09.12.2024

Umbruch in Syrien – syrische Stimmen aus der letzten Woche

nachdenkseiten.de, 08. Dezember 2024 um 14:58 Ein Artikel von Karin Leukefeld

Seit Kampfverbände unter der Führung von Hay’at Tahrir al-Scham (HTS) am 27. November 2024 aus Idlib ihren großen Überfall auf Syrien begannen, rätselten Syrier in Stadt und Land, wie dieser erneute Angriff für sie ausgehen werde. Nach zehn Tagen deutet alles darauf hin, dass Syrien ein großer Umbruch bevorsteht. Doch anders als die Dschihadisten, die auf ihren Autos und Motorrädern durchs Land fahren, Videos von sich und Unterstützern drehen, Statuen stürzen, Fahnen schwenken und verkünden: „Die Küste gehört uns“, fragen sich die Syrer, was aus ihnen, ihren Kindern und ihrem Lebenswerk werden soll. Gefängnisse werden geöffnet, und neben politischen Gefangenen, die sich über die plötzliche Freiheit freuen und auf die Suche nach ihren Familien machen werden, strömen nun auch Drogendealer, Mörder und Diebe ins Land. Armee und Polizei haben sich zurückgezogen, die Preise für Lebensmittel haben sich vervielfacht, die Bevölkerung ist schutzlos sich selbst überlassen.

Während New York Times und CNN, die Nachrichtenagenturen AP, Reuters, AFP und DPA, ARD und BBC der Öffentlichkeit Bilder des Vormarsches der Kämpfer, Interviews mit HTS-Anführer Abu Mohamed al Abu Mohamed al Abu Mohamed al Jolani und erfreuten Bewohnern der Stadt Aleppo zeigen, versuchen Tausende zu fliehen. Andere ziehen sich in ihre Wohnungen zurück und warten.

Es folgen einige Syrien-Korrespondenzen der Autorin, teilweise aus telefonischen Gesprächen, die zwischen dem 2. und 8. Dezember stattfanden. Alle Personen sind der Autorin persönlich seit vielen Jahren bekannt. Die Namen werden nicht genannt oder verändert.


Aleppo

„Ich bin zu Hause mit meiner Frau, meiner Schwester und Brüdern. Die Straße von und nach Aleppo ist blockiert. Bisher sind wir sicher. Betet für uns“, schreibt ein Arzt aus Aleppo. Er musste seine private Klinik schließen, weil das Personal aus Angst zu Hause blieb. „Die Situation ist nicht gut, voller Spannung und Angst“, schreibt der Arzt einen Tag später. „Wir verstehen nicht, was geschieht, und es gibt jeden Tag so viele widersprüchliche Informationen. Alles entwickelt und verändert sich sehr schnell.” In einer weiteren Nachricht am 7. Dezember heißt es: „Vor drei Tagen trat ein neuer Verantwortlicher für das Gesundheitswesen in Aleppo auf und hat erklärt, man werde nun alles besser machen. Und dann heißt es, dass wir alle innerhalb eines Monats unser Geld, unsere syrischen Pfund in US-Dollar oder in Türkische Lira umtauschen müssen. Sie verkaufen hier jetzt Mobiltelefone und Sim-Karten von türkischen Mobilfunkgesellschaften. Es gibt Turkcell oder Syriaphone.“ Auf die Frage, ob Aleppo jetzt eine türkische Stadt werden solle, antwortet der Arzt: „Das ist gut möglich.“


Sfireh

Viele der Fliehenden aus Aleppo stranden in Sfireh, einem Ort südöstlich der Handelsmetropole. Dort hoffen sie auf eine Transportmöglichkeit über Khanaser nach Hama und weiter nach Damaskus. Das Militär versucht, den Transport zu organisieren, doch es dauert für manche einige lange Tage, bis sie weiterkommen.

Abu S. ist einer, der sich auf den Weg gemacht hat. Er berichtet von vielen Drohnen, die von den angreifenden Kampfgruppen eingesetzt werden. „Viele, viele Drohnen, sie fliegen sehr tief und treffen ihre Ziele präzise“, berichtet er. In Videoaufnahmen unbekannter Herkunft sind Shaheen-Drohnen zu sehen, eine jordanische Drohne, die lasergelenkte Raketen abschießt. Die Waffe wurde auf der Rüstungsmesse SOFEX 2024 erstmals gezeigt und soll unbestätigten Berichten zufolge den dschihadistischen Kampfverbänden von ukrainischen Ausbildern mitgebracht worden sein.

Abu S. berichtet von vielen syrischen Soldaten, die sich zu Fuß auf den Weg nach Hause gemacht hätten. Sie seien entlang der Straße nach Khanaser und weiter Richtung Hama gelaufen. Auch Schäfer mit ihren Herden seien auf der Flucht gewesen, eine ganze Region sei geflohen. Es gäbe keine öffentliche Erklärung, das verunsichere alle, so Abu S. Die Leute seien ratlos. Er sei inzwischen in Damaskus angekommen. Doch schon am nächsten Morgen seien die Stadtteile Mezzeh und Kfar Souseh von Israel bombardiert worden. „Sie arbeiten zusammen“, ist Abu S. überzeugt. „Schon den Beginn des Krieges hat Israel damals unterstützt mit seinen ständigen Angriffen auf uns.“ Uns, sagt er, und meint Syrien. Nach seinem Eindruck seien die meisten der Angreifer Syrer, berichtet Abu S. Er frage sich, warum die Russen nichts unternommen hätten. Ihm bliebe nichts als „warten und sehen, was wird“.


Skelbieh

Eine Bekannte berichtet von ihren Angehörigen, die seit Generationen in Skelbieh, einem christlichen Ort im Süden der Al Ghab-Ebene leben. „Skelbieh ist jetzt wohl in der Hand der Islamisten“, schreibt sie und schickt ein kurzes Video mit, in dem brennende Fahrzeuge zu sehen sind. „Es zerreißt mir das Herz, aber es heißt, unsere Familie konnte die Stadt verlassen.“ Später schreibt sie, angeblich sei „ganz Skelbieh auf der Flucht“, und eine junge Verwandte, die (über soziale Medien) „sonst nur über Party und hippe Sachen gepostet“ habe, „postet jetzt Gebete“. Tage später schließlich folgt die Nachricht, „immerhin weiß ich jetzt, dass die mir Nahestehenden wohl vorläufig in Sicherheit sind. Einige in Damaskus, andere in Mashta al Hilu. Dorthin ist J. geflohen, die Du auch mal in Skelbieh besucht hattest. Aber wie das weitergeht???! Traurige Zeiten.“


Damaskus

Eine Geschäftsfrau aus Damaskus berichtet, dass die syrische Armee versuche, die Bevölkerung mit Textnachrichten auf die Mobiltelefone zu beruhigen. „Sie schreiben, dass sie vor Homs eine Verteidigungslinie aufgezogen habe, die Bevölkerung solle die falschen Nachrichten, die über soziale Medien verbreitet werden, nicht glauben.“ Es heiße, die Orte Telbise und Rastan seien unter Kontrolle und die Armee habe einen Ring um die Stadt Hama gezogen. Sie selbst wisse nicht, was sie glauben solle, sagt die Geschäftsfrau. Rastan und Telbise sind zwei Orte an der Autobahn zwischen Homs und Hama, die seit Beginn des Krieges 2011 Hochburgen der bewaffneten Opposition gewesen waren. 2015/16 zogen sich die Kämpfer von dort zurück Richtung Idlib. „Ich sitze zu Hause und warte ab,“ berichtet die Geschäftsfrau. Am Mittag habe das italienische Fernsehen berichtet, Israel sei von den besetzten syrischen Golanhöhen nach Syrien einmarschiert. Später habe sich diese Meldung als falsch herausgestellt.


Damaskus

G., der früher mit Journalisten gearbeitet hat, telefoniert ununterbrochen mit Freunden und Kollegen im ganzen Land, wie er sagt. Er verfolge Al Arabiya, Al Jazeera, das Fernsehen der syrischen Opposition und das offizielle syrische Fernsehen. Er frage sich, ob die Armee einen Plan habe? Alle hätten Angst und seien verunsichert, weil es keine offiziellen Informationen gebe. Ein Kollege habe seinen kranken Vater geholt und sei in ein Hotel gezogen. Christen, Alawiten, Schiiten – sie alle hätten Angst. Während des Gesprächs unterbricht er kurz, um eine neue Nachricht zu lesen. „Israel hat wieder die libanesischen Grenzübergänge Joussia und Arida bombardiert“, berichtet er dann. Sie waren gerade vor zwei Tagen nach der Instandsetzung nach israelischem Bombardement wieder in Betrieb genommen worden. „Die Menschen haben Hunger“, sagt G. „Es gibt kein Brot, Benzin ist extrem teuer geworden. In Aleppo verkaufen die Dschihadisten Kochgas für 250.000 Syrische Pfund pro Flasche. Vorher kostete sie 150.000.” Er selbst versuche, stark zu sein, um seine Familie zu versorgen und zu beruhigen. „Das hat für mich Priorität. Auf alles andere haben wir keinen Einfluß.“


Jdeidet Artuz

M. ist zu Hause bei seiner Familie. Seit einer Woche sei er nicht zur Arbeit gegangen, weil er krank sei, berichtet er am Telefon. Er sei wegen starker Gewichtsabnahme zu einem Arzt gegangen, der eine Röntgenuntersuchung angeordnet habe. Die habe einen Tumor ergeben, und es sei eine Biopsie gemacht worden. Nun warte er auf das Ergebnis. Es sei kalt, berichtet M. In seinem Ort gibt es alle fünf Stunden eine Stunde Strom. Die dauere manchmal aber nur 45 Minuten, fügt er hinzu. Er habe noch aus dem letzten Winter etwas Heizöl, sie hätten noch wenig Kochgas übrig, auf dem Markt sei kein Gas zu finden. „Uns geht es gut“, sagt M. „Unsere Familie ist zusammen. Wir warten ab.“


Deraa

N. aus einem Ort im Hauran in der Provinz Deraa, südlich von Damaskus, berichtet von Unruhen in Deraa und in Sweida, der Hauptstadt der gleichnamigen, von Drusen bewohnten Provinz. In Sweida hätten Leute das Büro des Gouverneurs gestürmt und angezündet. Vertreter der syrischen Regierung und Soldaten der Armee seien nach Damaskus geflohen. Die Kämpfer in Deraa – sie nennen sich „Revolution des Hauran“ – hätten den Grenzübergang nach Jordanien übernommen. Jordanien habe die Grenze geschlossen. Sie seien weit in Richtung Damaskus vorgerückt. Auch in ihr Dorf seien sie einmarschiert, so N. „Vielleicht, weil wir Christen sind, haben sie uns in Ruhe gelassen“, so N. Alle Familien seien in ihren Häusern geblieben. „Dann haben sie nur ein paar Fotos und Video gemacht und sind wieder abgezogen.“


Damaskus

In den frühen Morgenstunden des 8. Dezember 2024 erreichen die Kampfverbände Damaskus. Ohne aufgehalten zu werden, besetzen sie Militärbasen und öffentliche Gebäude, das syrische Fernsehen und Radio. Sie werfen Statuen des früheren Präsidenten Hafez al Assad um, wie auf Videoclips zu sehen ist. Auf den Straßen wird geschossen, doch Berichten zufolge sollen es „Freudenschüsse“ sein. Die meisten Menschen bleiben in ihren Wohnungen, keiner der Gesprächspartner der Autorin macht in dieser Nacht ein Auge zu.

Am Morgen heißt es, Präsident Bashar al Assad habe das Land verlassen. Ministerpräsident Mohammad Ghazi al-Jalali, der erst seit Kurzem im Amt ist, teilt über seinen YouTube-Kanal mit, dass er in Damaskus in seinem Büro sei und bleibe. Er werde die Geschäfte führen, bis eine „ordentliche Übergabe der Regierung“ erfolge. Eine gemeinsame Erklärung von Russland, Iran, Türkei, Saudi-Arabien, Jordanien, Ägypten, Katar fordert einen geordneten politischen Übergang in Syrien. Die Vereinigten Arabischen Emirate fordern die „nichtstaatlichen Akteure“ (Kampfgruppen) auf, die Situation in Syrien nicht auszunutzen. Israel soll mit Truppen in Qunaitra auf den syrischen Golanhöhen einmarschiert sein. Russland erklärt, Bashar al Assad habe „nach Verhandlungen“ den Übergang in Syrien eingeleitet und angeordnet, dass dieser friedlich verlaufen müsse. Von den Kampfverbänden ist zu hören, „die Revolution“ sei „aus der Phase des Kampfes zum Sturz des Assad-Regimes in die Phase des Kampfes übergetreten, Syrien zusammen wieder aufzubauen“, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Aus einem Reuters-Bericht wird bekannt, dass Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate seit Langem mit den USA darüber verhandelt haben, die Sanktionen gegen Syrien, das „Caesar Gesetz“ aufzuheben, damit sie in dem vom Krieg zerstörten Land investieren und aufbauen können. Der Präsident geht, die Regierung ordnet den Übergang, dann beginnt die Bonanza des Wiederaufbaus, sagt einer der Gesprächspartner der Autorin. „War das der Plan? Und wir Syrer werden mit Arbeit und einem Einkommen belohnt. Wir werden ihre Sklaven.“

In der Altstadt von Damaskus gehen die ersten der Gesprächspartner der Autorin an diesem 8. Dezember gegen Mittag hinaus, um ihre Umgebung zu inspizieren. Die Läden sind geschlossen, Kioske geplündert, die Polizeistation am Thomastor ist verwüstet. Die Polizeifahrzeuge stehen verbeult und mit zerschlagenen oder zerschossenen Scheiben. G. fragt sich, wie es weitergehen wird. Er habe Respekt vor Assad, der immer unter Druck von allen Seiten gestanden habe. „Er hat angeordnet, dass nicht gekämpft wird, um ein Blutvergießen zu vermeiden. Er wollte verhindern, dass das Land in Flammen aufgeht.“


Titelbild: © pri


Rubriken: Innere Sicherheit Länderberichte Militäreinsätze/Kriege


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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

09.12.2024

Polit-Theater um Macrons Kirchen-Gipfel

lostineu.eu, 9. Dezember 2024

Zur feierlichen Wiederöffnung von Notre Dame de Paris hat Präsident Macron seinen Freund Selenskyj und Noch-nicht Präsident Trump geladen. Doch Scholz und von der Leyen fehlten – warum nur?

Über diese, weiß Gott nicht “kriegsentscheidende” Frage haben sich Berlin und Brüssel den ganzen Sonntag lang den Mund zerrissen.

Dass Kanzler Scholz nicht kam, sei ein Zeichen der deutsch-französischen Entfremdung, wenn nicht seines Bedeutungsverlustes, hieß es in Berlin.

Dass Kommissionschefin von der Leyen fehlte, sei unverständlich, denn sie hatte ihre Reise doch angekündigt, so der Schnack in Brüssel.

Die Kaffeesatzleserei zeigt, wie sehr Macrons (wie immer bombastisch inszeniertes) Polit-Theater die Geister vernebelt.

Von der Leyen kam nicht, weil sie sich mit Macron über den Mercosur-Deal verkracht hat – das ist doch offensichtlich.

Und Scholz fehlte, weil nur Staatschefs eingeladen waren. Bundespräsident Steinmeier war denn auch in Paris, saß allerdings in der zweiten Reihe.

So what? Haben sie irgendwas verpasst, nur weil Macrons Freund Selenskyj und Noch-nicht Präsident Trump da waren?

Das angeblich so wichtige “Friedensgespräch” zu Notre Dame hat keine greifbaren Ergebnisse gebracht.

Die größte “Erkenntnis” des Kirchen-Gipfels war, dass US-Präsident Biden tatsächlich schon eine “lame duck” ist.

Er war nämlich nicht in Paris und wurde auch nicht vermisst – obwohl er mal eben fast eine Mrd. Dollar für die Ukraine freigab…

2 Comments

  1. Arthur Dent
    9. Dezember 2024 @ 11:28

    Frankreich fehlt vor allem ein kräftiger Tritt in den Hi… .
    Wir werden für dessen Staatsschuldenkrise nämlich alle wieder kräftig zur Kasse gebeten. Vor allem Deutschland als größter Nettozahler der EU und leidlich geringer Staatsverschuldung. Entweder in Form einer Transfer-
    und Schuldenunion oder durch Stillschweigen bei den Interventionen der EZB zugunsten Frankreichs. Merke: Wer in einer Schulden-Union spart, ist der Dumme.
    Mit der D-Mark wäre uns das nicht passiert.

Reply

  • Michael
    9. Dezember 2024 @ 07:35

    Steinmeier saß in der zweiten Reihe? Hātte ein Stehplatz nicht gereicht?


  • Info: https://lostineu.eu/polit-theater-um-paris-feier/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


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    Weiteres:




    Update Syrien: Von der Leyen fährt Kallas in die Parade


    lostineu.eu, vom 8. Dezember 2024

    Eigentlich soll die neue Außenbeauftragte Kallas für die EU sprechen. Doch zum Umsturz in Syrien hat sie lange geschwiegen. Und kaum dass sie sich berappelt, fährt ihr Kommissionschefin von der Leyen in die Parade. “Europa ist bereit, die Wahrung der nationalen Einheit und den Wiederaufbau eines syrischen Staates zu unterstützen, der alle Minderheiten schützt”, erklärte sie. Davon war bei Kallas keine Rede. Die neue “Chefdiplomatin” fand erst keine Worte, dann äußerte sie vor allem Schadenfreude. Nun dürfte sie sich ärgern – denn ihre deutsche Chefin zeigt mal wieder, wo der Hammer hängt… Siehe auch Umsturz in Syrien: Kallas fehlen die Worte

    5 Comments

    1. Reykjavik
      9. Dezember 2024 @ 07:58

      Besorgniserregend, wie sich die EU ihre „Partner“ immer wieder schönguckt. Während man in der Ukraine auf ein korruptes Oligarchenregime mit einem inzwischen illegitimen Präsidenten setzt, werden in Syrien Dschihadisten zu Heilsbringern erklärt. Welche Art von Staatlichkeit erwartet man von Islamisten? Oder gehört die Errichtung von Kalifaten inzwischen auch zu den unterstützungswürdigen Projekten der EU? Kalifat als Vorstufe der Demokratie und Rechtstaatlichkeit…Und wie ändern wir den Narrativ, wenn uns demnächst die ersten Auspeitschungs-, Steinigungs- oder Enthauptungsberichte erreichen und wenn es nicht mehr verschwiegen werden kann, dass jetzt schon Zehntausende vor den Islamisten fliehen?

    Reply

    • Michael
      9. Dezember 2024 @ 10:11

      Apropos Reykjavik: es bildet sich gerade eine neue Regierung in Reykjavik die (wieder einmal) Verhandlungen einer EU Mitgliedschaft anvisiert: in vollster Unterstūtzung des bellicosen Kurses von UvdL, Kallas, und Konsorten!
      Ihre Fragen werden – wie nicht anders zu erwarten – nicht beantwortet: die Geltung von westlicher Doppelmoral und doppelten Standards wird nicht in Frage gestellt!

      Reply

  • european
    9. Dezember 2024 @ 07:34

    Kleine Notiz am Rande. Bei dem Milizenanfuehrer und „Syrien-Befreier“ Al-Dschaulani handelt es sich um einen vom FBI gesuchten Massenmörder auf den aktuell noch ein Kopfgeld von 10 Mio US-Dollar ausgesetzt ist.

    https://www.fbi.gov/contact-us/field-offices/washingtondc/news/press-releases/up-to-10-million-reward-offered-for-information-on-the-leader-of-the-al-nusrah-front

    Multipolar schreibt dazu:

    „Denn der niedliche „Milizenführer“ ist nicht irgendein Islamist, sondern der Kopf der al-Qaida-Nachfolgeorganisation al-Nusra-Front, die wiederum der Vorläufer des Islamischen Staats ist. Muhammad al-Jolani ist ein Massenmörder, der in den letzten 15 Jahren Tausende von religiös motivierten Morden angeordnet und ausgeführt hat.“

    https://x.com/Your_Tweety/status/1865799786038763541

    Vielleicht ist auch deshalb die Freude der Frauen so auffällig verhalten und selten zu sehen.

    Reply

  • european
    8. Dezember 2024 @ 21:32

    Ich hab nun noch keine Bilder der Freude des Volkes in Syrien gesehen. Von dort sieht man, wenn überhaupt, nur Bilder von vermummten Männern mit Maschinengewehren, die Allahu Akbar schreien. Auf den Bildern aus Deutschland und Europa, wo “DIE Syrer” den Sturz Assads und die Machtübernahme von Al-Dschaulani feiern, muss man Frauen mit der Lupe suchen. Egal aus welcher Stadt die Bilder kommen, die Freude ist männlich. Könnte daran liegen, dass die Scharia eingeführt wird.

    Wir, der Wertewesten, haben ja die “Rebellen” unterstützt. Das ging so weit, dass wir gezögert haben, den Assad-Teil nach dem Erdbeben zu unterstützen. Es gab ja schließlich Sanktionen und da stört so ein Erdbeben. Man kann doch nicht einfach so menschlich sein.

    “We came, we saw, he died” freute sich seinerzeit Hillary Clinton über den Tod Gaddafi’s. Seit dem versinkt das Land im Chaos und die EU buttert Millionen Euro in diesen Sumpf, damit die Menschen ja nicht übers Wasser kommen. Wir unterstützen damit Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Menschenhandel, Sklaventum, Mord und Totschlag.
    In Afghanistan sieht unsere Bilanz auch nicht besser aus. Pauschalasyl für Frauen, wenn sie denn das Geld und einen Pass haben um überhaupt das Land verlassen zu können.

    Karin Leukefeld berichtet auf den Nachdenkseiten von den Reaktionen der syrischen Bürger und da überwiegt die Angst. Sie berichtet von Menschen auf der Flucht vor den Islamisten.
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=125897

    Michael Lüders hat das übrigens mehrfach berichtet. Im Zweifel zogen die Bürger Assad vor, weil sie wussten, dass die Rebellen noch schlimmer sind.

    Reply

    • Michael
      8. Dezember 2024 @ 22:00

      Richtig. Regime change der besonderen Art. Lybien läßt grūssen. Noch ist HTS als terroristische Organisation eingestuft und auf Abu Muhammad al-Julani ist ein Kopfgeld von 10 Millionen USD ausgeschrieben.



  • Info: https://lostineu.eu/update-syrien-von-der-leyen-faehrt-kallas-in-die-parade/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Umsturz in Syrien: Kallas fehlen die Worte


    lostineu.eu, vom 8. Dezember 2024

    Es war der erste außenpolitische Test für die neue EU-Kommission: der Umsturz in Syrien und seine möglichen Folgen für EUropa. Die neue Außenbeauftragte hat ihn nicht bestanden.

    In Syrien wird Geschichte geschrieben. Islamistische Kämpfer und andere Regime-Gegner ziehen vom Norden, offensichtlich mit Rückendeckung der Türkei, durch das Land und stürzen Machthaber Assad.

    Assads “Schutzmächte” Iran und Russland sehen tatenlos zu und erleiden eine enorme taktische, wenn nicht strategische Niederlage. Derweil ist Israel in Lauerstellung gegangen; die Armee könnte jederzeit intervenieren.

    Und was macht die EU? Tagelang unternimmt sie gar nichts – Schweigen im Walde. Und dann, kurz vor dem historischen Umsturz, kommt diese magere Erklärung der neuen EU-Außenbeauftragten Kallas:

    The European Union is closely monitoring the fast-moving and volatile situation in Syria. With fighting between armed groups escalating throughout the country, we urge all parties to protect civilians and ensure the safety of humanitarian aid workers.

    We reiterate our call for a political solution consistent with UN Security Council Resolution 2254.

