04.12.2024

Wissenschaftler zu Corona: Aufruf zur öffentlichen Diskussion

berliner-zeitung.de, vom 03.12.2024 aktualisiert am 03.12.2024 - 22:56 Uhr

Fünf Professoren fordern die deutschen Forschungseinrichtungen auf, die Rolle des Robert-Koch-Instituts zu diskutieren. Der Aufruf im Wortlaut.


Jörg Matysik, Gerald Dyker, Andreas Schnepf, Tobias Unruh, Martin Winkler


Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: Übt die Politik Druck auf die Wissenschaft aus?Bernd Eichthaler/imago


Aufruf zur öffentlichen Diskussion und Bitte um Stellungnahme:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir sind eine Gruppe von Chemie- und Physik-Universitätsprofessoren, die, wie alle anderen Wissenschaftler auch, den Grundsätzen der guten wissenschaftlichen Praxis verpflichtet sind, vor diesem Hintergrund jedoch die Entwicklungen der letzten Jahre am Robert Koch-Institut (RKI) mit Sorge beobachten.

Auf seiner Homepage fasst das RKI seine Forschungsagenda zusammen: „Das Robert Koch-Institut ist das nationale Public-Health-Institut und trägt wesentlich zum Gesundheitsschutz in Deutschland bei. Seine Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachten und bewerten gesundheitliche Trends und Risiken in der Bevölkerung. Darauf basierend erstellen sie Empfehlungen und Handlungsvorschläge für die Politik und verschiedene Akteure im Gesundheitswesen. Auf diese Weise trägt das Institut dazu bei, gesundheitliche Krisen zu meistern – oder bestenfalls ganz zu verhindern.“ Alle Beschäftigte des RKI sind „verpflichtet, sich im Rahmen ihrer Tätigkeit an die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis zu halten“. Dazu gehört es u.a. „lege artis zu arbeiten“ sowie „Resultate zu dokumentieren und alle Ergebnisse konsequent selbst anzuzweifeln“. Gleichzeitig ist das RKI dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gegenüber weisungsgebunden.

Im Rahmen der Corona-Krise ist es nun tatsächlich zu Weisungen des BMG gekommen, die die veröffentlichte wissenschaftliche Einschätzung und sich daraus ergebende Empfehlungen und Handlungsvorschläge auf unwissenschaftliche Art und Weise (nicht lege artis) beeinflusst haben, wie es in den sogenannten RKI-Protokollen dokumentiert ist und wir es in einem Artikel in der Berliner Zeitung vom 23.09.2024 zum Ausdruck gebracht haben.

Wir haben den Bundesgesundheitsminister gefragt, wie viele Mitarbeiter aufgrund dieses eklatanten Verstoßes gegen die eigenen Regeln des RKI remonstriert haben. Wir haben vom Minister eine Antwort erhalten, die jedoch keine Informationen zu den Remonstrationen am RKI enthalten hat. Zwischenzeitlich wurde allerdings auf eine schriftliche Anfrage aus dem Bundestag vom Parlamentarischen Staatssekretär Prof. Edgar Franke mitgeteilt, dass es in den Jahren 2018 bis zur Anfrage im November 2024 im RKI keine Remonstrationen gegeben hat.


Der Parlamentarische Staatssekretär Prof. Edgar Franke (SPD)dts Nachrichtenagentur/imago


Wir fragen uns nun, was der Grund dafür ist, dass kein Mitarbeiter des RKI remonstriert hat. Könnte es sein, dass sich die Wissenschaftler nicht in der Lage gesehen haben, sich dem Druck aus der Politik zu erwehren, ohne die Arbeitsstelle und damit die eigene Lebensgrundlage zu gefährden? Zugegebenermaßen bleibt uns unklar, ob eine Remonstration durch die Wissenschaftler des RKI überhaupt angezeigt war. Denn was wiegt stärker, die Verpflichtung sich an die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis zu halten oder den Weisungen des Ministeriums nachzugeben? Die rechtliche Klärung dieser Frage wäre sicher interessant, allerdings ist uns wichtiger zu fragen, ob es nicht sinnvoll wäre, diesen Zwiespalt durch die Trennung der wissenschaftlichen Arbeit des RKI von einer nachgelagerten politischen Einordnung/Berücksichtigung der Ergebnisse aufzulösen.

Kann es also überhaupt zielführend sein, eine Einrichtung, die den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis verpflichtet ist, die Aufgabe zu geben, Empfehlungen und Handlungsvorschläge für die Politik zu erarbeiten und zu publizieren, wenn diese Empfehlungen und Handlungsvorschläge vor der Veröffentlichung durch Weisungen der Regierung manipuliert werden können?

Die so veröffentlichten wissenschaftlichen Einschätzungen des RKI wurden regelmäßig nicht nur zur Legitimierung tagespolitischer Verlautbarungen und Entscheidungen, sondern auch als absoluter Goldstandard in Begründungen von Anklagen und Urteilen durch Staatsanwaltschaften und Gerichten verwendet.

Muss also eine Behörde wie das RKI nicht völlig unabhängig von der Politik und insbesondere von einer amtierenden Regierung in der Lage sein, Empfehlungen und Handlungsvorschläge ausschließlich auf Grundlage der eigenen wissenschaftlichen Beurteilung zu veröffentlichen? Diese Empfehlungen und Handlungsvorschläge können dann von der Regierung unter den gegebenen politischen Rahmenbedingungen gewürdigt und entsprechend beachtet oder verworfen werden.

Heribert Prantl bei „Hart aber fair“ über die Corona-Zeit: „Es war nicht nur schwierig, es war elend“

Heribert Prantl bei „Hart aber fair“ über die Corona-Zeit: „Es war nicht nur schwierig, es war elend“

Louis Klamroth versuchte sich in „Hart aber Fair“ mit Gästen wie Karl Lauterbach, Klaus Stöhr und Heribert Prantl an der Corona-Aufarbeitung. Die Gräben sind tief. Die Kritik.

Von Max Florian Kühlem

Gesundheit

18.11.2024


Ist eine solche Unabhängigkeit nicht Voraussetzung für eine Behörde, um den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis genügen zu können? Gefährdet die Weisungsbindung an politische Entscheidungsträger einer öffentlich als wissenschaftlich arbeitend wahrgenommenen Behörde nicht nur das Vertrauen in diese Behörde, sondern darüber hinaus auch die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft als solche? Verhindert die Weisungsgebundenheit eine objektive Herangehensweise, und ist dies nicht Grundlage für die gute wissenschaftliche Praxis? Wäre es nicht besser, wenn Behörden wie das RKI zukünftig weisungsungebunden arbeiten und publizieren?

Wir denken, dass die aufgeworfenen Fragen Grundlage für eine breite öffentliche Diskussion sein sollten, und würden uns freuen, wenn die hier angeschriebenen Organisationen dazu Stellung nehmen würden. Wir freuen uns auf den wissenschaftlichen Austausch.

Mit freundlichen Grüßen

Im Namen der Unterzeichner



Unterzeichner:

Prof. Dr. Jörg Matysik, Analytische Chemie, Universität Leipzig (Kontakt);

Prof. Dr. Gerald Dyker, Organische Chemie, Ruhr-Universität Bochum;

Prof. Dr. Andreas Schnepf, Anorganische Chemie, Universität Tübingen;

Prof. Dr. Tobias Unruh, Physik, FAU Erlangen-Nürnberg;

Prof. Dr. Martin Winkler, Materials and Process Engineering, Zürcher Hochschule der angewandten Wissenschaften


Mit Bitte um Stellungnahme an:

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Alle Fraktionen und Gruppen des Deutschen Bundestags

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Deutscher Hochschulverband

Hochschulrektorenkonferenz

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

Leibniz-Gemeinschaft

Fraunhofer-Gesellschaft

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit

Paul-Ehrlich-Institut

Robert-Koch-Institut


Lesen Sie mehr zum Thema

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Info: https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/wissenschaftler-zu-corona-aufruf-zur-oeffentlichen-diskussion-li.2278031


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

04.12.2024

Artikel zu den Kriegen in der Ukraine und in Westasien   (I von II)

aus e-mail von Clemens Ronnefeldt, 4. Dezember 2024, 13:00 Uhr


Liebe Friedensinteressierte,


beiliegend einige Artikel zu den Kriegen

in der Ukraine und in Westasien.


Auch heute wieder mit dem Hinweis, dass ich

nicht mit allen Aussagen übereinstimme, die

Artikel aber für relevant halte.



1. n tv: Szenario bei Waffenstillstand - Baerbock erwägt deutsche Friedenstruppen in Ukraine


2. Frankfurter Rundschau: Welche wirtschaftlichen Interessen spielen in der Ukraine eine Rolle?


3. ZDF: Hilfe für Ukraine aus Washington: USA liefern jetzt auch Minen an Kiew


4. IPG: Abschreckung soll den Gegner zu Zurückhaltung bewegen –  kann aber als Aggression wahrgenommen werden.

       Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma?



5. HNA: Völkerrechtsexperte zu Israels Vorgehen in Gaza: „Verhältnismäßigkeit ist kaum noch zu begründen“


6. n tv: "Gaza von Arabern gesäubert“ - Ex-Armeechef macht Israel heftige Vorwürfe


7. IPG: Fragile Feuerpause - Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah gibt Hoffnung auf Frieden im Libanon –  


           doch ihre Einhaltung erfordert internationale Unterstützung.


8. YouTube: BPK: Haftbefehl gegen Netanjahu, Deutschlands Rolle & das Völkerrecht


9. Foreignaffairs: Wie der Iran den Weg zum Frieden sieht


     Die Islamische Republik ist offen für Verhandlungen, einschließlich mit Amerika



10. change.org: Gegen die atomare Bedrohung


11. BSV: Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember:


     Kriegsdienstverweigerung ist Menschenrecht! Überall!



——



1. n tv: Szenario bei Waffenstillstand - Baerbock erwägt deutsche Friedenstruppen in Ukraine



https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Baerbock-erwaegt-deutsche-Friedenstruppen-in-Ukraine-article25408443.html


04.12.2024 10:14 Uhr – 01:16 min

Szenario bei Waffenstillstand


Baerbock erwägt deutsche Friedenstruppen in Ukraine


Im Krieg gegen die Ukraine gehen die russischen Angriffe

ununterbrochen weiter. Außenministerin Baerbock deutet nun an, im

Falle eines Waffenstillstandes auch deutsche Soldaten zur

Friedenssicherung in die Ukraine zu schicken. Sie könnten dann Teil

einer internationalen Schutztruppe sein.



-------



https://www.n-tv.de/politik/10-28-Munz-Atomkrieg-Angst-koennte-Trump-gut-gefallen--article23143824.html


09:16 Deutsche Soldaten in Ukraine-Schutztruppe? Grüner Wahlkampfleiter Audretsch zurückhaltend


Der Wahlkampfleiter der Grünen, Andreas Audretsch, äußert sich

zurückhaltend zum Vorstoß von Außenministerin Baerbock, deutsche

Soldaten zum Schutz eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine

aufzustellen.


Für die Grünen stünden Frieden und die europäische Einheit im Zentrum,

so Audretsch Frühstart bei ntv. "Das kann auch Sicherheitsgarantien

beinhalten, das muss man im Einzelnen durchbuchstabieren - da muss

aber jede Seite ihren Teil beitragen.“ (…)


——



07:34 Bericht: Vor allem Washington und Berlin sperren sich gegen NATO-Mitgliedschaft der Ukraine


Die USA und Deutschland sind offenbar noch gegen eine

NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Dies berichtet der ukrainische Sender

Suspilne unter Berufung auf eine Quelle in dem Bündnis. "Das Problem

liegt hauptsächlich bei den USA und Deutschland.


Wir können nur vermuten, worüber sie sich am meisten Sorgen machen,

aber der Beitritt der Ukraine zur NATO steht nicht auf der

Tagesordnung." Kiew bat zuvor die NATO-Verbündeten, während eines

Außenministertreffens am 3. und 4. Dezember in Brüssel eine offizielle

Einladung an die Ukraine zum Beitritt in die Allianz auszusprechen.

Jetzt sei der beste Zeitpunkt für einen solchen Schritt.



(…)



06:17 Kreml: Gibt noch keinen Grund für Verhandlungen über Ende des Krieges


Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge gibt es noch keinen Grund für

Verhandlungen über die Beendigung des Krieges in der Ukraine. Dies

sagt Peskow der Zeitung "Iswestija" zu Äußerungen über mögliche

Friedensgespräche, die seit dem Sieg von Donald Trump bei den

US-Präsidentschaftswahlen im November immer häufiger geführt werden.


"Viele Länder haben ihre Bereitschaft erklärt, ihr Territorium (für

Verhandlungen) zur Verfügung zu stellen. Und wir sind allen Ländern

für diesen guten Willen dankbar, auch Katar." Katar hat seit Beginn

des Krieges mehrere Rückführungen von ukrainischen Kindern aus dem

Konfliktgebiet nach Russland vermittelt.


Vor Peskow hatte bereits der russische Außenminister Sergej Lawrow

einen Waffenstillstand abgelehnt. Der Westen fange an, die Idee eines

Waffenstillstands in den Raum zu stellen, "um der Ukraine eine

Atempause zu verschaffen und sich damit die Möglichkeit zu

verschaffen, die Ukraine wieder mit modernen Langstreckenwaffen zu

überschwemmen. Das ist natürlich kein Weg zum Frieden", so Lawrow.


(…)


05:25 Berichte: Ukrainische Delegation in den USA eingetroffen


Eine ukrainische Regierungsdelegation trifft Medienberichten zufolge in

den USA ein, um Gespräche mit dem Team des gewählten Präsidenten

Donald Trump zu führen.


Laut dem ukrainischen Radiosender New Voice besteht die Delegation aus

Präsidentenbürochef Andrij Jermak, Verteidigungsminister Rustem Umjerow

sowie Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko.


Demnach bemüht sich die Gruppe vor allem um einen Draht zu Trumps

designiertem US-Sondergesandten für die Ukraine und Russland, Keith

Kellogg. Über Reisepläne dieser Art war in der ukrainischen Presse

bereits seit Längerem spekuliert worden.



———


2. Frankfurter Rundschau: Welche wirtschaftlichen Interessen spielen in der Ukraine eine Rolle?



https://www.fr.de/politik/welche-wirtschaftlichen-interessen-spielen-in-der-ukraine-eine-rolle-93445294.html


Welche wirtschaftlichen Interessen spielen in der Ukraine eine Rolle?


Stand: 02.12.2024, 14:29 Uhr


Die Ukraine ist enorm reich an gefragten Bodenschätzen.


Das betrifft vor allem den Donbas -


ein Gastbeitrag von Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen

beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes.



Bei der Suche nach einem Waffenstillstand in der Ukraine spielen

wirtschaftliche Interessen eine Rolle, die oft übersehen werden. Das

betrifft zuallererst, aber keineswegs ausschließlich die Rüstungsindustrie.


Als etwa der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Oktober 2024

Andeutungen machte, dass er zu einem Waffenstillstand bereit sein

könnte, ohne die Kontrolle über das gesamte Staatsgebiet zu behalten,

meldete das Finanzportal „Onvista“: „Selenskyj offenbar zu

Waffenstillstand bereit – Rüstungswerte sinken“.


Kurz zuvor hatte auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sich

ähnlich wie Selenskyj geäußert. Der Aktienkurs des Rüstungsherstellers

Rheinmetall, der noch Mitte August über 550 Euro gelegen hatte, brach

am 10. Oktober auf 481 Euro ein.


Das betrifft ganz unmittelbar die Interessen europäischer und

US-amerikanischer Banken und anderer Großinvestoren. Größter

Anteilseigner von Rheinmetall ist die französische Bank Société

Generale in Paris, an zweiter Stelle liegt der US-Finanzdienstleister Blackrock.


Doch es sind noch andere Wirtschaftsinteressen hervorzuheben, die

Fragen von Krieg und Frieden beeinflussen können. Denn die Ukraine ist

enorm reich an gefragten Bodenschätzen. Das betrifft vor allem den

Donbas, der unter russischer Kontrolle steht.


Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages haben dazu im

Herbst 2023 eine Studie vorgelegt. Danach werden rund zwei Drittel der

ukrainischen Steinkohle-Vorkommen von Russland kontrolliert, dazu ein

Drittel der Seltenen Erden, 42 Prozent der Metall erze, 20 Prozent der

Erdgas-Vorkommen und elf Prozent des Erdöls.


Daneben spiele auch Lithium eine wichtige Rolle – einer der

wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Batterien, die für die

Herstellung von Elektrofahrzeugen in großem Umfang benötigt werden.

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat darauf aufmerksam

gemacht, dass die größten Lithiumvorkommen in Europa im

Donezk-Luhansk-Gebiet lägen.


Russland wolle „uns“ abhängig machen mit Blick auf die Energiewende

und die dafür erforderlichen Elektromotoren. Er nutzte dieses

Argument, um dafür zu werben, mehr für die Ukraine zu tun. Der Hinweis

auf die Lithium-Vorkommen zeigt, welche Interessen bei Entscheidungen

über Krieg und Frieden ebenfalls eine Rolle spielen.


So sagte der republikanische US-Senator Lindsey Graham im Juni 2024 in

einer CBS-Fernsehsendung, die etwa zehn bis zwölf Billionen US-Dollar

an kritischen Mineralien in der Ukraine dürften nicht an Russlands

Präsidenten Wladimir Putin gegeben werden, der sie mit China teilen

könnte. Graham plädierte dafür, der Ukraine zu helfen, einen Krieg zu

gewinnen, den „wir“ uns nicht leisten könnten zu verlieren.


Die Bedeutung der Ukraine bei der Erzeugung von landwirtschaftlichen

Produkten spielte schon zu Beginn des Krieges eine wichtige Rolle, als

erfolgreich versucht wurde, die Versorgung zahlreicher Länder mit

Weizen aus der Ukraine zu sichern. Aber es ist nicht nur Weizen, der

aus der Ukraine kommt – bei dem das Land als Exporteur weltweit auf

Platz fünf liegt. Die Ukraine exportierte auch in großem Maße Gerste,

Mais, Sojabohnen und Geflügel. Weltweit führend war die Ukraine beim

Export von Sonnenblumenöl.


Auch beim Lebensmittel-Handel spielten und spielen ausländische

Interessen eine wesentliche Rolle, wie das Oakland-Institute (USA)

2023 in einer Studie feststellte. Von den fünf größten Firmen, die

Agrarland in der Ukraine kontrollieren, ist mit der „Kernel Holding

S.A.“ der Spitzenreiter in Luxemburg registriert, die Plätze 2 und 3

auf Zypern, die Plätze 4 und 5 in den USA.


Mit „Nibulon“ liegt auf Platz 10 das erste in der Ukraine registrierte

Unternehmen. Auf Platz 5 steht „NCH Capital“, ein US-Fonds, der

Gewinne in der Ukraine für Pensionsfonds großer US-Rüstungsunternehmen

sowie für Universitäten erwirtschaftet.


All dies hat Auswirkungen auf die Friedenssuche. Während die

Rüstungsindustrie wenig Interesse an einem baldigen Waffenstillstand

hat, können die Produzenten landwirtschaftlicher Erzeugnisse in den

Kriegsgebieten erst dann ihre Felder wieder bestellen, wenn diese von

Minen geräumt sind und die Waffen schweigen.


Durch den Lithium-Deal, den die EU mit Serbien im Sommer 2024

abgeschlossen hat, hat sich der Druck, Lithium aus dem Donbas zu

erhalten, verringert. Würde nach einem Waffenstillstand in

Friedensverhandlungen die territoriale Integrität der Ukraine erhalten

bleiben, würden die Einnahmen aus dem Verkauf Seltener Erden in den

derzeit noch besetzten Gebieten an die Regierung in Kiew gehen.


Sollten die vier aktuell von Russland besetzten und auch zukünftig

beanspruchten Oblaste unter russischer Kontrolle bleiben, könnte Russland

über diese Rohstoffe verfügen und erhebliche Verkaufsgewinne erzielen.


Auch am Wiederaufbau in der Ukraine gibt es sehr viel zu verdienen –

und auch dazu hat es bereits einige Konferenzen und Überlegungen

gegeben. Diese Branche steht zusammen mit dem Agrarsektor, die beide

einen Waffenstillstand benötigen für ihre wirtschaftlichen Interessen,

aktuell in Konkurrenz zum Rüstungssektor.


Im Sinne der Zivilbevölkerung, der Vermeidung weiterer Toter und

Verletzter und zur Verhinderung einer globalen Eskalation ist dem

Agrarsektor und der Wiederaufbauindustrie zu wünschen, dass sie sich

in diesem Konkurrenzkampf mit der Rüstungsindustrie dank einer baldigen

Waffenruhe mit Unterstützung der internationalen Politik durchsetzen.



Clemens Ronnefeldt ist Referent für Friedensfragen beim deutschen

Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes.


———


3. ZDF: Hilfe für Ukraine aus Washington: USA liefern jetzt auch Minen an Kiew



https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/usa-minen-ukraine-krieg-russland-100.html


Hilfe für Ukraine aus Washington: USA liefern jetzt auch Minen an Kiew


20.11.2024 | 06:24


Erst die Freigabe von weiter reichenden Raketen, jetzt auch Landminen:

US-Präsident Biden hat Kiew noch mehr Unterstützung zugesagt. Der

Einsatz von Minen ist aber umstritten. (…)


Es handelt sich demnach um Antipersonenminen, die mit einer

Selbstzerstörungs- oder Deaktivierungsvorrichtung ausgerüstet sind.

(…)


Der Einsatz von Minen ist international geächtet. Die 1999 in Kraft

getretene sogenannte Ottawa-Konvention von 1999 verbietet Einsatz,

Produktion und Weitergabe dieser heimtückischen Waffen, die auch lange

Zeit nach Kampfhandlungen ihre Opfer vor allem unter der

Zivilbevölkerung in den jeweiligen Regionen finden.


Die Konvention wurde von 164 Staaten unterzeichnet und ratifiziert,

nicht jedoch von Russland und den USA. Die Ukraine hat das Papier 2005

ratifiziert. (…)


Landminen, Blindgänger und Munitionsreste haben im vergangenen Jahr

laut dem sogenannten Landminen-Monitor Tausende Menschen verletzt oder

getötet. Mindestens 5.757 Menschen seien Opfer der geächteten

Sprengkörper geworden, teilte Handicap International Deutschland in

München mit.


Dies seien 22 Prozent mehr als noch 2022, 84 Prozent der Registrierten

waren Zivilisten, 37 Prozent der Opfer waren Kinder. Die Zunahme sei

hauptsächlich auf die steigende Zahl bewaffneter Konflikte und den

zunehmenden Einsatz selbstgebauter Minen zurückzuführen, so die

Organisation.


Opfer von Landminen-Explosionen habe es 2023 in 55 Ländern gegeben,

die meisten Betroffenen gab es dem Monitor zufolge in

Myanmar (1.003 Betroffene)

Syrien (933)

Afghanistan (651) und in der

Ukraine (580).

——



siehe auch:


https://kyivindependent.com/ukraine-urges-international-support-in-landmine-clearance-efforts-at-annual-swiss-conference/


Ukraine fordert internationale Unterstützung bei


Landminenräumungsbemühungen auf Schweizer Konferenz


von Sonya Bandouil


18. Oktober 2024 06:46


(…)


———



https://de.usembassy.gov/de/hilfen-fuer-die-ukraine-energieversorgung-humanitaere-hilfe-und-minenraeumung/


Hilfen für die Ukraine – Energieversorgung, humanitäre Hilfe und Minenräumung

 

Von U.S. Mission Germany


September 13, 2024


Die folgende Übersicht veröffentlichte das US-Außenministerium am 11. September 2024.


Bei seinem heutigen Besuch in Kiew gab US-Außenminister Antony Blinken

bekannt, die Ukraine und ihre Bevölkerung angesichts des russischen

Angriffskriegs mit weiteren Hilfsleistungen in Höhe von mehr als 700

Millionen US-Dollar zu unterstützen.


Diese Hilfen sind für die ukrainische Energieinfrastruktur,

lebenswichtige humanitäre Hilfe für ukrainische Binnenvertriebene und

Geflüchtete und für die Minenräumung bestimmt, durch die Zivilisten

geschützt, die zivile Infrastruktur wiederhergestellt und die sichere

Lieferung humanitärer Hilfe ermöglicht werden.



———


4. IPG: Abschreckung soll den Gegner zu Zurückhaltung bewegen –  kann aber als Aggression wahrgenommen werden.

       Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma?



https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/gefangen-in-der-eskalationsspirale-7949/?utm_campaign=de_40_20241128&utm_medium=email&utm_source=newsletter


Außen- und Sicherheitspolitik


28.11.2024     Johann Ivanov


Gefangen in der Eskalationsspirale


Abschreckung soll den Gegner zu Zurückhaltung bewegen –

kann aber als Aggression wahrgenommen werden.


Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma?


Johann Ivanov ist Referent der Friedrich-Ebert-Stiftung für den

Bereich Frieden und Sicherheit. Zuvor war er Büroleiter der FES in

Ghana und stellvertretender Leiter der FES in Indien.



Wahrscheinlich werden Historiker erst nach Dekaden einen passenden

Begriff für die heutige Zeit finden. Zu viel ist gerade in Bewegung,

zu wenig hat sich vollends materialisiert. Neue

Ost-West-Konfrontation, Kalter Krieg 2.0, Ende des regelbasierten

Systems oder Beginn der multipolaren Weltordnung?


An Ideen wird es nicht mangeln; an Versuchen, Parallelen zu früheren

Zeiten zu ziehen, sicherlich auch nicht. Manche Begriffe, die nach

vergangenen Epochen klingen, werden aber absehbar die strategischen

Debatten der kommenden Jahre prägen. „Abschreckung“ ist ein solcher Begriff.


Gründe dafür gibt es viele und die prominentesten liegen auf der Hand.

Die vergangenen zehn Jahre waren von zwei großen Brüchen in der

europäischen Sicherheitsordnung gekennzeichnet: von Russlands Annexion

der Halbinsel Krim im Jahr 2014 und vom Überfall auf die Ukraine im

Jahr 2022, der die „Zeitenwende“ in der deutschen Politik eingeläutet hat.


Bereits in den Jahren zuvor hatte sich eine Verschlechterung in den

Beziehungen zwischen Russland und dem Westen abgezeichnet. Aus dem,

was passiert ist, und dem, was in Zukunft verhindert werden soll,

speist sich der gegenwärtige Abschreckungsdiskurs.


Dabei ist Abschreckung als Konzept heimisch in den Hochzeiten des

Kalten Krieges (ihr Ursprung geht in die Antike zurück).

NATO-Atomwaffen sollten den konventionell überlegenen Warschauer Pakt

von einem Angriff auf Westeuropa abhalten.


Heute funktioniert Abschreckung unter anderen Vorzeichen: Ein

konventionell und technologisch unterlegenes Russland schreckt mit

seinem taktischen und strategischen Nukleararsenal die NATO davor ab,

im Krieg in der Ukraine militärisch zu intervenieren.


Nukleare Abschreckung funktioniert, indem Land A von einer Handlung

gegen Land B abgehalten wird, da B die Konsequenzen klar und

glaubwürdig signalisiert. A berücksichtigt diese bei seiner

Entscheidung, wodurch es auf die Handlung verzichtet. Der

Abschreckungsdiskurs ist auf strategischer Ebene, dem Einsatz von

Atomwaffen, angesiedelt, wuchert aber auch in den konventionellen und

ökonomischen Bereich hinein.


Der Vordenker der US-Nuklearstrategie Thomas C. Schelling definierte

Abschreckung als die Verhinderung einer Handlung durch Androhung von

Konsequenzen. Trotz seiner Bedeutung fristet dieses Thema heute ein

Nischendasein.


Die Realität der Abschreckung ist weitaus komplexer als ihre

spieltheoretischen Kosten-Nutzen-Kalkulationen.


Die Realität der Abschreckung ist weitaus komplexer als ihre

spieltheoretischen Kosten-Nutzen-Kalkulationen. Konflikte sind geprägt

von Freund-Feind-Denken, von sprachlich und sozial konstruierten

historischen Feindbildern und großem Misstrauen.


„Othering“ verhärtet die Fronten, diskursive Grenzen erschweren

Verständnis für die Gegenseite. Aktionen der anderen Seite werden oft

als Bedrohung wahrgenommen, Paranoia dominiert politische Debatten.

Entscheidungsträger überbieten sich mit Härte und Entschlossenheit,

statt Lösungen zu suchen. Solche Dynamiken erschweren es,

Abschreckungsstrategien zu entwickeln und Konflikte zu entschärfen.


Abschreckung wird in einem Kontext entwickelt, in dem Recht weniger

zählt als ihre Funktionsweise und die Vermeidung des schlimmsten

Falls. Die moralische Verurteilung der Gegenseite, die oft politische

Debatten prägt, kann strategische Überlegungen vernebeln und zu

Fehlschlüssen führen. Solche Verzerrungen behindern effektive

Abschreckungsstrategien und erschweren das Konfliktmanagement.


Abschreckung erfordert Verständnis für die Psychologie der Gegenseite

und die Wahrnehmung von Diskursveränderungen im Konfliktverlauf. Sie

funktioniert durch strategische Empathie: Die Kenntnis der Ängste und

Sorgen der anderen Seite hilft, Handlungen zu vermeiden, die diese

Ängste schüren könnten.


Dabei ist es besonders wichtig zu verstehen, dass Abschreckung im Kopf

des Opponenten stattfindet. In Konfliktsituationen mit zerstörtem

Vertrauen ist es aber schwierig, Entschlossenheit zu signalisieren,

die nicht als eine Form der Aggression wahrgenommen werden könnte.


Im aktuellen Krieg in der Ukraine betrachtet Russland möglicherweise

eine militärische Konfrontation mit der NATO als bereits im Gange.


Im aktuellen Krieg in der Ukraine betrachtet Russland möglicherweise

eine militärische Konfrontation mit der NATO als bereits im Gange.

Hinweise darauf liefern Beiträge russischer außenpolitischer Akteure

und Kommentare in Medien, die auch westliches Publikum beeinflussen

sollen.


Diese Perspektive ist für russische Eliten wirkmächtig, unabhängig von

westlicher Kritik. Wenn eine Seite glaubt, sich im Krieg zu befinden,

die andere dies aber leugnet, beeinflusst dies die Organisation und

die Instrumente von Abschreckung.


Diese Asymmetrie in der Interpretation der aktuellen Lage kann zu

unterschiedlichen Risikoeinschätzungen auf beiden Seiten führen. Wenn

der Westen glaubt, sich weit genug von einer direkten militärischen

Auseinandersetzung mit Russland zu befinden, kann er tendenziell zu

größeren eskalativen Schritten (aus Sicht Russlands) bereit sein.


Darunter fällt auch die Entscheidung, den Einsatz von ballistischen

Raketen des Typs ATACMS (aber auch die Marschflugkörper Storm Shadow

beziehungsweise SCALP) auf Ziele in Russland freizugeben oder

perspektivisch Marschflugkörper des Typs JASSM (mit einer Reichweite,

je nach Konfiguration, von circa 1 000 Kilometern) an die Ukraine

weiterzugeben. Wladimir Putin hat angedeutet, diese Entwicklung als

eine direkte Kriegsbeteiligung des Westens zu betrachten.


Der wiederholte Einsatz solcher Raketen durch die Ukraine erhöht die

Kriegskosten für Russland. Das Ziel ist, eine Verhaltensänderung zu

bewirken. Das kann aber auch dazu führen, dass Russland versuchen

könnte, die Kosten für die Ukraine und den Westen hochzutreiben.


Dies kann von einer Reihe neuer hybrider Aktionen, einer Eskalation

auf dem Schlachtfeld – wie dem jüngsten Einsatz einer experimentellen

IRBM Oreshnik mit mehrfachen Gefechtsflugkörpern gegen Ziele im

ukrainischen Dnipro, wie zusätzlichen Angriffen auf zivile

Infrastruktur oder der Weitergabe moderner Antischiffsraketen P-800

Oniks an Rebellengruppen im Roten Meer – bis zur Wiederaufnahme von

Atomwaffentests reichen.


