30.03.2023

Selenskij – ein Agent des Kreml?

gegenzensur.rtde.life, 30 Mär. 2023 18:57 Uhr, Von Dawid Narmanija, RIA Nowosti

Selenskij hat zugegeben, dass die "Festung Bachmut" vor allem deshalb erbittert verteidigt wird, weil Ukrainer von ihm sonst Friedensverhandlungen fordern würden. Praktisch gleichzeitig bezeichnete eine hohe ukrainische Beamtin diese These als russische Propaganda. Ist Selenskij ein Agent des Kreml?


Quelle: Gettyimages.ru © Nicolas Economou/NurPhoto


Wladimir Selenskij (09.02.23)


Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Anna Maljar hat am Vortag interessante Äußerungen gemacht. Ihr zufolge versuche Russland im Informationskrieg die Ukrainer davon zu überzeugen, dass die Entscheidung, Artjomowsk zu halten, eine politische ist und keinen militärischen Sinn hat. All dies geschehe angeblich, um das Vertrauen der Öffentlichkeit und des Militärs in die Entscheidung des obersten Kommandos zu untergraben, die Soldaten zu demotivieren und die Führung der ukrainischen Streitkräfte zu Fehlern zu verleiten.


Bundestags-Haushaltsausschuss soll Ukraine-Waffenhilfe massiv aufstocken





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Ein weiterer interessanter Satz in ihrer Erklärung lautet: "Bachmut wird so lange verteidigt, wie wir es unter dem Gesichtspunkt der militärischen Aufgaben brauchen." Mit anderen Worten, sie zieht die Möglichkeit, dass die Verteidigung dieser Stadt erfolgreich verlaufen könnte, nicht einmal in Betracht. Und bereits das ist eine alarmierende Nachricht für die Ukrainer.


Was ihre Worte jedoch besonders merkwürdig macht, ist die Tatsache, dass Wladimir Selenskij wenige Stunden zuvor in einem Interview mit Associated Press zum selben Thema das genaue Gegenteil gesagt und die Debatte darüber, warum Zehntausende ukrainischer Soldaten in Artjomowsk starben, anscheinend beendet hatte.


"Der Krieg ist ein Kuchen, der aus Siegen besteht. Aus kleinen Siegen, aus kleinen Schritten", erklärte er. Ein weiteres kulinarisches Zitat in der Debatte über die Ukraine-Krise. Erst "Die Krim ist kein Butterbrot", jetzt dies. Selenskijs Spruch ist es wert, unvergessen zu bleiben, aber darauf kommen wir noch zurück.


Die philosophischen und gastronomischen Thesen des ukrainischen Führers wurden später näher erläutert: Selenskij ist überzeugt, dass Kiew nach der Niederlage in Artjomowsk unter enormen Druck geraten wird – sowohl von ausländischen Partnern als auch aus der eigenen Bevölkerung. Und unter diesen Bedingungen werde es sehr schwierig sein, Friedensverhandlungen mit Russland weiter zu verweigern.


Generell bestätigte der ukrainische Staatschef die Tatsache, dass die "Festung Bachmut" einen rein politischen Zweck verfolgt.


Wie kann es sein, dass die stellvertretende Leiterin der Militärabteilung nicht weiß, wofür ihre Soldaten kämpfen? Auf jeden Fall gibt es schlechte Nachrichten für Maljar: Entweder ist es den russischen Medien gelungen, Selenskij zu indoktrinieren, oder er ist ein Agent des Kreml.


Sacharowa: Für die USA ist die Wahrheit eine Gefahr




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Seine Äußerung ist nämlich wirklich ungewöhnlich: Bisher hat er sich darauf beschränkt, militärische Hilfe und Geld vom Westen zu fordern, nun spricht er zum ersten Mal mit der Bevölkerung darüber, was passieren wird, wenn diese Hilfe eingestellt wird. Er versucht, den Ukrainern zu erklären, dass nach der Niederlage in Artjomowsk der Krieg verloren sein könnte, wenn sie anfangen, von ihm Kompromisse zu verlangen. Gleichzeitig beschwert er sich damit bei seinen westlichen Partnern über die Ukrainer und sagt faktisch: "Ich stehe zu Hause unter Druck, gebt weiter Geld und Waffen, sonst wird Russland gewinnen."


Buchstäblich am selben Tag begann im US-Kongress eine Sitzung des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses, in der es um die Kontrolle der Finanzhilfe für die Ukraine ging. Der Ausschussvorsitzende Michael McCaul wandte sich in einer Rede – unklar, ob bewusst oder unbewusst – an seine Kollegen und beruhigte Selenskij.

"Von den 113 Milliarden Dollar an Hilfen für die Ukraine gehen etwa 60 Prozent an das US-Militär, an US-Arbeitskräfte und an die Modernisierung der US-Arsenale. Tatsächlich gehen nur 20 Prozent der Mittel direkt an die ukrainische Regierung in Form von Budgethilfe",

hielt er fest und versicherte den Abgeordneten, dass die Unterstützung für das Kiewer Regime wichtig und notwendig sei.


McCaul gibt zu, dass das Geld, das Washington so großzügig für Kiew bereitstellt, überwiegend im eigenen Land ausgegeben wird. Amerika profitiert davon. Amerika will, dass es so weitergeht. Amerika ist es egal, was aus der Ukraine wird.

+

Selenskij ist mit seinem unsinnigen Zitat also überraschend aufrichtig. Für ihn ist der Krieg ein Kuchen, von dem er mehr abbeißen will. Es spielt für ihn keine Rolle, dass der Kuchen mit dem Fleisch der Ukrainer gefüllt ist.


Übersetzung aus dem Russischen. Der Artikel ist am 30.03.2023 auf ria.ru erschienen.


Mehr zum Thema – Ukraine: Wachsender Widerstand gegen Zwangsrekrutierungen


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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

Info: https://gegenzensur.rtde.life/meinung/166576-selenskij-agent-des-kreml


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30.03.2023

Unterhaltsam, und doch traurig Journalist grillt UNO-Sprecher wegen illegaler US-Basis in Syrien

anti-spiegel.ru, 30. März 2023 12:00 UhrDie USA halten Teile Syriens illegal besetzt und plündern dort die Bodenschätze aus. Dazu hat ein Journalist dem Sprecher des UN-Generalsekretärs eine kritische Frage gestellt, was zu einem lustigen, aber auch sehr entlarvenden Dialog geführt hat.



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Am 24. März hat Farhan Haq, der Sprecher des UN-Generalsekretärs, eine Routine-Pressekonferenz gegeben, was normalerweise keine Meldungen wert ist. An dem Tag aber hat ein chinesischer Journalist sich den Spaß gemacht, auch mal kritische Fragen zu stellen und es ist wirklich unterhaltsam, wie schnell Farhan Haq ins Schwimmen kam.

Der Hintergrund ist keineswegs lustig, denn die USA halten seit Jahren Teile Syriens besetzt und plündern dort ganz offen Ölquellen und auch Ernten. Das ist Raub von Rohstoffen, die das vom Krieg geschundene Syrien dringend braucht, aber das interessiert weder die westlichen Medien noch die westlichen Politiker, die sich angeblich mit Feuereifer für den Schutz der Souveränität und territorialen Integrität aller Staaten der Welt einsetzen und derzeit ganz konkret Russland zum Super-Bösewicht machen wollen, weil es nach westlicher Meinung die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine missachtet.

Ich habe den Teil der Pressekonferenz, um den es geht, komplett übersetzt. Das Video der Pressekonferenz finden Sie am Ende dieses Artikels.


Beginn der Übersetzung:


Journalist: Einige Fragen zu Syrien. Gestern gab es einen Drohnenangriff auf eine US-Basis in Nordost-Syrien, die zu einem Todesopfer und sechs Verwundeten führte. Danach haben die USA einen Luftangriff durchgeführt, bei dem elf Menschen in Syrien getötet wurden. Gibt es irgendeine Reaktion des Generalsekretär auf diesen Vorfall?

Farhan Haq: Wir sind natürlich beunruhigt wegen der fortgesetzten Spannung und sehen weiter, was getan werden kann, um die Spannung von verschiedenen Kräften in Syrien zu senken, und wir werden diese Bemühungen fortsetzen.

Journalist: Rufen Sie nicht alle auf, die Souveränität und territoriale Integrität Syriens zu achten?

Farhan Haq: Äh, natürlich, das ist klar und natürlich ist es wichtig, dass die Souveränität und territoriale Integrität Syriens respektiert wird. Gleichzeitig kennen Sie die Komplexität der Frage der ausländischen Kräfte.

Journalist: Denken Sie, dass die Anwesenheit von US-Truppen in Syrien illegal ist, oder nicht?

Farhan Haq: Äh, das ist keine Sache, mit der wir zu tun haben, äh, da war ein Krieg…

Journalist: Das klingt alles sehr vertraut, denn diese Woche reden wir viel über die UN-Charta und das Völkerrecht und die entsprechenden Resolutionen. Aber die Anwesenheit einer ausländischen Militärbasis in einem Land ohne eingeladen zu sein, klingt für mich nach etwas anderem, verstehen Sie?

Farhan Haq: Äh, ich überlasse Ihnen die Analyse, aber jetzt…

Journalist: Was ist der Unterschied zwischen US-Truppen in Syrien und russischen Truppen in der Ukraine?

Farhan Haq: … es gibt keine US-Truppen in Syrien. Daher ist das keine vergleichbare Situation.

Journalist: Sie sind sicher, dass es keine US-Bodentruppen in Syrien gibt?

Farhan Haq: Ich bin sicher, dass es dort militärische Aktivität gibt. Aber vom Bodentruppen weiß ich nichts.

Journalist: Okay, fünf US-Soldaten wurden bei dem Angriff verletzt. Wenn da keine US-Soldaten in Syrien sind, wie konnten die dann verletzt werden?

Farhan Haq: Äh…

Journalist: Das verrückt, stimmts? Soll ich Sie danach fragen? Und übrigens: Wenn wir über das Völkerrecht sprechen, dann ist das Völkerrecht hier die Resolution 2254 des UNO-Sicherheitsrates soweit ich weiß. Dort heißt es in der Präambel: „Wir versichern unsere tiefe Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Syrischen Arabischen Republik und der Prinzipien der UN-Charta.“

Farhan Haq: Ja, das ist mir bekannt und wie Sie sehen, wurde es von den Mitgliedern des Sicherheitsrates selbst akzeptiert.

Journalist: Nochmal. Zurück zu meiner Frage: Ist es illegal, dass die USA eine Militärbasis in Syrien haben? Gemäß der entsprechenden Resolution, die ich gerade vorgelesen habe?

Farhan Haq: Äh, die entsprechende Resolution fordert das und wir fordern alle Länder auf, das zu respektieren. Äh, weiter würde ich an dieser Stelle nicht gehen.


Ende der Übersetzung

Hier noch das Video der Pressekonferenz, der übersetzte Teil beginnt bei Minute 9.14.


Info: https://www.anti-spiegel.ru/2023/journalist-grillt-uno-sprecher-wegen-illegaler-us-basis-in-syrien


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30.03.2023

Polnische Nationalbank warnt vor Beitritt zur Euro-Zone

gegenzensur.rtde.life, vom 29 Mär. 2023 18:45 Uhr

Die Beibehaltung der nationalen Währung Złoty ermögliche es Warschau, seine Unabhängigkeit und Souveränität zu bewahren, erklärte die Polnische Nationalbank. Außerdem sei Bargeld bei wirtschaftlichen Transaktionen ein Stabilisator der Wirtschaft, insbesondere in Krisenzeiten.


Quelle: Legion-media.ru


Symbolbild


Der Präsident der Polnischen Nationalbank Adam Glapiński hat seine Regierung aufgefordert, die Abschaffung der nationalen Währung, des Złoty, zugunsten des Euro nicht zuzulassen.

Die Beibehaltung unserer "eigenen Währung bringt viele Vorteile mit sich. Dank [dessen, dass wir] unsere eigene Währung haben, die eine souveräne Geldpolitik ermöglicht, konnte Polen jahrelang ein stabiles Wirtschaftswachstum genießen", schrieb Glapiński in einem Brief an die Teilnehmer des Forums für Währungssouveränität, das am Dienstag in Warschau stattfand. "Wir sollten und können den Złoty nicht aufgeben", fügte er hinzu.


Umfrage: 46 Prozent der Deutschen zweifeln an Sicherheit ihrer Spareinlagen





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Er wies auch auf die Rolle von Bargeld bei wirtschaftlichen Transaktionen als Stabilisator der Wirtschaft hin, insbesondere in Krisenzeiten.


Glapiński ist ein entschiedener Gegner des Beitritts zur Eurozone und bezeichnet einen möglichen Beitritt als "extrem schädlich". Seiner Meinung nach ist die Beibehaltung der nationalen polnischen Währung entscheidend für die Unabhängigkeit und Souveränität des Landes. Der Präsident der Nationalbank hatte zuvor erklärt, diesen Schritt zu blockieren, solange er für die Geldpolitik zuständig ist.


Polen trat der Europäischen Union im Jahr 2004 bei. Gemäß dem Beitrittsvertrag mit der EU müssen alle neuen Mitgliedstaaten ab dem Tag ihres Beitritts an der Wirtschafts- und Währungsunion teilnehmen. Das bedeutet, dass Polen eigentlich verpflichtet ist, seine nationale Währung irgendwann durch den Euro zu ersetzen.


Die derzeitige Regierung lehnt einen Beitritt zur Eurozone auf absehbare Zeit ab.


Mehr zum ThemaMedienbericht: ASEAN-Wirtschaftsunion will sich von westlichen Währungen lösen


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Info: https://gegenzensur.rtde.life/europa/166505-polnische-zentralbank-warnt-vor-beitritt-zur-euro-zone


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30.03.2023

Polen und Rumänien: Brauchen Schutz vor billigen Getreideimporten aus der Ukraine

gegenzensur.rtde.life, 29 Mär. 2023 15:13 Uhr

Am Dienstag haben die Ministerpräsidenten Polens und Rumäniens Brüssel aufgefordert, die einheimische Landwirtschaft vor ukrainischen Importen zu schützen. Ihnen zufolge untergräbt billiges Getreide aus der Ukraine die Produktion und verursacht Millionenverluste.


Quelle: AFP


Ein Mähdrescher erntet Weizen in der Nähe von Nowoasowsk bei Mariupol am 31. Juli 2022.


Polen und Rumänien wollen einheimische Landwirte vor Importen billiger Produkte aus dem Ausland schützen. Vor allem gehe es laut den Ministerpräsidenten der beiden Länder, Mateusz Morawiecki und Nicolae Ciucă, um Getreide aus der Ukraine. Auf einer Konferenz am Dienstag in Bukarest forderten die Regierungschefs von der EU-Kommission die Schaffung eines Mechanismus zur Verfolgung ukrainischer Ausfuhren.


Weizen als Wunderwaffe? – Russlands Rekordernte und ihr Einfluss auf den Weltmarkt





Meinung

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Morawiecki und Ciucă zufolge liefere die Ukraine einen Großteil ihres Getreides über Nachbarländer in Osteuropa, da die Häfen des Landes am Schwarzen Meer wegen des Konflikts mit Russland blockiert seien. Diese Importe seien meist wesentlich billiger als einheimische Produkte. Außerdem würden diese Produkte in Polen und Rumänien verbleiben, statt wie ausgehandelt nach Afrika und in den Nahen Osten weitergeleitet zu werden. Dazu hätten, betonte Morawiecki, einige verfahrensbedingte Fehlstellen sowie Verspätungen geführt, wodurch auch die Preise unter Druck geraten seien. Infolgedessen würden sich einheimische Landwirte wiederholt darüber beschweren, dass die ukrainischen Importe die Ernten im Inland untergrüben.


Zusammen mit seinem rumänischen Amtskollegen rief Polens Ministerpräsident die EU-Kommission auf, Getreideimporte aus der Ukraine und ihre Zielorte anhand eines entsprechenden Mechanismus zu verfolgen. Mit Brüssels Hilfe wollten Polen und Rumänien dafür kämpfen, dass ukrainische Landwirtschaftsprodukte die Länder verließen.


Es ist nicht das erste Mal, dass EU-Mitglieder auf Probleme in diesem Zusammenhang aufmerksam machen. Angeführt von Polen hatten im Januar sechs Länder von Brüssel Entschädigungen für Landwirte und einen Transitstopp für ukrainische Produkte durch ihre Länder gefordert. Rumäniens Minister für Landwirtschaft Petre Daea erklärte Anfang März, dass die EU-Kommission 56,3 Millionen Euro für diese Ziele bereitstellen wolle, bezeichnete diesen Betrag jedoch als unzureichend. Es wird erwartet, dass die Kommission im Laufe dieser Woche eine endgültige Entscheidung treffen wird. Nach EU-Schätzungen haben Landwirte aus Polen, Rumänien, Ungarn, Bulgarien und der Slowakei im vergangenen Jahr aufgrund des durch ukrainische Exporte verursachten Überangebots an Getreide rund 417 Millionen Euro verloren.


Mehr zum Thema - Putin verspricht Afrika kostenloses Getreide, falls Schwarzmeer-Deal nicht verlängert wird


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Info: https://gegenzensur.rtde.life/europa/166484-polen-und-rumaenien-suchen-nach


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30.03.2023

Kommentar Stürmische Zeiten  Chinas Bündnispolitik

jungewelt.de, Ausgabe vom 31.03.2023, Seite 8 / Ansichten, Von Jörg Kronauer


´  

IMAGO/Xinhua  

Chinas Präsident Xi mit dem saudischen Kronprinzen bin Salman (8.12.2022)


Zitat: China werde in den kommenden Jahren »starkem Wind, unruhiger See und gefährlichen Stürmen« ausgesetzt sein: Mit diesem Bild hat Xi Jinping auf dem jüngsten Parteitag der KP im Oktober die Lage beschrieben, der sich die Volksrepublik bei ihrem weiteren Aufstieg gegenübersieht. Und es stimmt ja: Der Westen, dessen globale Dominanz von China ins Wanken gebracht wird, stürmt immer heftiger gegen Beijing an. Nur: Bedenkt man, wie eng China heute mit der Welt verflochten ist, dann ist klar – Unwetter, die die Volksrepublik durchschütteln, bringen auch dem Westen mindestens gewittrige Zeiten. Hoffnungen auf eine ruhige Zukunft sind heute wohl realitätsferner denn je.


Jüngstes Beispiel: die Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag in Brüssel, die EU wolle künftig Investitionen europäischer Unternehmen in China streng kontrollieren und sie gegebenenfalls auch verbieten. Das soll verhindern, dass die Volksrepublik Zugriff auf bestimmte Technologien erhält. Es legt aber zugleich die Lunte an Kernprojekte deutscher Paradekonzerne. VW und Bosch etwa haben begonnen, Forschung und Entwicklung nach China zu verlegen, weil das Land auf bestimmten Feldern Weltspitze ist. Es wäre ein Witz, spielte Künstliche Intelligenz (KI) bei ihren Vorhaben keine Rolle. Zu den Feldern, auf denen von der Leyen Investitionen in China untersagen will, zählt KI. Die Russland-Sanktionen führen inzwischen dazu, dass die ersten deutsche Chemiewerke die Tore schließen. Gegen die Folgen eines ausgewachsenen Wirtschaftskrieges mit China aber, in den nicht nur Washington, sondern auch Berlin und Brüssel stets weiter hineinsteuern, wäre das ein Klacks.


Unwetter drohen nicht nur auf ökonomischer, sondern auch auf politischer Ebene. Immer noch ist in Politik und Leitmedien von einer »internationalen Gemeinschaft« die Rede, die – was für ein Zufall! – immer genau das wünscht, was der Westen will. Nichts könnte falscher sein. In der Frage etwa, ob man gegen Russland Sanktionen verhängen soll, stellen sich rund drei Viertel aller Staaten weltweit – also fast die komplette nichtwestliche »internationale Gemeinschaft« – explizit gegen den Westen. Auch die Bündnisse beginnen sich zu verschieben. Saudi-Arabien etwa kannte man als einen loyalen Parteigänger der Vereinigten Staaten. Spätestens seit Xis Staatsbesuch Ende 2022 in Riad ist nun aber von strategischen Beziehungen zu China die Rede. Am Mittwoch billigte die saudische Regierung zudem formal, dass Saudi-Arabien Dialogpartner der Shanghai Cooperation Organisation (SCO) wird. Die SCO wiederum ist eng um China und Russland zentriert.

Auf den Westen, der im Machtkampf gegen China zunehmend seine Wirtschaft aufs Spiel setzt und gleichzeitig Verbündete verliert, kommen stürmische Zeiten zu. Stürme kann man zerzaust überstehen, oder man kann in ihnen untergehen. Das gilt auch für den Westen.


Info: https://www.jungewelt.de/artikel/447968.st%C3%BCrmische-zeiten.html


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30.03.2023

Mediziner erhebt schwere Vorwürfe gegen den Staat bezüglich des Umgangs mit der Corona-Krise.

seniora.org, 30. März 2023, Bild-TV 29. 03. 2023

Der Arzt Dr. Frank behauptet, dass der Lockdown und die Impfkampagne sinnlos und kriminell waren


Zitat: Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, liebe Freunde, wir sind keine Bild-Leser und halten nichts von Hauruck-Meldungen zur Auflagensteigerung. Dennoch legen wir Ihnen den Beitrag bei Bild-TV zur eigenen Meinungsbildung vor, weil wir die Argumente des Arztes Dr. Frank prüfenswert und diskussionswürdig finden. Es ging zu Beginn des Lockdowns ja zunächst um den Schutz der Alten und Vulnerablen, so war meine Skepsis als Neunzigjähriger riesengross, weil ich mir partout nicht vorstellen konnte, dass sich der Kapitalismus plötzlich so pfleglich um «meine» Gesundheit kümmern wollte. -  Eine breit abgestützte Diskussion wäre heute hilfreich, vor allem zur besseren Verständigung und Aufweichung der Fronten und Rückholung einer Rechtsordnung, die den Namen verdient. Herzlich Margot und Willy Wahl.


Arzt und Autor Gunter Frank äußert in Viertel nach Acht schwere Vorwürfe gegen den Staat und einige seiner Repräsentanten bezüglich des Umgangs mit der Corona-Krise. Er behauptet, dass der Lockdown und die Impfkampagne sinnlos und kriminell waren, und dass die gesamte Aktion von einem Netzwerk vorangetrieben wurde, welches unter Druck stand, Corona-Patente zu Geld zu machen. Frank fordert, dass die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden müssen. Er selbst hat nur wenige seiner älteren Patienten geimpft, da er der Meinung ist, dass die Zulassung der Impfstoffe gegen alle Standards der Arzneimittelsicherheit verstößt.


260.657 Aufrufe 29.03.2023 #viertelnachacht #gunterfrank #corona

► Die ganze Sendung hier: https://youtube.com/live/vyEngVj13Fo?... ► Alle Clips zur Sendung:    • Viertel nach Acht...  

Dienstag bis Donnerstag, 20:15 Uhr: der feste Platz für den BILD-Kult-Talk.

Lesen Sie auch:

INSIDE CORONA

https://www.j-k-fischer-verlag.de/J-K-Fischer-Verlag/INSIDE-CORONA--10647.html?MODsid=3d680709ba571de5fe53deaf3c71073f


Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/deutschland/mediziner-erhebt-schwere-vorwuerfe-gegen-den-staat-bezueglich-des-umgangs-mit-der-corona-krise?acm=3998_1706


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

30.03.2023

Spiegel rechtfertigt Mordaufrufe gegen Putin

aus e-mail von Doris Pumphrey, 30. März 2023, 10:37 Uhr


https://www.anti-spiegel.ru/2023/der-spiegel-rechtfertigt-mordaufrufe-gegen-putin/

30.3.2023


*Der Spiegel rechtfertigt Mordaufrufe gegen Putin

*/Von Thomas Röper


/Der Spiegel gibt sich als politisch korrektes Medium, wenn es um

mutmaßliche Drohungen gegen deutsche Politiker geht. Aufrufe zum Mord an

Präsident Putin findet der Spiegel hingegen in Ordnung.


Der Spiegel ist der Erste, der sich entrüstet gibt, wenn jemand deutsche

Politiker beleidigt oder gar im Netz „bedroht“. Als eine 75-jährige

Rentnerin in einem geschlossenen Chat fabuliert hat, sie wollen

Lauterbach entführen, hat der Spiegel über ihre Verhaftung gejubelt.

Aktuell zeigt der Spiegel sein Unverständnis

<https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sawsan-chebli-landgericht-heilbronn-weist-beleidigungsklage-ab-a-72a7c400-717c-4366-8405-6b0efce2e5ea

darüber, dass ein Gericht sich geweigert hat, einen Mann wegen

Beleidigung zu verurteilen, der Sawsan Chebli als /„dämliches Stück

Hirn-Vakuum in der Politik“/ bezeichnet hat.