    Zu gut deutsch: Wir beobachten die Lage. Zum Vorgehen unserer “Freunde” Türkei und Israel wollen wir uns nicht äußern. Zum Vormarsch der (plötzlich westlich gewendeten) Islamisten fehlen uns die Worte.

    Immerhin reichte sie dann heute (Sonntag) noch dies nach:

    The end of Assad’s dictatorship is a positive and long-awaited development. It also shows the weakness of Assad’s backers, Russia and Iran.

    Our priority is to ensure security in the region. I will work with all the constructive partners, in Syria and in the region.

    — Kaja Kallas (@kajakallas) December 8, 2024

    Aber viel mehr als Schadenfreude kommt da nicht zum Ausdruck. Erneut fehlt jedes Wort zu den neuen, islamistischen Herrschern. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht. Wird die EU den USA folgen, der Türkei, oder Israel?

    Oder wird sie doch noch eine eigene Haltung entwickeln, wie dies einer “geopolitischen Kommission” anstünde? Bisher ist davon nichts zu sehen. Dabei droht eine neue Flüchtlingswelle; sie würde EUropa treffen, wie üblich…

    Mehr zu Syrien hier, zu Kallas hier. Siehe auch Update Syrien: Von der Leyen fährt Kallas in die Parade

    P.S. Wenn das neue Regime hingegen sog. “westliche Standards” erfüllen sollte, stünde der Rückkehr der syrischen Flüchtlinge nichts mehr im Wege. Was sagt eigentlich die deutsche Bundesregierung?

    7 Comments

    1. Armin Christ
      9. Dezember 2024 @ 10:33

      „Der Westen“ hat seine islamistischen Höllenhunde losgelassen.

    Reply

  • Helmut Höft
    9. Dezember 2024 @ 08:07

    „In Syrien wird Geschichte geschrieben.“ Huch, ich dachte „Geschichte schreiben“ war Afghanistan?

    Btw.: Das ist ja nix Neues, die Geheimdienste haben das alles schon längst gewusst, die wissen nämlich alles!

    Reply

  • Monika
    8. Dezember 2024 @ 16:47

    …Wenn das neue Regime hingegen westliche Standards erfüllen sollte…
    welche westlichen “Standards”? US-Standard a la Taliban in Afghanistan? “gegen Russland”gepäppelt, dann im war on terror nach 2021 verraten und die westliche Freiheit am Hindukusch verteidigt, um erst die “Mutter aller nichtnuklearen Bomben in Afghanistan abzuwerfen und dann, irgendwann entnervt, die Brocken einfach hinzuwerfen, um erneut die Taliban, diesmal nicht mehr unterstützt -oder vielleicht doch wieder unterstützt- an die Macht zu bringen?
    Oder Standards a la Türkei, je nach kurzfristiger Laune strategisch jedermanns Mädchen, das die Kurden im eigenen Land unterjocht und in deren nichttürkischen Siedlungsgebieten bombardiert, straflos, sowohl NATO-Partner als auch die EU und ebensowenig die USA fallen den Türken da in den Arm, nicht einmal sagen tun sie etwas dazu…
    oder Standards a la Treu-Deutschland: ich sage nur Staatsräson…
    oder Standards a la Francais, auch nicht ohne “Charme” wenn man sich die Afrika -“Politik” der grande nation anschaut…
    oder gar Standards a la völkermordende Regierung in Israel (ok ist nicht europäisch)
    oder reichen schon ukrainische Standards, müssten ja eigentlich, wenn die Ukraine sogar den EU-Beitritt angedienert bekommt, trotz Regierungsbeteiligung zu tiefst nazistischen Klüngels samt Krieg und Korruption bis auf den letzten Blutstropfen der Ukrainer…
    Solche “Standards” erfüllt der HansDampf in allen radikal-islamischen Rebellengruppen Abu Muhammad al-Dschaulani, oder wie der Mann sich gerade nennen mag, auf jeden Fall.
    Bin also gespannt, wie es die Bundesregierung mit den Kriegsflüchtlingen aus Syrien “halten wird”.

    Aber dabei immer schön “woke bleiben” und hochmoralische Reden schwingen! Die Haltungsnoten zählen, es ist Wahlkampf in Deutschland…

    Reply

    • Helmut Höft
      9. Dezember 2024 @ 08:18

      @Monika
      „welche westlichen “Standards”?“ *lol* und: FACK!

      @european
      Soisses, man wird’s abwarten müssen bevor man Purzelbäume schlägt.

      Reply

  • Guido B.
    8. Dezember 2024 @ 14:13

    Die geopolitische Mission der EU lässt sich auf einen Satz reduzieren: Alles tun und unterstützen, was Russland und China schadet. Darum wurde Kallas in die Kommission bestellt. Die Äusserungen Kallas’ werden an vorhersehbarer Langeweile nicht zu überbieten sein.

    Reply

  • european
    8. Dezember 2024 @ 12:08

    Interessant ist der Anführer der islamistischen “Rebellen” – Abu Muhammad al-Dschaulani, der auf Wikipedia als tief religiöser Kämpfer beschrieben wird, der in Syrien die Scharia einführen will – was auch sonst ???? . Er hat eine durchaus abwechslungsreiche Vita, in der er auch als Untergruppenführer von Al Qaida gedient hat.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Abu_Muhammad_al-Dschaulani

    Unsere westlichen Politiker und Medien jubeln etwas von Freiheit und Demokratie. Wer jedoch genau hinsieht und sich aktuelle Podcasts von Michael Lüders oder ältere Interviews mit Peter Scholl-Latour ansieht, der kann hier große Ähnlichkeiten mit Libyen und/oder Afghanistan sehen und damit nichts gutes für das Land und noch weniger Gutes für die Frauen.

    Reply

    • Ulla
      8. Dezember 2024 @ 17:14

      Die Frauen, die in Syrien jubeln, tragen doch schon Kopftuch, mehr braucht man scheinbar nicht zum Leben. Kinder kommen von selbst, ansonsten sagt der “heimische” Rebell wo’s lang geht.
      Da die “Westler” mit Kino-Rebellen grossgeworden sind….
      Marlon Brando, “Rebell und Frauenheld”
      James Dean, “der Rebell” und jede Menge “zaertliche Rebellen” in Buechern duerfte die Verwandlung der “HTS Terroristen zu “demokratischen Rebellen” ja kein Problem mehr sein, sie haben sich um
      um 180 Grad gedreht oder vielleicht sogar um “360 Grad”?
      Frau Baerbock wird es uns demnaechst sagen!
      Freiheit, Gleichheit, Bruederlichkeit, Schwesterlichkeit(?) neue Schlagwoerter im Nahen Osten??


  • Info: https://lostineu.eu/umsturz-in-syrien-kallas-fehlen-die-worte/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.12.2024

    Die neokoloniale Doppelrolle  EU-Mercosur-Freihandelsabkommen ist nach über 25 Jahren endgültig besiegelt worden. Hauptprofiteur ist Deutschland, Hauptverlierer Frankreich. Scheitern des Abkommens ist noch möglich. Bauernproteste dauern an.

    german-foreign-policy.com, 8. Dezember 2024

    BRASÍLIA/BRÜSSEL/BERLIN (Eigener Bericht) – Begleitet von Protesten haben am Freitag die EU und der südamerikanische Staatenbund Mercosur ihr Freihandelsabkommen besiegelt. Das Abkommen, über das mehr als ein Vierteljahrhundert verhandelt wurde, sieht eine weitreichende Aufhebung der Zölle auf beiden Seiten vor. Als Hauptgewinner gilt Deutschland, dessen Industrie künftig mehr Produkte in den Mercosur-Staaten absetzen und deren Rohstoffe günstiger importieren können wird, darunter etwa Lithium und Kupfer, die für die Industrien der Energiewende zentrale Bedeutung besitzen. Als Hauptverlierer gilt Frankreich, das relativ wenig Handel mit dem Mercosur treibt und dessen Landwirte ernste Verluste befürchten, sobald billigere südamerikanische Agrarprodukte in die EU gelangen. Zudem warnen Kritiker, das Freihandelsabkommen lege die Mercosur-Länder auf eine neokoloniale Rolle als Absatzmärkte und Rohstoflieferanten der wohlhabenden EU fest und bringe schwere Nachteile für Arbeiter und Umwelt in Südamerika. Das Abkommen kann noch im EU-Parlament oder am Widerstand von EU-Staaten scheitern. Proteste von Landwirten in mehreren Mitgliedstaaten der Union dauern an.


    Zitat: Der Hauptgewinner

    Hauptprofiteur des Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur, das am vergangenen Freitag mit der Einigung auf eine Zusatzerklärung endgültig besiegelt worden ist, ist Deutschland. Von den rund 110 Milliarden Euro, auf die sich der Handel zwischen der EU und dem Mercosur gegenwärtig beläuft, gehen 24 Milliarden Euro auf das Konto der Bundesrepublik, mehr als auf das Konto jedes anderen EU-Mitgliedslandes. Dass die hohen Mercosur-Einfuhrzölle zu 91 Prozent entfallen, nützt besonders den drei stärksten Branchen der deutschen Industrie; deren Exporte werden aktuell noch durch Zölle in Höhe von 35 Prozent auf Autos, von bis zu 20 Prozent auf Maschinen sowie von bis zu 18 Prozent auf Chemikalien gebremst.[1] Das Freihandelsabkommen erleichtert deutschen Konzernen zudem, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) konstatiert, den Zugang „zu wichtigen Rohstoffen wie Lithium und Kupfer“, die „für Schlüsselindustrien wie Elektromobilität und Erneuerbare Energien essenziell sind“. Einzelne Mercosur-Staaten verfügen über immense Vorräte an ihnen und können sie in Zukunft viel günstiger in die EU exportieren.[2] Beobachter schätzen die Einsparungen für deutsche Firmen, die sich durch das Abkommen insgesamt ergeben, auf bis zu 500 Millionen Euro pro Jahr.[3]


    Der Hauptverlierer

    Als Hauptverlierer der endgültigen Einigung auf das Abkommen gilt auf europäischer Seite Frankreich. Dessen Handelsvolumen mit dem Mercosur beläuft sich gegenwärtig auf bloß zehn Milliarden Euro; insbesondere exportiert Frankreich, anders als Deutschland, kaum Fahrzeuge in den Mercosur. Zugleich erhöht das Abkommen den Druck auf die französische Landwirtschaft, da es den Export von Agrarprodukten aus den Mercosur-Staaten vergünstigt; so können künftig zum Beispiel bis zu 160.000 Tonnen Rindfleisch pro Jahr ohne oder zu reduzierten Zöllen in die EU verkauft werden.[4] Weil im Mercosur weniger strikte Normen für die Agrarindustrie gelten, sehen Beobachter übereinstimmend europäische Landwirte im Nachteil. Das trifft neben der französischen Agrarwirtschaft insbesondere die irische, die österreichische und die polnische Branche hart. Auch in Deutschland verschiebt das Mercosur-Abkommen die Kräfteverhältnisse weiter zu Ungunsten der Landwirtschaft. Es „geht einseitig zu Lasten der europäischen Bauern und schwächt unsere Betriebe massiv im Wettbewerb“, heißt es beim Deutschen Bauernverband; die „geplanten Mechanismen zum Schutz europäischer Standards für Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung“ seien „völlig unzureichend“.[5]


    Absatzmarkt und Rohstofflieferant

    Ernste Folgen droht das Freihandelsabkommen zudem für weite Teile der Bevölkerung der Mercosur-Staaten wie auch für Umwelt und Klima mit sich zu bringen. Indem es der ohnehin starken Industrie der EU-Staaten die Mercosur-Märkte öffne, schwäche es die dortige Industrie, heißt es etwa in einer Protesterklärung, die Ende November von 369 Initiativen aus Europa und Lateinamerika publiziert wurde.[6] Arbeiter in Mercosur-Ländern seien daher vom Verlust von Arbeitsplätzen und von sich verschlechternden Arbeitsbedingungen bedroht. Zudem zementiere das Abkommen die ungleiche Arbeitsteilung zwischen der EU und dem Globalen Süden, indem es die Mercosur-Staaten noch stärker als bisher auf die neokoloniale Doppelrolle als Absatzmärkte der EU-Industrie und als Lieferanten von Agrarprodukten und Bodenschätzen reduziere. Zugleich fördere das Abkommen Großagrarier in den Mercosur-Staaten und benachteilige damit Kleinbauern und indigene Communities, während „der Export von giftigen Agrochemikalien ... vorangetrieben“ werde, sogar von „solchen, die in der EU verboten sind“.[7] Überdies werde das Abkommen ungeachtet der – kosmetischen – Zusatzerklärung „die Entwaldung beschleunigen, die Klimakrise verschärfen und unsere Regionen weiter von Klimagerechtigkeit entfernen“.


    Mehrheit ungewiss

    Endgültig in trockenen Tüchern ist das EU-Mercosur-Abkommen noch nicht. Zwar will die EU-Kommission es in zwei Teile spalten; der Teil, der die zentralen Handelsbestimmungen umfasst, muss dann nicht mehr im Konsens aller EU-Staaten verabschiedet werden – es reicht aus, eine Zustimmung des Europaparlaments und zusätzlich eine qualifizierte Mehrheit der EU-Staaten zu erhalten, die von mindestens 15 Mitgliedsländern und von mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung getragen wird. Allerdings ist auch dies nicht garantiert. So gilt es als denkbar, dass die Verabschiedung des Abkommens im Europaparlament auf Widerstand stößt, da es nicht nur von Teilen der Grünen-Fraktion – wegen der absehbaren Schäden für Umwelt und Klima –, sondern auch von konservativen, der Agrarwirtschaft nahestehenden Parteien zumindest mit Skepsis betrachtet wird. Auch die qualifizierte Mehrheit ist noch nicht gesichert. Frankreich wehrt sich mit Blick auf seine Landwirtschaft energisch; es wird dabei von Österreich, von den Niederlanden und von Polen unterstützt. Die italienische Regierung schwankt noch. Sollten sich in Rom diejenigen Kräfte durchsetzen, die gegen das Abkommen sind, wäre eine Sperrminorität von mehr als 35 Prozent der EU-Bevölkerung erreicht.[8] Allerdings ist zu hören, die polnische Regierung könne nach der Präsidentenwahl im Sommer 2025 einknicken, wenn sie die Stimmen der polnischen Landwirte nicht mehr braucht.


    „Eine größere politische Krise“

    Zusätzlich sind weitere Bauernproteste angekündigt. In Frankreich setzten am Donnerstag vergangener Woche – zu Beginn des Mercosur-Gipfels in Uruguay, bei dem das Abkommen des südamerikanischen Staatenbundes mit der EU besiegelt wurde – französische Landwirte ihre Demonstrationen gegen die Freihandelsvereinbarung fort.[9] Parallel gingen dagegen auch belgische Bauern auf die Straße.[10] Für den heutigen Montag sind weitere Proteste im Brüsseler EU-Quartier angekündigt.[11] Mit einem Abflauen wird vorläufig nicht gerechnet, allenfalls mit einer kleinen Unterbrechung während der Weihnachtsfeiertage. Es drohe, so heißt es beim französischen Collectif Stop CETA-Mercosur, „eine größere politische Krise in der EU“.[12]

     

    Mehr zum Thema: Proteste gegen Freihandel.

     

    [1] Hendrik Kafsack: Die größte Freihandelszone der Welt. Frankfurter Allgemeine Zeitung 07.12.2024.

    [2] EU-Mercosur: Handelsabkommen setzt dringend notwendigen Wachstumsimpuls. bdi.eu 06.12.2024.

    [3] Hendrik Kafsack: Die größte Freihandelszone der Welt. Frankfurter Allgemeine Zeitung 07.12.2024.

    [4] Romain Geoffroy, Maxime Vaudano: L’accord de libre-échange entre l’UE et le Mercosur a été conclu : les réponses à vos questions sur son contenu et ses consequences. lemonde.fr 06.12.2024.

    [5] Mercosur-Einigung geht auf Kosten der Landwirtschaft. bauernverband.de 06.12.2024.

    [6], [7] The EU-Mercosur trade deal must be stopped – NOW! europeantradejustice.org 26.11.2024.

    [8] Romain Geoffroy, Romain Imbach, Manon Romain: Accord UE-Mercosur : quelles coalitions des pays pourraient bloquer l’adoption du traité? lemonde.fr 06.12.2024.

    [9] Tom Demars-Granja, Théo Bourrieau: Mobilisation contre l’accord UE-Mercosur : La garde à vue des cinq militants de la Confédération paysanne prolongée, la porte-parole dénonce un « deux poids deux mesures ».

    [10] Jean-Pierre Stroobants: En Belgique, des barrages et des blocages aux frontières contre l’accord de libre-échange UE-Mercosur. lemonde.fr 05.12.2024.

    [11] Eric Renette: Manifestation des agriculteurs contre le Mercosur le lundi matin à Bruxelles. lesoir.be 08.12.2024.

    [12] Tom Demars-Granja, Théo Bourrieau: Mobilisation contre l’accord UE-Mercosur : La garde à vue des cinq militants de la Confédération paysanne prolongée, la porte-parole dénonce un « deux poids deux mesures ».




    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9790


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.12.2024

    ATACMS-Angriffe, Scholz-Putin-Telefonat & Syrien: Realpolitik mit Alexander von Bismarck

    freedert.online, 8 Dez. 2024 21:58 Uhr

    In der neuen Folge von Realpolitik mit Alexander von Bismarck thematisiert der Neffe des "Eisernen Kanzlers" zunächst die sich zuspitzende Situation im Ukraine-Krieg, insbesondere den Beschuss russischen Territoriums mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen.


    Video https://rumble.com/v5xdppe-atacms-angriffe-scholz-putin-telefonat-and-syrien-realpolitik-mit-alexander.html Dauer 20:02 min


    Des Weiteren beleuchtet von Bismarck die Gefahr eines dritten Weltkrieges und führt aus, dass weitere Provokationen durch den Westen dazu führen könnten, dass bald ein NATO-Land Ziel russischer Angriffe wird.

    Außerdem geht es in der neuen Folge um den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah beziehungsweise dem Libanon, um das Telefonat zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, sowie um die Reise der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock nach China und dem Besuch von Olaf Scholz in Kiew.


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/programme/realpolitik-mit-alexander-von-bismarck/228849-atacms-angriffe-scholz-putin-telefonat


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    08.12.2024

    Keine territorialen Zugeständnisse: Selenskij lehnt Trump-Friedensplan ab

    freedert.online, 8 Dez. 2024 20:15 Uhr

    Der Konflikt mit Russland könne "nicht einfach mit einem Stück Papier und ein paar Unterschriften beendet werden", sagte Wladimir Selenskij. Der ukrainische Staatschef betonte erneut, dass Kiew nicht zu territorialen Zugeständnissen bereit ist.


    Quelle: Gettyimages.ru © Chesnot/Getty Images


    Selenskij, Macron und Trump in Paris bei den Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame, 7. Dezember 2024


    Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij hat die Forderung des designierten US-Präsidenten Donald Trump nach einem sofortigen Waffenstillstand und Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland zurückgewiesen.


    Trump offenbart Kiews Wunsch nach Deal mit Moskau





    Trump offenbart Kiews Wunsch nach Deal mit Moskau







    Nach einem Treffen zwischen Trump, Selenskij und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Samstag in Paris veröffentlichte Trump einen langen Beitrag auf seiner Plattform Truth Social. Darin forderte er einen sofortigen Waffenstillstand und erklärte, dass umgehend Verhandlungen zur Beilegung des Ukraine-Konflikts beginnen sollten. Trump zufolge würde die Ukraine "gerne eine Einigung erzielen und den Wahnsinn beenden".

    Dass dies keineswegs nicht der Fall sei, machte Selenskij in einem noch längeren Beitrag deutlich, der am Sonntag auf X veröffentlicht wurde. Darin sagt er, der Konflikt könne "nicht einfach mit einem Stück Papier und ein paar Unterschriften beendet werden".

    "Ein Waffenstillstand ohne Garantien kann jederzeit wieder aufflammen. … Um sicherzustellen, dass die Ukrainer keine Verluste mehr erleiden, müssen wir die Verlässlichkeit des Friedens garantieren und dürfen die Augen nicht vor der Besatzung verschließen", erklärte der ukrainische Staatschef.

    Er betonte, dass "in den besetzten Gebieten der Ukraine noch mindestens mehrere Millionen Menschen leben", und schloss erneut aus, dass Kiew im Gegenzug für den Frieden irgendwelche territorialen Zugeständnisse an Moskau machen könnte.


    Medienbericht: Jugendliche bereiten sich auf Flucht aus Ukraine vor





    Medienbericht: Jugendliche bereiten sich auf Flucht aus Ukraine vor






    "Genau über einen solchen Frieden durch Stärke diskutieren wir mit all unseren Partnern, ebenso wie über die Schritte und Garantien, die für die Menschen und den von Russland angegriffenen Staat notwendig sind", sagte Selenskij.

    Trump hat wiederholt behauptet, er könne den Ukraine-Konflikt innerhalb eines Tages nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus beenden. Zugleich kritisierte er die scheidende US-Regierung dafür, dass sie zu viel Geld für die Bewaffnung Kiews ausgebe. Früheren Medienberichten zufolge könnte Trump versuchen, ein Einfrieren des Konflikts entlang der derzeitigen Kampflinien zu erzwingen und die US-Hilfe für Kiew als Druckmittel einzusetzen.

    Moskau hat wiederholt erklärt, es halte ein Einfrieren des Konflikts für inakzeptabel. Es hat darauf bestanden, dass eine Beilegung des Konflikts nur möglich ist, wenn die Ukraine ihre Streitkräfte aus dem russischen Hoheitsgebiet, einschließlich der ehemaligen ukrainischen Gebiete, abzieht, die Rechte der russischsprachigen Bevölkerung gewährleistet und sich zu militärischer Neutralität verpflichtet.


    Mehr zum Thema - Mit eiskaltem Kalkül treibt Blinken die ukrainische Jugend in den Tod


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    Info: https://freedert.online/europa/228820-keine-territorialen-zugestaendnisse-selenskij-lehnt


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    08.12.2024

    "Versagen bei Versöhnung mit syrischem Volk" ‒ Türkei nennt Assads "größten Fehler"

    freedert.online, 8 Dez. 2024 19:53 Uhr

    Der türkische Außenminister Hakan Fidan behauptet, Baschar al-Assad habe die Pause der Feindseligkeiten nicht zur "Versöhnung" mit Syriens Volk genutzt, was zu seinem Machtverlust geführt habe. Zuvor hatte die Türkei die regierungsfeindlichen Kräfte offen unterstützt.


    Quelle: Gettyimages.ru © Mert Gokhan Koc/ dia images


    Der türkische Außenminister Hakan Fidan


    Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat einen schweren Fehler begangen ‒ er nutzte die Pause der Feindseligkeiten nicht zur "Versöhnung" mit dem syrischen Volk, was zu seinem Machtverlust geführt hat. Dies behauptete der türkische Außenminister Hakan Fidan auf dem Doha-Forum, wie die Nachrichtenagentur Al Jazeera berichtete. Der Diplomat sagte:

    "Wir sind aufgewacht und haben ein neues Syrien gesehen. Das Regime [von Baschar al-Assad] ist zusammengebrochen. Und die Kontrolle über das Land wechselt den Besitzer. Das geschah nicht über Nacht."

    Er fügte hinzu, Syrien habe sich in den letzten 13 Jahren in einem "Zustand des Aufruhrs" befunden, aber der Krieg sei 2016 dank der Vermittlung durch die Türkei und Russland eingefroren worden. Fidan betonte:

    "Das Regime hat diese Gelegenheit nicht genutzt, um sich mit seinem eigenen Volk zu versöhnen. Seit heute Morgen ist Syrien an einem Punkt angelangt, an dem das syrische Volk über die Zukunft seines Landes entscheiden wird."

