Das postsowjetische Russland ist tot – Eine Transformation mit offenem Ausgang
meinungsfreiheit.rtde.life, 26 Dez. 2022 13:54 Uhr, Eine Analyse von Dmitri Trenin
Russland ist im auslaufenden Jahr in eine neue Phase der Turbulenzen eingetreten und hat sich dadurch bis fast zur Unkenntlichkeit verändert. Aber wir müssen erst noch genau verstehen lernen, welche Veränderungen tatsächlich stattgefunden haben.
mentyev / SPUTNIK / AF
Der russische Präsident Wladimir Putin am 18. März 2022 bei einem Konzert zum achten Jahrestag der Wiedervereinigung der Krim mit Russland.
Um mit einem Wort zu beschreiben, wie sich das Jahr 2022 für Russland gestaltete? Ich würde sagen: Transformativ.
Das ist an sich nichts Neues. Kriege rekonstruieren ausnahmslos die Grundlagen derer, die sie führen. Der Konflikt in der Ukraine ist keine nebensächliche Angelegenheit. Bereits nach zehn Monaten scheint seine Wirkung weitaus größer zu sein als jene des Krimkriegs Mitte des 19. Jahrhunderts oder des russisch-japanischen Krieges Anfang des 20. Jahrhunderts. Die passendste Analogie, die man dazu in der russischen Geschichte finden kann, ist der Erste Weltkrieg, und das nicht nur aufgrund der Dominanz der Artillerie und der Realität der Kriegsführung in den Schützengräben.
Dieser Krieg in der Ukraine ist für Russland der erste Konflikt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, der eine – wenn auch noch begrenzte – Mobilisierung erforderte. Und er wird sicherlich auch der größte Krieg in Bezug auf die erlittenen Verluste sein.
Dieser Krieg ist jedoch nur ein gewaltsames Element in einem umfassenderen hybriden Konflikt zwischen Russland und dem kollektiven Westen. Dementsprechend wurden die sogenannten "Sanktionen aus der Hölle" verhängt und anschließend viele noch strengere Maßnahmen, die sich nur wenige Menschen noch vor einem Jahr hätten vorstellen konnten. In der Folge wurde Russland praktisch vollständig vom westlich dominierten globalen Finanzsystem ausgeschlossen. Dabei wurde der Handel mit Westeuropa, dem Hort von Moskaus traditionellen Hauptwirtschaftspartnern, stark eingeschränkt und die Beziehungen im Energiebereich zwischen der EU und Russland, die wichtigste materielle Säule der Beziehungen zu Westeuropa, wurden umgehend niedergerissen. Die Hälfte der Währungsreserven Russlands im Ausland wurden eingefroren und die Privatvermögen einiger Bürger des Landes beschlagnahmt.
Auf der politischen Seite wurde Russland nicht nur gezwungen, den Europarat zu verlassen. Außenminister Lawrow wurde von der Teilnahme an der Jahrestagung der OSZE ausgeschlossen und durfte erst im letzten Moment an der Sitzung der UN-Generalversammlung teilnehmen. Etwa zwei Drittel der UN-Mitgliedsstaaten haben Russlands Vorgehen in der Ukraine verurteilt; das Europäische Parlament hat Russland als staatlichen Sponsor des Terrorismus gebrandmarkt, und der Deutsche Bundestag hat Moskau die alleinige Schuld für die Hungersnot der frühen 1930er-Jahre in der Sowjetunion aufgebürdet, was in Bezug auf die damals betroffenen ukrainischen Gebiete heute als "Völkermord" bezeichnet wird. Die deutsch-russische Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg, eines der Wunder der Geschichte, erodierte umgehend.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, arbeiteten viele im Westen daran, so etwas wie eine moralische Hinrichtung Russlands herbeizuführen und das Land zu einer modernen Version eines Deutschland nach 1945 zu machen. Man verbietet die russische Kultur, schließt russische Sportler von internationalen Wettbewerben aus – einschließlich von der Fußballweltmeisterschaft und den Olympischen Spielen – und verbannt sogar russische Kleintiere aus Schönheitswettbewerben für Hunde und Katzen.
Das Ausmaß und die Heftigkeit dieser Breitseiten wurden von der Widerstandsfähigkeit der russischen Wirtschaft, seiner Gesellschaft und der Politik mehr als bloß aufgefangen. Das BIP des Landes ist zwar geschrumpft, aber im vergangenen Jahr um weniger als drei Prozent bei einer Inflation von etwa 12 Prozent – das ist niedriger als in vielen EU-Mitgliedstaaten. Der Bevölkerung ist es im Großen und Ganzen gelungen, sich an die neuen Umstände anzupassen, einschließlich an den völlig unerwarteten Schock der militärischen Mobilisierung.
Da viele Exporte nach Russland verboten wurden, hat das Land erneut gelernt, Produkte in großem Umfang selbst herzustellen, von Kleidung bis hin zu Passagierflugzeugen. Technologische Souveränität ist kein Schlagwort mehr, sondern Politik geworden. Die finanzielle Souveränität wird durch ein nationales Zahlungssystem und der Außenhandel unter Verwendung von binationalen Währungen, einschließlich des Rubels, gestärkt.
Westliche Restriktionen und die allgemeine Russlandfeindlichkeit haben dazu beigetragen, Restillusionen über Westeuropa und Nordamerika zu beseitigen und der längst überfälligen Neuausrichtung der russischen Außenhandelspolitik auf Asien, auf den Nahen Osten, auf Afrika und Lateinamerika kräftigen Auftrieb zu geben. Russische Eliten, die mit einer binären Wahl konfrontiert waren, haben einen Prozess der Selbstreflexion durchlaufen: Einige sind in Russland geblieben, während andere näher an ihr Vermögen im Ausland gezogen sind. Pro-westliche Bewegungen innerhalb Russlands haben die meisten ihrer wichtigsten Vorkämpfer und Anhänger verloren, von denen die meisten ausgewandert sind, während der russische Patriotismus bei vielen Bürgern gestärkt wurde. In Bezug auf Werte und Ideen wird die Kultur des Konsums von der Kultur des Gemeinwohls herausgefordert.
Kann es sein, dass die schlimmsten Zeiten auch die besten Zeiten sein können und dass das, was man derzeit in Russland erlebt, einer schöpferischen Zerstörung gleichkommt? Das mag sein, aber an der Schwelle zum Jahr 2023 stehen wir erst ganz am Anfang eines Prozesses, der verspricht, so weltbewegend zu werden wie der Untergang der Sowjetunion, aber in die entgegengesetzte Richtung geht. Es stimmt, es herrscht immer noch viel Unsicherheit. Schlechte Dinge können die guten Entwicklungen immer noch verdrängen. Ein Teil der Elite träumt immer noch davon, sich mit dem Westen zu versöhnen, selbst um den Preis einer Kapitulation, und die Geduld der einfachen Leute könnte angesichts neuer außergewöhnlicher Härten jederzeit zu Ende gehen. Es ist jedoch einfach unmöglich, die Uhr auf den 22. Februar 2022 zurückzudrehen, geschweige denn auf 2013. Das wird einfach nicht passieren.
Russland ist keine Nation, die sich an Versuch und Irrtum orientiert. Historisch gesehen bewegte sich Russland von einer Krise zur nächsten, mit Phasen des Friedens und der Ruhe – und dazwischen des unvermeidlichen Verfalls. Nach dem Ende des Krieges in Tschetschenien genoss Russland zwei Jahrzehnte Frieden, relative Stabilität und ein gewisses Maß an Wohlstand. Jetzt ist es an der Zeit, sich einer großen neuen Krise zu stellen, die gerade erst begonnen hat, nachdem die erste Ausgabe des postsowjetischen Russlands ihr Potenzial nachweislich erschöpft hat.
Die Konturen der Russischen Föderation 2.0 sind noch nicht ganz klar. Man kann nur auf eine lebensfähigere und sich selbst tragende Wirtschaft hoffen, mit unabhängigeren und solideren Finanzen; einer leistungsfähigeren technologischen und wissenschaftlichen Basis; einem gerechteren Gesellschaftsvertrag; einem politischen System, das den Bürgern gegenüber rechenschaftspflichtiger ist; einer leistungsorientierten Elite, die eher dem Allgemeinwohl als dem Individuum dient; einem Militär, das auf der nicht nuklearen Seite stärker ist; einer Außenpolitik, die sich eng mit der wachsenden globalen Mehrheit nicht westlicher Länder verbindet und – schließlich – eine zufriedenstellende Grundlage für neue Beziehungen zu Westeuropa und Nordamerika findet.
Das ist eine lange Wunschliste. Klar ist jedoch: Der Weg in eine bessere Zukunft für Russland muss in der Ukraine gelegt werden, – wenn auch zweifellos zu einem hohen Preis.
Dmitri Trenin ist Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Senior im Kollegium für Forschung am Institut für globale Ökonomie und internationale Beziehungen. Er ist zudem Mitglied des russischen Rates für internationale Beziehungen.
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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
26.12.2022
Washington versucht, islamistische Milizen in Nordsyrien wiederzubeleben
aus e-mail von Doris Pumphrey, 26. Dezember 2022, 17:04 Uhr
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26.12.2022
Krieg gegen die Ukraine Zehn schnelle Argumente für die Feiertagsgespräche
n-tv.de, vom 24.12.2022, 09:13 Uhr, Ein Gastbeitrag von Nico Lange Krieg gegen die Ukraine Zehn schnelle Argumente für die Feiertagsgespräche Ein Gastbeitrag von Nico Lange
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird über die Feiertage und zum Jahreswechsel in vielen Familien diskutiert werden. Für Debatten unter dem Weihnachtsbaum finden Sie hier einige der gängigen Fragen und Mythen - und gute Argumente, um die Diskussion zu führen.
"Immer dieser Krieg und diese Gewalt, das ist so schlimm, das muss doch mal aufhören."
Ja, es ist schlimm. Putin hat die Ukraine brutal angegriffen und die Ukraine ist gezwungen, sich zu verteidigen. Leider lässt Putin von seinem Ziel der Vernichtung der Ukraine nicht ab. Putin hat diesen Krieg angefangen, er könnte ihn jederzeit beenden, wenn er wollte.
Wir in Deutschland würden sicher auch nicht Bayern und Baden-Württemberg weggeben, damit ein Angreifer endlich Ruhe gibt, schon gar nicht an ein Regime, das foltert, vergewaltigt, entführt. Wir sollten so etwas nicht von den Ukrainern erwarten.
Krieg und Gewalt werden erst aufhören, wenn Putins Truppen aus der Ukraine vertrieben sind. Nur wenn die Ukraine stark genug ist, kann sie für den Frieden sorgen, den wir uns wünschen. Dabei müssen wir helfen.
"Aber noch nie hat jemand gegen Russland gewonnen - weder Napoleon noch Hitler. Man kann gegen Russland gar nicht gewinnen."
Niemand hat Russland angegriffen. Niemand will nach Moskau marschieren. Niemand will Russland etwas Böses.
"Gewinnen" heißt hier nur, die russischen Truppen vom Gebiet der Ukraine zurückzudrängen. Man sieht ja, dass Russland schon jetzt mehr als die Hälfte des eroberten Gebiets wieder verloren hat. Es ist also möglich.
"Naja, die Leute sollen alle für die Ukraine spenden und diese Frau von dem Selenskyj, die geht in Paris für 40.000 Euro luxuriös einkaufen!"
Olena Selenska war vom 12. bis zum 14. Dezember gemeinsam mit drei ukrainischen Ministern in Paris für eine Konferenz zur Soforthilfe für den Winter. Am 12. Dezember verbreiteten Accounts in sozialen Netzwerken die Information, sie habe für 42.000 Dollar eingekauft. Diese Accounts hatten zuvor beispielsweise auch homophobe Meldungen über Präsident Emmanuel Macron oder Infos von Covid-Leugnern verbreitet. Der erste Post stammte von einem "Oliver de Fabron" aus St. Petersburg in Florida in den USA. Einige unseriöse Internetseiten haben auf der Grundlage dieser Posts berichtet. Es gibt keinerlei Belege für so eine Shoppingtour. In seriösen Medien findet sich dazu nichts.
"Man muss bei dem Krieg auch die Vorgeschichte anschauen, die Ukrainer sind auch nicht unschuldig."
Die Ukrainerinnen und Ukrainer wollen seit einem Referendum mit 90 Prozent Zustimmung im Dezember 1991 eigenständig und unabhängig von Russland leben. Russland hat seitdem immer wieder versucht, die Unabhängigkeit der Ukraine einzuschränken.
Im Jahr 2004 setzte Putin sich für die Wahl des russlandfreundlichen Politikers Wiktor Janukowytsch ein, der versuchte, sich mit Wahlfälschungen durchzusetzen. Dies führte zur "Orangen Revolution".
Janukowytsch wurde 2010 doch noch zum Präsidenten gewählt und lehnte es im Herbst 2013 plötzlich ab, ein fertig verhandeltes Assoziierungsabkommen der Ukraine mit der EU zu unterschreiben, offenbar, weil er von Putin viel Geld versprochen bekam. Daraufhin begannen die Proteste des "Euromaidan".
Nachdem Janukowytsch 100 Demonstranten erschießen ließ, floh er aus dem Land. Russland verlor den politischen Einfluss auf die Ukraine und griff zu militärischen Mitteln, mit der Annexion der Krim und der militärischen Intervention im Donbass. Das ist die Vorgeschichte.
"Die Amerikaner und die NATO haben sich doch da eingemischt und Aufstände unterstützt und so. Der Putin hatte doch gar keine Wahl als sich zu wehren."
Die Orange Revolution und der Euromaidan wurden von der ukrainischen Zivilgesellschaft getragen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer wollen leben wie wir, frei sein und ein Teil Europas. Dafür haben sie demonstriert und dafür kämpfen sie auch jetzt.
Eigentlich wollen die Ukrainer nur selbst entscheiden, wie sie in ihrem eigenen Land leben wollen. Für Russland war das zu keiner Zeit eine Bedrohung. Offenbar sind Demokratie und Wohlstand direkt an der Grenze zu Russland aber eine Gefahr für das System Putin.
"Die Ukrainer haben doch selbst seit 2014 im Donbass die Städte beschossen, da den Strom abgeschaltet und Zivilisten umgebracht."
Solche Anschuldigungen kommen aus Russland, von unabhängigen Quellen werden sie nicht gestützt. Weder die OSZE-Beobachtermission, die mit russischem Einverständnis seit 2014 die Lage beobachtet, noch der Bericht des UNHCR vom September 2021 sehen Anzeichen für einen Genozid.
Der größte Teil der Opfer des Kriegs im Donbass kam in den Jahren 2014 und 2015 ums Leben. Danach wurde die Zahl der Opfer immer geringer. Gemäß dem letzten Bericht der OSZE kamen vom 1. Januar 2017 bis Mitte September 2020 insgesamt 161 Zivilisten ums Leben - etwa gleich viele auf beiden Seiten. Etwa die Hälfte der Opfer starben durch Unfälle mit Minen und Blindgängern.
"Viele der Waffen, die wir an die Ukrainer liefern, sind schon auf dem Schwarzmarkt aufgetaucht!"
Es stimmt, dass Europol und andere Sicherheitsbehörden vor dem möglichen Schmuggel vor allem von Kleinwaffen gewarnt haben. Gleichzeitig sind angebliche Angebote im Darknet, zum Beispiel von Stinger-Raketen in Bremen, einem Auto eines angeblichen Albaners mit Javelin-Panzerabwehrwaffen und vermeintlich gestohlene französische Caesar-Haubitzen, ganz klar als Fakes und gezielte Desinformation aufgedeckt worden. Bisher liegen keine konkreten Beweise für Schmuggel westlicher Waffen aus der Ukraine vor.
"Die Ukraine ist aber total korrupt! Und wir sollen da helfen?"
Ja, die Ukraine hat seit vielen Jahren große Probleme mit Korruption. Seit 2004 wurde jedoch bereits sehr viel dagegen unternommen. Insbesondere mit den Reformen seit 2015 wird Korruption besser bekämpft und eine starke staatliche Struktur zur Bekämpfung der Korruption aufgebaut. Die ukrainische Zivilgesellschaft und die ukrainische Öffentlichkeit machen enormen Druck, um die Korruption einzudämmen.
Obwohl die Korruption in Russland nach allen Indizes deutlich höher ist als in der Ukraine, versucht Russland immer wieder das Bild von der "korrupten" und "gescheiterten" Ukraine zu verbreiten.
Für die völkerrechtliche Bewertung eines Angriffskrieges und unsere Pflicht zur Unterstützung des Angegriffenen macht die Höhe der Korruption im Übrigen keinen Unterschied.
"Von wegen - Selenskyj war an der Front. Das ist doch alles mit einem Greenscreen produziert! Man darf doch nicht alles glauben!"
In den ersten Wochen des Krieges, als russische Mordkommandos versuchten, Präsident Selenskyj umzubringen und die russischen Truppen bereits direkt bei Kiew waren, nahm Selenskyj einige seiner Videos mit einem Greenscreen-Verfahren auf. Er verfügt über ein entsprechendes Studio und natürlich existieren davon Fotos. Auch hielt Selenskyj einmal eine Ansprache vor einem Greenscreen, damit sie als Hologramm in mehrere Städte der Ukraine gleichzeitig übertragen werden konnte.
Der Besuch in Bachmut an der Front im Dezember wie auch weitere Truppenbesuche und Termine in der ganzen Ukraine waren physische Besuche des Präsidenten. Das ist mit zahllosen Fotos und Videos, Handybildern, begleitenden Journalisten und vielem mehr ganz einfach zu belegen. Die Behauptungen, alles sei "Greenscreen", sind haltlos.
"Naja, die Krim und auch die Ukraine, die Kiewer Rus und so, das ist doch alles irgendwie schon immer Russland gewesen. Wir sollten uns da einfach raushalten!"
Die Kiewer Rus des 9. Jahrhunderts war ein multiethnisches Reich und ist nicht der Ursprung eines nationalrussischen Staates. Moskau stieg als Fürstentum erst im 14. und 15. Jahrhundert zur Vormacht im Gebiet der ehemaligen Rus' auf. Putins Russland deutet die Geschichte gezielt um und instrumentalisiert sie. Putin behauptet, Moskau habe die Aufgabe, die durch "Zufälle der Geschichte" abgespaltenen Teile der "russischen Welt" wieder einzusammeln. Damit rechtfertigt er das imperiale Streben Russlands.
Die Krim war ein islamisch geprägter Vasallenstaat des Osmanischen Reiches und wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom russischen Kaiserreich annektiert. Ab 1921 war die Krim eine autonome Republik innerhalb der Sowjetunion und wurde ab 1954 als Oblast Krim an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angeschlossen. Ab 1992 war die Krim wieder eine "Republik Krim", ab 1994 autonome Republik innerhalb der Ukraine.
Das Völkerrecht geht davon aus, dass Menschen innerhalb eines Staates selbst bestimmen können sollen, wie sie leben wollen. Die Ukraine ist ein souveräner Staat und die Menschen in der Ukraine können selbst entscheiden, wie sie leben wollen und welchen Bündnissen sie angehören. Diese Grundsätze müssen wir verteidigen.
Bonus: "Ach, dieser Selenskyj, das ist doch ein Schauspieler mit einer Koksnase. Die betrügen uns doch alle!"
"Onkel Heiner, du liest eindeutig zu viel Müll im Internet. Trink lieber deinen Eierpunsch!"
Nico Lange ist Senior Fellow der Zeitenwende-Initiative der Münchner Sicherheitskonferenz. Er lebte und arbeitete lange in der Ukraine und in Russland.
24.12.2022, 09:13 Uhr
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird über die Feiertage und zum Jahreswechsel in vielen Familien diskutiert werden. Für Debatten unter dem Weihnachtsbaum finden Sie hier einige der gängigen Fragen und Mythen - und gute Argumente, um die Diskussion zu führen.
"Immer dieser Krieg und diese Gewalt, das ist so schlimm, das muss doch mal aufhören."
Ja, es ist schlimm. Putin hat die Ukraine brutal angegriffen und die Ukraine ist gezwungen, sich zu verteidigen. Leider lässt Putin von seinem Ziel der Vernichtung der Ukraine nicht ab. Putin hat diesen Krieg angefangen, er könnte ihn jederzeit beenden, wenn er wollte.
Wir in Deutschland würden sicher auch nicht Bayern und Baden-Württemberg weggeben, damit ein Angreifer endlich Ruhe gibt, schon gar nicht an ein Regime, das foltert, vergewaltigt, entführt. Wir sollten so etwas nicht von den Ukrainern erwarten.
Krieg und Gewalt werden erst aufhören, wenn Putins Truppen aus der Ukraine vertrieben sind. Nur wenn die Ukraine stark genug ist, kann sie für den Frieden sorgen, den wir uns wünschen. Dabei müssen wir helfen.
"Aber noch nie hat jemand gegen Russland gewonnen - weder Napoleon noch Hitler. Man kann gegen Russland gar nicht gewinnen."
Niemand hat Russland angegriffen. Niemand will nach Moskau marschieren. Niemand will Russland etwas Böses.
"Gewinnen" heißt hier nur, die russischen Truppen vom Gebiet der Ukraine zurückzudrängen. Man sieht ja, dass Russland schon jetzt mehr als die Hälfte des eroberten Gebiets wieder verloren hat. Es ist also möglich.
"Naja, die Leute sollen alle für die Ukraine spenden und diese Frau von dem Selenskyj, die geht in Paris für 40.000 Euro luxuriös einkaufen!"
Olena Selenska war vom 12. bis zum 14. Dezember gemeinsam mit drei ukrainischen Ministern in Paris für eine Konferenz zur Soforthilfe für den Winter. Am 12. Dezember verbreiteten Accounts in sozialen Netzwerken die Information, sie habe für 42.000 Dollar eingekauft. Diese Accounts hatten zuvor beispielsweise auch homophobe Meldungen über Präsident Emmanuel Macron oder Infos von Covid-Leugnern verbreitet. Der erste Post stammte von einem "Oliver de Fabron" aus St. Petersburg in Florida in den USA. Einige unseriöse Internetseiten haben auf der Grundlage dieser Posts berichtet. Es gibt keinerlei Belege für so eine Shoppingtour. In seriösen Medien findet sich dazu nichts.
"Man muss bei dem Krieg auch die Vorgeschichte anschauen, die Ukrainer sind auch nicht unschuldig."
Die Ukrainerinnen und Ukrainer wollen seit einem Referendum mit 90 Prozent Zustimmung im Dezember 1991 eigenständig und unabhängig von Russland leben. Russland hat seitdem immer wieder versucht, die Unabhängigkeit der Ukraine einzuschränken.
Im Jahr 2004 setzte Putin sich für die Wahl des russlandfreundlichen Politikers Wiktor Janukowytsch ein, der versuchte, sich mit Wahlfälschungen durchzusetzen. Dies führte zur "Orangen Revolution".
Janukowytsch wurde 2010 doch noch zum Präsidenten gewählt und lehnte es im Herbst 2013 plötzlich ab, ein fertig verhandeltes Assoziierungsabkommen der Ukraine mit der EU zu unterschreiben, offenbar, weil er von Putin viel Geld versprochen bekam. Daraufhin begannen die Proteste des "Euromaidan".
Nachdem Janukowytsch 100 Demonstranten erschießen ließ, floh er aus dem Land. Russland verlor den politischen Einfluss auf die Ukraine und griff zu militärischen Mitteln, mit der Annexion der Krim und der militärischen Intervention im Donbass. Das ist die Vorgeschichte.
"Die Amerikaner und die NATO haben sich doch da eingemischt und Aufstände unterstützt und so. Der Putin hatte doch gar keine Wahl als sich zu wehren."
Die Orange Revolution und der Euromaidan wurden von der ukrainischen Zivilgesellschaft getragen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer wollen leben wie wir, frei sein und ein Teil Europas. Dafür haben sie demonstriert und dafür kämpfen sie auch jetzt.
Eigentlich wollen die Ukrainer nur selbst entscheiden, wie sie in ihrem eigenen Land leben wollen. Für Russland war das zu keiner Zeit eine Bedrohung. Offenbar sind Demokratie und Wohlstand direkt an der Grenze zu Russland aber eine Gefahr für das System Putin.
"Die Ukrainer haben doch selbst seit 2014 im Donbass die Städte beschossen, da den Strom abgeschaltet und Zivilisten umgebracht."
Solche Anschuldigungen kommen aus Russland, von unabhängigen Quellen werden sie nicht gestützt. Weder die OSZE-Beobachtermission, die mit russischem Einverständnis seit 2014 die Lage beobachtet, noch der Bericht des UNHCR vom September 2021 sehen Anzeichen für einen Genozid.
Der größte Teil der Opfer des Kriegs im Donbass kam in den Jahren 2014 und 2015 ums Leben. Danach wurde die Zahl der Opfer immer geringer. Gemäß dem letzten Bericht der OSZE kamen vom 1. Januar 2017 bis Mitte September 2020 insgesamt 161 Zivilisten ums Leben - etwa gleich viele auf beiden Seiten. Etwa die Hälfte der Opfer starben durch Unfälle mit Minen und Blindgängern.
"Viele der Waffen, die wir an die Ukrainer liefern, sind schon auf dem Schwarzmarkt aufgetaucht!"
Es stimmt, dass Europol und andere Sicherheitsbehörden vor dem möglichen Schmuggel vor allem von Kleinwaffen gewarnt haben. Gleichzeitig sind angebliche Angebote im Darknet, zum Beispiel von Stinger-Raketen in Bremen, einem Auto eines angeblichen Albaners mit Javelin-Panzerabwehrwaffen und vermeintlich gestohlene französische Caesar-Haubitzen, ganz klar als Fakes und gezielte Desinformation aufgedeckt worden. Bisher liegen keine konkreten Beweise für Schmuggel westlicher Waffen aus der Ukraine vor.
"Die Ukraine ist aber total korrupt! Und wir sollen da helfen?"
Ja, die Ukraine hat seit vielen Jahren große Probleme mit Korruption. Seit 2004 wurde jedoch bereits sehr viel dagegen unternommen. Insbesondere mit den Reformen seit 2015 wird Korruption besser bekämpft und eine starke staatliche Struktur zur Bekämpfung der Korruption aufgebaut. Die ukrainische Zivilgesellschaft und die ukrainische Öffentlichkeit machen enormen Druck, um die Korruption einzudämmen.
Obwohl die Korruption in Russland nach allen Indizes deutlich höher ist als in der Ukraine, versucht Russland immer wieder das Bild von der "korrupten" und "gescheiterten" Ukraine zu verbreiten.
Für die völkerrechtliche Bewertung eines Angriffskrieges und unsere Pflicht zur Unterstützung des Angegriffenen macht die Höhe der Korruption im Übrigen keinen Unterschied.
"Von wegen - Selenskyj war an der Front. Das ist doch alles mit einem Greenscreen produziert! Man darf doch nicht alles glauben!"
In den ersten Wochen des Krieges, als russische Mordkommandos versuchten, Präsident Selenskyj umzubringen und die russischen Truppen bereits direkt bei Kiew waren, nahm Selenskyj einige seiner Videos mit einem Greenscreen-Verfahren auf. Er verfügt über ein entsprechendes Studio und natürlich existieren davon Fotos. Auch hielt Selenskyj einmal eine Ansprache vor einem Greenscreen, damit sie als Hologramm in mehrere Städte der Ukraine gleichzeitig übertragen werden konnte.
Der Besuch in Bachmut an der Front im Dezember wie auch weitere Truppenbesuche und Termine in der ganzen Ukraine waren physische Besuche des Präsidenten. Das ist mit zahllosen Fotos und Videos, Handybildern, begleitenden Journalisten und vielem mehr ganz einfach zu belegen. Die Behauptungen, alles sei "Greenscreen", sind haltlos.
"Naja, die Krim und auch die Ukraine, die Kiewer Rus und so, das ist doch alles irgendwie schon immer Russland gewesen. Wir sollten uns da einfach raushalten!"
Die Kiewer Rus des 9. Jahrhunderts war ein multiethnisches Reich und ist nicht der Ursprung eines nationalrussischen Staates. Moskau stieg als Fürstentum erst im 14. und 15. Jahrhundert zur Vormacht im Gebiet der ehemaligen Rus' auf. Putins Russland deutet die Geschichte gezielt um und instrumentalisiert sie. Putin behauptet, Moskau habe die Aufgabe, die durch "Zufälle der Geschichte" abgespaltenen Teile der "russischen Welt" wieder einzusammeln. Damit rechtfertigt er das imperiale Streben Russlands.
Die Krim war ein islamisch geprägter Vasallenstaat des Osmanischen Reiches und wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom russischen Kaiserreich annektiert. Ab 1921 war die Krim eine autonome Republik innerhalb der Sowjetunion und wurde ab 1954 als Oblast Krim an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angeschlossen. Ab 1992 war die Krim wieder eine "Republik Krim", ab 1994 autonome Republik innerhalb der Ukraine.
Das Völkerrecht geht davon aus, dass Menschen innerhalb eines Staates selbst bestimmen können sollen, wie sie leben wollen. Die Ukraine ist ein souveräner Staat und die Menschen in der Ukraine können selbst entscheiden, wie sie leben wollen und welchen Bündnissen sie angehören. Diese Grundsätze müssen wir verteidigen.
Bonus: "Ach, dieser Selenskyj, das ist doch ein Schauspieler mit einer Koksnase. Die betrügen uns doch alle!"
"Onkel Heiner, du liest eindeutig zu viel Müll im Internet. Trink lieber deinen Eierpunsch!"
Nico Lange ist Senior Fellow der Zeitenwende-Initiative der Münchner Sicherheitskonferenz. Er lebte und arbeitete lange in der Ukraine und in Russland.
unser Kommentar: Argumente für Feiertagsgespräche statt für welche danach.
Weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
26.12.2022
Heißt Kollektivverantwortung keiner ist schuld?
Heißt Kollektivverantwortung keiner ist schuld?
26.12.2022
Lebenshaus-Newsletter 26. Dezember 2022
Liebe Freundinnen und Freunde,
in diesem letzten Newsletters des Jahres 2022 möchte ich zunächst Howard Zinn (1922-2010) zu Wort kommen lassen, US-amerikanischer Historiker und Politikwissenschaftler, dessen Schwerpunkt die Beschäftigung mit Bürgerrechts- und Friedensbewegungen war.
In schlechten Zeiten hoffnungsvoll zu sein,
ist nicht allein töricht romantisch.
Es basiert vielmehr auf der Tatsache,
dass die menschliche Geschichte nicht nur
eine Geschichte der Grausamkeit ist,
sondern auch eine Geschichte des Mitgefühls,
der Opferbereitschaft, des Mutes, der Freundlichkeit.
Was wir in dieser komplexen Geschichte hervorheben,
bestimmt unser Leben. Wenn wir nur das Schlimmste sehen,
zerstört das unsere Fähigkeit, etwas zu tun.
Wenn wir uns aber an jene Zeiten und Orte erinnern -
und es gibt so viele -, in denen Menschen sich
großartig verhalten haben, gibt uns das die Kraft
zum Handeln und zumindest die Möglichkeit,
den Kreisel der Welt in eine andere Richtung zu lenken.
Und wenn wir handeln, und sei es auch nur im Kleinen,
müssen wir nicht auf eine große utopische Zukunft warten.
Die Zukunft ist eine unendliche Abfolge von Gegenwarten,
und jetzt so zu leben, wie wir glauben, dass Menschen
leben sollten, trotz allem, was um uns herum schlecht ist,
ist selbst ein wunderbarer Sieg.
Howard Zinn (zitiert nach: Frauennetzwerk für den Frieden; das englische Originalzitat findet ihr hier: ogy.de/a2i1 )
Ganz herzlich möchte ich mich im Namen unseres Teams bei allen bedanken, die uns als "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie" dieses Jahr solidarisch begleitet und unterstützt haben! Mit dieser Solidarität im Rücken können wir, zumindest auf unseren Verein bezogen, zuversichtlich ins kommende Jahr blicken, ins Jahr unseres 30. Jubiläums.
Für das neue Jahr wünsche ich uns allen, dass wir uns in diesen düsteren Zeiten nicht in die Erwartung der Katastrophen fügen, sondern mit Nachdruck auf eine Zeitenwende bestehen, die den Kriegen und der Zerstörung ein Ende setzen will und ein Leben in Fülle für alle möglich macht. Das griechische Wort "Kairos" bezeichnet im Angesicht der Krise die Chance für Umkehr und Neubeginn. Dass wir an der Hoffnung auf die Möglichkeit eines "Kairos" festhalten, das wünsche ich Ihnen, Euch und uns für das Jahr 2023! Und dann lasst uns gemeinsam am Entstehen der anderen Welt weiterarbeiten…
Ihr / Euer
Michael Schmid
PS1: Friedensarbeit kostet Geld. Für dieses Jahr haben wir als "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie" noch eine Finanzierungslücke von aktuell rund 2.000 EURO. Es wäre schön und hilfreich, wenn diese Lücke bis zum Jahresende noch geschlossen werden könnte, damit wir nicht auf Rücklagen zurückgreifen müssen. Deshalb bitten wir - wem dies möglich ist - noch um eine Spende. In diesem Fall bitte unser Spendenkonto am Ende des Newsletters beachten.
PS2: Die Texte und Informationen in unserem Newsletter und auf unseren Websites dienen der Information und sollen zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Sie entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autor*innen und geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
PS3: Wir freuen uns, wenn unsere Newsletter an andere Menschen weitergeleitet werden.
Artikel
** Rosa Parks, die unsterbliche Kraft der Gewaltlosigkeit
Vor 67 Jahren, am 1. Dezember 1955, weigerte sich Rosa Parks, ihren Platz in einem Bus in Montgomery, Alabama, einem weißen Fahrgast zu überlassen. Sie löste damit eine Welle von Protesten aus, die in den gesamten Vereinigten Staaten zu spüren waren. Ihre stille und sehr mutige Tat veränderte den Blick Nordamerikas auf die Schwarzen und gab den Lauf der Geschichte in eine neue Richtung. Von Javier Tolcachier. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=7f989df948&e=51d2a34ef5
Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) hat erneut die Europäische Union aufgefordert, den geflüchteten Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern aus Russland und Belarus Schutz und Asyl zu gewähren. Auch soll sich die EU nach Ansicht der EAK gegenüber der ukrainischen Regierung dafür einsetzen, dass in der Ukraine Kriegsdienstverweigerer nicht weiter verfolgt werden und ihnen das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung garantiert wird. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=4ff77eccde&e=51d2a34ef5
** Clemens Ronnefeldt: "Zeitenwende anders gedacht"
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes, hat beim Politischen Samstagsgebet im November in München zum Thema "Zeitenwende anders gedacht" Stellung genommen und auch einen und auch einen spirituellen Impuls zu "Schwerter zu Pflugscharen" gestaltet. Der Beitrag ist in diesem Video nachschaubar. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=3c7eb59ba3&e=51d2a34ef5
Auf den Gesundheitstagen der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. im Herbst 2022 sprach Dr. Eugen Drewermann zu dem Thema "Von Krieg zu Frieden". Seine Botschaft ist eindeutig und in der gewohnt bewegenden Klarheit vorgetragen: Gewalt kann nicht mit Gegengewalt beantwortet, Grausamkeit nicht mit noch größeren Grausamkeiten kuriert und kultureller Fortschritt nicht erzielt werden, während der Aufrechterhaltung des Militärs als einer Institution, die jungen Menschen lehrt, zu töten – die sie zwingt, Soldat zu werden, anstatt Mensch zu sein. Nur im Verstehen des Anderen liegt die Hoffnung auf eine Lösung bestehender und künftiger Konflikte, nur im Miteinander die Chance auf eine Zukunft. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=df7de4580d&e=51d2a34ef5
** Die ignorierte letzte Chance: Das Schweigen von USA und NATO auf Russlands Briefe vom 17. Dezember 2021
Vor genau einem Jahr formulierte Russland unmissverständlich seine Sicherheitsinteressen. Die Reaktion des Westens: Fehlanzeige! Es spricht sehr viel dafür, dass Russlands Überfall auf die Ukraine hätte verhindert werden können, hätte der Westen zumindest eine NATO-Mitgliedschaft des Landes definitiv ausgeschlossen. Von Leo Ensel. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=39187e83ca&e=51d2a34ef5
** Das US-Militärbudget 2023 wurde um 90 Milliarden Dollar auf 858 Milliarden erhöht. Aber 12 Milliarden zur Bekämpfung der Kinderarmut bleiben blockiert.
Auch in den USA gibt es Journalistinnen und Journalisten und auch etliche Informationsplattformen, die ehrlich für eine bessere Welt kämpfen. Eine davon ist "Common Dreams". Eben hat Jake Johnson auf der Plattform "Common Dreams" darauf aufmerksam gemacht, dass dem neuen, um mehr als zehn Prozent erhöhten Militärbudget für das Jahr 2023 beide Parteien, die Demokraten und die Republikaner, zugestimmt haben. Ein ausgelaufenes Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut hingegen, das im Jahr 2021 die Kinderarmut in den USA massiv reduziert hat, bleibt blockiert. Die Republikaner weigern sich, die dafür vorgesehenen 12 Milliarden Dollar freizugeben. Von Christian Müller. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=54fd0ddc95&e=51d2a34ef5
Reduziert man die 13,7 Milliarden Jahre der Existenz des Universums auf ein Jahr, so ist der heutige Mensch, sapiens sapiens, nach Berechnungen mehrerer Kosmologen am 31. Dezember um 23 Stunden, 58 Minuten und 10 Sekunden im Prozess der Evolution erschienen. Wir erscheinen also weniger als zwei Minuten nach Beginn des letzten kosmischen Jahres. Welchen Sinn hat es, so spät im kosmogenen Prozess angekommen zu sein? Um einen solchen Prozess zu krönen oder um ihn zu zerstören? Das ist eine offene Frage. Was wir sehen können, ist unsere wachsende Zerstörungswut gegenüber der Umwelt, in der wir leben, der Natur und unserem gemeinsamen Haus. Schauen wir uns einige Stufen unserer Aggressivität an. Das wirft beunruhigende Fragen auf. Von Leonardo Boff. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=b4013785b4&e=51d2a34ef5
** innn.it-Verein klagt auf Gemeinnützigkeit - Nicht alle haben Kraft für so einen Streit
Zur Mitteilung des innn.it-Vereins, dass er nun Klage auf Gemeinnützigkeit einreicht, erklärt Stefan Diefenbach-Trommer, Vorstand der Allianz "Rechtssicherheit für politische Willensbildung", einem Zusammenschluss von mehr als 200 Vereinen und Stiftungen: "Der Fall innn.it e.V. ist leider nur einer von vielen Fällen, in denen zivilgesellschaftliches Engagement durch das veraltete Gemeinnützigkeitsrecht ausgebremst wird. Das Bundeskabinett hat zwar gestern (14.12.2022) seinen Entwurf für ein Demokratiefördergesetz verabschiedet. Damit sollen zivilgesellschaftliche Organisationen finanziell gefördert werden, die sich für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit engagieren. Doch passende gemeinnützige Zwecke dafür fehlen weiterhin. Die Ampel-Koalition muss 2023 ihr Versprechen einlösen, das Gemeinnützigkeitsrecht zu modernisieren, ins 21. Jahrhundert zu bringen und so zivilgesellschaftliches Engagement zu entbürokratisieren." >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=8732cfc98b&e=51d2a34ef5
SPD-Fraktionschef über Ukrainekrieg: „Wir dürfen uns nicht damit abfinden“
Diplomatie werde in Deutschland reflexhaft unter Verdacht gestellt, kritisiert Rolf Mützenich. Ein Gespräch über eigene Fehler und Hoffnung für die Ukraine
Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion Foto: Stefanie Loos
wochentaz: Herr Mützenich, war 2022 das schlimmste Jahr, das Sie je erlebt haben?
Rolf Mützenich: Ja, der Beginn und der Verlauf des größten Landkriegs in Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war für mich eine folgenschwere Ernüchterung. Ich hatte nicht vermutet, dass sich Menschen das hier noch gegenseitig antun.
Haben Sie befürchtet, dass der Krieg zu einer direkten Konfrontation zwischen Russland und der Nato eskaliert?
Das tue ich jeden Tag. Das sehe ich nicht nur im Rückblick, das fürchte ich auch für die Zukunft. Wir wissen nicht, wie Präsident Putin den Fortgang dieses Krieges plant. Die Kämpfe um das größte Atomkraftwerk der Ukraine etwa bergen enorme Eskalationsrisiken. Es gehört zur Eigendynamik von Kriegen, dass die Kontrolle über Konflikte entgleiten kann.
Die frühere CDU-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am 24. Februar gesagt: „Ich bin so wütend auf uns, weil wir historisch versagt haben. Wir haben nach Georgien, Krim, Donbass nichts vorbereitet, was Putin wirklich abgeschreckt hätte.“ Hat sie recht?
Nein. Es gab und gibt atomare Abschreckung. Zur Nukleardoktrin der USA gehört der Ersteinsatz von Atomwaffen. Die atomare Abschreckung, hohe Rüstungsausgaben oder die einseitige Kündigung von Verträgen der Rüstungskontrolle haben Putin nicht abgeschreckt, den Krieg zu beginnen.
Hat Deutschland nichts falsch gemacht? Die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas ist seit der Annexion der Krim 2014 noch gestiegen.
Ich sehe im Rückblick natürlich Fehler, auch bei der Energiepolitik. Aber zu einer konstruktiven Debatte gehört mehr. Nach dem Ende des Kalten Krieges waren manche geradezu besoffen von dem vermeintlichen Sieg des Westens. Und glaubten, auf Regeln, die während des Kalten Krieges geherrscht haben, verzichten zu können.
Sie sprechen von den Kriegen in Afghanistan, Irak, Libyen?
Ja, diese Kriege – und generell gab und gibt es zu wenig Mühe auch in westlichen Staaten, die Interessen anderer Länder mit zu bedenken. Den Preis dafür zahlen wir heute. Es gibt eine Reihe von Regierungen, die sich in der UN-Generalversammlung bei der Abstimmung enthalten haben, obwohl sie den Angriffskrieg Russlands verurteilen. Deren Motive betreffen auch das Verhalten des Westens in der Vergangenheit.
Sie haben im Bundestag eine Karte in die Luft gehalten, die zeigte, dass Staaten, welche die Hälfte der Weltbevölkerung vertreten, sich in der UN-Versammlung enthalten haben. Darunter China, Indien, Pakistan, Südafrika, Senegal. Was folgt daraus?
Es wäre falsch gewesen, diese Länder für diese Enthaltung öffentlich massiv anzugreifen oder moralisch zu verurteilen. Der Bundeskanzler hat die richtige Konsequenz gezogen und einige dieser aufstrebenden Staaten zum G7-Gipfel eingeladen. Scholz hat versucht, die Perspektive dieser Länder zu verstehen und sie für eine konstruktive Haltung im Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen. Diese Politik hat Früchte getragen. Das war beim G20-Gipfel in Indonesien und auch beim Besuch in Peking zu beobachten.
Im März zeigt Rolf Mützenich i. Bundestag, welche Staaten sich im Ukraine-Konflikt nicht gegen Russland positioniert haben Foto: Michael Kappeler/dpa/picture alliance
War das nur Gipfelsymbolik oder ein wirklicher Erfolg?
Man kann in der internationalen Politik nicht wie in einem Laborversuch Ergebnisse fixieren. Es geht um Prozesse. Ich finde es beachtlich, dass Bundeskanzler Scholz in Peking drei Stunden mit Präsident Xi in verschiedenen Formaten gesprochen hat und dass am Ende die Verurteilung des Einsatzes von Nuklearwaffen im Mittelpunkt der chinesischen Äußerungen standen. Das Gleiche hat sich in Indonesien beim G20-Gipfel wiederholt, der die Drohung mit Atomwaffen für unzulässig erklärt hat. Präsident Putin ist isoliert. Das ist ein ermutigendes Zeichen. Der Bundeskanzler hat diesen Kurs seit März innerhalb der Bundesregierung verfolgt. Man kann geradezu von einer Scholz-Doktrin sprechen.
Im Januar, fünf Wochen vor dem russischen Angriff, haben Sie der taz gesagt: „Wir brauchen perspektivisch eine europäische Friedensordnung unter Einschluss Russlands, auch wenn dies derzeit noch illusorisch erscheint.“ War dieser Satz ein Fehler?
Nein, aber unter den Gegebenheiten aussichtslos. Mir war damals schon klar, dass dies eine sehr langfristige Perspektive ist. Egon Bahr hat mit Blick auf die internationale Ordnung und die Landkarte festgestellt: Die USA sind für Deutschland unverzichtbar, Russland ist unverrückbar. Das ist noch immer richtig. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, für immer mit Russland im Krieg zu leben. Aber die Voraussetzung ist jetzt eine andere. In Moskau regiert weiterhin ein Kriegsverbrecher.
Muss Putin in Den Haag angeklagt werden?
Die internationale Strafgerichtsbarkeit wird gegen Präsident Putin nicht so vorgehen können, wie ich es mir wünsche. Ich kenne die Zwänge und Voraussetzungen einer solchen Strafverfolgung. Umso wichtiger ist, dass wir die Strafgerichtsbarkeit stärken und den Angriffskrieg zu einer international akzeptierten Straftat machen.
Sie haben im Mai gesagt, dass ein schneller Waffenstillstand nötig ist. Die Ukraine hat im September große Gebiete zurückerobert. War Ihre Forderung falsch?
Nein. Wer die Zivilbevölkerung schützen und die Verheerungen dieses Krieges stoppen will, muss einen Waffenstillstand für ein erstrebenswertes Ziel halten. Ich verstehe natürlich, dass die Ukraine Gebiete zurückerobern will, und ich unterstütze die Integrität der Ukraine uneingeschränkt. Dennoch müssen die Voraussetzungen für einen Waffenstillstand erarbeitet werden.
Frank-Walter Steinmeier lehnt einen baldigen Waffenstillstand ab, weil damit „der russische Landraub abgesegnet“ würde. Das folgt der Logik: Erst wenn die Ukraine mehr Gebiete zurück erobert hat, ist ein Waffenstillstand sinnvoll.
Meine Auffassung ist: Wir werden weiterhin für die Integrität der Ukraine eintreten und dieses Ziel auch mit Waffenlieferungen zur Selbstverteidigung unterstützen. Aber ich hoffe, dass die Kriegsparteien sich gleichzeitig über Maßnahmen verständigen, um diesen Krieg weniger grausam zu machen. Ich hoffe, dass die zahllosen toten russischen Soldaten in Russland ein Umdenken auslösen. Ich wünsche mir zudem, dass in Russland die Einsicht wächst, dass dieser Krieg ein Verbrechen und ein kolossaler Fehler ist. Gut wäre es, wenn lokale Waffenruhen verabredet würden, später könnte es dann zu einem landesweiten Waffenstillstand kommen. Kriege werden selten auf dem Schlachtfeld entschieden.
Putin hat indirekt Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Ist es sinnvoll, in Gesprächen auszuloten, ob das mehr als Propaganda ist?
Zwei Antworten. Diplomatie gilt in Deutschland derzeit als eine Art Nichtbegriff und wird reflexhaft abgelehnt. Dabei wird übersehen, dass Diplomatie nicht bedeutet, mit Putin bedingungslos oder gar über die Köpfe der Ukraine hinweg zu verhandeln. Diplomatie heißt auszuloten, ob es Möglichkeiten für Verhandlungen geben kann und die Voraussetzungen dafür zu schaffen. In den USA wird über diese Fragen selbstverständlich debattiert. Präsident Biden hält die Kontakte nach Moskau und hat nicht den Willen, sie abzubrechen. In Deutschland scheint dagegen Diplomatie unter Generalverdacht zu stehen. Zweitens: Deutschland kommt dabei derzeit keine entscheidende Rolle zu. Deswegen ist es klug, dass der Bundeskanzler auf Länder einwirkt, die stärkeren Einfluss auf Russland haben könnten.
Diplomatie bedeutet nicht, mit Putin über die Köpfe der Ukraine hinweg zu verhandeln
Agieren die USA in diesem Konflikt rational?
Wir können mehr als erleichtert sein, dass wir es mit Präsident Biden zu tun haben. Die Regierung Biden achtet darauf, nicht direkter Kriegsteilnehmer zu werden, und wägt bei Waffenlieferungen an Kiew und dem Versuch, Kontakt mit Moskau zu halten, ab. Die USA verfolgen natürlich auch nationale Interessen. Der Hauptfokus liegt dabei auf dem Wettbewerb mit China. Der Ukrainekrieg wird in Washington in diesen Rahmen eingeordnet.
Als die Rakete in Polen einschlug …
… hat sich gezeigt, wie froh wir sein können, dass Präsident Biden besonnen reagiert hat. Er hat seine Erkenntnis, dass es sich nicht um eine russische Rakete handelte, sofort mit der Öffentlichkeit geteilt. In Deutschland hingegen gab es Politiker, die vorschnell andere Schlussfolgerungen in die Öffentlichkeit posaunten …
… wie die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
Das war schon überraschend und unverantwortlich.
Die Ukraine hat sich militärisch effektiv verteidigt. Ist das die größte Überraschung dieses Krieges?
Mich überrascht, wie groß der Widerstandswille der gesamten Ukraine ist. Dass die Ukraine nach der Besetzung der Krim ihre Streitkräfte neu aufgestellt und ausgerüstet hat, konnte man wissen. Auch dass manche Verlautbarungen über die Stärke russischer Streitkräfte übertrieben waren.
Rofl Mützenich 63, ist seit 2019 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Von 2004 bis 2009 war Mützenich für die SPD im Bundestag abrüstungs- und nahostpolitischer Sprecher, von 2009 bis 2013 deren außenpolitischer Sprecher und danach Vizefraktionschef. Er promovierte als Politikwissenschaftler an der Uni Bremen mit einer Arbeit zum Thema „Atomwaffenfreie Zonen und internationale Politik“.
Wie Larry Fink von
Blackrock die globale Energiekrise verursachte
linkezeitung.de, vom 15.
November 2022, Von F. William Engdahl
Die meisten Menschen sind verblüfft über
die globale Energiekrise, in der die Preise für Öl, Gas und Kohle
gleichzeitig in die Höhe schießen und sogar die Schließung großer
Industrieanlagen wie Chemie-, Aluminium- oder Stahlwerke erzwingen. Die Biden-Administration und die EU haben darauf bestanden, dass dies
alles auf Putins und Russlands militärische Aktionen in der Ukraine
zurückzuführen sei. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die
Energiekrise ist eine von langer Hand geplante Strategie westlicher
Unternehmen und politischer Kreise zur Demontage industrieller
Volkswirtschaften im Namen einer dystopischen Grünen Agenda. Diese
Strategie hat ihre Wurzeln in den Jahren vor Februar 2022, als
Russland seine Militäraktion in der Ukraine startete.
Blackrock
forciert ESG
ESG = Environmental
Social Governance– ESG (zu Deutsch: ESG Umwelt,
Soziales und Unternehmensführung)
Im Januar 2020, am
Vorabend der wirtschaftlich und sozial verheerenden Covid-Lockdowns,
veröffentlichte der CEO des weltgrößten Investmentfonds, Larry
Fink von Blackrock, einen Brief an seine Kollegen an der Wall Street
und die CEOs der Unternehmen über die Zukunft der
Investitionsströme. In dem Dokument mit dem bescheidenen Titel "A
Fundamental Reshaping of Finance" (Eine grundlegende
Neugestaltung des Finanzwesens) kündigte Fink, der den weltweit
größten Investmentfonds mit einem verwalteten Vermögen von rund 7
Billionen Dollar verwaltet, einen radikalen Wandel bei den
Unternehmensinvestitionen an. Das Geld würde "grün werden".
In seinem viel beachteten Brief aus dem Jahr 2020 erklärte Fink: "In
naher Zukunft - und früher als die meisten erwarten - wird es eine
erhebliche Umschichtung von Kapital geben...Klimarisiko ist
Anlagerisiko." Weiter erklärte er: "Jede Regierung, jedes
Unternehmen und jeder Aktionär muss sich dem Klimawandel
stellen."
In einem separaten Schreiben an die Kunden
von Blackrock übermittelte Fink die neue Agenda für die
Kapitalanlage. Er erklärte, dass Blackrock aus bestimmten
kohlenstoffintensiven Anlagen wie Kohle, der größten Stromquelle
der USA und vieler anderer Länder, aussteigen werde. Er fügte
hinzu, dass Blackrock neue Investitionen in Öl, Gas und Kohle
daraufhin überprüfen werde, ob sie mit der UN-Agenda 2030
"Nachhaltigkeit" übereinstimmen.
Fink machte
deutlich, dass der weltgrößte Fonds damit beginnen werde, in Öl,
Gas und Kohle zu desinvestieren. "Im Laufe der Zeit", so
Fink, "werden Unternehmen und Regierungen, die nicht auf die
Interessengruppen eingehen und Nachhaltigkeitsrisiken nicht angehen,
auf eine wachsende Skepsis der Märkte stoßen, was wiederum zu
höheren Kapitalkosten führt." Er fügte hinzu: "Der
Klimawandel ist zu einem entscheidenden Faktor für die langfristigen
Aussichten von Unternehmen geworden... wir stehen an der Schwelle zu
einer grundlegenden Umgestaltung des Finanzwesens."
Seitdem
ist das so genannte ESG-Investing, bei dem CO2-emittierende
Unternehmen wie ExxonMobil bestraft werden, bei Hedgefonds,
Wall-Street-Banken und Investmentfonds wie State Street und Vanguard
in Mode gekommen. So groß ist die Macht von Blackrock. Fink gelang
es auch, vier neue Vorstandsmitglieder von ExxonMobil zu gewinnen,
die sich für das Ende des Öl- und Gasgeschäfts des Unternehmens
einsetzen.
Der Fink-Brief vom Januar 2020 war eine
Kriegserklärung der Großfinanz an die konventionelle
Energiewirtschaft. BlackRock war Gründungsmitglied der Task Force on
Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und ist Unterzeichner
der UN PRI - Principles for Responsible Investing, einem von den
Vereinten Nationen unterstützten Netzwerk von Investoren, die sich
für kohlenstofffreies Investieren einsetzen und dabei die hochgradig
korrupten ESG-Kriterien - Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren -
in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen. Es gibt keine objektive
Kontrolle über gefälschte Daten zu den ESG-Kriterien eines
Unternehmens. Darüber hinaus hat BlackRock 2019 die Erklärung des
Vatikans unterzeichnet, in der er sich für ein
Kohlenstoffpreissystem ausspricht. Im Jahr 2020 trat BlackRock auch
der Climate Action 100 bei, einer Koalition von fast 400
Investmentmanagern, die 40 Billionen US-Dollar verwalten.
Mit
diesem schicksalhaften Brief an den CEO im Januar 2020 setzte Larry
Fink eine kolossale Desinvestition in den globalen Öl- und Gassektor
mit einem Volumen von einer Billion Dollar in Gang. Im selben Jahr
wurde Fink von BlackRock in das Kuratorium des dystopischen
Weltwirtschaftsforums von Klaus Schwab berufen, dem unternehmerischen
und politischen Knotenpunkt der kohlenstofffreien UN-Agenda 2030. Im
Juni 2019 unterzeichneten das Weltwirtschaftsforum und die Vereinten
Nationen einen strategischen Partnerschaftsrahmen, um die Umsetzung
der Agenda 2030 zu beschleunigen. Das WEF verfügt über eine
Strategic Intelligence-Plattform, die die 17 Ziele für nachhaltige
Entwicklung der Agenda 2030 umfasst.
In seinem Brief an
den CEO für das Jahr 2021 bekräftigte Fink den Angriff auf Öl, Gas
und Kohle. "Angesichts der Tatsache, dass die Energiewende für
die Wachstumsaussichten jedes Unternehmens von zentraler Bedeutung
sein wird, fordern wir die Unternehmen auf, einen Plan offenzulegen,
wie ihr Geschäftsmodell mit einer Netto-Null-Wirtschaft vereinbar
sein wird", schrieb Fink. Ein anderer BlackRock-Mitarbeiter
sagte kürzlich auf einer Energiekonferenz: "Wo BlackRock
hingeht, werden andere folgen".
In nur zwei Jahren
sind bis 2022 weltweit schätzungsweise 1 Billion Dollar aus
Investitionen in die Öl- und Gasexploration und -entwicklung
abgezogen worden. Die Ölförderung ist ein teures Geschäft, und
wenn BlackRock und andere Wall-Street-Investoren ihre externen
Investitionen einstellen, bedeutet dies den langsamen Tod der
Branche. Biden - ein BlackRock-Präsident?
Zu Beginn seiner damals wenig erfolgreichen
Präsidentschaftskandidatur traf sich Biden Ende 2019 hinter
verschlossenen Türen mit Fink, der dem Kandidaten gesagt haben soll,
dass "ich hier bin, um zu helfen". Nach seinem
schicksalhaften Treffen mit Fink von BlackRock verkündete der
Kandidat Biden: "Wir werden die fossilen Brennstoffe
loswerden..." Im Dezember 2020, noch vor Bidens Amtsantritt im
Januar 2021, ernannte er BlackRocks Global Head of Sustainable
Investing, Brian Deese, zum Assistenten des Präsidenten und Direktor
des Nationalen Wirtschaftsrats. Hier hat Deese, der für Obama eine
Schlüsselrolle bei der Ausarbeitung des Pariser Klimaabkommens im
Jahr 2015 gespielt hat, im Stillen Bidens Krieg gegen die Energie
geprägt.
Dieser war für die Öl- und Gasindustrie
katastrophal. Finks Mann Deese war aktiv daran beteiligt, dem neuen
Präsidenten Biden eine Liste ölfeindlicher Maßnahmen an die Hand
zu geben, die er ab dem ersten Tag im Januar 2021 per Executive Order
unterzeichnen sollte. Dazu gehörte die Schließung der riesigen
Keystone-XL-Ölpipeline, die 830 000 Barrel pro Tag aus Kanada bis zu
den texanischen Raffinerien bringen würde, und der Stopp aller neuen
Pachtverträge im Arctic National Wildlife Refuge (ANWR). Biden trat
auch wieder dem Pariser Klimaabkommen bei, das Deese 2015 für Obama
ausgehandelt hatte und das Trump nun aufkündigte.
Am
selben Tag leitete Biden eine Änderung der so genannten "Social
Cost of Carbon" ein, die der Öl- und Gasindustrie Strafgebühren
in Höhe von 51 Dollar pro Tonne CO2 auferlegt. Dieser Schritt, der
ohne die Zustimmung des Kongresses auf rein exekutiver Ebene
beschlossen wurde, hat verheerende Auswirkungen auf die Investitionen
in Öl und Gas in den USA, einem Land, das noch zwei Jahre zuvor der
größte Ölproduzent der Welt war.
Zerstörung von
Raffineriekapazitäten
Noch schlimmer ist, dass Bidens
aggressive Umweltvorschriften und BlackRocks ESG-Investitionsmandate
die Raffineriekapazitäten in den USA zerstören. Ohne Raffinerien
spielt es keine Rolle, wie viele Barrel Öl man aus der strategischen
Erdölreserve entnimmt. In den ersten beiden Jahren von Bidens
Präsidentschaft haben die USA rund 1 Million Barrel pro Tag an
Benzin- und Dieselraffineriekapazität stillgelegt, zum Teil wegen
des Einbruchs der Nachfrage, dem schnellsten Rückgang in der
Geschichte der USA. Die Stilllegungen sind von Dauer. Im Jahr 2023
sollen weitere 1,7 Mio. Barrel pro Tag stillgelegt werden, weil
BlackRock und Wall Street ESG-Investitionen abbauen und Biden
Vorschriften erlässt.