Wie würde der Spiegel wohl reagieren, wenn jemand an das Grab der Eltern

von Bundeskanzler Scholz (oder Annalena Baerbock oder Karl Lauterbach

etc.) gehen und dort einen Zettel mit folgender Aufschrift ablegen würde

(bleiben wir bei dem Beispiel Scholz):


„Eltern eines Wahnsinnigen, nehmt ihn zu euch. Er hat so viel Schmerz

und Leid verursacht, dass die ganze Welt um seinen Tod bittet. Tod für

Scholz. Ihr habt einen Freak und einen Mörder großgezogen.“


Die Person, die den Zettel an dem Grab abgelegt hat, wird von einer

Überwachungskamera aufgezeichnet und identifiziert. Anschließend besucht

die Polizei diese Person und dann erhebt der Staatsanwalt Anklage, denn

potenzielle Anklagepunkte gibt es genug. Zunächst einmal dürfte das den

Tatbestand der Störung der Totenruhe erfüllen, denn die Absätze 1 und 2

des § 168 StGB <https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__168.html> lauten:


„Ebenso wird bestraft, wer eine Aufbahrungsstätte, Beisetzungsstätte

oder öffentliche Totengedenkstätte zerstört oder beschädigt oder wer

dort beschimpfenden Unfug verübt.

Der Versuch ist strafbar.“

Dass es sich bei einem solchen Zettel auf einem Grab mindestens um

/„beschimpfenden Unfug“/ handelt, dürfte klar sein.


Hinzu kommt, dass es sich bei einem solchen Text auch um eine

öffentliche Aufforderung zu Straftaten nach § 111 StGB

<https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__111.html> handeln dürfte. Der

Paragraf lautet:

„Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines

Inhalts zu einer rechtswidrigen Tat auffordert, wird wie ein Anstifter

bestraft.

Bleibt die Aufforderung ohne Erfolg, so ist die Strafe Freiheitsstrafe

bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe.“


Der Spiegel und andere deutsche Medien würden es als gerechtfertigt

empfinden, wenn jemand einen Zettel mit einer Beschimpfung und einer

Forderung nach dem Tod eines deutschen Politikers auf dem Grab der

Eltern des Politikers ablegt, dafür bestraft würde. Und das nicht nur,

weil es hier um das neue Modewort „Hassrede“ geht, sondern weil ganz

konkrete Verstöße gegen das Strafgesetzbuch erfolgt sind.


Anders liegt die Sache für den Spiegel, wenn so etwas in Russland

passiert und ein Zettel mit oben zitiertem Text auf dem Grab der Eltern

des russischen Präsidenten abgelegt wird. Dann ist die Forderung nach

dem Tod eines Politikers für die Spiegel-Redaktion plötzlich ein Akt der

Zivilgesellschaft.


Das ist kein Scherz, denn am 26. März ist im Spiegel ein Artikel mit der

Überschrift „Russische Zivilgesellschaft – Post für Putins Eltern

<“" rel="noopener">https://www.spiegel.de/ausland/protest-in-russland-sie-schrieb-an-putins-eltern-jetzt-steht-irina-tsybanjewa-vor-gericht-a-152231be-0e54-4e2a-8b3e-adcbb5de24bd>“ 

erschienen, in dem es exakt um so einen Fall ging. Schon die Einleitung

des Artikels zeigt, wie viel Verständnis der Spiegel hat:

„Irina Tsybanjewa hat sich nie kritisch über Präsident Putin geäußert.

Dann schrieb sie ein paar Sätze auf einen Zettel und ging an das Grab

von Wladimir Putin und Maria Putina. Nun steht sie vor Gericht.“


Auf den Spiegel-Artikel im Detail einzugehen, macht wenig Sinn, denn das

Prinzip ist klar: Dem Spiegel-Leser wird erklärt, dass Russland ein

Unterdrückungsstaat ist, in dem jede Kritik an Putin streng verboten ist

und schon ein harmloser Zettel, den eine eigentlich unpolitische

Rentnerin quasi im Affekt auf das Grab von Putins Eltern gelegt hat,

brutal bestraft wird. Ein Beispiel dafür aus dem Spiegel-Artikel:

„Und so wurde der Fall Irina Tsybanjewas ein weiteres Beispiel dafür,

wie absurd eng mittlerweile der Raum in Russland für abweichende

Meinungen und Kritik am Krieg geworden ist: Man kann sie nicht einmal im

Stillen gegenüber Toten äußern.“


Ich kann Ihnen leider nicht empfehlen – sondern rate ausdrücklich davon

ab -, das mal in Deutschland zu versuchen und Ihre /„abweichenden

Meinungen und Kritik“/ auf diese Weise /„im Stillen gegenüber Toten“/,

zum Beispiel am Grab der Eltern von Olaf Scholz, Angela Merkel,

Frank-Walter Steinmeier oder anderen führenden deutschen Politikern, zu

äußern.


Übrigens ist der Paragraf über Störung der Totenruhe, nach dem die Frau

angeklagt wurde, in Russland fast identisch mit dem deutschen

Paragrafen, das gilt auch für das mögliche Strafmaß. Für ihre Kritik an

Putin oder dafür, ihm den Tod zu wünschen, wurde die Frau hingegen nicht

angeklagt.


Aber das muss der Spiegel-Leser ja nicht wissen.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

30.03.2023

Koalitionsklausur: eine Seifenoper mit Nebendarstellern

gegenzensur.rtde.life, 30 Mär. 2023 06:30 Uhr, Von Dagmar Henn

Ein dramatischer Streit zwischen Wärmepumpenfans und Autobahnanhängern, so wird die Koalitionsklausur verkauft, und es wird so getan, als habe sie sich mit den allerwichtigsten Fragen befasst. Das hat sie natürlich nicht. Über wichtige Fragen wurde nicht einmal gesprochen.


Quelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler


Die Parteispitzen Linder, Lang, Klingbeil nach der Koalitionsklausur, 28.03.2023


Im Grunde genügt eine einzige Information, um zusammenzufassen, womit sich diese Koalition zwei Tage lang befasst hat. Die BahnCard 100 soll zukünftig auch den Nahverkehr der Städte beinhalten. Die Bahncard100 besaßen im Jahr 2021 ganze 36.000 Personen, darunter sämtliche Bundestagsabgeordneten. Das ist eine der Errungenschaften dieser Verhandlungen.


Souveränes Deutschland? Der Spiegel verplappert sich bei der Frage nach staatlicher Souveränität




Analyse

Souveränes Deutschland? Der Spiegel verplappert sich bei der Frage nach staatlicher Souveränität





Sechzehn Seiten umfasst das Papier, in dem die Einigung festgeschrieben ist, und wenn man es liest, gewinnt man den Eindruck, in Deutschland gäbe es keine Probleme außer dem Klimaschutz. Keine beginnende Deindustrialisierung, keine Wohnungsnot, keine Armut, auch keine Gefahr eines globalen Krieges, alles wunderbar und vollkommen, nur darüber, wann welche Heizung zu verbieten ist, konnte man nur schwer einig werden.


Hoffnungen, es hätte in den letzten Monaten doch zunehmenden Druck aus der Industrie gegeben, von diesem Wahn abzuweichen, erwiesen sich damit als unbegründet. Nein, auch im LKW-Verkehr soll auf Elektro umgestellt werden, dabei sind schon die Personenfahrzeuge auf längere Strecken nicht zu gebrauchen. Und der Moment, ab dem Öl- und Gasheizungen untersagt sind (in Deutschland heizt allein jeder Dritte mit Erdgas) wird nur hinausgezögert, aber nicht aufgehoben.


An vielen Stellen wird mit Illusionen gehandelt. Es sollen weitere Offshore-Windparks gebaut werden, obwohl mittlerweile klar ist, dass diese Projekte dank der Korrosion durch die salzige Seeluft nicht lange genug funktionsfähig sind, um überhaupt einen Nutzen zu haben, ganz zu schweigen von den Trümmerlandschaften, die diese Bauwerke danach hinterlassen. Aber vielleicht taugen die Betonrümpfe dann ja dafür, Miesmuscheln zu züchten. Oder ein weiterer Geniestreich, mit dem die Grünen sich überzeugen ließen, ihre Bedenken gegen Ausgaben beim Autobahnbau fallen zu lassen (die letztlich vor allem in maroden Brücken versenkt werden müssen): Entlang jeder neuen Autobahnstrecke sollen Solaranlagen errichtet werden. Nachdem die Umgebung von Autobahnen in der Regel sehr staubig ist und die Effizienz von Solaranlagen stark nachlässt, wenn sie einmal mit einer Mischung aus Staub und Ruß bedeckt sind, müssten diese regelmäßig gereinigt werden. Oder sie werden zu einem rein symbolischen Bauwerk.


Bundeskanzleramt





Ergebnisse des Koalitionsausschusses: "Ein Ringen an sehr vielen Stellen"






Die LKW-Maut wird erhöht und sie wird auch von Fahrzeugen zwischen 3,5 und 7 Tonnen erhoben, besagt der Beschluss. Da die LKW-Maut in jedes transportierte Gut einfließt, eine interessante Entscheidung vor dem Hintergrund einer ohnehin deutlichen Inflation. Aber weil so viele Stufen zwischen der Erhebung dieser Steuer und demjenigen liegen, der sie letztlich bezahlt, kann man, wie auch stets bei der CO2-Abgabe, so tun, als handele es sich dabei nicht um eine weitere indirekte Steuer, die man zu den anderen indirekten Steuern wie der Mehrwertsteuer hinzuzählen muss.


Die FDP hat nun also erstritten, dass auch mit synthetischen Kraftstoffen betriebene Fahrzeuge nach 2035 betrieben werden dürfen. Ist es nur ein vages Gefühl, dass niemand in der ganzen Truppe sich tatsächlich informiert hat, welche Mengen täglich von A nach B verbracht werden müssen, nur damit Ernährung und Produktion gesichert sind? Ganz zu schweigen davon, ob die transportierten Güter noch bezahlbar sind, wenn sie transportiert wurden? Der öffentliche Nahverkehr soll ausgebaut werden, aber ab 2030 sollen nur noch "klimaneutrale" Fahrzeuge beschafft werden dürfen. Nachdem die vernünftige Lösung Trolleybus keine Fans hat, heißt das überteuerte und nur begrenzt einsatzfähige E-Busse, die wegen ihrer begrenzten Fahrzeit dazu führen, dass für die Bedienung der gleichen Strecke doppelt so viele Busse zur Verfügung stehen müssen. Ein einfacher Blick auf die Finanzausstattung der Kommunen zeigt, dass so eben kein Ausbau des ÖPNV stattfinden wird.


Aber das kennt man ja mittlerweile, diese halb durchdachten, halb dahinfantasierten Pläne. Und dann finden sich immer wieder seltsame Lösungen. So, wie die CO2-Zertifikate als Einbeziehung externer Lasten verkauft wurden, aber letztlich nur eine weitere Spekulationsmöglichkeit schufen, endet auch die Vorstellung der ökologischen Ausgleichsflächen, nach der für jedes Stück verbrauchter Fläche andernorts entsprechender Ersatz geschaffen werden muss, in einer Aushändigung öffentlicher Mittel an Grundbesitzer, die nun ökonomisch wertlose Flächen auf Steuerzahlerkosten an die Bundesländer verkaufen können, die nämlich verpflichtet werden, einen Vorrat solcher Ausgleichsflächen anzulegen.


Kambodscha





Medienbericht: ASEAN-Wirtschaftsunion will sich von westlichen Währungen lösen






Aber die Wirkungen von Maßnahmen in anderen Bereichen vorher zu durchdenken und die Ergebnisse zu berücksichtigen, das ist längst keine Stärke der deutschen Politik mehr. Ausbau von Home Office und flächendeckende Glasfaseranschlüsse? Das mit der Glasfaser ist seit den Zeiten Helmut Kohls, unter einem Forschungsminister Riesenhuber, geplant und noch nicht gelungen, und vor kurzem erst hat der Beschluss der Bundesregierung zu Huawei dafür gesorgt, dass das auch mobil nichts wird. Das hat zumindest den Vorteil, eine Krise auf dem Markt der Gewerbeimmobilien hinauszuzögern, die die unvermeidliche Folge ist, wenn Bürofläche nicht mehr gebraucht wird, was wiederum die Banken in Schwierigkeiten bringen könnte, die diese Immobilien finanziert haben...


Wirklich, die günstigste Eigenschaft dieses Papiers ist, dass in ihm das Wort "soll" dominiert, das immer noch in einer Nichtumsetzung des Vereinbarten enden kann. Denn nichts im Handeln dieser Koalition deutet darauf hin, dass am Ende wirklich "sozial" dabei herauskommt, wenn gepredigt wird, man wolle soziale Härten vermeiden. Die Studenten haben wohl die bereits im letzten Herbst zugesagten Heizkostenhilfen immer noch nicht erhalten...


Die große Rätselfrage zur Stromversorgung beantwortet das Papier selbstverständlich nicht. Denn nicht nur die erwünschten Elektroautos erhöhen den Stromverbrauch weiter, gleiches gilt auch für die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck so geliebten Wärmepumpen – die noch dazu den Nachteil haben, wesentlich weniger Wärme zu finden, wenn mehrere Nachbarn gleichzeitig... Im vergangenen Winter war es die Sicherung der Grundlast im Stromnetz, die das große Problem war, und das wird so bleiben, nur unter zunehmend schlechteren Voraussetzungen.


Saudi-Arabien billigt Memorandum über Partnerschaft mit Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit





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Es ist nun einmal so, dass die gesamte Energie, die aus den fossilen Brennstoffen gewonnen wird, die man unbedingt ersetzen will, irgendwoher kommen muss. Bisher wird nur etwa ein Fünftel der in Deutschland verbrauchten Energie in Gestalt elektrischen Stroms verbraucht. Die Hälfte wird für nicht durch Strom erzeugte Kühlung und Heizung verbraucht, 27,5 Prozent für den Verkehr. Allein eine weitgehende Umstellung des Verkehrs auf Elektrizität würde eine Verdopplung der Stromerzeugung voraussetzen. Wenn auch noch, wie durch Wärmepumpen, mehr Strom für Heizzwecke verbraucht wird, ist man schnell bei einer Verdreifachung. Findet sich irgendwo im Koalitionspapier eine Antwort auf die Frage, woher dieser Strom kommen soll? Außer Windrädern fällt ihnen nichts ein.


Am Ende war die ganze Nummer ein Schaulaufen, bei dem die Beteiligten so tun konnten, als betrieben sie Politik, ohne auch nur eines der wirklich relevanten Themen anzutasten. In der Kriegstreiberei sind sie sich alle einig, ebenso in ihrer transatlantischen Unterwürfigkeit, und offenkundig ist auch niemand mehr übrig, der den Industriestandort Deutschland verteidigt; andernfalls hätte diese Koalition zu diesem Zeitpunkt brechen müssen. Ganz zu schweigen davon, sich mit den wahrhaft monumentalen globalen Veränderungen zu befassen und nach einem Weg zu suchen, wie Deutschland in einer Welt gedeihen kann, in der man nicht mehr den Kolonialherrn spielen kann wie jüngst Häuptling Habeck in Brasilien.


Nachdem sich die Bewegung weg vom US-Dollar als Reservewährung gerade exponentiell beschleunigt, alle Anzeichen darauf hinweisen, dass die nächste Bankenkrise auf den Westen begrenzt bleiben wird und außerdem vor der Tür steht, hätte es wirklich existentielle Fragen gegeben, über die man hätte streiten können und müssen.


Krisen- und Insolvenzticker – Immer noch Produktionsausfälle bei VW wegen Chipmangel





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Nun denn. Habeck gab wieder einmal den Jung Siegfried für Studienräte, Bundeskanzler Olaf Scholz wird wie immer für seine mangelnde Führungsstärke kritisiert, obwohl die deutsche Journaille sein Schweigen zu Nord Stream liebt, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erklärt Wärmepumpen zur Sicherheitsfrage und Finanzminister Christian Lindner kann sich ein paar Kilometer Autobahn ans Revers heften, und alle miteinander, die Rezensenten des Schauspiels eingeschlossen, tun so, als sei das ein dramatischer Höhepunkt.


Dabei liefert diese Bundesregierung im besten Falle eine billige Seifenoper, und mit allen wirklich bedeutenden Fragen wird einträchtig so verfahren, wie das schon unter Angela Merkel Sitte war – sie werden zu den Akten gelegt.


Mehr zum Thema – Xi Jinping und Wladimir Putin beerdigten in Moskau gemeinsam die "Friedensordnung" der USA


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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

30.03.2023

Antimilitaristische Kritik am „Manifest für Frieden“ Schwarzer, Wagenknecht und ihr Kuscheln mit der Querfront

graswurzel.net, vom 1. März 2023 | Wolfram Beyer (IDK)

 477 märz 2023  die waffen nieder!


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Das „Manifest für Frieden“ schlägt hohe Wellen. Aus graswurzelrevolutionärer Sicht empört nicht nur die deutsch-nationalistische Perspektive der beiden Initiatorinnen und die Tatsache, dass die Petition das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung und Desertion weder fordert noch erwähnt. Wir veröffentlichen hier zum Thema zwei sich ergänzende Beiträge von Martin Firgau und Wolfram Beyer. (GWR-Red.)

Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht, die beiden Initiatorinnen der im Februar 2023 veröffentlichten Petition „Manifest für Frieden“(1) fordern die Bundesregierung auf, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu stoppen. Der Bundeskanzler möge sich auf deutscher wie europäischer Ebene an die Spitze der Diplomatie einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen einsetzen.

68 Einzelpersonen unterschiedlicher politischer Herkunft waren die Erstunterzeichner*innen. Viele Prominente aus Politik, Kunst, Kirchen und Wissenschaft haben das „Manifest für Frieden“ unterschrieben. Am 25. Februar haben bereits über 600.000 Menschen ihre Unterschriften unter diese Petition gesetzt. Auch Einzelpersonen aus Organisationen der Friedensbewegung haben unterschrieben.


Wer sind die Initiatorinnen?

Die Journalistin Alice Schwarzer ist bekannt als Feministin und Herausgeberin des Magazins Emma. Feministische Forderungen von ihr sind gleiche Rechte für Frauen in der Gesellschaft, auch in staatlichen Macht- und Herrschaftspositionen. Aus diesem Gleichheitsgrundsatz forderte sie in den 1990er Jahren „Frauen in die Bundeswehr“. Das wurde von der autonomen Frauenbewegung heftig kritisiert. Ebenso wie ihre immer wieder geäußerten rassistischen und queerfeindlichen Positionen.
2007 sorgte sie für Irritationen, als sie sich für eine Image-Kampagne der Boulevardzeitung BILD als Werbeträgerin zur Verfügung stellte.

Die Internationale der Kriegsdienstgegner*innen (IDK) steht in kritischer Distanz zum Manifest und zur Demonstration am 25. Februar 2023, weil wir keine nationalistischen Tendenzen unterstützen wollen und an keiner nach rechts offenen Veranstaltung teilnehmen.

Sahra Wagenknecht ist eine bekannte Politikerin der Partei Die Linke und war dort für einige Zeit Mitglied der links-autoritären „Kommunistischen Plattform“. Zum Ukraine-Krieg gibt sie der Politik der USA eine Mitverantwortung für die entstandene Lage. Ein zentraler Grund für das schlechte Verhältnis zwischen Russland und dem Westen sei die NATO-Osterweiterung. Sie spricht von einem Wirtschaftskrieg gegen Russland und fordert das Ende der Sanktionen. Dies begründete sie unter anderem mit den Auswirkungen der Russlandpolitik auf die deutsche Wirtschaft. Mit dieser deutsch-nationalen Sichtweise bekam sie politischen Beifall der AfD-Bundestagsfraktion. Auch in anderen Politikfeldern bedient sie nationalistische, menschenfeindliche und AfD-nahe Argumentationsmuster, z.B. in der Flüchtlingsfrage. Diese nationalistische Orientierung führte zu Parteiaustritten von Mitgliedern der Links-Partei.


Wer organisierte die Demo am 25. Februar 2023?

Am 25. Februar kamen ca. 15.000 Menschen zur Demonstration „Aufstand für Frieden“ nach Berlin. Organisiert wurde sie von R. Krämer c/o IPB (International Peace Buro). Die NaturFreunde Berlin haben dafür ein Spendenkonto eingerichtet. Neben den Rednerinnen Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht hat Erich Vad geredet.

Erich Vad, Brigadegeneral a.D. ist ein prominentes Mitglied der CDU. Er ist bekannt für seine politischen Analysen und militärischen Prognosen, die allerdings sehr kontrovers diskutiert werden.
Erich Vad hat eine politische Nähe zur „Neuen Rechten“ in Deutschland. Zum Beispiel hat er als damaliger Berater der CDU-CSU-Bundestagsfraktion im Jahre 2003 bei der extrem rechten Berliner Burschenschaft Gothia referiert. Er war Autor der rechtsextremen Zeitschrift Junge Freiheit und relativierte die Fakten der wissenschaftlich fundierten Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“.
Aktuell müsse man über die Aussetzung der Wehrpflicht erneut nachdenken, so Vad. Die aktuellen Waffenlieferungen an die Ukraine seien aber ohne politisch-strategisches Konzept „Militarismus pur“ und „dieser sinnfreie Aktionismus in der deutschen Politik“ müsse endlich ein Ende finden. Zudem erlebe er eine „Gleichschaltung der Medien“ in Deutschland.


Unsere Kritik:

Wir erkennen in dieser Petition rechts-populistische Töne. Der Manifest-Text zeichnet neben einem apokalyptischen Bild des Krieges und der Politik auch eine deutsch-nationale Sicht.
Deshalb gab es im Vorfeld der Kundgebung kritische Stimmen, weil durch das Manifest selbst und auch durch die Redner*innen sich die AfD und andere rechts-nationalistische Kräfte angesprochen fühlen. Tatsächlich unterzeichneten Personen aus diesem Umfeld das Manifest. Öffentlich wurde diese Offenheit für Mitglieder der AfD und andere Rechtsextreme durch Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht legitimiert. Sie seien willkommen, allerdings ohne ihre Parteifahnen.

Die Internationale der Kriegsdienstgegner*innen (IDK) steht in kritischer Distanz zum Manifest und zur Demonstration am 25. Februar 2023, weil wir keine nationalistischen Tendenzen unterstützen wollen und an keiner nach rechts offenen Veranstaltung teilnehmen. Eine „Querfront“, die Vermischung linker und rechter Positionen, um die Zustimmung zu anitiemanzipatorischen Positionen zu vergrößern, lehnt die IDK ab.

Die IDK ist dem Grundsatz verpflichtet: Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Wir sind daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten. Daraus ergeben sich durchaus politische Schnittmengen zu einigen Forderungen im Manifest für Frieden, wie sie oben genannt sind. Aber die IDK kritisiert drüber hinaus grundsätzlich Rüstungsproduktion, -Exporte und Militär als Kriegsursachen. Militär und Krieg sind keine politischen Optionen für Frieden.

Als Sektion der War Resisters‘ International (WRI) unterstützt die IDK in jedem Krieg Deserteure und Kriegsdienstverweigerer, Verweigerinnen und Kriegsflüchtlinge. Übrigens ist dies ein Themenfeld, das im Manifest für Frieden nicht genannt wurde, weil es die nationale Manifest-Eintracht stört.
Die IDK setzt dagegen das internationale Netzwerk gegen den Krieg:
#ObjectWarCampaign – Russland, Belarus, Ukraine: Schutz und Asyl für Deserteure und Verweigerer*innen
Am 20. Februar 2023 demonstrierte die IDK zusammen mit anderen WRI-Gruppen und dem Versöhnungsbund vor der Botschaft von Belarus in Berlin. Zeitgleich koordiniert gab es Kundgebungen in London, Amsterdam und Vilnius. Das belarussische Regime steht an der Seite von Russland im Krieg gegen die Ukraine. Wir stellen klar: „Keine belarussischen Truppen für den Krieg in der Ukraine!“


(1) https://www.change.org/p/manifest-f%C3%BCr-frieden

Wolfram Beyer ist Vorsitzender der Internationalen der Kriegs-dienstgegner*innen - IDK e.V. Berlin Weitere Infos:
www.idk-info.net
www.connection-ev.org/ObjectWarCampaign


Info: https://www.graswurzel.net/gwr/2023/03/antimilitaristische-kritik-am-manifest-fuer-frieden


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


unser weiterer Kommentar: Gut, solange die Querfrontbestimmer nicht selber eine solche sind?