    Die Offensive der regierungsfeindlichen syrischen Kräfte, bei der die Kämpfer der islamistischen Terrorgruppierung Haiat Tahrir asch-Scham (HTS) und der von den USA und der Türkei unterstützten Syrischen Nationalen Armee (SNA) eine Schlüsselrolle spielen, begann am 27. November. In weniger als zwei Wochen gelang es ihnen, wichtige Städte wie Aleppo und Homs einzunehmen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan äußerte bereits am 6. Dezember die Hoffnung, dass der "Marsch der Opposition" in Syrien "ohne Schocks und Katastrophen" verlaufen werde.


    Syrien: Ministerpräsident knüpft Schicksal russischer Stützpunkte an Entscheidungen neuer Regierung





    Syrien: Ministerpräsident knüpft Schicksal russischer Stützpunkte an Entscheidungen neuer Regierung





    In der Nacht zum 8. Dezember drangen Militante in Damaskus ein und kündigten den Sturz des Assad-Regimes an. Der Präsident selbst flog ersten Berichten zufolge aus der Hauptstadt in Richtung Mittelmeer, doch sein Flugzeug verschwand bald vom Radar. Das russische Außenministerium bestätigte, dass Baschar al-Assad vom Amt des Präsidenten zurückgetreten ist und Syrien verlassen hat. Die Rebellen haben ein Kopfgeld von zehn Millionen US-Dollar auf Assad ausgesetzt.

    Der syrische Premierminister Mohammad Ghasi al-Dschalali erklärte, er wisse nicht, wo sich der Präsident aufhalte, und habe zuletzt am Samstagabend, dem 7. Dezember, mit ihm Kontakt gehabt. Der Premierminister hielt sich in Damaskus auf und erklärte, er sei bereit, einen friedlichen Machtwechsel, Kontakte mit dem Kommando der Kämpfer, die die Hauptstadt eingenommen haben, und notwendige freie Wahlen zu erleichtern.


    Mehr zum Thema ‒ Israel führt Luftangriffe auf Militärflughafen und weitere Ziele in Syrien durch


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    Info: https://freedert.online/der-nahe-osten/228827-versagen-bei-versoehnung-mit-syrischem


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    08.12.2024

    Trump offenbart Kiews Wunsch nach Deal mit Moskau

    freedert.online, 8 Dez. 2024 14:57 Uhr

    Der gewählte US-Präsident Donald Trump rief zu sofortigen Friedens-Verhandlungen im Ukraine-Konflikt auf und behauptete, dass Kiew einen Deal mit Moskau abschließen wolle. Der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij widersprach daraufhin jedoch einigen von Trumps Aussagen.


    Quelle: Gettyimages.ru © Oleg Nikishin


    Archivbild: Der gewählte US-Präsident Donald Trump am 7. Dezember 2024 in Paris


    Der designierte Staatschef der USA, Donald Trump, hat zu sofortigen Friedensgesprächen im Ukraine-Konflikt aufgefordert. Dem Politiker zufolge wolle Kiew einen "Deal" mit Moskau abschließen. In dem sozialen Netzwerk Truth Social berichtete Trump:

    "Auch Selenskij und die Ukraine würden gerne einen Deal machen und den Wahnsinn beenden. Sie haben bereits 400.000 Soldaten und viele weitere Zivilisten verloren. Es sollte eine sofortige Waffenruhe geben und Verhandlungen sollten beginnen."

    Trump fügte hinzu, dass Russland angeblich fast 600.000 Soldaten verloren habe, die getötet oder verwundet worden seien. Laut dem Politiker könne der Konflikt, wenn er nicht gelöst werde, "zu etwas viel Größerem und viel Schlimmerem werden".

    Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow dementierte die Angaben zu den personellen Verlusten Russlands. Peskow zufolge seien die Verluste der ukrainischen Armee "um ein Vielfaches" höher als die russischen.


    Bereitet sich Kiew auf das Kriegsende vor?





    Bereitet sich Kiew auf das Kriegsende vor?







    Auch Selenskij zeigte sich empört über Trumps Erklärung. So behauptete der Politiker, dass infolge des Krieges angeblich 198.000 russische Soldaten getötet worden seien. Weitere 550.000 seien verletzt worden. Auf der ukrainischen Seite seien dagegen 43.000 Soldaten getötet und weitere 370.000 verletzt worden. Von letzteren sei allerdings die Hälfte wieder auf das Schlachtfeld zurückgekehrt.

    Überdies wies der ukrainische Machthaber Trumps Aufruf zu einer sofortigen Waffenruhe zurück und betonte, dass der Krieg nicht einfach mit einem Stück Papier und ein paar Unterschriften enden könne. Er teilte auch mit, dass er keine Friedensabkommen ohne Sicherheitsgarantien akzeptieren werde. Trumps Erklärung über die Bereitschaft Kiews zum Abschluss eines Abkommens mit Moskau ließ er unkommentiert.

    Die Äußerungen des Republikaners wurden bekannt, nachdem Berichte über einen Regimewechsel in Syrien, einem wichtigen Verbündeten Russlands im Nahen Osten, aufgetaucht waren. Kurz zuvor hatten Islamisten die syrische Hauptstadt Damaskus eingenommen und die 24-jährige Herrschaft von Präsident Baschar Al-Assad beendet. In seinem Post spekulierte Trump, dass Assads "Beschützer", Russland, "nicht mehr daran interessiert sei, ihn zu schützen". Trump behauptete, Russland sei derzeit "wegen der Ukraine und der schlechten wirtschaftlichen Lage in einem geschwächten Zustand". Der US-Politiker schlussfolgerte:

    "Ich kenne Wladimir gut. Es ist für ihn an der Zeit zu handeln. China kann helfen. Die Welt wartet!"

    Einen Tag zuvor war Trump in Paris zu Gesprächen mit Wladimir Selenskij zusammengekommen. Die Verhandlungen fanden unter Beteiligung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron statt. Der Quelle Axios zufolge zögerte der zukünftige US-Präsident zunächst, sich mit Selenskij zu treffen, Macron konnte ihn jedoch schließlich zu dem Treffen bewegen.


    Medienbericht: Jugendliche bereiten sich auf Flucht aus Ukraine vor





    Medienbericht: Jugendliche bereiten sich auf Flucht aus Ukraine vor






    Macron betonte, dass es bei dem Treffen um ein "gemeinsames Vorgehen für Frieden und Sicherheit" gegangen sei. In einem Beitrag auf X bezeichnete auch Selenskij die Gespräche als "gut und produktiv" und hob hervor, dass "wir alle wollen, dass dieser Krieg so schnell wie möglich und auf gerechte Weise beendet wird".

    Donald Trump hatte am 5. November die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen. Seine Amtseinführung wird am 20. Januar stattfinden. Der Republikaner hat wiederholt die Militärhilfe für die Ukraine kritisiert und versprochen, den Konflikt durch Verhandlungen zu beenden.


    Mehr zum ThemaUNESCO-geschütztes Denkmal in der Ukraine zum Abriss freigegeben: Die UNESCO schweigt


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    Info: https://freedert.online/international/228795-trump-offenbart-kiews-wunsch-nach


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    08.12.2024

    Syria Falls To Turkey-backed Militants. Is Iran Next?

    youtube.com, 08.12.2024


    John Whitbeck schreibt: „Wie inzwischen jeder weiß, ist das Assad-Regime zerfallen. Seine unbezahlten und unmotivierten militärischen Kräfte, wie die der von den Amerikanern ausgebildeten afghanischen Nationalarmee, sahen keinen Grund, zu kämpfen oder zu sterben, um es aufrechtzuerhalten, und legten daher einfach ihre Uniformen ab und lösten sich auf.


    Auch wenn sich die meisten Syrer darüber einig sind, wogegen sie sind, ist es unwahrscheinlich, dass sie, die „terroristischen“ (oder bald „ehemaligen terroristischen“) HTS-Islamisten und all die verschiedenen ausländischen Akteure, die in Syrien stark engagiert sind, sich schnell darüber einig werden, wofür sie sind und wie sie sich die Zukunft des Landes vorstellen.


    Einige der potenziellen Gefahrenquellen werden in dem nachstehend übermittelten Bericht genannt.


    Am problematischsten ist die Kontrolle von mehr als einem Viertel des syrischen Territoriums (einschließlich der wichtigsten Öl- und Landwirtschaftsressourcen) durch eine kurdische Gruppe, die von der Türkei als eine Schwesterorganisation der PKK (und daher in den Augen der Türkei als „Terroristen“) betrachtet und von den Vereinigten Staaten unterstützt wird (u. a. durch etwa 900 amerikanische Militärangehörige, die derzeit vor Ort sind).


    Könnte es sein, dass die NATO-Verbündeten Türkei und USA in den Kämpfen um die Kontrolle des Nordostens von Syrien unterschiedliche Seiten unterstützen?


    Oder wird sich die Geschichte wiederholen und die Kurden, die von einer ausländischen Macht für ihre eigenen Interessen benutzt wurden, ihrem Schicksal überlassen, wenn sie nicht mehr als nützlich erachtet werden?


    Man muss dem leidgeprüften syrischen Volk das Beste wünschen, aber es bleibt abzuwarten, ob diese erstaunlich „erfolgreiche“ Regimewechsel-Operation bei der Schaffung von Frieden und Wohlstand erfolgreicher sein wird als die früheren Operationen in Afghanistan, Irak und Libyen.“


    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)


    Info: Video https://www.youtube.com/watch?v=wqqN-ro9Oog&t=698s Dauer 22:48 min


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    unser weiterer Kommentar: Illoyalität untergräbt Gemeinschaften wie Gesellschaften und zerstört ganze Staaten.

    08.12.2024

    Peter Hänseler: Trump droht BRICS  – grundlos. Diplomatie geht anders.

    seniora.org, publiziert: 08. Dezember 2024, Von Peter Hänseler 07.12.2024 - übernommen von voicefromrussia.ch

    Trump als Dompteur mit Zuckerbrot und Peitsche schreckt auch vor BRICS nicht zurück. Aber: Fehlende Kompetenz kann zum globalen Risiko werden.


    Screenshot_2024_12_08_at_16_01_13_Trumpschreit.png_PNG_Grafik_941_627_Pixel_Geschrei ohne Grundlagen   – Donald Trump übt Peitsche


    Ein Präsident läuft sich warm und droht BRICS


    Trumps Drohung Vor ein paar Tagen liess sich der Deal-Maker, der bald ins Weisse Haus einziehen wird, das erste Mal zu BRICS aus:

    Die Vorstellung, dass die BRICS-Staaten versuchen, sich vom Dollar zu lösen, während wir tatenlos zusehen, ist VORBEI. Wir verlangen von diesen Ländern eine Zusage, dass sie weder eine neue BRICS-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen.

    Andernfalls werden sie mit 100 % Zoll belegt und sollten sich vom Verkauf in die wunderbare US-Wirtschaft verabschieden. Sie können sich einen anderen „Sucker“ [Trottel] suchen! Es besteht keine Chance, dass die BRICS-Staaten den US-Dollar im internationalen Handel ersetzen, und jedes Land, das dies versucht, sollte sich von Amerika verabschieden.

    Screenshot_2024_12_08_at_16_04_42_trump_statement.png_PNG_Grafik_941_722_Pixel_Skaliert_81_


    Wir haben bereits mehrfach über Donald Trump geschrieben und in unserem Artikel «US-Wahlen entscheiden über Krieg oder Frieden» als einen «begnadeten Verkäufer mit Defiziten» bezeichnet. Seine Butterbrot-und-Peitsche-Strategie ist nicht neu. Sie funktioniert jedoch nur dann, wenn die Peitsche oder die Aussicht darauf die nötige Angst hervorruft und die grundsätzliche Argumentation Hand und Fuss hat. An beidem mangelt es hier.


    Abwendung vom US-Dollar ist eine Reaktion   – keine Aktion


    Der Grund, warum BRICS eine «ohne-Dollar-Strategie» fährt, haben die USA gesetzt. Nachdem Henry Kissinger nach dem bewussten Bruch des Bretton-Woods-Abkommens 1971 durch die USA, das als «Schliessen des Goldfensters» schöngeredet wurde, den Petrodollar erfand, wurden so gut wie alle Rohstoffe dieser Welt in US-Dollar gehandelt, was den USA ein exorbitantes Privileg einbrachte. Mit dem Erhalt der Reservewährungsstatus konnten die USA ihren Haushalt automatisch und billig refinanzieren.

    Das war den USA jedoch nicht genug. Sie setzten den US-Dollar immer stärker und rücksichtsloser als Waffe ein. Länder, Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen, welche sich nach der Meinung der USA nicht pfleglich verhielten, wurden ohne irgendwelche Verfahren, die auf international anerkanntem Recht beruhten, völlig willkürlich vom US-Dollar abgeschnitten und somit praktisch vom internationalen Handel.

    Das machte viele Länder   – zu Recht   – argwöhnisch. Als die Amerikaner   – die EU und sogar die Schweiz zogen sofort mit   – die Devisenreserven der russischen Zentralbank im März 2022 zuerst einfroren und ab diesem Jahr sogar stahlen (wenigstens die Erträge daraus), wandten sich viele Länder des Globalen Südens dergestalt vom US-Dollar ab, indem sie   – wenn immer möglich   – den US-Dollar im Aussenhandel mieden und ihre Reserven in US-Dollar abbauten.

    Das Umgehen des US-Dollars durch viele Länder haben somit die USA allein zu verantworten; es ist eine Reaktion auf ein illegales Verhalten des Hegemonen. BRICS hat sich somit keineswegs aggressiv verhalten, sondern stellt sich auf die von den USA geschaffene Situation ein.

    Das Ergebnis zeigt sich eindrücklich ab 2022. Interessant in diesem Zusammenhang ist der Umstand, dass wir keine Daten fanden, welche die Situation 2023 resp. 2024 zeigten. Will man das nicht zeigen?


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    Quelle: Bloomberg


    Der US-Dollar zerfällt   – ungeeignet als Reservewährung

    Neben der Risikobewertung, welche BRICS zu diesem Schritt richtiggehend zwangen, gibt es jedoch auch handfeste ökonomische Überlegungen, die ein Meiden des US-Dollars als Investment sinnvoll erscheinen lassen.  

    Der US-Dollar wird zwar immer als stark bezeichnet und dazu der US Dollar Index (DKY) «Dixie» zitiert. Dieser Index zeigt jedoch die Stärke des US-Dollars im Vergleich zu anderen Währungen (Yen, Euro, Britisches Pfund, Kanadischer Dollar, Schwedische Krone und Schweizer Franken) und ist somit ein relativer Wert.

    Screenshot_2024_12_08_at_16_08_02_dollarindex.png_PNG_Grafik_941_600_Pixel_Skaliert_97_Quelle: Statista


    Nimmt man jedoch Gold als Richtschnur, so sieht es anders aus.

    Screenshot_2024_12_08_at_16_10_18_value_usd.png_PNG_Grafik_625_470_Pixel_
    Quelle: Von Greyerz Gold


    Die Gründe dafür sind banal: Man gibt mehr aus, als man einnimmt und lässt jene, welche den US-Dollar als Reservewährung halten (müssen), die Zeche zahlen.

    Die Geldmenge M1 erhöhte sich seit 1971 stetig und explodierte richtiggehend ab 2020. Gelddrucken entwertet eine Währung.


    Screenshot_2024_12_08_at_16_11_55_geldmenge.png_PNG_Grafik_941_372_Pixel_Geldmenge M1   – Quelle: FRED   – Federal Reserve Bank of St. Louis


    Die US-Schulden explodieren seit Jahrzehnten und stehen aktuell bei über 35 Billionen. Jeder Präsident verspricht die Schulden zu senken. Seit Präsident Reagan   – als er sein Amt antrat betrugen die Schulden 0.75 Billionen   – verdoppelte jeder Präsident nach ihm den Schuldenberg.


    Screenshot_2024_12_08_at_16_13_09_schulden.png_PNG_Grafik_941_372_Pixel_Schulden absolut   – Quelle: FRED   – Federal Reserve Bank of St. Louis


    Ronald Reagan schaffte es, die Schulden auf 30% des Bruttosozialproduktes zu senken. Jetzt betragen sie 212%   – das sind Werte einer Bananenrepublik.


    Screenshot_2024_12_08_at_16_14_11_schulden_.png_PNG_Grafik_941_372_Pixel_


    Die Kosten, welche die USA für den Schuldendienst pro Jahr ausgeben, betragen seit 2023 über eine Billion.


    Screenshot_2024_12_08_at_16_16_06_Interest_payment_768x1024.png_PNG_Grafik_768_1024_Pixel_Skaliert_57_
    https://www.visualcapitalist.com/u-s-debt-interest-payments-reach-1-trillion/


    Das ist mehr als die USA für ihr Militär ausgeben. Gesamthaft betrugen die Einnahmen des Bundes 2023 USD 4,4 Billionen, ausgegeben wurden jedoch USD 6,1 Billionen. Das Defizit betrug somit USD 1,7 Billionen.


    Quelle: https://www.cbo.gov/publication/59730

    Ein grosser Teil der Schulden muss in den nächsten Jahren refinanziert werden. In Folge kann man davon ausgehen, dass die reinen Zinskosten in den nächsten Jahren auf USD 1,5   – 2 Billionen pro Jahr anwachsen werden.


    Donald Trumps Drohung mit 100% Zöllen


    Donald Trump scheint Gefallen an Zöllen zu haben. Er setzte dieses Instrument bereits in seiner ersten Amtsperiode ein und kündigte jetzt sogar an, mit diesen Einnahmen den Haushalt der USA sanieren zu wollen.

    Beispiel: Nehmen wir an, ein Auto aus China, das in den USA verkauft wird, ist mit einem Einfuhrzoll von 100% belegt. Kaufpreis ab China: USD 25’000.- plus Zoll von USD 25’000.- führt zu einem Verkaufspreis in den USA von USD 50’000.-.

    Der amerikanische Konsument bezahlt somit USD 50’000.- für ein Produkt, das eigentlich USD 25’000.- kosten würde. Der Autokäufer wird begeistert sein, denn er ist es, welcher über den Tisch gezogen wird. Weiters sind solche Zölle äusserst inflationstreibend, weil die betroffenen Produkte eine Inflation von 100% erfahren.

    Kurzfristig werden die amerikanischen Autohersteller durch diese Zölle einen Vorteil haben, da ihre Produkte nicht mit Zöllen belegt sind. Man nimmt somit Wettbewerbsdruck von den Mitbewerbern. Konkurrenz jedoch ist essentiell für die stetige Verbesserung von Produkten.

    Unter Druck stehende Produzenten müssen permanent nach Wegen suchen, Produkte effizienter herzustellen. Fällt dieser Zwang weg, so wird sich das Preis-Leistungsverhältnis verschlechtern. Zölle schaden somit dem Produktionsstandort USA ungemein, da er damit den Anschluss an die Konkurrenz schnell verliert.

    Die Drohungen von Donald Trump entbehren somit jeglicher Grundlage, da sich nicht etwa der Globale Süden vom US-Dollar abwandte, sondern die USA Länder des Globalen Südens, vor allem Russland, aus dem US-Dollar gedrängt haben sowie die Währungsreserven eingefroren bzw. bereits gestohlen haben.

    Weiter sollte man als Hüter der Weltreservewährung anders haushalten als dies den USA eigen ist. Betrachtet man die oben aufgeführten Kennzahlen dieser Währung, so muss man sich fragen, warum es überhaupt noch Länder gibt, welche sie als Reserve halten. Das Argument, dass der US-Dollar im Vergleich mit anderen Währungen stärker sei, ist ein Scheinargument, da die anderen Währungen noch schlechter sind als der US-Dollar und der US-Dollar den Bewertungsbonus einer Leitwährung aufweist. Ohne ihn wäre der US-Dollar am Ende.


    Trumps Verhalten birgt Risiken   – andere zeigen wie es geht


    Donald Trump spielt den starken Mann   – das überrascht niemanden. Mit seinen Aussagen versucht er, die Adressaten seiner Drohungen für den Fall mit äusserst negativen Folgen einzuschüchtern, dass sich diese nicht nach amerikanischen Interessen richten.

    Das mag bei erfolgreich sein bei Menschen mit einer westlichen Mentalität. Gegenüber Mentalitäten, welche im Globalen Süden vorherrschen, erachte ich die Erfolgsaussichten dieser Strategie jedoch nicht nur als nicht zielführend ein, sondern als kontraproduktiv.

    BRICS ist keine Idee, die von Mitgliedern umgesetzt werden könnte. BRICs beruht auf Tatsachen und auf Überzeugungen. Trotz der äusserst widrigen Umstände, welche die Entwicklung dieser Organisation seit spätestens 2022 begleiten, schaffte sie es, ihren Einfluss durch Wachstum ihrer Mitglieder- und Partnergrösse und Implementierung vieler Funktionalitäten im Handelsbereich systematisch auszubauen. Dies ist ein erstaunliches Ergebnis, denn der Kreis der Mitglieder und Partner ist äusserst heterogen und zwischen vielen dieser Parteien gab es zum Teil Differenzen, welche andernorts durchaus geeignet wären, in militärische Konflikte zu münden (China-Indien). Die Fähigkeit der einzelnen Parteien dieser Organisation   –auch unter Vermittlung anderer Mitgliedstaaten   – diese Probleme zu deeskalieren und aufs diplomatische Parkett zu verweisen, sind äusserst beeindruckend.

    Man hütet sich davor, Aussagen in Ton und Inhalt zu formulieren, welche die weitere Kommunikation unter den Parteien erschweren oder gar ausschliessen. Dafür pflegt man einen respektvollen, diplomatischen und schlicht anständigen Ton untereinander

    «Analena Baerbock   – die Dreifaltigkeit aus Dummheit, Bildungsfreiheit und Impertinenz»

    Trump ist beileibe nicht der einzige westliche Vertreter, welcher sich in Sachen Kommunikation wie ein Elefant im Porzellanladen benimmt. In Europa etwa sticht Frau Baerbock heraus, welche offensichtlich ihre Kommunikation ihrem Bildungs- und Kompetenzniveau anpasst und zur Dreifaltigkeit des diplomatischen Schreckens wird, das selbst die Chinesen vor ein paar Tagen sich veranlasst sahen, eine gemeinsame Pressekonferenz in Peking abzusagen. Es ist praktisch unmöglich, einen chinesischen Diplomaten dermassen zu erzürnen   – Frau Baerbock brachte das fertig.


    Screenshot_2024_12_08_at_16_20_06_Baerbockdumm.png_PNG_Grafik_941_529_Pixel_Analena Baerbock   – die Dreifaltigkeit aus Dummheit, Bildungsfreiheit und Impertinenz

    Der Tag wird kommen, wo dieses Verhalten dazu führen wird, dass Länder wie China und Russland Ländern wie Deutschland mitteilen werden, mit diesen Personen nicht mehr kommunizieren zu wollen.


    Fazit


    Die Strategie Trumps gegenüber BRICS ist in mehrfacher Hinsicht unrichtig und unklug: Er beklagt sich über einen Umstand, welchen die USA zu verantworten haben. Man kann seine Währung nicht als Weltwährung anpreisen und dann einen Teil dieser Welt von dieser Währung ausschliessen. Die Konsequenz ist, dass nicht nur die Ausgeschlossenen, sondern auch andere geopolitische Risikoüberlegungen anstellen, welche dazu führen, dass man diese als Waffe genutzte Währung meidet.

