: https://www.jungewelt.de/artikel/447142.finanzpolitik-kpch-reguliert-finanzsektor.html

unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Ihr widerlichen "Kriegsgeneräle"…im EU-Parlament

aus e-mail von Doris Pumphrrey, 20. Mär 2023, 21:37 Uhr


*Ihr widerlichen "Kriegsgeneräle"…


*Während einer Debatte im Europaparlament über die Entscheidung weiterer

Waffenlieferungen an Kiew, hielt die irische EU-Abgeordnete Clare Daly

eine Brandrede gegen die vielen EU-Abgeordneten, die diese Entscheidung

bejubelten:


Transkript des Videos

<https://freeassange.rtde.live/europa/video/165620-eu-abgeordnete-daly-rechnet-mit-ihr-macht-mich-krank/>:


/"Während wir uns hier in Sicherheit, Tausende von Kilometern von der

Front entfernt, die Jubelrufe [für Waffenlieferungen] anhören, denke

ich, dass es eine nützliche Übung für uns wäre, uns daran zu erinnern,

was die einfachen Ukrainer erleben.


The Economist berichtet von Zwangsrekrutierungen im ganzen Land.

Eingezogene ohne Erfahrung oder Ausbildung werden an die Front

geschickt, was ein britischer Minister als Abnutzung im Ausmaß des

Ersten Weltkrieges beschreibt. Die Verluste sind geheim, aber wir

wissen, dass die Zahl der Opfer auf etwa 120.000 geschätzt wird.


Bataillonskommandeure melden der Washington Post, dass Rekruten

massenhaft aus ihren Stellungen fliehen. Politico berichtet von einem

harten Vorgehen gegen Deserteure.


Das sind menschliche Wesen! Und in der Kriegsrhetorik hier herrscht ein

beschämender Mangel an Empathie für einfache Menschen. In der Debatte

geht es darum, dass die Waffen weiter fließen, damit der Krieg weitergeht.


In der Ukraine verbrennt eine Generation von Männern, Söhnen,

Ehemännern, Brüdern, die niemals ersetzt werden können. Das kann nicht

ewig so weitergehen.


Und ihr widerlichen "Kriegsgeneräle", die ihr hier sitzt und diese

Männer in den Tod treibt, ihr macht mich krank!


Wir brauchen Frieden. Wir brauchen den Dialog, Wie unangenehm das auch

sein mag!"/


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Aufrüstung des Westens Blindes Vertrauen

jungewelt.de, Aus: Ausgabe vom 20.03.2023, Seite 4 / Inland, Von Kristian Stemmler

Bundesregierung hat keine Angaben über Umfang von ausländischem Kriegsgerät, das über deutsche Häfen verschickt wird

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Jochen Tack/imago

Warten auf Weiterfahrt: US-amerikanische Militärfahrzeuge im Seehafen von Bremerhaven (3.3.2023)





Sie wissen von nichts: Seit etlichen Wochen werden über deutsche Häfen Kampfpanzer und allerlei anderes Kriegsgerät in die Ukraine geliefert – doch die Bundesregierung hat offenbar keine Ahnung, was da genau angelandet wird. Diesen Schluss zieht jedenfalls Amira Mohamed Ali, Kovorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, aus der Antwort der Regierung auf eine Anfrage ihrer Fraktion. Darin erklärte die Bundesregierung, sie habe keine Informationen darüber, welche Waffen für die Ukraine seit Kriegsausbruch von den USA und anderen Staaten über deutsche Häfen geliefert wurden. Sie halte dieses »blinde Vertrauen für hochgefährlich«, kritisierte Mohamed Ali in einer Mitteilung vom Freitag.


Durch eigene Waffenlieferungen und den Transport von internationalem Kriegsgerät beraube sich Deutschland »immer mehr der Möglichkeit, in diesem Konflikt deeskalierend zu wirken«, so die Linke-Politikerin weiter. Immer mehr Militärexperten betonten, dass der Krieg nicht auf dem Schlachtfeld entschieden werden könne. »Wir brauchen endlich Diplomatie statt Panzer«, sagte Mohamed Ali. Deutschland müsse sich den internationalen Friedensinitiativen anschließen und sich für einen Waffenstillstand sowie anschließende Friedensverhandlungen einsetzen.


Die Kofraktionschefin verwies darauf, dass seit Februar in Bremerhaven schweres Kriegsgerät für die Ukraine von US-Frachtschiffen entladen werde. Weder Hafenbehörde noch Bundeswehr oder US-Armee hätten sich bisher zum Umfang der Waffentransporte geäußert. Die Nordsee-Zeitung berichtete am 2. März von Hunderten Militärfahrzeugen, die im Hafen von Bremerhaven auf ihren Weitertransport nach Osten warteten. Auf der sogenannten ABC-Halbinsel, einer Fläche so groß wie 14 Fußballfelder, ständen sie in langen Reihen: Kampfpanzer, Schützenpanzer, Bergepanzer, unzählige Militärlastwagen und -transporter sowie Geländefahrzeuge. Auch die Umrisse eines Kampfhubschraubers seien zu erkennen, so die Nordsee-Zeitung.


Ekkehard Lentz, Sprecher des Bremer Friedensforums, erklärte am Sonnabend gegenüber junge Welt, die »enorme Militarisierung« werde auch im Norden greifbar. Bremerhaven werde immer mehr zur »Drehschreibe von schweren Waffen«. In der Hafenstadt habe die USA erst kürzlich rund 150 Panzer für die Ukraine verladen lassen, so Lentz. »In den nächsten Wochen und Monaten pumpen US-Schiffe laufend Kriegsmaterial nach Bremerhaven zum Weitertransport nach Osteuropa«, erklärte der Aktivist und verwies auf Angaben der Nordsee-Zeitung, denen zufolge in den kommenden Wochen und Monaten insgesamt 150 weitere Schiffe mit militärischer Ausrüstung erwartet würden.

Die Häfen in Kiel, Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven seien schon länger Umschlagplatz für Rüstungsexporte und Militärtransporte, kritisierte Lentz. Die Ostsee werde mit den Marinestützpunkten in Kiel und dem Lagezentrum in Rostock in diesem geostrategisch bedeutsamen Raum weiter zur Gefahrenquelle in der Auseinandersetzung der NATO mit Russland. Im Juni solle die Logistik für das NATO-Manöver »Air Defender 23«, zudem die größte NATO-Luftwaffenübung seit dem Ende des Kalten Krieges, über den Fliegerhorst Wunstorf abgewickelt werden. »Alle diese Standorte sind mit den militärischen Aktivitäten auf den Ukraine-Krieg ausgerichtet, können aber auch für weitere Kriege in Europa und der Welt genutzt werden«, warnte der Friedensaktivist.

Das Bremer Friedensforum setze sich im Verbund norddeutscher Friedensgruppen dagegen für eine »radikale Entmilitarisierung« und eine zivile Außenpolitik ein. »Wir unterstützen die Forderung des diesjährigen Bremerhavener Ostermarsches: »Bremerhaven soll Friedenshafen sein, kein Kriegshafen! Stopp der Waffeneinfuhr über Bremerhaven!« Lentz verwies weiter auf die Bremerhavener Initiative »Mut zum Frieden«, die an jedem Freitag vor der Großen Kirche in der Bürgermeister-Smidt-Straße 47 um 16 Uhr bei einer Mahnwache die Forderung vorbringe: »Keine Waffen und Munition über Bremerhaven!«

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Leserbrief von Istvan Hidy aus Stuttgart (20. März 2023 um 10:33 Uhr)

Versteinertes Besatzungsrecht! Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat 2006 in einem Gutachten bestätigt, dass die Westalliierten nie auf ihre Besatzungsrechte in Deutschland verzichtet haben. In dem Gutachten, dessen Titel »Überleitungsvertrag und Feindstaatenklauseln im Lichte der völkerrechtlichen Souveränität der BRD« lautet, erläutert die Seite sieben, bei den fortgeltenden Bestimmungen handle es sich im Wesentlichen um ein sogenanntes »versteinertes Besatzungsrecht«, das seit Ende des Zweiten Weltkriegs gelte. Wenn die USA unlängst die Entscheidung traf, dass Deutschland kein russisches Gas kaufen darf, dann wird es so gemacht und das politische Deutschland muss kuschen! Die USA besitzen auch weiterhin in Deutschland Militärbasen als eigenes Hoheitsgebiete, wie Ramstein und bestimmten Hafengebieten. Über die dortigen Geschehen braucht sie keine Auskunft zu geben. Weiterhin ist es eindeutig nachvollziehbar auch, dass die deutsche Außenpolitik immer ein Vasall des Nordatlantikpaktes gewesen war und ist. Also ist es nicht ein »blindes Vertrauen« wie der Vertreter von die Linke es vermutet und hochgefährlich hält, sondern bestimmten Besatzungsrechte gelten nach wie vor!


Info: http://jungewelt.de/artikel/447116.html


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Nord-Stream-Sprengung: Putin im O-Ton über die deutsche Regierung

seniora.org, 20. März 2023 11:00 Uhr, 20. März 2023, Von Thomas Röper  – anti-spiegel.ru -

Ein russischer Journalist hat den russischen Präsidenten Putin zu Neuigkeiten über Nord Stream befragt und Putins Antworten waren deutlich.


Zitat: Im wöchentlichen Nachrichtenüberblick des russischen Fernsehens wurde über einen Fund berichtet, den Gazprom bei Nord Stream gemacht hat. Dazu wurde der russische Präsident von einem Journalisten befragt und Putins Antwort über die deutsche Regierung und ihre Politik war mehr als deutlich. Daher habe ich den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.


Beginn der Übersetzung:


Russland klopft an alle Türen, Deutschland zieht den Schwanz ein

Das Thema der Untersuchung des Nord-Stream-Terroranschlags steht weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung. Diese Woche wurde ein sensationeller Fund in dänischen Gewässern, 30 Kilometer vom Ort der Explosion entfernt, gemeldet. Das Objekt ist nicht Teil der Pipelinestruktur. Es ist möglich, dass es sich um einen Sprengkörper oder ein Element davon handelt. Das ist ein weiteres Argument für eine umfassende internationale Untersuchung.

Unser Korrespondent Pavel Sarubin hat den russischen Präsidenten auf den Fund angesprochen. Putin sagte:

„Gazprom hat von der dänischen Regierung die Erlaubnis erhalten, den Ort der Explosion zu untersuchen. Doch Gazprom beschränkte sich nicht darauf, nur den Explosionsort zu untersuchen. Das von Gazprom gemietete Schiff fuhr entlang der Pipeline weiter und in etwa 30 Kilometer Entfernung vom Explosionsort wurde ein Pfosten an einer Stelle wie dem Explosionsort gefunden. Was ist das für eine Stelle? Das ist die am meisten gefährdete Stelle der Gaspipeline, eine Rohrverbindung. Und an dieser Stelle wurde ein Pfosten gefunden. Experten glauben, dass es sich dabei um eine Antenne handeln könnte, die ein Signal empfängt, um einen Sprengsatz zu zünden, der möglicherweise unter dem Pipelinesystem platziert wurde. Jetzt möchten wir von der dänischen Regierung natürlich die Erlaubnis erhalten, die notwendigen Untersuchungen durchzuführen, entweder alleine oder gemeinsam mit ihnen, oder, noch besser, indem wir ein internationales Team von Experten und Sprengstoffexperten bilden, die in solchen Tiefen arbeiten können. Und die, wenn nötig, diesen Sprengkörper entschärfen, falls er dort ist, natürlich. Aber als wir die dänische Regierung danach fragten, erhielten wir die Antwort, dass sie darüber nachdenken müssten und uns eine Antwort geben würden, wenn sie es für möglich halten. Diese vage Antwort haben wir erhalten.“

Hören Sie, hier könnte tatsächlich eine weitere Falle für Russland lauern, wenn wir es schon mit einem so betrügerischen und hinterhältigen Gegner zu tun haben. Bei dem angeblich „vergessenen“ Gegenstand könnte es sich um ein Element eines nicht explodierten Sprengkörpers handeln   – eine durchnässte Ladung, eine Antenne oder ein fallengelassenes Ausrüstungsteil. Was aber, wenn es sich um eine Art Moulage handelt, die mit russischen Bauteilen gefüllt ist und absichtlich zurückgelassen wurde, um sie zu finden und entsetzt zu sein? Oh, Gott! So sind sie, die Russen! Es sind die Russen, nicht wahr? Sie haben die Beweise gefunden. Ist das nicht russisch? Der erste, der sagt, dass es nicht russisch ist, soll den ersten Stein werfen. Und so weiter. Könnte es so eine Falle sein? Ja, könnte es. Nach der Explosion der Nord Streams und dem folgenden Strom von Lügen ist alles möglich.

Russland klopft an alle Türen: sowohl bei der UNO als auch bei den NATO-Ländern, die von dem Terroranschlag in der Ostsee betroffen sind. Doch selbst das scheinbar mächtige Deutschland sitzt mit eingezogenem Schwanz da und wagt es nicht einmal, den USA Fragen zu stellen. Warum?

In diesem Zusammenhang wies Putin darauf hin, dass Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nie wirklich ein souveräner Staat im eigentlichen Sinne des Wortes war. Die Erklärung ist laut Putin einfach:

„Die Sowjetunion hat einst ihre Truppen aus Deutschland abgezogen und ihre faktische Besetzung des Landes beendet. Die Amerikaner haben das, wie Sie wissen, nicht getan, sie besetzen Deutschland weiterhin. Aber es geht ja nicht nur um Deutschland, sondern die Europäer haben meiner Meinung nach das Gen der Unabhängigkeit, der Souveränität und des nationalen Interesses verloren. Je mehr sie auf die Nase oder auf die Stirn geschlagen werden, desto tiefer verbeugen sie sich und desto breiter wurde ihr Lächeln. Es ist schwer, etwas dagegen zu tun, so ist die Generation der heutigen Führungskräfte, sie haben den Instinkt für das nationale Interesse verloren. Das hat viele Gründe   – wirtschaftliche Abhängigkeit, politische Abhängigkeit, mediale Abhängigkeit, industrielle Abhängigkeit, es sind eine Menge Fäden, die diese Bedingungen der demütigenden Abhängigkeit schaffen. Da kann man nichts machen. Meiner Meinung nach wird sich alles irgendwann ändern, aber wann das sein wird, ist im Moment schwer zu sagen.“

„Glauben Sie, dass es eine Zukunft für Nord Stream gibt?“, fragte Sarubin.

„Ja, natürlich, das glaube ich. Wenn unsere europäischen Partner daran interessiert sind, wenn ihr Instinkt für nationale Interessen wiederbelebt wird, dann hat das Projekt natürlich eine Chance. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass sie alles tun, was man ihnen von der anderen Seite des Ozeans sagt“, so Putin.

Ende der Übersetzung

Quelle: https://www.anti-spiegel.ru/2023/putin-im-o-ton-ueber-die-deutsche-regierung/


Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/nord-stream-sprengung-putin-im-o-ton-ueber-die-deutsche-regierung?acm=3998_1694


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Mad Dream – oder: Die Zeitenwende vom 20. März 2003


 
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Keine Satire: Mit diesem Bild informierte die US-Plattform «www.army.mil» im Dezember 2008 die Welt über die Beendigung der Teilnahme ukrainischer Soldaten am Krieg der USA gegen den Irak. Über 5000 Soldaten aus der Ukraine sollen im Rahmen der «Koalition der Willigen», damals noch unter Präsident Leonid Kutschma, an diesem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der USA, bei dem Hunderttausende von irakischen Zivilisten ums Leben kamen, teilgenommen haben, so «army.mil». 13 ukrainische Soldaten kamen gemäß «army.mil» dabei zu Tode. (Bild: army.mil)


globalbridge.ch, 20. März 2023 Autor: Leo Ensel in Allgemein, Geschichte, Medienkritik, Militär, Politik

Heute vor 20 Jahren überfielen die USA völkerrechtswidrig und mit Lügen begründet den Irak. Sie bombardierten gezielt die Infrastruktur der großen Städte, verübten Verbrechen gegen die Menschlichkeit und hinterließen ein Land im Chaos mit Hundertausenden von toten Zivilisten. Die Empörung in Medien und Politik über diesen „Bruch der regelbasierten Weltordnung“ hält sich bis heute in engen Grenzen. – Stoff für eine bitterböse Satire.

Manchmal hat man wirklich völlig verrückte Träume. Und wenn man aufwacht, ist man völlig in Schweiß gebadet. Oder man kommt ins Grübeln … Schauen Sie sich bitte mal an, wovon ich gestern Nacht geträumt habe.


Das Land entwaffnen und den faschistischen Präsidenten stürzen

Die Atommacht überfiel ein Land, dessen Staatspräsident – sagen wir es mal so – mit Demokratie nicht allzu viel am Hut hatte, aber über einen langen Zeitraum von den USA ökonomisch unterstützt und militärisch aufgerüstet worden war. Eine Fabrik zur Produktion von Massenvernichtungsmitteln, so wurde im Vorfeld lauthals verkündet, sei dort in Betrieb. Möglicherweise wären auch bereits welche gelagert. Das Land mit dem ‚faschistischen Führer‘ müsse unbedingt entwaffnet, die Zivilbevölkerung befreit und der Faschismus besiegt werden.


Die Supermacht rückte mit Panzerverbänden völkerrechtswidrig in das Land ein und auf die Hauptstadt vor. Sie beschoss gezielt die Infrastruktur in den großen Städten, besonders die Elektrizitäts- und Wasserversorgung. Zum Schluss hinterließ sie ein gigantisches Chaos, zerstörte Städte und Hundertausende tote Zivilisten. Aber die Besatzungsmacht verübte auch barbarische Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Kriegsgefangene wurden erniedrigt, misshandelt, vergewaltigt und systematisch gefoltert – oft bis zum Tod. Die Täter ließen sich hunderte Male fotografieren, während sie sich neben den von ihnen gedemütigten Opfern stolz in Pose warfen.


„Herr Bush, Sie töten unschuldige Kinder!“

Gottseidank wurde der durch nichts zu rechtfertigende völkerrechtswidrige Überfall von der westlichen Welt nicht widerstandslos hingenommen. Ein Aufschrei der Entrüstung ging durch die Länder der Europäischen Union, vor allem durch Deutschland. Dieser „Bruch der regelbasierten Weltordnung“ dürfe niemals hingenommen werden, das Beispiel dürfe auf keinen Fall Schule machen!


Der deutsche Bundeskanzler sprach von einer „Zeitenwende“, der Bundespräsident später gar von einem „Epochenbruch“. EU-weit wurden umgehend härteste Sanktionen nie gekannten Ausmaßes gegen den Aggressor beschlossen und die deutsche Außenministerin verkündete lautstark: „Das wird die USA (Russland) ruinieren!“ Einige Tage später schleuderte sie via Television dem Präsidenten des Aggressors mutig ins Gesicht: „Herr Bush, Sie töten unschuldige Kinder!“


Natürlich verurteilten die deutschen Medien in tagtäglichem Staccato unisono die völkerrechtswidrige Invasion. Die USA, so hieß es, führten einen Vernichtungskrieg gegen den Irak und Bush sei der „neue Hitler“. In jeder Talkshow, von „Maischberger“ über „Maybrit Illner“ und „Anne Will“ bis „Lanz“, echauffierten sich Journalisten und Politiker von Regierungskoalition und Opposition über die barbarischen Verbrechen der Besatzer und machten gegen die „Bush-Versteher“ im Inland mobil. Der zu Unrecht überfallene Irak, dem man anfangs zur Verteidigung lediglich Helme liefern wollte, müsse unter allen Umständen effektiv gegen den Aggressor ausgerüstet werden – so hieß es.


„Der Kanzler hat Ladehemmung!“

Und so kam es denn auch. Nach langem Zögern – „Der Kanzler hat Ladehemmung!“, tönte eine bekannte Politikerin der Regierungskoalition – rang sich der Bundeskanzler endlich dazu durch, die irakische Armee mit Waffen zu unterstützen. Später lieferte Deutschland Leopard-Panzer und bildete irakische Soldaten auf deutschem Territorium darin aus. Besonders mutige Länder der Europäischen Union erklärten sich sogar dazu bereit, den Irak mit Kampfjets gegen die US-Aggressoren zu unterstützen.


Irakische Flüchtlinge – ihre Zahl ging in die Millionen – wurden mit offenen Armen empfangen. Sie konnten visafrei in die EU einreisen, wo ihnen großzügig und unbürokratisch geholfen wurde. Nahezu jeden Abend wurden die täglichen Videobotschaften des irakischen Präsidenten mit seinen nie abreißenden Forderungen nach weiteren, noch effektiveren Waffen von „Tagesschau“, „Tagesthemen“, „heute“ und „heute-journal“ wiedergegeben und wohlwollend kommentiert. Nein, nicht nur das: Die Journalist-Sternchen-innen zeigten „Haltung“ und machten Druck auf die nach wie vor zu zurückhaltende Bundesregierung. Schließlich würde der Irak nicht nur die westlichen Werte, sondern auch heldenhaft uns selbst verteidigen. Der Irak, so hieß es schließlich, müsse den Krieg gewinnen!


Und siehe da, der Kanzler zog nach. Immerhin verkündete er öffentlich, „der Irak dürfe den Krieg nicht verlieren“. Und er legte noch einen drauf: „Wir wurden eiskalt belogen“, attackierte er nun öffentlich den Aggressor. Deutschland habe sich in den vergangenen Jahrzehnten fahrlässig von den USA ökonomisch abhängig gemacht. Nun müssten neue verlässliche Kooperationspartner gefunden werden. Prompt fuhr er mit seinem Wirtschaftsminister nach Brasilien, Japan, Indien und sogar nach Afrika. Die smarte Außenministerin – wie immer etwas spontaner und forscher – verplatterte sich gar öffentlich und erklärte: „Wir befinden uns im Krieg mit den USA!“


Internationaler Haftbefehl gegen George W. Bush

Als die Verbrechen gegen die Menschlichkeit von Abu Graib bekannt wurden, setzte gar ein wahrer „Horrortourismus“ ein: Jede/r Politiker/in, der oder die etwas auf sich hielt – von der EU-Präsidentin über die Außenministerin bis zum Oppositionsführer – besichtigte diesen Ort grausigster Verbrechen und gab umgehend kund, dies dürfe niemals ungesühnt bleiben! Den Höhepunkt erreichte die westliche Kampagne, als endlich der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen George W. Bush wegen amerikanischer Kriegsverbrechen erließ …

Und heute Morgen wachte ich schweißgebadet auf.


Erleichtert, festzustellen, dass die Welt wieder in Ordnung war!


Info: https://globalbridge.ch/mad-dream-oder-die-zeitenwende-vom-20-maerz-2003


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Merkels politisches Vermächtnis muss neu bewertet werden

aus e-mail von Doris Pumphrey, 20. März 2023, 11:18 Uhr


https://freeassange.rtde.live/meinung/165718-angela-merkels-politisches-vermaechtnis/

20.3.2023


*Angela Merkels politisches Vermächtnis muss neu bewertet werden

**

*Für diejenigen, die nur beiläufig die Ereignisse in den internationalen

Beziehungen verfolgen, ist es schwer zu glauben, dass Angela Merkel

jahrelang von den USA gesteuert wurde, während sie gleichzeitig mit

Präsident Putin freundschaftlich verbunden war und sogar mit ihm

gemeinsam den Bau der Nord-Stream-Pipelines vorantrieb.


/Von Andrew Korybko/


Der Vorsitzende des russischen nationalen Sicherheitsrates, Nikolai

Patruschew, erwähnte Anfang vergangener Woche in einem Interview

<https://www.rt.com/russia/572883-germany-not-independent-patrushev/>,

dass "das Weiße Haus die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel

jahrelang gesteuert hat". Diese Bemerkung steht im Gegensatz zu den

bisherigen Wahrnehmungen in der Gemeinschaft der alternativen Medien, wo

gerne darüber spekuliert wurde, ob Merkel eine multipolare Partnerschaft

mit Russland

<https://asiatimes.com/2018/08/putins-wedding-trip-seals-marriage-of-convenience-with-merkel/

und China

<https://asiatimes.com/2019/03/the-eu-bows-to-systemic-rival-china/

anstrebe. Diejenigen, die damals solche Ansichten vertraten, sollten

jetzt, im Licht der jüngsten Schlussfolgerung von Patruschew, Merkels

politisches Vermächtnis neu bewerten.


Zwar schien Präsident Putin selbst Merkel so wahrzunehmen, wie die

Analysten aus den alternativen Medien es taten. Dies erklärte umso mehr

seine Fassungslosigkeit, nachdem Merkel in einem Interview mit der Zeit

zugegeben hatte

<https://www.rt.com/news/567863-merkel-minsk-stronger-ukraine/>, nie ein

Interesse an der Umsetzung der Minsker Abkommen gehabt zu haben, und

diese in Wahrheit dazu dienten, für Kiew Zeit zu gewinnen, um

aufzurüsten und die ukrainische Armee auszubilden. Was die früheren

Wahrnehmungen in den alternativen Medien in Bezug auf Merkel für viele

so verlockend machte, war ihre langjährige freundschaftliche

Verbundenheit mit dem russischen Präsidenten, was sich im Projekt der

Nord-Stream-Pipelines greifbar manifestierte.


Russland hat offensichtlich alles in Bezug auf Merkel neu bewertet, wie

die Schlussfolgerung von Patruschew zeigt. Aber genau das macht ihre

Verbundenheit mit Präsident Putin und ihre früheren Pipeline-Erfolge

umso faszinierender. Schließlich ist es schwer zu glauben, dass die USA

sowohl Merkel als auch Putin hinter den Kulissen heimlich unterstützten

und gleichzeitig öffentlich kritisiert haben. Daher die Verwirrung.


*Die Grenzen des Einflusses der USA auf ihre Vasallen*


Was Beobachter daher benötigen, um Merkels Taktik besser zu verstehen,

ist eine überzeugende Erklärung, die diese scheinbare

Widersprüchlichkeit verbindet. Für diejenigen, die nur beiläufig die

Ereignisse in den internationalen Beziehungen verfolgen, ist es schwer

zu glauben, dass Angela Merkel jahrelang von den USA gesteuert wurde,

während sie gleichzeitig mit Präsident Putin freundschaftlich verbunden

war und sogar mit ihm gemeinsam den Bau der Nord-Stream-Pipelines

vorantrieb.