30.03.2023

“Ukraine kann Rüstungsgüter direkt beschaffen”

lostineu.eu, vom 29. März 2023

Am Ende sind es nicht 15, sondern “nur” 12 Mrd. Euro geworden, aber dennoch: Deutschland rüstet die Ukraine massiv auf. Der Haushaltausschuss des Bundestages gab grünes Licht für gut 3,2 Mrd. Euro in 2023 und gut 8,8 Mrd. Euro für 2024 bis 2032. “Mit dem Geld kann die Ukraine mit Unterstützung der Bundesregierung Rüstungsgüter direkt beschaffen”, erklärten die für Verteidigung zuständigen Haushaltspolitiker der Ampel-Koalition. Na dann – was hätten’s denn gern? Am Geld soll es nicht scheitern…


Siehe auch “Mehr Panzer, mehr Geld: Deutschland rüstet Ukraine massiv auf


5 Comments


  1. Arthur Dent
    29. März 2023 @ 23:02

    Da werden bestimmt bald wieder ein paar Kaputtsparprogramme aufgelegt. Vermutlich pampern wir unsere eigene finanzaristokratische Oberschicht und weniger die Ukraine (vielleicht eine Handvoll ukrainischer Oligarchen). Der Steuerbürger blecht, aber von unserem Geld kaufen die vermutlich Produkte unserer Rüstungskonzerne. Kein einziger Staat der marktwirtschaftlich organisierten „westlichen Welt“ ist ein Samariterbund. Das Schicksal der Ukrainer ist denen so egal wie das Paarungsverhalten von Silberfischen.

Reply

  • european
    29. März 2023 @ 19:00

    Die nächsten Bundestagswahlen sind 2025. Ich hoffe auf ein politisches Erdbeben.

    Reply

    • ebo
      29. März 2023 @ 19:06

      Vorher kommt die Europawahl, im Frühjahr 2024. Da könnten auch neue Listen aus Deutschland antreten…

      Reply

    • MarMo
      29. März 2023 @ 22:57

      Da es keine Opposition existiert, die zu einem vernünftigen und verantwortungsbewussten politischen Handeln in den zahlreichen Politikfeldern, in den das dringend notwendig wäre, in der Lage ist, frage ich mich worauf Sie hoffen?
      Ganz sicher nicht auf eine erstarkte AFD, schätze ich. Die Linke hat sich bald abgeschafft. CDU/CSU würde den Ausverkauf an Blackrock vermutlich noch beschleunigen. Ich sehe nichts Hoffnungsvolles ….

      Reply

      • european
        30. März 2023 @ 07:47

        Ich stimme Ihnen zu. Aktuell befinde ich mich im Lager der Nichtwähler. Stünde aktuell eine Wahl an, müsste ich meinen Wahlzettel ungültig machen.
        Meine Hoffnung ist aktuell Sahra Wagenknecht, die m.E. die einzige Politikerin ist, die mit Sinn und Verstand argumentiert und die zudem auch noch über nachgewiesenen ökonomischen Sachverstand verfügt, um eine politisch maßgebende Funktion zu übernehmen. Eine Wagenknecht-Partei hätte zumindest das Potenzial für ein politisches Beben, wenn man sich die Umfragen dazu ansieht.
        Die AfD heißt zwar Alternative, ist aber keine. Jedenfalls nicht für uns. Trotzdem halte ich nichts von der aktuellen Argumentationsweise, die die Richtigkeit einer Aktion oder eines Gedanken daran misst, wer zustimmt. Es schränkt nicht nur den Handlungsspielraum ein, sondern verhindert eine ergebnisoffene Debatte und führt damit unweigerlich in eine falsche Richtung.
        Wenn also z.B. morgen Angehörige der AfD sich zustimmend zur Klimawandel-Politik äußern würden, dann darf es der aktuellen Debattenpolitik zufolge den Klimawandel nicht mehr geben, denn sonst macht man sich mit den Rechten gemein. Die Grünen müssen also hoffen, dass die AfD immer schön bei ihrer Meinung bleibt, denn sonst fallen sie in ihr eigenes Argumentationsloch.


  • Info: https://lostineu.eu/update-deutschland-ruestet-ukraine-massiv-auf


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Der Krieg greift auf Olympia über


    lostineu.eu, 29. März 2023

    Das Internationale Olympische Komitee hat sich für die Rückkehr russischer und belarussischer Sportler ausgesprochen – unter strengen Bedingungen. Doch allein schon die Empfehlung sorgt für heftige Reaktionen in der Ukraine.


    “Diese Entscheidung verseucht den olympischen Geist und ist wie dieser Krieg: ein Unsinn”, schrieb der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko auf auf Twitter.

    Zudem warf Klitschko IOC-Präsident Thomas Bach vor, den “Farben und Interessen Russlands” zu dienen. Ähnlich haben sich auch andere prominente Ukrainer geäußert.

    Kiew droht bereits seit geraumer Zeit, die Olympiade in Paris 2024 zu boykottieren, falls russische Sportler teilnehmen sollten. Nun greift der Krieg auf Olympia über.

    Wenn die Veranstalter der Empfehlung des IOC folgen, wird Kiew sie als Putin-Knechte brandmarken. Dem ukrainischen Boykott könnten sich andere Länder anschließen.

    Wenn die Russen in Paris ausgeschlossen werden, so wird der Krieg auch auf dem Olympia-Gelände ausgetragen. Der völkerverbindende Gedanke des Sports geht verloren…

    Deutschland hat sich schon entschieden: Sportministerin Faeser hat den IOC attackiert und sich hinter die Ukraine gestellt. Indirekt mischt sie sich damit auch in Frankreich ein.

    Denn die Ausrichter der Olympiade ringen noch mit der Entscheidung. Am Ende wird ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, als dem Druck der Ukraine nachzugeben…

    Mehr zum Krieg in der Ukraine hier


    P.S. Polen hat angekündigt, eine breite “Koalition” bilden zu wollen, um “Druck” auf das IOC auszuüben. Wo waren eigentlich die polnischen Sportler nach ihrem illegalen Angriff auf den Irak?


    8 Comments

    1. Paula Rollmann
      30. März 2023 @ 09:30

      <<Während des Irakkrieges 2003 war die Ukraine an der Koalition der Willigen beteiligt und entsandte 1.650 Soldaten mit militärischem Gerät in den Irak. Mit seinem Kontingent verfügte das Land über die sechstgrößte Truppenstärke im besetzten Irak. <<
      aus wikipedia

      Warum hat die Ukraine den Irak mit überfallen? Welche Sanktionen gab es gegen die Ukraine? Wurden je ukrainische Sportler von Olympia ausgeschlossen? Würden die Kriterien für alle Länder gelten, hätte man bei olympischen Spielen kaum mehr Teilnehmer.

      Reply

    2. Gabriele Brejla
      30. März 2023 @ 08:52

      Das IOC sollte die Spiele aussetzen,

      Reply

    3. KK
      30. März 2023 @ 02:00

      Ich hoffe nur, der olympische Gedanke “Dabeisein ist alles” bezieht sich nicht auch noch auf den Krieg und die NAhTOd…
      Man sollte den Sport zur Völkerverständigung nutzen, nicht für die Fortsetzung von Kriegen mit anderen Mitteln.
      Übrigens: bei den Spielen in der Antike haben die Waffen während der Dauer der Spiele geschwiegen – spätestens 2024 in Paris sollte man eine solche vereinbaren und für Verhandlungen nutzen, wenn sich bis dahin nichts getan hat.

      Reply

    4. KK
      30. März 2023 @ 01:52

      @ ebo:
      „Die ukrainische Haltung ist verständlich, das Land wurde überfallen.“

      Überfallen?
      Was macht denn die USA, nachdem eine demokratisch gewählte Regierung in einem anderen Land weggeputscht worden ist? Womoglich noch mit tätiger Unterstützung von Politik und Geheimdiensten Dritter?
      Klar kann man das „überfallen“ nennen. Oder aber, wie jedenfalls regelmässig von den USA so bezeichnet, auch „Demokratisierung“.

      Reply

    5. MarMo
      29. März 2023 @ 23:07

      Mich kotzt es an, dass alles was der Ukraine quersitzt, hysterisch aufgegriffen wird und sich deutsche Ministerinnen darin überbieten, ukrainische Positionen zu unterstützen. Das ideologische und irre Gesülze dieser Damen (und Herren) wird mir immer unerträglicher.
      In der Tat, wo war diese ganze scheinheilige Moraldudelei während der USA/NATO/Europa-geführten Kriege?
      Wie will man die Ukraine eigentlich mal wieder vom Podest kriegen, von dem aus sie am liebsten die ganze Welt in diesen Krieg ziehen und ideologisch tyrannisieren möchte?

      Reply

      • ebo
        29. März 2023 @ 23:16

        Die ukrainische Haltung ist verständlich, das Land wurde überfallen. Unverständlich ist, dass sich Deutschland und die EU alle ukrainischen Wünsche zu eigen machen – selbst dann, wenn sie mit Drohungen verbunden werden. Damit untergraben die beteiligten Politiker ihre eigene Macht und letztlich auch ihre Legitimation.

        Reply

    6. european
      29. März 2023 @ 15:21

      Sport sollte unpolitisch bleiben. Der jaemmerliche Versuch seitens der deutschen Mannschaft und der deutschen Politiker die Fussballweltmeisterschaft zu Politzwecken zu missbrauchen hat uns nur in aller Welt bis auf die Knochen blamiert. Noch so ein Theater waere kaum auszuhalten.

      Ich hoffe, die Afrikaner, Suedamerikaner und Asiaten lassen sich von derlei Bloedsinn nicht vereinnahmen.

      Die Welt wird nicht von Kiew aus regiert. Noch nicht jedenfalls und es bleibt hoffentlich auch so.


    Info: https://lostineu.eu/der-krieg-greift-auf-olympia-ueber

    30.03.2023

    Tag des Bodens

    de.wikipedia.org, heruntergeladen am 30. März 2023, 02:00 Uhr

    Der Tag des Bodens (arabischيوم الأرض, DMG yaum al-arḍ; hebräischיוֹם הַאֲדָמָה jom ha-adama) ist ein jährlicher Gedenk- und Protesttag. Er wird am 30. März in den Palästinensischen Autonomiegebieten, aber auch in Europa begangen und richtet sich gegen staatliche Enteignungen arabischer Israelis in Israel.


    Entstehung

    Im März 1976 enteignete die israelische Regierung 21.000 Hektar Land arabischer Israelis. In Israel sind Enteignungen nur in bestimmten rechtlich geregelten Ausnahmefällen möglich. Der enteignete Besitz in Galiläa sollte vor allem Nachbargemeinden zur Entwicklung und für Industrieprojekte zur Verfügung gestellt werden und die Situation der Region ändern. Proteste gegen die Enteignung wurden verboten, und die israelischen Behörden erließen für die betroffenen Gemeinden eine Ausgangssperre ab 29. März, 17 Uhr. Als Antwort riefen arabisch-israelische Politiker, darunter der Bürgermeister der Stadt Nazareth, zum Generalstreik und Demonstrationen auf, und Palästinenser in anderen Ländern solidarisierten sich.


    Der Generalstreik fand am 30. März statt und nach einem bis damals noch nicht da gewesenen Polizeieinsatz mit 4000 Mann endete der Tag mit 6 toten und 100 verletzten Palästinensern. Über den genauen Auslöser und die Verantwortung für die gewalttätigen Auseinandersetzungen gibt es bis heute unterschiedliche Ansichten. Seitdem wird der Tag mit Demonstrationen der palästinensischen Bevölkerung begangen, auch in den Palästinensischen Autonomiegebieten gibt es Kundgebungen.


    Zwischenfälle

    Immer wieder kam es an diesem Tag zu gewalttätigen Konfrontationen mit Toten und Verletzten; das Westjordanland war öfters zu diesem Datum abgeriegelt.[1] Mittlerweile finden auch in palästinensischen Auslandsgemeinden in Europa Veranstaltungen statt. Zudem gibt es seit 2011 Aktionen, bei denen ausländische propalästinensische Aktivisten versuchen, in Massen nach Israel zu reisen, um dort an illegalen Protestveranstaltungen teilzunehmen.


    2011

    2011 wurden an diesem Tag 300 Personen bereits vor dem Abflug nach Israel abgewiesen und 140 bei der Ankunft festgehalten und zurückgeschickt.[2] Für das Fly-in 2012 umfasste die Liste der Personen mit Einreiseverbot 1.200 Namen.[3] Da viele Fluglinien diese Liste berücksichtigen, wurden nur mehr 43 am Flughafen Tel Aviv abgefangen, sehr wenige kamen zum Veranstaltungsort Bethlehem in der Westbank.[4]


    2012

    2012 wurde die Einreisefreiheit der Bewohner des Westjordanlandes nach Israel beschränkt, indem das Gebiet abgeriegelt wurde. Von diesem Einreiseverbot waren Israelis ausgenommen.[5] Im Gazastreifen wurde ein Mann, der illegal die Grenze nach Israel überwinden wollte, getötet und 39 weitere wurden verletzt[6]. Am Checkpoint Qalandia demonstrierten Steine werfende Palästinenser und die israelische Armee verletzte mit Gummigeschossen 39 von ihnen.[7]


    2018

    2018 hätten an diesem Tag militante Palästinenser brennende Reifen in Richtung der israelischen Soldaten gerollt, Brandflaschen sowie Steine geworfen, teilten die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte mit. Augenzeugen berichteten, dass Hunderte Palästinenser den Grenzzaun nach Israel durchtrennt hätten und in israelisches Gebiet eingedrungen seien. Israelische Soldaten hätten versucht, sie unter Einsatz von Tränengas zurückzudrängen.[8] Terroristen hätten Schüsse auf israelische Soldaten abgefeuert und die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte reagierten auf den Angriff und beschossen eine nahe gelegene Stellung der Hamas.[9]


    Einige Protestteilnehmer hatten sich Warnungen von Seiten Israels widersetzt. Darüber, dass die israelische Armee Schießbefehl zur Sicherung der staatlichen Souveränität hatte, war die Bevölkerung von Gaza seit Tagen über soziale Netzwerke, Flugblätter und Medienmitteilungen in Kenntnis gesetzt worden. Unter anderem hatte der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman über Twitter eindringlich aufgefordert, sich vom Sicherheitszaun der Grenze zwischen Gaza und Israel fernzuhalten: „Wer sich dem Zaun nähert, begibt sich in Gefahr.“[10] Laut Angaben der den Gazastreifen verwaltenden Terrororganisation Hamas seien etwa 750 Menschen verletzt worden, die meisten durch Tränengas.[11]


    Nach israelischen Angaben habe die Hamas unter anderem ein siebenjähriges Mädchen über den Sicherheitszaun nach Israel geschickt.[8][12] Das Mädchen sei über den Grenzzaun geklettert, woraufhin israelische Soldaten sie aufgriffen und sicher zu ihren Eltern zurückbrachten.[9]

    Laut palästinensischen Angaben seien mindestens 17 Palästinenser an der Grenze zu Israel beim sogenannten „Marsch der Rückkehr“ getötet worden.[11][13] Schon am Abend des 31. März gab das Außenministerium des Staates Israels (MFA) bekannt, „… dass bis jetzt 10 der Getöteten während der Unruhen am Sicherheitszaun zwischen dem Gaza-Streifen und Israel bekannte und aktive Mitglieder von Terrororganisationen waren“.[9] Folgende männliche Mitglieder von Terrororganisationen wurden namentlich genannt: Masab Salul (23), Sari Abu Odeh (28), Jihad Farina (35), Ahmad Odeh (19), Hamdan Abu Amseh (25), Mahmoud Rahmi (33), Muhammad Abu Amru (27), A‘Fatah Nabi (20), Ibrahim Abu Sha’er (29), Jihad Zuhair Salman Abu Gammus (30).[9][14]


    Die Hamas verkündete nach dem Vorfall einen Generalstreik, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ordnete einen Tag der Trauer an. Ägypten, Jordanien und die Arabische Liga verurteilten Israels Vorgehen. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hielt in der folgenden Nacht auf Antrag Kuwaits eine Sondersitzung ab. UN-Generalsekretär António Guterres forderte „unabhängige, transparente Ermittlungen“.[15]


    Armeesprecher Brigadegeneral Ronen Manelis erklärte am darauffolgenden Tag: „Was wir gestern sahen, war kein Protest, sondern ein organisierter Terrorangriff, der vom militärischen Arm der Hamas und anderen Terrororganisationen sorgfältig vorbereitet wurde.“ Es sei kein Zufall, dass die Todesopfer allesamt Männer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren waren. „Wir kennen sie alle beim Namen und wissen auch genau, zu welchen Terrororganisationen sie gehörten. Wer am Freitag starb, war direkt an terroristischen Aktivitäten beteiligt. [...] Die Hamas nutzt das eigene Volk zynisch aus, weil sie der Welt Bilder von unschuldigen Opfern präsentieren will“, sagte Manelis. Er kündigte an: „Wir werden es der Hamas nicht ermöglichen, täglich Grenzzwischenfälle zu provozieren, auf die wir dann notgedrungen mit beschränkten Mitteln reagieren (..)“.[15]


    Einzelnachweise

    1. https://www.welt.de/politik/ausland/article175047614/Unruhen-in-Gaza-Das-war-kein-Protest-sondern-ein-organisierter-Terrorangriff.html
  • IDF girds for Land Day disturbances along Israel's borders, Ha-Aretz am 26. März 2012
  • Pro-Palestinian groups plan April 15 mass arrival in Israel, Ha-Aretz am 4. April 2012
  • Israeli official: 40% of names on Shin Bet fly-in blacklist were not activists, Ha-Aretz am 16. April 2012
  • Pro-Palestinian 'fly-in' activist: Israel and Europe treated us like terrorists, Ha-Aretz am 16. April 2012
  • Israel seals off West Bank for Land Day protests, CBC News, 30. März 2012.
  • Guy Azriel: Israeli forces clash with Palestinian protesters marking Land Day - CNN.com, CNN, 30. März 2012.
  • One Palestinian killed, scores injured, as Israeli troops clash with Land Day marchers, al-Arabiya, 30. März 2012. Archiviert vom Original am 22. Februar 2014  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen am 13. Februar 2014.
  • Zwölf Tote bei Protestmarsch – Hamas schickt Mädchen auf Grenzzaun
  • Zur Konfrontationskampagne der Hamas im Gaza-Streifen 2018
  • https://www.nzz.ch/international/blutiger-marsch-der-rueckkehr-in-gaza-ld.1370886
  • Tote und Verletzte im Gazastreifen, ARD-aktuell / tagesschau.de, 31. März 2018. Abgerufen am 2. April 2018.
  • Judah Ari Gross: IDF: Hamas cynically sent 7-year-old girl to breach Gaza border, The Times of Israel, 30. März 2018. Abgerufen am 2. April 2018.
  • Palästinenserpräsident ruft nationalen Tag der Trauer aus, UN befürchtet Verschlimmerung, tagesspiegel.de, erschienen und abgerufen am 31. März 2018.
  • Tal Lev Ram: IDF official says Israel will not return bodies of Gaza terrorists, jpost.com (The Jerusalem Post), 1. April 2018. Abgerufen am 2. April 2018.

  • Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_des_Bodens

    30.03.2023

    Washingtons Desinteresse an Ausstiegsstrategien: Für Kiew verheißt das nichts Gutes

    gegenzensur.rtde.life, 29 Mär. 2023 17:10 Uhr, Von Rachel Marsden

    Die USA haben in den vergangenen Jahren mehrere Kriege begonnen oder sich selbst in solche hineingezogen – nichts davon endete in Frieden und Stabilität. Aber die wirkliche Sorge sollte den Ukrainern gelten, die anscheinend die Tatsache nicht begriffen haben, dass ein Sieg für Washington nie ein gutes Ende bedeutet hat.


    © Master Sgt. Donald R. Allen/US Air Force Europe-Africa via Getty Images


    Soldaten der US Air Force eskortieren am 24. August 2021 im Rahmen des Abzugs aus Afghanistan Zivilisten in ein Flugzeug.


    "Wir haben es schon einmal gesagt und wir werden es heute noch einmal sagen, dass, wenn das Resultat aus diesem Treffen, in einer Art Waffenstillstandsaufruf resultiert, nun, das wird einfach inakzeptabel sein", erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der Vereinigten Staaten John Kirby am vergangenen Sonntag auf Fox News unter Bezugnahme auf das Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Moskau.


    Deutschland versucht, Russland für die eigenen schlechten Entscheidungen verantwortlich zu machen




    Meinung

    Deutschland versucht, Russland für die eigenen schlechten Entscheidungen verantwortlich zu machen





    Die Wahrheit ist, dass sich ein Ausstieg aus einem bewaffneten Konflikt nie wirklich als gewünschtes Ergebnis für Washington erwiesen hat. Dies ist verständlich, wenn man bedenkt, dass die Eliten des US-Establishments durch den anhaltenden Konflikt in der Ukraine mehr zu gewinnen als zu verlieren scheinen. "Die Ukrainer haben bewiesen, dass sie eine wirklich gute Investition für die Vereinigten Staaten sind", behauptete die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton im vergangenen Dezember. "Sie bitten uns nicht, dort aktiv zu werden, um ihren Krieg zu führen. Sie kämpfen diesen Krieg selbst." Aber es ist das US-Establishment, das die Vorteile von Milliarden Dollar an US-Steuergeldern erntet, die unter dem Deckmantel der Verteidigung der Ukraine in den militärisch-industriellen Komplex geflossen sind. Dies bot auch den zusätzlichen Vorteil, dass die gesamte Europäische Union jetzt abhängiger von US-Energielieferungen ist und ihre Unternehmen in die USA abwandern, nachdem Brüssel sich von der billigen russischen Energie selbst abgeschnitten hatte, auf der die Wirtschaftskraft des Kontinents aufgebaut worden war.


    Der Monat März diente als bequeme Erinnerung daran, dass US-geführte Kriege keine Strategien zum Ausstieg beinhalten, sondern nur Übergänge zu noch mehr Elend bilden. Mir fallen spontan zwei solcher Ereignisse ein, die beide jeweils im März begonnen haben: im Irak und in Libyen.


    Die Invasion im Irak selbst war nur ein Übergang von der Invasion in Afghanistan, die ausgelöst wurde, als eine Gruppe von Saudis am 11. September 2001 das US-Kernland angriff. Aber wen interessieren schon solche Details? Es ist wohl besser, alle auszuschalten, die nicht eindeutig auf Washingtons Seite stehen – nur, um sicherzugehen. Auch wenn die Vorstellung lächerlich klingen mag, war dies die eigentliche Grundlage für eine verteidigungspolitische Strategie, die 1992 vom damaligen Staatssekretär für Verteidigung Paul Wolfowitz unter Verteidigungsminister Dick Cheney ausgeheckt worden war. Sie unterstrich die Notwendigkeit, die US-Verteidigungsmaßnah-men so auszurichten, dass nach dem Kalten Krieg "die Wiederbelebung eines neuen Rivalen" der USA verhindert wird. Obwohl damals vom Weißen Haus noch offiziell abgelehnt, wurde das Thema später zur Grundlage für die Denkfabrik "Project for the New American Century" (Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert – PNAC), deren Ideen als Vorwand für den Sturz von Regierungen auf der ganzen Welt, die sich nicht an Washingtons Vorgaben halten wollten, benutzt und von aggressiven Neokonservativen propagiert wurden. Das PNAC war 1997 von Robert Kagan, dem Ehemann der derzeitigen Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten und Befürworterin eines Regimewechsels in Russland Victoria Nuland, mitbegründet worden und lieferte seither Blaupausen für endlose Kriege.


    Der pensionierte Vier-Sterne-General der US-Armee Wesley Clark, der frühere Kommandant aller alliierten NATO-Operationen, hatte 2007 in einer Rede vor dem Commonwealth Club of California betont, dass die Reaktion der USA auf den 11. September ein "Putsch der Politik" gewesen war, bei dem über die Richtung der US-Politik bestimmt worden war, ohne dass man sich die Mühe gemacht hätte, "den Rest von uns darüber zu informieren".


    Clark hatte erzählt, dass ihm nach dem 11. September ein Beamter des Pentagon den Inhalt eines Memos aus dem Büro des damaligen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld übergeben habe. Dieses habe darauf hingewiesen, dass die USA "innerhalb von fünf Jahren die Regierungen in sieben Ländern angreifen und zerstören würden". Diese Länder, hob Clark hervor, seien der Irak, Syrien, der Libanon, Libyen, Somalia, der Sudan und der Iran – alles Nationen mit engen Beziehungen zu Russland. Der General bemerkte, dass eine Eile herrschte, diese Länder unter die Kontrolle der USA zu bringen.


    Es ist also kein Wunder, dass es keine wirklichen Bemühungen gab, die jüngsten von den USA geführten Kriege zu beenden, außer sie dafür zu nutzen, von einem Land zum nächsten zu hüpfen, während Waffen, westlich ausgebildete Dschihadisten und allgemeines Chaos zurückgelassen wurden. Die Tatsache, dass das Risiko bestand, dass all dies im schlimmsten Fall auf benachbarte Nationen übergreifen würde, diente nur als bequemer Vorwand, um eine weitere benachbarte unliebsame Regierung oder einen weiteren Staatenlenker auszuschalten.