Wenn Russland glauben sollte, dass seine Abschreckung nicht mehr

funktioniert, weil es wiederholten Angriffen mit Raketen ausgesetzt

ist, die ohne größere Kosten für den Westen ablaufen, könnte es eine

massive Eskalation oder Ausweitung des Konflikts suchen, um eine

glaubwürdige Abschreckung wiederherzustellen. Letzteres kann auch

weitere escalate to de-escalate-Aktionen bedeuten.


Bei solch einer dynamischen und angespannten Situation kann es immer

wieder Momente der Fehlkalkulation und Fehlinterpretation geben.


Bei solch einer dynamischen und angespannten Situation kann es immer

wieder Momente der Fehlkalkulation und Fehlinterpretation geben. Dann

können schnell Automatismen greifen – der Point of no Return.

Informationen auf beiden Seiten werden nie perfekt sein. Die Ziele

einer Policy und ihre Konsequenzen können unter Stress

auseinanderfallen.


Abschreckung als Strategie der Konfliktverhinderung kann dann ins

Gegenteil abdriften und zu Konflikteskalation beitragen. Das

Spannungsverhältnis von Abschreckung und strategischer Stabilität

einerseits und der Beteiligung an einem bewaffneten Konflikt

andererseits, kann zur Auflösung eben dieser strategischen Stabilität

zwischen NATO und Russland beitragen.


Aber auch längerfristig ausgerichtete Schritte der Abschreckung können

(in einem übergeordneten diskursiven Rahmen des Misstrauens und der

Feindschaft) zu einer Verstetigung und Verschärfung des Konflikts beitragen.


Die zentrale Aufgabe der NATO, entsprechend des Strategic Concept

2022, ist deterrence and defence. Auch die deutsche

Sicherheitsstrategie betont diesen Ansatz. Der Ausbau militärischer

Infrastruktur, so auch die geplante Stationierung der sogenannten Long

Range Fires (darunter auch Hyperschallwaffen wie Dark Eagle) in

Deutschland durch die USA, die Anschaffung neuer Plattformen wie F-35

und eine höhere Anzahl von Manövern, sind eine Form der

Selbstvergewisserung nach innen und eine Signalisierung von

Entschlossenheit nach außen.


Letztere Komponente muss bei Russland nicht zwangsläufig den seitens

der NATO erwünschten Effekt erzeugen – nämlich Zurückhaltung. Die

Beteuerungen des Verteidigungsbündnisses, dass ihre Aktionen nicht

gegen Russland gerichtet sind, werden unter heutigen Bedingungen noch

mehr auf taube Ohren in Moskau stoßen als noch in den Jahren zuvor.


Vielmehr können diese auf Abschreckung ausgerichteten Maßnahmen der

NATO zu einer gesteigerten Wahrnehmung der Unsicherheit führen – und

zu Aktionen Russlands mit dem Ziel, diese Unsicherheit zu reduzieren

beziehungsweise die Unsicherheit der anderen Seite zu steigern.


Dies erfolgt beispielsweise durch den Aufbau russischer Kapazitäten,

die Stationierung von Atomwaffen an den Grenzen der NATO, die Zunahme

von Übungen der Atomstreitkräfte, die Entwicklung neuer Trägersysteme

oder die Vertiefung von neuen Bündnissen.


Auch der Bereich der sogenannten „esoterischen Superwaffen“ wie dem

Hyperschallgleiter Avangard, die nuklear bestückte

Poseidon-Unterwasserdrohne und der nuklear betriebene Marschflugkörper

Burewestnikgehören zum Aufbau des Abschreckungspotenzials.


Es ist heute besonders wichtig zu erkennen, dass Maßnahmen, die auf

Abschreckung zielen, nicht zwangsläufig den gewünschten

deeskalierenden Effekt haben müssen.


Der Versuch der NATO, angesichts des Krieges in der Ukraine über

Selbstvergewisserung nach innen und Entschlossenheit nach außen für

sich selbst mehr Sicherheit zu generieren, führt letztlich zu einem

Sicherheitsdilemma.


Dies kann zu einer stetigen Steigerung von Potenzialen und Drohungen,

einer Aufrüstungs- und Eskalationsspirale führen. Eben weil Russland

im Glauben sein könnte, sich bereits in einem Krieg mit der NATO in

der Ukraine zu befinden, können politische Forderungen nach dem

Einsatz von Waffen gegen russisches Territorium (etwa von

Taurus-Marschflugkörpern) zu einer schnelleren Eskalation und

Kulmination in Form direkter Kampfhandlungen zwischen Russland und

NATO führen.


Die Entscheidung zum Aufbau neuer militärischer Infrastruktur, eine

konfrontative Haltung, wird auf Jahrzehnte die Beziehungen zwischen

der NATO und Russland prägen – an Verbesserung ist kaum zu denken.

Bestenfalls wird sie in mehreren Jahren, nachdem zumindest der

militärische Teil des Konflikts in der Ukraine vorüber sein dürfte, in

die Debatten um Rüstungskontrolle und Abrüstung einfließen und ein

Verhandlungspfand werden.


Für politische Entscheidungsträger ist es heute besonders wichtig zu

erkennen, dass Maßnahmen, die auf Abschreckung zielen, nicht

zwangsläufig den gewünschten deeskalierenden Effekt haben müssen.


Wenn die andere Seite diese Schritte als Bedrohung für ihre Sicherheit

wahrnimmt oder sich bereits im Krieg sieht, könnten sie vielmehr die

Reste der strategischen Stabilität zwischen beiden Seiten

unterminieren.


Was hieraus folgen muss, ist eine vertiefte Debatte und Reflexion um

strategische Interessen und gegebenenfalls eine Anpassung und

Rekalibrierung dieser Interessen vor dem Hintergrund einer sich weiter

verschärfenden sicherheitspolitischen Lage.


Innezuhalten und sich Zeit für qualitativ hochwertige Entscheidungen

zu nehmen, die sowohl kurzfristige Dynamiken als auch langfristige

Entwicklungen reflektieren, ist das Gebot der Stunde.


-------



5. HNA: Völkerrechtsexperte zu Israels Vorgehen in Gaza: „Verhältnismäßigkeit ist kaum noch zu begründen“



https://www.hna.de/kassel/verhaeltnismaessigkeit-kaum-zu-begruenden-93436783.html

Völkerrechtsexperte zu Israels Vorgehen in Gaza: „Verhältnismäßigkeit ist kaum noch zu begründen“


Stand: 28.11.2024, 17:00 Uhr


Von: Matthias Lohr <https://www.hna.de/autoren/449/>

Kaum ein Völkerrechtler hält das Vorgehen Israels in Gaza nach dem Hamas-Terror


noch für verhältnismäßig, sagt der Experte Kai Ambos. (…)



———



6. n tv: "Gaza von Arabern gesäubert“ - Ex-Armeechef macht Israel heftige Vorwürfe



https://www.n-tv.de/politik/Ex-Armeechef-macht-Israel-heftige-Vorwuerfe-article25400697.html

"Gaza von Arabern gesäubert“ - Ex-Armeechef macht Israel heftige Vorwürfe


30.11.2024, 23:04 Uhr


In seiner Zeit als Israels Armeechef galt Mosche Jaalon als Falke.

Nach einem Zwist mit Langzeitpremier Netanjahu verließ er die

Regierung. Nun wirft der Ex-Verteidigungsminister seinem Land

ethnische Säuberungen im Gazastreifen vor.


Der frühere israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon hat der

Armee seines Landes eine "ethnische Säuberung" im Gazastreifen

vorgeworfen und damit empörte Reaktionen ausgelöst.


"Die Straße, die wir entlanggeführt werden, ist Eroberung, Annexion

und ethnische Säuberung", sagte Jaalon in einem Interview mit dem

privaten Sender DemocratTV.


Auf die Nachfrage der Journalistin, ob er glaube, dass Israel sich in

Richtung "ethnische Säuberung" bewege, sagte Jaalon: "Was passiert

dort? Es gibt kein Beit Lahija mehr, kein Beit Hanun, die Armee

interveniert in Dschabalija und in Wahrheit wird das Land von Arabern

gesäubert."


Der Norden des Gazastreifens, in dem die von Jaalon genannten Gebiete

liegen, sind seit dem 6. Oktober Ziel einer israelischen Offensive,

mit der eine Neugruppierung der islamistischen

Palästinenserorganisation Hamas verhindert werden soll.


Der 74-jährige Jaalon war von 2002 bis 2005 Armeechef, bevor Israel

sich aus dem Gazastreifen zurückzog. Er war Verteidigungsminister und

Vize-Ministerpräsident, bevor er 2016 wegen Meinungsverschiedenheiten

mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zurücktrat. Während seiner

Karriere in der konservativen Likud-Partei hatte er den Ruf eines

Falken.


2019 verbündete er sich mit dem aktuellen Oppositionschef Jair Lapid,

bis er sich 2021 aus der Politik zurückzog. Seine jüngsten Äußerungen

lösten in Israel umgehend Verärgerung aus. Der rechtsextreme

Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir sagte, es sei eine "Schande" für

Israel, "so eine Person als Armeechef und Verteidigungsminister gehabt

zu haben“.


Netanjahus Likud-Partei verurteilte Jaalons "unehrliche Bemerkungen"

und bezeichnete sie als "Geschenk für den IStGH und das Lager der

Israel-Feinde".


Damit bezog sich die Partei auf den Internationalen Strafgerichtshof

(IStGH), der am 21. November einen internationalen Haftbefehl gegen

Netanjahu und dessen ehemaligen Verteidigungsminister Joav Galant

wegen des Vorwurfs der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die

Menschlichkeit erlassen hatte. (…)



——



7. IPG: Fragile Feuerpause - Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah gibt Hoffnung auf Frieden im Libanon –  


           doch ihre Einhaltung erfordert internationale Unterstützung.


https://www.ipg-journal.de/regionen/naher-osten/artikel/fragile-feuerpause-7951/?utm_campaign=de_40_20241128&utm_medium=email&utm_source=newsletter


Naher Osten/Nordafrika 28.11.2024


Merin Abbass <https://www.ipg-journal.de/ipg/autorinnen-und-autoren/autor/merin-abbass/>

Fragile Feuerpause


Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah gibt Hoffnung auf Frieden im Libanon –

doch ihre Einhaltung erfordert internationale Unterstützung.


(…)


Der jetzige Waffenstillstand kann auch sehr schnell wieder brüchig

werden. Es besteht das Risiko, dass es zur Wiederaufnahme von

Kampfhandlungen kommt. Erste kleinere Zwischenfälle weisen darauf hin,

dass dies nicht völlig ausgeschlossen ist.


Die Feuerpause im Libanon zeigt jedoch auch, dass politische

Verhandlungen und Diplomatie noch erfolgreich sein können – ein

wichtiger Lichtblick in einer Zeit, in der das Vertrauen in solche

Lösungen schwindet. Das Abkommen könnte den Weg für weitere politische

Verhandlungen ebnen, insbesondere in Gaza.


Der jüngste Besuch einer ägyptischen Delegation in Katar zur

Wiederaufnahme der Verhandlungen über Gaza ist eine direkte Folge der

Feuerpause im Libanon.


Umso dringender ist es, dass Deutschland und die internationale

Gemeinschaft alles daransetzen, damit die Feuerpause im Libanon anhält

und zu einem dauerhaften Frieden zwischen den Konfliktparteien führen

kann.



——



8. YouTube: BPK: Haftbefehl gegen Netanjahu, Deutschlands Rolle & das Völkerrecht



https://www.youtube.com/watch?v=WZHXl5R5yzo&ab_channel=Jung%26Naiv



Haftbefehl gegen Netanjahu, Deutschlands Rolle & das Völkerrecht


Bundespressekonferenz (BPK), 29. November 2024


Thema: Die Haftbefehle des IStGH und Deutschlands Rolle mit

Prof. Dr. Christine Binzel, Professorin für VWL: Wirtschaft und Gesellschaft des Nahen Ostens, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Prof. Dr. Michael Barenboim, Musiker und Professor an der Barenboim-Said Akademie

Prof. Hanna Kienzler, Ph.D., Professor of Global Health, Department of Global Health and Social Medicine, King’s College London

Wolfgang Kaleck, European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)

——

04.12.2024

Artikel zu den Kriegen in der Ukraine und in Westasien   (II von II)


9. Foreignaffairs: Wie der Iran den Weg zum Frieden sieht


     Die Islamische Republik ist offen für Verhandlungen, einschließlich mit Amerika



https://www.foreignaffairs.com/iran/how-iran-sees-path-peace


(in der direkt angebotenen - teilweise ungenauen - deutschen Übersetzung)



Wie der Iran den Weg zum Frieden sieht


Die Islamische Republik ist offen für Verhandlungen, einschließlich mit Amerika


Von Mohammad Javad Zarif


MOHAMMAD JAVAD ZARIF ist außerordentlicher Professor für Global

Studies an der Universität Teheran. Seit August 2024. Er ist

Vizepräsident für strategische Angelegenheiten des Iran. Von 2013 bis

2021 war er Außenminister des Iran. Von 2013 bis 2015 war er

Chefunterhändler des Landes und von 2002 bis 2007 Botschafter bei den

Vereinten Nationen.


2. Dezember 2024


Am 30. Juli wurde Masoud Pezeshkian als neuer Präsident des Iran

vereidigt. Nur wenige Stunden nach der Zeremonie wurde Ismail Haniyya,

der ehemalige Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde

und Vorsitzender des Hamas-Politbüros, von Israel in einem Gästehaus

in der Nähe des Präsidentenkomplexes ermordet. Haniyya war zur

Einweihung eingeladen worden, (…).


Dies ist ein historischer Moment für die Stabilität, den die Welt

nicht verstreichen lassen sollte. Teheran wird es sicher nicht tun.


Nach mehr als zwei Jahrhunderten der Verletzlichkeit hat der Iran -

unter der Führung des Obersten Führers Ali Khamenei - endlich

bewiesen, dass er sich gegen jede äußere Aggression verteidigen kann.


Um diese Errungenschaft auf die nächste Stufe zu heben, plant der Iran

unter seiner neuen Regierung, die Beziehungen zu den Nachbarstaaten zu

verbessern, um eine regionale Ordnung zu schaffen, die Stabilität,

Wohlstand und Sicherheit fördert.


Unsere Region wird viel zu lange von ausländischen Einmischungen,

Kriegen, sektiererischen Konflikten, Terrorismus, Drogenhandel,

Wasserknappheit, Flüchtlingskrisen und Umweltzerstörung geplagt.


Um diese Herausforderungen anzugehen, werden wir auf wirtschaftliche

Integration, Energiesicherheit, Schifffahrtsfreiheit, Umweltschutz und

interreligiösen Dialog einarbeiten.


Schließlich könnten diese Bemühungen zu einer neuen regionalen

Vereinbarung führen, die die Abhängigkeit des Persischen Golfs von

externen Mächten verringert und die Interessengruppen dazu ermutigt,

Konflikte durch Streitbeilegungsmechanismen anzugehen. Um dies zu tun,

können die Länder der Region Verträge verfolgen, Institutionen

schaffen, Strategien erlassen und legislative Maßnahmen erlassen.


Der Iran und seine Nachbarn können damit beginnen, den

Helsinki-Prozess nachzuahmen, der zur Gründung der Organisation für

Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa führte. Sie können das nie

umgesetzte Mandat verwenden, das der UN-Sicherheitsrat dem

UN-Generalsekretär 1987 gemäß der Resolution 598 erteilte.


Diese Resolution, die den Iran-Irak-Krieg beendete, forderte den

Generalsekretär auf, sich mit dem Iran, dem Irak und anderen

regionalen Staaten zu beraten, um Maßnahmen zu erkunden, die die

Sicherheit und Stabilität am Persischen Golf verbessern könnten.


Die pezeshkianische Regierung glaubt, dass diese Bestimmung als

Rechtsgrundlage für umfassende regionale Gespräche dienen kann.


Schließlich könnten diese Bemühungen zu einer neuen regionalen

Vereinbarung führen, die die Abhängigkeit des Persischen Golfs von

externen Mächten verringert und die Interessengruppen dazu ermutigt,

Konflikte durch Streitbeilegungsmechanismen anzugehen. Um dies zu tun,

können die Länder der Region Verträge verfolgen, Institutionen

schaffen, Strategien erlassen und legislative Maßnahmen erlassen.


Der Iran und seine Nachbarn können damit beginnen, den

Helsinki-Prozess nachzuahmen, der zur Gründung der Organisation für

Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa führte. Sie können das nie

umgesetzte Mandat verwenden, das der UN-Sicherheitsrat dem

UN-Generalsekretär 1987 gemäß der Resolution 598 erteilte.


Diese Resolution, die den Iran-Irak-Krieg beendete, forderte den

Generalsekretär auf, sich mit dem Iran, dem Irak und anderen

regionalen Staaten zu beraten, um Maßnahmen zu erkunden, die die

Sicherheit und Stabilität am Persischen Golf verbessern könnten. Die

pezeshkianische Regierung glaubt, dass diese Bestimmung als

Rechtsgrundlage für umfassende regionale Gespräche dienen kann.


Nach mehr als 20 Jahren wirtschaftlicher Einschränkungen sollten die

Vereinigten Staaten und ihre westlichen Verbündeten erkennen, dass der

Iran nicht auf Druck reagiert. Ihre sich verschärfenden

Zwangsmaßnahmen sind immer wieder nach hinten losgegangen.


Auf dem Höhepunkt von Washingtons jüngster Hochdruckkampagne - und nur

wenige Tage, nachdem Israel den führenden iranischen Atomwissenschaftler

ermordet hatte, verabschiedete das Parlament von Mohsen Fakhrizadeh -

Iran ein Gesetz, das die Regierung anwies, ihr Atomprogramm schnell

voranzutreiben und die internationale Überwachung zu reduzieren.


Die Zahl der Zentrifugen im Iran ist seit 2018 dramatisch gestiegen –

wenn die USA. Präsident Donald Trump zog sich aus dem Atomabkommen

zurück – und die Anreicherungsniveaus sind von 3,5 Prozent auf über 60

Prozent in die Höhe geschossen. Es ist schwer vorstellbar, dass all

dies geschehen wäre, wenn der Westen seinen kooperativen Ansatz nicht

aufgegeben hätte. In dieser Hinsicht haben Trump, der sein Amt im

Januar wieder antreten wird, und Washingtons Partner in Europa selbst

für den anhaltenden nuklearen Fortschritt des Iran verantwortlich.


Anstatt den Druck auf den Iran zu erhöhen, sollte der Westen positive

Sum-Lösungen verfolgen. Das Atomabkommen ist ein einzigartiges

Beispiel, und der Westen sollte versuchen, es wiederzubeleben. Aber

dazu muss sie konkrete und praktische Maßnahmen ergreifen -

einschließlich politischer, legislativer und gegenseitig vorteilhafter

Investitionsmaßnahmen -, um sicherzustellen, dass der Iran

wirtschaftlich von dem Abkommen profitieren kann, wie versprochen

wurde. Sollte Trump beschließen, solche Schritte zu unternehmen, dann

ist der Iran bereit, einen Dialog zu führen, von dem sowohl Teheran

als auch Washington profitieren würden.


In breiterer Größenordnung müssen westliche Politiker anerkennen, dass

sich Strategien, die darauf abzielen, den Iran und die arabischen

Länder gegeneinander auszuschalten, indem sie Initiativen wie das

sogenannte Abraham-Abkommen (das die Beziehungen zwischen

verschiedenen arabischen Ländern und Israel normalisiert hat) in der

Vergangenheit als ineffektiv erwiesen haben und in Zukunft keinen

Erfolg haben werden.


Der Westen braucht einen konstruktiveren Ansatz – einen, der das hart

verdiente Vertrauen des Iran nutzt, den Iran als integralen

Bestandteil der regionalen Stabilität akzeptiert und nach gemeinsamer

Lösungen für gemeinsame Herausforderungen sucht. Solche gemeinsamen

Herausforderungen könnten Teheran und Washington sogar dazu

veranlassen, sich eher an Konfliktmanagement als an einer

exponentiellen Eskalation zu beteiligen. Alle Länder, einschließlich

des Iran und der Vereinigten Staaten, haben ein gemeinsames Interesse

daran, die zugrunde liegenden Ursachen regionaler Unruhen anzugehen.


Das bedeutet, dass alle Länder ein Interesse daran haben, die

israelische Besatzung zu stoppen. Sie sollten erkennen, dass die

Kämpfe und die Wut bis zum Ende der Besatzung andauern werden. Israel

mag denken, dass es dauerhaft über die Palästinenser triumphieren

kann, aber es kann nicht; ein Volk, das nichts zu verlieren hat, kann

nicht besiegt werden.


Organisationen wie die Hisbollah und die Hamas sind die Bewegung zur

Entleerung an der Basis, die als Reaktion auf die Besatzung entstanden

sind und weiterhin eine bedeutende Rolle spielen werden, solange die

zugrunde liegenden Bedingungen bestehen - was bedeutet, bis das Recht

der Palästinenser auf Selbstbestimmung verwirklicht ist. Es kann

Zwischenschritte geben, einschließlich sofortiger Waffenstillstände im

Libanon und im Gazastreifen.


Der Iran kann weiterhin eine konstruktive Rolle bei der Beendigung des

aktuellen humanitären Alptraums in Gaza spielen und mit der

internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um eine dauerhafte und

demokratische Lösung des Konflikts zu verfolgen.


Der Iran wird jeder für die Palästinenser akzeptablen Lösung

zustimmen, aber unsere Regierung glaubt, dass der beste Ausweg aus

dieser jahrhundertelangen Tortur ein Referendum wäre, in dem alle, die

zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer leben - Muslime, Christen und

Juden - und Palästinenser, die im 20. Jahrhundert in die Diaspora

getrieben wurden (zusammen mit ihren Nachkommen) in der Lage wären,

ein zukünftiges System zu bestimmen. Dies steht im Einklang mit dem

Völkerrecht und würde auf dem Erfolg Südafrikas aufbauen, wo ein

Apartheid-System in einen lebensfähigen demokratischen Staat

umgewandelt wurde.


Das konstruktive Engagement mit dem Iran, gepaart mit einem Bekenntnis

zur multilateralen Diplomatie, kann dazu beitragen, einen Rahmen für

globale Sicherheit und Stabilität im Persischen Golf zu schaffen. Es

kann dadurch Spannungen abzubauen und langfristigen Wohlstand und

Entwicklung fördern.


Diese Verschiebung ist entscheidend für die Überwindung festgefahrener

Konflikte. Obwohl der heutige Iran zuversichtlich ist, dass er kämpfen

kann, um sich zu verteidigen, will er Frieden, und er ist

entschlossen, eine bessere Zukunft aufzubauen. Der Iran kann ein

fähiger und williger Partner sein, solange seine Partnerschaften auf

gegenseitigem Respekt und gleicher Basis basieren. Lassen Sie uns

diese Gelegenheit für einen Neuanfang nicht verpassen.



————



10. change.org: Gegen die atomare Bedrohung


https://www.change.org/p/gegen-die-atomare-bedrohung


Gegen die atomare Bedrohung



Der Aufruf kann unter folgendem Link unterzeichnet werden:

 

https://www.change.org/p/gegen-die-atomare-bedrohung



——


11. BSV: Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember:


     Kriegsdienstverweigerung ist Menschenrecht! Überall!



https://soziale-verteidigung.de/kriegsdienstverweigerung-ist-menschenrecht-ueberall/



Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember:


Kriegsdienstverweigerung ist Menschenrecht! Überall!



Demo zum Bundesamt für Migration in Nürnberg im Rahmen des Internationalen Tages der Menschenrechte



Sa., 14. Dezember 2024, ab 13 Uhr


in 90402 Nürnberg, Kornmarkt



Mehr als zweieinhalb Jahre nach dem Beginn des Angriffskrieges

Russlands gegen die Ukraine wird russi- schen Verweigernden vom

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nach wie vor in der Regel kein

Asyl gewährt.


Es sei nicht „beachtlich wahrscheinlich“, dass sie für den Krieg

einberufen werden. Dabei sind es Menschen, die sich gegen eine

Teilnahme an dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg entschieden haben.

Ihnen droht nun eine Abschiebung nach Russland, ein Skandal. Dort

erwartet sie oft Einberufung, Gefängnis und Folter.


Das Gleiche gilt für Menschen aus Belarus, die vor Diktatur und

drohendem Kriegseintritt von Belarus geflo- hen sind. Und auch

Geflüchtete aus der Ukraine sind nicht (mehr) sicher:


Es gibt Stimmen aus der deutschen Politik, die fordern – wie es

Norwegen in Zukunft praktizieren will – männliche Geflüchtete

zurückzuschicken, denn schließlich brauche das Land Soldaten. Wir sind

tief enttäuscht, dass das Men- schenrecht auf Kriegsdienstverweigerung

so mit Füßen getreten wird.


Kriegsgegner*innen unterstützen In all den Ländern, die sich im Krieg

befinden, gibt es aber auch Menschen, die sich dem Krieg verweigern,

die sich aktiv für Frieden einsetzen, die dort Widerstand gegen

Militarisierung und Krieg leisten. Soldat*innen an der Front wollen

angesichts des Grauens ihre Waffen niederlegen.


Sie wollen keine anderen Menschen töten und auch nicht in einem Krieg

sterben. Ihnen al- len drohen dafür Repression und Gefängnisstrafen.

Ihnen gilt unsere Unterstützung! Wir sehen die Kriegsdienstver-

weigerung als einen wichtigen Baustein, um Krieg, Tod und Zer- störung

zu überwinden.


Wir fordern die uneingeschränkte Einhaltung des Rechts auf

Kriegsdienstverweigerung, gerade in einem Krieg. Wir fordern Schutz

und Asyl für alle Kriegsflüchtlinge, verfolgte

Kriegsdienstverweiger*innen und Kriegsgeg- ner*innen.


Stoppt Militarisierung und Wehrpflicht


Die Pläne des Verteidigungsministeriums zur verstärkten Rekru- tierung

neuer Soldat*innen zielen in einem ersten Schritt darauf, durch einen

Fragebogen mehr Informationen über alle jungen Männer und möglichst

viele Frauen durch die Militärbehörden systematisch zu erfassen.


Auch wenn damit nach Aussage des Ministeriums noch keine

Dienstverpflichtung verbunden ist, machte Boris Pistorius deutlich,

dass perspektivisch Zwangsverpflichtungen möglich sein sollen, wenn

die gewünschten Zahlen nicht erreicht werden. Andere fordern gar eine

allgemeine Dienstpflicht für Männer und Frauen.


Wir wenden uns entschieden gegen jegliche Form der Wehrpflicht und die

Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht. Es würde einer

Militarisierung Vorschub leisten. Stattdessen brauchen wir eine

Stärkung des vorhandenen sozialen Engagements und eine stärkere

Unterstützung von Ansätzen und Maßnahmen, die sich gegen Spaltung und

Ausgrenzung in der Gesellschaft wenden.


Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht – Offene Grenzen für

Kriegs- flüchtlinge – Aufnahme und Bleiberecht für verfolgte Kriegsgegner*innen


Der Aufruf wird unterstützt von:


Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF); Bund für Soziale

Verteidigung (BSV); Connection e.V.; Deutsche Friedensgesellschaft –

Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen (DFG-VK); DFG-VK Bayern; Ev. Ar-

beitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK);

Frauennetzwerk für Frieden e. V.; (…)


Mit freundlichen Grüßen


Clemens Ronnefeldt

Referent für Friedensfragen beim deutschen

Zweig des internationalen Versöhnungsbundes


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

04.12.2024

Viele nicht “auf Linie”

extradienst.net, vom 3. Dezember 2024 / / Ein Kommentar

Einstellungen und Meinungen zur Aussen- und Sicherheitspolitik in Deutschland: Viele sind nicht „auf Linie“


I.

Das „Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ hat am 25. November die Ergebnisse seiner jährlichen repräsentativen Umfrage zu Fragen von Sicherheit und Verteidigung veröffentlicht.

In den Medien war über diese Studie „Zwischen Kriegsangst und Kriegstauglichkeit“ kaum etwas zu lesen. Am häufigsten transportiert wurde die Botschaft, dass die Mehrheit der Männer im Falle eines militärischen Angriffs bereit wäre, Deutschland mit der Waffe zu verteidigen.

Die Umfrage, die vom 18. Mai bis zum 23. Juni 2024 durchgeführt worden ist, bietet aber eine ganze Reihe Informationen, die für die gesellschaftliche und politische Diskussion in Deutschland weitaus interessanter sind, gerade drei Monate vor einer vorzeitigen Wahl zum Deutschen Bundestag.

Auch wenn man sich über manche Fragestellung wundert oder bestimmte Fragen vermisst, muss man dem „Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ zugute halten, dass es ungeschminkt auch Ergebnisse der Umfrage präsentiert und erläutert, die nicht zur Militarisierung von Denken und Reden passen, die seit dem russischen Überfall auf die Ukraine grosse Teile des politischen Diskurses und der veröffentlichten Meinung beherrschen. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass viele Menschen ihren eigenen Kopf haben und sich nicht auf Linie bringen lassen.

II.

Zwei Drittel der Befragten stimmen der Aussage zu: „Das militärische Vorgehen Russlands in der Ukraine ist eine Bedrohung für die Sicherheit Deutschlands.“ Die Studie nennt als „mögliche Erklärungen“ für diese Einschätzung „den ausgebliebenen Erfolg, der ukrainischen Sommeroffensive 2023, die im Winter 2023/2024 ausgebliebenen Waffenlieferungen der USA an die Ukraine, das Vorrücken der russischen Truppen an verschiedenen Frontabschnitten in der Ukraine im Jahr 2024 und die andauernden verbalen Attacken der russischen Führung gegen den Westen und die NATO, einschliesslich der Drohung mit dem Einsatz von Nuklearwaffen.“ (Seite 14)

Das sind sicher alles Gründe, die einzeln oder gemischt und in unterschiedlicher Gewichtung ein Gefühl der Bedrohung hervorrufen können. Ein Grund aber fehlt: Seit fast drei Jahren wird in den Medien fast ausschliesslich über gelieferte und geforderte Waffen gesprochen. Dass der Krieg nur durch Verhandlungen beendet werden kann, wird auf eine ans Pathologische grenzende Weise geleugnet oder beschwiegen. Wer über unterschiedliche Ursachen des Kriegs spricht und dabei auch berechtigte russische Sicherheitsinteressen anspricht, findet sich schnell ins Abseits oder vom Platz des öffentlichen Diskurses gestellt. Der fundamentale Unterschied zwischen der Suche nach den Gründen für einen Konflikt und der Rechtfertigung für die gewaltsame Lösung dieses Konflikts fällt der Militarisierung des Denkens zum Opfer. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Umso bemerkenswerter sind manche Ergebnisse der Umfrage im Auftrag des „Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“, die gar nicht dem entsprechen, was Tag für Tag in Zeitungen, in Radio und Fernsehen zu lesen, zu hören und zu sehen ist. Das ist auch den Verantwortlichen in der Bundeswehr bewusst. Vermutlich deshalb heisst es im „Fazit“ der Studie:

„Damit der zu beobachtende Mentalitätswandel in der Bevölkerung nachhaltig ist, muss er kommunikativ begleitet werden. Besonders wichtig erscheint es, den Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin die von Russland ausgehende Gefahr für unsere Sicherheit in aller Klarheit zu vermitteln und sie über die erforderlichen Verteidigungsmassnahmen umfassend zu informieren.“ (Seite 94)

Bessere und mehr Informationen täten der Diskussion über Frieden, Sicherheit und Bedrohung auf jeden Fall gut. Das Ergebnis sähe aber vielleicht ganz anders aus als hier gewünscht. Wenn einer grossen Mehrheit bekannt und bewusst wäre, dass die NATO, auch die europäischen Mitgliedsländer NATO allein, Russland militärisch in fast allen Bereichen klar überlegen sind, führte das wahrscheinlich zu einem noch einmal anderen „Meinungsbild“.

III.

Fragt man die Menschen danach, ob und wie Deutschland die Ukraine gegen die russische Aggression unterstützen soll, findet die Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten in Deutschland mit 62 Prozent die mit Abstand grösste Zustimmung. Nur 16 Prozent lehnen das ab.