Unter Berufung auf die massiven
Desinvestitionen der Wall Street in Öl und die ölfeindliche Politik
Bidens erklärte der CEO von Chevron im Juni 2022, er glaube nicht,
dass die USA jemals wieder eine neue Raffinerie bauen werden.
Larry
Fink, Vorstandsmitglied von Klaus Schwabs Weltwirtschaftsforum, wird
von der EU unterstützt, deren Präsidentin der EU-Kommission, die
notorisch korrupte Ursula von der Leyen, 2019 den WEF-Vorstand
verließ, um EU-Kommissionschefin zu werden. Ihre erste große Tat in
Brüssel bestand darin, die EU-Agenda "Zero Carbon Fit for 55"
durchzusetzen. Damit wurden bereits lange vor den russischen Aktionen
in der Ukraine im Februar 2022 erhebliche Kohlenstoffsteuern und
andere Beschränkungen für Öl, Gas und Kohle in der EU eingeführt.
Die kombinierten Auswirkungen der betrügerischen ESG-Agenda von Fink
in der Biden-Administration und des Zero-Carbon-Wahnsinns der EU
führen zur schlimmsten Energie- und Inflationskrise der
Geschichte.
F. William Engdahl ist strategischer
Risikoberater und Dozent, er hat einen Abschluss in Politik von der
Princeton University und ist ein Bestsellerautor über Öl und
Geopolitik, exklusiv für das Online-Magazin Global Research Centre
for Research on Globalization
jungewelt.de, vom 23.12.2022, Von Susann Witt-StahlUkrainische Ultrarechte auf »Arbeitsbesuch«: Empfang durch Politik, Austausch mit Militär und rassistische Entgleisungen
Zitat: Seit Monaten bereiten Volksvertreter in der westlichen Welt ukrainischen »Asow«-Kämpfern einen begeisterten Empfang. Nach dem Kapitol in Washington und dem EU-Parlament steht nun offenbar die ideologisch wichtigste Eroberung an: die Knesset in Israel, Heimat zahlreicher Juden, die vor Hitlers systematischem Massenmord geflohen waren oder den Holocaust überlebt hatten.
Vergangene Woche wurde nun erstmals offiziell eine zweiköpfige »Asow«-Delegation ins »Heilige Land« entsendet – »um die von der russischen Propaganda aufgebauten Mythen über das Regiment zu entlarven«, die »in einigen israelischen Kreisen leider immer noch großen Einfluss« hatten, erklärte der »Verband der Familien der Verteidiger von Asowstal«. Dessen stellvertretende Vorsitzende Julia Fedosiuk vertrat die Neonazis zusammen mit dem Nachrichtendienstoffizier Illja Samoilenko, der im September aus russischer Gefangenschaft freigekommen war.
Der neuntägige »Arbeitsbesuch« in Israel ist eine heikle Mission: »Asow«, das seit dem »Euromaidan« 2014 von einem Regiment zu einer Massenbewegung wuchs, steht bis heute fest in der Tradition der ukrainischen Faschisten, die in den 1940er Jahren als treue Verbündete Nazideutschlands in der Organisation Ukrainischer Nationalisten oder als Angehörige der SS, der Wehrmacht oder der Hilfspolizei am Völkermord an den Juden beteiligt waren.
Diese verstörende Tatsache versucht die gut geschmierte »Asow«-Propagandamaschine mit allen Mitteln zu verschleiern, besonders in Israel. Seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine behaupten Kämpfer des Regiments – wie unlängst der Vizekommandeur Swjatoslaw Palamar in einem Haaretz-Interview – beharrlich, bei dem von SS-Einheiten stammenden Wolfsangelsymbol im »Asow«-Emblem handele es sich nur um die zusammengesetzten Anfangsbuchstaben I und N der Hauptwörter ihres Slogans »Idee der Nation«.
Folglich gebe es in der Bewegung »keine Nazis«, wie Fedosiuk am Montag gegenüber dem israelischen Nachrichtenportal Detali beteuerte. Dafür aber »Antifaschisten, Sozialisten and Anarchisten«, und »da sind auch Juden, schon die ganze Zeit«, ergänzte Samoilenko im Gespräch mit The Times of Israel. »Einer meiner besten Freunde ist Jude, und der ist in Asow«, setzte Fedosiuk noch einen drauf – während ukrainische Neonazikrieger auf Telegram aktuelle Fotos von »Asow«-Panzern mit den Hoheitszeichen der deutschen Wehrmacht und SS auf Feindfahrt durch die Ostukraine veröffentlichten.
Für seine groteske Erzählung ist das faschistische Duo infernale nur wenige Tage vorher sogar vom »Asow«-Chefideologen persönlich Lügen gestraft worden: Ohne »Patriot der Ukraine« würde »es sicher kein Asow geben«, würdigte Andrij Bilezkij die Bedeutung des bewaffneten Arms der 2008 gegründeten Neonaziorganisation »Sozial-Nationale Versammlung«, die für eine »rassenreine Ukraine« streitet. Dass Samoilenko genauso denkt wie Bilezkij, der sich vor einigen Jahren für einen »letzten Kreuzzug« gegen »die von Semiten angeführten Untermenschen« ausgesprochen hatte –, das belegt er eindrucksvoll durch rassistische Entgleisungen: »Mittelalterliche Höhlenmenschen« nennt er die Russen gegenüber The Times of Israel. Er sehe Israel und die Ukraine auf der gleichen Seite: »Die Zivilisierten kämpfen gegen die Unzivilisierten um die Zukunft der Menschheit.«
Das hielt Naama Lazimi, Knesset-Abgeordnete der sozialdemokratischen Awoda-Partei, nicht davon ab, die »Asow«-Delegation zu empfangen und sich für ein Gruppenbild mit Neonazis instrumentalisieren zu lassen. Es gab auch einen Besuch der Ruine der einstigen Wüstenfestung Masada, der Samoilenko zu einem kruden Vergleich seiner »Asow«-Kameraden mit den jüdischen Aufständischen inspirierte, die im Jahr 74 bis in den Tod Widerstand gegen die römischen Besatzer geleistet hatten. Ferner wurde zwecks »Austauschs wertvoller Kampferfahrung« eine Zusammenkunft mit Reservisten der israelischen Armee (Abkürzung IDF) arrangiert. Beide Programmpunkte absolvierte Samoilenko in Kampfuniform mit SS-Symbol. Ein weiterer Höhepunkt der Reise dürfte die Aufführung eines »Asow«-Propagandafilms in Tel Aviv und Haifa über die russischen »Konzentrationslager des 21. Jahrhunderts« gewesen sein.
Die von der ukrainischen Botschaft unterstützte Neonazitournee wurde von israelischen Bandera-Anhängern und der Nadav-Stiftung von Leonid Newslin finanziert. Der 2008 in Russland wegen »Verschwörung zum Mord« in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilte Oligarch ist der engste Geschäftspartner des nicht minder für kriminelle Machenschaften bekannten Unternehmers Michail Chodorkowski. Laut Presseberichten war die »Asow«-Delegation sogar zu einem Treffen mit israelischen Regierungsbeamten geladen – ein deutliches Indiz dafür, dass die Neonazis im gelobten Land ein noch dringlicheres Anliegen als Holocaustrelativierung und Persilscheinjagd verfolgen: mehr Waffenlieferungen. Ukrainische Militärs, inklusive der faschistischen Einheiten, werden seit Jahren mit »Tavor«-, »Galil«- und »Negev«-Gewehren sowie anderen Rüstungsgütern aus Israel ausgestattet.
Einige Israelis zeigten sich in Leserkommentaren »schockiert«, dass »diese Monster« und »Ukronazis«, deren politische Vorgänger »die Ukraine mit dem Blut von Juden getränkt« hatten, nach Israel einreisen durften. Andere reagieren mit bitterer Ironie: »Die IDF-Logik ist simpel: Beim nächsten Krieg gegen die Araber haben wir Neonazikämpfer auf unserer Seite.« Keineswegs überrascht äußerte sich auch der Historiker Moshe Zuckermann gegenüber jW: »Schon lange, besonders seit Beginn der Ära Netanjahu, werden Faschisten, Diktatoren, Rassisten, ja selbst Antisemiten in diesem Land willkommen geheißen, wenn sie bloß ›Israel-Solidarität‹ bezeugen.«
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
25.12.2022
Rohstoffe Neokolonialismus in Grün
jungewelt.de, vom 24.12.2022, Seite 3 / Schwerpunkt, Von Jörg Kronauer
Wirtschaftsbeziehungen: EU in Lateinamerika auf absteigendem Ast. Freihandelsabkommen sollen Ausbeutung von Ressourcen sichern
Luftbild der Rockwood-Anlage in der Atacama-Wüste im Norden Chiles, der weltweit größten Lithiumlagerstätte
Hintergrund: Krux mit Rohstoffen
Wenn’s nur Lithium wäre. Der Rohstoff, der für die Energiewende unverzichtbar ist, wird in mehreren Staaten Südamerikas in riesigen Mengen gefördert; Deutschland und die EU haben deshalb ohnehin ein Auge darauf geworfen. Nun kommt aber noch mehr hinzu. Für die Bundesrepublik, schrieb kürzlich die regierungsnahe Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), war Russland bislang nicht nur wegen seiner fossilen Energieträger, sondern auch »als einer der weltweit größten Exporteure metallischer Rohstoffe (…) von Bedeutung«. So sei die deutsche Stahl- und Automobilindustrie »auf den Import von Nickel, Aluminium und Titan aus Russland angewiesen«; zuletzt seien 17 Prozent des Aluminiums, bis zu 41 Prozent des Titans und rund 44 Prozent des raffinierten Nickels von dort eingeführt worden. Dass die EU bei der Erstellung ihrer ellenlangen Sanktionslisten ausgerechnet den Milliardär Wladimir Potanin immer wieder geschickt übersah, hat seinen Grund: Potanin kontrolliert Norilsk Nickel; ohne dessen Ausstoß aber stockt die deutsche Industrie.
Auf der Suche nach Alternativen zu Rohstoffimporten aus Russland hat die EU als möglichen Aluminiumlieferanten inzwischen Lateinamerika im Blick, wo sie gern auch, das berichtet die SWP, »Eisen und Stahl«, Kupfer, Blei und Zink erwerben würde. Wobei zu berücksichtigen wäre, »dass diese Rohstoffe«, wie die SWP feststellt, aus Lateinamerika »oftmals zur Weiterverarbeitung erst nach China geliefert werden«, bevor sie nach Deutschland gelangen können. In irgendeinen sauren Apfel muss die EU also wohl beißen. Immerhin bietet sich die Chance, in Sachen Nickel Fortschritt zu erzielen: Im brasilianischen Bundesstaat Pará soll der Rohstoff künftig in der Araguaia Nickelmine gefördert werden. Das Haar in der Suppe: Brasiliens Ressourcensektor ist auch bei »grünen« Russlandhassern nicht als Paradies in Sachen Menschenrechte und Ökologie bekannt. (jk)
Brüssel feiert es, in Lateinamerika aber trifft es bei nicht wenigen auf scharfe Kritik: das erneuerte, deutlich ausgeweitete Freihandelsabkommen zwischen der EU und Chile, auf das sich beide Seiten am 9. Dezember geeinigt haben. Rein formal handelt es sich um eine Aktualisierung des bestehenden Assoziierungsabkommens aus dem Jahr 2002, das den EU-Staaten bzw. ihren Unternehmen schon heute einen privilegierten Zugang zum chilenischen Markt verschafft. Allerdings geht es über die bisherigen Regeln ein gutes Stück hinaus. So gewährt es Investoren aus der EU in Chile die gleichen Rechte wie einheimischen. Es nimmt der Regierung in Santiago außerdem Optionen, den Export chilenischer Rohstoffe zu beschränken. Das ist äußerst günstig für die deutsch-europäische Energiewende: Mehr als 60 Prozent des EU-Lithiumimports kommen aus Chile; auch sind künftige Lieferungen grünen Wasserstoffs im Gespräch. Das Freihandelsabkommen, so heißt es in Brüssel, trage dazu bei, Europa eine ökologische Zukunft zu garantieren.
Enger an China Alles gut also? Mitnichten. Über 500 Organisationen und Einzelpersonen haben inzwischen einen Aufruf unterschrieben, der an dem neuen Abkommen kein gutes Haar lässt – aus gutem Grund. Der Aufruf, initiiert von chilenischen Kritikern, unterzeichnet zum Beispiel auch von der internationalen Kleinbauernorganisation Via Campesina oder dem französischen Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon, nimmt sich exemplarisch den grünen Wasserstoff vor, den Brüssel aus Chile zu importieren plant. Um ein Kilogramm davon herzustellen, benötige man zehn Liter Süßwasser und größere Mengen erneuerbarer Energien, die man mit Solar- und Windanlagen auf landwirtschaftlich nutzbaren Flächen gewinnen müsse, heißt es in dem Appell; anstatt Nahrung für Entwicklungs- und Schwellenländer zu produzieren, gewinne man Energieträger für Autofahrer im reichen Westen, die sich zu fein sind, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Das neue Freihandelsabkommen sei schlicht »ein Ausdruck des Neokolonialismus«, der in diesem Fall »der Elektromobilität der EU« diene, also »grünen« Zwecken.
Das erweiterte Freihandelsabkommen, das Brüssel mit Chile geschlossen hat – es muss nun noch von den EU-Mitgliedstaaten ratifiziert werden –, ist recht charakteristisch für das neue Verhältnis zwischen Lateinamerika und der EU. Insgesamt haben die Beziehungen, so formulierte es kürzlich die regierungsnahe Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), »vor allem im letzten Jahrzehnt an Intensität und Relevanz verloren«. Lateinamerika bindet sich immer enger an China und setzt sich dabei, zum Beispiel bei der Nutzung von Huawei-Technologie für 5G, immer öfter gegen Widerstände aus den USA durch. China ist inzwischen zweit-, in Südamerika sogar größter Handelspartner; die EU liegt nur noch auf Platz drei, und wenngleich sie beim Altbestand an Direktinvestitionen noch Nummer eins ist: Tatsächliche wirtschaftliche Dynamik entfaltet sie kaum. »Es fehlt an Projekten, die der Zusammenarbeit Sinn und Zweck verleihen«, konstatiert die SWP; kurz: Europa ist in Lateinamerika, wo es einst im Windschatten der Vereinigten Staaten prosperierte, auf einem absteigenden Ast.
Wiederbelebung schwierig
Was tun? Aktuell setzt die EU vor allem auf zweierlei. Zum einen will sie die bestehenden Freihandelsabkommen ausdehnen und neue schließen. Neben dem mit Chile soll auch das Freihandelsabkommen mit Mexiko erweitert werden; darüber hinaus ist geplant, den Machtwechsel in Brasilien von Jair Messias Bolsonaro hin zu Luiz Inácio Lula da Silva zu nutzen, um endlich das Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) zu ratifizieren. So soll den lahmenden Wirtschaftsbeziehungen wieder Schwung verpasst werden. Hinzu kommt, dass wenigstens einige Staaten Lateinamerikas Rohstoffe besitzen, die für die Energiewende wichtig sind, vor allem Lithium; Chile, Argentinien und Bolivien verfügen über riesige Mengen davon. Den eigenen Zugriff darauf zu stärken, das gilt in Berlin und Brüssel als angesagt.
Wird dieser Zweiklang – Freihandel plus »Rohstoffpartnerschaften« – genügen, um die alten Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika wiederzubeleben? Man darf wohl skeptisch sein: Die Freihandelsabkommen etwa mit Chile und Mexiko sind schließlich nicht neu; und »Rohstoffpartnerschaften« mit Chile und Peru hat die Bundesrepublik bereits vor fast zehn Jahren geschlossen, ohne dass es den Beziehungen wirklichen Schub verliehen hätte. »Ohne eine grundlegende Neuorientierung«, vermutet denn auch die SWP, »wird sich das deutsche und europäische Verhältnis zu Lateinamerika nicht revitalisieren lassen.« Eine Neuorientierung aber ist in der EU nicht in Sicht; selbst ihr Lithium- und Wasserstoffimport verharrt in den Strukturen des Neokolonialismus, wenn auch diesmal in grünem Gewand.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
25.12.2022
Der Krieg ist vorbei, wenn du es willst
seniora.org, 25. Dezember 2022 Autor: Caitlin Johnstone - übernommen von GlobalBridge.ch
25. Dezember 2022
Wenn Flugzeuge statt Bomben abzuwerfen ein Herz an den Himmel zeichnen … (Foto cm)
Der Krieg ist vorbei Wenn dir die Gesundheit deines Volkes wichtiger ist als die Weltherrschaft, ist der Krieg vorbei. Wenn du das Wohlergehen aller mehr willst als dass du reicher sein willst als andere, ist der Krieg vorbei. Wenn du den Frieden mehr willst als die Illusion von Sicherheit, ist der Krieg vorbei.
Der Krieg ist vorbei Wenn du mehr willst, dass es vorwärts geht, als dass dein Team triumphiert, ist der Krieg vorbei. Wenn du die Dinge, die du haben willst, mehr willst als den Ruhm, ist der Krieg vorbei. Wenn du mehr Wert darauf legst, dass die Dinge richtig sind, als auf die Geschichte, dass dir Unrecht getan wurde, ist der Krieg vorbei.
Der Krieg ist vorbei Wenn du das Glück mehr willst als den Sieg, ist der Krieg vorbei. Wenn du gute Beziehungen mehr willst als ehrgeizige Erfolge, ist der Krieg vorbei. Wenn du diesen Moment mehr willst als deine Zukunftsphantasien (die immer unbefriedigend sein werden, selbst wenn sie wahr werden), ist der Krieg vorbei.
Der Krieg ist vorbei Wenn du dich entspannen und erholen willst, mehr als die Geschichte von dir selbst zu verteidigen, ist der Krieg vorbei. Wenn du dich mehr um Verständnis bemühst als darum, den Streit zu gewinnen, ist der Krieg vorbei. Wenn du mehr lieben willst, als dich vor künftigem Kummer zu schützen, ist der Krieg vorbei.
Der Krieg ist vorbei Wenn dir dein Verstand wichtiger ist als dein Ruf, ist der Krieg vorbei. Wenn du mehr geliebt werden willst, als du allein sein willst, ist der Krieg vorbei. Wenn du das, was im höchsten Interesse ist, mehr willst als das, was in deinem eigenen Interesse ist, ist der Krieg vorbei. Wenn du die Hindernisse im Gesundheitssystem mehr beseitigen willst, als alles andere, ist der Krieg zu Ende. Wenn du es willst, Jetzt.
Nach Auswertung der Erfahrungen in der Ukraine – Russland baut seine Streitkräfte aus und um
meinungsfreiheit.rtde.life, vom 24 Dez. 2022 21:28 Uhr,Eine Analyse von Rafael Fahrutdinow
Russland zieht Konsequenzen aus den Erfahrungen des Krieges in der Ukraine: Die Armee soll personell aufgestockt und teilweise umstrukturiert werden. Der vorliegende Artikel gibt einen Einblick in die wichtigsten der am 21. Dezember angekündigten Änderungen.
Marineinfanteristen haben sich als besonders effektiv erwiesen. Hier bei Manövern nahe Kaliningrad im November 2021
Auf dem Kollegium des Verteidigungsministeriums unter Beteiligung von Präsident Wladimir Putin und dem zuständigen Minister Sergei Schoigu wurden am 21. Dezember nahezu revolutionäre Änderungen angekündigt: die Anhebung des Einberufungsalters und der Altersobergrenze für Wehrpflichtige um je drei Jahre, die Vergrößerung der Streitkräfte auf 1,5 Millionen Mann und die Wiedereinrichtung der im Jahr 2010 abgeschafften Militärbezirke Moskau und Leningrad. Welche weiteren Neuerungen sind in der Armee in naher Zukunft zu erwarten?
Putin hat die Initiative des Verteidigungsministeriums in Moskau befürwortet, das Einberufungsalter von 18 auf 21 Jahre anzuheben und die Zahlenstärke der Streitkräfte von einer Million auf 1,5 Millionen Personal zu erhöhen. Der Vorschlag zur Anhebung des Einberufungsalters auf 21 Jahre und zur gleichzeitigen Anhebung der Altersgrenze für die Wehrpflicht von 27 auf 30 Jahre ging von Verteidigungsminister Schoigu aus. Darüber hinaus schlug dieser vor, es solle einem Bürger schon ab dem ersten Tag seines Eintritts in das Militär freistehen, ob er seinen Dienst als Wehrpflichtiger oder als Berufssoldat verrichtet.
Der ehemalige Kommandeur der Schwarzmeerflotte Admiral Wladimir Komojedow begrüßte im Gespräch mit der Zeitung Wsgljad die Verschiebung der Altersgrenzen und begründete seine Auffassung so:
"Es ist offensichtlich, dass junge Menschen in höherem Alter die erforderlichen militärischen Fähigkeiten zur Verteidigung des Landes besser erlernen als im Alter von 18 Jahren. Dementsprechend wird das durchschnittliche Qualifikationsniveau unserer Wehrpflichtigen ansteigen."
Die Zahl der Berufssoldaten wird sich fast verdoppeln
Im Rahmen der Vergrößerung der Streitkräfte auf 1,5 Millionen Mann soll der Anteil der Berufssoldaten auf 695.000 Mann wachsen, erklärte Schoigu. Dies ist erforderlich, um "die Lösung der Aufgaben zur Gewährleistung der militärischen Sicherheit zu garantieren", betonte der Minister. Zum Vergleich: Im Frühjahr dieses Jahres hatten 380.000 Personen auf Vertragsbasis in den Streitkräften Russlands gedient.
Bereits Ende nächsten Jahres dürfte die Zahl dieser Berufssoldaten eine halbe Million (521.000) übersteigen. Im August hatte der Präsident einen Erlass unterzeichnet, wonach die Sollstärke der Armee ab dem 1. Januar 2023 auf 1,15 Millionen erhöht werden sollte. Die neuen Vorschläge gehen darüber hinaus.
Dazu betont Admiral Komojedow:
"Was die Gründe für die personelle Aufstockung der Streitkräfte betrifft, kann ich nur eines sagen: Man hätte zuvor nicht kürzen dürfen. Man hätte noch in den 1990er-Jahren, bei den ersten Anzeichen der NATO-Osterweiterung die Tendenzen erkennen müssen."
Ab dem neuen Jahr dürften die Streitkräfte wieder annähernd so groß sein wie vor der Reform im Jahr 2008 (1,2 Millionen), vor den Kürzungen, die Komojedow anspricht. Die Zahl der Offiziere in der russischen Armee war damals beinahe auf die Hälfte gesunken.
Die Erfahrung der militärischen Spezialoperation hat gezeigt, dass Russland eine große und professionell ausgebildete Armee benötigt, um starken Militärblöcken wie der NATO standhalten zu können, hebt Experte Alexander Bartosch hervor. Nach seiner Ansicht ist es auch wichtig, dass der Kern der reformierten Streitkräfte aus Personen besteht, die in jüngster Zeit bei Sondereinsätzen in der Ukraine Kampferfahrung gesammelt haben oder diese gerade erhalten.
Die Berufssoldaten werden schließlich diejenigen Bürger ersetzen, die im Rahmen der Teilmobilisierung zu den Truppen eingezogen wurden, zitierte die Rossijskaja Gaseta Schoigu.
Neue Herausforderungen machen die Wiederherstellung der hauptstädtischen Militärbezirke erforderlich
Neben der Anhebung des Einberufungsalters und dem angepeilten Ausbau der Kampfstärke auf anderthalb Millionen Mann, soll die Struktur der Streitkräfte verändert werden. Als Reaktion auf die NATO-Osterweiterung auf das Territorium Finnlands und Schwedens sollen zwei interdisziplinär-strategische Territorialverbände neu formiert werden: der Moskauer und der Leningrader Militärbezirk, kündigte Schoigu an.
Momentan sind die militärischen Formationen der Streitkräfte Russlands nach dem territorialen Prinzip in fünf Bezirke unterteilt: West (Hauptquartier in St. Petersburg), Zentrum (Jekaterinburg), Süd (Rostow am Don), Ost (Chabarowsk) und als gesonderter Bezirk das vereinigte strategische Kommando der Nordflotte. Die Militärbezirke Moskau und Leningrad hatten bereits bis zum Jahr 2010 existiert.
"Diese Bezirke gab es auch zur Zeit der Sowjetunion. Die Notwendigkeit für den Moskauer Militärbezirk ergibt sich damals wie heute aus der Notwendigkeit, die Industrieregion Moskau zu schützen", ruft Admiral Komojedow in Erinnerung.
Die Bedeutung des Leningrader Militärbezirks, der die nördliche Hauptstadt verteidigen soll, wachse im Vergleich zur Sowjetzeit, weil Schweden und Finnland damals einen neutralen Status beibehalten hatten, heute aber zur nordöstlichen Flanke der NATO werden.
"Eine teilweise Rückkehr zum sowjetischen Modell ist natürlich nicht schlecht, aber seien wir ehrlich, damals gab es eigentlich zu viele Bezirke. Ich denke, unsere militärisch-politische Führung muss jetzt das Potenzial unseres Feindes in der Person der NATO bewerten und auf dieser Grundlage die russischen Streitkräfte formen. Mehr als genügend sollten es auch nicht sein – das hatten wir bereits in der UdSSR erprobt", mahnt der Admiral.
Neue Einheiten und Formationen
Der Wandel soll nicht nur die territoriale Struktur der Streitkräfte betreffen. Neben der Wiederherstellung von zwei Militärbezirken schlug Schoigu die Aufstellung zehn neuer Divisionen vor: fünf für die Artillerie, zwei für die Luftlandetruppen und drei für motorisierte Schützentruppen. Die sieben derzeit bestehenden motorisierten Schützenbrigaden sollen laut Schoigu zu Divisionen aufgestockt werden. Divisionen sind größere und autonomere militärische Formationen als Brigaden.
Zwei der drei völlig neuen motorisierten Schützendivisionen sollen in den Regionen Cherson und Saporoschje disloziert werden, schreibt TASS. In Karelien an der Grenze zu Finnland soll ein Armeekorps stationiert werden, das wahrscheinlich in den Zuständigkeitsbereich des neuen Bezirks Leningrad fallen wird.
Schoigu plädierte innerhalb der Luft- und Weltraumkräfte für die Schaffung dreier zusätzlicher Kommandozentralen der Fliegerdivisionen sowie von sechs Brigaden für die Heeresfliegertruppen. Die Artillerie soll in strategischen Richtungen durch fünf neue Artilleriedivisionen der Militärbezirke und leistungsstarke Artilleriebrigaden hoher Schlagkraft verstärkt werden.
Komojedow findet es außerdem erwähnenswert, dass fünf Divisionen der Marineinfanterie in den Küstengebieten der Seestreitkräfte auf Basis bestehender Brigaden gebildet werden sollen:
"Das zeigt, dass die Erfahrungen der beiden Tschetschenienkriege und der Spezialoperation in der Ukraine dieser Truppengattung die größte Effizienz unter modernen Kampfbedingungen bescheinigen. Damit sie operieren können, müssen wir die Hubschrauberflotte ausbauen. Übrigens wurde den Hubschraubern in Schoigus Rede besondere Beachtung geschenkt. Jede Panzerarmee verfügt über eine Heeresfliegerei, und es ist geplant, dort je 80 bis 100 Maschinen einzusetzen."
Militärexperte Bartosch ergänzt:
"Wir haben ausgedehnte maritime Grenzen und eine verwundbare Nordflanke. Generell denke ich, dass die Bildung von fünf Divisionen der Marineinfanterie darauf abzielen wird, Russland in der Arktis sowie in der Ostsee und im Schwarzen Meer zu stärken."
Dabei stellt die Verstärkung der Landstreitkräfte durch Flugzeug- und Hubschrauberbesatzungen nach Ansicht der Experten eine doppelte Herausforderung dar: Erstens muss neben dem Personal für die Luftwaffe zusätzliches Personal für die Heeresfliegerei ausgebildet werden, und zwar auf der Grundlage der bestehenden Flugschulen. Zweitens ist noch nicht klar, wie das Zusammenspiel zwischen Piloten und Bodentruppen aussehen wird.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus. Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland. Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.
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25.12.2022
Schleichender Einsatz der NATO in der Ukraine – oder: Russland ist nicht Nordvietnam
Führt nun die NATO einen Krieg gegen Russland oder nicht? Auf jeden Fall steckt sie schon ziemlich tief drin in der Ukraine. Und wenn man historische Vorbilder betrachtet, wie den Vietnamkrieg, dann ist die Schwelle, ab der sich der Rest automatisch ergibt, eigentlich schon überschritten.
Die Freilassung US-amerikanischer Kriegsgefangener in Vietnam (12. Februar 1973)
US-Präsident Joe Biden hat jüngst noch einmal betont, er wolle keinen direkten Konflikt zwischen Russland und der NATO. Das klingt zwar nett, widerspricht aber zum einen den Fakten, und zum anderen besteht, selbst wenn man nur offen eingesetzte Truppen von NATO-Ländern als Beteiligung werten will, eine Gefahr, die man "schleichenden Einsatz" nennen könnte. Auf Englisch gibt es diesen Begriff bereits, er lautet "mission creep" und bezeichnet die langsame Ausweitung eines anfänglich begrenzten Engagements. Eines der Hauptbeispiele für einen schleichenden Einsatz ist der US-Krieg in Vietnam.