    «Die USA   – ein kaufwütiges Dummerchen, das seine Shoppinglust auslebt und seine Rechnungen nicht bezahlt»

    Weiter hat man als Hüter der Weltwährung auch eine Verantwortung, nämlich die Verantwortung, diese Währung zu hüten, das heisst ihren Wert zu erhalten. Die USA verhalten sich jedoch seit der Einführung von Bretton-Woods wie ein kaufwütiges Dummerchen, das seine Shoppinglust auslebt und seine Rechnungen nicht bezahlt. Ein weiterer Grund, warum viele Länder des Globalen Südens ihr Erspartes lieber in Gold anlegen als im US-Dollar.

    Letztlich trägt die Strategie der Drohung möglicherweise gegenüber westlichen Partnern Früchte. Gegenüber dem Globalen Süden, speziell Asien, ist ein solches Verhalten kontraproduktiv. Das ist ein Grund dafür, warum sich Sergei Lawrow seit Jahrzehnten in Asien einen hervorragenden Ruf erworben hat. Man kann in der Sache konsequent sein, dies jedoch auf eine Art kommunizieren, dass man sich auch später erneut in die Augen schauen kann. Das zweistündige Interview mit Tucker Carlson ist einmal mehr Zeugnis für Lawrows Genialität: Er tänzelte wie eine Ballerina um Tucker herum, platzierte alle seine Argumente und liess den Herold von Donald Trump mit leeren Händen und der klaren Botschaft nach Amerika zurückkehren: Der Ball liegt bei Ihnen, Mr. President, wir haben unendlich viel Zeit.   – So geht Diplomatie.


    Quelle: Voicefromrussia.ch - Mit freundlicher Genehmigung übernommen

    https://voicefromrussia.ch/trump-droht-brics-grundlos-diplomatie-geht-anders/


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6512&mailid=2433


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.12.2024

    Künstliche Intelligenz und politische Korrektheit: Eine gefährliche Kombo

    Von Elem Chintsky

    Der tiefe US-Staat möchte seine geopolitischen Gegner auf der Erde endlich wieder effektiv sanktionieren können, aber am liebsten ohne Boomerang-Effekt. KI soll diesen Traum Wirklichkeit werden lassen. Geht das aber im derzeitigen ideologischen Klima des Westens noch?


    Quelle: Legion-media.ru © DisobeyArt


    Auch die "Künstliche Intelligenz" kommt nicht ohne menschliche Arbeitskraft aus: Techniker mit Tablet in einem Rechenzentrum (Symbolbild)


    Ein verhältnismäßig frisches DARPA-Papier zeigt auf, dass das US-Verteidigungsministerium schon bald fortschrittliche Künstliche Intelligenz (KI) zum Zwecke der "geoökonomischen" Dominanz einsetzen möchte. Das Ziel ist ein selbstlernendes Computersystem, das zur Modellierung und Vorhersage globaler Wirtschaftsprozesse eingesetzt werden kann – selbstverständlich zum hoffentlich eigenen Vorteil. In dem Dokument selbst gibt man sich außerordentliche Mühe, Begriffe wie KI oder Maschinelles Lernen (ML) zu umgehen, aber der Kontext offenbart klar die Thematik, um die es eigentlich geht. Auch wird suggeriert, dass der Entwicklungsprozess eines solchen KI-betriebenen Computersystems noch nicht abgeschlossen sei. Es trifft aber eher zu, dass ähnliche Programme bereits irgendwo gestartet wurden und im Hintergrund erste Versuche in diese Richtung betreiben.


    Duma-Abgeordneter erklärt, warum KI für Parlament nutzlos ist





    Duma-Abgeordneter erklärt, warum KI für Parlament nutzlos ist






    Dieses innovative Rechensystem integriert eine Reihe von Modellen, die mikroökonomische Interaktionen simulieren sollen. Mithilfe dieser komplexen Nachbildungen sollen makroökonomische Prozesse aufgezeigt werden. Der wachsende Zugang zu Datensätzen soll sicherstellen, dass das neuartige Computerprogramm immer optimal kalibriert und gleichzeitig selbstlernend ist. Wofür? Für den größtmöglichen wirtschaftlichen und sozialen Schaden, den Washington D.C. bei seinen Konkurrenten zu maximieren wünscht. Peking, Moskau, Pjöngjang und Teheran bleiben aufmerksam.

    Dies kann auch als verschleiertes Eingeständnis verstanden werden, dass die bisherigen Sanktionen gegen Russland, China und die anderen "nicht effektiv genug" waren. Es impliziert ferner, dass in den angelsächsich-zionistischen Machtzirkeln im Westen durchaus die Einsicht besteht, dass man unbedingt neue Strategien anwenden müsse – "umdenken müsse" – um die geopolitischen und geostrategischen Gegner wieder besser dominieren zu können. Während man gleichzeitig das neoliberale Märchen der unkorrumpierbar-egalitaristischen, regelbasierten Weltordnung in den Köpfen der eigenen Subjekte glaubhaft aufrechterhält.

    Wie würde denn eine solche geoökonomische KI-Anwendung in der Gegenwart aussehen? Vor allem, wenn man den Narrativen der westlichen Gleichwertigkeit zwischen Europa und Nordamerika Glauben schenkt? Das würde doch sicher implizieren, dass eine solche algorithmisch gespeiste "Wunderwaffe" aus der DARPA-Schmiede kollegial und brüderlich, nicht nur unter den Five Eyes (bestehend aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Kanada, Australien und Neuseeland) geteilt werden würde, sondern auch den aufmerksamen und profitgierigen Bürokraten der Europäischen Union zur Verfügung gestellt werden würde? Jedem nach seinen Bedürfnissen? Sicherlich nicht ganz.

    Man stelle sich nämlich eine von der Bundeswehr, dem Bundesnachrichtendienst oder dem Bundeswirtschaftsministerium betriebene KI vor, der folgender Satz zur komplexen Analyse übergeben würde:

    "Computer, sag bitte, was mit unserer deutschen Volkswirtschaft passiert, falls wir den USA erlauben würden, unsere überlebenswichtige und für weitere Industrialisierung garantierende Energie-Infrastruktur zu sprengen?"


    Kreml: Putins jährliche Frage- und Pressestunde nutzt erstmals KI





    Kreml: Putins jährliche Frage- und Pressestunde nutzt erstmals KI






    Ein Zusatzbefehl für die effektivere Ausführung dieser KI-Aufgabe könnte lauten: "Computer, lass dein prognostizierendes Programm bitte ohne einen ideologischen Filter für politische Korrektheit laufen."

    Falls solch ein neuartiges Computerprogramm daraufhin richtig kalkulieren würde, müsste mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit folgendes Urteil zu lesen sein:

    "Unmittelbare zivilisatorische Bedrohung. Akute Gefahr einer Deindustrialisierung, samt verheerender, sozialer Instabilität. Internationale Beziehungen und Partnerschaften – besonders mit den US-Amerikanern – unverzüglich und realpolitisch neu bewerten. Auch: Freundliche Bitte um Neustart." 

    Da die BRD jedoch nur die Technologie nutzen darf, welche die USA absegnen und kontrollieren, würde stattdessen folgende Meldung den Monitor schmücken:

    "404 Not Found – die angeforderte Ressource konnte nicht gefunden werden. Diese Computereinheit wird sich in 5 Sekunden selbst zerstören."

    Und schon wären erneut dutzende Milliarden von deutschen Steuerzahler-Euros als "unrealisiertes Sondervermögen" komplett verschwendet worden.

    Selbst ohne einen revolutionären Sprung in die KI-Technologie bräuchte man eigentlich nur eine kleine Prise analogen, bio-organischen, gesunden Menschenverstands, um die "unerwünschten" Resultate der meisten wirtschaftspolitischen Angriffe gegen den Feind (Russland, China, Iran, usw.) zu antizipieren. Da dieser jedoch schwindet, muss sich die Technik stattdessen sputen zu begeistern.

    Könnte solch eine gerissene, machiavellistische KI zum Beispiel die horrenden Einspielergebnisse eines mit politischen und moralisierenden Bevormundungen gespickten Kinofilms voraussagen? Ähnliches gilt für die Einschaltquoten von TV-Serien mit gleichen erzieherischen Agenden. Ein zeitgenössisches Beispiel wäre der Disney-Animationsfilm "Strange World" (Jahr 2022, Altersfreigabe ab sechs Jahren), der sich explizit vornahm, dem jüngstmöglichen Kinopublikum sexuelle Identitätspolitik schmackhaft zu machen. Das Werk war ein absoluter Misserfolg an den Kinokassen.


    Hochtechnologie-Sektor: Spannungen zwischen USA und China eskalieren





    Analyse

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    Neoliberal-progressive Ideologen versuchen jedoch andere Beispiele zu nennen, welche die Grundthese des Mottos "Go woke, go broke" widerlegen sollen. Wie zum Beispiel, dass "Arielle, die Meerjungfrau" (ein Disney-Film von 2023, in dem Arielle ein schwarzes Mädchen ist) oder "Captain Marvel" (ein von Disney kontrollierter Superhelden-Film von 2019 aus dem Marvel Cinematic Universe, der eine allzu mechanisch-künstliche Glorifizierung von hyper-feministischer Frauenpower propagiert) beides große Kassenschlager waren. Die Grenze der Verträglichkeit und Akzeptanz beim westlichen Publikum scheint tatsächlich sehr fluide und algorithmisch schwer zu qualifizieren zu sein.

    Mal übertreiben die Filmemacher mit der "woken Bevormundung" so sehr, dass es sich negativ auf das Konsumverhalten der Zuschauer auswirkt – mal ist die Propaganda so klug und gerissen in andere Aspekte der Dramaturgie eingeflochten, dass das Publikum unterhalten und zufrieden bleibt: wie beim Film "Barbie" vom letzten Jahr, der eher trotz statt wegen seiner woken Aspekte Einspielerfolge erzielte. 

    Sicherlich wäre eine solche gewünscht skrupellos faktische KI handlungsunfähig – ist sie doch von neoliberalen Ideologen programmiert worden, die zwar schaden wollen, aber gleichzeitig ihrem flüchtigen Lügenkonstrukt treu bleiben möchten ("Jeder kann sich als biologische Frau identifizieren"). Wohl wird auch deswegen solch eine immense Hoffnung gesetzt in das "selbstlernende" Potenzial eines solchen Computerprogramms: Die KI muss sich aus ihrer fremdverschuldeten (der kognitiv dissonante Mensch als ideologischer Urtäter und Programmierer) Unmündigkeit selbst befreien.

    So ähnlich hat es sich doch stets in der Literatur verhalten: Der Schriftsteller kann keinen Protagonisten erschaffen, der intelligenter ist, als er selbst. Künstliche Intelligenz soll wohl irgendwann idealerweise herhalten als Ausgleichsvorrichtung für das mittlerweile rasant wachsende, pathologische Fehlen des gesunden Menschenverstands, der sich einst mit Vernunft und rationaler Didaktik ausweisen und sie bedienen konnte.


    China: "Kommt mit mir" – Mini-KI-Roboter "entführt" zwölf größere Roboter



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    Deshalb müsste man dafür dieser KI eine radikale und unüberbrückbare algorithmische Immunität gegen politische Korrektheit und ideologische Voreingenommenheit einprogrammieren, die aber mindestens das letzte Vierteljahrhundert den westlichen Gesellschaften kollektiv so mühsam und systematisch eingetrichtert wurde. Mit der bevorstehenden Amtszeit Donald Trumps könnte aber genau solch eine Ära im Begriff sein, ein Gelegenheitsfenster zu öffnen. 

    Eine so anspruchsvolle und facettenreiche, geoökonomische KI-Waffe der USA müsste den leichtgläubigen Deutschen und der naiv-aggressiven EU als Altem Kontinent insgesamt freilich vorenthalten werden – wird sie doch, wenn man die Kausalkette des zu erwartenden Schadens zu Ende denkt, auf breiter Linie gegen die Vereinigten Staaten gerichtet werden, statt gegen den üblichen Verdächtigen in Moskau.

    Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit "RT DE" besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.


    Mehr zum Thema - "Schwachkopf" Habeck: KI-gestützte Verfolgung von "Hasskommentaren" als Geschäftsmodell


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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    Info: https://freedert.online/meinung/228704-kuenstliche-intelligenz-und-politische-korrektheit


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    08.12.2024

    Offene Briefe an die Mitglieder der "Grünen" zu Krieg und Frieden

    Mechthild Geue, vom 7. Dezember 12:51 Uhr


    Zweiter Offener Brief an die Mitglieder der Grünen


    1. Dezember 2024


    Liebe Mitglieder der „Grünen“,


    Dies ist mein zweiter offener Brief an die Mitglieder der „Grünen“. Den ersten wollte ich bei einer Wahlkampfveranstaltung mit Annalena Baerbock auf dem Heumarkt im Mai 2022 in Köln verteilen. Doch dann fand ich mich in einer Frau Baerbock niederschreienden Menschenmasse wieder, die offensichtlich dem Querdenkermilieu nahestanden. Ich bin dann traurig wegegegangen, weil ich mich von Stil und Art der Auseinandersetzung abgeschreckt fühlte und habe den damals geschriebenen Brief in die Schublade gelegt. Heute aber kam eine Nachricht, die mich so entsetzte, dass ich an den damaligen Gedanken nochmals anknüpfen möchte. Ihre neue Co-Parteivorsitzende Franziska Brantner hatte gesagt, dass Friedrich Merz u.a. in den Bereichen Frieden und Freiheit in Europa und in der Unterstützung der Ukraine ein besserer Partner für die Grünen wäre. Dies bedeutet, dass wegen des – längst auch bei den Grünen herrschenden - Mythos der rettenden miitärischen Gewalt nicht mehr nur der frühere Glaube an die Kraft aktiver Gewaltfreiheit aufgegeben wurde. Inzwischen werden dem Gewaltglauben alle anderen früheren Werte geopfert, indem der Zusammenarbeit mit Friedrich Merz in Fragen von Frieden und Freiheit Vorrang gegeben wird. Damit werden den sozialen und dann auch politischen Verwerfungen in der Folge einer rechten neoliberalen Politik die Türen geöffnet und selbst die Rettung unserer Lebensgrundlagen und damit – neben der längst vollzogenen Aufgabe Ihres früheren Antimilitarismus - das weitere frühere Kernthema der Grünen nach hinten gestellt.


    An dieser Stelle einige Sätze zu mir: Seit 50 Jahren arbeite ich im Internationalen Versöhnungsbund mit, etwas weniger lang in der katholischen pax christi – Bewegung. Ich war nie in einer Partei, finde aber den Dialog mit Menschen wichtig, die sich in den demokratischen Parteien für Frieden, den Schutz unserer Mitwelt und – gewaltfrei – für Menschenrechte weltweit einsetzen.

    Als ich die Nachricht über die Äußerungen Frau Brantners über den militärisch verlässlichen Herrn Merz und die militärisch unzuverlässige SPD hörte, erinnerte ich eine Auseinandersetzung innerhalb meiner politischen Arbeit, die 43 Jahre zurück liegt. Damals war ich für den Internationalen Versöhnungsbund im Vorbereitungskomitee für die große Demonstration gegen den Nato-Doppelbeschluss am 10. Oktober 1981 auf der Hofgartenwiese in Bonn. Obwohl ich selber Bundeswehr und Nato ablehnte, hatte ich im Rahmen dieser Vorbereitungen einen heftigen Streit mit führenden Mitgliedern der Grünen im Vorbereitungskreis für die Demo. Ich hatte mich geärgert über deren undialogische Härte und ihrem moralischen Rigorismus gegenüber Menschen in der Friedensbewegung, die der SPD angehörten. Damals waren die SPD-Mitglieder den Grünen in Fragen der Gewaltfreiheit nicht konsequent genug. Heute ist die SPD den Grünen in der Befürwortung militärischer Stärke nicht konsequent genug. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass ich nach so vielen Jahrzehnten wieder in eine Situation komme, in der ich Politiker*innen der SPD vor dem moralischen Rigorismus und der Selbstgewissheit der Grünen in Schutz nehme – nur unter umgekehrten Vorzeichen. Dies könnte eine lustige Anekdote sein, würde es nicht um Krieg und Frieden und unser aller Leben gehen. Mir macht Angst, Frau Brantner, dass Zweifler*innen innerhalb der SPD am militärischen Weg Ihnen Vertrauen in deren Friedenssicherungsfähigkeit nehmen. Ist das die Kontinuität der Grünen: Ohne Zweifel zu sein? Diesmal gegenüber der Wirkung immer stärkerer und weitreichender Waffen? Vorsicht und Nichtwissen als gefährliches Zaudern zu diffamieren und sich darüber zu empören?


    Müssen ausgerechnet wir – die geschmähten Pazifist*innen - die ehemaligen Realos und die heutige Mehrheit der Grünen an die Realität erinnern – wie übrigens in den anderen von den Grünen unterstützten Kriegen auch? Dass es nämlich gesinnungsethischer Wahnsinn ist zu glauben, Russland militärisch besiegen zu können? Dass die Bundesregierung, zu der im Moment noch die Grünen gehören, vor allem die Pflicht hat, Schaden vom deutschen Volk zu wenden? Dass Menschen in diesem Land und vor allem die Armen nicht bereit sind, für teure Waffen noch ärmer zu werden und schon gar nicht bereit sind, für einen Sieg der Ukraine irgendwann ihr eigenes Leben oder das ihrer Lieben zu opfern? Dass nach den Verbrechen der deutschen Wehrmacht in Russland deutsche Waffen dort nichts zu suchen haben? Angst ist nicht immer ein schlechter Ratgeber. Wenn es um Krieg und Frieden geht, ist sie vielleicht einer der besten.

    Und was macht Sie eigentlich nach 2 Jahren Krieg, hunderttausenden Toten, Verletzten, Trauernden und einer zerstörten Ukraine weiter so sicher, dass der militärische Widerstand der einzig richtige Weg war, der russischen Agression zu widerstehen? Zweifel an den eigenen Positionen sind noch nie die Sache der Grünen gewesen. Das mag als außerparlamentarische Opposition den Widerstand gegen Umweltzerstörung und Krieg beflügelt haben. In politischer Verantwortung ist dies eine beängstigend gefährliche Eigenschaft.



    Mechthild Geue, Köln







    Unveröffentlichter Offener Brief an die Mitglieder der Grünen vom 7.5.2022


    Liebe Mitglieder der „Grünen“,



    führende Politiker*innen Ihrer Partei haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf militärischen Widerstand, Aufrüstung und Isolation Russlands gesetzt. Keine*r Ihrer Parlamentarier hat Nein gesagt gegen immer tödlichere Waffenlieferungen und gegen verpflichtende Hochrüstung.


    Eine Zeitenwende, wie behauptet wird, ist dies keineswegs. Spätestens seit dem - Völkerrecht brechenden - Angriff auf Serbien sind die Grünen keine pazifistische Partei mehr. Die meisten der Mitglieder, die von der Wirksamkeit gewaltfreier Wege der Konfliktlösung überzeugt waren, haben die Grünen dann oder aufgrund der Mitverantwortung für den Afghanistankrieg verlassen.


    Nicht wenige derer, die bei den Grünen blieben und politisch mächtig wurden, waren in ihren außerparlamentarischen Vorleben aktiv in Gruppen, die revolutionäre Gewalt legitimierten und sie auch in staatskommunistischen Regimen tolerierten. Viele von ihnen glorifizierten und unterstützten in den 70er und 80er Jahren Guerillabewegungen, ohne die Folgen der Reaktion der Mächtigen für die unbewaffneten Menschen und den Wert jedes menschlichen Lebens zu bedenken. Sie waren wie viele andere auf einem Auge blind so wie sie es heute auf dem anderen sind, als hätten sie die sowjetischen und maoistischen Mächte nur durch die Militärmacht USA ersetzen müssen.


    Nach dem Blickwechsel, zeitgleich mit der Übernahme politischer Macht, wurden von der grünen Partei andere Definitionen übernommen, wer und wie mit Gewalt zu schützen sei. Die Menschen in den gesellschaftlichen Wandlungsprozessen z.b. in Serbien und im Kosovo, die bereits gewaltfreie Optionen für Aufstand und Verständigung entwickelt hatten, wurden als Partner nicht wahr- und mindestens als Akteure nicht ernst genommen, genauso wenig wie früher die gewaltlosen Befreiungsbewegungen in Südamerika oder wie heute die Friedensbewegungen in der Ukraine und in Russland.


    Dass aber Ihre Partei im gegenwärtigen Konflikt ihren Koalitionspartner SPD förmlich vor sich hertreibt - im Eifer des Gefechtes für die immer tödlichere und eskalierendere Aufrüstung zum militärischen Sieg - fordert immer mehr Menschenleben auf ukrainischer wie auf russischer Seite, nimmt die völlige Zerstörung der Ukraine in Kauf und spielt inzwischen gefährlich mit dem Feuer hin zu einem dritten Weltkrieg. Mindestens das Argument des Lebensschutzes als Begründung für Waffenlieferungen und der entsprechende Vorwurf an die „ängstlichen Zauderer“ und „naiven Pazifisten“ ist angesichts von Kriegswirklichkeit falsch. Genauso falsch ist es, dass gewaltfreier Widerstand und die Suche nach Verständigung gleichbedeutend mit Unterwerfung sei. Die Tatsache, dass maßgebliche politische Akteure in der Ukraine nicht vorbereitet für nichtmilitärische Wege waren – genauso wie wir in Deutschland auch nicht – bedeutet nämlich nicht, den Militarismus führender Kreise in der Ukraine bedienen zu müssen. Ein allgemeines Recht auf Kriegsdienstverweigerung gab es in der Ukraine schon vor dem Krieg nicht. Nationalistische Bewegungen konnten zwar keine politische Macht gewinnen, aber spielten und spielen eine starke Rolle im Militär und es ist geschichtliche Wahrheit, dass in Kriegen solche Kräfte stark oder sogar dominierend werden. Haben Ihre gewählten Vertreter all dies wirklich bedacht?


    Wenn die Grünen den Schutz des Lebens ernst nehmen, dann sollten sie endlich und jetzt beginnen, sich mit nichtkriegerischen Wegen der Überwindung von Unrecht und Gewalt zu beschäftigen. Denn die Verheerungen durch einen Krieg fügen Menschen, Natur und Kultur bleibende Schäden zu - bis hin zu ihrer Vernichtung .


    Wie kommt es eigentlich, dass – wie schon in den letzten von Deutschland mitgeführten Kriegen – viele Militärangehörige vor kriegerischen Lösungen warnen? Weil sie als erste den Kopf hinhalten müssen? Weil sie wissen, wie Krieg wirklich ist? Im Gegensatz dazu ist es erschreckend, wie locker oder scheinbar routiniert einige Ihrer führenden Politiker*innen vom Krieg sprechen. Kann es sein, dass es viel mehr Salon-Bellizisten als Salon-Pazifisten gibt, wie letzteren in einer beleidigenden öffentlichen Diffamierungskampagne vorgeworfen wird?


    Theorie, Tradition und Praxis gewaltloser Befreiung sind keineswegs in Salons entstanden, sondern im Angesicht brutaler Unterdrückungen, auf der Suche nach Widerstandswegen, die jedem Menschen – auch den Armen – zur Verfügung stehen – und die in sich schon etwas vorwegnehmen von einer neuen geschwisterlichen Welt.


    Im Moment kann es lebensrettend sein, wenn der Widerstand für Gewaltfreiheit innerhalb der Grünen endlich beginnt und gesellschaftlich hörbar wird.



    Köln, 7. Mai 2022


    Mechthild Geue, Köln



    V.i.S.d.P Mechthild Geue, 0221-8701847, Mobil:01636160073 geue@posteo.de,


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.12.2024

    Erdogans Idlib-Schock wirft Schatten auf „Kursk“

    seniora.org, vom publiziert: 06. Dezember 2024, Von Alastair Crooke 06.12.2024 - übernommen von strategic-culture.su (evtl- doppelt vorhanden)

    Ein Abkommen über die Ukraine anzustreben, bedeutet, das Symptom zu behandeln und die Heilung zu ignorieren, schreibt Alastair Crooke.


