10.12.2024

Jelineks "Endsieg" (Inszenierung jetzt in Hamburg Falk Richter)

3sat.de, aus "Kulturzeit" vom 09.12.2024: Wie geht es weiter in Syrien?

Die Themen der Sendung: Syrien - Gespräch mit Faisal Hamdo, Erinnerung an James Foley, Jelineks "Endsieg", Buchpreisbindung, Kulturphänomen Schaufenster.


Produktionsland und -jahr: 3SAT Deutschland 2024

Datum: 09.12.2024

Verfügbar weltweit

Verfügbar bis: 24.01.2025


3SAT Screenshots:


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Info: Video  https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/wie-geht-es-weiter-in-syrien-sendung-vom-09-12-2024-100.html Dauer 35:36 min  ab Stelle 15:02 min (vierter Punktabschnitt)


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Elfriede Jelinek über Corona: Das Schweinesysten


Von Anke Dürr

Elfriede-Jelinek-Stück zur Pandemie Das Schweinesystem Das Hamburger Schauspielhaus darf wieder vor Publikum spielen. In Elfriede Jelineks neuem Stück geht es um Corona, eingepflanzte Chips und Ischgl. Karin Beier hat es als großes Spektakel inszeniert.


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Ernst Stötzner in »Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!«: Ischgl-Orgie mit Sexpuppe Foto: Matthias Horn / dpa  (Screenshot)


Es geht wieder los! Eine echte Theaterpremiere, live und vor (halbiertem) Publikum. Am Hamburger Schauspielhaus war es am Samstagabend so weit, mit der Uraufführung von Elfriede Jelineks »Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!«, ihrer neuen Suada, das Thema natürlich: die Pandemie, Regie: Karin Beier, die Intendantin des Hauses. Aufgekratzte Stimmung auf dem Bürgersteig vor dem Theater, »Wo habt ihr denn die Getränke her?«, die Einlassprozedur fühlt sich fast an wie ein Vorspiel mit Publikumsbeteiligung: Maske auf, anstehen, Karte und Schnelltestergebnis vorzeigen, Adresse hinterlassen, Klebearmband anlegen, damit das Virus auch nach der Pause nicht reinkommt.


Drinnen beginnt der Abend über den unsichtbaren Erreger in völliger Dunkelheit. Die ersten 20 Minuten lang sieht man: nichts. Man hört nur Stimmen, aus allen Richtungen. Von »Atombeschleunigern« ist die Rede, vom Aufbau der Welt (»Der Mensch gehört ja noch zu den einfacheren Modellen«) und vom Atem (»Ist er weg, sind Sie tot«). Experten fachsimpeln von Spike-Proteinen, Jana aus Kassel  darf sich noch einmal mit Sophie Scholl vergleichen, jemand behautet, es gebe die Krankheit gar nicht, und Merkel warnt mehrmals, »Glauben Sie kein Gerücht«.


Ischgl: »Aus diesem Loch kommt sie, die Krankheit«Es ist die Kakofonie der vergangenen Monate, dazu ein paar erste Bonmots aus Jelineks neuer Textfläche, kunstvoll zusammengeschnitten zu einem Wortkonzert. Mittendrin Jelineks Bekenntnis zur Technik des Sampelns, gesprochen von einer Schauspielerin: Man könne sich bei ihr nie sicher sein, was von ihr selbst geschöpft und was »abgeschrieben und nachgeredet ist«, warnt die Nobelpreisträgerin.


Licht an, jetzt kann es richtig losgehen: Wir befinden uns in einer pfundigen Après-Ski-Hütte, rechts der Tresen, links eine Empore, mittendrin Männer in Lederhosen und Frauen in glänzenden Anoraks. Das Ischgl-Szenario , in grellen Farben gezeichnet: »Aus diesem Loch kommt sie, die Krankheit«, heißt es einmal. Es geht um den Barkeeper, der krank war, aber trotzdem weitergearbeitet hat, es geht um die Feierexzesse, es gibt ein Blasmusiktrio, zu dem alle immer wieder ekstatisch tanzen.


Es geht in Jelineks neuem Text aber auch um Massentierhaltung. Um Fleischfabriken wie die von Tönnies, die auch in der Pandemie weiterliefen und ebenfalls zu Superspreading-Orten wurden. Auf Monitoren und einer großen Leinwand sieht man dazu das fließbandmäßige Schlachten und Verarbeiten von Schweinen, Schweinehälften werden auf die Bühne gezerrt. Zusammengenommen geht es also um die Maßlosigkeit des Menschen, seine ungeheure Gier, seine viehische Brutalität, Themen, an denen sich Jelinek seit jeher abarbeitet.


Angelika Richter, Julia Wieninger in »Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!«: Die Maßlosigkeit des Menschen

Das ist die eine inhaltliche Ebene. Daneben und vor allem geht es aber auch um Verschwörungstheorien, breit ausgestellt, aber natürlich irgendwie schon satirisch dargestellt. Da ruft eine als Skihaserl verkleidete Schauspielerin bei einem Wunderheiler an und lässt sich die Viren telefonisch austreiben, da darf der Schauspieler Lars Rudolph als wirrer Pseudowissenschaftler vom Virus als Biowaffe reden und von chinesischen Geheimplänen, die Weltkontrolle zu übernehmen; von implantierten Chips ist natürlich die Rede und von gefährlichen Sendemasten, die man besser abbrennt. Und auch um die Rothschilds geht es, um die jüdische Weltverschwörung, und dazu laufen drei als ultraorthodoxe Juden verkleidete Schauspieler über die Bühne, mit Schtreimel und aufgesetzter Hakennase. Satire darf alles? Na klar, Frau Beier. Aber haben Sie diese billige Pseudoprovokation wirklich nötig?


Vom Sendemast zum Segelmast zur SchweinemastNotdürftig zusammengehalten wird der Themenwust vom Kirke-Mythos, Homers Geschichte der Zauberin, die auf ihrer Insel den gestrandeten Odysseus und seine Gefährten empfängt und die Seeleute in Schweine verwandelt – auch diesen Strang flicht Jelinek noch in ihre Suada ein. Von den Masken zu den Sendemasten zu Odysseus' Segelmast zur Schweinemast, das ist ungefähr der Gedankengang.


Jan-Peter Kampwirth und Maximilian Scheidt (untern) in Karin Beiers Jelinek-Inszenierung: Männer als Schweine

Das Ausstattungsteam (Bühne: Duri Bischoff, Kostüme: Wicke Naujoks, Video: Severin Renke) bebildert all diese Ebenen virtuos, Karin Beier springt behende zwischen ihnen hin und her, eine Nummer folgt der anderen. Man fühlt sich wie früher in einem dieser perfekt inszenierten Stadionkonzerte, bei dem einem irgendwann der Verdacht beschleicht, die aufwendige Show solle womöglich vertuschen, dass das aktuelle Album der Band nicht ihr stärkstes ist. Fehlt eigentlich nur das fliegende Pink-Floyd-Schwein. (Dafür gibt es aber aufblasbare Sexpuppen.)


Das multimediale Highlight-Gewitter lässt einem kaum Zeit zu reflektieren – etwa über die Frage, wie viele Überschneidungen es zwischen den feiernden Skifahrern und den finsteren Querdenkern wirklich gibt. Und ob man den Verschwörungstheoretikern wirklich beikommt, indem man ihnen, wenn auch sprachlich überformt von einer Jelinek, über weite Strecken des Abends die Bühne überlässt. Und gehen all die bürgerlich Gebildeten im Publikum nach der Drei-Stunden-Show wirklich mit der Erkenntnis nach Hause, dass die durch Corona noch offensichtlicher gewordene gesellschaftliche Spaltung ein Problem ist? Darauf zielt der Abend eigentlich ab, wenn man dem Beitrag der Dramaturgin Rita Thiele im Programmheft glauben darf. Wahrscheinlicher ist, dass sie mit dem Gefühl nach Hause gehen, zum Glück ganz anders zu sein. Schon weil sie niemals Schweinekoteletts auf ihren Grill legen würden, sondern nur unschuldiges Biolamm.


Jan-Peter Kampwirth und Maximilian Scheidt (untern) in Karin Beiers Jelinek-Inszenierung: Männer als Schweine Foto: Matthias Horn


Angelika Richter, Julia Wieninger in »Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!«: Die Maßlosigkeit des Menschen Foto: Matthias Horn / dpa


Info: https://www.spiegel.de/kultur/elfriede-jelinek-ueber-corona-das-schweinesystem-a-2494b637-1cf3-4fe3-9bc5-46e1b6eff329


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unser weiterer Kommentar:

"Sucht nur die Menschen zu verwirren, Sie zu befriedigen, ist schwer."

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Quelle: Goethe, Faust. Eine Tragödie. Vorspiel auf dem Theater, 1808. Direktor

10.12.2024

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indikativ.jetzt, vom 8. Dezember 2024


Die Bilder von Bergamo machten vielen Menschen große Angst vor Corona. 

Bis heute sitzt die Angst sehr tief. Wenn man die Coronapolitik kritisiert, sagen die Menschen entrüstet: „Aber die Bilder von Bergamo! Willst Du hier auch solche Zustände?“

Aber solche Zustände gab es gar nicht. Das wissen viele Menschen bis heute nicht.

Es waren nur Bilder. Die Bilder sollten Angst machen. 

Bilder haben eine sehr starke Wirkung. Es gab keine Leichenberge. Also zeigte man den Menschen Bilder.

Es gab Bilder von einer Massenbeerdigung aus Amerika. Das waren Obdachlose. Sie wurden wie immer in einem Massengrab bestattet. Es war nichts Außergewöhnliches.

Es gab Bilder von mehreren Sargreihen. Aber auch diese Täuschung flog schnell auf. Es handelte sich um Ertrunkene Flüchtlinge auf der Insel Lampedusa im Jahr 2013.

Es blieben nur die Bilder von Bergamo. Keiner fragte sich, warum immer nur Bergamo genannt wurde. In einer schlimmen Pandemie gibt es überall schlimme Bilder. Aber die gab es nicht. Auch nicht in Bergamo.

Selbst der Staatsfunk musste 2021 zugeben, dass die Bilder so nicht stimmten. Weil alle so Angst vor Corona hatten, sollten die Leichen verbrannt werden. 

Normalerweise wird nur die Hälfte der Toten verbrannt. Jetzt sollten alle verbrannt werden. So viele Verbrennungen konnten aber in Bergamo gar nicht durchgeführt werden. 

Also mussten die Leichen woanders hin transportiert werden. Dafür nahm man Militärlaster.

Es gibt jetzt sogar Hinweise, dass in jeden Laster nur 1 Sarg geladen wurde statt 6 oder 8. Dafür braucht man dann auch 6 bis 8 Mal so viele Fahrzeuge. 

So konnte man die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Diese Erzählung ließ sich nicht halten. Die Bilder bleiben bei den Menschen aber bis heute hängen. 

Wenn die Menschen so belogen werden, nennt man das Propaganda. Propaganda ist mächtig. Bilder sind mächtiger als viele Worte. Ohne diese Bilder wäre die Coronapolitik nicht möglich gewesen.


Video https://youtu.be/XeFjHdSPuRM Dauer 2:34 min


Ihnen gefällt meine Arbeit? Möglichkeiten zur Unterstützung finden Sie unter diesem Link.


Titelbild: https://www.br.de/nachrichten/kultur/der-militaerkonvoi-aus-bergamo-wie-eine-foto-legende-entsteht,TJZE6AQ

Bild aus New York/Hart Island: https://www.spiegel.de/ausland/corona-friedhof-fuer-new-yorks-arme-hart-island-die-toteninsel-a-f11cea22-c291-420d-a698-bdd091ff01a7

Artikel über die Aussage zur Zahl der Särge/Laster vor der italienischen COVID-19-Untersuchungskommission am 19. November 2024: https://reitschuster.de/post/die-wahrheit-hinter-den-lkw-bildern-aus-bergamo/


Info: https://indikativ.jetzt/die-bilder-von-bergamo-in-einfacher-sprache/


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

10.12.2024

Umwälzungen in Syrien (I)    Die Sanktionen Deutschlands und der EU haben zum Sturz von Bashar al Assad und zum Siegeszug der Jihadistenmiliz Hayat Tahrir al Sham (HTS) beigetragen, die ihren Weg zur Macht in Damaskus damit auch Europa verdankt.

german-foreign-policy.com, 10. Dezember 2024

DAMASKUS/BERLIN (Eigener Bericht) – Mit ihren Sanktionen gegen Syrien haben Deutschland und die EU zum Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al Assad sowie zum Siegeszug der Jihadistenmiliz Hayat Tahrir al Sham (HTS) beigetragen. Dass die Offensive der HTS innerhalb von nur elf Tagen zur Einnahme von Damaskus führen konnte, hatte mehrere Ursachen, darunter zum Beispiel weithin grassierende Korruption in den syrischen Streitkräften und deren Infiltration durch Aktivisten der Opposition; beides hatte zersetzende Wirkung, als die HTS ihren Feldzug startete. Genährt wurden die Korruption sowie eine allgemeine Unzufriedenheit in der Bevölkerung allerdings auch durch die drastischen Folgen der westlichen Sanktionen, die zu einer massiven Zunahme von Armut und Hunger führten; bereits 2019 warnte der European Council on Foreign Relations (ECFR), die Sanktionen liefen letztlich auf eine „Politik der verbrannten Erde“ hinaus, die „unterschiedslos und willkürlich gewöhnliche Syrer“ strafe. Profiteur der Unzufriedenheit war die HTS, die im Gouvernement Idlib ein repressives, auf einer harten Auslegung der Scharia beruhendes Regime errichtet hat und nun die Macht in Damaskus übernimmt.


Zitat: Auf dem Weg zur Normalisierung

Der Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al Assad kam für Beobachter, Experten und Politiker weithin überraschend. In den vergangenen Jahren war es Damaskus gelungen, seine Isolation zu überwinden und seine Außenbeziehungen schrittweise zu normalisieren. Ein Beispiel bot sein Verhältnis zu den Ländern der arabischen Welt. Als deren erstes hatten die Vereinigten Arabischen Emirate bereits Ende 2018 begonnen, die nach Beginn des Aufstands gegen Assad abgebrochenen bilateralen Beziehungen wieder aufzunehmen.[1] Es folgten weitere Länder. Nach dem Erdbeben, das im Februar 2023 Teile Nordsyriens und der Türkei verwüstet hatte, gewann die Entwicklung rasch an Schwung; im Mai 2023 hieß es über die erste Teilnahme Assads an einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga seit 2011, es habe „einen warmen Empfang“ für Syrien gegeben.[2] Auch die Türkei bemühte sich noch im Sommer 2024 um eine Wiederannäherung.[3] Und wenngleich Damaskus die Erwartungen der arabischen Staaten und der Türkei nicht erfüllte, die Heimkehr von Flüchtlingen etwa aus dem Libanon zu ermöglichen und zudem den Schmuggel der Droge Captagon zu verringern, lieferte etwa Riad unter Umgehung der US-Sanktionen Flugzeugersatzteile nach Syrien – ein Zeichen seines Kooperationswillens.[4] Sogar in der EU gab es Überlegungen, Kontakte zu Damaskus wieder aufzunehmen, um Flüchtlinge abschieben zu können.[5]


Kalt erwischt

Dass die Offensiven der Jihadistenmiliz Hayat Tahrir al Sham (HTS) wie auch der Syrian National Army (SNA) nun von Ankara unterstützt wurden, führen Beobachter darauf zurück, dass Assad das Bemühen der Türkei um Gespräche ignorierte: Er habe sich wohl, so heißt es, nach der Wiederaufnahme seines Landes in die Arabische Liga sicher genug gefühlt. Dass hingegen die syrischen Streitkräfte lediglich schwachen Widerstand gegen die HTS-Miliz leisteten und sich schnell zersetzten, hat Assads Unterstützer wie auch seine Gegner gleichermaßen überrascht. Irans Außenminister Abbas Araghchi berichtete Ende vergangener Woche, „die Unfähigkeit der syrischen Armee“, der HTS-Offensive entgegenzutreten, habe alle kalt erwischt. Freilich habe Assad, als Araghchi ihn am 1. Dezember in Damaskus getroffen habe, sich bereits über den „Unwillen“ seiner Soldaten zum Kampf beklagt.[6] Araghchi gab an, er habe den Eindruck gewonnen, Syriens Präsident habe die Situation nicht recht erfasst. Hatte Teheran Damaskus noch Anfang vergangener Woche angeboten, Truppen zur Unterstützung zu entsenden, so begann es am Freitag, seine Einheiten aus Syrien zu evakuieren. „Wir können nicht als Berater und Unterstützer kämpfen, wenn die syrischen Streitkräfte selbst nicht kämpfen wollen“, wurde der iranische Experte Mehdi Rahmati zitiert.[7]


„Politik der verbrannten Erde“

Zum umfassenden Kollaps nicht nur der Streitkräfte, sondern auch der staatlichen Strukturen Syriens haben nicht zuletzt die massiven Sanktionen beigetragen, die die EU, die USA sowie weitere westliche Staaten seit Sommer 2011 gegen das Land verhängten und immer stärker ausweiteten. Bereits 2015 konstatierte die renommierte medizinische Fachzeitschrift The Lancet, die Sanktionen gehörten „zu den Hauptursachen für das Leid der Bevölkerung in Syrien“. 2018 erklärte der UN-Sonderberichterstatter zu negativen Folgen von Sanktionen, Idriss Jazairy, die Sanktionen hätten „verheerende Auswirkungen auf ... das tägliche Leben der einfachen Menschen“.[8] 2019 urteilte der European Council on Foreign Relations, man müsse die Zwangsmaßnamen als „Politik der verbrannten Erde“ einstufen, „die unterschiedslos und willkürlich gewöhnliche Syrer bestraft“.[9] In einer Analyse, die im Juli 2022 an der renommierten Bostoner Tufts University veröffentlicht wurde, hieß es, mit den Sanktionen verhindere der Westen nicht nur den Import von Lebensmitteln nach Syrien, da er deren Transport sowie deren Bezahlung nicht erlaube; er schädige auch den Nahrungsmittelanbau im Land selbst, indem er die Einfuhr beispielsweise von Düngemitteln, Bewässerungspumpen und Treibstoff verbiete. Anfang 2023 litten nach Angaben des World Food Programme (WFP) zwölf der gut 22 Millionen Syrer an Nahrungsmittelunsicherheit, 2,5 Millionen gar an schwerer.[10]


Der Zerfall der Streitkräfte

Zwar war die Absicht, die syrische Bevölkerung mit den Sanktionen in die Hungerrevolte zu treiben, klar erkennbar und wurde zuweilen auch medial vermittelt; so hieß es etwa im Jahr 2020 in der öffentlich-rechtlichen Tagesschau: „Armut und Not machen Syrer mutig“.[11] Dennoch können sie den Kollaps der syrischen Streitkräfte und des syrischen Staates kaum allein erklären. Mit Blick auf die syrischen Streitkräfte liegen mittlerweile Analysen vor, aus denen sich zentrale Missstände detailliert ablesen lassen. Demnach haben gezielt gestartete, aber offenkundig mangelhaft umgesetzte Militärreformen etwa dazu geführt, dass allzu viele kampferfahrene Soldaten bloß als Reservisten geführt und nicht schnell genug mobilisiert wurden. Vor allem aber haben sich in den vergangenen Jahren Korruption und weitere kriminelle Aktivitäten in den Einheiten breit gemacht. So belegen interne Beschwerden aus einzelnen Truppen, dass Kommandeure etwa für die Genehmigung von Urlaubstagen viel Geld verlangten, was bei ihren Soldaten die Unzufriedenheit wie auch die Bereitschaft zu illegaler Mittelbeschaffung aller Art steigerte – von Schmuggel über das Ausplündern von Bauern. Gleichgültigkeit machte sich breit und gestattete es oppositionellen Aktivisten, Posten in den Streitkräften zu ergattern, mit fatalen Folgen während der HTS-Offensive, bei deren Beginn zudem zahlreiche korrupte Kommandeure sofort flohen.[12] Der Zerfall der Streitkräfte – und des Staates – war unter solchen Umständen nur eine Frage der Zeit.


Beschuss durch Israel

Einen maßgeblichen Beitrag zu Assads Sturz geleistet zu haben nimmt ausdrücklich Israel für sich in Anspruch. Der Zusammenbruch der Streitkräfte und der staatlichen Strukturen Syriens sei „das direkte Ergebnis unseres entschiedenen Vorgehens gegen die Hizbollah und gegen Iran, Assads Hauptunterstützer“, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag; dieses Vorgehen habe „eine Kettenreaktion“ bei all denjenigen ausgelöst, „die sich von dieser Tyrannei und ihrer Unterdrückung befreien“ wollten.[13] Zwar trifft es zu, dass Israel mit Luftangriffen auf Syrien – laut Korrespondentenberichten „ein, zwei Dutzend Attacken am Tag, über die nur nicht berichtet“ worden sei [14] – besonders Stellungen der Hizbollah, aber auch die syrischen Streitkräfte selbst hart getroffen und mit schwerem Bombardement von Verbindungsstraßen zwischen Syrien und dem Libanon das Heranführen von Verstärkung deutlich erschwert hat. Doch zeigen die Äußerungen von Irans Außenminister Araghchi, dass nicht der fehlende äußere Nachschub, sondern das Zerbröseln der syrischen Streitkräfte der entscheidende Grund dafür war, dass die HTS-Miliz innerhalb von nur elf Tagen aus Idlib bis Damaskus durchmarschieren konnte. Die beharrlichen Luftangriffe, mit denen Israel Syrien überzog, vernichteten wichtiges, aber nicht entscheidendes militärisches Potenzial.


„Versöhnlicher Kämpfer“

Als maßgeblicher Machtfaktor präsentiert sich in Damaskus nun die Jihadistenorganisation HTS. Im öffentlich-rechtlichen ZDF heißt es zu ihrem Anführer Abu Muhammad al Julani, er habe sich „vom Dschihadisten zum moderaten und versöhnlichen Kämpfer“ gewandelt.[15] german-foreign-policy.com berichtet in Kürze.

 

Mehr zum Thema: Syrien am Abgrund.

 

[1] S. dazu Das Scheitern der Umsturzpolitik.

[2] Assad gets warm reception as Syria welcomed back into Arab League. aljazeera.com 19.05.2023.

[3] Burcu Ozcelik: Explaining the Diplomatic Rush to Normalise Syria’s Assad. rusi.org 06.08.2024.

[4], [5] Steven Heydemann: Syria normalization: The failure of defensive diplomacy. brookings.edu 02.08.2024.

[6] Farnaz Fassihi, Leily Nikounazar: Stunned Iranian Officials Try to Distance Their Country From Assad. nytimes.com 08.12.2024.

[7] Farnaz Fassihi, Ronen Bergman: Iran Begins to Evacuate Military Officials and Personnel From Syria. nytimes.com 06.12.2024.

[8] S. dazu Hoffen auf die Hungerrevolte.

[9] Nour Samaha: The economic war on Syria: Why Europe risks losing. ecfr.eu 11.02.2019.

[10] S. dazu Sanktionen gegen Nothilfe.

[11] Jürgen Stryjak: Armut und Not machen Syrer mutig. tagesschau.de 15.06.2020.

[12] Gregory Waters: The Slow Collapse of the Syrian Army. syriarevisited.substack.com 04.12.2024.

[13] Patrick Kingsley: Israel claims credit for al-Assad’s ouster, but sees risk in his absence. nytimes.com 09.12.2024.

[14] Christoph Ehrhardt: Druck auf Assad von vielen Seiten. Frankfurter Allgemeine Zeitung 29.11.2024.