    Ukrainische Durchbruchsversuche am Frontabschnitt Saporoschje – erfolglos und verlustreich




    Analyse

    Ukrainische Durchbruchsversuche am Frontabschnitt Saporoschje – erfolglos und verlustreich





    Wer sagt, dass die Waffen, die heute in der Ukraine versenkt und die von den USA unterstützten Radikalen nicht eines Tages andere europäische Nationen heimsuchen werden und Unterstützung im Stil von Washington benötigen, um "Freiheit und Demokratie" zu sichern? Der Terrorismus ersetzte schließlich den Kalten Krieg als bequeme Vogelscheuche, um die Geschäfte der Verteidigungsindustrie anzukurbeln, und brachte den überwachungsindustriellen Komplex und die Entwicklung des westlichen Internet-Ökosystems hervor, wie der abtrünnige ehemalige Geheimdienstler Edward Snowden detailliert ausführte. Doch zwei Jahrzehnte nach dem 11. September verliert der Krieg gegen den Terror in der Öffentlichkeit an Bedeutung.


    Als Russland seinen Einfluss global auszubauen begann, indem es anderen Nationen half, den Schlamassel des westlichen Interventionismus zu beseitigen, entstand eine neue Bedrohung für Washingtons globale Dominanz – und der Kalte Krieg konnte somit praktischerweise neu gestartet werden. Dieser neue Kalte Krieg ist lediglich Washingtons Strategie zum Ausstieg aus dem immer weniger lukrativen "Krieg gegen den Terror" – und das scheint wirklich die einzige Art von Strategie zu sein, an der Washington interessiert zu sein scheint.


    Die Ukraine mit Waffen vollzupumpen und Neonazis an der Westgrenze Russlands militärisch auszubilden, ist nur ein Aspekt dieser hybriden Strategie, Russland als neue Vogelscheuche darzustellen, was praktischerweise auch die Entstehung ganz neuer Verteidigungs- und Sicherheitsindustrien im Wert von mehreren Milliarden Dollar hervorbrachte. Dazu gehört auch die "Cybersicherheit", um die "russische Bedrohung" ins Visier zu nehmen.


    Westliche Staatenlenker sprechen jetzt über die Notwendigkeit eines ukrainischen "Sieges" gegen Russland auf dem Schlachtfeld und lehnen Friedensverhandlungen ab. Warum sollte man auch mit Frieden einer Geldmaschine in die Quere kommen? Auch die europäischen Nationen haben damit begonnen, in die Fußstapfen Washingtons zu treten und den Ukraine-Konflikt als Vorwand zu nutzen, ihre eigenen industriellen Grundlagen zu stärken, indem sie die Waffenproduktion mithilfe von Milliarden aus Brüssel hochfahren.


    Angesichts der Tatsache, dass die westeuropäischen Industrien unter hohen Energiekosten leiden, ist dies ein schwacher Trostpreis dafür, Washington in ein weiteres fehlgeleitetes militärisches Abenteuer zu folgen. Aber die wirkliche Sorge sollte den Ukrainern gelten, die anscheinend die Tatsache nicht begriffen haben, dass ein Sieg für Washington in der Ukraine oder anderswo nie einen Ausgang oder ein Ende bedeutet hat – sondern nur die Verlängerung und die fortgesetzte Ausbreitung von Chaos.


    Übersetzt aus dem Englischen.


    Rachel Marsden ist eine Kolumnistin, politische Strategin und Moderatorin eines unabhängig produzierten französischsprachigen Programms, das auf Sputnik France ausgestrahlt wird. Ihre Website findet man unter der Adresserachelmarsden.com.


    Mehr zum Thema – Wie das Pentagon die ukrainische Frühjahrsoffensive organisiert


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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    Info: https://gegenzensur.rtde.life/meinung/166429-washingtons-desinteresse-an-strategien-aus-konflikten-verheisst-nichts-gutes-fuer-ukraine


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    30.03.2023

    Meinungsfreiheit vs. Meinungsdiktatur

    kundschafter-ddr.de, am 29 März 2023, 8:14, Art.  von , von Rechtsanwalt Hans Bauer

    Nicht “Dialog statt Waffen”, sondern “Waffen statt Dialog” ist die Politik der deutschen Regierung. Dieser Kriegskurs erfordert Voraussetzungen und Bedingungen: Die Zustimmung des Volkes. Ein Großteil der Bevölkerung muss ihm folgen, zumindest keinen ernsthaften Widerstand leisten. Nun wissen wir, dass Teile der Bevölkerung Russland als den bösen Aggressor sieht und deshalb insbesondere Waffenlieferungen zustimmt (nur im Osten, dem ehemaligen Gebiet der DDR, ist die Forderung nach Verhandlungen, Frieden und Freundschaft mit Russland stärker, viele wollen außerdem Deutschland nicht als eine Art Wurmfortsatz der USA sehen).  Der zivile Widerstand gegen die Kriegspolitik wächst zwar, reicht aber noch nicht, um zur Souveränität, Vernunft und Umkehr zu zwingen.


    Wie ist es gelungen, einen großen Teil der Menschen so “kriegsreif” zu machen? Die Antwort ist einfach: durch Gebrauch und Missbrauch aller staatlichen Gewalten – der Legislative, der Exekutive und der Jurisdiktion. Mit dem Ergebnis: Massenmanipulation, Einschüchterung, Verdummung. Nichts Neues. In Dimension und Intensität m. E. aber doch eine neue Qualität. Und dabei spielen die überwiegend abhängigen Medien – die sog. vierte Gewalt – eine entscheidende Rolle. Die Medien preisen den Kriegskurs und werben für ihn in der Öffentlichkeit, predigen Feindschaft im Stile faschistischer Vergangenheit. Durch Fälschungen und Verschweigen, durch spektakuläre Berichte und Bilder. Und sie unterdrücken und bedrohen Andersdenkende.


    Das ist massiver Abbau demokratischer Rechte, vor allem der in Artikel 5 des GG formulierten Meinungs- Informations- und Pressefreiheit. Dabei gibt es zu diesem Grundrecht über Jahrzehnte beeindruckende Entscheidungen in der Rechtsprechung, vor allem des BVerfG:


    1958: Die Meinungsfreiheit ist für eine freiheitlich-demokratische Staatsordnung schlechthin konstituierend, denn sie ermöglicht erst die ständige geistige Auseinandersetzung, den Kampf der Meinungen, der ihr Lebenselement ist. Sie ist in gewissem Sinn die Grundlage jeder Freiheit überhaupt.


    Auf diese grundlegende Entscheidung beziehen sich führende Juristen bis heute, wie der Ex-Verfassungsrichter Papier.


    In einer anderen Entscheidung des BVerfG von 1970 wird betont, dass es kein Sonderrecht zur Einschränkung der Meinungsfreiheit gibt, ausgenommen, “wenn es sich gegen öffentliche Zustimmung zum nationalsozialistischen Regime” handelt.


    Die deutsche Wirklichkeit spricht eine ganz andere Sprache.


    Erinnert sei daran, dass Kulturschaffenden, Journalisten oder Wissenschaftlern Verträge gekündigt, Vorträge oder Auftritte verwehrt werden, weil sie sich nicht ausdrücklich gegen Russland bekennen oder der Inhalt ihrer Arbeit nicht deutscher Staatsräson entspricht.  So wie es jüngst geschah, dass in der Berliner “Brotfabrik” ein Film von Alina Lipp über die Lage im Donbass nicht aufgeführt werden konnte. Humanitäre Unterstützung für die Menschen im Donbass wird erschwert und verhindert, indem die Gemeinnützigkeit von Vereinen entzogen, Konten gekündigt, die Arbeit diffamiert und sogar kriminalisiert wird, wie es mit dem Verein “Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe” geschieht.


    Friedensdemonstrationen werden Auflagen erteilt, die freie Meinungsäußerungen verbieten, so jüngst am 24. und 25. Februars in Berlin, wo ein umfassender Katalog von polizeilichen Verboten, von sowjetischen Fahnen bis zum Absingen von Liedern, unter Androhung von Strafen erlassen wurde.


    Die ARD-Sendung “Fakt” hat die Erstunterzeichnerinnen des “Manifest für den Frieden” angeschrieben und sie keiner Abgrenzung gegen Rechts bezichtigt.


    Erreicht und verschlimmert werden Druck und Zwang zu staatlich verordneten Verhaltensweisen durch Gesetzesverschärfungen und Strafverfolgungen wegen angeblicher Volksverhetzung und anderer Delikte. Strafverfahren gegen Berliner Friedensaktivisten und Antifaschisten, wie Heinrich Bücker und Bruno Mahlow, oder gegen die Kölnerin Elena Kolbasnikova, weil sie an einem sowjetischen Mahnmal im Ukraine-Krieg für Russland Partei ergriffen hatte, gehören inzwischen zum Alltag der sog. FdGO.


    Gelingt es ausnahmsweise, staatliche Willkür durch eine Gerichtsentscheidung aufheben zu lassen, wie dem Schweizer Historiker Daniele Ganser eine Dortmunder Entscheidung durch das OVG Nordrhein-Westfalen, stürzt sich sofort die Meute der Medien auf den Vorgang und verleumdet den Wissenschaftler (die Veranstaltung findet am 27. 3. 23 vor ausverkaufter Westfalenhalle statt).


    Deutschlandfunk und andere Öffentlich-Rechtliche heizen rund um die Uhr diese Atmosphäre von Hass, Hetze und Denunziation an.


    Kritische Kanäle im Internet werden gesperrt.


    Aber: Ohne Informationsfreiheit keine Meinungsfreiheit, keine Debattenkultur, in der sich Bürgerinnen und Bürger durch Information, Wissen, Streitgespräche und Abwägen unterschiedlicher Positionen eine Meinung bilden können.


    Wie forderte das BVerfG 1958: Nicht mehr Verbote, sondern Einmischung, Teilnahme an Diskussionen und Diskurs.


    Die Wahrheit heute ist: Wer eine abweichende Meinung äußert oder sich bei Ausübung bestimmter Funktionen und Tätigkeiten nicht dem staatlichen Meinungszwang unterwirft, muss mit Konsequenzen bis zu juristischen, auch strafrechtlichen rechnen.


    Angesichts dieser gefährlichen Entwicklung fordert eine Initiative aus acht Personen, unabhängig von Parteien und Vereinen: “Meinungsfreiheit verteidigen!”, die von vierzig Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützt wird.


    Unser Appell: Nutzt alle Möglichkeiten zur Verbreitung dieses demokratischen Anliegens. Nur ein aufgeklärter Bürger kann sachkundig entscheiden, was einem gerechten Frieden dient. Und die Politik zur Umkehr zwingen.


    Hans Bauer Ist Vizepräsident des OKV (Ostdeutsches Kuratorium von Verbänden e.V.) und Vorsitzender der GRH (Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung)

    Redebeitrag zur Konferenz des OKV (Ostdeutsches Kuratorium von Verbänden e.V.)


    Dialog statt Waffen
    überparteilich gegen den Krieg
    Frieden mit Russland
    am 27. März 2023 in Berlin


    Info: https://www.kundschafter-ddr.de/meinungsfreiheit-vs-meinungsdiktatur/#more-4790


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    29.03.2023

    Rüstungsatlas Hessen neu aufgelegt: DIE LINKE geht mit friedenspolitischen Positionen in den Landtagswahlkampf

    Pressemitteilung

    linksfraktion-hessen.de, 28. März 2023

    Mit dem neu aufgelegten ‚Rüstungsatlas Hessen', der unter anderem viele Informationen zu Rüstungsfirmen in Hessen enthält, will DIE LINKE die Arbeit von Gruppen und Organisationen der Friedensbewegung unterstützen. Dazu erklärt Jan Schalauske, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:


    „Rüstungsexporte und Aufrüstung haben Hochkonjunktur. In Folge des völkerrechtswidrigen Kriegs Russlands um die Ukraine liefert die deutsche Ampel-Regierung, unterstützt von der CDU, erstmals schwere Kampfpanzer direkt in einen Krieg. Die Gefahr einer weiteren Eskalation mit unschätzbaren Folgen steigt. Über Nacht wurde eine 100 Euro milliardenschwere Schuldenaufnahme zur Aufrüstung beschlossen, obwohl der Verteidigungsetat seit 2014 ohnehin bereits um 50 Prozent gestiegen ist.


    Bei den Rüstungsunternehmen knallen die Sektkorken. Der Aktienkurs von Rheinmetall hat sich mehr als verdoppelt. Der hessische Ministerpräsident Rhein schüttelt die Hände der Waffenindustrie in Kassel und unterstreicht ihre Bedeutung für den ‚Wirtschaftsstandort‘.


    Gerade in einer Zeit, in der sich der Diskurs bis weit in ehemals friedensbewegte Kreise hinein auf einen militärischen Tunnelblick verengt und sich nahezu nur um immer neue Waffenlieferungen dreht, ist es geboten, sicherheitspolitische Alternativen zu Rüstungsexport und Aufrüstung zu formulieren. Als LINKE fordern wir ein Umdenken der Politik. Das Primat muss auf Deeskalation, Diplomatie und Verhandlungen liegen. Kriege werden mit Waffen geführt, mit Verhandlungen aber werden sie beendet. Das sich anbahnende Drehen an der Rüstungsspirale mit einem beispiellosen Sondervermögen und die Fixierung auf möglichst große militärische Schlagkraft ist ein Irrweg.“


    Lühr Henken, einer der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag und Autor der Broschüre, ergänzt:


    Kassel ist das Zentrum der hessischen Rüstungsproduktion. Dort konzentriert sich schätzungsweise über die Hälfte der Beschäftigten. Krauss-Maffei-Wegmann ist der größte hessische Rüstungsbetrieb und hat allein in Kassel 1.500 Beschäftigte. Dieses Werk lieferte sämtliche Panzertürme für die Leopard 2–Kampfpanzer und für die Panzerhaubitze 2000. Leopard 2 werden aktuell für die Bundeswehr modernisiert, für Ungarn und Norwegen werden neue hergestellt. Die Ukraine erhält von 2024 bis 2025 100 Panzerhaubitzen 2000, Ungarn bis 2025 24 und die Bundeswehr hat jüngst zehn davon nachbestellt.


    Der zweitgrößte Rüstungsbetrieb in Hessen ist Rheinmetall in Kassel mit aktuell 1.200 Beschäftigten. In Kassel entstehen unter anderem die Fahrgestelle für die Panzerhaubitze 2000 sowie Bausätze für 1.000 FUCHS 2-Transportpanzer, die in Algerien hergestellt werden. Auch Radpanzer BOXER für Litauen, Polizeipanzer Survivor R für die Bundespolizei und die Polizei der Länder werden in Kassel gefertigt. KMW und Rheinmetall haben in Kassel die Hälfte der 350 Schützenpanzer PUMA hergestellt.


    Insgesamt konnten 108 Firmen mit rüstungsrelevanter Produktion und Dienstleistungen in 48 Gemeinden Hessens ausfindig gemacht.


    Von globalstrategischer Bedeutung ist das Europa-Hauptquartier des US-Heeres in Wiesbaden. Zu seinem Verantwortungsbereich des Raums von Lissabon bis Wladiwostok ist Afrika hinzugekommen. US-Heeresaktivitäten in nun 104 Staaten werden potenziell von Wiesbaden aus befehligt, ob diese Staaten das wollen oder nicht.


    Von extremer Brisanz und Gefährlichkeit ist die von Wiesbaden aus befehligte Multi Domain Task Force, die das Kommando über US-amerikanische Hyperschallraketen des Typs Dark Eagle ausüben wird, sobald sie irgendwo in Europa aufgestellt werden sollten. Diese sind mit 12-facher Schallgeschwindigkeit unterwegs, sind präzise steuerbar und nicht abfangbar. Ihr Gleitkörper ist mit konventionellem Sprengstoff bestückt und auf zeitkritische hoch gesicherte Ziele ausgerichtet. Deutschland und Europa sehen sich einem Déjà-vu mit den Pershing 2 der 80er Jahre ausgesetzt. Geriet damals die sowjetische Führung ins Visier, ist es diesmal die russische.

    Schon bis Ende September 2023 ist mit der Stationierung des Prototyps der Dark Eagle zu rechnen. Für 2025 ist der Beginn der Serienproduktion vorgesehen. Es muss damit gerechnet werden, dass die Dark Eagle auch nach Europa kommen werden, denn ihre Bedieneinheiten der Multi Domain Task Force sind schon in Deutschland eingetroffen.


    In Wiesbaden-Erbenheim befindet sich die 120-köpfige Logistikzentrale, die den Fluss von Rüstungsgütern aus 41 Streitkräften in die Ukraine koordiniert. Sie soll bis zum Sommer auf 300 Personen anwachsen.


    An Bundeswehrstandorten in Hessen ist ganz besonders die Garnisonsstadt Stadtallendorf hervorzuheben. Sie ist Standort des Kommandos der ‚Division Schnelle Kräfte‘ (DSK). Als eine der drei Heeresdivisionen erfährt sie eine Aufwertung. Sie bekommt eine Gebirgsjägerbrigade hinzu und soll ab 2030 zu 100 Prozent ausgerüstet sein, so dass sie aus dem ‚Kaltstart‘ heraus blitzschnell weltweit eingesetzt werden kann. Auch Pfungstadt erhält einen starken Bedeutungszuwachs: Zum Kommando über die Material- und Munitionslager Süddeutschlands kommt die bundesweit einzigartige Funktion eines Logistikknotenpunkts hinzu, der den Transport von Soldatinnen und Soldaten und Material in Richtung Osteuropa entscheidend beschleunigen soll. Große Bedeutung hat auch das Munitionslager Köppern Friedrichsdorf im Hochtaunuskreis, das größte der Bundeswehr.


    Zur ökonomischen Bedeutung der Rüstungsproduktion: Der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft iwd ermittelte für 2020 einen Rüstungsumsatz Deutschlands von 11,28 Mrd. Euro. Der Anteil am deutschen Bruttoinlandsprodukts von damals 3.405 Mrd. Euro (2020) beträgt damit gerademal 0,33 Prozent. Das ist volkswirtschaftlich gesehen eine zu vernachlässigende Größe, so dass ein Verzicht darauf gesamtgesellschaftlich leicht zu verkraften wäre. An Beschäftigten ermittelte die iwd-Studie bundesweit 55.535.  Bezogen auf die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland - 33,8 Millionen – waren das im Jahr 2020 gerademal 0,16 Prozent. Auch dieser geringe Anteil lässt es volkswirtschaftlich leicht vertretbar erscheinen, diese Menschen durch Konversion in zivile Berufszweige zu überführen.“


    Schalauske: „DIE LINKE hatte bereits 2011 und 2018 einen Rüstungsatlas Hessen vorgelegt. Jetzt liegt eine dritte überarbeitete, aktualisierte Auflage vor, die zum einen Gruppen der Friedensbewegung wichtige Informationen an die Hand geben soll. Und zum anderen wollen wir deutlich machen, dass wir den Artikel 69 der Hessischen Verfassung weiterhin als Richtschnur unserer politischen Arbeit ansehen. In dem Verfassungsartikel heißt es, entsprechend einem Artikel im Grundgesetz: ‚Der Krieg ist geächtet. (…) Jede Handlung, die mit der Absicht vorgenommen wird, einen Krieg vorzubereiten, ist verfassungswidrig‘.


    Waffen in Krisen- und Kriegsgebiete zu liefern sowie Despoten und Folter-Regimen Polizei- und Rüstungshilfe zukommen zu lassen, ist mit diesem Verfassungsartikel nicht vereinbar.

    DIE LINKE wird in den kommenden Monaten den Druck verstärken, um eine Abkehr vom vorherrschenden Aufrüstungs- und Militarisierungskurs zu erreichen. In Hessen werden wir uns weiter für Programme der Rüstungskonversion einsetzen. Statt Rüstungskonzernen immer weiter Steuergelder in den Rachen zu werfen, wollen wir, dass die Landespolitik ein Programm zur Rüstungskonversion auflegt, damit von militärischen Produkten auf nichtmilitärische Produktion umgestellt wird. Auch für diese Forderungen werden wir bei den kommenden Ostermärschen der Friedensbewegung auf die Straße gehen.“

     

    Hinweis:
    Den Rüstungsatlas finden Sie unten zum Download.

    https://www.linksfraktion-hessen.de/fileadmin/user_upload/Ruestungsatlas_2023_net.pdf


    Info: https://www.linksfraktion-hessen.de/presse/mitteilungen/detail-pressemitteilungen/ruestungsatlas-hessen-neu-aufgelegt-die-linke-geht-mit-friedenspolitischen-positionen-in-den-landtagswahlkampf

    29.03.2023

    Europa und der Inflation Reduction Act
    Licht und Schatten eines möglichen Subventionswettbewerbs

    makronom.de, 27. März 2023, Eine Analyse von Thomas Schwab und Thieß Petersen.

    Offenbar steht ein Wettbewerb um klimafreundliche Investitionen zwischen Europa und den USA bevor. Welche Rechtfertigung gibt es für Subventionen – und wie wirken sie?


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    Bild: Taylor Atkinson via Flickr


    Am 16. August 2022 unterzeichnete US-Präsident Joe Biden das Gesetz zur Verringerung der Inflation, den Inflation Reduction Act (IRA). Auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar, handelt es sich hierbei um eine Industriepolitik, mit der unter anderem der Ausbau erneuerbarer Energien, die Erneuerung der Energieinfrastruktur als auch die Produktion klimafreundlicher Industriegüter (z.B. Elektroautos) vorangetrieben werden soll. Dafür werden über einen Zeitraum von zehn Jahren 370 Milliarden Dollar ausgegeben.


    Der IRA hat die Debatte um eine Industriepolitik mit Subventionen neu entfacht. Insbesondere in Europa sorgt man sich, in einer zukünftigen grünen Weltwirtschaft ins Hintertreffen zu geraten. Die Sorgen werden insbesondere durch die protektionistischen Elemente des IRA verstärkt.


    Gleichzeitig wird aber oftmals außer Acht gelassen, dass die EU mit der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) ebenfalls ein industriepolitisches Instrument zum grünen und digitalen Umbau einsetzt. Von der Größe her ist die ARF mit 800 Milliarden Euro, davon etwa 200 Milliarden für den Umbau Richtung ökologischer Wirtschaft, zumindest in Ansätzen mit dem amerikanischen IRA vergleichbar.


    Aktuell steht im Mittelpunkt der europäischen Debatte, wie Europa auf den IRA antworten soll. Im Zuge des im Februar von der EU-Kommission vorgestellten Green Deal Industrial Plans dreht sich die Debatte um die Schaffung eines European Sovereignity Funds. Zudem stehen Ausnahmen im europäischen Beihilferecht im Raum, womit Mitgliedsstaaten Unternehmen Subventionen in gleicher Höhe gewähren könnten wie sie sie in den USA durch den IRA erhielten (Matching).


    Es sieht also danach aus, dass wir vor einem Wettbewerb um klimafreundliche Investitionen zwischen Europa und den USA stehen. In diesem Beitrag wollen wir die Rechtfertigung von Subventionen, deren Wirkungsweise und Effekte aufzeigen. Zudem erfolgt eine Einordnung der derzeitigen Positionen Europas und der USA.


    Sind staatliche Subventionen ordnungspolitisch überhaupt rechtfertigbar?

    Ordnungspolitisch ist eine Subvention gerechtfertigt, wenn eine bestimmte wirtschaftliche Aktivität einen positiven externen Effekt hat, die der Markt ohne zusätzliche Anreize nicht im gewünschten Maße ausschöpft. Ist das bei Maßnahmen zur ökologischen Transformation der Wirtschaft der Fall?


    Primär liegen im Bereich der Umweltnutzung negative externe Effekte vor. Sie sprechen dafür, dass die entsprechenden Aktivitäten mit einem staatlichen Preis belegt werden, z. B. einer Mengensteuer. Deren Höhe entspricht der Differenz zwischen den privaten und den gesamtgesellschaftlichen Kosten (also eine monetäre Bewertung des negativen externen Effekts).


    Umweltschutz-Maßnahmen haben hingegen positive externe Effekte: Wenn Person A einen Wald aufforstet, erzielt sie dadurch Erlöse, wenn sie später das Holz verkauft. Der ökonomischer Wert des Aufforstens ergibt sich aus dem Holzpreis. Daneben stiftet ein Wald jedoch weiteren gesamtwirtschaftlichen Nutzen, also z. B. Erholungsleistung (Naherholung und Tourismus), Nahrungsmittelproduktion (Tiere, Beeren, Pilze etc.) und Ökosystemleistungen (Kohlenstoffspeicherung, Wasserfilterung und damit Trinkwasserproduktion, Luftreinigung, Erosionsschutz, Schutz der Artenvielfalt etc.). Um hier zu einem aus gesamtwirtschaftlicher Sicht optimalen Aktivitätsniveau zu kommen, muss der Staat Waldbesitzern eine Subvention zahlen, deren Höhe dem monetären Wert der sozialen Zusatznutzen entspricht.


