25.10.2024

Flüchtlings- und Klima-Aktivistin Carola Rackete: "Jede Gesellschaft ist strukturell antisemitisch"

freedert.online, vom 19 Nov. 2023 07:53 Uhr

Gegenwärtig hält die Linke in Augsburg ihren Bundesparteitag ab. Nach dem Austritt von Sahra Wagenknecht versucht die Partei, ihr Image zu erneuern. Carola Rackete, die die Linkspartei bei den Wahlen zum EU-Parlament anführen soll, hatte nun schon einmal Gelegenheit zu einem wohlwollenden Interview in der "Zeit".


Quelle: www.globallookpress.com © Karl-Josef Hildenbrand/dpa


Carola Rackete während eines Interviews am Rande des Parteitags der Linken in Augsburg, 17. November 2023.


Auf dem Bundesparteitag der Linken, der noch bis zum heutigen 19. November in Augsburg tagt, ist die seit 2019 bekannte Flüchtlings- (und seit einer Weile) auch Klima-"Aktivistin" Carola Rackete als Spitzenkandidatin für das EU-Parlament aufgestellt worden. Nachdem durch den Austritt von Sahra Wagenknecht die Partei ihre bekannteste und zugkräftigste Politikerin verloren hatte, wurde, rechtzeitig zur Parteiversammlung in Bayern, das äußere Erscheinungsbild verändert – durch ein neues, schräges Logo.


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Rackete wiederum, die – als Nicht-Mitglied – kürzlich erst zu Protokoll gegeben hatte, dass sie nicht kandidiert hätte, wäre Wagenknecht noch in der Partei, erhielt von der Zeit passend zum Augsburger Parteitag die Möglichkeit zu einer ausführlichen Selbstdarstellung. "Weltberühmt" sei sie, so die Zeit, als Kapitänin der "Sea-Watch 3" geworden, als sie im Sommer 2019 Migranten ohne Erlaubnis der italienischen Behörden nach Lampedusa gebracht hatte.

"Strukturell antisemitisch"

Das aktuelle Interview habe Rackete auf eigenen Vorschlag im Berliner Jüdischen Museum führen wollen, um damit ein "politisches Statement" (Zeit) zu verbinden. "Der Holocaust ist für mich ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte," erklärte Rackete dazu. Die Hamburger Wochenzeitung verglich die Flüchtlingsaktivistin mit der "Ikone" Greta Thunberg. Doch nachdem Thunberg vor kurzem bei einer Demonstration in Amsterdam durch Bemerkungen zum aktuellen Gaza-Krieg in Ungnade gefallen war, schloss sich auch Rackete im Gespräch mit der Zeit der Kritik an der schwedischen Klima-Aktivistin an. Thunberg habe sich "nur auf eine Seite" gestellt. Dies sei falsch, denn im Nahostkonflikt gebe es "mindestens zwei Seiten". Daher habe Thunberg der Klimabewegung Schaden zugefügt, und auf die Vorlage der Zeit, ob "Fridays for Future" ein Antisemitismusproblem habe, bekannte Rackete kategorisch:

"Jede Gesellschaft ist strukturell antisemitisch. Und so gibt es auch in der Klimabewegung immer wieder Leute, die etwas sagen, was als antisemitisch ausgelegt wird. Ich verurteile diese Äußerungen."

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Rackete erklärte dazu weiter, die "Klimabewegung" habe sich "immer stark auf die Seite von unterdrückten und marginalisierten Gruppen gestellt." Gründe für ihre Aussage, dass jede Gesellschaft strukturell antisemitisch sei, führte Rackete allerdings nicht an. Ihre weiteren Bemerkungen zu der Frage waren denn auch recht abstrakt gehalten.

Der "Nationalismus" von Sahra Wagenknecht

Auf die Lage der Linkspartei und die bevorstehende Auflösung ihrer Bundestagsfraktion angesprochen, erklärte Rackete, jetzt würde der "Grundstein zur Erneuerung" der Partei gelegt:

"Der Austritt von Sahra Wagenknecht ermöglicht uns, eine moderne linke Gerechtigkeitspartei aufzubauen. Jetzt hören wir auf, Menschen gegeneinander auszuspielen."

Sie nehme Wagenknecht "ja durchaus ab", dass sie "ein ernstes Interesse an Menschen in prekären Verhältnissen" habe. Doch im selben Atemzug erhob Rackete den schweren Vorwurf des Nationalismus gegen Wagenknecht:

"Aber sie denkt nationalistisch und bezieht sich nur auf Menschen mit deutschem Pass. Das geht nicht."

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Eine Begründung dafür lieferte Rackete freilich nicht (möglicherweise, weil ihr die Bezugnahme auf die – politische – Nation schlicht als "nationalistisch" erscheint).

Dass die Linke ein Interesse daran habe, die "Popularität" von Rackete zu nutzen, sei ihr "klar", gibt die Aktivistin zu: "Damit habe ich kein Problem." Und fährt fort mit einem offenen Bekenntnis: "Früher" habe sie sich "nicht als links bezeichnet", weil sie "damit nicht viel anfangen konnte." Gleichwohl würden sich ihre Positionen nun "sehr stark" mit denjenigen "im Wahlprogramm der Linken" überschneiden.

Immer noch zu viel SED in der Linkspartei

Auf eben diese politische Zuschreibung angesprochen, die sich nun durch ihre Kandidatur für eine Partei mit diesem Namen ergibt, erklärte Carola Rackete:

"Ach, den Namen Die Linke könnten wir von mir aus ändern."

Dazu führte die westdeutsche Aktivistin als Motiv aus:

"Im Ernst: Der Linken würde es helfen, sich noch mal konsequent von ihrer SED-Vergangenheit zu distanzieren und das wirklich aufzuarbeiten. Es gibt immer noch Leute, die das abschreckt. Und ich glaube, wenn es jetzt einen Erneuerungsprozess gibt, könnte der auch mit einer Umbenennung enden."

Die Linkspartei habe sich, so Rackete, die immerhin für den sächsischen (!) Landesverband der Linken kandidiert, "von ihrer Vergangenheit nicht richtig distanziert". Dies habe ihr eine nicht näher bezeichnete "Gruppe" von Leuten erklärt. "Und solange das nicht anders aufgearbeitet wird", sei ein Engagement für die Linkspartei nicht vorstellbar. Doch Rackete wollte offenbar ihre Kandidatur und ein mögliches Mandat in Straßburg nicht an dieser Frage scheitern lassen.

Rechtzeitig vor dem Augsburger Parteitag hatte sich Rackete von ihren Vorstellungen einer Umbenennung der Linkspartei per Twitter/X distanziert, die gerade in den östlichen Landesverbänden der Partei auf Kritik gestoßen waren.

Da hat eine unbedachte Äußerung von mir mehr Aufmerksamkeit bekommen, als die eigentlichen Inhalte des Interviews, z.B. zu sozialer Gerechtigkeit und Klimakrise. Zur Klarstellung ein Thread: https://t.co/KaEWq6pQCy

— Carola Rackete (@CaroRackete) November 17, 2023

Die 35-jährige Rackete hat, wie sie im Interview berichtet, nie länger als wenige Monate an einem Ort gelebt. Sie habe immer in "Projekten" gearbeitet, mal in Europa, mal in Südamerika, auch auf "Forschungsschiffen im hohen Norden". Sie wohne "meist bei Freunden" und habe noch keine eigene Wohnung gehabt. Die längste Zeit, die sie in den vergangenen Jahren an einem Ort verbracht habe, seien "sieben Monate" gewesen – und zwar ausgerechnet in Russland, wo sie "in einem Nationalpark" einen "Freiwilligendienst absolviert" habe.


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Rackete, die Nautik studiert hat ("eher weil ich nicht wusste, was ich wollte"), betrachte sich "zwar als privilegiert", aber nicht als "verwöhntes Mittelstandskind, das die Welt retten will." In ihrer Familie habe es "häufig finanzielle Probleme" gegeben, und ihre Eltern hätten "oft über Geld gestritten." Schließlich sei sie "Ingenieurin geworden", um nach dem Studium Geld zu verdienen.

Ob nun verwöhnt und dem Mittelstand zugehörig oder nicht, privilegiert fühlt Rackete sich heute dennoch, was sie wie folgt begründete: "Die Hautfarbe, welcher Religion man angehört, welchen Pass man hat, all das bedeutet Privilegien."

"No border – no nation"

Zum Thema Migration führte Rackete aus, sie sei gerade in der Lausitz gewesen, und in den Landkreisen Bautzen und Görlitz würden "in Zukunft 50.000 Arbeitskräfte" fehlen. Daher solle man "die Menschen, die kommen, aufnehmen und vernünftig integrieren. Viele sind jung und können Fachkräfte werden". Die "Klimakrise" würde im Übrigen "zu einer großen Migrationsbewegung führen". Darauf solle man sich besser einstellen.

"Wenn es Probleme in den Kommunen gibt, weil es zu wenige Unterkünfte oder auch zu wenige Kita- oder Schulplätze gibt, ist das doch nicht die Schuld der Flüchtlinge."

Eine aktuelle Umfrage, die von der linksparteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung in Auftrag gegeben wurde, spricht von einem Wählerpotenzial der Linken in Höhe von 15 Prozent, was "vor allem im Osten der Republik" nach wie vor "stabil und hoch" sei. Die Prognosen für das "Bündnis Sahra Wagenknecht" erschienen dagegen als "überschätzt", so die Studie.


Mehr zum Thema - "Bewegung in das erstarrte Land bringen" – Diether Dehm interviewt Hans-Georg Maaßen


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/gesellschaft/187437-fluechtlings-und-klima-aktivistin-carola


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.10.2024

Die Geschichtenerzähler der NATO

nachdenkseiten.de, 25. Oktober 2024 um 10:00 Ein Artikel von Joshua Rahtz

Der Kampf um unsere Köpfe ist in vollem Gange. Über „russische Desinformation“ werden wir ausreichend, wenn auch nicht immer zuverlässig informiert. Welche Rolle spielen aber die NATO und die sogenannten „Centers of Excellence“ in Ost- und Nordeuropa im „Cyberkrieg“, und was bedeutet das für uns als europäische Bevölkerung? Der U.S.-amerikanische Historiker Joshua Rahtz gibt in diesem Artikel Einblicke in die Akteure und Strategien auf „unserer“ Seite. Übersetzt aus dem Englischen von Maike Gosch.

