Atomverhandlungen: Trump schickt Brief an iranisches Staatsoberhaupt
freedert.online, 7 Mär. 2025 16:43 Uhr
Donald Trump hat in einem Brief an die iranische Führung die Hoffnung geäußert, dass die Islamische Republik zu Gesprächen über ihr Atomprogramm bereit sei. Russland will zwischen Iran und USA vermitteln.
Ein Mann schreibt am 10. Februar 2025 bei einer Kundgebung zum Jahrestag der Islamischen Revolution 1979 in Teheran einen Slogan auf ein Porträt von US-Präsident Donald Trump.
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, mit Iran über ein Atomabkommen verhandeln zu wollen. Am Donnerstag sandte er einen Brief an die iranische Führung, in dem er die Hoffnung äußerte, dass die Islamische Republik, Erzfeind des langjährigen US-Verbündeten Israel, zu Gesprächen bereit sei.
"Ich habe gesagt, dass ich hoffe, dass Sie verhandeln werden, weil es für Iran viel besser sein wird", erklärte Trump in dem am Freitag ausgestrahlten Interview mit Fox Business Network.
"Ich denke, sie wollen diesen Brief bekommen. Die Alternative ist, dass wir etwas tun müssen, denn man kann keine weitere Atomwaffe zulassen."
Da in Iran derzeit Wochenende ist, reagierte das iranische Außenministerium zunächst nicht auf eine Anfrage zu Trumps Äußerungen. Der Brief war offenbar an den Obersten Führer Irans gerichtet, Ajatollah Ali Chamenei. Das Weiße Haus reagierte nicht sofort auf eine diesbezügliche Anfrage.
"Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man mit Iran umgehen kann: militärisch oder durch einen Deal", drohte Trump. "Ich würde es vorziehen, ein Abkommen zu schließen, weil ich Iran nicht schaden will. Sie sind großartige Menschen."
Trump hat die Außenpolitik der USA nach seinem Amtsantritt im Januar umgekrempelt und eine versöhnlichere Haltung gegenüber Russland eingenommen, die westliche Verbündete misstrauisch gemacht hat, während er versucht, ein Ende des dreijährigen Krieges in der Ukraine zu vermitteln.
2018, ein Jahr nach Beginn seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus, war Trump aus dem Nuklearabkommen mit Iran ausgestiegen, einem multinationalen Abkommen, das Iran am Bau von Atomwaffen hatte hindern sollen.
Im Februar erklärte er, dass er ein Abkommen mit Iran anstrebe, das das Land daran hindere, Atomwaffen zu entwickeln. Russland habe angeboten, zwischen den USA und Iran zu vermitteln, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Quelle der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag, während der Kreml versicherte, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um eine friedliche Lösung der Spannungen über Teherans Atomprogramm zu ermöglichen.
Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow habe mit dem iranischen Botschafter Kazem Dschalali die internationalen Bemühungen zur Lösung der Situation um das iranische Atomprogramm besprochen, teilte das russische Außenministerium am Freitag mit.
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07.03.2025
Berater des ukrainischen Präsidenten: Selenskij wird sich nicht für Streit mit Trump entschuldigen
freedert.online, 7 Mär. 2025 15:05 Uhr
Für den Disput mit Donald Trump im Weißen Haus müsse sich Wladimir Selenskij nicht entschuldigen, so Michail Podoljak. Laut dem Top-Berater des ukrainischen Präsidenten hat Selenskij "in Form und Inhalt absolut richtig" gehandelt. Man könne sich daher nicht für einen Fehler entschuldigen, der "nicht stattgefunden hat".
Archivbild: Der Selenskij-Berater Michail Podoljak bei einem Interview (Kiew, 9. März 2022)Archivbild: Der Selenskij-Berater Michail Podoljak bei einem Interview (Kiew, 9. März 2022)
Kiew wird sich nicht für den Schlagabtausch zwischen Wladimir Selenskij und US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus entschuldigen, erklärte Michail Podoljak, ein Top-Berater des ukrainischen Staatschefs. Er verteidigte das Verhalten Selenskijs bei dem Treffen am Freitag vergangener Woche und erklärte, die USA sollten verstehen, dass es notwendig sei, maximalen Druck auf Russland auszuüben.
Während des brisanten Treffens im Oval Office hatte Selenskij Zweifel an der Möglichkeit der Diplomatie mit Russland geäußert und Trump und seinem Vizepräsidenten J. D. Vance gesagt, die USA würden die Auswirkungen von Verhandlungen mit Russland zu "spüren" bekommen. Trump beschuldigte Selenskij der Respektlosigkeit, der Undankbarkeit für frühere US-Hilfen sowie des Widerwillens, mit Russland Frieden zu schließen, was ein "Spielen mit dem Dritten Weltkrieg" sei.
Nach dem Streit dankte Selenskij den USA erneut für ihre Militärhilfe und erklärte, die Ukraine sei bereit, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Ohne sich zu entschuldigen, räumte der ukrainische Staatschef ein, dass das Treffen mit Trump "nicht wie geplant verlaufen ist". "Es ist bedauerlich, dass dies passiert ist", fügte er hinzu und forderte die USA auf, das diplomatische Engagement fortzusetzen.
In einem Interview mit der französischen Zeitschrift Le Point am Freitag verteidigte Podoljak seinen Präsidenten und betonte, dass Selenskij "in Form und Inhalt absolut richtig lag, als er versuchte, unseren US-Partnern den Kerngedanken zu vermitteln: Ohne Druck auf Russland wird nichts geschehen".
"Ohne Druck auf Russland kann es keine Friedensverhandlungen geben. Unser Präsident erklärt unseren Partnern unermüdlich, was dieser Krieg ist und wer ihn provoziert hat. [...] Wir werden uns also nicht für einen vermeintlichen Fehler entschuldigen, der nicht stattgefunden hat", sagte der ehemalige Leiter des ukrainischen Präsidialamtes.
Podoljak wies auch die Behauptung zurück, dass Trump und Vance Selenskij "gedemütigt" hätten, und stellte das Wortgefecht als eine "sehr emotionale Diskussion" dar, die dazu beitragen könne, die Differenzen zwischen Kiew und Washington zu beseitigen.
Nach dem Streit zwischen Trump und Selenskij pausierten die USA die Militärhilfe und den Austausch von Geheimdienstinformationen mit der Ukraine, wobei US-amerikanische Vertreter erklärten, dass die Pause so lange bestehen bleibe, bis Kiew sich zu Friedensgesprächen bereit erkläre.
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07.03.2025
Trump-Sondergesandter fordert "Reset" zwischen Russland und den USA
freedert.online, 7 Mär. 2025 13:59 Uhr
Weiter auf die diplomatische Isolierung Moskaus zu setzen, sei keine tragfähige Strategie, so der US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland. Laut Keith Kellogg strebt US-Präsident Donald Trump einen "Reset" der Beziehungen zu Russland an.
Archivbild: Keith Kellogg während eines Pressebriefings im Weißen Haus, Washington, D.C., 22. September 2020
US-Präsident Donald Trump plant "einen Reset der Beziehungen zu Russland" und will sich aus dem "endlosen Stellvertreterkrieg" in der Ukraine zurückziehen, so Keith Kellogg, der von Trump zum Sondergesandten für die Ukraine und Russland ernannt wurde.
In einer Rede vor dem Council on Foreign Relations (Rat für Auswärtige Beziehungen) behauptete Kellogg am Donnerstag, dass "die Notwendigkeit, die Beziehungen zu Russland neu zu gestalten, die lebenswichtigen nationalen Interessen der Amerikaner zu sichern und letztlich die Verstrickung der USA in einen endlosen Stellvertreterkrieg zu beenden" den Ansatz Trumps bestimmen.
"Die fortgesetzte Isolierung" Russlands sei "nicht länger eine praktikable oder nachhaltige Strategie und schon gar kein diplomatisch verantwortungsvoller Ansatz", fügte der Sondergesandte hinzu.
Stattdessen, so Kellogg, werde Trump auf beiden Seiten "Zuckerbrot und Peitsche" einsetzen, um Kiew und Moskau an den Verhandlungstisch zu bringen. Die US-Regierung werde "aggressiv" Druckmittel einsetzen, wie etwa "die Beschlagnahme eingefrorener russischer Staatsvermögen, um die Ukraine wieder aufzubauen und aufzurüsten".
Trump hat in dieser Woche den Fluss von Milliarden Dollar an US-Militärhilfe für die Ukraine gestoppt, um Kiew zu zwingen, seine Haltung zu Friedensgesprächen zu ändern.
Nach dem desaströsen Treffen mit Selenskij in Washington am Freitag vergangener Woche warf Trump dem ukrainischen Staatschef vor, er versuche, sich die Unterstützung der USA für einen langwierigen Konflikt mit Russland zu sichern, anstatt Frieden zu suchen.
US-Außenminister Marco Rubio behauptete am Mittwoch, Selenskij habe die diplomatischen Bemühungen Washingtons "sabotiert und unterminiert". "Es handelt sich um einen Stellvertreterkrieg zwischen Atommächten – den Vereinigten Staaten, die der Ukraine helfen, und Russland – und der muss beendet werden", sagte der Spitzendiplomat.
Die Beziehungen zwischen Russland und den USA haben sich erwärmt. Hochrangige Gespräche in Riad im vergangenen Monat waren das erste diplomatische Engagement der Supermächte, seitdem Washington 2022 nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts den Kontakt abgebrochen hatte.
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07.03.2025
Die Vereinigten Staaten bereiten Selenskijs Absetzung vor
freedert.online, 7 Mär. 2025 08:53 Uhr,Von Andrei Restschikow
Donald Trumps Gesandte führen derzeit geheime Gespräche mit prominenten ukrainischen Politikern, darunter Julia Timoschenko und Petro Poroschenko. Bei diesen Treffen werden die Perspektiven für die Durchführung dringender Präsidentschaftswahlen im Land erörtert.
Das Weiße Haus hat mit mehreren prominenten ukrainischen Politikern, darunter die ehemalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko und der ehemalige Präsident Petro Poroschenko, geheime Gespräche zum Thema "Wahlen in der Ukraine" geführt. Nach Angaben der US-Tageszeitung Politico ging es bei den Gesprächen um die Möglichkeit, in der Ukraine eine Eilwahl abzuhalten.
Timoschenko, Poroschenko und der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hätten sich öffentlich gegen die Abhaltung von Wahlen vor dem Ende der Kämpfe ausgesprochen. Während der Konsultationen mit den Gesandten von US-Präsident Donald Trump hätten sie sich jedoch als "Personen positioniert, mit denen man leichter zusammenarbeiten könne" und die "vielen Dingen zustimmen würden, mit denen Selenskij nicht einverstanden sei", so das Blatt.
Timoschenko selbst bestätigte, dass ihr Team Gespräche "mit allen unseren Verbündeten" führe, "die dazu beitragen können, so schnell wie möglich einen gerechten Frieden zu schaffen". Sie fügte hinzu, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich sei, Wahlen abzuhalten. Poroschenko sprach auch von einer "transparenten Arbeit" mit den US-Partnern. Er sagte:
"Der Kern unserer Gespräche mit den Vertretern der US-amerikanischen Seite hat sich immer auf zwei Prinzipien beschränkt – Sicherheit an erster Stelle und Frieden durch Stärke."
Anfang dieser Woche erklärte Trump, dass Selenskij "nicht mehr lange da sein wird", wenn keine Fortschritte bei einem Friedensabkommen erzielt werden. Der nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten Mike Waltz betonte, Washington brauche "eine Führungspersönlichkeit in der Ukraine, die mit uns und letztendlich mit den Russen verhandeln und diesen Krieg beenden kann".
Selenskij selbst lehnt die Idee eines Rücktritts ab. Bei seinem Besuch in London am vergangenen Wochenende behauptete er, dass er wahrscheinlich die Wahlen gewinnen würde, wenn sie in diesem Jahr abgehalten würden.
Quellen des Nachrichtenportals Strana bestätigten die Berichte über die Gespräche zwischen Trumps Vertretern und ukrainischen Politikern zur Vorbereitung von Wahlen und zur Ermutigung von Selenskij, zu verhandeln. Die US-Amerikaner würden angeblich auch Konsultationen mit dem ukrainischen Botschafter in London, dem ehemaligen Chef der ukrainischen Streitkräfte, Waleri Saluschny, Vitali Klitschko, dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kirill Budanow, und dem Chef der regierenden Fraktion "Diener des Volkes", Dawid Arachamija, führen. Strana zitiert eine Quelle mit den Worten:
"Washington will mithilfe dieser Kontakte internen Druck auf Selenskij ausüben, um ihn dazu zu bewegen, einem Waffenstillstand zuzustimmen. Dies ist auch eine Prüfung der Frage, auf wen man in der Nachkriegsukraine setzen soll, da das Weiße Haus Selenskij gegenüber äußerst skeptisch ist."
Die Expertengemeinschaft stellt fest, dass sich nicht nur in Trumps Team, sondern auch in der Ukraine selbst eine ablehnende Haltung gegenüber Selenskij herausgebildet hat, weshalb Konsultationen mit ukrainischen Politikern über die Perspektiven der Präsidentschaftswahlen als Hinweis auf eine ernsthafte Absicht der USA gewertet werden können, Selenskij abzulösen. Die politische Analystin Larissa Schessler erklärt:
"In der US-amerikanischen Gesellschaft nimmt die negative Haltung gegenüber der Person Wladimir Selenskij stark zu. In den populärsten Podcasts des Landes wird seine Korruption angeprangert, es werden Bilder der brutalen Mobilisierung von Männern durch Kommissare gezeigt, und er wird der Verletzung der Menschenrechte beschuldigt."
"Auf diese Weise wird die US-amerikanische Gesellschaft auf die Tatsache vorbereitet, dass Selenskij und seine Anhänger nicht nur für Russland, sondern auch für die Vereinigten Staaten untragbar sind. Und da die Ersatzbank in der ukrainischen Politik nicht allzu groß ist, reanimiert Washington allmählich längst abgeschriebene Figuren wie die ehemalige Premierministerin Julia Timoschenko oder den ehemaligen Präsidenten Petro Poroschenko."
"Das Weiße Haus versucht, eine gemeinsame Basis mit ihnen zu finden und die Aussichten für ihre Teilnahme an möglichen Wahlen zu erkunden. Dies alles deutet darauf hin, dass die USA auf einen Machtwechsel in der Ukraine setzen und Selenskij von der politischen Bühne entfernen wollen."
"Poroschenko und Timoschenko sind viel willfähriger und gehorsamer als Selenskij. Sie kennen ihren Platz, haben ein klares Verständnis für die Hierarchie und würden es nicht wagen, ihre Stimme gegen Trump oder Vizepräsident JD Vance zu erheben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist also jeder von ihnen für das Weiße Haus akzeptabler."
"Außerdem verfügen sie über mächtige politische Kapazitäten, Strukturen zur Sicherung der Wahlen, Parteiorganisationen und Aktivisten. Allerdings ist es nicht Poroschenko, sondern der ehemalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Waleri Saluschny, der praktisch keine negative Reputationsspur hat und für die Partei 'Europäische Solidarität' bei der Wahl antreten könnte."
"Die Tatsache, dass Informationen über diese Geheimgespräche an die Öffentlichkeit gelangt sind, ist ein Signal an die derzeitigen ukrainischen Behörden, dass man mit ihnen in den USA nicht zufrieden ist, und von Vergebung kann keine Rede sein. Trotz der niedrigen Umfragewerte Selenskijs verfügt er jedoch über die notwendigen Mittel, um wiedergewählt zu werden, selbst unter den Bedingungen einer totalen Kontrolle des Wahlkampfes. Deshalb muss Washington ihn zu Fall bringen, was es auch tut."
Der Politikwissenschaftler Wladimir Kornilow sagt:
"Solche Leak-Veröffentlichungen deuten darauf hin, dass die USA zumindest die Möglichkeiten für eine Ablösung Selenskijs ausloten und sich darauf vorbereiten, dass er durch jemanden ersetzt werden muss, der Trumps Team entgegenkommender sein wird. Die Vereinigten Staaten bereiten sich auf verschiedene Szenarien in der Ukraine vor, darunter auch die Absetzung Selenskijs."
Er betont, dass nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands die Botschaften vieler Länder in Kiew geschlossen wurden, die US-amerikanischen Diplomaten jedoch weiter arbeiten würden, und fügt hinzu:
"Die US-Amerikaner haben immer mit der Kiewer Elite zusammengearbeitet. In der Zeit, als es keinen Anschein von Legalität gab, flüchteten viele ukrainische Politiker, Oligarchen und Geschäftsleute zum Schutz in die US-Botschaft. Alle in der Politico-Publikation genannten Personen wurden stets konsultiert."
Dem Experten zufolge hätten die US-Amerikaner außer den in den US-amerikanischen und ukrainischen Massenmedien aufgeführten Politikern "niemanden, auf den sie sich verlassen können". Kornilow erklärt:
"Die Veröffentlichung von Strana hat diese Liste erweitert. Darin findet sich, was sehr wichtig ist, Arachamija [der im Frühjahr 2022 nach Verhandlungen in Istanbul eine vorläufige Fassung des Friedensabkommens mit Russland unterzeichnete]. Die US-Amerikaner arbeiten natürlich nicht nur mit den Politikern zusammen, die in der Werchowna Rada in der Opposition vertreten sind, sondern auch mit denen, die der Regierungsfraktion angehören. Im richtigen Moment werden viele aus Selenskijs Team die Ersten sein, die ihn aufgeben wollen."