[15] „Er nutzt eine Sprache der Versöhnung und Toleranz“. zdf.de 08.12.2024.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9792


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

10.12.2024

Warum der Fall Syriens deprimiert und warum die Hoffnung jetzt nicht sterben sollte

freedert.online, 9 Dez. 2024 20:31 Uhr, Von Alexej Danckwardt

Die Niederlage des globalen Freiheitskampfes in Syrien zu leugnen oder herunterzuspielen wäre unaufrichtig, die darauf gerichteten Versuche wirken auch sehr unbeholfen. Es gibt nichts daran herumzudeuteln: Es ist eine schallende Ohrfeige und ein schwerer Schlag mit noch unvorhersehbaren Folgen.


Quelle: www.globallookpress.com © Belkin Alexey/news.r


Sic transit gloria mundi: Mitarbeiter der syrischen Botschaft in Moskau klatschen am 9. Dezember 2024 beim Hissen der Oppositionsflagge auf dem Botschaftsgebäude


Der rasante Fall des säkularen, laizistischen Syriens, von seinen Feinden und ihren bewussten oder auch nur schlecht informierten Unterstützern im Westen "Assad-Regime" genannt, kam für alle, die auf ein baldiges Ende der erdrückenden westlichen Hegemonie über unseren Planeten hoffen, wie ein Schock. Unter den Gegnern des US-Imperiums dominieren spätestens seit Sonntag, dem Tag, an dem Damaskus in die Hände islamistischer Dschihadisten fiel, deprimierte Reaktionen und Ratlosigkeit. 

Das ist verständlich, denn Syrien war der erste Fels, an dem sich die Welle der von den USA inszenierten Farbrevolutionen des sogenannten "Arabischen Frühlings" zerschlug. Das Imperium musste erstmals seit dem Debakel in der Schweinebucht erleben, dass es nicht allmächtig ist, und wir alle schöpften daraus Hoffnung. Sein menschenverachtendes Ziel, eine ganze Weltregion in blutiges Chaos und Barbarei zu stürzen, schien ab etwa 2018 – wenn auch mit viel Kraftaufwendung und großen Opfern – abgewehrt. Widerstand lohnte sich und das machte Halbkolonien und den Völkern, die zum nächsten Opfer der mächtigen imperialen Dampfwalze auserkoren waren, Mut für ihren jeweiligen lokalen und den gemeinsamen, globalen Freiheitskampf.


Biden: US-Truppen bleiben in Syrien






Biden: US-Truppen bleiben in Syrien






Die Gewissheit, ein Land und die Vielfalt seines Volkes vor den Begehrlichkeiten der europäisch-nordamerikanischen Räuber und ihres willfährigen kopfabschneidenden Fußvolkes erfolgreich verteidigt zu haben, besteht seit Sonntag nicht mehr. Von Trump und Biden bis Macron und Scholz, die triumphierenden Reden der Sprechköpfe des Imperiums sind heute ebenso ohrenbetäubend wie die "Allahu akbar"-Rufe und das sie begleitende Gewehrfeuer in Damaskus.

Die Aussichten für andere Völker wirken trübe. Donald Trump hat die nächsten Ziele schon benannt: Iran und Russland. Der scheidende US-Präsident Joe Biden nannte sie auch und lobte sich selbst dafür, diese beiden Gegenspieler so geschwächt zu haben, dass sie Syrien nicht mehr helfen konnten. Das Imperium lässt sich von Niederlagen nicht beirren, es verfolgt seine Ziele unbeeindruckt weiter und arbeitet die Liste der zur Zerstörung und Versklavung auserkorenen Länder planvoll und mit großem Geschick ab. Es scheut weder Geld noch Mühen, und seine Strategien gehen auf, und zwar auf atemberaubend beeindruckende Weise. Das ist das vordergründige Fazit der zurückliegenden Tage und Wochen. 

Die Niederlage des globalen Freiheitskampfes jetzt zu leugnen oder herunterzuspielen, wäre unaufrichtig, die darauf gerichteten Versuche wirken auch sehr unbeholfen. Es gibt nichts daran herumzudeuteln: Es ist eine schallende Ohrfeige und ein schwerer Schlag mit noch unvorhersehbaren Folgen nicht nur für das syrische Volk. Das Einzige, was hilft, ist eine ehrliche Analyse der Ursachen. Die richtigen Lehren müssen hier und heute gezogen werden, um weitere Katastrophen zu vermeiden.

Das Auffälligste an dem Showdown ist: Syrien ist nicht im Kampf gefallen, es ist gefallen, weil es sich selbst aufgegeben hat. Keine einzige nennenswerte Schlacht wurde geführt, Städte wurden kampflos aufgegeben, die syrische Armee und die Sicherheitskräfte des "Regimes" haben sich jedes Mal praktisch in Luft aufgelöst, in Aleppo, in Hama, in Homs, in Damaskus... Das nährt Spekulationen um Verrat im Inneren, und wir werden früher oder später mit Sicherheit mehr dazu erfahren.


Brennpunkt Syrien: Türkei, Golfstaaten, USA und Israel haben Dschihadisten unterstützt



Brennpunkt Syrien: Türkei, Golfstaaten, USA und Israel haben Dschihadisten unterstützt






Doch Verrat ist keine ausreichende Erklärung, er allein hätte bei der Vielfalt der Akteure im syrischen Bürgerkrieg nicht das Bild ergeben, das wir uns 14 Tage und Nächte lang ansehen mussten. Erinnern wir uns: Russland ist 2015 der völkerrechtlich legitimen syrischen Regierung zur Hilfe geeilt, weil sich die Syrer bis dahin tapfer, ja heldenhaft geschlagen hatten. Dass der damalige Kampfgeist jetzt nicht mehr vorhanden war, kann nur damit erklärt werden, dass Assad zwar den Krieg gewonnen, wohl aber den Frieden verloren hat. 

Der wirtschaftliche Wiederaufbau des Landes kam nicht voran, die Lebensqualität des einfachen Syrers war 2024 vielfachen übereinstimmenden Zeugnissen zufolge schlechter als im schlimmsten der Bürgerkriegsjahre. Auch von grassierender Korruption wird berichtet. Und um die Lösung der politischen Probleme des Landes hat sich Assad ebenso wenig verdient gemacht: Eine das Land zusammenführende Verfassung wurde bis zuletzt nicht ausgearbeitet, Autonomielösungen für Minderheiten wie die Kurden lagen nicht auf dem Tisch, Versöhnungsversuche gab es nicht einmal auf der Ebene von Ritualen. Eine Generalamnestie für die Gegner im Bürgerkrieg hat es erst 2021 gegeben und man sagt, Moskau habe dafür Druck ausüben müssen. Etwas Geschichtsunterricht: In Sowjetrussland war der Bürgerkrieg nicht einmal vorbei, als die "blutrünstigen" Bolschewiki im Jahr 1921 die Generalamnestie für ihre Gegner, die "Weißen", verkündeten und die Todesstrafe im Jahr 1920 abschafften.

Sicher, bei alldem hätte Moskau noch mehr aufpassen und seine Hand am Puls der syrischen Gesellschaft halten müssen. Doch Russland kam nicht als Besatzungsmacht, und einen Oberlehrerton aus dem Kreml hätten die Syrer selbst nicht geduldet. Das ganz abgesehen davon, dass Russland aktuell ganz andere, existenzielle Sorgen hat. Mehr Einfluss hätte Teheran gehabt, aber Iran wusch am Montag seine Hände in Unschuld: Assad soll unbelehrbar gewesen sein, hieß es in einem Leitartikel in offizieller Presse.

Was den Aufbau der syrischen Wirtschaft anbelangt, so waren weder Moskau noch Teheran unter Sanktionsbedingungen in der Lage, mehr zu tun, als sie getan haben. Doch es gab jemanden, der mehr hätte tun können, und zwar spielend: Peking. Die Passivität und Halbherzigkeit der Volksrepublik beim Wiederaufbau Syriens sind auch die größte Enttäuschung der zurückliegenden sechs Jahre, in denen die syrische Chance verspielt wurde. Die chinesischen Genossen scheinen bis heute nicht verinnerlicht zu haben, dass es bei alldem auch um sie geht, und das nicht nur, weil sie die größten Profiteure einer multipolaren Weltordnung wären. Wenn sie weiter den "weisen" Affen aus der Fabel geben wollen, der beim Kampf des Tigers mit dem Krokodil auf einem Baum hockend zusieht, so sollte man sie daran erinnern, was Europäer in der "guten alten" Kolonialzeit so alles aus Affenköpfen zu basteln pflegten.


Globale Arbeitsteilung oder Fragen zukünftiger Gerechtigkeit





Meinung

Globale Arbeitsteilung oder Fragen zukünftiger Gerechtigkeit





Das ausgeklügeltste "lange Spiel" endet prompt und unerwartet, wenn der Gegner einem das Spielbrett mit brachialer Gewalt auf den Kopf schlägt. Und das war schon immer der knapp vor dem Schachmatt gespielte "Spielzug" des Kollektiven Westens – haben die Genossen das etwa vergessen?

Im Moment vergießt nur das russische Volk das Blut seiner Söhne im Kampf gegen die Expansion des westlichen Imperiums. Niemand erwartet, dass China seine Soldaten nach Kursk oder Belgorod entsendet, und Russland hat auch keine andere Wahl als zu kämpfen, aber wenn sich das chinesische Engagement weiter auf diplomatisch dosierte Unmutsgesten gegenüber der deutschen Außenministerin beschränkt, muss Moskau schleunigst seine Strategie und seine China-Politik neu justieren. Wenn der Untergang ohnehin unvermeidlich ist, könnte es schon reizend sein, im letzten Atemzug den Deserteur und Blender, auf den man vergeblich zählte, zu bestrafen.

Eine weitere Lehre gibt es zu ziehen: Sowohl das Außenministerium Russlands als auch das offizielle Teheran in dem schon erwähnten Leitartikel deuten an, dass Assad sich zuletzt in Verhandlungen mit arabischen (waren da BRICS-Mitglieder dabei? Wenn ja, gilt es auch da einiges neu zu bewerten) und westlichen Ländern verstrickt hatte. Beide unterstreichen, dass weder Moskau noch Teheran daran beteiligt waren. Der iranische Leitartikel teilt sogar mit, dass man bis zur letzten Minute "hochrangige Berater" in Damaskus vorgehalten habe:

"Dieser Prozess setzte sich bis in die letzten Stunden des Sturzes von Assad fort. Die Anwesenheit iranischer Beamter auf höchster Ebene, die mit ihm zu verhandeln bereit waren, zeigte, dass Iran ernsthaft entschlossen war, Damaskus zu stärken. Doch Assad machte den strategischen – und für ihn selbst fatalen – Fehler, sich auf die Versprechungen anderer arabischer Länder und des Westens zu verlassen."

Und das sind sie, die wichtigsten Lehren aus der syrischen Katastrophe:

1. Ein Krieg, den man gewinnt, muss bis zum vollständigen Sieg oder bis zur vollständigen und bedingungslosen Kapitulation des Gegners geführt werden. Jeder "eingefrorene" Konflikt pflegt – zum für einen selbst ungünstigsten Zeitpunkt – wieder "aufzutauen". 

2. Verhandlungen mit "Partnern", die für ihre Täuschungskünste bekannt sind, kann man führen. Man darf jedoch nie auf sie vertrauen und schon gar nicht darf man in Vorleistung gehen.


Orbán: "Ukrainer setzten 2022 mit Verzicht auf Frieden auf das falsche Pferd"





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3. Das eigene Volk muss immer wissen, dass es für seine Zukunft kämpft, nicht für diejenige einer korrupten Oberschicht. 

4. Jede Andeutung auf Verrat muss ausgemerzt werden, so früh und so konsequent, wie es nur irgend möglich ist. 

Ansonsten gibt es – bis China erwacht – nur eine Erkenntnis, die Mut macht: Widerstand lohnt sich und der Westen ist nicht unbesiegbar. Das hat Syrien in den Jahren 2011 bis 2018 eindrucksvoll bewiesen. Und das hat es durch die Aufgabe des Widerstands im Jahr 2024 eben nicht widerlegt.

Und noch eins: Das russische Volk erlebte 1941 und 1942 bittere Niederlagen, die einen in die Verzweiflung trieben, zur Genüge. Es lernte aus ihnen, es lernte im Kleinen wie im Großen (mancher Befehl Stalins über militärische Selbstverständlichkeiten wirkt heute rührend), es raffte sich immer wieder auf. Erst dann kam Stalingrad.


Mehr zum Thema ‒ Assad ist Geschichte – Syrien steht vor einer ungewissen Zukunft


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Info: https://freedert.online/meinung/228943-warum-fall-syriens-deprimiert-und-warum-hoffnung-lebt


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10.12.2024

Kurze Notiz zu Syrien (basierend auf Gesprächen mit Menschen in Damaskus) – Von Vijay Prashad

cooptv.wordpress.com, Posted vom on 8. Dezember 2024 at 14:48 in Asien, China, Iran, Russland   |  RSS-Feed

1. Der syrische Staat war durch den Krieg von 2011 bis 2014 und die anschließenden Sanktionen verwüstet. Die syrische Armee hat sich von den schweren Kämpfen um die Rückeroberung der wichtigsten Städte Hama, Homs und Aleppo nie vollständig erholt.

2. Die israelischen Bombardierungen syrischer Militäreinrichtungen haben die logistischen und militärischen Kapazitäten der syrischen Streitkräfte geschwächt. Diese Angriffe waren für die syrischen Streitkräfte anhaltend und schmerzhaft.

3. Die israelische Invasion des Libanon und der Tod von Sayyid Hassan Nasrallah von der Hisbollah hatten die Fähigkeit der Hisbollah geschwächt, auch im Süden des Libanon zu operieren, was das Waffenstillstandsabkommen mit Israel erzwungen hatte. Dies zeigte, dass die Hisbollah nicht in der Lage war, erneut in Syrien einzumarschieren, um die syrische Regierung gegen einen bewaffneten Einfall auf der Straße von Hama nach Damaskus (Autobahn M5) zu verteidigen.

4. Die Angriffe auf iranische Versorgungslager und Militäreinrichtungen in Syrien sowie die Angriffe Israels auf den Iran hatten jeglichen Aufbau iranischer Streitkräfte zur Verteidigung der syrischen Regierung verhindert. Die Schwächung der Hisbollah hat die Rolle des Iran in der Region geschwächt.

5. Der Konflikt in der Ukraine habe Syrien zweifellos daran gehindert, weitere russische Hilfe zum Schutz von Damaskus oder des russischen Marinestützpunkts in Latakia in Anspruch zu nehmen.

6. Daher konnte die syrische Regierung im Kampf gegen die verstärkten Rebellen nicht mehr auf die militärischen Verbündeten Iran und Russland zurückgreifen.

7. Hayat Tahrir al-Sham, 2017 aus den al-Qaida-Formationen gegründet, vereinte verschiedene Streitkräfte von der Türkei bis zu den Uiguren – mit einer großen Zahl anderer von al-Qaida beeinflusster Kämpfer – und baute im letzten Jahrzehnt seine Streitkräfte in Idlib auf. HTS erhielt Hilfe und Unterstützung aus der Türkei, aber auch verdeckt aus Israel (diese Information erhielt ich von einem hochrangigen Geheimdienstmitarbeiter in der Türkei).

8. Was wird die neue HTS-geführte Regierung in Bezug auf die vielen sozialen Minderheiten in Syrien tun? Was wird die neue HTS-geführte Regierung in Bezug auf die Golanhöhen und Israel tun? Wie wird die neue HTS-Regierung den israelischen Militäreinmarsch in Quneitra betrachten?

9. Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende. Es wird noch viel mehr Unruhen im Land geben, das von ISIS und den kurdischen Gruppen im Norden angeführt wird. Bereits jetzt befinden sich von der Türkei unterstützte Gruppen im Kampf gegen YPG- und PKK-Streitkräfte in Manbij. US-Streitkräfte sind bereits in Ostsyrien, wo sie nach eigenen Angaben als Puffer gegen ISIS bleiben werden (und daher die Kontrolle über das Öl behalten werden). Es wird Spannungen zwischen den Regierungen der Türkei und der USA geben, was die neue HTS-geführte Regierung tun darf und was nicht.

10. Ich hoffe sehr, dass die Aussagen von Abu Mohammed al-Jolani, dass Vergeltung nicht die neue Kultur sein darf, wahr werden. Die wirkliche Angst betrifft die Behandlung der Minderheitenbevölkerung. Es gibt noch keine Informationen darüber, ob die Milizengruppen im Irak in Syrien einmarschieren werden. Viel davon hängt davon ab, was mit Orten wie dem Sayyida Zaynab-Schrein in Damaskus geschieht.


Info: https://cooptv.wordpress.com/2024/12/08/kurze-notiz-zu-syrien-basierend-auf-gesprachen-mit-menschen-in-damaskus-von-vijay-prashad


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10.12.2024

Syrien: Vom Westen zerstört und von Islamisten besiegt

transition-news.org, Veröffentlicht am 9. Dezember 2024 von Tilo Gräser

Innerhalb kürzester Zeit haben islamistische und andere oppositionelle Gruppen Syrien überfallen und am Sonntag die Hauptstadt Damaskus erobert. Was in einem jahrelangen Krieg nicht gelang, geschah nun in wenigen Tagen. Das hat Gründe und Ursachen und wird Folgen haben. Ein Kommentar von Tilo Gräser
Nun ist Syrien innerhalb von zehn Tagen gefallen, besiegt von islamistischen Gruppen – was zuvor in einem jahrelangen Krieg verhindert wurde. Doch genau dieser jahrelange Krieg – gefördert, finanziert und unterstützt vom Westen – gegen das einst säkular orientierte arabische Land hat es nun in die Knie gezwungen.

Weil es durch die jahrelangen Kämpfe ausgezehrt und geschwächt wurde, Territorien wie die Islamistenhochburg Idlib und die von Kurden beherrschten nordsyrischen Gebiete sowie die von den USA besetzten Ölfelder nicht mehr unter Kontrolle der Regierung in Damaskus waren. Und weil die westlichen Wirtschaftssanktionen in Namen von «Demokratie» und «Menschenrechten» verhinderten, dass das Land sich wirtschaftlich wieder erholen kann.

Bereits im September 2016 war dazu in einem Beitrag des Onlinemagazins The Intercept zu lesen, dass die von den USA und der EU verhängten Sanktionen gegen Syrien die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg verursacht haben. Das Portal berief sich dabei auf einen UN-Bericht vom Mai 2016.

Demnach beeinflussten die Sanktionen vor allem die syrische Bevölkerung negativ und erschwerten die Arbeit der Hilfsorganisationen. Der 40-seitige UNO-Bericht bezeichnete die US-amerikanischen und europäischen Maßnahmen gegen Syrien als «das komplizierteste und weitreichendste Sanktionsregime, das jemals verhängt wurde».

Die antisyrischen Sanktionen hätten maßgeblich die Wirtschaft des Landes destabilisiert, wobei sie ein selbstversorgendes Land in eine hilfsbedürftige Nation verwandelten. In der Folge wurde Syrien von Medikamenten-, Lebensmittel-, Treibstoff-, Wasserpumpen- und Ersatzteil-Lieferungen abhängig, die aber durch Washingtons Maßnahmen verhindert würden, wonach unter anderem keinerlei Waren, deren US-Produktionsanteil zehn Prozent übersteigt, nach Syrien transportiert werden durften.

Der Krieg in Syrien seit 2011, angeführt und massiv unterstützt von einer breiten Koalition des US-geführten Westens und arabischer Staaten und umgesetzt von islamistischen «Rebellen», allen voran die Muslim-Bruderschaft und ihre Ableger, sollte das Land wie zuvor Libyen schwächen und zerstören. Es ging von Anfang an um einen Regimewechsel.

Dazu gehörte die ganze deutsche politische und mediale Kriegshetze gegen Syrien, ein Land, das der EU vor dem «Arabischen Frühling» als möglicher Partner galt und mit dem unter anderem 2004 ein Assoziationsabkommen für die geplante «Europa-Mittelmeer-Partnerschaft» vereinbart wurde. Als ein Regimewechsel in Damaskus in Aussicht stand, war die Bundesregierung in Berlin nicht nur ganz schnell dabei, sich ab 2011 an den Planungen für eine Zeit ohne Bashar al-Assad zu beteiligen.

Die Bundesregierung war von Anfang an Mittäter in dem Krieg, der Syrien zerstörte. Selbst die Bundeswehr war daran beteiligt, die sogenannten Rebellen zu unterstützen: «Ein Spionageschiff der Deutschen Marine kreuzt nach Zeitungsinformationen vor der syrischen Küste, um die dortigen Rebellen für ihren Kampf gegen Machthaber Baschar al-Assad gezielt mit Informationen zu versorgen», wurde im August 2012 gemeldet.

Die bundesdeutsche Regierung ist daran mitschuldig, dass ein Land zerstört wurde, das sich unter anderem durch eine «Geschichte des Zusammenlebens über ethnische, konfessionelle und politische Trennlinien hinweg» auszeichnete, wie es der Nahostwissenschaftler Volker Perthes in seinem Buch «Das Ende des Nahen Ostens, wie wir ihn kennen» 2015 beschrieb. Die «Anerkennung dieser gesellschaftlichen und konfessionellen Vielgestaltigkeit« sei «eines der Charaktermerkmale, ja vielleicht ... die Raison d’etre gerade des syrischen Staates» gewesen, so Perthes.

«Der Westen ist schuldig» hatte der deutsche Rechtswissenschaftler Reinhard Merkel 2013 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) bemerkenswert festgestellt:

«Wie hoch darf der Preis für eine demokratische Revolution sein? In Syrien sind Europa und die Vereinigten Staaten die Brandstifter einer Katastrophe. Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Bürgerkrieg.»

Was in Syrien geschah, sei dem Anschein nach die mildere Form des Regimewechsels, «da sie den Sturz des Regimes dessen innerer Opposition überlässt, die von außen nur aufgerüstet – und freilich auch angestiftet – wird». Merkel bezeichnete sie als «die verwerflichste Spielart: nicht so sehr, weil sie neben dem Geschäft des Tötens auch das Risiko des Getötetwerdens anderen zuschiebt. Eher schon, weil sie die hässlichste, in jedem Belang verheerendste Form des Krieges entfesseln hilft: den Bürgerkrieg.»

Dieser Text von 2013 ist bis heute bemerkens- und empfehlenswert. Der Publizist Jakob Augstein schrieb noch 2018 im Magazin Der Spiegel von «unserem Krieg» und stellte unter anderem fest:

«Nirgends entlarvt sich westliche Heuchelei so wie in Syrien. Auch wir tragen Schuld an diesem Krieg.»

Schon 2012 war in der Online-Ausgabe des Magazins zu lesen, «Wie der Westen in Syrien heimlich Krieg führt». Der Westen sehe nicht tatenlos zu, hieß es in dem Bericht, der Markus Kaim von der regierungsfinanzierten Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) zitierte: «Man kann inzwischen von einem militärischen Engagement sprechen.»

Ins Bild passt die Reaktion des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz auf die Meldungen vom Sonntag, wonach Damaskus kampflos gefallen ist und Präsident Bashar al-Assad das Land verließ. Scholz bezeichnete das als «gute Nachricht» und wiederholte die Anti-Assad-Hetze, als sei er der «Rebellen»-Sprecher.

Syrien konnte dem Krieg mit allen offenen und verdeckten Mitteln viele Jahre standhalten, dank der Unterstützung aus Russland, dem Iran und anderer Kräfte wie der libanesischen Hisbollah. Am Ende waren der Krieg des Westens und seine Sanktionen gegen das souveräne Syrien doch erfolgreich, weil sie den syrischen Staat auszehrten und auch das normale Leben der Bevölkerung so belasteten, dass die Unzufriedenheit mit der Regierung massiv anwuchs.