„Dieses Reptil“, schrieb Brecht einmal in sein Tagebuch und bezog sich dabei auf Thomas Mann, „kann sich nicht vorstellen, dass irgendjemand etwas für Deutschland (und gegen Hitler) tut, ohne dass er von irgendwoher einen Befehl dazu erhält.“ Die Manns hatten in Los Angeles Gerüchte verbreitet, Brecht sei ein Handlanger Moskaus: „Verleumdungen … sie wissen ganz genau, dass sie großen Schaden anrichten können.“

Ausländische Einmischung

Seit den ersten Anzeichen des „Neuen Kalten Krieges“ kursiert in den USA eine ähnliche Form von Verleumdungen als Waffe – Trump wird beschuldigt, als Handlanger des Kremls zu agieren und die Präsidentschaft durch dessen Protektion gewonnen zu haben. Was zunächst wie eine bloße Erfindung der Clinton-Demokraten im Wahljahr aussah, breitete sich bald auch in Europa aus. Dort fand es, ohne parteiische Färbung, in schärferer geopolitischer Form Ausdruck, als das Europäische Parlament im Jahr 2020 eine Untersuchung über „Ausländische Einmischung in alle demokratischen Prozesse in der Europäischen Union“ einleitete.

Der Bericht des INGE-Sonderausschusses (Anm. d. Übersetzerin: Die Abkürzung INGE steht für die französische Bezeichnung des Ausschusses: „Ingérences étrangères”, was auf Deutsch „ausländische Einmischung“ bedeutet.) zeichnete das Bild einer makellosen Europäischen Union, die von russischen und chinesischen Machenschaften bedroht wird. Amerikas umfangreiche Aktivitäten innerhalb der EU wurden ignoriert – die Hauptquartiere des European und African Command, 70.000 stationierte Truppen, die Entführung und Folterung von EU-Bürgern, die Nutzung europäischen Territoriums für CIA-Gefängnisse im Zuge des Krieges gegen den Terror, Industriespionage und das Abhören von Staatsoberhäuptern in jüngerer Zeit blieben allesamt unerwähnt. Stattdessen konzentrierte sich der Ausschuss ausschließlich auf die östlichen Gegner der NATO und prangerte deren Versuche an, die EU durch Desinformation zu „schwächen und zu spalten“.

Die globale Innenpolitik der USA

Solche Anschuldigungen sind wohlbekannt und gut vorbereitet. Sie sind Bestandteile eines hybriden Kriegsmodells, das die USA seit dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts entwickelt haben. Zum Teil geschieht dies durch ein Netzwerk von NATO-Thinktanks, die in ganz Europa stationiert sind und sich dem erweiterten Aufgabenspektrum des Bündnisses widmen, zu dem auch Operationen zur Steuerung der öffentlichen Meinung gehören – im Grunde die globale Innenpolitik des US-Imperiums. Da sich politische Parteien von Organisationen mit Massenmitgliedschaft zu Verwaltungsorganisationen gewandelt haben, prägen solche Zentren der Pseudo-Expertise zunehmend die seriöse Politik. Sie liefern vorgefertigte Darstellungen von Ereignissen und unterscheiden Freunde von Feinden (wie dürftig die gesammelten oder fabrizierten Beweise auch sein mögen), indem sie sich durch den Anschein akademischer Korrektheit als vertrauenswürdig darstellen. Europa steht aufgrund seines geostrategischen Einflusses auf Eurasien – nach Zbigniew Brzezinskis Einschätzung der „wichtigste geopolitische Preis“ – natürlich im Mittelpunkt solcher Bemühungen, an dessen westlichem Ende die „entscheidenden und dynamischen Akteure“ Frankreich und Deutschland liegen. Die Integration des größeren „amerikanisch dominierten Westens“ und die effektive Zertrennung der Beziehungen zwischen Berlin und Moskau werden in Vorbereitung auf die endgültige Einkreisung der VR China durchgeführt.

Willkommen im Cyberkrieg

Die Cyberkriegsführung der NATO – d.h. digitale und internetbasierte Angriffe einschließlich Spionage, Propaganda und Sabotage der Infrastruktur – sowie andere militarisierte Eingriffe in die Zivilgesellschaft werden oft als neuartige Entwicklungen dargestellt. Tatsächlich haben sie jedoch viel mit der Strategie der USA und der NATO in den frühen 2000er-Jahren gemeinsam, als „Competitive Intelligence“ – die Zusammenarbeit verbündeter Geheimdienste zur Fabrikation und Aufwertung von Behauptungen – eingesetzt wurde, um ein Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen und den Weg in Richtung Krieg zu beschleunigen. Vor der Invasion des Irak spielte beispielsweise das italienische SISMI eine Schlüsselrolle bei der Versorgung des Pentagons mit gefälschten Beweisen, wie die investigativen Reporter Carlo Bonini und Giuseppe D’Avanzo belegten. Auch die heutige hybride Kriegsführung erinnert an ihre Vorläufer, indem sie sich auf die Bevölkerung im eigenen Land oder in verbündeten Ländern konzentriert. Snowdens Enthüllungen von 2013 dokumentierten Versuche des GCHQ (Government Communications Headquarters, britischer Geheimdienst, zuständig für Kommunikation und Cyberabwehr), die Öffentlichkeit durch Täuschung und Simulation zu manipulieren – von einem parallelen NSA-Programm (National Security Agency, U.S.-amerikanisches Äquivalent) ist auszugehen.

Centres of Excellence” an der Ostflanke

Trotz dieser Kontinuitäten haben die Denkfabriken der NATO – bestehend aus 28 sogenannten „Centres of Excellence“ (Kompetenzzentren/Exzellenzzentren) sowie vom US-Außenministerium finanzierten Einrichtungen wie dem in Bratislava ansässigen GLOBSEC – die im letzten Vierteljahrhundert der amerikanischen Kriegsführung entwickelten Propagandamethoden deutlich verstärkt. Um einen Eindruck von diesem Wandel zu vermitteln, lohnt es sich, einige dieser NATO-nahen Organisationen und ihre Versuche zu untersuchen, die öffentliche Meinung im Einklang mit den Prioritäten des Bündnisses an seiner Ostflanke zu gestalten.

Das NATO-Kompetenzzentrum für strategische Kommunikation (StratCom) mit Sitz in Riga, das von Jānis Sārts vom lettischen Verteidigungsministerium geleitet wird, wurde 2014 gegründet, um diplomatische und Öffentlichkeitsarbeit sowie Informations- und psychologische Operationen zu koordinieren. Es wurde unter anderem ins Leben gerufen, um das Image der NATO nach der jahrzehntelangen Besetzung Afghanistans wiederherzustellen. Ein kritischer Bericht des pensionierten kanadischen Oberst Brett Boudreau mit dem Titel „We Have Met the Enemy and He Is Us“ (Wir haben den Feind getroffen und er ist wir) kam zu dem Schluss, dass es „kein Handbuch für eine einheitliche Doktrin der Alliierten zu strategischer Kommunikation“ gibt – nur eine „sich widersprechende oder verwirrende“ Reihe von Richtlinien. Dementsprechend widmete sich das Rigaer Zentrum, das über ein Jahresbudget von knapp 600.000 Euro verfügte und von NATO-Staaten auf Ad-hoc-Basis gesponsert wurde, der Entwicklung einer solchen „Doktrin“ und des „Konzepts“ der NATO-Kommunikation sowie der Bildung, Ausbildung und operativen Unterstützung. Im Jahr 2014 veranstaltete es ein Seminar zum Thema „Weaponisation of Social Media“ (Kampfeinsatz von sozialen Medien) für „ukrainische und georgische Regierungsvertreter“. Es veröffentlicht außerdem alle zwei Jahre die akademische Zeitschrift Defence Strategic Communications (strategische Kommunikation für Militär und Sicherheitspolitik), die vom King’s College London herausgegeben wird.

Auf dem Weg in den totalen Cyberkrieg

Die grundlegende Ausrichtung des Zentrums wird in Boudreaus grundlegendem Essay sowie in verschiedenen Beiträgen zu seiner Zeitschrift dargelegt. „We Have Met the Enemy and He Is Us“ forderte die Beseitigung bestimmter „Firewalls“ – oder Trennungen zwischen den Disziplinen der militärischen Kommunikation. Öffentliche Angelegenheiten und psychologische Operationen, ausländische und inländische Zielgruppen, politische und militärische Bereiche: Solche bisher getrennten Teilbereiche der Propaganda sollten unter gemeinsamer Kontrolle zusammengeführt werden. Unterschiede zwischen psychologischen Operationen, die darauf abzielen, das Publikum zu manipulieren, und der „wertneutralen“ Verbreitung von Informationen im Bereich der öffentlichen Angelegenheiten würden damit formell abgeschafft. „Die Trennung zwischen dem ausländischen und dem inländischen Publikum“, schrieb Boudreau, „ist eine fehlerhafte Grundlage für die Organisationsstruktur.“ Der Bericht empfahl außerdem, die Trennung zwischen politischen und militärischen Büros für öffentliche Angelegenheiten aufzuheben, um das Militärpersonal der NATO von den Einschränkungen bei direkt politischen Interventionen zu befreien.

Soziale Kontrolle auf dem Social-Media-Schlachtfeld

Auf den Seiten von Defence Strategic Communications (DSC) finden sich nicht weniger kühne Inhalte. Zwei charakteristische Artikel aus der Eröffnungsausgabe 2016 verraten viel über die neue PR-Strategie der NATO: „The Narrative and Social Media“ („Die Erzählung und Soziale Medien) von Miranda Holmstrom, Spezialistin für psychologische Operationen der US-Armee, und „It’s Time to Embrace Memetic Warfare“ (etwa: Es ist an der Zeit, Kriegsführung anhand von Internet-Memes und viralen Inhalten mit Begeisterung einzuführen) von Jeff Giesea, einem von Softbank unterstützten Finanzier. Der erste Artikel gibt eine besonders frappierende Deutung der aktuellen Medienlandschaft und der Aktivitäten der NATO in diesem Bereich; der Zweite zeigt das Ausmaß, in dem StratCom offen über den Einsatz von Desinformation nachgedacht hat. Holmstrom ihrerseits zielt darauf ab, über soziale Medien „Herzen und Köpfe zu gewinnen“, indem sie „einfache, aber runde Erzählungen verwendet, die leicht reproduziert werden können“. Sie behauptet, dass „Narrative“ als „Rahmen für die Handlung und den Schauplatz einer Geschichte“ für „Propaganda“ von grundlegender Bedeutung sind, da sie eine Form der Sinngebung darstellen, durch die Informationen gestaltet und erinnert werden können und sogar eine irrationale Reaktion auf Ereignisse fördern können.