Zugleich habe sich Russland, wie der Politologe betont, nie vor Verhandlungen mit ukrainischen Politikern verschlossen. Er fügt hinzu:
"Kürzlich führte Wladimir Putin Umfragedaten an, wonach Saluschny an der Spitze der öffentlichen Meinung in der Ukraine steht. Aber wir wissen, dass der ehemalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, gelinde gesagt, keine Zuckerpuppe ist, er ist unser ideologischer Gegner. Denken Sie an die Büste von Bandera an seiner Seite. Und mit Selenskij haben wir – wenn auch mit Abscheu – bereits einen Dialog geführt. Nun stellen die westlichen Medien zunehmend die Frage nach der Legitimität Selenskijs. Wenn er am Ende in einer normalen Wahl für die nächste Amtszeit wiedergewählt wird, dann werden wir uns mit Selenskij arrangieren müssen. Wir sind offen für Verhandlungen, aber es ist für uns sehr wichtig, dass die nächste Regierung in der Ukraine die getroffenen Vereinbarungen nicht infrage stellt."
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 6. März 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.
Andrei Restschikow ist Analyst bei der Zeitung Wsgljad.
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07.03.2025
"Erfolgreiche Zusammenarbeit" – US-Flugzeuge werfen erstmals Bomben über Finnland ab
freedert.online, 7 Mär. 2025 13:03 Uhr
Im Rahmen einer Militärübung haben US-Kampfflugzeuge erstmals Bomben über Finnland abgeworfen. Der Stabschef der finnischen Luftwaffe spricht von einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Russlands Botschafter in Finnland warnt dagegen vor einer Militarisierung der Region.
Bomber der US-Luftwaffe haben im Rahmen einer Militärübung erstmals Bomben auf einen Übungsplatz in Finnland abgeworfen. Finnlands Luftwaffe meldete dazu:
"Am 6. März haben Jagdflugzeuge vom Typ F/A-18 Hornet der Luftwaffe Finnlands zwei US-amerikanische Bomber B-52 auf den Militärübungsplatz Rovajärvi begleitet. Dort haben die B-52 Bomben vom Typ JDAM auf Ziele abgeworfen, die von der Luftaufklärung der finnischen Landstreitkräfte und der US-Luftwaffe angegeben wurden."
Der Stabschef der finnischen Luftwaffe Brigadegeneral Aki Puustinen behauptete mit Blick auf den Einsatz, dass dieser Finnlands Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem US-Militär demonstriert und die Kollektivverteidigung der NATO in Nordeuropa gestärkt habe.
Seit Juli 2024 führt Finnlands Luftwaffe gemeinsam mit Bombern der US-Luftwaffe regelmäßige Militärübungen im finnischen Luftraum durch. Zudem nahmen finnische F-18-Kampfflugzeuge an Militärübungen des US-amerikanischen Bomberkommandos teil, die unter der Leitung der USA regelmäßig gemeinsam mit NATO-Verbündeten organisiert werden.
Zuvor hatte Pawel Kusnetzow, Russlands Botschafter in Finnland, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti erklärt, dass demonstrative Flüge der US-amerikanischen B-52-Bomber über Finnland belegten, dass das Pentagon für sein Militär einen neuen potenziellen Kriegsschauplatz erschließe.
Finnland ist der NATO am 4. April 2023 beigetreten. Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte dazu, dass der Beitritt des Landes zur Allianz im Hinblick auf Finnlands nationale Interessen sinnlos sei, da Russland nach dem Beitritt Truppen und Waffen an der Grenze werde stationieren müssen.
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07.03.2025
Rebellion in Syrien: Bewaffnete Gruppe tötet Sicherheitskräfte der neuen Regierung in Latakia
freedert.online, 7 Mär. 2025 12:12 Uhr
An der syrischen Küste kommt es seit gestern zu schweren Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften der neuen syrischen Regierung und Rebellen.
Verstärkung der syrischen Sicherheitskräfte in den Außenbezirken von Latakia, Syrien, 7. März 2025
Mindestens 16 Angehörige des Sicherheitsdienstes der islamistischen Regierung in Syrien sind am Donnerstag bei Angriffen bewaffneter Gruppen getötet worden, die sich selbst als "Küstenwache" bezeichnen und von lokalen Medien als "Überbleibsel des Assad-Regimes" dargestellt werden.
"Umfangreiche militärische Verstärkung ist auf dem Weg in die Region Dschabla und Umgebung, um die öffentlichen Sicherheitskräfte zu unterstützen und die Stabilität in der Region wiederherzustellen. Die Streitkräfte des Verteidigungsministeriums werden die öffentlichen Sicherheitskräfte unterstützen, die mit vereinten Kräften die Angriffe der Überreste der Assad-Milizen auf mehrere Gebiete abwehren", erklärten Quellen des von Hai'at Tahrir asch-Scham (HTS) geführten Verteidigungsministeriums gegenüber SANA.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) brach die Gewalt aus, nachdem militärische Verstärkung aus Idlib eingetroffen war, um eine großangelegte Sicherheitsoperation in Latakia und dem Umland einzuleiten.
Nach den tödlichen Hinterhalten und den anschließenden Zusammenstößen strömten Hunderte von Bürgern auf die Straßen von Tartus im Westen Syriens, um gegen die De-facto-Regierung von Präsident Ahmed al-Scharaa zu protestieren, der früher als Abu Mohammed al-Dschaulani bekannt war, dem Gründer von Al-Qaida in Syrien und Stellvertreter von ISIS-Gründer Abu Bakr al-Baghdadi.
In den sozialen Medien verbreitete Videos zeigen, dass die von der Türkei und der Golfregion unterstützten Sicherheitskräfte bereitwillig das Feuer auf die Demonstranten eröffneten. Lokalen Berichten zufolge wurde in Tartus eine Ausgangssperre verhängt.
Am frühen Abend kursierte ein Dokument, das die Gründung des Militärrats zur Befreiung Syriens ankündigte. Es soll von Brigadegeneral Ghiath Dala von der ehemaligen syrischen Armee (SAA) unterzeichnet worden sein. Darin heißt es, dass die bewaffneten Gruppen, die derzeit gegen die neuen Behörden an der syrischen Küste rebellieren, daran arbeiten, "alle syrischen Gebiete von Besatzern und terroristischen Kräften zu befreien" und "das HTS-Regime zu stürzen".
Seit dem Sturz der Assad-Regierung im Dezember wurden Hunderte Syrer durch Mitglieder der von der HTS geführten Sicherheitskräfte bei Exekutionen vor Ort getötet. Auch von Hunderten Entführungen wurde berichtet.
Mehrere Al-Qaida nahestehende Personen wurden in der neuen syrischen Regierung in Spitzenpositionen eingesetzt. Ausländische Kämpfer (wie chinesische Uiguren), die während des Syrien-Konflikts ins Land gekommen waren, haben in den neuen Streitkräften hohe Ränge erhalten.
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07.03.2025
EU nach Trumps "apokalyptischer Entscheidung": Ohne USA nicht handlungsfähig
freedert.online, 7 Mär. 2025 06:00 Uhr, Von Fjodor Lukjanow
Ohne die USA wird die Ukraine-Strategie der EU zusammenbrechen: Das bekommen aktuell die Führer der EU und ihrer Mitgliedsländer zu spüren, die krampfhaft am "Projekt Ukraine" festhalten und dabei die Grenzen ihrer politischen, wirtschaftlichen und militärischen Potenz zu spüren bekommen.
Der britische Premierminister Sir Keir Starmer (links) begrüßt den ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij am 1. März 2025 in der Downing Street Nr. 10 in London
Die am Freitagabend im Weißen Haus erfolgten dramatischen Ereignisse mit dem Ukrainer Wladimir Selenskij versetzten Westeuropa in eine äußerst schwierige Lage. Viele europäische Führer – deren Haltung gegenüber US-Präsident Donald Trump von "moderat bis stark skeptisch" variiert –hatten zuvor versucht, das traditionelle Transatlantikbündnis aufrechtzuerhalten. Sie drängten Washington zu einer solchen Lösung des Ukraine-Konflikts, die im Einklang mit europäischen Interessen steht. Doch der in der Öffentlichkeit ausgetragene Bruch zwischen Selenskij und Trump nahm ihnen diese Chance.
Ob zufällig oder gewollt, aber Selenskij erzwang von den USA eine Klarstellung ihrer Position: Washington ist ein Vermittler und keine Konfliktpartei. Seine Priorität ist es, die Eskalation zu beenden und für niemanden Partei zu ergreifen. Dies ist eine deutliche Abkehr von der vorherigen Politik, in der die USA eine westliche Koalition gegen Russland zur Unterstützung der Ukraine anführten. Die Botschaft ist klar: Für Washington ist die Unterstützung Kiews keine prinzipielle Position, sondern ein Instrument in einem breit angelegten geopolitischen Spiel.
Es wurde zwar lautstark versichert, dass die EU die Ukraine "niemals im Stich lassen" werde, doch in Wirklichkeit fehlen ihr die erforderlichen Ressourcen, um die USA als wichtigsten Unterstützer Kiews zu ersetzen. Einen politischen Kurswechsel vorzunehmen, ist allerdings nicht so einfach. Der Preis für den Versuch, Russland zu besiegen, ist zu hoch und die wirtschaftlichen Verluste sind zu groß, sodass ein plötzlicher Politikwechsel die westeuropäischen Führer für ihre vorherigen Entscheidungen zur Rechenschaft ziehen würde. In der bereits von inneren Widersprüchen geplagten EU würde eine solche Kehrtwende den politischen Gegnern der EU-Führer in die Hände spielen.
Ein weiterer wichtiger Grund für die Fortsetzung dieses politischen Kurses liegt darin, dass Westeuropa nach dem Kalten Krieg sowohl intern als auch im Umgang mit externen Partnern moralische Argumente als politisches Instrument einsetzt. Im Gegensatz zu traditionellen Mächten stellt die EU keinen Staat dar. Während souveräne Länder ihre Politik relativ einfach ändern und anpassen können, versinkt ein Staatenbund aus mehr als zwei Dutzend Mitgliedsstaaten zwangsläufig in Bürokratie. Die Entscheidungsfindung ist langsam, die Koordination ist ineffizient und die Mechanismen funktionieren oft nicht wie vorgesehen.
Jahrelang wurde in Brüssel versucht, diese strukturelle Schwäche in eine ideologische Stärke zu verwandeln. Die EU sollte trotz ihrer Komplexität eine neue Form der kooperativen Politik darstellen ‒ ein Modell, das in der ganzen Welt als Vorbild dienen sollte. Nun ist aber offensichtlich, dass dieses Modell gescheitert ist.
Bestenfalls kann es im kulturell homogenen Kern Westeuropas Bestand haben, aber selbst das ist zweifelhaft. Die Welt entwickelt sich weiter, die Ineffizienz bleibt jedoch bestehen. Dies macht den Traum von einem unabhängigen, autarken "Europa", einem Europa, das ohne amerikanische Aufsicht handlungsfähig ist, zu einer Utopie.
Anpassung an Washingtons neue Realität
Möglicherweise wird Westeuropa versuchen, die Turbulenzen der zweiten Trump-Präsidentschaft auszusitzen, wie es das während seiner ersten Amtszeit auch tat. Aber das Problem liegt nicht nur in Trumps Person. Der Kurswechsel in der US-Politik ist Teil einer tiefgreifenden politischen Neuausrichtung, die eine Rückkehr zum goldenen Zeitalter der 1990er und frühen 2000er Jahre verhindert.
Mehr noch: Gerade die Ukraine wurde zum Katalysator dieser politischen Wende. In dieser Situation kann sich die EU nicht abwartend verhalten. Ihre Führer müssen sehr zügig eine Entscheidung treffen, wie sie reagieren sollen. Wahrscheinlich werden sie versuchen, den Anschein der Solidarität mit Washington zu erwecken, und sich gleichzeitig an die neue US-Politik anpassen. Dies wird schmerzhaft sein, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht. Anders als in der Vergangenheit handelt das moderne Amerika ausschließlich im eigenen Interesse und nimmt wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse seiner europäischen Verbündeten.
Ein Indikator für die sich verändernde Haltung Westeuropas könnte der bevorstehende Besuch des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz in Washington sein. Derzeit positioniert sich Merz als Hardliner. Doch wie die Erfahrung zeigt, könnte er seine Position bald ändern und sich dem neuen Kurs Washingtons anpassen.
Alternativ: Europa vs. Amerika?
Es gibt natürlich noch eine andere Alternative: Die EU könnte versuchen, sich zu einigen und Trumps Amerika entgegenzutreten. Doch angesichts des Mangels an kompetenter EU-Führung und der tiefen Spaltung innerhalb der Union selbst erscheint dies unwahrscheinlich. Zwar könnte die Ukraine als Vereinigungsfaktor für die europäische Solidarität dienen, aber die öffentliche Stimmung in vielen EU-Ländern macht dies kaum realisierbar.
Andererseits könnte die aggressive Art und Weise, auf die sich Washington nun in die europäische Innenpolitik einmischt ‒ durch die aktive Unterstützung Trump-freundlicher populistischer Bewegungen ‒, einen unerwarteten Effekt haben. Westeuropäische Eliten könnten sich gezwungen sehen, sich als Reaktion darauf zu konsolidieren, während Nationalisten, die gegen solche externen Einflussnahmen lange Zeit ankämpften, Schwierigkeiten haben könnten, sich gegen diese neue Realität zu positionieren.
Unabhängig vom letztendlichen Ausgang erleben wir eine interne Krise innerhalb des sogenannten "Kollektiven Westens". Auf dem Spiel steht die Idee der westlichen Einheit an sich. Historisch gesehen ist der politisch definierte "Westen" ein relativ junges Konstrukt, das weitgehend ein Produkt des Kalten Krieges ist. Und selbst damals war das Verhältnis zwischen der Alten und der Neuen Welt oft angespannt. In den 1940er und 1950er Jahren strebten die USA trotz ihrer Rivalität mit der Sowjetunion aktiv die Demontage der europäischen Kolonialreiche an und bekräftigten dabei ihre eigene Dominanz.
Westeuropas schwindender globaler Einfluss wurde damals durch eine stärkere Integration kompensiert. Heute bezeichnet Trump das europäische Projekt als gescheitert, aber jahrzehntelang sah Washington darin ein praktikables Mittel zur Optimierung der westlichen Politik und Wirtschaft unter amerikanischer Führung. Doch dieser Ansatz gehört heute der Vergangenheit an. Die USA sehen in einer starken und vereinten EU keinen Vorteil mehr, und sie scheuen sich nicht, dies zum Ausdruck zu bringen.
Sollten sich die westeuropäischen Führer tatsächlich zu einer Konfrontation mit Amerika entschließen, würde dies den Beginn einer neuen Epoche markieren ‒ einer Epoche, die das endgültige Ende des Kalten Krieges signalisieren könnte, der die westliche Politik jahrzehntelang prägte.
Für Russland hat eine vereinte und koordinierte EU keinen strategischen Wert. Die Zeiten, in denen Moskau die Idee einer kontinentalen Integration – auch unter Einbeziehung Russlands – hegte, sind längst vorbei. Diese Illusionen wurden nicht nur durch den Lauf der Zeit, sondern vor allem durch die gewonnene Erfahrung zunichtegemacht.
Moskau konzentriert sich nun auf pragmatische Lösungen. Der interne Kampf innerhalb des Westens sollte ausschließlich aus der Perspektive betrachtet werden, welche konkreten Vorteile sich daraus ergeben können. Langfristige strategische Pläne sind in einer Zeit so rascher geopolitischer Veränderungen irrelevant. Im Moment geht es darum, entschlossen zu handeln und die aktuellen Kontroversen zu nutzen, um die Interessen Russlands inmitten der sich wandelnden Weltordnung zu sichern.
Fjodor Lukjanow ist Chefredakteur von "Russia in Global Affairs", Vorsitzender des Präsidiums des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik und Forschungsdirektor des Internationalen Diskussionsklubs "Waldai".
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07.03.2025
Liveticker Bundestagswahl – AfD-Politiker Lucassen fordert Atomwaffen und Wehrpflicht für Frauen
freedert.online, 7 Mär. 2025 10:39 Uhr
Am 23. Februar 2025 haben die Deutschen in vorgezogenen Neuwahlen einen neuen Bundestag gewählt. In diesem Ticker versorgen wir Sie mit den wichtigsten und unterhaltsamsten Nachrichten aus dem Wahlkampf, der Wahl und den Entwicklungen danach.
Rüdiger Lucassen, verteidigungspolitischer Sprecher der AfD im Bundestag (mittig), im Gespräch mit seiner Parteichefin, Berlin, 27.06.24
Sondervermögen könnte Thema des Bundesverfassungsgerichts werden
Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) geht davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht sich mit dem von den Unionsparteien und SPD geplanten Sondervermögen, nach entsprechender Beschlusslage im Bundestag, befassen muss.