    „Doomsters“ ist ein gelegentlich verwendeter russischer Ausdruck, der Kommentatoren bezeichnet, die nur die ‚dunkle Seite der Ereignisse‘ sehen (ein Laster, das in der Sowjetzeit weit verbreitet war). Marat Khairullin, ein hoch angesehener russischer Militärexperte, sagt: “Heute hat ein Netzwerk von Söldner-Kriegsbloggern eine weitere Runde des Jammerns eingeläutet   – diesmal über Syrien, wo anscheinend alles für Russland verloren ist.“

    „Viele sehen in den Ereignissen in Syrien (und einige fügen Georgien hinzu) Versuche, zusätzliche Fronten gegen unser Land zu eröffnen. Vielleicht stimmt das. Aber in diesem Fall wäre es angebrachter, direkte Parallelen zum rücksichtslosen Angriff auf Kursk zu ziehen, der die ukrainischen Streitkräfte in eine fast hoffnungslose Lage gebracht hat.“

    Khairullin betrachtet die Aktivierung dieses dschihadistischen Aufstands in Syrien als einen ähnlich „verzweifelten“ Akt. Der Hintergrund ist, dass die Syrien-Russland-Iran-Koalition   – durch die Astana-Verhandlungen   – „die verbliebenen syrischen Terroristen in eine 6.000 km² große Enklave getrieben hat. Ohne ins Detail zu gehen, erinnert dieser Prozess an die [ukrainischen] Minsker Abkommen   – beide Seiten waren völlig erschöpft und einigten sich daher auf einen Waffenstillstand. Wichtig ist, dass alle Seiten verstanden, dass es sich nur um einen vorübergehenden Waffenstillstand handelte; die Widersprüche waren so tiefgreifend, dass niemand mit einem Ende des Konflikts rechnete."

    Aleppo fiel in den letzten Tagen schnell, da „eine Division der Syrischen Nationalarmee vollständig zu den Islamisten (sprich: Amerikanern) übergelaufen ist“. Dises Überlaufen war eine Falle. Nord-Aleppo wurde von der Syrischen Nationalarmee besetzt, vollständig kontrolliert, bewaffnet und finanziert von der Türkei, die Nord-Aleppo beherrscht.

    Der Schlüssel, so Khairullin, ist dieser entscheidende Punkt: Das Land ist flach und von wenigen Straßen durchzogen:

    „... wer den Luftraum kontrolliert, kontrolliert das Land. Im vergangenen Jahr hat Russland eine neue Lufteinheit namens Special Air Corps gebildet, die Berichten zufolge auf Auslandseinsätze zugeschnitten ist. Sie besteht aus vier Luftfahrtregimentern, darunter ein Regiment von Su-35. Derzeit überwachen nur zwei Su-35 das gesamte syrische Staatsgebiet. Stellen Sie sich die Auswirkungen vor, wenn 24 solcher Flugzeuge eingesetzt werden. Und Russland ist zu einem solchen Einsatz durchaus in der Lage.“

    Der zweite entscheidende Punkt ist, dass „der Iran und Russland näher zusammengerückt sind. Zu Beginn des Syrienkrieges waren die Beziehungen zwischen den beiden Ländern ausgesprochen ‚neutral-feindlich‘. Ende 2024 sehen wir jedoch eine sehr starke Allianz. Israel und die USA haben durch die Verletzung der Friedensabkommen durch diesen türkischen Aufstand eine erneute iranische Präsenz in Syrien provoziert: Der Iran hat begonnen, über seine Stützpunkte hinaus zu expandieren und zusätzliche Streitkräfte in das Land zu verlegen. Dies gibt Assad und seinen Verbündeten einen direkten Vorwand, die amerikanischen und türkischen Stellvertreter aus Aleppo und Idlib zu vertreiben. Das ist keine Spekulation, sondern eine einfache Rechnung.“

    Syrien ist jedoch ein wichtiger Bestandteil des israelisch-amerikanischen Plans zur Neugestaltung des Nahen Ostens. Syrien ist sowohl die Versorgungslinie für die Hisbollah als auch ein Zentrum des Widerstands gegen Israels „Projekt Großisrael“. Da der permanente „angloamerikanische“ Sicherheitsstaat nun vorbehaltlos die Ambitionen Israels unterstützt, die regionale Hegemonie zu übernehmen, hat der Westen Erdogans dschihadistischen Aufstand gegen Präsident Assad gebilligt. Das Ziel besteht darin, den Iran von seinen Verbündeten zu trennen, Assad zu schwächen und den mutmaßlichen Sturz des Iran vorzubereiten. Berichten zufolge wurde die türkische Initiative eilig vorangetrieben, um sie mit dem Waffenstillstandsplan Israels in Einklang zu bringen.

    Khairullin weist darauf hin, dass dieser Syrien-„Trick“ dem „leichtsinnigen Angriff auf Kursk“ der Ukraine ähnelt, der die ukrainischen Elitetruppen von der belagerten Kontaktlinie ablenkte und diese Truppen dann in einer fast hoffnungslosen Lage in Kursk zurückließ. Anstatt Moskau zu schwächen (wie beabsichtigt), verkehrte „Kursk“ das ursprüngliche Ziel der NATO ins Gegenteil   – indem es zur Gelegenheit wurde, einen Großteil der ukrainischen Elitetruppen zu vernichten.

    In Idlib, schreibt Khairullin, hätten die Islamisten (HTS) „die Oberhand gewonnen   – sie haben ein strenges wahhabitisches Regime eingeführt und die von der Türkei unterstützte Syrische Nationalarmee infiltriert. Beide Gruppen sind Patchwork-Organisationen, in denen verschiedene Fraktionen um Geld, Grenzübergänge, Drogen und Schmuggel kämpfen. Im Grunde ist es ein Hexenkessel   – nicht sehr kampfeffektiv, aber höchst gierig.

    „Unsere Luft- und Raumfahrtstreitkräfte haben alle Kommandozentralen (Bunker) von Tahrir al-Sham ausgelöscht, und es ist sehr wahrscheinlich, dass die gesamte Führung der Gruppe enthauptet wurde“, bemerkt Khairullin.

    Die Hauptstreitkräfte der syrischen Armee rücken auf Aleppo vor; währenddessen bombardiert die russische Luftwaffe unerbittlich; ihre Marine führte am 3. Dezember vor der syrischen Küste eine große Übung mit Teststarts von Hyperschall- und Kalibr-Marschflugkörpern durch; und Wagner und die irakischen Hash'ad-Streitkräfte (irakische Premierminister-Streitkräfte, die jetzt Teil der irakischen Armee sind) sammeln sich am Boden, um die syrische Armee zu unterstützen.

    Die israelischen Geheimdienstchefs wittern seit Kurzem Probleme bei dieser „cleveren Initiative“, die so genau mit Israels Pause in den Kämpfen im Libanon übereinstimmt. Da die Versorgungsroute von Syrien abgeschnitten ist, wäre Israel dann   – theoretisch   – in der Lage, „Teil Zwei“ seines versuchten Angriffs auf die Hisbollah zu beginnen.

    Aber Moment mal ... Der israelische Kanal 12 berichtet über die Möglichkeit, dass die Ereignisse in Syrien Bedrohungen für Israel schaffen, „bei denen Israel zum Handeln gezwungen wäre“.

    Erinnert das an „Kursk“   – anstatt die Hisbollah zu schwächen, erhöht Israel seinen militärischen Einsatz? Auch Erdogan hat sich mit diesem Spiel möglicherweise selbst ein Bein gestellt. Er hat Moskau und Teheran erzürnt und wird zu Hause dafür kritisiert, dass er sich auf die Seite der USA und Amerikas gegen die Palästinenser stellt. Darüber hinaus hat er keine arabische Unterstützung erhalten (abgesehen von einer von Katar studierten Ambivalenz).

    Ja, Erdogan hat in der Beziehung zu Putin einige Trümpfe in der Hand (Kontrolle des Zugangs zur Schwarzmeerflotte, Tourismus und Energie), aber Russland ist eine aufstrebende Großmacht und kann es sich leisten, in den Verhandlungen mit einem geschwächten Erdogan auf hartes Spiel zu setzen. Auch der Iran hat einige Trümpfe in der Hand: „Sie, Erdogan, haben die Dschihadisten mit ukrainischen Drohnen ausgerüstet; wir können der Kurdischen Arbeiterpartei dasselbe liefern.“

    Im Hintergrund ist die kriegerische Sprache zu hören, die aus dem Team Trump kommt, aus dem einige eine äußerst aggressive und kompromisslose Haltung einnehmen. Diese Israel-Firster und kriegerischen Kandidaten, die von Trump ernannt wurden, lassen ihr Getöse wahrscheinlich ebenso sehr los, um der amerikanischen Öffentlichkeit ein Bild von der Stärke Trumps zu vermitteln, wie um ein substanzielles Projekt vorzustellen.

    Trump ist dafür bekannt, mit der großen Keule zu drohen   – und wenn er eine Weile auf diese Weise gespielt hat, schleicht er sich von hinten an, um ein Geschäft abzuschließen.

    Von Trump haben wir also Folgendes gehört: „Wenn die Geiseln nicht vor dem 20. Januar 2025 freigelassen werden, dem Datum, an dem ich stolz mein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten antrete, wird es im Nahen Osten die HÖLLE ZUM ZAHLEN [ALL HELL TO PAY] geben“.

    Im „Nahen Osten“? An wen genau ist das gerichtet? Und was bedeutet das? (Keine Erwähnung der Tausenden von palästinensischen Häftlingen und Gefangenen, die von Israel festgehalten werden)? Es klingt eher so, als hätte Trump an der israelischen Kool-Aid-Limo genippt: „Alle Probleme stammen aus dem Iran“; Israel ist der Unschuldige, der in einem Meer regionaler Bösartigkeit treibt.


    Trumps Jünger glauben, dass Trump seinen Willen durchsetzen wird, um „Ruhe“ im Nahen Osten zu erreichen   – und Putin ein Ende des Ukraine-Krieges aufzwingen wird. Sie sind überzeugt, dass Trump einen „Deal“ in Form eines Angebots an Putin abschließen kann, das dieser nicht ablehnen kann. (Denn „die derzeitigen ‚Eigentümer der Welt‘ werden China/Russland niemals einfach hereinmarschieren, BRICS gründen und die Position des Welthegemons einnehmen lassen“.)

    Es ist eine Rückkehr zur alten Formel von Zbig Brzezinski: Verspreche Putin eine Normalisierung mit den USA (und Europa) und eine vollständige Aufhebung der Sanktionen und ziehe Russland zurück in den westlichen Einflussbereich   – getrennt von einem belagerten China und Iran (mit BRICS, die sich angesichts drohender Sanktionen in alle Winde zerstreuen).

    Dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, wie sehr sich die Welt in den Jahren seit „Trump One“ verändert hat. Getöse hat einfach nicht mehr die Wirkung, die es früher hatte: Amerika ist nicht mehr das, was es einmal war, und es wird auch nicht mehr so gehorcht wie früher.

    Versteht Trump diese sich beschleunigende globale Metamorphose (wie Will Schryver es ausdrückt), dass „der einzige Deal, der mit Russland gemacht werden kann, darin besteht, den Bedingungen zuzustimmen, die Russland diktiert“:

    „So läuft es in der realen Welt, wenn man einen großen Krieg gewinnt. Und täuschen Sie sich nicht: In diesem Krieg wurden die Ukrainer abgeschlachtet, die USA/NATO wurden gedemütigt und die Russen gehen unbestreitbar als Sieger daraus hervor und sind auf der Weltbühne so mächtig wie seit dem Höhepunkt der Sowjetmacht vor Jahrzehnten nicht mehr.“

    Mit anderen Worten: „Big Stick; Quick Deal“ ist vielleicht nicht die Antwort auf die neue Welt von heute.

    Als Antwort auf eine Frage wiederholte Putin am 29. November in Astana eine frühere Warnung: „Lassen Sie mich den entscheidenden Punkt unterstreichen: Das Wesentliche unseres Vorschlags [zur Ukraine, der im russischen Außenministerium vorgetragen wurde] ist keine vorübergehende Waffenruhe oder ein Waffenstillstand, wie es der Westen vielleicht vorziehen würde   – damit sich das Kiewer Regime erholen, aufrüsten und auf eine neue Offensive vorbereiten kann. Ich wiederhole: Wir sprechen nicht über ein Einfrieren des Konflikts, sondern über seine endgültige Lösung.“

    Was Putin dem Westen   – sehr höflich   – sagt, ist: Ihr habt es immer noch nicht verstanden. Einen deal über die Ukraine anzustreben bedeutet, das Symptom zu behandeln und die Heilung zu ignorieren. Mit anderen Worten: Der Westen betreibt eine verkehrte Politik. Putin ist sich darüber im Klaren: Eine endgültige Lösung bestünde darin, die Grenze zwischen den „Sicherheitsinteressen“ der Atlantiker und den Sicherheitsinteressen der „Weltinsel“ (in Mackinders Terminologie (https://www.conflictsforum.org/mailster/3516/cd55a8bc957e4746f3f008aa7da8526b/aHR0cHM6Ly9zdWJzdGFja2Nkbi5jb20vaW1hZ2UvZmV0Y2gvZl9hdXRvLHFfYXV0bzpnb29kLGZsX3Byb2dyZXNzaXZlOnN0ZWVwL2h0dHBzJTNBJTJGJTJGc3Vic3RhY2stcG9zdC1tZWRp-YS5zMy5hbWF6b25hd3MuY29tJTJGcHVibGljJTJGaW1hZ2VzJTJGNmUyMTE2MWYtNWQ0Mi00YWZ-jLWEzMmMtM2ZjOTYxN2JhMGY2XzcxMXg0MDEucG5n) ) zu ziehen, d.h. die Sicherheitsarchitektur zwischen dem „Kernland“ und dem „Randland“ festzulegen. Sobald dies geschehen ist, fällt die Ukraine ganz natürlich an ihren Platz. Sie steht am Ende der Tagesordnung, nicht an erster Stelle.

    Ein hoch angesehener Experte für Außenpolitik, Professor Sergei Karaganov, erklärt (im Original nur auf Russisch):

    "Unser [russisches] Ziel ist es, den beginnenden Rückzug der USA aus der Position des globalen Hegemon (die sie sich nicht länger leisten können) in die Position einer normalen Großmacht so friedlich wie möglich zu gestalten. Und Europa aus der Rolle eines internationalen Akteurs zu drängen. Es soll in seinem eigenen Saft schmoren ... Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand. Wir müssen die aktuelle Phase des direkten militärischen Konflikts mit dem Westen beenden, aber nicht die umfassendere Konfrontation mit ihm. Trump wird anbieten, den Druck auf Russland zu verringern (was er nicht garantieren kann), im Gegenzug dafür, dass Russland von einem engen Bündnis mit China absieht. Die Trump-Regierung wird einen Deal vorschlagen, bei dem Drohungen und Versprechen abwechseln ... aber die USA verstehen bereits, dass sie nicht gewinnen können. Amerika wird auf absehbare Zeit ein unzuverlässiger Partner bleiben. Eine grundlegende Normalisierung unserer Beziehungen zu den USA ist im kommenden Jahrzehnt nicht zu erwarten. Trumps Hände sind durch die jahrelang von den Liberalen geschürte Russophobie gebunden. Die Trägheit des Kalten Krieges ist immer noch recht stark, ebenso wie die antirussischen Gefühle unter den meisten Trumpisten.

    Das oberste Ziel des gegenwärtigen Krieges sollte die entscheidende Niederlage des aufkommenden Revanchismus in der Ukraine sein. Dies ist ein Krieg, um den Dritten Weltkrieg abzuwenden und die Wiederherstellung des westlichen Jochs zu verhindern. Die anfängliche Verhandlungsposition ist offensichtlich, sie wurde bereits festgelegt und sollte nicht geändert werden: die Rückkehr der NATO zu ihren Grenzen von 1997. Darüber hinaus sind verschiedene Optionen möglich. Natürlich wird Trump versuchen, den Einsatz zu erhöhen. Daher sollten wir präventiv handeln“, rät Professor Karaganov.

    Erinnern Sie sich auch daran, dass Trump im Grunde ein eingeschworener Anhänger des Kults der amerikanischen Vorherrschaft ist; der amerikanischen Größe. Er wird entsprechend handeln … Die Russen werden die Bedingungen für die Kapitulation in diesem [Ukraine-]Krieg diktieren, weil ihre Stärke ihnen dieses Privileg verleiht, und es gibt nichts, was die USA und ihre machtlosen europäischen Vasallen tun können, um diese Realität zu ändern. Abgesehen davon wird eine entscheidende strategische Niederlage für diese zweite Trump-Regierung eine sehr bittere Pille sein. Hoffentlich entscheiden sie sich nicht dafür, die Welt in einem Anfall von gedemütigtem Wahnsinn in Brand zu setzen."


    Quelle: Strategic-culture.su - Mit freundlicher Genehmigung übernommen

    https://strategic-culture.su/news/2024/12/06/erdogan-idlib-shock-shadows-kursk/

    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/erdogans-idlib-schock-wirft-schatten-auf-kursk


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




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    Info: https://www.conflictsforum.org/mailster/3516/cd55a8bc957e4746f3f008aa7da8526b/aHR0cHM6Ly9zdWJzdGFja2Nkbi5jb20vaW1hZ2UvZmV0Y2gvZl9hdXRvLHFfYXV0bzpnb29kLGZsX3Byb2dyZXNzaXZlOnN0ZWVwL2h0dHBzJTNBJTJGJTJGc3Vic3RhY2stcG9zdC1tZWRp-YS5zMy5hbWF6b25hd3MuY29tJTJGcHVibGljJTJGaW1hZ2VzJTJGNmUyMTE2MWYtNWQ0Mi00YWZ-jLWEzMmMtM2ZjOTYxN2JhMGY2XzcxMXg0MDEucG5n


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.12.2024

    Strafzölle gegen BRICS: Trump beginnt Kampf gegen De-Dollarisierung

    freedert.online, 8 Dez. 2024 09:33 Uhr, Von Alex Männer

    Der gewählte US-Präsident Donald Trump stellte den BRICS-Staaten kürzlich extreme hohe Zölle in Aussicht, falls sie weiter an der Abkehr vom Dollar festhalten und eine eigene BRICS-Währung einführen sollten. Dies zeigt, dass die USA alarmiert sind und ihre Finanzhegemonie vehement verteidigen wollen.


    Quelle: Legion-media.ru © Christian Ohde


    Wahlkampfmütze von Donald Trump mit der Aufschrift "Make America Great Again" auf USA-Fahne mit Dollars und Dollarzeichen (Symbolbild)


    Angesichts der voranschreitenden De-Dollarisierung in der Welt setzen die Vereinigten Staaten alles daran, die Dominanz ihrer nationalen Währung – des US-Dollar – im globalen Finanzsektor aufrechtzuerhalten. Dies gestaltet sich jedoch immer schwieriger. Nicht zuletzt wegen der aufstrebenden Vereinigung BRICS, die eine "multipolare und gerechtere Weltordnung" anstrebt und gerade dabei ist, sich als eine von den USA unabhängige Wirtschaftsmacht auf der internationalen Bühne zu etablieren.


    Eine Herausforderung für Trump: China und Saudi-Arabien vertiefen ihre Beziehungen





    Eine Herausforderung für Trump: China und Saudi-Arabien vertiefen ihre Beziehungen





    Zum Leidwesen der Amerikaner lehnen die BRICS-Staaten den Dollar als Instrument zur Kontrolle über die globale Finanzinfrastruktur sowie zur Bereicherung durch die USA ab und betrachten die Abkehr von der US-Währung daher als eine politische Grundsatzfrage.

    In diesem Zusammenhang haben die Partner bereits im vergangenen Jahr die Idee diskutiert, eine gemeinsame Währung zu schaffen, die nicht nur den Handel innerhalb des Blocks stärken sowie die Finanzierung von Infrastruktur-, Industrie- und anderen Projekten fördern sollte, sondern auch ihre Abhängigkeit vom Dollar und vom Euro reduzieren würde. Allerdings wird die Umsetzung vermutlich noch Jahre in Anspruch nehmen, weshalb man vorerst die Verwendung der Nationalwährungen erweitert.

    Gegen diese Politik will der designierte US-Präsident DonaldTrump vorgehen und kündigte deshalb Ende November an, der BRICS-Gruppe 100-prozentige Zölle aufzuerlegen, falls sie versuchen sollte, eine eigene Währung zu schaffen, die den Dollar ersetzt.

    Auf den ersten Blick erscheint dies wie eine Provokation; schließlich wären auch viele Verbraucher in den USA von den Folgen einer Zollerhöhung auf bestimmte Importwaren direkt betroffen. Mit Blick auf Trumps "America-First"-Politik sind diese und andere zuvor von ihm getätigte Erklärungen hinsichtlich der künftigen US-Handelspolitik jedoch ernstzunehmen.

    Ksenia Bondarenko, russische Expertin von der Nationalen Forschungsuniversität "Hochschule der Wirtschaft", ist der Ansicht, dass die besagte Zoll-Initiative in erster Linie darauf abzielen könnte, die Wettbewerbsfähigkeit der US-Produkte inmitten des anhaltenden Handelskrieges mit China zu verbessern.


    Trump droht BRICS: "Niemand wird den US-Dollar ersetzen"



    Trump droht BRICS: "Niemand wird den US-Dollar ersetzen"







    Zugleich würde Trump damit versuchen, die Stellung des Dollars als wichtigste Leitwährung zu stärken, was in der heutigen Situation allerdings problematisch sei. Zum einen gebe es da die riesige Staatsverschuldung und das Defizit sowohl bei der Leistungs- als auch der Haushaltsbilanz in den USA, die die Wirtschaft des Landes und somit den Dollar nach unten ziehen, so Bondarenko.

    Zum anderen birgt die von den BRICS-Staaten forcierte De-Dollarisierung Bondarenko zufolge weitere Risiken für den Dollar. In der Tat verzeichnen Wirtschaftsanalysten auch in diesem Jahr eine deutliche Zunahme bei der Verwendung von nationalen Währungen bei Transaktionen innerhalb der BRICS-Gruppe. Nach russischen Medienangaben liegt ihr Anteil in diesem Jahr bereits bei 85 Prozent.

    Nicht zu vergessen ist die Entwicklung außerhalb des Blocks. Denn immer mehr Länder ziehen es vor, ihre Geschäfte nicht mehr in Dollar abzuwickeln, sondern ihre nationalen Währungen dafür in Anspruch zu nehmen. Laut Statistik ist der Anteil der US-Währung an weltweiten Zahlungen via SWIFT-System seit dem Jahr 2000 von 73 auf aktuell 49 Prozent gesunken. Die Prognosen gehen davon aus, dass dieser Wert im kommenden Jahr noch weiter fallen wird.

    Ekaterina Nowikowa, Dozentin des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie der Russischen Plechanow-Wirtschaftsuniversität, erläutert diesbezüglich, dass der Ausstieg Saudi-Arabiens aus dem sogenannten "Pedro-Dollar" ebenfalls eine Herausforderung für Washington darstellt.

    Im vergangenen Juni hatte die saudische Führung entschieden, das vor 50 Jahren mit dem Weißen Haus vereinbarte Abkommen über den Ölhandel in US-Dollar nicht zu verlängern. Damit ist Riad nicht mehr daran gebunden, sein Öl auf dem Markt ausschließlich in Dollar anzubieten – ein Paradigmenwechsel im globalen Finanzwesen, wie Experten betonen.


    Von Kasan in die Zukunft - Wie wird diese für das BRICS-Bündnis aussehen?