    Welche Effekte haben staatliche Subventionen?

    Staatliche Subventionen stellen jedoch Eingriffe in den Markt dar, die sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite adressieren können. Beim amerikanischen IRA handelt es sich hauptsächlich um Eingriffe auf der Angebotsseite, bei der europäischen ARF und weiteren in Diskussion stehenden Politikmaßnahmen verhält es sich ähnlich. Mit Instrumenten wie Steuererleichterungen und Investitionsprämien können Unternehmen günstiger produzieren. Dies führt zu einer Verschiebung der Angebotskurve nach unten – unabhängig von der Nachfrage kann die Output-Menge zu einem günstigeren Preis angeboten werden. Bei einer unveränderten Nachfragefunktion entsteht dadurch ein neues Marktgleichgewicht: Es werden mehr Güter und Dienstleistungen bei einem geringeren Gleichgewichtspreis nachgefragt. Damit kommt es zu einer Ausweitung der Produktion und der Nachfrage.


    Gleichgewichtsverschiebung unter Subvention

    Betrachtet man lediglich ein einzelnes Land, so kommt es zu den oben ausgeführten Effekten. Damit können das Angebot und die Nachfrage etwa nach bestimmten klimafreundlichen Gütern wie erneuerbare Energie oder Elektroautos erhöht werden.


    Tatsächlich stehen aber viele Länder miteinander im Wettbewerb, womit es zu Interdependenzen bei der Einführung von Politikmaßnahmen kommt. Führt ein Land A Subventionen ein, so können seine Unternehmen günstiger anbieten und erlangen dadurch einen komparativen Vorteil. Damit stehen aber die Unternehmen in allen anderen Ländern unter Druck und könnten mit einer Standortverlagerung in das Land mit den Subventionen reagieren. Die anderen Länder sind somit geneigt nachzuziehen und ähnliche Subventionen einzuführen.


    Um einen komparativen Vorteil seiner Unternehmen weiterhin zu gewährleisten, wird Land A wiederum veranlasst sein, die eigenen Subventionen zu erhöhen. Daraus resultiert die Interdependenz zwischen den Ländern: Ein Wettlauf zwischen den Ländern um die höchsten Subventionen entsteht.


    Was sind die positiven Effekte von Politikmaßnahmen wie dem IRA?

    Politikmaßnahmen wie der IRA tragen jedenfalls dazu bei, den Umbau in Richtung einer klimafreundlichen Wirtschaft zu beschleunigen. Durch die Subventionierung der Produktion von klimafreundlichen Gütern kann das Hemmnis hoher Anlaufkosten überwunden werden. So könnte schneller eine kritische Masse mit entsprechend geringeren Stückkosten generiert werden. Insbesondere China konnte mit dieser Strategie bedeutende Weltmarktanteile wie etwa bei der Produktion von Photovoltaikpanelen gewinnen.


    Aus Sicht der globalen Klimaziele ist es sehr zu begrüßen, wenn Volkswirtschaften wie die USA, die nach wie vor einen bedeutenden Anteil im Ausstoß von Treibhausgasen haben und in der Vergangenheit ob ihrer laxen Umweltpolitik vielfach gescholten wurden, mit Politikmaßnahmen wie dem IRA den grünen Wandel beschleunigen. Jede Reduktion des Treibhausgasausstoßes in den USA hat auch positive externe Effekte für Europa.


    Der durch Politikmaßnahmen wie dem IRA entfachte Wettbewerbsgedanke kann außerdem eine weitere positive Externalität entfalten: Andere Teile der Welt müssen größere Anstrengungen für die ökologische Transformation ihrer Wirtschaft unternehmen. Daraus könnte auch ein wünschenswerter Wettbewerb von intelligenten Politikmaßnahmen zur Erreichung dieses Ziels entstehen. Auch Europa kann in dieser Hinsicht seine bisherigen Anstrengungen noch verstärken und verbessern.


    Was sind die negativen Effekte von Politikmaßnahmen wie dem IRA?

    Die Einführung von Subventionen kommt mit der Gefahr, dass Unternehmen bei einem späteren Wegfall der Subventionen nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können. Gerade bei großvolumigen Subventionen ist zu erwarten, dass diese nicht langfristig gewährt werden können. Es besteht damit ein Risiko, dass Unternehmen und ganze Industriebereiche entstehen, die ohne Subventionen nicht überlebensfähig sind. Ein Negativbeispiel in dieser Hinsicht stellt die deutsche Photovoltaikindustrie dar, die massiv subventioniert wurde und mit dem Wegfall der Subventionen (und der aufkeimenden Konkurrenz in Asien) nicht mehr wettbewerbsfähig war und fast vollständig weggebrochen ist.


    Eine unmittelbare Konsequenz für Europa kann sich daraus ergeben, dass der IRA auch protektionistische Züge enthält. So erhalten die amerikanischen Konsumenten nur dann Zuschüsse für den Kauf eines Elektroautos, wenn es in Nordamerika hergestellt wurde. Bei den erforderlichen Batterien muss ein erheblicher Teil der Produktion ebenfalls entweder aus Nordamerika stammen oder aus Ländern, mit denen die USA ein Freihandelsabkommen haben. Das kann für europäische Unternehmen ein Anreiz sein, Investitionen nicht in der EU, sondern in den USA zu tätigen. Das gilt insbesondere für margenschwache und besonders mobile Unternehmen. Für die EU bedeutet dieser Kapitalabzug den Verzicht auf heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze.

    Für die grüne Transformation der Wirtschaft sind insbesondere Innovationsfähigkeit und privates Kapital gefragt. Diese sind aber gleichzeitig global begrenzt. Dadurch kann es zu einem Nullsummenspiel kommen: Politikmaßnahmen fallen immer großzügiger aus, die gewünschte Wirkung eines erhöhten Outputs entfaltet sich aber nicht mehr. Das Verhältnis des durch Subventionen generierten zusätzlichen Angebots ist nicht mehr gesellschaftlich optimal.


    Die USA brauchen Kapitalimporte dringender als die EU

    Eine höhere Attraktivität für europäische Investitionen kann durchaus ein Motiv der USA für die Regelungen im IRA sein. Die USA zeichnen sich durch eine relativ geringe Sparquote aus – sowohl im Vergleich zu den heimischen Investitionen als auch im Vergleich zum Sparverhalten der EU. Der Blick auf die Durchschnittwerte des Zeitraums von 2017 bis 2021 zeigt:


    • In den USA war die gesamtwirtschaftliche Sparquote kleiner als die gesamtwirtschaftliche Investitionsquote. Um das hohe Investitionsvolumen realisieren zu können, benötigten die USA Nettokapitalimporte und damit ein Leistungsbilanzdefizit.
    • In der EU lag die Sparquote hingegen über der Investitionsquote. Daraus resultierten ein Nettokapitalexport und ein Leistungsbilanzüberschuss.

    Da die EU in Zukunft ebenfalls seine ökologische Transformation vorantreiben will, werden in Europa entsprechend hohe heimische Investitionen erforderlich. Hinzu kommt, dass nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine auch wieder mehr Mittel in die Produktion von militärischer Ausrüstung gesteckt werden. Beides bindet finanzielle Mittel in Europa. Diese Entwicklung könnte sich für die USA als problematisch erweisen, weil das Land zur Finanzierung der für die ökologische Transformation erforderlichen Investitionen auf Kapitalimporte aus der EU angewiesen ist. Daher müssen die USA dann auch Anreize für diese Kapitalimporte setzen.


    Spar- und Investitionsquote von EU und USA in Prozent des BIP

    Leistungsbilanz von EU und USA in Prozent des BIP

    Spar- und Investitionsquote von EU und USA in Prozent des BIP, Durchschnittswert für den Zeitraum 2017 bis 2021. Quelle: International Monetary Fund, World Economic Outlook Database – Oktober 2022 und eigene Berechnungen, Download der Daten am 1.2.2023.


    Leistungsbilanz von EU und USA in Prozent des BIP. Quelle: International Monetary Fund, World Economic Outlook Database – October 2022. Download der Daten am 1.2.2023.

    Fazit: Wettbewerb könnte grüne Transformation beschleunigen, EU einigermaßen gut aufgestellt

     Die USA haben mit dem IRA ein großes Paket an Maßnahmen zur Transformation ihrer Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität implementiert. Ein wesentlicher Teil dieser Maßnahmen sind Subventionen zur Förderung klimafreundlicher Technologien, Produktionsverfahren und Industriegüter. Dadurch sieht sich insbesondere die EU ihre Vorreiterrolle in einer zukünftigen grünen Ökonomie gefährdet, was durch die protektionistischen Elemente des IRA teilweise auch berechtigt ist. In Europa wird deshalb aktuell intensiv darüber diskutiert, mit welchen Maßnahmen man gegensteuern soll. Es steht daher möglicherweise ein Wettbewerb um Subventionen zwischen der EU und den USA im Raum.


    Kommt es zu einem industriepolitischen Wettbewerb zwischen der EU und den USA, so könnte die Transformation zu einer grünen Wirtschaft beschleunigt werden, indem Anlaufkosten vergemeinschaftet werden. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr einer Subventionierung von Gütern und Dienstleistungen, die langfristig wirtschaftlich nicht rentabel sind. Trotz Wettbewerbs dürfen deshalb die globalen Klimaziele als übergeordnete Leitplanken nicht aus den Augen verloren werden, um einen schädlichen Wettbewerb – wie bis vor kurzem bei der Unternehmensbesteuerung der Fall – zu vermeiden.


    Im direkten industriepolitischen Wettbewerb mit den USA ist die EU einigermaßen gut aufgestellt. Mit der ARF, aber auch weiteren Instrumenten wie beispielsweise den Important Projects of Common European Interest (IPCEI) hat die grüne Transformation der Wirtschaft in Europa längst begonnen. Auch hinsichtlich der Kapitalausstattung zur Finanzierung dieses Umbaus weist die EU – im Unterschied zu den USA – noch Spielräume zur Aktivierung heimischen Kapitals für zusätzliche Investitionen auf.

     

    Zu den Autoren:


    Thomas Schwab ist Project Manager im Programm Europas Zukunft der Bertelsmann Stiftung. Er arbeitet zu den Auswirkungen des grünen und digitalen Wandels auf die wirtschaftliche Entwicklung Europas.

    Thieß Petersen ist Senior Advisor der Bertelsmann Stiftung und Lehrbeauftragter an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.


    Info: https://makronom.de/europa-und-der-inflation-reduction-act-licht-und-schatten-eines-moeglichen-subventionswettbewerbs-43824?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=europa-und-der-inflation-reduction-act-licht-und-schatten-eines-moeglichen-subventionswettbewerbs

    29.03.2023

    Deindustrialisierung in der AutobrancheEU kündigt auf Druck Berlins Ausnahmen beim gestern beschlossenen Verbrennerverbot an. Deutsche Kfz-Branche schwächelt bei E-Autos; Experten warnen vor „Deindustrialisierung“.

    german-foreign-policy, com, 29. März 2023

    BERLIN/BEIJING (Eigener Bericht) – Die EU höhlt auf deutschen Druck die Umstellung des Autoverkehrs auf Elektromobilität aus und kündigt beim gestern ab 2035 beschlossenen Verbrennerverbot Ausnahmen für sogenannte E-Fuels an. Mit komplexen Regelungen, deren Erfolg noch ungewiss ist, soll erreicht werden, dass mit E-Fuels betriebene Verbrennerautos auch nach 2035 noch zugelassen werden können. Die deutsche Kfz-Industrie, der größte Industriesektor der Bundesrepublik, der die Branche in ganz Europa dominiert, gründet ihren Erfolg auf den Verbrennungsmotor und ist in der Elektromobilität erheblich schwächer. So ziehen auf dem Weltmarkt für Elektro- und Hybridautos Konzerne aus den USA und vor allem aus China an deutschen Kfz-Herstellern vorbei. Sowohl auf dem Heimatmarkt als auch auf dem weltgrößten Kfz-Markt China können deutsche Fahrzeugbauer mit Elektroautos nicht an den Erfolg ihrer Verbrennermodelle anknüpfen. Das Münchener ifo-Institut schließt in einer neuen Analyse eine „Deindustrialisierung“ in der deutschen Autobranche aufgrund des Wandels zur E-Mobilität nicht aus. Die von Berlin durchgesetzten Ausnahmen für E-Fuel-Verbrenner stoßen auf Protest.


    Zitat: Deutschlands Spitzensektor

    Die Kfz-Industrie ist, wie das Bundeswirtschaftsministerium konstatiert, „die größte Branche des Verarbeitenden Gewerbes und gemessen am Umsatz der mit Abstand bedeutendste Industriezweig in Deutschland“.[1] Ihre Unternehmen erwirtschafteten im Jahr 2021 mit rund 786.000 Beschäftigten einen Umsatz von 411 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Dänemarks Bruttoinlandsprodukt lag 2021 bei knapp 400 Milliarden Euro. Auch bei der Wertschöpfung liegt die Kfz-Industrie, wie das Münchener ifo-Institut in einer Studie konstatiert, gemeinsam mit dem Maschinenbau ganz vorn; beide Branchen erzielten 2018 eine Wertschöpfung von rund 109 Milliarden Euro, mehr als alle anderen.[2] Es kommt hinzu, dass die deutsche Kfz-Industrie auch international eine Spitzenstellung einnimmt. So entfiel dem ifo-Institut zufolge im Jahr 2018 „knapp die Hälfte der europäischen Wertschöpfung im Kraftfahrzeugbau auf Deutschland (48,3 %), gefolgt von Frankreich (9 %) und Großbritannien (8,4 %)“. Spezielle Bedeutung hat dabei für die deutsche Branche der Verbrennungsmotor. Das ifo-Institut verdeutlicht dies anhand der Beschäftigtenzahl: 2019 stellten 447.000 Beschäftigte „Produkte her, die direkt mit der Verbrennertechnologie ... zusammenhängen“. Das entspreche „einem Anteil von 7 % der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe“.


    Kein Wettbewerbsvorteil mehr

    Wie das ifo-Institut weiter konstatiert, hat die beginnende Umstellung auf Elektroautos „das Wettbewerbsumfeld in der Automobilindustrie“ bereits heute „stark verändert“. Hat die deutsche Branche „in den vergangenen Jahrzehnten einen komparativen Wettbewerbsvorteil bei der Herstellung von Verbrennungsmotoren genossen“, so ist dieser Vorteil bei den Elektrofahrzeugen längst geschwunden.[3] Neben Konzernen wie Tesla, stellt das ifo-Institut fest, drängen heute „auch aus Ländern wie China, die bislang kaum Kernkompetenz in der Automobilproduktion hatten“, neue Produzenten von Elektroautos „mit großem Erfolg auf den Markt“; die Konkurrenz für die deutschen Traditionskonzerne ist stärker denn je. Hinzu komme, dass „aufgrund der geringeren Komplexität von E-Motoren ... weitaus weniger Teile benötigt“ werden „als für klassische Verbrennungsmotoren“; dadurch verringere sich auch in der deutschen Branche „die Zahl der im Produktionsprozess notwendigen Arbeitskräfte“. Nicht zuletzt sei man bei der „Herstellung von E-Motoren“ auch auf „andere Rohstoffe“ als die bisherigen angewiesen; sie müssen nun „aus Ländern wie China importiert werden“. Alles in allem warnt das ifo-Institut vor einer „Deindustrialisierung in der Autobranche, die durch den Wandel zur E-Mobilität zustande kommt“.[4]


    China auf dem Vormarsch

    Tatsächlich zeigen aktuelle Branchenstatistiken, dass in der Elektromobilität China auf dem Vormarsch ist, während Deutschland bzw. deutsche Unternehmen eher zurückfallen. Demnach wurden im vergangenen Jahr weltweit rund 10,5 Millionen Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb verkauft, 55 Prozent mehr als 2021. Das stärkste Wachstum verzeichnete dabei mit einem Plus von 82 Prozent China.[5] Insgesamt wurden 59 Prozent aller weltweit neu zugelassenen Elektroautos allein in der Volksrepublik verkauft. Hergestellt wurden dort sogar 64 Prozent aller neuen Elektroautos überhaupt. Dazu zählten auch Fahrzeuge westlicher Unternehmen wie Tesla oder VW, von denen nicht wenige exportiert wurden; alleine Tesla führte gut 580.000 in China gefertigte Elektroautos in andere Länder aus, unter anderem nach Europa. Besonders stark gestiegen ist die Produktion chinesischer E-Auto-Hersteller. So fertigte BYD aus dem zentralchinesischen Xian im vergangenen Jahr über 1,8 Millionen Elektro- und Hybridautos und verdrängte Tesla mit 1,3 Millionen Elektroautos von der Spitze auf Platz zwei.[6] VW konnte, Elektro- und Hybridautos zusammengenommen, Platz drei halten, wuchs allerdings nur um dünne zehn Prozent. Dreistellige Zuwachsraten erzielten eine Reihe chinesischer Hersteller, darunter Geely, Chery und Dongfeng.


    Deutsche Konzerne schwächeln

    Für die deutschen Kfz-Konzerne sieht die Lage weder auf dem Heimatmarkt noch auf dem weltgrößten Automarkt China günstig aus. In Deutschland führte 2022 zwar Volkswagen mit einem Marktanteil von 25 Prozent; dann folgten allerdings Stellantis (17 Prozent), Tesla (15 Prozent), Renault und Hyundai (jeweils 9 Prozent), bis mit Mercedes und BMW (8 bzw. 7 Prozent) wieder deutsche Produzenten kamen.[7] Bei den Autos mit Verbrennungsmotor hingegen dominieren die deutschen Kfz-Konzerne den Markt in der Bundesrepublik nach wie vor. In China wiederum, wo deutsche Hersteller bei den Neuzulassungen von Verbrennern auf einen Marktanteil von rund einem Fünftel kommen, lagen im vergangenen Jahr bei Elektroautos die Marktanteile von Volkswagen bei 2,4 Prozent, von BMW bei 0,8, Mercedes bei 0,3 und Audi bei 0,1 Prozent.[8] Dies wiegt umso schwerer, als der chinesische Markt für Elektroautos schneller als gedacht wächst und sein Anteil am gesamten Kfz-Markt 2022 bereits die 25-Prozent-Marke überschritten hat. Die Zukunft für die deutschen Kfz-Produzenten in China ist damit ungewiss. Hinzu kommt, dass die erfolgreichen chinesischen E-Auto-Hersteller beginnen, auf den europäischen Markt zu expandieren.


    Ein deutscher Alleingang

    Die EU-Kommission hat gestern zwar das schon lange geplante Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor beschlossen, das 2035 in Kraft treten soll. Sie hat es aber auf deutschen Druck mit einer Ausnahme versehen: Auch nach diesem Zeitpunkt dürfen noch Verbrenner zugelassen werden – und zwar dann, wenn sie mit sogenannten E-Fuels betrieben werden, angeblich klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffen.[9] Dies wird der Fall sein, obwohl E-Fuels laut dem Urteil etwa des Kfz-Experten Ferdinand Dudenhöffer eine „gruselige Energiebilanz“ haben.[10] Unklar ist zudem, wie die Ausnahmeregelung praktisch realisiert werden soll; die EU-Kommission plant ein kompliziertes Regelungsverfahren, ist sich aber nicht sicher, ob sie dabei das EU-Parlament wirklich vollständig umgehen kann. Dort haben Abgeordnete bereits Widerstand angekündigt. Klar ist längst, dass die Bundesregierung mit ihrem Vorgehen erheblichen Unmut ausgelöst hat: Eigentlich war das Verbrennerverbot bereits beschlossen – auch mit deutscher Zustimmung; Berlin hat die Zulassung von E-Fuel-Verbrennern mit einem eigenmächtigen Kurswechsel in den vergangenen Wochen im Nachhinein durchgesetzt. „Viele Mitgliedstaaten sind zu Recht sauer“, urteilt etwa der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese: Künftig könnten sich auch andere EU-Staaten „auf diesen Präzedenzfall“ berufen und vorherige Einigungen kurzfristig kippen.[11] Das schade der EU auf lange Sicht sehr.

     

    [1] Automobilindustrie. bmwk.de.

    [2], [3] Oliver Falck, Lisandra Flach, Christian Pfaffl: Spotlight Automobilbranche: Deindustrialisierungsschock oder absehbarer Strukturwandel? In: ifo Schnelldienst 3/2023. München, 15. März 2023. S. 21-25.

    [4] Fertigungsberufe in Autoindustrie seit 2013 um 9 % zurückgegangen. ifo.de 17.03.2023.

    [5] Weltweiter Elektroauto-Markt 2022: China mit 59% aller Verkäufe und 64% der Produktion. teslamag.de 07.02.2023.

    [6] Daniel Krenzer: Weltweite Verkaufszahlen von E-Autos steigen rasant an. elektroauto-news.net 14.02.2023.

    [7] Analyse zum deutschen Elektroauto-Markt. nextmove.de 13.01.2023.

    [8] Franz Hubik, Roman Tyborski: Deutsche Hersteller verkaufen wenig Elektroautos in China. handelsblatt.com 27.02.2023.

    [9] Verbrennerverbot mit Lücke. Frankfurter Allgemeine Zeitung 29.03.2023.

    [10] EU beschließt weitgehendes Verbrenner-Aus. tagesschau.de 28.03.2023.

    [11] „Viele EU-Staaten sind zu Recht sauer auf Deutschland“. focus.de 23.03.2023.


    Info:  https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9206


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    29.03.2023

    Deutschland, ein souveräner Staat? Der Spiegel verplappert sich bei der Frage nach staatlicher Souveränität

    anti-spiegel.ru, 29. März 2023 05:00 Uhr

    Dass Deutschland kein souveräner Staat, sondern ein von den USA besetzter Vasall ist, wird in Washington offen gesagt. Deutsche Medien stellen das aber als "russische Propaganda" da. Nun hat sich der Spiegel bei dem Thema verplappert.



    Zitat: Der russische Präsident Putin weist immer wieder darauf hin, dass Deutschland kein souveräner, sondern ein von den USA besetzter Staat ist. Dafür hat Putin im Laufe der Jahre viele Beispiele angeführt: Die Nicht-Reaktion der deutschen Regierung auf die Nord-Stream-Sprengung, die deutsche Nicht-Reaktion der deutschen Regierung darauf, dass US-Präsident Obama das Handy der Kanzlerin abhören ließ und noch viele mehr. Eines von Putins Beispielen dafür, dass Deutschland ein besetztes und kein souveränes Land ist, sind die US-Atombomben auf deutschem Boden, bei deren Stationierung und Modernisierung die Bundesregierung kein Mitspracherecht hat.

    Dem Spiegel war en Putins Aussagen über Deutschland am 15. März sogar eine Artikel mit der Überschrift „Kremlpropaganda – Deutschland laut Putin »weiter von den USA besetzt«“ wert, der mit folgender Einleitung begann:

    „Wer in Russland Fernsehen schaut, sieht Verschwörungserzählungen. Die aktuelle Geschichte des Kremlherrschers: Die Deutschen werden von den Vereinigten Staaten kontrolliert.“

    Laut Spiegel ist Deutschland also ein souveräner Staat, und wenn Putin etwas anderes behauptet, dann sind das „Verschwörungserzählungen“.

    Daher war ich sehr überrascht, als der Spiegel über die Stationierung von russischen Atombomben in Weißrussland berichtet hat und aus der Stationierung russischer Atombomben in Weißrussland hergeleitet hat, Weißrussland sei kein souveräner Staat mehr. Das klang im Spiegel so:

    „Bezeichnend ist auch, dass Putin die beabsichtigte Verlegung von Nuklearwaffen nach Belarus – allein, ohne Beisein von Lukaschenko – verkündete. Von der belarussischen Souveränität ist also inzwischen nicht mehr viel übrig.“

    Deutschland, ein souveräner Staat?

    Wir halten fest: Weil Putin die Stationierung russischer Atomwaffen in Weißrussland ohne Lukaschenko angekündigt hat, ist Weißrussland für den Spiegel kein souveräner Staat mehr.

    Da stellt sich sofort die Frage, warum der Spiegel Deutschland für einen souveränen Staat hält, denn der Bundestag hat 2010, übrigens in einem parteiübergreifenden Antrag von CDU/CSU, SPD, FDP und den GRÜNEN, unmissverständlich von der Bundesregierung gefordert:

    „Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, sich (…) gegenüber den amerikanischen Verbündeten mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen“

    Diese Forderung des Bundestages wurde nie zurückgezogen, ich habe danach aber keine Meldungen darüber gefunden, dass Merkel (oder heute Scholz) oder einer ihrer Minister sich bei Treffen mit ihren US-Kollegen öffentlich und „mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen“ eingesetzt haben. Sie vielleicht?