Die USA üben sehr selten die volle Kontrolle über ihre Vasallen aus,

auch nicht über Selenskij. Laut einem jüngsten Bericht

<https://www.politico.com/news/2023/03/12/biden-united-states-ukraine-relationship-cracks-00086654

von /Politico/ mit dem Titel "Kleine Risse: Die Einheit zwischen den USA

und der Ukraine bricht langsam auseinander" geht es um zunehmende

Differenzen in mehreren Schlüsselfragen. Die alternativen Medien und

ihre Antagonisten bei den Mainstream-Medien, neigen dazu, die

Beziehungen zwischen Staaten und Staatsoberhäuptern zu stark zu

vereinfachen. Zum Beispiel behaupten die alternativen Medien, dass die

USA Selenskij völlig unter Kontrolle hätten. Während die

Mainstream-Medien den weißrussischen Präsidenten Lukaschenko als von

Russland kontrolliert betrachteten.


Die Realität ist jedoch, dass sowohl Selenskij als auch Lukaschenko,

trotz der nahezu vollständigen Angleichung der eigenen Ansichten an ihre

jeweiligen größeren Partner, immer noch ein gewisses Maß an

Unabhängigkeit behalten haben. Aus Gründen der "narrativen und

politischen Bequemlichkeit", ist es für die alternativen und die

Mainstream-Medien jedoch viel einfacher, die Beziehungen zwischen

Staaten und Staatsoberhäuptern stark zu simplifizieren, anstatt die

tieferen Nuancen zu ergründen – was die große Mehrheit ihres jeweiligen

Publikums auch tut, das die Ereignisse nur beiläufig verfolgt und in der

Regel auch nichts Genaueres wissen möchte.


*Präsident Putins Kritik an Wunschdenken-Analysen*


Nachdem dieser entscheidende Mangel in den Informationsangeboten zu

diesem Thema beleuchtet wurde, sollte man versuchen zu verstehen, auf

welche Weise Merkel von den USA gesteuert wurde, während sie

gleichzeitig die Beziehungen zu Russland im Energiesektor ausbaute. Die

Kontrolle über Merkel war offensichtlich nicht mächtig genug, um die

Beziehungen der Bundesrepublik zu Russland nach den Wünschen der USA zu

beeinflussen, was erklärt, warum diese von den USA gesteuerte

Staatschefin auch unter diesem enormen Druck beachtliche Erfolge

erzielen konnte.


Trotz Merkels pragmatischem, von wirtschaftlichen Aspekten getriebenem

Ansatz in Bezug auf die Beziehungen zu Russland, die durch das objektive

nationale Interesse Deutschlands motiviert waren, günstige Ressourcen zu

beziehen, wäre es ein Fehler, Merkel als eine Verfechterin der

Multipolarität zu bezeichnen. Die Spekulationen in den alternativen

Medien, dass sie insgeheim eine bahnbrechende trilaterale Partnerschaft

mit Russland und China anstreben würde, waren nichts als Wunschdenken,

wie Präsident Putin im vergangenen Sommer festgestellt hat

<https://astutenews.com/2022/07/putin-cautioned-russian-strategic-forecasters-against-indulging-in-wishful-thinking/>.


Damals sagte er gegenüber Mitarbeitern und Veteranen des

Auslandsgeheimdienstes, dass "die Nachrichtendienste der strategischen

Analyse internationaler Prozesse Priorität einräumen sollten. Und diese

Analyse muss realistisch und objektiv sein und sich auf verifizierte

Informationen und eine Vielzahl zuverlässiger Quellen stützen. Man

sollte sich nicht einem Wunschdenken hingeben."


Die Relevanz dieser Bemerkung besteht darin, dass einige positive

öffentliche Schritte nicht immer auf einen größeren geheimen Plan hindeuten.


*Russlands strategisches Kalkül während Merkels Amtszeit*


Präsident Putin glaubte nie, dass Merkel eine trilaterale Partnerschaft

mit seinem Land und China anstrebte, was Eurasien von der unipolaren

Hegemonie der USA befreit hätte. Aber er wurde definitiv von Merkel bei

den Minsker Abkommen getäuscht. Er wusste, dass der Unabhängigkeit der

Bundeskanzlerin durch den Einfluss der USA Grenzen gesetzt waren, aber

Putin glaubte aufrichtig, dass sie stark genug sei, den Frieden in der

Ukraine zu forcieren, so wie sie stark genug war, den Bau der beiden

Nord-Streams durchzusetzen.


Die Annahmen des russischen Staatschefs in Bezug auf die Rolle seines

Landes bei der Ausweitung des transeurasischen Handels, waren, dass sich

Deutschland für die Umsetzung der Minsker Abkommen starkmachen würde, um

die daraus resultierenden wirtschaftlichen Opportunitäten zu

erschließen, von denen vor allem Deutschland selbst profitiert hätte.

Dies war theoretisch ebenso sinnvoll wie Putins frühere Einschätzung

bezüglich Deutschlands Interesse am Bau der Pipelines – trotz des

immensen Drucks aus den USA, dieses Projekt zu stoppen.


Präsident Putin kann daher nicht vorgeworfen werden, erwartet zu haben,

dass Merkel sich aufrichtig für die Minsker Abkommen einsetzen wird, da

Präzedenzfälle gezeigt haben, dass es einen Grund für ihn gab zu

glauben, dass Merkel stark genug sei, um sich den USA auch in dieser

Frage zu widersetzen. Tatsächlich wäre dies den USA möglicherweise nicht

einmal ein Dorn im Auge gewesen, zumindest nicht während Trumps

Amtszeit, da dieser offen davon sprach, die Differenzen mit Russland

beseitigen zu wollen, damit sich die USA ausschließlich auf die

"Eindämmung Chinas" konzentrieren könnten, anstatt sich an zwei

geostrategischen Brennpunkten zu verzetteln.


*Merkels Duplizität gegenüber den Präsidenten Putin und Trump*


Trump konnte dieses große strategische Ziel aufgrund des beispiellosen

Widerstands der liberalen Globalisten in den Militär-, Geheimdienst- und

diplomatischen Bürokratien seines Landes –  im "tiefen Staat" – nicht

erreichen. Diese waren stattdessen davon besessen, "Russland

einzudämmen". Präsident Putin war sich dieser Faktoren bewusst, die jede

Handlungsfreiheit seines amerikanischen Amtskollegen in dieser Hinsicht

einschränkten, aber er schien nicht bemerkt zu haben, dass diese

schädlichen Protagonisten des "tiefen Staates" ihre Klauen bereits tief

in Merkel getrieben hatten.


Diese Beobachtung, die erst im Nachhinein gemacht wurde, erklärt, warum

Merkel später zugab, dass sie nie ein Interesse an der Umsetzung der

Minsker Abkommen hatte, was bedeutet, dass sie auch Trump in geheimer

Absprache mit seinen Gegnern hinters Licht geführt hatte. Auch wenn

Merkel von äußerem Einfluss befreit gewesen wäre und letztlich dazu

beigetragen hätte, den ukrainischen Bürgerkrieg zu beenden, ist es

trotzdem unrealistisch sich vorzustellen, dass Trump, als vehementer

antichinesischer Politiker, nicht alle Register gezogen hätte, um Merkel

daran zu hindern, sich mit China zu verbünden.


Die USA üben seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen starken Einfluss

auf Deutschland aus, obwohl sie nie allmächtig waren, wie Merkels

freundschaftliche Verbundenheit mit Präsident Putin und der erfolgreiche

Bau der Nord-Stream-Pipelines beweisen. Russland erkannte dies, irrte

jedoch in der Annahme, dass die USA der "Eindämmung" Chinas" Priorität

einräumen würden, weshalb Moskau erwartete, dass Merkel Kiew zur

Umsetzung der Minsker Abkommen drängen könnte, was im Ergebnis den

deutschen Interessen gedient hätte.


Das Szenario einer deutsch-russisch-chinesischen Allianz zur Befreiung

Eurasiens von der unipolaren Dominanz der USA war immer nur ein

Wunschdenken. Merkel hätte bestenfalls erreichen können, dass

Deutschland von den Beziehungen zu beiden Staaten hätte profitieren

können, aber sie wäre niemals gegen die USA vorgegangen.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Durch Schönheit zu Frieden und Freiheit   Ein Bericht aus Basel vom internationalen Kernpunkte Kongress am 10./11. März 2023 mit Daniele Ganser, Dirk Pohlmann, Cynthia Chung und Matthew Ehret*

aus e-mail von Irene Eckert, 20. März 2023, 15:36 Uhr


UKRAINE <https://akf-europe.org/category/ukraine/>

Durch Schönheit zu Frieden und Freiheit

 MRZ 18, 2023


*Ein Bericht aus Basel vom internationalen Kernpunkte Kongress am 10./11.

März 2023 mit Daniele Ganser, Dirk Pohlmann, Cynthia Chung und Matthew

Ehret*


von Irene Eckert


Wer zum Frieden anstiften will, braucht vor allem Liebe zum

Menschengeschlecht, Geistesgegenwart, geopolitische Analysefähigkeit,

fundiertes Wissen, Wertschätzung für sein jeweiliges Gegenüber und Mut.

Sinn für Schönheit und musische Talente sind  gefragt, wo es darum geht,

vorgestanzte Denkrahmen zu hinterfragen. Friedensbildung bedarf auch  der

spielerischen Leichtigkeit, einer Portion Humor und der Bereitschaft

Bereitschaft zur Selbstreflexion und eventuellen Korrektur eigener blinder

Flecke.


Ein Dolmetscher führte anhand  von bunten Bällen sinnbildlich vor, welch

unglaublicher geistiger Flexibilität es braucht, um eine echte, um

Verständigung bemühte Mittlerrolle einnehmen zu können. Die auf Symbolik

bedachte  dänische Schweizerin Kirsten Juel, allgegenwärtige Organisatorin

der Veranstaltung, hat jedes Detail der Tagungsabläufe mit Achtsamkeit

gewählt. Das  Eintrittsbillett,  ein hölzernes Jojo regte zum Schmunzeln an.


Daniele Gansers Abschlußvortrag,  die Hintergründe des Ukrainekriegs

aufzeigend, wird helfen, festgefahrene  Scheinwahrheiten zu reflektieren.


Bereits Stunden vor Beginn der  Tagung haben  Eurythmie-Schüler das

Solidaritäts-Cafe für Julian Assange eröffnet. Es wurde nicht nur

Demeter-Gebäck geboten, auch ein anspruchsvoller  musikalischer Rahmen

begleitete die ersten Begegnungen.


Mit dem  Titel „Das Nichts aus dem alles entsteht“ eröffnete die

Kongressplanerin schließlich selbst den weit gespannten thematischen

Rahmen, der mit philosophischen Betrachtungen über die heilsame Kraft der

Liebe begann.


Kristin Juels Vater sah einst als Bio-Bauer seine Lebensaufgabe darin,

 Land fruchtbar zu machen, um mehr  Menschen gesunde Nahrungsquellen zu

erschließen.   Eine medial vorgestanzte, grüne Ideologie lässt den

Kinderwunsch  heute geradezu als amoralisch erscheinen, gilt doch jeder

neue Erdenbürger als ein Element, das den  Wärmetod des Planeten

beschleunigen hilft. Freundlich, charmant, aber bestimmt ruft  die

Anthroposophin  Juel  Paulus1

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote1sym>

ins Gedächtnis und nimmt immer wieder auf die Neurowissenschaft Bezug, wenn

sie  auf der Liebe als Heilungsfaktor für Mensch und Erde besteht. Sie gibt

zu bedenken: Was ein Stein ist, wissen alle, was aber definiert einen

Einstein? In dieser Fragestellung  ist das menschenfreundliche Gegenmotiv

zu Davos, das den Geist dieser Baseler Tagung prägen wird, angestimmt. Eine

Reduktion des Menschen auf eine Anhäufung von Atomen dürfen wir nicht

hinnehmen. Die Austreibung  des Geistes würde unsere Spezies der dem

Menschengeschlecht eigenen Würde berauben.   Der Mensch ist nicht auf eine

Rechenmaschine reduzierbar.  Er ist mehr als die Summe seiner Bestandteile,

mehr als ein Algorithmus. Ein  den Geist leugnender, materialistischer

Reduktionismus hat gefährliche Folgen für Mensch und Natur.


Wahrheitsliebe, ist eine geistige Qualität, sie kann Frieden stiften, Lügen

sind es dagegen, die zum Kriege führen, benötigt werden, so entnehmen  wir

einem hier omnipräsenten  Julian Assange Zitat.


Die junge Geigerin Johanna Tüscher2

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote2sym>

stimmt

mit ihrer Felix Mendelsohn Bartholdy Interpretation auf den kanadischen

Historiker Matthew Ehret ein. Weil wir Menschen sind, können wir solch

geistig bereichernde Werke voller Schönheit hervorbringen, meint der Redner

und  betont  die schöpferische Natur des Menschen, die immer wieder neue

Erkenntnisse zu Tage fördern, neue Wege bauen kann. Das Wissen um die

Liebe, um den menschlichen Schöpfergeist  hilft  in turbulenten Zeiten, den

Kompaß nicht zu verlieren. Ehret gibt zu bedenken, dass Schönheit,

Gerechtigkeit, Freiheit, Kreativität  geistige, nicht quantifizierbare

 Werte sind. Ein solcher Denkansatz ist dem Davoser Konzept des

Weltwirtschaftsforums diametral entgegengesetzt. Zwar mögen hin und wieder

die gleichen Worte fallen, aber nicht immer ist auch das Gleiche damit

gemeint. Deswegen, so Ehret  müssen wir unsere Begriffe immer wieder neu

abklären und präzisieren und die konkreten Bezüge benennen. Worte aus Davos

klingen manchmal verführerisch irreführend und zielen doch in eine

menschenfeindliche Richtung3

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote3sym>


Artifizielle Intelligenz ist keine. Erkenntnisfähigkeit ist dem Menschen

eigen. Es bedarf des geistigen Auges, bedarf der Ethik, bedarf der Moral,

bedarf der liebevollen Unterscheidung mithilfe etwa der Fragestellung, was

der Zukunft der „Menschheitsfamilie“ dienlich ist, um zu*  sehen.* Auf den

Begriff Menschheitsfamilie wird der Friedensforscher Daniele Ganser später

noch einmal zu sprechen kommen. Das Konzept passt gut zu Ehrets Denkansatz.


Der Kanadier stellt die zwei für ihn  klar abgrenzbaren  Paradigmen

 unserer Gegenwart  gegeneinander. Das eine ist charakterisiert durch

Offenheit  und setzt auf den Ausbau vorhandener Potentiale für eine

menschenwürdige Zukunft. Suche nach Sinn und Wahrhaftigkeit sind seine

Fundamente. Hermetische Geschlossenheit im Denken mit weitreichenden

Konsequenzen charakterisiert dagegen das zweite Paradigma, indem er eine

Rezeptur für den selbstzerstörerischen Untergang sieht.


Als „geschlossen“ bezeichnet Ehret das derzeit gültige westliche

Ideengebäude. Beruhend auf der fixen Idee eines vorgegebenen,

unabänderlichen Mangels münde es in einer Art resignativen

Hinnahme-Bereitschaft. Stasis bzw. Stillstand ist sein Charakteristikum.

Das Gegenmodell zielt auf Entwicklungsdynamik. Während im misanthropen,

geschlossenen System  Infrastruktur-Ausbau negativ bewertet, ihr Verfall

hingenommen, Rückbau für wünschenswert erachtet wird, begrüßt das offene

Modell die Erforschung und den Ausbau neuer Technologien. Die Zerstörung

einer preiswerte Energie liefernden Pipeline erscheint im Paradigma der

Stasis keineswgs als Katastrophe. Das immense Potential der Fusionsenergie

wird nicht für erschließenswert erachtet. Produktive Industrien werden

abgebaut, bestenfalls ausgelagert, Konsumwirtschaft dagegen hoch gepriesen.

Derivate und Schuldverschreibungen ersetzen genuin wirtschaftliches Wirken.

Geld kommt aus der Druckerpresse .


Das Konzept einer zukunftsoffenen, auf Entwicklung setzenden Wirtschaft

dagegen fokussiert auf die noch zu erschließenden Möglichkeiten, die das

Füllhorn Erde und gar das Universum dem schöpferischen Geist darbieten. In

diesem Ideengebäude herrscht grenzenloser, potentieller Reichtum. Der Blick

 richtet sich in die offene Weite. Grenzen gelten  grundsätzlich als

überwindbar. Wo produktives Wachstum  als förderungswürdig gilt, ist

menschliche Kreativität  der entscheidende Wirtschaftsfaktor.


Gegen den drohenden Kollaps der bestehenden Finanzarchitektur und gegen die

ebenfalls bedrohliche Zuspitzung des weltweiten Krisenpotentials setzt der

kanadische Geschichtsforscher wie einst Franklin D. Roosevelt 1933 die

Wiedereinführung des Glass Steagall Gesetzes4

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote4sym>

 zur Bankentrennung. Die Rückkehr zu einer echten Industriepolitik, die

umfassende Investitionen in die zivile Infrastruktur in globalem Umfang

vorsieht, wird begrüßt. Staatliche Mittel sorgen für Entwicklung auf vielen

Gebieten anstelle der Verschwendung von Geldern für eine Endloskette von

Militärbasen und Kriegsgerät. Offene Systeme bieten ein Konzept gegen die

neuerlich drohende Faschisierung.


Damit ist der  Referent, ein Spezialist für das seit 2013 von China

gesponserte „Neue Seidenstraßen- oder BRI-Projekt“  bei einem

hoffnungsstiftenden Thema. Chinas weit ausgreifender, weltumspannender

 Infrastrukturplan  stößt bedauerlicherweise im Westen noch weitgehend auf

Skepsis oder vielmehr auf dieser zugrundeliegende Unkenntnis. Das medial

vorgestanzten, negative Chinabildes und eine grundsätzliche, Davos-grünen

Wachstumsfeindlichkeit  im „Werte-Westen“ ist dafür verantwortlich. Ein

Interesse für die vieldimensionale Konstruktion der „Neuen Seidenstraße“

 konnte daher kaum aufkommen. Demgegenüber betont Ehret, dass Chinas

Hinwendung zur Erforschung und Erprobung modernster Technologien in

bevölkerungsreichen Land zu einer erheblichen Anhebung des Lebensstandards

geführt habe. Indikatoren hierfür  seien etwa die deutlich ansteigende

Lebenserwartung des 1,4 Milliarden Volkes, die Eliminierung der absoluten

Armut  und ihr Aufstieg zur  ersten Wissenschaftsnation der Erde. Der

Globale Süden zeigt  großes Interesse  am zukunftsträchtigen chinesischen

Entwicklungsmodell, das auch in anderen Ländern bereits Früchte getragen

habe. Ehret legt auch Nachdruck auf die immer umfassender werdende

Zusammenarbeit zwischen dem heutigen Russland und dem modernen China . Er

erinnert daran, dass deren konstruktive Wurzeln noch auf die Zeit vor der

Oktoberrevolution zurückgehen. Ursprünglich gaben sogar amerikanische Ideen

den Anstoß zur  „Gürtel und Straße“ benannten Infrastruktur-Initiative,

 kurz „BRI “ für Belt and Road genannt. Das Narrativ von den angeblichen

zwei Welt-Oberschurken  China und Russland bedürfe im Menschheitsinteresse

einer dringenden Korrektur.


Der Debattenraum ist damit weit eröffnet, denn das im Globalen Norden

vorherrschende Chinabild sieht im aufstrebenden asiatischen  Land wenig

Gutes. Man bringt es vollkommen zu unrecht mit dem Davoser RESET- Vorhaben

in Verbindung .


 Ein wichtiges  Bindeglied zum besseren Verständnis  aber kann das

kulturelle Interesse stiften.  Die  „Neue Seidenstraße“ verfügt über eine

ausbaufähige  philosophisch-musische Spur.


Wenn Thomas Brunner am nächsten Tag über Goethe, Schiller und Humboldt

referiert, wenn Brahmsklänge und der eurythmische Tanz des jungen  Ferreira

auf den neuen Tag einstimmen werden, dann bildet das Reich der Schönheit

und scheinbar spielerischen Leichtigkeit ein solches Bindeglied nicht nur

zu Friedrich Schillers „Ästhetischer Erziehung des Menschengeschlechts“,

sondern auch zur herausragenden Wertschätzung, die der deutsche Klassiker

im modernen China  genießt. Der Zugang zu Computerspielen soll für Kinder

und Jugendliche nach dem Willen des Staatschefs Xi Jinping zugunsten

musisch-klassischer Bildung zurückgedrängt werden. Die Zeiten von Maos

Kulturrevolution sind Vergangenheit und bildeten nur eine winzige

Zeitspanne in der Jahrtausende währenden wertvollen Kulturgeschichte der

völkerreichen Nation. Was uns mit Russen, Iranern, Indern und Chinesen als

einer Menschheitsfamilie zu einen vermag, ist die Suche nach dem

Wertbeständigen in unseren respektiven Kulturen, ist das Streben nach

Erkenntnis und Geistesbildung.


 „*Was uns trennt“*, meint  Dirk Pohlmann, *„ist, dass wir nicht verstehen,

was zwischen uns steht.“* Der einst preisverwöhnte  deutsche Journalist

zitiert  den 2014 verstorbenen Elsässer Peter Scholl-Latour, der schon früh

in China die Macht der Zukunft gesehen hat. An China fasziniert den

eigenständige Wege gehenden  Journalisten Pohlmann besonders die

zweieinhalb Jahrtausende währende Kulturtradition, der solide Rückbezug des

modernen  Landes  auf den Konfuzianismus. Pohlmann gibt zu bedenken, dass

im heutigen China immerhin 60% der Bürger zum Mittelstand gehören, dass das

Land an der Spitze der technologischen Entwicklung steht und  über ein

dichtes Netzwerk pünktlicher Hochgeschwindigkeitszüge verfügt. Deutsche

Ingenieurskunst hat einst die  Möglichkeit angestoßen, von der wir leider

nicht einmal mehr träumen können.


Pohlmann, wie einst Scholl-Latour weit gereist, sieht ganz gegentrendig die

vornehme Aufgabe seines Berufsstandes darin, zunächst und vor allem ein

„Versteher“ zu sein.


Es sind heute die westlichen Werte und die Frage nach ihrer zukünftigen

Bedeutsamkeit um die Dirk Pohlmann ringt. Er vergleicht diese mit dem, was

er an chinesischer Werthaltigkeit  wahrnimmt. Im Westen fasziniert den

ehemaligen Grünen immer noch der kritische Rationalismus eines Karl

Popper.  Er verehrt den zu früh verstorbenen UN-General-Sekretär Dag

Hammarskjöld  als großen Mann. Dieser  stand ein für Wahrheitsliebe, den

 Grundbestand christlich abendländischer Geisteslehre. Auch der ermordete

Wirtschaftsführer und Bänker Alfred Herrhausen, der nach 1989 eine stabile

Friedensordnung in Europa anstrebte , symbolisiert für Pohlmann das

positive Potential westlicher Wertebindung. Bei den Gründungsväter der

Vereinigten Staaten, insofern sie für eine antikoloniale, eine

menschenrechtliche Ordnung ohne Waffengewalt und Blutvergießen eintraten,

findet er  Leitplanken westlicher Werte. Der redliche Journalist räumt

allerdings ein,  dass diese Werte im Westen immer wieder kompromittiert

werden.  Demokratische Wahlen vermögen bei uns nichts zu ändern und das,

trotz großer Unzufriedenheit mit dem Personal an der Spitze. Im

vermeintlich autokratischen China dagegen bezeugen vielfältige

Meinungsumfragen eine hohe Zustimmung mit der Regierungspolitik. Es handele

sich im asiatischen Reich  eben um eine Meritokratie, in der das

Führungspersonal sich durch fachliche und persönliche Qualifikation

verdient gemacht haben muss, ganz gemäß der konfuzianischen Regel „Bestehe

deine Examina!“.


Neuerlich reger Diskussionsstoff ist hiermit für die Mittagspause

aufgetischt.


Am Nachmittag wird Cynthia Chung, die kanadische Forscherin und Publizistin5

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote5sym>

 aus Quebec die Davoser Infragestellung einer *menschlichen* Zukunft6

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote6sym>

 mit einer zurückweisenden Geste erörtern. Anders als jene destruktiven,

menschenfeindlichen Wahnideen der sich um das alpine Weltwirtschaftsforum

tummelnden „Goldkragenelite“ gründen Cynthias  wissenschaftlich fundierte

Ausführungen ebenfalls auf ethischen Prinzipien. Moralisch-ethische, von

Liebe getragene Grundsätze, so die Autorin, haben die Menschheit seit

langem begleitet und  bieten eine zukunftsweisende Perspektive.

Menschengemachte, pseudowissenschaftliche Konstrukte wie die des

Transhumanisten Yuval Harari basieren demgegenüber auf falschen Prämissen.

Die Autorin zweifelt zwar nicht an der Möglichkeit dass  etwa verwirrte

Anhänger von Menschenmaschinenparks  unsere Gattung auszulöschen vermögen.

Sie betont aber dass, jene, die solches entgegen den Naturgesetzen im

Schilde führen, den schwächenden Keim der Selbstzerstörung bereits in sich

trügen. Man sehe sich nur den aktuellen Zustand des US-Imperiums an, dem

der Verfall auf allen Ebenen anzusehen ist.


Vorwärtsschauende, bedeutende Wissenschaftler wie Kepler, Leibniz oder

Einstein haben das Geschäft der Wissenschaft einst aus Liebe und Respekt

vor der göttlichen, universalen Natur betrieben. Sie handelten im Interesse

der Menschheitsfamilie, so wird Matthew Ehret, Cynthias Ehemann später noch

einmal ergänzen. Der Selbstauslöschung zuzuarbeiten sei demgegenüber nicht

nur amoralisch, sondern durchaus wissenschafts- und fortschrittsfeindlich.

Solches Unterfangen beschädige und schwäche seine Betreiber und stärke

keinesfalls deren schwankenden Machterhalt. Cynthia Chung weist nach, dass

Dystopien eines Huxley oder H.G. Wells, misanthrope Phantasmen, die das

Menschengeschlecht  gar als Bürde für Mutter Erde betrachten, nicht vom

Himmel fallen und keinesfalls zufällig entstehen, sondern um gewisser

elitärer Interessen willen absichtsvoll gezüchtet werden. Hararis Vordenker

heißen u.a. Thomas R. Malthus (1766 -1834), Thomas Huxley (1825- 1895),

Charles Darwin (1802-1882), Bertrand Russel (1872 -1970), Julien Huxley

(1887-1975), Aldous Huxley (1894-1963), H. G. Wells (1846-1964). Sie alle

wurden gesponsert und arbeiteten für die Dienste des Britischen Imperium.