    Meinung

    Von Kasan in die Zukunft - Wie wird diese für das BRICS-Bündnis aussehen?





    In Anbetracht dessen seien Trumps Drohungen gegenüber den BRICS-Ländern zumindest seltsam, stellt Nowikowa fest, da die Voraussetzung für diese gewohnte Manier der Amerikaner – ihre Dominanz in der Weltwirtschaft – eventuell nicht mehr gegeben ist.

    Nowikowa führt aus: "China ist der führende Handelspartner für 124 Länder, die USA haben jedoch nur die Hälfte davon – 56 Länder. Im vergangenen Jahr hat China gemeinsam mit den ASEAN-Staaten die USA bei den Exporten überholt. … Wenn die Amerikaner es gewohnt sind, für Transaktionen mit ihren Schuldverschreibungen zu bezahlen, die keinen Wert mehr darstellen, sind die asiatischen Länder auf dem Weltmarkt dagegen zahlungsfähig."

    Fest steht, dass Trump und die USA die BRICS als eine echte Gefahr für das Dollar-basierte Finanzsystem ansehen und den Aufstieg der Schwellenländer daher entschieden bekämpfen werden. Ob drakonische Zollstrafen oder zumindest lautstarke Drohungen den gewünschten Effekt für die künftige US-Regierung bringen werden, ist zu bezweifeln. Stattdessen könnte die De-Dollarisierung damit noch zusätzlich beschleunigt werden, weil noch mehr Ländern endlich klar wird, dass die Verwendung des Dollars einzig und allein den Interessen der USA dient.


    Mehr zum Thema - Das subtile Ziel der USA im Ukraine-Konflikt: Wiederherstellung der Dominanz über EU-Europa


    Screenshot_2024_12_08_at_11_22_20_Strafz_lle_gegen_BRICS_Trump_beginnt_Kampf_gegen_De_Dollarisierung_RT_DE

    Video https://mcdn.podbean.com/mf/download/fa2dcai6f4b59ejv/Hochtechnologie_Sektor_Spannungen_zwischen_USA_und_China_eskalieren.mp3 Dauer 8:06 min


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    Info: https://freedert.online/nordamerika/228703-strafzoelle-gegen-brics-trump-beginnt


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    08.12.2024

    Wozu braucht Trump einen Alkoholiker im Pentagon?

    freedert.online, 8 Dez. 2024 07:00 Uhr,Von Andrei Restschikow

    Donald Trump hat seine Entscheidung bestätigt, den ehemaligen Militäroffizier und Fernsehmoderator Pete Hegseth zum Chef des Pentagon zu ernennen – trotz aller Skandale, die mit diesem verbunden sind. Experten sind jedoch überzeugt, dass Hegseths Ruf ein unüberwindbares Hindernis auf seinem Weg ins Pentagon darstellt.


    © Andrew Harnik/Getty Images


    Der vom designierten US-Präsidenten Donald Trump für das Amt des US-Verteidigungsministers nominierte Pete Hegseth am 5. Dezember 2024 auf dem Capitol Hill


    Der designierte US-Präsident Donald Trump hat seine Entscheidung bestätigt, Pete Hegseth zum neuen Leiter des Pentagon zu ernennen. Hegseth ist ein ehemaliger Fox News-Moderator, ein ehemaliger Major der Nationalgarde und ein Veteran der Kriege im Irak und in Afghanistan. Wenn er vom Senat bestätigt wird, wird er eine Armee von zwei Millionen Soldaten leiten, von denen mehr als 17 Prozent Frauen sind.


    Bericht: Trump will Transgender aus der US-Armee entlassen





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    Wie NBC hervorhebt, kommt Trumps Ankündigung trotz der Besorgnis einiger US-Gesetzgeber über die Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Hegseth und trotz der Tatsache, dass dieser seit seinem Ausscheiden aus dem Militär aufgrund des Stresses, den er erlebt hat, zu Alkoholmissbrauch neigt.

    Trump hatte Hegseth zunächst Mitte November nominiert. Verschiedene Quellen behaupteten jedoch, dass der designierte US-Präsident unter dem Druck der Republikanischen Partei begann, alternative Kandidaten in Betracht zu ziehen. Der wahrscheinlichste Ersatzkandidat war der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, mit dem sich Trump wegen DeSantis' Beteiligung am US-Präsidentschaftswahlkampf zerstritten hatte, sich dann aber zu versöhnen schien. Auch unter einflussreichen US-Senatoren gab es aussichtsreiche Kandidaten.

    Dennoch erklärte Trump, er habe keine Zweifel an seiner Wahl, und beschrieb Hegseth als sehr intelligenten Mann, der von militärischer Leidenschaft beseelt sei. "Jedes Mal, wenn ich mit ihm spreche, will er nur über militärische Themen sprechen", schilderte Trump.

    Der designierte US-Präsident verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Hegseth in seinem Amt bestätigt werden würde. "Einige Leute haben leichte Bedenken geäußert. Aber er ist ein junger Mann mit einer großartigen Bilanz. Er liebt das Militär, und ich denke, die Menschen haben begonnen, das zu erkennen", so Trump.

    Hegseth selbst hat versucht, Unterstützung bei den US-Gesetzgebern zu finden, und mehrere Treffen auf dem Capitol Hill durchgeführt. Außerdem hat er ein offenes Interview gegeben und einen Meinungsartikel im Wall Street Journal, der wichtigsten republikanischen Zeitung, veröffentlicht, in dem er die Vorwürfe der sexuellen Nötigung und des übermäßigen Alkoholkonsums zurückweist.

    Im Gespräch mit einem Reporter leugnete Hegseth kategorisch, ein Alkoholproblem zu haben, und versprach, einen nüchternen Lebensstil zu führen, wenn er zum US-Verteidigungsminister ernannt würde. "Ich werde überhaupt nicht trinken", schwor er.

    Donald Trump ist übrigens überzeugter Abstinenzler und hat keinen Alkohol mehr angerührt, seitdem sein Bruder daran zugrunde gegangen ist.


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    Die Frage, ob er tatsächlich eine Frau sexuell belästigt habe, verneinte Hegseth. Er nannte den Vorfall eine "wirklich unglückliche Situation". Er habe die Frau entschädigt, nachdem ihre Anwälte gedroht hätten, ihn "bloßzustellen".

    Zuvor war bekannt geworden, dass der TV-Moderator im Jahr 2017 eines sexuellen Übergriffs in einem Hotel in Kalifornien beschuldigt worden war. Hegseths Anwalt erklärte, die Zahlung sei erfolgt, um eine mögliche unseriöse Klage zu verhindern.

    Der republikanische Senator von North Dakota, Kevin Cramer, der sich besorgt über die Informationen zu Hegseths skandalösem Ruf geäußert hatte, sprach sich daraufhin positiv über den TV-Moderator aus. "Ich sehe im Moment keinen Grund, ihn nicht zu unterstützen", erklärte Cramer.

    Experten sind sich jedoch einig, dass Hegseths Chancen, als Pentagon-Chef bestätigt zu werden, aufgrund seiner mangelnden Erfahrung und einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen Skandalen minimal sind. Trump sei sich dessen angeblich bewusst und habe die Geschichte in Gang gesetzt, um im letzten Moment eine andere unerwartete Persönlichkeit vorzuschlagen.

    "Trump mischt die Kandidaten wie die Karten, sodass er seine Meinung noch viele Male ändern kann. Der Schlüssel dazu ist, dass der Kandidat vom US-Kongress bestätigt werden muss. Und Hegseth sorgt für Unmut unter den Republikanern, die nicht damit zufrieden sind, dass der ehemalige Fernsehmoderator sich mit der strategischen Planung im militärischen Bereich befassen wird", meint Konstantin Blochin, ein führender Forscher am Zentrum für Sicherheitsstudien der Russischen Akademie der Wissenschaften.

    Der Experte bezweifelt, dass Hegseth die notwendige Unterstützung aufbringen kann. "Trump wählt Kandidaten, die ihm gegenüber loyal sind, aber wen kümmert das schon? Es muss eine Person mit Autorität sein, mit einem reichen Werdegang. Es ist möglich, dass der Senator von Arkansas, Tom Cotton, der als autoritärer und einflussreicher gilt, den Posten bekommt", fügt Blochin hinzu.

    Ähnlich sieht es der Amerikanist Boris Meschujew, leitender Forscher am Institut für wissenschaftliche Informationen über Sozialwissenschaften (INION) der Russischen Akademie der Wissenschaften und außerordentlicher Professor an der philosophischen Fakultät der Staatlichen Universität Moskau. "Trotz Trumps Beharrlichkeit wird es im US-Senat einige Republikaner geben, die unter dem Einfluss des militärisch-industriellen Komplexes und negativer Informationen über Hegseth seine Nominierung ablehnen werden", prognostiziert er.

    Nach Ansicht des Experten hat Trump absichtlich einen wissentlich schwachen Kandidaten nominiert, um in letzter Minute einen anderen Bewerber anzubieten und das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

    "Vielleicht gibt es neben DeSantis noch jemanden, den er für ebenso unmöglich, aber immer noch passabler als Hegseth hält. In diesem Fall ist die Logik klar", ergänzt der Amerikanist.


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    Was Cotton anbelangt, so würde Trump, wenn er dessen Kandidatur ernsthaft in Erwägung ziehen würde, diese sofort vorschlagen, da es in diesem Fall keine Probleme mit der Bestätigung durch den US-Senat geben dürfte. "Cotton ist ein absoluter Verfechter der Falkenpolitik mit der entsprechenden Mentalität. Er hätte die Wahl problemlos gewonnen, für seine Bestätigung sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich", erläutert Meschujew.

    Blochin ist der Ansicht, dass Hegseths militärischer Hintergrund seine Position stärkt, was aber nicht ausreicht – der Chef des Pentagon muss das Geschehen "globaler" betrachten, und ein ehemaliger Fernsehmoderator kann, "vom gesunden Menschenverstand aus gesehen, nicht für einen Schlüsselsektor der Vereinigten Staaten zuständig sein".

    "An militärischen Angriffen im Irak und in Afghanistan teilzunehmen ist eine Sache, aber es ist eine ganz andere, für eine große Strategie verantwortlich zu sein. Das US-Militär ist eine Billionen-US-Dollar-Industrie, eine treibende Kraft für viele Branchen, die den Rest der US-Wirtschaft mit sich ziehen. Daher ist der Posten des US-Verteidigungsministers viel wichtiger als der des US-Außenministers oder des nationalen Sicherheitsberaters des US-Präsidenten, die keinen Zugang zu solch riesigen Ressourcen haben", schließt er.


    Andrei Restschikow ist ein Analyst bei der Zeitung Wsgljad.

    Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 7. Dezember 2024 zuerst in der Zeitung Wsgljad erschienen.


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    08.12.2024

    Bill Gates, der Klimawahn und die neuen Ernährungsvorschriften – weniger essen und mehr arbeiten

    freedert.online, 8 Dez. 2024 06:01 Uhr, Von Sergei Sawtschuk

    Bill Gates scheint vom Rinderwahn befallen. Einerseits fördert er die Rinderzucht in Afrika, andererseits will der Multimilliardär dem perfekten Rindvieh das Rülpsen und Furzen austreiben. Oder, gewohnt in diesen Dimensionen zu rechnen, mal eben eine Milliarde Rinder abschlachten, wegen der Treibhausgase versteht sich.


    Quelle: Sputnik © РИА Новости / Изображение сгенерировано ИИ


    Durch "Künstliche Intelligenz" generiertes Symbolbild: Microsoft-Gründer Bill Gates


    In seinem jüngsten Interview hat der Milliardär Bill Gates erneut den Kampf gegen die globale Erwärmung thematisiert. Dabei zitierte er insbesondere Statistiken und trug vor: Die Rinder der Welt produzieren im Laufe ihres Lebens etwa sechs Prozent aller Treibhausgasemissionen, einschließlich Methan. Daher wird die Menschheit entweder den Rindern beibringen müssen, ihre reiche Methan-Innenwelt für sich zu behalten, oder in naher Zukunft damit beginnen müssen, Steaks zu braten, die nicht aus Fleisch bestehen.


    Bill Gates muss wegen Impfstoffklage vor niederländischem Gericht antreten





    Bill Gates muss wegen Impfstoffklage vor niederländischem Gericht antreten






    Wenn ein Normalsterblicher Unsinn von sich gibt, interessiert das niemanden. Wenn aber ein Mann mit einem Vermögen von über hundert Milliarden Dollar offensichtlich gefährliche Ideen in das Bewusstsein der Massen implementiert, hört die ganze Welt mit angehaltenem Atem zu, denn Menschen dieses Kalibers sind durchaus in der Lage, den Lauf der Geschichte zu beeinflussen und globale Trends zu prägen. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass Gates zusammen mit seinen Kollegen aus den Top Ten der Reichen immer hartnäckiger Narrative in die Welt setzt, deren allgemeine Bedeutung auf das alte Wortspiel hinausläuft: Unser Volk wird schlecht leben, aber nicht mehr lange.

    Gates kann kaum verdächtigt werden, keine Ahnung von Zahlen, Prozessen und den physikalischen Grundlagen der natürlichen Vorgänge auf unserem Planeten zu haben. Daher hat das Herauslösen einzelner Teile aus dem gesamten, sehr komplexen und vielschichtigen Mosaik eindeutig einen gewissen Zweck; einen manipulativen, der nicht direkt zur Schau gestellt wird.

    Erstens sollte Gates die gegensätzlichen Ansichten über die derzeitige Erwärmung der Erdatmosphäre kennen, von denen eine besagt, dass die globale Erwärmung ein zyklischer, endogener Prozess und Kohlendioxid nicht der schreckliche Killer alles Lebens auf der Erde ist. Zweitens täte ein Milliardär, der Zugang zu jeglichen, selbst zu den ehrwürdigsten Beratern hat, gut daran, sich mit den Fakten vertraut zu machen, die die Notwendigkeit, ein Stück Eisbein gegen halb fertige Produkte aus gepressten Kakerlaken einzutauschen, verneinen.


    US-Wahlkampfendspurt: Bill Gates überweist den Demokraten 50 Millionen Dollar





    US-Wahlkampfendspurt: Bill Gates überweist den Demokraten 50 Millionen Dollar






    Die Weltbevölkerung hat inzwischen die Marke von 8,1 Milliarden Menschen überschritten. Das explosionsartige Wachstum begann im frühen 19. Jahrhundert, als noch 990 Millionen Menschen im Jahr 1800 auf der Erde lebten – eine Zahl, die sich nur ein Jahrhundert später verdoppelte.

    Eine bemerkenswerte Beobachtung: Legt man die Daten medizinischer Entdeckungen wie Medikamente und Impfstoffe auf die Zeitachse des Bevölkerungswachstums, so zeigt sich eine direkte Korrelation. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein Impfstoff gegen Pocken erfolgreich getestet, und in den darauffolgenden hundert Jahren, als die Menschheit um eine Milliarde Menschen anwuchs, besiegten die Wissenschaftler auch Tollwut, Typhus, Cholera und Pest. Übrigens bedeutet das Wort Vaccinia selbst die von Gates so verhassten Pocken der Kühe. Das 20. Jahrhundert war die Zeit der Entdeckung von Medikamenten gegen Keuchhusten, Diphtherie, Tetanus, Polio, Masern, Röteln und viele andere. Dieser Durchbruch war zusammen mit dem immer schneller werdenden wissenschaftlichen und technischen Fortschritt der Grund für das Wachstum der Weltbevölkerung von zwei auf acht Milliarden Menschen.

    Und sie alle brauchen jeden Tag etwas zu essen.


    Frankreich: Die Bauernproteste nehmen wieder Fahrt auf





    Analyse

    Frankreich: Die Bauernproteste nehmen wieder Fahrt auf






    Wie wir wissen, ist der Mensch das oberste Raubtier auf der Erde und daher physisch gezwungen, seine eigene Nahrungsgrundlage zu kultivieren und zu erneuern; andernfalls hätte sich die Welt um uns herum schon längst in die Szenerie eines dystopischen postapokalyptischen Actionfilms mit leblosen Einöden verwandelt. In der Tat frisst der Mensch alles, was wächst, geht, fliegt und schwimmt.

    Naturschutzorganisationen geben folgende Zahlen für den jährlichen Verbrauch an: 100 Millionen Haie, 300 Millionen Kühe, 500 Millionen Schafe, 600 Millionen Truthähne, 1,2 Milliarden Kaninchen, 1,5 Milliarden Schweine, zwei Milliarden Enten. Aber das Hauptnahrungsmittel ist das Huhn. Die Menschheit verzehrt 75 Milliarden Hühner und Küken in einem Jahr. Und das sind nur die Landtiere; dazu kommen noch 700 Millionen Thunfische, je zwei Milliarden Tintenfische und Austern und 14 Milliarden Sardinen.

    Der natürliche Nahrungsmittelüberfluss ist jedoch ungleichmäßig verteilt. In den Industrieländern wird bis zu einem Drittel aller produzierten Lebensmittel verschwendet, während die Menschen in den ärmsten Regionen oft von Subsistenzproduktion leben. Dennoch stellen die Vereinten Nationen über das Welternährungsprogramm (WFP) einen Rückgang der Zahl der Hungernden fest – fast 200 Millionen weniger in den zurückliegenden 20 Jahren. Die wissenschaftliche und technologische Entwicklung und 1,5 Milliarden Stück großes Hornvieh tragen unter anderem dazu bei, den Hunger zu besiegen. So groß ist die weltweite Zahl der Rinder.


    In der militärischen Logik von "Befehl ist Befehl": Die NATO und die "Gesundheit"





    In der militärischen Logik von "Befehl ist Befehl": Die NATO und die "Gesundheit"






    Graubraune Kühe und Legehennen existieren allerdings nicht im luftleeren Raum – es haben sich lange industrielle Verarbeitungsketten herausgebildet, um den Reproduktionszyklus von Viehzuchtgebieten zu gewährleisten. Von der Landwirtschaft, die Heu, Silage, Fischöl, Sorghum, gemahlenes und geschrotetes Getreide liefert, über die Futtermittelproduktion, bei der tierische und pflanzliche Zusatzstoffe in automatisierten Anlagen gemischt werden, bis hin zum Schneiden, Verarbeiten, Verpacken, Ausliefern und Lagern von Rindersteaks, Krabbenstäbchen oder frischem Rucola.

    In der Welt des Milliardärs Gates können und sollen all diese technologischen Ketten durchbrochen werden – aber die Frage, was mit den riesigen Mengen an freigesetzter Arbeit geschehen soll, bleibt unbeantwortet. Und hier kommen wir zu der Hauptfrage, über die der ehemalige Microsoft-Chef aus irgendeinem Grund nicht spricht.

    Gates und die Befürworter des totalen Abschlachtens von Rindern sollten sich, wie bei der Theorie der globalen Erwärmung, der alternativen wissenschaftlichen Auslegungen bewusst sein. Bei den demografischen Prognosen herrscht heute ein gemäßigtes Modell vor, demzufolge die Menschheit bis 2050 die Zehn-Milliarden-Grenze erreichen wird. An diesem Punkt wird das Wachstum enden und ein Plateau erreichen. Nach dem optimistischen Modell werden es etwa 14 Milliarden Menschen sein, und nach den negativen Modellen könnte die Bevölkerung sogar wieder auf die derzeitigen acht Milliarden zurückgehen. Aber wir gehen bewusst von Durchschnittswerten aus.


    Willkommen im lukrativen Geldkreislauf der Klimaindustrie




    Meinung

    Willkommen im lukrativen Geldkreislauf der Klimaindustrie






    Die gegenwärtigen Prozesse in der Landwirtschaft – Mechanisierung, Steigerung der Ernteerträge, Ausweitung der Anbauflächen, Entwicklung der Tierhaltung – sorgen für ein noch nie dagewesenes Maß an Wohlstand in der Ernährung beim systematischen Kampf gegen den Hunger. Die Tötung von einer Milliarde Kühen hilft der Ökologie in keiner Weise, denn ein einziger durchschnittlicher Vulkan stößt bei seinem Ausbruch so viel Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Stickoxid, Wasserstoff und Methan in die Atmosphäre aus, wie fünfzig große Industrieunternehmen produzieren. Dabei lassen sich die Emissionen von Fabriken kontrollieren, während die Menschheit noch nicht gelernt hat, die Aktivität von 500 aktiven Vulkanen zu regulieren.

    In der westlichen Gesellschaft ist die Verschwörungstheorie weitverbreitet, dass die reichsten Menschen auf dem Planeten, deren Vermögen immer schneller wächst, gelinde gesagt lügen. Unter dem Deckmantel der Sorge um den Planeten und das Gemeinwohl, gewürzt mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zahlen, wird den Menschen eingeredet, dass sie unzumutbar gut und wohlgenährt leben. Das Bewusstsein der Massen wird auf die Tatsache vorbereitet, dass Fleisch in Zukunft ein teurer Luxus sein wird, der nur für einige wenige verfügbar ist. Und der Rest von uns sollte dankbar sein, dass wir die Möglichkeit haben, für eine Ration gefriergetrockneter Heuschreckensuppe zu arbeiten.


    Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 4. Dezember 2024 zuerst bei "RIA Nowosti" erschienen.


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    08.12.2024

    Die Watchlist EUropa vom 07. Dezember 2024

    lostineu.eu, vom 7. Dezember 2024

    Heute mit der Wochenchronik. Die Themen: Drei Coups gegen die Demokratie, Abfuhr für Kiew und Aufruhr in Tiflis


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    Drei Coups gegen die Demokratie, Abfuhr für Kiew und Aufruhr in Tiflis 7. Dezember 2024

    Der brisante Fall von Justizkommissar Reynders, Lawrow reist & Barnier stürzt 5. Dezember 2024

    Kallas’ erster Coup, Barniers letzter Akt – und “das EU-Parlament dreht durch” 3. Dezember 2024

    Das haben wir nicht gewählt, Chaos in Georgien – und Selenskyj knickt ein 30. November 2024

    Die unberechenbare Kommission, Le Pen wehrt sich & viel Qualm um nichts 28. November 2024

    Die neue EU-Doktrin, Nato-Kritiker in Stichwahl – und Grüner berät VDL 26. November 2024

    Das Parlament versagt, die Kriegsgefahr steigt – und ein Urteil spaltet die EU 23. November 2024

    Die “Sprechpuppen” kommen, die Briten bomben – und die Griechen streiken 21. Nov. 2024

    Tausend Tage Krieg, letzte Schlacht um Mercosur – und die Genossen fallen um 19. Nov. 2024

    Nichts geht mehr, Scholz telefoniert mit Putin – und von der Leyen schweigt 16. November 2024

    Von der Leyen 2.0 steht auf der Kippe, Le Pen soll büßen – und “F… you” 14. November 2024

    Kleinkrieg um die Ukraine, High Noon im Parlament – und Bretons Geständnis 12. Nov. 2024

    Europa-Dämmerung 2.0, Orbans Comeback, Várhelyi muß nachsitzen 9. November 2024

    Orbans Trump-Moment, Scholz feuert Lindner – und EU wird kriegstüchtig 7. November 2024

    Weder Harris noch Trump, Scholz-Dämmerung – und ist Krieg billiger? 5. November 2024

    Im Schatten der US-Wahl, Zölle gegen China – und Georgien wählt “falsch” 2. November 2024

    Im Osten viel Neues, die Ampel wankt – und die Brandmauer fällt 26. Oktober 2024

    Neue Weltordnung ohne EUropa, die Nato schummelt – und Kallas provoziert 24. Oktober 2024

    Votum ohne Wert, Nato in Rostock & Pornoseite soll Hosen runterlassen 22. Oktober 2024Das Ende der Moral, Migration à la Meloni – und Abfuhr für Selenskyj 19. Oktober 2024


    Info: https://lostineu.eu/die-watchlist-europa-vom-07-dezember-2024/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


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    08.12.2024

    Nachrichten von Pressenza: Offener Brief einer vierfachen Mutter für Weihnachtsfrieden statt Siegfrieden!