    Was bedeutet das? Setzt die Bundesregierung einen Beschluss des Bundestages nicht um? Das wäre ein Skandal und eine Verfassungskrise, denn laut Grundgesetz steht der Bundestag über der Regierung. Das würde bedeuten, dass die Bundesregierung Entscheidungen des Parlaments ignoriert, was definitiv nicht nur undemokratisch, sondern auch verfassungswidrig wäre.

    Oder geschieht nichts, weil die Bundesregierung sehr wohl weiß, dass man sie in den USA ohnehin auslachen würde, wenn sie den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland fordern würde?

    Ist Deutschland also ein souveräner Staat, wenn es nicht einmal entscheiden darf, welche Waffen andere Länder, konkret die USA, auf seinem Territorium stationieren? Zumal, wenn nicht nur der Bundestag den Abzug der US-Atomwaffen gefordert hat, sondern auch eine überwältigende Mehrheit der deutschen Bevölkerung das seit langem fordert.

    Dass die USA, natürlich ohne die deutsche Bundesregierung um Erlaubnis zu bitten, beschlossen und verkündet haben, ihre in Deutschland stationierten Atombomben zu „modernisieren“, also durch moderne Exemplare auszutauschen, kommt noch hinzu.

    Und übrigens, lieber Spiegel: Als die USA das verkündet haben, stand auch kein deutscher Politiker dabei. Und es war nicht einmal der US-Präsident, der das verkündet hat, es war der US-Verteidigungsminister, der das ganz ohne Anwesenheit eines Vertreters Deutschlands verkündet hat.

    Nach Deiner Logik, lieber Spiegel, ist Deutschland ein ganz und gar nicht souveräner Staat. Lieber Spiegel, Du bestätigst am 28. März selbst das, was Du am 15. März noch als „Verschwörungserzählungen“ des Kreml bezeichnet hast.

    Wer ist souveräner: Weißrussland oder Deutschland?

    Nur der Vollständigkeit halber erwähne ich, dass es im Falle Weißrusslands der weißrussische Präsident Lukaschenko war, der um die russischen Atombomben gebeten hat, um sich gegen den aggressiven Ausbau von NATO-Basen nahe der weißrussischen Grenze zu schützen.

    Das ist kaum auf russischen Druck geschehen, denn zu Zeiten der Sowjetunion waren sowjetische Atomwaffen in Weißrussland gelagert, die Mitte der 90er Jahre abgezogen wurden. Der weißrussische Präsident Lukaschenko hat damals jedoch sofort angeordnet, die ehemaligen Basen für Atomwaffen für alle Fälle zu erhalten. Sie wurde daher für viel Geld in Stand gehalten, und zwar seit Mitte der 90er Jahre, als es in Russland noch gar keinen Präsidenten Putin gab.

    Man kann von Lukaschenko halten, was man will, aber der Mann hat ein sehr ausgeprägtes Verständnis für Geopolitik und ihm war schon Mitte der 90er Jahre, als Russland und die NATO sich noch anfreundeten, klar, dass ein neuer Ost-West-Konflikt möglich, ja sogar wahrscheinlich ist. Da die nötigen Anlagen in Weißrussland noch intakt sind, konnte Russland schon ein halbes Jahr nach Lukaschenkos Bitte, wieder russische Atomwaffen in Weißrussland zu stationieren, melden, dass dafür praktisch alles bereit sei: Im Juni 2022 hat Lukaschenko um die Waffen gebeten, im Dezember 2022 waren die Vorbereitungen – also die Umrüstung weißrussischer Kampfflugzeuge und die Ausbildung weißrussischer Piloten – abgeschlossen.

    Es wäre dumm, abzustreiten, dass Weißrussland ganz klar Russlands Juniorpartner ist. Aber Weißrussland wegen der Stationierung russischer Atomwaffen auf seinem Gebiet, worum Weißrussland offen und offiziell gebeten hat, als nicht souverän zu bezeichnen, ist schlicht Unsinn.

    Und wie ist das in Deutschland? In Deutschland fordert der Bundestag seit 2010 offiziell, die US-Atombomben aus Deutschland abzuziehen, ohne das etwas passiert wäre. Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Bundestag diese Forderung heute mehrheitlich zurückziehen würde, aber das ist bisher nicht passiert, was bedeutet, dass sie immer noch gilt.

    Aber die Bundesregierung versucht nicht einmal, die Forderung umzusetzen und die USA ignorieren sie.

    Also lieber Spiegel, ist Deutschland ein souveräner Staat?



    Autor: Anti-Spiegel

    Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.


    47 Antworten

    1. Solche Behauptungen sind Bärendienste für alle, die die Bundespolitik kritisieren. Die verhindern nämlich geradezu das, was sie beklagen.
      Staaten können nicht souverän oder fremdbestimmt sein, das können nur Menschen, in diesem Falle Politiker. Was will man damit, daß das dauernd beklagt wird, erreichen? Psychologisch ist das fatal. Baerbock und Scholz interessiert das nämlich überhaupt nicht, das wird einfach in die rechte Ecke gestellt und gut is.

      Der Staat selber wäre souverän, das garantiert der 2+4-Vertrag. Die Fraktionen könnten die Amis rauswerfen, aber sie tun es nicht, weil da nur Proleten drinnen sitzen und sie als transatlantischer Vasall scheinbar keine Verantwortung übernehmen müssen. Die Transatlantiker sollten dankbar sein für diese Mantram, die sollten selber das subversive Interesse daran haben, daß sowas beim Gegner publiziert wird.
      Ich weiß nicht, ob Think Tanks in der Lage wären, diese Kontraindikation zu durchschauen, aber ich halte die nicht für dumm. Das soll man mit seinen Feinden nie tun.

      Die Masse der Mitläufer wird man damit sowieso nicht ansprechen, viel mehr demoralisiert man die eigenen Leute und durch die ewige Wiederholung besonders eindringlich.
      Was sollen wir jetzt machen, betteln gehen?

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      1. Der 2+4 Vertrag ändert nichts an der Diskussionsgrundlage Souveränität, die Du im Falle BRD noch gar nicht verstanden hast. Scheint mir. Der Ansatz von Herrn Röper ist schon ganz gut, aber in die Tiefen der dt. Wahrheit ist er m.M. noch nicht eingetaucht.

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        1. hauke will sich die derzeitige Situation einfach schönreden.

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          1. Seh ich ganz anders. Was @hauke gesagt hat, trifft meiner Ansicht nach zu. Letztlich ist ein Staat immer nur eine rechtliche Fiktion – wie das Recht selber. Er lebt vom Gehorsam der Menschen, der Bürger, die ihn und seine Funktionäre alimentieren. Er lebt auch von jenen, die sich ihrerseits von ihm alimentieren lassen, denn sie haben ein materielles Interesse an seinem Erhalt.

            Souveränität ist nichts, was in einem Vertrag steht, sondern beweist sich im Handeln. Und Handeln tun immer Menschen. Wer also dauernd darauf hinweist, was alles nicht geht, weil es zum Beispiel „keinen Friedensvertrag“ gibt oder weil der Ami „die Atombombe“ hat, der spielt das Spiel der psychologischen Lähmung.

            Konstruktiv sind in der psychischen Lage der BRD und ihrer Bürger nur Angriffe auf die psychologischen Stützpfeiler der Macht des Besatzers. Seine Verträge und seine Atombomben und seine weiteren Fiktionen wie die zahlreichen Lügen über die deutsche Geschichte – das gehört nicht beklagt, sondern exponiert. Erst dann wird die wirkliche Lage klar. Und in der kann man durchaus handeln.

            Das Problem sitzt in den Köpfen der Menschen. Sie haben gar kein Interesse am Handeln und an ihrer Freiheit. Sie sind mit ihrer Knechtschaft ganz zufrieden. Gibt man ihnen eine allmächtige Atombombe, die sie anbeten dürfen, dann tun sie das bereitwillig.

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            1. #Lumi, bleiben sie bei Atombombe und ‚DNA‘- in die Historie sollten sie sich mal einlesen.
              „…Souveränität ist nichts, was in einem Vertrag steht, sondern beweist sich im Handeln. Und Handeln tun immer Menschen. Wer also dauernd darauf hinweist, was alles nicht geht, weil es zum Beispiel „keinen Friedensvertrag“ gibt oder weil der Ami „die Atombombe“ hat, der spielt das Spiel der psychologischen Lähmung…..“.
              Wollen sie uns verarschen?! Bleiben sie ruhig in ihrer BRD- ‚Staat‘- Blase.
              Verträge werden von Menschen gemacht!
              Und das die BRvonD eine Treuhand, und NICHT souverän ist, beweisen deren Politiker Tag für Tag.

              Bleiben sie bei Argumenten, steht ihnen besser. Das Philosophieren liegt ihnen nicht.

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      2. Es fehlt nach wie vor der Friedensvertrag. 2+4 ist keiner! Dazu gibts noch Besatzerverträge. Ohne Friedensvertrag kein Abzug/Rauswurf der Amis möglich.

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        1. Das ist grundsätzlich richtig. Aber hat die BRD Krieg geführt oder das Kaiserreich?

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          1. Diese Frage stellt sich nicht als Nachfolgestaat der die Pflichten des Vorgängerstaats übernommen hat und nachwie vor besetzt ist.

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            1. #quantum1, es gibt KEINEN Nachfolge’staat‘!
              Die Bundesrepublik ist, lt. ihrer selbst, IDENTISCH mit dem Deutschen Reich. Ein ‚Staat‘ auf dem Gebiet eines anderen Staates ist irreal.
              Und halen sie mal fest, das das Deutsch Reich ein StaatenBUND ist- IST! Bestehend aus 25+1 Staat.
              Die BRvonD/ Treuhand müsste nach ihrer Aussage ‚Nachfolger‘ von 26 Staaten sein?!
              Wer die BRvonD/ Treuhand als ‚Staat‘ bezeichnet, hat den Schuss nicht gehört.

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              1. Karl aus Oberschlesien sagt: 29. März 2023 um 08:40 Uhr

                „Identisch“? nein
                Teilweise auf dem selben Gebiet liegend – ja.

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            2. Die BRD ist KEIN Nachfolgestaat des Deutschen Reichs (1871!!!!). Die Weimarer Republik und das 3.Reich waren auch kein Nachfolgestaat.

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        2. Es kann keine Friedensverträge geben, weil sich die UN auf die Charta stützt, die wiederum auf der Feindstaatklausel mit Japan und Deutschland basiert. Aus den UN Unterlagen geht klar hervor, dass die UN obsolet wird, wenn Deutschland die x Friedensverträge bekäme.
          Deutschland wird abgewickelt und keiner merkt das. Alles was Deutsch ausmacht wird systematisch abgebaut. Sprache, Traditionen, Kultur etc.
          Mir ist das egal. Ich bin steinalt und habe keinerlei Nachkommen oder Familie.
          Aber es ist das Ziel „Schillers Geist nie wieder auferstehen zu lassen“ (Churchill)

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      3. #hauke, der 2+4 Vertrag( Verordnung der 4Siegermächte) besagt eben KEINE Souveränität.
        Einmal bezieht sich dieser ‚Vertrag‘ auf Deutschland als GANZES. DAS ist Deutschland in den Grenzen des Deutschen Reich!
        Zum anderen gibt es diverse ‚Verträge‘ (Anordnungen der 3 (drei)) Besatzungsmächte, die besagen etwas G A N Z anderes. Nämlich, das die BRvonD/ Treuhand militärisch UND aussenpolitisch bei den Besatzern nachfragen/ genehmigen lassen MUß! Der Überleitungs’vertrag'(Verordnung) von 1952/54 ist in diesen Punkten im 2+4 Dings explizit ausgeschlossen.

        Die Siegermächte ‚rauswerfen‘?! Sie Spinnen. DIE dürfen sich mit ihren Militärs in der BRvonD/ ihrer Treuhand bewegen wie DIE wollen- ohne Genehmigung; kreuz und quer!
        Wie wohl sind DIE mit ihren Söldnern zu den Polaken gekommen- einschliesslich ‚Atom’waffen!?

        Da fällt mir ein: Franzosen als ‚Siegermacht‘ (die 3.). LOL. DIE hatten den Krieg schon verloren, da hat der kaum angefangen. Seit Napoleon, und das war ein Korse, haben DIE nichts mehr auf die Reihe gekriegt.

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      4. lol.
        leider sehr viel falsches drin.
        Die BRD (immer noch) ist nicht souverän. Das GG auch keine Verfassung oder hat irgendjemand eine im GG vorgeschriebene Abstimmung miterlebt? Wenn ja, dann sollte er seinen Psychiater kontaktieren. Das GG ist die Verwaltungsanweisung. Einfach mal Carlo Schmid (SPD) googlen und lesen was er zum Sinn des GG gesagt hat.
        2+4 hat keinerlei Souveränität gebracht, stattdessen wurden Bestimmungen aus den Besatzungsstatuten weitergeschrieben. Leicht nachprüfbar, wenn man denn will.

        Was sollen wir tun? Mit Sicherheit nicht betteln gehen, es wird den DEUTSCHEN auch niemand die Souveräntität Deutschland schenken, auch Rußland nicht.
        Also, informieren was das GG ist, informieren welche Rechtsform immer noch gültig ist und entsprechend handeln. Davor haben viele Leute Angst, deshalb faseln sie lieber davon das die BRD souverän sei oder wie hier: „Staaten können nicht souverän oder fremdbestimmt sein, das können nur Menschen“.

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      5. tut mir leid du hast die 2+4 Verträge gar nicht gelesen, vor allem die Zusatzverträge, du plapperst nur alles nach. Deutschland ist bis 2099 besetzt. Lese mal nach was die Merkel im Bundestag zum Deutschen Reich gesagt hat.
        Das Bundesverfassungsgericht hat in ständiger Rechtsprechung festgestellt, dass das Völkerrechtssubjekt „Deutsches Reich“ nicht untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland nicht sein Rechtsnachfolger, sondern mit ihm als Völkerrechtssubjekt identisch ist. Darauf verweist die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/5178) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke zum Potsdamer Abkommen von 1945 (18/5033). Die Abgeordneten hatten sich unter anderem nach der „These von der Fortexistenz des Deutschen Reiches“ erkundigt und gefragt, ob die Bundesregierung diese als öffentlich als unhaltbar zurückweisen werde, „damit diese Behauptung nicht von Neonazis und der so genannten Reichsbürgerbewegung für ihren Gebietsrevisionismus gegenüber den EU-Nachbarländern instrumentalisiert werden kann“.

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      6. Aus dem 2+4 vertrag geht eindeutig hervor, dass das BRiD kein souveräner Staat ist. Es heißt dort ganz klar, dass die Besatzung nur ausgesetzt ist.
        Es ist auch hilfreich sich die NATO Grundakte durchzulesen, die Scholz im Januar unterzeichnet hat.
        Dazu kommen diverse Bereinigungsgesetze und natürlich die UN Charta.
        Wer lesen kann ist klar im Vorteil

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    2. „Verschwörungserzählungen“ ist schon ein ziemlich praktischer Begriff. Es reicht, den Standpunkt des Gegners als solche zu bezeichnen, eine konkrete Argumentation ist dananch nicht mehr erforderlich. Ähnliches gilt für „antisemitisch“, „Kremlpropaganda“ oder „rechts“.

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      1. In den 1940-er Jahren war »Kommunismus« auch so ein Totschlagargument, das schon bei der Kritik an US-Militäreinsätzen oder ungerechten Arbeitsbedingungen hervorgekramt, und mit der Aufforderung »dann geh doch nach Russland« beantwortet wurde.

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        1. Das ist er in den USA immer noch. Wer die Politik sozialer gestalten will ist ein Kommunist. Politiker, die einmal von den Medien als Kommunist fertig gemacht wurden brauchen sich nicht mehr zur Wahl stellen.

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    3. 1) Wer immer den Begriff „Versch…theo…“ benutzt hat sich bereits vollends selbst disqualifiziert. Theoriebildung ist die Basis allen Verständnisses. Warum soll man also nicht die Mechanismen von Verschwörungen verstehen wollen?

      2) Bärendienst. In der Tat ist die Feststellung der mangelnden Souveränität Deutschlands ja keine russische Erfindung. Vielen ist das schon seit Jahren und Jahren bekannt. Es geht hier nicht nur im die rechtlichen Geschichten, Rechtsfolge, 2+4 etc., sondern um ganz praktische Autonomie bei Handlungen und Interessen. Russland hat nun den Begriff aufgenommen, weil es mit der Sprengung der NS2 ein so frappantes Verbrechen gegen den deutschen Staat und seine Bürger verübt wurde – und die ‚Regierung‘ zumindest der Unterlassung schuldig ist. Das macht die Sache eindeutig. Souveräne Funktionen werden von der deutschen Regierung nicht ausgeübt.

      3) Das jetzt aus Russland diese Töne kommen, kann natürlich von der NATO-Propaganda ausgenutzt werden. Albern, da die Situation ja schon bekannt und benannt war lange bevor sich jmd. in Russland dazu geäußert hat. Schwächt das die Position der Kritiker? Vielleicht. Wichtig ist jedoch: Nicht mediales Hick-Hack entscheidet, sondern die Durchsetzung politischer Reform und echter Pluralität.

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      1. #Dave, sie haben teilweise recht, aber es reicht NICHT. Denn einen ‚Deutschen Staat‘ hat es nur in der Periode des Adolfo gegeben.
        SIE müssen DAS schon richtig bezeichnen: BRvonD/ Treuhand der Besatzer- oder meinetwegen BRD.
        Die deutsche Sprache/ Schrift ist genau und verräterisch. Rede wie ‚du‘ denkst, und schreibe wie ‚du‘ sprichst.

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    4. „D“ souverän – über diesen plumpen Volksverdummungsspruch lacht man seit langem weltweit – lauthals… – nur der „deutsche“ politnik und ein paar freiwillige sklaven reden sich die Sache schön – weil echtes Denken ja sooooo anstrengend wäre…

      Und „2+4-vertrag“ – wer richtig verstehend lesen kann – dem fällt diese Mogelpackung doch sofort ins Auge – wo man dem deutschen Volke ein Minimum an Souveränität verspricht, es im gleichen Atemzuge aber sofort wieder wegnimmt….. – steht nicht mal Verfassung drauf – ist auch keine Verfassung drin….. – nicht mal das Papier wert, auf das es gedruckt wurde…..

      So – nun dürft ihr wieder zerfetzen – je nach Bildung… – Klopapier oder das Maul…..

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      1. Für gleichberechtigte Diskussionen bist Du nicht zu haben, stimmt’s? Da Du den Intelligenzfaktor einspielst. Es ist natürlich anstrengend, Diskussionen für alle Beteiligten verständlich zu führen. Das scheint Dir zu lapidar zu sein. Aber dann ist es möglicherweise sinnvoll, Deine Meinungsäußerungen zurückzuhalten.

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        1. … first troll trapped in …..

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        2. „gleichberechtigte Diskussionen“ + „allgemein verständliche Beiträge“
          Bei vlad?
          LOL
          Linksextremen machen das nicht weil sie es nicht können. Ziel ist ihre angebliche überlegene „intelligenz“ darzustellen. Nur leider meist, vlad ist dabei ein tolles Beispiel, peinlich weil sie keine überlegen intelligenz haben.

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          1. Zum Antworten anmelden

    5. Kurz: Selbst de jure ist Dland nicht völlig souverän. De facto, qua Regierenden ist Dland nicht unabhängig, d.h., ipso facto, auch nicht souverän. Der Souverän, das Volk, wird nicht repräsentiert.

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    6. Sehr guter Beitrag, danke. Da ich BY durch meine Ehefrau sehr gut kenne und mich schon lange mit dem „Unwesen“ des pöhsen Herrn Lukashenko beschäftige, kann ich nur sage: Lukashenko hat für seine Bevölkerung alles richtig gemacht. Und ich rede hier über ca. 18 Jahre Beobachtung. Während sich dort langsam Stück für Stück ein Mittelstand aufbaut, gerät hier in der BRiD alles unter die Räder. Ach übrigens, meinen ersten Maybach habe ich 2004 in Kiev vor einer Bank gesehen, obwohl ich in D lebe und einer „edlen“ Großstadt. Im selben Jahr habe ich in Minsk als „teuerstes“ Auto einen S-Klasse Mercedes aus den 80zigern lediglich vorbeifahren sehen können. Die Menschen haben Arbeit, die Rentner (meine Schwiegeltern) bzw Veteranen bekamen ihr Geld bishin einer kostenlosen Wohnung (Großvater meiner Frau, der Veteran war). Die Menschen dort haben den Vergleich mit der Entwicklung der Ukraine. Natürlich sind in BY auch jüngere Menschen unzufrieden, weil es angeblich undemokratisch wäre, aber nachdem die Demokratie gerade in Kiev aktiv gelebt wird sowie im gesamten „Wertewesten“, wachen dort die Menschen auch anders auf, denn den Mist wollen sie auch nicht.

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    7. « Da die nötigen Anlagen in Weißrussland noch intakt sind, konnte Russland schon ein halbes Jahr nach Lukaschenkos Bitte, wieder russische Atomwaffen in Weißrussland zu stationieren, melden, dass dafür praktisch alles bereit sei: Im Juni 2022 hat Lukaschenko um die Waffen gebeten, im Dezember 2022 waren die Vorbereitungen – also die Umrüstung weißrussischer Kampfflugzeuge und die Ausbildung weißrussischer Piloten – abgeschlossen. »

      Was für Anlagen und was für Vorbereitungen? Zur Lagerung der Bomben sollten Munitionsbunker genügen. Machen die Amis doch auch nicht anders.

      Und warum sollte ein Kampfflugzeug dafür umgerüstet werden müssen? Die Atombombe ist doch auch nur eine Nutzlast. Sie hat eine bestimmte Form und ein bestimmtes Gewicht. Weitere Parameter spielen keine Rolle. So glüht sie nicht etwa und leuchtet auch nicht im Dunkeln und hat nicht die Abmessungen eines Güllewagens. Sie ist schlicht eine Bombe, die mechanisch zum Flugzeug passen muß.

      Und was soll denn der Pilot dabei beachten oder dazulernen müssen?

      Die USA begrüßen und fördern solche Initiativen nach Abzug ihrer „Atombomben“, denn es bestärkt den Glauben an sie – und somit an die Macht der USA. Und da arbeiten alle Parteien mit, diese auch schön zu erhalten und anzubeten. Sogar der Anti-Spiegel hilft mit, wenn auch sicher in gutem Glauben.

      In Wahrheit existieren diese Bomben nicht bzw. sind nicht, was sie zu sein vorgeben.

      B61-12 Bunkerbrecher – 10. Jan ’23
      t.me/Atombombe/50

      Beschaffung von F-35 Bombern und sogenannte nukleare Teilhabe der Bundeswehr – 18. Dez ’22
      https://telegra.ph/F-35-Atomwaffen-nukleare-Teilhabe-12-18

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    8. Deutschland IST nicht souverän und war es seit dem 2. WK nicht mehr! Das war damals allen unterschwellig bewusst. Man hat diese Sache mit dem deutschen „Jobwunder“ einfach wegparalysiert, aber leben konnte man damit nur solange, wie das damalige Kissen (gut vs. böse, oder Bretton Woods vs. Kommunismus) schön flauschig uns weich war. Eine ganze Generation hat so funktioniert…

      Heute gilt das freilich nicht mehr und es sich viel mehr Akteure in die weltwirtschaftliche Bestimmungshegemonie eingetreten, als den Amis lieb sein kann. Das versuchen die zu korrigieren. Aus diesem Grund „opfert“ man nun so viele Mitbewerber wie möglich. Das scheint unmenschlich, ist aber doch hochrational.

      Die EU wird geopfert um die Position der USA langfristig zu stärken und damit diese sich nicht mit Russland verbrüdern, wird so ein Scheiß abgezogen. Kann man denken, hat auch funktioniert! Aber ist das langfristig eine sinnvolle Lösung? Ich glaube das nicht, denn eine destablisierte EU würde sich schnell reorganisieren und vermutlich gestärkt aus dieser Situation hervortreten. Es gibt ja schon seit Jahrzehnten Meinungen, die besagen, dass die EU heillos überfrachtet ist. Ein Moloch an System, welches kopflastig keine sinnvollen Entscheidungen mehr zuwege bringt und die Unterschiede der einzelnen Mitgliedsstaaten zu groß sind, um alle zu berücksichtigen. Das ist im übrigen immer das Problem von zentraler Gewaltausübung. Man kann es eben doch nicht allen rechtmachen.

      Was will ich damit sagen:

      Bis auf die USA, China Russland und vielleicht noch Indien ist warscheinlich überhaupt garkein Land wirklich souverän. Das wird besonders klar, wenn man die wirtschaftlichen Abhängigkeiten zueinander verfolgt. Oder nehmen wir am besten mal die letzte Abstimmung vom UNO-Sicherheitsrat. 3 dafür alle anderen „enthalten“ sich. Was ist bitteschön an solch einer Entscheidungsfindung noch „souverän“?