Hinzu kommt, dass die Unterstützer kraft- und machtlos wurden: Russland ist mit dem Krieg in der Ukraine massiv abgelenkt und Experten zufolge sind der Iran sowie pro-iranische Milizen und Kräfte wie die libanesische Hisbollah durch israelische Angriffe so geschwächt, dass sie der Regierung in Damaskus nicht mehr helfen konnten. Inzwischen ist Israel in Syrien einmarschiert, wie gemeldet wurde.

Der britische Journalist Afshin Rattansi erklärte in einem Post am Sonntag auf der Plattform X:

«Die USA und Israel haben endlich den schmutzigen Krieg gegen Syrien gewonnen, das jahrelang durch strafende Sanktionen, eine illegale US-Besatzung, die Syriens Öl gestohlen hat, was zu chronischem Treibstoffmangel führte, und mehr als ein Jahrzehnt Waffen und Finanzmittel für ISIS, Al-Qaida und ihre Ableger dezimiert wurde. HTS-Führer Abu Mohammad al-Jolani, der faktische Führer Syriens, wurde in den westlichen Medien vom fanatischen Extremisten zum vielfaltsliebenden ‹gemäßigten Dschihadisten› umgetauft.»

Die USA setzen ihr ungezügeltes, völkerrechtswidriges Treiben in Syrien fort: Der amtierende US-Präsident Joseph Biden ließ mitteilen, dass das US-Militär, das sich illegal in Syrien befindet, dort weiterhin bleiben werde. Außerdem griff die US-Luftwaffe Meldungen zufolge 75 Ziele des «Islamischen Staates» (IS) in Syrien an, einer Terrororganisation, die Washington mit ins Leben rief.

Wer wissen und verstehen will, was in Syrien geschah und geschieht, dem seien die Informationen und Berichte von Karin Leukefeld empfohlen. Sie ist eine der wenigen westlichen Journalistinnen und Journalisten, die seit Jahren immer wieder vor Ort sind und dort recherchieren.

So berichtete Leukefeld unter anderem am Sonntag auf den NachDenkSeiten, wie die Menschen in Syrien die Entwicklung und die Ereignisse erleben und sehen, seitdem die sogenannten Rebellen unter Führung der Islamisten-Miliz HTS ihren Überfall am 27. November begannen. Sie zitiert einen Gesprächspartner aus Damaskus, der Respekt vor Assad äußerte, der immer unter Druck von allen Seiten gestanden habe.

«Er hat angeordnet, dass nicht gekämpft wird, um ein Blutvergießen zu vermeiden. Er wollte verhindern, dass das Land in Flammen aufgeht.»

Assad, der noch im Abgang die westlichen Lügen über ihn als «blutrünstigem Diktator» widerlegt, konnte seinen endgültigen Sturz nicht verhindern, nachdem er 2011 auf die beginnenden Proteste, von außen angeheizt, in seinem Land auch mit Gewalt reagierte, um eine ähnliche Entwicklung wie zuvor in Libyen zu verhindern. Hinzuweisen ist noch auf einen Text des indischen Journalisten Vijay Prashad, der ähnlich wie Leukefeld die aktuelle Situation in Syrien auf Basis von Gesprächen mit Menschen in Damaskus kurz analysierte.

«Der syrische Staat war durch den Krieg, der 2011 begann, und dann durch die Sanktionen, die die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten gegen das Land verhängten, am Boden zerstört worden. Die Syrische Arabische Armee (die offizielle Staatsarmee) hatte sich nach den großen Kämpfen nie vollständig erholt und war nicht in der Lage, die wichtigsten Städte Hama, Homs und Aleppo zurückzuerobern.»

Prashad wies auch auf die Rolle Israels hin, das mit dazu beitrug, Syrien sowie dessen Unterstützer zu schädigen und zu schwächen. Die Islamisten der HTS, die sich in der Region Idlib auf den Angriff seit Jahren vorbereiteten, hätten auch verdeckte israelische Hilfe bekommen. Und er stellt fest:

«Der fast drei Jahre andauernde Konflikt in der Ukraine hatte Syrien sicherlich die Möglichkeit genommen, weitere russische Hilfe zum Schutz von Damaskus oder für den russischen Marinestützpunkt in Latakia anzufordern. Daher hatte die syrische Regierung nicht mehr die Unterstützung ihrer iranischen und russischen Militärverbündeten gegen die erstarkten Rebellen.»

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte unter anderem 2017 noch erklärt, dass die islamistischen Terroristen in Syrien mit allen Mitteln bekämpft würden, damit sie nie wieder Unheil anrichten könnten. Am Ende kam es 2020 nach massiven Kämpfen der syrischen Armee, unterstützt von russischen Kräften, mit den verschiedenen Gruppen in der Region Idlib zu einer Verhandlungslösung, vermittelt von Russland und der Türkei, ohne den Westen.

Jetzt blieb Moskau nur noch, Präsident Assad aus Syrien zu evakuieren und ihm «humanitäres Asyl» zu gewähren, wie gemeldet wurde. Wie das russische Portal RT DE berichtet, kontrollieren die «Rebellen» zwar das Gouvernement Latakia, auf dessen Gebiet sich russische Militärbasen befinden. Diese würden aber nicht bedroht und befänden sich seit Sonntag im Alarmmodus.

Westliche Medien können ihre Freude über die Ereignisse und die Folgen nicht verhehlen: «Russland ist der große Verlierer» war bei Welt online zu lesen. «Für Putin ein Zeichen der Schwäche» titelte die FAZ und zitierte Alexandr Baunow von der Carnegie-Denkfabrik, der auf der Plattform Telegram geschrieben habe, was Russland für Assad in zwei bis drei Jahren erobert habe, habe es «in zwei, drei Tagen verloren».

Nun wird auch Syrien von Islamisten beherrscht. Es wird das Schicksal Libyens und zuvor des Iraks erleiden, nachdem der US-geführte Westen diese Länder offen und verdeckt angegriffen hat: Ein einst für arabische Verhältnisse modernes Land, aufgeteilt in Einflussbereiche, verschiedener Gruppen, darunter terroristische Islamisten, zerrissen und zerstört mit westlicher Hilfe, mit einer Bevölkerung, für die der Kampf um die tägliche Existenz das Wichtigste ist und bleibt, egal, wer an der Macht ist oder sich darum streitet.


Quelle:

Transition News: Wieder Krieg in Syrien: Islamisten auf dem Vormarsch - 3. Dezember 2024

Transition News: Ehemaliger Offizier des Ukrainischen Sicherheitsdienstes: Kiew unterstützt Terrororganisationen - 14. November 2024

Anti-Spiegel: Wer in Syrien welche Interessen hat - 8. Dezember 2024



Info: https://transition-news.org/syrien-vom-westen-zerstort-und-von-islamisten-besiegt


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10.12.2024

Urteil im Fall Dr. Weber: Ein Jahr und zehn Monate Haft auf Bewährung

freedert.online, 9 Dez. 2024 21:49 Uhr

Das Landgericht Hamburg hat am Freitag den maßnahmenkritischen Arzt Dr. Walter Weber zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, verurteilt. Mediziner und Juristen kritisierten das Urteil.


Quelle: www.globallookpress.com © Tim Carmele via www.imago-images/www.imago-images.de


Dr. Walter Weber spricht auf einer maßnahmenkritischen Kundgebung am 14. November 2020 in Karlsruhe.


Am Freitag endete das Strafverfahren gegen den Hamburger Mediziner Dr. Walter Weber mit einem harten Urteil. Zwar muss der Internist vorerst nicht ins Gefängnis; sollte er jedoch erneut Handlungen begehen, die der Staat als strafbar wertet, oder gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen, wird gegen ihn eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten vollstreckt werden. 

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Dr. Weber wird vorgeworfen, zwischen April 2020 und September 2021 in seiner privatärztlichen Praxis im Hamburger Stadtteil Winterhude 57 "falsche" Befreiungen von der Pflicht zum Tragen von Masken für seine Patienten ausgestellt zu haben. Als Gründe für die Maskenbefreiung der Patienten dienten Diagnosen wie "Symptome einer CO₂-Vergiftung", "Panikattacken" oder "Asthma bronchiale". Die Staatsanwaltschaft betrachtet diese Atteste des 80-jährigen Spezialisten für Krebserkrankungen und psychosomatische Erkrankungen als "falsch".

Angeblich habe Weber seine Patienten vor der Ausstellung der Atteste teilweise nicht untersucht oder seine Diagnosen nicht fachärztlich abklären lassen. In einigen Fällen soll er versäumt haben, Diagnosen auf den Attesten anzugeben. Das Landgericht Hamburg hat sich nun zumindest für einen beachtlichen Teil der Einzelfälle dieser Einschätzung angeschlossen.

Das Urteil wird von Juristen bereits kritisiert. So schrieb Professor Dr. Martin Schwab, Hochschullehrer an der Universität Bielefeld, am Abend auf seinem Telegram-Kanal:

"Die Jagd der Justiz auf die kritische Ärzteschaft wird zur Folge haben, dass es in künftigen 'Pandemien', die – wie es bei Corona liquide beweisbar der Fall war – vorsätzlich auf der Grundlage von medizinisch falschen Annahmen ausgerufen werden, keine Ärzte mehr geben wird, die ihre Patienten schützen werden. Allerdings haben sich das die Patienten dann auch ein Stück weit selbst zuzuschreiben. Die Unterstützung der betroffenen Ärzte durch die Patienten, die von ihnen Hilfe bekommen hatten, blieb insgesamt viel zu spärlich."

Aus juristischer Sicht wird zudem – von der fraglichen Beweisbarkeit der Vorwürfe, dem desaströsen Eingriff in das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient sowie dem Ausschluss jedes praktikablen ärztlichen Beurteilungsspielraums abgesehen – kritisiert, dass die Anklage vor dem Landgericht viel zu hoch getrieben wurde. Das hat auch zur Folge, dass dem verurteilten Mediziner das Rechtsmittel der Berufung verwehrt bleibt. Nur auf dem Weg der Berufung lassen sich Fehler in der Beweisaufnahme korrigieren; das Revisionsgericht führt anders als das Berufungsgericht keine erneute Beweisaufnahme durch.


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Darüber hinaus wurde der Verdacht geäußert, dass der renommierte Arzt weniger für die 57 Atteste (ein Patientenaufkommen von höchstens drei Tagen in einer durchschnittlichen Praxis) als vielmehr für sein maßnahmenkritisches Wirken während der sogenannten "Corona-Pandemie" der Repression eines solchen Verfahrens unterzogen wird. Von Anfang an machte sich Weber damit einen Namen, dass er das offizielle Corona-Narrativ der Bundesregierung und dementsprechend auch die Maßnahmen öffentlich anzweifelte und kritisierte. Als Mitbegründer der "Ärzte für Aufklärung" initiierte Weber ein bundesweites Netzwerk von coronakritischen Medizinern. Dessen Mitglieder verfolgen seither das Ziel, die Bevölkerung insbesondere über die Wirkungen und Nebenwirkungen der Corona-Impfungen aufzuklären.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidigung hat bereits angekündigt, Revision einzulegen.


Mehr zum Thema - Prozessauftakt gegen den Hamburger Internisten Walter Weber – Gründer der "Ärzte für Aufklärung"


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10.12.2024

Habecks Küchentisch-Saga Folge 3: "Wir brauchen mehr Menschen in Deutschland"

freedert.online, 9 Dez. 2024 21:38 Uhr,k Von Bernhard Loyen

Dieser Tage erfolgte die 3. Episode der Selbstvermarktung des grünen Kanzlerkandidaten. Der mediale Rohrkrepierer befindet sich konstant im Sinkflug der Wahrnehmung, vemittelt jedoch erneut den Größenwahn des eitlen Karrieristen.


Habecks Küchentisch-Saga Folge 3: "Wir brauchen mehr Menschen in Deutschland"© Screenshot: YT/RobertHabeck


Hobert Habeck, vielleicht auch in einem Vorleben schon einmal feinfühliger Pastor oder Bestattungsunternehmer, hier im Wahlkampfvideo zur Eigenvermarktung.


Er ist und bleibt ein Tausendsassa, der Robert Habeck. Medien-Darling, süße Schmunzelschnute für enttäuschte und einsame Reihenhausgattinen, ambitionierter Vize-Kanzler seit 2021 und parallel seit jüngstem grüner Kanzlerkandidat für die wesentlich durch ihn verursachten, notwendigen Neuwahlen. Etwas vergessen? Ja, natürlich, Habeck ist der ungeeignetste und unfähigste Wirtschaftsminister seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland.

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz traf zu Wochenbeginn in Kiew ein, was aber laut Medienmeldung natürlich keinen taktischen Wahlkampftermin darstellte, so die CDU-Wahrnehmung. Anders als beim Besuch von SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, der zuvor Anfang Dezember ebenfalls in der ukrainischen Hauptstadt eintraf, um dabei ein silbriges "Zeichen der Solidarität" aka "Steuergeldkoffer" zu präsentieren.

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck war bereits im April dieses Jahres in der Ukraine, hatte daher aktuell Zeit, wenig Muße, für Teil 3 des verordneten und ausgeklüngelten Jung von Matt-Formats: "Gespräch am Küchentisch: Anne und Marie".


Habecks Küchentisch-Saga Folge 2: "Das heißt, du wählst ihn immer noch nicht?"




Meinung

Habecks Küchentisch-Saga Folge 2: "Das heißt, du wählst ihn immer noch nicht?"






Die YouTube-Zahlen sprechen für sich, das Format interessiert immer weniger Habeck-Fans. Im zweiten Teil mimte Habeck den devoten Zuhörer, einen Herzblutpolitiker mit Lebenstipps für verunsicherte Bürger aus dem abgesperrten Hausflur eines gecasteten Ehepaars. Nun wurde wieder am Regiebuch gefeilt. Habeck hatte mit Sicherheit die kesse Lippe von Ehemann Robert moniert, dem anderen aus der Vorfolge. So etwas konnte sich nicht wiederholen, da die Gesprächspartnerin diesmal verbal leicht gehandicapt war.

Die Hauptprotagonistin Anne, erklärt vom Social-Media-Team Habecks:

"96 Jahre alt, nach zwei Schlaganfällen im Pflegeheim und jeden Tag unterstützt von ihrer Tochter Marie. Das ist Anne, die mich eingeladen hat, um mit mir über ihren Alltag in der Pflege zu sprechen."

Um der drohenden Gefahr vorzubeugen, im betreuenden Pflegeheim auf undienliche Schwingungen zu stoßen – schlechte Arbeitsbedingungen treffen auf überflüssigen Wahlkampf-Spektakeltermin –, wurde das Gespräch schön entspannt in der Wohnung der Tochter aufgezeichnet.

Die Einblendung der ersten beiden Folgen: "Eine Stunde vorher...", wurde weggelassen. Gab es Gründe? Egal. Die wesentliche Neuerung diesmal: Mit Beginn des erneut rund 5-minütigen Clips ertönt das, was bei vielen Grünen-Wählern, ob männlich, weiblich oder divers, umgehend Emotionen erweckt, softe Piano-Klänge im Klangmodus eines – rein gemutmaßten – Igor Levit. Zu diesem Grünen-Versteher und Klaviervirtuosen hieß es nämlich in einem Zeit-Artikel im August 2021, aktuell schlicht erneut passend:

"Igor Levit – Grüner Klassik-Star im Wahlkampfmodus. Levit hatte zuletzt mehrfach gegen Positionen von CDU/CSU, FDP und AfD Stellung bezogen, die Umfragewerte der Grünen werden seit Wochen schwächer. 'Was meine Mitgliedschaft bei den Grünen angeht – die ist kein Geheimnis, da bin ich vollkommen transparent.' Er sei dabei 'kritisch, ohne Inhaltshörigkeit – aber ich empfinde Vertrauen gegenüber vielen, die ich in dieser Partei kennengelernt habe. Das ist mein Team!'"


Habecks Küchentisch-Saga Folge 1: Leere Versprechungen





Meinung

Habecks Küchentisch-Saga Folge 1: Leere Versprechungen






Der passende X-Hashtag der Gegenwart, rund drei Jahre später, lautet #TeamHabeck. Daher: Levit kann, muss aber nicht sein.

Mutter und Tochter erklären dem empathischen Habeck ihren Kummer mit der Versorgung der alten Dame. Diese moniert mit dem Herzblut einer Generation klarer, unmissverständlicher Formulierungen, zum Thema Eignung von Pflegekräften, auf die Frage eines unkonzentrierten Roberts: "Wie ist es im Heim, das ist dann nebenan, oder?":

"Ich könnte den Beruf nicht ausüben, weil ich gleich in die Höhe gehe, wenn einer etwas nicht versteht und an der Sprache hapert es."

Mutig, die alte Dame, spricht sie da vor dem Vize-Kanzler etwa ein real existierendes Problem in der deutschen Pflegelandschaft an? Habeck referiert unbeeindruckt von der informativen Aussage am Wohnzimmertisch, das Detail ist dann auch irgendwie schon egal:

"Wir werden ohne Menschen aus dem Ausland die Pflegeleistung [die Seniorin grätscht rein: "Das ist es ja!"] oder überhaupt das ganze Land nicht am Laufen halten können. Wir werden älter und wir brauchen mehr Menschen im Deutschland. Aber natürlich gehört schon die Sprache dazu."

Klappe zu, Seniorinnenargument tot, denn Sprache sei schon wichtig, zum Austausch zwischen Heimbewohnern und Personal, weiß auch ein Herr Habeck. Die alte Dame erklärt, sie könne drei Sprachen, "aber nicht Sudanesisch". Da muss er schmunzeln und kontert schlagfertig à la Kathrin Göring "Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf" - Eckardt:

"Ja, das hätte man vielleicht früher wissen müssen"

Habeck, im Rausch der Selbstwahrnehmung, führt weiter aus:

"Ich hab selber mal früher in einem Alten- und Pflegeheim gearbeitet, als ich studiert habe, um Geld zu verdienen. Da erinnere ich, dass der Arbeitsdruck für die Pflegerinnen und Pfleger, die da dauernd waren, schon enorm war."

Die Recherche ergibt: Laut "Lebenslauf Dr. Robert Habeck", auf der Webseite des Deutschen Bundestages, arbeitete der Minister als Kriegsdienstverweigerer von 1989 bis 1991 beim "Zivildienst: Hamburger Spastiker Verband", um dann anschließend fünf Jahre lang zu studieren und dabei vielleicht auch mal temporär in einem Alten- und Pflegeheim zu jobben.


"Unfähigster Wirtschaftsminister aller Zeiten" – Anzeige gegen Kubicki





"Unfähigster Wirtschaftsminister aller Zeiten" – Anzeige gegen Kubicki






Das reicht, um ein Viertjahrhundert später im Wahlkampfmodus Phrasen des gelebten Halbwissens abzusondern. Die Tochter, mit dem Blick der Abfrage der Hausaufgaben, darf unter Pianoklängen – wörtlich – in die Kamera sprechen:

"Er ist sehr empathisch, er ist sehr lebenserfahren, er hat im Pflegeheim gearbeitet, er weiß, wie man mit Rollstühlen umgeht, er weiß, wie man eine behinderte Frau fährt."

Die Dame wird ihm wohl ihre Stimme geben, "denn sie hätte gern viel länger mit Herrn Habeck gesprochen", so die Tochter mit "dem Feedback der Mutter".

Sollte also nach den Neuwahlen dem Land eine schwarz-grüne Koalition unter Duldung der SPD oder des BSW oder beider aufgenötigt werden (Hauptsache die Einheitsfront gegen die AfD steht). Dann könnte dieses Video ein Vorbote dafür sein, dass Habeck den unantastbaren Karl Lauterbach im BMG ablösen wird, denn er kann es mindestens genauso gut, wie zuvor der ungelernte Bankkaufmann Jens Spahn, wenn nicht sogar noch viel besser.

Und neue Wirtschaftsministerin wird dann Ricarda Lang, die am 4. Dezember darüber informierte, dass sie gerade im Schnelldurchlauf im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags sich noch die wichtigsten Notizen macht. So informierte sie androhend:

"Ich freue mich sehr darauf, das Königsrecht des Parlaments besser kennenzulernen (...) Es sind nur noch ein paar Wochen, aber es gibt noch einiges zu tun!"


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Schlimmer geht nimmer, lautet eventuell des Bürgers erster Gedanke. Weit gefehlt, die Abgründe des politischen Wahnsinns sind noch lange nicht ausgereizt. Die Täler der mutwilligen Zerstörung des Landes noch lange nicht durchschritten.


Mehr zum Thema - "Schwachkopf"-Ermittlungen: Anzeige kam von Habeck persönlich


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09.12.2024

Der neue Brennpunkt: Das Große Spiel in der Arktis

freedert.online, 9 Dez. 2024 07:00 Uhr,Von Anil Chopra

Die Arktis wird zum künftigen Brennpunkt für die Supermächte. Im Wettkampf der globalen Schwergewichte um die Nutzung der Ressourcen und die strategischen Routen der Region zeigen auch China und Indien Interesse, hier eine größere Rolle zu spielen.


Quelle: Gettyimages.ru © Per Breiehagen


Russischer Eisbrecher in der Arktis


Die immer noch relativ wenig erkundete Region der Arktis gilt allgemein als reiche Lagerstätte für bisher ungenutzte Rohstoffe, insbesondere Öl, Gas und maritimes Leben. Sie wird auch schon lange als möglicher Brennpunkt für einen Konflikt der großen Mächte gesehen.

Russland ist schon seit längerer Zeit in der Region präsent. Die Ausdehnung der NATO nach Norden hat Moskau gezwungen, seinen militärischen Einsatz zu erhöhen. Die wachsende Supermacht China zeigt ein rapide zunehmendes Interesse an arktischen Fragen, und auch Indien hat sich, trotz der geografischen Entfernung, in der Region verankert.


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Analyse

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Da die Konfrontation der USA sowohl mit China als auch mit Russland zunimmt, haben diese beiden Mächte eine umfassende Zusammenarbeit und Koordination ihrer Tätigkeiten in der Arktis vorbereitet.

Die Arktis, die ein Sechstel der Landmasse der Erde bildet, umfasst den Nordpol und ist von großen Treibeisflächen geprägt, die bis zu 20 Meter hoch aufragen können. Darunter liegen schätzungsweise 22 Prozent der weltweit bislang nicht erschlossenen Öl- und Erdgasreserven, von denen 52 Prozent auf russischem und zwölf Prozent auf norwegischem Gebiet liegen.

Die globale Industrialisierung und der steigende Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen haben zu höheren Temperaturen geführt, die das Abschmelzen des Eisschildes ausgelöst haben. Im Jahr 2024 betrug die maximale Ausdehnung des arktischen Seeeises 4,28 Millionen Quadratkilometer – das sind annähernd 1,8 Millionen Quadratkilometer weniger als der langjährige Durchschnitt. Das Seeeis ging innerhalb eines Jahrzehnts um annähernd 13 Prozent zurück; hält diese Entwicklung an, könnte die Arktis bis zum Jahr 2040 in den Sommermonaten eisfrei sein.

Die Eisschmelze hat weitreichende Konsequenzen, erhöht möglicherweise den Meeresspiegel und bedroht viele Inselgebiete und Küstenstädte. Klimawandel und globale Erwärmung haben international Aufmerksamkeit erregt, und auf Foren wie der jüngsten Konferenz COP 29 in Baku (Aserbaidschan) werden die möglichen Folgen der Entwicklung diskutiert.

Anders als für die Antarktis, in der seit einem Vertrag aus dem Jahr 1959 ausschließliche friedliche Aktivitäten erlaubt sind, gibt es für die Arktis keinen derartigen Vertrag. Der Arktische Rat, der 1996 eingerichtet wurde, befasst sich mit Fragen, die die Arktis-Anrainerstaaten betreffen, und besteht aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Dänemark, Island, Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Beobachterländer müssen die Souveränität und Jurisdiktion der Arktisstaaten anerkennen, ebenso wie den umfassenden Rechtsrahmen für den Arktischen Ozean. Im Mai 2013 wurde Indien das elfte Land mit permanentem Beobachterstatus im Arktischen Rat.