Um sich diese Entwicklung genauer ansehen zu können, muss man ins Jahr 1954 zurückgehen. Damals fand in Genf eine Konferenz statt, die den Krieg zwischen Frankreich und den Việt Minh beendete. Kurz vor der Konferenz hatten die französischen Kolonialtruppen mit der Festung Điện Biên Phủ noch versucht, sich durch einen Sieg eine günstige Ausgangsposition für diese Verhandlungen zu verschaffen, was aber in einer Niederlage endete.
Die Genfer Konferenz teilte Vietnam vorläufig in zwei Teile, sah aber vor, dass im Juli 1956 Wahlen in ganz Vietnam unter internationaler Aufsicht stattfinden sollten, die dann zu einer souveränen Regierung für ganz Vietnam geführt hätten. Die geschlagene französische Kolonialmacht hätte diese Wahlen vermutlich zugelassen; aber seit 1954 begannen die USA, sich in dieser Gegend einzumischen.
Der erste Schritt war die Gründung der SEATO, in der Australien, Frankreich, Neuseeland, Pakistan, die Philippinen, Thailand, Großbritannien und die USA Mitglied waren. Die Zusammensetzung erinnert nicht umsonst an derzeitige Bestrebungen der USA im pazifischen Raum. Kambodscha, Laos und Südvietnam konnten aufgrund der Bestimmungen der Genfer Konferenz nicht Mitglied werden, sie wurden aber wie solche behandelt.
Im September 1954 verdrängten die USA Frankreich aus der direkten Kommunikation mit dem südvietnamesischen Diktator Ngô Đình Diệm. Im Oktober 1954 erfolgte der erste Schritt, der unter die Überschrift "mission creep" gehört: Der US-Präsident wies die Stabschefs an, "eine Ausbildungsmission beim MAAG Saigon anzuordnen, mit Vorsichtsmaßnahmen gegen französische Einmischung in die US-Ausbildungsmission" (Pentagon Papers IV-A-3 S. 8).
Ausbilder sind im Grunde bereits die zweite Stufe; davor kommen die Militärberater. Und nachdem Diệm die Durchführung gesamtvietnamesischer Wahlen verweigert hatte, befand sich Vietnam bereits wieder mitten im Krieg; diesmal war es ein Aufstand im Süden, der vom nördlichen Landesteil unterstützt wurde.
Die Pentagon Papers beschreiben sehr genau, in welchen Schritten sich die Beteiligung der USA entwickelte. Neben Ausbildung blieb es erst einmal bei Waffenhilfe: "Bis 1960 war Vietnam einer der größten Empfänger von US-Militär- und Wirtschaftshilfe weltweit: an dritter Stelle der nicht-NATO-Empfänger und an siebter Stelle insgesamt." (PP IV-A-4, S. 6)
Die USA lieferten nicht nur Waffen, sie übernahmen auch die Kosten für einen Teil der südvietnamesischen Armee. Juni 1960 forderte Diệm von John F. Kennedy nicht nur die Finanzierung von 100.000 Mann zusätzlicher südvietnamesischer Truppen, sondern auch die Entsendung "ausgewählter Elemente der amerikanischen Streitkräfte", sowohl, um Ausbildungszentren zu errichten, als auch, um die US-Verpflichtung Vietnam gegenüber zu symbolisieren (PP IV-B-1 S. 7). Kennedy wollte allerdings nicht.
Aber er schickte zwei Generäle nach Vietnam, die einen Bericht verfassten, den Taylor Mission Report, in dem eine stärkere US-Beteiligung bis in den Regierungsapparat hinein empfohlen wurde. "Der Bericht empfahl die Entsendung von Hubschraubereinheiten und andere Arten von Kampfunterstützung aber ohne diese Einheiten sehr zu betonen." (S. 9) Im Report wurde noch etwas gefordert: ein Anteil der US-Amerikaner an den Entscheidungen der südvietnamesischen Regierung.
Offiziell reagierte Kennedy nicht auf diesen Bericht. Allerdings wird bereits 1962 ein US-Stützpunkt in Pleiku errichtet, der unter dem Namen Camp Holloway bekannt wird. Für die Errichtung dieses Stützpunkts gab es keine Ermächtigung durch den US-Kongress.
Im Oktober 1963 stirbt Kennedy durch das Attentat in Dallas. Im November 1963 wird der Diktator Diệm gestürzt und durch einen neuen ersetzt; ein Spiel, das sich bis zum Ende des Vietnamkriegs 1974 noch mehrfach wiederholen soll.
Lyndon Johnson, der Nachfolger Kennedys, legt es darauf an, die USA direkt am Krieg zu beteiligen. Längst steht fest, dass der Tonkin-Zwischenfall im August 1964, bei dem angeblich nordvietnamesische Schnellboote grundlos auf einen US-Kreuzer schossen, so nicht einmal stattgefunden hat. Schon die Bezeichnung selbst ist eine Täuschung – Tonkin war die Bezeichnung der französischen Kolonialmacht für Hanoi, es geht also nicht um irgendeine Bucht, sondern um die Bucht vor der nordvietnamesischen Hauptstadt. Auf jeden Fall genügte der vermeintliche nordvietnamesische Angriff, dass Johnson sich im US-Kongress die Legitimation für militärische Handlungen holte.
Im Februar 1965 wird der US-Stützpunkt in Pleiku angegriffen, genau jener, den es unter Kennedy gar nicht hätte geben dürfen, woraufhin die USA Nordvietnam bombardieren. Eine Woche später landeten zwei Bataillone Marines in Đà Nẵng, um für die Sicherheit dieses Stützpunkts zu sorgen. Schon am 1. April folgten eine weitere Flugzeugstaffel und zwei weitere Bataillone Marines. Es dauerte neun weitere Jahre und kostete zwei Millionen Vietnamesen das Leben, bis die USA ihre Niederlage eingestanden und am 30. April 1975 aus Saigon flüchteten.
Welche Schlüsse lassen sich nun aus diesem Ablauf ziehen, wenn man ihn mit der Ukraine heute vergleicht? Ganz klar, der Anfang liegt in der Ukraine bereits 2014. Ab da sind nicht nur Berater, sondern auch Ausbilder unterwegs, oder ukrainische Truppen werden in anderen Ländern ausgebildet. Wie die Regierung Südvietnams ist die der Ukraine auf Unterstützung von außen angewiesen, nicht nur, um das Militär zu finanzieren, sondern um überhaupt handlungsfähig zu bleiben.
Der Hauptgrund, warum die Ukraine wenig militärische Hilfe erhielt, war, dass sie eine beträchtliche Menge sowjetischen Materials besaß; Anfang 2022 wurde ihr Bestand beispielsweise noch auf 2.000 Kampfpanzer geschätzt. Zu sowjetischen Zeiten waren 8.000 Panzer dort stationiert, aber Truppenverlagerungen und die Kämpfe im Donbass hatten diese Zahl bereits deutlich verringert. Diesen Hintergrund muss man bedenken, wenn Waleri Saluschny in einem Interview mal eben 300 Kampfpanzer fordert. Schon die Gefechte um Donezk 2014/2015 hatten mehr Panzer "verbraucht" als jeder Krieg seit Korea.
Man kann selbst an den erbitterten Kämpfen um Orte wie Mariupol oder Artjomowsk immer wieder erkennen, wie defensiv die Sowjetunion tatsächlich aufgestellt war. Dort, wo die Kämpfe besonders langwierig sind, liegt das vor allem an sowjetischen Bunkeranlagen, die mehrere Stockwerke in die Tiefe gebaut worden waren. Jede einzelne Brücke über den Dnjepr legt Zeugnis davon ab, wie wichtig es dem sowjetischen Staat war, einem Eindringling widerstehen zu können. Und wie perfide es vor diesem Hintergrund ist, genau dieses sowjetische Erbe gegen Russland zu wenden.
Aber zurück zu Vietnam und dem Hubschrauberstützpunkt. Heute würde man ihn vermutlich einer Söldnerfirma zuschreiben, um auf diese Art das Problem zu lösen, dass es politisch keine Rechtfertigung dafür gibt. Das Söldnerlager, das im Frühjahr nahe der polnischen Grenze von russischen Raketen zerstört wurde, war schon ziemlich nahe dran an Camp Holloway.
Der Grund, warum dieser illegale Stützpunkt ausgerechnet für Hubschrauber errichtet wurde, dürfte ein technischer sein. Der Vietnamkrieg war überwiegend ein Guerillakrieg; die Gegner, mit denen es die südvietnamesische Regierung zu tun hatte, waren die eigenen Bauern. Großes technisches Gerät wie Panzer nützt da wenig, aber Hubschrauber sind gerade über schwer einsehbarem Gebiet besser geeignet als Flugzeuge. Aber es dauert länger, die Beherrschung eines Hubschraubers zu erlernen, als die eines Flugzeugs (wir sind im Jahr 1962, als Computer noch Wohnzimmergröße hatten). Das heißt, gleich, ob nun die südvietnamesische Regierung nach Hubschraubern gefragt hat oder die Schlussfolgerungen der Taylor-Mission umgesetzt wurden – Hubschrauber dürfte es im Jahr 1962 nur mitsamt der Piloten gegeben haben oder gar nicht.
Womit wir wieder bei der Ukraine und all dem hübschen modernen Spielzeug wären, das sie bekommen hat, bekommen wird oder bekommen will. Die polnischen Krabs werden von polnischen Mannschaften bedient; das bestätigt ein ukrainisches Video, in dem sich ukrainische Soldaten darüber beschweren, die Polen kämen, feuerten ihre Krabs ab und verschwänden wieder, und sie bekämen dann das Gegenfeuer ab. Bei einer ganzen Reihe weiterer gelieferter Waffen, die deutschen Panzerhaubitzen eingeschlossen, von IRIS ganz zu schweigen, dürfte das ähnlich sein. Und bei den von den USA zugesagten Patriots steht absolut fest, dass sie von NATO-Mannschaften bedient werden müssen.
Es sind, wie bei den Hubschraubern in Vietnam, technische Gründe, die den Einsatz fremden Personals erzwingen. Die Ausbildungszeiten sind schlicht zu lang. Das ist auch das unausgesprochene Problem hinter der Frage, ob Deutschland Leopard-Panzer liefern soll oder nicht. Es geht nicht um die Lieferung der Panzer. Es geht um die Lieferung der Panzerbesatzung.
Wenn man die zeitliche Entwicklung vergleicht, befänden wir uns jetzt ungefähr im Herbst 1963. Es gibt Indizien dafür, dass die USA Wladimir Selenskij gerne ersetzen würden. Und, das darf man nicht vergessen, ohne massivstes westliches Eingreifen wäre das Problem längst gelöst. Nicht nur, weil es ohne das Eingreifen des britischen Premiers Boris Johnson bereits im März zu einem Friedensschluss gekommen wäre. Sondern auch, weil die eigenen Kapazitäten der Ukraine auf dem Feld der objektiven Datenermittlung erbärmlich sind und diese Truppen ohne die stetige Bereitstellung von Feuerkoordinaten, Satellitenbildern und Kommunikation per Satellit längst untergegangen wären, wie es dem Abstand in den industriellen und technischen Fähigkeiten nahelegt.
Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Nordvietnam und Russland. Nordvietnam besaß zu keinem Zeitpunkt die technischen Möglichkeiten, die USA selbst anzugreifen. Wenn man betrachtet, wie weit sich dieser schleichende Einsatz seit 2014 bereits entwickelt hat, kommt man im Grunde zu dem Schluss, dass dies der einzige Grund ist, warum bisher noch keine Tonkin-Variation gezogen wurde. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass die USA schlicht den nächsten Stellvertreter ins Feuer werfen. Polen wäre ein Kandidat, der sich geradezu darum drängt; es will seine Armee mehr als verdoppeln.
Das Risiko einer unabsichtlichen Ausweitung ist jedoch weit höher, als es in Vietnam war. Das liegt an der bereits hohen Beteiligung einerseits, die im Grunde jederzeit als Teilnahme als Kriegspartei zu werten wäre, und zum anderen daran, dass sich, auch wenn die entscheidenden Schritte wie die Eröffnung von Camp Holloway im Verborgenen abspielten, doch wesentlich mehr Debatte über Sinn und Unsinn eines solchen Engagements stattfindet als heute. So ähnlich viele Details der Entwicklung sind, bis hin zu der Tatsache, dass die westliche Einmischung auf keiner Art Bündnis oder Abkommen beruht (ganz im Gegensatz zum speziellen Militäreinsatz der russischen Armee, der auf einem Beistandsabkommen mit den Donbassrepubliken beruht), die Art und Weise, wie im Westen derzeit selbst jede Erwähnung von Verhandlungen geahndet wird, schafft die idealen Voraussetzungen für fatale Fehler.
Die Wunschvorstellung der NATO scheint zu sein, endlos gegen Russland austeilen zu können, ohne fürchten zu müssen, sich eine Antwort einzufangen. Aber der so geschaffene Zustand wird auf die eine oder andere Weise nicht auf Dauer haltbar sein. Alle technischen Mittel der NATO in die Ukraine zu gießen, samt verdeckten Personals, geht im – für die NATO – günstigsten Fall so lange gut, bis die eigenen Verluste einen Ausstieg oder einen Übergang zu einer offenen Beteiligung erzwingen. Es ist absolut lächerlich, zu glauben, man könne eine Großmacht wie Russland, die durchaus imstande wäre, gegnerische Satelliten auszuschalten, endlos unter Nutzung ebendieser Satelliten attackieren und dabei so tun, als könne man kein Wässerchen trüben.
Womöglich ist der einzige Grund, warum sich Russland dieses Theater bis heute bieten lässt, dass es praktische Vorteile bietet, wenn die NATO ihr Militärgerät zum Zwecke der Zerstörung freundlicherweise selbst vorbeibringt. Wenn dann noch einige Hundert oder Tausend mehr oder weniger NATO-Militärangehörige obendraufgelegt werden, ist das auch recht. Was allerdings in den Entscheidungszentralen des Westens nicht begriffen wird, ist, dass das, was sie durch ihren Krieg in der Ukraine anstreben – Russland auszubluten –, in ihrem eigenen Interesse nicht einmal ansatzweise wahr werden dürfte. Denn dann gäbe es keinen Grund mehr, Herrn Kinshal einen Besuch in Berlin, London oder Washington zu verwehren. Russland ist nicht Nordvietnam, und der schleichende Einsatz kann von zwei Seiten beendet werden.
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus. Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland. Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.
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25.12.2022
Peking: USA sind eine "direkte Bedrohung" für die Welt
Nach der Bewilligung des US-Verteidigungshaushalts für das Haushaltsjahr 2023 erklärte das chinesische Verteidigungsministerium, die USA erhöhten ihre Militärausgaben, um ihre globale Herrschaft zu bewahren. Dabei würden sie die internationale Ordnung bedrohen.
Der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums Tan Kefei (Archivbild)
Washington bausche die "Bedrohung durch China" absichtlich als Vorwand auf, um seine Militärausgaben zu erhöhen und so seine globale Vorherrschaft aufrechtzuerhalten, erklärte das chinesische Verteidigungsministerium am Samstag, nachdem Präsident Joe Biden das US-Verteidigungsgesetz für 2023 unterzeichnet hatte.
"Die Fakten haben mehr als einmal bewiesen, dass die USA eine direkte Bedrohung für die internationale Ordnung darstellen und die Schuld an regionalen Unruhen tragen", sagte der Sprecher des Ministeriums, Oberst Tan Kefei.
In der Erklärung heißt es weiter, die USA hätten in Verfolgung ihrer eigenen Interessen mehrfach "entweder Kriege gegen andere Länder geführt oder Konflikte ausgelöst, die zu massiven Opfern und zur Vertreibung unschuldiger Zivilisten führten".
Der 858 Milliarden Dollar schwere US-Militärhaushalt für das Haushaltsjahr 2023 bewilligt 10 Milliarden Dollar an Sicherheitsunterstützung und eine beschleunigte Waffenbeschaffung für Taiwan. Damit stelle dieser Haushalt eine weitere Provokation dar, die
"den Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan ernsthaft gefährden und das Risiko einer militärischen Konfrontation zwischen China und den USA erhöhen."
Die chinesische Volksbefreiungsarmee erklärte außerdem, dass sie "die nationale Wiedervereinigung und die territoriale Integrität des Landes entschlossen schützen" werde. Gleichzeitig warnte sie, dass Washington keine andere Wahl habe, als "Chinas Kerninteressen und wichtige Anliegen zu respektieren".
Die Insel Taiwan ist seit dem Jahr 1949 selbstverwaltet, hat aber nie offiziell ihre Unabhängigkeit von Peking erklärt, da China sie als Teil seines Territoriums betrachtet. Die Spannungen zwischen Peking und Taipeh sind seit dem Taiwan-Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi im August hoch.
Washington müsse seinen "alten Trick der einseitigen Einschüchterung", gegenüber Peking aufgeben, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi Anfang der Woche in einem Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken. "Das hat in der Vergangenheit mit China nicht funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren."
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25.12.2022
No, there is a limit to the tyrant’s power! (I von III) Nein, die Macht des Tyrannen hat eine Grenze!
By Irene Eckert
No, there is a limit to the tyrant’s power!
When the oppressed man finds no justice, When the burden grows unbearable, he appeals With fearless heart to Heaven, And thence brings down his everlasting rights, Which there abide, inalienably his, And indestructible as stars themselves.
-Friedrich Schiller, Rutli Oath, Wilhelm Tell
With the global call for FREEDOM as unifying theme of the day, the freedom poet Friedrich Schiller is back on stage. The German poet of the classical period (1759-1805), most popular for his Wilhelm Tell, describes beautifully “what brings man closer to mankind“. In his philosophical poem “The Walk”, he rhymes
“Strife brings great things to the fore, Greater their union brings forth”
Every freedom loving person’s soul in the four corners of the planet is touched by the call to unite in defence for inalienable rights. Schiller’s verses resonate because he combines beauty and reason, poetry and political thinking in the most remarkable way. “Wilhelm Tell“, the last of Schiller’s plays on stage during his life time advocates passionately for the right to resist unjustified power and Schiller’s complete work breathes the spirit of his time, the spirit of the American and the French revolution. It is the call for “Freedom, Equality and Brotherhood” that inspired his beautiful mind. As a historian Schiller laid the ground work for a universal approach to history, as a philosopher he provided a theory of the aesthetic and as a poet he coined the most beautiful verses in German language. But as a dialectic thinker he also saw:
Nein, die Macht des Tyrannen hat eine Grenze! Wenn der unterdrückte Mensch keine Gerechtigkeit findet, Wenn die Last unerträglich wird, appelliert er Mit furchtlosem Herzen an den Himmel, Und ruft von dort sein ewiges Recht herab, Die dort unveräußerlich ihm gehören, Und unzerstörbar wie die Sterne selbst.
Friedrich Schiller, Rutli-Schwur, Wilhelm Tell
Mit dem weltweiten Ruf nach FREIHEIT als verbindendes Thema des Tages ist der Freiheitsdichter Friedrich Schiller zurück auf der Bühne. Der deutsche Dichter der Klassik (1759-1805), der vor allem durch seinen Wilhelm Tell bekannt wurde, beschreibt sehr schön, "was den Menschen dem Menschen näher bringt". In seinem philosophischen Gedicht "Der Spaziergang" reimt er
"Streit bringt Großes zum Vorschein, Größeres bringt ihre Vereinigung hervor"
Die Seele eines jeden freiheitsliebenden Menschen in allen Teilen der Welt wird von dem Aufruf berührt, sich zur Verteidigung der unveräußerlichen Rechte zu vereinen. Schillers Verse klingen nach, weil er Schönheit und Vernunft, Poesie und politisches Denken auf bemerkenswerte Weise verbindet. "Wilhelm Tell", das letzte Theaterstück, das Schiller zu Lebzeiten auf die Bühne brachte, tritt leidenschaftlich für das Recht auf Widerstand gegen ungerechtfertigte Macht ein, und Schillers Gesamtwerk atmet den Geist seiner Zeit, den Geist der amerikanischen und der französischen Revolution. Es ist der Ruf nach "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit", der seinen schönen Geist inspirierte. Als Historiker legte Schiller den Grundstein für eine universelle Geschichtsbetrachtung, als Philosoph lieferte er eine Theorie des Ästhetischen und als Dichter prägte er die schönsten Verse in deutscher Sprache. Aber auch als dialektischer Denker sah er:
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
The world likes to blacken the sublime.
How very true in a world where a Christian Drosten, specialist of the PCR test, is honoured with providing the annual ‘Schiller Speech’ of 2020. Referring to Schiller as medic colleague, a pretentious Drosten concludes: “Schiller would were a face mask.” How far can you cynically distort reality in your arrogant ignorance? Schiller’s ethics and the intentions of Drosten’s promotion of the PCR test could not be further apart. Whereas the fake professor belongs to the elitist world shaped by the mentors of the equally pretentious “Congress for Cultural Freedom“ (CCF) , Friedrich Schiller belongs to the freedom hungry masses.
Whereas Schiller sought a way out of slavery and saw the independence of mind and soul as a precondition to full liberation, the Congress for Cultural Freedom (CCF) is anathema to everything the freedom poet stands for. Whereas Schiller called for all round education, The CIA funded mission of the Cold War institution CCF was neither freedom nor liberating education. On the very contrary, the CCF’s mission was to keep people dumb and apart. The multiple branches of the agency fought for the class interests of a tiny minority in opposition to the labouring masses. Schiller’ s background was modest, his parents were small people, but his bright mind secured him the privilege of a “princely” education. He truly liberated himself and never became a “bread-fed scholar,” nor any nobleman’s servant at any time. This is why his poetry is authentic, his verses speak to everybody and he reaches mind and soul. The great man literally devoted his own life to freedom, enlightenment and beauty. He lived what he believed in, namely that
“Only through the morning-gate of the Beautiful do you make your way into the land of cognition”
– Friedrich Schiller “The Artists”, 1789.
Together with “The Song of the Bell” and “The Walk“ , “The Artist“, form a triad of historically and philosophically most important poems.
Again, whereas every word from Schiller reflects his authentic search for truth, everything that came from the collaborators of the CCF was fake and artificial [1]. Equipped with extraordinary foreign funding, their contributors had to be well paid for. The consequential CCF inauguration party was ironically held in the ‘Titania Palace’, a movie theatre in Berlin Steglitz. Madame Eleonore Dulles bore responsibility for the ‘thing’ that was in fact neither a “congress”, nor had it any serious connection with culture or freedom. It was a psy-op, set up as a global spider web for subversive intelligence, designed to engage artists for cheating peoples’ minds. The endeavour of all their hirelings was meant to hinder national liberation movements everywhere and to block their struggle for freedom and sovereignty. In many respects the German people had a very special role to play in that gambling for power that dated way back to Peace of Westphalia, beyond even Martin Luther’s days. That is another chapter one can gain an understanding of by reading Schiller’s historical works.
Here we are dealing with Friedrich Schiller as the epitome of not only German but European culture. And after WWII the CCF wage scribes were commissioned to destroy this very culture. To whom this sounds too fantastic may turn to everything that the Canadian historian Matthew Ehret has published [3]. The long term project was done in a Fabian way, gradually and often without even the awareness of their proponents. A thwarted metaphor for turning Schillerian imagery into their opposite was the notorious ‘Freedom Bell’ in the City Hall of Berlin Steglitz in 1950. It was sponsored by the Anglo-Saxon ‘liberators’ as a symbol of anti-communism. The freedom culture heroes used the beautiful image as a tool for directing the still NAZI infected minds towards yet another war against the eternally “evil Russians”.
In stark contrast Schiller’s most famous ballad “The Bell” ends with a call for harmony, joy and peace:
Die Welt schwärzt gerne das Erhabene an.
Wie wahr in einer Welt, in der ein Christian Drosten, Spezialist für den PCR-Test, damit geehrt wird, die jährliche "Schillerrede" des Jahres 2020 zu halten. Indem er sich auf Schiller als Medizinkollegen beruft, kommt ein prätentiöser Drosten zu dem Schluss: "Schiller wäre eine Gesichtsmaske." Wie weit kann man in seiner arroganten Ignoranz die Realität zynisch verzerren? Schillers Ethik und die Absichten von Drostens Werbung für den PCR-Test könnten nicht weiter voneinander entfernt sein. Während der Fake-Professor der elitären Welt angehört, die von den Vordenkern des ebenso prätentiösen "Congress for Cultural Freedom" (CCF) geprägt ist, gehört Friedrich Schiller zu den freiheitshungrigen Massen.
Während Schiller einen Ausweg aus der Sklaverei suchte und die Unabhängigkeit von Geist und Seele als Voraussetzung für die volle Befreiung sah, ist der Kongress für kulturelle Freiheit (CCF) ein Anathema für alles, wofür der Freiheitsdichter steht. Während Schiller eine umfassende Bildung forderte, war die CIA-finanzierte Mission der Kalten-Kriegs-Institution CCF weder Freiheit noch befreiende Bildung. Ganz im Gegenteil, die Aufgabe des CCF war es, die Menschen dumm und getrennt zu halten. Die zahlreichen Zweigstellen der Agentur kämpften für die Klasseninteressen einer winzigen Minderheit im Gegensatz zu den werktätigen Massen. Schiller stammte aus bescheidenen Verhältnissen, seine Eltern waren kleine Leute, aber sein heller Geist sicherte ihm das Privileg einer "fürstlichen" Erziehung. Er emanzipierte sich wahrhaftig und wurde nie ein "Brotgelehrter" und auch nie der Diener eines Adligen. Deshalb ist seine Poesie authentisch, seine Verse sprechen jeden an, und er erreicht Geist und Seele. Der große Mann widmete sein Leben buchstäblich der Freiheit, der Erleuchtung und der Schönheit. Er lebte, woran er glaubte, nämlich dass
"Nur durch die Morgenpforte des Schönen gelangt man in das Land der Erkenntnis" - Friedrich Schiller "Die Künstler", 1789.
Zusammen mit "Das Lied der Glocke" und "Der Spaziergang" bilden "Die Künstler" einen Dreiklang von historisch und philosophisch höchst bedeutsamen Gedichten.
Während jedes Wort Schillers seine authentische Suche nach Wahrheit widerspiegelt, war alles, was von den Mitarbeitern des CCF kam, gefälscht und künstlich [1]. Ausgestattet mit außerordentlicher ausländischer Finanzierung, mussten ihre Mitwirkenden gut bezahlt werden. Die konsequente CCF-Einweihungsparty fand ironischerweise im "Titania-Palast", einem Kino in Berlin-Steglitz, statt. Madame Eleonore Dulles trug die Verantwortung für das "Ding", das in Wirklichkeit weder ein "Kongress" war, noch irgendeinen ernsthaften Bezug zu Kultur oder Freiheit hatte. Es handelte sich um eine Psy-Operation, die als globales Spinnennetz für subversive Geheimdienste eingerichtet wurde, um Künstler für den Betrug an den Köpfen der Menschen zu gewinnen. Das Bestreben all ihrer Handlanger war es, nationale Befreiungsbewegungen überall zu behindern und ihren Kampf für Freiheit und Souveränität zu blockieren. Das deutsche Volk hatte in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Rolle in diesem Spiel um die Macht zu spielen, das bis zum Westfälischen Frieden zurückreicht, sogar über die Tage Martin Luthers hinaus. Das ist ein weiteres Kapitel, das man durch die Lektüre von Schillers historischen Werken verstehen kann.
Wir haben es hier mit Friedrich Schiller als Inbegriff nicht nur der deutschen, sondern der europäischen Kultur zu tun. Und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Lohnschreiber des CCF beauftragt, genau diese Kultur zu zerstören. Wem das zu phantastisch klingt, der möge sich an all das wenden, was der kanadische Historiker Matthew Ehret veröffentlicht hat [3]. Das langfristige Projekt wurde auf fabianische Art und Weise durchgeführt, schrittweise und oft sogar ohne das Bewusstsein der Befürworter. Eine verunglückte Metapher, um die Schillersche Symbolik in ihr Gegenteil zu verkehren, war die berüchtigte Freiheitsglocke" im Rathaus von Berlin-Steglitz im Jahr 1950. Sie wurde von den angelsächsischen "Befreiern" als Symbol des Antikommunismus gesponsert. Die Helden der Freiheitskultur nutzten das schöne Bild, um die immer noch NAZI-infizierten Gemüter auf einen weiteren Krieg gegen die ewig "bösen Russen" zu lenken.
Im krassen Gegensatz dazu endet Schillers berühmteste Ballade "Die Glocke" mit einem Aufruf zu Harmonie, Freude und Frieden:
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
And “Concord” we will name her ! —
To union may her heartfelt call
In brother-love attune us all ! …
Fair bell to our city bode joy and increase,
And oh, may thy first sound be hallowed to peace !
Having said this, Schiller was by no means a naive idealist. The historian knew how men could be dangerously mislead against men. With reference to the derailed French Revolution he warned in the same ballad:
Man fears the tiger’s fangs of terror ;
And still the dreadliest of horror,
Is man himself in error !
Based on such insight Schiller focuses on all-round education as a precondition for authentic freedom and true democracy. Obviously dumb people can be mislead more easily. This is why Schiller did not believe in the uninformed majority vote.
“Feed the man and provide him with the means of education and the dignity will come along.”
“A slave will not be able to position himself against his master.”
or
“Weigh the votes, don’t count them”
– these are Schiller’s ideas explicitly laid down in his torso “Demetrius“, where the Polish nobleman Sapieha proclaims
“Majority is madness, reason has still ranked only with the few.”
Und "Concord" werden wir sie nennen! - Zur Vereinigung möge ihr herzlicher Ruf In Bruderliebe uns alle einstimmen! ... Schöne Glocke für unsere Stadt, bringe Freude und Wachstum, Und oh, möge dein erster Ton dem Frieden geweiht sein!