49 Prozent der Befragten stimmen der allgemeinen Aussage zu, „Deutschland sollte die Ukraine militärisch unterstützen, damit diese sich gegen Russland wehren kann“. 26 Prozent lehnen das ab. Angesichts der weichen Formulierung, die nicht nach defensiven oder offensiven Waffensystemen unterscheidet und erst recht keine weit nach Russland reichenden Waffen wie „Taurus“ nennt, ist das eine kleine Mehrheit.

37 Prozent der Befragten stimmen sogar ausdrücklich der Aussage zu, „Deutschland sollte die Ukraine ausschliesslich mit nichtmilitärischen Mitteln unterstützen.“ 38 Prozent lehnen diese Aussage ab.

Wie differenziert die Einschätzungen der Menschen sind, machen die Antworten auf konkretere Fragen besonders deutlich:

Nur 24 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu: „Deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine tragen zu einem schnelleren Ende des Krieges bei.“ 49 Prozent lehnen diese Aussage ab.

38 Prozent der Menschen sind davon überzeugt, dass „deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine zu einer Ausweitung des Krieges beitragen“, 32 Prozent teilen diese Auffassung nicht.

Ähnlich sehen die Verhältnisse aus, wenn danach gefragt wird, ob deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine „eine Bedrohung für die Sicherheit Deutschlands“ sind.

36 Prozent sehen das so, 34 Prozent nicht.

Die Antworten unterscheiden sich zum Teil erheblich nach Geschlecht, Alter, Region oder Parteipräferenz.

„Frauen sprechen sich weniger stark für eine militärische Unterstützung und stärker für eine rein zivile Unterstützung der Ukraine aus als Männer…

Frauen befürchten durch deutsche Waffenlieferungen zudem eher eine Ausweitung des Krieges und sehen darin auch eher eine Gefahr für Deutschlands Sicherheit.“ (Seite 18)

Auch im Osten Deutschlands ist die Skepsis deutlich grösser als im Westen. Das gilt auch für die Anhängerschaft von „Linke“, BSW und AfD.

IV.

Mehr Geld für die Bundeswehr halten 57 Prozent der Befragten für nötig, so viele wie 2022 und 2023. 30 Prozent sind dagegen der Auffassung, dass die Ausgaben für die Bundeswehr „gleich bleiben“ sollen. Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis vor dem Hintergrund, dass bisher erfolgreich der Eindruck verbreitet wird, die NATO sei Russland militärisch unterlegen, eine Behauptung, die keiner Überprüfung stand hält.

Von den Wählerinnen und Wählern der Grünen und des BSW sprechen sich die meisten für gleich bleibende Ausgaben für „Verteidigung“ aus und nur 42 % bzw. 34 % für höhere Ausgaben.

Noch interessanter sind die Antworten auf die Frage, für welche Politikbereiche der Staat mehr Geld ausgeben sollte. „Verteidigung“ steht da mit 59 Prozent Zustimmung auf Platz fünf, ganz knapp vor „Verkehrswegen wie Strasse und Schiene“ und „Digitalisierung und Ausbau des Internets“. Mit weitem Abstand auf den Plätzen eins und zwei stehen mit 75 bzw. 71 Prozent „Bildung“ und “Gesundheit“, gefolgt von „Innere Sicherheit“ (62 %) und den „Renten“ (61 %).

Diese Ergebnisse machen deutlich, dass aller „Zeitenwende“ zum Trotz die Menschen klare Vorstellungen davon haben, was ihnen besonders wichtig ist. „Verteidigung“ steht da nicht hinten, aber weit hinter anderen Aufgaben.

V.

Breite Zustimmung findet mit 74 Prozent die Mitgliedschaft Deutschlands in der NATO und 56 Prozent sagen, „Deutschland sollte sich sicherheits- und verteidigungspolitisch vorrangig in der NATO engagieren.“

Anders sehen die Antworten aus, wenn nach Themen gefragt wird, die in der deutschen Diskussion oft aggressiv tabuisiert werden.

37 Prozent lehnen die Aussage ab, „Deutschland sollte sich weiterhin an der nuklearen Teilhabe im Rahmen der NATO beteiligen, d.h. Deutschland sollte mit eigenen Flugzeugen amerikanische Atombomben zum Einsatz bringen können.“ 36 % stimmen zu.

Wer hätte gedacht, dass die „nukleare Teilhabe“, die kritische Köpfe als besonderes Risiko für Deutschland sehen, während die offizielle Sprachregelung sie zum Kern des „atomaren Schutzschirms“ erklärt, den die USA angeblich über Deutschland und Europa halten, auf so wenig Zustimmung in der Bevölkerung stösst?

Mit Blick auf die katastrophale Situation in der Ukraine zum Zeitpunkt der Umfrage mehr als zwei Jahre nach dem russischen Überfall ist ein Ergebnis besonders interessant:

Ein Drittel der Befragten stimmt der Aussage zu. „Die NATO hat durch ihre Osterweiterung zum Konflikt zwischen dem Westen und Russland beigetragen.“ 36 Prozent lehnen diese Aussage ab. Das wird viele in Politik und Medien überraschen, die es seit Jahren als ihre Haupt- und Staatsaufgabe sehen, jeden Beitrag der NATO zum Konflikt mit Russland zu leugnen.

VI.

Knapp die Hälfte der Befragten ist für die Einführung eines Wehrdienstes, 49 Prozent im Rahmen „einer allgemeinen Dienstpflicht“ und 46 Prozent im Rahmen „einer allgemeinen Wehrpflicht“. Jeweils ein Viertel lehnt beide Varianten ab. In den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gibt es bei dieser Frage deutliche Unterschiede:

„In den meisten untersuchten Gruppen hält eine relative oder absolute Mehrheit die Einführung eines neuen Wehrdienstes für notwendig. Ausnahmen sind die Gruppe der jüngeren Frauen (16-29 Jahre) sowie die Wählerinnen und Wähler der Grünen, der Linken und des BSW… Je jünger die Befragten sind, umso kritischer stehen sie einem neuen Wehrdienst gegenüber. Insgesamt ist die Einstellung der jüngeren Befragten zur Aussage, ob ein neuer Wehrdienst notwendig ist oder nicht, ambivalent: 37 Prozent stimmen hier zu, 37 Prozent lehnen ab und 20 Prozent sind unentschieden.“ (Seite 35)

Bemerkenswert ist, dass die Wehrpflicht von einer grossen Minderheit nicht nur als Einschränkung „der Freiheitsrechte junger Erwachsener“ gesehen wird, sondern auch als Beitrag „zu einer Militarisierung der deutschen Gesellschaft“. So sehen das 37 Prozent für die Wehrpflicht im Rahmen einer „allgemeinen Dienstpflicht“ und 39 Prozent im Rahmen einer „allgemeinen Wehrpflicht“. 36 bzw. 33 Prozent lehnen diese Aussage ab.

VII.

Die Einstellungen der Befragten zu den „Mitteln der deutschen Aussen- und Sicherheitspolitik“ fasst die Studie so zusammen:

„Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung befürwortet den Einsatz von zivilen und militärischen Mitteln in der Aussen- und Sicherheitspolitik, wobei eine relative Präferenz für den Einsatz ziviler Mittel besteht.“ (Seite 81)

Wie relativ der Begriff „relative Präferenz“ ist, wird deutlich, wenn nach der Bewertung unterschiedlicher Mittel der Aussen- und Sicherheitspolitik gefragt wird:

Mit weitem Abstand auf den Plätzen eins und zwei liegen „Diplomatische Verhandlungen“ mit 84 Prozent Zustimmung und „Rüstungskontrolle“ mit 75 Prozent Zustimmung.

Auf den Plätzen drei und vier folgen „Wirtschaftssanktionen“ mit 64 Prozent und „Entwicklungszusammenarbeit“ mit 62 Prozent Zustimmung.

Erst dann taucht die Bundeswehr auf. 61 Prozent unterstützen „Ausbildungseinsätze“ und 56 Prozent „Stabilisierungseinsätze“. 55 Prozent sind für „Militärische Massnahmen zur Verteidigung des NATO-Bündnisgebietes, 47 Prozent für „Waffenlieferungen an befreundete Staaten“ und 33 Prozent befürworten „Kampfeinsätze der Bundeswehr“, die von 37 Prozent abgelehnt werden.

VIII.

Zwei Drittel der Deutschen halten die USA für einen „zuverlässigen Partner Deutschlands“, der auch in Zukunft, so 67 Prozent, „in die Verteidigung Europas eingebunden bleiben“ soll. Auch bei anderen Fragen werden die USA mehrheitlich positiv gesehen. Schon heute darf man gespannt darauf sein, wie die Antworten auf diese Fragen im kommenden Jahr ausfallen werden.

Bemerkenswert sind die Antworten auf die Frage, ob „zur Abschreckung Russlands amerikanische Atomwaffen in Deutschland stationiert bleiben (sollen)“.

Dem stimmen 44 Prozent der Befragten zu und 32 Prozent lehnen diese Aussage ab. Diese relative Mehrheit bei einem Drittel Ablehnung passt zur kritischen Sicht der Menschen auf die „nukleare Teilhabe“, von der weiter oben die Rede war.

IX.

Das Meinungsbild zur Zusammenarbeit innerhalb der EU zeigt, dass die positive Bewertung der USA und ihres Engagements die Zustimmung zu mehr Unabhängigkeit der EU von der NATO nicht hindert. 52 Prozent der Befragten sagen, die „EU sollte ihre Sicherheit unabhängig von der NATO gewährleisten können“, nur 19 Prozent lehnen das ab. Bei der Interpretation dieser Zahlen ist allerdings zu berücksichtigen, dass es ganz unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, was Unabhängigkeit der EU von der NATO praktisch bedeuten soll.

Nach einzelnen Aspekten wurde gefragt. 47 Prozent sind für eine „gemeinsame europäische Armee“, 26 Prozent lehnen das ab.

Eine „militärische Führungsrolle“ in der EU sollte Deutschland nach Auffassung von 37 Prozent übernehmen, während 31 Prozent das ablehnen.

31 Prozent sprechen sich für „gemeinsame Atomwaffen“ der EU aus, während 45 Prozent das ablehnen. Auch hier stellt sich allerdings die Frage, was das praktisch bedeutete.

X.

Warum war über die hier dargestellten Ergebnisse der jährlichen Umfrage der Bundeswehr nirgendwo etwas zu lesen oder zu hören? Hat niemand Zeit oder Interesse, sich die Ergebnisse einer Umfrage zu Themen genauer anzuschauen, die doch ziemlich aktuell sind? Entsprechen die Ergebnisse der Umfrage nicht dem, was in den meisten Redaktionen gedacht und geredet, geschrieben und gesendet wird?

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, teilweise überraschend deutlich, dass die Menschen in Deutschland weit differenzierter und kritischer über Themen, Ziele und Mittel deutscher Sicherheits- und Aussenpolitik denken als die meisten politisch Verantwortlichen das zu glauben scheinen.

Die Unterschiede zwischen öffentlicher Meinung und veröffentlichter Meinung sind enorm.

Vieles, was die meisten, die in den Medien als „Experten“ und „Expertinnen“ auftreten, für selbstverständlich und „alternativlos“ halten, stellen viele Bürgerinnen und Bürger in Frage. Sie haben ihren eigenen Kopf. Sie sind nicht auf Linie.


Bevölkerungsbefragung 2024: Zwischen Kriegsangst und Kriegstauglichkeit, Forschungsbericht 25.11.2024. Dieser Beitrag erschien zuerst im “Blog der Republik”, hier mit freundlicher Genehmigung des Autors.


Über Christoph Habermann:

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Ein Kommentar

  1. Martin Böttger 3. Dezember 2024 um 20:48 Uhr

Den Bewertungen des Autors stimme ich zu. Und denke sie weiter. Friedrich Küppersbusch hatte es in einem seiner Videos treffend so ausgedrückt: die Hälfte der Bevölkerung ist von den demokratischen Parteien “zur Adoption freigegeben”. Das interpretiere ich so: es ist nicht nur ein Problem von richtig oder falsch der Aussenpolitik, sondern längst zu einem Systemproblem der deutschen Demokratie geworden. Nur ist die Mehrheit, die nicht “auf Linie” ist, in grossen Teilen zu alt, um ihrem Ärger und Unmut noch auf der Strasse Luft zu machen. Und wen sollen sie denn im Februar wählen?

Antworten


Info: https://extradienst.net/2024/12/03/viele-nicht-auf-linie


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

04.12.2024

NATO eröffnet Verbindungsbüro in Jordanien

euractiv.de, vom 3. Dez. 2024, By Aurélie Pugnet | EURACTIV.com | translated by Jeremias Lin



„Die NATO wird in einem Monat ihr Verbindungsbüro in Jordanien eröffnen, und dies ist ein wichtiger Schritt, um unsere tiefen Beziehungen in der Region weiter zu stärken“, sagte Rutte wenige Stunden vor einem Treffen mit König Abdullah II. von Jordanien (Bild) im NATO-Hauptquartier in Brüssel. [EPA-EFE/JOHANNA GERON / POOL]

Die NATO eröffnet ein Verbindungsbüro in Jordanien, um ihre Beziehungen im Nahen Osten zu vertiefen und geopolitische Einflüsse von China und Russland einzudämmen. Ziel ist es, Sicherheitspartnerschaften auszubauen und politische Präsenz in der Region zu stärken.

Wie Euractiv im vergangenen Jahr berichtete, sucht das westliche Verteidigungsbündnis nach Wegen, ihren Einfluss zu erhöhen und ihre Position als Partner in den Staaten südlich von Europa zu sichern.

„Die NATO wird in einem Monat ihr Verbindungsbüro in Jordanien eröffnen, und dies ist ein wichtiger Schritt, um unsere tiefen Beziehungen in der Region weiter zu stärken“, sagte Rutte wenige Stunden vor einem Treffen mit König Abdullah II. von Jordanien im NATO-Hauptquartier in Brüssel.

Jordanien gilt als eines der wenigen stabilen Staaten im Nahen Osten.

Die Eröffnung der neuen Büros in Jordanien ist Teil einer umfassenderen Strategie der NATO, ihre globale Wirkung zu nutzen, um dem wachsenden Einfluss Chinas und Russlands entlang der südlichen NATO-Flanke entgegenzuwirken. Am Beispiel Afrikas erklärte Rutte: „Wir können nicht akzeptieren, dass Chinesen und Russen in Afrika aktiv sind, während der Westen abwesend ist.“

„Die NATO muss dort aktiv sein, nicht durch die Ausweitung von Artikel 5 [die Beistandsklausel] … sondern durch Aktivität vor Ort, durch den Aufbau bilateraler Beziehungen und durch Unterstützung, wenn dies notwendig ist“, fügte er hinzu und verwies auf die NATO-Beratermission im Irak, die dabei hilft, die nationale Verteidigungsstreitkraft des Landes aufzubauen.

Die Motivation der NATO liegt in der Bekämpfung von Terrorismus sowie der Eindämmung des Einflusses von Beijing und Moskau in diesen Staaten durch das Angebot alternativer Sicherheitslösungen. Das neue Interesse der Allianz, eine politische Präsenz in diesen Ländern aufzubauen, folgt auf mehrere Staatsstreiche in Afrika. Zugleich wird der Migrationsdruck zu einem zentralen Thema für europäische Führungspersönlichkeiten, die versuchen, Unterstützung für die Ukraine zu mobilisieren.

Andere Büros könnten in Zukunft in Indonesien, Brasilien, Indien oder Südafrika eröffnet werden, wie NATO-Insider Euractiv mitteilten.

Im vergangenen Jahr ist der Nahe Osten zu einem Schlüsselthema für viele der einzelnen Mitglieder geworden, auch außerhalb des Rahmens des Verteidigungsbündnisses, insbesondere seit dem Beginn des Israel-Hamas-Konflikts. Die Kämpfe haben sich zudem auch auf den Libanon und Syrien ausgeweitet.

Das Büro in Jordanien wird darauf abzielen, den politischen Dialog und die Zusammenarbeit zu fördern, einschließlich der Organisation von Veranstaltungen wie Konferenzen und Schulungen. Dies ermöglicht einen direkteren Austausch von Informationen über die Lage in der Region.

Das Verteidigungsbündnis leitet eine Beratungsmission im Irak (NMI). Angesichts der starken Abhängigkeit von den USA in logistischen Fragen laufen derzeit Diskussionen darüber, wie diese Lücke gefüllt werden kann, sobald sich die USA aus dem Irak zurückziehen.


NATO will in südlicher Nachbarschaft stärker Fuß fassen

Angesichts des zunehmenden Einflusses Chinas und Russlands an der Südflanke der NATO erwägt man verbesserte Sicherheitsbeziehungen zu Ländern in Afrika und im Nahen Osten. Das Bündnis steht jedoch vor einer schwierigen Aufgabe und ist auch intern gespalten.

[Bearbeitet von Rajnish Singh/Kjeld Neubert]

Languages: English | Français


Euractiv ist Teil von The Trust Project >>>


Info: https://www.euractiv.de/section/eu-aussenpolitik/news/nato-eroeffnet-verbindungsbuero-in-jordanien


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04.12.2024

Appell der 38: Eine Minute vor 12!

emma.de, 4. Dezember 2024,

Diese 38 Menschen des öffentlichen Lebens warnen eingdringlich vor einer Verlängerung des Ukraine-Krieges durch weitere Waffen. Sie fordern ein Ende des Sterbens und Friedensverhandlungen jetzt!


"Der Hausengel oder L'Ange du foyer" (1937) von Max Ernst.

 

APPELL DER 38

Eine Minute vor Zwölf – Einen großen europäischen Krieg verhindern! 

Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine tobt seit über 1000 Tagen. Täglich sterben Menschen, die Ukraine wird mehr und mehr zerstört. An der Front steht die ukrainische Armee unter Druck; es fehlt nicht nur an Waffen, sondern auch an Soldaten, die Russen erzielen Geländegewinne. Ein Ende des Sterbens ist nicht in Sicht. 

Die Last-Minute-Entscheidung des US-Präsidenten Biden, Angriffe auf Russland mit von den USA gelieferten Raketen zu genehmigen, hat eine neue Eskalationsstufe eingeleitet. Inzwischen haben auch Großbritannien und Frankreich nachgezogen. Damit steigt das Risiko für ganz Europa extrem. Deutschland könnte das neue Schlachtfeld werden. 

Biden hatte sich in der Vergangenheit geweigert, diesen Schritt zu gehen, um, wie er selbst betonte, einen Dritten Weltkrieg zu vermeiden. Gilt das jetzt nicht mehr? 

Statt alles dafür zu tun, die hochgefährliche Situation zu entspannen, wollen CDU, FDP und Grüne jetzt der Ukraine auch noch Taurus-Raketen liefern. Damit könnte Selenskyj Ziele tief in Russland punktgenau angreifen. Da diese Raketen von Bundeswehrsoldaten programmiert werden müssen, käme die Lieferung des Taurus fast einer Kriegserklärung Deutschlands an die Atommacht Russland gleich. Sie würde mit hoher Wahrscheinlichkeit eine militärische Antwort Russlands nach sich ziehen. 

Wir befinden uns in der vielleicht gefährlichsten Phase dieses Krieges. Unsere oberste Pflicht sollte sein, eine Katastrophe für unser Land und alle Menschen in Europa zu vermeiden. Deutschland hat aktuell zwar keine handlungsfähige Regierung, aber immerhin ein handlungsfähiges Parlament. Wir appellieren an alle politischen Akteure: Vergessen wir unsere Differenzen und handeln gemeinsam, um das Schlimmste zu verhindern! 

Es ist höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik mit Nachdruck für eine Deeskalation und einen sofortigen Waffenstillstand mit anschließenden Friedensverhandlungen einsetzt. So, wie es zum Beispiel der unter anderem von der Schweiz unterstützte Friedensplan Brasiliens und Chinas vorsieht. 

Den Ukraine-Krieg kann und wird keine Seite gewinnen. Wenn die Waffen nicht bald schweigen, laufen wir Gefahr, alle gemeinsam zu verlieren. Noch nie seit dem Ende des 2. Weltkriegs war die Gefahr eines Nuklearkriegs in Europa so groß wie jetzt. Wir müssen sie bannen, bevor es zu spät ist.


DIE UNTERZEICHNERiNNEN 

Prof. Dr. Peter Brandt, Historiker und Publizist
Reiner Braun, Friedensbewegung
Andrea Breth, Theater-Regisseurin
Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler
Prof. Dr. Wolfgang Däubler, Rechtswissenschaftler
Daniela Dahn, Schriftstellerin
Dr. Petra Erler, Publizistin
Dr. Svenja Flaßpöhler, Philosophin
Prof. Dr. Hajo Funke, Politikwissenschaftler
Dr. Peter Gauweiler, Rechtsanwalt und Bayer. Staatsminister a.D. (CSU)
Wolfgang Grupp, Firma TRIGEMA
Prof. Dr. Michael Hartmann, Soziologe
Henry Hübchen, Schauspieler
Prof. Dr. Elisa Hoven, Strafrechtlerin
Prof. Dr. Hans Joas, Mitglied der Grundwertekommission der SPD
Reinhard Klimmt, Ministerpräsident a.D. (SPD)
Uwe Kockisch, Schauspieler
Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, Publizistin
Oskar Lafontaine, Ministerpräsident a.D.
Peter Maffay, Sänger
Detlef Malchow, Unternehmer
Prof. Dr. Reinhard Merkel, Rechtsphilosoph
Dr. Hans Misselwitz, Mitglied der Grundwertekommission der SPD
Albrecht Müller, Publizist (SPD)
Michael Müller, NaturFreunde Deutschlands
Willy van Ooyen, Friedensbewegung
Prof. Dr. Frauke Rostalski, Rechtsphilosophin
Oliver Ruhnert, langjähriger Fußballmanager (BSW)
Dr. Otto Schily, Bundesinnenminister a.D.
Michael von der Schulenburg, Abgeordneter EU-Parlament (BSW) und ehemaliger Stellv. UN-Generalsekretär
Alice Schwarzer, Autorin und EMMA-Verlegerin
Prof. Dr. Wolfgang Streeck, Soziologe
Günter Verheugen, Vizepräsident der Europäischen Kommission a.D.
Dr. Sahra Wagenknecht, Parteivorsitzende BSW
Dr. Nathalie Weidenfeld, Kulturwissenschaftlerin
Hans-Eckardt Wenzel, Liedermacher
Katarina Witt, Sportlerin
Natascha Wodin, Schriftstellerin
Dr. Juli Zeh, Schriftstellerin

* * *

Das „Manifest für Frieden“ vom 10.2.2023 hat bis jetzt 918.630 Unterschriften. Wir wollen vor den Wahlen noch auf 1 Million kommen. Jetzt unterzeichnen!

 

Themen
Krieg Frieden Ukraine-Krieg Friedensverhandlungen Ukraine Russland

Abstimmung zur "Verstärkung der unerschütterlichen Unterstützung der EU für die Ukraine gegen Russlands Angriffskrieg". - © EU 2024

EU-Parlament dreht durch!

Die Parlamentarier in Brüssel haben eine besinnungslose, kriegshetzerische Resolution zum Ukraine-Krieg verabschiedet. Wollen Sie ganz Europa in Brand setzen?


(V.li) General Carsten Breuer, Verteidigungsminister Boris Pistorius und Generalmajor André Bodemann beim Appell. - Foto: IMAGO

Operations-Plan Deutschland

Alice Schwarzer über einen 1.000-Seiten-Plan des Innenministeriums. Der sieht vor: Die Zivilbevölkerung soll im (scheinbar erwarteten) Kriegsfall aktiv einbezogen werden.


Die Umfrage wurde von INSA zwischen dem 2. und 5. August 2024 durchgeführt, Basis: 2002 Befragte.





Krieg: Mehrheit will Verhandlungen!

Eine aktuelle Insa-Umfrage zum Ukraine-Krieg hat sensationelle Resultate ergeben. Zwei von drei Bürgerinnen wollen Verhandlungen und Waffenstillstand.


Info: https://www.emma.de/artikel/appell-der-38-fuer-friedensverhandlungen-341429


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Weiteres:




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nachdenkseiten.de, 04. Dezember 2024 um 15:07 Ein Artikel von: Albrecht Müller

Das ist der Titel eines Appells einer Reihe von engagierten Zeitgenossinnen/en. Auch ich habe diesen Text unterschrieben – weil es dringend notwendig ist, dass sich viele und immer mehr Menschen für Frieden engagieren. Wir dürfen den Meinungsführern nicht erlauben, Kriege für die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln zu halten. Wenn der Verteidigungsminister es für nötig hält, uns „kriegstüchtig“ zu machen, dann ist die Grenze überschritten. Es folgt der „Appell der 38“. 


Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Podcast: Play in new window | Download


Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine tobt seit über 1000 Tagen. Täglich sterben Menschen, die Ukraine wird mehr und mehr zerstört. An der Front steht die ukrainische Armee unter Druck; es fehlt nicht nur an Waffen, sondern auch an Soldaten, die Russen erzielen Geländegewinne. Ein Ende des Sterbens ist nicht in Sicht.

Die Last-Minute-Entscheidung des US-Präsidenten Biden, Angriffe auf Russland mit von den USA gelieferten Raketen zu genehmigen, hat eine neue Eskalationsstufe eingeleitet. Inzwischen haben auch Großbritannien und Frankreich nachgezogen. Damit steigt das Risiko für ganz Europa extrem. Deutschland könnte das neue Schlachtfeld werden.

Biden hatte sich in der Vergangenheit geweigert, diesen Schritt zu gehen, um, wie er selbst betonte, einen Dritten Weltkrieg zu vermeiden. Gilt das jetzt nicht mehr?

Statt alles dafür zu tun, die hochgefährliche Situation zu entspannen, wollen CDU, FDP und Grüne jetzt der Ukraine auch noch Taurus-Raketen liefern. Damit könnte Selenskyj Ziele tief in Russland punktgenau angreifen. Da diese Raketen von Bundeswehrsoldaten programmiert werden müssen, käme die Lieferung des Taurus fast einer Kriegserklärung Deutschlands an die Atommacht Russland gleich. Sie würde mit hoher Wahrscheinlichkeit eine militärische Antwort Russlands nach sich ziehen.

Wir befinden uns in der vielleicht gefährlichsten Phase dieses Krieges. Unsere oberste Pflicht sollte sein, eine Katastrophe für unser Land und alle Menschen in Europa zu vermeiden. Deutschland hat aktuell zwar keine handlungsfähige Regierung, aber immerhin ein handlungsfähiges Parlament. Wir appellieren an alle politischen Akteure: Vergessen wir unsere Differenzen und handeln gemeinsam, um das Schlimmste zu verhindern!

Es ist höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik mit Nachdruck für eine Deeskalation und einen sofortigen Waffenstillstand mit anschließenden Friedensverhandlungen einsetzt. So, wie es zum Beispiel der unter anderem von der Schweiz unterstützte Friedensplan Brasiliens und Chinas vorsieht.

Den Ukraine-Krieg kann und wird keine Seite gewinnen. Wenn die Waffen nicht bald schweigen, laufen wir Gefahr, alle gemeinsam zu verlieren. Noch nie seit dem Ende des 2. Weltkriegs war die Gefahr eines Nuklearkriegs in Europa so groß wie jetzt. Wir müssen sie bannen, bevor es zu spät ist.


DIE UNTERZEICHNERiNNEN

  • Prof. Dr. Peter Brandt, Historiker und Publizist
  • Reiner Braun, Friedensbewegung
  • Andrea Breth, Theater-Regisseurin
  • Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler
  • Prof. Dr. Wolfgang Däubler, Rechtswissenschaftler
  • Daniela Dahn, Schriftstellerin
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  • Wolfgang Grupp, Firma TRIGEMA
  • Prof. Dr. Michael Hartmann, Soziologe
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  • Prof. Dr. Elisa Hoven, Strafrechtlerin
  • Prof. Dr. Hans Joas, Mitglied der Grundwertekommission der SPD
  • Reinhard Klimmt, Ministerpräsident a.D. (SPD)
  • Uwe Kockisch, Schauspieler
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  • Detlef Malchow, Unternehmer
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  • Michael von der Schulenburg, Abgeordneter EU-Parlament (BSW) und ehemaliger Stellv. UN-Generalsekretär
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  • Prof. Dr. Wolfgang Streeck, Soziologe
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  • Natascha Wodin, Schriftstellerin
  • Dr. Juli Zeh, Schriftsteller


Rubriken: Audio-Podcast Aufbau Gegenöffentlichkeit Friedenspolitik


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Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=125690


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04.12.2024

Tulsi Gabbard wagt die Auseinandersetzung mit dem „Deep State“

Koalition der Vernunft kurz vor Mitternacht?

Die Türkei versucht in Syrien ein «reset» zu erzwingen

Von Eiern und Butter: Was kostet das Leben in Russland wirklich?


globalbridge.ch, 02. Dezember 2024 Von: in Politik


(Red.) Trumps Auswahl und die Ernennungen seiner künftigen Minister haben berechtigten Anlass zu Kritik von verschiedenen Seiten gegeben. Eine Person allerdings, so meint unser US-Kolumnist Patrick Lawrence, Tulsi Gabbard, wäre eine positive Überraschung, so sie denn vom Senat auch tatsächlich durchgewinkt wird – was alles Andere als sicher ist. (cm)

Von allen Ernennungen, die der designierte Präsident Trump seit seinem Sieg bei den Wahlen in Amerika am 5. November bekannt gegeben hat, hat seine Wahl von Tulsi Gabbard als Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes mit Abstand die größte Aufmerksamkeit erhalten. Gabbards Nominierung kann vom Senat bestätigt werden oder auch nicht, da der Senat nach amerikanischem Recht die Kandidaten des neuen Präsidenten prüft und die Befugnis hat, sie zu bestätigen oder abzulehnen. Und Gabbard ist umstritten, sie ist Hoffnungsträgerin auf der einen Seite und Angstobjekt auf der anderen, seit Donald Trump sie zu seiner DNI ernannt hat.

Gabbard, seit 20 Jahren Veteranin der Armee und ehemalige Kongressabgeordnete aus Hawaii, ist seit langem eine ausgesprochene Kritikerin der amerikanischen Abenteuerkriege, der extravaganten Täuschungsoperation, die wir „Russiagate“ nennen, und der Machenschaften des Geheimdienstapparats. Sie kandidierte 2020 erfolglos für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei und brachte ihre Ansichten im Zuge ihrer Niederlage erfolgreich einem landesweiten Publikum näher. Sie befürwortet unter anderem ein Ende des Krieges in der Ukraine. Und sie befürwortet den Dialog mit denen, die von den politischen Cliquen in Washington als Amerikas Gegner angesehen werden. 

Kann Tulsi Gabbard die Richtung der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik ändern oder Trump dabei helfen, sie zu ändern? Kann sie, noch umfassender und tiefgreifender, den Nationalen Sicherheitsstaat, der in weiten Teilen seit langem außerhalb der Kontrolle der Legislative oder der zivilen Autorität operiert, unter Kontrolle bringen? Dies sind die Fragen, die Gabbards Nominierung aufwirft. 

Das sind gute Fragen. Und ich füge noch eine dritte hinzu: Ist es möglich, ein hohes Amt in einer US-Regierung zu bekleiden und sich gleichzeitig öffentlich gegen die Operationen des amerikanischen Imperiums zu stellen? Um meine Schlussfolgerung gleich vorwegzunehmen: Ich habe meine Zweifel. 

Gabbard hat sich über viele Jahre hinweg ihren Ruf für mutige Positionen und ein bewundernswertes Beharren auf Prinzipien erworben. Vor elf Jahren, als sie noch im Kongress saß, widersetzte sie sich Präsident Obama, als dieser kurz davor stand, Syrien zu bombardieren. Dies war eine Reaktion auf Geheimdienstberichte, wonach Bashar al-Assad, der syrische Präsident, eine dieser „roten Linien“ überschritten hatte, die amerikanische Präsidenten törichterweise gerne ziehen, als er, Assad, angeblich einen Angriff mit chemischen Waffen auf Oppositionelle in Douma, einem Vorort von Damaskus, autorisierte. 