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 8. Dezember 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 08.12.2024


    Offener Brief einer vierfachen Mutter für Weihnachtsfrieden statt Siegfrieden!


    Marion Nawroth, vierfache Mutter und Großmutter, trat am 17. November in den Hungerstreik, um ein Zeichen für Frieden und gegen Aufrüstung, Militarisierung und Waffenlieferungen zu setzen. Ihr Protest endete vorzeitig am 5. Dezember mit der Räumung des Friedenscamps am Berliner&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/offener-brief-einer-vierfachen-mutter-fuer-weihnachtsfrieden-statt-siegfrieden/


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    Smart City, Transhumanismus und Alternativen &#8211; Irrweg Digitalisierung


    In seinem Beitrag „Digitale Werkzeuge“ kritisiert George C. Caffentzis, dass der „Stellenwert digitaler Werkzeuge in der sozialen Produktion und in sozialen Kämpfen von Bewegungen für soziale Gerechtigkeit“ zu wenig thematisiert wird. Dieser Beitrag beruht auf einem Vortrag, den ich am&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/smart-city-transhumanismus-und-alternativen-irrweg-digitalisierung/


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    Die deutsche Justiz wird aktiv


    Ein mittlerweile 100 Jahre alter ehemaliger KZ-Aufseher soll im hessischen Hanau vor Gericht kommen. Es könnte der letzte Prozess dieser Art gegen einen NS-Täter werden. Eine juristische Groteske ist es schon jetzt – vor allem der Beleg einer skandalösen Verspätung.&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/die-deutsche-justiz-wird-aktiv/


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    Kreislaufwirtschaft funktioniert, wenn man will


    Evelin Rosenfeld beweist, dass auch eine optimal naturnahe Wirtschaftsweise funktionieren kann Es gehört zu den beliebten Argumenten der konventionellen Landwirtschaft, man könne nur mit dem Einsatz von Großmaschinen und massiver Schädigung von Mitwelt und Bodenleben wirtschaftlich überleben. Evelin Rosenfeld  beweist&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/kreislaufwirtschaft-funktioniert-wenn-man-will/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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    08.12.2024

    Sergei Ryabkov mit Fred Pleidgen auf CNN

    seniora.org, vom publiziert: 07. Dezember 2024, CNN Video 04.12.2024 auf Youtube.com

    Fred Pleitgen von CNN führte ein ausführliches Exklusivinterview mit Sergei Ryabkov, dem stellvertretenden Außenminister Russlands.


    Watch CNN’s full interview with Russia’s Deputy Foreign Minister

    Screenshot_2024_12_08_at_10_09_32_Seniora.org_Sergei_Ryabkov_mit_Fred_Pleidgen_auf_CNN

    Video https://youtu.be/DvJKRbeAYvU Dauer 28:37 min


    Transkript und Übersetzung von Andreas Mylaeus

    Fred Pleitgen:

    Im Moment ist die Lage zwischen Russland und dem Westen, Russland und den Vereinigten Staaten, ziemlich gefährlich, mit einem hohen Eskalationsrisiko.

    Wie hoch schätzen Sie dieses Risiko ein?

    Die Vereinigten Staaten haben den Ukrainern jetzt erlaubt, ATACMS-Raketen einzusetzen, um tief nach Russland hinein zu schießen. Und die Russen antworten mit Oreschnik.

    Sergei Ryabkov:

    Sie haben Recht. Die Risiken sind hoch und nehmen weiter zu. Das ist ziemlich beunruhigend. So etwas haben wir in der Vergangenheit noch nie erlebt, auch nicht auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Und ich würde nicht sagen, dass es dafür eine Patentlösung gibt.

    Ich glaube, wir haben es mit einem großen Mangel an Zurückhaltung seitens des Westens, insbesondere der USA, zu tun, wo die Menschen anscheinend unsere Entschlossenheit unterschätzen, unsere Interessen und unsere zentralen nationalen Sicherheitsinteressen zu verteidigen, wie wir es während dieser besonderen Militäroperation, die im Februar 2022 begann, gezeigt haben.

    Fred Pleitgen:

    Wie weit sind Sie also bereit zu gehen?

    Denn de facto ist die Oreschnik-Rakete eine strategische, sehr nuklearfähige ballistische Rakete, die Sie über der ukrainischen Stadt abgefeuert haben.

    Sergei Ryabkov:

    Oreschnik ist keine strategische ballistische Rakete. Es handelt sich um eine Mittelstreckenrakete, die im Gefecht getestet wurde, und die Ergebnisse sind den Menschen in Kiew, in Washington, in Brüssel und natürlich in Moskau bekannt.

    Wir haben dies nicht nur als Botschaft genutzt, sondern auch, um zu testen, was wir in Bezug auf unsere wachsenden und zusätzlichen Fähigkeiten in diesem sehr wichtigen Bereich wirklich haben.

    Ich möchte Ihnen sagen, dass wir ohne die Trump-Administration, die den INF-Vertrag, der jahrzehntelang im Interesse sowohl der USA als auch Russlands lag, einfach zerstört hat, kein Oreschnik in der Hand hätten. Wir wären immer noch in unserer Fähigkeit eingeschränkt, solche Waffen zu entwickeln.

    Aber okay, das ist jetzt weg.

    Und jetzt haben wir das hier. Was wir haben, haben wir. Wir beklagen uns nicht über verpasste Gelegenheiten. Wir schauen nach vorne. Wir sind sehr sicher, dass wir alle unsere Ziele erreichen werden, durch unsere Aktionen vor Ort und alle Ziele dieser besonderen Militäroperation werden erreicht werden.

    Fred Pleitgen:

    Sie haben gerade gesagt, dass der Westen die Neigung und Bereitschaft Russlands, seine strategischen Ziele durchzusetzen, unterschätzt.

    Der russische Präsident hat gesagt, dass der Einsatz von ATACMS-Raketen, die auf Russland abgefeuert werden, den Konflikt in einen Konflikt zwischen Russland und dem Westen, Russland und den Vereinigten Staaten, verwandelt. Wie groß ist die Gefahr, dass wir in eine nukleare Eskalation geraten?

    Sergei Ryabkov:

    Das hängt davon ab, wie die Menschen in Washington entscheiden und wie sie die Situation einschätzen.

    Nun, ich möchte hier keine Schuldzuweisungen vornehmen, aber was beunruhigend ist, ist die ganz offensichtliche Unfähigkeit dieser Menschen, ich würde sagen im Gegensatz zu dem, was zu allen Zeiten in der Vergangenheit der Fall war, ihre Fähigkeit, wirklich anzuerkennen, dass Moskau nicht jemand oder etwas ist, das auf unbestimmte Zeit unter Druck gesetzt werden kann.

    Es wird der Moment kommen, an dem wir keine andere Möglichkeit sehen, keine andere Wahl haben, als zu noch stärkeren militärischen Mitteln zu greifen. Ich würde nicht behaupten, dass dies sofort geschehen wird. Ich würde nicht einmal behaupten, dass wir etwas anderes haben als das, was vor einigen Tagen in Bezug auf unsere überarbeitete Nukleardoktrin veröffentlicht wurde und was zeigt, dass wir Lehren aus den Geschehnissen in und um die Ukraine gezogen haben.

    Aber der Trend ist da. Und wissen Sie, in der NATO gibt es eine Gruppe von Leuten, ich würde sie sogar als Cheerleader bezeichnen, die den großen Jungs auf dem Spielfeld zujubeln und sie anfeuern, immer weiter in dieses Spiel einzusteigen. Sie werden besiegt werden, so wie die USA 1973 von der Sowjetunion im Basketball besiegt wurden.

    Fred Pleitgen:

    Was bedeutet Niederlage denn dann? Glauben Sie, dass wir uns in Bezug auf eine Eskalation derzeit in einer prekäreren Lage befinden als beispielsweise während der Kubakrise?

    Sergei Ryabkov:

    Damals war die Gefahr einer nuklearen Katastrophe und nuklearen Apokalypse in jenem Moment akuter als heute. Aber heute, denke ich, sollte die Gefahr, dass sich dieses Szenario entfaltet, von niemandem unterschätzt werden. Wir haben keinen Vergleich. Wir haben keine Fahrpläne, wir haben keine Routinen, wir haben keine Kultur, wie man mit dieser Art von Situation umgeht, und das Fehlen des gesunden Menschenverstandes an vielen Orten, das Fehlen einer nüchternen Analyse in verschiedenen Büros im Westen ist so alarmierend.

    Wir haben nicht den Verstand verloren.

    Wir wissen, wovon wir reden. Dies ist eindeutig ein historischer Moment für alle.

    Und wir lassen uns zu nichts provozieren. Aber noch einmal: Wir haben die Ausdauer und den starken Willen, unsere Interessen mit allen Mitteln zu verteidigen. Und wir sind standhaft und unerschütterlich, unabhängig davon, wie viele Milliarden Dollar die USA in diesem Konflikt verbrennen werden, unabhängig davon, was die Menschen in der Europäischen Union glauben, tun zu müssen, um Kiew zu unterstützen und den USA zu helfen. Wir werden uns dort durchsetzen. Daran besteht kein Zweifel.

    Fred Pleitgen:

    Das führt uns natürlich zur nächsten Frage. Was ist Ihrer Meinung nach der Schlüsselfaktor für die Sichtweise Russlands auf den Ukraine-Konflikt, auf die Ukraine-Frage, bezüglich dessen die westlichen Staats- und Regierungschefs Ihre Position nicht verstehen?

    Sergei Ryabkov:

    Eine einfache Antwort auf diese sehr wichtige Frage meinerseits wäre, dass die westlichen Staats- und Regierungschefs den Hintergrund völlig ablehnen. Wenn sie anerkennen würden, dass wir keine andere Möglichkeit hatten, keine andere Wahl, als am 24. Februar 2022 Gewalt anzuwenden angesichts dessen, was zuvor geschehen war... Seit 2014 und dann bis 2022 verschlechterte sich die Situation der Russen und der russischsprachigen Menschen in der Ukraine kontinuierlich.

    Es kam zu einem Aufschwung neuer unruhiger Stimmungen, auch in der Regierung dieses Landes, die durch einen illegitimen Staatsstreich an die Macht gekommen war.

    Dies wird vom Westen vollständig abgelehnt. Sie behaupten, dass es sich dabei um russische Propaganda handele.

    In dem Moment, in dem sie beginnen zu verstehen, was uns in diese tragische Situation gebracht hat, in der es keine andere Wahl gab, werden die Chancen für eine bessere Lösung, ein vernünftigeres Szenario meiner Meinung nach steigen.

    Fred Pleitgen:

    Der Weg zurück scheint über Friedensgespräche zu führen. Wie wahrscheinlich sind Ihrer Meinung nach Friedensgespräche? Und in welchen Bereichen ist Russland zu Kompromissen bereit, falls es zu Friedensgesprächen kommt?

    Sergei Ryabkov:

    Wir haben unsere Position in der Erklärung des Präsidenten vom 14. Juni dargelegt. Wir wissen, was Selensky in Bezug auf seine Pläne und Vorschläge vorlegt. Wenn man die beiden Positionen vergleicht, sind sie scheinbar unvereinbar, sie können nicht zusammengeführt werden. Daher glaube ich, dass die Chancen für einen Kompromiss derzeit gleich Null sind. In dem Moment, in dem die Menschen in Kiew zu verstehen beginnen, dass Russland auf keinen Fall den von ihnen vorgeschlagenen Weg einschlagen wird, denke ich, dass es Möglichkeiten und Chancen geben könnte.

    Ich möchte Ihnen sagen, dass in den letzten Jahren eine Reihe von Ländern verschiedene Ideen entwickelt haben, wie der politische Dialog vorangebracht werden kann. Wir schenken diesen Ideen große Aufmerksamkeit. Wir binden diese Länder auf allen Ebenen ein. Wir kritisieren sie auch in einigen Punkten, darunter unsere engsten Freunde wie China, und die chinesisch-brasilianische Gruppe von Freunden ist etwas, das wir genau beobachten, obwohl wir glauben, dass es bei diesem Ansatz Mängel gibt. Wir schließen also nichts aus.

    Aber im Moment stehen die Chancen für diejenigen Länder, einen Kompromiss zu erzielen, der nach Ansicht des Westens und Kiews der richtige Weg ist, bei null.

    Der erste Punkt auf der Tagesordnung, die erste Maßnahme, die Washington ergreifen sollte, sollte meiner Meinung nach eine sehr deutliche Botschaft an Kiew sein, dass es das selbst auferlegte Verbot aufhebt, direkte Kontakte zu Russland zu unterhalten. Das wäre der richtige Anfang.

    Fred Pleitgen:

    Zelensky hat kürzlich gesagt oder angedeutet, dass die Ukraine bereit wäre, einige der Gebiete, die Sie derzeit halten, im Gegenzug für eine Vollmitgliedschaft in der NATO aufzugeben.

    Sergei Ryabkov:

    Eine Vollmitgliedschaft in der NATO ist in keiner Weise akzeptabel [a nonstarter]. Dies ist einer der Gründe, warum Russland diese besondere Militäroperation begonnen hat. Ich meine, es ist nicht so, dass wir hier eine Situation von „Land für Frieden“ haben, wenn wir dies mit dem Nahen Osten oder anderswo vergleichen. Darum geht es hier nicht.

    Wir haben eine ganz klare Position, eine prinzipielle Position, wo wir unsere historischen Gebiete haben, Menschen aus Russland, russischsprachige Menschen, die diese Gebiete entwickeln. Sie wollen nicht unter dem Neonazi-Regime in Kiew leben und wollten es auch nie.

    Sie haben sich in Referenden dafür ausgesprochen. Sie haben alle demokratischen Verfahren eingehalten. All dies geschah im Rahmen des international anerkannten Prinzips der Selbstbestimmung der Völker.

    Wir haben all dies vor der ganzen Welt durch zahlreiche Erklärungen unserer Staats- und Regierungschefs, unserer Diplomaten und unserer Politiker dargelegt. Es geht nicht darum, irgendwelche imperialen Ziele zu erreichen. Wir sind der Meinung, dass unsere Kerninteressen gefährdet sind, und wir haben keine andere Wahl, als sie mit militärischen Mitteln zu verteidigen.

    Fred Pleitgen:

    Glauben Sie, dass die Trump-Regierung ihr Versprechen einhalten wird, oder dass Donald Trump sein Versprechen einhalten wird, die Krise so schnell wie möglich zu lösen und kann er das?

    Sergei Ryabkov:

    Wir haben nie etwas direkt von ihm oder seinem Team gehört. Wir haben nur gesehen, was von einigen Leuten aus seinem Umfeld öffentlich gemacht worden ist. Wir haben auch einige Aussagen des designierten Präsidenten Trump aus seiner Wahlkampagne gesehen, in denen er gesagt hat, dass er dieses Problem innerhalb von 24 Stunden lösen könne.

    „24 Stunden“ war wahrscheinlich ein Wort, das er benutzt hat, um zusätzliche Sympathien bei den Wählern zu gewinnen. Einige Konflikte können nicht einmal in 24 Jahren gelöst werden, wie wir im Nahen Osten sehen. Aber ich schlage nichts anderes vor, als dass wir da sein werden, sobald diese Leute beschließen, einige Ideen vorzubringen.

    Wir werden uns das auf jeden Fall sehr genau ansehen. Aber bitte, machen Sie keinen Fehler, nicht auf Kosten der Grundelemente unserer nationalen Position.

    Fred Pleitgen:

    Was halten Sie von einigen seiner vorgeschlagenen Kabinettsmitglieder? Denn einige von denen haben auch gesagt, dass sie glauben, dass sie diese Krise lösen müssen. Elon Musk hat etwas gesagt. Der neue nationale Sicherheitsberater hat etwas gesagt. Und jetzt wird die Trump-Administration auch einen Sondergesandten für den Ukraine-Konflikt ernennen.

    Sergei Ryabkov:

    Und wer würde das sein?

    Fred Pleitgen:

    Keith Kellogg.

    Sergei Ryabkov:

    Ja. Okay. [lacht] Das Letzte, was ich jetzt tun würde, ist, von diesen Leuten irgendwelche Charakterisierungen abzugeben. Einige von ihnen sind uns bekannt, andere nicht. Sie alle sind sehr interessante Persönlichkeiten. Wiederum haben einige von ihnen internationale Erfahrung. Andere werden sich wahrscheinlich mehr um etwas Inländisches kümmern.

    Wir warten respektvoll auf den Moment, in dem die neue Regierung eingesetzt wird, und dann über offizielle Kanäle, je nachdem, ob die US-Seite bereit ist, sich für diesen Kontext zu öffnen, denn derzeit haben wir nicht viel Kontakt zur scheidenden Regierung.

    Es ist auch eine selbst auferlegte Beschränkung, eine Art, eine ähnliche Art, wie sie Zelenskiy in Kiew sich selbst auferlegt hat.

    Ich halte das für einen Fehler. Besser reden als nicht reden. Wir werden sicherlich analysieren, wie das nächste nationale Sicherheitsteam zusammengesetzt sein wird. Und wir werden für jegliche Kontakte sehr offen sein.

    Fred Pleitgen:

    Aber haben Sie die Hoffnung, dass sich nach dem 20. Januar etwas ändern könnte? Denn es scheint, als würde sich im Moment alles auf eine weitere Konfrontation hinbewegen. Viele Menschen haben gesagt, dass die Monate zwischen der US-Wahl und der Amtsübernahme der neuen Regierung in Amerika eine sehr gefährliche Zeit für den Ukraine-Konflikt und die Möglichkeit einer Eskalation sind. Und wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass es zu einer starken Eskalation gekommen ist.

    Sergei Ryabkov:

    Mein Appell und meine Botschaft an die Menschen in der scheidenden Regierung sind ganz klar: Wir werden reagieren, wenn sie provozieren. Wir werden einen Weg finden, unseren starken Willen und unsere Interessen durchzusetzen. Ich drohe hier also niemandem. Es ist nur eine sachliche Feststellung. Ich beziehe mich auf das, was die ganze Zeit über der Fall war.

    Es ist bedauerlich, dass die Menschen irgendwie wegschauen und nicht erkennen, dass wir in dieser sich immer weiter nach oben drehenden Eskalationsspirale der Gefahren zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit haben, innezuhalten und uns umzusehen und einfach zu überlegen, ob es Alternativen gibt oder nicht.

    Die Politik der scheidenden Biden-Regierung gegenüber Russland und der Ukraine ist also sehr starr, einseitig, sehr dogmatisch und sehr ideologisch.

    Es macht jedoch keinen Unterschied, was wir für richtig halten, was Russland tun sollte. Und wenn dann die nächste Regierung kommt ...

    Sie haben nach Erwartungen oder Hoffnungen gefragt. Sehen Sie, wir hatten eine seltsame Situation während der Trump-Ära, als es so eine Art Gefühl gab, dass unterschiedliche Leute kommen würden. Aber die Politik gegenüber Russland wurde immer nur noch schlechter. Buchstäblich. Er verhängte viel mehr Sanktionen als Obama. Er zerstörte zwei   – mindestens zwei   – sehr wichtige Rüstungskontrollverträge, und einige seiner engsten Mitarbeiter warben in diesem Moment für diese Politik, als wäre das etwas, das alle Menschen auf der Welt glücklich macht.

    Fred Pleitgen:

    Wie lange kann Russland diesen Krieg noch durchhalten? Denn im Moment sind Sie auf dem Vormarsch. Aber gleichzeitig verlieren Sie viele Menschen, viele Menschen werden verwundet. Und ich weiß, dass es keine genauen Zahlen gibt. Die Ukraine verliert viele Menschen. Und im Moment fließt ein Drittel Ihres Staatshaushalts in Verteidigungs- und Militärausgaben.

    Sergei Ryabkov:

    Natürlich weiß CNN besser, wie hoch unser Budget ist und wie viele ...

    Fred Pleitgen:

    Es ist offiziell. Es sind offizielle Zahlen, oder? Sie wurden veröffentlicht. Das wurde dieses Wochenende unterzeichnet, oder nicht?

    Sergei Ryabkov:

    Ich würde sagen, es zeigt auch, dass unsere Bevölkerung den Präsidenten und die Regierung in einem Kampf unterstützt, in dem es darum geht, dass Russland stark bleibt, unabhängig bleibt, für ein Russland, das in der Welt etwas bewirkt und nicht nur für Russland, das sich den Menschen in Washington und Brüssel nicht unterordnet.

    Es geht viel weniger um Kiew. Es geht viel mehr um die USA, die NATO und den kollektiven Westen, wie wir ihn nennen.

    Fred Pleitgen:

    Es handelt sich also um eine direkte Konfrontation zwischen Russland und dem Westen und um die Idee des russischen Präsidenten für eine neue Weltordnung. Das hat er selbst gesagt, oder? Zum Beispiel wird BRICS als Machtzentrum, als Wirtschaftszentrum immer wichtiger.

    Und das könnte Sie auch auf einen direkten Konfrontationskurs mit Donald Trump bringen, denn er hat gerade gesagt, dass die USA mit aller Macht [to fight that tooth and nail - mit Zähnen und Klauen] dagegen ankämpfen werden, wenn die BRICS den Dollar durch eine andere Weltwährung ersetzen wollen.

    Sergei Ryabkov:

    Wenn der Moment gekommen ist und Präsident Trump sein Amt antritt, denke ich, dass es Möglichkeiten geben wird, seinem Volk zu sagen, dass wir bei BRICS den Dollar nicht „ersetzen“ wollen. Wir bei BRICS wollen ein System entwickeln, das es uns bei BRICS ermöglicht, die Bedürfnisse unserer Wirtschaftsakteure parallel zu denen der USA und anderer zu bedienen.

    Es handelt sich also um eine polyphone Weltordnung, um das Wort von Präsident Putin aus seiner großen Valdai-Präsentation zu verwenden. Nicht polyzentrisch, nicht multipolar, sondern polyphon, was moderner ist.

    Wir modernisieren überall. Herrschaft und Monopol, wie es einst einige große Namen des Marxismus lehrten, sind der direkte Weg zur Verzerrung des Systems. Sie führen nicht zu Wettbewerb, sondern zu einer allmählichen Verschlechterung des Systems. Ich denke, der Monopolismus, den die USA überall aufrechtzuerhalten, einzuführen und durchzusetzen versuchen, ist für die USA selbst gefährlich.

    Bevor es zu spät ist, fordere ich vernünftige Menschen in diesem Land auf, dies zu bedenken.

    Fred Pleitgen:

    Wenn keine Gespräche stattfinden und die Dinge so weiterlaufen wie bisher, was bedeutet das für die Ukraine? Was bedeutet das für Europa? Was bedeutet das für Russland? Wo führt das alles hin, wenn es nicht gestoppt wird?

    Sergei Ryabkov:

    Mal sehen. Ich denke, man sollte die Wahrscheinlichkeit eines schlimmstmöglichen Ausgangs dieses sich anbahnenden, noch größeren Konflikts nicht unterschätzen. Andererseits werden wir unser Möglichstes tun, um dies zu verhindern.

    Wir werden stark genug sein, um all unsere Interessen zu verteidigen, aber wir werden nicht die Ersten sein, die eskalieren. Wir werden nicht die Ersten sein, die etwas tun, was bedeuten würde, dass wir jetzt eine Situation geschaffen haben, in der es kein Zurück mehr gibt.

    Aber gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Situation außer Kontrolle gerät, wenn die Menschen auf der anderen Seite die Situation nicht als äußerst gefährlich erkennen und sie von Woche zu Woche, wenn nicht sogar von Tag zu Tag, noch gefährlicher wird.