Dabei war Schiller keineswegs ein naiver Idealist. Der Historiker wusste, wie Menschen gefährlich gegen Menschen in die Irre geführt werden können. Mit Bezug auf die entgleiste Französische Revolution warnte er in derselben Ballade:
Der Mensch fürchtet des Tigers Reißzähne des Schreckens ; Und immer noch das furchtbarste Grauen, Ist der Mensch selbst im Irrtum!
Ausgehend von dieser Erkenntnis setzt Schiller auf eine umfassende Bildung als Voraussetzung für echte Freiheit und wahre Demokratie. Offensichtlich lassen sich dumme Menschen leichter in die Irre führen. Deshalb glaubte Schiller auch nicht an die uninformierte Mehrheit.
"Ernähre den Menschen und versorge ihn mit den Mitteln der Bildung, und die Würde wird sich einstellen."
"Ein Sklave wird nicht in der Lage sein, sich gegen seinen Herrn zu stellen."
oder
"Wiege die Stimmen, zähle sie nicht"
- das sind Schillers Ideen, die er in seinem Torso "Demetrius" explizit niederlegt, wo der polnische Adlige Sapieha verkündet
"Die Mehrheit ist Wahnsinn, die Vernunft hat nur noch bei den Wenigen Rang."
Sapieha is the only voice raised against the sinister plans of the Polish oligarchy to attack Russia and to illegally enthrone Demetrius.
Schiller knew a lot about the evil intentions of the mighty oligarchic forces situated above nation states. He understood their narrow minded egotistic visions and their need for a slavish people. Such knowledge put the poet in danger.
Friedrich Schiller “was shaped by the global republican movement of his time” says Canadian writer Cynthia Chung and in deed, the famous “Rütli Oath” reflects the spirit of the American Declaration of Independence. Such spirit cannot be tolerated by the globalist elite and is an anathema to the financiers of a fake freedom culture.
The mission of the oligarchs’ ‘intelligence services’ of all days has been to ban free thinking. Their intention was to prevent that either a Benjamin Franklin or a Schiller or a Franklin D. Roosevelt for that matter was ever to disturb their games again. The intellectual foot soldiers of the CCF-CIA were sent out after WWII to spoil an eminent victory of the Red Army on the cultural field. The CCF was an answer to the multiple, very successful peace initiatives, such as the founding of the World Peace Council and the Stockholm Peace Appeal. Johannes R. Becher, poet and minister of Cultural Affairs in the young GDR called the CCF feathers “gangsters camouflaged as literary figures.”
Sapieha ist die einzige Stimme, die sich gegen die finsteren Pläne der polnischen Oligarchie erhebt, Russland anzugreifen und Demetrius widerrechtlich zu inthronisieren.
Schiller wusste viel über die bösen Absichten der mächtigen oligarchischen Kräfte, die über den Nationalstaaten stehen. Er verstand ihre engstirnigen egoistischen Visionen und ihr Bedürfnis nach einem sklavischen Volk. Dieses Wissen brachte den Dichter in Gefahr.
Friedrich Schiller "war von der globalen republikanischen Bewegung seiner Zeit geprägt", sagt die kanadische Schriftstellerin Cynthia Chung, und in der Tat spiegelt der berühmte "Rütli-Eid" den Geist der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung wider. Ein solcher Geist kann von den globalistischen Eliten nicht toleriert werden und ist den Finanziers einer falschen Freiheitskultur ein Gräuel.
Die Aufgabe der "Geheimdienste" der Oligarchen bestand seit jeher darin, das freie Denken zu verbieten. Sie wollten verhindern, dass ein Benjamin Franklin oder ein Schiller oder ein Franklin D. Roosevelt jemals wieder ihre Spiele stören. Die intellektuellen Fußsoldaten des CCF-CIA wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesandt, um einen bevorstehenden Sieg der Roten Armee auf dem Gebiet der Kultur zu vereiteln. Der CCF war eine Antwort auf die zahlreichen, sehr erfolgreichen Friedensinitiativen, wie die Gründung des Weltfriedensrates und den Stockholmer Friedensappell. Johannes R. Becher, Dichter und Kulturminister der jungen DDR, nannte die CCF-Federn "als Literaten getarnte Gangster".
The hysteria whipped up against Russia today recalls the most vicious distortion of everything the Soviets and their allied peoples had fought for. Without such atrocious Red Smear the battle of ideas might have been won by the Russians. While smearing then Soviet Russia for denying freedom rights in their hemisphere, the Anglo-Saxon Empire had of course not the faintest intention to grant freedom and sovereignty to the nations they had conquered.
Growing economic wealth hid for decades the underlying reality of falsehood. The German nation in the heart of Europe was one of their most cherished victims. Now, it has become obvious, the moor has served its purpose, he can go. Todays Globalists under the ‘leadership’ of an empty suit are even going as far as to deprive Germans of affordable energy supplies. Light heartedly they will destroy the German industrial base if their leaders do not follow suit and refuse to open a new front against the Russians. And if they do obey, this will happen just the same. Narrow minded as these pseudo leaders of the ‘rules based order’ are, their demented brains seem unable to comprehend that the world has thoroughly changed since they inaugurated the CCF. Fortunately given the Chinese-Russian ‘Bond of Survival,’ a new paradigm shift is on the horizon. But those who seek a way out of the bondage must be able to understand the opportunities offered from those alleged suppressor nations. If the freedom seeking masses are able to cut of the mental framing, they will take the helping hand stretched out for them. The pathway to liberation has to first de-construct the enemy imagery.
Hopefully this is already underway. Those masses out there, struggling for human and humane survival, those out there in the streets will quickly learn how to differentiate between friend and foe. If they are successfully throwing off their chains, it will have been in vain that for 77 years the Anglo-Saxon secret services were throwing around millions of dollars. The heralds of a false freedom culture will have failed in their attempt to bring history to a halt.
Let us re-call that the devilish duo Churchill-Truman openly admitted, after the death of Hitler, that they had “killed the wrong pig.” They detested the anti-Hitler coalition. Once their monster baby had been done away with, their agents had to spin a world wide wire-trap-web of lies against those they wanted to kill next . ‘Concord and Peace’ were certainly not on their hawkish agenda . Nothing had their false notion of freedom in common with either Roosevelts’ famous “Four Freedoms” nor with Schiller’s idea of ‘free souls‘. Bringing forth educated human beings capable of developing their multiple talents, uniting duty and inclination in accordance, were not on their agenda.
Die Hysterie, die heute gegen Russland geschürt wird, erinnert an die bösartigste Verzerrung all dessen, wofür die Sowjets und ihre verbündeten Völker gekämpft haben. Ohne diese abscheuliche rote Verleumdung hätten die Russen den Kampf der Ideen vielleicht gewonnen. Während das damalige Sowjetrussland verleumdet wurde, weil es die Freiheitsrechte in seiner Hemisphäre verweigerte, hatte das angelsächsische Empire natürlich nicht die geringste Absicht, den von ihm eroberten Nationen Freiheit und Souveränität zu gewähren.
Wachsender wirtschaftlicher Reichtum verbarg jahrzehntelang die zugrunde liegende Realität der Unwahrheit. Die deutsche Nation im Herzen Europas war eines ihrer liebsten Opfer. Jetzt ist es offensichtlich geworden, der Moor hat seinen Zweck erfüllt, er kann gehen. Die heutigen Globalisten unter der "Führung" eines leeren Anzugs gehen sogar so weit, den Deutschen die bezahlbare Energieversorgung zu entziehen. Leichtherzig werden sie die deutsche industrielle Basis zerstören, wenn deren Führer nicht nachziehen und sich weigern, eine neue Front gegen die Russen zu eröffnen. Und wenn sie gehorchen, wird das auch geschehen. So engstirnig diese Pseudo-Führer der "regelbasierten Ordnung" auch sind, ihre wahnsinnigen Gehirne scheinen nicht begreifen zu können, dass sich die Welt gründlich verändert hat, seit sie den CCF ins Leben gerufen haben. Glücklicherweise zeichnet sich angesichts des chinesisch-russischen "Überlebensbündnisses" ein neuer Paradigmenwechsel ab. Aber diejenigen, die einen Ausweg aus der Knechtschaft suchen, müssen in der Lage sein, die Möglichkeiten zu verstehen, die von diesen angeblichen Unterdrückernationen geboten werden. Wenn die freiheitssuchenden Massen in der Lage sind, sich von der geistigen Umrahmung zu lösen, werden sie die ihnen entgegengestreckte helfende Hand ergreifen. Auf dem Weg zur Befreiung müssen zunächst die Feindbilder abgebaut werden.
Hoffentlich ist dies bereits im Gange. Die Massen da draußen, die um ein menschliches und humanes Überleben kämpfen, die da draußen auf den Straßen, werden schnell lernen, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Wenn sie sich erfolgreich von ihren Ketten befreien, war es umsonst, dass die angelsächsischen Geheimdienste 77 Jahre lang mit Millionen von Dollar um sich warfen. Die Verkünder einer falschen Freiheitskultur werden mit ihrem Versuch, die Geschichte zum Stillstand zu bringen, gescheitert sein.
Erinnern wir uns daran, dass das teuflische Duo Churchill-Truman nach dem Tod Hitlers offen zugab, dass sie "das falsche Schwein getötet" hatten. Sie verabscheuten die Antihitlerkoalition. Nachdem ihr Monsterbaby beseitigt worden war, mussten ihre Agenten ein weltweites Netz von Lügen gegen diejenigen spinnen, die sie als nächstes töten wollten. Konkordanz und Frieden" standen sicher nicht auf der Agenda der Falken. Ihre falsche Vorstellung von Freiheit hatte weder mit den berühmten "Vier Freiheiten" der Roosevelts noch mit Schillers Idee der "freien Seelen" etwas gemein. Gebildete Menschen hervorzubringen, die in der Lage sind, ihre vielfältigen Talente zu entfalten und Pflicht und Neigung miteinander in Einklang zu bringen, stand nicht auf ihrer Agenda.
They replaced the classical humanist idea of freedom with a narrow notion of ‘liberties’ sought to ‘free’ people from any social obligations. Humans should be free to do what ever their lust dictates them. Hedonism was to be the new freedom tune. “Anything goes“ was the post modern melody on the dance floor. The fate of women (and children) under such conditioned ‘liberties’ would be non of their concerns. If such policies would be detrimental for entire societies and would consequently diminish birth rates, all the better for their sinister Eugenic plans. These plans have been developed during Schiller’s lifetime by British priest Malthus.
When George F. Kennan, father of the Cold War “Containment Policy” congratulated the US composer Nicolas Nabokov, secretary of the CCF in 1959 by saying:
I can think of no group of people who have done more to hold our world together in these last years than you and your associates in the Congress [for Cultural Freedom]. In this country [the United States] in particular, few will ever understand the dimensions and significance of your accomplishment,
we see through the cynicism of his implications. Kennan’s “world” being that of the aggressive NATO military alliance, founded in 1949, with the intention to create a cold war. Kennan’s “world“ is the Western Hemisphere as opposed to the then Socialist two thirds of the planet. ‘His world‘ refers to an exclusive elitist oligarchical clique with the distorted mind set of psychopaths . It is high time that we, the people liberate ourselves from the disastrous ‘accomplishments’ of the institution he praises.
The Disastrous Long-term Dimensions of CCF’s “Accomplishments“
According to the New York Times the funding of the CCF/ CIA world wide spun network of intellectual cold warriors ended in 1966 . But its harmful influence on the global intellectual and artistic scene still remains, often covered by a false notion of modernity. The intellectual roots of such false progressiveness date back to the beginning of the last century or even beyond. We find them with the Cambridge ‘Apostles’, the ‘Fabian Society’, the ‘Bloomsbury Club’ and more like-minded elitist Bohemians with liaisons to the British secret services. See Leonard Woolf, Virginia Woolf’s husband, member of the Fabian Society, ex- colonial officer in Sri Lanka and their notorious circle which included, H.G Wells, Bertrand Russel, John Maynard Keynes and many more of such perverted Malthusian minds.
Had all the tax money and manpower at their disposal been spent in order to combat the mental impact of fascism, Friedrich Schiller himself would have approved of such an educational effort. But, alas the target of the CCF legions was beauty and reason itself. Given their perverted set of mind this may even make sense. If all you want is control “beautiful souls and cognition” are in your way.
Therefore the Dulles brothers, George Kennan and their affiliate intelligentsia did not like Schiller.
Churchill has even been quoted as saying in 1940 that Britain’s real target was not Nazi-Germany but the spirit of the German people as expressed by the spirit of Schiller.
By down-treading their culture the Germans were to be deprived of any love for their country. Pride for their classical heritage, intellectual and artistic achievements was ‘verboten’.
While the cultural ‘freedom fighters’ were waving their false freedom flag over West-Berlin’s Titania Film Palace, their dollar waving handlers had just divided Germany and provoked a hot war against the Korean people. When that one ended in 1953 they used the same ‘liberating’ strategy against the Vietnamese. And it was to be only the beginning of a long period of never ending wars, initiated by the trumponists of the free world. In their ongoing “freedom fight” they would destroy ancient cultural treasures and put the world into shambles. As a result of their manifold nefarious activities
Sie ersetzten die klassische humanistische Idee der Freiheit durch eine enge Vorstellung von "Freiheiten", die die Menschen von allen sozialen Verpflichtungen "befreien" sollten. Die Menschen sollten frei sein, das zu tun, was ihre Lust ihnen diktiert. Hedonismus sollte die neue Melodie der Freiheit sein. "Anything goes" war die postmoderne Melodie auf der Tanzfläche. Das Schicksal von Frauen (und Kindern) unter solchen konditionierten "Freiheiten" ginge sie nichts an. Wenn eine solche Politik für ganze Gesellschaften schädlich wäre und folglich die Geburtenrate sinken würde, umso besser für ihre finsteren eugenischen Pläne. Diese Pläne wurden bereits zu Schillers Lebzeiten vom britischen Priester Malthus entwickelt.
Als George F. Kennan, der Vater der Containment-Politik" des Kalten Krieges, dem US-Komponisten Nicolas Nabokov, Sekretär des CCF, 1959 mit den Worten gratulierte:
Ich kann mir keine Gruppe von Menschen vorstellen, die in den letzten Jahren mehr dafür getan haben, unsere Welt zusammenzuhalten, als Sie und Ihre Mitstreiter im Kongress [für kulturelle Freiheit]. Vor allem in diesem Land [den Vereinigten Staaten] werden nur wenige jemals die Dimensionen und die Bedeutung Ihrer Leistung verstehen,
durchschauen wir den Zynismus seiner Implikationen. Kennans "Welt" ist die des aggressiven NATO-Militärbündnisses, das 1949 in der Absicht gegründet wurde, einen Kalten Krieg zu schaffen. Kennans "Welt" ist die westliche Hemisphäre im Gegensatz zu den damaligen sozialistischen zwei Dritteln des Planeten. Seine Welt" bezieht sich auf eine exklusive elitäre oligarchische Clique mit der verzerrten Denkweise von Psychopathen. Es ist höchste Zeit, dass wir, das Volk, uns von den katastrophalen "Errungenschaften" der von ihm gepriesenen Institution befreien.
Die katastrophalen langfristigen Dimensionen der "Errungenschaften" des CCF
Nach Angaben der New York Times endete die Finanzierung des CCF/CIA-Netzwerks intellektueller kalter Krieger im Jahr 1966. Aber sein schädlicher Einfluss auf die globale intellektuelle und künstlerische Szene bleibt bestehen, oft verdeckt durch eine falsche Vorstellung von Modernität. Die intellektuellen Wurzeln dieser falschen Progressivität reichen bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts oder sogar darüber hinaus zurück. Wir finden sie bei den "Aposteln" von Cambridge, der "Fabian Society", dem "Bloomsbury Club" und anderen gleichgesinnten elitären Bohemiens mit Verbindungen zu den britischen Geheimdiensten. Siehe Leonard Woolf, Virginia Woolfs Ehemann, Mitglied der Fabian Society, ehemaliger Kolonialoffizier in Sri Lanka und ihr berüchtigter Kreis, zu dem H.G. Wells, Bertrand Russel, John Maynard Keynes und viele andere solch perverse Malthusianer gehörten.
Wären all die Steuergelder und Arbeitskräfte, die ihnen zur Verfügung stehen, zur Bekämpfung der geistigen Auswirkungen des Faschismus eingesetzt worden, hätte Friedrich Schiller selbst eine solche Bildungsanstrengung gutgeheißen. Aber leider war das Ziel der CCF-Legionen die Schönheit und die Vernunft selbst. In Anbetracht ihrer perversen Geisteshaltung mag das sogar Sinn machen. Wenn man nur die Kontrolle will, sind "schöne Seelen und Erkenntnis" im Weg.
Deshalb mochten die Brüder Dulles, George Kennan, und die mit ihnen verbundene Intelligenz, Schiller nicht.
Churchill wurde 1940 sogar mit den Worten zitiert, dass das eigentliche Ziel Großbritanniens nicht Nazi-Deutschland sei, sondern der Geist des deutschen Volkes, wie er durch den Geist Schillers zum Ausdruck komme.
Indem sie ihre Kultur mit Füßen traten, sollten die Deutschen jeglicher Liebe für ihr Land beraubt werden. Der Stolz auf ihr klassisches Erbe, ihre geistigen und künstlerischen Leistungen war "verboten".
Während die kulturellen "Freiheitskämpfer" ihre falsche Freiheitsfahne über dem West-Berliner Titania-Filmpalast schwenkten, hatten ihre dollarschwenkenden Handlanger gerade Deutschland geteilt und einen heißen Krieg gegen das koreanische Volk provoziert. Als dieser 1953 endete, wendeten sie die gleiche "befreiende" Strategie gegen die Vietnamesen an. Und das sollte nur der Anfang einer langen Periode nicht endender Kriege sein, die von den Trumponisten der freien Welt angezettelt wurden. In ihrem fortwährenden "Freiheitskampf" würden sie uralte Kulturschätze zerstören und die Welt in Schutt und Asche legen. Als Ergebnis ihrer vielfältigen schändlichen Aktivitäten
“we see the spirit of the age wavering between perversity and brutality, between unnaturalness and mere nature, between superstition and moral unbelief.”
– Schiller NA XX, 320–21/E 97
Once again, barriers are being erected. Beginning with the double veto of Russia and China in the UNSC of 2012 the satanic measures against Syria came to a halt. The geopolitical chessboard is changing gradually. This is the time to rise with the tide and to re-discover the actuality of Schiller’s works. Interesting enough Schiller has always been highly appreciated in Russia and he is treasured in China.
It is also time for a closer look again into Schiller’s ballad “The Cranes of Ibycus“. With this poem he demonstrates the power of poetry and dramatic art over the mean and brutal instincts of robbers and murderers. The ballad’s symbolism also offer a clue to another unaccounted for crime. Goethe as Schiller’s friend must have seen a lot during his long life. But he also must have had reasons to remain silent. Only after his own death Goethe speaks. With verses in Faust II, he takes up Schiller’s “Cranes of Ibycus“ and covered in an anagram, he says what he didn’t dare say during his lifetime. See Goethe’s verses in German below. Schiller rhymes as follows:
‘The Cranes of Ibycus“
Deep-wounded, down he sinks at last,
When, lo ! the cranes’ wings rustle past.
He hears, — though he no more can see, —
Their voices screaming fearfully.
By you, ye cranes, that soar on high.…
Be borne to heaven my ‘murder’ cry !
– Schiller
If there are many ways to kill a man, distorting the legacy of a great person is even worse than murder.
Legacy of Germany’s Poet of Freedom and the Purposeful Neglect of National Liberation
While Schiller’s plays have almost disappeared from curricula and stage, story telling and symbolic policy remain to be of greatest importance for the maintenance of control. It is not a small issue, that Schiller’s birthplace in Marbach, on the River Neckar, is maintained as an attraction for the sole purpose of tourism and folklore. Nothing in the poet’s home points to the mental legacy of the famous author. What we see there are portraits of his parents, baby clothes and a statue of the adult, not to forget a quote over the entrance door suggesting that Schiller liked beer. There is method behind such dumbness and neglect.
Neither the “Schiller National Museum“ (SNM) in Marbach of 1903, nor the literary archive there are explicitly devoted to Schiller’s work. What is more, the museum is closed again. Its recently appointed director announced a review of the entire exhibition. Its reopening is scheduled for February 2023. In the meantime Schiller’s aesthetic theories will be put under scrutiny. Another irony: this review of Schiller’s exhibition will be conducted under the supervision of two individuals whose qualifications bear no references to Schiller.
This goes to show the ongoing ambiguity concerning Schiller’s legacy . Not only does Schiller’s skull still, to this day, encourage the now and then satirical remarks from journalists. In reality the poet’s bones are lost forever. It seems as if the legacy of the classical author has become the spoils of a dubious rabble. While Schiller is quoted as the German Shakespeare abroad respective decency is missing at home.
The author of “Wilhelm Tell,” “Maria Stuart,” [4] “The Virgin of Orleans” and the anti-war trilogy “Wallenstein” would have had some ideas of his own about such nonsensical sarcasm. He might have seen “Ghosts“ at work, gangsters of a similar mindset as those depicted in his unfinished novel the “Ghostseer“. Interestingly enough it was Canadian writer Cynthia Chung, co-founder of the Rising Tide Foundation who recently provided a thorough analysis of the fragment, explaining how Schiller knew how to declassify evil by means of aesthetic [5].
"Wir sehen den Zeitgeist schwanken zwischen Perversität und Brutalität, zwischen Unnatürlichkeit und bloßer Natur, zwischen Aberglauben und moralischem Unglauben."
- Schiller NA XX, 320-21/E 97
Wieder einmal werden Schranken errichtet. Beginnend mit dem doppelten Veto Russlands und Chinas im UN-Sicherheitsrat von 2012 kamen die satanischen Maßnahmen gegen Syrien zum Stillstand. Das geopolitische Schachbrett verändert sich allmählich. Jetzt ist es an der Zeit, mit dem Strom zu schwimmen und die Aktualität von Schillers Werken wiederzuentdecken. Interessanterweise wird Schiller in Russland seit jeher hoch geschätzt, und auch in China wird er hoch geachtet.
Es ist auch an der Zeit, Schillers Ballade "Die Kraniche des Ibycus" wieder einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit diesem Gedicht demonstriert er die Macht der Poesie und der dramatischen Kunst über die gemeinen und brutalen Instinkte von Räubern und Mördern. Die Symbolik der Ballade bietet auch einen Hinweis auf ein weiteres ungeklärtes Verbrechen. Goethe als Freund Schillers muss in seinem langen Leben viel gesehen haben. Aber er muss auch Gründe gehabt haben, zu schweigen. Erst nach seinem eigenen Tod spricht Goethe. Mit Versen im Faust II greift er Schillers "Kraniche des Ibycus" auf und sagt, in ein Anagramm gehüllt, was er zu Lebzeiten nicht zu sagen wagte. Siehe Goethes Verse auf Deutsch unten. Schiller reimt wie folgt:
Die Kraniche des Ibycus" Tief verwundet, sinkt er endlich hinab, Und siehe da, die Kraniche rauschen vorbei. Er hört, - obwohl er nicht mehr sehen kann, - ihre Stimmen furchtbar schreien. Bei euch, ihr Kraniche, die ihr auf der Höhe schwebt.... Tragt zum Himmel meinen Mordschrei!
- Schiller
Wenn es viele Wege gibt, einen Menschen zu töten, so ist die Verfälschung des Vermächtnisses eines großen Menschen noch schlimmer als Mord.
Das Erbe des deutschen Freiheitspoeten und die gezielte Vernachlässigung der nationalen Befreiung
Während Schillers Stücke fast aus den Lehrplänen und von der Bühne verschwunden sind, sind Erzählung und Symbolpolitik nach wie vor von größter Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Kontrolle. Es ist keine Kleinigkeit, dass Schillers Geburtshaus in Marbach am Neckar als Attraktion allein zum Zwecke des Tourismus und der Folklore gepflegt wird. Nichts im Haus des Dichters weist auf das geistige Erbe des berühmten Autors hin. Was wir dort sehen, sind Porträts seiner Eltern, Babykleidung und eine Statue des Erwachsenen, nicht zu vergessen ein Zitat über der Eingangstür, das besagt, dass Schiller Bier mochte. Hinter solcher Dummheit und Vernachlässigung steckt Methode.
Weder das "Schiller-Nationalmuseum" (SNM) in Marbach von 1903 noch das dortige Literaturarchiv widmen sich explizit dem Werk Schillers. Zudem ist das Museum wieder geschlossen. Sein kürzlich ernannter Direktor kündigte eine Überprüfung der gesamten Ausstellung an. Die Wiedereröffnung ist für Februar 2023 geplant. In der Zwischenzeit sollen Schillers ästhetische Theorien auf den Prüfstand gestellt werden. Eine weitere Ironie: Diese Überprüfung der Schiller-Ausstellung wird unter der Aufsicht von zwei Personen durchgeführt, deren Qualifikationen keinen Bezug zu Schiller aufweisen.
Dies verdeutlicht die anhaltende Ambiguität in Bezug auf Schillers Erbe. Nicht nur, dass Schillers Schädel auch heute noch zu gelegentlichen satirischen Bemerkungen von Journalisten anregt. In Wirklichkeit sind die Gebeine des Dichters für immer verloren. Es scheint, als sei das Erbe des klassischen Autors zur Beute eines zweifelhaften Pöbels geworden. Während Schiller im Ausland als der deutsche Shakespeare zitiert wird, fehlt es im Inland an Anstand.
Der Autor von "Wilhelm Tell", "Maria Stuart" [4], "Die Jungfrau von Orleans" und der Anti-Kriegs-Trilogie "Wallenstein" hätte zu solch unsinnigem Sarkasmus seine eigenen Vorstellungen gehabt. Er könnte "Geister" bei der Arbeit gesehen haben, Gangster mit einer ähnlichen Mentalität wie die in seinem unvollendeten Roman "Ghostseer" beschriebenen. Interessanterweise war es die kanadische Schriftstellerin Cynthia Chung, Mitbegründerin der Rising Tide Foundation, die vor kurzem eine gründliche Analyse des Fragments vorgelegt hat, in der sie erklärt, wie Schiller das Böse mit den Mitteln der Ästhetik zu deklassieren wusste [5].
No Nationalistic Undertones in Schiller’s Work
While Schiller created some of the most beautiful and popular literature in German verses, his dramatic art, his philosophical and historical contributions are void of any “nationalistic overtones“. “Don Carlos“ and “Wilhelm Tell“ were banned between 1941-45. The Spanish nobleman “Marquis de Posa” speaks truth to power and the Swiss national hero “Tell” denounces dictatorship by his actions. Schiller’s characters and metaphors reach out far beyond all national borders. They are telling and timeless and universal. The notorious greeting of the “Gessler hat” has become a strong symbol of seemingly senseless repression. Today the greeting of the dictator’s hat reminds everybody in the know of the debasing muzzle and mind cuff, unnaturally forced upon humans in public on a global scale.
With growing repression we also see, that the Globalist clique has gone too far. The actuality of Schiller’s “Tell” has perhaps never been more to the point than at this very moment of history. How desperate must the still governing clique be, if they need to send out children, camouflaged as ‘ANTIFA heroes’ and make them call out tax paying citizens and democrats in defence of their legal rights as “NAZIS”. Ironically this tactic is applied on a global scale.
Those poor kids should rather go to school again and learn that the historic NAZIS were neither. They were neither national nor socialist as pretended by their name giving. Questions must also be raised as to why patriotic feelings are okay in a football stadium but tabooed outside. The fashionable call “NAZI“ is just another spin, applied internationally now to denounce people’s right to protest against anti-democratic, anti-constitutional, anti-freedom measures.
Remarkable in this context that the governing Green Party in Germany recently even went so far as trying to delete the term “Deutschland“ (Germany) from their election platform. But will such shrewd ideas contribute to wiping out national sentiments or will they rather assist real Neo-Nazis in leadership positions to do their job unattended?
Fact is that only a small fraction of the German electorate voted for the Greens. Their globally trained leaders have never the less miraculously been maneuvered into key government positions. Such maneuvering was done to the Germans before. But name avoiding will only prevent some people from understanding the true nature of the phenomenon which is a transnational disease.
Keine nationalistischen Untertöne in Schillers Werk
Schiller hat zwar eine der schönsten und populärsten Literaturen in deutschen Versen geschaffen, aber seine dramatische Kunst, seine philosophischen und historischen Beiträge sind frei von "nationalistischen Untertönen". "Don Carlos" und "Wilhelm Tell" wurden zwischen 1941-45 verboten. Der spanische Adlige "Marquis de Posa" sagt der Macht die Wahrheit, und der Schweizer Nationalheld "Tell" prangert durch sein Handeln die Diktatur an. Schillers Figuren und Metaphern reichen weit über alle nationalen Grenzen hinaus. Sie sind bezeichnend, zeitlos und universell. Der berühmt-berüchtigte Gruss des "Gesslerhutes" ist zu einem starken Symbol für die scheinbar sinnlose Unterdrückung geworden. Heute erinnert der Gruß mit dem Diktatorenhut jeden Eingeweihten an den entwürdigenden Maulkorb und die Gedankenmanschette, die den Menschen in der Öffentlichkeit weltweit unnatürlich aufgezwungen werden.
Mit zunehmender Repression sehen wir auch, dass die Globalistenclique zu weit gegangen ist. Die Aktualität von Schillers "Tell" war vielleicht noch nie so treffend wie in diesem Moment der Geschichte. Wie verzweifelt muss die immer noch regierende Clique sein, wenn sie als "ANTIFA-Helden" getarnte Kinder losschicken muss, die steuerzahlende Bürger und Demokraten bei der Verteidigung ihrer gesetzlichen Rechte als "NAZIS" beschimpfen. Ironischerweise wird diese Taktik auf globaler Ebene angewandt.