Medienbericht: NATO will militärische Satellitennetze in der Arktis aufbauen





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Sowohl Russland als auch die Vereinigten Staaten betreiben schon seit Längerem Militärstützpunkte und Überwachungssysteme in der Arktis, darunter auch Einrichtungen der nuklearen Abschreckung.

Russland hat in dem Gebiet bereits dauerhaft atomgetriebene Eisbrecher stationiert. Obwohl das Abkommen Arctic Military Environmental Cooperation (arktische Militär- und Umweltzusammenarbeit, AMEC) zwischen Russland, den USA und Norwegen den Abbau bestimmter sowjetischer und US-amerikanischer Einrichtungen erleichterte, hat das zunehmende Interesse anderer Nationen eine neue Dynamik des Kalten Kriegs zwischen den beiden Großmächten entfacht.

Die Atmosphäre der Zusammenarbeit, die einst vorherrschte, ist verschwunden, insbesondere infolge der geopolitischen Spannungen, die seit 2014 im Kontext des Konflikts in der Ukraine entstanden.

Arktische Seefahrtsrouten

Der Rückgang des Eises macht die Gewässer der Arktis in den Sommermonaten für einen längeren Zeitraum Schiffen zugänglich. Es gibt drei Hauptrouten, die die internationale kommerzielle Schifffahrtsindustrie im 21. Jahrhundert revolutionieren könnten.

Die Nordostpassage (NSR) verläuft entlang der arktischen Küste Russlands. Hier weicht das Eis zuerst zurück, daher steht sie am längsten zur Verfügung. Sie hat auch das höchste kommerzielle Potenzial: Diese Strecke verringert die Seeroute von Ostasien nach Europa von 21.000 Kilometern durch den Suezkanal auf 12.800 Kilometer. Das bedeutet eine Fahrtzeitersparnis von zehn bis 15 Tagen. Die Nordostpassage wurde während der Sowjetzeit intensiv zur Rohstoffförderung und zum Rohstofftransport genutzt.

Im Jahr 2009 unternahmen zwei deutsche Schiffe in Begleitung eines russischen Eisbrechers die erste kommerzielle Fahrt entlang der NSR von Busan in Südkorea nach Rotterdam in den Niederlanden, was die guten kommerziellen Aussichten belegte.

Die Nordwestpassage (NWP), die Kanadas arktischen Archipel umfährt, ist eine weitere Route zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean, die 2007 zum ersten Mal genutzt wurde. Sie könnte bald regelmäßig befahrbar sein. Während Kanada sie als internationalen Wasserweg beansprucht, bestehen die USA und andere darauf, dass die Strecke eine internationale Transitpassage ist, auf der freie und ungehinderte Bewegung erlaubt sein müsse.

Die Route könnte die Transportwege mit dem Schiff zwischen Asien und Westeuropa auf etwa 13.600 Kilometer verkürzen, verglichen mit 24.000 Kilometern durch den Panamakanal. Teile der Route sind allerdings nur 15 Meter tief, was ihre Nutzbarkeit einschränkt. China scheint interessiert daran, diese Passage in Richtung der Ostküste der Vereinigten Staaten zu nutzen, da auch für den Panamakanal Begrenzungen in Bezug auf die Schiffsgröße und Tonnage gelten.

Eine dritte Strecke ist die mögliche Transpolare Seeroute (TSR), die den zentralen Teil der Arktis nutzen könnte, um die Beringstraße und den Atlantikhafen Murmansk direkt zu verbinden. Diese Route ist bisher nicht nutzbar, könnte sich jedoch eröffnen, wenn der Klimawandel fortschreitet.

Moskaus Strategie

Russland ist der größte "Anteilseigner" der Arktis, einer Region, die mit annähernd zehn Prozent zum BIP des Landes beiträgt und etwa 20 Prozent aller russischen Exporte ausmacht. Die Arktis hat im außenpolitischen Konzept des Kreml von 2023 eine höhere Bedeutung eingeräumt bekommeb; betont wird ihre Rolle bei der Erhaltung des Friedens und der Stabilität, bei der Steigerung der Nachhaltigkeit im Umgang mit der Umwelt und der Verringerung der Bedrohungen für die nationale Sicherheit.

Die Entwicklung der Nordostpassage bleibt ein zentrales Ziel, und Russland hat seine Verpflichtung auf das Völkerrecht in der Arktis bekräftigt. Das Konzept stärkt die Autorität des UN-Seerechtsübereinkommens (UNCLOS), die zwischenstaatlichen Beziehungen im arktischen Ozean zu regeln, und verleiht Russlands Bereitschaft zu einer "wechselseitig nutzbringenden Zusammenarbeit mit nicht arktischen Staaten, die eine konstruktive Politik Russland gegenüber verfolgen", Ausdruck.

Russlands "Neue Arktispolitik 2035", die im Jahr 2020 beschlossen wurde, betont explizit seine Souveränität und territoriale Integrität im Gebiet der Nordostpassage – sehr zum Missfallen der Vereinigten Staaten. Diese fordern, die NSR als internationale Schifffahrtsstraße unter dem breiter angelegten Manöver zur Freiheit der Schifffahrt (FONOPS) auszuweisen.

Moskau hat angedroht, gegen Schiffe, die sich auf der NSR nicht an die russischen Regeln halten, Gewalt einzusetzen. Trotz der russischen Gesten, die eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekunden, porträtiert der Westen in seinen Erzählungen über die Arktis Russland stets als den Schurken.

Ein neuer Spieler

China, das sich selbst als einen "arktisnahen Staat" betrachtet, will in Bezug auf die Arktis ebenfalls mitreden. Im Januar 2018 veröffentlichte China seine offizielle Arktisstrategie, in der es sein Interesse an den arktischen Ressourcen und die Notwendigkeit betont, Infrastruktur für Forschungs-, Militär- und andere Zwecke zu entwickeln.

China investiert mehr als die Vereinigten Staaten in die Arktisforschung und betreibt ein Polarforschungsinstitut in Schanghai. Es besitzt eine Flotte von Forschungsschiffen und zwei MV Xue Long-Eisbrecher. Außerdem richtete China im Jahr 2004 die Arktisstation Gelber Fluss ein. 2018 durchquerte die COSCO Schipping Corporation aus Schanghai achtmal die Arktis zwischen China und Europa.


Gegen Russland: Kanada bildet neue Koalition in der Arktis






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Chinas "polare Seidenstraße", die 2018 in einer gemeinsamen Initiative mit Russland gestartet wurde, zielt auf eine bessere Vernetzung der Region. Wie Russland strebt auch China danach, atombetriebene Eisbrecher in der Arktis einzusetzen, womit es das zweite Land würde, das mit derartigen Schiffen in der Region präsent ist. Dänemark hat zugleich, ermutigt durch die Vereinigten Staaten, ein Angebot Chinas zurückgewiesen, einen alten Militärstützpunkt auf Grönland zu erwerben und dort einen internationalen Flughafen zu errichten.

Indiens Interessen

Als aufsteigende größere Macht zielt auch Indien darauf ab, ein wichtiger Spieler in der Arktis zu werden. Es betreibt seit Juli 2008 in Svalbard (Norwegen) die dauerhafte Arktis-Forschungsstation "Himadri". Svalbard, der nördlichste ganzjährig bewohnte Ort der Erde, hat 2.200 Einwohner und liegt beinahe 1.200 Kilometer vom Nordpol entfernt.

Indiens Forschung konzentriert sich auf die Überwachung von Fjorddynamiken, Eisbergen, Kohlenstoffrecycling, Eiskunde, Geologie, Luftverschmutzung und atmosphäresches Wetter, unter anderem. Im Jahr 2014 errichtete Indien ein fest verankertes Unterwasser-Observatorium namens "IndARC" in Kongsfjorden bei Svalbard, um Zusammenhänge zwischen den meteorologischen Parametern der Arktis und dem südwestlichen Monsun zu erforschen. Außerdem hat das indische Erdgas- und Mineralölunternehmen ONGC Videsh Interesse daran gezeigt, in Russlands arktische Projekte für LNG zu investieren.

Indiens Arktisstrategie wurde im März 2022 unter dem Titel "Indien und die Arktis: Eine Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung bauen" veröffentlicht. Dieses Dokument skizziert Indiens Interessen im Bereich der Wirtschaft und der Nutzung von Rohstoffen sowie an Seeverbindungen und einer Verstärkung seiner Präsenz in der Region.

Die Arktis wird für Neu-Delhi immer wichtiger, während es seine Seehandelsstrecken ausweitet, um Zugang zu weiteren Märkten für seine wachsenden Exporte und sichere Handelsrouten für die Verschiffung von Öl und anderen lebenswichtigen Rohstoffen zu erhalten.

Sowohl Indien als auch Russland haben bedeutende Fortschritte bei der Förderung des 7.200 Kilometer langen internationalen Nord-Süd-Transportkorridors (INSTC) erzielt, auf dem Fracht zwischen Indien, Iran, Aserbeidschan, Russland, Zentralasien und Europa bewegt werden kann. Diese Route, ebenso wie der Chennai-Wladiwostok Korridor, der Teil der Nordostpassage werden könnte, spart viel Geld und Zeit.


Jüngste Entwicklungen legen nahe, dass Neu-Delhi Gespräche mit Moskau über den Bau von Eisbrechern in indischen Werften führt, was Indiens Entschlossenheit zeigt, sich in der Arktis zu engagieren, und das Potenzial einer erweiterten Zusammenarbeit beider Länder betont.

Indien hat zudem Interesse, den Abbau von Rohstoffen in der Arktis zu erkunden, trotz internationaler Aufrufe für ein Moratorium beim Tiefseeabbau. Interessanterweise beabsichtigt allerdings auch Norwegen, auf diesem Gebiet als erstes Land kommerzielle Aktivitäten zu beginnen – ein kritischer Schritt, bedenkt man seine Mitgliedschaft im Arktischen Rat und seine bedeutende Rolle in der arktischen Geopolitik.


Das nächste große Spiel

Die Arktis zieht weiterhin Forscher an, während sich "das nächste große Spiel" entfaltet. Anders als in der Antarktis gibt es hier etablierte territoriale Ansprüche der Arktis-Anrainer auf Grundlage des Seerechts. Demzufolge erregen Debatten rund um Großmachtpolitik, den Wettbewerb und Konflikte in der Arktis zunehmend die Aufmerksamkeit strategischer Analytiker.

Russlands Nordmeerflotte ist entlang der Arktis strategisch positioniert und hält eine dominante Stellung in der Region. Die USA wurden nach ihrem Erwerb Alaskas von Russland für 7,2 Millionen Dollar im Jahr 1867 zum Arktis-Anrainerstaat. Kanada und nordeuropäische Länder haben ebenfalls ein Interesse an den Angelegenheiten der Arktis, was die USA motiviert, ihr Verhältnis zu gerade diesen Ländern zu vertiefen.

Die Nordostpassage bietet einen Transportweg, der für Fracht auf dem Weg von London nach Yokohama, Japan, im Vergleich zum Suezkanal um 37 Prozent kürzer ist. Russland möchte diesen Vorteil wirtschaftlich durch eine robuste Unterstützungsinfrastruktur entlang seiner arktischen Küste für sich nutzbar machen. Moskau begreift die USA und ihre NATO-Partner jedoch als Bedrohung seiner arktischen Pläne.

Während das große Rennen auf die Arktis weitergeht, führt Russlands rohstoffverarbeitende Wirtschaft bei den Ausbeutungsversuchen und hat sich die Rechte an annähernd 1,7 Millionen Quadratkilometern Meeresboden gesichert. Mehr noch, Russland hat mehrere Militärstützpunkte aus der Sowjetzeit wiederbelebt und seine Schifffahrtsfähigkeiten modernisiert. Derzeit betreibt es sieben atomgetriebene Eisbrecher, neben weiteren 30 mit Diesel betriebenen. Im Gegensatz dazu verfügen die USA und China in der Region jeweils nur über zwei dieselbetriebene Eisbrecher. Die NATO hat ebenfalls ihre Militärmanöver in der Barentssee und in Skandinavien verstärkt.


NATO will Kommandozentrum in der Arktis





NATO will Kommandozentrum in der Arktis







China sieht die Arktis als lebenswichtige Quelle für Energie und Mineralien, während Indien auf eine regionale kooperative Herangehensweise anstelle eines Konflikts hofft. Dennoch zeitigt der globale Wettbewerb zwischen den USA, Russland und China bereits signifikante Folgen.

Während die USA den Titel der globalen Supermacht halten, ist Russland als die beherrschende Macht der Arktis hervorgetreten. Mit starken Beziehungen zu Russland und einem jüngst erteilten Auftrag für den Bau von vier Eisbrechern befindet sich Indien in einer guten Ausgangsposition, um eine relevante Rolle in den Belangen der Arktis zu spielen. Indien muss weiter aktiv engagiert bleiben und seine Verankerung in der Arktis stärken, da seine Interessen über den bloßen Beobachterstatus des Landes deutlich hinausgehen.

Übersetzung aus dem Englischen.

Anil Chopra ist ein ehemaliger Testpilot der indischen Luftwaffe und der ehemalige Generaldirektor des Zentrums für Luftkräftestudien in Neu Delhi. Er twittert unter @Chopsyturvey.


Mehr zum Thema - Russischer LNG-Tanker umgeht US-Sanktionen über eine neue Nordmeerroute

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09.12.2024

Aus Le Monde diplomatiqueDemokratische Enklave in Nordsyrien

taz.de/Aus-Le-Monde-diplomatique, vom 15.9.2017 11:45 Uhr, Von Mireille Court, Chris Den Hond und Chris den Hond

Nach der Vertreibung des IS erklärten die kurdischen Parteien PKK und PYD Rojava für autonom. Sie starteten ein politisches Experiment.


Eine demokratische Konföderation, in der Kurden, Araber und Jesiden friedlich leben Foto: reuters (Bild)


Es ist Nacht, aber in Qamischli herrscht noch drückende Hitze. An dem kleinen Flughafen, der von Assads Polizisten und Soldaten kontrolliert wird, hat man uns rasch abgefertigt. Hier beginnt das Gebiet der Demokratischen Föderation Nordsyrien, das die Kurden Rojava (Westen) nennen.

Mindestens 2 Millionen Menschen – zu 60 Prozent Kurden – wohnen in diesem Gebiet, das sich südlich der syrisch-türkischen Grenze vom Eu­phrat bis zur irakischen Grenze im Osten erstreckt. Seit Januar 2014 läuft in diesem Teil Syriens ein politisches Experiment, das Abdullah Öcalan angeregt hat, der seit 1999 in der Türkei inhaftierte Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

Im Mai 2005 haben sich die PKK und die mit ihr verbündete kurdisch-syrische Partei der Demokratischen Union (PYD) vom Marxismus-Leninismus verabschiedet und bekennen sich seitdem zum „demokratischen Konföderalismus“. Das Konzept geht auf den Ökoanarchisten Mur­ray Bookchin (1921–2006) zurück, mit dessen Schriften sich Öcalan im Gefängnis intensiv auseinandergesetzt hat. Nachdem die kurdischen Kämpfer Ende 2013 das Gebiet vom „Islamischen Staat“ (IS) zurückerobert hatten, erklärte die PYD im Januar 2014 die drei unter ihrer Kontrolle stehenden Kantone Afrin, Kobani und Cizre zu autonomen Gebieten und verabschiedete den „Gesellschaftsvertrag der Demokratischen Föderation Nordsyrien“. Mit diesem Dokument erteilen sie dem Nationalstaatsprinzip ein Absage. Ihr erklärtes Ziel ist eine egalitäre, paritätisch organisierte und Minderheitenrechte schützende Gesellschaftsform.

In der ganzen Region, mit Ausnahme von zwei Enklaven nördlich von Hasaka und dem von Damaskus kontrollierten Flughafen von Qamischli, haben die Demokratischen Kräfte Syriens (DKS) das Sagen: Zu diesem Militärbündnis gehören aber nicht nur die kurdischen Kämpferinnen und Kämpfer der Volksverteidigungseinheiten (YPG) und der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ), sondern auch Kontingente sunnitischer, jesidischer und christlicher Milizen.


Von Selbstmordattentätern bedroht


In Quamischli gibt es überall Straßensperren, an denen Sicherheitskräfte unter riesigen YPG-Fahnen sämtliche Fahrzeuge akribisch durchsuchen. Dschihadistische Selbstmordattentäter stellen eine ständige Bedrohung dar, seit am 27. Juli 2016 bei einem Anschlag 44 Menschen getötet und 140 verletzt wurden. In auffälligem Kon­trast zu den voll beleuchteten Städten Nusaybin und Mardin jenseits der türkischen Grenze brennt in den Straßen von Quamischli kein Licht. Die Energiefrage ist in dieser an sich rohstoffreichen Region nur eine von vielen Herausforderungen für die neuen Autoritäten. In Rumailan, 100 Kilometer weiter auf der Landstraße Richtung Irak, sehen wir vor den Tankstellen lange Warteschlangen.


Bis zum Beginn des Kriegs vor sechs Jahren wurden in dieser Gegend täglich 380.000 Barrel Rohöl gefördert, das war ein Drittel der syrischen Gesamtproduktion. Wegen der Kämpfe ist das Volumen um 70 Prozent eingebrochen; seitdem herrscht massiver Kraftstoffmangel. Da die Autonomieregierung keine eigenen Raffinerien besitzt, ist sie gezwungen, einen Teil des Rohöls an das syrische Regime zu verkaufen, das dafür Kraftstoff zum überteuerten Literpreis von 80 Cent liefert.


Zwar gibt es viele lokale Raffine­rien, die sich in der Benzinherstellung versuchen. Aber der Stoff, den sie für 20 Cent pro Liter verkaufen, ist gefährlich: Schwarzer Rauch hängt über dem Land; die Menschen klagen zunehmend über Hautkrankheiten und Atemprobleme. „Wir haben zurzeit keine andere Lösung“, gesteht Samer Hussein, die Beauftragte des Energieausschusses mit Sitz in Rumailan. „Sobald wir dazu in der Lage sind, bauen wir moderne Raffinerien, die nicht die Luft verpesten. Und natürlich stellen wir dann auch die Leute aus den kleinen Raffinerien in den neuen Fabriken ein.“


Als in anderen Regionen Rojavas die Benzinklitschen verboten wurden, protestierte die Bevölkerung, der man bereits den Strom rationiert hatte. Und das trotz der Rückeroberung der drei wichtigsten Euphrat-Staudämme, wo die Turbinen allerdings weniger Strom produzieren. Das liegt vor allem an der Türkei, die den Euphrat flussaufwärts kontrolliert. „Ankara hält sich nicht mehr an seine Verpflichtung, einen Durchfluss von 600 Kubikmetern pro Sekunde zu gewährleisten“, berichtet Ziad Rustem, Ingenieur und Beauftragter des Energieausschusses im Kanton Dschasira: „Als die Staudämme noch vom IS kontrolliert wurden, ließ die Türkei mehr Wasser durch; seitdem sie von den Demokratischen Kräfte Syriens befreit wurden, hat Ankara die Wassermenge reduziert. Zurzeit beträgt der Zufluss weniger als 200 Kubikmeter pro Sekunde.“


Leben unter dem Embargo


Der Journalist Sherwan Youssef, der bei dem kurdischen Fernsehsender Ronahi TV arbeitet, war bei den Stromprotesten dabei: „In Qamischli sind einige hundert Menschen auf die Straße gegangen. Sie geben zwar der Autonomieregierung die Schuld und nicht der Türkei. Aber ich finde die Demonstrationen trotzdem richtig. Kritik muss erlaubt sein. Die Regierung sollte den Krieg nicht ständig als Entschuldigung für die mangelnde Versorgung benutzen.“

Im Gesellschaftsvertrag wird der Umweltschutz zwar hochgehalten, doch die Umsetzung sei gerade schwierig, erklären unsere Gesprächspartner. Wie soll man auch neue Raffinerien bauen, die Wasserkraftwerke modernisieren oder die Entwicklung erneuerbarer Energien vorantreiben, wenn nicht nur die Türkei, sondern selbst ein Verbündeter wie die im Nordirak dominierende Demokratische Partei Kurdistans (PDK) ein Embargo über Rojava verhängt haben?

Doch weder diese drängenden Probleme noch die anhaltenden Kämpfe konnten das kurdische Projekt in Nordsyrien aufhalten. Die drei Kantone Afrin, Kobani und Cizre verfügen jeweils über eine gesetzgebende Versammlung und eine eigene Kantonsregierung. Später sollen die drei Kantone, die ihre Politik schon jetzt koordinieren, von einem Demokratischen Rat Syriens verwaltet werden. Die ersten Wahlen fanden im März 2015 statt, weitere sind für Ende 2017 vorgesehen und Anfang 2018 sollen die Abgeordneten für die gesetzgebenden Versammlungen gewählt werden.

Die drei Kantone Afrin, Kobani und Cizre verfügen jeweils über eine gesetzgebende Versammlung und eine eigene Kantonsregierung.

Kurden, die der PDK nahestehen, haben allerdings die Wahlen boy­kottiert. Das gilt etwa für Narin Matini, die im Vorstand der Partei der Kur­dischen Zukunftsbewegung in Syrien und im Kurdischen Nationalrat (KNR) sitzt. Der KNR ist eine Koalition kurdischer Gruppen unter Vorsitz von ­Masud Barzani, dem Präsidenten der Auto­nomen Region Kurdistan im Nordirak, die am 25. September ein Referendum über ihre Unabhängigkeit geplant hat.


Eine antinationalistische Bewegung


Wir treffen Matini in ihrem Haus im Arbeiterviertel von Qamischli. „Unser Projekt ist ein kurdisches Nationalprojekt, ein unabhängiges Kurdistan“, erklärt sie. „Wir teilen die Vorstellungen der Demokratischen Föderation Nordsyrien nicht. Die Behörden haben unsere Büros geschlossen und unsere Vorsitzenden festgenommen. Sie haben sie zwar wieder freigelassen. Aber die Autonomieregierung verlangt, dass wir uns als Partei registrieren lassen. Doch das würde bedeuten, dass wir sie anerkennen.“

Die gesetzgebende Versammlung von Cizre hat ihren Sitz in Amude, etwa 20 Kilometer von Qamischli entfernt. Das Gebäude ist stark bewacht; am Eingang werden unsere Taschen und Ausweise kontrolliert. Das Gremium hat 100 Mitglieder, zur Hälfte Frauen, alle gehören politischen Parteien an, die den Gesellschaftsvertrag unterzeichnet haben. Auch zivilgesellschaftliche Vereinigungen entsenden jeweils zwei Mitglieder, und zwar stets eine Frau und einen Mann. Alle Abgeordneten werden von ihrer Gruppe vorgeschlagen und von der gesetzgebenden Versammlung bestätigt. Zudem gibt es etwa ein Dutzend kurdischer und arabischer politischer Organisationen, die auch finanziell unterstützt werden, ohne dass sie in der Versammlung repräsentiert sind.

Die PKK sieht sich heute als antinationalistische Bewegung, strebt also nicht mehr die Gründung eines kurdischen Nationalstaats an. Öcalan hat die Ziele der PKK 2012 so definiert: „Sie beabsichtigt die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Völker durch die Ausweitung der Demokratie in allen Teilen Kurdistans, ohne die bestehenden politischen Grenzen infrage zu stellen.“ Das gilt auch für die syrische PYD: „Wir wollen uns nicht von den anderen syrischen Gebieten abspalten“, betont Siham Queryo, Ko-Präsidentin des Komitees für auswärtige Angelegenheiten der Autonomieregierung im Kanton Cizre. „2013 einigten sich Kurden, Araber und Syriaker in der Region darauf, eine autonome Regierung zu bilden. Anfangs dachten wir nicht, dass das länger als vier Monate halten würde.“ Queryo ist Christin, sie zählt sich zu den Syriakern und erwähnt nebenbei, dass es in Rojova keine Staatsreligion gibt und die Religionsfreiheit garantiert ist.