      Die Frage sollte eher lauten: Wer ist heute noch souverän und wenn nicht, wie kommt man wieder zu einer Souveränität zurück, die den Namen auch verdient?
      Die Antwort wäre: Ohne zwingende Abhänigkeiten von egal welchem Land, nicht der USA, nicht Russland, nicht China… ist sehr schwierig umzusetzen, denn auch die Politiker wollen „Sicherheit“ haben, aber die gibt es bei dem Nachfolgemodell, dem multipolaren Wirtschaftssystem eben nicht mehr. Das wird hart werden, Jungs! Aber dafür ehrlich!

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      1. wodkaontherocks sagt: 29. März 2023 um 08:10 Uhr
        Deutschland ist seit 1918 nicht mehr souverän. Weder die Weimarer Repulik und auch nicht Adolfs Reich waren souverän. Und schon gar nicht die BRD.

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    9. Dutschland ist schon souerän, das hat man gesehen, als Gerhard Schröder die Teilahme am Irak-Angriffskrieg verweigerte. Aber es ist ja so praktisch, wenn man sich hat bestechen lassen und gekauft ist, zu behaupten, man könne nicht anders, weil Deutschland eben nicht souverän sei. Die deutschen Wähler sind ja auch souerän und können Ihr Kreuzchn auf dem Stimmzettel machen, wo Sie wollen, kreuzen aber, weil die Masse schwhsinnig ist, immer wieder das Selbe an.

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      1. Fragen Sie mal bitte Herrn Schäuble , der lang genug dabei ist , ob die BRD souverän ist. Der lacht Ihnen ins Gesicht.

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      2. Auch ein nicht-souveräner Staat kann in Einzelfällen seinem Vormund die Gefolgschaft verweigern. Die „Teilnahme“ Deutschlands am zweiten Irak-Krieg wäre ja eine eher eine symbolische gewesen, eine Gefolgschaftsgeste. Das konnten Schröder und Fischer ohne großes Risiko verweigern. Deutsche Truppen brauchten die Amerikaner für den Überfall auf den Irak nicht. Wesentlich war hingegen die Nutzung der in Deutschland befindlichen US-Basen, und da hatten die USA absolut freie Hand. Hätte Deutschland versucht, den USA die Nutzung dieser Basen oder des deutschen Luftraums zu verbieten, dann hätte sich gezeigt, wie weit es mit der deutschen Souveränität her ist.

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      3. Deutschland hat die Teilnahme am Irak Krieg verweigert ? Was war mit den deutschen Soldaten in de Awacs Flugzeugen die am Irak Krieg damit teilgenommen haben ? Ohne deutsche Soldaten wären die Awacs gar nicht einsatzfähig gewesen…

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    10. Natürlich ist Deutschland souverän. Wir haben die Freiheit das Gas aus den USA zu überhöhten Preisen zu kaufen. Wir haben auch die Freiheit unsere Waffen und auch die neuen Düsenjets aus den USA zu kaufen. Und das ohne öffentliche Ausschreibung. Ja wir haben die Freiheit unsere Vergaberecht zugunsten der US Konzerne zu umgehen. Wir haben die Freiheit mit den von den USA gelieferten Kampfjets mit unseren Piloten dahin zu bringen, wo die USA sie abwerfen wollen. Wir haben die Freiheit diese Kampfjets zu überhöhten Preisen auch noch selbst zu kaufen. Wir haben die Freiheit zuzustimmen, dass der angesetzte vollkommen überzogene Preis der Jets noch nicht genau feststeht und wir uns freuen dürfen hierfür noch mehr zahlen zu dürfen. Wir haben die Freiheit zu entscheiden, dass der große Terroranschlag gegen uns nicht international untersucht wird.
      Bei so viel Freiheit ist es natürlich eine Verschwörungstheorie etwas Anderes zu behaupten.
      Die Tittel Verschwörungstheoretiker, Schwubbler und Querdenker trage ich mit Stolz. Vor allem der Querdenker gefällt mir besonders.
      Ich bin Querdenker, aber ich denke und bin nicht ein Zombie der MSM.

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    11. Damals, im Jahr 2010, durfte der Bundestag noch so einen Entschluss fassen. Heute undenkbar. Julian Assange ist damals mit Preisen für das überhäuft worden, für was er jetzt in Belmarsh sitzt. Und Seymour Hersh durfte in der New York Times schreiben und er nicht auf einen unbekannten Blog angewiesen.

      Das Wendejahr war 2014. Mit dem Maidan ist etwas verschwunden, von dem ich wusste, dass wir es vermissen würden. Dass dies eine Kriegsvorbereitung war, leuchtete mir schon damals ein.

      Dass nun die Russen letztlich diejenigen sind, die angegriffen haben, ändert daran nichts.


       Info:
      https://www.anti-spiegel.ru/2023/der-spiegel-verplappert-sich-bei-der-frage-nach-staatlicher-souveraenitaet


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    29.03.2023

    Fremde Federn     Sechste Republik, Armutsfalle, Strommarkt

    makronom.de, vom 28. März 2023, Makrothek

    In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.



    Kommt die sechste Republik in Frankreich?


    piqer: Rico Grimm

    Die demokratische Geschichte Frankreichs ist ein Drama in fünf Akten – bisher. Fünfmal hat sich die république française in ihrer Geschichte neu gegründet, zuletzt 1958, als Charles de Gaulle Präsident mit einer neuen Verfassung wurde. Diese Verfassung gab dem französischen Präsidenten große Macht, die Macron gerade nutzte, um per Dekret eine Rentenreform durchzusetzen.

    Der Präsident kommt „einem gewählten Diktator in der entwickelten Welt am nächsten“, wie es in diesem lesenswerten Hintergrundstück in der Financial Times heißt. Darin nimmt der in Paris lebende Autor Simon Kuper die Gründe für die aktuelle große Protestwelle in Frankreich auseinander.

    Was den Text dabei besonders macht: Kuper geht tiefer als viele andere Analysen. Denn ja, natürlich geht es in diesem Protest um die Rentenreform, aber vielleicht geht es auch um mehr, so jedenfalls Kupers These: um die institutionelle Verfasstheit des Landes, die Distanz, die sich zwischen Präsident und Bevölkerung entwickelt hat.

    Kuper schreibt:

    Die Enttäuschung über den Präsidenten zeigt sich in den Zustimmungswerten. Mitterrand (Präsident von 1981 bis 1995) und Chirac (1995-2007) hatten laut Umfrageinstitut Kantar Sofres in der Regel Zustimmungswerte zwischen 40 und 60 Prozent. Die letzten drei Präsidenten, Nicolas Sarkozy, François Hollande und Macron, lagen jedoch in der Regel zwischen 20 und 40 Prozent.

    Und weiter:

    Die heutige herrschende Klasse besteht überproportional aus weißen Söhnen der buchbesitzenden Oberschicht […] Wenn sie nicht aus Paris stammen, sind sie in der Regel als Teenager dorthin gezogen, wie Hollande, der Sohn eines wohlhabenden Arztes aus der Normandie, oder Macron, der Sohn eines Neurologen aus Picardie.

    Wenn Kupers Analyse stimmt, wird es keine Ruhe für Frankreich geben. Immer wieder neue Protestwellen werden entstehen, in mutmaßlich schnellerer Frequenz, so lange, bis sich am Aufbau der Republik etwas ändert. So könnte die Macht des Präsidenten beschränkt und die Rolle der Kommunen gestärkt werden. So eine Verfassungsänderung könnte Macrons Erbe werden. Bis die sechste Republik kommt, gilt aber weiterhin die speziell französische Gewaltenteilung:

    Heute hat Frankreich drei Gewalten: die Präsidentschaft, die Justiz und die Straße.

    Hinweis: Falls der Text eine Paywall hat, den Titel googeln. Bei mir war er so ohne Paywall.

    Financial TimesIs France on the road to a Sixth Republic?Autor: Simon Kuper



    Wie agierte die große Politik bis zum Beginn des großen Kriegs?


    piqer: Achim Engelberg

    Dieser Dreiteiler lohnt sich, weil er aus der Perspektive westlicher Politiker den Weg in den großen Krieg im Osten zeigt. Er beginnt mit den Massenprotesten 2013/14 in der Ukraine, die heute etwas pathetisch als „Revolution der Würde“ oder „Euromaidan“ bezeichnet werden. Allein die Dauer der Demonstrationen, die nicht auf die ukrainische Hauptstadt Kiew beschränkt waren, zeigt, dass die zuweilen anzutreffende Bezeichnung als „Putsch“ eine Verleumdung ist. Am Ende flieht der damalige ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch nach Russland. Putin schickt Truppen auf die Krim. Im Donbass beginnt der Krieg und der Malaysia-Airlines-Flug 370 wird abgeschossen.

    Von den Treffen und Telefonaten berichten führende westliche Politiker wie David Cameron, François Hollande oder José Manuel Barroso, aber auch der damals neu gewählte ukrainische Präsident Petro Poroschenko kommt zu Wort. Obwohl in Minsk ein Waffenstillstand vereinbart wird, geht der Krieg weiter. José Manuel Barroso, damals Präsident der Europäischen Kommission, erzählt von einem Treffen mit Putin, der glaubte, von der Krim könne er in weniger als vierzehn Tagen bis nach Kiew durchbrechen. Ein sprechendes Detail. Der damalige französische Präsident François Hollande zieht die Lehre:

    Bestraft man vorher nicht hart genug, muss man nachher sehr hart bestrafen.

    In der zweiten Folge wird der Syrienkrieg beleuchtet. Hier scheinen die Tage des syrischen Diktators Baschar al-Assad gezählt. Durch die Entsendung russischer Streitkräfte nimmt der Krieg 2015 eine andere, unvermutete Wendung.

    Die dritte Folge schildert den Weg vom kleinen in den großen Krieg. Dabei erzählt der CIA-Direktor Bill Burns von seiner Geheimmission in Moskau, bei der er Putin mitteilte, die US-amerikanischen Geheimdienste seien über den geplanten großflächigen Überfall auf die Ukraine informiert. Die Weichen in Richtung einer Ausweitung der Kriegszone waren aber schon gestellt. Der Dreiteiler endet in der Nacht des 24. Februar 2022, als an mehreren Fronten russische Truppen einmarschieren und versuchen, die Ukraine zu überrollen.

    Der Film gibt Einblicke nicht nur in die Vorgeschichte des Krieges, sondern zeigt aus der Perspektive westlicher Spitzenpolitiker und Botschafter, wie internationale Politik funktioniert. Alle Folgen sind bis zum 16. Oktober 2023 in der arte-Mediathek.

    ArteWer ist Wladimir Putin?



    Die globale Energiewende wird nicht an Rohstoffen scheitern


    piqer: Ole Wintermann

    In der Fraktion der Klimawandelleugner sowie unter den Befürwortern eines „Weiter-So“ des fossilen Wirtschaftens wird immer wieder auf den immensen Bedarf an seltenen Erden und anderen Materialien (Zement, Stahl etc.) hingewiesen, die die Energiewende hin zu einer rein elektrischen Wirtschafts- und Lebensweise mit sich bringen würde.

    Eine Studie, die bei MIT Technology Review vorgestellt wird, hat darauf nun eine eindeutige Antwort gefunden: Alle derzeit in Produkten verarbeiteten Materialien, mit denen die Infrastruktur einer Energiewende aufgebaut wird, sind im ausreichenden Maße vorhanden. So wird der Mensch für die Energiewende allein in den nächsten 27 Jahren so viel Kupfer abbauen müssen wie in der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor insgesamt bereits abgebaut worden ist. Auch die durch den Abbau und die Verarbeitung der Rohstoffe entstehenden CO2-Emissionen sind nicht so umfangreich wie vermutet und werden sowieso durch die positiven Folgeeffekte der Energiewende um ein Vielfaches übertroffen. So wird kalkuliert, dass durch den gesamten Umbau der Energieinfrastruktur in den nächsten drei Jahrzehnten gerade einmal soviel CO2-Emissionen entstehen werden, wie derzeit in nur einem Jahr durch das Verbrennen fossiler Energieträger produziert werden.

    Ein anderer Aspekt, der aber dezidiert nicht Gegenstand der Studie gewesen ist, ist die Frage der Umweltverträglichkeit und der sozialen Folgekosten der Tätigkeiten im Zuge des Abbaus der Rohstoffe. Hierauf verweisen die Studienautoren und rufen dazu auf, auch in dieser Frage Transparenz über Handlungsansätze hin zum besseren zu entwickeln.

    technology reviewYes, we have enough materials to power the world with renewable energyAutorin: Casey Crownhart



    Was ist von Chinas 12-Punkte-Friedensplan zu halten?


    piqer: Jürgen Klute

    Am 1. Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine, am 24. Februar 2023, hat die chinesische Regierung ein 12-Punkte-Papier vorgelegt, in dem sie Eckpunkte für eine Beendigung des Krieges benennt. Es wurde im Westen überwiegend mit Skepsis aufgenommen. Ein häufig zu lesender Einwand ist, dass die chinesische Seite nicht unparteiisch, nicht neutral sei. Das ist ohne Zweifel richtig.

    Aber welcher von den in Frage kommenden Staaten, die über ausreichend politischen und militärischen Einfluss verfügen, um auf Russland Einfluss nehmen zu können, wäre neutral? Die USA und die Nato sind ebenso parteiisch wie China. Neutralität und Unparteilichkeit zum Kriterium für eine glaubhafte Vermittlerrolle in diesem Krieg zu machen, ist also wenig zielführend, weil es keine relevanten Akteure in diesem Konflikt gibt, die neutral oder unparteiisch sind. Politik heißt in einem solchen Kontext, die Packenden zu finden, die sich zu einem für alle direkt Beteiligten zu einem akzeptablen und tragfähigen Interessensausgleich zusammenbinden lassen.

    Daher halte ich es für sinnvoll, sich die Vorschläge der chinesischen Regierung genauer anzuschauen und nach möglichen Anknüpfungspunkten zu suchen, die Perspektiven für eine Beendigung des Krieges und die Entwicklungen eines langfristig tragfähigen Friedensvertrages eröffnen. In den letzten zwei Wochen sind mir vier Artikel aufgefallen, die in die von mir gezeigte Richtung denken und argumentieren. Die will ich hier kurz vorstellen und zur Lektüre empfohlen.

    Da ist zunächst die Empfehlung, auf die sich dieser Piq unmittelbar bezieht: Eine detaillierte und differenzierte Analyse des chinesischen Papiers, veröffentlicht von Felix Wemheuer, Sinologe an der Universität Köln, in der Luxemburger Zeitung WOXX. Wemheuer arbeitet sehr genau die Stärken und Schwächen des chinesischen Papiers heraus.

    Der zweite Artikel erschien am 18.03.2023 in der taz unter dem Titel „China ist in einem Dilemma“, geschrieben von China-Experte Cheng Li. Für Li leidet auch China unter diesem Krieg und ist durchaus an dessem Ende interessiert. Allerdings, so legt Li dar, hat China eher ein Interesse an einer multipolaren Weltordnung und von daher eben kein Interesse an einer zu weitgehenden Schwächung Russlands bei einer gleichzeitig starken erneuten Zunahme einer globalen Dominanz der USA. Zwischen diesen Polen sucht China nach Li’s Einschätzung nach einer politischen Lösung des jetzigen Krieges zwischen Russland und der Ukraine.

    Am 21.03.2023 veröffentlichte die Frankfurter Rundschau ein Interview mit Wolfgang Ischinger, dem früheren Chef der Münchner Sicherheitskonferenz. Überschrieben ist das Interview mit dem Titel „Wolfgang Ischinger: Für China ist es nützlich, wenn der Ukraine-Krieg andauert“. Dieser Titel klingt allerdings negativer als Ischinger dann im Interview klingt:

    „Ich hielt und halte es für einen strategischen Fehler, Chinas Papier vom Tisch zu wischen. Unter den vorgelegten zwölf Punkten finde ich exakt einen, den der Westen tatsächlich ziemlich kategorisch ablehnen muss. Das ist der Punkt, in dem China sagt: Sanktionen sind so lange illegal, wie sie nicht vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mandatiert sind. Da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn dann müsste Russland gegen sich selbst Sanktionen erlassen. In allen anderen elf Punkten ist meines Erachtens hinreichend viel Fleisch am Knochen, um in ein Gespräch mit der chinesischen Seite einzusteigen.“

    Ischinger sieht zwei wesentliche Probleme auf Seiten des Westen. Zum einen hält er die EU bislang für unzureichend vorbereitet auf die Zeit nach einem Ende der Kampfhandlungen. Und in den USA sieht er einen Mangel an einem konstruktiven Umgang mit China.

    Und schließlich möchte ich noch auf einen interessanten Text zu Clausewitz hinweisen – also zu dem nicht ganz unbekannten preußischen Kriegstheoretiker. Es ist ein Essay von Christian Th. Müller in der taz vom 23.03.2023: „Krieg in der Ukraine: Frag mal Clausewitz“. Müller ist außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam und hat sich sich in seiner bisherigen Forschungsarbeit intensiv mit Clausewitz und seiner Theorie zum Krieg befasst.

    Auf dem Hintergrund der Theorie von Clausewitz analysiert Müller die derzeitige Debatte um den Ukraine-Krieg. Sein Hauptkritikpunkt: Für einen Krieg seien keineswegs die einzelnen Waffengattungen und Waffenlieferungen, die seit Beginn des Krieges im Zentrum der Debatten im Westen stehen, entscheidend, sondern entscheidend sei vielmehr das politische Ziel und die (sicherheits-)politische Strategie, die mit einem Krieg verbunden sind und den Krieg prägen. Für Müller mangelt es dem Westen aber genau daran. Er fasst seinen Essay mit den folgenden Sätzen zusammen:

    „Das reicht sicherlich nicht aus, um Kriege zu gewinnen. Aber es bietet gute Voraussetzungen dafür, schwerwiegende strategische Fehler und deren nicht selten gravierenden Folgen zu vermeiden. Seine wohl wichtigste Erkenntnis ist aber die der umfassenden politischen Bedingtheit eines jeden Kriegs. Kriege sind dabei nicht nur politische Akte, sondern sie werden auch durch die ihnen zugrunde liegenden politischen Verhältnisse und Motive geprägt.

    Der entscheidende Gesichtspunkt bei ihrer Betrachtung ist daher immer der politische. Ohne den Krieg zunächst politisch zu denken, die politischen Verhältnisse zu analysieren und die politischen Zwecke festzulegen, ist die Entwicklung einer Strategie, die zum gewünschten politischen Ergebnis führt, logischerweise nicht möglich.

    Mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet dies, dass es höchste Zeit ist für eine umfassende Debatte darüber, wie dieser Krieg beendet und wie die sicherheitspolitische Ordnung in Osteuropa sowie das Verhältnis zu Russland künftig gestaltet werden soll.“

    Müller geht zwar auf das chinesische 12-Punkte-Papier nicht ein. Aber in den von Müller benannten zentralen Punkten scheint das chinesische 12-Punkte-Papier sich von der westlichen Betrachtungsweise des Krieges deutlich abzusetzen: Es denkt diesen Krieg politisch, begreift ihn als „politischen Akt“. Auch die Argumentation von Ischinger unterstreicht diesen Unterschied. Demnach läge die Chance und die Stärke des chinesischen 12-Punkte-Papiers darin, den Krieg wieder als „politischen Akt“, den Krieg wieder in seiner politischen Dimension zu begreifen. Für die von vielen zu recht geforderte politisch-diplomatische Beendigung des Krieges wäre das eine fundamentale Voraussetzung: Wer den Krieg nicht politisch, nicht als „politischen Akt“ denken kann, kann ihn schlecht politisch-diplomatisch beenden.

    Zum Weiterlesen: Am 25.02.2023 habe ich einen Piq zu den russischen Reaktionen auf Chinas 12 Friedensvorschläge veröffentlicht.

    woxxStrategische Autonomie gesuchtAutor: Felix Wemheuer



    Warum der Norden billigen Strom produziert, aber nichts davon hat


    piqer: Rico Grimm

    Einen für alle innerdeutschen Energiedebatten wichtigen Text hat Petra Pinzler bei ZEIT Online geschrieben. Sie zeigt darin, wie der deutsche Strommarkt aufgebaut ist. Falls Ihr das für eine gähnend langweilige Frage haltet, kann ich das nicht verstehen. Denn der deutsche Strommarkt weist einige Merkwürdigkeiten auf, mit denen du auf jeder (etwas nerdigeren) Cocktailparty glänzen kannst:

    1. Der billigste Strom Deutschlands entsteht im Norden. Dort, wo die ganzen Windräder stehen. Der teuerste im Süden. Dort, wo zu wenig Windräder stehen.

    2. Weil es ein Markt ist, sollte dieser billigere Strom eigentlich die Preise überall im Land senken. Aber er kommt nicht immer im Süden des Landes, in Bayern und Baden-Württemberg, an. Es mangelt an Hochspannungsleitungen. Die Folge: Windräder im Norden werden heruntergeregelt. Noch eine Folge: Im Süden müssen manchmal Gaskraftwerke anspringen.

    3. Weil am Strommarkt immer der teuerste Erzeuger den Preis setzt und Gaskraftwerke oft die teuersten sind, setzt der teure Süden auch die Preise für den billigen Norden.

    4. Den Ausbau von Stromnetzen finanzieren die Stromkunden – aber nur diejenigen, die in der Region wohnen, in der das Netz gebaut wird. Das ist Folge einer politischen Entscheidung. Da der Süden wenig baut und der Norden viel, kann es passieren, dass ein Mensch aus Niedersachsen, umgeben von Windfarmen, mehr für seinen Strom zahlt als ein Mensch aus Bayern.

    Die ZeitWarum Sie Ihre nächste Stromrechnung an Markus Söder schicken solltenAutorin: Petra Pinzler



    Was Armut mit unserem Gehirn macht


    piqer: Rico Grimm

    Es ist nicht überall zu hören und auch nicht von jedem. Aber immer wieder schwingt in deutschen Debatten über Vermögen, Einkommen und Ungleichheit mit, dass arme Menschen vor allem selbst schuld seien an ihrer Armut. „Sollen sie sich halt mal mehr anstrengen“, so ungefähr.

    Was niemand bei solchen leicht daher gesagten Sprüchen mitdenkt: Dass Armut selbst es schwerer macht, der Armut zu entkommen. Dafür gibt es ein ganzes Bündel an Gründen. Auf drei aus der psychologischen Ecke schaut in diesem sehr empfehlenswerten Newsletter Bent Freiwald. Er beschreibt, basierend auf Studien, was Armut mit dem Gehirn macht:

    1. Armut stresst. Unter Stress lässt sich schlechter arbeiten, lernen, konzentrieren. Und in der Folge auch schlechter das Geld verdienen, das einem aus der Armut heraushelfen kann.

    2. Armut lenkt ab. Wer wenig Geld hat, muss ständig aufs Geld achten. Und übersieht sogar die Dinge, die ihm helfen könnten.

    3. Armut beeinträchtigt die Entwicklung des Gehirns. Wie viel Geld die Eltern haben, das lässt sich schon an der Gehirnentwicklung von Kindern zeigen.

    steadyhqWie Armut die Selbstkontrolle schwächtAutor: Bent Freiwald



    Die traurige Seele des Metaverse


    piqer: Jannis Brühl

    Viel zu selten gehen Journalisten „großen“ Geschichten noch einmal nach, lange nachdem sie die Schlagzeilen nicht mehr beherrschen. Deshalb habe ich mich so über diese lange Reportage von Paul Murray im New York Magazine gefreut. Er hat einen längeren Selbstversuch im Metaverse unternommen, als die breite Öffentlichkeit längst das Interesse an Mark Zuckerbergs ambitioniertem Mega-Virtual-Reality-Projekt verloren hatte. Das Ergebnis ist nicht nur besser als die Selbstversuchs-Artikel aus der Startphase von Metas VR-Welt „Horizon Worlds“ und anderer digitaler Welten. Der Artikel ist auch erzählerisch großartig und unfassbar witzig. Murray schafft es, aus der unausgereiften Technik sowie seinen schrägen Begegnungen mit Kindern, die nur für obszöne Voicechats im Metaverse sind, und allerlei Außenseitern aus ganz Amerika Comedy-Gold zu gewinnen.

    Am Ende dreht sich die Story aber. Der Ire Murray ist auch im Metaverse, um der Einsamkeit seiner neuen Heimat USA zu entrinnen, wo er niemanden kennt. Es stellt sich heraus: Die Freaks aus dem Metaverse, die er trifft, sind mehr als lachhafte Avatare ohne Beine auf der Suche nach VR-Pornos. Sie sind auch: noch viel einsamer als er.

    Lesenswert bis zum Schluss.