Zahlreiche Zirkel um diese Figuren herum entwickelten  Grundlagen des für

unsere Spezies bedrohlichen Gedankenguts,  das heute das Davoser Forum

umtreibt und die Menschheit in die Irre zu leiten sucht. *„Die menschliche

schöpferische Mentalität ist ausdrücklich nichtlinear, da sie an nicht

formalisierbare Zustände der Existenz wie Inspiration, Wahrheitsliebe,

Würde und Schönheit gebunden ist, die kein binäres System annähernd

erfassen kann. Die Programmierer des „Club of Rome“, Kybernetiker und

Systemtheoretiker ignorieren diese Tatsachen und nehmen an, das Universum

sei so binär wie ihre Software.“* schreibt Matthew Ehret.“7

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote7sym>


Es handelt sich damals wie heute um Kreise, die sich selber und ihre

Algorithmen für Halbgötter,  normale Durchschnittsmenschen dagegen für

überflüssige Elementarteilchen halten.


Ausgehend von Yuval Harari und dem Weltwirtschaftsforum (WEF*) verweist

Cynthia zurück auf die Kopfgeburten des ehemaligen Pfarrers und

schließlichen Politökonomen im Dienste der East Indian Company des

Britischen Empire Thomas Robert Malthus. Der Gottesmann erfand die

„Bevölkerungsfalle“8

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote8sym>

 und war – ganz im Sinne seiner Auftraggeber-  von der Notwendigkeit

überzeugt, das Wachstum der Menschheit begrenzen zu müssen, weil angeblich

nicht genug für alle da sei. Solches Denken führt stracks zur Eugenik, zu

Ausmerzungsstrategien gegen einen großen Teil der Menschenfamilie.

Misanthrope, dystopische Phantasien werden durch solche Denkansätze

gespeist. Sie kulminieren beim Davoser Vordenker  Yuval Harari darin, den

Menschen durch Maschinen ersetzen zu wollen. Sein vermeintlich

„intelligenteres Design“ glaubt, die schöpferische Natur übertrumpfen zu

können. Damit wäre die Sache mit dem Geist und mit der Liebe ein für alle

Mal erledigt. Fühlen, Denken, Moral, Gerechtigkeit alles überflüssig in den

Augen der kontrollfanatischen Kybernetiker. Aber, Cynthia Chung  ist

überzeugt, das kann und wird nicht das letzte Wort sein, denn es sind gute,

heilsame Kräfte unterwegs, die wir nur erkennen und unterstützen müssen.

Dann kann und dann wird es gelingen, den Davoser Ungeistern die Rote Karte

zu zeigen und die von ihnen für uns vorgesehene Katastrophe abzuwehren.


Die Rote Karte ist auch das Lieblingsstilmittel Daniele Gansers an diesem

Abend. Der Friedensforscher verteilt sie an jene Entscheidungsträger, die

in seinen Augen die illegalen Kriege9

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote9sym>

 der letzten Jahre begonnen haben. Durch seinen Vortrag wird sehr schnell

deutlich, dass die Sache mit der einseitigen Schuldzuschreibung im derzeit

 weltbeherrschenden Ukrainekonflikt so einfach nicht ist. Der Krieg hat

nicht erst vor einem Jahr begonnen.  Wir  verstehen gar nichts, ohne uns

 den US – gesteuerten, gewaltsamen Putsch von 2014 und die vertragswidrige

NATO-Osterweiterung anzuschauen, mit der die Europäische Friedensordnung

ausgehebelt wurde. Noch beim NATO-Gipfel in Bukarest 2008, so Ganser, habe

der russische Präsident Putin zu bedenken gegeben, dass sein Land mit der

Entstehung eines mächtigen NATO-Militärblocks an der Grenze Russlands und

gar noch mit einem vorgesehenen NATO-Beitritt der Ukraine die

Sicherheitsinteressen Russlands gefährdet sah. Mit einer

NATO-Mitgliedschaft der ehemaligen Sowjetrepublik gewinne der westliche

Militärblock die Erstschlagsfähigkeit. Bereits ab 1999, als sukzessive

Polen, Ungarn, Tschechien, das Baltikum, Albanien, Bulgarien, Rumänien,

Norwegen dem Militärbündnis beigetreten seien, hätten sich gegenüber

Gorbatschow gemachte Zusagen in Luft aufgelöst. Bereits mit dem

NATO-Bombardement von Jugoslawien  von 1999 habe der Krieg wieder Einzug in

Europa gehalten.


Seit 2014 forderte der Bürgerkrieg in der zerrissenen Ukraine schon  14 000

Todesopfer, lange vor dem bewaffneten Eingreifen der Russen im Februar 2022.


Nach dem nicht in seinem ursächlichen Zusammenhang gesehenen russischen

Eingriff im letzten Jahr gaben fataler Weise die Österreicher und auch die

Schweiz ihre Neutralität auf. Sie beteiligen sich an allen Sanktionen gegen

Russland . Dem Frieden zuarbeitende Gespräche finden daher  nicht mehr in

Genf statt, sondern in Istanbul. Das ist möglich, weil das  NATO-Mitglied

Türkei sich dem erzwungenen Boykott gegenüber Russland verweigert hat.


Ein vorgegebener, ständig repetierter Denkrahmen schränkt unsere

Wahrnehmungsfähigkeit ein. Der Historiker Ganser weist daraufhin, dass das,

was wir für die „Wahrheit“ zu halten geneigt sind, sich  in den Köpfen erst

bildet und zwar durch eine endlose Schleife neuronaler Verknüpfungen, die

durch pausenlose Wiederholung,  erzwungene Redundanzen und Rahmenvorgaben

hergestellt werden. Ein uns medial aufgezwungener Gedankenraum definiert,

was wir für Gut und was für Böse zu halten haben.


Daniele Ganser baut sein schwieriges Thema scheinbar mit spielerischer

Leichtigkeit auf.  Sein Publikum folgt ihm dankbar für die wertvollen, auch

ironisierenden Impulse ohne die wir geneigt sein könnten in diesen

konfliktreichen Zeiten  den Verstand zu verlieren. Der Kongress lieferte

den Teilnehmenden wichtige KERNPUNKTE zur Gesunderhaltung  und zum

Weterdenken. Das Bewußstsein über die real existierenden Heilungskräfte auf

allen Kontinenten, die gestaltungsmächtiger sind als die menschliche Hybris

einer Geldkragen-Elite wurde vertieft. Die Teilnehmer werden das Erfahrene

in ihre Familien und Gemeinden hinaustragen und ganz gewiss wirksam werden

lassen.



Anmerkungen:


1

<Zur" rel="noopener">https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote1anc>Zur

Auffrischung hier 1. Korinther, 13,

https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/1kor13.html


2

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote2anc>

 Im Baseler Umland scheinen viele musische Talente und Menschen voller

Ethik, Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein zu gedeihen. Die junge,

fantastische Geigerin Johanna Tüscher ist die Tochter eines

Antroposophen, der dem Kongressanliegen  zugearbeitet hat. Hier eine frühe

Probe ihres Schaffens. Sie ist heute 24 Jahre alt.

https://www.youtube.com/watch?v=5ZudjoMknhc .


3

<Sehr" rel="noopener">https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote3anc>Sehr

aufschlussreich und vertiefend zu Ehrets Vortag:

https://uncutnews.ch/die-rache-der-malthusianer-und-die-wissenschaft-der-grenzen/

 Auch ein George Soros redet von „Offenheit“, „open society“, meint aber

das Gegenteil von dem wofür Matthew Ehret steht.


4

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote4anc>

https://de.wikipedia.org/wiki/Glass-Steagall_Act


5

<Ihr" rel="noopener">https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote5anc>Ihr

neuester, zur Übersetzung empfohlener Titel „The Empire On Which The Black

Sun Never Sets – The Birth of International Fascism and Anglo-American

Foreign Policy“, Canada 2022 (ca. 500 Seiten)


6

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote6anc>

https://uncutnews.ch/die-rache-der-malthusianer-und-die-wissenschaft-der-grenzen/


7

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote7anc>

https://axelkra.us/der-club-of-rome-und-der-aufstieg-der-predictive-modelling-mafia-matthew-ehret/


8

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote8anc>

,

https://www.welt.de/geschichte/article152151477/Die-Bevoelkerungsfalle-und-der-Hunger-der-Menschheit.html


WEF World Economic Forum/ Davos


9

<Vertiefend" rel="noopener">https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote9anc>Vertiefend

zur Lektüre empfohlen sei Gansers letztes Buch: „Die illegalen Kriege – Wie

die NATO-Länder die UN sabotieren, Zürich, 11. Auflage 2020


10

<https://akf-europe.org/durch-schoenheit-zu-frieden-fuer-die-menschheitsfamilie-von-irene-eckert/#sdfootnote10anc>

 Basel und sein schönes Umland erscheinen dem von weit Hergereisten nicht

von ungefähr als Heimat von Friedensforschern und Waldorf-Schülern. Die

Umgebung etwa des nah-berühmten Arlesheim ist einfach zauberhaft und wirkt

anregend positiv auf die Sinne. Wir sind hier in Demeter und Weleda-Land

und kaum nimmt es Wunder, hier steht auch die erste Anthroposophen-Klinik Einen

recht aufschlussreichen Artikel zur Anthropsophie bietet.

https://www.nzz.ch/gesellschaft/anthroposophie-wie-viel-esoterik-steckt-in-demeter-und-weleda-ld.1625162


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Wirtschaftsfacts Redaktion
Bankenkrise macht den Weg frei für digitales Zentralbankgeld

cashkurs.com, vom 17.03.2023, Autor: Wirtschaftsfacts-Gastautor

Jede Krise hat auch ihre Gewinner! So werden Zentralbanken im Falle von anhaltenden Bankenpleiten niemanden dazu zwingen müssen, ihre digitalen Zentralbank-Währungen zu akzeptieren. Unter vielen Leuten könnte die Akzeptanz und der Nutzungsgrad steigen, weil CBDCs als „sicherer“ empfunden werden.



Zitat: Im heutigen Bericht wird an die Ausführungen der letzten drei Tage angeschlossen. Um sich einmal das Ausmaß vor Augen zu führen, mit dem es Aufsichtsbehörden rund um die Welt zu tun haben, sei erwähnt, dass die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) bis Freitag der vergangenen Woche individuelle Kontengarantien in Höhe von 250.000 US-Dollar abgab.


Während die FDIC selbst über Vermögenswerte von gut 128 Milliarden US-Dollar verfügt, deckt die durch die Institution garantierte „Einlagensicherung“ in den USA Konteneinlagen in einem Gesamtumfang von etwa 9,8 Billionen US-Dollar (!) ab.


Nicht mal ein Cent pro Dollar Wollte man im Bondmarkt-Jargon bleiben, so handelt es sich hierbei noch nicht einmal um einen Cent pro Dollar. Angesichts der aktuellen Ereignisse wird also abzuwarten bleiben, ob die FDIC im Fall von weiteren Bankenzusammenbrüchen nicht selbst bankrottgehen wird, was dann wiederum eine Rekapitalisierung der Institution durch das US-Finanzministerium nach sich ziehen würde.


Diese nicht vorhandenen Gelder in einem Umfang von zig Milliarden US-Dollars werden also höchst wahrscheinlich ein weiteres Mal mittels eines Knopfdrucks zur Erzeugung von neuen elektronischen Geldeinheiten durch die Federal Reserve Bank wie aus dem Nichts geschöpft werden müssen.


QT ist tot! Zu rechnen ist damit, dass sich die Bondemissionen des US-Finanzministeriums, welche hernach wiederum größtenteils – oder sogar komplett – durch die Federal Reserve Bank aufgesaugt werden, in den nächsten Wochen und Monaten drastisch erhöhen werden. Und damit ist QT – oder der erst kürzlich begonnene Abbau des Bondportfolios der Fed – tot und erledigt.

Ein gestern veröffentlichter Bericht auf der Finanzseite Zerohedge mit dem Titel Bilanzbuch der Fed explodiert um 300 Milliarden US-Dollar, nachdem Banken-Bailouts zu rekordhohem Anstieg der Kreditvergabe über das Discount Window führen legt Zeugnis darüber ab, wie groß der Stress in Amerikas Finanzsystem zurzeit ist, und wie die angedachte Rückführung des Fed-Bondportfolios – ähnlich wie nach dem Jahr 2018 und dem Ausbruch des damaligen Repo-Markt-Stresses – abermals den Bach hinuntergeht.


Wie gestern ausgeführt, werden sich amerikanische Banken zudem bis zu zwei Billionen US-Dollar (!) mittels des durch die Fed zuletzt eingerichteten Kreditversorgungsprogramms Bank Term Funding Program (BTFP) innerhalb der der nächsten zwölf Monate beschaffen.


Das Fractional Reserve Banking System (oder Mindestreserve-System) erweist sich mit all seinen fragwürdigen Attributen als ein sehr kritischer Eckpfeiler unseres aktuell bestehenden Weltfinanzsystems.


Um das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit dieses Weltfinanzsystems aufrechtzuerhalten, wird Regierungen und Notenbanken nichts anderes übrig bleiben, als eine Deflation samt eines Crashs der Vermögenspreise mit allen nur erdenklichen Mitteln zu verhindern.


Um dieses Ziel zu erreichen, werden Zentralbanken damit fortfahren, falls notwendig auch unlimitiert frisches und durch nichts gedecktes Fiat-Geld in Form von US-Dollars, Euros, Pfunds, Yens, etc. zu erzeugen.


Wie hoch sind die unrealisierten Verluste im US-Bankensystem tatsächlich? Nochmals sei an dieser Stelle erwähnt, dass die bislang unrealisierten Verluste unter Banken in den Vereinigten Staaten durch die FDIC auf einen kumulierten Betrag von 650 Milliarden US-Dollar geschätzt werden, wenn das überhaupt reicht.


Der Löwenanteil dieser entstandenen Verluste lässt sich auf die zuletzt stark gestiegenen Zinsen an den US-Staatsanleihemärkten zurückführen. Ausgerechnet U.S. Treasury Bonds, die immerfort als einer der „sichersten und liquidesten Häfen“ überhaupt angepriesen wurden, erweisen sich nun also als Treiber der aktuellen Krise.

 

Wie hoch die bislang unter Finanzinstituten entstandenen Verluste aufgrund der über die vergangenen Monate stark gesunkenen Bond- und Staatsanleihekurse tatsächlich ausfallen, lässt sich aufgrund der vielerorts intransparenten Bilanzierungspraktiken im Bankenbereich nur schwerlich ermessen.


Das momentan vorherrschende Narrativ möchte ganz offensichtlich den Glauben erwecken, dass es sich um eine rein regionale Bankenkrise handelt, die sich allen voran auf kleine und mittelgroße Institute auswirkt.


Dieses vorherrschende Narrativ wird durch die großen Banken an der Wall Street und deren Mediensprachrohre an die Öffentlichkeit hinausposaunt. Doch stimmt das auch? Ein damit verbundenes Ziel scheint zu sein, Konteninhaber und Sparer bei kleinen und mittelgroßen Instituten aus Furcht dazu zu bewegen, ihre Einlagen von diesen Banken abzuziehen, um sie daraufhin in Richtung von „sicheren“ Großbanken wie JPMorgan Chase umzuleiten.


Wahr ist jedoch auch, dass die vier größten Banken an der New Yorker Wall Street gerade auf einen gewaltigen Batzen an unrealisierten Verlusten in ihren eigenen Bilanzen blicken. Diese Institute benötigen aus diesem Grund händeringend neue Kundeneinlagen und Anlagegelder, um einem ähnlichen Schicksal wie Silicon Valley Bank, Silvergate Bank oder Signature Bank zu entgehen.


Da sich angesichts der letztwöchigen Anhörung vor dem US-Senat von Fed-Chef Jerome Powell – und trotz der aktuell beobachtbaren Geschehnisse im Bankensystem – eigentlich fast schon mit einer weiteren Zinsanhebungen durch die Federal Reserve Bank in der kommenden Woche rechnen lässt, werden diese unrealisierten Verluste unter Amerikas Großbanken auch nicht verschwinden, sondern vielmehr zu einem Zeitpunkt in der Zukunft anzuerkennen sein.

Blick auf die großen Vier Die nachfolgende Grafik gibt Aufschluss über die momentane Situation und zeigt, dass zwischen einer üppigen Versorgung mit Liquidität durch die Federal Reserve Bank und der Solvenzlage unter den heimischen Banken ein himmelweiter Unterschied besteht!

 

Noch verrückter an der ganzen Sache ist, wenn man einmal einen Blick darauf wirft, in welche Vermögenswerte die FDIC, der Einlagensicherungsfonds, über die letzten Jahre hauptsächlich investiert hat. Die Antwort lautet: US-Staatsanleihen!


Es lässt sich also mit Fug und Recht davon ausgehen, dass auch die FDIC selbst nach den teils stark gesunkenen Bondkursen bei gleichzeitig signifikant zulegenden Zinsen gerade auf einen enormen Batzen an unrealisierten Bilanzverlusten blickt.


Hierbei handelt es sich um jene staatliche Institution, die im Kern darauf fokussiert ist, den heimischen Banken notfalls einen Bailout zu leisten, in die Insolvenz taumelnde Institute aufzufangen und deren unrealisierte Bilanzverluste zu übernehmen. Die ganze Situation ist derart hanebüchen, dass man schon gar nicht mehr weiß, was man hierzu überhaupt noch sagen soll.

Fed säuft ebenfalls ab! Ganz zu schweigen, von den unrealisierten Verlusten, auf denen die Federal Reserve Bank laut eigenen Angaben selbst momentan sitzt. Die der Fed im letzten Jahr entstandenen – und bislang nicht realisierten – Verluste aus deren Bondportfolio belaufen sich danach auf mehr als 335 Milliarden US-Dollar.


Erwähnt sei, dass die Federal Reserve Bank zum aktuellen Zeitpunkt mit einem Eigenkapital in Höhe von 42 Milliarden US-Dollar ausgestattet ist. Bei Licht besehen ist diese Institution ebenso insolvent wie die am vergangenen Freitag untergangene Silicon Valley Bank.


Als vielleicht noch verrückter an der ganzen Angelegenheit erweist sich die Tatsache, dass Gesetzgeber, Bankenregulierer und andere Aufsichtsbehörden seit dem Finanzkrisenjahr 2008 unzählige neue Regulierungen und Gesetzeswerke verabschiedet haben, um den Ausbruch einer neuen Finanz- und Bankenkrise zu verhindern.


Wenn immer wieder von durch die Notenbank durchgeführten „Stresstests“ die Rede ist, so stellt sich automatisch die Frage, wie in Gottes Namen unter anderem auch die am Freitag letzter Woche kollabierte Silicon Valley Bank diese Stresstests jeweils mit Bravour hinter sich zu bringen und zu nehmen wusste?! Selbst internen Bilanzuntersuchungen durch die FDIC hielt die Bank stand.


Unter wie vielen Banken und Finanzinstituten in den Vereinigten Staaten mag die Situation ähnlich aussehen? Vor etwas mehr als einer Woche erweckte es noch den oberflächlichen Eindruck, als ob alles dort draußen vollkommen okay sein würde.


Credit Suisse Group: We´re gonna need a bigger boat! Doch dann kollabierte innerhalb von wenigen Tagen nicht nur der Aktienkurs der Silicon Valley Bank, sondern angesichts eines sich verschärfenden Konten-Runs unter den Anlegern das Institut auch gleich mit. Ähnliche Entwicklungen ließen sich im Jahr 2008 in Sachen Lehman Brothers beobachten.


Wer sich also tatsächlich durch eine Vielzahl an „TV-Experten“ einreden lassen möchte, dass von der Schweizerischen Credit Suisse Group keine Bedrohung für das europäische (und deutsche) Bankensystem ausgehen würde, der soll das ruhig noch so lange glauben, bis die Realität solchen Illusionen (oder bewusst lancierten Lügen) einen Strich durch die Rechnung machen wird.

Hierzu reicht doch schon allein die Verfolgung des Aktienkurses des Credit Suisse Group in den letzten fünf Tagen (zuzüglich eigenen Anmerkungen) aus.

Dass der Aktienkurs der Credit Suisse Group nach der Bekanntgabe von Liquiditätshilfen in Höhe von 50 Milliarden Schweizer Franken abermals sinkt, hat an den Finanzmärkten längst zu der Erkenntnis geführt, dass dieser Betrag nicht ausreichen – und somit ein größeres Boot (in Anspielung auf den Film „Der Weiße Hai“) – benötigt wird.


Wenn es dann am Dienstag dieser Woche in einer Kundenmitteilung des in Diensten von Wells Fargo stehenden Bankanalysten Mike Mayo hieß, Goliath gewinnt!, so lässt sich in ungefähr schon davon ausgehen, was mit dieser Überschrift gemeint gewesen ist.


JPMorgan & Co. gehören zu den größten Profiteuren der aktuellen Krise In dieser Kundenmitteilung wurde JPMorgan Chase als einer der bislang größten Profiteure in den aktuell unsicheren Zeiten ausgemacht. Bereits in einem letztwöchigen Bericht auf der Finanzseite Zerohedge hieß es hierzu, dass JPMorgan Chase einige Konteninhaber der Silicon Valley Bank augenscheinlich aktiv dazu bewogen hatte, Konteneinlagen in Richtung des eigenen Instituts zu transferieren. Hierauf habe sich der Run auf SVB dann noch beschleunigt.


Es ist schon ein Ding, dass die größte kommerzielle Geschäftsbank der Vereinigten Staaten ganz offensichtlich Konteninhaber der 16. größten Bank im Land aktiv dazu animiert zu haben scheint, Unternehmens- und andere Konteneinlagen in Richtung des eigenen Instituts zu transferieren.


Denn diese Aktivitäten fanden in dem Wissen statt, dass sich der Run auf die Silicon Valley Bank verschärfen und das Institut hierunter zusammenbrechen würde. In diesem Zuge hat JPMorgan Chase seine Größe und Marktmacht noch einmal ausgedehnt, während Chef Jamie Dimon die Fed schon seit einiger Zeit dazu auffordert, von weiteren Zinsanhebungen in den USA abzulassen – oder sich gar abermals eigener QE-Aktivitäten zu bedienen.


Ebenso wie der Untergang von Lehman Brothers die verbleibenden Mega-Banken in den USA größer und mächtiger gemacht haben, so wird auch der Zusammenbruch einer Handvoll von Regionalbanken wohl einen ähnlichen Effekt zeitigen, zumal JPMorgan Chase oder die Bank of America auf mehrere Dutzend Milliarden US-Dollars an nicht realisierten Verlusten in ihren Bilanzen blicken.


Jetzt ergibt sich aus Sicht dieser Institute die Möglichkeit, sich auf eine generöse Weise an dem durch die Fed jüngst aufgelegten Kreditprogramm BTFP gütlich zu tun und zu bedienen, während die Konteninhaberbasis unter Amerikas Großbanken aufgrund von deren Status als „Too-Big-to-Fail-Instituten“ wachsen wird.


Aus Sicht von nicht komplett degenerierten Beobachtern drängt sich angesichts von solchen Entwicklungen nahezu der Eindruck auf, als ob die aktuellen Geschehnisse von langer Hand geplant gewesen sein könnten. Wer will das schon wissen?


Nur die Spitze des Eisbergs Ausgehen lässt sich davon, dass sich der Untergang der Silicon Valley Bank – ähnlich wie seinerzeit der Untergang von Bear Stearns – nur als Spitze des Eisbergs erweisen wird. Es wird unter aller Voraussicht noch zu anderen „Opfern“ kommen, was nicht nur aus Sicht von Banken, sondern auch aus Perspektive von Geldmarktfonds, Pensionsfonds, Versicherern, Unternehmen in der breiten Wirtschaft und Derivate-Akteuren gilt.


Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass die amerikanische Staatsverschuldung ein Niveau von mehr als 31 Billionen US-Dollar erreicht hat, erwecken viele Offizielle der US-Regierung das Bild eines vom Absaufen bedrohten Narrenschiffes. Hinzu gesellt sich eine Inflation, die, wenn überhaupt, noch lange nicht unter Kontrolle gebracht worden ist.


Zu allem Überfluss blicken jetzt auch ausländische Käufer und Halter von amerikanischen Staatsanleihen signifikanten Verlusten ins Auge. In diesem Zuge wird das Vertrauen in die Stabilität des US-Dollars als Weltreservewährung zusätzlich Schlagseite nehmen.


Hinzunehmende Verluste aus gehaltenen US-Staatsanleihepositionen werden diesen Trend im überseeischen Ausland unter Umständen nur noch beschleunigen. Joe Biden mag vielleicht tatsächlich daran glauben wollen, dass Amerikas Bankensystem „sicher“ ist. Ausländische Investoren werden sich hierüber ihr eigenes Bild machen, um zu gegenteiligen Auffassungen zu gelangen.


Nochmals sei vermutet, dass selbst eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte durch die Federal Reserve Bank in der nächsten Woche keineswegs auszuschließen ist. Die unter Banken und Finanzinstituten unrealisierten Verluste aus US-Staatsanleihen würden sich dann noch einmal potenzieren.


First Republic Bank: Generöse Geste oder doch nicht? In der amerikanischen Heimat machen die Einschläge vor SVB und Signature Bank indes noch lange nicht Halt. Naturgemäß befinden sich insbesondere Regionalbanken in den USA unter einem wachsenden Druck.


Unter anderem die First Republic Bank und PacWest Bank erwiesen sich in den letzten Tagen im freien Fall. Auch hier wurde über Konten-Runs und eine möglicherweise bevorstehende Insolvenz berichtet.


Dass sich große Wall Street Banken gestern dazu entschlossen haben, der First Republic Bank unter Ausschluss der Federal Reserve einen eigenen Bailout zu leisten, indem diese Banken nun zusammen 30 Milliarden US-Dollar in Form von Einlagen, die zuvor teilweise seitens anderen Banken wie SVB zuflossen, bei dem Institut einzulegen, scheint nur auf den ersten Blick eine generöse Geste zu sein.


Auch die Aktie der First Republic Bank hat es nach dieser Meldung bislang nicht geschafft, wieder auf jene Niveaus vor dem Ausbruch der letztwöchigen Finanzpanik zu klettern. Es empfiehlt sich, die Aktienkursentwicklung von FRC – ähnlich wie im Fall der Credit Suisse Group – in den nächsten Handelstagen im Auge zu behalten.