Es gehöre "nicht viel Mut zu der Prognose, dass die Zulässigkeit eines solchen Verfahrens am Ende wieder in Karlsruhe landen wird", teilte Lammert der Augsburger Allgemeinen mit. Laut dem CDU-Politiker führe jedoch im Augenblick in Bezug der verhandelten und beabsichtigten Lösung "wohl kein Weg vorbei".
Zu den laufenden Verhandlungen in Berlin kommentierte Lammert:
"Ich finde es, um mal was Freundliches zu sagen, ermutigend, wie schnell und nüchtern sich die potenziellen künftigen Koalitionäre mit der neuen Lage vertraut machen, um daraus schnell gemeinsame Schlussfolgerungen herzuleiten. Das hätte – wie in manchen Nachbarstaaten – auch ganz anders sein können."
Lammert gehörte von 1980 bis 2017 dem Deutschen Bundestag an. Er war von 2002 bis 2005 Bundestagsvizepräsident und im Anschluss bis 2017 Präsident des Bundestages. Aktuell ist Lammert Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.
11:11 Uhr
SPD-Co-Chefin Esken "warnt vor 'aufgemuskelten Verhandlern'"
SPD-Chefin Saskia Esken fühlt sich in den laufenden Verhandlungen für eine mögliche Wiederbelebung der GroKo nicht vollwertig wahrgenommen seitens der leitenden Wortführer beider Parteien. Esken sah sich daher vor gut einer Woche gezwungen, medial mit folgender Aussage auf sich aufmerksam zu machen:
"Mit ihrem Nerv-Spruch hat Esken auf jeden Fall eines erreicht: Man spricht mehr denn je über sie. Schlecht und gut."
Am heutigen Verhandlungstag möchte Frau Esken nun erneut durch einen markigen Spruch die mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So zitierten die Agenturen die SPD-Politikerin, worüber die Welt-Zeitung dann berichtet:
"Aus der Sicht von SPD-Chefin Saskia Esken erschweren im Wahlkampf 'mit starken Ansichten aufgemuskelte' Verhandler die Sondierungen von Union und SPD."
Dies resultiere laut Esken noch aus der Zeit des Wahlkampfes. Vorrangiges Ziel laute, dass sich "aber alle zusammensetzen und konstruktiv an Lösungen arbeiten". Esken wörtlich zu ihrer "Aufgemuskelt"-These:
"Das ist auch personenabhängig. Da muss man hin und wieder auch dran erinnern."
Zum heutigen Verhandlungstag gab sie zu Protokoll:
"Wir sprechen über viele Schwerpunktthemen und die einen gehen leichter, die anderen gehen weniger leicht. Wir haben sehr unterschiedliche Auffassungen. Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einem guten Ergebnis kommen. Dass wir heute fertig werden, das ist nicht zu erwarten."
10:39 Uhr
"Erste Weichen gestellt" – Ergebnisse der Sondierungsgespräche von Union und SPD
Die regierungstreue ARD-Tagesschautitelt nach dem gestrigen Verhandlungstag von Union und SPD in Berlin:
"Migration, Bürgergeld und XY ungelöst"
Über die Inhalte der Sondierungen haben beide Seiten laut Medien "Stillschweigen vereinbart". Das "XY" steht für die noch ungeklärten Gesprächsinhalte:
"Auch in der weiteren Finanzplanung in den Jahren darauf klafften große Löcher. Das lag vor allem an der Frage, wie mehr Geld für die Verteidigung bereitgestellt werden kann. Dazu kommt ab 2028 die milliardenschwere Tilgung von Corona-Schulden sowie ab spätestens 2031 die Tilgung der Schulden aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr."
Der Deutschlandfunk fasste dazu am gestrigen Tag zusammen:
"Strittige Punkte zwischen den Parteien sind die Begrenzung der irregulären Migration, das Bürgergeld und die innere Sicherheit."
Die Spiegel-Redaktion erfuhr, dass vor dem gestrigen Termin der Verhandlungsführer "SPD-Abgeordnete vor Zugeständnissen in der Migrationspolitik warnten". Tim Klüssendorf, der Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Fraktion, erklärte dazu gegenüber dem Magazin:
"Der Spielraum für weitere Verschärfungen ist auf ein Minimum begrenzt. Faktische Grenzschließungen sind mit der SPD unter keinen Umständen zu machen."
Die Frankfurter Rundschaumeldete am Freitagmorgen zum bisherigen Stand der Verhandlungen:
"Hartes Ringen um die Macht: Überschattet von einigen Misstönen sind die Sondierungen von Union und SPD für die Bildung einer schwarz-roten Koalition … in eine entscheidende Phase eingetreten. Trotz offener Knackpunkte beim Haushalt und der Migration haben beide Seiten ihren Willen bekundet, zu Ergebnissen zu kommen."
So habe etwa die CSU vor den Verhandlungen "die Erwartung auf eine schnelle Einigung gedämpft". Die Gespräche seien bislang "in guter Atmosphäre verlaufen, aber bei der Migration komme man nur langsam voran". CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt habe dazu erklärt:
"Ich gehe davon aus, dass das auch noch etwas dauert, aber wir haben ja gesagt, das Wochenende steht zur Verfügung. Es braucht allerdings auch seine Zeit, und es braucht auch noch ein bisschen Zeit."
Eine Einigung in den dringlichsten Streitfragen noch vor dem Wochenende gelte nichtsdestotrotz "weiterhin nicht als ausgeschlossen".
Ab 10 Uhr am Freitagvormittag kommen die Gremien wieder zu den Gesprächen zusammen. Um 9.00 Uhr traf Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ein, "um sich an den Verhandlungen zu beteiligen", wie die Welt berichtete.
09:45 Uhr
AfD-Politiker Lucassen fordert Atomwaffen und Wehrpflicht für Frauen
Rüdiger Lucassen war Oberst in der Bundeswehr, ist verteidigungspolitischer Sprecher der AfD im Bundestag und Leiter des parteiinternen Arbeitskreises Verteidigung. Das Portal T-Onlinezitiert das stellvertretende Mitglied im Haushaltsausschuss mit folgender Aussage:
"Deutschland braucht eigene Atomwaffen und zwingend eine Wehrpflicht – auch für Frauen. Dafür muss so schnell wie möglich das Grundgesetz geändert werden. Neue Lagen erfordern neue Entscheidungen und den Mut dazu."
Befragt zu den Gründen seines Vorstoßes erklärt der AfD-Politiker, dass laut seiner Wahrnehmung "nichts mehr so sei wie früher – auch in der Außen- und Verteidigungsstrategie". Wörtlich heißt es im Artikel, dass "der Verteidigungsexperte wenig von der Putin-Liebe vieler seiner Parteikollegen hält". Der Artikel legt dar:
"Im April 2023, als Abgeordnete der AfD im russischen Propagandafernsehen auftraten, sagte er in der Talkshow 'Markus Lanz': Man könne zu der Auffassung gelangen, 'dass das so etwas wie Volksverrat ist'. Die Putin-Freunde aber waren wesentlich stärker in der AfD, Lucassen geriet in Verruf und unter Druck, ihm wurden Parteiordnungsmaßnahmen angedroht. Schließlich gab er klein bei und bezeichnete seine Formulierung als Fehler."
Bezogen auf seinen Blick auf den Status quo der russischen Außenpolitik, "in der Analyse der Gefahr, die durch Russland für Deutschland ausgeht", wäre er jedoch in der Formulierung "nach wie vor deutlich":
"Ich sage nicht, dass Putin uns angreifen will. Aber es ist eine Option."
Ein Rückzug der USA aus Europa, samt der in Deutschland stationierten Atomwaffen, benötige daher eindeutige Reaktionen und Maßnahmen. Dazu heißt es:
"Wenn der nukleare Schutzschirm der USA wegfalle, müsse Europa selbst handeln – die Atomwaffen der Briten und Franzosen aber genügten nicht. 'Deutschland muss selbst nuklear abschreckungsfähig werden – im Rahmen einer strategischen Autonomie Europas und eines Systems kollektiver Sicherheit mit einer eigenen Militär- und Kommandostruktur.'"
Der T-Online-Artikel behauptet wörtlich:
"Putins Propagandisten drohen zwar regelmäßig mit Panzern und Atombomben auf Berlin und zeichnen ein Bild von der weiteren Eroberung Europas."
Hans-Thomas Tillschneider, stellvertretender Landeschef der AfD in Sachsen-Anhalt, erklärte dazu im Gespräch mit T-online:
"Von Putin geht keinerlei Gefahr für Deutschland oder Europa aus, solange die Altparteienregierungen nicht durch offensive Unterstützung des Selenskyj-Regimes die Konfrontation mit Russland suchen."
6.03.2025 14:44 Uhr
14:44 Uhr
FDP-EU-Abgeordnete Strack-Zimmermann übernimmt nicht die Führung in der FDP
Nach den beiden Grünen-Politikern Habeck und Baerbock möchte auch die FDP-EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann nach der Wahlniederlage, dabei als ehemaliges Mitglied der Ampel, keine leitende Funktion in ihrer Partei übernehmen. So teilte sie via X-Posting mit, dass die Parteispitze "von einem jungen, frischen Gesicht angeführt werden sollte".
Sie wäre jedoch bereit, sich in einem neuen Führungsteam der FDP, "sofern von der Partei gewünscht, einzubringen". Zu den Gründen der Absage heißt es:
"Ein Parteivorsitz wäre mit meiner herausfordernden Rolle als Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung im Europäischen Parlament in einer Zeit, in der Sicherheitspolitik so stark im Fokus steht wie selten zuvor, nicht vereinbar."
14:19 Uhr
Die Linke kann sich eine Zustimmung zu "Sondervermögen" vorstellen", jedoch "geknüpft an Bedingungen"
Jan van Aken, Parteivorsitzender der Linken, erklärte am gestrigen Abend gegenüber den Sendern RTL/n-tv mögliche Wege im Bundestag, wonach die Partei bereit sei, den Neuverschuldungen seitens der Restregierung, in Zusammenarbeit mit der CDU und eventuell den Grünen, ebenfalls zuzustimmen.
Van Aken erklärt einleitend, dass die Linken "schon immer" für eine Aufhebung der Schuldenbremse plädiert hätten, denn diese "hat uns in die Krise gezwungen, seit Jahren durften wir hier nicht investieren". So erklärt der Politiker wörtlich:
"Weil man in der Krise eben nicht sparen darf, deswegen ist es eigentlich richtig die Schuldenbremse ganz aufzuheben. Dass jetzt so ein schräges Paket rausgekommen ist, liegt an der CDU."
Bei möglichen Abstimmungen im Bundestag käme es darauf an, "was da wirklich vorgelegt wird", so van Aken, und ob über die Vorhaben als Paket oder einzeln abgestimmt werde.
Die "Teilbelastung" für die Länder, im Rahmen neuer Schulden in Form eines "500-Milliarden-Sondervermögens für Infrastruktur", sei demnach für die Linken vertretbar, jedoch sei die Partei "gegen die unfassbare hohe Aufrüstung", die seitens der Koalitionäre ankündigt wurde. Käme es daher nur zu einem Gesamtpaket in der Abstimmung, wäre eine Zustimmung nicht automatisch zu erwarten. Für den Parteivorsitzenden stelle sich vordergründig jedoch die viel entscheidendere Frage:
"Ist das überhaupt legal? Ist das mit dem Grundgesetz vereinbar. Es ist doch erst vor zehn Tagen ein neuer Bundestag gewählt worden und jetzt soll noch der alte Bundestag über ein der Art riesiges Paket bestimmen, wir prüfen das gerade noch einmal juristisch."
13:20 Uhr
SPD-Mitglieder fordern "keine Zugeständnisse in der Migrationspolitik"
Der heutige Tagesordnungspunkt bei den Koalitionsgesprächen zwischen den Unionsparteien und der SPD ist die kommende Migrationspolitik der Bundesregierung.
Der Spiegelberichtet, dass "mehrere Sozialdemokraten nun fordern, sich nicht auf weitere Verschärfungen einzulassen". Tim Klüssendorf, Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Fraktion, erklärte dem Magazin:
"In den letzten Monaten wurden unter anderem mit dem Sicherheitspaket und dem Gemeinsamen Europäischen Asylsystem bereits umfangreiche Reformen der Asyl- und Migrationspolitik beschlossen. Der Spielraum für weitere Verschärfungen ist vor diesem Hintergrund auf ein Minimum begrenzt. Faktische Grenzschließungen sind mit der SPD unter keinen Umständen zu machen."
Der verantwortliche Wahlverlierer und frisch gekürte Bundestagsfraktionschef Lars Klingbeil erklärte zum Thema gestern Abend wörtlich in der ARD:
"Das Thema Migration wird jetzt in den nächsten Tagen [bei den Verhandlungen mit der CDU] kommen. Aber ich kann Ihnen sehr klar sagen, die SPD wird keine faktischen Grenzschließungen mitmachen. Das können wir national nicht umsetzen, und vor allem es ist europäisch unvernünftig. In einer Zeit, wo die Antwort auf Donald Trump doch ein starkes Europa sein muss, kann es doch nicht sein, dass das größte und stärkste Land in Europa vorangeht und die Grenzen zumacht. Das werden wir als SPD nicht mitmachen."
Der Wuppertaler SPD-Abgeordnete Helge Lindh, lokaler Sieger gegen den CDU-Kandidaten und Ex-Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang, gab dem Spiegel zu Protokoll:
"Faktische Grenzschließungen sind keine Lösungen und tragbarer Weg. Sie sind weder national realisierbar noch in Bezug auf ein jetzt besonders gefordertes starkes, geeintes Europa sinnvoll."
Die SPD-Politikerin Serpil Midyatli, stellvertretende Bundesvorsitzende ihrer Partei, gab dem Stern zu Protokoll, dass sie "für konstruktive Lösungen in der Migrationsdebatte wirbt". "Nötig" sei demnach "ein Eingeständnis, dass Deutschland nicht nur Einwanderungsland, sondern auch Willkommensland sei", wird das SPD-Mitglied im Artikel zitiert. Und weiter:
"Wenn man sich den demografischen Wandel anguckt, müssen wir noch vielfältiger und bunter werden."
Die aktuellen Diskussionen zum Thema Migration seien "teilweise faktenfrei, mit viel Emotion und verfassungswidrigen Vorschlägen geführt worden – da nimmt Midyatli auch die eigene Partei nicht aus", wird im Artikel erläutert. Midyatli erklärte demnach der Redaktion:
"Wenn wir in einer wirtschaftlich schlechten Situation sind, kann es doch nicht sein, dass man zuerst eine Neiddebatte und dann eine Vorurteilsdebatte führt und am Ende oft auch noch in Rassismus abgleitet."
12:26 Uhr
"Ein heißer Ritt" – Merz’ Wankelmut zum Thema Schuldenbremse und "Sondervermögen"
Unionschef und potenzieller kommender Bundeskanzler Friedrich Merz gerät bereits vor seiner Ernennung aufgrund seines Agierens in der Frage neuer Milliardenbelastungen für die Steuerzahler in die Tiefen der kritischen Wahrnehmung.
Das Nachrichtenportal Nius produzierte nun ein aktuelles Video zu den widersprüchlichen Aussagen seitens Merz, diese geäußert vor, zwischen und nach dem Wahlkampf:
Die Spiegel-Redaktion erfuhr aus CDU-Kreisen, am Tag der Verkündung in einem Artikel zusammenfassend:
"Fast alle sind von den dramatischen Ereignissen der letzten beiden Stunden überrumpelt worden. Sie haben nur aus dem Fernsehen erfahren, dass sich Union und SPD bei ihren Sondierungsgesprächen überraschend auf ein gewaltiges Schuldenprogramm geeinigt haben."
Ein ungenanntes "entsetztes Mitglied des CDU-Wirtschaftsflügels" hätte demnach am Abend gesimst:
"Die Partei brennt."
Die Mitteilung der verantwortlichen Akteure in den Koalitionsgesprächen hätte nun zu einem "Bruch mit fast allem" geführt, was Merz und die Union den Wählern vor der Wahl versprochen hatten. In einer der letzten TV-Wahldebatten warnte bereits die AFD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel die Zuschauer:
"Hier wird völlig deutlich, mit wem Herr Merz hier koalieren will, und zwar mit Grün und Rot. Und so wird er seine Politik nicht umsetzen können."
11:33 Uhr
Bundestagsdebatte über "Sondervermögen" und Schulden am 13. und 18. März
Der Ältestenrat des Bundestags ließ über die Nachrichtenagenturen dpa und Reuter mitteilen, dass es zu den Planungen der Restregierung unter Mithilfe der CDU und womöglich weiterer Parteien am 13. und 18. März zu zwei angesetzten Bundestagsdebatten kommen wird.
Die deutschen Steuerzahler werden dann final erfahren, wie die kommissarische Bundesregierung, trotz Abwahl, das Land voraussichtlich auf Jahrzehnte mit neuen Schulden, getarnt unter dem Begriff "Sondervermögen", belasten wird.