Ähnlich wie die Struktur der fabula in einem fiktionalen Werk verwendet Propaganda die Elemente „Aufbau, Konflikt, Auflösung“, um das Denken und Handeln einer Zielgruppe zu lenken. Dieses Prinzip kann auf die „horizontale Propaganda“ angewendet werden, die durch Kontakte von Mensch zu Mensch, wie auf Twitter oder Facebook, verbreitet wird. Diese Form fordert zu Aktivität und Beteiligung auf und „schafft die Illusion von Wahlmöglichkeiten, freiem Willen und persönlicher Entscheidungsfindung“. Giesea rät seinerseits dazu, Pseudonyme zu verwenden, um Social-Media-Nutzer in die Irre zu führen. Er empfiehlt „aggressivere Kommunikationstaktiken“ und fordert die NATO auf, ihre Kapazitäten für die Durchführung von „memetischen Kriegen“ zu erhöhen – also Operationen, die auf das Online-Universum zugeschnitten sind und bei denen es um „soziale Kontrolle in einem Social-Media-Schlachtfeld“ geht.

Deepfakes sind immer die anderen

StratCom hat sich auch für die Software privater Unternehmen interessiert, wo „Anwendungsprogrammierschnittstellen“ empfohlen werden, um Benutzer mithilfe der im Digital Forensic Research Lab des Atlantic Council entwickelten Tools zu verfolgen. In einem separaten Bericht über „Social Media Manipulation“ rühmt sich die Denkfabrik, mit den US-Senatoren Chuck Grassley und Chris Murphy zusammengearbeitet zu haben, um Interaktionen auf jedem ihrer Konten zu kaufen und so die Reaktionen der Öffentlichkeit zu testen. Ein Beitrag von Tim Hwang aus dem Jahr 2020 für DSC mit dem Titel „Deepfakes – Primer and Forecast“ (etwa: KI-basierte Fälschung – Einführung und Ausblick) befasste sich mit technischen Innovationen der visuellen Desinformation und dem Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Erstellung überzeugender falscher Bilder und Videos. Hwang, der früher bei Google, dem MIT Media Lab und RAND tätig war und jetzt am Center for Security and Emerging Technology in Georgetown arbeitet, nahm 2016 an einem von der US-amerikanischen Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) finanzierten Social-Media-Experiment teil. In seinem Artikel empfiehlt er, „Kontakte zur technischen Medienforensik-Gemeinschaft“ aufzubauen, um sich für die „Erforschung der psychologischen Dimensionen von Deepfakes“ Verstärkung zu holen.

Bestimmte Operationen, die sich gegen die Zivilbevölkerung richten, sind rechtmäßig“

Das 2008 in Tallinn gegründete Cooperative Cyber Defence Centre (CCD) ist eines der ältesten von der NATO akkreditierten Exzellenzzentren, das von einer Reihe von EU-NATO- und Nicht-EU-Ländern finanziert und personell ausgestattet wird. Es befasst sich mit den technischen Aspekten von Cyberkonflikten, Strategie und Recht. Seit 2009 finden hier jährliche internationale Konferenzen zu diesen Themen statt, die Hunderte von Teilnehmern aus Militär, Wissenschaft und Regierung nach Estland locken. Sie werden von US-amerikanischen Software-, Geräte- und Dienstleistungsunternehmen wie Microsoft gesponsert.

Das CCD erstellt die NATO-Richtlinien für die Cyberkriegsführung, die im Tallinn Handbuch zusammengefasst sind. In seiner ersten Auflage enthielt das Handbuch 95 „Regeln“, die Staaten im Falle eines Cyberkonflikts einhalten müssen. Abgesehen von der üblichen Rhetorik über das Recht auf Selbstverteidigung ist das Dokument bemerkenswert für seine Auslegung von Cyberangriffen, die „Personen verletzen oder töten oder Gegenstände beschädigen oder zerstören“ – man denke an Waffen wie die israelische Stuxnet, die gegen die iranische Infrastruktur eingesetzt wurde –, und die Ausnahmen, die es für den Krieg gegen Zivilisten vorsieht. „Bestimmte Operationen, die sich gegen die Zivilbevölkerung richten, sind rechtmäßig“, heißt es in Regel 31, darunter ‚psychologische Operationen wie … Propagandasendungen‘ oder ähnliche Operationen „im Rahmen der Cyberkriegsführung“. An anderer Stelle hält das Handbuch den Einsatz von ‚List‘ und ‚Falschinformationen‘ für zulässig.

Rollenspiele für den Krieg

Im Mittelpunkt der Aktivitäten des CCD steht die Organisation regelmäßiger Militärübungen. „Crossed Swords“ (gekreuzte Schwerter) wurde 2016 als sogenannte „Red-Teaming“-Übung ins Leben gerufen, bei der die Teilnehmer Cyberangriffe simulieren und die Fähigkeit von Spezialeinheiten testen, eine offensive „Cyberoperation in vollem Umfang“ durchzuführen.

Anm. der Übersetzerin: Eine „Red-Teaming“-Übung ist eine Übung, bei der eine Organisation simulierte Angriffe oder Herausforderungen gegen ihre eigenen Systeme, Pläne oder Strategien durchführt, um Schwachstellen aufzudecken und die Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Ein „Red Team“ (rotes Team) übernimmt dabei die Rolle eines Gegners, der versucht, wie ein externer Angreifer oder Konkurrent zu denken. Zum Beispiel wird in der Cybersicherheit ein Red Team versuchen, in die Sicherheitssysteme der Organisation einzudringen, genau wie ein echter Hacker es tun würde. Das Ziel ist es, Schwachstellen zu entdecken und zu testen, wie gut die Verteidigungsmechanismen (meistens durch das „Blue Team“, also das blaue Team, dargestellt) auf diese Angriffe reagieren, sie erkennen und abschwächen können.

Seit 2018 wurden diese Militärübungen deutlich ausgeweitet und umfassen nun auch den „cyberkinetischen“ Einsatz des Militärs – ein Bereich der Cyberkriegsführung, der der Infrastruktur oder dem Personal echten Schaden zufügen kann. Solche Übungen gehen eindeutig über den angeblich defensiven Auftrag des CCD hinaus.

„Locked Shields“, das 2010 ins Leben gerufen wurde, ist heute eine der größten militärischen Cyberübungen der Welt, an der Teilnehmer aus Gruppen sogenannter „Computer Emergency Response“ (Reaktion auf Computer-/IT-Notfälle)-Teams teilnehmen, um „die gesamte Komplexität eines massiven Cybervorfalls“ zu simulieren. Neben Akademikern nehmen auch Delegierte des Militärs, von Verteidigungsministerien und Polizeibehörden – darunter das FBI – an dem Kriegsspiel teil. Journalisten sind eingeladen, sich selbst zu verkörpern, um dem Rollenspiel Authentizität zu verleihen. Auch private kommerzielle Interessen sind vertreten: Das CCD hat beispielsweise formelle Verträge mit Siemens, die die Nutzung seiner Hard- und Software ermöglichen, während das Unternehmen seinerseits die Simulationen nutzt, um seine eigenen Schwachstellen zu untersuchen.

In den letzten Jahren hat das CCD Angriffe auf einen Militärflughafen, Energieversorgungssysteme und zentrale Computernetzwerke simuliert, ebenso wie Vandalismus auf Websites, die Verbreitung von Falschmeldungen, Datendiebstahl, die Übernahme von Militärdrohnen und die Entführung von Flugzeugbetankungssystemen.

Im Jahr 2019 simulierte die Übung die Verwendung von Desinformation, um „Zweifel zu säen“, und schickte Verteidigungsteams los, um ihrem Eindringen über soziale und traditionelle Medienkanäle entgegenzuwirken. Wie StratCom profitiert auch das CCD von seinen Verbindungen zu US-amerikanischen Denkfabriken und Spionageagenturen: Zu seinen prominenten Botschaftern gehört Kenneth Geers, ein Stipendiat des Atlantic Council, der jahrelang für die NSA und die US-Marine gearbeitet hat und als „Analyst für globale Bedrohungen“ bei FireEye, einem kalifornischen privaten Sicherheitsunternehmen, tätig war.

Dann gibt es auch noch die 2005 gegründete Denkfabrik GLOBSEC (kurz für Global Security, also Globale Sicherheit) mit Sitz in Bratislava, die Nachfolgerin der Slowakischen Atlantischen Kommission, die 1993 gegründet wurde, um den Beitritt der Slowakei zur NATO zu unterstützen. Im Gegensatz zu den Exzellenzzentren ist sie nicht offen auf die Ausbildung des Militärs und der nationalen Sicherheitsapparate der NATO-Staaten ausgerichtet, sondern richtet sich eher an mittel- und osteuropäische Länder, wo sie die Konsolidierung und Erweiterung der NATO unterstützt, indem sie transatlantisch ausgerichtete nationale Kräfte in die Kreisläufe des transatlantischen Kapitals und der offiziellen Stellen integriert. Dies ist der Zweck ihres regelmäßigen „Forums“, das GLOBSEC als „die herausragende internationale Strategiekonferenz an der Front einer wieder geteilten Welt“ bezeichnet. (Auf dem Treffen 2021 fand eine Diskussion zwischen Victoria Nuland und dem Moskauer Korrespondenten der New York Times sowie eine Sitzung mit dem Stabschef von Alexej Nawalny mit dem Titel „Demokratischer Wandel in Russland: Wie kann man die Chancen erhöhen?“ statt.)

Die Geschichtenerzählung der NATO

Als NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Werbekampagne „NATO 2030“ ankündigte, steuerte GLOBSEC eine Reihe zum Thema „Geopolitischer Wettbewerb in der Informationslandschaft“ bei. Darin wurde eine verstärkte öffentlich-private Zusammenarbeit zur Bekämpfung Russlands und Chinas gefordert und behauptet, dass die NATO die Subventionierung kleiner und mittlerer Unternehmen und NGOs beschleunigen müsse. Zu diesem Zweck wurde Rigas StratCom als Kanal vorgeschlagen; es könnte „eine verstärkte Interaktion mit den Bürgern eingehen, einschließlich der Bekämpfung von Desinformation und der Förderung der Medienkompetenz und mehr“. Die Denkfabrik kam auch zu dem Schluss, dass die „Geschichtenerzählung der NATO“ geschärft werden müsse. Als Ergänzung zu ihrer regelmäßigen Veröffentlichung von Sachmedien sollte sie in Erwägung ziehen, in die Belletristik einzusteigen und Studios und Verlage für die Produktion von Filmen, Büchern und Videospielen zu gewinnen. Die NATO sollte in „populären Hollywood-Filmen oder Online-Streaming-Reihen“ auftreten und eine größere Anzahl „kreativer und unkonventioneller Vertreter“ gewinnen. Kein Akteur der Kulturindustrie darf vernachlässigt werden.