Anfangs dachten wir nicht, dass das länger als vier Monate halten würde. Siham Queryo

Die Syrische Nationalkoalition, die an sich ein Oppositionsbündnis sein soll, tatsächlich aber der Muslimbruderschaft nahesteht, betrachtet die PYD und deren militärischen Arm weiterhin als „terroristische Organisationen“, die mit der PKK in Verbindung stehen. Prominente Vertreter der syrischen Opposition behaupten, die PYD spiele dem Assad-Regime in die Hände, das sie militärisch nicht bekämpfen.


Keine ethnischen Säuberungen


Doch einige haben ihre Meinung geändert. Zum Beispiel Bassam Ishak, ehemals Exekutivdirektor einer Menschenrechtsorganisation aus Hasaka und einer der Gründer des Syrischen Nationalrats, der zur Anti-Assad-Koalition gehört. Heute setzt Ishak auf das Projekt Rojava: „Als die Revolution von friedlichen Demonstrationen zum bewaffneten Aufstand überging, zeigte sich, dass sie ein anderes Ziel verfolgten als ich. Diese Opposition will Assad verjagen und dann die Macht monopolisieren. Mir blieb also die Wahl zwischen dem religiösen Staat, den der Syrische Nationalrat anstrebt, ein arabisch-nationalistisches Syrien oder ein pluralistisches System. Einen neuen Diktator in Damaskus können wir am ehesten verhindern, indem wir die Macht auf die verschiedenen Regionen verteilen.“

Wo immer wir mit Kurden ins Gespräch kommen, weist man den Vorwurf der Zusammenarbeit mit Damaskus zurück und betont die strategischen Fehler der Opposition. Der Lehrer Muslim Nabo hat mit Freunden eine klandestine kurdischsprachige Zeitschrift publiziert. 2007 wurden sie verhaftet. Drei Monate lang saßen sie in Damaskus in einer winzigen Zelle, ab und zu wurden sie verprügelt. Nach einem Jahr und einer Woche, der maximalen Dauer für Untersuchungshaft, wurde Nabo freigelassen. Heute empört er sich: „Manche sagen, wir würden Assads Regime unterstützen. Das ist eine Lüge. Wir haben sehr unter diesem Regime gelitten, das einige unserer politischen Führer gefoltert und umgebracht hat.“ Nabo sagt, dass die kurdischen Parteien eine gewaltsame Revolution ablehnen, die militärisch auf die Türkei, Saudi-Arabien und Katar angewiesen wäre: „Die Unterstützung dieser Länder für die dschihadistischen Gruppen war für die syrische Re­vo­lu­tion eine Katastrophe.“

2014 und 2015 geriet die Realpolitik der PYD in den vom IS befreiten Gebieten allerdings in die Kritik internationaler humanitärer Organisationen. Im Oktober 2015 erklärte Amnesty International zu den Übergriffen in der Gegend von Tall Abyad: „Mit der mutwilligen Zerstörung von Häusern, in einigen Fällen dem Niederbrennen ganzer Dörfer und der Vertreibung von Bewohnern ohne militärische Rechtfertigung missbraucht die Autonomieverwaltung ihre Macht und verstößt gegen internationales humanitäres Recht; solche Angriffe sind Kriegsverbrechen gleichzusetzen.“ Ein Jahr zuvor hatte Human Rights Watch über ähnliche Vorfälle berichtet.

„Von ethnischen Säuberungen gegen Araber kann nicht die Rede sein“, sagt Siham Queryo. „Vor Kampfhandlungen haben die YPG die Bewohner immer aufgefordert, ihre Häuser vor­über­gehend zu verlassen. Ich habe viele befreite Dörfer um Tall Abyad und Rakka nach den Schlachten besucht. Die Leute haben mir alle erklärt, dass es sich genauso abgespielt hat. Nach 14 Tagen sind sie in ihre Häuser zurückgekehrt.“

Der Vorwurf ethnischer Säuberungen wird auch im Report des UN-Menschenrechtsrats vom März 2017 zurückgewiesen: „Die Kommission hat keine Beweise dafür gefunden, dass Kräfte der YPG oder der DKS jemals aus ethnischen Gründen gezielt gegen arabische Gemeinschaften vorgegangen wären oder dass die kantonalen Autoritäten der YPG versucht hätten, die demografische Zusammensetzung der von ihnen kontrollierten Gebiete durch Gewalttaten gegen bestimmte ethnische Gruppen systematisch zu verändern.“ Der Menschenrechtsrat bestätigt zwar, dass manche Umsiedlungen notwendig gewesen seien, weil der IS das Gelände vermint hatte, kritisiert aber „Zwangsrekrutierungen“ und dass die YPG keine „adäquate“ humanitäre Hilfe geleistet habe.


Die Mauer zur Türkei


Wir verlassen Amude in Richtung Westen. Die Straße nach Kobani verläuft entlang einer endlosen 500 Kilometer langen Mauer, für deren Bau die Türkei syrisches Gebiet besetzt hat. Das mit Stacheldraht gesicherte Betongebilde verstärkt das Gefühl der Isoliertheit. Die Gegend war seit jeher die Getreidekammer Syriens. Jetzt im Juli sind die riesigen Weizenfelder längst abgeerntet; Schafherden ziehen über die Stoppelfelder. Auf den Hügeln wachsen junge Olivenbäume, die hier erst seit Kurzem angepflanzt werden.

Die meist jungen Landarbeiter sind sehr früh auf dem Feld, um der größten Hitze zu entgehen. In der Nähe von Tall Abyad verläuft die Straße vorbei an einem rauschenden Bach. Vor Kurzem war hier nur ein dünnes Rinnsal, aber das hat sich geändert, seit die Türkei, um die Wassermengen des Euphrats zu drosseln, die winterlichen Regenfälle in kleinere Flüsse leitet. Das kommt der Bewässerung im syrischen Norden zugute.

Am Ortseingang von Kobani stehen wie in allen Städten der Region auf dem Mittelstreifen große Stellwände mit den Fotos sogenannter Märtyrer, darunter viele Frauen. Auch das Porträt Öcalans ist allgegenwärtig. Die Stadt, die noch vor zwei Jahren weitgehend in Trümmern lag, macht einen sehr lebendigen und dynamischen Eindruck. Zwischen zerstörten Häuserblöcken ragen Kräne auf, wachsen Neubauten in die Höhe. „Wir wollen die Stadt möglichst schnell wieder aufbauen, damit die Menschen zurückkommen“, erklärt die Stadtplanerin Hawzin Azeez. Allerdings bleibe die humanitäre Hilfe von außen hinter den Erwartungen und Ankündigungen zurück. So erfolgt der Wiederaufbau „vorwiegend aus eigener Kraft“.

Die Schlacht um Kobani, die von September 2014 bis Januar 2015 dauerte, war ein Wendepunkt im Kampf gegen den IS. Hier wurde die Ex­pan­sion des „Kalifats“ zum ersten Mal aufgehalten. Und die westliche Welt erfuhr von einem neuen Rollenbild für Frauen im Nahen Osten.


Ein neues Rollenbild für Frauen


Das Frauenhaus von Kobani heißt „Kongra Star“, wie die Frauenbewegung von Rojava. Das große Gebäude liegt in einer ruhigen Nebenstraße. Im großen Versammlungsraum hängt die Reproduktion eines Wandgemäldes von einem Künstler aus Gaza: Eine junge Frau erhebt sich aus den Ruinen – ein Symbol für Zukunft und Hoffnung. Daneben hängen Porträts von Frauen, die in der Schlacht von Kobani umgekommen sind. Ein anderer Teil des Gebäudes, der über einen diskreten Nebeneingang verfügt, dient als Zuflucht für misshandelte und in Not geratene Frauen.

Die Leiterinnen des Hauses betonen die zentrale Bedeutung, die das Prinzip der Gleichberechtigung für den Gesellschaftsvertrag von Rojava hat. „Die Gesetze legen zum Beispiel fest, dass Sohn und Tochter zu gleichen Teilen erben, das islamische Recht sieht für die Tochter nur den halben Anteil vor“, erklärt Sarah al-Khali. „Es ist nicht einfach, diese neuen Regeln in einer traditionellen Gesellschaft durchzusetzen. Doch nach und nach werden sie von den Leuten akzeptiert.“

Die Autonomieregierung verbietet auch Polygamie, allerdings mit einer Ausnahme: Wegen des „Mangels an jungen Männern“, erklärt eine andere Mitarbeiterin von Kongra Star, würden sich einige Frauen auch auf eine Ehe mit bereits verheirateten Männern einlassen: „Wenn alle Beteiligten einverstanden sind, kann der Richter dieses Recht ausnahmsweise gewähren.“


Sarah al-Khali spricht ein weiteres Problem an: „In dieser Region gibt es einen schrecklichen Brauch: die Blutrache.“ Sie berichtet stolz, dass das Frauenhaus für die Ächtung sogenannter Ehrenmorde eintritt. „Wenn zum Beispiel jemand deinen Bruder tötet, muss sich deine Familie rächen und ein Mitglied der anderen Familie umbringen. Kongra Star hat ein Versöhnungskomitee gegründet, um die Blutrache zu verhindern. Darin werden Vertreter aus beiden Familien entsandt. Gibt es in einer Kommune ein Problem, greift ein Frauenkomitee ein und versucht es zu lösen. Schaffen sie es nicht, kommen sie hierher. Finden wir auch keine Lösung, landet der Streitfall vor dem Gericht.“


Frauen haben in Rojava eine selbstbewusste, eigenständige Rolle Foto: reuters


Kommunen für alle


Hier werden Prinzipien, die von Mur­ray Bookchins Kommunalismus inspiriert sind, in die Praxis umgesetzt. „Jede Straße, jedes Viertel kann eine Kommune gründen“, erzählt Ibrahim Mussa. „Es ist eine Art Basisregierung, die von den Einwohnern gewählt wird und wieder abgesetzt werden kann. Letztes Jahr wurden im Kanton Kobani 2300 Kommunen registriert. Sie konnten 9700 Anzeigen bearbeiten. Nur 500 kamen vor Gericht.“ Mussa erwähnt ein weiteres Beispiel: „In jedem Viertel überprüfen die Anwohner, ob das Anti­mono­pol­gesetz eingehalten wird, damit die Händler das Embargo nicht für Preistreibereien ausnutzen.“

In Kobani lässt sich auch studieren, wie schwer es ist, das Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen zu organisieren, die zwar im Kampf gegen den IS vereint waren, aber ansonsten nicht unbedingt die gleichen Ansichten teilen. Unter dem Assad-Regime wurde in den Schulen nur auf Arabisch unterrichtet. Seit der umfassenden Schulreform sind die drei Amtssprachen – Syrisch, Arabisch und Kurdisch – gleichberechtigt, erklärt uns Dildar Kobani, der im kantonalen Bildungsausschuss sitzt: „Unsere Gesellschaft ist ein Mo­saik aus lauter bunten Rosen. Einige werfen uns vor, wir würden die Gesellschaft ‚kurdisieren‘, das ist absurd. Die Hälfte der 20 000 Lehrkräfte ist arabisch. In Kobani ist der größere Teil der Verwaltung kurdisch, wie die Bevölkerung. Aber in Tall Abyad, einer gemischten Region, ist die Verwaltung zur Hälfte kurdisch, zur Hälfte arabisch.“

Unsere Gesellschaft ist ein Mo­saik aus lauter bunten Rosen. Einige werfen uns vor, wir würden die Gesellschaft ‚kurdisieren‘, das ist absurd. Dildar Kobani, Bildungsreferent

Unser vorletzter Halt ist Manbidsch. Die Stadt wurde im August 2016 von DKS-Einheiten befreit, die es bei den Kämpfen gegen den IS auch mit türkischen Truppen und der ­Freien Syrischen Armee (FSA) aufnehmen mussten. Auf dem Suk sieht man Frauen mit Ganzkörperschleiern und mit und ohne Kopftuch, kurdische ­Metzger, tscher­kes­sische Bäcker und arabische Obsthändler. Ein turkmenischer Pizza­bäcker namens Ahmed fegt die Behauptung vom Tisch, die turkmenische Bevölkerung sei für eine türkische Intervention. „Wir leben hier zusammen wie Brüder. Die Beziehungen zwischen den turkmenischen, kurdischen, arabischen und tschetschenischen Gemeinschaften sind sehr gut. Es gibt sogar gemischte Ehen. Was soll denn die Türkei hier zu suchen haben?“

Abeer al-Abud gehört zu dem großen arabischen Stamm der Bani Sultan. Sie hat gute Chancen auf einen Sitz in der Zivilregierung von Manbidsch. Die praktizierende Muslimin spricht sich ebenfalls gegen die mutmaßlichen Pläne Ankaras aus: „Wir protestieren entschieden gegen die türkischen Unterstellungen, die Kurden würden die arabischen, turkmenischen, tsche­tsche­nischen und tscherkessischen Mitbürger unterdrücken. Im großen Rat sind alle fünf Bevölkerungsgruppen vertreten, in allen anderen Gre­mien haben die Araber die Mehrheit. Die Türkei versucht unserem Ansehen zu schaden. Wenn sie die Kurden auf diesem Gebiet bekämpfen will, werden wir Araber uns mit ihnen verbünden und unser Mosaik von Volksgruppen verteidigen.“


Schutz vor Rache und Selbstjustiz


Unweit des Markts begegnen wir Ali Hatem, einem Araber, der sein ganzes Leben als Fahrer für ein Bauunternehmen gearbeitet hat. Jetzt verkauft er Zigaretten, worauf unter dem Zwangsjoch des IS die Todesstrafe stand. Aber schon vorher war es schlimm, als die Freie Syrische Armee und die Al-Nusra-Front das Sagen hatten, erzählt Ali: „Sie mischten sich in alles ein, wollten alles bestimmen. Außerdem haben sie uns bestohlen und sich untereinander bekämpft. Aber unter dem IS war es noch schlimmer. Wir haben uns nicht mehr getraut, uns offen zu unterhalten, wir dachten, die Wände hören mit. Wenn wir heute ein Problem haben, gehen wir zum Stadtteilrat.“

Schon vor der Befreiung von Manbidsch hatten die Einwohner einen Zivilrat mit allen Bevölkerungsgruppen gegründet, darunter die kurdische Minderheit, die 30 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Nach der Befreiung übertrug der Militärrat der DKS alle politischen Kompetenzen an diesen Rat.

Die lokalen Behörden vor Ort müssen allerdings auch die dramatischen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit aufarbeiten, damit nicht neuer Hass entsteht. Abeer Mahmud gehört dem Rat für Versöhnung und Integration an. Seit ihr Mann vor drei Jahren vom IS verhaftet wurde, hat sie nichts mehr von ihm gehört. Aber auch sie betont, wie notwendig das Bemühen um Versöhnung sei.

„Als Manbidsch befreit wurde“, erzählt die Frau, „gingen viele Leute zu den DKS, um Kollaborateure zu denunzieren. Die wurden dann vom Militärrat festgenommen, um Racheakte ohne Gerichtsverhandlung zu verhindern. Im Rahmen unserer Versöhnungsarbeit wurden 250 Männer, die kein Blut an den Händen hatten, nach Fürsprache angesehener Persönlichkeiten und der offiziellen Repräsentanten ihrer Bevölkerungsgruppe freigelassen. Die Todesstrafe gibt es hier nicht.“ Dschihadisten, die wegen Bluttaten angeklagt oder verurteilt sind, sitzen in Gefängnissen, in denen die von den YPG unterzeichnete Genfer Konvention offiziell eingehalten wird.


Eine Armee aus Jesiden, Arabern und Kurden


Auf der Straße nach Rakka halten wir in Ain Issa, dem Hauptquartier der DKS. Ein Milizionär malt gerade mithilfe einer Schablone „Demokratische Kräfte Syriens“ auf eine Mauer – auf Arabisch, Kurdisch und Syrisch (Aramäisch). Die Autonomieregierung hat einen neunmonatigen Militärdienst beschlossen. Dabei sind die meisten Kämpfer ohnehin freiwillig an der Front. Unter ihnen finden sich auch Brigadisten aus dem Ausland wie Robert Grodt. Der kalifornische Occupy-Aktivist kam am 6. Juli 2017 beim Sturm der YPG auf einen Vorort von Rakka ums Leben.

Auf den kleinen Straßen des Kantons zirkulieren Militärkonvois mit leichten Panzerfahrzeugen aus US-amerikanischen Beständen. Nach zwei Stunden Fahrt, vorbei an zerstörten Gebäuden und verbrannten Autowracks, nähern wir uns Rakka. Scharfschützen und Angriffe der Dschihadisten halten den Vormarsch der DKS auf. Am Stadtrand sehen wir eine Garage, in der Leichtverletzte provisorisch behandelt werden. Etwas weiter bereitet sich eine Gruppe junger Jesidinnen auf ihren Einsatz an der Front vor. Eine von ihnen erzählt uns, sie wolle Rache üben für alle Frauen, die in die Fänge des IS geraten sind. „Egal ob die Gefangenen Jesidinnen, Araberinnen oder Turkmeninnen sind – wir sind hierhergekommen, um sie zu befreien. Dann gehen wir wieder nach Hause, wir sind keine Besatzungsmacht.“

Von der Dachterrasse des Häuserblocks, in dem die Kämpferinnen und Kämpfer untergebracht sind, hat man eine eindrucksvolle Sicht auf die Stadt, in der früher 200 000 Einwohner lebten. Die Straßen zwischen den zerstörten und den noch intakten Häusern sind menschenleer. Das ganze Viertel wurde vorsichtshalber evakuiert. Vereinzelt sind Schüsse und Explosionen zu hören. Ein Stockwerk tiefer sitzt eine Gruppe von Kämpfern um eine große Schüssel Reis mit Gemüse und Hühnerfleisch. Nur an den Uniformabzeichen kann man die jesidische, arabische oder kurdische Zugehörigkeit erkennen. Alle lauschen konzentriert den Funksprüchen aus der DKS-Kommandozentrale, über die jedes Mitglied der Gruppe seine Anweisungen bekommt.

Die Pause dauert nicht lange. Der IS leistet erbitterten Widerstand. Seine Niederlage scheint unabwendbar. Jenseits von Rakka stehen weitere Kämpfe bevor. Und vielleicht wird man dann eines Tages auf den Landkarten der Region tatsächlich die Namen Rojava oder Demokratische Föderation Nordsyrien lesen.

Mireille Court ist Autorin und Aktivistin bei Solidarité Kurdistan.

Chris den Hond freier Journalist und Filmemacher.

Aus dem Französischen von Inga Frohn


Info: https://taz.de/Aus-Le-Monde-diplomatique/!5447214




Weiteres:




Volksverteidigungseinheiten (YPG) sind eine bewaffnete kurdische Miliz in Syrien. Sie kontrollieren verschiedene mehrheitlich kurdisch besiedelte Gebiete in Nordsyrien, darunter auch solche mit einem bedeutenden Anteil an arabischer Bevölkerung.[2][3] Die YPG werden als bewaffneter Arm der kurdisch-syrischen Partei der Demokratischen Union (PYD) betrachtet.[4][5][2][6][7] Sie werden oft als syrische Fraktion der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) angesehen.[8][9] Die Führung der YPG gab trotz deren Nähe zur PYD und PKK an, unabhängig zu sein[10] und nicht der PKK anzugehören.

...


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Bewaffnung der DKS durch die USA

Um eine rhetorische und in einigen Fällen tatsächliche Unterscheidung zwischen den US-Waffen und -Munition erhaltenden Arabern gegenüber den die Mehrheit innerhalb der DKS ausmachenden Kurden, deren Bewaffnung von der Türkei befürchtet wurde, zu schaffen, führte das US-Militär für die arabischen Gruppen der DKS die Bezeichnung Syrisch-arabische Koalition (SAC) ein.[110][111] Das US-Verteidigungsministerium beharrte zunächst aus Rücksicht auf den NATO-Partner Türkei auf der Behauptung, allein nicht-kurdische SDF-Mitglieder – namentlich die mit der in Syrien praktisch nicht verwendeten hausinternen Bezeichnung SAC benannte Gruppe – zu bewaffnen.[109] Angaben einiger arabischer DKS-Gruppen zufolge gelang das Material anstelle dessen in die Hände der YPG.[19][107] Die Frage, ob die Munition in die Hände arabischer oder kurdischer YPG-Milizen gelangte, stellte einen heiklen Gegenstand dar, da die Türkei als NATO-Alliierter gegen Waffensendungen der USA an die YPG protestiert hatte und PKK wie YPG als „gleichermaßen gefährlich für die Menschheit“ erachtete. Das US-Verteidigungsministerium hatte am 12. Oktober 2015 erklärt, der erste Luftabwurf von Munition oder Waffen habe „arabische Gruppen unterstützt“ und merkte an, die USA teilten „die Bedenken ihrer türkischen Partner über die Empfindlichkeit expandierender kurdischer Kontrolle in traditionell-nichtkurdischen Gebieten Syriens“. Am gleichen Tag erklärte Polat Can als Verbindungsmann der YPG für die US-Koalition im Kampf gegen den IS, die YPG hätten die Luftlieferung erhalten.[107] Später im Oktober 2015 kamen 50 Operatoren der U.S. Special Forces im von der PYD kontrollierten Gebiet an, um die DKS-Truppen auszubilden und auszurüsten.


Quelle: wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Volksverteidigungseinheiten (abgerufen am 11.12.2024 um 09:02)


Abkürzungen:

Demokratische Kräfte Syrien (DKS)

Demokratische Partei Kurdistans (PDK)

Partei der Demokratischen Union (PYD)

Volksverteidigungseinheiten (YPG)

verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Ostermarsch 2018 in Hannover Rede Ayfer Karaman

(https://www.youtube.com/@xverqueert)


youtube.com, 31.03.2018 Ostermarsch 2018 Hannover Steintor: Rede Ayfer Karaman vom Frauenrat Ronahi


Info: Video https://www.youtube.com/watch?v=Va19FlePZgQDauer 13:13 min


Screenshots vom Ostermarsch 2018 in Hannover

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09.12.2024

Merkel über Putin: "Er wollte Russland wieder zur Großmacht machen"

freedert.online, 9 Dez. 2024 18:41 Uhr

Angela Merkel kritisiert Putins Führungsstil: Er habe Russland zwar in die Marktwirtschaft geführt, aber die Russen hätten unter ihm "kein gutes Leben". Die Schwächung Russlands nach dem Fall der Mauer sei einer der Gründe für den Beginn der militärischen Sonderoperation gewesen.


Quelle: TASS © Michail Metzel


Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Pressekonferenz zur politischen Lösung für Syrien am 27. Oktober 2018 in Istanbul


Russlands Präsident Wladimir Putin habe das Land "auf marktwirtschaftliche Gleise" geführt und sei bestrebt gewesen, es wieder zu einer Großmacht zu machen. Doch unter seiner Führung hätten die Russen "kein gutes Leben", erklärt Angela Merkel, die ehemalige Bundeskanzlerin Deutschlands im britischen Podcast "The Rest Is Politics". Ihre Worte zitiert The Independent wie folgt:


Merkel fordert NATO-Abschreckung gegen Russland





Merkel fordert NATO-Abschreckung gegen Russland







"Putin ist derjenige, der aus der Sicht der Russen als Präsident das Land aus dem Chaos, der Dominanz der Oligarchen und der Tatsache, dass die Wirtschaft zusammenbrach, herausführen sollte, indem er zu einer Marktwirtschaft überging. Er wollte Russland wieder zu einer Großmacht machen. Das war es, worauf er die ganze Zeit aus war."