Vier Jahre später – während Trumps erster Amtszeit – reiste Gabbard, die immer noch im Kongress saß, zu einer „Erkundungsreise“ nach Damaskus und führte direkte Gespräche mit Assad, um eine Verhandlungslösung für einen Krieg zu finden, der bis zu ihrem Besuch im Jahr 2017 Hunderttausende Menschenleben gefordert und Millionen Menschen vertrieben hatte. Ein Jahr später stellte Gabbard die Echtheit neuer Anschuldigungen in Frage, wonach Assad erneut in Douma Chemiewaffen eingesetzt habe. Gleichzeitig beschwerte sie sich in vielen Worten darüber, dass der amerikanische Geheimdienstapparat effektiv lüge, wenn er islamische Extremisten als „gemäßigte Rebellen“ bezeichne – eine Bezeichnung, die von den amerikanischen Mainstream-Medien unkritisch übernommen wurde. 

Zeitsprung: Gabbard machte erneut Schlagzeilen, als sie einen Tag nach Beginn der russischen Militärintervention in der Ukraine, am 24. Februar 2022, behauptete, die USA hätten die russische Operation provoziert, indem sie auf der Osterweiterung der NATO bestanden und den Putsch im Jahr 2014 unterstützten, der fünf Jahre später das Selenskyj-Regime an die Macht brachte. 

In jedem dieser Fälle, und Gabbard hat noch mehr solcher Fälle in ihrer Akte, stand sie den herrschenden Orthodoxien unter den Washingtoner Politikcliquen und in der Unternehmenspresse diametral entgegen. Und hier müssen wir anmerken: Gabbard hatte in all diesen Positionen völlig recht. Die Vorwürfe gegen Assad wegen des Einsatzes chemischer Waffen haben sich als von amerikanischen und britischen Geheimdiensten erfundene Operationen unter falscher Flagge erwiesen. Es ist nun aktenkundig – auch wenn die Akten nicht leicht zu finden sind –, dass die Central Intelligence Agency (CIA) jahrelang dschihadistische Milizen, darunter den Islamischen Staat und seine verschiedenen Ableger, finanziert, ausgebildet und bewaffnet hat. Dies ist wahrscheinlich – es ist schwer zu messen – die umfangreichste verdeckte Operation, die die CIA in der gesamten Zeit nach dem Kalten Krieg durchgeführt hat. 

Was Gabbards offizielle Treffen mit Baschar al-Assad betrifft, so ist es schwierig, diejenigen ernst zu nehmen, die sie des heimtückischen Verrats an den nationalen Interessen Amerikas beschuldigen. Sie befürwortet nun diplomatische Beziehungen nicht nur mit Syrien, sondern auch mit China und Nordkorea. Dies ist nichts anderes als professionelle Staatskunst: Gerade mit Gegnern sind diplomatische Kontakte am wichtigsten. Erst während der kriegslüsternen Bush-II-Regierung (2001–2009) setzte sich das lächerliche Argument durch, Amerika müsse sich weigern, seinen Feinden „Glaubwürdigkeit“ zu verleihen, indem es mit ihnen spreche. 

Wir kommen zu Gabbards Analyse der vom Westen unterstützten Provokationen, die Russland dazu veranlassten, in der Ukraine zu intervenieren. Gibt es hier irgendeine Frage der Kausalität? Nur Propagandisten, Lügner, Reporter der New York Times und diejenigen, die sich von einem oder allen dreien täuschen lassen, behaupten noch immer, dass der Militäreinsatz Russlands vor zwei Jahren und neun Monaten ungerechtfertigt war und wie ein Schock aus dem Nichts kam. Im Grunde genommen liegt Gabbards Vergehen in der Ukraine-Frage darin, öffentlich zu sagen, was nach vorherrschender Meinung nicht gesagt werden darf. 

In jedem dieser Fälle hat Gabbard implizit oder manchmal auch explizit die Macht und die Methoden des „Deep State“ in Frage gestellt, wie ich den nationalen Sicherheitsapparat gerne nenne. 

Deshalb sehen viele Kritiker des Verhaltens und der Politik Amerikas in Gabbard die vielversprechendste Persönlichkeit, die seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, ein hohes Amt übernehmen könnte. Und deshalb bevorzugt der designierte Präsident Trump Gabbard. Es sollte jedem, der ohne ideologische Scheuklappen hinschaut, klar sein, dass der nationale Sicherheits- und Geheimdienstapparat, der sich energisch gegen Trumps politische Pläne aussprach, wie er sie während der Wahlkampfsaison 2016 verkündete, seine erste Amtszeit im Weißen Haus unerbittlich unterminierte. 

Dies ist auch der Grund dafür, dass Gabbard – mehr oder weniger automatisch – jetzt heftigen Angriffen aus dem Deep State und seinen Anhängseln in den Mainstream-Medien, den Denkfabriken und anderen neokonservativen Kreisen ausgesetzt ist, die seit vielen Jahrzehnten die Außen- und Sicherheitspolitik der USA kontrollieren. 

Viele Beobachter und Kommentatoren erwarten nun von Gabbard, dass sie einen grundlegenden Wandel in der Ausrichtung der US-Politik und im Verhalten Amerikas außerhalb seiner Grenzen bewirkt. Dies ist angesichts ihrer bisherigen Laufbahn durchaus verständlich. Ihre Kandidatur ist einer dieser Fälle – das sieht man jetzt in Deutschland und anderswo –, in denen die üblichen Unterscheidungen zwischen links und rechts im Namen einer gemeinsamen Sache verwischt werden.

Hier ist John Kiriakou, ein ehemaliger CIA-Analyst, der als Whistleblower im Gefängnis saß und heute ein hoch angesehener Kommentator in Fragen der nationalen Sicherheit ist. Er schreibt in Consortium News, nachdem Trump Gabbard als seine Wahl für den DNI bekannt gegeben hatte:

Zitat:

«Trump scheint es ernst zu meinen mit seinem Wunsch, die Außen- und Geheimdienstpolitik des Landes zu ändern. Er scheint es ernst zu meinen mit der Umstrukturierung der Geheimdienste. Er scheint es ernst zu meinen mit dem Abschluss ausländischer Konflikte, in die die USA verwickelt sind.

Das sind alles gute Dinge für diejenigen von uns, die eine Änderung des kriegsbefürwortenden Status quo, der den militärisch-industriellen Komplex darstellt, unterstützen. Wir können mit Donald Trump sicherlich in tausend anderen Fragen nicht übereinstimmen. Aber in Bezug auf Tulsi Gabbard hat er es richtig gemacht.»

Ende Zitat.

Und hier ist Scott Ritter, der ehemalige Waffeninspekteur und ebenfalls Kommentator, erneut in den Consortium News:

Zitat:

«Hätte Trump eine traditionellere Wahl für den DNI getroffen, aus den Reihen des Establishments, das sich in seiner ersten Amtszeit gegen ihn verschworen hat, würde Trump versuchen, eine Politik in einem Umfeld umzusetzen, in dem er ständigem Widerstand und Opposition ausgesetzt wäre.»

Ende Zitat.

Dies sind fundierte Beobachtungen. Die Auseinandersetzung mit dem Deep State, dem militärisch geprägten Charakter der amerikanischen Politik und dem militärisch-industriellen Komplex sind dringende Aufgaben. Mit Gabbard als DNI wird Trump sicherlich die Art von Palastintrigen und Subversionen ausschließen, die seine erste Amtszeit mehr oder weniger zu einem Chaos gemacht haben.

Aber mit der Zeit könnten sich solche Gedanken als zu gewagt erweisen. Trumps Ernsthaftigkeit und Beständigkeit können niemals als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Und wenn Gabbard das Amt übernimmt, für das Trump sie nominiert hat, ist überhaupt nicht klar, wie viel sie gegen die dichte Unermesslichkeit der Ausbreitung des Deep State ausrichten kann. Wie ich bereits an anderer Stelle angemerkt habe, wurde der letzte, der sich ernsthaft mit dem nationalen Sicherheitsapparat auseinandersetzte, am 22. November 1963 ermordet. 

Wird Gabbard vom Senat bestätigt werden? Auch das können wir noch nicht wissen. Wenn nicht, wäre ihr Anliegen bereits gescheitert, bevor es überhaupt begonnen hat, und sie würde als wenig mehr als eine unwirksame Geste eines ehemaligen und zukünftigen Präsidenten in die Geschichte eingehen, der viel Wert auf Gesten und Zurschaustellung legt.

In diesem Zusammenhang sieht es im Moment nicht sehr gut für Gabbards Erfolg aus, wenn der Kongress ihre Nominierung abwägt.

Hier ist Jared Moskowitz, ein Kongressabgeordneter aus Florida, nachdem Trump seine DNI-Kandidatin bekannt gegeben hatte:

Zitat:

«Jemanden mit bekannten Sympathien für ausländische Gegner einzusetzen, bedeutet nicht, Amerikas Interessen an erste Stelle zu setzen – es bedeutet, unsere Sicherheit aufs Spiel zu setzen.»

Ende Zitat.

Seth Magaziner, ein Gesetzgeber aus Rhode Island: 

Zitat:

«Tulsi Gabbards enge Verbindungen zu einigen der gefährlichsten Gegner unserer Nation, darunter Baschar al-Assad aus Syrien und Wladimir Putin aus Russland, machen sie zu einer unglaubwürdigen Hüterin der am strengsten gehüteten Geheimnisse unserer Nation.»

Ende Zitat.

Abigail Spanberger, eine Kongressabgeordnete aus Virginia (und ehemalige CIA-Agentin): 

Zitat:

«Sie ist nicht nur schlecht vorbereitet und unqualifiziert, sondern handelt auch mit Verschwörungstheorien und kuschelt sich an Diktatoren wie Baschar al-Assad und Wladimir Putin.»

Ende Zitat.

Man kann diese Dinge auf zwei Arten lesen. Erstens ist dies die Mauer der Dummheit, mit der Trump und Gabbard konfrontiert werden, wenn sie zu ihrer Bestätigungsanhörung ins Kapitol geht. Diese Mauer ist dick und besteht seit sieben Jahrzehnten, wenn nicht sogar länger. Zweitens sind die eben zitierten Personen zwar alle Abgeordnete des Repräsentantenhauses und werden daher nicht über Gabbards Bestätigung abstimmen, aber sie spiegeln den sehr starken Einfluss des Deep State in beiden Häusern des Kongresses wider.

Hier ist ein typischer Beitrag in dieser Richtung, verfasst vom „Desinformations“-Korrespondenten der New York Times, Steven Lee Myers, dessen Arbeit, mit nicht einer einzigen Ausnahme, zuverlässig eine direkte Wiederholung der offiziellen Propaganda ist. Darin wiederholt Myers alle Fälle, die ich zuvor aufgelistet habe, als ob Gabbards Positionen auf den ersten Blick falsch oder als „Verschwörungstheorien“ widerlegt wären. Es ist absurd verdreht, aber so dient die Konzernpresse in Amerika jetzt als – ich werde hier Bernays zitieren – „der ausführende Arm der unsichtbaren Regierung“. 

Myers führt weiter aus:

Zitat:

«Ihre Ernennung zur Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes hat bei nationalen Sicherheitsbeamten Alarm ausgelöst, nicht nur wegen ihrer mangelnden Erfahrung im Nachrichtendienst, sondern auch, weil sie eine Weltanschauung vertritt, die Desinformation direkt aus dem Spielbuch des Kremls widerspiegelt.»

Ende Zitat.

Man beachte, was im politischen Diskurs der USA heute als Logik durchgeht: Wenn Ihre Ansichten, egal welche, mit denen der Russen oder – Gott bewahre – ihres Präsidenten übereinstimmen, gelten Sie als ein Geschöpf des Kremls und betreiben Desinformation. 

Man gewinnt den starken Eindruck, dass der Deep Sate seine Vorbereitungen für die zweite Amtszeit Trumps bereits weit vorangetrieben hat. Wird Gabbard die Bestätigung im Kongress erhalten? Es gibt viele Skeptiker, aber das bleibt eine Unbekannte. Wird sie sich als effektiv erweisen, wenn sie erfolgreich ist und ihr Amt antritt? Auch das bleibt eine Unbekannte.

27 November 2024


Zum Originalartikel von Patrick Lawrence in US-englischer Sprache.


Info: https://globalbridge.ch/tulsi-gabbard-wagt-die-auseinandersetzung-mit-dem-deep-state


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04.12.2024

Russland lädt deutsche Fachkräfte ein

seniora.org, publiziert: 03. Dezember 2024, Von Thomas Röper  – 02.12.2024  – übernommen von antispiegel.ru

Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Niedergangs Deutschlands einerseits und dem akuten Arbeitskräftemangel in Russland andererseits werden in Russland die Stimmen immer lauter, die deutsche Fachkräfte nach Russland einladen wollen.

Gefragt nach den deutsch-russischen Beziehungen erklärte Präsident Putin: „Mir kommt es einfach so vor, als sei dieses Europa furchtbar tief gesunken. Es hat aufgehört, als unabhängiges Zentrum, als unabhängiges politisches, souveränes Zentrum der Weltpolitik zu existieren. Die tanzen beim ersten Pfiff der amerikanische Regierung die Schmetterlingspolka, selbst zu ihrem eigenen Schaden."

Russland hat einen akuten Arbeitskräftemangel und in Russland haben Deutsche bis heute einen guten Ruf. Daher werden in Russland die Stimmen lauter, die vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Niedergangs Deutschlands Einladungen an deutsche Fachkräfte aussprechen wollen, nach Russland umzusiedeln. Diese Diskussionen gibt es schon länger und an entsprechenden Änderungen der russischen Einwanderungsgesetzgebung wird gearbeitet.

Das wurde am Sonntag auch im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des deutschen Fernsehens gesagt, als der Moderator im Studio den Bericht des Deutschland-Korrespondenten anmoderierte. Ich habe beides, also die längere Anmoderation im Studio und den sehr interessanten Korrespondentenbericht, übersetzt.

Beginn der Übersetzung

Auf der Pressekonferenz nach seinem Besuch in Kasachstan wurde Präsident Putin gefragt: Was ist in den Beziehungen zwischen Russland und Deutschland passiert? Früher kam die Kanzlerin ruhig nach Russland, sie sprachen Deutsch, aber heute gibt es diese Konfrontation. Putins Version ist, dass die Interessen Amerikas für die deutsche Regierung und die meisten europäischen Staats- und Regierungschefs wichtiger geworden sind als die Interessen ihrer Länder.

Putin antwortete auf die Frage:

„Mir kommt es einfach so vor, als sei dieses Europa furchtbar tief gesunken. Es hat aufgehört, als unabhängiges Zentrum, als unabhängiges politisches, souveränes Zentrum der Weltpolitik zu existieren. Die tanzen beim ersten Pfiff der amerikanische Regierung die Schmetterlingspolka, selbst zu ihrem eigenen Schaden. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Leute auf sehr hoher Ebene, in derselben Bundesrepublik, in hohen Regierungspositionen, irgendeine Aufgabe des amerikanischen Geheimdienstes ausführen, aber dass sie nicht im Interesse ihres eigenen, in diesem Falle des deutschen Volkes arbeiten. Wie kann man allem zustimmen, was dort passiert? Energie kostet beispielsweise auf dem US-amerikanischen Markt in manchen Bundesstaaten ein Drittel bis ein Fünftel von dem in Europa, beispielsweise in Deutschland. Ganze Betriebe, ganze Branchen schließen in Deutschland und ziehen in die USA. Und sie tun das, und sie tun es zielgerichtet. Die Amerikaner sind ein pragmatisches Volk; tatsächlich tun sie in ihrem eigenen Interesse möglicherweise das Richtige. Aber die da? Wenn denen gesagt wird: „Wir hängen Euch auf“, werden sie nur eine Frage haben: „Sollen wir das Seil selbst mitbringen, oder gebt Ihr uns eins?“ Verstehen Sie? Das ist alles.“

Die Zusammenarbeit Deutschlands mit Russland war jahrzehntelang für beide Seiten vorteilhaft. Billiges russisches Gas hat Deutschland zur Lokomotive Europas gemacht. Doch dann kam ein Ruf aus Amerika und die Beziehungen wurden abgebrochen und Sanktionen wurden gegen Russland verhängt. Und damit die Deutschen gar nicht erst an eine Rückkehr in die alten, satten Zeiten denken, haben die Amerikaner die Nord Stream-Gaspipelines gesprengt. Damit ist Schluss mit billigem Gas für Deutschland. Das deutsche Wirtschaftswunder brach vor unseren Augen zusammen.

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, eine Tochtergesellschaft des Instituts der Deutschen Wirtschaft, hat kürzlich eine Liste des geplanten Stellenabbaus in Deutschland veröffentlicht. Die Deutsche Bahn plant die Entlassung von 30.000 Arbeitnehmern, ungefähr 10 Prozent der Mitarbeiter.

Das ist eine Katastrophe für den Staatskonzern und für ganz Deutschland, schließlich ist die Eisenbahn die Grundlage einer Volkswirtschaft. In der Vergangenheit halfen die fortschrittlichen Eisenbahnen, die Supermacht der Deutschen, Kriege zu gewinnen. Die Eisenbahn ist der günstigste Weg, Güter zu transportieren, das ist die Grundlage für Wirtschaftswachstum. Aber heute ist die Deutsche Bahn ein Symbol der Deindustrialisierung. Die „Lokomotive Europas“ ist entgleist.

Außerdem wurde folgender Stellenabbau angekündigt: beim Automobilkonzern ZF minus 14.000 Mitarbeiter; Continental, ein Hersteller von Autoreifen und Ersatzteilen, streicht 13.000 Arbeitsplätze. Der größte Stahlkonzern des Landes, Thyssenkrupp, wird 11.000 Mitarbeiter entlassen, Audi 4.500, Bosch entlässt bis zu 7.000 Mitarbeiter, die Deutsche Bank 3.500. Der Siemens-Konzern hat kürzlich angekündigt, weltweit bis zu 5.000 Mitarbeiter abbauen zu wollen.

Und das Schlimmste steht noch bevor. Hunderttausende hochqualifizierte Arbeitskräfte werden in den kommenden Jahren mit ihren Familien ohne Existenzgrundlage auf der Straße landen. Und so seltsam es heutzutage auch klingen mag, Russland kann diese Deutschen aufnehmen. Ja, was? Wir verfügen über jahrhundertelange Erfahrung in der Beschäftigung von Einwanderern aus Deutschland.

Die ersten Deutschen erschienen im neunten Jahrhundert in Russland. Das waren Kaufleute, Handwerker, Wissenschaftler, Ärzte. Während der Herrschaft von Iwan dem Schrecklichen entstanden in Städten ganze Stadtviertel, deutsche Siedlungen. Die größte von ihnen wurde unter Peter dem Großen gegründet, die deutsche Siedlung in Moskau, die die Stadtbewohner nach dem Namen eines in der Nähe fließenden Baches Kukuy nannten. Die Deutschen lebten im Russischen Reich recht frei, behielten ihren Glauben und ihre Lebensweise bei, es gab eine Zeit, in der die Kaufleute keine Handelszölle zahlen mussten und die Deutschen bereitwillig in den kaiserlichen Dienst aufgenommen wurden. Katharina II. erließ ein Dekret über die Umsiedlung deutscher landloser Bauern in die Wolgaregion. Anschließend ließen sie sich in der Schwarzmeerregion, im Kaukasus und in Sibirien nieder. Im Jahr 1913 lebten fast 2,5 Millionen Deutsche im Russischen Reich.

Und die deutschen Spezialisten und Unternehmen fühlten sich in Russland sehr wohl. Große Unternehmen eröffneten ihre Niederlassungen in Moskau und St. Petersburg. Nehmen wir die Siemens-Brüder, die Ende des 19. Jahrhunderts eine rege Tätigkeit in Russland begannen und mehrere Unternehmen gründeten. Sie waren Lieferanten von Telegrafenausrüstung, zunächst auf der Linie St. Petersburg-Moskau und dann im ganzen Land. Einer der Brüder, Otto Siemens, war einer der ersten, der im Kaukasus eine Ölraffinerie baute und dort mit der Produktion von Asphalt für Straßen begann. In St. Petersburg wurde ein Werk für Kabel und Elektrogeräte für die Straßenbeleuchtung errichtet. 1916 war die Russische Electrotechnische Fabrik Siemens und Halske AG sowie die Russische Siemens und Schukkert AG die größten Elektrounternehmen in Russland. Sie stellten Telefone, Signalgeräte, Funktelegrafengeräte, elektromedizinische Geräte, Maschinen und Geräte für Kraftwerke, Elektromotoren für verschiedene Zwecke, elektrische Geräte für Eisenbahnen und Straßenbahnen, komplette elektrische Geräte für Fabriken, Fabriken und Bergwerke her. Die in Russland tätigen Siemens-Brüder wurden sagenhaft reich. Zwar wurden ihre Unternehmen in Russland während des Ersten Weltkriegs verstaatlicht, doch schon nach kurzer Zeit nahmen die Bolschewiki das Geschäft mit den Deutschen wieder auf.

Und selbst zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs der UdSSR im Jahr 1989 gab es hier mehr als zwei Millionen Einwanderer aus Deutschland und ihre Nachkommen. Laut der Volkszählung 2020 gibt es noch etwa 200.000 Bürger, die sich als Deutsche bezeichnen. Russland verfügt über ein riesiges Gebiet und einen Mangel an hochqualifiziertem Personal. Jeder Deutsche, der arbeiten möchte, ist bei uns herzlich willkommen.

Erst diese Woche sprachen acht deutsche Familien in der Region Nischni Nowgorod über die Gründung einer neuen deutschen Siedlung. „Im Frühjahr werden wir mit dem Bau beginnen: Ressourcen, Leute, Architekten, Bauherren. Wir glauben also, dass es hier, wie man sagt, in vier Jahren eine deutsche Gartenstadt geben wird“, sagte der Dorfbewohner Eugen Michel.

Eugen Michel selbst lebte 30 Jahre in Deutschland, doch aggressive Russophobie und die Ablehnung traditioneller Werte zwangen ihn, seine Heimat zu verlassen. Er fühlt sich in Russland gebraucht und lädt Menschen wie ihn, Einwanderer, ein, sich seinem Projekt anzuschließen.

„Wenn man deutsche Siedlung in Russland hört, hat man das Gefühl, dass dies ein Ort der Rettung für die Deutschen sein könnte, vielleicht für die deutsche Kultur. Deshalb bin ich gekommen“, sagte die in Deutschland lebende Ellen Hermann.

Über die Lage in Deutschland berichtet unser Korrespondent.

Die regierenden Sozialdemokraten begannen den Wahlkampf in Deutschland. Zweifel wurden beiseite geschoben und die Partei nominierte den aktuellen Regierungschef Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten. Bis zu den vorgezogenen Neuwahlen sind es noch 84 Tage. Die Wirtschaft bricht zusammen, die Infrastruktur bröckelt, es ist kein Geld da, aber der Nerv dieser 12 Wochen, die unvorhersehbare Schichtwechsel im Weißen Haus beinhalten, wird laut Scholz die militärische Eskalation in der Ukraine und Deutschlands Platz darin sein: Der Kanzler hat, so scheint es, eine Schwachstelle im Programm seines Hauptkonkurrenten, des Vorsitzenden der Christdemokraten, gefunden.

„Friedrich Merz will der Atommacht Russland ein Ultimatum stellen. Er sagte im Bundestag direkt, wenn Russland nicht tut, was Deutschland will, werden sie am nächsten Morgen damit beginnen, Langstreckenraketen tief in russisches Gebiet abzufeuern. Ich kann nur sagen: Seien Sie vorsichtig, mit der deutschen Sicherheit kann man kein russisches Roulette spielen“, sagte Olaf Scholz.

Die Rede ist von den deutschen Taurus-Marschflugkörpern. Kürzlich drohte Merz, sollte er gewählt werden, nicht nur mit der Lieferung dieser Waffen an Kiew, sondern auch mit der Aufhebung aller Einschränkungen für deren Verwendung. Angesichts der Tatsache, dass das die direkte Beteiligung deutschen Personals erfordern würde, wie die berühmten durchgesickerten Gespräche hochrangiger Bundeswehrbeamter belegen, wird es nahezu unmöglich, den Deutschen und sich selbst vorzulügen, dass Deutschland sich aus dem Konflikt heraushält.

Während Züge mit Waffen und Ausrüstung nach Osten fahren, einer davon wurde diese Woche in Dresden mit 50 Schützenpanzern gesichtet, kann man irgendwie argumentieren, dass Deutschland nur die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine unterstützt, was einen natürlich nicht näher an ein Ende Kampfhandlungen bringt.

Am Mittwoch wurde im Hof des Bundeskanzleramtes ein Weihnachtsbaum aufgestellt, Lichter daran aufgehängt und Kinder eingeladen. Scholz forderte sie auf, als Weihnachtswunsch an Frieden zu denken. Der Kanzler belastete die kleinen Deutschen nicht damit, dass er persönlich nicht irgendeinen Frieden will, sondern nur zu den Bedingungen des Westens. Damit gibt es ein Problem.

Josep Borrell, der das Amt des Hohen Vertreters der EU für auswärtige Angelegenheiten verlässt, gab zu, dass er keinen anderen Weg sieht, den Krieg zu beenden, als die Unterstützung der Ukraine einzustellen und sie vor dem Kreml „in die Knie zu zwingen“, obwohl er füher keine Vorschläge hatte, außer Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Seine Evolution ist offensichtlich.

Dafür ändert sich Boris Johnson, der frühere britische Premierminister, nicht. Er hat das „Istanbul-Abkommen“ zerrissen und ist bereit, weiter zu kämpfen, nicht selbst natürlich. Aber endlich nannte er die Dinge in einem Interview beim Namen: „Lassen Sie uns der Wahrheit ins Gesicht schauen. Wir führen einen Stellvertreterkrieg gegen Russland, wir kämpfen mit den Händen anderer, aber wir lassen unsere Stellvertreter nicht ihren Job machen. Schon seit einigen Jahren zwingen wir sie, mit auf den Rücken gefesselter Hand zu kämpfen. Das ist grausam. Damit alles klappt, müssen wir ihnen drei Dinge geben: ihnen die Waffen geben, ihnen die Erlaubnisse geben, die sie brauchen, ihnen militärische Unterstützung geben, die sie brauchen. Alle Russen müssen wissen, wie das endet.“

Die ukrainischen Stellvertreter kämpfen jedoch unter der strengen Führung der westlichen Helfer, die von Zeit zu Zeit mit Hubschraubern in den Alpen abstürzen, auf Vergnügungsjachten ertrinken oder einfach plötzlich an verschiedenen Krankheiten sterben. Der Oberstleutnant der kanadischen Pioniere Kent Miller starb am 25. November an „medizinischen Komplikationen“. In der Todesmeldung heißt es, das sei an seinem Dienstort in Belgien geschehen, da der Offizier jedoch in der gemeinsamen Einsatzgruppe „Ukraine“ tätig war, kann man davon ausgehen, dass ihm in der Ukraine etwas passiert ist, was zu „medizinischen Komplikationen“ geführt hat.

Der ungarische Ministerpräsident Orban befürchtet, dass die Zahl solcher Berichte zunehmen wird: „Zuerst sagt Europa, dass es den Krieg einfach unterstützt. Dann schickt es Waffen. Und dann schickt es Waffen, die jemand kontrollieren muss, und dann braucht die Ukraine schon Experten, Berater, und früher oder später tauchen dort Soldaten auf. Wir sind also in einer sehr gefährliche Situation, denn jeden Moment könnten europäische oder amerikanische Soldaten in der Ukraine sterben. Und genau das ist geschehen“, betonte Viktor Orban.

Am Montag berichtete die französische Le Monde, dass Frankreich und Großbritannien geheime Verhandlungen über die Entsendung ihrer Militärkontingente in die Ukraine führen. Macron sprach angeblich am 11. November mit Premierminister Starmer darüber, als der in Paris war. Die Verbündeten beabsichtigen angeblich, Kiew vor Ort zu unterstützen, falls die Trump-Regierung ihm die amerikanische Schirmherrschaft entzieht.

Überhaupt kommt Bewegung in das Thema, das der französische Präsident Ende Februar erstmals vorgeschlagen hatte. Damals sprach Macron auf einer Ukraine-Konferenz in Paris über ein Szenario, in dem NATO-Staaten in Kampfhandlungen gegen die russische Armee verwickelt werden könnten. „Von der Dynamik her ist nichts auszuschließen“, sagte er. Die Idee, selbst in die Schützengräben zu gehen, begeisterte damals nur wenige. Macron musste sich erklären und hat alles als ein Spiel der „strategischen Unsicherheit“ dargestellt. Die Le Monde-Leaks könnten die nächste Runde sein. Aber es könnte auch anders sein.

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski kommentierte die Gerüchte so: „Die Vorstellungen des französischen Präsidenten, dass Frankreich an einigen Aktionen auf ukrainischem Territorium teilnehmen könnte, wurden öffentlich dargelegt. Ich habe keine Informationsquelle über die französisch-britischen Verhandlungen und möchte mich nicht auf Spekulationen in der Presse verlassen, aber ich weiß das zu schätzen, also die Absicht, dass Wladimir Putin sich Sorgen darüber machen sollte, was wir tun werden.“

Allerdings können auch zwei das Spiel Unsicherheit spielen. Der Test der neuen russischen Rakete, gegen die niemand Abfangmittel hat, machte Eindruck. Bei den meisten den richtigen, das heißt, das erinnerte sie daran, mit wem sie es überhaupt zu tun haben und dass Russland weiter weg zu sein schien, als es tatsächlich ist.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte: „Übrigens spreche ich Russisch, wie manche wissen, ich habe 1978 in Osnabrück mein Abitur gemacht. Ich mag diese Sprache. Sie nannten ihre Raketen Oreschnik. Ein bisschen lustig, aber nur teilweise. Sie haben gefährlichere Raketen, oder zumindest nicht weniger gefährliche in Kaliningrad.“

Wie Rob Bauer, der niederländische Admiral der nicht existierenden Flotte, sagte: Wenn die Russen keine Atomwaffen hätten, wären NATO-Truppen bereits in der Ukraine, aber es hat Atomwaffen, also sind sie nicht dort.

Die Verbündeten drängen Selensky dazu, das Einfangalter in die Streitkräften der Ukraine herabzusetzen und Frauen einzuberufen. Johnson sagte die Wahrheit: Die Ukrainer sind Stellvertreter, wenn auch nur nach NATO-Maßstäben, aber sie sind für sie trotzdem nur Verbrauchsmaterial. Um fair zu sein, aber nicht für alle.

Der Abgeordnete des Europäischen Parlaments und AfD-Mitglied Petr Bystron fragte: „Weitere Waffenlieferungen an die Ukraine, für wen tun Sie das? Zehn Millionen Ukrainer haben mit ihren Füßen abgestimmt und das Land verlassen, darunter 500.000 kampfbereite Männer, die nicht sterben wollen. Und weitere 500.000 können nicht mehr abstimmen, weil sie tot sind. Reicht Ihnen das etwas nicht?“

Maja Kocijancic, die Sprecherin des EU-Außenamtes, sagte: „Was ist das logische Ende der Erhöhung der sogenannten Militärhilfe für die Ukraine? Nach jeder Eskalation unsererseits gibt es eine Eskalation auf Seiten Russlands. Was ist der nächste Schritt? Sind Sie etwa blind? Erkennen Sie etwa nicht, dass Sie uns an den Rand eines Atomkrieges bringen? Was sind für Sie Bürger? Sind sie einfach Schachfiguren? Wachen Sie auf.“

Ohne das Bewusstsein wiederzuerlangen, stimmte das Europäische Parlament letzte Woche der neuen Zusammensetzung der EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen zu. Sie wählte die Kandidaten nach dem Grundsatz der Loyalität gegenüber sich selbst und Washington aus. Das Ergebnis ist eine europäische Regierung, ganz nach dem Sprichwort: Je kleiner der Käfer, desto mehr stinkt er.

„Ich weiß, dass wir auf Kaja Kallas als unsere Hohe Vertreterin und Vizepräsidentin zählen können. Sie ist die richtige Person zur richtigen Zeit für die europäische Diplomatie und die Interessen in der Welt“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im EU-Parlament.