Die Wissenschaft ist ein weiterer Bereich, in dem GLOBSEC aktiv ist. Das Stipendienprogramm „Slovak Aid“ integriert belarussische Fachleute in die Reihen des kapitalistischen Managements, indem es ihnen slowakische Mentoren zuweist – nämlich die Ökonomen und Industriellen, die für die schockartige Liberalisierung der 1990er-Jahre verantwortlich waren. Die Außenposten von GLOBSEC auf dem Westbalkan fungieren als PR-Arm der NATO-Osterweiterung und haben zuletzt dazu beigetragen, die Aufnahme Nordmazedoniens (in die NATO, Anm. d. Übersetzerin) im Jahr 2020 zu erleichtern.

Zeitgenössischer Militarismus

Trotz aller Rhetorik über einen „neuen Kalten Krieg“ unterscheiden sich die politischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Koordinaten des zeitgenössischen Militarismus von denen des 20. Jahrhunderts. Der Neoliberalismus bleibt ein globaler „pensée unique“ (einzige Denkweise), wie sehr sein Ruf auch durch aufeinanderfolgende Wirtschaftskrisen beschädigt sein mag. Und die größten Mächte in der aktuellen Konfrontation – die USA, Russland und China – sind entweder in militärischen Angelegenheiten ungleicher geworden (USA-Russland) oder sie sind in einem weitaus fragileren Regime der globalen Kapitalakkumulation im Wesentlichen voneinander abhängig geworden (USA-China).

Staaten müssen sich auch mit einer Reihe interner Spannungen auseinandersetzen. Eine davon ist die wachsende Unfähigkeit fast aller Gesellschaften, angemessene Beschäftigungs- und Lebensstandards für große Teile ihrer Bevölkerung zu schaffen – wie man an den „Rostgürteln“ (ehemaligen Industriegebieten) sowohl in China als auch in den USA, im Hinterland Europas und an dem sozialen Abstieg gebildeter städtischer Bevölkerungsschichten sehen kann. Die politischen Folgen sind, dass Staaten mit der Erosion der Legitimität und dem Ansteigen von „populistischer“ oder anderer Unzufriedenheit konfrontiert sind. Die nachlassende Wirtschaftsleistung hat dazu geführt, dass das Kapital immer direkter vom Staat abhängig wird: Wo rentable Investitionen in die Produktion schwierig sind, hat sich die Umverteilung nach oben durch Korruption durchgesetzt – ein Prozess, den Robert Brenner anatomisch seziert hat. Die staatsnächsten Kapitalsektoren – der Finanzsektor sowie die Sektoren, die das Militär, die Polizei und die Geheimdienste umgeben – werden wirtschaftlich profitieren, aber sie antizipieren, dass die Gesellschaft ohne ein höheres Maß an Repression immer schwerer zu kontrollieren sein wird. Bemühungen, die Herrschaft durch Zustimmung zu sichern, stoßen heute auf innenpolitischen und internationalen Widerstand, da die Interessen konkurrierender Bereiche innerhalb der nationalen Volkswirtschaften sowohl untereinander als auch mit internationalen Konkurrenten in Konflikt stehen. Das Ergebnis ist eine stärkere Konzentrierung für mit der Politik gut vernetzte Unternehmen und eine Tendenz zur Konfrontation im Ausland.

In den USA gibt es darüber noch eine Schicht imperialer Strategen, die sich der Einhegung und Kontrolle Chinas sowie der Integration Russlands in den amerikanischen Einflussbereich verschrieben haben. Bis 2018 haben nur wenige mit einem Krieg zwischen Amerika und seinem eurasischen Rivalen gerechnet. Heute sind ihre unabhängigen und unkooperativen Entwicklungswege – erzwungen durch die wirtschaftlichen Realitäten, die alle Gesellschaften unter Druck setzen – zu einer unvermeidlichen Quelle von Reibung geworden. Eine koordinierte Aufwertung des Yuan oder ein Anstieg der chinesischen Löhne könnte die Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Fertigungsindustrie steigern, würde aber das welthistorische exportorientierte Wachstumsmodell der VR China untergraben, das darauf angewiesen ist, niedrigste Arbeitskosten mit High-Tech-Fertigung zu kombinieren. Gleichzeitig behindert die verschärfte US-Politik gegenüber Russland den profitablen Export von Werkzeugmaschinen und Dienstleistungen aus Deutschland nach China – indem sie dessen Industrie der billigen Energie beraubt. Dies war aber Deutschlands Lebensader während der Eurokrise des letzten Jahrzehnts.

Da die Beziehungen zwischen den wichtigsten Zonen des globalen Kapitalismus in eine offene und anhaltende Feindschaft gekippt sind, hat die Gestaltung der europäischen öffentlichen Meinung an Bedeutung gewonnen. Washington ist durch den inländischen und internationalen Druck, der aus einem Nullsummenspiel zwischen nationalen Herstellern und auf verschiedenen Sektoren resultiert, überfordert und daher um die Konsolidierung Europas als atlantische Hochburg bemüht. Hier fungiert die Ukraine als „geopolitischer Dreh- und Angelpunkt“, wie Brzezinski es ausdrückte. Ohne sie „hört Russland auf, ein eurasisches Imperium zu sein“.

Das von Washington verordnete Schicksal annehmen

Für einige große europäische Unternehmen hat dieses Sicherheitsprogramm klare wirtschaftliche Vorteile. Aber für die Mehrheit der europäischen Bevölkerung, die aufgefordert wird, „für den Frieden zu frieren“, wird es viele Opfer verlangen. Die Zerstörung lebenswichtiger heimischer Industrien und die Inflation der Militärbudgets folgen der jahrzehntelangen Sparpolitik, die dem Sozialstaat auferlegt wurde. In diesem Zusammenhang müssen auch die Anordnungen zur Intensivierung des „memetischen“, psychologischen und Informationskriegs verstanden werden (Anm. der Übersetzerin: „Memetischer Krieg“ bedeutet die gezielte Verbreitung von kulturellen Elementen, Ideen und Narrativen, um Meinungen, Überzeugungen oder Verhaltensweisen in der Gesellschaft zu beeinflussen). Die digitalen Sabotageübungen des CCD und seiner Partner zeigen, dass die NATO-Propaganda letztlich darauf abzielt, die Bevölkerung der Klientelstaaten (d.h. Staaten, die politisch, wirtschaftlich oder militärisch von einer anderen, oft mächtigeren Nation abhängig sind) für ihr von Washington verordnetes Schicksal gefügig zu machen. Seit dem Krieg gegen den Terror hat sich das Bündnis als beeindruckend anpassungsfähig erwiesen und aus seinen selbst diagnostizierten Fehlern in raffinierter Weise gelernt. Antikriegsinitiativen sollten sich darüber klar werden und sich auf die neuen harten Bandagen in der Auseinandersetzung um Krieg oder Frieden gefasst machen.

Dieser Artikel wurde zuerst im englischen Original am 5. Mai 2023 auf dem Blog „Sidecar“ der britischen Zeitschrift New Left Review veröffentlicht, er stützt sich auf die Ergebnisse eines Berichts aus dem Jahr 2021, der von der Linken im Europäischen Parlament in Auftrag gegeben wurde.

Über den Autor: Joshua Rahtz ist ein US-amerikanischer Historiker. Er hat an der University of California, Los Angeles, in Geschichte promoviert. Derzeit lehrt er in Berlin.


Titelbild: Shutterstock / PX Media


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„Von Panzern zu Tweets“ – Wie wir in den Informationskrieg gerieten


Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Aufrüstung Kampagnen/Tarnworte/Neusprech Strategien der Meinungsmache


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Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=123585


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Politico: Sieben NATO-Länder sind gegen die Aufnahme der Ukraine in die Allianz


anti-spiegel.ru, von 24. Oktober 2024 16:14 Uhr, von Anti-Spiegel

Nach Angaben der Zeitung gehören Berlin und Washington zu den ersten, die die Aufnahme Kiews in die Allianz verzögern

Eine Reihe von NATO-Ländern, darunter die USA und Deutschland, sind nicht bereit, den Forderungen des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky nachzugeben und die Ukraine sofort in die Allianz aufzunehmen, da sie einen direkten Konflikt mit Russland befürchten. Das berichtet die europäische Ausgabe von Politico unter Berufung auf vier ungenannte Beamte und Diplomaten der USA und der NATO.

Nach ihren Angaben gehören Deutschland und die USA zu den ersten, die die Aufnahme Kiews in die Allianz verzögern. „Länder wie Belgien, Slowenien und Spanien verstecken sich hinter den USA und Deutschland. Sie wollen nicht, dass [die Ukraine der NATO] beitritt“, zitiert Politico einen ungenannten Vertreter der Allianz. Auch Ungarn und die Slowakei lehnen eine Mitgliedschaft der Ukraine ab.

Einem anderen Gesprächspartner der Zeitung zufolge unterstützen die NATO-Länder den Beitritt der Ukraine nur hypothetisch und werden ihn aktiv bekämpfen, wenn er Realität wird. Der Zeitung zufolge verzögern die wichtigsten Mitglieder der Allianz die Einladung Kiews, weil „sie befürchten, in einen Krieg mit Russland hineingezogen zu werden“.

Der Quelle von Politico zufolge glaubt die Regierung von US-Präsident Joe Biden, dass die Mehrheit der EU-Länder einen NATO-Beitritt der Ukraine in naher Zukunft nicht unterstützen würde. Gleichzeitig würde eine mögliche Einladung Kiews in der Zukunft „mit obligatorischen Reformen zur Bekämpfung der Korruption in der Ukraine verbunden sein“, so der Gesprächspartner der Zeitung.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, der Westen und Kiew sollten die Idee eines NATO-Beitritts der Ukraine aufgeben.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Info: https://anti-spiegel.ru/2024/politico-sieben-nato-laender-sind-gegen-die-aufnahme-der-ukraine-in-die-allianz


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25.10.2024

Baerbocks Nahostpolitik „immer weniger akzeptabel“ /Michael Lüders im Interview

aus e-mail von Doris Pumphrey, 25. Oktober 2024, 11:51 Uhr


Berliner Zeitung 24.10.2024

<https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/libanon-konferenz-baerbocks-nahostpolitik-immer-weniger-akzeptabel-li.2265775>


*Libanon-Konferenz: Baerbocks Nahostpolitik „immer weniger akzeptabel“

*Von Raphael Schmeller


Seit mehr als einem Monat fliegt Israel Luftangriffe auf den Libanon.