Merkel meinte, Putin habe wenig Ahnung von Wirtschaft und wirtschaftlichem Wohlstand. Deshalb habe er sehr schnell auf Methoden zurückgegriffen, die er als KGB-Agent gelernt habe, um diese Stärke wiederherzustellen: "Er konnte die Oligarchen, wenn man so will, zähmen. Sie durften arbeiten, aber nur unter ihm." Allerdings hätten die Russen "unter Putin nicht gut gelebt", so Merkel. Daher wünsche sie ihnen "eine demokratische Zukunft in Wohlstand".

Sie erinnert sich: "Ich habe sehr oft darüber nachgedacht, wie wir die Demokratie nach Russland bringen können." Gleichzeitig wirft sie Putin vor, den "Boom der Freiheit" nicht verstanden zu haben. 

In dem Podcast schildert Merkel ein prägendes Gespräch mit dem russischen Präsidenten. Sie betont, dass sie eine Aussage Putins besonders ungewöhnlich fand. Er habe gesagt, für ihn sei der Zusammenbruch der Sowjetunion das schlimmste Ereignis des 20. Jahrhunderts gewesen. Sie habe daraufhin ganz offen geantwortet, dass sie dachte, dass dies der Nationalsozialismus und der Nazismus gewesen seien.


Merkel verteidigt Entscheidung zu Nord Stream 2





Merkel verteidigt Entscheidung zu Nord Stream 2







Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die weiterreichenden Probleme von Putins aggressiver Außenpolitik sagte sie, dies sei auf seine Wut über den Zerfall der Sowjetunion und die Schwächung der Macht Russlands nach dem Fall der Berliner Mauer zurückzuführen.

Zuvor hatte Merkel in einem Interview mit dem Tagesspiegel klargestellt, dass sie die Pipeline Nord Stream 2 nicht gestoppt habe, um Putin am Wohlstand teilhaben zu lassen. Nur so habe sie in der neuen Ordnung nach dem Kalten Krieg mit einem Mann wie Putin, den manche Historiker als Revisionisten bezeichnen, im Gespräch bleiben können.


Mehr zum Thema"Angela, ich wollte dir keinen Ärger machen": Putin bedauert Merkel-Treffen mit Labrador

Putin entschuldigt sich bei Merkel: "Ich wusste nicht, dass sie Angst vor Hunden hat"

Video https://rumble.com/v5udvzq-putin-entschuldigt-sich-bei-merkel-ich-wusste-nicht-dass-sie-angst-vor-hund.html Dauer 2:57 min


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/international/228909-merkel-ueber-putin-er-wollte-russland-wieder-zur-gro%C3%9Fmacht-machen


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09.12.2024

Erstes Interview nach der US-Wahl : „Spätestens jetzt muss auch Scholz klar werden, dass Trump de facto bereits heute regiert“






© IMAGO/ZUMA Press Wire/IMAGO/Nbc News


tagesspiegel.de, 9. Dezember 2024, 07:46 Uhr, Von Juliane Schäuble

Der designierte US-Präsident droht mit Kürzungen der Ukrainehilfe und einem Nato-Austritt. Experten analysieren das Kalkül dahinter und wie Deutschland darauf reagieren sollte.


Es war Donald Trumps erstes TV-Interview seit der Wahl. Geführt hatte der künftige US-Präsident das Gespräch mit dem TV-Sender NBC bereits am Freitag, also vor seiner Paris-Reise zur feierlichen Wiedereröffnung der Kathedrale von Notre-Dame. Am Rande der Feierlichkeiten traf Trump mit den Präsidenten Frankreichs und der Ukraine, Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj zusammen, was als ermutigendes Signal gewertet wurde.

In dem Interview droht Trump aber erneut mit einem Austritt aus der Nato. Der Republikaner wiederholte seine Forderung, dass alle Nato-Mitgliedstaaten mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung investieren müssten, damit die USA dabeiblieben.


Wenn die Nato-Partner ihre Rechnungen bezahlten, würden die USA weiterhin ihre Rolle innerhalb des Verteidigungsbündnisses einnehmen, so Trump. Sollte das nicht passieren, würde Washington seine Unterstützung für die Nato „möglicherweise“ überdenken.


Mit Blick auf die Zukunft der Ukrainehilfen sagte Trump in dem NBC-Interview, es sei „wahrscheinlich“, dass die USA die Hilfen für das Land reduzieren würden. Auf die Frage, ob seine Regierung bei der Unterstützung für die Ukraine Einschnitte vornehmen werde, antwortete Trump: „Möglicherweise. Ja, wahrscheinlich, sicherlich.“ Die USA sind derzeit der größte finanzielle und militärische Unterstützer der Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Aggressor.


Nach seinem Gespräch mit Selenskyj in Paris hatte Trump in seinem Online-Dienst Truth Social eine „unverzügliche Waffenruhe“ gefordert und an Kiew und Moskau appelliert, Verhandlungen aufzunehmen.


„Selenskyj und die Ukraine würden gerne einen Deal machen und den Wahnsinn beenden“, erklärte Trump. Sollte der Krieg fortgeführt werden, „kann es zu etwas viel Größerem und viel Schlimmeren werden“.

Was genau Trump nach seinem Amtsantritt in vier Wochen tun beziehungsweise unterlassen wird, ist indes unklar. Der Republikaner ist bekannt dafür, erratisch zu handeln und schnell auch mal seine Meinung zu ändern, je nachdem, was ihm seiner Meinung nach nutzt. Experten können demnach nur vermuten, was sich unter der nächsten US-Regierung ändern könnte.


Der ehemalige US-General Ben Hodges sagt, er habe viele Analysen darüber gesehen, was Trump in Bezug auf die Ukraine oder die Nato tun könnte. Was bei dem Treffen mit Selenskyj in Paris genau besprochen worden sei, sei unklar. „Er traf auch kürzlich mit dem Nato-Generalsekretär in Florida zusammen, was als gutes Treffen beschrieben wurde, obwohl wir ebenfalls nicht wissen, was genau gesagt wurde.“

Ich hoffe, dass die neue Regierung nicht 75 Jahre Nato wegwerfen oder die Ukraine opfern wird.

US-Militärexperte Ben Hogdes

Hodges sagt: „Es ist noch zu früh, um zu wissen, was Präsident Trump nach seinem Amtsantritt am 20. Januar tun wird. Er wird sich in seinen ersten Tagen mehr auf innenpolitische Themen konzentrieren. Ich hoffe, dass die neue Regierung nicht 75 Jahre Nato wegwerfen oder die Ukraine opfern wird. Beides wäre eine Katastrophe für die USA, und ich erwarte nicht, dass dies geschieht.“

Auch stünden die meisten führenden Republikaner im Senat und im Repräsentantenhaus hinter der Ukraine und unterstützten die Nato. „Das wird eine große Rolle spielen“, so Hodges.

Der Politikberater Ian Bremmer sagt mit Blick auf Trumps Nato-Drohungen: „Seine Position hat sich im Vergleich zu seiner letzten Präsidentschaft nicht geändert.“ Trump sei entschlossen, Teil des Bündnisses zu bleiben, solange sich die Nato-Verbündeten ebenfalls engagieren. „Das ist ein Verhandlungspunkt, der schon einmal erfolgreich war und von dem er erwartet, dass er es wieder sein wird, insbesondere angesichts dessen, was im Umgang mit Russland auf dem Spiel steht.“

Beim Thema Ukrainehilfen, so Bremmer, erwarte der designierte US-Präsident, dass sich Europa in der Zukunft stärker engagiere. „Aber vieles davon hängt davon ab, wie ein Waffenstillstand in der Ukraine aussehen könnte und wie Russland darauf reagieren würde.“ Bisher habe sich Selenskyj deutlich konstruktiver verhalten als der russische Präsident Wladimir Putin und einen direkteren Austausch mit Trump gepflegt.


Der ehemalige Transatlantik-Beauftragte der Bundesregierung Michael Link sagte dem Tagesspiegel: „Mit seinen wiederholten Drohungen, aus der Nato auszutreten, unterstreicht Donald Trump, dass er völlig andere Vorstellung von der Nato hat als alle seine Vorgänger. Dennoch weiß er, dass die Nato ohne die USA entkernt wäre, politisch wie militärisch, konventionell wie nuklear.“

Der FDP-Außenpolitiker sieht in Trumps Aussagen zuallererst einen Aufruf an die Europäer und besonders an Deutschland, so schnell wie möglich mehr Verantwortung für den europäischen Pfeiler der Nato zu übernehmen, besonders an der Ostflanke des Bündnisses. „Spätestens jetzt muss auch Bundeskanzler Olaf Scholz klar werden, dass Trump de facto bereits heute regiert, nicht erst ab dem 20. Januar 2025.“


Link forderte Scholz auf, die Ukraine entschlossener gegen Russlands Vormarsch zu unterstützen, zum Beispiel durch die Lieferung hochwirksamer Marschflugkörper wie Taurus, um gemeinsam mit den Verbündeten Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen. „Scholz’ unabgestimmte Telefon-Diplomatie spielt Putin letztlich in die Hände“, so Link.


„Trump wird sich bald mit Putin treffen wollen. Im Sinne des Überlebens der Ukraine aber auch um Trump nicht alleine das Heft des Handelns zu überlassen, sollte Scholz jetzt aufhören, ständig Optionen auszuschließen und sich stattdessen Polen, Frankreich, Großbritannien, den Balten und den Skandinaviern anschließen, die alle auf Deutschland warten, um den Druck auf Putin zu erhöhen.“






Info: https://www.tagesspiegel.de/internationales/erstes-trump-interview-nach-der-us-wahl-spatestens-jetzt-muss-auch-scholz-klar-werden-dass-trump-de-facto-bereits-heute-regiert-12842243.html?utm_source=firefox-newtab-de-de


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Weiteres:






Info:https://www.tagesspiegel.de/internationales/sie-mussen-ihre-rechnungen-bezahlen-trump-droht-erneut-mit-us-austritt-aus-der-nato-12841322.html


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09.12.2024

"Die ultimative Beleidigung": Aufruf zu Ermittlungen gegen die korrupten Bidens

Hunters Begnadigung durch seinen Vater Joe Biden stößt auf Kritik. Der Anwalt Charlton Allen sieht in der Entscheidung einen Vertrauensbruch, der die US-Justiz ins Wanken bringe. Er fordert den neuen US-Kongress auf, das Korruptionsnetzwerk lückenlos aufzudecken.


Quelle: TASS © Ben Curtis


US-Präsident Joe Biden spricht am 3. Dezember im Nationalen Sklaverei-Museum in Angola


Charlton Allen, Jurist und oberster US-Justizaufseher der Industriekommission von North Carolina, fordert Ermittlungen gegen US-Präsident Joe Biden und dessen Sohn Hunter wegen Korruption. Der neue US-Kongress und das Justizministerium sollten konsequent gegen alle Beteiligten vorgehen, um das Korruptionsnetzwerk vollständig aufzudecken und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, erklärt Allen in einem Beitrag für das Magazin The American Thinker:


"Justizmissbrauch" – Joe Biden begnadigt seinen Sohn Hunter kurz vor dem Ende seiner Präsidentschaft





"Justizmissbrauch" – Joe Biden begnadigt seinen Sohn Hunter kurz vor dem Ende seiner Präsidentschaft





"Der neue Kongress und die neue Führung des Justizministeriums müssen weiterhin Druck ausüben, um alle Verbrechen der Beteiligten an diesem Korruptionsnetzwerk vollständig aufzuklären."

Mit Blick auf Hunter Bidens Laptopaffäre sagte Allen, dass weder Hunter noch Joe Biden noch die Geheimdienstmitarbeiter, die behaupteten, der Laptop sei russische Desinformation, sich aus der Verantwortung stehlen dürften. Joe Bidens Entscheidung, seinen Sohn zu begnadigen, diene auch dazu, seine eigenen Verbrechen zu vertuschen und das Vertrauen der Bevölkerung in das Rechtssystem des Landes völlig zu zerstören. Hunter Biden symbolisiere den "Faden", der aufzeigen könne, wie kompromittiert das US-amerikanische Establishment tatsächlich sei.

Nach all den Lügen, Vertuschungen und Manipulationen erhalte die Person im Zentrum dieses Skandals einen Freibrief, während das amerikanische Volk die Scherben eines bis zur Unkenntlichkeit deformierten Systems aufkehren müsse, so der Anwalt:

"Die Begnadigung von Hunter Biden ist die ultimative Beleidigung."

Am 1. Dezember unterzeichnete Joe Biden eine Anordnung zur Begnadigung seines Sohnes und begründete diese Entscheidung mit seiner Überzeugung, dass die Strafverfolgung gegen Hunter ungerecht sei. Donald Trump bezeichnete diesen Schritt als Missbrauch und Verletzung rechtsstaatlicher Prinzipien.

Auch der Milliardär Elon Musk kritisierte Bidens Entscheidung, Hunter zu begnadigen. Er sagte, der Vorgang stelle die Integrität der Vereinigten Staaten in Frage.

Mehr zum ThemaBegnadigung für Hunter Biden: Missbrauch der Justiz oder väterliche Liebe?


Video https://rumble.com/v5v7whn-joe-biden-begnadigt-seinen-sohn-hunter-entgegen-frherer-beteuerungen.html Dauer 0:53 min


Joe Biden begnadigt seinen Sohn Hunter – entgegen früherer Beteuerungen


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/nordamerika/228872-ultimative-beleidigung-aufruf-zu-ermittlungen-gegen-korruption-der-bidens


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09.12.2024

Mercosur-Abkommen: Nachteile für alle außer für deutsche Exportindustrie

    freedert.online, 9 Dez. 2024 14:13 Uhr

    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat das Mercosur-Abkommen abgeschlossen. Eine Analyse legt offen, wem es dient und wer benachteiligt wird. Es nutzt vor allem der deutschen Exportindustrie. Für die Arbeitnehmer in den Mercosur-Ländern und die Landwirte in der EU ist es nachteilig.


    Quelle: www.globallookpress.com © Santiago Mazzarovich


    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Abschluss des Mercosur-Freihandelsabkommens in Montevideo, Uruguay.


    In einer Analyse untersucht der Blog German-Foreign-Policy die absehbaren Auswirkungen des Mercosur-Abkommens auf die Unterzeichnerstaaten. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat in der vergangenen Woche das Abkommen abgeschlossen. Damit ist die größte Freihandelszone der Welt entstanden. 700 Millionen Menschen sollen vom Abbau von Handelsschranken und Zöllen profitieren, ist das große Versprechen. Dass alle profitieren, daran gibt es allerdings schon jetzt große Zweifel. 

    Der Blog kommt zu dem Schluss, dass für Deutschland positive Effekte zu erwarten sind, während andere EU-Länder, allen voran Frankreich, mit gravierenden Nachteilen zu rechnen haben. 

    Als Grund nennt der Blog das schon jetzt sehr unterschiedliche Handelsvolumen mit den Ländern des Mercosur.


    Bauerndemo in Berlin: "Wir werden mit immer höheren Steuern belastet"



    Bauerndemo in Berlin: "Wir werden mit immer höheren Steuern belastet"






    "Als Hauptverlierer der endgültigen Einigung auf das Abkommen gilt auf europäischer Seite Frankreich. Dessen Handelsvolumen mit dem Mercosur beläuft sich gegenwärtig auf bloß zehn Milliarden Euro; insbesondere exportiert Frankreich, anders als Deutschland, kaum Fahrzeuge in den Mercosur", schreibt der Blog. 

    Gleichzeitig setzt das Abkommen die Landwirte weiter unter Druck. Zu erwarten ist ein Preiskampf, bei dem die Produzenten in der EU unterliegen. Vor allem für Frankreich, aber auch für Österreich, Polen und Irland ist das Abkommen daher von großem Nachteil. Einen Vorteil stellt das Abkommen vor allem für große Agrarbetriebe in den Mercosur-Staaten. Aber auch dort werden kleine und mittlere Strukturen benachteiligt. Das Abkommen verstärke die Ungleichheit, ist daher ein zentraler Kritikpunkt. 

    Absehbar unter Druck kommen auch die Arbeitnehmer im Mercosur.


    Paris: Festnahmen bei Protesten gegen Mercosur-Abkommen



    Paris: Festnahmen bei Protesten gegen Mercosur-Abkommen






    "Arbeiter in Mercosur-Ländern seien daher vom Verlust von Arbeitsplätzen und von sich verschlechternden Arbeitsbedingungen bedroht. Zudem zementiere das Abkommen die ungleiche Arbeitsteilung zwischen der EU und dem Globalen Süden, indem es die Mercosur-Staaten noch stärker als bisher auf die neokoloniale Doppelrolle als Absatzmärkte der EU-Industrie und als Lieferanten von Agrarprodukten und Bodenschätzen reduziere", zitiert der Blog eine Protesterklärung von 369 Initiativen in der EU und Ländern des Mercosur. 

    Allerdings ist die abschließende Umsetzung des Abkommens noch keineswegs gesichert. In der EU braucht es eine Zustimmung im Rat. Die ist aber unsicher. Sollten sich Staaten, die eine Bevölkerungsanteil von mindestens 35 Prozent vertreten, dagegen aussprechen, wäre das Abkommen vorerst gescheitert. Dabei kommt es vor allem auf das Verhalten Italiens an. Bisher galt das Land als Befürworter. Inzwischen kippt die Stimmung. In Frankreich haben die Landwirte unterdessen zu weiteren Protesten aufgerufen. Auch für Brüssel sind Proteste angekündigt. Der Druck bleibt hoch.


    Mehr zum Thema – Frankreich: Die Bauernproteste nehmen wieder Fahrt auf


    Screenshot_2024_12_09_at_14_50_24_Mercosur_Abkommen_Nachteile_f_r_alle_au_er_f_r_deutsche_Exportindustrie_RT_DE

    Video https://rumble.com/v5wq9a8-eu-erzielt-einigung-im-mercosur-abkommen-widerstand-aus-einigen-mitgliedsta.html Dauer 4:33 min


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Info: https://freedert.online/europa/228877-mercosur-abommen-nachteile-fuer-alle


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

09.12.2024

Doctorow: Entwarnung - „No Nuclear War“: 7. Dezember im National Press Club

seniora.org, publiziert: 09. Dezember 2024,
Von Gilbert Doctorow 08.12.2024 - übernommen von gilbertdoctorow.com

Welchen Wert hat die Opposition in den USA und Europa bei der Verhinderung eines drohenden Atomkriegs? Ein Blick auf die gestern von Scott Ritter organisierte Veranstaltung im National Press Club gibt einige Antworten.

 "Letztlich liegt es in den Händen von Wladimir Putin, ob es zum Krieg kommt und ob wir überleben werden. Und bisher hat er gezeigt, dass unser Schicksal in guten Händen ist."

Vladimir Putin: "Er ist nicht unser Feind"

Die „No Nuclear War“-Veranstaltung in Washington, D.C. am 7. Dezember (dem Pearl Harbor Day in den Vereinigten Staaten) wird zweifellos von verschiedenen Internetplattformen online gestellt werden. Ich habe den folgenden Kanal von Daniel Haiphong genutzt.

Am Ende der ersten Podiumsdiskussion dieser Veranstaltung fragte der Organisator Scott Ritter die Diskussionsteilnehmer Ted Postol und Oberst Wilkerson, was sie den heutigen globalen Entscheidungsträgern, die über Krieg oder Frieden entscheiden, Tony Blinken (der Stellvertreter des senilen Joe Biden) und Wladimir Putin, sagen könnten, um sie davon zu überzeugen, nicht den gegenwärtigen Eskalationspfad einzuschlagen und uns allen einen nuklearen Schlagabtausch zu ersparen, der das menschliche Leben auf der Erde beenden würde.

Bezeichnenderweise sagte Ted Postol, es gäbe Blinken nichts zu sagen, weil er nicht zuhöre und seine wahnsinnige Politik ohne Rücksicht auf die Ansichten anderer verfolge, einschließlich der Ansichten der überwiegenden Mehrheit der Amerikaner, die am 5. November gegen weitere Kriege gestimmt haben. Bezeichnenderweise fand Colonel Wilkerson Worte, um Putin zur Mäßigung aufzurufen.

Und damit, meine Damen und Herren, kommen wir zur Frage nach dem Wert der Oppositionsbewegung in den USA gegen die aggressive Außen- und Militärpolitik des Landes, in der hochrangige Beamte öffentlich sagen, dass das Land bereit sei, in einen Atomkrieg mit Russland einzutreten und ihn zu gewinnen. Antwort: fast null.

Ich sage dies nicht aus Verzweiflung, denn ich glaube, dass es keinen solchen Krieg geben wird, sondern um darauf hinzuweisen, woher unsere Rettung, so wie sie aussehen wird, kommt: nämlich aus Moskau und nicht aus Washington oder von einer der tapferen Antikriegsversammlungen, wie sie gestern im National Press Club stattfanden. Weitere Bemerkungen von der Rednerbühne machten deutlich, dass es keinen Grund gibt, von der neuen Trump-Regierung in Washington eine vernünftigere und vorhersehbarere Entscheidungsfindung zu erwarten.

                                                                           *****

Dennoch bewundere ich den Mut, die Intelligenz und den staatsbürgerlichen Patriotismus von Ritter und denjenigen, die er als Redner zu dieser Veranstaltung eingeladen hat. Was sie vom Podium aus sagten, verdient ein möglichst breites Publikum.

Leider waren die Zuschauerzahlen auf der Plattform von Haiphong, als ich mich heute Morgen eingeschaltet habe, nicht besonders ermutigend: Nur 50.000 Aufrufe 10 Stunden nach der Veröffentlichung im Internet, was auf eine endgültige Zuschauerzahl von vielleicht 100.000 schließen lässt   – was sehr im Einklang mit den traurigen Zuschauerzahlen für das hervorragende CNN-Interview mit dem stellvertretenden russischen Außenminister Ryabkov steht, das ich gestern auf diesen Seiten besprochen habe.

Die Leser meiner veröffentlichten Artikel wissen, dass ich mich kritisch, ja sogar harsch über Scott geäußert habe, was die Unangemessenheit seiner früheren finanziellen Vereinbarungen mit dem russischen Sender RT betrifft. Sie wissen auch, dass ich mit Scotts erstem Diskussionsteilnehmer, dem emeritierten MIT-Professor Ted Postol, ernsthaftere Meinungsverschiedenheiten hatte, und zwar über seine langjährige und auch aktuelle Unterschätzung der russischen Verteidigungsleistungen, bis hin zum jüngsten Raketenangriff von Oreschnik in Dnipro.

Ich entschuldige mich nicht dafür, dass ich führende Persönlichkeiten der Opposition herausfordere, wenn ich denke, dass sie falsch liegen oder die Bewegung in Verruf bringen. Und ich zögere nicht, denselben Personen zu danken, wenn ich sehe, welch herausragende Beiträge sie zur öffentlichen Aufklärung über das kritischste Thema unserer Zeit leisten können und leisten, nämlich den eskalierenden Krieg mit Russland um die Ukraine.

Letztlich hängt unser Schicksal jedoch nicht davon ab, was die noch unbedeutenden Friedensbewegungen in den USA und Europa tun können.

Scott Ritter hatte ursprünglich geplant, am 7. Dezember eine Friedensdemonstration in den Straßen von Washington, D.C., zu organisieren. Der Grund, den er für die Umleitung seiner Bemühungen auf eine Veranstaltung des National Press Club angab, war wahrscheinlich das schlechte Wetter, das die Besucherzahl drücken und somit der von ihm angestrebten visuellen Wirkung entgegenwirken würde. Ich denke, dass er sehr klug war, den National Press Club auszuwählen, wo die Anzahl der Personen im Raum für die Informationswirkung der Veranstaltung irrelevant ist. Und seine Auswahl der Teilnehmer war brillant. In diesem Zusammenhang möchte ich Colonel Wilkerson hervorheben, der von seinen Erfahrungen als Insider auf höchster Ebene der US-Regierung in kritischen Momenten der Beziehungen der USA zu Russland berichtete, die sich auf den möglichen Ausbruch eines Atomkriegs im Laufe der Jahre auswirkten.