Die eine halbe Milliarde Menschen umfassende Union wird auf der Weltbühne von Kallas repräsentiert, der ehemaligen Premierministerin Estlands, dessen Bevölkerung ein Fünfhundertstel der EU-Bürger ausmacht. Aber sie hasst Russland und die Russen von ganzem Herzen. Das ist die Hauptsache.

„Wir müssen Russland wirklich schwächen und die Ukraine stärken, indem wir es mit mehr Waffen und Munition versorgen und Soldaten ausbilden. Wir werden alles tun, was Sie brauchen, und auch diplomatische und politische Unterstützung leisten“, sagte Kaja Kallas in Kiew.

In einem Interview mit der italienischen Agentur Ansa bestätigte Kallas, dass in Europa tatsächlich über die Entsendung von Truppen in die Ukraine diskutiert und nach Leuten gesucht wird, die bereit sind, gegen die Russen zu kämpfen und ihre Friedenstruppen im Falle einer Einstellung der Feindseligkeiten zur Kontaktlinie zu schicken. Letzteres erfordert natürlich die Zustimmung Russlands und es ist sehr schwer, sich Frau Kallas als Teilnehmerin an solchen Verhandlungen vorzustellen.

Ein anderer Posten, den sich von der Leyen ausgedacht hat und den sie als eine der Schlüsselpositionen ansieht, ist der Posten des EU-Verteidigungskommissars. Der geht an einen anderen offensichtlichen Russophoben, den ehemaligen litauischen Premierminister Kubilius. Den Start in der neuen Funktion wird ihm und Kallas erleichtern, dass die EU-Präsidentschaft von Ungarn an Polen übergeht, sie müssen nur noch einen Monat warten. Und dann geht es richtig los.

Im Januar oder Februar will Brüssel das 15. Paket anti-russischer Sanktionen verabschieden, in dem Maßnahmen gegen den russischen maritimen Ölhandel sowie ein Mechanismus für sekundäre Sanktionen gegen Unternehmen aus Drittländern vorgesehen werden sollen. All das will von der Leyen mit einem Stopp des Imports von russischem Flüssiggas verknüpfen, diese Aufgabe wird der neue Energiekommissar, der ehemalige dänische Klimaminister Jorgensen, übernehmen.

Von der Leyen erklärte: „Der Preis für Energieträger ist immer noch zu hoch und muss gesenkt werden. Daran wird Jorgensen arbeiten und dabei auf seine bisherigen Erfahrungen zurückgreifen. Er wird daran arbeiten, die Kosten für Haushalte und Unternehmen zu senken, in saubere Energie zu investieren und russische LNG-Importe zu ersetzen. Die Zeit dafür ist gekommen.“

Ab Neujahr wird Europa kein Gas mehr über die Ukraine beziehen. Wie die Ablehnung von russischem LNG auch die Preise für Heizung und Strom für europäische Verbraucher senken wird, ist ein Rätsel.

Aber die neue EU-Kommission ist offensichtlich nicht für die Aufgaben einer normalen Entwicklung geschaffen, sie ist ein militärisches Hauptquartier, das ohne Rücksicht auf seine eigenen Verluste Militäreinsätze gegen Russland durchführen wird. Und sie denken nicht wirklich darüber nach, wie sie den Menschen erklären sollen, warum es mit ihrem Leben bergab geht.

In Deutschland gibt es Wirtschaftsminister Habeck, der vor dem Hintergrund der damals massenhaften Pleiten im Mittelstand sagte, dass Unternehmen nicht pleitegehen, sondern einfach aufhören zu arbeiten. Habeck kandidiert nun für die Grünen als Kanzler.

Habeck hat natürlich keinerlei Chancen, doch plötzlich zeigt sich, dass der amtierende Kanzler nicht von vornherein als Verlierer gesehen werden sollte. Zwar kommen die Sozialdemokraten als Partei nur auf 16 Prozent, also halb so viel wie die Christdemokraten, doch in der Einzelwertung liegt ihr Fraktionsvorsitzender Friedrich Merz nur knapp vor Scholz. Etwa ein Drittel der Deutschen würde einen der beiden gerne als Kanzler sehen.

Wenn man bedenkt, dass vor uns eindeutig schwierige Wochen liegen und das Risiko einer Eskalation hoch ist, könnten die Wähler den derzeitigen „Weder-Krieg-noch-Frieden-Kanzler“ dem erklärten „Kriegskanzler“ vorziehen.

Ende der Übersetzung

(Red.) Passend zu der hier wiedergegebenen Äußerung von Präsident Putin erklärte George Friedman bereits im Jahr 2015 vor dem Chicago Council on Global Affairs:

„Wie sieht das Ganze nun aus? Nun, die USA haben ihre Karten bereits auf den Tisch gelegt. Es ist die Linie vom Baltikum zum Schwarzen Meer. Für die Russen lagen die Karten schon immer auf dem Tisch. Sie brauchen zumindest eine neutrale Ukraine, keine pro-westliche Ukraine. Weißrussland ist eine andere Frage.
Wer mir jetzt sagen kann, was die Deutschen tun werden, der wird mir die nächsten 20 Jahre der Geschichte erzählen. Aber leider haben sich die Deutschen noch nicht entschieden. Und das ist das Problem Deutschlands, das schon immer enorm wirtschaftlich mächtig und geopolitisch sehr anfällig war. Und man weiß nie so recht, wie man beides unter einen Hut bringen soll.
Seit 1871 ist dies die deutsche Frage. Die klare Frage nach Europa."
siehe: https://die-deutsche-frage.de/de/george-friedman-chicago-2015, ganz zum Schluss(ww)


Quelle: Anti-Spiegel

https://anti-spiegel.ru/2024/russland-laedt-deutsche-fachkraefte-ein/

Mit freundlicher Genehmigung übernommen


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6492&mailid=2426


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

04.12.2024

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nachdenkseiten.de, vom 30. November 2024 um 13:00 Ein Artikel von: Redaktion

Eine umfangreiche Sammlung an öffentlich getätigten Aussagen aus der Zeit der Corona-Politik hat Svenja Maren Wilke als Chronik und als Zeitdokument zusammengestellt. Es finden sich dort Standpunkte sowohl von Unterstützern als auch von Kritikern der unangemessenen Politik. Wir veröffentlichen immer samstags Auszüge aus diesen Sammlungen. Los geht es mit chronologisch geordneten Zitaten aus der Zeit von Mitte März 2020 bis Ende Dezember 2020. Von Redaktion.


„Mein ganzer Hass geht an die, die man noch draußen sieht in Gruppen. Die morden schwache Leute mit ihrem Verhalten.“

Charlotte Roche, Autorin und Moderatorin, „Paardiologie“ Podcast, 20. März 2020


„Bleibt bitte zu Hause! Und wenn ihr rausgeht: Wascht euch die Hände. Geht nur raus, wenn ihr unbedingt raus müsst. Gerade habe ich im Radio gehört, dass auf einen, der rausgeht und der sich infiziert, später 4.000 Infizierte kommen. Von diesen 4.000 Infizierten sterben aller Wahrscheinlichkeit nach mindestens 40. Ich glaub‘, wir alle wollen dafür nicht verantwortlich sein. Ich mein‘, ihr sitzt doch auch sonst immer alle vorm Computer. Bleibt zu Hause, bitte!“

Hape Kerkeling, Komiker, Moderator, Schauspieler und Autor, Video-Botschaft #WirBleibenZuhause, 21. März 2020


„Bürgerliche Freiheiten sind relativ zweitrangig, wenn man keine Luft mehr kriegt. Freiheit ist also nur möglich, wenn rücksichtslose Idioten keine Corona-Partys feiern. […] Wenn das gesichert und alles vorbei ist, sollten wir der Politik genau auf die Finger gucken, ob sie die Freiheitseinschränkungen wieder zurücknimmt. Wenn nicht, ist Gegenwehr angesagt. […] Ich habe auch erst lernen müssen, warum es so wichtig ist, die Ansteckungskurve flach zu halten. Ich denke, die meisten haben es jetzt raus.“

Dieter Nuhr, Kabarettist, Autor und Fotograf, Mannheimer-Morgen-Interview, 25. März 2020


„Absurde Falschmeldungen [zum Coronavirus] zirkulieren zuhauf in den sozialen Netzwerken. […] Es ärgert mich, wenn auf dem Rücken verunsicherter Menschen Profite gemacht werden. […] Wir müssen dagegen angehen. Deshalb arbeiten wir intensiv mit den großen sozialen Plattformen zusammen. Wir fordern sie auf, noch mehr gegen Desinformationen in der Corona-Krise zu tun. […] Vertrauen Sie den Gesundheitsbehörden, vertrauen Sie der Weltgesundheitsorganisation, vertrauen Sie dem gesunden Menschenverstand und journalistischer Sorgfalt in den Qualitätsmedien. Diejenigen, die Falschmeldungen verbreiten, wollen Ihnen schaden. Desinformation kann Leben kosten, aber gemeinsam können wir Fake-News bekämpfen.“

Ursula von der Leyen, Politikerin (seit 2019 Präsidentin der Europäischen Kommission), X (vormals Twitter) Video, 31. März 2020


„Wir halten uns an die Regeln, haben den Stubenarrest akzeptiert. Aber wie lange wird das sinnvoll sein? Meines Wissens wird ein Häftling bei guter Führung früher entlassen. Mal sehen, ob wir auch dieses Glück haben werden. Sollte es dazu kommen, dass ich keinen Spaziergang mehr machen kann, wäre das übel, ich muss draußen sein können.“

Axel Milberg, Schauspieler, Bild-Interview, 31.März 2020


„[Ich würde Karl Lauterbach] einmal pro Woche [einladen]. Weil ich nur wenige kenne, die so glaubwürdig und so fundiert begründen können, was gerade Sache ist. Nur zur Erinnerung: Er war der Erste, der in unserer Sendung klipp und klar sagte, was da auf uns zukommt. Ich werde diesen Moment nie vergessen. Da ging’s gerade los. Man muss dazu wissen: Karl Lauterbach ist jemand, der nachts zum Einschlafen Studien liest. Mir fallen nicht viele ein, die dieses Hobby haben.“

Markus Lanz, Moderator, DB-Mobil-Interview, 23. April 2020


„Die Menschheit stand noch nie vor einer so dringenden Aufgabe wie der Schaffung einer breiten Immunität gegen das Coronavirus. Realistisch betrachtet müssen wir, wenn wir zur Normalität zurückkehren wollen, einen sicheren, wirksamen Impfstoff entwickeln. Wir müssen Milliarden von Dosen herstellen, wir müssen sie in alle Teile der Welt bringen, und all das muss so schnell wie möglich geschehen. […] Es wird eine globale Zusammenarbeit erfordern, wie sie die Welt noch nie gesehen hat. Aber ich weiß, dass es gelingen wird. Es gibt einfach keine Alternative. […] Meine Hoffnung ist, dass der Impfstoff, den wir in 18 Monaten haben werden, so nah wie möglich an „perfekt“ ist. Selbst wenn das nicht der Fall ist, werden wir weiter daran arbeiten, ihn zu verbessern. Ich vermute, dass der Covid-19-Impfstoff dann in den Routineimpfplan für Neugeborene aufgenommen wird. Um die Pandemie zu stoppen, müssen wir den Impfstoff für fast jeden Menschen auf der Welt verfügbar machen.“

Bill Gates, Unternehmer (USA), Blogeintrag, 30. April 2020


„Ehrlicherweise gilt: 80% unseres Erfolgs waren die Horrorbilder aus Italien. Sie geraten in Vergessenheit. Daher braucht es jetzt gute Strategie.“

Karl Lauterbach, Politiker (seit Ende 2021 Gesundheitsminister der BRD), X (vormals Twitter), 3. Mai 2020


„Im Versuch, unser aller Gesundheit zu schützen, riskieren wir auf lange Sicht die seelische Gesundheit vieler Kinder. Bei vielen Kindern, davon bin ich überzeugt, wird von diesem Gefühl des Ausgeliefertseins, des Eingesperrtseins etwas bleiben. […] Wir befinden uns in einer der traurigsten Krisen der Menschheit. Nicht einer der schlimmsten, aber einer der traurigsten, denn das Heilmittel liegt darin, einander fernzubleiben.“

Daniel Kehlmann, Schriftsteller, Salzburger Nachrichten über Interview in Süddeutscher Zeitung, 5. Mai 2020


„Die Corona-Pandemie ist für Millionen Menschen ein existenzieller Schock, den die meisten in dieser allumfassenden Wucht noch nie erlebt haben. […] Was ist uns das Leben wert, die Gesundheit? Und welchen Preis sind wir bereit, dafür zu zahlen? Und ist diese Frage nicht bereits eine ambivalente, ein Dilemma? Seit einigen Tagen schreien, brüllen uns Menschen ihre Antworten auf diese Fragen entgegen. Die bisher unsichtbaren Menschenverachter, Demagogen, Lügner. Die unsichtbaren Hetzer aus der Netzwelt reisen in die reale Welt. Sie zeigen ihr wutverzerrtes Gesicht, sie mischen sich mit Impfgegnern, Systemverachtern, Rechts- und Linksextremisten. Sie nutzen eine furchtbare Krankheit aus, um mit ihren Weltverschwörungstheorien Menschen zu verführen. Sie werden unterstützt von Diktaturen, die mit ihren Bots diese Bewegungen verstärken und deren Ziel es letztendlich ist, die freien Gesellschaften zu zerstören.“

Michel Friedman, Publizist, Moderator und Jurist, Bürstädter Zeitung – Gastkommentar, 16. Mai 2020


„Was sich derzeit als „Demonstration“ zusammenfindet, um gegen die Corona-Beschränkungen zu protestieren, ist für mich schlicht eine Zusammenrottung von krudem Schwachsinn einerseits und rechter Ideologie andererseits. Schuld an Corona sind für diese Leute mal Bill Gates, der uns alle per Impfstoff einen Überwachungschip implantieren wolle, mal Angela Merkel, die angeblich mit tiefgefrorenem Sperma von Adolf Hitler gezeugt worden sei. […] Diese Epidemie kann Menschen doch nicht derart verunsichern, dass sie den größten Blödsinn glauben, nicht mehr klar denken und Antisemitismus Tür und Tor öffnen! Offenbar ist die Kruste der Zivilisation tatsächlich dünn. Diese Leute fordern ihre demokratischen Grundrechte der Freiheit ein und treten gleichzeitig all das mit Füßen, wofür wir in Deutschland lange gekämpft haben: Menschenwürde, Überwindung von Antisemitismus, nie wieder Rassismus.“

Margot Käßmann, Theologin, Bild am Sonntag – Meinung, 17. Mai 2020


„Ich finde, wir können auch mal Danke sagen an die Verantwortlichen in der Politik und im Gesundheitswesen. Es kann nicht 82 Millionen Menschen immer alles recht gemacht werden. Ich denke aber, der Großteil der Bevölkerung ist unglaublich zufrieden damit, und zwar unabhängig seiner politischen Couleur, wie wir von den Landesregierungen, aber auch von der Bundesregierung durch diese Krise geführt wurden. […] Ich habe Verständnis für Leute, die demonstrieren. Aber was heißt „für ihre Freiheit“? Wir haben große Freiheit und wir haben überhaupt nichts, was uns an irgendeiner Stelle beengt. Von Beschränkung der Freiheit kann keine Rede sein. Der Lockdown ist keine Beschränkung der Freiheit. Ich glaube, den Leuten geht es einfach zu gut. Ich sehe nicht, wo unsere Freiheit irgendwo im Vergleich zu dem, was man da erlebt hat, eingeschränkt ist. Ich verstehe nicht, was wir angeblich zu erleiden haben. Vor allem nicht mit der Perspektive, dass jetzt alles schon wieder hochgefahren wurde.“

Christian Rach, (Fernseh-)Koch, t-online-Interview, 4. Juni 2020


„Die Corona-Pandemie dürfte wie ein Katalysator wirken für Digitalisierung, für Überwachung, für ein noch rigideres Gesundheits- und Hygiene-Bewusstsein. […] Am niederschmetterndsten fand ich die Berichte von Bekannten, die während des Lockdowns enge Freunde oder Angehörige verloren haben – sei es durch Covid-19 oder durch andere schwere Krankheiten – und denen verboten wurde, ihre Liebsten im Krankenhaus in den letzten Tagen und Stunden zu begleiten. Mir ist bewusst, dass es hier ein dramatisches Dilemma gibt und dass man die Infektionsgefahr nicht verharmlosen kann. Dennoch: Sterbende zur Isolation zu verdammen, ist für mich ein Gipfel der Unmenschlichkeit.“

Thea Dorn, Schriftstellerin und Moderatorin, KWA-alternovum-Interview, 25. Juni 2020


„Ich habe mich als Bürger gedemütigt und beleidigt gefühlt, als mir verboten wurde, das Haus zu verlassen, obwohl ich kein Verbrechen begangen hatte. Ich muss auch gestehen, und ich tue es hier öffentlich, dass ich mich in einigen Fällen über dieses Verbot hinweggesetzt habe, weil es mir nicht richtig oder gesund erschien. Ich bin in einem gewissen Alter und brauche Sonne und Vitamin D. […] Weigern wir uns, dieser Regel zu folgen. Lesen wir Bücher, bewegen wir uns, lernen wir uns kennen, reden wir, führen wir einen Dialog. […] Ich habe eine achtjährige Tochter, und es ist unvorstellbar, dass diese Kinder getrennt durch Plexiglas und hinter einer Maske versteckt zur Schule gehen müssen.“

Andrea Bocelli, Sänger (Tenor) (Italien), Covid-19-Konferenz im italienischen Senat, 28. Juli 2020


„Diese Regeln werden wir noch monatelang einhalten müssen. Die müssen also der Standard sein. Die dürfen überhaupt nie hinterfragt werden: Abstand halten, Hände-Hygiene und dort, wo wir Abstand nicht halten können, zusätzlich Alltagsmasken oder Mund-Nasen-Schutz tragen – und das gilt für drinnen und draußen. Also, das ist die Grundregel. Die dürfte und sollte niemand mehr infrage stellen. Das sollten wir einfach so tun.“

Lothar Wieler, Tierarzt (von 2015 bis 2023 Präsident des Robert Koch-Instituts), Pressekonferenz des Robert Koch-Instituts [Zeitstempel: 0:27:40], 28. Juli 2020


„Auf einer der irrsinnigsten Demos der deutschen Geschichte wehen in Berlin Regenbogenfahnen neben der bei Neonazis beliebten Fahne des Kaiserreichs, schwarz-weiß-rot die Farben – auch die Farben der Nazis. Grüne Studienräte marschieren dort neben Hakenkreuz-Tattoos, Friedensbewegte und Profisportler mit dunkler Hautfarbe in Rufweite von Rechtsextremen. Menschen ohne Maske demonstrieren gegen eine „Masken-Diktatur“, die sie freundlich gegen jede Regel verstoßen lässt.“

Julian Reichelt, Journalist, Bild-TV-Kommentar (zur Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen am 01.08.2020) [Zeitstempel: 0.54], 3. August 2020


„Die Menschen lieben Verbote, wenn es um ihre elementaren Sicherheitsinteressen geht. […] Wenn ich gefährdet bin an Leib und Leben, dann ist die größte Zahl der Menschen, … und das sah man natürlich auch an der Zustimmung für Markus Söder: Die [Menschen] fühlten sich geborgen, die fühlten sich aufgehoben. Der Staat sorgt für mich, der kümmert sich, der macht sich Gedanken. Das war die große Mehrheit der Bevölkerung. […] Es gibt eine kleinere Zahl von Leuten, die das nicht akzeptiert. Aber die Mehrheit der Bevölkerung hat sich in dieser Krise wirklich anständig verhalten und hat auch eingesehen, dass bestimmte Einschränkungen ihrer Freiheit notwendig sind.“

Richard David Precht, Schriftsteller, Philosoph und Moderator, ARD Maischberger. die Woche [Zeitstempel: 03:41], 19. August 2020


„Um die richtige Grundlage für eine Aussage hinsichtlich der Gefährlichkeit eines Virus zu bekommen, muss man die Zahl der schwer Erkrankten erfassen und die Todesfälle zählen – nicht die Zahl der positiv Getesteten. […] Immunität bedeutet nicht, dass man sich nicht infizieren kann. Bei Corona ist es so, dass 85 Prozent der Infizierten nicht schwer erkrankt sind. Diese Menschen sind also immun gegen das Virus. […] In anderen Ländern ist die Sterberate durchaus höher als in Deutschland. Aber am Ende des Jahres wird man nirgendwo eine erhebliche Übersterblichkeit feststellen. Sondern vielleicht Zahlen, die auch nach einer schweren Grippewelle im Jahresschnitt etwas höher sind als normalerweise. Deshalb darf man Corona keine überhöhte Bedeutung geben. Hinzu kommt, dass die Verstorbenen nahezu ausschließlich mit einer oder mehreren Vorerkrankungen sterben. Der Altersdurchschnitt liegt bei über 80 Jahren. […] Es gibt keine Epidemie von nationaler Tragweite und somit keinen Grund für alle diese Einschränkungen.“

Sucharit Bhakdi, Mikrobiologe und Immunologe, Fuldaer-Zeitung-Interview, 22. August 2020


„Was ist das für ein Land, in dem alle Corona-Leugner wochenlang in großen Gruppen ohne Masken demonstrieren, die Gedenkdemo mit Hygienekonzept in #Hanau aber am Abend vorher abgesagt wird? Vermutlich ist es das ein Land, in dem es ein systemisches Rassismusproblem gibt.“

Carola Rackete, Aktivistin und Politikerin, X (vormals Twitter), 22. August 2020


„Wir brauchen die kollektive Mega-Power, also: Maske auf und mit panischer Konsequenz da durch! […] Wenn die hirntoten Risikopiloten durch die Aerosole zischen, wird es ganz viele noch erwischen.“

Udo Lindenberg, Musiker und Maler, dpa-Interview, 28. August 2020


„Was wirklich verstört, ist, dass es den Anständigen bei der Demo erneut völlig egal zu sein schien, mit wem sie da mitlaufen. Sie haben sich somit zum ideologischen Parasiten des anderen gemacht (und umgekehrt). Hauptsache Masse, völlig unkritisch dem gegenüber, was andere, wie die NPD, III. Weg, Identitäre Bewegung und mehr, mit Ankündigung zu der Veranstaltung trieb. […] Frust (über Corona-Maßnahmen) heiligt nicht die Mittel – hören Sie also bitte auf, sich raus zu reden oder es sich selbst schön zu reden. […] [Die Mitläufer] sollten dringend in sich gehen, ob sie sich durch fehlende Abgrenzung vor ideologische Karren anderer spannen lassen wollen, für deren Vorwärtskommen sie sich mit werden verantworten müssen.“

Dunja Hayali, Journalistin und Moderatorin, Facebook (zur Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen am 29.08.2020), 30. August 2020


„Was passiert, wenn wir den Eindruck bekommen, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus größeren Schaden angerichtet haben als möglicherweise das Virus selbst? […] Irgendwann müssen wir den Menschen die Verantwortung zurückgeben. […] Ich bin dafür, alles zu tun, um die Angst aus dem Alltag zu nehmen und zu einem vernünftigen Risikomanagement zu kommen. Meine Mutter hat für sich entschieden – eine erwachsene Frau im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte – das Risiko zu tragen, ihre Enkel zu sehen.“

Jan Josef Liefers, Schauspieler und Musiker, Bild TV – Die richtigen Fragen [Zeitstempel: 0:31:11; 0:57:19], 30. August 2020


„Gerade jetzt ändert sich unsere Gesellschaft durch Corona, also eine Pandemie, die mich auch sehr an die Zeit erinnert, als Aids ausbrach oder diskutiert wurde. […] All diese Diskussionen, ob das möglich oder nicht möglich ist, erlaubt ist oder nicht erlaubt ist, diktiert uns gerade jemand anderes: ein Virus. Dieses Virus wird uns verändern, uns hat Aids verändert. Wenn ich mir vorstelle, dass das Coronavirus nicht besiegbar ist, sehen wir nur noch die Hälfte aller Gesichter. […] Freiheit, Selbstbestimmtheit und Antibürgerlichkeit [sind bedroht]. Jetzt werden wir wieder kontrolliert, jeder Blockwart darf dich zusammenscheißen, weil du die Maske nicht dabei hast.“

Wolfgang Joop, Modedesigner, TAG24 im Talk mit Désirée Nick, 11. September 2020


„Neben unseren, Steuern, Kassenbeiträgen, Organ-, Blut- und Gewebespenden überlassen wir jetzt bei PCR-Massentestungen auch unsere Schleimhautzellen den staatlich legitimierten Organisationen, denen wir als Souverän die Macht zur Gesundheitsversorgung anvertraut haben. Die Schleimhautzellen aus Mund-, Rachen oder Nasenraum enthalten aber nicht nur Teile der dortigen Mikroben sondern auch unsere höchst persönlichen genetischen Daten. Genau die sind aber das „Öl der Zukunft“ oder das „Gold der Zukunft“ wie es in Börsenblättern und auf Pharma-Kongressen seit Jahren zu lesen und zu hören ist. Wer schützt uns aber jetzt davor, dass Großlabore aus aller Welt dieses neue „Gold“ aus unseren Nasen und Rachen schürfen?“

Wolfgang Wodarg, Facharzt, Epidemiologe und Politiker, Blogeintrag, 14. September 2020


„[Es geht mir] um die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen. […] Wir schauen, wie das Kaninchen auf die Schlange, immer nur auf die Fallzahlen, aber viel zu wenig auf die ökonomischen und soziologischen Konsequenzen dieser Politik. Die wahre Zahl der Insolvenzen werden wir erst 2021 sehen, Kinder müssen in der Schule Masken tragen, alte Menschen vereinsamen in Pflegeheimen, weil sie keinen Besuch mehr bekommen. Es ist dramatisch, was hier stattfindet. […] Die Menschen wollen irgendwann nicht mehr unter einem Hygiene-Diktat leben. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis das alles kippt.“

Thomas Berthold, ehemaliger Fußballspieler, Stuttgarter Nachrichten, 24. September 2020


„[Es gibt] diese Spaltung – entweder du bist für uns oder gegen uns. […] Meine Vermutung ist, dass wir irgendwann einmal die Kommunikation, die sachliche, nüchterne, inhaltlich bezogene Ebene, verlassen haben und es ein einziges Ziel gibt – zu emotionalisieren. Solange ein Mensch über etwas nachdenkt, handelt er meistens nicht. Er handelt, wenn er emotionalisiert ist. […] Wenn du Produkte verkaufen willst, musst du die Menschen dafür emotionalisieren.“

Roland Düringer, Kabarettist und Schauspieler (Österreich), „Auf dem roten Stuhl“-Interview [Zeitstempel: 27:45], 24. September 2020


„Fast eine halbe Million Amerikaner haben sich bisher freiwillig gemeldet und helfen, Covid-19 zu bekämpfen, indem sie sich an den klinischen Impfstoffstudien beteiligen. Wir brauchen noch eine Million Freiwillige, um die Studien abzuschließen und möglicherweise Hunderten von Millionen Amerikanern einen sicheren und wirksamen Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Die Impfstoffstudie braucht Millionen von Amerikanern aller Ethnien, Regionen und Gesundheitszustände, die bei einem der wichtigsten Vorhaben zu unseren Lebzeiten mithelfen. Bitte besuchen Sie www.PreventCovid.org, um mitzuwirken und unserer großen Nation zu helfen.“

Harrison Ford, Schauspieler (USA), The Hollywood Reporter, 25. September 2020


„Wenn sich die Menschen erst einmal rechtlich abgesichert fühlen, werden Schulen, Universitäten und Hochschulen sagen: „Du willst auf dieses College gehen, Kumpel? Du wirst dich impfen lassen. Lady, du wirst dich impfen lassen.“ Große Konzerne wie Amazon und Facebook und all die anderen werden sagen: „Sie wollen für uns arbeiten? Lassen Sie sich impfen.“ Es ist erwiesen, dass Menschen, wenn man ihnen das Leben schwer macht, ihren ideologischen Bullshit aufgeben und sich impfen lassen.“

Anthony Fauci, Immunologe (USA), Global News [Zeitstempel: 2:26:02], 05. Oktober 2020


„Wir gehen alle davon aus, dass im nächsten Jahr [Covid-19]-Impfstoffe zugelassen werden. Wir wissen nicht genau, wie die wirken, wie gut die wirken, was die bewirken, aber ich bin sehr optimistisch, dass es Impfstoffe gibt.“

Lothar Wieler, Tierarzt (von 2015 bis 2023 Präsident des Robert Koch-Instituts), phoenix – persönlich [Zeitstempel: 28:29], 15. Oktober 2020


„Es ist mir schleierhaft, was diesen „Corona-Leugnern“ die Birne so beschädigt hat. Ich kann nur hoffen, dass die Menschen in diesen schwierigen Zeiten einen kühlen Kopf bewahren und besonnen ihr Dasein gestalten. Wir haben ja alle nur ein Leben! […] Das alles ist für die Politik eine schwierige Situation, zu entscheiden zwischen Menschenleben und Wirtschaftslage. Im Großen und Ganzen hat die deutsche Regierung meines Erachtens einen sehr guten Job gemacht. Man brauche ja nur auf andere Länder schauen, da lebe ich schon sehr gerne hier in diesem Land.“

Wolfgang Petry, Schlagersänger, ntv (Bezug nehmend auf Michael Wendler und Xavier Naidoo), 23. Oktober 2020


„Wir sind ja da, wo wir im Moment sind, weil wir uns so diszipliniert verhalten haben. Ich bin jemand, der vertraut – sowohl unserer Politik als auch unseren Virologen und auch den Ärzten und allen anderen, die sich in verantwortlichen Positionen befinden. […] Deswegen halte ich es für wichtig, sie zu unterstützen, auch wenn ich weiß, wie extrem schwer es denjenigen fallen muss, die in dieser Situation durchs Raster fallen. [Es ist äußerst gefährlich] wenn jetzt Menschenfänger ihre große Chance sehen, Verunsicherung, Angst und Unwissen für sich zu nutzen.“

Iris Berben, Schauspielerin, Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) – Interview, 29. Oktober 2020


„Ich bin stinksauer darüber, dass ich seit Februar – sowie eine wahnsinnig große Branche – mit ansehen muss, wie sich die Regierung Deutschlands, die Regierung einer Kulturnation, offenbar überhaupt keine Gedanken über die Lebens- und Berufswirklichkeit von Künstlern macht. Zugleich ist sie der Meinung, dass Künstler wahrscheinlich ein ganzes Jahr und länger ihre Arbeit komplett niederlegen sollen, zum Schutze der Allgemeinheit. Erst haben alle Künstler abgewartet, ob sich da vielleicht mit einer leichten Verzögerung noch was einstellt. Dann aber hat sich gezeigt, dass dem nicht so ist, und letztlich hat sich Verzweiflung breit gemacht. Und da müssen wir jetzt aufstehen. Mich wundert, dass das nicht vorher schon jemand prominent getan hat.“

Till Brönner, Musiker (Trompete), BR-KLASSIK-Interview, 2. November 2020


„Ich sagte, ich würde mich niemals impfen lassen, solange Trump im Weißen Haus ist. Sobald Joe [Biden] sich impfen lässt, werde ich mich anstellen und mich impfen lassen. Das hat nichts mit meinem Respekt und meiner Liebe für Joe zu tun. Ich kenne ihn … ER WÜRDE UNS ODER UNSER LAND NIE IN GEFAHR BRINGEN.“

Cher, Sängerin und Schauspielerin (USA), X (vormals Twitter),18. November 2020


„Ich fasse es nicht Leute, kann es wirklich sein / dass auf ner Demo Zwanzigtausend „Keine Impfung!!“ schreien? / Und wenn man dann die anderen Parolen hört / denkt man, dass Corona hauptsächlich das Hirn zerstört / Denn wer geht da auf die Straße voller Hass und Wut / die Querstänker mit Plakat und Aluhut! / Ja, wer geht da auf die Straße voller Hass und Wut / die Querstänker mit Plakat und Aluhut! / Alle, bei denen es gewaltig unterm Pony piept / können froh sein, wenn es bald ne gute Impfung gibt / Bis dahin Freunde – halten wir die Füße still / weil jeder doch nur eins – und zwar gesund sein will!“