Nach Angaben der libanesischen Behörden machte das bis jetzt über eine

Million Menschen zu Binnenflüchtlingen, mehr als 2000 Zivilisten wurden

getötet. Frankreich, das historisch enge Beziehungen zum Libanon

unterhält, fordert einen sofortigen Waffenstillstand und eine

langfristige Lösung des Konflikts – zu diesem Zweck hat Präsident

Emmanuel Macron am Donnerstag eine internationale Konferenz in Paris

einberufen. An dem Treffen nahmen mehrere Partnerstaaten des Libanon,

die Vereinten Nationen, die Europäische Union sowie internationale,

regionale und zivilgesellschaftliche Organisationen teil. Deutschland

war durch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vertreten.


*Libanon „am Rande des Abgrunds“

*Zwar wurden dem Libanon mehrere Millionen Euro Hilfe zugesagt. Macron

versprach 100 Millionen Euro an humanitärer Soforthilfe und auch

Baerbock sagte 96 Millionen Euro an Unterstützung zu. Doch auf

politischer Ebene blieb es bei leisen Appellen an Israels Premier

Benjamin Netanjahu und die Hisbollah, die Angriffe einzustellen. Macron

beklagte, dass Israel seine Militäroperation im Libanon fortsetze und

die Zahl der zivilen Opfer weiter steige. „Der Krieg muss so schnell wie

möglich enden, wir brauchen einen Waffenstillstand im Libanon“, sagte

der französische Präsident, der bereits vor drei Wochen ein

Waffenembargo gegen Israel gefordert hatte.


Der amtierende Premierminister des Libanon, Nadschib Mikati, sagte, die

Angriffe Israels bedrohten die Existenz des Landes und verursachten

neben der Vertreibung Hunderttausender Menschen massive Schäden an

Infrastruktur und Wirtschaft. Baerbock betonte, es müsse alles getan

werden, um einen neuen Krieg zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern.


UN-Generalsekretär António Guterres forderte einen Waffenstillstand

sowohl für den Libanon als auch für Gaza. Guterres, der am Brics-Gipfel

im russischen Kasan teilnahm, verurteilte in einer in Paris übertragenen

Rede israelische Angriffe auf die UN-Friedenstruppe UNIFIL im Libanon.

Diese könnten als Kriegsverbrechen gelten.


Der renommierte französische Geopolitologe Pascal Boniface vom Pariser

Thinktank Institute de Relations Internationales et Stratégiques (IRIS)

glaubt nicht, dass Macrons Konferenz konkrete politische Folgen haben

wird. Dafür habe Frankreichs Gewicht auf der internationalen Bühne in

den vergangenen Jahren zu sehr abgenommen, sagte Boniface der Berliner

Zeitung. Außerdem: „Netanjahu hört ohnehin auf niemanden mehr“.


Offizielles Ziel Israels ist es, die Hisbollah „auszuschalten“, um den

Weg für eine sichere Rückkehr der Menschen im Norden Israels in ihre

Heimat zu ebnen, wie Premier Netanjahu sagt. „Es ist aber

offensichtlich, dass Israel den Südlibanon unbewohnbar machen will,

damit die Hisbollah dort keine Angriffsmöglichkeiten mehr hat“, sagt

Boniface. Die Hisbollah könne Israel aber auch von weit außerhalb des

Territoriums angreifen. Er sieht den Libanon „am Rande des Abgrunds, und

es ist nicht abzusehen, wer oder was Israel aufhalten könnte, vor allem

angesichts eines relativen Machtvakuums in Washington“.


*Experte Boniface rechnet mit der deutschen Außenpolitik ab

*Mit der deutschen Außenpolitik und Baerbock geht Boniface hart ins

Gericht: „Die freiwillige Ohnmacht Deutschlands gegenüber Israel wird

angesichts des Ausmaßes des von Israel angerichteten Schadens immer

weniger akzeptabel“, sagt er mit Blick auf Baerbocks Ankündigung vom

Mittwoch, Israel weitere Waffen zu liefern. „Man kann die Last der

Geschichte verstehen, aber die Libanesen oder die Menschen in Gaza sind

in keiner Weise verantwortlich für die Verbrechen der Nazis“, so Boniface.


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25.10.2024

Neues Hauptquartier in Rostock – ein kluger Schachzug?



24. Oktober 2024 30 Kommentare

Boris Pistorius
U.S. Air Force photo by Airman 1st Class Eve Daugherty, Public domain, via Wikimedia Commons

overton-magazin.de

Das neue regionale Hauptquartier Commander Task Force Baltic und der Zwei-Plus-Vier-Vertrag.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat am 21. Oktober in Rostock das neue taktische Hauptquartier für die Überwachung des Ostseeraums eingeweiht. In dem HQ werden auch dauerhaft Offiziere anderer NATO-Staaten eingesetzt sein. Deutschland hat die regionale Führungsrolle bereits am 1. Oktober 2024 übernommen. Aktuell wird darüber diskutiert, ob dieses Hauptquartier mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag vereinbar ist, der die dauerhafte Stationierung ausländischer Truppen auf dem Staatsgebiet der ehemaligen DDR untersagt.

Der Zwei-plus-Vier-Vertrag

Der vollständige Titel des Vertrages lautet: “Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland (“Zwei-plus-Vier-Vertrag”) vom 12. September 1990 mit Erklärung vom 1. Oktober 1990 zur Aussetzung der Wirksamkeit der Vier-Mächte-Rechte und -Verantwortlichkeiten“.

Mit diesem Vertrag erhält Deutschland seine volle Souveränität in allen inneren und äußeren Angelegenheiten.

Der Text des Vertrages lautet:

Die Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Demokratische Republik, die Französische Republik, das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland, die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und die Vereinigten Staaten von Amerika –

IN DEM BEWUSSTSEIN, dass ihre Völker seit 1945 miteinander in Frieden leben,

EINGEDENK der jüngsten historischen Veränderungen in Europa, die es ermöglichen, die Spaltung des Kontinents zu überwinden,

UNTER BERÜCKSICHTIGUNG der Rechte und Verantwortlichkeiten der Vier Mächte in bezug auf Berlin und Deutschland als Ganzes und der entsprechenden Vereinbarungen und Beschlüsse der Vier Mächte aus der Kriegs- und Nachkriegszeit,

ENTSCHLOSSEN, in Übereinstimmung mit ihren Verpflichtungen aus der Charta der Vereinten Nationen freundschaftliche, auf der Achtung vor dem Grundsatz der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruhende Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln und andere geeignete Maßnahmen zur Festigung des Weltfriedens zu treffen,

EINGEDENK der Prinzipien der in Helsinki unterzeichneten Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa,

IN ANERKENNUNG, dass diese Prinzipien feste Grundlagen für den Aufbau einer gerechten und dauerhaften Friedensordnung in Europa geschaffen haben,

ENTSCHLOSSEN, die Sicherheitsinteressen eines jeden zu berücksichtigen,

ÜBERZEUGT von der Notwendigkeit, Gegensätze endgültig zu überwinden und die Zusammenarbeit in Europa fortzuentwickeln,

IN BEKRÄFTIGUNG ihrer Bereitschaft, die Sicherheit zu stärken, insbesondere durch wirksame Maßnahmen zur Rüstungskontrolle, Abrüstung und Vertrauensbildung; ihrer Bereitschaft, sich gegenseitig nicht als Gegner zu betrachten, sondern auf ein Verhältnis des Vertrauens und der Zusammenarbeit hinzuarbeiten sowie dementsprechend ihrer Bereitschaft, die Schaffung geeigneter institutioneller Vorkehrungen im Rahmen der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa positiv in Betracht zu ziehen,

IN WÜRDIGUNG DESSEN, dass das deutsche Volk in freier Ausübung des Selbstbestimmungsrechts seinen Willen bekundet hat, die staatliche Einheit Deutschlands herzustellen, um als gleichberechtigtes und souveränes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen,

IN DER ÜBERZEUGUNG, dass die Vereinigung Deutschlands als Staat endgültigen Grenzen ein bedeutsamer Beitrag zu Frieden und Stabilität in Europa ist,

MIT DEM ZIEL, die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland zu vereinbaren,

IN ANERKENNUNG DESSEN, dass dadurch und mit der Vereinigung Deutschlands als einem demokratischen und friedlichen Staat die Rechte und Verantwortlichkeiten der Vier Mächte in Bezug auf Berlin und Deutschland als Ganzes ihre Bedeutung verlieren,

VERTRETEN durch ihre Außenminister, die entsprechend der Erklärung von Ottawa vom 13. Februar 1990 am 5. Mai 1990 in Bonn, am 22. Juni 1990 in Berlin, am 17. Juli 1990 in Paris unter Beteiligung des Außenministers der Republik Polen und am 12. September 1990 in Moskau zusammengetroffen sind –

SIND wie folgt ÜBEREINGEKOMMEN:“

Es folgen die 11 Artikel des Vertrages, von denen im Zusammenhang mit dem neu geschaffenen Hauptquartier nur der Artikel 5 (3) von Bedeutung. Darin heißt es wörtlich:

„(3) Nach dem Abschluss des Abzugs der sowjetischen Streitkräfte vom Gebiet der heutigen Deutschen Demokratischen Republik und Berlins können in diesem Teil Deutschlands auch deutsche Streitkräfteverbände stationiert werden, die in gleicher Weise militärischen Bündnisstrukturen zugeordnet sind wie diejenigen auf dem übrigen deutschen Hoheitsgebiet, allerdings ohne Kernwaffenträger. Darunter fallen nicht konventionelle Waffensysteme, die neben konventioneller andere Einsatzfähigkeiten haben können, die jedoch in diesem Teil Deutschlands für eine konventionelle Rolle ausgerüstet und nur dafür vorgesehen sind. Ausländische Streitkräfte und Atomwaffen oder deren Träger werden in diesem Teil Deutschlands weder stationiert noch dorthin verlegt.“

Im Zusammenhang mit dem letzten Satz von Artikel 5 (3) „Ausländische Streitkräfte und Atomwaffen oder deren Träger werden in diesem Teil Deutschlands weder stationiert noch dorthin verlegt“ stellt sich die Frage, ob die Einrichtung des neuen Hauptquartiers im Einklang mit dieser Bestimmung steht.