Mancherorts wird unterdessen die Frage aufgeworfen, ob es sich angesichts der aktuellen Geschehnisse an den Bankenmärkten um einen Unfall oder puren Zufall zu handeln scheint. An einer solchen Sichtweise kommen gerade vermehrt Zweifel auf.


Zumal jedermann mit ein wenig Einblick in den letzten Tagen ein Vermögen durch einen vorherigen Kauf von Put-Optionen hätte verdienen können. Es wäre gewiss eine schöne Sache, wenn solche Dinge durch die Aufsichtsbehörden in den Vereinigten Staaten eingehend untersucht würden.


Doch eher wird wohl ein Hugenotte Papst werden, bevor es zu einer solch begrüßenswerten Entwicklung kommen wird. Egal, ob bewusst herbeigeführt oder nicht, so deutete die makroökonomische Lage bereits über die vergangenen drei Jahre darauf hin, dass es zum Ausbruch einer neuen Finanzkrise kommen würde.


Grad des Vandalismus lässt sich kaum noch toppen Der Grad des Vandalismus, dem sich politische und geldpolitische Entscheider im Hinblick auf unsere Wirtschaften bedienen, lässt sich nach den Covid-Ereignissen, Lockdowns, einer dadurch mit verursachten Inflation, einer Erzeugung von unlimitierten und durch nichts gedeckten Fiatgeld-Einheiten, Lieferkettenproblemen, Produktengpässen sowie einer enormen Verschärfung der geopolitischen Situation (das mediale Kriegsgetrommel wird lauter) kaum mehr toppen.


Was wird nun voraussichtlich geschehen? Rechnen lässt sich damit, dass die staatlichen Zügel im Bereich der Regulierung noch schärfer angezogen werden. Dies gilt allen voran für den Krypto-Sektor, nachdem es bereits zu aufkommenden Berichte kommt, in denen es im Kern darum geht, dass Silvergate Bank und Signature Bank aufgrund von deren Krypto-Affinität fallen gelassen worden seien. Auch SVB wurden zumindest gute Verbindungen zum Krypto-Sektor nachgesagt.


Jetzt entstehende Narrative werden wohl nochmals verstärkt mit der Aussage verbunden sein, dass unregulierte Krypto-Investitionen mit einer Gefahr für Banken und das Finanzsystem als solchem einhergehen.


Ferner könnten demnächst Diskussionen aufkommen, die kleinen und mittelgroßen Regional- und Kommunalbanken in den USA die Fähigkeit absprechen, die Einlagen ihrer Kunden und Konteninhaber zu garantieren. Aus diesem Grund werde es „sicherer“ sein, seine Gelder bei einer der Megabanken in den USA oder vielleicht sogar gleich bei der Federal Reserve Bank zu veranlagen.


CBDCs – War da was? Womit wir bei CBDCs oder zukünftig durch Zentralbanken zu emittierende Digitalwährungen angelangt sind. Um das Narrativ zu vervollkommnen, lässt sich leichterdings die Behauptung aufstellen, dass durch Zentralbanken zu emittierende CBDCs „sicherer“ als traditionelle Geld- und Konteneinlagen sind.


Und da die FDIC seit vergangener Woche de facto ja schon die Kundeneinlagegelder aller Konteninhaber der zusammengebrochenen Institute „garantiert“, wird auch das Argument verfangen, lieber gleich der Federal Reserve die eigenen Bank-Aktivitäten anzuvertrauen. Warum also nicht gleich den Mittelsmann – und somit eine traditionelle Bank – ausschalten?!


Rückblickend auf den Beginn dieses Jahres publizierte das World Economic Forum (WEF) ein Dokument mit dem Titel: Können CBDCs dabei helfen, die globalen Finanzmärkte zu stabilisieren?  

Wer weiß, ob zukünftig nicht gar zu Runs auf Banken ermutigt wird, um die Akzeptanz von digitalen Zentralbankwährungen zu maximieren? Wer diese geschriebenen Zeilen im Reich der „Verschwörungstheorien“ verorten möchte, bitte, kein Problem. Es empfiehlt sich jedoch, sich die Zeit zu nehmen, um sich diesen im September 2021 durch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich publizierten Bericht einmal in Gänze durchzulesen.


Zentralbanken werden angesichts von vermutlich anhaltenden Bankenpleiten niemanden dazu zwingen müssen, ihre digitalen Zentralbank-Währungen zu akzeptieren. Unter vielen Leuten könnte deren Akzeptanz und Nutzungsgrad steigen, weil CBDCs als „sicherer“ empfunden werden.


Mission Accomplished!  

 

Leider wird es aus einem solchen Käfig kein Entrinnen mehr geben. Um dem Argument einer „Verschwörungstheorie“ vorzubeugen, sei abschließend gesagt, dass die Federal Reserve ihr „FedNow“-Programm im Juli dieses Jahres offiziell starten wird.

Fed startet FedNow-System im Juli Am Mittwoch hieß es in einer Mitteilung der Fed, mit dem Roll Out des lange erwarteten Zahlungssystems zu beginnen. FedNow wird danach 24 Stunden am Tag, an sieben Tagen der Woche und an 365 Tagen im Jahr nutzbar sein.

Hierzu zählen nicht nur alle Arten von Geldtransaktionen, sondern auch Transfereinkommen seitens der US-Regierung. FedNow wird nicht auf der Blockchain-Technologie basieren und durch ein Konsortium von Großbanken betrieben und operiert werden.

„Zufälligerweise“ erfolgte die Ankündigung der Federal Reserve zu einem Start des eigenen FedNow-Systems just wenige Tage nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank.

Mancherorts kam daraufhin Kritik auf, da sich eine digitale Zentralbankwährung nicht ohne eine zuverlässige Digitalverifizierung der potenziellen Nutzer betreiben lässt. Was heißt das also?
Genau: Digital ID!


Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt unter anderem Bezug auf einen Bericht auf der Seite von michael-hudson.com.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus) Mache sich jedermann seine eigenen Gedanken über die aktuellen Entwicklungen! Zumindest der Sender Fox News, das größte Sendernetzwerk in den Vereinigten Staaten, hat sich in Form von Moderator Tucker Carlson diesen Geschehnissen in den vergangenen Tagen angenommen, um sich ebenfalls einige Fragen, die mit den aktuell zu beobachtenden Bankenzusammenbrüchen im Land in Verbindung gebracht werden, zu stellen.

 

Zu guter Letzt folgt noch ein Blick auf das Ausfallrisiko der Vereinigten Staaten von Amerika an den Derivate-Märkten. Gesagt sei, dass es mittlerweile höhere Niveaus als in vorherigen und vergleichbaren Krisensituationen – und somit ein neues Rekordniveau – erklommen hat.

Allein Lesern sei ein schönes Wochenende gewünscht!



Kommentare


profiteur01 am 17.03.2023 um 19:14 Uhr

Danke! Dazu passen nachstehende Berichte. Die Hyänen auf dem Weg zum nächsten großen Beutehappen.
Es wäre zu schön, wenn sie daran ersticken würden, wird leider ein Traum bleiben. Ersticken werden wir und zwar langsam und grausam, nur die Menschen wollen es nicht wahrhaben! Hätte mir vor 45 Jahren nie eine solche Massenverblödung, verbunden mit Verantwortungslosigkeit sich selbst und der Gemeinschaft gegenüber, Ignoranz, Leidensfähigkeit gesteigert zu exobitantem Mäthyrertum, vorstellen können.
https://www.konjunktion.info/2023/03/finanzsystem-aus-der-not-geboren-oder-die-gezielte-machtergreifung-durch-die-fed/
https://www.konjunktion.info/2023/03/get-woke-go-broke-die-svb-und-ihre-umsetzung-der/https:


IndiJo am 17.03.2023 um 19:27 Uhr

Nach 2008 folgte die "Whatever-It-Takes-Epoche", Interbankenbrand und dem Herrgott sei Dank die Corona-Epidemie, welche ganze Geldberge erlaubte unter dem Beifall der betroffenen working class.
Um das ganze bis heute narrensicher zu verkaufen, wurde jahrelang vorher der Bitcoin "erlaubt", der schon mal vielen die Lust am Gold verdarb und vor allem den Schein von finanzieller Anonymität im Volk manifestierte. Eigentlich völlig idiotisch durchsichtig für den einzelnen, für die Masse mehr als genug.
Jetzt stehen wir vor der Alternativlosigkeit, zwingend digitales Geld einzuführen. Die Leute werden schreien vor Glück, dass sie alles behalten dürfen, wenn sie "tauschen". Operation erfolgreich.
Neutral betrachtet passt es so besser, wenn man Schuldgeld in Trillionen und Vielfachen davon ausdrücken will, versteht das eh keine Sau mehr. Quatrillionen? Wie oft muss man eine Billion multiplizieren, damit sowas rauskommt? Es passt besser zur digitalen Darstellung in Form einer 10 mit Potenzen, also die Potenz zeigt an, wieviel Nullen man dranhängen muss. Alles wird einfacher...


DVAG1968 am 17.03.2023 um 19:37 Uhr

Lieber Roman Baudzus, vielen Dank für Ihre sensationellen Artikel dieser Woche zur aktuellen Lage der Bankenrettung ( indirekt ) durch die FED. Ich bin dankbar, dass Sie das „große Bild“ immer sehr umfassend und verständlich skizzieren. Da alle Staatspapiere durch die Zinserhöhungen ähnlichen Kursverluste zu verzeichnen haben, und dies ja im „sichersten Anlagesegment“ der Welt ( in US-Staatspapieren ) wird bald der Run in Gold u. Silber als Wertspeicher und damit Wertsicherung der „letzten Instanz“ einsetzen. Ich fühle mich durch Sie lange Jahre schon sehr gut unterstützt so dass mir klar war wo die Reise hingeht. Liebe Grüße und lassen Sie uns weiterhin gut zusammenhalten. DVAG1968


Passenger am 17.03.2023 um 21:18 Uhr

Klasse Bericht! Dafür habe ich das Abo.
Bin vor 3 Wochen "short" auf den Dax gegangen, Edelmetalle habe ich sowieso, läuft. Ist meine Revanche an all die, die dieses Land systemmatisch kaputt machen was ich leider nicht verhindern kann. Die Leute wollen Krise, dann soll sie eben kommen - so lautet meine Wette!


otowald am 18.03.2023 um 09:52 Uhr

Hallo liebe Leute, Handwerker und Bürger! Habt keine Angst vor dem digitalen Euro! Er dient lediglich dazu, das Bargeld endlich zu besteuern!! Was daraus folgt, können wir nur ahnen. Nur mal ein Beispiel: Kunde X verdient laut Steuerbescheid 20.000€ im Jahr. Am Jahresende meldet die EZB den Kontostand, also die sogenannte Umsatzdifferenz, ohne Transaktionen, die etwas anonymer sein sollen und nur als Wallet-Zahlen bekannt sind, ans Finanzamt. Der Kontostand (Umsatzdifferenz, die die Differenz aller Eingänge und Ausgänge darstellt) beträgt 35.000€ für das abgelaufene Jahr. Die Wallet-Synchronisierung erfolgt dann wenigstens einmal pro Jahr. Andernfalls zieht das Wallet gleich 15 % Einkommenssteuer ab. Hahaha..... Letztendlich hat unser Bürger X mindestens 15.000€ zu viel auf dem Konto! Das Finanzamt wird ihm dann einen freundlichen Hinweis per Post schicken und ihn auffordern, nachzuweisen, woher die 15.000€ stammen, oder es wird gemäß der Einkommensteuertabelle besteuert. Das ist der Hauptgrund von digitalen Bargeld. In der Nachtbar kann man immer noch anonym (so dass es die Frau nicht merkt) bezahlen. Nur die Handys beziehen ihre Walletnummern, und mit einer Transaktionsnummer xyz123 kann man die Dame bezahlen. Fertig. Es stellt sich nur die Frage, inwiefern sich dies von selbst durchsetzt, da es ja ein Konkurrenzgeld zur Banküberweisung, zu Bargeld, PayPal und Visa ist. Käme dann irgendwann das Gesetz dazu, dass jeder Bürger ein Wallet haben muss? Ok, aber wenn es nicht genutzt wird... Haha. Und dann, liebe Freunde der Nacht, ähhh der Macht... sehen wir uns in ein paar Jahren wieder. Bis dahin haltet die Ohren steif.

Eure Meinung dazu würde mich interessieren, liebes Crashkurs-Team. Vielleicht kann ja Herr Müller darüber berichten.


wind.in.seinem.haar am 18.03.2023 um 15:19 Uhr

Ich glaube der Schuss mit einer ausschließlichen, digitalen Zentralbankwährung geht nach hinten los.
Mit den dummen Europäern kann man zwar Alles machen, aber nicht mit den Amerikanern.
Die lassen sich das nicht gefallen.
Nirgendwo ist der "Freiheitsgedanke" so tief verwurzelt wie in den USA.
Da werden sich die Mehrheit der Amerikaner keine Währung aufstülpen lassen, wo man 100% aller Zahlungsströme nachvollziehen kann.
Niemals....
Das würde auf einen Bürgerkrieg hinaus laufen.
Und das bei einer derartigen Bewaffnung der US Bevölkerung...viel Spaß bei einer entsprechenden zwangsweisen Umsetzung der Pläne....
Was vorstellbar wäre, eine digitale Zentralbankwährung als Ergänzung zu einer ansonsten "freien" Währung, evtl. mit Golddeckung.
So etwas würde man dann wohl akzeptieren, weil kein ausschließlicher Zwang dahinter steckt.
Und wenn eine ausschließliche digitale Zentralbankwährung in den USA nicht kommt, dann wird diese in Europa auch nicht kommen. Jedenfalls keine ausschließliche....

evilaci am 19.03.2023 um 17:24 Uhr

Zerohedge ist in FED Fragen meines Erachtens nicht mehr Ernst zu nehmen. Bitte checken Sie Danielle DiMartino Booth! Ist FedNow für institutionelle Anleger oder für Private? Glauben Sie ernsthaft das JPM und die anderen Commercial Banken sich für einen CBDC opfern werden? Das ist ein Scherz. Die FED schirmt sich meines Erachtens von Europa ab und legt die Euro-Dollar Markets trocken. Und die FED hat die Schnauze voll vom FED-Put. Die FED hat die Schnauze voll von LIBOR. Die gegenseitige Round-Robin QE Aktionen der Notenbanken weltweit sind auch für die FED vorbei. Das Mandat der FED ist den Dollar zu schützen. Die Kommentatoren schreiben wie drogenabhängige weil ihre Incentives flöten gehen und versuchen so die FED zu erpressen damit die Zinssteigerungen aufhören.
Nochwas: Wollen Sie Ihr Geld in einem Land anlegen wo der ehemalige Präsident verhaftet wird weil er mit einem P-Star ge..... hat?
Ich frage mich inzwischen was die Finanzbranche überhaupt kann. Auf jeden Fall nicht viel wenn die Zinsen steigen.

Rolfdheinemann123 am 19.03.2023 um 20:28 Uhr

@profiteur01 am 17.03.2023 um 19:14 Uhr

Ruhe bewahren ! Bin mir nicht sicher ob das WEF das gesteckte Ziel erreicht. Es gibt auch Kräfte die gegen das WEF arbeiten. Bleibt abzuwarten wer sich durchsetzen wird.

majole am 19.03.2023 um 22:46 Uhr

Moin zusammen und lieben Dank für den erneut sehr interessanten Artikel Herr Baudzus,

Wenn ich das mal zusammenfassen darf, haben die Notenbanken weltweit über eine halbe Ewigkeit die Leitzinsen so niedrig gehalten, dass die Regionalen Banken nichts anderes tun konnten als die Einlagen ihrer Kunden zu minimalsten Zinsen in Staatsanleihen anzulegen. Die Notenbanken erhöhen nun rasant die Leitzinsen und bringen die Banken damit massiv unter Druck, die Medien machen Alarm und verängstigen die Bankkunden, die schnellstens ihre Gelder abholen und damit die Banken durch Verkäufe der Staatsanleihen verscherbeln müssen.
Nun ist die Lösung so wunderbar und schön, eine glänzende neue und moderne CBDC bei der Notenbank deines Vertrauens. Oder eben doch lieber Gold und Silber.


Info:  https://www.cashkurs.com/wirtschaftsfacts/beitrag/bankenkrise-macht-den-weg-frei-fuer-digitales-zentralbankgeld


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.03.2023

Sterblichkeit - Fallzahlen nach Monaten für Deutschland 2016 - 2023

                         Rohdaten Statistisches Bundesamt, aktueller Stand: 20. März. 2023 



       Jan. Feb.  März  April   Mai   Juni   Juli 
   Aug.    Sept.   Okt.   Nov. 
  Dez.
2023
      98468  
82589Zelle 4Zelle 5Zelle 6Zelle 7Zelle 8Zelle 9Zelle 10Zelle 11Zelle 12Zelle 13
2022      8944082809  93754  86222
  81815  79468  85968  86507  80850 94237
88674114340
2021    10680382191  81901  81877  80876  76836  76704  76402  77931 8508093915103171
2020
      8498080030  87396  83830  75835  72159  73795  78742  74243 7978185989108792
2019      8510581009  86739  77410  75669  73483  76926  73444  71022 7700678378  83329
2018      8497385799107104  79539  74648  69328  75605  78370  69708 7403974762  80999
2017      9603390649  82934  73204  75683  69644  71411  71488  69391 7522974987  81610
2016      8174276619  83668  57315  74525  69186  72122  71295  69037 7600177050  84339


Gesamtsterblichk. b. Feb. 2023 = 181 057; 2022 = 1 064 084; 2021 = 1 023 687; 2020 = 985 572                                                   2019 = 939 520; 2018 =    954 874; 2017 =    932 263; 2016 = 910 899

Info: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-pdf.pdf?__blob=publicationFile

Die endgültigen Daten zu Sterbefallzahlen sind in der gleichen Form für die Berichtsjahre 2000 bis 2015 ebenfalls verfügbar. (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-endgueltige-daten.html;jsessionid=11235EA955676410CC354AA4E3B07B3A.live722?nn=209016)

                     V.i.S.d.P.: Initiative: "Kein Militär mehr", Leinaustraße 3, D-30451 Hannover

19.03.2023

Die Jahrestage dreier Angriffskriege   In diesen Tagen jähren sich drei völkerrechtswidrige Überfälle westlicher Mächte auf fremde Staaten, die zahllose Opfer forderten – auch durch Kriegsverbrechen –, aber bis heute straflos bleiben.

german-foreign-policy.com, 20. März 2023

WASHINGTON/BERLIN (Eigener Bericht) – Die ersten Bombardierungswellen dreier völkerrechtswidriger Angriffskriege, die für die Täter keinerlei Konsequenzen hatten, jähren sich in dieser Woche. Heute vor 20 Jahren starteten US-Truppen die Invasion in den Irak, an der sich britische, australische und polnische Einheiten beteiligten. Sie wurde mit offenen Lügen legitimiert und diente genauso machtstrategischen Zielen wie der Überfall auf Libyen, den französische Kampfjets gestern vor zwölf Jahren einleiteten – erst unter Berufung auf eine Resolution des UN-Sicherheitsrats, die allerdings umgehend gebrochen und illegal zum Sturz der libyschen Regierung missbraucht wurde. Am Freitag vor 24 Jahren überfielen NATO-Truppen, darunter deutsche, ebenfalls völkerrechtswidrig Jugoslawien, um dessen südliche Provinz Kosovo abzuspalten. Außenministerin Annalena Baerbock fordert unter großem medialen Beifall, das Führen von Angriffskriegen dürfe nicht „straflos bleiben“, will dies freilich – ebenso wie die deutschen Leitmedien – nicht auf westliche Kriege bezogen wissen. Dasselbe gilt für schwerste Kriegsverbrechen, die westliche Soldaten begangen haben. Bestraft werden lediglich Whistleblower, die sie aufzudecken halfen.


Kriegsziel: Umsturz-Domino

Der US-geführte Überfall auf den Irak begann vor genau 20 Jahren mit ersten Luftangriffen in der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003 und mit der unmittelbar folgenden Invasion von Bodentruppen. Beteiligt waren neben den US-Streitkräften Einheiten aus Großbritannien, Australien und Polen. Der Überfall erfolgte ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrates und damit unter Bruch des Völkerrechts. Die offiziell vorgebrachte Begründung, Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen, war frei erfunden. In Wirklichkeit ging es darum, eine dem Westen missliebige Regierung durch eine prowestliche zu ersetzen. In der Regierung von Präsident George W. Bush war damals außerdem von einem „demokratischen Dominoeffekt“ die Rede, wonach auf einen Sturz der Regierung im Irak derjenige weiterer Regierungen im Nahen und Mittleren Osten folgen werde, insbesondere in Syrien und Iran. Eine „erste arabische Demokratie“ im Irak werde „einen sehr großen Schatten in der arabischen Welt werfen“, erklärte damals der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz.[1] Auch Rohstoffinteressen spielten eine zentrale Rolle. Der damalige polnische Außenminister Włodzimierz Cimoszewicz etwa bekräftigte Anfang Juli 2003, Warschau habe „nie unseren Wunsch“ nach „Zugang zu Rohstoffquellen für polnische Ölfirmen verborgen“; dieser sei „unser letztes Ziel“.[2]


Hunderttausende zivile Todesopfer

Die menschlichen Kosten des Irak-Kriegs haben mehrfach Wissenschaftler vom Costs of War Project des Watson Institute for International and Public Affairs an der Brown University in Providence (US-Bundesstaat Rhode Island) zu beziffern versucht; die Brown University zählt zu den acht berühmten Ivy League-Universitäten in den Vereinigten Staaten. Seine jüngste Untersuchung hat das Costs of War Project kurz vor dem heutigen Jahrestag der US-Invasion vorgelegt. Demnach sind allein während der ersten großen Angriffswelle vom 19. März bis zum 19. April 2003 nachweislich mindestens 7.043 Zivilisten zu Tode gekommen, ein Drittel von ihnen durch Luftangriffe der US-Kriegskoalition.[3] Die Kämpfe haben allerdings nie wirklich aufgehört und sind nicht zuletzt in den westlichen Krieg gegen den IS gemündet; die Terrormiliz entstand faktisch aus den zerfallenden sozialen Strukturen des kriegszerstörten Iraks. Insgesamt beziffert das Costs of War Project die Zahl der Todesopfer, die bis zum März 2023 im Irak und in den zeitweise IS-kontrollierten Gebieten Syriens zu verzeichnen waren, auf 549.587 bis 584.006, darunter bis zu 348.985 Zivilisten. Der Bericht weist darauf hin, dass es sich dabei nur um die nachgewiesenen unmittelbaren Todesopfer handelt. Die Anzahl der indirekten Todesopfer – durch Kriegsfolgen wie Krankheit, Unterernährung etc. – sei wohl drei- bis viermal so hoch.


Kriegsziel: Einfluss ausweiten

Gestern vor zwölf Jahren begann der Krieg des Westens gegen Libyen, der mit Angriffen der französischen Luftwaffe startete und schon bald zum NATO-Krieg ausgeweitet wurde. Zu der offiziellen Kriegsbegründung, man habe ein Massaker der libyschen Streitkräfte an Zivilisten verhindern wollen, erklärten renommierte Experten später vor einem britischen Parlamentsausschuss, ein solches Szenario sei überaus unwahrscheinlich gewesen. In der Tat bestätigten französische Geheimdienstoffiziere dem Ausschuss, die tatsächlichen Ziele der französischen Regierung seien gewesen, „Frankreichs Einfluss in Nordafrika zu vergrößern“, stärkeren Zugriff auf die libysche Erdölförderung zu bekommen sowie die Schlagkraft der französischen Streitkräfte zu demonstrieren (german-foreign-policy.com berichtete [4]). Ein UN-Mandat zum Schutz der Zivilbevölkerung wurde zum Sturz der Regierung missbraucht, also gebrochen. Die Zahl der zivilen Todesopfer des Krieges allein im Jahr 2011 wurde von der britischen Organisation Airwars mit mindestens 1.142, womöglich sogar bis zu 3.400 angegeben.[5] Der Krieg hat Libyen nicht nur materiell, sondern auch gesellschaftlich weitestgehend zerstört; immer wieder sind Kämpfe zwischen unterschiedlichen Milizen zum Bürgerkrieg eskaliert. Zwölf Jahre nach dem NATO-Krieg liegt das Land immer noch am Boden.


„Pro-Kreml-Desinformationsnarrativ“

Am kommenden Freitag vor 24 Jahren wiederum überfiel die NATO Jugoslawien – gleichfalls ohne ein Mandat des UN-Sicherheitsrats und damit unter Bruch des Völkerrechts. Begründet wurde der Angriffskrieg mit der Behauptung, im Kosovo drohe eine sogenannte ethnische Säuberung. Interne Berichte widerlegen dies; so hieß es etwa am 19. März 1999 in einem Dokument der OSZE, die Lage „über die ganze Region hinweg“ sei „angespannt, aber ruhig“, während Fachleute im Bonner Verteidigungsministerium noch am 22. März konstatierten, Tendenzen zu „ethnischen Säuberungen“ seien „weiterhin nicht erkennbar“.[6] Dem Überfall auf Jugoslawien kommt insofern besondere Bedeutung zu, als er der erste völkerrechtswidrige Angriffskrieg seit den Umbrüchen der Jahre von 1989 bis 1991 war und damit einen Präzedenzfall für spätere Angriffskriege wie diejenigen gegen den Irak oder gegen Libyen schuf. Die Zahl der zivilen Todesopfer wird etwa vom Wilson Center auf rund 2.000 geschätzt.[7] Dabei muss sich die renommierte Washingtoner Einrichtung heute von einer EU-Stelle („EuvsDisinfo“), die angebliche Propaganda widerlegen soll, vorwerfen lassen, dies sei ein „Pro-Kreml-Desinformationsnarrativ“.[8] Zu den Zielen, die die NATO damals bombardierte, gehörten unter anderem die Botschaft der Volksrepublik China in Jugoslawien sowie das Hauptgebäude des staatlichen Fernsehsenders RTS.