So sollen bereits nach einer Debatte zu dem Thema "die Grundgesetzänderungen in die zuständigen Ausschüsse verwiesen werden", so Informationen der Welt-Redaktion aus Parlamentskreisen. Der Haushaltsausschuss würde umgehend "am 13. und 14. März tagen und Empfehlungen für die Abstimmungen in der zweiten und entscheidenden dritten Lesung im Parlament verfassen", so der demnach geplante Ablauf zur Entscheidung über "einen 500 Milliarden Euro schweren Sondertopf zur Modernisierung der Infrastruktur".
Die Milliarden, die zudem für die beabsichtigte Aufrüstung vorgesehen sind, sollen hingegen durch eine Änderung der Schuldengrenze ermöglicht werden, die jeden Betrag oberhalb von 1 Prozent des BIP (was etwa zehn Prozent des Bundeshaushalts entspricht) von der Schuldengrenze ausnimmt; das würde für diesen Bereich eine noch weit höhere Schuldenaufnahme ermöglichen als die jetzt geplante.
4.03.2025 19:39 Uhr
19:39 Uhr
Jetzt ist es amtlich: 900 Milliarden Schuldenaufnahme beim Bund
Friedrich Merz (CDU), Markus Söder (CSU), Lars Klingbeil und Saskia Esken (beide SPD) haben jetzt Einblick in den Stand der Sondierungsverhandlungen gegeben. Bereits morgen sollen sich Bundeskanzler Scholz, Merz, Klingbeil und Alexander Dobrindt (CSU) im Kanzleramt treffen, um die geplante Mega-Schuldenaufnahme festzuzurren, damit beim Brüsseler EU-Gipfel am Donnerstag die deutsche Beschlusslage steht und die Megaschulden noch vom alten Bundestag beschlossen werden können. Beim EU-Gipfel geht es dann um die 800 Milliarden Euro, mit denen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die EU aufrüsten will.
"Wir rüsten komplett auf. Militärisch, aber auch wirtschaftlich oder technologisch", erklärte Söder dazu. Merz verkündete: "Angesichts der Bedrohungen unserer Freiheit und des Friedens auf unserem Kontinent muss jetzt auch für unsere Verteidigung gelten: 'whatever it takes'." Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, hatte noch vor der heutigen Sondierungssitzung erklärt, Deutschland müsse gleichzeitig der Ukraine helfen, die Bundeswehr stärken, aber auch genug Geld haben, um die eigenen Probleme im Land zu lösen.
Es geht um insgesamt 900 Milliarden neue Schulden für den Bund, 500 davon als "Sondervermögen" für die Infrastruktur; für die Aufrüstung soll die Schuldenbremse gelockert werden. Auch die Bundesländer sollen zusätzliche Kredite in Höhe von 100 Milliarden aufnehmen dürfen; das könnte erforderlich sein, um die Änderung der Schuldenbremse durch den Bundesrat zu kriegen.
Die SPD soll dabei im Austausch für die Billionenschuld einer Reform des Asylrechts und des Bürgergelds zustimmen.
Die große Eile wird unter anderem mit der heute erst gemeldeten Einstellung der US-Militärhilfe an die Ukraine begründet, die es erzwinge, bis spätestens Donnerstagmorgen eine Einigung zu finden.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
07.03.2025
Ukraine unterstützen – China einbinden – Schuldenbremse abschaffen – UNO statt Trump
die-linke.de, vom 1. März 2025 Beschluss 2025/264D
Beschluss des Parteivorstandes vom 1. März 2025
Die neue US-Regierung hat mit aller Härte deutlich gemacht, dass sie bereit ist, nationale Eigeninteressen mit einer noch brutaleren Härte durchzusetzen. Trump ist dabei, das Völkerrecht massiv zu beschädigen und allein auf das Recht des Stärkeren zu setzen. Die Bundesregierung und die EU müssen darauf mit einer – längst überfälligen – Klarheit reagieren. Die Linke schlägt als Sofortmaßnahmen vier Schritte vor:
Einen Schuldenschnitt für die Ukraine.
Eine sofortige diplomatische Initiative mit China und anderer BRICS-Staaten für Friedensverhandlungen unter Einbeziehung der Ukraine.
Eine Aufhebung der Schuldenbremse, um den massiven Investitionsstau in Deutschland zu beheben, aber auch um ausreichend Gelder für eine finanzielle zivile Unterstützung der Ukraine frei zu machen.
Eine Dringlichkeitssitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen, um dort eine gemeinsame Antwort gegen die brutalen Erpressungsversuche der USA zu finden.
Zu 1.
Der Aggressor heißt einzig und allein Russland. Es ist infam, wie Donald Trump der Ukraine eine (Mit-)Schuld am Krieg gibt und die Angst vor einem Dritten Weltkrieg schürt, um so das Völkerrecht mit Füßen zu treten. Als Linke und Internationalistinnen stehen wir immer an der Seite der Unterdrückten und Angegriffenen, deshalb gehört unsere volle Solidarität den Menschen in der Ukraine wie auch den vielen russischen Soldaten, die an die Front gezwungen werden. Die Ukraine ist dringend auf eine finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau, die Versorgung der Millionen Binnenflüchtlinge und zur Bewältigung anderer Kriegsfolgen angewiesen, deshalb braucht es einen Schuldenschnitt für die Ukraine.
Zu 2.
Es ist seit drei Jahren ein großer Fehler der EU, die Unterstützung für die Ukraine ausschließlich an militärischer Hilfe festzumachen. Es wurde kostbare Zeit für eine diplomatische Lösung verschwendet. Für jeden Konflikt gilt: Zwischen Waffenlieferungen und Nichtstun gibt es immer sehr viele zivile Möglichkeiten, die oft sogar schneller und effektiver Konflikte entschärfen können. Drei Jahre Debatten um Waffenlieferungen haben uns nicht einen Schritt näher an Verhandlungen gebracht. Deshalb muss die EU jetzt sofort auf China zugehen und ein gemeinsames Verhandlungsformat auflegen. China und Brasilien haben bereits vor neun Monaten entsprechende Angebote unterbreitet. Eines ist sicher: Wenn Xi Jinping einlädt, wird Wladimir Putin auch kommen.
Zu 3.
Die deutsche Schuldenbremse war von Anfang an ein großer Fehler. Sie hat staatliche Handlungsmacht beschnitten und einem rigiden politischen Kürzungskurs Vorschub geleistet. Wir setzen uns daher weiter dafür ein, dass die Schuldenbremse abgeschafft wird. Damit wollen wir Investitionen in die soziale und zivile Infrastruktur ermöglichen. Auch finanzielle zivile Hilfen für die Ukraine werden dann nicht mehr an Haushaltsproblemen scheitern. Es ist falsch, dass die CDU jetzt das Konstrukt von Sondervermögen anregt, nur weil sie aus einer ideologischen Verblendung heraus weiter an der Schuldenbremse festhalten möchte. Die Linke wird einer Aufhebung der Schuldenbremse im Bundestag zustimmen, Taschenspielertricks wie Sondervermögen finden wir falsch.
Zu 4.
Die Trump-Regierung hat in den vergangenen Wochen immer wieder einzelnen Ländern gedroht und damit politische Zugeständnisse erpresst. Es darf nicht sein, dass sich in den internationalen Beziehungen das Recht des Stärkeren durchsetzt, deshalb sollten die Länder dieser Welt eine gemeinsame Antwort auf diese Erpressungsmethoden finden. Die Staaten der EU sollten deshalb schnellstmöglich eine Dringlichkeitssitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen beantragen, damit die Weltgemeinschaft dort über mögliche gemeinsame Antworten auf die US-amerikanischen Erpressungsversuche beraten kann.
Ohne die Linke gibt es im neuen Bundestag keine Zweidrittel-Mehrheit jenseits der Faschisten. Damit werden wir sehr verantwortungsvoll umgehen und lassen uns dabei von folgenden Prinzipien leiten:
Wir sind jederzeit zu Gesprächen mit allen demokratischen Parteien bereit, um eine Zweidrittel-Mehrheit für sinnvolle Entscheidungen sicherzustellen.
Wir werden für eine allgemeine Abschaffung der Schuldenbremse stimmen.
Sondervermögen sind prinzipiell der falsche Weg. Sie werden nur gebraucht, weil SPD und CDU sich im Jahr 2009 mit der Schuldenbremse selbst Fesseln angelegt haben. Wäre die Schuldenbremse abgeschafft, bräuchte es überhaupt keine Sondervermögen mehr.
Taschenspielertricks, wie die Verlagerung von notwendigen Investitionen in Sondervermögen, bei gleichzeitiger Ausweitung von Rüstungsausgaben im regulären Haushalten, wird die Linke mit lautstarken Protesten begegnen.
Die europäischen NATO-Staaten, ohne die USA, geben jährlich 420 Mrd. US-Dollar für das Militär aus, Russland 300 Mrd. USD. Diese Zahl berücksichtigt bereits die unterschiedliche Kaufkraft in Russland. Bei einem Verhältnis von 420:300 ist nicht ersichtlich, warum die europäischen Staaten mehr Geld in die Aufrüstung investieren sollten. Es stellt sich vielmehr die Frage, wofür dieses Geld ausgegeben werden soll: für eine reine EU- oder Landesverteidigung, oder etwas für das Modell einer aggressiven und imperialistischen Macht EU, die überall auf der Welt Kriege führen kann. Die Linke ist dafür, die Militärausgaben ausschließlich auf reine Verteidigungsaufgaben zu begrenzen, die EU muss Friedensmacht werden. Dafür reichen die aktuellen Verteidigungsausgaben vollkommen aus.
Die Linke wird niemals Gesetzen oder Anträgen zustimmen, wenn sie nur mit Stimmen der AfD beschlossen werden können. Natürlich wird die Linke auch künftig gegen Anträge der Regierung stimmen, wenn sie falsch sind.
Partei Die Linke
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
Linken-VorsitzenderDie Bundeswehr braucht kein Sondervermögen
deutschlandfunk.de, vom 26. Februar 2025, 08:15 Uhr,
Die europäischen NATO-Staaten müssen sich verteidigen, nicht aber in der Welt militärisch eingreifen, so Jan van Aken. Der Linke-Chef sagt, für die Landesverteidigung bekomme die Bundeswehr genug Geld. Es brauche einen Umbau statt mehr Mittel.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
07.03.2025
nachdenkseiten.de, vom 06. März 2025 um 12:00 Ein Artikel von Bernhard Trautvetter
Jan van Aken (Co-Vorsitzender der Linkspartei) hat in einem Interview zentrale Teile des Programms der LINKEN hinter sich gelassen und mit der Annäherung an NATO-Darstellungen zu den Ursachen des Ukrainekrieges die Friedenspolitik der Partei weitgehend in ihr Gegenteil verwandelt.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
„Wir brauchen Geld für die Landesverteidigung. Da sind wir uns alle einig. Russland ist ein Aggressor. Deshalb braucht es Landesverteidigung. Jetzt ist aber die große Frage, wofür brauchen wir dieses Sondervermögen? Da geht es gar nicht um Landesverteidigung, da geht es nicht um Russland; da geht es darum, dass die Bundeswehr ausgestattet wird, um überall auf der Welt militärisch eingreifen zu können. Das finde ich falsch. … Deutschland wird nicht am Hindukusch, Deutschland wird an der Grenze zu Russland verteidigt.“
Wie die NATO-Lobby weist Jan van Aken trotz der vielen völkerrechtswidrigen Kriege der NATO und der USA seit dem Ende des Kalten Krieges alleine Russland die Eigenschaft zu, ein Aggressor zu sein. Seine Wortwahl impliziert zudem, dass Russland kein europäisches Land ist. Damit folgt er der Propaganda der Leitmedien unseres Landes.
Das Narrativ, der Ukrainekrieg sei als reine Aggression Russlands zu verstehen, übergeht unter anderem den Anteil der USA am Putsch in Kiew 2014, in dessen Verlauf eine neutralitätsorientierte und demokratisch gewählte Regierung gewaltsam durch eine NATO-orientierte sogenannte ›Übergangsregierung‹ ersetzt wurde; die USA hatten in diese Entwicklung laut der US-Außenpolitikerin Victoria Nuland 5 Milliarden US-Dollar investiert. Zu dieser Sichtweise schrieb die Zeitung nd am 4.9.2024 in einem Bericht über das Buch von Petra Erler und Günter Verheugen „Der lange Weg zum Krieg“:
„Die der Ukraine zugedachte Rolle hatte ein US-Demokrat, Adam Schiff, Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des Kongresses, bereits 2020 … auf eine einprägsame Formel gebracht: ‚Die Vereinigten Staaten helfen der Ukraine und ihren Menschen, damit wir dort gegen Russland kämpfen können und nicht hier gegen Russland kämpfen müssen.‘“
Solch zynischen Ausdrücke imperialistischer Denker sind seit dem Beginn des Kalten Krieges immer wieder zu finden. Putin sei es anfangs darum gegangen, so Verheugen/Erler, „mit einer Parallelstrategie aus militärischer Aggression und gleichzeitigen Verhandlungen (…) der Ukraine die Neutralität abzutrotzen“. Mit dem Abbruch der Verhandlungen westlicherseits im Frühjahr 2022 sei dieser Plan zerschlagen worden. Seitdem befinde sich der Krieg in der Aufrüstungsspirale.
Die Forderung nach einer Politik der reinen Landesverteidigung baut immer noch auf dem Narrativ der Aggressivität Russlands auf; damit basiert sie auf einer „Begründung“, ohne validen Grund.
Jan van Aken übergeht zusätzlich die Erkenntnis, dass im Atomzeitalter nur Diplomatie Sicherheit bringen kann – das bedeutet den Aufbau einer Friedensordnung der gemeinsamen, weil gegenseitigen Sicherheit, wie sie der Vertrag zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten und z.B. die europäische Charta von Paris (1990) einfordert.
Eine auf das Militärische ausgerichtete sogenannte Sicherheitspolitik ist in einem Erdteil mit ca. 140 Atomreaktoren, die ununterbrochen gekühlt werden müssen, nicht zu verantworten. Die Gefahr einer Havarie und eines weiteren Kontrollverlustes im Vorfeld eines Atomkriegs ist viel zu hoch.
Jan von Aken erfährt Unterstützung für seine brisante Haltung u.a. von der Ko-Vorsitzenden der LINKEN, Ines Schwerdtner, die im DLF-Interview zum Bundeswehr-Sonderfonds, der aktuell nach der Bundestagswahl Thema geworden ist, fragte, ob es nicht besser sei, „die Schuldenbremse abzuschaffen, um wirklich nachhaltig die Finanzen zu schaffen.“
„Wir müssen uns – von der CSU bis zur Linken, aber auch mit Gewerkschaften, Kirchen, Unternehmerverbänden, Künstlern und Wissenschaftlern – darauf verständigen, dass wir unsere Grundfesten von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit gemeinsam verteidigen. Bei Steuern und vielen anderen Themen können wir streiten, aber an diesen drei Fundamenten darf nicht gerüttelt werden.“
Mit diesen Positionen stellt sich ein relevanter Teil der LINKEN bis in ihre Spitze außerhalb der eigenen Programmatik – Im LINKE-Programm befindet sich die Aussage, dass die internationale Politik der Partei auf vier Prinzipien aufbaut:
„Frieden durch kollektive und gegenseitige Sicherheit, Abrüstung und strukturelle Nichtangriffsfähigkeit. Solidarische Politik der Überwindung von Armut, Unterentwicklung und Umweltzerstörung. Einsatz für eine demokratische, soziale, ökologische und friedliche Europäische Union. Reform und Stärkung der UNO.
… Wir fordern … ein kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat. Unabhängig von einer Entscheidung über den Verbleib Deutschlands in der NATO wird Die Linke in jeder politischen Konstellation dafür eintreten, dass Deutschland aus den militärischen Strukturen des Militärbündnisses austritt und die Bundeswehr dem Oberkommando der NATO entzogen wird. …“
Die Friedenskräfte in und außerhalb der Linkspartei stehen vor der großen Aufgabe, alle Anlässe wie die Ostermärsche und die Feiern zum 80-jährigen Ende des Zweiten Weltkrieges zu nutzen, um die Friedensordnung einzufordern, die u.a. die Charta von Paris (ähnlich wie das Programm der LINKEN) fordert:
„Sicherheit ist unteilbar, und die Sicherheit jedes Teilnehmerstaates ist untrennbar mit der aller anderen verbunden. Wir verpflichten uns daher, bei der Festigung von Vertrauen und Sicherheit untereinander sowie bei der Förderung der Rüstungskontrolle und Abrüstung zusammenzuarbeiten.“
Nun ist es offiziell: Die EU steigt in ein neues Wettrüsten ein. Gegen Putin, gegen Trump, gegen beide? Man weiß es nicht.
Donald Trump Merchandise
Der Kriegsgipfel in Brüssel richtete sich zwar gegen Russland; der Ukraine wurde neue Militärhilfe versprochen. Doch auch US-Präsident Trump gilt vielen EUropäern als Gegner, auf den kein Verlaß mehr sei.
Nicht zufällig wurde der Sondergipfel nach Trumps Eskapaden gegen die EU, die Nato und den ukrainischen Präsidenten Selenskyj einberufen. Doch in den EU-Erklärungen findet sich davon nichts wieder.
Der Gipfel-Beschluss, der gegen den Willen Ungarns von einer “Koalition der Willigen” angenommen wurde, gibt keinen Aufschluss über die konkreten Gründe zur “Wiederbewaffnung” der EU.