Das neue regionale Hauptquartier “Commander Task Force Baltic” (CTF Baltic)

Die Organisatorische Einbindung von CTF Baltic

Bevor man sich mit den Aufgaben des CTF Baltic auseinandersetzt, ist es erforderlich, sich mit Organisationsstruktur zu befassen, in die das CTF Baltic eingebunden ist.

In der NATO werden alle Operationen der Seestreitkräfte vom „Allied Maritime Command“ (MARCOM) geführt, das sich in Großbritannien befindet.

Nachgeordnet sind in Deutschland die German Maritime Forces“, oder in der NATO-Abkürzung „DEU MARFOR German Maritime Forces“, ein militärischer Führungs- beziehungsweise Einsatzstab. Der Stab ist integraler Bestandteil des neuen Führungszentrums der Marine in Rostock. Knapp 100 Soldatinnen und Soldaten bilden seinen Kern, 25 davon sind multinationale Austausch- und Verbindungsoffiziere. Ihre Arbeitsprozesse und -abläufe sind nach NATO-Standards zertifiziert, ihre tägliche Arbeitssprache ist Englisch. Ist der Einsatzstab für eine spezifische Aufgabe im Krisenfall aktiviert, verstärken ihn Experten sowohl aus der Bundeswehr als auch von Partnernationen.

Seit dem 1. Oktober 2024 hat die Deutsche Marine mit „DEU MARFOR German Maritime Forces“ die Funktion des Commander Task Force Baltic, kurz CTF Commander Task Force Baltic, für die NATO im Ostseeraum übernommen. Das Personal von „DEU MARFOR German Maritime Forces“ dient dabei aufgrund seiner multinationalen Zusammenstellung und Erfahrung sowie seiner regionalen Expertise als Kernstab. CTF Baltic ist nach Aussage des Bundesministeriums der Verteidigung kein NATO-Stab, sondern ein nationales Hauptquartier mit multinationaler Beteiligung. Neben Deutschland sind noch elf weitere Nationen personell an CTF Baltic beteiligt: Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Polen und Schweden. Soldatinnen und Soldaten aus diesen und weiteren Partnerländern können 60 multinationale Dienstposten von 180 im CTF Baltic bereits in Friedenszeiten besetzen. Im Krisen- und Konfliktfall kann der Stab auf bis zu 240 Dienstposten aufwachsen.

CTF Baltic wird zunächst durch einen deutschen Admiral geführt. Die Position seines Stellvertreters ist aktuell mit einem polnischen Admiral besetzt, die des Chefs des Stabes mit einem schwedischen Stabsoffizier. Auch nachgeordnete Positionen sind multinational besetzt. Spätestens nach vier Jahren ist eine Rotation beabsichtigt. Die schwedischen Streitkräfte erklären zum Status ihrer Soldaten im CTF Baltic:

The Swedish personnel will serve as NATO officers and operate through MARCOM. The Swedish officers will be in place for two years before rotating with new personnel. Over time, the Swedish contribution is expected to grow to about twenty people.”
(“Das schwedische Personal wird als NATO Offiziere im Rahmen von MARCOM eingesetzt. Die schwedischen Offiziere werden jeweils für die Dauer von 2 Jahren eingesetzt und dann durch neues Personal ersetzt. Langfristig wird sich Schweden mit bis zu 20 Soldaten am CTF Baltic beteiligen.”)

Die Aufgaben des CTF Baltic

Wie bei der Organisation des neuen Hauptquartiers müssen auch die Aufgaben von CTF Baltic im Kontext mit „DEU MARFOR German Maritime Forces“ betrachtet werden.

„DEU MARFOR German Maritime Forces“ hat drei Hauptaufgaben:

  • militärische Operationen im Detail planen,
  • Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und -hubschrauber führen;
  • ein umfassendes Lagebild erstellen und aktualisieren.

Zu den Nebenfunktionen gehört etwa, die Versorgung der unterstellten Einheiten zu organisieren wie auch öffentlich zu kommunizieren. Alle diese Aufgaben kann das Stabspersonal ganz oder teilweise in einer festen Infrastruktur an Land, oder aber an Bord von deutschen oder verbündeten Kriegsschiffen übernehmen.

Die NATO hat in der Anpassung ihrer Führungsstruktur seit 2017 unter anderem auch die Aufstellung von ständigen maritimen Hauptquartieren auf der sogenannten obersten taktischen Ebene, die s.g. Commander-Task-Force-Stäbe entschieden. Dazu gehört für die Ostsee das CTF Baltic mit folgenden wesentlichen Aufgaben:

  • im Krisen- und Konfliktfall Seestreitkräfte im Ostseeraum zu führen, maritime Operationen in ausgewählten Einsatzräumen zu planen,
  • maritime Aktivitäten der Bündnispartner im Ostseeraum zu koordinieren
  • sowie ein umfassendes maritimes Lagebild zu erstellen und allen Partnern zur Verfügung zu stellen. Dieses Lagebild soll einerseits militärische und zivile Daten zusammenführen, andererseits alle militärischen Dimensionen umfassen

Bei der offiziellen Indienststellung von CTF Baltic sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius u.a.: Das Hauptquartier werde eine zentrale Rolle dabei spielen, auf regionale Herausforderungen zu reagieren, Für ihn beinhalte das den „Schutz der Interessen von NATO-Mitgliedstaaten gegen aggressive Aktivitäten – ganz besonders angesichts der räumlichen Nähe zu Russland“. CTF Commander Task Force Baltic werde eine Schlüsselrolle einnehmen, die Kooperation zwischen den verbündeten Marinen der Ostsee zu fördern und deren Interoperabilität weiter zu verbessern. Die Ostsee sei ein „lebenswichtiger Korridor für Handel, militärische Bewegungen und Energiesicherheit“. Die Relevanz des baltischen Raums sei vor dem Hintergrund der russischen Aggression noch deutlicher geworden. Deutschland sei damit bereit, eine Führungsrolle als maritime Nation im Ostseeraum zu übernehmen. Der Minister betonte, dass CTF Baltic keine NATO-Einrichtung sei und somit auch nicht gegen den Zwei-plus-Vier-Vertrag verstoßen werde.

Commander Task Force Baltic und der Zwei-plus-Vier-Vertrag

Und genau das wird von einigen Beobachtern bezweifelt, was man in Kenntnis der dargestellten organisatorischen und personellen Aspekte und dem Auftrag des CTF Baltic durchaus nachvollziehen kann. Da ich aber kein Jurist bin, muss ich davon ausgehen, dass sich der Minister hat kompetent beraten lassen, bevor er diese Aussage gemacht hat.

Wenn also die Einrichtung des CTF Baltic auf dem Staatsgebiet der ehemaligen DDR juristisch gesehen korrekt ist, heißt das allerdings nicht, dass es auch politisch klug ist. Unstrittig ist sicherlich, dass es Sinn macht, alle Maßnahmen in der Ostsee zu koordinieren und mit den Anrainer-Staaten abzustimmen. Warum sich auch die NATO-Mitgliedsländer Frankreich, Großbritannien und Italien personell beteiligen, hatte der Inspekteur der Bundesmarine, Vizeadmiral Jan Christian Kaak bei der Indienststellung bereits gesagt:

„Die Anzahl der Nationen, die sich beteiligen, geht bereits über die NATO-Ostseeanrainer hinaus. Das ist der klare Beleg dafür, dass die Sicherheit in dieser Region das ganze Bündnis angeht“

Der Admiral ergänzte seine Aussage mit den Worten:

„Ich möchte auch den Nationen danken, die ihr Interesse bekundet haben, sich ebenfalls CTF Baltic anzuschließen, und die darüber noch formell entscheiden müssen. Wir erwarten freudig ihre Beteiligung am Hauptquartier.“

Russland, ist durch die Enklave Königsberg nicht nur der einzige Ostseeanrainerstaat, der in dem neuen Hauptquartier nicht vertreten ist, sondern ein wesentlicher Grund, warum CTF Baltic überhaupt eingerichtet wurde, wie es Boris Pistorius ja unmissverständlich hat erkennen lassen. In der aktuellen Lage ist das nachvollziehbar, aber politischen gesehen wäre es aus meiner Sicht klüger, die Einrichtung eines militärischen Hauptquartiers nicht an einer konkreten Bedrohung festmachen, sondern immer an grundsätzlichen sicherheitspolitischen Erfordernissen. Klüger wäre nach meiner Meinung auch gewesen, das Hauptquartier in einem anderen Ostseeanrainerstaat aufzubauen, weil die ganze organisatorische Einbindung des CTF Baltic und seine personelle Ausstattung den Verdacht niemals endgültig entkräften werden, dass es sich eben nicht um ein deutsches Kommando, sondern um eine NATO-Dienststelle handelt. Allein die Tatsache, dass der aktuelle Stellvertreter des Kommandeurs ein polnischer Admiral und der Chef des Stabes ein schwedischer Offizier ist, nähren derartige Zweifel, zumal ja festgelegt wurde, dass die Besetzung Führungsdienstposten zwischen den Nationen rotieren soll. Kann es wirklich auch dann noch eine nationale deutsche Dienststelle sein, wenn ihr Leiter ein Offizier aus einem anderen NATO-Land ist?

Russland hat – nicht unerwartet – am 22. Oktober 2024 den deutschen Botschafter einbestellt, weil man die Aufstellung des CTF Baltic in Rostock für einen Verstoß gegen den Zwei-plus-Vier-Vertrag hält.

Auch vor diesem Hintergrund sollte man den Plan aus den Neunzigerjahren nicht aus den Augen verlieren, die NATO durch eine europäische Sicherheitsstruktur zu ersetzen, in die auch Russland eingebunden sein muss, weil es eine stabile Sicherheit in Europa langfristig ohne Russland nicht geben wird.

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30 Kommentare

  1. Also ob irgendwelche Verträge in diesem Monsterkonflikt noch irgendeine Rolle spielen würden.
    “Zeitenwende” bedeutet Rückfall zum Faustrecht.
    Es gibt auf Seiten der NATO keine Gentlemen mehr.
    Die NATO und ihr Bettelzombie Selenski sagen, dass Russland nur die Sprache der Gewalt verstehe.
    Europa hat sich vom Frieden verabschiedet und der Gewalt verschrieben.
    Russland ist inzwischen auch klar geworden, dass die NATO nur die Sprache der Gewalt versteht.
    Wo Gewalt herrscht, haben Verträge keine Bedeutung mehr.
    Europa hat nur noch eine Zukunftvision: KRIEG.