Wer Angriffskriege führen darf

Die Staats- und Regierungschefs, die die völkerrechtswidrigen Angriffskriege befohlen haben, sind dafür nie zur Verantwortung gezogen worden. Das gilt für US-Präsident George W. Bush, den britischen Premierminister Tony Blair und den polnischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski (Irak-Krieg 2003) genauso wie für den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy (Libyen-Krieg 2011) bzw. Kanzler Gerhard Schröder und Vizekanzler Joseph Fischer (Jugoslawien-Krieg 1999). „Niemand darf im 21. Jahrhundert einen Angriffskrieg führen und dabei straflos bleiben“, erklärte Mitte Januar Außenministerin Annalena Baerbock.[9] Baerbock bezog das allerdings nicht auf Kriegsverantwortliche aus den westlichen Staaten, sondern einzig und allein auf die Regierung Russlands, mit dem der Westen einen Machtkampf austrägt.


Wer bestraft wird und wer nicht

Auch die Kriegsverbrechen, die die westlichen Militärs begangen haben – unter anderem auch im Afghanistan-Krieg –, sind so gut wie nie geahndet worden. Das gilt für ein Massaker an über 100 Zivilisten bei Kunduz, das von einem deutschen Offizier befohlen wurde [10], ebenso wie für einen Initiationsritus einer berüchtigten australischen Spezialeinheit, der darin bestand, mindestens einen afghanischen Zivilisten zu ermorden [11], sowie für Dutzende Morde britischer Militärs an wehrlosen Gefangenen am Hindukusch [12]. Verfolgt werden stattdessen Journalisten und Whistleblower, die die Kriegsverbrechen öffentlich machen. Das gilt etwa für den australischen Militäranwalt David McBride, der vor Gericht steht, weil er geholfen hat, australische Kriegsverbrechen öffentlich bekannt zu machen [13], sowie für den Journalisten, der im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh auf die Auslieferung in die USA wartet, da er US-Kriegsverbrechen im Irak dokumentierte: Julian Assange.

 

[1] Paul Reynolds: The ‘democratic domino‘ theory. news.bbc.co.uk 10.04.2003.

[2] Poland seeks Iraqi oil stake. news.bbc.co.uk 03.07.2003.

[3] Neta C. Crawford: Blood and Treasure: United States Budgetary Costs and Human Costs of 20 Years of War in Iraq and Syria, 2003-2023. Providence, 15 March 2023.

[4] House of Commons, Foreign Affairs Committee: Libya: Examination of intervention and collapse and the UK's future policy options. Third Report of Session 2016-17. London, September 2016. S. dazu Deutschlands Kriegsbilanz (III).

[5] Oliver Imhof: Ten years after the Libyan revolution, victims wait for justice. airwars.org 18.03.2021.

[6] Zitiert nach: Heinz Loquai: Krieg - ein wahnsinniges Verbrechen. In: Forum FriedensEthik in der Evangelischen Landeskirche in Baden. Rundbrief 2/2010. April 2010. S. 4-11. S. dazu Dammbrüche.

[7] Aleksa Djilas: Bombing to Bring Peace. wilsoncenter.org.

[8] Disinfo: About two thousand civilians were killed in NATO’s bombing of Yugoslavia. euvsdisinfo.eu.

[9] Hans Monath: „Niemand darf Krieg führen und straflos bleiben“. tagesspiegel.de 16.01.2023.

[10] S. dazu Die Bomben von Kunduz.

[11] S. dazu Die Ära der Straflosigkeit.

[12] S. dazu Der Club der Kriegsverbrecher.

[13] Christopher Knaus: David McBride will face prosecution after blowing whistle on alleged war crimes in Afghanistan. theguardian.com 27.10.2022.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9197


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

19.03.2023

Deutsche Medien sind auf den Goebbels gekommen

aus e-mail von Doris Pumphrey, 19. März 2023, 19:06 Uhr


/Passend hierzu ein Abschnitt aus dem Artikel Rheinmetall im Laufe der

Zeit

<https://www.capital.de/wirtschaft-politik/rheinmetall-im-laufe-der-zeit-31804960.html

vom 25.4.2022:/

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/rheinmetall-im-laufe-der-zeit_31804882-31804960.html

*Rheinmetall im Nationalsozialismus*

Der Konzern entwickelte und produzierte für das Reichskriegsministerium

unter anderem Maschinengewehre, Minenwerfer und Flugabwehrkanonen. 1941

wurde die Rheinmetall-Borsig AG verstaatlicht. Zwangsarbeiter werden in

der offiziellen Online-Unternehmenshistorie nicht erwähnt. An anderer

Stelle heißt es, „zahllose Zwangsarbeiter“ seien während des Kriegs

„beschäftigt“ worden. Allein am Produktionsort Unterlüß in der

Lüneburger Heide gab es mehrere Lager mit Tausenden von Insassen, die

zum Teil in der Munitionsfabrik des Rüstungskonzerns arbeiten mussten.

Auch Zwangsarbeiterinnen des Außenlagers Tannenberg des

Konzentrationslagers Bergen-Belsen wurden von Rheinmetall eingesetzt.

Sie waren aus dem Vernichtungslager Auschwitz nach Niedersachsen verlegt

worden. 2019 stellten Demonstranten des



https://freeassange.rtde.live/meinung/165715-deutsche-medien-sind-auf-goebbels/

19.3.2023

*Deutsche Medien sind auf den Goebbels gekommen

*Von Uli Gellermann


Betrachtet man die deutschen Medien, kann man zu dem Schluss kommen:

Goebbels ist wieder da. So sehr, wie der hiesige Mainstream die Parole

verbreitet: Krieg macht Sinn. Vorreiter dabei ist der deutsche

Staatsfunk. Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie selbst Kinder dafür

missbraucht werden.


Die deutschen Medien sind auf den Goebbels gekommen: Es geistert ein

/dpa/-Foto durch den Medienraum. Ein fotogener Junge in ukrainischer

Militäruniform hält eine Gewehrattrappe in der Hand. Untertitelt ist das

Bild so: "Ein sieben Jahre alter ukrainischer Junge steht nahe der Stadt

Tschernihiw inmitten zerstörter russischer Militärfahrzeuge." Will uns

die Reichs-Presse-Agentur vom letzten Aufgebot erzählen? Oder davon, wie

brutal der Russe ist, wenn er jetzt auch noch gegen Siebenjährige

kämpft? Die Agentur /Reuters/ beglückt das deutsche Publikum mit dem

Foto eines entzückenden Pärchens, das wird so untertextet: "Trotz des

Kriegs verlieren die Menschen in der Ukraine nicht ihren Glauben an

sich. Der ukrainische Soldat Wolodymyr macht seiner Freundin Viktoria am

Bahnsteig in Kramatorsk einen Heiratsantrag." Krieg kann ja so idyllisch

sein! Und die Ukrainer sind einfach irre menschlich! Ganz anders als die

Russen!


*Rheinmetall-Aktie legt um 60 Prozent zu


*Ein Foto aus dem Rheinmetall-Kasino fehlt: Von jenem Moment, in dem die

Aktionäre im Champagner baden. Der Ukraine-Krieg war gerade einmal eine

Woche alt, da hatte die Aktie des deutschen Waffenherstellers

Rheinmetall schon um 60 Prozent zugelegt. Von da aus ging es weiter nach

oben, ein Jahr später steht das Plus bei 157 Prozent. Auch beim

Branchenkollegen Hensoldt (früher Airbus Defence and Space für

Sensortechnologie) ging es mit 138 Prozent ähnlich stark nach oben. Die

beiden deutschen Hersteller profitieren von dem 100 Milliarden Euro

schweren Sondervermögen, mit dem die Bundesregierung die Bundeswehr in

den kommenden Jahren sanieren will.


*Deutsche Bank und die Commerzbank stürzten ab


*Doch nicht allen Aktionären geht es so gut wie den Rüstungsmachern: Die

Deutsche Bank und die Commerzbank stürzten beide von über zwölf Euro auf

die psychologische Marke von zehn Euro ab. Der Kurs der Credit Suisse,

eines der größten global tätigen Finanzdienstleistungsunternehmen mit

einer Bilanz-Summe von 531,4 Milliarden Schweizer Franken, war zeitweise

um bis zu 31 Prozent eingebrochen. Der Krieg kennt Gewinner, aber eben

auch Verlierer. Denn gewonnen wird er letztlich auf dem Schlachtfeld –

nicht an der Börse. Wer darauf spekuliert, dass die Russen den Krieg

verlieren, kennt weder die Geschichte noch das große Land. Dort weiß

man, dass man als Land, als Nation erledigt ist, wenn man die Ukraine

verliert. Während der Westen gern bis zum letzten Ukrainer kämpft,

kämpfen die Russen um ihr Überleben. Diesen Kampf haben sie noch nie

verloren, dieser Kampf mobilisiert ganz andere Ressourcen, als dem

Westen zur Verfügung stehen.


*Krieg verlängern


*So sehr die russischen Rohstoffe die gierige Fantasie der Börsianer

bewegen, so wenig werden die Russen ihren Boden preisgeben; sie haben

keinen Grund zum Selbstmord. Wer sich im Westen nicht von der Gier den

Kopf vernebeln lässt, der weiß das, der setzt nicht auf einen Sieg in

der Ukraine. Und doch verhält sich der Westen wie ein verzweifelter

Spieler, der alles auf eine Karte setzt. Nur so ist zu erklären, dass

Polen jetzt als Handpuppe der USA agiert und vier Kampfflugzeuge vom Typ

MiG-29 an die Ukraine liefert. Weitere sollen folgen. Man weiß im

Westen, dass die MiG-29 keinen Krieg entscheiden. Auch die Ankündigung

von Kanzler Scholz weiterer deutscher Waffenlieferungen in die Ukraine

können keinen Krieg zur Entscheidung bringen. Aber sie verlängern ihn um

ein paar Hundert oder Tausende Tote.


*Goldene Flucht


*Wer aus dem Krieg und dem unsicheren Finanzsystem fliehen will, der

flieht ins Gold: Die Zentralbanken kaufen das Metall wie wild – seit

Anfang November ist der Goldpreis um beinahe zehn Prozent gestiegen.

Auch diese Fluchtbewegung zeigt: Der Westen gibt den Krieg verloren.

Zugleich treibt er ihn trotzdem weiter. Dem muss Einhalt geboten werden.

Zurzeit zeigen sich in Deutschland nur wenige Kräfte, die den Weg des

Friedens gehen wollen. Die letzte Initiative von Sarah Wagenknecht und

Alice Schwarzer hat trotz aller ideologischer Verrenkungen gezeigt, dass

es sie gibt, die Friedensbewegung. Das Pflänzchen will gepflegt werden.


*/ARD/ als Agent der Regierung


*Es sind die Medien, die auf der zarten Pflanze des Friedens

herumtrampeln. Das gilt besonders für die /ARD/ und den /MDR/, die mit

einer illegalen Befragung der Erstunterzeichner des "Manifest für den

Frieden" versuchen, die Unterzeichner 'umzudrehen', wie es im

Agentenjargon heißt. Tatsächlich agieren die öffentlich-rechtlichen

Sender als Agenten einer Regierung, die den Krieg in der Ukraine im

Interesse der USA mit Waffen füttert, um das Sterben zu verlängern.


Zuckerbrot für Konformisten, Peitsche für Abweichler: Wie die Politik

ihre Journalisten erzieht

<https://freeassange.rtde.live/meinung/164994-zuckerbrot-fuer-konformisten-peitsche-fuer-abweichler-wie-politik-ihre-journalisten-erzieht/>


Wenn die Regierung Journalisten anfüttert: Über Reptilienfonds und den

Mediensumpf

<https://freeassange.rtde.live/meinung/164901-wenn-die-regierung-journalisten-anfuettert-ueber-reptilienfonds-und-den-mediensumpf/>



Bündnisses „Rheinmetall Entwaffnen“ einen Gedenkstein auf dem ehemaligen

Gelände des Tannenberglagers auf.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

19.03.2023

Kanzler und Justizminister zu Haftbefehl gegen Putin

aus e-mail von Doris Pumphrey, 19. März 2023, 19:05 Uhr


/Auch in diesem Zusammenhang wäre zu fragen, wie lange aus der deutschen

Friedensbewegung noch die Forderung an die Bundesregierung erhoben wird,

sie solle sich für Verhandlungen bezüglich Ukraine einsetzen. Nach dem

ungeheuerlichen Betrug mit den Minsker Vereinbarungen, der politischen,

finanziellen und militärischen Unterstützung der Kiewer Verehrer der

Nazi- und SS-Kollaborateure im USA/NATO-Krieg gegen Russland und nun

dieser Anmaßung, die nachweislich auf Lügenpropaganda beruht – warum

erwarten immer noch so viele Teile aus der deutschen Friedensbewegung,

Russland müsste ausgerechnet einer deutschen Regierung, die im Interesse

der USA und der Rüstungsindustrie eine anti-russische Vorreiterrolle

spielt, noch Vertrauen entgegenbringen können? Welchen Grund hätte

Russland denn überhaupt, den "Werte"westen in Verhandlungen noch

irgendwie ernst zu nehmen? (Anmerkung dgp)

/


https://www.n-tv.de/politik/Scholz-Niemand-steht-ueber-Recht-und-Gesetz-article23994760.html

18.3.2023

*Kanzler zu Putin-Haftbefehl Scholz: "Niemand steht über Recht und Gesetz"

*Für Bundeskanzler Scholz ist der Haftbefehl des Internationalen

Strafgerichtshofs gegen den russischen Präsidenten Putin auch ein

wichtiges Signal an die Weltgemeinschaft. In Japan appelliert er zudem

an den chinesischen Staatschef Xi, der bald nach Moskau fliegt.


Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Haftbefehl des Internationalen

Strafgerichtshofs gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin

begrüßt. "Niemand steht über Recht und Gesetz", sagte Scholz auf einer

Pressekonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida in

Tokio. Der Internationale Strafgerichtshofs sei "eine wichtige

Institution, die durch internationale Verträge ihren Auftrag bekommen

hat", und zudem "die richtige Institution, Kriegsverbrechen zu

untersuchen". (…)



https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/buschmann-erklaert-haftbefehl-putin-deutschland-bedeutet-37933494

*Buschmann erklärt, was Haftbefehl gegen Putin für Deutschland bedeutet

*

Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen

den russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Bundesjustizminister Marco

Buschmann die Bedeutung der Entscheidung für Deutschland erläutert. "Ich

rechne damit, dass der IStGH zügig auf Interpol sowie die

Vertragsstaaten zugehen und sie um Vollstreckung ersuchen wird", sagte

der FDP-Politiker der "Bild am Sonntag".

"Deutschland ist dann verpflichtet, Präsident Putin, wenn er deutsches

Territorium betritt, zu inhaftieren und an den IStGH zu übergeben",

sagte Buschmann. Anders als nationale Strafverfolgungsbehörden könne das

Gericht in Den Haag nach seiner Rechtsprechung auch gegen

Staatsoberhäupter vorgehen.

*Russischer Botschafter in Berlin wirft Deutschland Eskalationskurs vor

*Der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, warf

Deutschland einen Eskalationskurs vor. "Die unverantwortlichen

Äußerungen einiger deutscher Vertreter, sie würden den rechtswidrigen

und völlig absurden IStGH-Beschluss unterstützen und seien bereit,

diesen umzusetzen, sind äußerst besorgniserregend und deuten darauf hin,

wie fernab der Realität sie sind in ihrer Bestrebung, den Konflikt mit

Russland weiter eskalieren zu lassen", teilte der Diplomat mit. Das

nationale Ermittlungskomitee in Moskau kündigte eine Prüfung der

Äußerungen Buschmanns einschließlich einer Reaktion an.



https://freeassange.rtde.live/russland/165745-russland-prueft-strafverfahren-gegen-justizminister-buschmann/

19.3.2023

*Russland prüft Strafverfahren gegen Justizminister Buschmann

*Russland lässt die strafrechtliche Relevanz der jüngsten Äußerungen des

deutschen Justizministers Marco Buschmann (FDP) prüfen und wird

gegebenenfalls ein Strafverfahren gegen ihn einleiten. Buschmann hatte

angekündigt, den russischen Präsidenten und die Ombudsfrau für

Kinderrechte verhaften lassen zu wollen.

Das russische Ermittlungskomitee wird die Äußerungen des deutschen

Justizministers Marco Buschmann (FDP) auf ihre strafrechtliche Relevanz

untersuchen, teilte der Pressedienst der Strafverfolgungsbehörde am

Sonntag mit. In der behördlichen Presseerklärung dazu heißt es: /"Der

Vorsitzende des Ermittlungskomitees der Russischen Föderation hat die

Zentralstelle der Agentur angewiesen, die Äußerungen des deutschen

Justizministers zur Umsetzung der rechtswidrigen Forderung des

Internationalen Strafgerichtshofs, russische Staatsbürger auf deutschem

Territorium zu verhaften, rechtlich zu bewerten." (…)


Dazu auch:

/*„Ein historisches Signal“: So reagiert die Welt auf den Haftbefehl

gegen Putin

*https://www.rnd.de/politik/haftbefehl-gegen-putin-reaktionen-auf-die-entscheidung-365OUELCOP7VVDLD5M4B2OTKGM.html


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

19.03.2023

Der stellvertretende Tod der Ukraine

seniora.org, 19. März 2023,

Von Chris HEDGES 14. März 2023 - erschienen bei Scheepost.com und consortiumnews.com

Stellvertreterkriege fressen die Länder auf, die sie vorgeben zu verteidigen.


Zitat: Es wird eine Zeit kommen, in der die Ukrainer für die USA entbehrlich werden. Sie werden, wie viele andere vor ihnen, aus dem nationalen Diskurs der USA und dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden.


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Die Ukraine ist eine Schachfigur für Militaristen, die Russland und letztendlich China in einem selbstzerstörerischen Bestreben, die globale Hegemonie der USA zu sichern, degradieren wollen. Das Ende dieses Krieges wird, wie bei den meisten Stellvertreterkriegen, hässlich sein.


Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, liebe Freunde, eine treue Seniora-Leserin machte uns auf diesen herausragenden Text aufmerksam. Wir dankten ihr mit diesen Gedanken: "Liebe Frau Frei, danke für den guten Vorschlag, den ich heute gleich umgesetzt habe. Der Beitrag geht soeben als Newsletter an unsere Leser. Es ist wieder einer der kleinen guten Tropfen auf den Stein...., der so wichtig ist .... und dennoch (leider) so wenig bewirken wird für die wirklich friedliche Zukunft der Menschheit. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich bin keineswegs pessimistisch. Ich weiss allerdings seit meinem Studium der Psychagogik, das ich mit meiner Frau 1975 (ich war 45 Jahre alt) nebenberuflich bei Friedrich Liebling begonnen habe, dass nicht POLITISCHE, sondern PSYCHOLOGISCHE Aufklärung helfen wird, um uns dem Frieden auf der Welt (sustainable/nachhaltig) näher zu bringen.

Mein Interview/Video gibt einen kleinen Einblick in diese Richtung". Herzliche Grüsse Margot und Willy Wahl



Es gibt viele Möglichkeiten für einen Staat, Macht zu demonstrieren und Gegner zu schwächen, aber Stellvertreterkriege sind eine der zynischsten. Stellvertreterkriege verschlingen die Länder, die sie vorgeben zu verteidigen. Sie verleiten Nationen oder Aufständische dazu, für geopolitische Ziele zu kämpfen, die letztlich nicht in ihrem Interesse liegen.


Der Krieg in der Ukraine hat wenig mit der ukrainischen Freiheit zu tun und viel mit der Schwächung des russischen Militärs und der Schwächung der Macht des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Und wenn die Ukraine auf eine Niederlage zusteuert oder der Krieg ins Stocken gerät, wird die Ukraine wie viele andere Staaten geopfert werden, in dem, was eines der Gründungsmitglieder der C.I.A., Miles Copeland Jr., als das "Spiel der Nationen" und "die Amoralität der Machtpolitik" bezeichnete.


In meinen zwei Jahrzehnten als Auslandskorrespondent habe ich über Stellvertreterkriege berichtet, unter anderem in Mittelamerika, wo die USA die Militärregime in El Salvador und Guatemala sowie die Contra-Aufständischen, die versuchten, die sandinistische Regierung in Nicaragua zu stürzen, bewaffneten. Ich berichtete über den Aufstand im Punjab, einen von Pakistan geschürten Stellvertreterkrieg.


Ich berichtete über die Kurden im Nordirak, die vom Iran und von Washington mehr als einmal unterstützt und dann verraten wurden. Während meiner Zeit im Nahen Osten lieferte der Irak Waffen und Unterstützung an die Mudschaheddin-e-Khalq (MEK), um den Iran zu destabilisieren. Als ich im ehemaligen Jugoslawien war, glaubte Belgrad, durch die Bewaffnung bosnischer und kroatischer Serben Bosnien und Teile Kroatiens in ein Großserbien eingliedern zu können.


Stellvertreterkriege sind bekanntermaßen schwer zu kontrollieren, vor allem, wenn die Bestrebungen derjenigen, die kämpfen, und derjenigen, die die Waffen liefern, auseinanderklaffen. Außerdem haben sie die schlechte Angewohnheit, Sponsoren von Stellvertreterkriegen, wie die USA in Vietnam und Israel im Libanon, direkt in den Konflikt zu ziehen.


Stellvertreterarmeen erhalten Waffen, für die sie kaum Rechenschaft ablegen müssen und die in großen Mengen auf dem Schwarzmarkt oder in den Händen von Warlords oder Terroristen landen. Der Nachrichtensender CBS News berichtete im vergangenen Jahr, dass etwa 30 Prozent der an die Ukraine gelieferten Waffen an der Front landen, ein Bericht, den er unter starkem Druck aus Kiew und Washington teilweise zurückzog. Die weit verbreitete Abzweigung von gespendeter militärischer und medizinischer Ausrüstung für den Schwarzmarkt in der Ukraine wurde auch von der US-Journalistin Lindsey Snell dokumentiert. Waffen in Kriegsgebieten sind eine lukrative Ware. In den Kriegen, über die ich berichtet habe, gab es immer große Mengen zu verkaufen.


Kriegsherren, Gangster und Schläger - die Ukraine gilt seit langem als eines der korruptesten Länder Europas - werden von den Sponsorenstaaten in heldenhafte Freiheitskämpfer verwandelt. Die Unterstützung derjenigen, die diese Stellvertreterkriege führen, ist eine Feier unserer angeblichen nationalen Tugend, die nach zwei Jahrzehnten militärischer Fiaskos im Nahen Osten besonders verführerisch ist. Joe Biden, der in den Umfragen schlecht abschneidet, will für eine zweite Amtszeit als "Kriegs"-Präsident kandidieren, der der Ukraine zur Seite steht, der die USA bereits 113 Milliarden Dollar an militärischer, wirtschaftlicher und humanitärer Hilfe zugesagt haben.


Als Russland in die Ukraine einmarschierte, "stand die ganze Welt vor einer Zerreißprobe", sagte Biden nach einem Blitzbesuch in Kiew. "Europa wurde auf die Probe gestellt. Amerika wurde auf die Probe gestellt. Die NATO wurde auf die Probe gestellt. Alle Demokratien wurden auf die Probe gestellt."


Ähnliche Äußerungen

Ich habe ähnliche Äußerungen gehört, um andere Stellvertreterkriege zu rechtfertigen.

"Sie sind unsere Brüder, diese Freiheitskämpfer, und wir schulden ihnen unsere Hilfe", sagte Ronald Reagan über die Contras, die sich ihren Weg durch Nicaragua plünderten, vergewaltigten und abschlachteten. "Sie sind moralisch gleichwertig mit unseren Gründervätern und den tapferen Männern und Frauen der französischen Résistance", fügte Reagan hinzu. "Wir können uns nicht von ihnen abwenden, denn der Kampf hier ist nicht rechts gegen links, sondern richtig gegen falsch.


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Eine Gruppe Contras ruht sich nach einem Feuergefecht aus, 1. Januar 1987. (Tiomono, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons)

"Ich möchte ihn sagen hören, dass wir die Freie Syrische Armee bewaffnen werden", sagte John McCain über Präsident Donald Trump. "Wir werden uns der Beseitigung von Bashar al-Assad widmen. Wir werden die Russen einen Preis für ihr Engagement zahlen lassen. Alle Akteure hier werden einen Preis zahlen müssen, und die Vereinigten Staaten von Amerika werden auf der Seite der Menschen stehen, die für die Freiheit kämpfen."

Diejenigen, die als Helden des Widerstands gefeiert werden, wie Präsident Volodymyr Zelensky oder Präsident Hamid Karzai in Afghanistan, sind oft problematisch, besonders wenn ihre Egos und Bankkonten aufgebläht werden. Die Flut überschwänglicher Lobeshymnen, die ihre Förderer in der Öffentlichkeit an ihre Stellvertreter richten, stimmt selten mit dem überein, was sie im Privaten über sie sagen.

Bei den Friedensgesprächen in Dayton, bei denen der serbische Präsident Slobodan Milosevic die Führer der bosnischen Serben und der bosnischen Kroaten auslieferte, sagte er über seine Stellvertreter: "[Sie] sind nicht meine Freunde. Sie sind nicht meine Kollegen ... Sie sind Scheiße."


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14. Dezember 1995: US-Präsident Bill Clinton, rechts, im Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic in Paris mit Schaulustigen, Botschafter Richard Holbrooke, Außenminister Warren Christopher, General Wesley Clark. (CIA, gemeinfrei, Wikimedia Commons)


"Dunkles Geld schwappte überall herum", schrieb die Washington Post, nachdem sie einen internen Bericht des Office of the Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction erhalten hatte.

"Die größte Bank Afghanistans verflüssigte sich zu einem Sündenpfuhl des Betrugs. Reisende schleppten auf Flügen, die Kabul verließen, Koffer, die mit 1 Million Dollar oder mehr beladen waren. Aus den Trümmern erhoben sich Villen, die als 'Mohnpaläste' bekannt sind und Opiumkönige beherbergen. Präsident Hamid Karsai wurde wiedergewählt, nachdem seine Kumpane Tausende von Wahlurnen gefüllt hatten. Später gab er zu, dass die CIA jahrelang Säcke mit Bargeld in sein Büro geliefert hatte, und bezeichnete dies als 'nichts Ungewöhnliches'."

"In der Öffentlichkeit versprachen der Oberbefehlshaber und die Gesetzgeber, gegen Korruption vorzugehen und korrupte Afghanen zur Rechenschaft zu ziehen, als Präsident Barack Obama den Krieg eskalieren ließ und der Kongress zusätzliche Milliarden Dollar bewilligte", berichtete die Zeitung. "In Wirklichkeit zogen sich die US-Beamten zurück, schauten weg und ließen zu, dass sich der Diebstahl mehr denn je festigte, wie aus einer Reihe vertraulicher Regierungsinterviews hervorgeht, die der Washington Post vorliegen."