Letztlich liegt es in den Händen von Wladimir Putin, ob es zum Krieg kommt und ob wir überleben werden. Und bisher hat er gezeigt, dass unser Schicksal in guten Händen ist.

Vor achtzehn Monaten forderte der weithin bekannte russische Politikwissenschaftler Sergei Karaganov Präsident Putin öffentlich dazu auf, den Eskalationskreislauf zu stoppen, der seiner Meinung nach dadurch gefördert wird, dass Russland bei Provokationen ein Auge zudrückt, und irgendwo im NATO-Gebiet einen atomaren Demonstrationsschlag durchzuführen, um die Kriegstreiber im kollektiven Westen zur Vernunft zu bringen und ihnen klarzumachen, dass ein weiteres Überschreiten der roten Linien Russlands nicht toleriert wird und dass „Njet“ auch „Njet“ bedeutet. Karaganov wiederholte diesen Refrain am 7. Juni dieses Jahres auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg, wo er als Moderator während der Plenarsitzung fungierte, in der Putin die Grundsatzrede hielt und Fragen beantwortete.

Wladimir Putin wies diese Herausforderung seiner Politik der Zurückhaltung zurück und wartete den richtigen Zeitpunkt ab, um „Schock und Ehrfurcht“ zu verbreiten. Dieser Moment kam am 21. November, als Russland einen „experimentellen“ Angriff auf die riesige Militärfabrik Yuzhmash in der ukrainischen Stadt Dnipro (Dnepropetrowsk) mit seiner neuesten ballistischen Hyperschall-Mittelstreckenrakete Oreschnik durchführte.

Bald darauf behaupteten die Russen, der Angriff sei ein voller Erfolg gewesen und sie hätten die mehrstöckige Stahlbetonanlage zerstört, die zu Sowjetzeiten so konzipiert worden war, dass sie einem Atomschlag standhalten würde. Damit hätten sie die Zerstörungskraft von Oreschnik in ihrer reinsten Form gezeigt, ohne eine Nutzlast konventioneller Sprengstoffe, ganz zu schweigen von den nuklearen Sprengköpfen, die sie ebenfalls tragen kann.

Offenbar wurden diese Fakten dem Pentagon nicht ordnungsgemäß gemeldet, das in den darauffolgenden Tagen zwei weitere ATACMS-Angriffe auf die Provinz Kursk in der Russischen Föderation durchführte und damit den russischen Willen herausforderte, diesen Gräueltaten ein Ende zu setzen.

Was Moskau jedoch als Nächstes tat, scheint die dicken Schädel in Washington durchdrungen zu haben und das Verhalten der USA in Bezug auf die Ermöglichung ukrainischer Raketenangriffe tief in russisches Gebiet verändert zu haben.

Am 27. November rief der Chef des russischen Generalstabs Gerasimov seinen amerikanischen Amtskollegen Charles Brown, den Chef der Joint Chiefs of Staff, an, angeblich um Verpflichtungen zur „Konfliktvermeidung“ zu erfüllen und die Amerikaner vor den bevorstehenden russischen Marineübungen im östlichen Mittelmeer zu warnen, bei denen verschiedene Hyperschallraketen getestet werden sollten, möglicherweise auch die Oreschnik. Den Amerikanern wurde geraten, ihre Marineschiffe aus dem Gebiet der Übungen abzuziehen. Es wird allgemein angenommen, dass Gerassimow Brown direkt davor warnte, weitere ATACMS-Raketen auf russisches Territorium abzufeuern, damit amerikanische Militäreinrichtungen im Nahen Osten nicht durch russische Raketen zerstört werden.

Am nächsten Tag, dem 28. November, sagte Wladimir Putin auf seiner Pressekonferenz in Astana zum Abschluss seines zweitägigen Staatsbesuchs in Kasachstan, dass jeder weitere Raketenangriff auf russisches Territorium aus der Ukraine dazu führen würde, dass Russland seine Oreschnik auf die “ Entscheidungs-, Kommando- und Kontrollzentren der Ukraine“ einsetzen würde, was im Wesentlichen die Enthauptung des Selensky-Regimes und den Tod der hochrangigen amerikanischen und anderen NATO-Offiziere bedeuten würde, die die ukrainischen Militäroperationen von ihren unterirdischen Bunkern in Kiew, Lwiw und anderswo im Land aus leiten.

Es scheint, dass man sich in Washington zu diesem Zeitpunkt der verheerenden Zerstörungskraft der Oreschnik für die genannten Anwendungen voll bewusst war, und seitdem hat es keine weiteren Raketenangriffe mehr gegeben, auch wenn ukrainische Drohnen weiterhin Nadelstiche gegen Städte in ganz Russland fliegen, die fast alle von der russischen Luftabwehr erfolgreich vereitelt werden.

Aus den oben genannten Gründen bin ich nach wie vor ziemlich zuversichtlich, dass in den letzten Tagen der Biden-Regierung und in der Amtszeit der neuen Trump-Regierung, wer auch immer für die Militär- und Außenpolitik zuständig sein wird, ob Neokonservative mit politischer Überzeugung oder einfach nur „normale“ Patrioten, Washington jetzt das Richtige tun wird, denn es hat bis heute alles andere versucht und ist gescheitert.

Ich wünsche meinen Mitrednern in der Oppositionsbewegung gegen die von der US-Regierung betriebene Kriegstreiberei alles Gute, aber glücklicherweise müssen wir uns nicht darauf verlassen, dass sie die schlimmsten Instinkte unserer Staats- und Regierungschefs zügeln, sei es durch Treffen mit wohlgesonnenen Kongressabgeordneten, wie es Scott Ritter derzeit tut, oder durch Straßendemonstrationen. Die Vernunft wird sich durchsetzen, weil die andere Seite militärisch überlegen ist.


Quelle: Gilbertdoctorow.com

https://gilbertdoctorow.com/ - Mit freundlicher Genehmigung übernommen

Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus - Hervorhebungen und Foto von seniora.org

https://www.youtube.com/watch?v=kh_Rckp1BXI


Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/doctorow-entwarnung-no-nuclear-war-7-dezember-im-national-press-club


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

09.12.2024

Doctorow: Entwarnung - „No Nuclear War“: 7. Dezember im National Press Club

nti-spiegel.ru, ,publiziert: 09. Dezember 2024, Von Gilbert Doctorow 08.12.2024 - übernommen von gilbertdoctorow.com

Welchen Wert hat die Opposition in den USA und Europa bei der Verhinderung eines drohenden Atomkriegs? Ein Blick auf die gestern von Scott Ritter organisierte Veranstaltung im National Press Club gibt einige Antworten.

 "Letztlich liegt es in den Händen von Wladimir Putin, ob es zum Krieg kommt und ob wir überleben werden. Und bisher hat er gezeigt, dass unser Schicksal in guten Händen ist."

Vladimir Putin: "Er ist nicht unser Feind"

Die „No Nuclear War“-Veranstaltung in Washington, D.C. am 7. Dezember (dem Pearl Harbor Day in den Vereinigten Staaten) wird zweifellos von verschiedenen Internetplattformen online gestellt werden. Ich habe den folgenden Kanal von Daniel Haiphong genutzt.

Am Ende der ersten Podiumsdiskussion dieser Veranstaltung fragte der Organisator Scott Ritter die Diskussionsteilnehmer Ted Postol und Oberst Wilkerson, was sie den heutigen globalen Entscheidungsträgern, die über Krieg oder Frieden entscheiden, Tony Blinken (der Stellvertreter des senilen Joe Biden) und Wladimir Putin, sagen könnten, um sie davon zu überzeugen, nicht den gegenwärtigen Eskalationspfad einzuschlagen und uns allen einen nuklearen Schlagabtausch zu ersparen, der das menschliche Leben auf der Erde beenden würde.

Bezeichnenderweise sagte Ted Postol, es gäbe Blinken nichts zu sagen, weil er nicht zuhöre und seine wahnsinnige Politik ohne Rücksicht auf die Ansichten anderer verfolge, einschließlich der Ansichten der überwiegenden Mehrheit der Amerikaner, die am 5. November gegen weitere Kriege gestimmt haben. Bezeichnenderweise fand Colonel Wilkerson Worte, um Putin zur Mäßigung aufzurufen.

Und damit, meine Damen und Herren, kommen wir zur Frage nach dem Wert der Oppositionsbewegung in den USA gegen die aggressive Außen- und Militärpolitik des Landes, in der hochrangige Beamte öffentlich sagen, dass das Land bereit sei, in einen Atomkrieg mit Russland einzutreten und ihn zu gewinnen. Antwort: fast null.

Ich sage dies nicht aus Verzweiflung, denn ich glaube, dass es keinen solchen Krieg geben wird, sondern um darauf hinzuweisen, woher unsere Rettung, so wie sie aussehen wird, kommt: nämlich aus Moskau und nicht aus Washington oder von einer der tapferen Antikriegsversammlungen, wie sie gestern im National Press Club stattfanden. Weitere Bemerkungen von der Rednerbühne machten deutlich, dass es keinen Grund gibt, von der neuen Trump-Regierung in Washington eine vernünftigere und vorhersehbarere Entscheidungsfindung zu erwarten.

                                                                           *****

Dennoch bewundere ich den Mut, die Intelligenz und den staatsbürgerlichen Patriotismus von Ritter und denjenigen, die er als Redner zu dieser Veranstaltung eingeladen hat. Was sie vom Podium aus sagten, verdient ein möglichst breites Publikum.

Leider waren die Zuschauerzahlen auf der Plattform von Haiphong, als ich mich heute Morgen eingeschaltet habe, nicht besonders ermutigend: Nur 50.000 Aufrufe 10 Stunden nach der Veröffentlichung im Internet, was auf eine endgültige Zuschauerzahl von vielleicht 100.000 schließen lässt   – was sehr im Einklang mit den traurigen Zuschauerzahlen für das hervorragende CNN-Interview mit dem stellvertretenden russischen Außenminister Ryabkov steht, das ich gestern auf diesen Seiten besprochen habe.

Die Leser meiner veröffentlichten Artikel wissen, dass ich mich kritisch, ja sogar harsch über Scott geäußert habe, was die Unangemessenheit seiner früheren finanziellen Vereinbarungen mit dem russischen Sender RT betrifft. Sie wissen auch, dass ich mit Scotts erstem Diskussionsteilnehmer, dem emeritierten MIT-Professor Ted Postol, ernsthaftere Meinungsverschiedenheiten hatte, und zwar über seine langjährige und auch aktuelle Unterschätzung der russischen Verteidigungsleistungen, bis hin zum jüngsten Raketenangriff von Oreschnik in Dnipro.

Ich entschuldige mich nicht dafür, dass ich führende Persönlichkeiten der Opposition herausfordere, wenn ich denke, dass sie falsch liegen oder die Bewegung in Verruf bringen. Und ich zögere nicht, denselben Personen zu danken, wenn ich sehe, welch herausragende Beiträge sie zur öffentlichen Aufklärung über das kritischste Thema unserer Zeit leisten können und leisten, nämlich den eskalierenden Krieg mit Russland um die Ukraine.

Letztlich hängt unser Schicksal jedoch nicht davon ab, was die noch unbedeutenden Friedensbewegungen in den USA und Europa tun können.

Scott Ritter hatte ursprünglich geplant, am 7. Dezember eine Friedensdemonstration in den Straßen von Washington, D.C., zu organisieren. Der Grund, den er für die Umleitung seiner Bemühungen auf eine Veranstaltung des National Press Club angab, war wahrscheinlich das schlechte Wetter, das die Besucherzahl drücken und somit der von ihm angestrebten visuellen Wirkung entgegenwirken würde. Ich denke, dass er sehr klug war, den National Press Club auszuwählen, wo die Anzahl der Personen im Raum für die Informationswirkung der Veranstaltung irrelevant ist. Und seine Auswahl der Teilnehmer war brillant. In diesem Zusammenhang möchte ich Colonel Wilkerson hervorheben, der von seinen Erfahrungen als Insider auf höchster Ebene der US-Regierung in kritischen Momenten der Beziehungen der USA zu Russland berichtete, die sich auf den möglichen Ausbruch eines Atomkriegs im Laufe der Jahre auswirkten.

Letztlich liegt es in den Händen von Wladimir Putin, ob es zum Krieg kommt und ob wir überleben werden. Und bisher hat er gezeigt, dass unser Schicksal in guten Händen ist.

Vor achtzehn Monaten forderte der weithin bekannte russische Politikwissenschaftler Sergei Karaganov Präsident Putin öffentlich dazu auf, den Eskalationskreislauf zu stoppen, der seiner Meinung nach dadurch gefördert wird, dass Russland bei Provokationen ein Auge zudrückt, und irgendwo im NATO-Gebiet einen atomaren Demonstrationsschlag durchzuführen, um die Kriegstreiber im kollektiven Westen zur Vernunft zu bringen und ihnen klarzumachen, dass ein weiteres Überschreiten der roten Linien Russlands nicht toleriert wird und dass „Njet“ auch „Njet“ bedeutet. Karaganov wiederholte diesen Refrain am 7. Juni dieses Jahres auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg, wo er als Moderator während der Plenarsitzung fungierte, in der Putin die Grundsatzrede hielt und Fragen beantwortete.

Wladimir Putin wies diese Herausforderung seiner Politik der Zurückhaltung zurück und wartete den richtigen Zeitpunkt ab, um „Schock und Ehrfurcht“ zu verbreiten. Dieser Moment kam am 21. November, als Russland einen „experimentellen“ Angriff auf die riesige Militärfabrik Yuzhmash in der ukrainischen Stadt Dnipro (Dnepropetrowsk) mit seiner neuesten ballistischen Hyperschall-Mittelstreckenrakete Oreschnik durchführte.

Bald darauf behaupteten die Russen, der Angriff sei ein voller Erfolg gewesen und sie hätten die mehrstöckige Stahlbetonanlage zerstört, die zu Sowjetzeiten so konzipiert worden war, dass sie einem Atomschlag standhalten würde. Damit hätten sie die Zerstörungskraft von Oreschnik in ihrer reinsten Form gezeigt, ohne eine Nutzlast konventioneller Sprengstoffe, ganz zu schweigen von den nuklearen Sprengköpfen, die sie ebenfalls tragen kann.

Offenbar wurden diese Fakten dem Pentagon nicht ordnungsgemäß gemeldet, das in den darauffolgenden Tagen zwei weitere ATACMS-Angriffe auf die Provinz Kursk in der Russischen Föderation durchführte und damit den russischen Willen herausforderte, diesen Gräueltaten ein Ende zu setzen.

Was Moskau jedoch als Nächstes tat, scheint die dicken Schädel in Washington durchdrungen zu haben und das Verhalten der USA in Bezug auf die Ermöglichung ukrainischer Raketenangriffe tief in russisches Gebiet verändert zu haben.

Am 27. November rief der Chef des russischen Generalstabs Gerasimov seinen amerikanischen Amtskollegen Charles Brown, den Chef der Joint Chiefs of Staff, an, angeblich um Verpflichtungen zur „Konfliktvermeidung“ zu erfüllen und die Amerikaner vor den bevorstehenden russischen Marineübungen im östlichen Mittelmeer zu warnen, bei denen verschiedene Hyperschallraketen getestet werden sollten, möglicherweise auch die Oreschnik. Den Amerikanern wurde geraten, ihre Marineschiffe aus dem Gebiet der Übungen abzuziehen. Es wird allgemein angenommen, dass Gerassimow Brown direkt davor warnte, weitere ATACMS-Raketen auf russisches Territorium abzufeuern, damit amerikanische Militäreinrichtungen im Nahen Osten nicht durch russische Raketen zerstört werden.

Am nächsten Tag, dem 28. November, sagte Wladimir Putin auf seiner Pressekonferenz in Astana zum Abschluss seines zweitägigen Staatsbesuchs in Kasachstan, dass jeder weitere Raketenangriff auf russisches Territorium aus der Ukraine dazu führen würde, dass Russland seine Oreschnik auf die “ Entscheidungs-, Kommando- und Kontrollzentren der Ukraine“ einsetzen würde, was im Wesentlichen die Enthauptung des Selensky-Regimes und den Tod der hochrangigen amerikanischen und anderen NATO-Offiziere bedeuten würde, die die ukrainischen Militäroperationen von ihren unterirdischen Bunkern in Kiew, Lwiw und anderswo im Land aus leiten.

Es scheint, dass man sich in Washington zu diesem Zeitpunkt der verheerenden Zerstörungskraft der Oreschnik für die genannten Anwendungen voll bewusst war, und seitdem hat es keine weiteren Raketenangriffe mehr gegeben, auch wenn ukrainische Drohnen weiterhin Nadelstiche gegen Städte in ganz Russland fliegen, die fast alle von der russischen Luftabwehr erfolgreich vereitelt werden.

Aus den oben genannten Gründen bin ich nach wie vor ziemlich zuversichtlich, dass in den letzten Tagen der Biden-Regierung und in der Amtszeit der neuen Trump-Regierung, wer auch immer für die Militär- und Außenpolitik zuständig sein wird, ob Neokonservative mit politischer Überzeugung oder einfach nur „normale“ Patrioten, Washington jetzt das Richtige tun wird, denn es hat bis heute alles andere versucht und ist gescheitert.

Ich wünsche meinen Mitrednern in der Oppositionsbewegung gegen die von der US-Regierung betriebene Kriegstreiberei alles Gute, aber glücklicherweise müssen wir uns nicht darauf verlassen, dass sie die schlimmsten Instinkte unserer Staats- und Regierungschefs zügeln, sei es durch Treffen mit wohlgesonnenen Kongressabgeordneten, wie es Scott Ritter derzeit tut, oder durch Straßendemonstrationen. Die Vernunft wird sich durchsetzen, weil die andere Seite militärisch überlegen ist.


Quelle: Gilbertdoctorow.com

https://gilbertdoctorow.com/ - Mit freundlicher Genehmigung übernommen

Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus - Hervorhebungen und Foto von seniora.org

https://www.youtube.com/watch?v=kh_Rckp1BXI


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6515&mailid=2434

https://anti-spiegel.ru/2024/wer-in-syrien-welche-interessen-hat


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

09.12.2024

Der Fall Syriens

aus e-mail von  Irene Eckert, 9. Dezember 2024, 9:36 Uhr


Es ist das weiche Wasser in Bewegung, das mit der Zeit den harten Stein

besiegt, du verstehst, das geistig moralisch Überlegene am Ende siegt.

(frei nach Brechts Taoteking-Ballade)

Dass die teuflischen, lebenswidrigen, zerstörerischen Kräfte das letzte

Wort haben werden, kann nach dem Willen des Schöpfers allen Seins nicht

sein. Eine Schlacht ist verloren, der Kampf geht weiter.... und zwar auf

der geistigen Ebene, der Ebene der Aufklärung über die Verdrehung der

Wahrheit, wie sie gegenwärtig auf widerlichste Weise  in unseren Medien im

Sinne der Bejubelung der  "siegreichen" Rebellen,  in Wahrheit

der halsabschneiderischen Al Qaida/Al Nusra/HTS - Terroristen (mit Hilfe

des Westens, vor allem USA) gegen das einst  unter der Familie Assad lange

prosperierenden Syrien statt hat. Wir kennen die Melodie vom "Sturz des

blutigen Schlächters", vorgetragen, einst gegen Saddam Hussein, Milosevic,

Gaddafi ... die Welt  kennt auch die Folgen schon. Immerhin sind Assad (der

Augenarzt) und seine schwerkranke Frau in Moskau  in Sicherheit. Trotz

alledem, trotz Regen, Schnee und alledem, trotz der Blutspur, die unguten

Kräfte  hinterlassen, trotz der Millionen Toten,  wird am Ende doch das

Gute durch das Morgentor der Schönheit schreitend  siegen, davon bin ich

überzeugt. Von solcher Überzeugung haben sich zu allen Zeiten die

unbeugsamen Kämpfer gegen das herrschende , heute in weiten Teilen wieder

 faschischste Unrecht leiten lassen.

 Liebe Friedensfreunde, mir scheint es wichtig folgenden Beitrag zum Schutz

gegen die statt habende Gehirnwäsche zu lesen und zu verbreiten.

Danke Elke für den Link zu Thomas Röper! Ein - wie üblich  ein sehr

erhellender Artikel

*https://anti-spiegel.ru/2024/wer-in-syrien-welche-interessen-hat/

<https://anti-spiegel.ru/2024/wer-in-syrien-welche-interessen-hat/>*  Irene


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Assad wurde gestürzt

Wer in Syrien welche Interessen hat


anti-spiegel.ru, vom 8. Dezember 2024 13:21 Uhr, von Anti-Spiegel

In einem Überraschungsangriff haben Nachfolgeorganisationen von Al-Qaida und dem IS die syrische Armee in nur etwa 10 Tagen überrannt und die Kontrolle über Syrien übernommen. Wer hat in dem Land welche Interessen?


Die geopolitische Interessenlage ist in Syrien so komplex, wie wohl nur an wenigen Orten der Welt. Das zeigte sich nun bei dem Blitzkrieg, in dem die syrischen Nachfolgeorganisationen von Al-Qaida und dem IS – also Islamisten, die von westlichen Medien und Politikern gerne als „Rebellen“ oder „syrische Opposition“ bezeichnet werden – die syrische Armee in nur etwa zehn Tagen überrannt und die Macht in Syrien übernommen haben, denn dieser Blitzkrieg wäre ohne Unterstützung aus dem Ausland nicht möglich gewesen.

Auch Länder, die eigentlich Gegner sind, haben dabei entweder koordiniert zusammen gegen die syrische Regierung gearbeitet, weshalb es interessant ist, sich die Interessen der beteiligten Länder anzuschauen.


USA

Die USA haben das generelle Interesse, ihre Macht im Nahen Osten zu erhalten, weshalb sie seit dem sogenannten arabischen Frühling versuchen, Assad zu stürzen. Assad war den USA aus mehreren Gründen ein Dorn im Auge: Erstens war er ein Verbündeter des Iran, den die USA im Nahen Osten zum Feind Nummer 1 erklärt haben und zweitens beherbergte Syrien seit Jahrzehnten den einzigen russischen Marinestützpunkt im Mittelmeer, den die USA loswerden wollen, seit er eröffnet wurde. Hinzu kommt, dass ein Bruch Syriens mit dem Iran nach dem Sturz von Assad es dem Iran wesentlich schwerer machen würde, seine Verbündeten Hisbollah und Hamas gegen Israel zu unterstützen.

Als der sogenannte arabische Frühling begann, ging es auch noch um eine geplante Gaspipeline vom persischen Golf nach Europa, mit der die USA Russland schwächen wollten, indem arabisches Erdgas russischem Erdgas in Europa Konkurrenz machen sollte. Assad hatte den Bau der Pipeline durch sein Land verweigert, weil er ein Verbündeter Russlands war. Aber das Thema ist heute nicht mehr aktuell, nachdem die USA es geschafft haben, Russland weitgehend vom europäischen Gasmarkt zu verdrängen und die USA selbst dort ihr Flüssiggas verkaufen.

Um Assad zu stürzen, haben die USA damals die CIA-Operation „Timber Sycamore“ gestartet (Details dazu finden Sie hier), mit der Islamisten außerhalb Syriens bewaffnet wurden, um Assad gegen Assad zu kämpfen. Deutsche Medien haben darüber nie berichtet, sie erzählen stattdessen bis heute das Märchen von einem Volksaufstand gegen Assad, der sich angeblich zum syrischen Bürgerkrieg ausgewachsen haben soll. Im Spiegel beispielsweise gibt es nicht einen Artikel darüber, wer im Spiegel-Archiv nach „Timber Sycamore“ sucht findet 0 (in Worten Null) Artikel.