Mike Krüger, Komiker und Schauspieler, Textauszug aus dem Lied „Die Querstänker“, 19. November 2020


„Liebe #Querdenker, wenn Anne Frank noch leben würde, wäre sie jetzt 91 Jahre alt. Also Risikopatientin. Ihr Leben und ihr Tod wären euch egal. Ihr Leben und ihr Tod sind euch egal. Oder, um es in eurer Sprache zu sagen: Ihr seid ein bisschen wie Hitler.“

Sarah Bosetti, Autorin und Komikerin, X (vormals Twitter), 20. November 2020


„Auch die DDR wollte das Gute, und zwar den Frieden. Der musste geschützt werden, weswegen die Diktatur des Proletariats aufgebaut wurde. Wenn du etwas gegen die Polizei gesagt hast, warst du ein Friedensfeind. Wenn du schwarzgefahren bist, warst du nicht einfach nur Schwarzfahrer, sondern ein Gegner der Gesellschaft. So ähnlich beobachte ich das jetzt mit Corona. Diesmal ist Volksgesundheit die obergeordnete Sache, der man einfach nur folgen soll. Wer aber Maßnahmen und Regeln diskutieren will, wird oft gern in die Ecke der Corona-Leugner geschoben. Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute werden gegeneinander aufgehetzt. Das kann leicht ein Volk von Denunzianten hervorbringen. Angesichts unserer Geschichte mit Nazis und Stasi kann das wohl niemand wollen.“

Leander Haußmann, Regisseur und Schauspieler, B.Z.-Interview, 22. November 2020


„Wenn man Tomaten oder Gurken isst, da ist Tomaten-DNA oder Gurken-DNA drin. Und es ist, glaube ich, noch keinem passiert, dass er zu einer Tomate oder Gurke geworden ist. Oder wenn ich in einer Pfütze lande und mir das Knie aufschürfe, dann ist ganz viel Erbsubstanz von allen möglichen Lebewesen aus der Pfütze in die Wunde gelangt. Also so schlimm kann’s nicht sein. Jeder ist damit schon in Berührung gekommen. Von mir aus hat man sich mit einem Gemüsemesser geschnitten, dann war da bestimmt ein bisschen Schimmelpilzerbsubstanz drin, ein bisschen Bakterienerbsubstanz, ein bisschen Spargelerbsubstanz oder so. Der Körper kann damit umgehen. Sonst würden wir alle ganz anders aussehen, wenn uns jede Erbsubstanz, die uns umgibt, verändern würde. Dann hätten wir Blumenkohlohren und Tomatenaugen …“

Mark Benecke, Kriminalbiologe, Vogtland-Radio-Interview, Kommentar zu mRNA-Impfstoffen, 26. November 2020


„Die Impfung ist der einzige Weg, um zur Normalität zurückzukehren. Das Impfen sollte für jeden gefühlt zur patriotischen Selbstverständlichkeit werden, für sich selbst und für andere. […] Wir sollten vor allem über die praktischen Wirkungen und weniger die theoretischen Nebenwirkungen reden.“

Markus Blume, Politiker, FinanzNachrichten, 28. November 2020


„Ich sehe die Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien über die Coronakrise mit Sorge. Sie leistet radikalen Kräften Vorschub und ist geeignet, die demokratische Willensbildung zu manipulieren. […] Das Phänomen ist nicht neu, aber dennoch beunruhigt es mich, dass Rechtsextremisten, Reichsbürger und Verschwörungsideologen zusammen mit Impfgegnern und Corona-Kritikern demonstrieren. Jeder muss sich selbst prüfen, mit wem er paktiert. Die Sicherheitsbehörden haben einen genauen Blick darauf, was sich da entwickelt hat.“

Horst Seehofer, Politiker (von 2018 bis 2021 Innenminister der BRD), Handelsblatt-Interview, 30. November 2020


„Die Welt kann nicht existieren, wenn wir alles abschließen, zumachen und verbieten. In der Veranstaltungsindustrie sind jetzt 1,2 Millionen Menschen arbeitslos. Die Politiker müssen verstehen, dass es vielen Menschen an die Substanz geht. Ein Leben in gewisser menschlicher Würde muss möglich sein, Corona hin oder her. Ich bin mir nicht sicher, ob in der Politik alle verstanden haben, wie existenziell die Nöte für viele Menschen in meiner Branche inzwischen sind.“

Rea Garvey, Musiker, RND-Interview, 5. Dezember 2020


„Ja, wen haben wir denn da? Einen Corona-Lügner… äh halt, -Leugner! Von dir hab ich ja nicht so schöne Sachen gehört. Du warst ja überhaupt nicht brav im letzten Jahr, hast keine Maske getragen, hast keinen Abstand gehalten, hast kleine Kinder angeschrien: „Maske ab! Maske ab!“ […] Aus diesem Grund musst du dich nicht wundern, wenn es dieses Jahr keine Geschenke gibt. Für dich habe ich nur ein Lied dabei [„Fuck You“ von Lily Allen wird eingespielt]. Also, jetzt gehst du mal in Quarantäne und denkst darüber nach, was du getan hast! Und les’ lieber mal ein anständiges Buch über Geschichte, bevor du auf Telegram komplett verblödest!“

Michael (Bully) Herbig, Komiker, Filmemacher und Schauspieler, Instagram, Videoansprache zum Nikolaustag, 5. Dezember 2020


„Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.“

Nikolaus Blome, Journalist und Kommentator, Spiegel-Kolumne, 7. Dezember 2020


„Seit der Aufklärung ist Europa den Weg gegangen, sich auf der Basis von Fakten sozusagen ein Weltbild zu verschaffen. Und wenn ein Weltbild plötzlich losgelöst oder antifaktisch ist, dann ist das natürlich mit unserer ganzen Art zu leben sehr schwer vereinbar. Das übliche Argumentieren, das hilft da nicht, deshalb ist das für uns schon eine besondere Herausforderung. Das wird vielleicht auch eine Aufgabe für Psychologen sein. Wir werden da noch sehr viel erforschen müssen: Wie verabschiedet man sich eigentlich aus der Welt der Fakten und gerät in eine Welt, die sozusagen eine andere Sprache spricht und die wir mit unserer faktenbasierten Sprache gar nicht erreichen können?“

Angela Merkel, Politikerin (von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin der BRD), Die Bundeskanzlerin im Gespräch (Online-Bürgerdialog), Kommentar zur “Querdenken”- Bewegung, 15. Dezember 2020


„Dieser Gedanke, dass jeder meint: „Es ist meine Freiheit“ – aber so funktioniert dieser Scheiß nicht, Vollidiot. Deine Freiheit ist diese: Du kannst rauchen, bis deine Lunge schwarz wird, aber du kannst es nicht im Bus tun. Und du kannst saufen, bis dir deine Leber aus dem Arsch kommt, aber du kannst nicht trinken und dich dann hinter das Steuer eines Autos setzen. […] Setz‘ dir eine verdammte Maske auf und wir werden das durchstehen. Wir haben bald Impfstoffe – lasst uns weitere 60.000 Menschenleben retten, bis die Impfstoffe verfügbar sind.“

George Clooney, Schauspieler (USA), Newsweek, 16. Dezember 2020


„Die Frage ist, wen wir hierzulande medienwirksam in den Nadelsstand erheben könnten, um Impfmüde vakzingeil in die Zentren zu treiben. Politiker fallen raus. Sportler, speziell Radsportler aus nachvollziehbaren Gründen ebenfalls. Es müssten Prominente sein. Sie genießen in der Bevölkerung oft hohes Ansehen, gelten im Allgemeinen als politisch unabhängig – und im Falle fataler Nebenwirkungen würden sie nicht weiter fehlen. […] Beste Werte haben in der Regel aber Kinderärzte, ja, Ärzte im Allgemeinen. So kann der Schluss nur der sein, dass die Melange aus seelenbalsamierender Weißkitteligkeit und medialer Präsenz in einer Person mündet: der Bergdoktor. […] Die Losung im nächsten Jahr kann nur heißen: „Bring uns über den Berg, Doktor – Sigl, zieh die Spritze auf!““

Micky Beisenherz, Moderator und Autor, Stern-Kolumne „Sorry, ich bin privat hier“ (Satire), 18. Dezember 2020


„Meine Oma weiß, es gibt gar kein Corona, Corona, Corona. Sie glaubt nicht mehr an Tagesthemen und ans MoMa! Meine Oma hat das Spiel schon früh durchschaut! Meine Oma feiert Après-Ski in Ischgl, in Ischgl, in Ischgl. Sie hat kein Bock auf Social Distance, sie sucht den Thrill! Meine Oma ist kein Schlafschaf, sie will Fun! Meine Oma hat bei Telegram ne Gruppe, ne Gruppe, ne Gruppe. Und ihr Husten und das Fieber sind ihr schnuppe. Meine Oma hat die Wahrheit jetzt erkannt! Meine Oma stürmt in schwarz-weiß-rot den Reichstag, den Reichstag, den Reichstag. Damit „da oben“ endlich einer mal Bescheid sagt. Meine Oma hustet jetzt im Widerstand! Meine Oma liegt seit vorgestern im Koma, im Koma, im Koma! Mit nem Plastikschlauch in ihrem Tracheostoma! Pandemie vorbei und meine Oma auch!“

Jan Böhmermann, Satiriker und Moderator, mit dem „Lucky Kids“-Kinderchor, ZDF-Magazin Royale, umgedichtete Version von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“, 18. Dezember 2020


„Vergessen wir nicht, dass nicht Covid-19 die Wirtschaft ruiniert hat, sondern die @niexecutive [nordirische Regierung], und wir warten immer noch auf ihre Nachweise.“

Van Morrison, Musiker (Nordirland), X (vormals Twitter), 22. Dezember 2020


„In Wahrheit ist der Mensch ein „Normopath“ – das heißt, das, was vorgegeben wird, auch wirklich einzuhalten, weil man sonst von der Gruppe ausgeschlossen wird. […] Das „Feindbild“ ist nicht das Virus. Das [suggerierte] Feindbild ist dein Gegenüber, der andere Mensch – der, der dir entgegenkommt ohne Maske auf der Straße. Der ist „schuld“, dass vielleicht deine Großeltern sterben. […] Schuld am dritten, vierten oder fünften Lockdown sind [in der öffentlichen Wahrnehmung] die, die sich nicht an die Maßnahmen gehalten haben – nicht die, die den Lockdown beschlossen haben. Das wird nicht offen ausgesprochen, aber es wird immer mittransportiert.“

Roland Düringer, Kabarettist und Schauspieler (Österreich), „Auf dem roten Stuhl“-Interview [Zeitstempel: 39:26], 24. Dezember 2020


„Es braucht keine Konfettiparade für die Erfinder des Corona-Impfstoffs heute, wie sie die Stadt New York für den Erfinder der Polio-Impfung durchführen wollte. (Er lehnte ab.) Aber ich wäre schon froh, wenn durch die Medien heute nicht ständig wirre Impfgegner ein Forum bekommen. Und es [ist] pseudointellektuell, um nicht zu sagen dumm, wenn man sich kritisch zum Impfen auslässt. Das Impfen abzulehnen und gar zu verteufeln ist menschenfeindlich. Es wird Zeit, die Fackel der Aufklärung wieder höher zu halten, um das Licht so hell strahlen zu lassen, dass die dunklen Gestalten wieder in die Löcher verschwinden aus den sie gekrochen kamen.“

Peter Tauber, Lobbyist und ehemaliger Politiker, Facebook, 27. Dezember 2020


Anmerkung der Redaktion: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung waren alle hier aufgeführten Quellen und Links erreichbar – das kann sich mit der Zeit ändern. Die Übersetzungen wurden maschinell erzeugt.


Titelbild: Shany Muchnik / Shutters


Rubriken: Erosion der Demokratie Gesundheitspolitik Innen- und Gesellschaftspolitik Kampagnen/Tarnworte/Neusprech Wertedebatte


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Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=125427


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

04.12.2024

Wissenschaftler zu Corona: Aufruf zur öffentlichen Diskussion

aus e-mail von Doris Pumphrey, 4. Dezember 2024, 10:12 Uhr


Berliner Zeitung 3.12.2024

<https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/wissenschaftler-zu-corona-aufruf-zur-oeffentlichen-diskussion-li.2278031>


*Wissenschaftler zu Corona: Aufruf zur öffentlichen Diskussion*


Fünf Professoren fordern die deutschen Forschungseinrichtungen auf, die

Rolle des Robert-Koch-Instituts zu diskutieren. Der Aufruf im Wortlaut.


Sehr geehrte Damen und Herren,


wir sind eine Gruppe von Chemie- und Physik-Universitätsprofessoren,

die, wie alle anderen Wissenschaftler auch, den Grundsätzen der guten

wissenschaftlichen Praxis verpflichtet sind, vor diesem Hintergrund

jedoch die Entwicklungen der letzten Jahre am Robert Koch-Institut (RKI)

mit Sorge beobachten.


Auf seiner Homepage fasst das RKI seine Forschungsagenda zusammen: „Das

Robert Koch-Institut ist das nationale Public-Health-Institut und trägt

wesentlich zum Gesundheitsschutz in Deutschland bei. Seine

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachten und bewerten

gesundheitliche Trends und Risiken in der Bevölkerung. Darauf basierend

erstellen sie Empfehlungen und Handlungsvorschläge für die Politik und

verschiedene Akteure im Gesundheitswesen. Auf diese Weise trägt das

Institut dazu bei, gesundheitliche Krisen zu meistern – oder bestenfalls

ganz zu verhindern.“ Alle Beschäftigte des RKI sind „verpflichtet, sich

im Rahmen ihrer Tätigkeit an die Grundsätze guter wissenschaftlicher

Praxis zu halten“. Dazu gehört es u.a. „lege artis zu arbeiten“ sowie

„Resultate zu dokumentieren und alle Ergebnisse konsequent selbst

anzuzweifeln“. Gleichzeitig ist das RKI dem Bundesministerium für

Gesundheit (BMG) gegenüber weisungsgebunden.


Im Rahmen der Corona-Krise ist es nun tatsächlich zu Weisungen des BMG

gekommen, die die veröffentlichte wissenschaftliche Einschätzung und

sich daraus ergebende Empfehlungen und Handlungsvorschläge auf

unwissenschaftliche Art und Weise (nicht lege artis) beeinflusst haben,

wie es in den sogenannten RKI-Protokollen dokumentiert ist und wir es in

einem Artikel in der Berliner Zeitung vom 23.09.2024 zum Ausdruck

gebracht haben.


Wir haben den Bundesgesundheitsminister gefragt, wie viele Mitarbeiter

aufgrund dieses eklatanten Verstoßes gegen die eigenen Regeln des RKI

remonstriert haben. Wir haben vom Minister eine Antwort erhalten, die

jedoch keine Informationen zu den Remonstrationen*** am RKI enthalten

hat. Zwischenzeitlich wurde allerdings auf eine schriftliche Anfrage aus

dem Bundestag vom Parlamentarischen Staatssekretär Prof. Edgar Franke

mitgeteilt, dass es in den Jahren 2018 bis zur Anfrage im November 2024

im RKI keine Remonstrationen gegeben hat.


Wir fragen uns nun, was der Grund dafür ist, dass kein Mitarbeiter des

RKI <https://www.berliner-zeitung.de/topics/rki> remonstriert hat.

Könnte es sein, dass sich die Wissenschaftler nicht in der Lage gesehen

haben, sich dem Druck aus der Politik zu erwehren, ohne die

Arbeitsstelle und damit die eigene Lebensgrundlage zu gefährden?

Zugegebenermaßen bleibt uns unklar, ob eine Remonstration durch die

Wissenschaftler des RKI überhaupt angezeigt war. Denn was wiegt stärker,

die Verpflichtung sich an die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis

zu halten oder den Weisungen des Ministeriums nachzugeben? Die

rechtliche Klärung dieser Frage wäre sicher interessant, allerdings ist

uns wichtiger zu fragen, ob es nicht sinnvoll wäre, diesen Zwiespalt

durch die Trennung der wissenschaftlichen Arbeit des RKI von einer

nachgelagerten politischen Einordnung/Berücksichtigung der Ergebnisse

aufzulösen.


Kann es also überhaupt zielführend sein, eine Einrichtung, die den

Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis verpflichtet ist, die

Aufgabe zu geben, Empfehlungen und Handlungsvorschläge für die Politik

zu erarbeiten und zu publizieren, wenn diese Empfehlungen und

Handlungsvorschläge vor der Veröffentlichung durch Weisungen der

Regierung manipuliert werden können?


Die so veröffentlichten wissenschaftlichen Einschätzungen des RKI wurden

regelmäßig nicht nur zur Legitimierung tagespolitischer Verlautbarungen

und Entscheidungen, sondern auch als absoluter Goldstandard in

Begründungen von Anklagen und Urteilen durch Staatsanwaltschaften und

Gerichten verwendet.


Muss also eine Behörde wie das RKI nicht völlig unabhängig von der

Politik und insbesondere von einer amtierenden Regierung in der Lage

sein, Empfehlungen und Handlungsvorschläge ausschließlich auf Grundlage

der eigenen wissenschaftlichen Beurteilung zu veröffentlichen? Diese

Empfehlungen und Handlungsvorschläge können dann von der Regierung unter

den gegebenen politischen Rahmenbedingungen gewürdigt und entsprechend

beachtet oder verworfen werden.


Ist eine solche Unabhängigkeit nicht Voraussetzung für eine Behörde, um

den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis genügen zu können?

Gefährdet die Weisungsbindung an politische Entscheidungsträger einer

öffentlich als wissenschaftlich arbeitend wahrgenommenen Behörde nicht

nur das Vertrauen in diese Behörde, sondern darüber hinaus auch die

Glaubwürdigkeit der Wissenschaft als solche? Verhindert die

Weisungsgebundenheit eine objektive Herangehensweise, und ist dies nicht

Grundlage für die gute wissenschaftliche Praxis? Wäre es nicht besser,

wenn Behörden wie das RKI zukünftig weisungsungebunden arbeiten und

publizieren?


Wir denken, dass die aufgeworfenen Fragen Grundlage für eine breite

öffentliche Diskussion sein sollten, und würden uns freuen, wenn die

hier angeschriebenen Organisationen dazu Stellung nehmen würden. Wir

freuen uns auf den wissenschaftlichen Austausch.


Mit freundlichen Grüßen

Im Namen der Unterzeichner


_Unterzeichner:

_Prof. Dr. Jörg Matysik, Analytische Chemie, Universität Leipzig (Kontakt);

Prof. Dr. Gerald Dyker, Organische Chemie, Ruhr-Universität Bochum;

Prof. Dr. Andreas Schnepf, Anorganische Chemie, Universität Tübingen;

Prof. Dr. Tobias Unruh, Physik, FAU Erlangen-Nürnberg;

Prof. Dr. Martin Winkler, Materials and Process Engineering, Zürcher

Hochschule der angewandten Wissenschaften


_Mit Bitte um Stellungnahme an:

_Bundesministerium für Bildung und Forschung

Alle Fraktionen und Gruppen des Deutschen Bundestags

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Deutscher Hochschulverband

Hochschulrektorenkonferenz

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

Leibniz-Gemeinschaft

Fraunhofer-Gesellschaft

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit

Paul-Ehrlich-Institut

Robert-Koch-Institut


----------------------------------------------------

***Eine *Remonstration* (von lateinisch /remonstrare/ „wieder zeigen“)

ist in Deutschland eine Gegenvorstellung oder eine Einwendung, die ein

Beamter gegen eine Weisung erhebt, die er von seinem Vorgesetzten

erhalten hat.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

04.12.2024

EU will Rüstung als nachhaltig einstufen: „Krieg soll grün gewaschen werden“

berliner-zeitung.de, 04.12.2024 06:01 Uhr, Raphael Schmeller

BSW-Politiker Fabio De Masi wollte wissen, wie die EU-Kommission ihre Pläne begründet. Der Berliner Zeitung liegt nun die Antwort vor.


EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrem Besuch in Kiew Ende September.Christoph Soeder/dpa


Die neue EU-Kommission hat das Thema Sicherheit und Verteidigung zu ihrer obersten Priorität erklärt. Die Chefin der Behörde, Ursula von der Leyen, kündigte nach ihrer Wahl an, eine „neue Ära der europäischen Verteidigung und Sicherheit“ einleiten zu wollen.

Um Europa „gegen Russland und andere Mächte“ verteidigen zu können, seien zusätzliche Mittel in Höhe von mindestens 500 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren notwendig, so die CDU-Politikerin.


Einstufung als „nachhaltig“ soll Investitionen in Rüstung erhöhen

Um diese Mehrinvestitionen zu ermöglichen, will Brüssel unter anderem die Rüstung als nachhaltig einstufen, wie aus der im März veröffentlichten „Strategie für die Verteidigungsindustrie auf EU-Ebene“ (EDIS) hervorgeht. Das würde nicht nur das Image der Waffenschmieden aufpolieren, sondern Hersteller von Panzern, Raketen oder gar Atomwaffen könnten sich künftig in „nachhaltigen“ Aktienpaketen und Fonds verstecken, ohne dass Anleger es merken.

Der BSW-Europaabgeordnete Fabio De Masi wollte von der EU-Kommission wissen, wie sie ihre Pläne begründet – insbesondere vor dem Hintergrund, dass bei der Produktion von Rüstungsgütern und deren Betrieb durch das Militär erhebliche Mengen an Treibhausgasen emittiert werden. Die Antwort aus Brüssel liegt der Berliner Zeitung nun vor.

Der Rahmen für ein nachhaltiges Finanzwesen ziele darauf ab, Anreize für Investitionen in Aktivitäten zu schaffen, die zu den Umweltzielen der EU beitragen, heißt es darin. Und „Verteidigungsunternehmen“ könnten, „genau wie Unternehmen aus anderen Sektoren, beispielsweise Investitionen in die Ökologisierung ihrer Gebäude oder in Verkehrslösungen auf der Grundlage der Taxonomie melden“.

Um den Übergang zu einer „grünen Wirtschaft“ voranzubringen und die Resilienz und Kosteneffizienz des europäischen Verteidigungssektors zu stärken, unterstütze die Kommission „die Anstrengungen dieses Sektors zur Verbesserung der Nachhaltigkeit, zur Verringerung der CO₂-Emissionen und zur Steigerung der Kreislauffähigkeit bei der Ressourcennutzung“. So sei beispielsweise für den Europäischen Verteidigungsfonds eine spezielle Kategorie „Energieresilienz und ökologischer Wandel“ festgelegt worden. Die Kommission bekräftigt in ihrer Antwort an De Masi, dass die „Verbesserung des Zugangs der Verteidigungsindustrie zu Finanzmitteln“ eine „Priorität“ sei.


Von der Leyen auf Kriegskurs: Das sind die Pläne der neuen EU-Kommission

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28.11.2024


BND-Chef zum Ukraine-Krieg: „Wir stehen in einer direkten Auseinandersetzung mit Russland“

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29.11.2024


Diese allgemein gehaltene Antwort überzeugt den BSW-Politiker nicht. Dass auch Rüstung als nachhaltig eingestuft werde, zeige, „dass der militärisch-industrielle Komplex Europa fest im Griff hat“, sagte De Masi der Berliner Zeitung. Von der Leyens Green New Deal sei vor allem ein Deal für Lobbyisten, die das schmutzigste Geschäft, den Krieg, über die Taxonomie grün waschen wollten. „Daran erkennt man den Irrsinn: Nichts ist so schädlich für das Klima wie Krieg und Zerstörung, aber Hauptsache der Panzer spart Sprit oder die Raketen werden klimaeffizienter produziert“, so De Masi.

Der New Deal unter US-Präsident Roosevelt habe mit höheren Löhnen und staatlichen Investitionen Hoffnung gemacht, „die EU pappt dem BlackRock-Kapitalismus ein grünes Siegel auf. Das kann nicht funktionieren“.


Hat eine Lobbykampagne der Rüstungsindustrie die Entscheidung der EU-Kommission beeinflusst?

Brisant an den Plänen der EU-Kommission, Rüstung als nachhaltig einstufen zu wollen, ist, dass sie das Ergebnis einer großen Lobbykampagne der Rüstungsindustrie in den vergangenen zwei Jahren sind, wie Recherchen der NGO Lobbycontrol und der taz vom Oktober zeigen. Die Industrie argumentiert, dass Investitionen in Rüstung und Verteidigung den Frieden sichern und damit Nachhaltigkeit ermöglichen. Laut taz und Lobbycontrol hat diese Argumentation Eingang in mindestens zwei der wichtigsten Strategiepapiere der EU-Kommission gefunden, darunter das oben erwähnte EDIS. Dort würden Formulierungen verwendet, die sich wortwörtlich mit Passagen aus Stellungnahmen eines Rüstungslobbyverbandes deckten.

Tatsächlich findet sich im EDIS-Strategiepapier mehrfach die Argumentation, dass „die europäische Verteidigungsindustrie entscheidend zu Resilienz, Sicherheit und sozialer Nachhaltigkeit“ beitrage. Vor diesem Hintergrund stehe „der EU-Rahmen für ein nachhaltiges Finanzwesen voll und ganz im Einklang mit den Bemühungen der Union, der europäischen Verteidigungsindustrie einen ausreichenden Zugang zu Finanzmitteln und Investitionen zu ermöglichen“.


Von der Leyen will Zeitenwende auf EU-Ebene

Die Tatsache, dass bestimmte Aktivitäten der Verteidigungsindustrie bisher nicht in der EU-Umwelttaxonomie enthalten sind, habe keinen Einfluss auf die „Umweltleistung“ der Verteidigungsindustrie und „sollte daher keine Auswirkungen auf ihren Zugang zu Finanzmitteln haben“, heißt es im EDIS-Papier weiter. Der Verteidigungssektor bemühe sich bereits um ökologische Nachhaltigkeit – diese Anstrengungen müssten sichtbar gemacht werden, um zur „allgemeinen gesellschaftlichen Akzeptanz“ von Rüstung beizutragen.

Das EDIS-Papier plädiert dafür, „in Europa eine Kultur der Verteidigungsbereitschaft zu etablieren“. Es kann als eine Art Zeitenwende-Dokument auf EU-Ebene angesehen werden.


Lesen Sie mehr zum Thema

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Info: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/eu-will-ruestung-als-nachhaltig-einstufen-krieg-soll-gruen-gewaschen-werden-li.2277842


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.



Weiteres:




aus e-mail von Doris Pumphrey, 4. Dezember 2024, 8:51 Uhr


/Zur Ergänzung (doris p):

Auch die NATO sorgt sich natürlich um das Wohlergehen der Welt. //Als

Verteidigerin der „westlichen Werte“ nimmt sie das Thema Klimarettung

todernst. Am 28. Juni 2022 //versprach

<https://www.nato.int/cps/en/natohq/197168.htm?selectedLocale=en> der

damalige Generalsekretär Jens Stoltenberg das Militärbündnis "grün zu

überarbeiten". Bis zum Jahr 2050 werde die NATO CO2 Emissionen auf null

senken und die Soldaten in Elektrofahrzeugen auf die Schlachtfelder

schicken…


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

04.12.2024

Neues vom Wirtschaftskrieg (260): Trump stellt Sanktionen zur Disposition

lostieu.eu, 4. Dezember 2024

Deutschland kann weiter russisches Gas importieren. China revanchiert sich für US-Sanktionen. Und USA und Nato erwägen Aufhebung von Russland-Sanktionen.

  • USA und Nato erwägen Aufhebung von Sanktionen. Der künftige US-Präsident Trump erwägt auch die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland, um den Krieg um die Ukraine zu beenden. Dies wurde am Rande eines Treffens der Nato-Außenminister in Brüssel bestätigt. Auch “der Umgang mit Sanktionen” stehe “im Raum”, sagte Außenministerin Baerbock. Allerdings setzt Baerbock sich dafür bisher nicht ein – im Gegenteil: Auf EU-Ebene fordert Baerbock ein neues Sanktionspaket. Dass es in Trumps Plänen nauch um Sanktionen geht, hatte zuerst CNN berichtet – Mehr hier
  • China revanchiert sich für US-Sanktionen. China has banned shipments to the US of several “dual-use” minerals and metals used in semiconductor manufacturing and military applications, in a rapid retaliation by Beijing against export curbs from Washington that pushed the shares of a leading Chinese tech company down 10 per cent. China’s commerce ministry on Tuesday said it would not permit the export of dual-use items related to gallium, germanium, antimony and superhard materials to the US, and that it would implement stricter controls for graphite-related items. (FT)
  • Deutschland kann weiter russisches Gas importieren. Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass russisches Gas weiter nach Deutschland gelangt. »Für die Anlandung von russischem Flüssig-Erdgas (Liquefied Natural Gas – LNG) gibt es in der Europäischen Union keine rechtlichen Beschränkungen«, heißt es in einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an den BSW-Abgeordneten Christian Leye. »Insofern ist es möglich, dass auch deutsche Unternehmen an europäischen Häfen russisches LNG anlanden könnten.« (Der Spiegel)

3 Comments

  1. Karl
    4. Dezember 2024 @ 08:21

    Wann wird Nordstream 2 wieder in Betrieb genommen?

Reply

  • ebo
    4. Dezember 2024 @ 08:31

    Unter Trump nie

    Reply

  • Michael
    4. Dezember 2024 @ 07:49

    Sanktionen sind – wie Krieg – eine Form politischer Gewalt. Wer Frieden will kann nur mittels Diplomatie agieren.
    U. a. auch deshalb mūssen die seit 60 Jahren andauernden Sanktionen gegen Cuba sofort aufgehoben werden, insbesondere auch weil die UNGeneralversammlung wiederholt mit 188 zu 191 Stimmen fūr die Einstellung gestimmt hat! Nur die USA und Israel stimmten dagegen während sich Moldawien enthielt!?


  • Info: https://lostineu.eu/neues-vom-wirtschaftskrieg-260-trump-stellt-sanktionen-zur-disposition/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


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    Weiteres:




    Update Georgien: Klatsche für Surabischwili


    lostineu.eu, vom 3. Dezember 2024

    Das Verfassungsgericht in Georgien hat einen Antrag von Präsidentin Surabischwili auf Annullierung des Ergebnisses der Parlamentswahl zurückgewiesen. Das Gericht erklärte, es habe die Klagen nicht angenommen, die Entscheidung sei “endgültig”. Die EU-freundliche Surabischwili wollte das Ergebnis der Wahl vom 26. Oktober annullieren lassen. Grund für die Beschwerde seien die “weit verbreiteten Verstöße gegen das Wahlrecht und das Wahlgeheimnis”. Nun ist unklar, wie es weiter geht. Surabischwilis Amtszeit endet im Dezember – doch sie hat bereits angekündigt, weiter machen zu wollen, bis die Wahlen wiederholt werden… – Siehe auch Drei fragwürdige Behauptungen zur Krise in Georgien

    4 Comments

    1. Arthur Dent
      3. Dezember 2024 @ 17:39

      Georgien – mitten irgendwo im nirgendwo – etwa 1000 Kilometer Luftlinie von den nächsten EU-Nachbarstaaten entfernt, wird sicher unbedingt für die Erweiterung des EU-Binnenmarktes gebraucht.

    Reply

    • european
      4. Dezember 2024 @ 07:35

      Das nicht, aber es hat eine 900 km lange Grenze zu Russland, wo man noch prima Raketen aufstellen kann. Und wenn man dann noch Aserbaidschan aufnimmt, dann ergibt das zusammen eine perfekte Transitlinie vom Schwarzen Meer zum Kaspischen Meer und damit auch zum Norden Irans.

      Wir entscheiden ja nicht selbst. Wir werden entschieden. ????

      Reply

  • KK
    3. Dezember 2024 @ 17:15

    „…doch sie hat bereits angekündigt, weiter machen zu wollen, bis die Wahlen wiederholt werden…“

    Was im Klartext wohl heissen soll: „…bis ihr das Ergebnis der Wahlen endlich konveniert.“

    Reply

    • umbhaki
      3. Dezember 2024 @ 21:56

      Lasst mich raten: Die Dame ist eine gute Freundin von Frau Dr. Ursula von der Leyen, oder?