Diejenigen, die als Bollwerk gegen die Barbarei gepriesen werden, wenn die Waffen zu ihnen fließen, sind vergessen, sobald die Konflikte enden, wie in Afghanistan und im Irak. Die ehemaligen Stellvertreterkämpfer müssen aus dem Land fliehen oder die Vendetta derer erleiden, die sie bekämpft haben, wie es den verlassenen Hmong-Stammesangehörigen in Laos und den Südvietnamesen erging.

Die ehemaligen Geldgeber, die einst großzügig Militärhilfe leisteten, ignorieren die verzweifelten Bitten um wirtschaftliche und humanitäre Hilfe, während die vom Krieg Vertriebenen hungern und aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung sterben. Afghanistan ist zum zweiten Mal das Paradebeispiel für diese imperiale Gefühllosigkeit.


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US-Soldaten mit Afghanen bestiegen am 21. August eine C-17 Globemaster III am Hamid Karzai International Airport, nachdem die Taliban Kabul erobert hatten. (US Air Force, Brennen Lege)


Der Zusammenbruch der Zivilgesellschaft bringt sektiererische Gewalt und Extremismus hervor, von denen ein Großteil den Interessen derjenigen zuwiderläuft, die die Stellvertreterkriege angezettelt haben. Israels Stellvertreter-Milizen im Libanon sowie seine militärische Intervention in den Jahren 1978 und 1982 dienten dazu, die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) aus dem Land zu vertreiben. Dieses Ziel wurde erreicht. Doch die Vertreibung der PLO aus dem Libanon führte zur Entstehung der Hisbollah, einem weitaus militanteren und effektiveren Gegner, und zur syrischen Vorherrschaft im Libanon.


Im September 1982 massakrierte die libanesische Kataeb-Partei, besser bekannt als die Phalangen, mit Unterstützung des israelischen Militärs drei Tage lang zwischen 2.000 und 3.500 palästinensische Flüchtlinge und libanesische Zivilisten in den Flüchtlingslagern von Sabra und Schatila. Dies führte zu internationaler Verurteilung und politischen Unruhen in Israel. Kritiker nannten den langwierigen Konflikt "Libanam", wobei sie die Begriffe Vietnam und Libanon miteinander vermengten. Der israelische Film Waltz with Bashir dokumentiert die Verderbtheit und die mutwillige Tötung Tausender von Zivilisten durch Israel und seine Stellvertreter während des Libanonkriegs.

Stellvertreterkriege führen, wie Chalmers Johnson feststellte, zu ungewollten Rückschlägen. Die Unterstützung der Mudschaheddin in Afghanistan im Kampf gegen die Sowjets, zu der auch die Bewaffnung von Gruppen wie der von Osama bin Laden gehörte, führte zur Entstehung der Taliban und der Al-Qaida. Außerdem verbreitete sie den reaktionären Dschihadismus in der gesamten muslimischen Welt, verstärkte die Terroranschläge gegen westliche Ziele, die in den Anschlägen vom 11. September 2001 gipfelten, und schürte zwei Jahrzehnte lang die von den USA angeführten Militärfiaskos in Afghanistan, Irak, Syrien, Somalia, Libyen und Jemen.


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1. Januar 1987: Mudschaheddin in Kunar, Afghanistan. (erwinlux, Flickr, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons)


Sollte sich Russland in der Ukraine durchsetzen und Putin nicht von der Macht entfernt werden, haben die USA nicht nur ein starkes Bündnis zwischen Russland und China zementiert, sondern auch für eine Feindschaft mit Russland gesorgt, die uns noch lange verfolgen wird. Die Überschwemmung der Ukraine mit Waffen im Wert von Milliarden von Dollar, der Einsatz von US-Geheimdiensten zur Tötung russischer Generäle und zur Versenkung des Schlachtschiffs Moskwa, die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines und die mehr als 2.500 US-Sanktionen gegen Russland werden von Moskau nicht vergessen werden.

"In gewissem Sinne ist Blowback einfach eine andere Art zu sagen, dass eine Nation erntet, was sie sät", schreibt Johnson. "Obwohl die Menschen in der Regel wissen, was sie gesät haben, wird unsere nationale Erfahrung von Blowback selten in solchen Begriffen vorgestellt, weil so viel von dem, was die Manager des amerikanischen Imperiums gesät haben, geheim gehalten wurde."


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Taliban-Kämpfer patrouillieren am 17. August 2021 in einem Humvee in Kabul. (Voice of America, Wikimedia Commons)


Diejenigen, die in Stellvertreterkriegen unterstützt werden, darunter auch die Ukrainer, haben oft kaum eine Chance auf einen Sieg. Hochentwickelte Waffen wie die M1-Abrams-Panzer sind weitgehend nutzlos, wenn die Bediener nicht Monate und Jahre lang geschult wurden. Vor der israelischen Invasion in den Libanon im Juni 1982 stellte der Sowjetblock den palästinensischen Kämpfern schwere Waffen zur Verfügung, darunter Panzer, Flugabwehrraketen und Artillerie. Aufgrund mangelnder Ausbildung waren diese Waffen gegen die israelische Luftwaffe, Artillerie und mechanisierte Einheiten unwirksam.

Die USA wissen, dass die Zeit für die Ukraine knapp wird. Sie wissen, dass die High-Tech-Waffen nicht rechtzeitig beherrscht werden, um eine anhaltende russische Offensive abzuwehren. Verteidigungsminister Lloyd Austin warnte im Januar, die Ukraine habe "ein Zeitfenster von jetzt bis zum Frühjahr".

"Das ist keine lange Zeit", fügte er hinzu.


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US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beantwortet Fragen auf einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Andriy Taran, Kiew, Ukraine, 19. Oktober 2021. (DoD, Chad J. McNeeley)


Der Sieg ist jedoch nicht das Ziel. Es geht um die maximale Zerstörung. Selbst wenn die Ukraine in der Niederlage gezwungen ist, mit Russland zu verhandeln und für den Frieden Territorium abzutreten sowie den Status einer neutralen Nation zu akzeptieren, wird Washington sein Hauptziel erreicht haben, Russlands militärische Kapazitäten zu schwächen und Putin von Europa zu isolieren.

Diejenigen, die Stellvertreterkriege führen, sind von Wunschvorstellungen geblendet. Die Contras in Nicaragua oder die MEK im Iran wurden kaum unterstützt. Die Bewaffnung der so genannten "gemäßigten" Rebellen in Syrien führte dazu, dass Waffen in die Hände reaktionärer Dschihadisten gelangten.

Am Ende von Stellvertreterkriegen wird in der Regel die Nation oder Gruppe, die im Namen des Sponsorstaates kämpft, verraten. 1972 stellte die Nixon-Regierung kurdischen Rebellen im Nordirak Waffen und Munition im Wert von Millionen Dollar zur Verfügung, um die irakische Regierung zu schwächen, die damals als zu nah an der Sowjetunion angesehen wurde. Niemand, am allerwenigsten die USA und der Iran, der die Waffen an die kurdischen Kämpfer lieferte, wollten, dass die Kurden einen eigenen Staat gründeten. Der Irak und der Iran unterzeichneten 1975 das Abkommen von Algier, in dem die beiden Länder die Streitigkeiten entlang ihrer gemeinsamen Grenze beilegten. Das Abkommen beendete auch die militärische Unterstützung für die Kurden.

Das irakische Militär startete bald darauf eine rücksichtslose Kampagne der ethnischen Säuberung im Nordirak. Tausende von Kurden, darunter Frauen und Kinder, wurden "verschwunden" oder getötet. Kurdische Dörfer wurden in Schutt und Asche gelegt. Die verzweifelte Notlage der Kurden wurde ignoriert, denn, wie Henry Kissinger damals sagte, "verdeckte Aktionen sollten nicht mit Missionsarbeit verwechselt werden."

Während des Krieges zwischen Iran und Irak von 1980 bis 1988 nahm die islamische Regierung in Teheran die Militärhilfe für die Kurden wieder auf. Am 16. März 1988 warf der irakische Präsident Saddam Hussein Senfgas und die Nervenkampfstoffe Sarin, Tabun und VX auf die kurdische Stadt Halabja. Etwa 5.000 Menschen starben innerhalb weniger Minuten und bis zu 10.000 wurden verletzt. Die Reagan-Regierung, die den Irak unterstützte, verharmloste die Kriegsverbrechen gegen ihre ehemaligen kurdischen Verbündeten.

Ein weiteres Beispiel für die Annäherung von Präsident Richard Nixon an China ist die Beendigung der verdeckten Hilfe für tibetische Rebellen.


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US-Präsident Richard Nixon und der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai, 25. Februar 1972. (Weißes Haus/Wikimedia Commons)


Verrat ist der letzte Akt in fast allen Stellvertreterkriegen.

Die Bewaffnung der Ukraine ist keine Missionsarbeit. Sie hat nichts mit Freiheit und Unabhängigkeit zu tun. Es geht darum, Russland zu schwächen. Würde man Russland aus der Gleichung herausnehmen, gäbe es kaum spürbare Unterstützung für die Ukraine.

Es gibt andere besetzte Völker, darunter die Palästinenser, die ebenso brutal und viel länger gelitten haben als die Ukrainer. Aber die NATO bewaffnet die Palästinenser nicht, damit sie gegen ihre israelischen Besatzer kämpfen können, und hält sie auch nicht als heldenhafte Freiheitskämpfer hoch. Die Freiheitsliebe der USA erstreckt sich weder auf die Palästinenser noch auf die Menschen im Jemen, die derzeit mit britischen und amerikanischen Waffen bombardiert werden, oder auf die Kurden, Jesiden und Araber, die sich gegen die Türkei, ein langjähriges NATO-Mitglied, wehren, die den Norden und Osten Syriens besetzt und mit Drohnen bekämpft.

Die Liebe der USA zur Freiheit erstreckt sich nur auf Menschen, die ihren "nationalen Interessen" dienen.

Irgendwann werden die Ukrainer, wie auch die Kurden, entbehrlich werden. Sie werden, wie schon viele andere vor ihnen, aus unserem nationalen Diskurs und unserem Bewusstsein verschwinden. Sie werden über Generationen hinweg ihren Verrat und ihr Leid stillen. Das amerikanische Imperium wird weiterziehen, um andere zu benutzen, vielleicht das "heldenhafte" Volk von Taiwan, um sein vergebliches Streben nach globaler Hegemonie zu fördern.

China ist die große Beute für unsere Dr. Strangeloves. Sie werden noch mehr Leichen auftürmen und mit einem Atomkrieg liebäugeln, um Chinas wachsende wirtschaftliche und militärische Macht zu beschneiden. Dies ist ein altes und vorhersehbares Spiel. Es hinterlässt Nationen in Trümmern und Millionen von Toten und Vertriebenen. Es nährt die Hybris und Selbsttäuschung der Mandarine in Washington, die sich weigert, das Entstehen einer multipolaren Welt zu akzeptieren. Wenn es unkontrolliert bleibt, könnte dieses "Spiel der Nationen" uns alle in den Tod führen.

Chris Hedges
Chris Hedges ist ein mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Journalist, der 15 Jahre lang als Auslandskorrespondent für die New York Times tätig war, wo er als Leiter des Nahostbüros und des Balkanbüros der Zeitung fungierte. Zuvor arbeitete er im Ausland für The Dallas Morning News, The Christian Science Monitor und NPR. Er ist der Gastgeber der Sendung "The Chris Hedges Report".

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Diese Kolumne stammt von Scheerpost , für die Chris Hedges  eine regelmäßige Kolumne schreibt . Klicken Sie hier, um sich für E-Mail-Benachrichtigungen anzumelden  .

Die geäußerten Ansichten sind ausschließlich die des Autors und können die von  Consortium News widerspiegeln oder nicht.


Quellen: https://consortiumnews.com/2023/03/14/chris-hedges-ukraines-death-by-prox
https://scheerpost.com/2023/03/12/chris-hedges-ukraines-death-by-proxy/


Übersetzung mit deeple von Ruth Frei



Info: https://seniora.org/wunsch-nach-frieden/der-wunsch-nach-frieden/der-stellvertretende-tod-der-ukraine?acm=3998_1692


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

18.03.2023

"Qualitätsmedien" und ihre Journalisten

aus e-mail von Doris Pumphrey, 18. März 2023, 20:38 Uhr


https://freeassange.rtde.live/meinung/165395-deutsche-qualitaetsmedien-im-dauerhaften-sinkflug/

18.3.2023

*Deutsche "Qualitätsmedien" im dauerhaften Sinkflug

*/Tom J. Wellbrock


/Ist der Ruf erst ruiniert … Wir kennen das. Doch bei der Betrachtung

der Leistung unserer "Qualitätsmedien" ist die Sache so einfach nicht.

Denn sie nehmen ihre ureigene Aufgabe nicht einfach nur nicht mehr wahr,

sondern haben jede Grenze zur Realität aus dem Fokus verloren. Und auf

ihren Tastaturen klebt Blut.


Häme und Spaß sind normalerweise nichts, was im Sinne von Medien sein

kann, die in der öffentlichen Darstellung hohe Ansprüche an ihre Arbeit

formulieren. Spaß und Häme sind gewissermaßen die Höchststrafe, denn

beides transportiert vor allem eines: Missachtung. Auch aus diesem Grund

müsste Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen)

längst ihre Koffer gepackt und ein Ziel in mehreren 100.000 Kilometern

Entfernung angepeilt haben. Kritik an außenpolitischen Entscheidungen

ist das eine, jeder Außenpolitiker muss damit leben. Doch stattdessen

das Wahlvolk zu hören, wie es sich die Frage stellt, ob eine Politikerin

wirklich so dumm ist, wie es scheint oder vielleicht auch nicht, ist ein

politisches Todesurteil. Oder besser: wäre ein solches Urteil, wenn es

kombiniert würde mit dem Urteilsvermögen der betroffenen Person.


Wie inzwischen vermutlich die ganze Welt weiß, ist das Urteilsvermögen

in dieser Sache bei Baerbock so ausgeprägt wie die Einsicht des

deutschen Wirtschaftsministers, dass er nicht vom Fach ist und sich

besser an Kinderbüchern über ungefährliche Themen widmen sollte: gar nicht.


Und die Medien? Sie lassen keine Gelegenheit aus, um sich zu blamieren,

durch unsaubere Recherche aufzufallen und sich alles aufs Brot schmieren

zu lassen, was US-amerikanische und deutsche Polit-Bäcker gerade am

Frühstücksmesser kleben haben. All diese Peinlichkeiten auf fehlende

Professionalität zurückzuführen, wäre allerdings ein grober Fehler.


*Medienarbeit: Läuft (wie) geschmiert*

Natürlich ist etwas dran: Ein Großteil der deutschen Journalisten der

"Qualitätsmedien" steht finanziell in der Karriere gut da und kann so

gesehen gepflegt auf den eigenen Ruf pfeifen. Ohne Namen zu nennen, kann

man sicher sagen, dass die Berliner Hauptstadtjournalisten Wange an

Wange mit denen stehen, die sie eigentlich überwachen, kontrollieren und

mit ihren Recherchen konfrontieren sollten. Wenn beispielsweise ein

Politiker der Koalition und ein Journalist des "Berliner Kreises" (der

muss auch nicht unbedingt aus Berlin kommen) in einer Talkshow

zusammensitzen, merkt man als Außenstehender sofort, dass sich da zwei

prima verstehen.


Dass Journalisten auch geschmiert und mit attraktiven Posten und

Funktionen oder Aufstiegsmöglichkeiten verwöhnt werden, sollte klar

sein. Die Grenze zwischen Bestechung und Anreizen ist hier fließend und

wohl nur in den seltensten Fällen nachzuweisen, zumal da zwei oder mehr

Krähen kuscheln, die sich eher die eigene Hand ab- als das Auge der

anderen aushacken würden. Das ist die übliche Gier des Systems, das

entweder die "schöne neue Welt" oder "1984" bietet. Die wenigsten

Journalisten beschäftigen sich mit der dritten Wahlmöglichkeit: der

Unabhängigkeit. Man könnte jetzt noch Begriffe wie Ehre, Berufsethos

oder Aufrichtigkeit einbringen, aber wir wollen doch bitte realistisch

bleiben.


Natürlich ist das Problem größer. Die braven Journalisten stehen am Ende

der Nahrungskette der Medienkonzerne, der Geldgeber, der

Internetkonzerne, der Werbekunden und eben auch der Politiker. Zwar hat

die Corona-Episode gezeigt, dass es sogar oft die Journalisten waren,

die die Politiker zu immer strengeren und umfassenderen Maßnahmen

regelrecht vor sich hergetrieben haben. Doch auch hier arbeiteten die

"Krähen" auf Augenhöhe und taten sich gegenseitig die Gefallen, die die

Konstruktion aufrecht stehen blieben ließ. Mal wurde in die eine

Richtung gekräht, mal in die andere. Unterm Strich blieb eine desaströse

und zutiefst undemokratische Politik übrig. Ohne die willfährige

Unterstützung der Medien wäre das, was wir drei Jahre lang an

Totalitarismus erlebt haben (und noch immer erleben), einfach nicht

denkbar gewesen.

Und damit sind wir beim eigentlichen Punkt der Journalismuskritik.


*Verantwortungslos …*

Es ist historisch belegt, dass die meisten Kriege nicht ohne die

fleißige Mithilfe von Medien hätten geführt werden können. Doch die

Journalisten von heute werden mit dieser Tatsache nicht konfrontiert.

Auch daran hat sich zu vergangenen Zeiten nicht viel geändert. Da die

Kriegspropaganda ohne den Journalismus – zumindest, seit es so etwas wie

Massenmedien gibt – einfach nicht funktioniert, besteht seit jeher eine

enge und innige Verbindung zwischen Politik, Kriegsgewinnlern aus der

Wirtschaft und den Medien. Die Abhängigkeit beruht auf Gegenseitigkeit,

denn die Medien haben eine Machtfunktion mit dem, was sie unters Volk

bringen. Die anderen Protagonisten füttern und verwöhnen die

Journalisten, die sonst ein eher tristes Dasein als unterbezahlte

Schreiberlinge fristen müssten. Es ist die perfekte Mischung.


Die Verantwortungslosigkeit, mit der beide Seiten vorgehen, wäre

normalerweise ein Fall für so etwas wie den "Hohen Gerichtshof für

seriösen Journalismus", doch erstens gibt es den nicht, und zweitens

wäre auch er im Falle seiner Existenz längst unterwandert und vergiftet.

Vergleichbar wäre er vielleicht mit den in der Luft hängenden

Extremitäten des Bundesverfassungsgerichtes, das sich (spätestens) in

der Corona-Episode mittels Amputation allem entledigt hat, was mit der

freien Entscheidung von Verfassungsrichtern in Verbindung gebracht

werden könnte.


Doch spätestens hier verlassen wir die Sphäre der Häme und des Spaßes

(der uns dennoch allen vergönnt sein sollte, wir haben ja nicht mehr

viel zu lachen, sieht man von dummen Politikern und Medienleuten ab).

Denn man muss sich den Begriff der Verantwortungslosigkeit auf der Zunge

zergehen und im Kopf wirken lassen.


Niemand (vom durchgeknallten Fahrer einmal abgesehen) wird

widersprechen, wenn man sagt, dass ein Auto, das mit 90

Stundenkilometern durch eine verkehrsberuhigte Zone fährt, durch

unfassbare Verantwortungslosigkeit des Fahrers geleitet wird.

Insbesondere die Vorstellung, dass womöglich Kinder verletzt oder

getötet werden, lässt in jedem klardenkenden Menschen Abneigung, Ekel

und allerlei weitere unerwünschte Gefühle an die Oberfläche treten.


Anders bei verantwortungslosen Journalisten. Sie können undemokratische

Forderungen aufschreiben, wie in der Corona-Episode geschehen, und sie

können für einen Krieg trommeln, der schon jetzt unendliches Leid zur

Folge hat und durch jeden Schlag auf die Tastatur der Schreibenden

weiteres Leid erzeugt. Es stimmt also etwas ganz Grundsätzliches nicht,

wenn Journalisten ihre Verantwortung ablegen wie einen alten Mantel oder

schon zu Beginn ihrer Karrieren darauf trainiert werden, eine solche

Verantwortung gar nicht erst zu entwickeln.


*… und dumm*

Die Frage, ob Politiker oder Medienleute entweder dumm sind oder einem

mehr oder weniger großen Plan folgen, wird immer wieder gestellt und

teils konträr beantwortet. Tatsächlich kommt man der Wahrheit wohl am

nächsten, wenn man das eine vom anderen Attribut nicht abkoppelt. Man

kann sehr wohl einem Plan folgen, ohne dabei sonderlich klug zu sein. Im

Grunde ist eigenes Nachdenken für einen Plan, bei dem man lediglich

ausführendes Organ ist, sogar höchst hinderlich und daher unerwünscht.


Beantworten wir also an dieser Stelle die Frage einfach mit "Ja". Ja,

man kann dumm und verantwortungslos sein und im Bürostuhl sitzend im

Stechschritt Befehlen folgen. Den Aspekt der Dummheit sollte man aber

nicht unterschätzen oder einfach in die "hämische Ecke" schieben. Je

bösartiger Dummheit ist, desto mehr gefährliches Potenzial trägt sie in

sich.


Während der Corona-Episode war es noch nicht so klar ersichtlich wie

heute. Aber seit dem Beginn des aktuellen Ukraine-Krieges ist die

Dummheit der Journalisten nicht mehr von der Hand zu weisen. Fachlich

komplett überfordert, von der eigenen Tatenlosigkeit betäubt und sich

selbst desinformierend ging es sicher vielen Journalisten zu

Corona-Zeiten so, dass sie infantil und hilflos irgendwelchen

eingekauften Wissenschaftlern folgten, die sagten oder modellierten,

dass dieses oder jenes passieren könnte und deshalb passieren wird. Da

war schon viel Dummheit im Spiel, doch die Kombination mit Ignoranz,

Größenwahn und Narzissmus machte die Sache so toxisch für die

Bevölkerung. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der deutsche

Journalismus ein intellektuelles Problem hat, für das es keine Therapie

gibt, auch keine Medikamente, und schon gar keine Impfung, die mit oder

ohne Nebenwirkungen auskommt.


Jetzt befinden wir uns bereits in einer "Kriegswirtschaft", und wer auch

immer das sagt, muss sich vor empörten Reaktionen durch Journalisten

nicht fürchten. Man hört zu, nickt, schreibt es auf, zitiert und geht

weiter zum nächsten Thema. Das ist der feste Bodensatz der Dummheit, auf

dessen Grundlage all das kommt, was schlimmer ist.


*Wenn alle Hüllen fallen*

Die an den Schreibtischen sitzenden und auf ihre Tastatur hämmernden

"Kaiser" sind nackt, aber um sie herum steht schützend die Meute aus

Kriegshetzern und Demokratiefeinden, sodass die Nacktheit nicht

auffällt, zumindest nicht sofort.


Und dann kommt ein Terroranschlag daher und erzeugt bei den Journalisten

angespannte Nervosität. Die Nord Stream-Pipelines zu sprengen, war ein

Anschlag, der wohl zu den gravierendsten seit dem Ende des Zweiten

Weltkrieges gehört. Unter anderen Umständen wäre das die Vorlage zu

Investigativjournalismus, wie ihn die Welt zuvor kaum gesehen hat. Der

überzeugte Medienmensch müsste aufhorchen, hochschrecken, durchs Büro

laufen, telefonieren, mailen, sogar ausnahmsweise faxen und alle Hebel

in Bewegung setzen, um dieses Verbrechen aufzuklären.


Doch er bleibt sitzen, starrt vor sich hin, nippt an seinem Tee. Sanft

streichelt er seine Tastatur und fragt sich in Gedanken, was nun zu tun

ist. Irgendjemand sagt, es könnten die Amerikaner gewesen sein, Biden

hätte schon lange vorher so etwas angedeutet. Der Journalist nimmt die

Stimme wahr, die er aus dem Off hört, nickt kurz zögerlich mit dem Kopf

und stellt fest, dass sich auf seinem Schreibtisch eine Staubschicht

befindet, die ihm vorher gar nicht aufgefallen war. Er fragt sich, ob er

seinen Schreibtisch abwischen sollte, entscheidet sich aber dann

dagegen. Morgen ist auch noch ein Tag …


Am nächsten Tag hat der Journalist den Staub auf seinem Schreibtisch

wieder vergessen. Er hat auch genug anderes zu tun. Gemeinsam mit der

ganzen Schar der anderen Medienmenschen schreibt er wie der Teufel und

kreiert zugleich einen: Putin. Nur er kann es gewesen sein, Putin ist

so, der kann gar nicht anders, versteht nur die Sprache des Krieges. So

ungefähr. Die USA sind nach wie vor der Verdächtige Nummer eins, es

spricht eigentlich fast alles dafür, dass sie den Anschlag verübt haben.

Und da kurze Zeit später schon die ersten Fracking-Gas-Geschäfte in

trockene Tücher gepackt werden, die für die USA goldene Zeiten

einläuten, ist diese Putin-Nummer eigentlich unsinnig. Es floss ja eh

kein Gas durch die Pipelines, und selbst wenn Putin das auch aus seiner

Himmelsrichtung untermauern wollte, müsste er nur den "Aus-Schalter"

drücken. All das ergibt keinen Sinn, und so entscheidet sich der

Journalist nach ein paar Wochen, nun doch den Staub von seinem

Schreibtisch zu entfernen und sich um andere Themen zu kümmern. Bei Nord

Stream stockt es ohnehin, die Berichterstattung ebbt ab. Und das ist ja

auch kein Wunder, es gibt schließlich nichts Neues. Denkt der Medienmensch.


*… denn sie bedenken nicht, was sie tun.*

Kommen wir zum traurigen und beunruhigenden Höhepunkt dieses Textes: zur

jüngeren Berichterstattung über die Terroranschläge auf die Nord

Stream-Pipelines. Die Geschichte mit der Jacht, den Tauchern und der

Ärztin ist so absurd, dass sich normale Menschen verschämt zur Seite

drehen, wenn sie hören, dass jemand an diese Version tatsächlich glaubt.

Fremdschämen nennt man das: "Nein, nein, ich kenne diesen Menschen

nicht, habe ihn noch nie in meinem Leben gesehen und glaube selbst

natürlich nicht an diesen Jacht-Unsinn."