Warum es plötzlich so eilig ist (nach drei Jahren Krieg), bleibt auch offen. Dabei geht es hier um hunderte von Milliarden Euro, für die sich die EU und Deutschland neu verschulden…
P.S. “Russia’s war of aggression against Ukraine and its repercussions for European and global security in a changing environment constitute an existential challenge for the European Union.” So steht es in den Gipfel-Schlussfolgerungen. Nichts davon ist neu, nichts begründet die Hauruck-Maßnahmen zur Aufrüstung.
Da gibt es eben doch noch den Deep State , der die EU-Spitzenpolitiker mittels Young Global Leader Programm handverlesen hat. Da gibt es Abhängigkeiten und langfristige Lieferverträge, auf die selbst Onkel Donald keinen Einfluss hat. Schön in dieser Kommentarspalte übrigens die die komplette ägyptische Aufzählung aller Vorurteile zum Ukraine-Konflikt, danke!
Die machen an einem Tag soviel Profit wie in einem Vierteljahr Corona.
Vielsagendes Schweigen. Merz und Macron, die beiden (Schatten-)Banker, verstehen ihr Geschäft: Die wirklichen Begründungen dafür werden niemals öffentlich verkündet.
Positive EU-Werte: Ukraine, Selenski, Kompromisslosigkeit, Eskalation, Wettrüsten, Angst, Zensur, Propaganda, Schulden, Krieg (“Frieden nicht um jeden Preis”), Endsieg,
Das Friedensprojekt EU ist Geschichte. Es lebe die Kriegsunion!
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat der EU auf einem Krisen- und Kriegsgipfel in Brüssel für die „großartige Unterstützung“ gedankt. „Es ist großartig, dass wir nicht allein sind“, sagte Selenskyj nach seinem Streit mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus.
Die EU sagte weitere Militärhilfe für die Ukraine zu. Außerdem will Europa nun selbst massiv aufrüsten, um Russland notfalls auch allein die Stirn zu bieten.
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat dazu einen „Wiederbewaffnungs“-Plan vorgelegt, der bis zu 800 Milliarden Euro mobilisieren soll.
Allerdings muß die EU dafür neue Schulden aufnehmen; die Rede ist von 150 Milliarden Euro. Den Rest müssten die 27 Mitgliedsstaaten selbst finanzieren, zumeist ebenfalls auf Pump.
Dafür will die EU-Kommission die strikten Schuldenregeln lockern. Bundeskanzler Scholz forderte sogar, die Regeln komplett zu überarbeiten.
Das gemeinsame Ziel sei es, “dass Europa selber in der Lage ist, seine Sicherheit zu stärken”, erklärte Scholz. Europa müsse sich “dem von Russland initiierten Wettrüsten” stellen und es auch „gewinnen”, forderte Polens Regierungschef Tusk.
Man sei an einem „Wendepunkt“ angelangt, betonte von der Leyen. Die markigen Worte können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die EU in der Defensive ist.
@Guido B.: es ist Russland, in dem täglich im Fernsehen vom Krieg mit der ganzen Welt (ausgenommen US of Trumpistan) geschwallt wird und in dem die Menschen (nach dem Urteil des Levada-Zentrums /Meinungsforschung/) in ihrer großen Mehrheit hinnehmen, dass es ihnen extrem schlecht geht, wenn nur der Staat, dessen Untertanen sie sind, mächtig und gefürchtet ist. Niemand will den Krieg mit Russland; es ist Russland, dass sich systematisch an eigenen Allmachtsphantasien besäuft. Mit diesem Russland ist mehr als ein Waffenstillstand nicht möglich. Letztlich kann man von Kants Überlegung (“Zum ewigen Frieden”) ausgehen, dass ein stabiler Friede zur Voraussetzung hat, dass “(d)ie bürgerliche Verfassung in jedem Staate […] republikanisch (sein soll)”. (D.h. an eine Verfassung gebundener Rechtsstaat).
Frieden ist immer möglich. Erstens, indem man sie vermeidet. Zweitens, indem man deeskaliert und miteinander nach Win-Win-Lösungen sucht. Der Westen hat sich seit 2008 darauf geeinigt, den Konflikt mit Russland nicht zu vermeiden, nicht zu deeskalieren und nicht nach Win-Win-Lösungen zu suchen. Das Ergebnis ist bekannt. Wir haben einen endlosen Krieg, und im russischen Fernsehen gibts antiwestliche Propaganda, die durch antirussische Propaganda im westlichen Fernsehen wettgemacht wird.
Das wird nichts mit dem Frieden. Konstruktive Gespräche und Verhandlungen mit Russland sowie vertrauensbildende Maßnahmen sind in EUropa keine Option. Ohne konstruktiven Dialog wird es ein panisches Wettrüsten und höllischen Wirtschaftskrieg mitten in einem heissen Krieg geben. Die Bedrohungslage wird auf beiden Seiten immer schlimmer, und damit ist die Ausweitung des Krieges unvermeidlich. Diese Russenhasser-Union will den direkten Krieg mit Russland. Es will ihn um jeden Preis. Kollektiver Hass in dieser monströsen Ausprägung kann nur im Desaster enden!
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Der Kriegsgipfel in Brüssel soll eine massive Aufrüstung der EU einleiten. Selbst Ungarn und das neutrale Irland sind dafür, Österreich will auch mitmachen. Dabei liegen den Plänen fragwürdige oder falsche Prämissen zugrunde.
Die Ukraine verteidigt Europa: Diese Behauptung wurde beim EU-Gipfel wie ein Mantra wiederholt. Doch sie ist falsch. Die Ukraine verteidigt sich selbst – mithilfe der USA, der Nato und der EU, weshalb der Krieg zum Stellvertreterkrieg wurde. Das Land dient jedoch nicht als “Bollwerk” – denn bisher ist kein Versuch Russlands bekannt, über die ukrainischen Grenzen hinaus anzugreifen. Das russische Militär konnte nicht einmal Kiew erobern…
Russland ist eine Bedrohung für Europa.Dies hat Frankreichs Staatschef Macron behauptet – ohne Beweise zu liefern. Es gibt zwar zahlreiche Hinweise auf einen “hybriden Krieg” Russlands in Europa. Cyberangriffe und ähnliche Attacken sind aber vor allem eine Antwort auf den Wirtschaftskrieg, den die Europäer gegen Russland führen. Eine akute militärische Bedrohung gibt es nicht, wie sogar Nato-Chef Rutte erklärt hat.
Wenn die Ukraine fällt, ist das Baltikum als Nächstes dran. Das insinuieren vor allem osteuropäische Politiker wie die EU-Außenbeauftragte Kallas oder Polens Regierungschef Tusk immer wieder. Auch dafür gibt es keine Beweise. Die baltischen Länder sind Mitglieder der Nato und als solche von Artikel 5 des Bündnisvertrages geschützt. Die Nato hat ihre Positionen in Osteuropa massiv ausgebaut, so daß ein Angriff selbstmörderisch wäre.
Ein “Diktatfrieden” in der Ukraine wäre ein gefährlicher Präzedenzfall. Ein Friedensschluss gegen den Willen der Ukrainer wäre in der Tat gefährlich – der Konflikt würde weiter schwelen. Allerdings gab es in der Geschichte schon viele ähnliche Fälle. Das fängt beim Koreakrieg an und reicht bis zum Krieg um den Kosovo in den 90er Jahren. Hier haben EU und Nato selbst die Grenzen verschoben und ein “Diktat” verhängt.
Die USA könnten die Nato verlassen. Diese Sorge steht im Mittelpunkt der Bemühungen um eine “Wiederbewaffnung”. Allerdings gibt es bisher keine Indizien dafür, dass Trump die Allianz tatsächlich aufkündigen will. Der designierte US-Botschafter bei der Nato, M. Whitaker, sagte, man stehe “felsenfest” zum Bündnis. Allerdings müssten die Alliierten noch mehr aufrüsten. Genau das tun sie – wie Trump befiehlt…
P.S. Dass wir es mit einem Stellvertreterkrieg zu tun haben, hat nun auch US-Außenminister Rubio eingeräumt. Auf “Fox News” sagte er, der Konflikt in der Ukraine sei ein “Stellvertreterkrieg zwischen Atommächten – den USA, welche die Ukraine unterstützten, und Russland”, und dass dieser beendet werden müsse. Wenn die – immer noch umstrittene – These stimmt, haben es die USA tatsächlich in der Hand, den Krieg zu beenden…
Selbstverständlich hat die Ukraine zunächst sich selbst verteidigt. Gleichzeitig kämpft sie dadurch logisch notwendigerweise für das Verbot des Angriffskrieges, das Recht, der EU und der NATO nach eigenem Gutdünken beizutreten, sie wehrt sich gegen einen Feind, der das humanitäre Kriegsvölkerrecht systematisch missachtet und sich offen zu genozidalen Intentionen bekennt (siehe D. Medvedevs Aussage, dass alle Ukrainer die Wahl hätten, entweder einzusehen, dass sie Russen seien, oder umgebracht zu werden)… Die größeren Kriegsziele ergeben sich somit aus der Art des angreifenden Feindes (und die Russenpropaganda stellt die Chose auch als Weltanschauungskrieg dar). Die Ukraine ist nicht das einzige Land, dessen Territorium von Russland angegriffen und teilweise besetzt wurde (siehe Moldau und Georgien), und dass die Russen Kyïv nicht erobern konnten, beweist nicht, dass sie nicht noch ganz andere Pläne haben – die meisten Angreifer überschätzen ihre Kräfte heillos. Der “Wirtschaftskrieg” (die Sanktionen) ist eine Reaktion auf russische Völkerrechtsverstöße. Der Westen würde mit Russland viel lieber lukrative Geschäfte machen (Beweis: Nord Stream 1 und 2). Aber das setzt voraus, dass sich die Russen z.B. an das Völkerrecht halten. Ihr grenzenloses Vertrauen auf Artikel 5 des NATO-Vertrages wirkt bei Ihrer sonstigen Grundsatzkritik an der NATO fast schon komisch. Die jüngsten Aktionen des amerikanischen Präsidenten (Stopp der Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die Ukraine) zeigen vielmehr, dass sich niemand darauf verlassen kann, dass dieser Präsident einen nicht im entscheidenden Moment im Stich lässt, um sich mit den Russen auf Kosten seiner bisherigen Verbündeten zu einigen. Trump hat oft genug rhetorisch mit dieser Möglichkeit kokettiert. Dadurch zwingt er die europäischen Staaten, eine unabhängige eigene atomare Verteidigung aufzubauen, da bereits seine verantwortungslosen Maul…en die Abschreckungswirkung der NATO massiv schwächen. Jeder Mensch mit einigermaßen guten Russischkenntnissen kann sich über Internet die politischen Talkshows des russischen Staatsfernsehens anschauen und sich davon überzeugen, dass in Russland mit der größten Selbstverständlichkeit größenwahnsinnige Großmachtphantasien über den Einmarsch in/die atomare Zerstörung von XYZ-Land verhandelt werden. Das kann man nicht einfach als Witze abtun; es ist die tägliche Geistesnahrung der russischen Fernsehkonsumenten.
Das ist mal wieder weitgehend Unfug. Relevant sind die offiziellen Äußerungen und die von Putin, die geben das alles nicht her, was sie behaupten, sondern da sind konkrete Ziele benannt. Es gibt keine Ziele, keine Interessen, keine militärischen und ökonomischen und politischen Möglichkeiten für Russland, NATO-Staaten anzugreifen und zu besetzen. Das sind Propagandamärchen, die hierzulande erzählt werden, um eine irrsinnige Aufrüstung plausibel zu machen. In Moldau stehen ein paar russischen Truppen auf vertraglicher Basis als Friedenstruppen, m.E. legitimer als die der USA in Kosovo oder anderswo. In Georgien hatten die Georgier den Krieg begonnen. Und die möglichen lukrativen Geschäfte mit Russland wurden nicht von Russland beendet.
@Kleopatra: Ich würde mich an Ihrer Stelle nach Neuseeland absetzen und dort einen Putin-Exorzismus anberaumen, um sich eines unbeschwerten Restlebens erfreuen zu können. Putin übt in der Ukraine gerade die große Invasion Europas, und wie es aussieht, wird er spätestens im Sommer am Cabo da Roca in Portugal eine sowjetische Fahne in den Felsen rammen. Noch ist Zeit zu fliehen …
Jeder Mensch mit einigermaßen guten Internetkenntnissen kann täglich nachlesen, was die offizielle Haltung Russlands ist. Hier eine TASS-Meldung von gestern:
MOSCOW, March 6. /TASS/. European countries will not succeed in an arms race against Russia because Moscow has no intention of participating, choosing instead to focus on securing its own interests, Kremlin Spokesman Dmitry Peskov commented on statements from the EU regarding its military plans.
“They won’t win against us! Because we won’t engage with them,” Peskov said. “We will focus on our own matters and secure our own interests,” he added. https://tass.com/politics/1923649
“….. das Recht, der EU und der NATO nach eigenem Gutdünken beizutreten, …..”
Nein. Dieses Recht hätte sie vielleicht gerne. Was sie dagegen hat, und auch haben soll, ist der Wunsch einen Bündnis beitreten zu wollen. Es wäre allerdings die verdammte Pflicht und Schuldigkeit eines Militärbündnisses (NATO) und/oder eines politischen Bündnisses (EU) einen solchen Wunsch hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf die globale und/oder kontinentale Sicherheitsarchitektur zu prüfen und im Prüfungsergebnis einen solchen Wunsch dann ggf. abschlägig zu entscheiden. Genau da liegt das Versäumnis. Alles was danach kam ist quasi aus A –> B –> C, eine vorhersehbare Kettenreaktion.
Jeder Staat mit entsprechenden Machtpotenial, egal ob China, USA oder Russland hätte so gehandelt wie Russland. Wir haben dieses Machtpotenial Russland nur nicht zugetraut. Eine teilweise Fehleinschätzung wie wir heute wissen. Teilweise deshalb, weil Russland sich offenkundig auch selbst falsch eingeschätzt hat und das eigentliche Ziel zumindest bisher (nach 3 Jahren Krieg) nicht erreicht hat.
“Jeder Mensch mit einigermaßen guten Russischkenntnissen kann sich über Internet die politischen Talkshows des russischen Staatsfernsehens anschauen und sich davon überzeugen, dass in Russland mit der größten Selbstverständlichkeit größenwahnsinnige Großmachtphantasien über den Einmarsch in/die atomare Zerstörung von XYZ-Land verhandelt werden. Das kann man nicht einfach als Witze abtun; es ist die tägliche Geistesnahrung der russischen Fernsehkonsumenten.”
Und jeder Mensch mit einigermaßen guten – setzen Sie jetzt nach Belieben Englisch, Französisch, Deutsch ein – Kenntnissen kann sich davon überzeugen dass es in Frankreich, England, Deutschland, und insbesondere den USA, kein Fitzelchen besser aussieht. Und ganz offenkundig mit dem gleichen Geistesergebnis beim Medien-Konsumenten.
Würden die Verantwortlichen in Russland auf das hören was in westlichen Talkshows rumpalavert wird, sie hätten schon längst präventiv einige Atomraketen starten sollen. Umgekehrt dito. Zum Glück läuft es beiderseits (bisher) nicht so.
Die Ukraine gehört nicht in die NATO. Und auch nicht in die EU. Was m.E.n. auch für alle anderen ehemaligen Sowjetrepubliken zutrifft.
Wer sich gruseln will, muß nur Rochebin auf LCI in FRankreich anschauen (gibts per Kabel auch anderswo in EUropa). Da steht der Russe täglich auf den Champs-Elysées – und die “Experten” erörtern, wo und wie man Putin am besten schlagen kann ????
Art Vanderley 6. März 2025 @ 22:59
“Allerdings gibt es bisher keine Indizien dafür, dass Trump die Allianz tatsächlich aufkündigen will. ” Eben. Dennoch ist die Zahl von Journalisten und “Experten” erstaunlich hoch die fast hysterisch schreien der Rückzug der USA stehe unmittelbar bevor. Es sind oft dieselben die Amerika blind gefolgt sind in den letzten Jahrzehnten die jetzt die völlständige Panik schieben. Mehr Krisenfestigket bitte, oder den Job wechseln.
Aus historischer Perspektive wäre das Ideal wenn die USA ihre NATO Mitgliedschaft aufkündigen würden! Die NATO ist nichts anderes als ein historischer Anachronismus! Ohne die USA und ohne NATO könnte sich Europa endlich emanzipieren und auf Eurasien konzentrieren!
Der Zug ist abgefahren. Lange schon. 1914 hat Europa seinen Platz an der Weltspitze abgetreten. Und für das rohstoff- und mittlerweile auch hirnarme Europa wird dieser Platz auch nie wieder frei werden. Wenn man es genau nimmt ist der Zug bereits abgefahren als die Deutschen Staaten es nicht geschafft haben die großdeutsche Reichsgründung zu vollziehen und es stattdessen 1871 zur kleindeutschen Reichsgründung kam.