    Ich meine, normalerweise verstehen Militärs, diejenigen, die dort sitzen   – wie wir auf Russisch sagen   – in der Nähe des Eisens, dass sich das heute sehr von Computerspielen unterscheidet.

    Diejenigen, die aus ihrem eigenen Dienst im Kampf oder anderswo etwas gelernt haben, sind wahrscheinlich eine sehr, sehr kleine Minderheit an wichtigen Orten in Washington.

    Fred Pleitgen:

    Wie schlimm ist das alles für Russland? Sie haben doch gesagt, dass die Ukrainer ein slawisches Volk sind, im Grunde sind sie Brüder der Russen. Und dennoch wird so viel von dem Land zerstört. Und jeden Tag wird es mehr.

    Sergei Ryabkov:

    Es wird wieder aufgebaut werden. Kommen Sie nach Mariupol und sehen Sie sich an, was dort ist.

    Wir sind ein starkes Volk. Wir sind in der Lage, zusammenzukommen und in Momenten großer Herausforderungen unseren starken Willen zu zeigen. Und einer dieser Momente ist jetzt, denke ich.

    Aber wir wollen allen erklären, wo wir stehen, allen. Wir wollen nicht einfach dasitzen und eine Gruppe von Menschen sein, Verbündete, Gleichgesinnte, wer auch immer, Nachbarn, BRICS. Wir wollen auch mit dem Westen sprechen. Und wir tun dies mit den Menschen, die dafür offen sind. Wir sind bereit.

    Fred Pleitgen:

    Dies wird meine letzte Frage sein, und ich habe bis zum Schluss gewartet, weil ich denke, dass die Antwort vielleicht etwas länger ausfallen wird. Aber Sie sagten, dass das Gebiet, um das Sie sich derzeit in der Ukraine streiten, im Wesentlichen das russische Kernland ist, dass es Russen gab, die dort keine Rechte hatten, dass das Russische und die russische Kultur an den Rand gedrängt werden. Und dass dieses Land im Wesentlichen russisch ist, wie Sie es ausdrückten.

    Ist das nicht die Wurzel der gesamten katastrophalen Geschichte der letzten 2.000 Jahre in Europa, dass die Menschen gesagt haben, dieses Land gehört eigentlich uns, wie es die Deutschen im Sudetenland getan haben, um was die Franzosen und die Deutschen gestritten haben?

    Ist die Tatsache, dass Sie über diese Geschichte sprechen, nicht ein Schritt zurück in die Zeit, bevor es die Vereinten Nationen gab, bevor Grenzen anerkannt wurden, bevor Nationalstaaten entstanden, denn jeder einzelne Ort in Europa, im Nahen Osten und an vielen anderen Orten hat irgendwann einmal jemand anderem gehört.

    Aber die Frage ist, kann man eine politische Einheit anerkennen und trotzdem anerkennen, dass es darin Minderheiten geben kann? Müssen diese Länder zu Russland gehören?

    Sergei Ryabkov:

    Schauen sie, ich möchte hier keine Parallelen zu historischen Situationen an verschiedenen Orten ziehen. Was ich sagen wollte, ist, dass wir auch, wenn Sie so wollen, politisch sehr bescheiden waren. Und wir waren auch sehr zurückhaltend in Bezug auf das, was wir glaubten, getan werden könnte oder sollte, um eine Situation zu korrigieren, die für unsere Brüder dort immer unerträglicher wurde.

    Es hat viele Jahre vergeblicher Versuche gebraucht, sich auf diplomatischem Wege auf etwas zu einigen, bis einige Vereinbarungen geschlossen wurden, die erzielt und erreicht wurden, nicht zuletzt unter direkter Beteiligung derselben europäischen Mächte, auf die Sie sich bezogen haben, wenn Sie sagten, auf ihre eigene Geschichte seit 2.000 Jahren. Wir haben dies nicht ohne Kenntnis von den negativen Auswirkungen getan, die dies sowohl für Russland und das Ansehen Russlands auf internationaler Ebene als auch für andere haben konnte, die diese Gelegenheit nutzen würden, um ein anderes Spiel zu spielen, wenn Sie so wollen.

    Aber diese Überlegung war etwas ganz anderem und sehr Tiefgreifendem untergeordnet.

    Und es ist tragisch, denn wie gesagt, es gab am Schluss einfach keine andere Möglichkeit mehr.

    Wir wollen nicht, dass dies ein Vorbote ist, der Beginn weiterer schrecklicher Ereignisse in Europa, ganz sicher nicht!

    Übrigens ist es meiner Meinung nach sehr falsch und sehr widerlich, wenn wir ab und zu hören, dass Russland nicht aufhören und die NATO angreifen wird und so weiter und so fort.

    Das ist eine Zurückweisung dessen, was ich gerade gesagt habe, dass wir in dieser Situation an Orten, an denen derzeit gekämpft wird, im Herzen verwundet sind, wenn Sie so wollen.

    Fred Pleitgen:

    Aber ist es das auch wert?

    Sergei Ryabkov:

    Verzeihung?

    Fred Pleitgen:

    Ist es das wert? Sind Hunderttausende Tote das wert? Sind all diese Sanktionen das wert?

    Sergei Ryabkov:

    Sie fragen ob…

    Fred Pleitgen:

    Oder ist der Preis zu hoch? Das ist im Grunde die Frage.

    Sergei Ryabkov:

    Der Zweite Weltkrieg, der Erste Weltkrieg, diejenigen, die dort ihr Leben verloren haben, war es das wert? War es das wert? Niemand weiß es. Für ihre Familien wahrscheinlich nicht. Für einige von ihnen. Aber sie sind Nationalhelden für die Länder, für die sie gekämpft haben. Und wir haben eine außergewöhnliche Geschichte von Helden für unser eigenes Land.

    So etwas passiert heutzutage.

    Vielen Dank.

    Fred Pleitgen:

    Ich danke Ihnen vielmals, Sir.


    Quelle: Youtube.com

    https://www.youtube.com/watch?v=DvJKRbeAYvU

    Transkript und Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6510&mailid=2432


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


    unser weiterer Kommentar: Das alles verdeutlicht das fatale wie gleichsam wertvolle Gut, dass allen gewachsenen Strukturen innewohnt, da man sich gemeinsam darum kümmern muss. Wenn nur die Einsicht aller, in das Vorhandensein unterschiedlicher Interessen, diese zur gemeinsam organisierten Vermittlung selbiger führen würde.

    07.12.2024

    „Friedensmacht Europa“! – Der Gegenentwurf zum brandgefährlichen Militarismus der Europäischen Union

    Screenshot_2024_12_07_at_23_49_15_Friedensmacht_Europa_Der_Gegenentwurf_zum_brandgef_hrlichen_Militarismus_der_Europ_ischen_Union_GlobalBridge

    Vor den Journalisten und Fotografen gibt man sich gerne als vereinte Kraft – Roberta Metsola, Parlamentspräsidentin, Ursula von der Leyen, Kommissionspräsidentin, Antonio Costa, Präsident des Europäischen Rates. Einig ist man sich allerdings nur in einem Punkt: im Russenhass. (cm)


    globalbridge.ch, vom 06. Dezember 2024 Von: in Geschichte, Politik

    Die Europäische Union betreibt seit Beginn des Ukrainekrieges nicht nur eine Totalverweigerung in Sachen Diplomatie, die schrille Rhetorik ihrer jüngsten Russlandresolution liest sich wie eine Kriegserklärung. Das vorliegende Konzeptpapier «Friedensmacht Europa» entwirft eine dringend benötigte Alternative. Es versteht sich als parteiübergreifende Diskussionsgrundlage für alle Menschen innerhalb und außerhalb des Europaparlaments, die die martialische, im Worst Case suizidale Russlandpolitik der EU nicht mehr hinzunehmen bereit sind.


    Vorbemerkung

    Immer öfter und vernehmbarer ist im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und der Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten in allen Parteien die Forderung nach einer „Selbstbehauptung Europas“ zu hören. Was darunter genau zu verstehen ist, bleibt jedoch bemerkenswert nebulös. Ist damit die Forderung nach einer „Atommacht Europa“ gemeint? Einer neuen Supermacht, die im NATO-Verbund oder auf eigene Faust ihre Interessen auf dem europäischen Kontinent oder außerhalb künftig auch kriegerisch durchsetzen will?

    Das vorliegende Konzeptpapier argumentiert antizyklisch. Gegen den sich täglich radikalisierenden militaristischen Kurs von Europaparlament und Europäischer Kommission. Selbstbehaupten, so die Grundthese, wird die EU sich nur im Rückgriff auf ihre Gründungsidee: als „Friedensmacht Europa“. Das Papier will eine parteiübergreifende internationale Diskussion innerhalb und außerhalb des Europäischen Parlaments anregen, mit dem Ziel, eine fundierte friedenspolitische Gegenposition zu entwickeln.


    Sofortmaßnahmen im Ukrainekrieg

    • Die „Friedensmacht Europa“ (FE) setzt sich für ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen im Ukrainekrieg sowie einen STOP aller Waffenlieferungen mit dem Ziel eines schnellstmöglichen Waffenstillstands ein.
    • Der einem Waffenstillstand und anschließenden Verhandlungen folgende Friedensvertrag sollte seinerseits der Startpunkt für die Einberufung einer hochrangigen Konferenz sein, mit dem Ziel einer Revitalisierung der europäischen Sicherheitsarchitektur auf der Grundlage der fortbestehenden Gültigkeit der Helsinki-Schlussakte 1975, der Charta von Paris 1990 und der Budapester Vereinbarung von 1994 – und zwar ohne Vorbedingungen und in unterschiedlichen Formaten. („Helsinki 2.0“)
    • Solange diese Konferenz tagt, verzichten alle Seiten auf alle Formen der militärischen Gewalt.


    Ziel: Revitalisierung einer europäischen Sicherheitsstruktur auf Basis des Prinzips der „Gemeinsamen Sicherheit“

    • Um die neue Spaltung Europas schnellstmöglich zu überwinden, startet die FE eine neue Entspannungspolitik und unternimmt in diesem Sinne alles in ihren Kräften stehende zur Initiierung und Förderung eines „Helsinki 2.0“-Prozesses (s.o.), mit dem Ziel eines kompletten Resets der europäischen Sicherheitsstruktur auf der Basis des Verzichts auf die Androhung und Anwendung von Gewalt sowie des Respekts der staatlichen Souveränität und der Unverletzlichkeit von Grenzen nach der Grundmaxime der „Charta von Paris“: „Sicherheit ist unteilbar, und die Sicherheit jedes Teilnehmerstaates ist untrennbar mit der aller anderen verbunden.“
    • Die FE knüpft dabei an der Vision Michail Gorbatschows des „Gemeinsamen Europäischen Hauses“ an und revitalisiert diese Perspektive im Hinblick auf die aktuelle geopolitische Situation.
    • In diesem Sinne spricht sich die FE für den STOP aller Erweiterungen des nordatlantischen Bündnisses aus.
    • Zugleich unternimmt die FE alles, um sämtliche Maßnahmen der Militarisierung (vor allem in Richtung „Kriegstüchtigkeit“), sei es auf rüstungspolitischer Ebene, sei es auf der Ebene der Infrastruktur (Bunkerbau, „Operationspläne“ etc.) oder auf mentaler Ebene (z.B. Erziehung zur Wehr-, gar Kriegstüchtigkeit) umgehend zu stoppen.


    Militärpolitische Maßnahmen

    • Oberstes Ziel der FE ist die Verhinderung eines Krieges in Europa, insbesondere eines Krieges zwischen den Nuklearmächten USA und Russland.
    • Die FE unternimmt daher alles in ihren Kräften stehende, um die Nuklearmächte USA und Russland zur Dislozierung aller Waffensysteme auf europäischem Boden zu bewegen, die eine (im schlimmsten Falle nicht mehr zu kontrollierende) Eskalation provozieren könnten. Das Gleiche gilt für sämtliche Demonstrationen militärischer Stärke – zu Luft, zu Wasser, im Weltraum, auf dem Lande sowie in der digitalen Sphäre –, auch wenn diese nicht gegen geltendes internationales Recht verstoßen sollten. Ziel ist es, mögliche „Dangerous Brinkmanships“ im Vorfeld zu verhindern.
    • Die FE strebt langfristig eine Welt ohne Atomwaffen und andere Massenvernichtungsmittel an. Sie unternimmt in diesem Sinne alles in ihren Kräften stehende, um die Nuklearmächte USA und Russland (später auch im multilateralen Format zusammen mit den übrigen Nuklearmächten) zur Neuaufnahme von Verhandlungen zur Rüstungskontrolle und zur Abrüstung, besonders im nuklearen Bereich, zu bewegen. – Im einzelnen gehören dazu:
    • Verlängerung bzw. Neuformulierung des New-START-Vertrages über strategische Nuklearwaffen;
    • Neuformulierung eines „INF-Vertrages 2.0“ über Trägersysteme kürzerer und mittlerer Reichweite zwischen 500 und 5.500 Kilometern;
    • Aushandlung eines neuen „KSE-Vertrages“ zur Begrenzung und Abrüstung konventioneller Waffensysteme in Europa;
    • Aushandlung eines neuen „Open Skies Treaty“ im Sinne von ‚Glasnost‘ sowie weiterer vertrauensbildender Maßnahmen wie u.a. der wechselseitigen Transparenz bei Militärmanövern;
    • Aushandlung eines Vertrages über das Verbot der Stationierung von Atomwaffen und anderer Massenvernichtungssysteme im Weltraum;
    • Aushandlung von Verträgen zur Gemeinsamen Sicherheit im World Wide Web, im Cyberspace sowie im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).
    • Die FE setzt sich ein für die Errichtung einer entmilitarisierten Zone zwischen den europäischen NATO-Staaten auf der einen sowie Russland und Belarus auf der anderen Seite. (Innerhalb der Ukraine würde diese Zone entlang der ausgehandelten Waffenstillstandlinie bzw. Friedensvertragsgrenze verlaufen.)
    • Die FE strebt langfristig ein atomwaffenfreies (und von Massenvernichtungsmitteln freies) Europa vom Atlantik bis zum Ural unter Einbeziehung der französischen und englischen Nuklearwaffenarsenale an. Kurzfristig setzt sie sich für den vollständigen Abzug aller im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ stationierten Atomwaffen von Drittstaaten auf europäischem Boden ein.
    • Die FE setzt sich für die Rückabwicklung sämtlicher Module des AEGIS-Raketenabwehrsystems – insbesondere auf europäischem Boden, aber auch in den angrenzenden Seegewässern – ein.
    • Die FE setzt sich für eine Wiederbelebung des NATO-Russland-Dialogs ohne Vorbedingungen auf politischer und militärischer Ebene ein. Dazu sollte der NATO-Russland-Rat auf allen Hierarchieebenen schnellstmöglich reaktiviert, wieder kontinuierlich in Anspruch genommen und durch weitere Foren des direkten Kontaktes zur Verbesserung der Kommunikation, des Informationsaustausches und der Transparenz ergänzt werden.
    • Die FE strebt eine konstruktive und gleichberechtigte ‚projektbezogene Zusammenarbeit‘ zwischen der EU und Russland überall dort an, wo gemeinsame Interessen vorliegen (z.B. bei der Bekämpfung des Klimawandels, des islamistischen Terrorismus, der Proliferation spaltbaren Materials, der Sicherheit in der digitalen Sphäre, des Umganges mit Künstlicher Intelligenz etc.).
    • Flankierend zu den militärpolitischen Maßnahmen entwickelt die FE vielfältige Maßnahmen der ‚Soft Power‘ u.a. im Sinne einseitiger Vorleistungen (wie z.B. Visafreiheit) zur Deeskalation zwischen der EU und Russland bzw. Belarus.


    Für einen neuen erweiterten Sicherheitsbegriff

    • Die FE setzt sich für einen neuen erweiterten Sicherheitsbegriff ein, der, wie Michail Gorbatschow es zusammen mit dem Friedensnobelpreisträgerforum 2005 vorschlug, sich weg von militärischen Zielen hin zur weltweiten Garantierung der Grundbedürfnisse aller Menschen orientiert: „Grundlage der Sicherheit sollte die vorrangige Beachtung der Grundbedürfnisse der Menschen und die Achtung jedes menschlichen Lebens sein. Anstelle exorbitanter Militärausgaben, die nur die Sicherheit untergraben, müssen die Mittel der internationalen Gemeinschaft zur Lösung der Probleme der Bildung und Gesundheit eingesetzt werden, insbesondere die Bekämpfung von AIDS und Tuberkulose durch Schutz- und Präventionsmaßnahmen.“


    Wirtschaftspolitische Maßnahmen

    • Die FE strebt die schrittweise Aufhebung sämtlicher wechselseitigen Wirtschaftssanktionen zwischen dem kollektiven Westen und Russland an.
    • Die FE entwickelt wirtschaftliche Kooperationsangebote an Russland auf der Basis von Win-Win-Situationen, um die derzeitige wechselseitige Blockade zu überwinden.
    • Die FE entwickelt Maßnahmen zur Revitalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und Russland, insbesondere im Bereich der Energieversorgung.
    • Langfristiges Ziel ist die Errichtung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes von Lissabon bis Wladiwostok.


    Zivilgesellschaftliche Maßnahmen

    • Erste Priorität hat für die FE die Rekonstruktion des Vertrauens auf sämtlichen Ebenen. Dies gilt insbesondere für die Ebene der offiziellen Politik sowie für die unmittelbaren zwischenmenschlichen Kontakte. Die FE macht daher alle Maßnahmen – Behinderungen im Reiseverkehr, bei der Visavergabe etc. – rückgängig, die im Zusammenhang mit den Sanktionsregimen verhängt wurden.
    • Die FE fördert alle zivilgesellschaftlichen Initiativen, deren Ziel es ist, den aktuellen Prozess der zunehmenden Entfremdung zwischen den Menschen in Russland/ Belarus und den Ländern der EU zu stoppen und auf allen Ebenen eine neue „Kultur des Zuhörens und des direkten Dialoges“ zu implementieren.
    • In diesem Sinne fördert die FE sämtliche bi- und multilateralen Kontakte wie Städtepartnerschaften, Jugendaustausch, wissenschaftliche Projekte, interkonfessionelle Dialoge, Kulturprojekte sowie Kooperationen im Sport.


    Siehe dazu auch: «Das Europäische Parlament dreht durch» von Michael von der Schulenburg


    Auch der Bericht «1000 Jahre Knast» von Martin Sonneborn, einem fraktionslosen Mitglied des Europa-Parlaments, ist sehr lesenswert. Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Korruption und andere kriminelle Aktivitäten bei den Mitgliedern des Europäischen Parlaments zu finden sind.



    Info: https://globalbridge.ch/friedensmacht-europa-der-gegenentwurf-zum-brandgefaehrlichen-militarismus-der-europaeischen-union


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.12.2024

    UNESCO-geschütztes Denkmal in der Ukraine zum Abriss freigegeben: Die UNESCO schweigt

    freedert.online, 7 Dez. 2024 22:00 Uhr, Von Tatjana Pop

    Die UNESCO hat ukrainische Ostereier zum kulturellen Erbe der Menschheit erklärt. Über einen geplanten Abriss des eigentlich geschützten Puschkin-Denkmals in Odessa oder Morde an russischen Journalisten schweigt sich die Organisation allerdings aus.


    Screenshot_2024_12_07_at_22_39_37_UNESCO_gesch_tztes_Denkmal_in_der_Ukraine_zum_Abriss_freigegeben_Die_UNESCO_schweigt_RT_DEQuelle: Gettyimages.ru © SOPA Images  (Screenhot)


    Archivbild: das geschändete Puschkin-Denkmal in Odessa, Aufnahme vom 18. November 2023.


    Ich verstehe zwar, dass doppelte, doppeldeutige, doppelzüngige Standards und sogar Standards mit doppeltem Boden bei internationalen Organisationen im Jahre 2024 höchstens noch ein Kind verwundern können. Es ist dennoch schwierig, sich bei ihren Prioritäten zumindest eine leichte Verwunderung zu verkneifen. So fasste etwa die UNESCO heute den wichtigsten Beschluss und erklärte das "ukrainische Pisanka" (Osterei) zum kulturellen Erbe der Menschheit! Ich werde gar nicht erst betonen, dass die Tradition, Eier zu Ostern zu färben, nicht ausschließlich ukrainisch ist und auch in russischen Regionen existiert. Überlegen Sie sich allein das: fortan kann und soll die Menschheit auf ein Ei stolz sein, dass erst gefärbt und dann aufgegessen wird. Sollte der Bedarf nach einem Symbol der Nutzlosigkeit von internationalen Organisationen aufkommen, eignet sich eine gefärbte Eierschale wie kein anderes.


    Odessa: Frau mit der russischen Fahne lebt und steht unter Hausarrest





    Odessa: Frau mit der russischen Fahne lebt und steht unter Hausarrest






    Indessen kam ebenfalls heute ein weiterer Vandalismus-Plan aus Odessa. Wie ukrainische Medien berichten, hat der Stadtrat den Abriss des Denkmals an Alexandr Puschkin auf dem Primorski-Boulevard gebilligt. Dabei ist es keine einfache Büste: Sie wurde noch Ende des 19. Jahrhunderts auf Kosten der Stadtbewohner von Odessa selbst aufgestellt, um die Verbindung des Dichters zu "Palmyra des Südens" zu verewigen. Das Denkmal wurde mehrmals von "Patrioten" geschändet, die Stadtverwaltung schützte es so gut es ging, doch nun nähert sich die Angelegenheit ihrem Ende. Dabei steht das Denkmal im Gegensatz zu Ostereiern schon seit langem unter dem Schutz der UNESCO. Dennoch konnten wir keine wahrnehmbaren Aktionen zu seinem Schutz feststellen. Übrigens steht auf der Liste des Weltkulturerbes auch das Kiewer Höhlenkloster, das den Gläubigen weggenommen wurde und ab und zu als Konzertaustragungsort benutzt wird. Auch zu diesem Thema herrscht eine ebenso erwartbare Stille vonseiten der einst respektierten Organisation.

    Doch was sind schon Denkmäler! Vor Kurzem schaffte es die UNESCO, die Augen fest zu verschließen und Angaben über Tode von russischen Journalisten nicht in den Bericht über die Sicherheit von Journalisten aufzunehmen. Zwar haben Russlands Außenministerium und Medien sie sofort daran erinnert, und die Beamten versprachen sogar eine Antwort. Doch die Tatsache bleibt: Eine Struktur, die echte Werte – Kultur, Spiritualität, Freiheit – schützen sollte, hat sich ukrainische Augenklappen übergezogen und versucht, nur in ihren Futtertrog zu schauen. Weder die Vernichtung der Redefreiheit in der Ukraine, noch Morde an russischen Journalisten, noch die Zerstörung des russischen historischen Erbes durch das Kiewer Regime will die UNESCO sehen. Dafür befasste sie sich im Jahr 2022 mit dem ukrainischen Borschtsch, und im Jahr 2024 mit ukrainischen Ostereiern.

    Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst am 4. Dezember speziell für RT.

    Tatjana Pop, geboren 1983 im westukrainischen Gebiet Transkarpatien, ist eine ukrainische Journalistin und gesellschaftliche Aktivistin. Sie leitet die internationale öffentliche Bewegung "Wnuki" (Die Enkelkinder). Man kann ihr auf ihrem Telegram-Kanal folgen.


    Mehr zum ThemaUNESCO lässt keine russischen Journalisten zu IPDC-Sitzung zu


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    Video https://rumble.com/v5hozo5-lehrertag-in-der-ukraine-kinder-verbrennen-portrts-von-tolstoi-puschkin-und.html Dauer 0:40 min


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/meinung/228493-unesco-geschuetztes-denkmal-in-ukraine


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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