Doch in einem kleinen, galligen Dorf haben sich ein paar tapfer-dumme

Journalisten zusammengefunden, sich mit Zaubertrank oder anderen

Substanzen zugeschüttet, und nun schreiben sie über die Terroranschläge,

die durch ein paar üble Gesellen durchgeführt wurden. Noch vor einigen

Wochen waren sich die Medienleute sicher, dass nur Staaten zu einer

solchen Tat fähig wären. Und auch dann nur mit herausragenden Mitteln

und einer schier unfassbaren Planung. Doch da kannten sie die

faszinierenden Neuigkeiten ja noch nicht.


Unter Einwirkung welcher auch immer eingenommenen Substanzen verraten in

einem Beispiel die Vollprofis der /Tagesschau/, auf welches Niveau sie

mittlerweile herabgesunken sind. Es geht ausgerechnet um die

"Faktenchecker", die doch schon im Namen die Wahrheit tragen.


Wir erinnern uns an den Fall des "Sprengstoffes in Pflanzenform", der

einmal mehr für virtuelles Gelächter sorgte. Die /Tagesschau/ hatte

zuvor einen Sprengstoffexperten nach seiner Meinung gefragt und dann

Teile seines Berichts

<https://sprengtechnik.de/sprengstoff-in-pflanzenform/> miserabel

übersetzt und publiziert. Nach dem Hinweis des Experten auf den

Übersetzungsfehler verschlimmbesserte die /Tagesschau/ die Meldung, was

zu einem Shitstorm am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) führte.

Wieder wendete sich der Sprengstoffexperte an die /Tagesschau/ und bat

um Mithilfe, um die Sache aufzuklären und zu bereinigen. Doch die kam

nicht, wie er schreibt:


/"Die ARD verweigerte trotz der Bitte jede Unterstützung und ließ alle

Betroffenen auf sich alleine gestellt. Der ARD-Chef Prof. Dr. Kai

Gniffke hat erst elf Tage nach meinem Hilfeersuchen geantwortet. Leider

darf ich seine E-Mail aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen. Ein

Medienanwalt rät mir erst einmal davon ab, eine Zusammenfassung und

Einschätzung der Antwort öffentlich zu teilen."/


Und er fährt fort:


/"Ich beschließe, die Flucht nach vorne anzutreten und die Hintergründe

sowie meine Teilverantwortung aus meiner Sicht darzustellen, um primär

das Karlsruher Institut für Technologie vor weiterem Rufschaden zu

bewahren. Das dortige Social-Media-Team verlinkt im Krisenmodus auf

diesen Beitrag./


/– Von der Tagesschau erwarte ich nach wie vor eine transparente

Darstellung des Medienversagens:/


/– dass nur ein einziger Redakteur für ein komplexes Thema eingesetzt

wird und über Fakten entscheiden kann,/


/– dass beim Tagesschau-Faktenfinder keine Qualitätsprüfung stattfand

und wohl auch nicht stattfindet,/


/– und dass Geschädigte des dadurch verursachten Schadens vollkommen

alleine gelassen werden./


/- Durch dieses Versagen entsteht ein massiver Vertrauensverlust in die

Glaubwürdigkeit der Tagesschau, und es ist anzunehmen, dass eine solche

Arbeitsweise auch an anderen Stellen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

vorkommt."/


Ja, es ist anzunehmen und davon auszugehen, dass diese Arbeitsweise auch

an anderen Stellen vorzufinden ist. Mehr noch: Jede andere,

professionelle, gewissenhafte und genaue Recherche und Arbeitsweise sind

faktisch nicht mehr vorhanden.


Die "Qualitätsmedien" sind zu einem würdelosen, willfährigen Haufen

Propaganda verbreitender Lakaien verkommen, dem nichts mehr peinlich

ist. Das hat eine andere Qualität als das Verbreiten bestimmter

Erzählungen, die bei den politischen Verantwortlichen wohlige innere

Wärme und zufriedenes Kopfnicken erzeugen. Wir sprechen hier von

Medienstücken, die so eklatant schlecht und dumm sind, dass man die

Gehälter der Erzeuger einfrieren müsste, bis sie nachweislich ihre

Medienkompetenz und Seriosität verbessert haben.


Inhaltlich unterscheiden sich die öffentlich-rechtlichen Medien dabei

kaum noch von den Erzeugnissen von /Spiegel/, /Welt/ & Co. Doch die

unverschämten Berichte von /Tagesschau/ und den anderen GEZ-Anstalten

müssen wir bezahlen. So wird daraus gewissermaßen eine erzwungene

Mittäterschaft, gegen die wir uns nicht wehren können.


Noch eine Anmerkung zum Krieg und den Medien. Wie bereits beschrieben,

ist es nicht neu, dass erfolgreiche Kriegsvorbereitung und -hetze ohne

entsprechend aufgestellte Medien nicht möglich ist. Man muss sich die

Rolle solcher Medien jedoch bewusster machen, als dies im Allgemeinen

geschieht. Wenn vermeintlich seriöse Journalisten im Brustton der

Überzeugung Argumente für (im heutigen Fall) die Fortführung des Krieges

in der Ukraine verkünden, so tun sie das nicht als objektive und

außenstehende journalistische Beobachter, die kühl und pragmatisch die

Lage analysieren. Sie machen das als Teile des Rädchens der

Kriegsmaschine und spielen daher eine aktive und den Krieg direkt

fördernde und unterstützende Rolle. Damit sind sie Täter, damit tragen

auch sie die Verantwortung für Leid und Tod, damit schmieren sie das

Blut, das an ihren Händen klebt, über ihre Tastaturen und reiben es uns

unter die Nase.


Abschließend muss man konstatieren, dass die "Qualitätsmedien" des

Jahres 2023 nur unter größten Anstrengungen noch tiefer sinken können,

als sie es bereits sind. Die Mischung aus Kriegshetze, Dummheit,

Ignoranz und Herablassung hat ein Maß erreicht, das eine Umkehr zum

wahrhaftigen Journalismus unmöglich erscheinen lässt. Wir werden uns

damit anfreunden müssen, dass es seriösen Journalismus der

"Qualitätsmedien" schlicht nicht mehr gibt. Die Journalisten haben sich

den Verstand weggeschrieben, und es sieht nicht so aus, als ließen sich

die entsprechenden Fähigkeiten wiederherstellen.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.03.2023

Willy Wimmer: "Polen will NATO-Bündnisfall mittels Mig 29 Lieferung an die Ukraine geradezu erzwingen".

seniora.org, 17. März 2023, Von Willy Wimmer 16.03.2023

Polen wird die ersten Kampfflugzeuge in diesen Tagen an die Ukraine liefern. Mit Besatzungen? So genau weiß man das nicht.

Mig 29 450px DeutschMiG 29GDF SD 05 07712
MIG 29

Man weiß auch nicht, ob diese Eskalationsstufe im militärisch-politischen Vorgehen gegen Russland auf eine gemeinsame Beurteilung und Abstimmung in der NATO zurückgeht.


Warum ist das so bedeutsam?

Wenn beides nicht vorliegt, könnte Polen versucht sein, eine Reaktion Russlands zu provozieren, aus der heraus Polen gegenüber den anderen NATO-Migliedsstaaten den Schutz des NATO-Vertrages reklamieren könnte. Polen als Trigger für den NATO-Bündnisfall? Endlich den Krieg gegen Russland, um dieses Land im Baerbock-Slang „in die Knie zu zwingen“?


Der Drohnen-Vorfall nahe der Krim hat der NATO signalisiert, daß Russland die Konsequenz aus dem Kriegsgutachten des Deutschen Bundestages zu ziehen bereit ist.

willy wimmer
Eine Kurzmitteilung von Willy Wimmer, Staatssekretär a.D.


Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/willy-wimmer-polen-will-nato-buendnisfall-mittels-mig-29-lieferung-an-die-ukraine-geradezu-erzwingen?acm=3998_1690


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.03.2023

Trotzki, Commonwealth und Wall Street

regenauer.press, 05.02.2022, Tom-Oliver Regenauer |

Das geopolitische Monopoly ist in vollem Gange. NATO, China und Russland dominieren das globale Spiel um hegemoniale Vorherrschaft. Ein heißer Krieg an Europas Außengrenzen scheint denkbar. Das dauerhafte Säbelrasseln der drei Machtblöcke erzeugt eine Drohkulisse à la Orwell. Fragt sich: Cui bono?

»Revolution: Das Feuer, an dem die einen verbrennen und die anderen ihre Suppe kochen.« (John Carrick)


Wie mein Text »Mao, Yale und die Hegemonie« vom 21. Januar 2022 versuchte aufzuzeigen, ist China nicht der geopolitische Klassenfeind der westlichen Hegemonie, auch wenn das Reich der Mitte in den Medien gerne so charakterisiert wird. Im Gegenteil. Die Volksrepublik dient als Versuchslabor für das totalitäre Gesellschaftsmodell der Zukunft. Und als militärisch-industrieller Gegenpol zu den anderen Machtblöcken des globalen Monopoly-Spiels.


In diesem Kontext gleich die heutige Weltordnung kurioserweise den von George Orwell in »1984« beschriebenen internationalen Machtstrukturen. In seiner Dystopie herrscht ein permanenter Krieg zwischen Ozeanien, Eurasien und Ostasien. Ein Konflikt, der die herrschende Weltordnung zementiert, einfriert, alternativlos macht. Denn da die drei Blöcke militärisch absolut ebenbürtig sind, bestimmt und legitimiert ein nie enden wollender Konflikt das inhumane Handeln des totalitären Systems, das sich dank dieser Strategie auf unbestimmte Zeit an der Macht halten kann – auch wenn die verheerenden Schlachten fiktiver Natur sind und nur als bedrohliches Narrativ in den Nachrichten stattfinden. Das Setup erzeugt einen selbsterhaltenden Kreislauf der Angst. Und es erinnert in verblüffender Art und Weise an die akute Krisenfokussierung, in der sich die moderne, digitalisierte Gesellschaft festgefahren hat.


Es braucht daher sicher nicht viel Fantasie, um eine gewisse Deckungsgleiche in Bezug auf die aktuellen machtpolitischen Konstellationen auf dem Planeten auszumachen. Meine Analyse der geostrategischen Rolle Chinas wurde im eingangs referenzierten Text bereits erläutert. Offen blieb, wie die Position Russlands auf dem internationalen Spielbrett einzuordnen ist. Dies vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die NATO es derzeit scheinbar auf einen heißen Krieg mit Putin abgesehen hat.


Es lässt sich derzeit schwer einschätzen, ob das illegal gen Osten expandierende westliche Militärbündnis wirklich eine bewaffnete Auseinandersetzung mit der ehemaligen Sowjetunion anstrebt, oder ob es sich wie bei George Orwell nur um die Aufrechterhaltung eines geostrategischen Status Quo mittels entsprechender Narrative handelt. Zu undurchsichtig und widersprüchlich sind die kurzfristigen Entwicklungen, als dass man eine seriöse Einschätzung dazu abgeben könnte.


Was man aber historisch nachvollziehen und anhand verlässlicher Quellen belegen kann, ist, dass Russland seine heutige Position auf dem geostrategischen Monopoly-Brett nicht primär aufgrund organischer politischer oder historischer Entwicklungen eingenommen hat, sondern dem Land diese vielmehr durch massives Zutun der angelsächsischen Finanz-Oligarchie des angehenden 20. Jahrhunderts zugewiesen wurde.


Rückblickend lassen sich außerdem genau diese wohlhabenden Kreise als große Gewinner der beiden Weltkriege ausmachen. Organisierte Kriminalität, Betrug und Korruption, wohin man schaut. Beherzigt man ein altes Motto der Kriminalistik – Follow the Money – wird schnell deutlich, warum bestimmte finanz-diplomatische Zirkel des »Empire« es nach Anbruch des 20. Jahrhunderts durchaus gerne sahen, dass Europa im Krieg versinkt, Deutschland besiegt und Russland von der Revolution gebeutelt wurde.


So galten Großbritannien und seine angelsächsische Hegemonie – der Commonwealth, zu dem noch heute 54 Länder gehören, unter anderem Australien, Südafrika, Neuseeland und Kanada – zu Beginn des 20. Jahrhunderts als dominante Kraft auf dem Planeten. Deutlich macht dieses arrogante Selbstverständnis globaler Vorherrschaft ein Zitat von Queen Elizabeth II. aus dem Jahre 1959:


»Die (Gründung der) Konföderation von Kanada am 1. Juli 1867 war die Geburt des ersten unabhängigen Landes innerhalb des britischen Imperiums.«


Doch um die Jahrhundertwende hatte das Imperium, in dem die Sonne niemals untergeht, einige Probleme, seine Vormachtstellung auf dem globalen Monopoly-Brett und vor allem in Europa zu behaupten. Das prosperierende Deutsche Kaiserreich war den Briten ebenso ein Dorn im Auge wie das schwer einschätzbare Russland. So setzten sich einflussreiche Kreise in London früh dafür ein, die angelsächsische Hegemonie in eine angloamerikanische Hegemonie zu überführen und den Einfluss Großbritanniens in Russland auszubauen. Man beabsichtigte, die Machtblöcke zu reorganisieren. Großbritannien sollte die Welt weiterhin finanziell dominieren – die mit Sonderrechten ausgestattete »City of London« garantiert dies bis heute – die militärische Drecksarbeit wollte man fortan aber den Amerikanern überantworten. Denn auch wenn die USA zu diesem Zeitpunkt bereits ein Global Player waren, hatten sie noch nicht die Rolle der vermeintlichen Weltpolizei inne, die das Land nach den beiden Weltkriegen bis heute spielt. Dieser Status wurde erst durch Kriegseintritt der Vereinigten Staaten hergestellt.


Dass die antidemokratische Einflussnahme von mächtigen Strippenziehern wie Cecil Rhodes, Alfred Milner, Arthur James Balfour oder Walter Rothschild, 2. Baron Rothschild auf politische Prozesse schlussendlich erfolgreich war, zeigen uns die derzeitigen Machtverhältnisse. Denn historische Dokumente, wie zum Beispiel die verschiedenen Testamente, die Cecil Rhodes im Laufe seines kurzen Lebens verfasst hat, implizieren bereits kurz nach der Jahrhundertwende, dass die heutigen geopolitischen Konstellationen nicht von ungefähr kommen. Die besagten Texte sind frei im Internet zugänglich – sogar beim Monopolisten Amazon ist eine kommentierte Edition der aufschlussreichen Schriften erhältlich. Und diese sind, trotz des belanglosen Titels, von größter Bedeutung. Denn Cecil Rhodes galt vielen als der mächtigste und reichste Mensch seiner Zeit. Und seine hegemonialen Visionen wirken nachweislich weit über seinen Tod hinaus. Er war – mit anderen Mitteln – ein Laurence Douglas Fink seiner Zeit.

 

»Reine Philanthropie ist in ihrer Art sehr gut, aber Philanthropie plus fünf Prozent ist um einiges besser.« (Cecil Rhodes)


Daher ist die Tatsache, dass Rhodes schon vor 1902 in seinen Texten darum bittet, sein unvorstellbares Vermögen dem Zweck zuzuführen, eine Geheimgesellschaft aufzubauen, die seine Vision der Vereinigung der angloamerikanischen Welt vollenden möge, eben keine simple Verschwörungstheorie, wie Wikipedia es darstellt. Es handelt sich um klare Handlungsanweisungen eines Mannes, der Willen, Macht und Mittel hatte, seine Visionen Realität werden zu lassen.


Der renommierte US-Historiker Caroll Quigley hatte darüber schon in seinem über 1000 Seiten umfassenden Klassiker »Tragedy and Hope« berichtet, welcher im Jahre 1966 erschien. Und noch heute gewährt der Rhodes-Trust jährlich 200 Studenten ein Rhodes-Stipendium, mit dem die auserwählten Nachwuchs-Etatisten Zugang zur Elite-Universität Oxford erhalten. Obwohl der einst verehrte Gönner mittlerweile etwas in Misskredit geraten ist. Denn über 100 Jahre nach Rhodes’ Ableben wurde sich eine größere Anzahl von Menschen gewahr, wessen Geistes Kind der Round Table-Gründer war, und dass der vermeintliche Philanthrop nicht nur ein skrupelloser Imperialist, sondern auch ein erklärter Rassist und Anhänger der Eugenik, also der Rassenlehre, gewesen ist. So formierte sich im März 2015 an der Universität Kapstadt die Bewegung »Rhodes Must Fall« und sorgte unter anderem dafür, dass ein riesiges Monument des Namensgebers vom Campus der südafrikanischen Bildungsstätte entfernt wurde.


»Ich behaupte, dass wir die beste Rasse der Welt sind. Und dass es für die menschliche Rasse umso besser ist, je mehr von der Welt wir bewohnen. Stellen Sie sich nur vor, die Gegenden, die gegenwärtig von den verabscheuungswürdigsten Exemplaren menschlicher Wesen bewohnt werden, was für eine Veränderung es wäre, wenn sie unter angelsächsischen Einfluss gebracht würden. Sehen Sie sich doch einmal die zusätzliche Beschäftigung an, die ein neues Land unseren Herrschaftsgebieten hinzufügt.« (Cecil Rhodes)


Die einflussreichen Komplizen von Rhodes positionierten sich im Verlauf der 1900er- bis 1920er-Jahre an den Schaltzentralen der Macht des Commonwealth. So war Alfred Milner, engster Vertrauter von Cecil Rhodes, maßgeblich für den innen- und außenpolitischen Kurs Großbritanniens von Mitte der 1890er-Jahre bis in die frühen 1920er-Jahre verantwortlich und galt als wichtigstes Mitglied im Kriegskabinett des damaligen Premierministers David Lloyd George – der höchstselbst in mehreren Schreiben sein Wohlgefallen hinsichtlich des Abdankens des letzten russischen Zaren artikulierte. Zudem war David Lloyd George ein glühender Befürworter von Adolf Hitler, den er als den »George Washington Deutschlands« bezeichnete – womit er nach dem Ende des ersten Weltkrieges jener dunklen Macht zum Aufstieg verhalf, die mit der Provokation eines zweiten Weltkrieges die Voraussetzungen für die Strukturen der heutigen Weltordnung schaffen würde.


Alfred Milner gilt zudem als offizieller Gründer der »Round Table Bewegung«, einem undurchsichtigen Zusammenschluss einflussreicher Personen, der sich für eine internationale Dominanz angloamerikanischer Hegemonie engagiert. Tatsächlich war es jedoch Rhodes, der den Imperialisten-Club ins Leben ruf. Seit 1910 publiziert die Bewegung vierteljährlich das Round Table Journal, dessen Artikel bis ins Jahr 1966 gänzlich ohne Angabe eines Verfassers veröffentlicht wurden. Wie eng das vermeintlich britische Philanthropie-Journal mit dem US-Imperium verbandelt ist, zeigt ein kurzer Blick auf die Liste der ehemaligen Chef-Redakteure.


Sinnbildlich für das Wirken der Round Table Bewegung und ihrer einflussreichen Mitglieder ist die Balfour-Erklärung, die maßgeblich für die heutige Struktur des Nahen Ostens und das Ende des Osmanischen Reiches verantwortlich ist. Denn es war nicht der damalige britische Außenminister Arthur James Balfour selbst, der das folgenschwere Dokument verfasste, sondern der Finanz-Magnat Walther Rothschild. Dieser definierte in enger Abstimmung mit Lord Alfred Milner wie die arabische Welt in Zukunft auszusehen hat. Und erst als Rothschild und Milner sich einig über Inhalt und Wortlaut waren, erhielt die britische Regierung das Dokument, um es anschließend als Balfour-Erklärung zu veröffentlichen. Nachvollziehbar ist dieser anmaßend elitäre Prozess globaler Neuordnung auf einer eigens zum 100-jährigen Jubiläum der Balfour-Erklärung eingerichteten Webseite, auf der die originalen Briefwechsel, die Änderungen des Wortlautes und die enge Abstimmung zwischen Alfred Milner und Walther Rothschild für jedermann ersichtlich sind. Mit der Geschichte, die der breiten Öffentlichkeit zur Balfour-Erklärung erzählt wird, hat das alles wenig zu tun.


Weitere Hintergründe und allerhand minutiös recherchierte Details zum Wirken der internationalen Finanz-Oligarchie finden sich in dem 1974 publizierten Buch »Wall Street und die Bolschewistische Revolution«, welches sich speziell mit dem Einfluss westlichen Kapitals in Russland befasst. Verfasst wurde das umfangreiche Werk von Professor Anthony C. Sutton, einem renommierter Forscher, Ökonom und Autor aus England, der sich für seine Arbeit Zugriff auf offizielle Dokumente der kanadischen Regierung verschaffte und so den Themenkomplex en Detail analysieren konnte. Nach Gründen oder Motiven für elitäre und augenscheinlich undemokratische, illegale und folgenreiche Absprachen dieser Couleur befragt, antwortete Anthony C. Sutton bei einem TV-Interview:


»Wieso? Das findet man nicht in den Lehrbüchern. Ich vermute, es soll eine zentral geplante, kontrollierte Weltgesellschaft geschaffen werden, in der Sie und ich nicht die Freiheit finden werden, zu glauben, zu denken und zu tun, was wir glauben.«


Dass die kolonialistische, angelsächsische, beziehungsweise angloamerikanische Hochfinanz, ihren massiven geopolitischen Einfluss nicht nur im asiatischen Raum, in China, Afrika und der arabischen Welt geltend machte, um die von Sutton erwähnte, kontrollierte Weltgesellschaft Realität werden zu lassen, sondern auch in Russland, zeigt sich beispielhaft an zwei tragenden und oft verklärt skizzierten Figuren der russischen Geschichte: Wladimir Iljitsch Lenin und Leo Trotzki. 


»Warum sollten wir nicht eine Geheimgesellschaft mit nur einem Ziel gründen, der Förderung des britischen Empire und der Unterwerfung der ganzen Welt unter britische Herrschaft, für die Wiederherstellung der Vereinigten Staaten, um die angelsächsische Rasse zu einem einzigen Imperium zu machen? Was für ein Traum – und doch ist er wahrscheinlich. Es ist möglich.« (Cecil Rhodes)


Trotzki genoss es sichtlich, von der komfortablen Limousine abgeholt zu werden. Und obwohl er vorgab, für die benachteiligte Arbeiterklasse einzutreten, sah er es nicht unbedingt gerne, wenn der für ihn arbeitende Chauffeur kurz mit ins Haus kam.


»Wenn sie in eine Teestube gingen, fragten die Jungen verwirrt ihre Mutter: Warum kommt der Chauffeur nicht rein?« (Leo Trotzki: My Life, New Yorker Publishing: Scribner, 1930, S. 277)


Geldprobleme schien er demnach keine zu haben. Denn er lebte mit seiner Frau und den zwei Kindern weit über seine Verhältnisse und nannte sogar einen Kühlschrank sein Eigen. Im Februar 1917 war das auch im fortschrittlichen New York noch ein Statussymbol, das der Oberschicht vorbehalten war. Dass er diesen Lebenswandel mit seinem vorgeblichen Haupterwerb als Kolumnist für die Zeitungen »Novy Mir« und »The Forward« finanzieren konnte, erscheint wenig plausibel. Und ein Blick hinter die Fassade des späteren Gründers der Roten Armee gibt allen Grund zur Annahme, dass er nicht ganz unabhängig gehandelt hat. Denn wie so oft in der jüngeren Geschichte, trat kurz vor einem Regime-Wechsel, vor einem Krieg oder einer disruptiven Krise, die internationale Hochfinanz auf den Plan, um den weiteren Entwicklungen ihren eigenen Spin zu verpassen.


Trotzki selbst schreibt mehrfach von seinem reichen Freund »Dr. M.« und dessen Frau. Der mysteriöse Gönner schien ihm den Limousinen-Service angedeihen zu lassen und auch die sonstigen Kosten für den Verfasser des Zimmerwalder Manifests im »Big Apple« zu tragen.


»Die Frau des Doktors nahm meine Frau und die Jungs mit zum Autofahren und war sehr nett zu ihnen. Aber sie war nur eine Sterbliche, während der Chauffeur ein Zauberer, ein Titan, ein Übermensch war. Mit einer Handbewegung ließ er die Maschine seinem kleinsten Befehl gehorchen.« (Leo Trotzki: My Life, New Yorker Publishing: Scribner, 1930, S. 277)


Auch wenn es wenig belastbares Beweismaterial für die Behauptung gibt, deuten diverse Quellen darauf hin, dass es sich bei dem unbekannten Finanzier um Jacob Schiff gehandelt haben könnte, dem einflussreichen Chef von Kuhn, Loeb & Co. – einer der mächtigsten Wall Street-Banken jener Zeit, der bei Machtübernahme durch die bolschewistischen Revolutionäre in Russland lukrative Geschäftsmöglichkeiten in Aussicht standen. Wie der offizielle Wikipedia-Eintrag von Lev Davidovich Bronstein, so der eigentliche Name von Trotzki, zu berichten weiß, wurde der aus Frankreich nach Spanien abgeschobene linke Aufrührer dort festgenommen und in die USA deportiert. Das klingt schlimmer, als es schlussendlich war. Denn wie die »N.Y. Volkszeitung« vom 14. Januar 1917 in einem kurzen Artikel berichtete, kam der spätere Volkskommissar des Auswärtigen, für Kriegswesen, Ernährung, Transport und Verlagswesen der Sowjetunion gut gelaunt und wohlbehalten an Bord des spanischen Dampfschiffes »Montserrat« in der amerikanischen Metropole an.


Im Februar 1917 dankte Zar Nikolaus II., letzter Alleinherrscher des Russischen Reiches, ab. Sein Ende besiegelte das Schicksal der Monarchie im Land. Die anschließend eingesetzte Doppelspitze aus Duma (Parlament) und Sowjet (Volks- und Soldaten-Räte) kämpfte im Frühling 1917 erbittert um die interne Vorherrschaft. Russland war ein Pulverfass. Die Duma hätte nach der Ernennung einer provisorischen Regierung im darauffolgenden Herbst wohl die Möglichkeit genutzt, eine Verfassungsgebende Versammlung einzuberufen, um den künftigen Kurs des riesigen Landes zu bestimmen. Doch die nächste Revolution sollte dem von britischen Zirkeln unterwanderten Parlament zuvorkommen. Vorbereitet wurde die Oktoberrevolution allerdings nicht in Russland, sondern in den USA und der Schweiz. Erst durch logistische und finanzielle Unterstützung der vermeintlichen Klassenfeinde war es Lenin und Trotzki möglich, im Oktober des Jahres 1917 gewaltsam die Macht an sich zu reißen und damit Russlands Kurs bis in die Gegenwart hinein zu prägen.