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  • Die Konsequenz: Der Westen verspielt das Vertrauen in seine Vertragsfähigkeit — der Ukraine Krieg endet mit dem Ende der Ukraine als Staat, denn es wird keinen Friedensvertrag unter Beteiligung des Westens geben können…

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  • Ja, Herr Huebschen, wenn man sich auf die Argumentationsebene des imperialistischen Westens begibt, kann man nicht anders argumentieren, als Sie es tun!
    Eine Einschätzung jedoch, die bei der Uebernahme/Annexion der eh. DDR beginnt und die vielfache Demuetigung der SU später Russlands einbezieht, kann nicht umhin diese Rosstäuscherei als solche zu bezeichnen.
    Alleine die Absprachen von Minsk zeigen den unbedingten Willen der West-Imperialisten auf Russland zu hintergehen.
    Ebenfalls die 2 plus 4 Verträge. Wie soll Russland reagieren, wenn diese Vertyräge gebrochen wuerden? Sollen die Russen die DDR wieder in ihre Obhut nehmen? Welch ein Geschrei wuerde das im Westen auslösen!
    Sie selber schreiben, dass
    „DEU MARFOR German Maritime Forces“ hat drei Hauptaufgaben:

    militärische Operationen im Detail planen,
    Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und -hubschrauber führen;
    ein umfassendes Lagebild erstellen und aktualisieren.

    also militärisch betrachtet nichts weiter als ein weiterer Angriff gegen Russland!

    Solange auf dem Gebiet dieser weiteren (Russland bedrohenden) westl. Vorgehensweise nicht eindeutig Stellung bezogen wird, sondern die Beurteilung als ein juristisches Problem gesehen wird, solange können sich Pistorius und Co. weiter in ihren Machenschaften austoben.

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  • Vor kurzem berichtete Thomas Fasbender für die Berliner Zeitung über eine Episode während des Brics-Gipfels in Kasan. Er saß in einem Bus mit Journalisten und hörte ein Telefonat eines amerikanischen Reporters mit seiner Zentrale. Nein, die Brics-Staaten seien keine “Anti-Nato” betonte der Reporter immer wieder, und immer lauter, bis am Ende der ganze Bus mithörte und grinste. Das ist das Problem: Der Westen ist nur noch in der Lage in militärischen Kategorien zu denken, der Rest der Welt hat eine Menge anderer Probleme, die er friedlich lösen möchte. Der Westen ist der Rowdy auf dem Schulhof, dem jeder, wenn es geht, aus dem Wege geht – und der immer mehr in seiner Parallelwelt lebt.

    Gestern nach langer Pause mal wieder Tagesshow gesehen. Da treffen sich die Staatschefs der Weltmehrheit, UN-Generalsekretär Guterres ist gekommen, aber in der Tagesshow kein Wort. Da laufen andere Nachrichten: Annalena ist im Libanon, Olaf hat ihr 60 Millionen eingepackt, um das zu reparieren, was Israel zerstört hat, Robert erzählt etwas von einem Deutschlandplan, von dem der Christian nix weiß und Dumm-Dumm-Boris weiht ein neues Hauptquartier einer Truppe ein, deren teure Technik nicht funktioniert. “So dumm, dass es brummt” haben wir früher dazu gesagt.

    Antworten

  • Wenn das ein Gambit werden soll, Ja!
    Ansonsten wäre Gotland der bessere Standort für die CTF Baltic, kürzeste Wege im Totalen-Krieg (Electronic Warfare) Finnland und Schweden sind jetzt auch in der NATO der Wertegemeinschaft freier demokratischer Staaten.

    Antworten

  • Moiiin Herr Hübschen, sprechen Sie mal mit der ARD, diese Strolche schreiben doch tatsächlich, dass es sich in Rostock:
    “Rostock: Pistorius weiht taktisches Hauptquartier für NATO ein”
    ..um das taktische Hauptquartier der NATO handelt.

    “Das taktische Hauptquartier ist eine multinationale Zusammenarbeit, bei der neben Deutschland elf weitere NATO-Nationen beteiligt sind, darunter Dänemark, Estland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Schweden. In Friedenszeiten besetzen Soldatinnen und Soldaten dieser Länder 60 multinationale Dienstposten im Hauptquartier. Im Krisen- oder Konfliktfall kann der Stab auf bis zu 240 Dienstposten erweitert werden.”

    Sie schrieben oben:
    “Da ich aber kein Jurist bin, muss ich davon ausgehen, dass sich der Minister hat kompetent beraten lassen, bevor er diese Aussage gemacht hat.”

    Musste sehr lachen… Pistorius gibt einen Scheiß auf irgendwelche juristischen Feinheiten, der Mann führt Befehle aus.

    Antworten

  • Die Fähigkeit der NATO, Kriege zu führen, die ist wohl in großem Maße erschöpft. Das IFW in Kiel hat eine sehr detaillierte und umfangreiche Analyse im September 2024 erstellt, welche die Waffenbestände und das Produktionstempo Russlands für militärische Gerätschaften den Beständen und den Beschaffungszeiten des Wertewestens aka NATO gegenüberstellt. Zusammenfassend interpretiere ich diese Analyse dahingehend, dass die einstigen Kontinentalmächte in Westeuropa aktuell nicht mehr als “Mächte” bezeichnet bzw. angesehen werden sollten. Die Fakten zeigen auf, dass nicht nur hierzulande eine angestrebte “Kriegstüchtigkeit” für die nächsten Jahre als vollkommen illusorisch anzusehen ist.

    Snippets aus der IFW-Analyse anbei:

    …..Unterdessen ist der militärisch-industrielle Komplex Russlands auf dem Vormarsch. Nach Angaben des ranghöchsten US-Offiziers in Europa, General Cavoli (Cavoli, 2024), ist Russland „auf dem besten Weg, jährlich über 1.200 neue Kampfpanzer zu produzieren oder umzurüsten und mindestens 3 Millionen Artilleriegranaten oder Raketen pro Jahr herzustellen – mehr als das Dreifache der von den USA zu Beginn des Krieges geschätzten Menge – und mehr Munition als die gesamte NATO zusammen.“ Jede europäische Aufrüstungsstrategie muss mit einer Bewertung der Mengen und Fähigkeiten Russlands beginnen. Unsere Analyse in Kapitel 2 zeigt einen massiven Anstieg der russischen Produktionskapazitäten während des Krieges…..

    …..Beim derzeitigen Beschaffungstempo bräuchte Deutschland bis zu fast 100 Jahre, um die Rüstungsbestände von vor 20 Jahren zu erreichen. Demgegenüber stehen die massiv gewachsenen russischen Rüstungskapazitäten, einschließlich moderner Waffensysteme, die das gesamte Volumen der deutschen Waffenbestände in nur gut sechs Monaten produzieren…..

    …..Der deutsche Rückgang der militärischen Bestände ist also massiv. Auch in Frankreich ist der Bestand an verschiedenen Arten von Rüstungsgütern ebenfalls zurückgegangen, allerdings weniger stark als in Deutschland, und die französischen Zahlen sind jetzt mit den deutschen vergleichbar. Das Gleiche gilt für das Vereinigte Königreich. Es ist jedoch bemerkenswert, wie wenig Luftabwehrsysteme das Vereinigte Königreich derzeit besitzt – ein Thema, das in letzter Zeit für einige Diskussionen gesorgt hat…..

    …..Auch bei den Kampfflugzeugen zeigen die Daten einen beträchtlichen sprich einen erheblichen Rückgang der Fähigkeiten in den letzten Jahrzehnten in allen vier Ländern. Die Luftverteidigungsausrüstung ist in allen vier Ländern uneinheitlich, insgesamt sind die europäischen Luftverteidigungskapazitäten äußerst begrenzt…..

    …..Die Produktion und Verwendung von Munitionshülsen hat sich dramatisch verändert, und Russland hat jetzt dank der nordkoreanischen Bestände und Produktion ein starkes Überangebot (Abbildung 2.3). Für die russischen Streitkräfte in der Ukraine wird häufig eine tägliche Abschussrate von 10.000 Granaten genannt (vgl. CNN, 2024). Zum Vergleich: Eine solche Feuerrate würde die deutschen Munitionsvorräte innerhalb von zwei Tagen aufbrauchen, während die derzeitige deutsche Jahresproduktion eine solche Feuerrate für maximal 70 Tage ermöglichen würde (Ismar und Schweikle, 2024)……

    Und noch zu Nord-Korea:

    …..Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea hat jedoch dramatische und unmittelbare Auswirkungen auf die Munitionslieferungen gehabt. Mitte 2024 hatte Nordkorea bis zu 4,8 Millionen Granaten und Raketen aus seinen Beständen geliefert und schätzt die jährliche Produktion auf 2 Millionen, die auf bis zu 6 Millionen gesteigert werden könnte (Choi, 2024). Selbst wenn man bedenkt, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil der nordkoreanischen Granaten von schlechter Qualität ist, stellt die erhöhte nordkoreanische Produktion eine erhebliche Veränderung der russischen Versorgungslage dar und ist besonders relevant für die Bevorratung von Munition zur Vorbereitung groß angelegter Offensiven, bei denen die tägliche Abschussrate auf 60.000 oder mehr steigen kann. Auch Nordkorea liefert eine Reihe von Raketen, darunter wahrscheinlich auch die ballistische Rakete KN-21, die Russlands umfangreiches und äußerst effektives Arsenal an ballistischen Iskander-Raketen ergänzt……

    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

    https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/fis-import/1f9c7f5f-15d2-45c4-8b85-9bb550cd449d-Kiel_Report_no1.pdf

    Antworten

  • Die Nachdenkseiten zitieren heute aus der russischen Protestnote:
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=123578

    “An der Stelle drängen sich tragische Parallelen zur Remilitarisierung des Ruhrgebiets durch Deutschland im Jahr 1936, was unter Verletzung des Vertrags von Versailles von 1919 geschah.“

    “Die Regierungen in Washington, Brüssel und Berlin müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Ausdehnung der militärischen Infrastruktur der NATO auf das ehemalige Territorium der DDR die negativsten Konsequenzen haben wird und nicht ohne angemessene Reaktion der russischen Seite bleibt.“

    Mit der Regierung in Brüssel dürfte sicher nicht die einzige dort befindliche gewählte Regierung gemeint sein. ???? Die angemessene Reaktion der Russen dürfte den eisernen Vorhang dann auch von östlicher Seite weiter aufbauen. Zug um Zug werden wir eingemauert. Für nichts und wieder nichts.