Diese armen Kinder sollten lieber wieder in die Schule gehen und lernen, dass die historischen NAZIS weder das eine noch das andere waren. Sie waren weder national noch sozialistisch, wie ihre Namensgebung vorgibt. Auch muss man sich fragen, warum patriotische Gefühle in einem Fußballstadion in Ordnung sind, außerhalb aber tabuisiert werden. Die modische Bezeichnung "NAZI" ist nur ein weiterer Dreh, der jetzt international angewandt wird, um das Recht der Menschen auf Protest gegen antidemokratische, verfassungsfeindliche und freiheitsfeindliche Maßnahmen anzuprangern.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die regierenden Grünen in Deutschland kürzlich sogar so weit gingen, den Begriff "Deutschland" aus ihrem Wahlprogramm streichen zu wollen. Doch werden solche pfiffigen Ideen dazu beitragen, das Nationalgefühl auszulöschen, oder werden sie vielmehr echten Neonazis in Führungspositionen helfen, unbehelligt ihre Arbeit zu tun?
Tatsache ist, dass nur ein kleiner Teil der deutschen Wählerschaft für die Grünen gestimmt hat. Ihre global ausgebildeten Führer wurden dennoch auf wundersame Weise in Schlüsselpositionen der Regierung manövriert. Solche Manöver wurden den Deutschen schon früher angetan. Aber das Vermeiden von Namen wird nur einige Leute davon abhalten, die wahre Natur des Phänomens zu verstehen, das eine transnationale Krankheit ist.
Orwellian Tricks Applied to Distort Schiller’s Brotherhood of Men into its Opposite
The transnational evil minds who brought about not only the NAZIS, but are responsible for fascism on a global scale, still hold the riches they sucked in from the four corners of the world, riches that the labouring masses produced. Therefore they can command an army of mercenaries in their totally controlled media. Profit hungry, war mongering and scrupulous as they are, they hold even the tools to de-root entire populations and implant them elsewhere. The merciless sociopaths, bereft of any conscious, moral or reason continue to destroy age old cultural achievements. Latest most mind boggling example was Palmyra in Syria. Like Palmyra, Schiller is an emblematic symbol of human culture. Honouring Schiller and remembering Palmyra in one breath, we defend the cultural heritage of humanity.
What is being done to one of us, is being done to us all.
With the ongoing global uprising the healing process has already begun. Struggling for freedom, for peace and democracy also demands an inclusive understanding of the intrinsic and forward looking value of the classical culture at home and abroad.
It is good to sense that Schiller’s “Don Carlos“ breathes the atmosphere of pre-revolutionary Europe. It is good to know that it gained the young playwright French citizenship. “Liberte et Fraternite” are Schiller’s intrinsic moral values. These ethical standards characterise his entire work which reflects the ideas of the American and the French Revolution before they were hijacked and turned into a caricature of itself.
Orwellsche Tricks, um Schillers Menschenbrüderschaft in ihr Gegenteil zu verkehren
Die transnationalen Bösewichte, die nicht nur die NAZIS hervorgebracht haben, sondern auch für den Faschismus auf globaler Ebene verantwortlich sind, verfügen immer noch über die Reichtümer, die sie aus den vier Ecken der Welt eingesaugt haben, Reichtümer, die die arbeitenden Massen produziert haben. Deshalb können sie eine Armee von Söldnern in ihren total kontrollierten Medien befehligen. Profitgierig, kriegslüstern und skrupellos wie sie sind, verfügen sie sogar über die Mittel, ganze Bevölkerungen zu entwurzeln und anderswo anzusiedeln. Die gnadenlosen Soziopathen, die jegliches Bewusstsein, jegliche Moral oder Vernunft vermissen lassen, fahren fort, uralte kulturelle Errungenschaften zu zerstören. Das jüngste Beispiel ist Palmyra in Syrien. Wie Palmyra ist auch Schiller ein emblematisches Symbol der menschlichen Kultur. Wenn wir Schiller ehren und in einem Atemzug an Palmyra erinnern, verteidigen wir das kulturelle Erbe der Menschheit.
Was einem von uns angetan wird, wird uns allen angetan.
Mit dem anhaltenden weltweiten Aufstand hat der Heilungsprozess bereits begonnen. Der Kampf für Freiheit, für Frieden und Demokratie erfordert auch ein umfassendes Verständnis für den intrinsischen und zukunftsweisenden Wert der klassischen Kultur im In- und Ausland.
Es ist gut zu spüren, dass Schillers "Don Carlos" die Atmosphäre des vorrevolutionären Europas atmet. Es ist gut zu wissen, dass der junge Dramatiker dadurch die französische Staatsbürgerschaft erhielt. "Liberte et Fraternite" sind Schillers ureigene moralische Werte. Diese ethischen Maßstäbe kennzeichnen sein gesamtes Werk, das die Ideen der amerikanischen und der französischen Revolution widerspiegelt, bevor sie gekapert und zu einer Karikatur ihrer selbst gemacht wurden.
No, there is a limit to the tyrant’s power! (II von III)
By Irene Eckert
Un-Spinning Narratives More Important Than Ever
During the last two years the oligarchical imperial forces have literally driven people into the streets everywhere. The vicious tools applied to suppress and even kill large parts of the population under a Malthusian, a Green or Great Reset Agenda are not working as smoothly as intended. The master minds of an internationally organised clique, a bankers guild, a Bilderberg club, a Davos Forum, a Fabian Society, a fake chorus of writers and “creatives” with their pretentious accusations against the rest of the human race will eventually meet their maker. Once people understand what is being played, human beings will not allow themselves to be deprived of their livelihood or to be selectively murdered. Real people with brains and brawns and beautiful minds do not want to be replaced by AI robots either . The meant-to-be disposables will fight for their inalienable rights as Schiller most preciously predicted in his Tell drama.
Young Canadian historian Matthew Ehret has contributed much to make the underlying stream of history visible. His publications help us to see hitherto unknown aspects of what he calls the “Unfinished Sympathy” and which he deals with the US and also the latent Canadian anti-colonial struggle. When Matthew finished his two volumes, he could not know, that it would be in his hitherto very calm country Canada, where the waters would be boiling up to the cooking point.
Entflechtung von Narrativen wichtiger denn je
In den letzten zwei Jahren haben die oligarchischen imperialen Kräfte die Menschen überall buchstäblich auf die Straße getrieben. Die bösartigen Instrumente, die eingesetzt werden, um große Teile der Bevölkerung im Rahmen einer malthusianischen, einer grünen oder einer Great Reset Agenda zu unterdrücken und sogar zu töten, funktionieren nicht so reibungslos wie beabsichtigt. Die führenden Köpfe einer international organisierten Clique, einer Bankiersgilde, eines Bilderberg-Clubs, eines Davos-Forums, einer Fabian Society, eines falschen Chors von Schriftstellern und "Kreativen" mit ihren anmaßenden Anschuldigungen gegen den Rest der Menschheit werden schließlich ihren Schöpfer treffen. Wenn die Menschen erst einmal verstanden haben, was gespielt wird, werden sie es nicht zulassen, dass man ihnen die Lebensgrundlage entzieht oder sie selektiv ermordet. Echte Menschen mit Hirn, Muskeln und schönem Verstand wollen auch nicht durch KI-Roboter ersetzt werden. Die Wegwerfbaren werden für ihre unveräußerlichen Rechte kämpfen, wie es Schiller in seinem Tell-Drama so treffend vorausgesagt hat.
Der junge kanadische Historiker Matthew Ehret hat viel dazu beigetragen, den zugrunde liegenden Strom der Geschichte sichtbar zu machen. Seine Veröffentlichungen helfen uns, bisher unbekannte Aspekte dessen zu sehen, was er die "Unvollendete Sympathie" nennt und was er mit den USA und auch dem latenten kanadischen antikolonialen Kampf behandelt. Als Matthew seine beiden Bände fertigstellte, konnte er nicht wissen, dass es in seinem bis dahin sehr ruhigen Land Kanada sein würde, wo das Wasser bis zum Siedepunkt kochen würde.
The brainwashing machinery is now confronted with serious trouble. The warping of terms, the spinning of metaphors, the turning of symbols into their opposite and the waving of false flags, basic elements of the ideological warfare are becoming toothless when people raise up and experience the reality of the naked force behind the false promises. You can only fool some of the people some of the time. Human weaknesses will of course always be targeted by the manipulators. But once confronted with the naked truth of power, people will long for literature like Schiller’s “Tell“ but also “The Ghostseer.” The latter provides a most useful guide through the eternally applied dirty tricks of the ruling “intelligence”.
As foreseen by Schiller with the intensification of historic battles, narratives become more and more important. As the battle for ideas intensifies, the mind itself becomes a target. The very existence of rationality is at stake and the idea even of the beautiful, too. But as we are witnessing: “If the burden becomes unbearable, people rise up and take back their inalienable, their natural rights“ as said in the Rütli Oath.
With the founding of the CCF the Orwellian distortion of reality had already reached a historically new level. An Orwellian spinning of notions into their opposite, the creation of black legends, the propagation of a spirit of misery and negativity was spread . In 1950 the ruling elites saw the need to sponsor a massive brainwashing industry, because they knew that the Red Army had defeated Hitler. They did not like it. With their artificially created monster puppet gone, they quickly stigmatised the entire German people as the eternal ‘NAZI‘. The German nation, which was never identical with the REICH, was falsely declared responsible not only for Hitler but for the two Great Wars. Paradoxically while pretending to rein in such ‘epitome of evil’, they prepared the same evil people for another attack on (Soviet) Russia. The nation of poets and thinkers whose cultural achievements were once admired by the world, in particular in Russia was humiliated by targeting its cultural heritage. The memory of classical Weimar, site of Goethe, Schiller, Herder was to be wiped out by connecting the place with the concentration and death camp Buchenwald on the Etterberg. Following generations should not know Bruno Apitz’ novel “Naked Under Wolfs“. They should not learn about Teddy Thälmann’s murder there, just days before the war ended. The amazing fact that the camp inmates of Buchenwald liberated themselves was to be forgotten.
Die Maschinerie der Gehirnwäsche ist nun mit ernsthaften Problemen konfrontiert. Das Verdrehen von Begriffen, das Spinnen von Metaphern, das Verwandeln von Symbolen in ihr Gegenteil und das Schwenken falscher Flaggen, grundlegende Elemente der ideologischen Kriegsführung, werden zahnlos, wenn die Menschen aufstehen und die Realität der nackten Kraft hinter den falschen Versprechungen erfahren. Man kann nur einen Teil der Menschen eine gewisse Zeit lang täuschen. Menschliche Schwächen werden natürlich immer im Visier der Manipulatoren sein. Aber wenn die Menschen einmal mit der nackten Wahrheit der Macht konfrontiert sind, werden sie sich nach Literatur wie Schillers "Tell", aber auch "Der Geisterseher" sehnen. Letzterer bietet einen höchst nützlichen Wegweiser durch die ewig angewandten schmutzigen Tricks der herrschenden "Intelligenz".
Wie von Schiller vorausgesehen, werden mit der Verschärfung der historischen Kämpfe die Erzählungen immer wichtiger. Mit der Verschärfung des Kampfes um Ideen wird der Verstand selbst zur Zielscheibe. Die Existenz der Rationalität steht auf dem Spiel und sogar die Idee des Schönen. Aber wir werden Zeuge davon: "Wenn die Last unerträglich wird, erheben sich die Menschen und holen sich ihre unveräußerlichen, ihre natürlichen Rechte zurück", wie es im Rütli-Schwur heißt.
Mit der Gründung des CCF hatte die Orwellsche Realitätsverzerrung bereits ein historisch neues Niveau erreicht. Eine orwellsche Verdrehung von Begriffen in ihr Gegenteil, die Schaffung schwarzer Legenden, die Propagierung eines Geistes des Elends und der Negativität wurde verbreitet. 1950 sahen die herrschenden Eliten die Notwendigkeit, eine massive Gehirnwäsche-Industrie zu finanzieren, weil sie wussten, dass die Rote Armee Hitler besiegt hatte. Das gefiel ihnen nicht. Da ihre künstlich geschaffene Monster-Marionette nicht mehr da war, stigmatisierten sie schnell das gesamte deutsche Volk als den ewigen "NAZI". Die deutsche Nation, die nie mit dem REICH identisch war, wurde fälschlicherweise nicht nur für Hitler, sondern auch für die beiden großen Kriege verantwortlich gemacht. Während man vorgab, diese "Verkörperung des Bösen" zu zügeln, bereitete man paradoxerweise dasselbe böse Volk auf einen weiteren Angriff auf (Sowjet-)Russland vor. Die Nation der Dichter und Denker, deren kulturelle Errungenschaften einst von der Welt und insbesondere von Russland bewundert wurden, wurde durch den Angriff auf ihr kulturelles Erbe gedemütigt. Die Erinnerung an das klassische Weimar, die Stätte Goethes, Schillers, Herders sollte ausgelöscht werden, indem man den Ort mit dem Konzentrations- und Vernichtungslager Buchenwald auf dem Etterberg in Verbindung brachte. Nachfolgende Generationen sollten Bruno Apitz' Roman "Nackt unter Wölfen" nicht kennen. Sie sollen nicht erfahren, dass Teddy Thälmann dort wenige Tage vor Kriegsende ermordet wurde. Die erstaunliche Tatsache, dass sich die Lagerinsassen von Buchenwald selbst befreiten, sollte vergessen werden.
In the age of a mysterious, everlasting pandemic and a newly unleashed cold war hysteria, novels of the 40s of last century are propagated anew. Negativity spreaders like Camus’ “Pest“, “The Stranger“, Sartre’s “Nausea“, George Orwell’s “Animal Farm“ and “1984“ reemerge on the bookshelves . It was such literature that prepared the stage for animosities that we are witnessing now.
But as life for the masses has become shallow, without any purpose or beauty, literarily on the “Eve of Destruction“ as predicted by those paid for “existentialist“ novelists, people will throw away such junk. They soon will also have had enough of brutality advocating cartoons, games, texts, theatre plays, films, even operas. Antonin Artaud and the theatre of the absurd will be forgotten, whereas great writers like Louis Aragon will be rediscovered and cherished again. Primitive rites, intended to shock the audience into “an awareness of life’s cruelty and violence“ will no longer be welcomed on the stage. Dramas like Peter Weiss’s “Persecution and Assassination of Jean-Paul Marat as Performed by the Inmates of the Asylum of Charenton under the Direction of the Marquis de Sade“ or his equally provocative play “Trotzki in Exile“ will quickly lose attraction. Such negativity provided by wage scribes under the influence of the CCF-handlers and their multiple follow-ups was meant to weaken the spirit of resistance. With the re-awakening of this very spirit authentic literary and philosophical achievements will be rediscovered such as Schiller’s:
– Idea of ‘a beautiful soul’, that humans are capable to develop
– Trust in the possibility ‘to edify the human spirit through the arts’,
– the notion of ‘love in the sense of agape’, that reaches beyond sensual satisfaction,
– the idea of courage voluntarily displayed for the defence of higher values even at the cost of one’s life,
– the insistence on educating humanity in order to create better conditions for breaking the chains of slavery and oppression,
– the conviction that the search for truth is worth the effort. Such constructive Schillerian ideas will no longer be treated as idealistic trash.
Im Zeitalter einer mysteriösen, immerwährenden Pandemie und einer neu entfachten Hysterie des Kalten Krieges werden Romane aus den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts neu propagiert. Negativisten wie Camus' "Die Pest", "Der Fremde", Sartres "Übelkeit", George Orwells "Animal Farm" und "1984" tauchen wieder in den Bücherregalen auf. Diese Literatur bereitete den Boden für die Animositäten, die wir heute erleben.
Aber da das Leben der Massen oberflächlich geworden ist, ohne Sinn und Schönheit, literarisch am "Vorabend der Zerstörung", wie von den bezahlten "existenzialistischen" Romanautoren vorhergesagt, werden die Menschen solchen Schrott wegwerfen. Bald werden sie auch genug haben von der Brutalität, die Karikaturen, Spiele, Texte, Theaterstücke, Filme und sogar Opern propagieren. Antonin Artaud und das Theater des Absurden werden in Vergessenheit geraten, während große Schriftsteller wie Louis Aragon wiederentdeckt und geschätzt werden. Primitive Riten, die das Publikum schockieren und ihm "die Grausamkeit und Gewalt des Lebens" bewusst machen sollen, werden auf der Bühne nicht mehr willkommen sein. Dramen wie Peter Weiss' "Verfolgung und Ermordung von Jean-Paul Marat, dargestellt von den Insassen des Asyls von Charenton unter der Leitung des Marquis de Sade" oder sein ebenso provokantes Stück "Trotzki im Exil" werden schnell an Attraktivität verlieren. Diese Negativität, die von Lohnschreibern unter dem Einfluss der CCF-Handlanger und ihrer zahlreichen Nachfolger verbreitet wurde, sollte den Geist des Widerstands schwächen. Mit dem Wiedererwachen eben dieses Geistes werden authentische literarische und philosophische Leistungen wie die Schillers wiederentdeckt werden:
- Idee einer 'schönen Seele', die der Mensch zu entwickeln imstande ist
- das Vertrauen in die Möglichkeit, "den menschlichen Geist durch die Künste zu erbauen",
- der Gedanke der "Liebe im Sinne der Agape", die über die sinnliche Befriedigung hinausgeht
- die Idee des Mutes, der freiwillig für die Verteidigung höherer Werte aufgebracht wird, auch wenn es das eigene Leben kostet,
- das Beharren auf der Erziehung der Menschheit, um bessere Bedingungen zu schaffen, damit die Ketten der Sklaverei und Unterdrückung gesprengt werden,
- die Überzeugung, dass die Suche nach der Wahrheit die Mühe wert ist. Solche konstruktiven Schillerschen Ideen werden nicht länger als idealistischer Schund behandelt.
Friedrich Schiller, Michael Ballweg and The Summer of Freedom
And indeed, it was in Berlin in July 2020 that Schiller’s Bell rang again for harmony and peace [1a]. And the tune of “Ode to Joy“ was back when John F. Kennedy’s nephew Robert spoke to hundreds of thousands of fearless, friendly and freedom shouting people around the Victory Column. Michael Ballweg, an IT expert, form Suabia like Friedrich Schiller, main organiser of the mass rally quoted Schiller’s famous words:
Das ist nicht des Deutschen Größe
Obzusiegen mit dem Schwert,
In das Geisterreich zu dringen
Männlich mit dem Wahn zu ringen
Das ist seines Eifers wert.
Höhern Sieg hat der errungen,
Der der Wahrheit Blitz geschwungen,
Der die Geister selbst befreit.
Freiheit der Vernunft erfechten
Heißt für alle Völker rechten,
Gilt für alle ew’ge Zeit.
The essence of these verses in English, although not the beauty of the verses is:
“What makes Germany great is not winning the battle of the sword. Whoever penetrates the realm of the spirit and struggles bravely with false conceptions has achieved a superior victory. Whoever grasped the flash of lightening of truth, who ever fought for the freedom of the mind and who defended reason has fought for all humanity and this is an eternal truth.“
Friedrich Schiller’s vision, his love for beauty, cutting through all artificial boundaries has re-emerged. As Suabian Michael Ballweg demonstrated, Schiller’s ideas are stronger than any threadbare fake intelligence. Wolf von Schierbrand, at the beginning of the 20th century, commemorating the centenary of Schiller’s death told his US audience what has made the freedom poet unique in his eyes. He mentions non measurable spiritual qualities like noble pathos, extraordinary wealth of imagery, love of liberty and insisting on human worth, plus contempt for caste or rank distinctions, purity of thought, polish of expression, and appreciation of women. These qualities, says Schierbrand, explain why Schiller then was the most popular poet among German youth and women, much more popular than Goethe or even Heinrich Heine. And with Hegel and Hölderlin, Novalis and Mörike, Uhland and Hermann Hesse, Schiller’s home region contributed more intelligence and beauty than any other German Laender of far bigger size. With that in mind and with a profound knowledge of Schiller’s complete work, the next generation is well prepared to overcome the long term devastating results of destructive ‘intelligence strategies‘ that aimed at wiping out patriotism.
“With the CCF the US secret service intended to bring the LEFT on the right path“ and ‘And Funfact: Much good came out if it.’ Everything that the CCF undertook was meant to weaken the communist ideology, …ex-communists like Arthur Koestler and Ignazio Silone warned the West against Stalin’s realm of terror“.
Friedrich Schiller, Michael Ballweg und der Sommer der Freiheit
Und tatsächlich, im Juli 2020 läutete in Berlin wieder Schillers Glocke für Harmonie und Frieden [1a]. Und die "Ode an die Freude" erklang wieder, als John F. Kennedys Neffe Robert zu Hunderttausenden von furchtlosen, freundlichen und freiheitsliebenden Menschen rund um die Siegessäule sprach. Michael Ballweg, ein IT-Experte aus Schwaben wie Friedrich Schiller, Hauptorganisator der Massenkundgebung, zitierte Schillers berühmte Worte:
Das ist nicht des Deutschen Größe
Obzusiegen mit dem Schwert,
In das Geisterreich zu dringen
Männlich mit dem Wahn zu ringen
Das ist seines Eifers wert.
Höhern Sieg hat der errungen,
Der der Wahrheit Blitz geschwungen,
Der die Geister selbst befreit.
Freiheit der Vernunft erfechten
Heißt für alle Völker rechten,
Gilt für alle ew’ge Zeit.
Die Essenz dieser Verse in englischer Sprache, wenn auch nicht die Schönheit der Verse ist:
"Was Deutschland groß macht, ist nicht der Sieg im Kampf des Schwertes. Wer in das Reich des Geistes eindringt und tapfer gegen falsche Vorstellungen ankämpft, hat einen überlegenen Sieg errungen. Wer den Blitz der Wahrheit erfasste, wer immer für die Freiheit des Geistes kämpfte und die Vernunft verteidigte, hat für die ganze Menschheit gekämpft, und das ist eine ewige Wahrheit."
Friedrich Schillers Vision, seine Liebe zur Schönheit, die alle künstlichen Grenzen durchbricht, ist wieder aufgetaucht. Wie der Schwabe Michael Ballweg zeigte, sind Schillers Ideen stärker als jede fadenscheinige Scheinintelligenz. Wolf von Schierbrand hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts anlässlich des hundertsten Todestages Schillers seinem amerikanischen Publikum erklärt, was den Freiheitsdichter in seinen Augen einzigartig gemacht hat. Er nannte nicht messbare geistige Qualitäten wie edles Pathos, außerordentlichen Bilderreichtum, Freiheitsliebe und Beharren auf dem Wert des Menschen, dazu Verachtung von Kasten- oder Standesunterschieden, Reinheit des Denkens, Politur des Ausdrucks und Wertschätzung der Frau. Diese Eigenschaften, so Schierbrand, erklären, warum Schiller damals der beliebteste Dichter der deutschen Jugend und der Frauen war, viel beliebter als Goethe oder sogar Heinrich Heine. Und mit Hegel und Hölderlin, Novalis und Mörike, Uhland und Hermann Hesse hat Schillers Heimatregion mehr Intelligenz und Schönheit beigesteuert als jedes andere deutsche Bundesland von weit größerer Größe. In diesem Sinne und mit einer profunden Kenntnis von Schillers Gesamtwerk ist die nächste Generation gut gerüstet, um die langfristig verheerenden Folgen der destruktiven "Geheimdienststrategien" zu überwinden, die darauf abzielen, den Patriotismus auszurotten.
"Danke, CIA"
Doch wie um uns daran zu erinnern, dass wir nicht vor dem Ende des Tages triumphieren dürfen. Erst letzten Sommer titelte die Süddeutsche Zeitung ironisch "Danke CIA" und fuhr fort:
"Mit dem CCF wollte der US-Geheimdienst die LINKE auf den rechten Weg bringen" und "Und Funfact: Viel Gutes ist dabei herausgekommen. Alles, was der CCF unternahm, diente dazu, die kommunistische Ideologie zu schwächen, ...Ex-Kommunisten wie Arthur Koestler und Ignazio Silone warnten den Westen vor Stalins Reich des Terrors".
George Orwell: Predecessor of the Pseudo "Culture for Freedom"
George Orwell’s dystopia “Animal Farm“ belongs to the realm of the fake freedom culture defenders. Subsidised by British Intelligence it was meant as a political satire on ‘Stalin’s Russia.’ When it was first published in England on August 17th in 1945 it came just in time to help divert world public feelings away from the negative mental effects the dropping of the Atom bombs on Hiroshima and Nagasaki, steering the public conscience towards the Russians. As an agent for a secret propaganda wing of the UK Foreign Office Orwell provided a list of “unsuitable“ persons and suggested possible writers for the anti-communist propaganda effort. Disinformation warfare was the declared intention. Among the high ranking and most popular individuals qualified there as unworthy for the dirty job was Paul Robeson, great black US-artist, then of enormous popularity around the world, a trained lawyer, an all-American football player and above all a baritone singer and actor whom the intelligence services destroyed in the 50s through MK-ultra techniques and more. Orwell helped destroy Robeson, accusing him as “anti-white” but also campaigning in support of the Welsh coal miners. Target one – no matter how – and get them all. Here is the Empire’s way to Cancel Culture at its worst in a nutshell.
“Worthy intellectuals“ in Orwell’s eyes were creatures like Robert Conquest, Arthur Koestler and pseudo pacifist Bertrand Russel who willingly composed the wanted tune. Orwell’s satire “Animal Farm“ was also directed against Schiller’s vision for a ‘brotherhood of men‘ at the same time a key contribution to the Cold War. This nefarious ideological War was unleashed immediately after FDR’s premature death on April 12th in 1945. The Dulles’ CIA/CCF-combattants in fact continued the NS warfare against Bolshevism under their false freedom flag . Like the NAZIS did before they targeted the USSR. Their intention was identical, to dismantle and destroy it. While the likes of Orwell targeted the Soviet leaders, in reality they projected their own empty souls onto them. A slavish character like the British agent sees in the call for brotherly love nothing but a Red Ruse. Orwell and his MI6, CIA, CCF-collaborators ideologically contributed to the nefarious purpose of the Empire in their endeavour to colonise, enslave and even diminish the peoples of the world.
George Orwell: Vorläufer der Pseudo-"Kultur für Freiheit"
George Orwells Dystopie "Animal Farm" gehört in das Reich der Verteidiger der Pseudo-Freiheitskultur. Vom britischen Geheimdienst subventioniert, war es als politische Satire auf "Stalins Russland" gedacht. Als es am 17. August 1945 in England erstmals veröffentlicht wurde, kam es gerade rechtzeitig, um die Weltöffentlichkeit von den negativen psychischen Auswirkungen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki abzulenken und das öffentliche Gewissen auf die Russen zu lenken. Als Agent einer geheimen Propagandaabteilung des britischen Außenministeriums erstellte Orwell eine Liste "ungeeigneter" Personen und schlug mögliche Autoren für die antikommunistische Propaganda vor. Desinformationskrieg war die erklärte Absicht. Zu den hochrangigen und populärsten Personen, die dort als unwürdig für den schmutzigen Job qualifiziert wurden, gehörte Paul Robeson, großer schwarzer US-Künstler, damals von enormer Popularität in der ganzen Welt, ein ausgebildeter Anwalt, ein amerikanischer Footballspieler und vor allem ein Baritonsänger und Schauspieler, den die Geheimdienste in den 50er Jahren durch MK-Ultra-Techniken und mehr vernichteten. Orwell trug dazu bei, Robeson zu vernichten, indem er ihn als "anti-weiß" beschuldigte, aber auch eine Kampagne zur Unterstützung der walisischen Bergarbeiter führte. Nehmt einen ins Visier - egal wie - und erwischt sie alle. Das ist die Art und Weise, wie das Imperium die Kultur in ihrer schlimmsten Form auflöst.
"Würdige Intellektuelle" waren in Orwells Augen Kreaturen wie Robert Conquest, Arthur Koestler und der Pseudo-Pazifist Bertrand Russel, die bereitwillig die gewünschte Melodie komponierten. Orwells Satire "Animal Farm" richtete sich auch gegen Schillers Vision einer "Brüderlichkeit der Menschen" und war gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Kalten Krieg. Dieser ruchlose ideologische Krieg wurde unmittelbar nach dem vorzeitigen Tod von FDR am 12. April 1945 entfesselt. Die Dulles'schen CIA/CCF-Kombattanten setzten nämlich den NS-Krieg gegen den Bolschewismus unter der falschen Freiheitsflagge fort. So wie es die NAZIS taten, bevor sie die UdSSR ins Visier nahmen. Ihre Absicht war identisch, sie zu demontieren und zu zerstören. Während Leute wie Orwell die sowjetischen Führer ins Visier nahmen, projizierten sie in Wirklichkeit ihre eigenen leeren Seelen auf sie. Ein sklavischer Charakter wie der britische Agent sieht in dem Ruf nach brüderlicher Liebe nichts als eine rote List. Orwell und seine MI6-, CIA- und CCF-Kollaborateure trugen ideologisch zur ruchlosen Absicht des Empire bei, die Völker der Welt zu kolonisieren, zu versklaven und sogar zu erniedrigen.
Whereas not all of the individuals on the CCF or the Ford-Rockefeller-Foundation payroll, or recipients of their scholarship programmes, mostly left-leaning intellectuals like Heinrich Böll, Günter Grass, Ernst Reuter, Willy Brandt among countless others, may have understood what purpose they served. Some might have had scruples, others consented but none of them did raise questions. And if anyone did step out of line, like Günter Grass “with his last ink”, they were smeared as NAZI followers.