Obwohl Trotzki bis zum Zeitpunkt seiner Ankunft in den USA eigentlich nur unter marxistischen Intellektuellen in Europa bekannt war, wurde er in den Tagen nach seiner Einreise in New York von verschiedensten Parteien hofiert. Reporter von mindestens sechs Zeitungen standen um drei Uhr nachts an Pier 8 in Manhattan, um über seine Ankunft auf dem spanischen Schiff zu berichten. Mehrfach wurde er von der Jüdischen Zeitung »The Forward«, die es mit 200’000 gedruckten Exemplaren pro Tag in puncto Auflagenstärke mit der »New York Times« aufnehmen konnte, zum Interview gebeten und als »Russischer Revolutionär par excellence« in Szene gesetzt.


Er hielt dutzende Vorträge in der US-Metropole und warb öffentlichkeitswirksam für seine politischen Ideen. Die »Times of Israel« besprach den Einfluss der USA-Reise Trotzki’s auf die bolschewistische Revolution in einem Beitrag vom 19. September 2016. Der damalige US-Präsident, Woodrow Wilson, hatte Trotzki eigens einen Pass ausstellen lassen, damit er über Kanada nach Russland reisen kann. Als Trotzki auf dem Weg nach Russland in Kanada als russischer Revolutionär festgesetzt wurde, hatte er Gold im Wert von 10'000 US-Dollar bei sich. Ungewöhnlich für einen mittellosen Schreiberling. Als das Schiff, mit dem er unterwegs war, in Halifax ankam, wurde er gleichsam von Briten und Kanadiern empfangen. Eine ebenso unübliche Situation. Und als die Kanadier sich nicht sicher waren, ob sie Trotzki gewähren lassen sollten, intervenierte kurzerhand das britische Außenministerium und gab grünes Licht für die Weiterreise. Der Revolutionär durfte wieder an Bord und sich auf den Weg in seine alte Heimat machen, wo er offensichtlich einen geschichtsträchtigen Auftrag zu erfüllen hatte.


Man könnte behaupten, dass der Aufenthalt in New York den bis dahin nur Insidern bekannten Trotzki zur politischen Leitfigur auf internationaler Bühne machte – und dass er ohne die Unterstützung der US-Regierung sowie einflussreicher Kreise der angelsächsischen, beziehungsweise angloamerikanischen Hochfinanz, nie sein Ziel erreicht hätte. Eine gute Zusammenfassung der angesprochenen Hintergründe bietet auch ein Artikel von »Justice 4 Poland«, dem Blog einer polnischen Bürgerrechtsseite, zu deren sonstigen Hintergründen mir allerdings keine Erkenntnisse vorliegen.

 

Auch Trotzki’s Genosse, Wladimir Iljitsch Lenin, der zu diesem Zeitpunkt im Schweizer Exil weilte, verdankt es schlussendlich ausländischen Kräften und Mitteln, dass er überhaupt nach Russland zurückkehren und die revolutionären Anstrengungen im Oktober 1917 finanzieren konnte. Denn neben der amerikanischen Hochfinanz sahen auch die Deutschen subjektive Vorteile in der potenziellen Machtübernahme durch die Bolschewiki.

 

»Erst als die Bolschewiki von uns auf verschiedenen Kanälen und unter verschiedenen Labels stetig Gelder erhielten, waren sie in der Lage, ihr Hauptorgan Prawda aufzubauen, energische Propaganda zu betreiben und die ursprünglich schwache Basis ihrer Partei zu erweitern.« (Von Kühlmann, Minister des Auswärtigen, an den Kaiser, 3. Dezember 1917)


Neben den Briten und Amerikanern waren also auch das Deutsche Kaiserreich und die neutrale Schweiz am Gelingen der Oktoberrevolution in Russland beteiligt. Anthony C. Sutton schreibt dazu in seinem vorgängig erwähnten Buch zur Bolschewistischen Revolution:


»Im April 1917 reisten Lenin und eine Gruppe von 32 russischen Revolutionären, hauptsächlich Bolschewiki, mit dem Zug von der Schweiz quer durch Deutschland über Schweden nach Petrograd, Russland. Sie waren auf dem Weg, sich Leo Trotzki anzuschließen, um die Revolution zu vollenden. Ihre transdeutsche Durchreise wurde genehmigt, ermöglicht und finanziert durch den deutschen Generalstab. Lenins Transit nach Russland war Teil eines vom deutschen Oberkommando genehmigten Plans, der dem Kaiser jedoch scheinbar nicht sofort mitgeteilt wurde, um beim Zerfall der russischen Armee zu helfen und so Russland auszuschalten. Die Möglichkeit, dass sich die Bolschewiki gegen Deutschland und Europa wenden könnten, kam dem deutschen Generalstab nicht in den Sinn. Generalmajor Hoffman schrieb: Wir sahen noch keine Gefahr für die Menschheit durch die Folgen dieser Reise der Bolschewiki nach Russland. (…) Der höchstrangige Vertreter der Deutschen Politik, der Lenins Reise nach Russland genehmigte, war Bundeskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg, ein Nachfahre der Frankfurter Bankiersfamilie Bethmann, die im 19. Jahrhundert großen Wohlstand erlangte. Bethmann-Hollweg war 1909 zum Kanzler ernannt worden und im November 1913 Gegenstand des ersten offiziellen Tadels, der jemals vom Deutschen Reichstag gegen einen amtierenden Kanzler ausgesprochen wurde.«


Eine weitere Schlüsselfigur, die entscheidend zum Gelingen der revolutionären Bestrebungen in Russland beitrug, war der kontroverse Olof Aschberg – damaliger Spitzname in der deutschen Presse: »Bänker der Bolschewiken«. Aschberg war Inhaber der Nya Banken, die 1912 in Stockholm gegründet wurden. Ab August 1922 leitete Aschberg die russische Roscombank, ein noch heute unter dem Namen VEB firmierendes Bank- und Entwicklungsvehikel, das über Vermögenswerte im Wert von über 50 Milliarden US-Dollar verfügt und über 300 individuelle Projekte finanziert hat. Im Jahre 1922 war es die erste internationale Bank Russlands. Dass Aschberg nicht nur ein kollaborativer Schwede mit einem Faible für die Bolschwiken war, belegen erneut die Recherchen von Anthony C. Sutton:


»Die Nya Bank änderte ihren Namen in Svensk Ekonomiebolaget. Die Bank blieb unter der Kontrolle von Aschberg und war hauptsächlich in seinem Besitz. Der Londoner Arm der Nya Bank war die British Bank of North Commerce, deren Vorsitzender, Earl Grey, ein ehemaliger Mitarbeiter und Vertrauter von Cecil Rhodes war. Andere in Aschbergs illustrem Kreis von Geschäftsfreunden waren Leonid Krassin, der bis zur bolschewistischen Revolution russischer Manager von Siemens-Schukert in Petrograd war; sowie Carl Fürstenberg, Finanzminister der ersten bolschewistischen Regierung, und Max May, verantwortlicher Vizepräsident für Auslandsgeschäfte des Morgan Guaranty Trust Company of New York (JPMorgan). Olof Aschberg hielt so viel von Max May, dass ein Foto von May in Aschbergs Memoiren enthalten ist.«


Die »Morgan Guaranty Trust Company of New York« finanzierte zudem verdeckt deutsche Anstrengungen im ersten Weltkrieg und half dabei, deutsche Geheimdienst-Operationen auf amerikanischem Boden umzusetzen, obwohl sie damit eine nicht-neutrale Rolle einnahm und gegen die USA arbeitete. Die finanziellen Mittel aus New York flossen über die 1869 gegründete Deutsche Bank an die Deutsche Regierung. Eine wichtige Rolle spielte dabei vor allem Hugo Schmidt von der Deutschen Bank, wie auch ein Zeitungsartikel des »New York Tribune« vom 9. May 1918 dokumentiert.


Diese historischen Verbindungen und der Einfluss einzelner Charaktere wie Cecil Rhodes, von dem »Historic UK« noch immer ein heroisches Portrait als Pionier für den Commonwealth zeichnet, verdeutlichen einmal mehr, wie intensiv und antidemokratisch internationale Finanzkonglomerate seit über einem Jahrhundert hinter den Kulissen zusammenarbeiten, um ihre wirtschaftlichen Einflusssphären auszubauen und die Weltordnung zu implementieren, die Cecil Rhodes einst vorschwebte. Heute bildet sich seine zentralistische Vision der globalisierten und totalitär kontrollierten Welt in der blumig formulierten »Agenda 2030« ab, mit der die UNO quasi vollends zur absoluten Global Governance – zur Weltregierung – avanciert.


Olof Aschberg sorgte im Namen seiner einflussreichen Mentoren dafür, dass Russland der westlichen Finanz-Oligarchie die Türen öffnete. Nur so konnten bereits kurz nach der Oktober-Revolution geostrategisch aktive Organisationen wie JPMorgan Chase, Kuhn, Loeb & Co. oder die Rockefeller-Dynastie damit beginnen, ihre elitären Interessen in Russland durchzusetzen. Politische Ideen waren für das internationale Großkapital dabei immer schon zweitrangig – man finanziert und instrumentalisiert, was den eigenen Zielvorgaben dienlich ist. Egal, ob es sich dabei um Nationalsozialismus, Kommunismus, Diktatur oder Demokratie handelt. Hauptsache, die Kasse stimmt.


Es liegt in der Natur der Sache, dass eine oberflächliche Analyse anhand ausgewählter historischer Ereignisse – und mehr kann das vorliegende Format bedauerlicherweise nicht leisten – der komplexen Entwicklung unserer Welt in den vergangenen 100 Jahren nur bedingt gerecht werden kann. Dennoch erlauben die referenzierten Quellen und Dokumente einen kurzen Einblick in folgenreiche, oft unterschlagene Sachverhalte und geben allen Grund zur Annahme, dass verschiedene Interessengruppen die geopolitischen Entwicklungen des zurückliegenden Jahrhunderts zu ihren Gunsten beeinflusst haben.


Die angeführten Indizien implizieren, dass die eingangs postulierte Parallele zu Orwells Dystopie von drei bewusst instrumentalisierten globalen Macht-Zentren eine belastbare Schlussfolgerung darstellt. Weiterhin besteht Grund zur Annahme, dass diese drei Blöcke nicht aus reinem Zufall oder organischen Wachstumsprozessen entstanden sind, sondern zumindest teilweise von ein und derselben Interessengruppe finanziert und installiert wurden.


Ein kruder Kreis von generationsübergreifend agierenden, kriminellen Banden, verankert in internationaler Konzern-Oligarchie und Hochfinanz, versucht seit einem Jahrhundert belegbar, außerparlamentarische, supranationale Organisationen zu installieren, um damit abseits demokratischer Prozesse immer mehr Macht an sich zu reißen. Denn das Geld haben sie schon lange.


So müssen die sozioökonomischen und geopolitischen Entwicklungen im Zuge der beiden Weltkriege, des Kalten Krieges oder des Kampfes gegen den Terrorismus im Zusammenhang gesehen werden. Die Hintergrundprozesse dieser historischen Meilensteine sind verbunden. Isoliert betrachtet, greifen Interpretationen der Einzelereignisse in Bezug auf ihre historischen Auswirkungen zu kurz. Daher lohnt es sich, als weiterführende Informationsquelle zu den Hintergründen des Ersten Weltkrieges und den daraus resultierenden geopolitischen Entwicklungen die ausführliche Dokumentation »The WWI Conspiracy« von Investigativ-Journalist James Corbett vorzumerken (Englisch).


»Wenn Sie den Bürgerkrieg nicht wollen, müssen Sie Imperialisten werden.« (Cecil Rhodes)


Im Lichte dieser historischen Begebenheiten stellt sich auch die derzeitige Krise zwischen Russland und dem westlichen Militärbündnis NATO anders dar, als die offizielle Kommunikation vermuten lässt. Denn basierend auf den vorgängig erläuterten Zusammenhängen ist klar, dass die aktuelle geopolitische Situation keinesfalls zufällig entstanden ist, sondern dass die drei Machtblöcke in der Vergangenheit bewusst geschaffen, positioniert und gegeneinander ausgespielt wurden.


Unklar bleibt jedoch, ob es sich beim Säbelrasseln im Zuge der Ukraine-Krise tatsächlich um die Provokation einer bewaffneten Auseinandersetzung handelt – oder ob die supranationalen Zirkel lediglich das Bedrohungsszenario verschärfen wollen, nachdem die Corona-Krise zwischenzeitlich an Momentum einbüßt. Wichtig ist für das herrschende System nämlich vor allem, dass die Bevölkerung Angst hat. Vor was, ist nebensächlich. So lange der Normalbürger sich von Krisen bedroht sieht, denen er persönlich nichts entgegensetzen kann, akzeptiert er die Führung durch repräsentative Organe, die vorgeben, in seinem Interesse zu handeln. Obwohl das Gegenteil der Fall ist.


Der Präsident der Ukraine, Volodymyr Zelensky, erklärt derzeit öffentlich, dass in seinen Augen keine akute Bedrohung von Russland ausgeht und die Ukraine nicht kurz vor einer Invasion durch Putin’s Truppen steht. Putin selbst äußert sich sachlich zur Situation und signalisiert Gesprächsbereitschaft – während die NATO jegliche Zusammenarbeit in Bezug auf die Ukraine kategorisch ablehnt und ein von Russland gesetztes Ultimatum zur diplomatischen Reaktion unbeantwortet verstreichen lässt. Zeitgleich setzt die Europäische Union alles daran, die Ukraine zu vereinnahmen. Denn auch wenn das Land kein offizielles Mitglied der EU ist, werden unaufgefordert Waffenlieferungen von Mitgliedsstaaten autorisiert und Zelensky’s Regierung Millionen von Dollar zu Verteidigungszwecken zur Verfügung gestellt. Die Deutsche Verteidigungsministerin Lambrecht verkündete, sie wolle 5000 Stahlhelme liefern. Eine Blamage, wie der FOCUS das einordnet. Dass dieses Vorgehen vor der Haustüre Russlands keinen Freudentanz in der ehemaligen Sowjetunion auslöst, ist logisch. Außerdem zeigt das völkerrechtswidrige Prozedere der NATO, dass es nicht Russland ist, das die Rolle des Aggressors in diesem Konflikt einnimmt.


Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Auseinandersetzung entwickelt. Zu hoffen ist, dass es sich bei den militärischen Provokationen der NATO um bloße Machtdemonstrationen und die Aufrechterhaltung der vermeintlichen geopolitischen Bedrohungslage handelt. Denn ein heißer Krieg an den europäischen Außengrenzen könnte sich rasch zu Weltkrieg Nummer drei entwickeln. Und den will sicher kein normaler Mensch erleben.


»Ich bin mir nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.« (Albert Einstein)


Leider hat das letzte Jahrhundert aber auch unter Beweis gestellt, dass militärische Auseinandersetzungen, wie vernichtend diese für die Menschheit auch sein mögen, für gewisse Kreise durchaus wünschenswert sind und supranationalen Plänen elitärer Globalisten und Imperialisten vom Schlage Cecil Rhodes zupasskommen. Nicht umsonst basiert der derzeitige geostrategische Status Quo auf den Resultaten zweier Weltkriege, auf Nuklearwaffen und dem sogenannten Kalten Krieg. Jetzt befindet sich die Welt – nach dem Krieg gegen den Terrorismus, der mit Corona übrigens plötzlich eingestellt worden zu sein scheint – im permanenten Kampf gegen gesundheitliche Risiken. Und der wird nicht enden. Genauso wenig wie der Kampf gegen den Klimawandel und die anderen Schreckensszenarien, mit denen man die Menschen gefügig hält. Nur die konstante Krise kann das herrschende System noch legitimieren. Denn dass es korrupt ist, ist eigentlich allen bewusst.


Daher ist es heutzutage wichtiger denn je, dass die Menschheitsfamilie sich als Einheit versteht, jenseits von Ideologie, Religion oder Hautfarbe, und sich in diesem Geiste für eine neue Weltordnung engagiert – eine humane Weltordnung, frei von gierigen Parasiten einer kriminellen, generationsübergreifenden Finanz-Oligarchie, die nationale Gesetze ebenso beflissentlich ignoriert wie die allgemeinen Menschenrechte. Wir sind 99 Prozent – und wir sollten selbst bestimmen, wie wir unser Leben führen wollen.


»Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.« (André Malraux)


Info: https://www.regenauer.press/trotzki-commonwealth-und-wall-street


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.03.2023

Lost in EUrope Update


Leyens “grüne” Plan-Wirtschaft


lostineu.eu, 17. März 2023

Mehr Atom, weniger China und ganz viele detaillierte Vorgaben für die Industrie: Die EU-Kommission schwenkt auf einen dirigistischen Kurs.

Die EU-Kommission will hoch hinaus – und riskiert großen Ärger: Zur Feier des europäischen Binnenmarkts, der in diesem Jahr 30 Jahre alt wird, hat die EU-Behörde mehrere ehrgeizige, aber auch heftig umstrittene Vorschläge vorgestellt.

Dazu zählt der Plan, die Abhängigkeit von Rohstoffen aus China zu verringern – und die Idee, Atomkraft als „saubere“ und förderungswürdige Energie einzustufen. Beides soll helfen, Europa im knallharten globalen Wettbewerb mit China und den USA voranzubringen.

„Wir haben keinen Zauberstab“, sagte Klimakommissar Frans Timmermans. Aber die EU müsse mehr tun, um die begehrten Rohstoffe (etwa für Batterien) zu sichern und grüne Energien der Zukunft (vor allem Wasserstoff) zu erschließen. Dafür setzt Brüssel ehrgeizige Ziele.

Zehn Prozent des Bedarfs an kritischen Rohstoffen will die EU bis 2030 selbst abbauen – dafür soll sogar der längst totgesagte Bergbau wiederbelegt werden. Recycling soll weitere 15 Prozent sichern. In der Verarbeitung will man künftig 40 Prozent des Eigenbedarfs abdecken.

Bisher bezieht die EU etwa 98 Prozent ihrer seltenen Erden und 93 Prozent des Magnesiums aus China. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will diese Abhängigkeit verringern. Sie folgt damit US-Präsident Joe Biden, den sie zuvor in Washington besucht hatte.


Gegen China und den IRA

China wurde bei dem Treffen als gefährlicher Störenfried gebrandmarkt, den es einzudämmen gelte. Andere Vorschläge lesen sich allerdings eher wie eine Kampfansage an die USA und ihren „Inflation Reduction Act“, der massive Subventionen für „grüne“ Industrien vorsieht.

Nun will Brüssel mit einem „Netto-Null-Industriegesetz“ dagegenhalten. Bis 2050 soll die Industrie die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf Null herunterfahren. Künftig werde Europa mehr Windräder, Wärmepumpen und Sonnenkollektoren selbst produzieren, so von der Leyen.

„Wir schaffen die besten Rahmenbedingungen“, frohlockte die CDU-Politikerin. Gezielte finanzielle Förderung, maßgeschneiderte De-Regulierung und schnellere Genehmigungsverfahren sollen dabei helfen. Doch ob das ausreicht, ist sogar bei von der Leyens Parteifreunden umstritten.


Sogar die CSU muckt auf

Der CSU-Politiker Manfred Weber, Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, hat wiederholt vor industriefeindlichen Plänen aus Brüssel gewarnt. Bei einer wichtigen Abstimmung hat sich die EVP zuletzt sogar gegen von der Leyens Pläne gestellt.

Für Ärger sorgt auch die Förderung der Atomkraft. Die EU-Kommission will Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und grünen Wasserstoff als „saubere“ Technologien einstufen – aber auch die umstrittene Kohlenstoffspeicherung und die Atomkraft.

Die Atomenergie sei “sauber”, sagte Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Allerdings mußte der Franzose einen Dämpfer hinnehmen: Gefördert werden sollen nicht die alten französischen Atommeiler, sondern “kleine modulare Reaktoren“, die erst noch entwickelt werden.


“Blankoschecks an Konzerne”

Für die Grünen geht aber selbst das zu weit. „Versuche, dieses Gesetz durch die Hintertür für die verstärkte Förderung von Kernenergie zu nutzen, müssen dringend abgewehrt werden“, sagte Rasmus Andresen, der Sprecher der deutschen Grünen im Europaparlament.

Die Linke warnt vor „Deregulierung unter dem Deckmantel der Klimaziele“. Grüne Industriepolitik dürfe nicht heißen, „Blankoschecks an Konzerne zu verteilen“, sagte Linken-Ko-Chef Martin Schirdewan.

Offenbar ist der “Green Deal” weder grün noch sozial genug. Im Kern geht es um eine dirigistische Industriepolitik – im Schlepptau der USA will sich die EU von China lösen und gleichzeitig Weltmarktführer bei “Cleantech” werden…


Mehr zum Green Deal hier


Info: https://lostineu.eu/von-der-leyens-gruene-plan-wirtschaft





Weiteres:




Politik ohne Parlament – nicht nur in Paris


lostineu.eu, vom 16. März 2023

Frankreichs Sonnenkönig Macron will seine heftig umstrittene Rentenreform ohne das Parlament durchbringen. Dies ist nur auf den ersten Blick ungewöhnlich – die EU macht das schon lange.

Die französische Regierung hat die umstrittene Rentenreform ohne finale Abstimmung durchs Parlament gedrückt. Sie entschied, das wichtigste Reformprojekt von Präsident Emmanuel Macron mit einem Sonderartikel der Verfassung umzusetzen. Der Artikel 49.3 gilt als “Nuklearoption” der französischen Politik.

Die Gegner der Reform, die mehrmals Millionen Menschen auf die Straße gebracht hatten, sehen darin einen eklatanten Verstoß gegen die Demokratie. Linke und Rechte in der Pariser Nationalversammlung planen nun ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung, die sich offenbar von ihren Bürgern abgekoppelt hat.

Die EU hat mit dem Vorgehen dagegen keine Probleme. Schließlich fordert die EU-Kommission die Rentenreform seit Jahren. Und so lange alles nach Recht und Gesetz vorgeht – und sei es nach dem Ausnahme-Artikel 49.3 – ist für Brüssel alles in Ordnung. Im Zweifel ist der Rechtsstaat wichtiger als die Demokratie!

Hinzu kommt, dass sich die Brüsseler Behörde seit dem Amtsantritt von Frau von der Leyen auch immer öfter über das Parlament hinwegsetzt. Der jüngste Fall ist das Verbrenner-Verbot, das die Europaabgeordneten längst abgesegnet haben. Nun verhandelt von der Leyen mit Berlin!

Okay, daran ist die deutsche Ampel schuld. Aber es gibt noch andere, viel gravierendere Beispiele. So hat von der Leyen die Impfstoff-Beschaffung in der Coronakrise komplett am Parlament vorbei organisiert. Die Abgeordneten bekamen nicht einmal Einsicht in ungeschwärzte Verträge!

Auch der schuldenfinanzierte Nebenhaushalt “Next Generation EU”, vulgo Corona-Aufbaufonds, läuft ohne parlamentarische Kontrolle. Mehr als 800 Mrd. Euro werden von der ungewählten EU-Behörde in Brüssel verteilt, ohne dass das Europaparlament ein Mitspracherecht hätte.

Sogar die Ukraine-Politik läuft am Parlament vorbei. Die ersten Russland-Sanktionen hat von der Leyen im Alleingang mit US-Präsident Biden ausgehandelt. Die 5 Mrd. Euro schwere “Friedens-Fazilität” wird von den Mitgliedsstaaten verwaltet, als “intergouvernmentaler” Neben-Haushalt.

Erstaunlicherweise haben die meisten Abgeordneten damit aber keine Probleme. Eine überwältigende Mehrheit würde gern noch mehr Geld für Waffen und Munition ausgeben, Parlamentschefin Metsola fordert sogar Kampfjets für Kiew. Wohl auch deshalb fällt das eklatante Demokratie-Defizit kaum noch auf…

Siehe auch “Der unglaubliche Machtzuwachs der EU-Kommission“. Mehr zur (Post-)Demokratie hier



Info: https://lostineu.eu/politik-ohne-parlament-nicht-nur-in-paris





Weiteres:





Bankenkrise: Die Schweiz bricht ein Tabu


lostineu.eu, vom 16. März 2023

Nie wieder “Bailout”, nie wieder Bankenrettung auf Kosten der Steuerzahler: Das hatten die Europäer nach der Banken- und Finanzkrise vor 15 Jahren geschworen. Doch nun setzt sich die Schweiz über den guten Vorsatz hinweg.

Die Schweizer Nationalbank eilt der angeschlagenen Großbank “Credit Suisse” zur Hilfe – und verspricht nicht weniger als  bis zu 50 Milliarden Franken (50,7 Milliarden Euro) an Finanzhilfe.

Das Geld soll nur geliehen werden – dennoch ist es ein Tabubruch. Denn damit werden die guten Vorsätze gebrochen, die sich die Europäer nach der Banken- und Finanzkrise vor 15 Jahren gegeben hatten.

Die “Credit Suisse” ist das zweitgrößte Finanzinstitut des Landes und gehört zu den weltweit 30 größten Banken, die als “too big to fail” eingestuft werden.

Ihre Insolvenz hätte eine verheerende Auswirkung auf die Finanzstabilität und die Weltwirtschaft. Daher liegt der Fokus darauf, diese Banken zu stützen. Zunächst scheint dieses Ziel auch erreicht.

Der Aktienkurs, der am Vortag um mehr als 30 Prozent gefallen war, erholte sich. An Europas Börsen entspannte sich die Lage ebenfalls. Doch für wie lange?

Die Anleger könnten sich schnell anderen wackligen Banken “zuwenden”, etwa der Deutschen Bank oder der Commerzbank – und auch hier “testen”, ob sie “too big to fail” sind

Neue Unruhe kann auch von der Europäischen Zentralbank ausgehen, die noch heute die Zinsen erhöhen will. Wenn der Zinsentscheid kontrovers ist oder schlecht begründet wird, kann sich die Bankenkrise schnell wieder ausweiten…

Siehe auch Bankenkrise: Gießt die EZB Öl ins Feuer?

P.S. Wurde die “Credit Suisse” einfach schlecht geführt? Oder gibt es geopolitische Hintergründe der Beinahe-Pleite? Dies legt dieser Tweet nahe:



Info: https://lostineu.eu/bankenkrise-die-schweiz-bricht-ein-tabu


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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