Nach den USA kommt China. Und dann wahrscheinlich Indien. Und irgendwann vielleicht auch einmal eine afrikanische Union.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
07.03.2025
Nachrichten von Pressenza: Für Deutschland ist es leichter gesagt als getan, die „Unabhängigkeit“ von den USA zu erreichen
Für Deutschland ist es leichter gesagt als getan, die „Unabhängigkeit“ von den USA zu erreichen
Die USA sind möglicherweise damit einverstanden, um das Ende der „friedlichen“ Hegemonie Deutschlands über den Block zugunsten einer „multipolaren EU“ unter der Führung von Polen, Frankreich, Italien und anderen zu beschleunigen. Der voraussichtliche nächste deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte am…
Ein neuer Blick auf Spiritualität und die Frauen: das weibliche Prinzip
Jahrtausendelang spielten Frauen eine zentrale Rolle in einer Gesellschaft, in der Spiritualität, soziale Struktur und die Beziehung zur Natur ein Ganzes bildeten, in dem sich die Teile nicht widersprachen, sondern ergänzten. Mit dieser Veröffentlichung zum Frauentag wollen wir diese Geschichte…
Der israelische Kriegsdienstverweigerer Itamar Greenberg wird vom Militärdienst befreit
Itamar Greenberg wurde entlassen, nachdem er 197 Tage im Gefängnis verbracht hatte – seit zwei Jahrzehnten die längste Haftstrafe für einen Kriegsdienstverweigerer. Die israelische Armee stellte fest, dass er „schlechtes Verhalten“ gezeigt hatte. Er verweigerte erstmals im August 2024 den…
Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
07.03.2025
Der Rekordrüstungsgipfel EU-Gipfel beschließt Rüstungsprogramm („ReArm Europe“) in Rekordhöhe. Debatte über europäischen Nuklearschirm schreitet voran. US-Umfrage: 40 Prozent aller Außenpolitik-Experten gehen von Drittem Weltkrieg bis 2035 aus.
german-foreign-policy-com, 7. März 2025
BRÜSSEL/BERLIN/PARIS (Eigener Bericht) – Die EU startet ein Rüstungsprogramm in Rekordhöhe und mobilisiert bis zu 800 Milliarden Euro für die Beschaffung von Kriegsgerät. Dies hat der Sondergipfel der Union am gestrigen Donnerstag in Brüssel beschlossen. Demnach wird die EU selbst 150 Milliarden Euro für günstige Kredite bereitstellen, die es den Mitgliedstaaten ermöglichen sollen, in großen Mengen Waffen zu beschaffen. Weitere Schulden in Höhe von insgesamt 650 Milliarden Euro müssen von den Mitgliedstaaten selbst aufgenommen werden. Einige fürchten Schwierigkeiten, da sie schon jetzt hoch verschuldet sind. Polens Ministerpräsident Donald Tusk fordert ein „Wettrüsten“ mit Russland, das die EU „gewinnen“ müsse. Dass sie es auch verlieren kann, wurde in Brüssel nicht näher thematisiert. Unabhängig davon hat eine Diskussion über eine Ausweitung des französischen Nuklearschirms auf ganz Europa begonnen. Russland protestiert und warnt ausdrücklich vor weiterer Eskalation. Eine Umfrage, die eine US-Denkfabrik Ende 2024 erhoben hat, ergab, dass 40 Prozent der mehr als 350 befragten Außenpolitik-Experten der Überzeugung sind, es werde bis 2035 zu einem Dritten Weltkrieg kommen.
Zitat: „Buy European“
Mit dramatischen Aufrüstungsbeschlüssen ist am gestrigen Donnerstag in Brüssel der Sondergipfel der EU zu Ende gegangen. Die Staats- und Regierungschefs kamen überein, dem bis zu 800 Milliarden Euro schweren Militarisierungsprogramm zuzustimmen, das EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits am Dienstag in ersten Grundzügen vorgestellt hatte. Demnach wird Brüssel 150 Milliarden Euro für günstige Kredite zur Verfügung stellen, mit denen die Mitgliedstaaten Rüstungsgüter kaufen dürfen.[1] Dies ist auch deshalb bemerkenswert, weil aus dem EU-Haushalt eigentlich keine Waffen finanziert werden dürfen. Brüssel behilft sich mit Ausreden; so ist beispielsweise die Behauptung zu hören, man finanziere lediglich Fabriken für die Rüstungsproduktion, nicht die Rüstung selbst. Berichten zufolge ist in den Bestimmungen für die Kredite eine „Buy European“-Klausel enthalten: Es sollen keine US-amerikanischen, sondern europäische Waffen gekauft werden. Darüber hinaus müssen Schulden, die zum Erwerb von Kriegsgerät aufgenommen werden, nicht mehr auf die Schuldenobergrenze von drei Prozent angerechnet werden, die laut Stabilitäts- und Wachstumspakt festgelegt ist. Damit ließen sich wohl bis zu 650 Milliarden Euro mobilisieren, äußerte von der Leyen.[2]
Wettrüsten mit Russland
Die Tatsache, dass damit die weitere Verschuldung von Mitgliedstaaten provoziert wird – auch stark verschuldeter EU-Staaten, die mit mehr als 100 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in der Kreide stehen –, wurde am gestrigen Donnerstag nicht explizit thematisiert. Besorgt äußerte sich allerdings Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Italiens Schulden belaufen sich mittlerweile auf über drei Billionen Euro, rund 137 Prozent des italienischen Bruttoinlandsprodukts. Meloni ließ in Brüssel erkennen, sie fürchte Marktreaktionen wegen der hohen Forderungen gegenüber dem italienischen Staat, sollten weitere Belastungen aufgrund teurer Rüstungsvorhaben hinzukommen.[3] EU-Rüstungsbonds, die Druck von einzelnen massiv verschuldeten Mitgliedstaaten nehmen könnten, werden von Berlin weiter abgelehnt.[4] Polens Ministerpräsident Donald Tusk sagte, die neuen Beschlüsse seien nur ein erster Schritt; er werde sich womöglich „nicht heute“, aber sicherlich „morgen“ dafür stark machen, dass zum Beispiel eine Stationierung „von europäischen und NATO-Truppen an der Grenze zu Russland und Belarus“ vorgenommen werde. „Europa“ müsse nun ein „Wettrüsten“ mit Russland starten, „und es muss es gewinnen“, forderte Tusk.[5] Die Möglichkeit, das Wettrüsten zu verlieren, ließ er unerwähnt.
Ein europäischer Nuklearschirm
Ernste Reaktionen hatte schon vor dem EU-Sondergipfel die neu aufflammende Debatte um eine nukleare Komponente der EU-Aufrüstung ausgelöst. Der mutmaßlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz hatte kurz vor der Bundestagswahl erklärt, man solle darüber nachdenken, ob nicht „die nukleare Sicherheit“ – also die Atomwaffen – Großbritanniens und Frankreichs „auch für uns in Anspruch genommen werden könnte“.[6] Zu den Modalitäten sagte Merz nichts. Ob mit den britischen Atomwaffen eine wirklich eigenständig europäische Aufrüstung möglich wäre, ist zumindest unklar: Bisher kooperiert Großbritannien auch bei seinen Nuklearraketen eng mit den Vereinigten Staaten.[7] Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wiederum hat bereits angeboten, für die „sehr tiefgehende strategische Diskussion“, ob die französischen Atomwaffen zur Errichtung eines europäischen Nuklearschirms genutzt werden könnten, bei Bedarf „zur Verfügung“ zu stehen.[8] Macron hatte dies bereits vor fünf Jahren ins Gespräch gebracht, war damals aber in Berlin auf Ablehnung gestoßen: Für den Fall einer Nutzung der Force de frappe im EU-Rahmen hat die Bundesregierung bislang stets auf einer gewissen Mitbestimmung beharrt, die wiederum Paris nicht zu gewähren bereit war.[9] Eine ähnliche Debatte steht voraussichtlich auch diesmal bevor.
Generalstreffen in Paris
Auf den deutsch-französischen Vorstoß in Sachen Atomwaffen hat nun Russland reagiert und dabei einen zweiten Vorstoß des französischen Präsidenten Macron einbezogen. Macron hat für Dienstag kommender Woche in Paris ein Treffen der Generalstabschefs derjenigen Länder Europas anberaumt [10], die sich an Maßnahmen zur „Friedenssicherung“ in der Ukraine beteiligen wollen. Damit ist unter anderem die Option gemeint, Bodentruppen in das Land zu entsenden, allerdings – laut aktuellem Diskussionsstand – erst nach einem Waffenstillstand. Die russische Regierung hat bereits mehrmals bekräftigt, sie sei nicht bereit, die Stationierung von Soldaten aus NATO-Mitgliedsländern auf ukrainischem Territorium zu akzeptieren: Denn schließlich sei die stetige Ausweitung des NATO-Territoriums in Richtung Russland ein maßgeblicher Kriegsgrund gewesen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow übte am gestrigen Donnerstag scharfe Kritik an den von Macron am Mittwochabend vorgetragenen Plänen. „Wenn er uns als Bedrohung betrachtet, ein Treffen der Generalstabschefs europäischer Länder und Großbritanniens einberuft, erklärt, dass der Einsatz von Atomwaffen notwendig sei, und sich darauf vorbereitet, Atomwaffen gegen Russland einzusetzen“, sagte Lawrow, „dann ist das natürlich eine Bedrohung“.[11]
Der kommende Weltkrieg
Unterdessen rechnen immer mehr Fachleute damit, dass es in den kommenden zehn Jahren zu einem Dritten Weltkrieg kommt. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Scowcroft Center for Strategy and Security, eine Einrichtung des Atlantic Council aus Washington, unter 357 Experten für internationale Politik durchgeführt hat. Die Befragung fand zwischen der US-Präsidentenwahl und dem Jahreswechsel statt – nach Donald Trumps Wahlsieg, aber noch vor seinem Amtsantritt. Die Befragten kamen zu knapp 55 Prozent aus den USA, der Rest aus rund 60 Staaten auf sämtlichen Kontinenten. 40,5 Prozent von ihnen waren überzeugt, bis spätestens 2035, womöglich aber auch schon recht bald, werde ein Weltkrieg beginnen.[12] 48 Prozent aller Befragten gingen davon aus, in den kommenden zehn Jahren würden, freilich nicht notwendigerweise im Rahmen eines Weltkriegs, Atomwaffen eingesetzt werden. 45 Prozent meinten, spätestens im Jahr 2035 werde es zu einem militärischen Konflikt kommen, der zumindest teilweise im Weltall ausgetragen werde. 45,1 Prozent stimmten der These zu, binnen zehn Jahren werde ein Krieg zwischen der NATO und Russland beginnen. 64,6 Prozent rechneten damit, China werde bis 2035 den Versuch starten, Taiwan mit militärischen Mitteln unter seine Kontrolle zu bekommen. Griffen die USA dann mit ihren Streitkräften ein, wäre der Weltkrieg da.
[1] Jakob Hanke Vela: 150 Milliarden Euro sollen Europa unabhängiger von Amerika machen. handelsblatt.com 06.03.2025.
[2] EU reagiert mit massiver Aufrüstung auf Trump. tagesschau.de 06.03.2025.
[3] Jacopo Barigazzi: Meloni’s not a fan of “ReArm”. politico.eu 06.03.2025.
[4] Jakob Hanke Vela: 150 Milliarden Euro sollen Europa unabhängiger von Amerika machen. handelsblatt.com 06.03.2025.
[5] Thomas Gutschker: Die Wucht der zweiten Zeitenwende. Frankfurter Allgemeine Zeitung 07.03.2025.
[6] Politikwechsel für ein starkes und selbstbewusstes Deutschland. cdu.de 21.02.2025. S. dazu „Unabhängigkeit von den USA“.
[7] Johannes Leithäuser: Nicht ohne Amerikas Dreizack. Frankfurter Allgemeine Zeitung 06.03.2025.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
06.03.2025
UA-Kommandeur zur militärischen Ausstattung der Nato
aus e-mail von Willi Rester, 6. März 2025, 22:07 Uhr
Ukrainischer Kommandeur: Nato nicht auf Drohnenkrieg vorbereitet
Artikel von Max Hunder • 23 Std. • 3 Minuten Lesezeit
*Reuters
Drohnenkrieg entwickelt sich rasant
*
Ukraine testet erfolgreich Laser zum Abschuss von Drohnen
*
Kommandeur sieht KI als Zukunft der Drohnen
- von Max Hunder
05. Mrz (Reuters) - Die Streitkräfte der Nato sind nach Einschätzung
eines führenden Kommandeurs des ukrainischen Militärs nicht auf einen
modernen Drohnenkrieg vorbereitet. Seine Regierung strebe danach, dem
Feind immer einen Schritt voraus zu sein, sagte Oberst Wadym
Sucharewskyj, der Kommandeur der unlängst gebildeten Streitkräfte für
unbemannte Systeme. Dazu würden künstliche Intelligenz (KI) und mehr
Bodendrohnen eingesetzt sowie Laser getestet, um russische unbemannte
Fluggeräte abzuschießen, sagte er Reuters. Bei der Nato ist die Lage
seiner Meinung nach anders. "Nach dem, was ich sehe und höre, ist keine
einzige Nato-Armee bereit, der Drohnen-Kaskade Widerstand zu leisten."
Sucharewskyj legte dar, welche großen Fortschritte die
Drohnenkriegsführung seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022
gemacht und wie sie die etablierten Kriegsdoktrinen auf den Kopf
gestellt hat. Die Nato solle den wirtschaftlichen Vorteil von Drohnen
anerkennen, deren Bau oft weitaus weniger koste als die konventionellen
Waffen, die zu ihrem Abschuss nötig seien, sagte der Kommandeur. "Das
ist einfach elementare Mathematik. Wie viel kostet eine Rakete, die eine
Schahed abschießt? Und wie viel kostet es, ein Schiff, ein Flugzeug und
ein Luftabwehrsystem einzusetzen, um darauf zu schießen?" Das russische
Militär setzt seit langem Angriffsdrohnen vom iranischen Typ Schahed
gegen die Ukraine ein.
Langstreckendrohnen können als einfachstes Täuschungsmodell nur einige
Tausend Dollar kosten, die Schahed-Angriffsdrohnen kosten
schätzungsweise mehrere Zehntausend Dollar pro Stück. Abfangraketen für
die Luftverteidigung hingegen kosten normalerweise einen sechs- oder
siebenstelligen Dollar-Betrag, und viele Länder halten nur begrenzte
Vorräte vor, was ihren Einsatz höchst unwirtschaftlich macht.
Der Einsatz von Drohnen hat seit dem Überfalls Russlands enorm
zugenommen. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 2,2
Millionen kleine FPV-Drohnen (First Person View) und 100.000 größere
Langstreckendrohnen hergestellt. Russland hatte zuvor geschätzt, dass es
im selben Jahr 1,4 Millionen FPV-Drohnen herstellen werde. "Derzeit sagt
sogar der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, dass mehr als
60 Prozent der Ziele durch Drohnen zerstört werden", sagte Sucharewskyj.
ENTWICKLUNG AUF DEM SCHLACHTFELD
Russische Angriffe mit oft mehr als hundert Drohnen sind in der Ukraine
mittlerweile an der Tagesordnung. Zum Einsatz kommen
Schahed-Angriffsdrohnen und deutlich billigere, weniger robuste
Täuschungsmodelle. Durch die massiven Drohnenangriffe nimmt der
begrenzte Vorrat der Ukraine an Flugabwehrraketen erheblich ab. Die
Ukraine setzt Pickup-Trucks mit montierten Maschinengewehren und
Militärflugzeuge ein, um Drohnen effizienter abzuschießen. Zudem
arbeitet das Land am Einsatz von FPV-Abfangdrohnen und Laserwaffen. Sein
Land habe bei Tests mit einem Laser erfolgreich Starrflügeldrohnen
abgeschossen, sagte Sucharewskyj. Seine Einheiten würden derzeit eine
Mutterdrohne einsetzen, die zwei FPV-Drohnen bis zu 70 Kilometer weit
tragen und dann freigeben könne. Außerdem fungiere sie als Relaisstation
für ihre Kommunikation. Er schätzte, dass an der Front Tausende
unbemannter Bodenfahrzeuge im Einsatz seien, so dass weniger Soldaten
für Logistik- oder Kampfeinsätze in gefährliche Gebiete vordringen müssten.
Im Kampf greifen beide Seiten in großem Umfang auf elektronische
Kriegsführung zurück, um die Signalverbindungen zu Drohnen in der Luft
zu stören und herkömmliche Drohnen funktionsunfähig zu machen. Dies hat
zu einem Boom bei Drohnen mit automatischer Zielerfassung geführt. Dabei
wird die Drohne mit Hilfe von KI zum Ziel geführt, nachdem der Pilot es
über die Kamera der Drohne ausgewählt hat. Die Entscheidung zum Angriff
müsse jedoch von einem Menschen und nicht von einer KI getroffen werden,
sagte Sucharewskyj. Er ist überzeugt, dass mindestens die Hälfte der
ukrainischen Drohneneinheiten an der Front derartige Systeme nutzen und
sie letztlich in den meisten Fällen zum Einsatz kommen werden. "Ohne
Drohnen wäre alles viel schlimmer. Drohnen ermöglichen uns eine
asymmetrische Reaktion, wenn der Feind größer, stärker und zum Angriff
bereit ist." (Bearbeitet von Sabine Ehrhardt, redigiert von Kerstin
Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
06.03.2025
Liveticker Ukraine-Krieg – Witkoff: Washington und Kiew werden Waffenstillstand in Riad besprechen
freedert.online, 6 Mär. 2025 20:30 Uhr
Russland führt gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine Militäroperation in der Ukraine durch. Der Westen reagiert mit immer neuen Waffenlieferungen an die Ukraine und beispiellosen Sanktionen gegen Russland. Lesen Sie hier die neuesten Entwicklungen.