Circumstances will always push weaker human beings into being enmeshed with friendly providers of money and fame. All the more so as truly liberated women and men, able to make their own choice and courageous enough to live what they believed in, have always been targeted by the mighty ones. Schiller’s own fate is telling . His friend and colleague Johann Wolfgang von Goethe rhymes in Faust I : Those who saw the truth and called it out have always been nailed to the cross and burnt:
Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen? // Die wenigen, die was davon erkannt, // Die töricht g’nug ihr volles Herz nicht wahrten, // Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten, // Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.
The mental munition of the Empire has always been slander, lie, distortion of reality, negativity, pessimism. Many of their instrumental voices in the 20th century were Trotskyites. Trotsky himself having been nicknamed “The Feather“ is a telling example. Cynthia Chung has recently published an enlightening series of articles on the nefarious undermining influence of such key Trotsky adherents such as James Burnham and their changing colours [6]. Other key Trotskyites like Arthur Koestler and Melvin Jonah Lasky [1] formed the back bone of the CCF. Lasky was a proud US publisher of the “anti-Stalinist Left”. In Germany the “prestigious“ journalist became known for editing the well paying Der Monat – magazine and was a frequent guest with “Der Internationale Frühschoppen“ – a popular Sunday morning TV Show [2].
Just as today, Russia, Soviet or not, was the supposedly evil enemy to be brought down to its knees. This goes to show their adversary targeted peace and harmony, barriers to their greed for the Russian riches.
Nicht alle Personen, die auf der Gehaltsliste des CCF oder der Ford-Rockefeller-Stiftung standen, oder die Empfänger ihrer Stipendienprogramme, meist linksgerichtete Intellektuelle wie Heinrich Böll, Günter Grass, Ernst Reuter, Willy Brandt und unzählige andere, mögen verstanden haben, welchem Zweck sie dienten. Einige mögen Skrupel gehabt haben, andere haben zugestimmt, aber keiner von ihnen hat Fragen aufgeworfen. Und wenn jemand aus der Reihe tanzte, wie Günter Grass "mit seiner letzten Tinte", wurde er als NAZI-Mitläufer gebrandmarkt.
Die Umstände werden schwächere Menschen immer in die Verstrickung mit freundlichen Geld- und Ruhmgebern treiben. Umso mehr, als wirklich befreite Frauen und Männer, die ihre eigene Wahl treffen konnten und mutig genug waren, das zu leben, woran sie glaubten, schon immer im Visier der Mächtigen waren. Schillers eigenes Schicksal ist bezeichnend. Sein Freund und Kollege Johann Wolfgang von Goethe reimt im Faust I: Wer die Wahrheit sah und sie rief, wurde immer ans Kreuz genagelt und verbrannt:
Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen? // Die wenigen, die was davon erkannt, // Die töricht g'nug ihr volles Herz nicht wahrten, // Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten, // Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.
Die geistige Munition des Kaiserreichs war schon immer Verleumdung, Lüge, Realitätsverzerrung, Negativität, Pessimismus. Viele ihrer instrumentellen Stimmen im 20. Jahrhundert waren Trotzkisten. Trotzki selbst, der den Spitznamen "Die Feder" trug, ist ein bezeichnendes Beispiel. Cynthia Chung hat vor kurzem eine aufschlussreiche Artikelserie über den ruchlosen, unterminierenden Einfluss von wichtigen Trotzki-Anhängern wie James Burnham und ihre wechselnden Farben veröffentlicht [6]. Andere wichtige Trotzkisten wie Arthur Koestler und Melvin Jonah Lasky [1] bildeten das Rückgrat der CCF. Lasky war ein stolzer US-Verleger der "antistalinistischen Linken". In Deutschland wurde der "angesehene" Journalist als Herausgeber der gut bezahlten Zeitschrift Der Monat bekannt und war häufiger Gast bei "Der Internationale Frühschoppen" - einer beliebten Fernsehsendung am Sonntagmorgen [2].
Genau wie heute war Russland, ob sowjetisch oder nicht, der vermeintlich böse Feind, den es in die Knie zu zwingen galt. Das zeigt, dass die Gegner Frieden und Harmonie anstrebten und ihrer Gier nach russischen Reichtümern im Wege standen.
No, there is a limit to the tyrant’s power! (III von III)
By Irene Eckert
CCF Target No. One: Stockholm Appeal
As Johannes R. Becher rightly saw, from the get go the CCF and their follow up bodies were a direct answer to the enormously successful reach out by the “Stockholm Peace Appeal“ launched in 1950. Frédéric and Irene Joliot-Curie, both French physicists and Nobel laureates were heading the campaign to ban nuclear weapons before the Soviet Union had achieved such devices combat ready. In this context the fraudulent trial and horrific death sentence of the Rosenberg couple over the effort to keep the atomic secret in the hands of the West must be recalled. They shared concerns with their like minded colleagues of “The Appeal“ . With the support of a wide range of prestigious signatories like Anna Seghers, Thomas Mann, Pablo Picasso, Pablo Neruda, Ilia Ehrenburg, Lionel Feuchtwanger, Anglican Bishop Hewlett Johnson, Henri Matisse, Marc Chagall and many others the Appeal won hundreds of millions of supporters world wide in no time. But with its success the Red Smear began. On August 10th 1950 the New York Times titled “PEACE PARTISANS LISTED 273,470,566 Sign ‘Stockholm Appeal’.” The East coast “quality“ paper downgraded the survival instinct and the sense of social responsibility of all the involved artists, intellectuals and co-citizens.
Trotskyite Red Smear and Hate Speech
In spite of the blood toll of two major wars, in spite of the brain drain caused by the NAZI regime, the German nation still counted a considerable number of creative minds. So did every nation on this planet. These intellectuals were eager to contribute to the peaceful reconstruction of their country, its transformation into a democratically constituted, free, neutral and unified Germany. Exile had been no fun. Even the most privileged, holders of US citizenship like Thomas Mann did not escape the Witch Hunt of McCarthy. Anna Seghers, Bert Brecht, Helene Weigel, great actor and later director of Brecht’s Schiffsbauer Damm Theater in Berlin (GDR), Ernst Weinert, Johannes R. Becher, Ernst Bloch, author of “Principle Hope“, back from exile, ready to start again from scratch. They were more than happy to express themselves again in their beloved German mother tongue. It was the language they had missed most, the language of Goethe, Martin Luther and of Friedrich Schiller.
CCF-Ziel Nr. 1: Stockholmer Appell
Wie Johannes R. Becher richtig erkannte, waren der CCF und seine Nachfolgegremien von Anfang an eine direkte Antwort auf den enorm erfolgreichen "Stockholmer Friedensappell" von 1950. Frédéric und Irene Joliot-Curie, beide französische Physiker und Nobelpreisträger, standen an der Spitze der Kampagne zum Verbot von Atomwaffen, bevor die Sowjetunion solche Geräte kampffähig gemacht hatte. In diesem Zusammenhang muss an den betrügerischen Prozess und das grausame Todesurteil gegen das Ehepaar Rosenberg erinnert werden, das sich dafür einsetzte, das Atomgeheimnis in den Händen des Westens zu halten. Sie teilten die Bedenken mit ihren gleichgesinnten Kollegen von "The Appeal". Mit der Unterstützung einer Vielzahl namhafter Unterzeichner wie Anna Seghers, Thomas Mann, Pablo Picasso, Pablo Neruda, Ilia Ehrenburg, Lionel Feuchtwanger, dem anglikanischen Bischof Hewlett Johnson, Henri Matisse, Marc Chagall und vielen anderen gewann der Appell in kürzester Zeit weltweit Hunderte von Millionen Unterstützern. Doch mit dem Erfolg begann auch die rote Hetze. Am 10. August 1950 titelte die New York Times: "FRIEDENSPARTEIEN LISTEN 273.470.566 unterzeichnen 'Stockholmer Appell'". Die "Qualitäts"-Zeitung der Ostküste wertete den Überlebensinstinkt und das soziale Verantwortungsgefühl aller beteiligten Künstler, Intellektuellen und Mitbürger ab.
Trotzkistische rote Hetze und Hassrede
Trotz des Blutzolls zweier großer Kriege, trotz der durch das NAZI-Regime verursachten Abwanderung von Fachkräften verfügte die deutsche Nation noch immer über eine beträchtliche Anzahl kreativer Köpfe. Das tat jede Nation auf diesem Planeten. Diese Intellektuellen waren bestrebt, zum friedlichen Wiederaufbau ihres Landes beizutragen, zu seiner Umwandlung in ein demokratisch verfasstes, freies, neutrales und geeintes Deutschland. Das Exil hatte keinen Spaß gemacht. Selbst die Privilegiertesten, die die amerikanische Staatsbürgerschaft besaßen, wie Thomas Mann, entgingen nicht der Hexenjagd von McCarthy. Anna Seghers, Bert Brecht, Helene Weigel, große Schauspielerin und spätere Leiterin von Brechts Schiffsbauer Damm Theater in Berlin (DDR), Ernst Weinert, Johannes R. Becher, Ernst Bloch, Autor des "Prinzips Hoffnung", zurück aus dem Exil, bereit, noch einmal von vorne anzufangen. Sie waren mehr als glücklich, sich wieder in ihrer geliebten deutschen Muttersprache ausdrücken zu können. Es war die Sprache, die sie am meisten vermisst hatten, die Sprache von Goethe, Martin Luther und Friedrich Schiller.
Targeting Beauty and The Spirit of Schiller in order to Maintain Hegemony
The German language could express everything, the most profound, the most subtle, the most volatile, the spirit and the soul, it was a language full of meaning, the mirror of the nation
The nation of poets and thinkers was never identical with the Reich. The Hitlerites had not only slaughtered millions, they also did not spare their own people. And the occupying intellectual foot-soldiers and their hired media assistants continue to gradually destroy not only the vocabulary but also the grammar of the German language. But in those days many of Schiller’s beautiful verses were still vivid among the common people, “words with wings“ as a German expression has it.
The anti-colonial New Deal which president Roosevelt had foreseen would have included the cultural field and would certainly have done a lot of good repair work. It would have mended bridges instead of opening an abyss between East and West. But with Roosevelt gone “a great dream was lost“, as Stalin said, hitting the nail.
But for the first post-war moment a seemingly solid, even radiant Eastern bloc still existed, busy to overcome the terrible damages of WWII. Stalin was alive, good patriots were leading the young GDR. With Johannes R. Becher as minister of cultural affairs and Otto Grothewohl as prime minister the classical heritage was cherished at least in the Eastern part of Germany. However, Stalin prize laureate Brecht and the poet Johannes R. Becher would soon die another early death and honourable anti-fascist Walter Ulbricht would be ousted by a coup.
Erstwhile the re-patriates are full of energy and good will. In 1955 Nobel prize laureate Thomas Mann was invited to Weimar to commemorate Schiller’s passing away 150 years ago . The cite of Goethe, Schiller, Herder, Humboldt, Wieland, the city were the first German democratic constitution was drafted in 1919 was well chosen for the event. But West German chancellor Konrad Adenauer under the thumb of his Trans-Atlantic friends would find excuses.
Thomas Mann, back in Europe, sought to bridge the abyss when declaring his “Love for Schiller“ in Stuttgart first , the poet’s home province Suabia before he went on to speak in Weimar (GDR). Thomas Mann’s last contribution to save German culture. But as Schiller explained once with reference to the French Revolution:
Recent history had shown with painful clarity that if the moral character of the people is not developed, even the most idealistic revolution will fail. A vicious cycle suggests that without the state there can be no morality and without morality there can be no state. Despite the Enlightenment’s lofty goals.
– Schiller (NA XX, 320–21/E 97)
But it is good to know that saviours of culture are everywhere. We must not forget, that not only Schiller’s way of thinking was shaped by the ideas of the American Revolution, Schiller’s influence radiated back to the American continent. US professor Lydia L. Moland from Stanford university rightly points out Schiller’s thought has steadily influenced some of philosophy’s most prominent debates. Friedrich Hegel and Wilhelm von Humboldt were early promoters of Schiller’s aesthetic and political theories, Marx and Engels were praising his revolutionary spirit and diagnosis of the modern age. And Lydia Moland goes on to explain: Because we recognise in the beautiful soul an image of human perfection, such harmony elicits our approval and love and it continues to have this effect on whoever discovers his writing.
Die Schönheit und der Geist Schillers im Visier, um die Hegemonie zu erhalten
Die deutsche Sprache konnte alles ausdrücken, das Tiefgründigste, das Subtilste, das Flüchtigste, den Geist und die Seele, sie war eine Sprache voller Bedeutung, der Spiegel der Nation
Die Nation der Dichter und Denker war nie identisch mit dem Reich. Die Hitlerianer hatten nicht nur Millionen abgeschlachtet, sie verschonten auch ihr eigenes Volk nicht. Und die intellektuellen Fußsoldaten der Besatzer und ihre angeheuerten Medienassistenten zerstören nach und nach nicht nur den Wortschatz, sondern auch die Grammatik der deutschen Sprache. Aber damals waren viele von Schillers schönen Versen noch lebendig unter dem einfachen Volk, "Worte mit Flügeln", wie ein deutscher Ausdruck lautet.
Der antikoloniale New Deal, den Präsident Roosevelt vorgesehen hatte, hätte auch den kulturellen Bereich miteinbezogen und sicherlich eine Menge guter Reparaturarbeit geleistet. Er hätte Brücken repariert, anstatt einen Abgrund zwischen Ost und West aufzureißen. Aber mit Roosevelt ist "ein großer Traum verloren gegangen", wie Stalin sagte und damit den Nagel auf den Kopf traf.
Aber für den ersten Nachkriegsmoment gab es noch einen scheinbar soliden, ja strahlenden Ostblock, der damit beschäftigt war, die schrecklichen Schäden des Zweiten Weltkriegs zu überwinden. Stalin lebte, gute Patrioten führten die junge DDR. Mit Johannes R. Becher als Kulturminister und Otto Grothewohl als Ministerpräsident wurde das klassische Erbe zumindest im östlichen Teil Deutschlands hochgehalten. Doch der Stalin-Preisträger Brecht und der Dichter Johannes R. Becher sollten bald einen weiteren frühen Tod sterben und der ehrenwerte Antifaschist Walter Ulbricht durch einen Putsch abgesetzt werden.
Die Rückkehrer sind voller Energie und gutem Willen. 1955 wurde der Nobelpreisträger Thomas Mann nach Weimar eingeladen, um an Schillers Todestag vor 150 Jahren zu erinnern. Das Zitat von Goethe, Schiller, Herder, Humboldt, Wieland, die Stadt, in der 1919 die erste deutsche demokratische Verfassung ausgearbeitet wurde, war für die Veranstaltung gut gewählt. Aber der westdeutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer, der unter der Fuchtel seiner transatlantischen Freunde stand, fand Ausreden.
Thomas Mann, zurück in Europa, versuchte den Abgrund zu überbrücken, als er seine "Liebe zu Schiller" zunächst in Stuttgart, der schwäbischen Heimat des Dichters, erklärte, bevor er in Weimar (DDR) sprach. Thomas Manns letzter Beitrag zur Rettung der deutschen Kultur. Doch wie Schiller einmal mit Blick auf die Französische Revolution erklärte:
Die jüngste Geschichte habe mit schmerzlicher Deutlichkeit gezeigt, dass, wenn der sittliche Charakter des Volkes nicht entwickelt sei, auch die idealistischste Revolution scheitern werde. Ein Teufelskreis legt nahe, dass es ohne den Staat keine Moral und ohne Moral keinen Staat geben kann. Trotz der hochgesteckten Ziele der Aufklärung.
- Schiller (NA XX, 320-21/E 97)
Aber es ist gut zu wissen, dass es überall Retter der Kultur gibt. Wir dürfen nicht vergessen, dass nicht nur Schillers Denkweise von den Ideen der amerikanischen Revolution geprägt wurde, sondern dass Schillers Einfluss auch auf den amerikanischen Kontinent zurückstrahlte. Die US-Professorin Lydia L. Moland von der Stanford University weist zu Recht darauf hin, dass Schillers Denken einige der bedeutendsten Debatten in der Philosophie immer wieder beeinflusst hat. Friedrich Hegel und Wilhelm von Humboldt waren frühe Befürworter von Schillers ästhetischen und politischen Theorien, Marx und Engels lobten seinen revolutionären Geist und seine Diagnose des modernen Zeitalters. Und Lydia Moland fährt fort zu erklären: Weil wir in der schönen Seele ein Bild menschlicher Vollkommenheit erkennen, erweckt eine solche Harmonie unsere Zustimmung und Liebe, und sie wirkt weiter auf jeden, der seine Schriften entdeckt.
Thomas Mann in Weimar, the humble home of the German muse
This must have happened with Thomas Mann shortly before his death. While during most of his life he had preferred Goethe, in Weimar in 1955 he honoured his late colleague Schiller in a most remarkable way. His speech underlined not only Schiller’s importance but was the first one to finger point to his premature and most likely unnatural death. Thomas Mann begins his speech with describing the mysterious circumstances of Schiller’s most unconventional funeral, at midnight, without family or friends or public admirers. He points out to the various allusions in Goethe’s Faust II. His speech would belatedly open the path to more in depth research into the peculiar circumstances of Schiller’s unduly passing away.
Today we know, that no excuse can explain the fact that the poet’s corpse was cut up without delay by a doctor, who did not have Schiller’s trust during the poet’s life time. With the unexplained fact of his wife and his four small children absent at the time of his passing away, it is unknown who gave the order and the permission for the autopsy. None of his dear ones participated in the hastily arranged funeral. The then already internationally treasured author’s body was literally thrown into a mass grave. Schiller, who had always acted in a most responsible manner had left no last will, but a lot of unfinished projects. In many respects he was at the height of his career. With his bones vanished, the truth about the death of the great poet may be “lost on the bottom of a bottomless well”. (Tennessee Williams) But humanity has a right to raise questions as to who might have had an interest in the early passing away of a genius like Schiller.
People in their struggle for survival, for freedom and dignity, the salt of the earth must acquire full knowledge about the dirty tricks of the evil doers because the same tricks are played against their leaders time and again. It is utterly important that people learn how to protect them. The search for truth, the love for beauty and expressive language is a most precious precondition for liberation which always begins with conquering hearts and minds. Rediscovering some of Schiller’s poetry might be a good start to save his legacy for future generations. Learning the beauty of their verses can undo the premature death of humanity’s greatest poets Schiller, Garcia Lorca or Pablo Neruda.
Recalling the death of an antique poet also reminds us :“Only through the morning-gate of the Beautiful do you make your way into the land of cognition” Schiller „The Artists“, 1789.
Thomas Mann in Weimar, der bescheidenen Heimat der deutschen Muse
So muss es Thomas Mann kurz vor seinem Tod ergangen sein. Während er die meiste Zeit seines Lebens Goethe bevorzugt hatte, ehrte er 1955 in Weimar seinen verstorbenen Kollegen Schiller auf höchst bemerkenswerte Weise. Seine Rede unterstrich nicht nur die Bedeutung Schillers, sondern war auch die erste, die auf seinen frühen und wahrscheinlich unnatürlichen Tod hinwies. Thomas Mann beginnt seine Rede mit der Beschreibung der mysteriösen Umstände von Schillers höchst unkonventioneller Beerdigung um Mitternacht, ohne Familie, Freunde oder öffentliche Bewunderer. Er weist auf die verschiedenen Anspielungen in Goethes Faust II hin. Seine Rede sollte nachträglich den Weg zu einer eingehenderen Erforschung der merkwürdigen Umstände von Schillers unrechtmäßigem Ableben öffnen.
Heute wissen wir, dass keine Entschuldigung die Tatsache erklären kann, dass der Leichnam des Dichters unverzüglich von einem Arzt aufgeschnitten wurde, der zu Lebzeiten des Dichters nicht das Vertrauen Schillers besaß. Angesichts der ungeklärten Tatsache, dass seine Frau und seine vier kleinen Kinder zum Zeitpunkt seines Ablebens abwesend waren, ist nicht bekannt, wer den Befehl und die Erlaubnis für die Autopsie gab. Keiner seiner Angehörigen nahm an der eilig arrangierten Beerdigung teil. Der Leichnam des damals schon international geschätzten Autors wurde buchstäblich in ein Massengrab geworfen. Schiller, der immer sehr verantwortungsbewusst gehandelt hatte, hinterließ keinen letzten Willen, aber eine Menge unvollendeter Projekte. In vielerlei Hinsicht befand er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Da seine Gebeine verschwunden sind, könnte die Wahrheit über den Tod des großen Dichters "auf dem Grund eines bodenlosen Brunnens" verloren sein. (Tennessee Williams) Aber die Menschheit hat das Recht, sich die Frage zu stellen, wer ein Interesse an dem frühen Ableben eines Genies wie Schiller gehabt haben könnte.
Die Menschen in ihrem Kampf ums Überleben, um Freiheit und Würde, das Salz der Erde, müssen die schmutzigen Tricks der Bösewichte genau kennen, denn es sind immer wieder die gleichen Tricks, die gegen ihre Führer angewendet werden. Es ist äußerst wichtig, dass die Menschen lernen, wie sie sich schützen können. Die Suche nach der Wahrheit, die Liebe zur Schönheit und zur ausdrucksstarken Sprache ist eine äußerst wertvolle Voraussetzung für die Befreiung, die immer mit der Eroberung von Herzen und Köpfen beginnt. Die Wiederentdeckung einiger von Schillers Gedichten könnte ein guter Anfang sein, um sein Erbe für künftige Generationen zu bewahren. Das Erlernen der Schönheit ihrer Verse kann den vorzeitigen Tod der größten Dichter der Menschheit, Schiller, Garcia Lorca oder Pablo Neruda, rückgängig machen.
Die Erinnerung an den Tod eines antiken Dichters erinnert uns auch daran: "Nur durch die Morgenpforte des Schönen gelangt man in das Land der Erkenntnis" Schiller "Die Künstler", 1789.
Of Ibycus! — That name so blest
With new-born sorrow fills each breast.
As waves on waves in ocean rise,
From mouth to mouth it swiftly flies !
Of Ibycus, whom we lament ?
Who fell beneath the murderer’s hand ?
What mean those words that from him went ?
[Ibycus was an Ancient Greek lyric poet, a citizen of Rhegium in Magna Graecia, probably active at Samos during the reign of the tyrant Polycrates and numbered by the scholars of Hellenistic Alexandria in the canonical list of nine lyric poets.]
Goethe calls out the Poet’s murderers in Faust II in the following anagram
Ängstlich Flügelflatterschlagen!
Welch ein Ächzen, welch Gestöhn
Dringt herauf zu unsern Höhn!
Alle sind sie schon ertötet,
See von ihrem Blut geröthet.
Mißgestaltete Begierde
Raubt des Reihers edle Zierde.
Weht sie doch schon auf dem Helme
Dieser Fettbauch-Krummbein-Schelme.
Ihr Genossen unsres Heeres,
Reihenwanderer des Meeres,
Euch berufen wir zur Rache
In so nahverwandter Sache.
Keiner spare Kraft und Blut,
Ewige Feindschaft dieser Brut!
BIO: Irene Eckert is a retired college teacher of English, German language and literature, history and political science. She is a long term peace worker and member of WILPF (Women’s International League For Peace Freedom) and has lectured internationally. Irene also edits the German anti-war magazine Arbeitskreis für Friedenspolitik.
Von Ibycus! - Dieser so gesegnete Name Erfüllt jede Brust mit neugeborenem Kummer. Wie Wellen auf Wellen im Ozean sich erheben, Von Mund zu Mund fliegt er schnell! Von Ibycus, den wir beklagen? Der unter der Hand des Mörders fiel? Was bedeuten die Worte, die von ihm ausgingen?
[Ibycus war ein altgriechischer Lyriker, ein Bürger von Rhegium in Magna Graecia, der wahrscheinlich während der Herrschaft des Tyrannen Polykrates auf Samos tätig war und von den Gelehrten des hellenistischen Alexandria in die kanonische Liste der neun Lyriker aufgenommen wurde.] Irene Eckert ist Chefredakteurin des Arbeitskreises für Friedenspolitik und atomwaffenfreies Europa und Lehrerin für deutsche Literatur und Geschichte. Sie hat kürzlich einen Vortrag zu diesem Thema gehalten, den Sie hier nachlesen können:
Goethe ruft in Faust II die Mörder des Dichters in folgendem Anagramm aus
Ängstlich Flügelflatterschlagen!
Welch ein Ächzen, welch Gestöhn
Dringt herauf zu unsern Höhn!
Alle sind sie schon ertötet,
See von ihrem Blut geröthet.
Mißgestaltete Begierde
Raubt des Reihers edle Zierde.
Weht sie doch schon auf dem Helme
Dieser Fettbauch-Krummbein-Schelme.
Ihr Genossen unsres Heeres,
Reihenwanderer des Meeres,
Euch berufen wir zur Rache
In so nahverwandter Sache.
Keiner spare Kraft und Blut,
Ewige Feindschaft dieser Brut!
BIO: Irene Eckert ist eine pensionierte Hochschullehrerin für Englisch, Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft. Sie ist eine langjährige Friedensaktivistin und Mitglied der WILPF (Women's International League For Peace Freedom) und hat international Vorträge gehalten. Irene Eckert ist auch Herausgeberin der deutschen Antikriegszeitschrift Arbeitskreis für Friedenspolitik.
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[3] The Clash of the Two Americas, Open vs Closed Systems Collide by Matthew Ehret with contributions by Cynthia Chung, Canada 2021 (see Chapter 28 “Why must aesthetics govern a society worthy of political freedom? Ask the CIA p. 297 f. and Schiller as antidote to the CCF p.301)
[4] Maria Stuart/Talbot “Nicht Stimmenmehrheit ist des Rechtes Probe“ act one, scene 3)
https://de.wikipedia.org/wiki/Sandra_Richter, Present Director of the Literary Archive in Marbach has no specific qualifications about Schiller, nothing publicised on behalf of his works
Urs Bigler, Der Fall Schiller – Anklage Mord/ „Ehre ist Meer von Blut“, Neunkirchen 2015
ISBN: 978-3-906240-23-7
Wikipedia: Vorstand des Vereins Otto Günter im Mai 1920 um neue Mitglieder mit den Worten: „Der wertvollste Besitz des deutschen Volkes und der einzige, den ihm niemand rauben kann, sind seine geistigen Güter. Zu ihnen hinzuführen hat sich der Schwäbische Schillerverein, der im Mai 1920 auf 25 Jahre seines Bestehens zurückblicken kann, zur Aufgabe gesetzt. Er sucht diese zu erfüllen durch seine Veröffentlichungen und durch die ständige Ausstellung im Schillermuseum in Marbach, in dem unter dem größten unter ihnen auch die andern Dichter aus Schillers Heimat vereinigt sind und das eine Volksbildungsstätte im besten Sinne des Wortes genannt werden darf. – Die Not unseres Volkes gibt den Bestrebungen des Schwäbischen Schillervereins erhöhte Bedeutung. Aus den reichen Schätzen seines Schrifttums kann das deutsche Volk innere Kraft gewinnen und damit die Zuversicht, daß es sich aus seiner Erniedrigung wieder erheben werde.“ Am 13. Mai 1922 wurde die Umbenennung des Museums in Schiller-Nationalmuseum beschlossen: „Die Pflege des Schillerschen Geistes […] und […] Erhaltung und Förderung der […] Erinnerungsstätte (sind) eine gemeindeutsche, nationale Sache.“ Auch das Weimarer Goethe-Museum wurde 1927 in Goethe-Nationalmuseum umbenannt„2009 von Pres. Köhler wiedereröffnet im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung stehen Leben und Werk Schillers sowie die deutsche Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Wegen Sanierungsarbeiten gab es bis zum Schillerjahr 2009 keine festen Ausstellungen und somit auch keine Schiller-Ausstellungen.
Museum und Archiv verfolgen gemeinsam das Ziel, Texte, Dokumente und Lebenszeugnisse der neueren deutschen Literatur zu sammeln, zu ordnen und für die Forschung bereitzustellen
Nachtrag: In Kriegs- und Krisenzeiten kommt es fast immer zum Schulterschluss zwischen Regierung und Bürgern. Im Dauer- „Krieg gegen Corona“ und seine immer neuen „gefährlichen Mutanten“ geht es inzwischen ähnlich zu wie in Orwells „1984“, wo die Menschen ständig mobilisiert und in fiktive Kriege gegen neue Feinde gehetzt werden, die nie jemand zu Gesicht bekommt. Noch abgefeimter, ja, von einer geradezu sadistischen Genialität (im Sinne psychologischer Kriegsführung) ist das (von US-Geheimdiensten und Denkfabriken ausgeheckte) Narrativ von einem unsichtbaren, zersetzenden Feind, der jederzeit und überall zuschlagen kann und der in jedem von uns, in deinem Nachbarn, deinem Arbeitskollegen, sogar in deinen liebsten Angehörigen und erst recht in dir selbst lauern kann. Michael Schneider
Bertrand Russel war laut wikipedia Kurz nach Kriegsende sprach er sich sogar für einen Präventivkrieg gegen die Sowjetunion aus, welche noch nicht über Atomwaffen verfügte
“They have filthied up the FREE world and placed a chill over what used to be an exuberant culture. Everything they touch, dries up and blows away as dust on the winds of hell they make. All through history, they leave a trail of devastation in what was once prosperous and full of hope.” (comment on Canada’s Premier withdrawing Emergency Act on RT 25.02. 22
“I believe that despite the enormous odds which exist, unflinching, unswerving, fierce intellectual determination, as citizens, to define the real truth of our lives and our societies is a crucial obligation which devolves upon us all. It is in fact mandatory. ("Ich glaube, dass trotz der enormen Chancen, die es gibt, die unerschütterliche, unbeirrbare, heftige intellektuelle Entschlossenheit, als Bürger die wahre Wahrheit unseres Lebens und unserer Gesellschaften zu definieren, eine entscheidende Verpflichtung ist, die uns allen obliegt. Sie ist in der Tat zwingend.)