  • Info: https://lostineu.eu/update-georgien-klatsche-fuer-surabischwili/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


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    Weiteres:




    Nato: Selenskyj hat sich verrannt, Rutte auch


    lostineu.eu, vom 3. Dezember 2024

    Die Ukraine kann nicht mit einem schnellen Nato-Beitritt oder einer Einladung in den nächsten Wochen rechnen. Dies sagte Nato-Generalsekretär Rutte in Brüssel.

    Jetzt gehe es um mehr Militärhilfen, nicht um einen Beitritt, sagte Rutte bei einem Treffen der Nato-Außenminister. Die Ukraine müsse vor möglichen Verhandlungen in eine “Position der Stärke” gebracht werden.

    Zuvor hatte Selenskyj eine Nato-Einladung noch in dieser Woche gefordert. Dies sei die beste Garantie dafür, dass Russland das Land nicht mehr angreift, wenn es zu einer Verhandlungslösung kommt.

    Doch ein Nato-Beitritt ist genau das, was Russland mit dem Krieg verhindern will. Der Kreml hatte die Militärallianz vor einer solchen Einladung gewarnt und von einer “inakzeptablen” Bedrohung gesprochen.

    Auch die USA und Deutschland sind gegen einen schnellen Nato-Beitritt. Dies dürfte Kanzler Scholz bei seinem jüngsten Besuch in Kiew bekräftigt haben. Selenskyj weiß also nur zu gut, dass er Unmögliches fordert.

    Unmöglich ist aber auch Ruttes Plan, die Ukraine in eine “Position der Stärke” zu bringen. Bis zum Amtsantritt von US-Präsident Trump im Januar ist dies undenkbar. Sowohl Rutte als auch Selenskyj haben sich verrannt…

    Bleibt zu hoffen, dass Trump einen Plan hat…

    Mehr zum Krieg um die Ukraine hier

    P.S. Immerhin, plötzlich redet man in der Nato von Friedensgesprächen mit Russland…

    4 Comments

    1. Michael
      3. Dezember 2024 @ 14:40

      Man könnte auch sagen – statt „verrannt“ – Selenskyj, Rutte, etc. sind Ideologen und haben die Realitãten verkannt! Alldieweil auch die unsāgliche Baerbock in Peking nichts als ideologische Borniertheit unter Beweis stellt und einen weiteren Scherbenhaufen anrichtet! Man muss sich fragen ob im sog. Westen nur noch Idioten zugange sind!?

    Reply

    • KK
      3. Dezember 2024 @ 17:12

      “Man muss sich fragen ob im sog. Westen nur noch Idioten zugange sind!?”

      Eigentlich muss man sich das gar nicht fragen, da man sich diese Frage ja ganz gut selbst beantworten können müsste…

      Reply

      • Karl
        4. Dezember 2024 @ 08:44

        Das ist keine persönliche Sache (auch wenn es immer noch reizt, der Bärböckin einen mitzugeben; Sie können das hier täglich wiederholen …)

        Vielmehr hat sich der Westen insgesamt verrannt.

        Dass wir in Europa zu Frieden und Wohlstand zurückkehren, sehe ich nicht. Trump macht nur Zwischendurch-“Deals”. Aus den internationelen Abrüstungsverträgen ist er bereits in seiner letzten Amtszeit ausgestiegen. Deshalb wird das Verrennen weitergehen: “Der Westen im Niedergang” (Emmanuel Todd)

  • Arthur Dent
    3. Dezember 2024 @ 13:14

    Wir sind bei – Wünsch Dir Was –
    hier moderiert von der Addams Family (die hielten sich auch für völlig normal


  • Info: https://lostineu.eu/rutte-gibt-selenskyj-einen-korb-schon-wieder/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


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    04.12.2024

    Nachrichten von Pressenza: Lied der Hoffnung aus Málaga für Frieden und Gewaltfreiheit

    aus e-mail von <newsletter@pressenza.com>, 4. Dezember 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 04.12.2024


    Lied der Hoffnung aus Málaga für Frieden und Gewaltfreiheit


    Am 26. November wurde Málaga zu einer lebendigen Bühne der Menschlichkeit und Hoffnung. Die Kundgebung begann auf der symbolträchtigen Plaza de la Merced und zeigte eindrucksvoll die menschliche Fähigkeit zu gewaltfreiem Zusammenleben und kollektivem Handeln. Die Aktion fand im Rahmen&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/lied-der-hoffnung-aus-malaga-fuer-frieden-und-gewaltfreiheit/


     -----------------------


    Syrien am Abgrund


    CDU/CSU-Fraktionssprecher dringt mit Blick auf das Wiederaufflammen des Krieges in Syrien auf Flüchtlingsabwehr. In Syrien drohen ein Zerfall der 2016 etablierten prekären Ordnung und das Erstarken von Jihadisten. Mit Blick auf das Wiederaufflammen des Krieges in Syrien sorgen sich deutsche&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/syrien-am-abgrund/


     -----------------------


    Ukraine-Krieg: Viele Medien versagen als Vierte Gewalt


    Medien kritisieren Kanzler Scholz und Präsident Biden als «zu weich» und fordern einseitig mehr und weitreichendere Waffen. Urs P. Gasche für die Online-Zeitung INFOSperber. Die kritische Haltung vieler großer Medien besteht darin, westliche Regierungen damit zu konfrontieren, dass sie viel&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/ukraine-krieg-viele-medien-versagen-als-vierte-gewalt/


     -----------------------


    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    04.12.2024

    KonjunkturWas ist mit dem deutschen Arbeitsmarkt los?

    makronom.de, vom 3. Dezember 2024, CHRISTIAN HUTTER& ENZO WEBER,  Deutschland,
    Der Arbeitsmarkt war lange Zeit eine verlässliche Stütze. Doch nun zeigt er überraschende Schwächen – und ohne wirtschaftspolitische Impulse könnte er seinen stabilisierenden Charakter verlieren. Ein Beitrag von Christian Hutter und Enzo Weber.


    Fast zwei Jahrzehnte lang erwies sich der Arbeitsmarkt in Deutschland als erstaunlich stark. Die Beschäftigung wuchs kräftig, die Arbeitslosigkeit konnte halbiert werden. Dabei entwickelte sich der Arbeitsmarkt auch in konjunkturell schwächeren Phasen vergleichsweise gut. In der Folge, insbesondere aber seit der Großen Rezession, war der Zusammenhang zwischen Konjunktur und Beschäftigungswachstum über die Jahre schwächer geworden. Diese Entwicklung mit einem stabilen Beschäftigungstrend machte den Arbeitsmarkt über viele Jahre zu einer Stütze für die Wirtschaftsentwicklung. Zuletzt gab es allerdings vermehrte Hinweise darauf, dass der Arbeitsmarkt sich nicht mehr erstaunlich gut, sondern im Gegenteil erstaunlich schlecht entwickelt.

    Das Wachstum der Erwerbstätigkeit in Deutschland flacht seit drei Jahren zunehmend ab und kam im 3. Quartal 2024 völlig zum Erliegen. Diese Abflachung war bis zum 2. Quartal 2024 aufgrund einer entsprechenden Konjunkturflaute auch erwartbar. Die Art und Weise, wie sich Konjunktur in Beschäftigung übertrug, war weitgehend unauffällig. Dies änderte sich im 3. Quartal 2024: Die Erwerbstätigkeit sank hier erstmals überhaupt (außer in den Lockdowns der COVID-19-Pandemie), und zwar um 45.000 Personen – das ist eine wesentlich schlechtere Entwicklung, als die Konjunktur es hätte erwarten lassen.

    Zu diesem Ergebnis kommt man, wenn man die Änderung der Erwerbstätigkeit auf die Änderung des Bruttoinlandsprodukts und die eigene Vergangenheit regressiert und dann die Residuen aus dieser Regression betrachtet (siehe Abbildung 1). Negative Residuen zeigen eine über die Konjunkturschwäche hinausgehende negative Beschäftigungsentwicklung an. Liegen sie sogar unterhalb des Bandes (gestrichelte Linie), sind sie besonders auffällig.


    Abbildung 1: Änderung der Erwerbstätigkeit (in 1.000 Personen)

    Quelle: Eigene Berechnungen; Daten von destatis.


    In der Tat wird deutlich, dass sich die Beschäftigung im 3. Quartal 2024 auffallend schlecht entwickelt hat – noch einmal um 76.000 Personen unter dem, was man aufgrund der schwachen Konjunkturentwicklung hätte erwarten können. Ein noch negativeres Residuum gab es ansonsten nur in den Lockdowns der COVID-19-Pandemie.

    Um nun festzustellen, in welchen Teilen der Wirtschaft die Entwicklung zuletzt ungewöhnlich schlecht (oder gut) war, führen wir die obigen Regressionsanalysen nicht auf aggregierter Ebene, sondern auf der Ebene der zehn Wirtschaftsbereiche durch. Dadurch erhalten wir weitere Einblicke, wo genau die Beschäftigungsentwicklung krankt. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei das 3. Quartal 2024 – hier hatten wir ja ein ungewöhnlich starkes negatives Residuum festgestellt. Tabelle 1 zeigt das entsprechende Residuum in den einzelnen Wirtschaftsbereichen, das also nicht durch die Entwicklung der jeweiligen Bruttowertschöpfung erklärbar ist.


    Tabelle 1: Residuum in den einzelnen Wirtschaftsbereichen

    Quelle: Eigene Berechnungen; Daten von destatis.


    Es wird deutlich, dass insbesondere im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe die Beschäftigungsentwicklung schlechter war, als es sich durch die Konjunktur erklären ließe: um über 30.000 Personen nach unten weicht die tatsächliche von der erwarteten Entwicklung ab. Das liegt an einer schwachen Entwicklung in den Konsumbereichen Handel und Gastgewerbe, in letzterem vor allem bei den Minijobbern. Danach folgen die Unternehmensdienstleister und das Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe. Das spiegelt die kritische Lage der Industrie wider, und im Schlepptau auch der Zeitarbeit (die zu den „Unternehmensdienstleistern“ gehört). Positiv überraschen konnten dagegen nur die Öffentlichen Dienstleister, Erziehung, Gesundheit sowie der Bereich Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen, und das auch nur vergleichsweise begrenzt.

    Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zumindest für die aktuelle Entwicklung der Erwerbstätigkeit jenseits der schlechten Konjunktur auch weitere Faktoren wichtig sind. Wenn die Beschäftigung stärker sinkt als durch die Konjunktur verursacht, müssen weitere arbeitsmarktspezifische Faktoren eine Rolle spielen. Für den jahrelangen Aufschwung waren Faktoren wie Arbeitskräfteangebot, Matching-Effizienz und die Intensität der Stellenschaffung relevant, die neben der Konjunktur den Arbeitsmarkt beeinflussen.

    Einige dieser arbeitsmarktspezifischen Faktoren, die zuvor mehr als ein Jahrzehnt zum kräftigen Beschäftigungswachstum beigetragen hatten, haben sich zuletzt abgeschwächt. So entwickelt sich das Erwerbspersonenpotenzial mittlerweile zwar noch positiv, aber flacher, die Intensität der Stellenschaffung ist sehr niedrig, und auch die Übergangsraten in Jobs sind schwach.

    Welche Rolle spielt die politische Unsicherheit?

    Ein weiterer Faktor liegt in der hohen Unsicherheit, die sich aktuell gerade in negativen Nachrichten zur Zukunft des Industriestandortes Deutschland ausdrückt. Die deutsche Volkswirtschaft wächst nun schon seit drei Jahren nicht mehr. Und 2025 droht dann das vierte Jahr zu sein, in dem sie nicht entscheidend vorankommt. Je länger die Wirtschaftsflaute anhält, desto tiefere Spuren hinterlässt sie am Arbeitsmarkt. Verlieren die Firmen die Zuversicht auf eine Erholung, sinkt auch die Bereitschaft, neue Stellen zu schaffen oder Arbeitskräfte trotz schlechter Zeiten zu halten und für die Zukunft Jobs aufzubauen.

    Abbildung 2 zeigt, dass die politikbedingte wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland derzeit in der Tat nach dem Hoch zu Beginn der Energiekrise wieder Rekordwerte verzeichnet. Nimmt man den Index in die Beschäftigungsregression mit auf, lässt sich von dem negativen Residuum im dritten Quartal 2024 tatsächlich mehr als die Hälfte erklären. Unsicherheit beeinträchtigt also Beschäftigung über die Konjunktur hinaus.

    Abbildung 2: Economic Policy Uncertainty Index für Deutschland


    Eine antizipierbare und entschiedene Linie der Wirtschaftspolitik ist also nicht nur für zukunftsweisende Investitionen in Deutschland von Bedeutung. Ein grundsätzliches Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst auch das Verhalten am Arbeitsmarkt, also die Investitionen in Beschäftigung. Diese sind entscheidend für die Konjunktur, denn Beschäftigung sichert die Einkommen und damit die Konsumnachfrage. Sie sind aber auch entscheidend für künftiges Wachstum mit einem transformativen Aufschwung, den es nur gibt, wenn die Kompetenzen der Fachkräfte für die Transformation eingesetzt und weiterentwickelt werden.


    Quelle: „Measuring Economic Policy Uncertainty“ by Scott R. Baker, Nicholas Bloom and Steven J. Davis at www.PolicyUncertainty.com.

     

    Zu den Autoren:

    Christian Hutter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen” des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    Enzo Weber leitet den Forschungsbereich „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen” des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Wirtschaftsforschung, insbesondere Makroökonometrie und Arbeitsmarkt, der Universität Regensburg.


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    04.12.2024

    Hochtechnologie-Sektor: Spannungen zwischen USA und China eskalieren

    freedert.online, 4 Dez. 2024 07:25 Uhr, Von Rainer Rupp

    Durchbrüche auf dem Gebiet der Halbleiter können "weltverändernde" Auswirkungen, zivile und militärische. Daher spielen Chips eine zentrale Rolle im High-Tech-Krieg der USA gegen China. Dabei will Washington sich mit Zwangsmaßnahmen wirtschaftliche und technologische Überlegenheit sichern auf Kosten seiner "Verbündeten".


    Quelle: Gettyimages.ru © Gri-spb


    ymbolbild: Maschine für die Produktion von Mikroprozessoren mit chinesischer Flagge.


    Halbleiter sind ein kritischer Bestandteil moderner Technologie und somit auch der Militärtechnologie. Nach Berichten von Reuters vom 22. November 2024 hatte die Biden-Administration angekündigt, schon bald eine neue Runde von Sanktionen gegen die chinesische Halbleiterindustrie zu verhängen. Darauf hat der Sprecher des chinesischen Handelsministeriums He Yadong geantwortet, dass China in diesem Fall "notwendige Gegenmaßnahmen" ergreifen würde. Diese Aussage deutet auf eine erhebliche Eskalation im strategischen Wettbewerb zwischen den beiden globalen Mächten hin, und zwar mit Fokus auf Technologie, nationale Sicherheit und wirtschaftliche Hebelwirkung. Diese Analyse befasst sich mit den Auswirkungen, potenziellen Vergeltungsmaßnahmen Chinas und den weiterreichenden geopolitischen Konsequenzen dieses Schrittes.

    Hintergrund zur US-Entity List und Halbleiter-Beschränkungen

    Die US-Entity List ist eine Handelsbeschränkungsliste, die vom Büro für Industrie und Sicherheit (BIS) unter dem US-Handelsministerium verwaltet wird. Unternehmen, die auf diese Liste gesetzt werden, haben eingeschränkten Zugang zu US-Technologie oder -Produkten, es sei denn, sie erhalten eine spezifische Exportlizenz, die oft verweigert wird, wenn die Entität ein Risiko für die nationale Sicherheit oder die Außenpolitik darstellt. Die Biden-Administration hat seit Ende 2022 schrittweise die diesbezüglichen Beschränkungen gegen China verschärft, vor allem für die Bereiche fortgeschrittene Halbleiterfertigung, künstliche Intelligenz (KI) und Quantencomputing-Technologien. Die offiziell für diese Schritte angegebenen Gründe sind vielfältig:

    • Nationale Sicherheit: Man wolle verhindern, dass China fortschrittliche militärische Technologien entwickelt, die die Sicherheitsinteressen der USA bedrohen könnten.
    • Wirtschaftsstrategie: Die US-Dominanz in Spitzentechnologie-Sektoren soll aufrechterhalten werden.
    • Schutz des geistigen Eigentums: US-Innovationen sollen vor ihrem Einsatz gegen das eigene Land oder gegen US-Verbündete geschützt werden.

    Chinas Antwort, geäußert durch He, deutet auf eine Bereitschaft zur Vergeltung hin, was möglicherweise globale Technologie-Lieferketten, wirtschaftliche Beziehungen und bilaterale Handelsabkommen beeinflussen könnte. Zusammengefasst könnte das Folgendes beinhalten:

    1. Subventionen

    China könnte US-Techfirmen auf eine ähnliche Liste setzen und deren Zugang zum chinesischen Markt einschränken oder ihnen höhere Zölle auferlegen. Dies würde Unternehmen wie Nvidia, Qualcomm und Intel, die erhebliche Operationen in China unterhalten, direkt treffen.


    Reuters: USA verschärfen Exportkontrollen für moderne Chips nach China





    Reuters: USA verschärfen Exportkontrollen für moderne Chips nach China






    China könnte seine "Made in China 2025"-Initiative beschleunigen, mit dem Fokus auf Selbstversorgung im Halbleiterbereich. Dies könnte stärkere Subventionen und Unterstützung für einheimische Chiphersteller wie SMIC und YMTC umfassen, um die Abhängigkeit von US-Technologie zu verringern.

    Und zugleich könnte die Regierung speziell mit Blick auf die Halbleiter Forschung und Entwicklung mit prioritärer Förderung helfen, aktuelle technologische Barrieren zu überwinden, möglicherweise durch illegale Mittel wie Industriespionage oder legale wie aggressive Technologie-Akquisitionsstrategien.

    2. Ausschöpfung der Seltenen Erden:

    China dominiert die Produktion und Verarbeitung Seltener Erden, die für die Halbleiterherstellung entscheidend sind. Peking könnte die Ausfuhren dieser Materialien einschränken, was die globale Halbleiterproduktion, einschließlich US-Unternehmen, beeinflusst und teurer macht. (Anmerkung: Mittlerweile wurde tatsächlich bekannt, dass China den Export von kritischen Rohstoffen wie Gallium, Germanium und Antimon in die USA untersagt hat.)

    3. Diplomatische und wirtschaftliche Gegenmaßnahmen:

    Auch diplomatische Proteste durch internationale Organisationen wie die WTO oder bilaterale Gespräche sind denkbar, um die Rechtmäßigkeit oder Fairness der US-Aktionen anzufechten.

    Wirtschaftliche Gegenmaßnahmen könnten US-Exporten in anderen Sektoren mittels Zöllen oder Nicht-Zollbarrieren schaden.

    Wie auch immer, der US-amerikanische Chipkrieg gegen China hat bereits Auswirkungen auf die globalen Lieferketten, was durch eine Eskalation nur noch vertieft wird. Denn die Halbleiterlieferkette ist global, mit Produktionsschritten, die sich über mehrere Länder erstrecken. Neue Sanktionen könnten diese Ketten zusätzlich stören, was zu höheren Kosten, Verzögerungen bei Produkteinführungen und möglichen Engpässen bei Konsumelektronik führen könnte.


    Intel-Chef verlässt angeschlagenen Konzern – Auswirkungen auf Standort Magdeburg ungewiss




    Intel-Chef verlässt angeschlagenen Konzern – Auswirkungen auf Standort Magdeburg ungewiss






    Zugleich könnten Unternehmen, z. B. in Deutschland, gezwungen sein, ihre Lieferketten zu diversifizieren, weg von China, was Trends zur Rückverlagerung ins eigene Land oder in befreundete Länder beschleunigen könnte, die eher mit US-Interessen übereinstimmen. Beides aber würde eine erhebliche Kostensteigerung mit sich bringen und die westlichen Produkte letztendlich auf den globalen Märkten noch teurer und noch weniger wettbewerbsfähig machen.

    Aus Erfahrungen mit China müsste der Westen auch wissen, dass Sanktionen, die darauf abzielen, den technologischen Aufstieg Chinas zu bremsen, in der Regel unbeabsichtigt das Gegenteil bewirkt haben; sie haben nämlich in China eigene Innovationen zur Überwindung dieser vom Westen aufgezwungenen Engpässe zur zwingenden Notwendigkeit gemacht, was langfristig auch auf dem Gebiet der Halbleiter zum Ende der Vormachtstellung in dieser Branche führen wird.

    Die geopolitischen Implikationen dieser US-Politik sind klar, und auch Deutschland profitiert nicht von seiner blinden US-Gefolgschaft. Aber auch andere mit Washington befreundete Staaten sind Opfer dieser US-Machtpolitik, die ausschließlich auf den US-Vorteil ausgerichtet ist. Denn die USA haben ihre Verbündeten wie Japan, Südkorea und die Niederlande gedrängt, ihre Exportrichtlinien den US-Interessen anzupassen, wodurch diese viel Geld verlieren.

    Chinas Antwort könnte diese US-Allianzen zusätzlich unter Druck setzen, wenn die US-Verbündeten weitere wirtschaftliche Konsequenzen zu spüren bekämen, oder wenn China wirtschaftliche Anreize bietet, Handelsbeziehungen aufrechtzuerhalten.


    China dreht Spieß um: Schmerzhafte Sanktionen gegen USA





    Meinung

    China dreht Spieß um: Schmerzhafte Sanktionen gegen USA





    Diese US-Eskalation ist Teil eines breiteren Wettlaufs um technologische Dominanz. Länder wie die EU und Indien könnten sich in einer Position befinden, Technologie- oder Handelsabkommen zu vermitteln, wobei beide Seiten für nationale Interessen spielen. Andererseits könnte der US-Tech-Krieg sich zu einem breiteren Wirtschaftskrieg entwickeln, bei dem Technologie nicht nur ein Werkzeug für Fortschritt, sondern eine Waffe in der geopolitischen Strategie wird.

    Fazit

    Die Entscheidung der USA, mehr chinesische Halbleiterfirmen auf die Entity List zu setzen, ist ein kalkulierter Schritt in einem hochriskanten Spiel, bei dem sich die USA unverdient und mit Zwangsmaßnahmen wirtschaftliche und technologische Überlegenheit auf Kosten der anderen sichern wollen. Chinas Versprechen, mit "notwendigen Maßnahmen" zu reagieren, deutet auf eine vielschichtige Strategie hin, die direkte wirtschaftliche Vergeltung, beschleunigte heimische Technologieentwicklung und den strategischen Einsatz seiner Kontrolle über kritische Materialien umfassen könnte.


    Mehr zum Thema - Peking "sehr verärgert" nach millionenschwerem Waffendeal zwischen Taipeh und Washington


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/wirtschaft/228203-hochtechnologie-sektor-spannungen-zwischen-usa-und-china-eskalieren


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    04.12.2024

    Scholzens Kostüm, Baerbocks Arroganz: Die doppelte außenpolitische Demütigung

    Von Dagmar Henn

    Vielleicht ist es ja angesichts der möglichen Neuwahlen so etwas wie das Schaulaufen im Eiskunstlauf nach Abschluss der Wettbewerbe – Scholz und Baerbock gleichzeitig im Ausland, und beide gleichermaßen bemüht, das deutsche Ansehen noch ein Loch tiefer zu hängen.


    Quelle: www.globallookpress.com © Kay Nietfeld


    Scholz und Selenskij, Kiew, 02.12.2024


    Wo es gerade so modisch ist, von Beleidigungen zu reden – gestern ist es zwei Regierungsmitgliedern gleichzeitig gelungen, ihr eigenes Land wirkungsvoll zu beleidigen. Was vielleicht nicht mehr viel ausmacht, da der Ruf ohnehin ruiniert ist und ein Deutschland ohne Industrie nur noch so relevant ist wie Mauritius, aber dennoch, auf diese Mischung aus Erschrecken, Belustigung und Schmerz könnte man gern verzichten.


    Oberst Reisner: Russen beschleunigen Vormarsch – Operativer Durchbruch jederzeit möglich





    Oberst Reisner: Russen beschleunigen Vormarsch – Operativer Durchbruch jederzeit möglich





    Klar, Kandidatin Nummer eins für solche Momente ist Außenministerin Annalena Baerbock. Wobei die Erklärung, die das Auswärtige Amt in ihrem Namen vor ihrer Abreise veröffentlichte, nicht frei von Humor ist. Mit diesem Satz beispielsweise:

    "Als größte Volkswirtschaft Europas stehen wir für unsere Interessen genauso ein, wie es die chinesische Führung für ihre Interessen tut."

    Das ist nicht wirklich der Eindruck, den das Verhalten der letzten Jahre erweckt hat, und natürlich auch nicht das Verhalten, das Baerbock in China tatsächlich zeigte. Das wurde vielmehr an anderer Stelle angedeutet:

    "Statt als permanentes Mitglied im UN-Sicherheitsrat Verantwortung für Frieden und Sicherheit in der Welt zu tragen, stellt sich China mit seiner Wirtschafts- und Waffenhilfe für Russland gegen unsere europäischen Kerninteressen."

    Was aus dem Munde einer Ministerin, die dafür gesorgt hat, dass Deutschland im Verfahren um den Genozid in Gaza vor dem Internationalen Gerichtshof an der Seite Israels steht, und die sogar einst erklärt hatte "wir befinden uns im Krieg mit Russland", natürlich auch Ironie sein könnte, wenn denn der zur Ironie erforderliche Verstand gegeben wäre.

    Der Termin in Peking war die siebte Runde des strategischen Dialogs zwischen China und Deutschland zu Diplomatie und Sicherheit. Aber nach dem Bericht der Global Times war der einzige Punkt, an dem Baerbock vielleicht, ausnahmsweise, tatsächlich deutsche Interessen vertrat, die vom chinesischen Außenministerium wiedergegebene Zusicherung, bei den Verhandlungen über EU-Schutzzölle für Elektroautos "eine beidseitig akzeptable Lösung zu finden".

    Die Antwort auf Baerbocks Vorhaltungen ließ Lin Jian, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, bereits auf seiner regulären Pressekonferenz am Montag erkennen:

    "China hat seine Haltung zur Ukraine-Krise schon oft deutlich gemacht. Wir stehen fest gegen grundlose Vorwürfe, Schuldzuweisungen und politische Manipulation".


    Baerbock in China: "Wirtschafts- und Waffenhilfe für Russland" als Thema





    Baerbock in China: "Wirtschafts- und Waffenhilfe für Russland" als Thema






    Eine offizielle Antwort auf Baerbocks Vorhaltungen gibt es noch nicht. Abgesehen von der unmittelbaren Reaktion während des Besuchs – es gab nach dem Gespräch keine gemeinsame Pressekonferenz. Was sich unter den Vorgaben chinesischer Höflichkeit in ein deutliches "wir haben die Schnauze voll" übersetzen lässt.

    Es ist ja auch dreist, als Vertreterin des Landes, das nach den USA den Krieg in der Ukraine am eifrigsten anheizt und fast die vollständige Palette militärischer Ausrüstung dorthin liefert, China Vorhaltungen zu machen, dass es womöglich Drohnenteile oder Mikrochips liefert, die militärisch genutzt werden könnten. Abgesehen davon, dass chinesische Diplomaten gut informiert sind und sowohl den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands im Blick haben als auch die hemmungslose Unterwerfung unter die US-Politik, und dass ihnen wohl bewusst sein dürfte, dass Baerbock vielleicht die Interessen einiger Kapitalgruppen vertritt, aber weder jene der deutschen Bevölkerung noch jene der deutschen Industrie - das einzig wirklich spannende an dieser Reaktion ist die Frage, ob sie, indem sie hinter ihr die Türen schlossen, dadurch eher ihre Wut oder ihr explodierendes Gelächter verbergen wollten.

    Wenn man wissen will, wie hoch dieser Besuch in China gehängt wird, hilft auch da die Global Times weiter. Ihre Überschrift vom 01.12. lautet: "Der Premierminister Nepals, der kambodschanische Senatspräsident und die deutsche Außenministerin besuchen China am Montag."

    Wie auch immer, von Baerbock ist man dergleichen ja gewohnt. Und auch Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine eigenen Top Ten der Peinlichkeiten, angeführt von dem berühmten Moment mit US-Präsident Joe Biden, als dieser die Zerstörung von Nord Stream ankündigte. Vielleicht ist es ja eine logische Entwicklung, dass es da keinen Halt nach unten gibt, wenn man eine derartige Pose der Unterwürfigkeit einmal eingenommen hat. Allerdings, im Verhältnis zu den Vereinigten Staaten kann man zumindest noch eine Restrationalität behaupten.

    Bei seinem Besuch in Kiew hat Scholz jedoch gezeigt, dass er ernsthaft um den Titel des Limbo-Königs ringt. Scholz, der selbst auf Parteitagen der SPD zwar ohne Krawatte, aber doch in Anzug und Hemd auftritt, hielt es für erforderlich, sich in Kiew dem abgelaufenen ukrainischen Präsidenten anzugleichen und neben ihm im Pullover aufzutreten.


    Überraschungsbesuch: Bundeskanzler Scholz trifft in Kiew ein





    Überraschungsbesuch: Bundeskanzler Scholz trifft in Kiew ein






    Was, soziokulturell gesprochen, eine Unterwerfungsgeste ist, eines der unzähligen menschlichen Äquivalente jenes Moments, wenn sich Hunde auf den Rücken werfen und die Weichteile darbieten. Vielleicht neidet Scholz Selenskij die Möglichkeit, Unzählige der eigenen Staatsbürger nutzlos dem Tod preiszugeben, und erachtet ihn deshalb als ungleich mächtiger. Oder er unterwirft sich einfach gern. Als ehemaliger Hamburger Bürgermeister müsste er allerdings wissen, dass es dieses Erlebnis auch als Dienstleistung gibt und keine Notwendigkeit besteht, das Land, von dem er behauptet, es zu vertreten, in diese privaten Neigungen hineinzuziehen.

    Jedenfalls hat er es geschafft, bei seinem Besuch in Kiew ein Bild zu erzeugen, das zwar nicht in den realen Konsequenzen für die Deutschen, aber im Ekelfaktor mit jenem Moment im Weißen Haus gleichzuziehen vermag. Es ist diese Kleidung, diese unheimliche Mischung aus "hier fühle ich mich wohl" und "ich darf Selenskij nicht bloßstellen", die eine weit eindringlichere Botschaft vermittelt als die hundertzwanzigste Wiederholung von "solange es nötig ist". Wirklich jeder weiß inzwischen, dass Kiew diesen Krieg verloren hat, und Scholz müsste, wenn die deutschen Nachrichtendienste inzwischen nicht völlig verrottet sind, regelmäßig sogar Informationen über die tatsächliche Lage, die tatsächlichen Verluste der Ukraine erhalten, die nicht in den deutschen Zeitungen stehen.

    Das ist eine eigenartige Umkehr. Als Angela Merkel 2014 in Kiew eintraf, beim neugewählten Präsidenten Poroschenko, trug sie einen weißen Blazer und betrachtete ihn, als hätte sie gerade einen großen Fisch an Land gezogen. Ein Blick, der ein großgeschriebenes Possessivpronomen beinhaltete. Zehn Jahre und dutzende in den Untergang der Ukraine investierte Milliarden später reist ein anderer deutscher Regierungschef nach Kiew und vermittelt den Eindruck, es sei eine Gnade, dass ein Selenskij ihm die Hand reiche. Wenn es noch eines deutlichen Beweises bedürfte, dass diese Art der Außenpolitik letztlich immer auch den Verfall des Landes befördert, von dem sie ausgeht - Scholz hat das hiermit ein weiteres Mal bewiesen.

    Nachdem aber, mit oder ohne Neuwahlen, keine Besserung in Sicht ist und dieses transatlantische Hinterdreingedackele auf jeden Fall fortgesetzt werden wird, vielleicht kann man wenigstens eine kleine Bitte nach Berlin senden: Macht das nicht mehr an einem Tag. Wenn es unbedingt in der gleichen Woche sein muss, nehmt doch bitte Montag und Donnerstag, oder Dienstag und Freitag, aber nicht auf einmal. Das ist zu viel. Nicht alle teilen Scholzens Vergnügen an der Demütigung.