Archivbild: Steve Witkoff, der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für den Nahen Osten
Witkoff: USA und Ukraine werden sechsmonatigen Waffenstillstand in Riad besprechen Archivbild: Steve Witkoff, der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für den Nahen OstenAnna Moneymaker / Gettyimages.ru
Nächste Woche steht ein Treffen zwischen den USA und der Ukraine in Saudi-Arabien auf dem Programm, bei dem die Grundlagen für eine Lösung des Konflikts und einen sechsmonatigen Waffenstillstand erörtert werden sollen. Dies erklärt der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für den Nahen Osten Steve Witkoff. Er sagt vor dem Weißen Haus zu Reportern:
"Wir erörtern derzeit die Möglichkeit, ein Treffen mit den Ukrainern in Riad oder möglicherweise sogar in Dschidda zu koordinieren. Die Stadt könnte sich also ändern, aber es wäre Saudi-Arabien, und ich denke, die Idee ist, den Grundstein für ein Friedensabkommen sowie zusätzlich einen sechsmonatigen Waffenstillstand zu legen."
20:02 Uhr
Fico-Berater: Russland wäre ein zuverlässiger Nachbar für Slowakei, würde es Kiew übernehmen Archivbild: Bürger der Russischen Föderation stehen in einer Schlange vor einem Wahllokal im Gebäude der russischen Botschaft in Kiew, 4. März 2012.Grigori Wassilenko / Sputnik
Russland würde ein zuverlässiger Nachbar für die Slowakei sein, wenn es Kiew übernehmen würde, erklärt Erik Kaliňák, Mitglied des Europäischen Parlaments und Mitglied der Smer-SD-Partei von Premierminister Robert Fico. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Interez sagt er:
"Ich werde zynisch sein und sagen, dass wir dann endlich einen zuverlässigen Nachbarn haben würden. Wenn wir uns die slowakisch-ukrainischen Beziehungen anschauen und wie wir sie [die Ukrainer] mehrmals retten mussten [...], dann sind die Russen aus dieser Sicht vertrauenswürdigere Partner für uns im wirtschaftlichen Bereich."
Dennoch, so Kaliňák, wolle er nicht, dass die Ukraine kapituliere. Der Politiker ist überzeugt, dass Russland und die Ukraine einen gerechten und dauerhaften Frieden brauchen.
19:29 Uhr
Medien: Storm Shadow kann aufgrund des Nachrichtendienstverbots unbrauchbar sein Symbolbild: Eine Storm-Shadow-RaketeJohn Keeble / Gettyimages.ru
Britische Storm-Shadow-Raketen könnten in der Ukraine "nutzlos" werden, weil die USA den Austausch von Geheimdienstinformationen für Kiew mit Verbündeten eingestellt haben, so die Zeitung Daily Mail. Diese Raketen benötigen US-Daten, um Ziele zu treffen.
Storm-Shadow-Raketen werden gemeinsam von Großbritannien und Frankreich entwickelt und können Ziele in bis zu 250 Kilometern Entfernung treffen. Die Kosten für jede dieser Raketen werden auf etwa 2,6 Millionen US-Dollar geschätzt.
Im Mai 2023 gab die britische Regierung bekannt, dass sie Storm Shadow an die Ukraine liefern werde. Nach Angaben von United24 Media verfügt Großbritannien im November 2024 über etwa 600 einsatzbereite Raketen, von denen "Hunderte" an die Ukraine geliefert worden sind.
18:58 Uhr
Gebiet Charkow: Massengräber von Zivilisten mit Spuren von Gewalt durch ukrainische Streitkräfte
In den befreiten Dörfern des Gebiets Charkow wurden in von der ukrainischen Armee spontan angelegten Gräbern die Leichen von Zivilisten gefunden, die Spuren von Gewalt aufwiesen, sagt der stellvertretende Leiter der russischen Verwaltung des Gebiets Charkow, Jewgeni Lisnjak, auf einer Pressekonferenz. Er teilt mit:
"Die Mitarbeiter des Zentrums zur Feststellung von Kriegsverbrechen haben drei improvisierte Gräber gefunden, die von den ukrainischen Streitkräften während ihres Rückzugs angelegt worden sind. Nach vorläufigen Angaben handelt es sich bei den Opfern um 17 Zivilisten, darunter ein Kind."
Lisnjak zufolge handelt es sich um befreite Dörfer im Bezirk Kupjansk. Er weist darauf hin, dass die meisten der Toten sichtbare Anzeichen von Strangulation, gewaltsamer Fesselung und Schussverletzungen aufwiesen. Der Verwaltungschef fügt hinzu:
"Einige Frauen haben Wunden mit Blutergüssen im Genitalbereich, was auf die extreme Grausamkeit der Verbrecher hinweist."
So hätten Verwaltungsbeamte in dem Dorf Dwuretschnaja ein Versteck mit Leichen von zwei Bewohnern gefunden, die durch Schüsse in den Hinterkopf getötet worden waren.
18:17 Uhr
London plant Lieferung moderner Kampfdrohnen an die Ukraine
Die britische Regierung habe Verträge im Gesamtwert von fast 30 Millionen Pfund (35,8 Millionen Euro) mit dem Rüstungsunternehmen Anduril UK über die Lieferung moderner Kampfdrohnen an die Ukraine abgeschlossen, heißt es in einer offiziellen Erklärung auf der Webseite des britischen Verteidigungsministeriums.
Wie es heißt, werde es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, die modernen Angriffsdrohnen vom Typ Altius 600m und Altius 700m im Schwarzen Meer einzusetzen. Die Drohnen sollen das Gebiet überwachen und infolgedessen ankommende Ziele angreifen.
17:55 Uhr
Sacharowa: Paris und London wollen Atempause auf Schlachtfeld für ukrainische Armee
Mit ihrem "Plan für die Ukraine" beabsichtigen Frankreich und Großbritannien, den Zusammenbruch der Front der ukrainischen Streitkräfte zu verhindern, meint Maria Sacharowa, die offizielle Vertreterin des russischen Außenministeriums.
"In Wirklichkeit haben wir es mit dem unverhohlenen Wunsch zu tun, um jeden Preis eine Atempause für das quälende Kiewer Regime und die ukrainischen Streitkräfte zu erreichen und den Zusammenbruch der Front zu vermeiden."
Sacharowa betont, dass es feste Vereinbarungen über eine endgültige Beilegung des Konflikts geben müsse und "Atempausen sowie Umgruppierungen zum gegenteiligen Ergebnis" führen würden.
17:27 Uhr
Polens Premierminister Tusk: Europa muss in Wettrüsten mit Russland eintreten Archivbild: Polens Premierminister Donald TuskKlaudia Radecka/NurPhoto / Gettyimages.ru
Europa sollte sich auf ein Wettrüsten mit Russland einlassen, fordert der polnische Premierminister Donald Tusk. Zum Auftakt des EU-Gipfels zur Unterstützung der Ukraine sagt er:
"Europa ist stärker als Russland und in der Lage, es in jeder Art von Konflikt zu besiegen. Europa als Ganzes ist wirklich in der Lage, jede militärische, finanzielle und wirtschaftliche Konfrontation mit Russland zu gewinnen – wir sind einfach stärker."
Tusk fügt hinzu, dass die europäischen Staaten aufgrund der Annäherung zwischen den USA und Russland nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ihre eigene Verteidigung gegen mögliche russische Angriffe sicherstellen und die Ukraine noch stärker unterstützen müssten. Er behauptet auch, dass die USA jetzt ein "anspruchsvollerer Partner" seien.
16:54 Uhr
Reuters: Trump-Administration will 240.000 Ukrainern Flüchtlingsstatus entziehen
Die US-Regierung plant, den Flüchtlingsstatus von 240.000 Ukrainern zu widerrufen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Wie es heißt, drohe den ukrainischen Flüchtlingen eine Abschiebung im Schnellverfahren. Die neue Maßnahme soll bereits im April umgesetzt werden.
Bereits vor der Auseinandersetzung zwischen Donald Trump und Wladimir Selenskij im Weißen Haus am vergangenen Freitag sei der geplante Widerruf des Schutzstatus für Ukrainer ein Thema gewesen, so Reuters.
Das Programm "Vereint für die Ukraine" (Uniting for Ukraine) wurde am 21. April 2022 noch unter der Biden-Regierung gestartet. Es erlaubte ukrainischen Staatsbürgern und ihren unmittelbaren Familienangehörigen, in die USA zu kommen und sich dort vorübergehend für zwei Jahre aufzuhalten.
Ende Januar setzten die US-Behörden das Programm aufgrund von Trumps Dekret zum Grenzschutz aus.
16:19 Uhr
RT DE-Exklusiv: Hartes Training, leichter Kampf!
Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Ausbildungsprogrammen und -methoden ist eine zentrale Aufgabe für alle Ausbilder auf militärischen Übungsplätzen. Nur durch regelmäßige Anpassungen können sowohl die Sicherheit der Soldaten als auch ihre Effektivität im Gefecht gewährleistet werden.
Unser Militärkorrespondent Iwan Poljanskij hat einen der Übungsplätze im Donbass besucht. Dort begleitete er die Ausbildung der Soldaten der 123. Brigade des Truppenverbands Süd. Vor Ort erhielt er Einblicke in moderne Trainingsmethoden und die intensive Vorbereitung der Truppen auf ihre Einsätze.
Die Vereinigten Staaten zerstören die Weltordnung, behauptet Waleri Saluschny, der ehemalige Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte und ukrainische Botschafter in London. Die britische Zeitung The Timeszitiert:
"Die USA zerstören die Weltordnung. Es ist offensichtlich, dass das Weiße Haus die Einheit der gesamten westlichen Welt in Frage gestellt hat."
Laut Saluschny versuche Washington in der gegenwärtigen Situation, Sicherheitsfragen an Europa zu delegieren, ohne dass die USA daran beteiligt seien.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus. Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland. Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
06.03.2025
Trump lässt bei Selenskijs Gegnern vorfühlen
freedert.online, 6 Mär. 2025 20:19 Uhr
An diesem Punkt scheinen sich US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin bereits einig zu sein: Die Ukraine braucht Wahlen und am besten einen anderen Präsidenten. Die neue US-Führung scheint jetzt zu erkunden, welche Optionen es gibt.
Zwei von der Ersatzbank? Julia Timoschenko und Petro Poroschenko
Nach einem Bericht von Politico sollen vier führende Personen aus dem Umfeld von US-Präsident Donald Trump Geheimgespräche mit einigen der politischen Gegner Wladimir Selenskijs in der Ukraine geführt haben, darunter unter anderem die ehemalige Premierministerin Julia Timoschenko und der ehemalige Präsident Petro Poroschenko. Diese Information soll von drei ukrainischen Abgeordneten und einem US-amerikanischen Außenpolitikexperten stammen.
Kern der Gespräche soll die Abhaltung von Präsidentschaftswahlen in der Ukraine gewesen sein. Im Politico-Bericht wird behauptet, Selenskij sei nach wie vor weit populärer als von Trump erklärt; allerdings existieren einander stark widersprechende Umfrageergebnisse aus der Ukraine.
Nach der britischen Umfrage, auf die sich Politico beruft, läge Selenskij immer noch 20 Prozent vor dem jetzigen Botschafter in London Waleri Saluschny, Petro Poroschenko und Julia Timoschenko lägen weit abgeschlagen dahinter. Eine andere Umfrage, die der britische Economist zitiert, zeigt Saluschny mit 65 Prozent vor Selenskij mit 30. Es wäre jedoch kaum anzunehmen, dass Wahlen in der Ukraine, sofern sie stattfinden, auf diese Kandidaten beschränkt blieben. Die politische Landschaft in der Ukraine ist jedenfalls schon durch die Vorstellung einer möglichen Wahl in Bewegung geraten.
"Poroschenkos Leute und Julia, die reden alle mit der Welt von Trump", zitiert Politico einen Experten, "die sich selbst als Leute aufstellen, mit denen einfacher zu arbeiten ist. Und Leute, die vielen Dingen zustimmen würden, denen Selenskij nicht zustimmt."
Das ukrainische Portal Strana widerspricht der Auswahl von Politico: "Tatsächlich kommunizieren die Amerikaner gerade mit allen. Mehr noch, sie konzentrieren sich nicht vor allen darauf, mit Poroschenko und Timoschenko zu arbeiten, deren Einfluss auf die jetzige Lage unbedeutend ist." Strana berichtet, seinen Quellen zufolge hätten die Vertreter Trumps auch Gespräche mit Saluschny geführt, dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko, dem ukrainischen Geheimdienstchef Kyrill Budanow und dem Fraktionschef von Selenskijs Partei David Arachamia.
Seit dem Eklat im Weißen Haus am 28. Februar hätten viele unterschiedliche Fraktionen versucht, informelle Verbindungen zu den Republikanern oder Leuten um Trump herzustellen, erklärt auch Ruslan Bortnik, Direktor des ukrainischen Politikinstituts. "Die Eliten fühlen sich desorientiert und schockiert, weil sie sehr klar begreifen, dass die Ukraine ohne Unterstützung der Vereinigten Staaten besiegt wird", sagte er.
"Washington", so Strana weiter, "will mithilfe dieser Kontakte inneren Druck auf Selenskij aufbauen, um ihn zu einer Zustimmung zu einer Waffenruhe zu ermutigen. Das ist auch ein Versuch, zu erfühlen, auf wen man in einer Nachkriegsukraine setzen kann, angesichts der extrem skeptischen Haltung des Weißen Hauses gegenüber Selenskij."
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06.03.2025
Autos zu Rüstung – Deutsche Hersteller sollen Waffen produzieren
freedert.online, 6 Mär. 2025 19:42 Uhr
Es diene der "deutschen Wertschöpfung", wenn Autobauer zukünftig Waffen produzieren würden, erklärte der Chef des Bundesverbands der deutschen Rüstungsindustrie. Dabei ist BlackRock größter Anteilseigner sowohl in der "deutschen" Rüstungs- , als auch in der "deutschen" Auto-Industrie.
Panzermodell Leopard 2A-RC 3.0 beim Rüstungsproduzenten KNDS, Kassel, 13. Januar 2025 (Symbolbild)
Der Hauptgeschäftsführer des BDSV (Bundesverband der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie), Dr. Hans Christoph Atzpodien, bezeichnete die Ankündigung der Parteichefs von CDU, CSU und SPD, Verteidigungsausgaben oberhalb von einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Zukunft von der Schuldenbremse auszunehmen, als "Befreiungsschlag".
Damit könnten in den nächsten Jahren dreistellige Milliardenbeträge in die deutsche Aufrüstung fließen, hieß es am Mittwoch dazu im Nordkurier. Der BDSV-Geschäftsführer habe festgestellt, dass die europäischen NATO-Länder "aufgrund der geopolitischen Lage" nun mehr als bisher für ihre eigene Rüstung sorgen müssten. Laut Atzpodien werde das "eine Welle neuer Bestellungen bei der europäischen und vor allem auch der deutschen Rüstungsindustrie auslösen."
Dementsprechend präsentierte der BDSV am Mittwoch auch schon einen konkreten Vorschlag, wie die neuen Rüstungsbau-Kapazitäten realisiert werden könnten. Laut Atzpodien sollten Produktionsstätten von Autos und Autozuliefern auf Rüstungsproduktion umgestellt werden. Für ihn sei das Motto "Autos zu Rüstung":
"Aktuell bietet das Freiwerden von Ressourcen im Automobil- und Automobilzulieferbereich in Deutschland besondere Chancen, Rüstungskapazitäten gerade im Bereich größerer Serien schnell hochzufahren. Das Motto könnte lauten 'Autos zu Rüstung'!"
Ihm zufolge solle man sich nicht über den volkswirtschaftlichen Schaden durch den Abschwung der Auto-Konjunktur beklagen. Stattdessen sollten sowohl Produktionseinrichtungen als auch die Autobauer-Fachkräfte "möglichst verträglich in den Defence-Bereich" überführt werden. Diesbezüglich forderte er auch die dringende Beseitigung von "kritischen Engpässen". Die behördlichen Zertifizierungen für die sogenannten Sicherheitsermächtigungen bei den Autobauer-Fachkräften müssten beschleunigt werden, damit sie schneller in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden könnten. Außerdem müssten die regulatorischen Rahmenbedingungen für neue Rüstungsgüter Produktionskapazitäten "in der jetzt vorherrschenden Rüstungsgüter-Mangellage" verbessert werden.