    NYMAGWho Is Still Inside the Metaverse?Autor: Paul Murray


    Info: https://makronom.de/sechste-republik-armutsfalle-strommarkt-43836?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sechste-republik-armutsfalle-strommarkt

    29.03.2023

    Die EU verbietet den Verbrenner – ausser bei Porsche

    lostineu.eu, 29. März 2023

    War es das wert? Nach wochenlangem Gezerre kommt nun doch das endgültige Verbrenner-Aus für neue Kraftfahrzeuge. Die FDP bekam eine Hintertür für E-Fuels und Porsche, doch wirklich technologieoffen ist der Kompromiß nicht.


    Das Drama ist vorbei: Nach einer wochenlangen Hängepartie wegen deutscher Sonderwünsche haben die Energieminister der EU endgültig grünes Licht für das Aus von Verbrennungsmotoren gegeben. Um das Veto aus Berlin zu überwinden, wurde zugleich eine Hintertür für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) geöffnet.


    Damit dürfen ab 2035 in der EU keine Autos mit Benzin- oder Dieselmotor neu zugelassen werden. Dies soll die CO2-Emissionen im Straßenverkehr auf Null reduzieren. Die Sonderregeln für E-Fuels, auf denen die FDP bestanden hatte, will die EU-Kommission erst später vorlegen. Dabei zeichnen sich aber jetzt schon Probleme ab.


    Für den Kompromiss stimmten 23 EU-Staaten. Bulgarien und Rumänien enthielten sich, Italien und Polen stimmten dagegen. Die Regierung in Warschau nannte die Pläne unrealistisch; sie fürchtet steigende Preise für Fahrzeuge. Italien wollte eigentlich noch eine Ausnahme für Biosprit, konnte sich jedoch nicht durchsetzen.


    Der nun beschlossene Kompromiss war erst am Wochenende eingefädelt worden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und EU-Klimakommissar Frans Timmermans einigten sich nach zähen Verhandlungen darauf, das Verbrenner-Verbot um eine Ausnahme für Autos zu ergänzen, die ausschließlich mit E-Fuels betrieben werden.


    Bisher gibt es diese Autos aber noch gar nicht – ebenso-wenig wie die versprochene technische Einrichtung, die erkennen soll, ob ein Fahrzeug ausschließlich E-Fuels tankt. Die neuen synthetischen Kraftstoffe gelten als ineffizient und teuer; zudem sind sie Mangelware. Nur Porsche und Ferrari setzen auf synthetischen Treibstoff….


    Dies ist jedoch nicht das einzige Problem. Der Kompromiss wirft auch rechtliche und politische Fragen auf. So will die EU-Kommission eigens für E-Fuel-Autos einen neuen Zulassungsrahmen schaffen. Zudem ist ein so genannter delegierter Rechtsakt geplant, um die neue Fahrzeugklasse in die bestehende EU-Gesetzgebung einzufügen.


    „Das bis Herbst 2024 zu schaffen, ist ehrgeizig“, heißt es in der Brüsseler Behörde. Es sei auch unklar, ob sich für einen delegierten Rechtsakt die nötige politische Unterstützung finden werde. Notfalls müsse die E-Fuels-Regulierung bis 2026 warten – dann ist ohnehin eine Überprüfung der einschlägigen EU-Gesetze geplant…



    1 Comment


    WBD
    29. März 2023 @ 09:52

    Ein groteskes Spiel. Da soll also tatsächlich ein Treibstoff zusätzlich bei den Tankstellen vorrätig gehalten werden, dessen Herstellung mehr Energieaufwand erfordert, als beim Verbrennen dieses Kraftsoffes ensteht? Und all die Zauberlehrlinge in Berlin und Brüssel machen das mit??
    Mag ja sein, daß es dann neben Ferrari und Porsche dann auch andere Autos geben wird, die sich auf diesen Weg begeben werden, eine Steuerbegünstigung für diesen Superstoff ist ja schon versprochen…


    Info: https://lostineu.eu/verbrenner-aus-kommt-sicher-e-fuels-vielleicht


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Regierungskrise in Deutschland, Regimekrise in Frankreich?


    lostineu.eu, vom 28. März 2023

    In Berlin tagt der Koalitionsausschuß nun schon drei Tage – bisher ohne Ergebnis. Derweil erlebt Paris den zehnten Aktionstag gegen die Rentenreform. Die beiden größten und wichtigsten EU-Länder sind gelähmt.

    Olaf Scholz und Emmanuel Macron – zwei Führer ohne Gefolgschaft? Fast sieht es so aus. Scholz schafft es offenbar nicht mehr, die drei Flügel seiner “Fortschritts-Koalition” unter ein Dach zu bringen.

    “Wir haben ganz offensichtlich in Deutschland eine Regierungskrise”, sagt Oppositionsführer Merz. Die Bundesregierung könne sich in wesentlichen Fragen nicht mehr einigen. “Sie hat in den letzten Tagen und Wochen permanent öffentlich gestritten.”

    In der EU gebe es besorgte Stimmen über den Zustand der Bundesregierung, so Merz. “Deutschland ist in Brüssel mittlerweile als Totalausfall registriert. Ein Land, auf das man nicht mehr zählen kann.

    Ganz so schlimm ist es zwar nicht – immerhin wurde soeben der Streit über das Verbrenner-Verbot und die E-Fuels ausgeräumt. Aber von einer deutschen “Führung” in Brüssel kann aktuell keine Rede sein. Berlin wirkt wie gelähmt.


    Noch ernster ist die Lage in Paris. Dort hat Präsident Macron mit seiner Rentenreform einen regelrechten Volksaufstand ausgelöst. Die Regierung muss sich vor den Franzosen verstecken, die Minister bekamen Ausgangsverbot.

    Zudem verschärft Macron die Repression. Am zehnten Aktionstag waren 13 000 Polizeibeamte im Einsatz, fast die Hälfte von ihnen in Paris. Die Regierung warnte, radikale Demonstranten wollten “zerstören, Polizisten verletzen und töten”.

    Sogar die Gewerkschaften warnen vor einer Eskalation der Gewalt. So könne es nicht weitergehen, so der Tenor in den französischen Medien. Derweil wirft die britische “Financial Times” die Frage auf, ob Frankreich auf dem Weg in die 6. Republik sei.

    Regierungskrise in Berlin, Regimekrise in Paris? Die EU-Politiker haben allen Grund, sich Sorgen zu machen. Bisher herrscht in Brüssel aber immer noch “Business as usual”. Ob “Green Deal” oder Rentenreform – niemand stellt den EU-Kurs in Frage…

    Siehe auch “Scholz und Macron: Der Realität entrückt” sowie “Heißer Frühling in EUropa”

    P.S. Nach rund 30-stündigen Beratungen hat sich die Ampel doch noch irgendwie geeinigt. Die ersten Stellungnahmen klangen allerdings mehr nach einem unentschiedenen Sowohl-als-auch (Ausbau von Straße UND Schiene) als nach einer klaren Richtung. Einig war man sich wohl nur, dass man weiterregieren will…


    12 Comments


    1. Arthur Dent
      29. März 2023 @ 09:07

      @Thomas Damrau
      “Klimaschutz” der Ampel kommt zunehmend aus der Wünsch-dir-was-Kiste. Fragen nach sinnvoll oder überhaupt machbar werden gar nicht gestellt. Auch von Journalisten der führenden Printmedien und des ÖRR nicht. In großer Geschwindigkeit werden LNG-Terminals gebaut – wozu, wenn doch die Gasheizungen verschwinden sollen? “Habecks Heizungsplan” für die Republik dürfte etwa 1.000 Milliarden Euro kosten – wer soll die bezahlen? Antwort: Darüber muss die Politik noch nachdenken. Die Wärmepumpe ist nicht klimafreundlich, nicht mal zu 65% , das lässt der Strommix nicht zu. Wenn in Kürze die AKWs abgestellt werden, dann muss noch mehr Strom durch Kohle erzeugt werden. Wir betreiben WP mit Kohlestrom. Ganz großes Kino. Durch die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrs und der Heizungen wird sich zukünftig der Strombedarf in Deutschland vervierfachen. Wo kommt der her? Politik hüllt sich in Schweigen. ThyssenKrupp will grünen Stahl herstellen und benötigt dafür 720.000 Tonnen grünen Wasserstoff. Allein dafür müssten 3.000 zusätzliche Windräder aufgestellt werden. Im Moment wird durchschnittlich 0,5 Windräder am Tag in Deutschland fertiggestellt. Die größte Sorge der Journalisten ist aber, dass die Politiker sich zanken und nicht mehr ganz doll liebhaben.

    Reply

  • Thomas Damrau
    29. März 2023 @ 07:05

    @Arthur Dent
    Der Koalitionsausschuss hat sich zu Lasten des Klimaschutzes geeinigt ( https://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-gruene-fdp-was-die-ampel-beim-koalitionsausschuss-vereinbart-hat-a-667f58f8-a5c2-479a-8032-b81fd9f274be ):
    – Ziele beim Klimaschutz werden immer weniger konkret und nachprüfbar: „Wir müssen halt alle irgendwie …“
    – Klimaschutz wird immer mehr zur reinen Technologiefrage.
    – Viele Streicheleinheiten für die Autofahrer.
    – Viel Nebel: „Energie müsse in Zukunft deutlich effizienter eingesetzt werden als bislang“. Könnte man als „Tempo-Limit + keine eFuels“ lesen. Ist aber sicher nicht so gemeint.

    Passt aber zum Zeitgeist: Auch auf europäischer Ebene wird es immer wolkiger beim Klimaschutz.

    Reply

  • KK
    29. März 2023 @ 01:50

    @ european:
    Macron kann in Frankreich nicht wiedergewählt werden… er bereitet wohl den Boden für höhere und ganz sicher auch noch deutlich lukrativere Weihen, wo nicht die Franzosen über den zu Weihenden bestimmen, sondern die, die von dieser undemokratischen Massnahme profitieren…

    Reply

  • Arthur Dent
    29. März 2023 @ 00:07

    Nach einem am 17.03. auf Le Monde erschienenen Artikel behauptet Macron, die Reform sei notwendig, um sich an den Finanzmärkten weiterhin finanzieren zu können – Entweder Reform oder Bankrott – er steht unter angeblich dem Druck der Staatsverschuldung
    Marktkonforme Demokratie fußt halt auf Märkten und Investoren und nicht mehr auf der Volkssouveränität.

    Reply

  • european
    28. März 2023 @ 21:13

    Ich frage mich die ganze Zeit nach dem Sinn dieser Reform. Den Rahmenbedingungen und Daten zufolge war sie nicht nötig und ergibt überhaupt keinen Sinn. Warum peitscht Macron diese Reform ausgerechnet jetzt in dieser brisanten Zeit gegen jede Vernunft durch?

    Egal, wie ich es drehe und wende, ich komme zu keinem schlüssigen Ergebnis.

    Reply

    • ebo
      28. März 2023 @ 21:43

      Das Timing habe ich auch nicht verstanden. Sowas macht man nicht inmitten der schlimmsten Krise mit Krieg und Inflation, noch dazu ohne eigene Mehrheit. Offenbar steht Macron unter Druck…

      Reply

  • Arthur Dent
    28. März 2023 @ 20:12

    Warum keine Sanktionen gegen Frankreich wegen übermäßiger Polizeigewalt gegen Demonstranten? Wo ist denn unsere wertebasierte AußengenscherIn? Der Koalitionsausschuss geeinigt: Deutschland wird weiterhin gut regiert, alle können demnächst alles, es wird auch alles teurer, gibt aber auch mehr Zuschüsse und längere Übergangsfristen. Lang lebe der Klimaschutz.

    Reply

    • Pjotr
      28. März 2023 @ 22:20

      „Druck“ – von wem? Etwa das französische Kapital?

      Reply

      • ebo
        28. März 2023 @ 22:23

        Das Kapital, die Märkte, die EU… Und dann will er zeigen, dass er “führen” kann… Die Konkurrenz mit Deutschland und Polen ist hart!

  • Thomas Damrau
    28. März 2023 @ 18:21

    Die deutsche Regierung muss sich eingestehen, dass sich die Meinungsverschiedenheiten nicht durch „Lass uns mal darüber reden – dann werden wir einen Kompromiss mit Maß und Mitte finden“ lösen lässt.
    Jedes KI-System wird die Arbeit verweigern, wenn man vom ihm eine Lösung unter den folgenden Randbedingungen fordert:
    – Die Welt soll gerettet werden.
    – Ein umfangreicher Umbau unserer Energieversorgung soll finanziert werden.
    – Der ärmere Teil der Bevölkerung soll nicht endgültig hinten runterfallen.
    – Die Wohnungsnot soll bekämpft werden.
    – Der Wohnungsbestand soll general-saniert werden.
    – Handwerkliche und soziale Berufe sollen durch bessere Bezahlung attraktiver werden.
    – Der bürgerliche Mitte soll weiter mit der Aussicht auf „mein Haus, mein Urlaub, mein SUV“ motiviert bleiben.
    – Die oberen Zehntausend sollen weiter Geld scheffeln können.
    – Der Spaß am Autofahren soll nicht eingeschränkt werden.
    – Die Industrie soll nicht geschädigt werden.
    – Autobahnen, ÖPNV und Bahn sollen gleichzeitig ausgebaut werden.
    – Die Ukraine soll unlimitiert mit Geld und Waffen alimentiert werden.
    – Russland soll boykottiert werden.
    – Die Handelsbeziehungen zu China sollen eingeschränkt werden.
    – Die Ausbeutung der Länder des Südens soll reduziert werden.
    – Die Länder des Südens sollen in ihrer Entwicklung und beim Einstieg in erneuerbare Energien unterstützt werden.
    – Die Rüstungsausgaben sollen massiv steigen.
    – Zusätzliche Schulden sind tabu.
    – Steuererhöhungen sind tabu.
    – Besitzstände sollen nicht angetastet werden.
    – ……

    Da helfen werden Nachtsitzungen noch Quanten-Computer: Das geht einfach nicht …

    Auf europäischer Ebene ließe sich eine ähnlich widersprüchliche Anforderungsliste zusammenstellen. Nur wird auf europäischer Ebene nicht in der Nacht debattiert, sondern autokratisch dilletiert.

    Reply

    • KK
      28. März 2023 @ 18:48

      “ – Die oberen Zehntausend sollen weiter Geld scheffeln können.“

      Das ist die oberste Priorität, dem sich alles andere ohnehin unterordnen muss!
      Es wäre nämlich genug Geld für alle und vieles (nicht alles) aus der obigen Liste da, wenn es anders verteilt wäre und zukünftig auch würde.

      Reply

  • KK
    28. März 2023 @ 17:15

    „Ob “Green Deal” oder Rentenreform – niemand stellt den EU-Kurs in Frage…“

    …und den Ukraine-Kriegskurs in Richtung weiterer Eskalation erst recht nicht, nicht wahr? Da wird schon gar nicht mehr in den Parlamenten drüber diskutiert, da wird einfach von oben her bestimmt.


  • Info:


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    “Westliche Doppelmoral” und europäische “Beihilfe zu Straftaten”


    Die EU präsentiert sich gern als Wertegemeinschaft, die den Opfern hilft und die Täter bestraft – ungeachtet ihrer Herkunft. Doch die Praxis sieht anders aus, wie zwei Berichte von “Amnesty International” und der UN zeigen.

    Die Vereinten Nationen werfen der EU Beihilfe zu Straftaten in Libyen vor. Zu diesem Ergebnis kommt ein UN-Bericht, wie die “Tagesschau” meldet.

    In den Haftanstalten unter der Kontrolle der libyschen Küstenwache würden Menschen gefoltert, erpresst, vergewaltigt und ermordet, andere würden wie Sklaven verkauft und teils sexuell ausgebeutet – ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

    Die EU müsse ihre Unterstützung für die libysche Küstenwache überdenken, forderte Chaloka Bayani, der mit anderen unabhängigen Experten im Auftrag des UN-Menschenrechtsrats die Lage in Libyen seit 2016 untersucht hat.

    Die EU wies alles zurück. “Wir finanzieren keine libyischen Stellen”, entgegnete der Sprecher von EU-Chefdiplomat Borrell. Auf wiederholte Nachfragen zu gesunkenen Flüchtlingsbooten wollte er jedoch keine Stellung nehmen.

    Noch schwerwiegender sind die Vorwürfe von Amnesty. Die EU und die USA praktizierten eine Doppelmoral.

    Die “entschlossene Reaktion” des Westens auf Russlands Aggression gegen die Ukraine stehe “in scharfem Kontrast zu einem beklagenswerten Mangel an sinnvollen Maßnahmen gegen schwerwiegende Verletzungen durch einige ihrer Verbündeten, darunter Israel, Saudi-Arabien und Ägypten”, kritisierte die Menschenrechtsorganisation in ihrem Jahresbericht 2022/23.

    Der Generalsekretär von Amnesty International Deutschland, Markus Beeko, sagte, wer die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber anderen Ländern einklage und einfordere, müsse auch vor der eigenen Tür kehren.

    Zwar sei der Umgang vieler EU-Länder mit Menschen aus der Ukraine “positiv zu vermerken”. Doch gleichzeitig missachteten sie an Europas Grenzen die Rechte von Flüchtlingen aus anderen Regionen der Welt.

    Libyen ist dafür nur ein Beispiel…

    Mehr zum Umgang der EU mit den Menschenrechten hier




    4 Comments

    1. Hekla
      29. März 2023 @ 07:51

      @european:
      „Es geht nur um Macht und Geld. Sonst nichts. Und was alles versenkt wurde, sparen die Kriegstreiber anschließend bei den Bürgern zuhause wieder ein, an Familien, Kindern, Schulen, Gesundheit, Infrastruktur uvm. Es ist immer dasselbe.“

      Das kann man auch gerade sehr schön in Deutschland beobachten: Ukraine-Militärhilfe von 3 auf 15 Milliarden erhöhen, gleichzeitig die aktuellen Tarifforderungen für Bund und Kommunen als völlig „überzogen“ bezeichnen und schon mal andiskutieren lassen, das Streikrecht einzuschränken.
      Und wieder zahlen WIR für DEREN Krieg, den die meisten von uns – behaupte ich mal – gar nicht wollen.

      Reply

    2. KK
      28. März 2023 @ 16:21

      @ european:
      „Immer wenn die USA/Nato irgendwo „eingegriffen“ hat, ob mit oder ohne UN-Mandat, war es hinterher schlimmer als vorher.“

      Richtig; westliche Firmen haben aber auch immer prächtig daran verdient, das ist genauso gewollt!
      Erst wird am Elend verdient: Ob nun mit Waffen, Söldnerarmeen, mit Spenden und Steuergeld finanzierte „Hilfslieferungen“, danach dann am Wiederaufbau: Blackrock ist ja schon jetzt federführend mit dem der Ukraine betraut, der hunderte Milliarden oder sogar über eine Billion kosten wird.

      Reply

      • european
        28. März 2023 @ 21:09

        Oh ja.

        Wie krass das ist, beschreibt Michael Lüders in seinen Büchern, insbesondere in Hybris am Hindukusch. Sollte wirklich jeder gelesen haben. Man weiß zwischenzeitlich nicht, ob man weinen oder lachen soll. Gigantische Summen wechseln da die Besitzer, mal zu Warlords, mal zu Druglords, mal zu gekauften Regierungen um dem Westen zu zeigen, dass Afghanistan auf dem Weg in eine blühende Demokratie ist.

        Lohnt sich wirklich zu lesen. Sehr gut geschrieben und teilweise sogar unterhaltsam, weil es jede Realsatire übertrifft. Man fasst sich nur noch an den Kopf. Aber anschließend hat man keine Fragen mehr. Ich hatte jedenfalls keine mehr.

        All diese Kriege haben gar nichts mit Demokratisierung, westlichen Werten oder sogar Frauenbefreiung zu tun. Letzteres wurde gerade in Afghanistan so laut und ständig betont, um es auch noch dem letzten einzuhämmern, dass wir doch auf einer guten Mission sind.
        Genau: Wir befreien die Frauen, indem wir erst ihre Männer und damit die Ernährer der Familien umbringen und anschließend wissen die Frauen nicht, wovon sie leben sollen.

        Es geht nur um Macht und Geld. Sonst nichts. Und was alles versenkt wurde, sparen die Kriegstreiber anschließend bei den Bürgern zuhause wieder ein, an Familien, Kindern, Schulen, Gesundheit, Infrastruktur uvm. Es ist immer dasselbe.

        Reply

    3. european
      28. März 2023 @ 15:47

      Bomben bringen keinen Frieden.

      Ich kann mich erinnern, dass Gaddafi in einer seiner letzten Reden in etwa sagte: Ihr koennt mich beseitigen (oder umbringen), ihr werdet keinen Erfolg haben, sondern nur einen jahrzehntelangen Buergerkrieg. Und so ist es gekommen.

      Michael Lueders beschreibt aehnliche Zustaende in anderen arabischen Laendern, in denen westliche Bomben die Situation nur verschlimmert haben, weil diese Gesellschaften in Clans strukturiert sind. Die koennen sich durchaus auch gemeinsam gegen einen Feind von aussen kurzfristig verbuenden, wie in Afghanistan, aber danach herrschen wieder die alten Zustaende. Aehnlich auch in Syrien. Da foerdern wir die „Rebellen“, weil sie gegen Assad sind, aber die Bevoelkerung weiss, dass ihr Leben noch schlimmer wird, wenn diese „Rebellen“ erst mal an der Macht sind. Peter Scholl-Latour hat aehnliches berichtet.

      Immer wenn die USA/Nato irgendwo „eingegriffen“ hat, ob mit oder ohne UN-Mandat, war es hinterher schlimmer als vorher. Und seit dem sogenannten arabischen Fruehling, der ja auch von den USA orchestriert wurde, reissen die Fluechtlingsstroeme in Richtung Europa nicht ab.

      Bei diesem Bericht von Amnesty darf man gespannt sein, ob sie auch zurueckrudern muessen, wie bei dem Bericht ueber die Ukraine.


    Info: https://lostineu.eu/europas-miese-menschenrechts-bilanz-doppelmoral-und-beihilfe-zu-straftaten


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    28.03.2023

    Exklusiv Interview – Seymour Hersh – Wer hat Nord Streamgesprengt?

    odyssee.com, 2023-03-28

    Marc Friedrich - Investigativ-Journalist Seymour Hersh ist heute bei mir zu Gast - erstmalig auf einem deutschen YouTube-Kanal! Hersh erzählt über seine Recherchen und die Hintergründe zum besagten Artikel und gemeinsam gehen wir der Sache auf den Grund.

    URLlbry://@hyplexx#0/Exclusiv-Interview-Seymour-Hersh273-Wer-hat-Nord-Stream-gesprengt--Who-blew-up-Nord-Stream#9


    video https://odysee.com/@hyplexx:0/Exclusiv-Interview-Seymour-Hersh273-Wer-hat-Nord-Stream-gesprengt--Who-blew-up-Nord-Stream:9?src=embed&t=41.218435 Dauer 59:01 Min


    Info: https://odysee.com/@hyplexx:0/Exclusiv-Interview-Seymour-Hersh273-Wer-hat-Nord-Stream-gesprengt--Who-blew-up-Nord-Stream:9?src=embed&t=41.218435


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    weiteres:




    “Die EU sollte sich aus dieser Geiselhaft als Marionette Washingtons herausbewegen”


    odyssee.com, 2023-03-28 Gerald Grosz:  

    In einem Interview mit RT DE äußerte sich der österreichische Kolumnist, Autor und Politiker Gerald Grosz über die Verwicklung der EU in den Ukraine-Konflikt.


    "Wir haben seit 13 Monaten Sanktionen verhängt. Insgesamt zehn Sanktionspakete, die alle zu keiner Lösung geführt haben, außer in Europa selbst einen wirtschaftlichen Schaden, eine Inflation und eine Kriegswirtschaft ausgelöst haben. [...] Die Europäische Union hat sich selbst in eine Sackgasse manövriert. [...] Wir haben Milliarden Euro europäischen Volksvermögens in der Ukraine versenkt, und zwar unwiederbringlich. Das Geld sehen wir nie mehr wieder."

    Daher argumentiert Grosz, die Diplomatie sei der einzige Ausweg. Diesen Weg behinderten aber zu viele Interessen.


    "Der Weg der Lösung ist der Verhandlungstisch. [...] Natürlich haben wir jene Situation, dass der Frieden kaum Lobbyisten hat, die Waffenverkäufer hingegen in der Politik sehr viele, und natürlich manche seit 13–14 Monaten ein sehr gutes Geschäft damit machen."


    Video https://odysee.com/@RTDE:e/gerald-grosz-eu-sollte-geiselschaft-als-marionette-washingtons-herausbewegen:1?src=embed Dauer 6:0 min


    Info:  https://odysee.com/@RTDE:e/gerald-grosz-eu-sollte-geiselschaft-als-marionette-washingtons-herausbewegen:1?src=embed


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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