    Mehr zum ThemaBaerbock in China: Pressevertreter aus dem Raum gedrängt


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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    Info: https://freedert.online/meinung/228184-scholzens-kostuem-baerbocks-arroganz-oder


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    04.12.2024

    USA wollen Nord Stream 2 heimlich den Garaus machen

    freedert.online, 4 Dez. 2024 06:00 Uhr, Von Geworg Mirsajan

    In dieser Woche tauchten in der westlichen Presse mysteriöse Leaks auf, wonach ein gewisser amerikanischer Geschäftsmann über den Erwerb von in der Ostsee gesprengten Gaspipelines von Gazprom verhandelt. Wer ist der Mann, wessen Interessen vertritt er – und warum sollte Russland diese Spekulationen ignorieren?


    Quelle: Gettyimages.ru © Serg Myshkovsky/Photodisc


    3D-Illustration einer gesprengten Unterwasser-Pipeline (Symbobild)


    "Ein Finanzier aus Miami versucht heimlich, die Pipeline Nord Stream 2 zu kaufen", berichtet die amerikanische Zeitung The Wall Street Journal. Bereits im Februar dieses Jahres beantragte Stephen Lynch (ein amerikanischer Finanzier, der früher auf dem russischen Markt tätig war) beim US-Finanzministerium die Erlaubnis zu Verhandlungen über den Kauf der Pipeline Nord Stream 2 mit ihrem Betreiber – der in der Schweiz ansässigen Nord Stream AG 2.


    Anschlag wie auf Nord Stream? Erdöl-Pipeline Druschba im Visier von Saboteuren





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    Diese Prozedur ist unumgänglich: Nord Stream 2 wurde von den Amerikanern sanktioniert, mit der Folge, dass amerikanischen Bürgern jeglicher Kontakt mit ihrem Betreiber verboten ist. Und um diese Kontakte aufnehmen zu können, ist eine Erlaubnis des US-Finanzministeriums erforderlich.

    Aber Lynch will nicht nur diese Kontaktaufnahme, sondern er beabsichtigt – wie bereits angekündigt – das Unternehmen als solches und damit alle Gaspipelines zu erwerben. Dies soll entweder direkt von Gazprom oder im Rahmen eines Versteigerungsverfahrens erfolgen (falls die Schweizer Behörden das Unternehmen nach dem Insolvenzverfahren zur Versteigerung anbieten). Der Preis liegt bei etwa 700 Millionen US-Dollar, um – wie Lynch es ausdrückt – "Nord Stream 2 zu derussifizieren".

    Was bedeutet das, und wie kann Lynch von einem solchen Geschäft profitieren?

    Ja, er ist ein bekannter Spekulant. Unter anderem versucht er, russische Vermögenswerte im Ausland – die aufgrund von Sanktionen an Wert verloren haben – zu erwerben und sie dann seiner Geschäftsbeziehungen wieder in Betrieb zu nehmen. Lynchs Initiative schaffe daher "potenziell Möglichkeiten, die umstrittene Gaspipeline wieder in Betrieb zu nehmen ... wenn im Ukraine-Krieg ein Waffenstillstand erreicht wird", so die Washington Post.

    In Wirklichkeit wird dieses finanzielle Argument – jetzt günstig kaufen, um später teurer zu verkaufen – jedoch durch die Ungewissheit über die Zukunft von Nord Stream 2 zunichtegemacht. Die Pipeline funktioniert nicht und wird wahrscheinlich auch in naher Zukunft nicht funktionieren. Nicht zuletzt, da Europa und insbesondere Deutschland den Kauf von russischem Erdgas via Pipeline prinzipiell und aus politischen Gründen ablehnten.


    Nord Stream: Neu entdeckte Schäden widersprechen Theorie vom Kreml als Auftraggeber





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    Nach der Bundestagswahl in Deutschland im Februar 2025 wird sich daran wohl nichts ändern – als Wahlkampffavorit gilt die CDU/CSU, deren Vorsitzender Friedrich Merz eine harte Verhandlungsposition gegenüber Moskau vertritt. Und er will kein russisches Erdgas über Nord Stream 2 beziehen, sondern dem Kiewer Regime die hochpräzisen Taurus-Marschflugkörper samt den für deren Instandsetzung zuständigen deutschen Militärspezialisten überlassen.

    Der potenzielle Betreiberwechsel wird an der Haltung Europas gegenüber der Pipeline nichts ändern. "Die Gaspipeline stellt lediglich ein Mittel dar, sie ist nur ein Werkzeug. Im Mittelpunkt stehen die Gasreserven und die Gasquelle. Und die Gasquelle ist Gazprom", mahnt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Folglich wird die These vom "undemokratischen russischen Gas" weiterhin gelten, ebenso wie das sogenannte Dritte Energiepaket, das es einem Erdgaslieferanten untersagt, mehr als die Hälfte der Pipeline mit seinem Erdgas zu befüllen.

    "Lynchs Argumente klingen unlogisch. Stellen wir uns vor, er erklärt dem US-Finanzministerium, dass die Amerikaner den Russen ihren Willen diktieren werden, wenn ihm der Erwerb von Nord Stream 2 erlaubt wird. Das wäre ein Druckmittel gegen Moskau. Aber in welcher Weise?", stellt Igor Juschkow, Dozent an der Finanzuniversität und Experte des Nationalen Energiesicherheitsfonds, in den Raum – eine rhetorische Frage.

    Es wäre eine Sache, wenn die Amerikaner eine funktionierende Gaspipeline erwerben und versuchen würden, sie stillzulegen. Dann würden sie beispielsweise die bestehenden Gasverträge Russlands mit europäischen Ländern und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Gazprom bedrohen, wie es die Ukraine zu Zeiten von Julia Timoschenko bereits praktizierte. Aber die Gaspipeline funktioniert schon jetzt nicht. Und die Amerikaner sind ganz offen dagegen, dass sie jemals wieder in Betrieb genommen wird.


    Wer Deutschland wirklich den Gashahn zudreht





    Meinung

    Wer Deutschland wirklich den Gashahn zudreht






    Laut einem von der Washington Post zitierten anonymen Vertreter der Biden-Administration liegt die Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 2 – und damit die Lieferung von russischem Erdgas in die EU – "nicht im Interesse der USA". Ihm zufolge setzt Moskau Gas als Druckmittel gegen Europa ein – was bedeutet, dass es in der Alten Welt überhaupt kein russisches Gas geben sollte.

    Und diese Position erklärt die Logik von Lynchs Initiative. Im Rahmen dieser Logik agiert der Geschäftsmann nämlich nicht aus Eigennutz, sondern als Vertreter des US-Staatsinteresses.

    Dieses Interesse besteht nicht nur darin, Druck auf Russland auszuüben, sondern die Gaspipeline vollständig zu zerstören. Immerhin ist einer der Pipelinezweige von Nord Stream 2 nach dem Sabotageakt unbeschädigt geblieben.

    Die russische Staatsführung wies wiederholt auf die Möglichkeit hin, die Gaslieferungen nach Europa über diesen Pipelinezweig sofort wieder aufzunehmen. Genau dieser Umstand macht der amerikanischen Regierung Sorgen. Die Saboteure hinterließen ihr kriminelles Werk unvollendet – und die USA erwarten von Lynch, dass er es zu Ende bringt. Er wird die Gaspipeline erwerben und sie endgültig zugrunde richten – vielleicht sogar auf rein physischer Ebene. Oder er wird sie unter die Kontrolle der US-Regierung stellen. "Aus der Sicht ihrer nationalen Interessen brauchen die Amerikaner Nord Stream 2 nur als einen Metallhaufen auf dem Meeresgrund. An den Gaslieferungen durch die Pipeline sind sie jedoch nicht interessiert", sagt Igor Juschkow.

    Aber selbst wenn der Deal zustande kommt, wird Gazprom nicht einmal diese lächerlichen 700 Millionen US-Dollar für die Gaspipeline bekommen. "Die Nord Stream AG 2 gehört zu 50 Prozent direkt Gazprom und zu weiteren 50 Prozent ihrer niederländischen Tochtergesellschaft Gazprom Gerosgaz Holdings B.V. Das Bieterverfahren wird jedoch von den Schweizern durchgeführt, und sie werden das Geld nicht an Gazprom nach Russland überweisen. Die niederländische Tochtergesellschaft steht wiederum unter Zwangsverwaltung", erklärt Igor Juschkow.


    Initiative "Stoppt die Sanktionen!" fordert Reparationen für Zerstörung von Nord Stream





    Initiative "Stoppt die Sanktionen!" fordert Reparationen für Zerstörung von Nord Stream






    Im Endeffekt wird die Gaspipeline – sollte sie tatsächlich veräußert werden – ein Geschenk an die Amerikaner darstellen. Und all das nur, um Nord Stream 2 endgültig zu begraben und dem russischen Unternehmen die Möglichkeit zu nehmen, den Gastransit nach Europa durch die Ostsee wieder aufzunehmen? Und wie soll Russland davon profitieren?

    "Für Gazprom macht es keinen Sinn, den Bedingungen des Lynch-Deals zuzustimmen. Es wäre unklug, einen solchen Aktivposten zu diesen Bedingungen zu veräußern – die beste Option wäre hier, die Pipeline auf dem Meeresgrund liegenzulassen. Das bringt keine zusätzlichen Belastungen mit sich", sagt Igor Juschkow. Allein für den Bau des Offshore-Teils der Gaspipeline gab Gazprom fast 10 Milliarden Euro aus, ohne dabei die Investitionen für die Errichtung der Landinfrastruktur von Jamal bis zu den Häfen des Leningrader Gebiets zu berücksichtigen.

    Früher oder später wird der Ukraine-Konflikt ein Ende finden. Früher oder später kehrt Europa zu für beide Parteien vorteilhaften Energiebeziehungen mit Russland zurück. Und dann werden beide Nord Streams ihre Rolle zugunsten Russlands, aber nicht zugunsten der USA spielen.

    Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 1. Dezember 2024 zuerst auf der Seite der Zeitung "Wsgljad" erschienen.


    Geworg Mirsajan ist außerordentlicher Professor an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation, Politikwissenschaftler und eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Geboren wurde er 1984 in Taschkent. Er machte seinen Abschluss an der Staatlichen Universität in Kuba und promovierte in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt USA. Er war von 2005 bis 2016 Forscher am Institut für die Vereinigten Staaten und Kanada an der Russischen Akademie der Wissenschaften.


    Mehr zum ThemaDas subtile Ziel der USA im Ukraine-Konflikt: Wiederherstellung der Dominanz über EU-Europa


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    Info: https://freedert.online/nordamerika/228144-usa-wollen-nord-stream-2


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    04.12.2024

    Deutschlands industrieller Hinterhof

    Newsletter - Deutschlands industrieller Hinterhof


    german-foreign-policy.com, 4. Dezember 2024

    (Eigener Bericht) – Die Krise der deutschen Kfz-Industrie trifft neben den Automobilfabriken in der Bundesrepublik auch die bedeutenden Produktionsstandorte der deutschen Branche in den sogenannten Visegrád-Ländern, darunter Ungarn. Die aktuellen Absatzeinbrüche muss insbesondere die E-Auto-Sparte hinnehmen; dies gilt sowohl für die Autohersteller selbst, nicht zuletzt Volkswagen, als auch für die Zulieferer. Der Kfz-Zulieferer ZF etwa kündigte an, bis Ende 2028 in Deutschland bis zu 14.000 Stellen zu streichen. Continental plant, sein Zulieferergeschäft womöglich komplett abzuspalten und an die Börse zu bringen.[1] Dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge wurden im August dieses Jahres knapp 69 Prozent weniger Elektroautos neu zugelassen als im August des Vorjahres. Bei Dieselmotoren lag das Minus bei 24,4 Prozent, bei Benzinern bei 7,4 Prozent.[2] Diese Einbrüche, aber auch die Transformation des Automobilsektors als solche stellen nicht zuletzt die Visegrád-Länder vor immense Herausforderungen, da ihre Wirtschaft sehr stark auf die deutsche Industrie ausgerichtet ist und ihr Wachstum in großen Teilen aus ihrem Deutschlandgeschäft resultiert. In Ungarn etwa bricht aktuell die Industrieproduktion bereits ein.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9783

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    03.12.2024

    Keiner wird verschont: Europa erwartet ein großes Blutbad unter russischer Flagge

    freedert.online, 3 Dez. 2024 20:22 Uhr, Von Kirill Strelnikow

    Britische Veröffentlichungen scheinen den Boden für eine größere Provokation vorzubereiten. Dabei sollte man sich daran erinnern, dass auf diese Weise bereits mehrfach ein Ende des Ukraine-Konflikts verhindert wurde - MH17, Butscha...


    Gestern veröffentlichte die britische Zeitschrift Express einen Leitartikel mit der Überschrift "Wladimir Putin beabsichtigt als Vergeltung für die Unterstützung der Ukraine 'massenhaft Opfer' in Europa".


    Verhandlungsführer Medinski enthüllt neue Details der gescheiterten Gespräche mit Kiew




    Verhandlungsführer Medinski enthüllt neue Details der gescheiterten Gespräche mit Kiew






    Die Hauptthesen im Artikel lauten wie folgt: Der russische "Despot" drohte mit Rache, als Großbritannien und die USA der Ukraine den Beschuss russischen Territoriums mit ihren Raketen erlaubten; Russland beabsichtigt "Aktionen mit einer hohen Anzahl menschlicher Opfer"; Putin ist mehr als bereit, Menschen in Europa "gegebenenfalls" zu töten. Als Beispiel für diese Bereitschaft wird von "westlichen Offiziellen, die mit der Sicherheitsarbeit betraut sind" der Verdacht geäußert, dass der jüngste Absturz eines DHL-Flugzeugs in Litauen "Teil einer Geheimoperation Russlands" sei (obwohl Litauen selbst keine Beweise für einen Terroranschlag, geschweige denn für eine russische Involvierung fand).

    Das Schlusszitat von MI5-Chef Ken McCallum lautet: "Der (russische – Anm. d. Red.) Militärgeheimdienst GRU hat eine spezifische und fortlaufende Mission, Chaos auf britischen und europäischen Straßen zu stiften: Wir haben Brandstiftung, Sabotage und mehr miterlebt."

    Auch wenn die westlichen Medien stets verrückten Unsinn produzieren, könnte diese Meldung (über eine britische Publikation) der Beginn einer "Aufwärmphase" des westlichen Publikums vor einer groß angelegten Provokation durch die westlichen Sicherheitsdienste sein, die in der Tat zu schweren Opfern unter der Zivilbevölkerung der westlichen Länder führen könnte, wobei Russland als Schuldiger genannt werden würde.

    Für diese Version spricht ein bestimmtes und für alle früheren Provokationen charakteristisches Vorgehensmuster: Russland wurde sofort für schuldig erklärt, wobei es zu Blutvergießen dann kam, als sich die Situation für den Westen kritisch entwickelte.


    Butscha? Das große Verbrechen vor zwei Jahren fand in Kiew statt.




    Meinung

    Butscha? Das große Verbrechen vor zwei Jahren fand in Kiew statt.






    Hier sind einige Beispiele.

    Anfang Juli 2014 errangen die DVR- und LVR-Volksmilizen eine Reihe wichtiger Siege, und die Lage an der Frontlinie begann, sich zuungunsten der bewaffneten Formationen des Kiewer Regimes zu entwickeln. Am 16. Juli hieß es in einer der Nachrichtenmeldungen: "Die Kämpfe in der Südostukraine sind in eine Krisenphase eingetreten, in der jeden Moment eine der beiden Konfliktparteien gewinnen kann." Am Morgen des 17. Juli wurde vom Europäischen Parlament eine Resolution betreffend die Ukraine beschlossen, in der es hieß, dass das Assoziierungsabkommen der Ukraine mit der EU "keine Integration des Landes in die NATO vorsieht". Damit deutete alles darauf hin, dass sich der Westen auf einen ernsthaften militärischen und politischen Rückzug vorbereitete.

    Und am Abend desselben Tages stürzte eine Boeing 777 der Malaysia Airlines in der Ostukraine ab. Alle 298 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Der Absturz wurde sofort den Kämpfern der Donbass-Volksmiliz sowie Russland angelastet, das ihnen angeblich ein Buk-Boden-Luft-Raketenabwehrsystem zur Verfügung gestellt hatte, von dem an der Absturzstelle Bruchstücke gefunden wurden. Obwohl sich die staatlichen niederländischen Stellen bis heute weigern, die Ermittlungsergebnisse zu dieser Katastrophe zu veröffentlichen, war Russland damals einem beispiellosen internationalen Druck und umfangreichen Sanktionen ausgesetzt. Dadurch wurden jegliche Bemühungen um eine politische Konfliktlösung im Donbass zunichtegemacht.

    Ende Februar 2022 näherte sich die russische Armee Kiew. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums waren alle wichtigen Kampfaufgaben der russischen Streitkräfte in Richtungen Kiew und Tschernigow bereits erfüllt, und die nächste Aufgabe bestand in der Vollendung der "Militäroperation zur vollständigen Befreiung des Donbass". In dieser Situation erklärte sich die Ukraine zu Friedensgesprächen bereit. Dem Leiter der russischen Delegation Wladimir Medinski zufolge schlug die ukrainische Delegation im Rahmen dieser Friedensgespräche vor, "die Ukraine zu einem dauerhaft neutralen Staat auf der Grundlage völkerrechtlicher Rechtsgarantien im Rahmen der Verwirklichung eines blockfreien, nicht-nuklearen Status zu deklarieren". Mit anderen Worten: Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte dort ihr Ende finden können, und zwar zu den Bedingungen Russlands.


    Vor zehn Jahren: MH17-Absturz zementiert die Frontstellung




    Meinung

    Vor zehn Jahren: MH17-Absturz zementiert die Frontstellung






    Doch nur wenige Tage später wurden die westlichen Medien mit Berichten aus Butscha überschwemmt, wo nach dem Abzug unserer Truppen angeblich Hunderte von toten Zivilisten gefunden wurden. Auch in diesem Fall wurde Russland sofort der Kriegsverbrechen beschuldigt, obwohl es immer noch keine Namenslisten der Ermordeten und keine vollständige Untersuchung gibt und vieles auf eine Inszenierung hindeutet.

    Die Friedensgespräche wurden abgebrochen. US-Präsident Joe Biden wies auf die "Unzeitgemäßheit" eines eventuellen Friedens hin, und der Chef der EU-Diplomatie Josep Borrell erklärte unverblümt: "Dieser Krieg wird auf dem Schlachtfeld gewonnen werden." Was danach geschah, ist uns wohlbekannt.

    Eine ähnliche Situation bahnt sich jetzt an.

    Gestern gab der "abgelaufene" ukrainische Präsident Wladimir Selenskij in einem Interview mit Kyodo News zu, dass "die ukrainischen Streitkräfte nicht stark genug sind, um die Territorien militärisch zurückzuerobern", dass der Krieg in eine "schwierige Phase" eingetreten ist und dass Russland im Donbass aktiv vorrückt. Übersetzt heißt das: Wir brauchen eine Pause und müssen unsere Kräfte sammeln. Ihr solltet etwas unternehmen!

    Gleichzeitig erschien ein Interview mit dem ehemaligen NATO-Generalsekretär (Jens Stoltenberg; Anm.), in dem er die sensationelle Aussage machte, dass die Ukraine zu "vorübergehenden" territorialen Zugeständnissen bereit sein sollte, um Frieden zu erreichen: "Wir brauchen (dringend) einen Waffenstillstand."


    Gescheiterter Frieden 2022: Nun plaudert auch Erdoğan





    Meinung

    Gescheiterter Frieden 2022: Nun plaudert auch Erdoğan 






    Zur gleichen Zeit traf der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz unerwartet in Kiew ein. Seine Absicht, so die Bild, sei es, "herauszufinden, wozu Selenskij und sein Land bereit sind", um einen Waffenstillstand zu erreichen.

    Die "Kriegspartei" des kollektiven Westens sieht also eindeutig die Gefahr, dass der Ausgang des Ukraine-Konflikts für Russland günstiger sein könnte als für diejenigen, die Russland und die NATO zu einem direkten militärischen Zusammenstoß bringen wollen. Daher ist es dringend geboten, etwas zu veranlassen, das die kriegsmüde westliche Gesellschaft erneut entsetzt und vereint und einen Vorwand für eine neue, größere und zerstörerischere Kriegsrunde liefert. Dies könnte zum Beispiel die Explosion einer "schmutzigen" Atombombe im Zentrum Londons sein, nach der die Leiche eines Mannes mit einem Ausweis auf den Namen "Iwan Kosloff" gefunden würde.

    Nun ist Russland jedoch nicht an Waffenstillständen, Pausen, Auszeiten und Einfrierungen interessiert. Der russische Außenminister Sergei Lawrow sagte bei einem Treffen mit dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó in Moskau: "Russland ist besorgt über die im Westen geäußerten Meinungen, dass ein Waffenstillstand erreicht werden sollte, um die Ukraine eine Atempause zu verschaffen. Dies führt nicht zum Frieden." Ähnlich äußerte sich der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow: "Für Russland geht es bei der Konfliktbeilegung in der Ukraine vor allem darum, seine Ziele zu erreichen."

    Die Kämpfe werden fortgesetzt. Aber nicht, weil jemand eine Provokation organisieren wird, sondern weil dies unser einziger Weg ist – der Weg zum vollständigen und endgültigen Sieg.

    Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 3. Dezember 2024 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.


    Mehr zum Thema - Russisches Außenministerium: Kiew plante Provokation in Selidowo nach Vorbild von Butscha


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    03.12.2024

    Neuer US-Bericht: COVID-19-Ursprung steht nun doch in Verbindung mit Laborleck

    freedert.online, 3 Dez. 2024 19:43 Uhr

    Das Coronavirus SARS-CoV-2 wurde laut einem rund 500-seitigen US-Abschlussberichts in einem chinesischen Labor in Wuhan entwickelt, so das Ergebnis einer zweijährigen Untersuchung eines US-Sonderunterausschusses zur "COVID-19-Pandemie". Das Virus verfüge über eine biologische Eigenschaft, die in der Natur nicht vorkommt.


    Quelle: Gettyimages.ru © Feature China/Kontributor


    Labormitarbeiter in einem sogenannten P4-Labor des Wuhan Institute of Virology (WIV) in der zentralchinesischen Provinz Hubei (Symbolbild)


    Das sogenannte Coronavirus SARS-CoV-2 stammt aus einem Labor im chinesischen Wuhan, so die jüngste Schlussfolgerung des "Select Subcommittee on the Coronavirus Pandemic" des US-Kongresses in einem 557-seitigen Bericht (https://oversight.house.gov/report/after-action-review-of-the-covid-19-pandemic-the-lessons-learned-and-a-path-forward /

    https://oversight.house.gov/wp-content/uploads/2024/12/12.04.2024-SSCP-FINAL-REPORT.pdf),

    der nach einer zweijährigen Untersuchung erstellt wurde. Dabei wurde dokumentiert, dass das Virus ein "auffälliges biologisches Merkmal" aufweist, "das in der Natur nicht vorkommt". Die ausgewerteten Daten deuten demnach unmissverständlich darauf hin, dass die bisherige Theorie eines "Laborlecks", von Beginn an weltweit als reine Verschwörungstheorie gebrandmarkt, der Realität entspricht.

    Noch im Vorjahr hieß es diesbezüglich in einem Bericht (https://www.spiegel.de/wissenschaft/coronavirus-ursprung-laut-us-geheimdienstler-keine-direkten-beweise-fuer-leck-im-labor-a-fd6bc74a-07a1-450c-8bfa-90d84f3bbfca) der US-Geheimdienste, dass es auch weiterhin für eine Labortheorie keine direkten Beweise gebe.

    Der Abschlussbericht präsentiert ein ausführliches Resümee nach zweijähriger Befragung von verantwortlichen Entscheidungsträgern der US-Politik- und Wissenschaft. Der Vorwurf der Ausschussbeteiligten an die US-Regierung lautet dabei erneut, dass diese die Entstehung des "künstlichen Virus" durch "die Finanzierung der Gain-of-Function-Forschung" aktiv mit unterstützt hätte.


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    Der Abschlussbericht dokumentiert, dass sich in Wuhan eines der führenden WIV-Labore Chinas befindet, in dem "ähnliche Viren wie das 'SARS-CoV-2-Virus' erforscht wurden", das Anfang 2020 als Auslöser der "COVID-19-Erkrankung" deklariert wurde. WIV steht für Wuhan Institute of Virology.

    Die Autoren des Berichts mutmaßen, dass es sich bei den sogenannten "Indexpatienten", den Erstinfizierten mit dem "neuartigen" Virus, nur um chinesische Forscher aus Wuhan handeln könne. Dazu heißt es auf Seite 38:

    "Die US-Regierung hat Grund zu der Annahme, dass mehrere Forscher innerhalb des WIV im Herbst 2019 erkrankten, also vor dem ersten identifizierten Fall des Ausbruchs, und dabei Symptome aufwiesen, die sowohl mit COVID-19 als auch mit der üblichen saisonalen Krankheit übereinstimmen."

    Wörtlich heißt es einleitend auf der Website des Kongress-Untersuchungskomitees:

    "COVID-19 URSPRUNG: COVID-19 wurde höchstwahrscheinlich in einem Labor in Wuhan, China, entwickelt. Die fünf stärksten Argumente, die für die Theorie des 'Laborlecks' sprechen, lauten:

    • Das Virus weist eine biologische Besonderheit auf, die in der Natur nicht vorkommt.
    • Die Daten zeigen, dass alle COVID-19-Fälle auf eine einzige Einschleppung in den Menschen zurückzuführen sind. Dies steht im Gegensatz zu früheren Pandemien, bei denen es mehrere Spillover-Ereignisse gab.
    • In Wuhan befindet sich Chinas wichtigstes SARS-Forschungslabor, das in der Vergangenheit immer wieder 'Gain-of-function'-Forschungen unter unzureichenden Biosicherheitsstandards durchgeführt hat.
    • Forscher des Wuhan Institute of Virology (WIV) erkrankten im Herbst 2019 an einem COVID-ähnlichen Virus, Monate bevor COVID-19 auf einem Frischmarkt entdeckt wurde.
    • Nach fast allen Maßstäben der Wissenschaft hätte es bereits Beweise für einen natürlichen Ursprung gegeben, wenn diese aufgetaucht wären.


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    Im gesamten US-Bericht wird dabei auffälligerweise immer wieder die chinesische Regierung und ihre Vorgehensweise ab dem Jahr 2020, bezüglich der bekannten Folgeereignisse und Diskussionen nach dem weltweiten Bekanntwerden eines "neuartigen Coronavirus" kritisiert. Dazu heißt es bezogen auf die Rolle der WHO (Seite 210) unter anderem:

    "Die Reaktion der WHO auf die COVID-19-Pandemie war ein klägliches Versagen. Während der gesamten Pandemie scheute die WHO davor zurück, die Schuld auf die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu schieben. Dr. Tedros ging sogar so weit, die 'Transparenz' der KP Chinas während der Krise zu loben, obwohl das Regime die Welt durchweg belog, indem es die tatsächlichen Infektions- und Todeszahlen Chinas zu niedrig angab."

    Bezogen auf negative dokumentierte Maßnahmenfolgen innerhalb der USA zunächst unter Präsident Donald Trump (bis Januar 2021), dann unter restriktiver Fortführung unter Joe Biden, wird im Bericht kritisiert:

    • Abstandsregeln (Social Distancing), ab Seite 235: Die Empfehlung "6 feet apart" (entsprechend der 1,50-Meter-Abstandsregel in Europa) – die Schulen und kleine Unternehmen im ganzen Land lahmlegte – war willkürlich und nicht wissenschaftlich begründet. Während der Zeugenaussage unter Ausschluss der Öffentlichkeit sagte Dr. Fauci aus, dass die Empfehlung "einfach so auftauchte".

    • Maskenvorschriften, ab Seite 240: Es gab keinen schlüssigen Beweis dafür, dass Masken die US-Bürger wirksam vor COVID-19 schützen. Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens machten eine Kehrtwende in Bezug auf die Wirksamkeit von Masken, ohne den US-Amerikanern wissenschaftliche Daten vorzulegen, was zu einem massiven Anstieg des öffentlichen Misstrauens führte.

    • Lockdowns, ab Seite 251: Die andauernden COVID-19-Sperren hatten drastische Auswirkungen auf die psychische Gesundheit vieler US-Amerikaner, mit besonders negativen Auswirkungen auf jüngere Bürger, einschließlich erhöhtem Drogenmissbrauch, Überdosierungen und Selbstmord. Das vollständige Bild dieser Folgen ist noch nicht absehbar, da es Jahre dauern wird, die Daten zu sammeln und zu analysieren, aber die derzeit verfügbaren Daten zeigen bereits mehr als beunruhigende Entwicklungen.


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    Das kontroverseste Thema für den Verlauf der "Corona-Krise", die weltweite Zulassung eines neuartigen mRNA-Wirkstoffs unter weiterhin juristisch nicht aufgearbeiteten Rahmenbedingungen und manipulativ verkürzten Prüfungsphasen, wird im Bericht dabei gelobt und positiv bewertet.

    Der Spiegel titelte themenbezogen im November 2020:

    "US-Präsident Trump hält das Regierungsprogramm 'Operation Warp Speed' für maßgeblich bei den Erfolgen in der Corona-Impfstoffforschung."

    Ab Seite 338 des Kongressberichtes heißt es nun unter der Kapitelnennung: "Der Erfolg der Operation Warp Speed (OWS)":

    "OWS war eine Zehn-Milliarden-Dollar-Strategie, die von der Trump-Administration in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie entwickelt und initiiert wurde und darauf abzielte, die Entwicklung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs zu beschleunigen und bis Januar 2021 große Mengen zur Verfügung zu haben. Vor 2020 hatte die schnellste Impfstoffentwicklung vier Jahre gedauert. OWS brachte einen Impfstoff hervor, der in weniger als einem Jahr für Millionen US-Amerikaner verfügbar war. Operation Warp Speed war ein großer Erfolg und hat Millionen von Menschenleben gerettet."

    Den massiven Nebenwirkungen und diesbezüglichen schweren Lebenseinschränkungen bis hin zu Todesfolgen wird ab Seite 373 ein längerer Abschnitt gewidmet. Ein Kapitel trägt den Namen:

    "Unzureichende Maßnahmen der US-Regierung zur Entschädigung von COVID-19-Impfstoffverletzungen"


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    Analyse

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    Zum Thema Nebenwirkungen heißt esdass ein "robustes und transparentes Programm zur Entschädigung bei Impfschäden notwendig ist, um das Vertrauen in Impfstoffe zu fördern". Etwas später lautet die Einschätzung:

    "Unabhängig von der Behauptung, dass die COVID-19-Impfstoffe besonders gefährlich sind, hat die [US-]Bundesregierung sie offenbar ohne ein angemessenes System für die Beurteilung der
    unweigerlich auftretenden Schäden zu beurteilen."

    Diese Vorgehensweise könnte "erhebliche Auswirkungen auf das Vertrauen der Öffentlichkeit haben und das Vertrauen in Impfstoffe beeinträchtigen". In der Einleitung zum Bericht des Sonderausschusses wird auch die positive Rolle der Ausschussteilnehmer lobend erwähnt:

    Die Mitglieder und Mitarbeiter hätten "Korruption auf höchster Ebene im öffentlichen Gesundheitssystem der USA aufgedeckt", zudem "den wahrscheinlichsten Ursprung der Pandemie bestätigt, die verantwortlichen negativen COVID-19-Akteure öffentlich zur Rechenschaft gezogen und einen parteiübergreifenden Konsens zu wichtigen Fragen der Pandemiezeit gefördert".

    Der Abschlussbericht enthält alle Ergebnisse der Untersuchung des Unterausschusses.


    Mehr zum Thema – Ex-CDC-Leiter Redfield: USA spielten "wesentliche Rolle" bei Verursachung der COVID-19-Pandemie


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    Info: https://freedert.online/international/228103-neuer-us-bericht-covid-19-ursprung-steht-nun-doch-in-verbindung-mit-laborleck


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