In der BDSV-Mitteilung vom 20. Februar werden dazu die Aussagen der Präsidenten der führenden deutschen Rüstungsindustrieverbände wiedergegeben. Armin Papperger (Präsident des BDSV) und Dr. Michael Schöllhorn (Präsident BDLI, Bundesverband der deutschen Luft- und Raumfahrtsindustrie) sprächen sich demnach ebenso für einen "stärkeren Fokus auf die heimischen Unternehmen" aus. Wobei Armin Papperger auch der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall ist. Deren Hauptaktionär – in Vertretung für anonyme Superreiche – ist aber der US-Vermögensverwalter BlackRock. Für Papperger und Schöllhorn scheint es aber dennoch um "deutsche Wertschöpfung" zu gehen:
"Die deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindustrie kann steigende staatliche Investitionen und Aufträge unverzüglich umsetzen und Deutschlands Sicherheitsorganen die dringend benötigte Ausrüstung zur Verfügung stellen – mit allen Vorteilen heimischer Wertschöpfung…"
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06.03.2025
Elon Musk: Europäische Staats- und Regierungschefs wollen "ewigen Krieg" in der Ukraine
freedert.online, 6 Mär. 2025 19:16 Uhr
Elon Musk wirft den EU-Staaten vor, in der Ukraine einen "ewigen Krieg" führen zu wollen. Der US-Milliardär reagierte damit auf eine Aussage der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Sie hatte gesagt, dass Kiew den Krieg "gewinnen" müsse und ein Waffenstillstand eine "große Gefahr" darstelle.
Elon Musk bei einem Treffen mit Donald Trump im Oval Office, Washington, D. C., 11. Februar 2025.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs, die sich gegen ein Friedensabkommen in der Ukraine stemmen, wollen einen ewigen Kriegszustand. Das sagte der Tech-Milliardär Elon Musk am Donnerstag in einem Beitrag auf X. Er reagierte damit auf ein Video der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, in dem sie argumentiert, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine gefährlicher sei als der anhaltende Konflikt mit Russland.
Musk, der derzeit auch ein hochrangiger Berater von US-Präsident Donald Trump ist, hat wiederholt zu einer friedlichen Lösung des Konflikts aufgerufen und sich gegen weitere Militärhilfe für Kiew ausgesprochen, da dies zu einer Eskalation führen und eine nukleare Konfrontation riskieren könnte.
In einer Antwort auf einen Beitrag, der Frederiksens jüngste Äußerungen enthielt, behauptete er, dass einige europäische Staats- und Regierungschefs einen "ewigen Krieg" wollen und fragte, wie viele Menschen noch ihr Leben verlieren müssten.
"Sie wollen den ewigen Krieg. Wie viele Eltern noch, die keine Söhne mehr haben? Wie viele Kinder noch ohne Väter? Nach ihrer Logik hört das niemals auf", schrieb Musk.
Frederiksen, die im vergangenen Monat erklärt hatte, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine eine "große Gefahr" sei, weil dieser Russland die Möglichkeit geben würde, "sich neu zu formieren", sagte Anfang dieser Woche vor Journalisten, dass die Ukraine diesen Krieg "gewinnen" müsse.
Denn würde Russland den Sieg davon tragen, würde Moskau anschließend militärisch gegen andere europäische Länder vorgehen, so Frederiksen. "Wenn wir diesen Krieg jetzt mit einer Art Waffenstillstand beenden, wird das Russland die Möglichkeit geben, mehr Mittel und Menschen zu mobilisieren und vielleicht ein anderes Land in Europa anzugreifen", sagte sie.
Ihre Äußerungen spiegeln die Kommentare anderer EU-Staats- und Regierungschefs wider, darunter auch die des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der kürzlich behauptet hatte, dass Russland eine Bedrohung für den gesamten Staatenblock darstelle, weshalb er eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben forderte.
Russland hat die unbegründeten Behauptungen zurückgewiesen, es beabsichtige, europäische oder NATO-Länder anzugreifen. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete solche Aussagen als "Unsinn" und Panikmache vonseiten der EU-Führer, die darauf abzielten, die Bürger zu beunruhigen und die Verteidigungshaushalte zu erhöhen.
Moskau hat stets betont, dass einer der Hauptgründe für den Ukraine-Konflikt die NATO-Erweiterung in Richtung Russland war, einschließlich des Versprechens des Blocks, dass Kiew schließlich Mitglied werden würde.
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06.03.2025
Deutschland bereitet sich auf Krieg vor – und das ist kein Witz
freedert.online, 6 Mär. 2025 18:09 Uhr,
Der abgewählte Bundestag soll nach dem Willen von Friedrich Merz und Boris Pistorius nun doch noch über Kriegskredite abstimmen. Es ist schon ein krimineller Geniestreich: Denn Russland wird Deutschland nicht überfallen. Aber die Milliardenschulden bleiben ebenso wie die Profite der Rüstungsunternehmen in gleicher Höhe.
They say that patriotism is the last refuge To which a scoundrel clings: Steal a little and they throw you in jail, Steal a lot and they make you king.
(Bob Dylan, Sweetheart Like You)
Man sagt, der Patriotismus sei die letzte Zuflucht An den sich ein Schurke klammert: Stiehl ein wenig und sie werfen dich ins Gefängnis, Stehle viel und sie machen dich zum König. (Bob Dylan, Sweetheart Like You)
Noch ist Friedrich Merz nicht deutscher Bundeskanzler, da ist er schon dabei, die zukünftigen Generationen des Landes auszurauben. Seinen Coup muss er sofort – noch vor seinem Amtsantritt – durchziehen, sonst wird sein Plan nicht funktionieren.
Im neuen Bundestag hat das Geplante nämlich keine Chance. Im alten schon: Politiker, die von den Wählern bereits vor die Tür gesetzt wurden, sind bereit, diesen Wählern tiefer in die Tasche zu greifen. Das allein macht dieses Vorgehen schon zu einem Betrug.
Der Plan besteht darin, mit Zustimmung des abgewählten Bundestages eine Menge Geld zu leihen, eine außergewöhnlich große, gigantische Menge Geld, eine geradezu obszöne Menge Geld: Analysten schätzen den Betrag auf 900 Milliarden Euro.
Ein derart königlicher Umgang mit Finanzen und Schulden ist eigentlich nichts, was man dem deutschen Nationalcharakter – der berüchtigten schwäbischen Hausfrau – zuschreiben würde: Sie waren bislang die striktesten Monetaristen in der Europäischen Union und haben in ihrem eigenen Land eine strenge Haushaltsregel in das Grundgesetz aufgenommen, die als "Schuldenbremse" bekannt ist. Letztere schränkt diejenigen ein, die bereit sind, über ihre Verhältnisse zu leben. Eine Änderung dieser Regel erfordert die Zustimmung von zwei Dritteln des Bundestages. In der Zusammensetzung, die die deutschen Wähler am 23. Februar gewählt haben, wird Merz keine Zweidrittelmehrheit für sein gigantisches Schuldenpaket bekommen: Die AfD und wohl auch "Die Linke" werden sich gegen das Unrecht sperren, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Aber die Abgeordneten, die sich nicht in die neue Legislaturperiode zu retten vermochten, sind bereit, sich an dem undankbaren Volk, das sie nicht gewählt hat, zu rächen.
Merz' Plan soll den Anschein erwecken, als liege er auch im Interesse der Menschen: Damit jeder in der gesamtdeutschen Schuldengrube etwas Gutes für sich finden kann, wird die Kreditaufnahme in zwei Teile für zwei getrennte Fonds aufgeteilt. Der größere, bis zu 500 Milliarden Euro umfassende Fonds, soll die Sanierung der Infrastruktur finanzieren. Der kleinere, mit bis zu 400 geliehenen Milliarden gefüllt, ist für die Aufrüstung der deutschen Bundeswehr und "einiger anderer" Streitkräfte (die vage Formulierung lässt auf die ukrainischen schließen) vorgesehen.
Deutschland braucht Investitionen in seine Infrastruktur. Das ist nicht nur ein drängendes Problem, sondern auch eines der Rezepte, die hiesige Ökonomen angesichts der aktuellen Probleme – Deindustrialisierung, Inflation, sinkender Lebensstandard, steigende Energiekosten – als heilende Rezeptur anbieten.
Es ist also ein Zuckerbrot. Und das Zuckerbrot wird ein wenig stärker wiegen als die Peitsche, die Neuverschuldung für die Militarisierung. Die Idee ist, beide Kredite in einem Gesetzespaket zu verbinden, denn nicht jeder Bundestagsabgeordnete ist bereit, allein für den Krieg Kredite aufzunehmen. Aber Merz geht es in erster Linie um die Kriegskredite: Er versucht, einen harten und entschlossenen Kanzler zu spielen, dessen Auftreten das Kräfteverhältnis auf der internationalen Bühne beeinflussen kann.
Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz wurde vom zukünftigen Bundeskanzler oft der Unentschlossenheit bezichtigt. Das wurde Scholz von vielen vorgeworfen, nicht nur von Merz, aber der CDU-Chef tat es bei den unpassendsten Gelegenheiten und schlug sogar vor, dass Deutschland seinen Kopf fest auf einen Pfahl schlagen sollte.
Beispielsweise wollte er der russischen Führung ein Ultimatum stellen: "Wenn ihr eure Truppen nicht binnen 24 Stunden aus der Ukraine abzieht, werde ich Kiew Taurus-Langstreckenraketen schenken." Daraufhin griffen sich in Deutschland viele an den Kopf, von Olaf Scholz bis Angela Merkel. Jetzt will sich Merz nicht mehr an diese Drohungen erinnern, aber immer noch entschlossen erscheinen. Daher drängt er mit Nachdruck auf Waffen statt Butter, auf eine großangelegte und teure Militarisierung, um Deutschlands Beteiligung am Kalten Krieg mit Moskau glaubwürdiger zu machen.
Ein weiterer Punkt ist, dass wirklich etwas für die Bundeswehr getan werden muss. Sie hat den Ansturm der drei Reiter der Apokalypse gerade so überlebt und ihre Kampffähigkeit verloren, wie sogar Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zugibt. Die Namen dieser apokalyptischen Reiter lauten NATO, Ukraine und Ursula von der Leyen. Die NATO, weil die Mitgliedschaft in dem Bündnis die Autarkie jeder Armee zerstört, es sei denn, es handelt sich um die Armee der Vereinigten Staaten oder der Türkei. Die Ukraine, weil die Bundeswehr für sie ihre Waffenlager und Munitionsdepots bis auf ein kritisches Niveau leer räumen musste. Und von der Leyen, weil sie die Bundeswehr sechs Jahre lang als Ministerin geführt hat und sie chronisch unterfinanziert in einem erbärmlichen Zustand hinterlassen hat.
Daraus schlossen viele, dass Ursula eine schlechte Managerin war. Wenn es ihr Ziel war, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu verbessern, dann ist sie eben eine schlechte Ministerin. Wenn aber ihr Ziel darin bestand, die Bundeswehr endlich zu einem Anhängsel der NATO zu machen und Deutschland in eine kritische Abhängigkeit von den USA zu bringen, dann hat von der Leyen glänzende Arbeit geleistet.
Aber Merz erkennt das alles nicht als Problem: Er ist pro NATO und pro Selenskij, und von der Leyen ist Mitglied in seiner CDU. Die Militarisierung mit geliehenem Geld erfolgt unter dem Vorwand, dass Russland das Nordatlantische Bündnis angreifen wolle. Man könnte sich genauso gut auf einen Angriff vom Mars vorbereiten.
Niemand in Russland will Deutschland angreifen, aber in Deutschland selbst ist die Bevölkerung seit drei Jahren davon überzeugt, dass ein russischer Angriff unvermeidlich ist, wenn die Ukraine fällt. Daran will Merz nichts ändern, auch wenn der Einzug von Donald Trump ins Weiße Haus einen anderen Rhythmus vorgibt.
Sich selbst kommt der künftige Bundeskanzler wahrscheinlich als ein sehr kluger Politiker vor. Mit seinem Milliardenkredit scheint er die Führungsrolle im Europa der Trump-Ära zu übernehmen, deren Grundprinzipien er so formuliert hat: aufrüsten und der Ukraine helfen. Andererseits ist dies kein Anti-Trump-Schritt, im Gegenteil: Es ist Trump, der fordert, dass die europäischen Länder und insbesondere Deutschland mehr in die Verteidigung investieren.
Um eine Analogie zur Wirtschaftswelt zu bemühen: Merz versucht, das Image des Unternehmens zu verbessern, kürzt aber gleichzeitig die soziale Absicherung seiner Mitarbeiter und riskiert den Bankrott.
Die CDU wurde bei den Wahlen am 23. Februar vor allem wegen des Wunsches nach wirtschaftlichem Wandel gewählt, aber kaum wegen der Art von Wandel, der Steuererhöhungen und Kürzungen der Sozialausgaben beinhaltet, um einen Kredit für die Militarisierung zu tilgen. Langfristig könnte dies eine parteiinterne Revolte, eine Spaltung der Regierungskoalition oder vorgezogene Neuwahlen nach sich ziehen, aber vorerst wird Merz in einen zweiten Kalten Krieg investieren, obwohl es im objektiven nationalen Interesse Deutschlands liegt, ihn zu beenden. Eine Rückkehr zur Normalität würde der deutschen Industrie Pipelinegas und den Unternehmen einen riesigen Markt zurückgeben, aber Merz sorgt dafür, dass dies so spät wie möglich geschieht. Oder nie.
Es reichte nicht aus, Deutschland das Wohlstandsfett auszusaugen, es zu demütigen, es seiner Wettbewerbsfähigkeit zu berauben. Nun wird es in Erwartung eines Angriffs, der nicht kommen wird, in die Schuldenfalle getrieben.
Und dabei sind die Deutschen nicht faul und hätten so gut leben können … "What's a sweetheart like you doing in a dump like this?"
Übersetzt aus dem Russischen. Der Originalartikel ist am 5. März 2025 auf ria.ru erschienen.
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
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06.03.2025
"Das werden wir nicht tun" – Putin schließt Zugeständnisse im Ukraine-Konflikt aus
freedert.online, 6 Mär. 2025 17:13 Uhr
Der russische Präsident Wladimir Putin sagte, dass Russland eine Version des Friedens in der Ukraine benötige, die eine Perspektive für lang anhaltende Ruhe und eine stabile Entwicklung in einem sicheren Umfeld gewährleistet. Er schloss jegliche Zugeständnisse seitens der russischen Seite in dieser Frage aus.
Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich zur Situation um den Ukraine-Konflikt. Russland werde keine Zugeständnisse machen, versicherte er bei einem Treffen. Russland werde nur eine passende Friedensoption akzeptieren, sagte Putin.
Eine Teilnehmerin der Veranstaltung, die über die Heldentat ihres gefallenen Sohnes sprach, betonte, dass die Russische Föderation bis zum Ende durchhalten müsse und niemandem nachgeben dürfe. "Das werden wir nicht tun", sagte der Staatschef und fügte hinzu, dass die Russische Föderation nichts Fremdes brauche, aber auch nicht das Eigene aufgeben werde. Der Sohn der anwesenden Mutter starb bei den Kämpfen im Ukraine-Krieg.
"Wir müssen für uns selbst eine Friedensoption wählen, die zu uns passt und unserem Land eine Perspektive für lang anhaltende Ruhe sichert. Wir benötigen eine Option, die eine stabile Entwicklung unseres Landes in Frieden und Sicherheit gewährleistet. Wir brauchen nichts Fremdes, aber wir werden unser Eigenes nicht aufgeben", sagte der Präsident während des Treffens mit Mitarbeitern der Stiftung "Verteidiger des Vaterlandes".
Als Hauptbedingungen für die Einstellung der Feindseligkeiten nannte Putin den Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus den Gebieten der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Regionen Cherson und Saporoschje. Darüber hinaus die Weigerung der Ukraine, der NATO beizutreten. Die russischen Behörden schließen die Möglichkeit territorialer Zugeständnisse aus.
Gleichzeitig fordert die Ukraine Sicherheitsgarantien von den USA und europäischen Ländern. Frankreich und Großbritannien schlagen vor, Friedenstruppen auf dem Territorium des osteuropäischen Landes zu stationieren. Moskau lehnt diese Idee strikt ab.
Putin: Napoleon-Debakel ist vergessen
Im Laufe des Gesprächs mit den Mitarbeitern der Stiftung kam Putin noch einmal auf die Geschichte des gefallenen Soldaten zu sprechen. Diese hat ihn sichtlich betroffen. Die Mutter des Soldaten erzählte, dass er nur 21 Jahre alt gewesen sei und sein Leben geopfert habe, um den sicheren Rückzug seiner Kampfkameraden zu ermöglichen. Er täuschte seine eigene Kapitulation vor und lieferte sich mit dem Feind ein Gefecht, bei dem er mehrere gegnerische Soldaten tötete.
Putin sagte, dass Russland wegen der Fähigkeit der Russen zu solcher Aufopferung von seinen Gegnern unbesiegt bleibe. Putin zufolge beruhten die Fehler der Feinde darauf, dass sie den Charakter des russischen Menschen unterschätzt hätten. Er kam in diesem Zusammenhang auf die jüngsten Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zurück.
"Manche Menschen wollen immer noch in die Zeit Napoleons zurückkehren und vergessen, wie sie geendet hat", sagte Putin.
Zuvor hatte der französische Präsident Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache eine Reihe von scharfen Äußerungen über die Russische Föderation getätigt. Er sagte, dass Russland eine Bedrohung für Frankreich und Europa darstelle und dass Europas Sicherheit nur mit einem "befriedeten" Russland möglich sei.
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