“If such a determination is not embodied in our political vision we have no hope of restoring what is so nearly lost to us—the dignity of man.” ("Wenn eine solche Entschlossenheit nicht in unserer politischen Vision verankert ist, haben wir keine Hoffnung, das wiederherzustellen, was uns so fast verloren gegangen ist - die Würde des Menschen".)
Nabokov had also worked for the U. S. Strategic Bombing Survey in Germany in 1945 on the suggestion of British dramatist W. H. Auden another CCF collaborator. After the war Nabokov stayed on to work as a civilian cultural advisor in occupied Germany.
Der ukrainische Präsident Selensky hat überraschend Washington besucht. Der Besuch war für US-Präsident Biden wohl vor allem innenpolitisch notwendig.
Der Ukraine-Krieg ist vor allem auch ein Propaganda-Krieg, in dem der gelernte Schauspieler und Komiker Wladimir Selensky eine Rolle spielt. Seine Auftritte per Videoschalte zu allen passenden und unpassenden Anlässen sind ein wichtiges Element in dem Propaganda-Krieg, denn damit soll vor allem Stimmung gegen Russland und für weitere finanzielle und militärische Unterstützung für Kiew gemacht werden. Die Zielgruppe dieser Propaganda-Aktionen sind sowohl westliche Politiker, wenn Selensky mal wieder in einem Parlament zugeschaltet wird, als auch die breite Öffentlichkeit, wenn Selensky bei irgendwelchen Filmefestivals oder ähnlichem gezeigt wird. Positiv ist dabei die FIFA aufgefallen, die verhindert hat, dass Sport für politische Ziele missbraucht wird, denn die FIFA hat untersagt, dass eine von Selensky schon aufgezeichnete Videoansprache beim Finale der Fußball-WM gezeigt wird.
In den USA kippt die politische Stimmung in Sachen Ukraine, denn bei den Zwischenwahlen haben die Republikaner in einer Kammer des Parlaments die Mehrheit erlangt. Die Republikaner sind zwar nicht für ein Ende der Unterstützung der Ukraine, aber sie sind für eine Reduzierung und vor allem wollen sie, dass Kontrollen darüber eingeführt werden, wohin die Milliarden Dollar und all die gelieferten Waffen gehen. Daher versucht die Biden-Regierung derzeit, die Ukraine-Hilfe für 2023 im neuen Staatshaushalt festzuschreiben, womit die Gelder für Kiew zumindest für ein weiteres Jahr garantiert wären.
Um dafür auch die zweifelnden US-Abgeordneten auf ihre Seite zu ziehen, hat die Biden-Regierung den Besuch von Selensky in Washington organisiert, denn der wichtigste Programmpunkt seines nur wenige Stunden dauernden Besuches war seine Rede vor beiden Kammern des US-Parlaments. Bei seiner Rede hat Selensky nach allen Regeln der US-Innenpolitik und der Propaganda mit viel Emotionen und Pathos versucht, die pro-ukrainische Stimmung in den USA anzufachen, um die Öffentlichkeit und die zweifelnden US-Abgeordneten wieder auf Linie zu bringen.
Dass es für den Besuch kaum „echte“ Gründe gegeben hat, sieht man daran, dass dabei nichts Neues verkündet wurde. Das neue Hilfspaket für die Ukraine war bereits vorher beschlossen worden und dass bei dem Besuch irgendetwas Entscheidendes besprochen oder beschlossen wurde, wurde nicht gemeldet. Stattdessen waren alle öffentlichen Auftritte reine Show, bei der US-Vertreter ihre weitere Unterstützung für die Ukraine bekräftigten, wofür Selensky sich artig bedankte. Es ging bei dem Besuch ganz offensichtlich nicht um Sachthemen, sondern um für die US-Innenpolitik wichtige Überzeugungsarbeit.
Die Unterstützungszusagen Washingtons: Was über Selenskys Besuch in den USA bekannt ist
US-Präsident Joe Biden sicherte dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky, der sich am Mittwoch zu einem eintägigen Besuch in Washington aufhielt, weiterhin seine Unterstützung zu, während die Aussichten auf eine diplomatische Lösung weiterhin kein Thema waren.
Die geheime Reise
Der Besuch erfolgte auf Einladung von Biden in einem Telefongespräch am 11. Dezember. Kiew bestätigte den Besuch schließlich am 18. Dezember. Selensky hat die Ukraine zum ersten Mal seit dem Beginn der Militäroperation verlassen.
Der Besuch dauerte einige Stunden. Vom Flughafen, wo Selensky mit einem US-Militärflugzeug aus Europa eintraf, fuhr er zum Weißen Haus.
Die Gespräche mit Biden dauerten etwa zwei Stunden.
Nach einer kurzen Pause, in der der ukrainische Präsident sowohl mit führenden Vertretern der Demokraten als auch der Republikaner zusammentraf, sprach er vor beiden Häusern des Kongresses.
Die Einzelheiten der Reise wurden geheim gehalten; offiziell wurde sie erst gemeldet, als Selensky bereits in der Luft war.
Die Zusammensetzung der Delegation des ukrainischen Präsidenten wurde nicht bekannt gegeben. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrej Jermak, und Außenminister Dmitri Kuleba waren bei der Pressekonferenz mit Biden anwesend. Von amerikanischer Seite waren unter anderem die stellvertretende US-Außenministerin Victoria Nuland und US-Generalstabschef Mark Milley anwesend.
Die Patriot-Batterie
Selenskys Besuch in den USA fiel zeitlich mit der Ankündigung eines neuen US-Militärhilfepakets im Wert von 1,85 Milliarden Dollar zusammen.
Zum ersten Mal gehörte dazu auch eine Patriot-Luftabwehrbatterie, die das eigentliche Abschussgerät auf einem LKW, ein Radar und eine Kontrollstation umfasst.
Das Hilfspaket umfasst auch Geschossführungssysteme, Raketen für HIMARS MLRS, Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge, Kleinwaffen, Schutzwesten und Satellitenkommunikationssysteme.
Biden glaubt jedoch nicht, dass die Verlegung der Patriot zur Eskalation des Konflikts beiträgt. Der US-Präsident sagte, dass er mit Selensky über die Möglichkeit einer Eskalation „überhaupt nicht gesprochen“ habe.
Er bekräftigte, dass die USA keinen dritten Weltkrieg und keinen Konflikt mit Russland anstrebten, und äußerte die Ansicht, dass man das vermeiden könne.
Die USA werden außerdem 374 Millionen Dollae an humanitärer Soforthilfe für Kiew bereitstellen.
Der Frieden ist weit weg
Biden und Selensky widmeten einen kleinen Teil der gemeinsamen Pressekonferenz nach den Gesprächen der Beantwortung von Fragen zu den Aussichten auf eine Friedensregelung, während die meiste Zeit auf gegenseitige Danksagungen und Unterstützungszusagen verwendet wurde.
Der US-Präsident stellte fest, dass der ukrainische Präsident „offen für einen Frieden“ in der Ukraine sei und fügte hinzu, dass die russische Regierung seiner Meinung nach „nicht die Absicht hat, die Militäraktionen einzustellen“. Selensky nickte nach den Worten, er sei offen für einen Friedensschluss, mit dem Kopf.
Auf die Frage, was ein „gerechter Frieden“ sei, erklärte Selensky später, dass damit gemeint sei, dass inakzeptable Kompromisse bei der territorialen Integrität der Ukraine unmöglich seien. Biden merkte dabei an, dass seine Sicht mit der von Selensky übereinstimme, und zeigte sich zuversichtlich, dass es zum Frieden kommen wird, wenn Russland seine Truppen abzieht, aber „das passiert jetzt nicht“.
Selensky fügte hinzu, dass er derzeit keinerlei Signale an den russischen Präsidenten Wladimir Putin senden könne.
Die Aussichten für die Allianz
Biden zweifelt nicht daran, dass die europäischen Staaten Kiew weiterhin helfen werden. Nach seinen Worten hat er so eine Einigkeit in der NATO, wie sie jetzt herrscht, noch nie gesehen.
Selensky ist zuversichtlich, dass das neue Hilfspaket für die Ukraine für 2023 die Unterstützung beider Parteien im Kongress finden wird.
Der Kampf um den Kongress
In seiner Rede in englischer Sprache vor den Kongressabgeordneten konzentrierte sich Selensky auf die bereits von den USA geleistete Hilfe und deren Auswirkungen auf die Lage in der Ukraine und wies kurz auf die Notwendigkeit weiterer Unterstützung hin. Seiner Ansicht nach ist die Finanzhilfe für Kiew „keine Wohltätigkeit, sondern eine Investition in die globale Sicherheit“.
Er fügte hinzu, er „bittet keine amerikanischen Soldaten, für die Ukraine zu kämpfen“, da die ukrainischen Soldaten „selbst amerikanische Panzer fahren können“.
Selenskys Rede wurde von der Mehrheit des Plenums positiv aufgenommen, er erhielt lang anhaltenden und wiederholten Beifall, darunter auch stehende Ovationen. Einige Republikaner sind dabei jedoch trotzig sitzen geblieben und haben nicht geklatscht.
Der US-Kongress arbeitet derzeit an einem 1,7 Billionen Dollar schweren Bundeshaushalt für das Haushaltsjahr 2023, in dem 44,9 Milliarden Dollar für verschiedene Bedürfnisse im Zusammenhang mit der Hilfe für die Ukraine und Washingtons NATO-Verbündete vorgesehen sind.
Im Januar wird der US-Kongress in der neuen Zusammensetzung zusammentreten, in der die Republikaner im Repräsentantenhaus gegenüber den Demokraten die Mehrheit haben werden. Theoretisch haben sie damit die Möglichkeit, die Bereitstellung von Mitteln für die Ukraine zu blockieren oder zumindest einzuschränken. Führende Republikaner haben jedoch betont, die Verwendung der Gelder müsse kontrolliert werden, die Hilfe solle nicht ganz eingestellt werden.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
23.12.2022
Kissinger bringt Realismus in die Ukraine-Debatte – und bestätigt eine "Verschwörungstheorie"
meinungsfreiheit.rtde.life, 23 Dez. 2022 13:31 Uhr, Von Rainer Rupp
Henry Kissinger gilt als Urgestein einer realistischen US-Außenpolitik, die zur aktuellen, von ideologischen "Werten" geprägten Politik Bidens und des kollektiven Westens im Widerspruch steht. Das macht Kissingers jüngster Artikel deutlich, in dem der Politiker zugleich ein politisches Komplott bestätigt, das vom Westen als Verschwörungstheorie abqualifiziert wird.
Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger während eines Mittagessens im US-Außenministerium in Washington, DC, 1. Dezember 2022
Die USA und ihre NATO-Verbündeten sind zunehmend Schwierigkeiten bei ihrem Vorhaben ausgesetzt, die Ukraine mit Waffen und Munition zu versorgen; erst recht gelingt dies nicht in dem Maße, wie die Ukrainer dies wollen und wie es notwendig wäre, wenn sie eine Chance auf dem Schlachtfeld haben wollten. Dort sind gerade Hunderttausende voll ausgebildeter und gut ausgerüsteter russischer Soldaten dabei, sich mit ihren schweren Waffen ihren Kameraden an der Front im Donbass und anderswo anzuschließen. Diese Faktenlage widerspricht jedoch der von westlichen Politikern und Mainstream-Medien verzweifelt gehegten Vorstellung, dass die Ukrainer dazu in der Lage sind, diesen Krieg zu gewinnen und die Krim zurückzuerobern.
Noch in der vergangenen Woche hatte der militärische Oberbefehlshaber der Ukraine, General Saluschnij, in einem Interview mit dem britischen Economist unverblümt zugegeben, dass seine Armee blutet, ihm Munition und Ausrüstung ausgehen und er nicht die Mittel hat, um größere Offensiven durchzuführen. Denn die beiden Brigaden, die ihm nur noch für solche Operationen zur Verfügung stehen, sind bei Weitem nicht genug. Vielmehr benötige er 300 Panzer, 500 Artilleriegeschütze und 800 Schützenpanzer, bevor er an irgendeine Art von Großoffensive denken kann, insbesondere an einen möglichen Angriff gegen die Krim.
Erfahrungsgemäß gibt es im Pentagon und unter den traditionell-konservativen zivilen US-Sicherheits- und Militärexperten noch Realisten, die sich der rapide verschlechternden militärischen Lage in der Ukraine sehr wohl bewusst sind. Leider stellen sie erst eine kleine Minderheit dar. Noch können sie nur wenig gegen die gemeinsame Front der sogenannten "werteorientierten" Kriegstreiber aus neokonservativen Falken in der Republikanischen Partei und liberalen Falken in der Demokratischen Partei ausrichten. Diese ideologisch-fanatisierten Russland-Hasser halten vor allem im US-Außenministerium, im Weißen Haus und im Nationalen Sicherheitsrat sowie in der CIA und NSA die Schlüsselpositionen besetzt. Sie diktieren den westlichen Medien das politische Narrativ und führen den teilweise dementen Präsidenten Joe Biden wie ein Puppenspieler seine Marionette.
Dennoch versuchen Verfechter einer realistischen, nicht ideologisierten Außenpolitik mit zunehmendem Erfolg in Artikeln und Kommentaren – vornehmlich in konservativen US-Medien – breitere Schichten des sicherheitspolitischen US-Establishments zu erreichen und für ihre Position zu gewinnen. Das tun sie unter anderem, indem sie zunächst hervorheben, dass die Ukrainer politisch völlig rücksichtslos geworden sind; zum Beispiel anhand des versuchten Mordanschlags auf den russischen Oberbefehlshaber General Gerassimow, oder durch das wilde und wirre Gerede über Pläne zur Rückeroberung der Krim. Gleichwohl weiß jeder, dass daran höchstens nach einer bedingungslosen Kapitulation Russlands zu denken wäre. Eine solche Kapitulation würde aber wahrscheinlich durch den Einsatz der russischen Atomwaffen verhindert.
Soweit es diesen Realisten möglich ist, signalisieren sie der Ukraine auch, dass es nicht im Interesse der Vereinigten Staaten liegt, ukrainische Pläne zur Rückeroberung der Krim zu unterstützen oder die Ukraine mit Raketen auszurüsten, die über Reichweiten bis tief in russisches Territorium verfügen, oder hochrangige russische Regierungsvertreter zu ermorden.
In der Zwischenzeit gibt es eine Reihe von Kommentaren jener "Realisten", die für Verhandlungslösungen mit den Russen plädieren. Diese enthalten in der Regel die Forderung einer Rückkehr des russischen Militärs zu den Waffenstillstandslinien im Donbass aus der Zeit vor dem Beginn der Kampfhandlungen am 24. Februar 2022. Das heißt, dass die Volksrepubliken Donezk und Lugansk unverändert auf ihrem bisherigen Gebiet, das sie seit acht Jahren kontrollieren, weiter existieren. Darüber, was mit dem Rest des Territoriums, das die Russen erobert haben, passieren soll, scheiden sich die Geister. Die meisten vertreten jedoch die Auffassung, es sollte an die Ukraine zurückgegeben werden. Auch über die Zukunft der Krim müsse verhandelt werden.
Nun hat einer der angesehensten Realisten unter den US-Außenpolitikern, der fast 100 Jahre alte Henry Kissinger, im britischen Magazin The Spectator einige Bemerkungen zu der aus seiner Sicht dringend nötigen Verhandlungslösung des Ukraine-Konfliktes gemacht. Diese gehen in einigen Punkten über bisherige Überlegungen hinaus und dürften mit ziemlicher Sicherheit die ukrainische Führung genauso sehr beunruhigen wie die vereinte Front der neokonservativen und liberalen US-Falken.
Bevor wir uns im Einzelnen den Artikel von Kissinger ansehen, wollen wir uns der wohl wichtigsten Passage widmen, in der der Altmeister der US-Außenpolitik eine vom kollektiven Westen stets als Verschwörungstheorie oder russische Propagandamasche abqualifizierte Behauptung als real-existierendes Projekt der elitären westlichen Falken bestätigt.
In dieser Passage spricht Kissinger von einem "Friedensprozess (in der Ukraine), der zwei Ziele verfolge: die Bekräftigung der Freiheit der Ukraine und die Errichtung einer neuen internationalen Sicherheits-Struktur, insbesondere für Mittel- und Osteuropa. Schließlich sollte Russland einen Platz in einer solchen Ordnung finden." Und dann kommt der entlarvende Satz:
"Das bevorzugte Ergebnis für einige (in westlichen Regierungen) ist ein Russland, das durch den Krieg machtlos geworden ist."
Kissinger nimmt damit offenbar Bezug auf Aussagen neoliberaler und neokonservativer Falken des kollektiven Westens, von denen die Führungsspitzen nicht nur in Washington, sondern auch in den meisten anderen NATO-Ländern durchsetzt sind.
Im nächsten Schritt distanziert sich Kissinger scharf von diesen Kriegstreibern und ihrem Projekt einer Zerstückelung Russlands. Er weist darauf hin, dass dies unglaublich gefährlich wäre, ein enormes Machtvakuum schaffen, den globalen Frieden bedrohen und Russland einer solchen Entwicklung im äußersten Fall mit Atomwaffen entgegentreten würde.
"Ich bin anderer Meinung (als die, die Russland durch den Krieg machtlos machen wollen)", schreibt Kissinger und führt weiter aus: "Bei aller Gewaltbereitschaft leistet Russland seit über einem halben Jahrtausend entscheidende Beiträge zum globalen Gleichgewicht und zum Kräfteverhältnis. Seine historische Rolle sollte nicht herabgewürdigt werden. Russlands militärische Rückschläge haben seine globale nukleare Reichweite nicht beseitigt."
"Selbst wenn diese nukleare Fähigkeit verringert wird, könnte die Auflösung Russlands die Zerstörung seiner Fähigkeit bedeuten, strategische Politik zu machen. Das 11 Zeitzonen umfassende Territorium könnte sich in ein umkämpftes Vakuum verwandeln. Konkurrierende Gesellschaften könnten beschließen, ihre Streitigkeiten mit Gewalt zu lösen. Andere Länder könnten versuchen, ihre Ansprüche mit Gewalt auszuweiten. All diese Gefahren würden durch das Vorhandensein Tausender Atomwaffen verstärkt, die Russland zu einer der beiden größten Atommächte der Welt machen."
Unabhängig davon, ob Kissinger wirklich glaubt, dass diese Art von Zerstückelung und Desintegration eine reale Gefahr für Russland darstellt – was diesen Teil des Artikels wirklich interessant macht, ist die Tatsache, dass Kissinger damit die Annahme bestätigt, dass es in der politischen Kaste der USA, Großbritanniens und anderen NATO-Ländern nicht wenige Leute gibt, die in einer Zerschlagung Russlands ein wünschenswertes Ziel sehen. Mit anderen Worten bestätigt Kissinger, dass ein solches Projekt existiert, und dass neokonservative und liberale Falken tatsächlich einen solchen Plan haben. Zugleich entlarvt Kissinger in seinem Artikel die schiere Rücksichtslosigkeit und den wilden und hochgefährlichen Ehrgeiz dieser Leute.
Das ist deshalb so wichtig, weil die Artikel und Kommentare, die von solchen Plänen sprachen, immer als Verschwörungstheorie denunziert wurden. Wann immer die Russen in der Vergangenheit über einen westlichen Plan gesprochen haben, Russland in eine Kolonie zu verwandeln, um es zu zerschlagen und alles Mögliche zu tun, um das Mutterland zu unterwerfen und auszubeuten, wurde den Russen unterstellt, dass sie paranoid seien, dass diese Befürchtungen unbegründet sind, dass der Westen und die NATO nur gute Absichten gegenüber Russland haben. Und jetzt hat Kissinger Licht ins Dunkel gebracht und bestätigt, dass die russischen Bedenken begründet waren und es auch weiterhin sind. Das ist der bei Weitem wichtigste Teil von Kissingers Artikel.
Auch den übrigen Teilen seines 1000 Wörter zählenden Artikels mit dem Titel "How to avoid another world war" vom 17. Dezember 2022 im Spectator greift Kissinger Themen zum Konflikt in der Ukraine auf, die im aktuellen westlichen Diskurs tabu sind. Dazu zählt etwa die Geltendmachung des Selbstbestimmungsrechts der Völker durch ein Referendum. Zuerst aber zog er eine Parallele des derzeitigen Konfliktes in der Ukraine zum Ersten Weltkrieg im August 1916.
Kissinger beginnt mit der Feststellung, dass der "Erste Weltkrieg eine Art kultureller Selbstmord war, der Europas Vormachtstellung zerstörte". Europas Politiker hätten "schlafwandelnd" einen Konflikt begonnen, "in den keiner von ihnen eingetreten wäre, wenn sie die Welt am Ende des Krieges 1918 vorausgesehen hätten". Weiter schreibt Kissinger:
"Im August 1916, nach zwei Jahren Krieg und Millionen von Opfern, begannen die Großmächte im Westen (Großbritannien, Frankreich und Deutschland) nach einem Ausweg aus dem Gemetzel zu suchen. Auch im Osten hätten die Rivalen Österreich und Russland ihre Fühler ausgestreckt, um eine Verhandlungslösung zu finden."
"Weil aber keine Kompromisslösung denkbar war, die all die bereits erbrachten Opfer hätte rechtfertigen können und zugleich kein Staat den Eindruck von Schwäche vermitteln wollte, zögerten die verschiedenen politischen Führer, einen formellen Friedensprozess einzuleiten. Daher suchten sie eine Vermittlung durch die Amerikaner. Der damalige US-Präsident war zwar dazu bereit, … zögerte jedoch und wollte bis nach den US-Präsidentschaftswahlen im November 1916 warten. Da war jedoch schon alles zu spät, denn inzwischen war es zur britischen Somme-Offensive und der deutschen Verdun-Offensive gekommen."
"Der Krieg dauerte zwei weitere Jahre und forderte weitere Millionen Opfer und beschädigte unwiederbringlich das etablierte Gleichgewicht Europas. Deutschland und Russland wurden durch Revolutionen zerrissen; der österreichisch-ungarische Staat verschwand von der Landkarte. Frankreich war ausgeblutet. Großbritannien verlor einen bedeutenden Teil seiner jungen Generation und opferte seine wirtschaftlichen Fähigkeiten den Anforderungen des Sieges. Der Strafvertrag von Versailles, der den Krieg beendete, erwies sich als weitaus zerbrechlicher als die Struktur, die er ersetzte und trug die Saat für den Zweiten Weltkrieg bereits in sich."
Nach diesem beispiellosen Versagen der Diplomatie fragt Kissinger, ob "sich die Welt heute in der Ukraine an einem vergleichbaren Wendepunkt befindet?" Dann betont er, dass auch er "wiederholt seine Unterstützung für die militärischen Bemühungen der Alliierten zum Ausdruck gebracht hat, die russische Aggression in der Ukraine zu vereiteln". Dennoch sei es jetzt "an der Zeit, auf den bereits erreichten strategischen Veränderungen aufzubauen und sie in eine neue Struktur zu integrieren".
Mit diesem letzten Satz geht Kissinger viel weiter, als bis wohin sich alle anderen im realistischen US-Camp bisher vorgewagt haben. Kissinger will nämlich nicht auf Ideologie und Wunschdenken, sondern auf der Grundlage der durch den Krieg bereits geschaffenen Wirklichkeit, also auf den "bereits erreichten strategischen Veränderungen" aufbauen, "um Frieden durch Verhandlungen zu erreichen".
Anschließend erläutert Kissinger, dass "die Ukraine – unterstützt von ihren Verbündeten und inspiriert von ihrem Präsidenten, Wladimir Selenskij, zum ersten Mal in der modernen Geschichte zu einem bedeutenden Staat in Zentraleuropa geworden ist". Die Ukraine habe eine "der größten und effektivsten Landarmeen in Europa aufgebaut, die von Amerika und seinen Verbündeten ausgerüstet wurde". Dieser Prozess habe jedoch die ursprüngliche Frage bezüglich der Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO zur Streitfrage gemacht.
Deshalb sollte ein neuer Friedensprozess die Ukraine einerseits "irgendwie mit der NATO verbinden, in welche Worte auch immer dieser gefasst werde. Denn die Alternative der Neutralität ist nicht mehr sinnvoll, insbesondere nachdem Finnland und Schweden der NATO beigetreten sind", so Kissinger, der mit dem letzten Satz zeigt, dass auch er – wahrscheinlich als Resultat seines hohen Alters – in einigen Bereichen den Bezug zur Realität verloren hat, zumal er in seiner Zeit als US-Außenminister in einem Gleichgewicht der Kräfte die Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden sah.
Die Erweiterung der NATO um Schweden, Finnland und eine wie auch immer geartete Ukraine an den Grenzen zu Russland dürfte aus Sicht des Kremls alles andere als ein Beitrag zum Gleichgewicht der Kräfte und dauerhaften Frieden sein. Ungeachtet dessen weist Kissinger im nächsten Absatz seines Artikels darauf hin, dass er bereits im vergangenen Mai empfohlen habe, "eine Waffenstillstandslinie entlang der Grenzen zu errichten, an denen der Krieg am 24. Februar 2022 begonnen hatte".
Und dann formuliert Kissinger einen Vorschlag, an den sich bisher niemand im Westen heranwagte:
"Wenn die Vorkriegs-Trennlinie zwischen der Ukraine und Russland nicht durch Kampf oder Verhandlungen erreicht werden kann, könnte der Rückgriff auf das Prinzip der Selbstbestimmung in Betracht gezogen werden. International überwachte Referenden über die Selbstbestimmung könnten auf besonders spaltende Gebiete angewendet werden, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder den Besitzer gewechselt haben."
Bisher war das hier von Kissinger angesprochene Prinzip der Selbstbestimmung im Zusammenhang mit dem Donbass und den anderen Regionen der Ukraine tabu. Dieses Prinzip wurde in Bezug auf die Ukraine sorgsam gemieden – im Gegensatz zum Kosovo, dem mithilfe des unprovozierten, brutalen NATO-Angriffskrieges unter Zugrundelegung des Prinzips der Selbstbestimmung zur "Unabhängigkeit" verholfen wurde. Als NATO-Vasall kann sich das Kosovo nun mit seiner Funktion als NATO-Vorposten gegen Serbien und als Heimat der größten US-Luftwaffenbasis auf dem Balkan brüsten.
Allerdings beinhaltet die Vorstellung Kissingers auch, dass sich Russland in der Hoffnung auf einen von den USA oder dem Westen in Aussicht gestellten Verhandlungsfrieden aus den bisher eroberten Gebieten wie aus der Großstadt Mariupol oder aus dem Oblast Cherson (östlich des Dnjepr) zurückzieht. Auch die Regionen, die Russland "seit fast einem Jahrzehnt besetzt hält, einschließlich der Krim", also die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Krim, würden nach Kissingers Vorstellungen nur "vorerst" weiter unter Kontrolle Russlands bleiben. Denn "diese Gebiete könnten nach einem Waffenstillstand Gegenstand von Verhandlungen sein", so Kissinger weiter. Offensichtlich sieht er jedoch nicht, dass dieser Zug längst abgefahren ist.
Kissingers westlicher Blickwinkel ist so verengt, dass er nicht einmal erkennt, dass er mit seinen Vorstellungen von einer Verhandlungslösung gegen das in seinem Artikel betonte Axiom verstößt, auf Basis der "bereits erreichten strategischen Veränderungen Frieden durch Verhandlungen zu erreichen".
Als der Realist, der er sein will, hätte er sich die Frage stellen müssen, warum die Russen den USA, der NATO und auch Deutschland noch vertrauen sollten, wenn diese Moskau seit Jahrzehnten systematisch belogen und betrogen haben, wie inzwischen jeder weiß. Wie soll man das nennen, wenn hochheilig abgegebene Versprechen (keine Osterweiterung der NATO) mit einem Lächeln in den Dreck getreten werden und wenn – wie sich Bundeskanzlerin Merkel in zwei kürzlich gegebenen Interviews im Spiegel und in der Zeit gebrüstet hat – das Minsk-II-Abkommen von den Vertragspartnern Deutschland, Frankreich und Ukraine nie ernst gemeint war? Vielmehr war von Anfang an geplant, das vom UNO-Sicherheitsrat zum Völkerrecht erhobene Minsk II zu missbrauchen, um Russland zu betrügen und den Kreml in Sicherheit zu wägen, während der Westen die Zeit nutzte, um die Ukraine aufzurüsten.
Als Realist kann man in dieser Situation keine Vorleistungen von den Russen erwarten. Oder sollten sie etwa erneut hochheilige Versprechen des Westens glauben und in Erwartung international kontrollierter Volksabstimmungen zum Beispiel Mariupol an das faschistische ASOW-Regiment zurückgeben, das während der letzten acht Jahre dort eine Schreckensherrschaft gegen all jene errichtet hatte, die nicht "Slawa Ukrajini" ["Ruhm der Ukraine" – Anm. d. Red.] geschrien haben, und dessen Kämpfer jetzt vom Westen als aufrechte Patrioten gepriesen werden?
Und dann wären da noch die liberalen und neokonservativen Kriegstreiber in den Schlüsselpositionen des kollektiven Westens. Diese Leute können und wollen das Scheitern ihres ukrainischen Abenteuers unter keinen Umständen in Betracht ziehen. Politisch und karrieremäßig sind sie so sehr in das Projekt der Ruinierung und Aufteilung Russlands in mehrere, besser zu handhabende, prowestliche Staaten involviert, dass es für sie persönlich eine Katastrophe wäre, wenn ihr Krieg in der Ukraine scheitern würde. Soll Russland trotz alledem auch diesen Leuten wieder Vertrauen schenken, oder sollte es sie stattdessen ignorieren und im weiteren Verlauf ohne jegliche Mitsprache des Westens in der Ukraine lieber Nägel mit Köpfen machen?
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus. Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland. Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.
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