Die USA halten seit Jahren völkerrechtswidrig Teile Ostsyriens besetzt und begründen das mit der angeblichen Notwendigkeit, die dortigen Kurden zu verteidigen. In Wahrheit geht es den USA darum, die dortigen syrischen Ölquellen zu plündern und das Öl mit LKW über den Irak auszuführen. Wer das Öl kauft und wohin das Geld aus den Ölverkäufen geht, kann man nur raten, aber vermutlich geht zumindest ein Teil des Geldes in schwarze Kassen der CIA, mit denen die US-Geheimdienste Operationen durchführen können, ohne darüber im US-Parlament Rechenschaft ablegen zu müssen. So etwas hat die CIA immer wieder getan, weshalb das die naheliegendste Erklärung ist.

Die Kurden in Ostsyrien sind ein Ableger der PKK, die nicht nur in der Türkei, sondern in den meisten Staaten der Welt (darunter auch Deutschland, die EU, die NATO etc.) als Terrororganisation eingestuft ist. Das jedoch erwähnen westliche Medien nie, denn wenn sie über die US-Truppen in Syrien berichten – natürlich ohne zu erwähnen, dass die USA völkerrechtswidrig Teile Syriens besetzen -, dann wird der westlichen Öffentlichkeit erzählt, die USA würden – ganz selbstlos natürlich – die Kurden vor Erdogan und Assad schützen.

Die USA haben seit Jahrzehnten eine Tradition der Unterstützung islamistischer Terroristen, angefangen von der Unterstützung der afghanischen Mudschahidin gegen die Sowjetunion, aus denen dann die Taliban und Al-Qaida wurden. Auch wenn die USA Al-Qaida als Terrororganisation einstufen, arbeiten sie trotzdem immer wieder mit Al-Qaida zusammen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die USA in Syrien ihr Ziel erreicht haben. Assad ist gestürzt und der russische Marinestützpunkt in dem Land dürfte bald Geschichte sein. Inwieweit die USA den Blitzkrieg der islamistischen Terroristen unterstützt haben, werden wir wohl nicht so bald erfahren, aber dass sie ihn unterstützt haben, steht außer Frage.

Zum Einen haben sich die von den USA unterstützten Kurden an dem Blitzkrieg der Islamisten beteiligt und die USA haben die Kurden laut Medienberichten mit Luftangriffen unterstützt, zum anderen wurde gemeldet, dass die Islamisten von ukrainischen Spezialeinheiten in modernen Kampftechniken ausgebildet wurden. Das passt ins Bild, denn die Ukraine bildet auch in der Sahelzone im Auftrag westlicher Länder Islamisten aus, um dort gegen Regierungen zu kämpfen, die dem Westen gegenüber ungehorsam sind.


Türkei

Die Türkei strebt unter Erdogan die Rolle als führende Regionalmacht der Region an und Erdogan will sich als Retter und Schutzpatron der Moslems präsentieren. An der Versuchen, Assad nach dem sogenannten arabischen Frühling zu stürzen, war Erdogan von Beginn an beteiligt. Auch Erdogan hat dabei auf die Unterstützung von Al-Qaida und IS gesetzt. Die Tanklaster mit dem Öl aus den syrischen Ölquellen, die damals noch der IS kontrolliert hat, gingen seinerzeit über die Türkei zu ihren Käufern im Westen, und damaligen Meldungen zufolge hat Erdogans Schwiegersohn daran gut verdient.

Als Russland 2015 in den Syrienkrieg eingegriffen und den IS zusammen mit der syrischen Armee und iranischen Milizen innerhalb von zwei Jahren besiegt hat, war die letzte Zuflucht der Islamisten die syrische Region Idlib im Nordwesten der Türkei, wo sie quasi unter den Schutz der Türkei standen, was in einem Waffenstillstandsabkommen festgeschrieben wurde. Erdogan begründete diese Allianz unter anderem mit dem türkischen Wunsch, die Millionen syrischer Flüchtlinge aus der Türkei zurück nach Syrien bringen zu wollen.

Erdogan will seinen Einfluss auf Syrien aus mehreren Gründen ausdehnen. Einerseits sind da seine Träume, an die Größe des Osmanischen Reiches anzuknüpfen und die führende Regionalmacht im Nahen Osten zu werden, andererseits geht es dabei um den Kampf gegen die PKK und ihre syrische Tochterorganisation, die von den USA unterstützt wird. Um die Kurden zu bekämpfen, hat Erdogan syrische Grenzgebiete besetzt und dabei seinerzeit sogar eine militärische Konfrontation mit den US-Truppen riskiert, die Nordostsyrien besetzt halten.

Die französische Nachrichtenagentur AFP hat berichtet, dass die Islamisten bei ihrer Offensive von der Türkei nicht nur unterstützt wurden, sondern sogar ihre Befehle vom türkischen Geheimdienst bekommen haben. Und am 7. Dezember, dem Tag vor dem Sturz Assads, hat Erdogan den Islamisten viel Erfolg beim Vormarsch auf die syrische Hauptstadt Damaskus gewünscht.

Mit dem Sturz der syrischen Regierung durch von Erdogan unterstützte Islamisten hat Erdogan in der Region wahrscheinlich einige seiner Ziele erreicht und an Einfluss gewonnen, wobei man natürlich abwarten muss, wie sich die Lage in Syrien weiter entwickelt. Syrien könnte als Staat auch zerfallen, wie es in Libyen passiert. Daran hat aber niemand in der Region ein Interesse, weshalb ich die Wahrscheinlichkeit für gering halte.

Vor allem der Iran, der ebenfalls Bedeutung als Regionalmacht im Nahen Osten will, wurde durch den Sturz Assads stark geschwächt, dazu kommen wir gleich noch. Erdogan dürfte die Schwächung des Iran aber nur recht sein.


Israel

Auch Israel will seine Macht in der Region ausbauen und die aktuelle, national-faschistische israelische Regierung strebt sehr offen ein Groß-Israel an, das den Gazastreifen und das Westjordanland annektiert. Was dabei aus den dort lebenden Palästinensern wird, fragt im Westen niemand. Das Ziel der aktuellen israelischen Regierung ist offensichtlich deren Vernichtung oder Vertreibung.

Das erste Ziel Israels ist es, den Iran zu schwächen, der die Hamas in Gaza und die Hisbollah im Libanon unterstützt. Diese Unterstützung lief bisher über Syrien, was einer der Gründe dafür ist, dass der Iran Assad so stark unterstützt hat, um die Nachschubwege für die Hisbollah und die Hamas zu sichern.

Israels Ziel war der Sturz Assads, um die Nachschubwege von Hisbollah und Hamas aus dem Iran abzuschneiden. Das Ziel dürfte Israel nun erreicht haben.

Dass die Islamisten ihr Vorgehen mit Israel koordiniert haben, sieht man daran, dass der Angriff der Islamisten an dem Tag erfolgte, als Israel seinen Waffenstillstand mit der Hisbollah geschlossen und einen kleinen Grenzstreifen syrischen Gebietes besetzt hat, das an die von Israel völkerrechtswidrig besetzten Golanhöhen angrenzt. Am Tag des Sturzes von Assad die israelische Armee gemeldet, weitere Truppen dahin verlegt zu haben, um eine „Pufferzone“ zu bilden.

Israel dürfte die radikalen Islamisten, die in Syrien nun wohl die Macht übernehmen werden, keineswegs als Freunde ansehen, aber das oberste Ziel Israels war es, den Iran aus Syrien zu verdrängen, und das ist gelungen. Mit den folgenden Problemen befasst man sich eben später.

Das Beispiel zeigt die Verworrenheit der Interessen in Syrien, denn Erdogan präsentiert sich öffentlich als einer der schärfsten Kritiker Israels, wenn es um den Völkermord in Gaza geht, und fordert, die israelische Regierung wegen Völkermord vor Gericht zu stellen. Zwischen Israel und der Türkei herrscht offiziell Eiszeit.

Trotzdem haben die Türkei als Schutzmacht der Islamisten und Israel ihr Vorgehen gegen Assad offensichtlich koordiniert. Politik hat eben nichts mit Moral zu tun, sondern es geht nur um Macht. Erdogan und der israelischen Regierung war es wichtig, Assad zu stürzen, also hat man das Vorgehen in Syrien trotz aller Differenzen offensichtlich koordiniert.


Russland

Russland wollte in Syrien erstens seine Militärstützunkte erhalten, zweitens den langjährigen Verbündeten Assad stützen und drittens die Islamisten bekämpfen, weil viele der Radikalen aus moslemischen Regionen Russlands und aus ehemaligen Sowjetrepubliken nach Syrien gekommen sind. Putin sagte nach dem russischen Eingreifen in Syrien sehr offen, dass Russland diese Leute lieber in Syrien vernichtet, als darauf zu warten, dass die in Syrien siegen und dann bewaffnet und kampferfahren in ihre Heimatländer zurückkehren.

Mit dem Überraschungsangriff der Islamisten dürfte Russlands Politik in Syrien gescheitert sein und ob die neue syrische Regierung die russischen Stützpunkte weiterhin erlaubt, steht in den Sternen.

Ob Russlands Scheitern damit zusammenhängt, dass es militärisch in der Ukraine beschäftigt ist und daher keine Kraft für den Kampf Syrien hatte, wie im Westen behauptet wird, halte ich für unwahrscheinlich. Russland hat massive Luftangriffe gegen die Islamisten geflogen, aber für den Kampf am Boden war immer in erster Linie die syrische Armee zuständig. Und die ist offenbar zusammengebrochen und einfach vor dem Angriff geflohen, weshalb auch die iranischen Milizen sich aus den Kämpfen zurückgezogen haben, weil sie ohne die syrische Armee, die immer die Hauptlast der Kämpfe am Boden getragen hat, nichts ausrichten konnten.

Interessant dürfte sein, wie sich das Verhältnis zwischen Putin und Erdogan weiter entwickelt, denn Erdogan sich hat in Syrien offen gegen Russland gestellt. Noch im Sommer war die Rede davon, dass es dank russischer Vermittlung bald zu einem Treffen zwischen Assad und Erdogan und zu einer Friedenslösung in Syrien kommen könnte.

In Moskau dürfte es nun ein sehr großes Misstrauen gegenüber Erdogan geben, was sich wohl auch vor der Öffentlichkeit nicht verstecken lassen wird. Erdogan, der sich gerne als Vermittler zwischen Kiew und Moskau ins Spiel bringt, weil er sich damit rühmt, zu beiden Seiten des Ukraine-Konfliktes gute Beziehungen zu haben, dürfte aufgrund des Vertrauensverlustes, den es in Moskau nun wohl geben wird, beispielsweise als Vermittler in der Ukraine ausfallen.

Was das türkische Verhalten in Syrien für andere russisch-türkische Projekte bedeutet, bleibt abzuwarten.


Iran

Der Iran hat in seinem Kampf gegen Israel eine schwere Niederlage eingesteckt und es bleibt abzuwarten, wie er sich davon erholt. Ob er andere Wege findet, die Hisbollah und die Hamas zu unterstützen, steht in den Sternen. Genauso ist ungewiss, wie sich das auf seine Position bei der Annäherung an die arabischen Staaten auswirkt, die derzeit stattfindet.


Info: https://anti-spiegel.ru/2024/wer-in-syrien-welche-interessen-hat


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

09.12.2024

Trump: Selenskij will Waffenstillstand und Frieden

freedert.online, 9 Dez. 2024 08:42 Uhr

Nach seinem Treffen mit Wladimir Selenskij in Paris hat der designierte US-Präsident Donald Trump mitgeteilt, was der ukrainische Machthaber anstrebe. Dieser wolle angeblich einen Waffenstillstand und Frieden, sagte Trump einer US-Zeitung.


© Sarah Meyssonnier/Pool via AP


Der designierte US-Präsident Donald Trump, der französische Präsident Emmanuel Macron und der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij bei einem Treffen im Elysee-Palast in Paris, 7. Dezember 2024.


Der designierte US-Präsident Donald Trump erklärte der Zeitung New York Post, dass Wladimir Selenskij einen Waffenstillstand und Frieden wolle. Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Machthaber in Paris erklärte er, Selenskij wolle Frieden schließen. Das sei "etwas Neues". Trump wörtlich:

"Er will einen Waffenstillstand."

"Wir haben noch nicht über die Einzelheiten gesprochen. Er denkt, es ist an der Zeit."


Keine territorialen Zugeständnisse: Selenskij lehnt Trump-Friedensplan ab





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Zuvor hatte Trump mitgeteilt, dass Wladimir Selenskij und die Ukraine "gerne einen Deal machen würden" und einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen gefordert.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, Russland habe sich mit dieser Erklärung Trumps vertraut gemacht. Er betonte, dass die Bedingungen für Friedensgespräche bereits zuvor vom russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert worden seien, die Ukraine aber weiterhin den Dialog verweigere. Um einen friedlichen Weg einzuschlagen, müsse Selenskij lediglich das Dekret über das Verhandlungsverbot aufheben und die Wiederaufnahme des Dialogs "auf der Grundlage der Vereinbarungen von Istanbul und unter Berücksichtigung der vor Ort entstehenden Realitäten" anordnen, so Peskow.

Im Juni hatte der russische Präsident Wladimir Putin Initiativen für eine friedliche Beilegung des Konflikts in der Ukraine gestartet. Moskau werde nach dem Abzug der ukrainischen Truppen aus den neuen russischen Regionen unverzüglich das Feuer einstellen und seine Bereitschaft zu Verhandlungen erklären. Außerdem, so fügte der russische Staatschef hinzu, solle Kiew den Verzicht auf einen NATO-Beitritt erklären sowie eine Entmilitarisierung und Entnazifizierung durchführen und einen neutralen, bündnisfreien und atomwaffenfreien Status annehmen. Putin erwähnte in diesem Zusammenhang auch die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland.


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Info: https://freedert.online/international/228862-trump-selenskij-will-waffenstillstand-und-frieden


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09.12.2024

Merz in Kiew: CDU-Abgeordneter bekräftigt Taurus-Ultimatum an Putin

Friedrich Merz ist in Kiew. In seiner Begleitung reist der CDU-Abgeordnete Johann Wadephul. Dieser hat am Morgen in einem Interview das Taurus-Ultimatum seines Chefs an Russland bekräftigt. Der Politiker erklärte auch dass Mittel für die Bundeswehr und für Kiew "absolute Priorität" hätten.


Quelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler/dpa


"Solidaritätsbesuch": Kanzlerkandidat Merz am Montagmorgen bei seiner Ankunft in Kiew


Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist am Montagmorgen zu einem "Solidaritätsbesuch" in der Ukraine eingetroffen. Der CDU-Chef kam am Morgen in Kiew an. Erst vor einer Woche hatte Bundeskanzler Olaf Scholz die Ukraine besucht. Der Termin von Merz' Reise war aus "Sicherheitsgründen" zunächst geheim gehalten worden.


"Sicher, dass er Kanzler werden will?" – Russische Reaktionen auf Merz und sein Ultimatum




"Sicher, dass er Kanzler werden will?" – Russische Reaktionen auf Merz und sein Ultimatum






Begleitet wird der frühere Aufsichtsratsvorsitzende von Blackrock Deutschland unter anderem von dem CDU-Bundestagsabgeordneten Johann Wadephul. In einem Interview mit dem Springermedium Politico bekräftigte Wadephul mit einigem Herumeiern Merzens "Ultimatum" an Wladimir Putin, Taurus-Marschflugkörper an die Regierung in Kiew zu liefern, falls Russland weiterhin Infrastruktur in der Ukraine angreife.

Merz, so Wadephul, fahre in die Ukraine:

"Um klar zu zeigen, dass Deutschland an der Seite der Ukraine steht, auch wenn es einen Regierungswechsel gibt und auch, wenn er Kanzler wird. Das unterscheidet ihn von Scholz, der zwar auch nach Kiew gefahren ist, aber immer wieder erkennen lässt, dass seine Unterstützung für die Ukraine nicht hundertprozentig ist."

Dies sei kein Wahlkampf – anders als das, was der Bundeskanzler mache. Diesem unterstellt der CDU-Politiker, unbegründete Ängste zu schüren:

"Das, was Scholz macht, ist Wahlkampf, nämlich Ängste zu schüren, so zu tun, als wenn Merz einen Krieg riskieren würde, was falsch ist. Wir machen einfach das, was Scholz eigentlich zugesagt hat in seiner großen Zeitenwende-Rede, nämlich mit Konsequenz und Klarheit an der Seite der Ukraine stehen. Das werden wir machen, wenn Merz Bundeskanzler ist."

Auf die Frage, ob Merz in Kiew die Lieferung von Taurus versprechen werde, wollte sich Wadephul nicht festlegen:

"Er wird sagen, dass wir alles das tun, was wir tun können. Und er wird selbstverständlich sagen, dass er, in dem Zeitpunkt, wo er Bundeskanzler ist, sich genau anschauen wird, in welchem Stadium dieser Krieg ist, mögliche Friedensverhandlungen sind und was technisch möglich ist." 

Auf die Nachfrage des Interviewers, des früheren Spiegel-Redakteurs Gordon Repinski, verwies der CDU-Mann auf die langen Ausbildungszeiten für das System – obwohl nach Ansicht von Experten deutsche Soldaten für deren Einsatz nötig sind:

"Für die Taurus-Ausbildung braucht man vier Monate Zeit. Merz wird wahrscheinlich Anfang Mai Bundeskanzler sein. Dann muss man sich fragen, brauchen wir Taurus im September des nächsten Jahres noch? Wir sind grundsätzlich dafür, Merz hat sich grundsätzlich dafür ausgesprochen, Taurus zu liefern, wenn Putin diesen Aggressionskrieg insbesondere gegen die Zivilbevölkerung in Frage stellt."

Der Interviewer fragte noch einmal nach:

"Er hat gesagt, wenn ich einmal einhaken darf: Wenn Putin nicht innerhalb von 24 Stunden aufhört, Infrastruktur und Privathäuser zu bombardieren, dann wird Taurus geliefert. Steht diese Aussage?"


"Es steckt Militärstrategisches dahinter" – wahre Gründe für Verweigerung von Taurus-Lieferung




"Es steckt Militärstrategisches dahinter" – wahre Gründe für Verweigerung von Taurus-Lieferung






Wadephul bestätigte dann, nachdem er dem Bundeskanzler noch einmal "Alleingänge" vorgeworfen hatte:

"Die steht aus Merz' Perspektive. Aber wir wissen doch gar nicht, in welcher Situation der Krieg im Mai 2025 ist. Und deswegen kann man mit Antworten aus dem November 2024 im Mai 2025 vielleicht falschliegen. Das kann ich wirklich nicht vorhersagen, das wäre unseriös."

Wadephul zeigte sich auch offen für ein neues "Sondervermögen" für die Bundeswehr, also für einen Schuldenposten außerhalb des regulären Haushalts. Zunächst einmal brauche es einen Kassensturz:

"Das können wir nicht absehen, wir müssen erstmal einen Kassensturz machen. Wir brauchen in jedem Fall sehr viel Geld für die Bundeswehr. 30 Milliarden werden 2028 fehlen, und dazu müssen wir umschichten, und dazu müssen wir uns alles angucken. Aus meiner Sicht ist es absolute Priorität, die Mittel für die Bundeswehr, aber auch für die Ukraine bereitzustellen."

Ein Sondervermögen sei also nicht auszuschließen, so der Abgeordnete auf Nachfrage.


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09.12.2024

Medienbericht: Israel marschiert zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert in Syrien ein

    freedert.online, 9 Dez. 2024 07:56 Uhr

    Die israelische Armee soll in syrisches Gebiet eingedrungen sein, berichtet eine US-Zeitung. Tel Aviv befürchte, dass die Militanten die Kontrolle über Militäreinrichtungen in der Nähe der Golanhöhen übernehmen und diese gegen Israel einsetzen könnten.


    © Getty Images / Ofer Zidon / Stocktrek Images


    Symbolbild


    Wie die New York Times unter Berufung auf zwei israelische Beamte berichtet, sei die israelische Armee am Wochenende zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert in syrisches Gebiet außerhalb der Golanhöhen eingedrungen. Das Blatt schreibt:


    Das neue Gesicht der syrischen Aufständischen





    Meinung

    Das neue Gesicht der syrischen Aufständischen






    "Am Wochenende rückten israelische Bodentruppen über die entmilitarisierte Zone hinaus vor (...) und markierten damit ihr erstes offenes Eindringen in syrisches Territorium seit dem Krieg im Oktober 1973."

    Laut offiziellen Angaben befürchtet Tel Aviv, dass Mitglieder der bewaffneten syrischen Opposition die Kontrolle über Militäreinrichtungen nahe der Golanhöhen übernehmen und diese gegen Israel einsetzen könnten.

    Zuvor hatte der arabischsprachige israelische Armeesprecher Avihai Edri die Bewohner von fünf Grenzgemeinden im Süden Syriens aufgefordert, aus Sicherheitsgründen in ihren Häusern zu bleiben und nicht ins Freie zu gehen. Nach Angaben des staatlichen israelischen Rundfunks Kan besetzte die israelische Armee am Sonntag den syrischen Außenposten auf dem Berg Hermon, nachdem sich die syrische Armee von ihren Stellungen in der Pufferzone zurückgezogen hatte.

    Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hatte erklärt, dass das kurz nach dem Krieg im Jahr 1973 mit Damaskus geschlossene Abkommen über den Rückzug von den Golanhöhen nicht mehr gültig sei, da das syrische Militär seine Stellungen aufgegeben habe. Folglich sei die israelische Armee angewiesen worden, das Grenzgebiet und die es kontrollierenden Stellungen zu besetzen.

    Angesichts des Sturzes von Präsident Bashar al-Assad in Syrien und der Einnahme großer Teile des Landes durch bewaffnete Oppositionskräfte verstärkt Israel aktiv seine Verteidigungsanlagen auf den Golanhöhen.

    Mitglieder der bewaffneten Opposition in Syrien gaben am Sonntag bekannt, dass sie die Kontrolle über das Land übernommen hätten. Der syrische Ministerpräsident Mohammed Ghazi al-Jalali erklärte, er habe mit mehreren im Land verbliebenen Ministern Kontakt zur Oppositionsführung aufgenommen.


    Syrische Rebellen nähern sich russischen Stützpunkten in Tartus und Hmeimim





    Syrische Rebellen nähern sich russischen Stützpunkten in Tartus und Hmeimim






    Das russische Außenministerium teilte mit, dass der syrische Präsident Baschar al-Assad nach Gesprächen mit einer Reihe von Konfliktparteien beschlossen habe, zurückzutreten und das Land zu verlassen, wobei er eine friedliche Machtübergabe anordnete. Russland sei nicht an den Gesprächen beteiligt gewesen.

    Später erklärte eine Quelle im Kreml gegenüber RIA Nowosti, dass Assad und seine Familienmitglieder in Moskau angekommen seien. Russland habe der Familie aus humanitären Gründen Asyl gewährt. Die Quelle merkte auch an, dass Moskau in Kontakt mit Vertretern der bewaffneten syrischen Opposition stehe, deren Führer die Sicherheit der russischen Militärstützpunkte und diplomatischen Einrichtungen in Syrien garantiert hätten.

    Die Golanhöhen gehörten bis 1967 zu Syrien. Während des Sechstagekriegs besetzten israelische Truppen das Gebiet. Nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 schlossen die Parteien ein Waffenstillstands- und Rückzugsabkommen. Im Jahr 1974 kamen UN-Friedensposten in die Region.


    Mehr zum ThemaBericht: Baschar al-Assad ist in Moskau eingetroffen


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Info: https://freedert.online/der-nahe-osten/228858-medienbericht-israel-marschiert-syrien-ein


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