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  • Und dieser Pistorius soll Kanzlermaterial sein! Arme SPD! Armes Deutschland! Arme EU, Arme NATO!

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  • Pistorius ist lt. Umfragen der beliebteste Politiker Deutschlands!
    Wer an seinen Worten zweifelt macht sich folgerichtig unbeliebt.

    Ein Jammer, dass man ihn noch nicht als neuen Bundeskanzler auserkoren hat,
    aber vielleicht sitzt er ja gerade auf dem Posten der den Deutschen am meisten Spaß macht –
    zumindest an Silvester darf ja jede Menge CO2 als Feuerwerk in die deutsche Luft gepustet werden.
    Damit das Funkensprühen am deutschen Himmel auch mal zwischendurch stattfinden kann,
    müssen wir mit unserer unterwürfigen Dipo-lomatie einfach weiter machen wie bisher.
    Viel passieren kann dabei nicht, oder ist der Wideraufbaufonds der EU schon verpulvert?

    Hoffentlich geht uns im heranrückenden Advent noch irgendein Lichtlein auf, denn
    Klimaschutz und Kriegsvorfreude passen nicht so recht zusammen und in Bezug auf den
    maroder werdenden deutschen Haushalt sollte man auch mal Verzicht üben, so wie man das
    den zwangsversicherten Sozialversicherungbeitragszahlenden Bürgern* zumutet.

    Leider ist das NEINsagen eine schwere Übung gegenüber Drittländern und EU-Wertabschöpfenden Ländern.
    Da bleibt halt nur zuhause sparen übrig, damit man anderen gegenüber großzügig sein kann.

    Bleibt nur noch zu fragen, wann wir endlich Solidaritätshilfe-Pakete aus Polen bekommen.

    Antworten

  • Damit würde der Vertrag mit den Russen gebrochen.

    Folgedessen ist die DDR wieder ein eigener Staat. Pistorius und Co. haben die Berliner Mauer wieder errichtet.

    Gut, derzeit werden die Russen deswegen kaum einen Krieg mit der Nato riskieren.

    Aber irgendwann – vielleicht nach dem 20 jährigen Brics Jubiläum – werden die 2 Staaten wieder voneinander getrennt.

    Bis dato wird Russland dem vertagsbrüchigem Westen keinesfalls mehr vertrauen.

    Europa wird als deindustrialierter und verarmter Euroasiatischer Rumpf liegengelassen.

    Die Zukunft ist dank der USA und ihren Vasallen wo anders.

    Antworten

  • 2 plus 4 Verträge?
    Bin verwirrt: Gilt denn die “regelbasierte Ordnung” nicht mehr?

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  • Moin Herr Hübschen, auch ich habe den Artikel nicht verstanden. An wen richtet er sich?

    “Auch vor diesem Hintergrund sollte man den Plan aus den Neunzigerjahren nicht aus den Augen verlieren, die NATO durch eine europäische Sicherheitsstruktur zu ersetzen, in die auch Russland eingebunden sein muss, weil es eine stabile Sicherheit in Europa langfristig ohne Russland nicht geben wird.”

    Wer ist “man”? Diejenigen, die überhaupt in Frage kommen, wollen offenbar nicht die “Sicherheit”, die Ihnen vorschwebt. Damit stellt sich die Frage, ob es jemals einen solchen Plan in den 90er gab.

    Das neue “NATO Hauptquartier” ist erstens offenbar ein NATO Hauptquartier, und richtet sich deshalb zweitens auch nicht an alle Ostseeanreiner. Daraus kann man m.E. den Schluss ziehen, dass es um die Beherrschung der Ostsee geht, und Russland als Feind davon ausgeschlossen werden *soll*.

    Meine ernst gemeinte Frage: sehen Sie das anders?

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  • es sollte nie an einen langfristigen Strategie NICHT gedacht werden: die Eroberung der östlichen Länder die a la Hitler zur Versorgung dienen!
    egal wie: Russland wird geschwächt und USANATOEU planen m.E. für zukünftige Eroberungskriege.
    und hinter USANATOEU stehen gierige Kapitalparasiten. Millionär sein vor den 80ern war toll, dann würden Leute selbstverständlich Milliardäre und nu sind diese dabei Billionäre werden zu wollen UND weltumspannende Macht und Steuerung!
    die Refeudalisierung ab den 80ern ist gnadenlos!
    Europa hat m.E. mind.2 abschreckende Geschichten:
    das dunkle Mittelalter mit Folter und Mord, Hunger Versklavung an allen Ecken und Enden
    UND
    der faschistischen Diktatur: auch mit Folter, Mord, Hunger, Versklavung an allen Ecken und Enden?

    warum glauben wir Zweibeiner DAS überwunden zu haben ??????

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  • Moskau hat in aller Schärfe reagiert, was ja auch zu erwarten war. Und natürlich wusste man in der NATO auch, wie ein solches Unterfangen im Kreml ankommen würde. Da stellt sich niemand hin und behauptet, dass einen die Reaktion Russlands überrascht.

    Es ist so, wie es die letzten Jahrzehnte immer war: Russlands Einwände werden *demonstrativ* ignoriert.

    Darin steckt die Ansage, dass Russlands Interessen nur so viel gelten, wie man im Westen bereit ist, darauf einzugehen. Man darf davon ausgehen, dass die Wahl des Hauptquartiers bestens geplant wird, und Rostock vermutlich nicht trotz sondern wegen der Problematik der 2+4 Verträge gewählt wurde. Aber das ist Spekulation.

    Festhalten kann man, dass jeglicher Protest aus Moskau abgeschmettert wird. Das traut man sich im Westen zu. Mal sehen wie es weitergeht.

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  • “Neues Hauptquartier in Rostock – ein kluger Schachzug?” Das ist kein Schachzug im eigentlichen Sinne, das ist eine Eröffnungsstrategie aus dem Lehrbuch. Genau so wird das Spiel auch weiter gehen: Russland wird die Partie für sich entscheiden, denn die NATO hat – außer dem Brei vieler Köche – nichts Durchdachtes zu bieten. Nicht einmal Siegeswille – als mögliches sinnvolles Ziel – ist erkennbar.
    Obendrein ist die Idee, mit so geringen “Fähigkeiten” ein weltweit beachtetes Match zu spielen, von unfassbarer Einfältigkeit geprägt.

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  • Muss man tatsächlich Jurist sein, um beurteilen zu können, ob das ein Verstoß gegen 4+2 ist ? Und letzendlich ist es auch vollkommen egal. Die Russen werden nicht bei deutschen Juristen nachfragen, ob das so in Ordnung geht. Sie erklären, dass es eine Vertragsverletzung ist. Aber es ist auch klar, dass sie nichts dagegen machen können und genau das ist es, was ihnen demonstriert werden soll. Es dürfte keine einzige Aufgabe dieses Stabes geben, die nicht jenseits von Rostock genauso gut erfüllt werden könnte.
    Aber es gibt ein paar politische Dinge, die Rostock prädestinieren. Eine Wiederannäherung zwischen Deutschen und Russen wird durch diesen erneuten Vertragsbruch noch schwieriger, wenn nicht unmöglich. Deutschland sollte nach MINSK II kaum noch als vertragsfähig angesehen werden, was durch den neuen Vertragsbruch bestätigt wird.
    In Russland gibt es Stimmen, die anregen 4+2 zu kündigen. Klingt erst mal lächerlich, weil durch einen solchen russischen Schritt die DDR nicht zurückkommt und auch die Truppen nicht wieder in Deutschland stationiert werden. Nur Deutschland hat gegenüber Forderungen, für durch die Nazis verursachte Schäden aufzukommen, immer darauf verwiesen, dass alle Folgen mit 4+2 abschließend geklärt wurden. Unsere Regierung wird dann für polnische Reparationsforderungen neue Ablehnungsgründe finden müssen. Gegenüber Griechenland sowieso, die ja nicht mal an 4+2 beteiligt waren. Auf jeden Fall wird Deutschland noch abhängiger vom Wohlwollen der USA. Ich denke, dass diese absehbaren Folgen für die USA, Rostock als Standort außerordentlich reizvoll machen. Unmöglich, da zu widerstehen.

    Ich weiß nicht, ob Deutschland jemals eine europäische Großmacht war. Eine Weltmacht war es trotz Aggressivität und Größenwahn nie. Aber am Ende dieses Krieges, wenn er, was noch längst nicht sicher ist , nicht zum filialen Weltkrieg wird, gibt es eine zerstörte Ukraine und ein Deutschland, das auf sehr lange Sicht, kein politisches Gewicht mehr hat und außerstande sein wird, eigene Interessen zu artikulieren und durchzusetzen.

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  • Wenn die Russen sich wie die Israelis benehmen würden, dann könnten sie das Hauptquartier in Schutt und Asche legen.

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  • Den Bericht gibt es auch auf Deutsch:
    https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/fis-import/1bcebf8c-84e8-4f3d-a7d3-1793b3ba9850-Kiel_Report_Nr_1.pdf

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  • Info: https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/neues-hauptquartier-in-rostock-ein-kluger-schachzug/


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    25.10.2024

    Ein multipolares Asien   Deutsch-indische Regierungskonsultationen in New Delhi: Berlin will Keile zwischen Indien und Russland treiben und das Land mit intensiverer Militär- und Rüstungskooperation gegen China in Stellung bringen.

    german-foreign-policy.com, 25. Oktober 2024

    BERLIN/NEW DELHI (Eigener Bericht) – Mit deutsch-indischen Regierungskonsultationen am heutigen Freitag in New Delhi sucht Berlin Keile in die enge Kooperation zwischen Indien und Russland zu treiben. Zum einen will die Bundesregierung den Wirtschaftseinfluss in Indien stärken; dazu setzt sie allerdings auf ein EU-Freihandelsabkommen mit dem Land, über das seit 17 Jahren erfolglos verhandelt wird. Zum anderen ist Berlin um eine intensivere Militär- und Rüstungskooperation bemüht und kämpft um einen bis zu fünf Milliarden Euro schweren Auftrag zum Bau mehrerer U-Boote für die indische Marine. Dabei kooperiert Indien nicht nur eng mit den USA, die – ganz wie Deutschland – das Land schon seit Jahren gegen China zu positionieren suchen. Es hat am Rande des am gestrigen Donnerstag zu Ende gegangenen BRICS-Gipfels bestätigt, weiterhin intensiv mit Russland zusammenarbeiten zu wollen. Zudem bereitet es eine Stärkung seiner Beziehungen zu Iran vor. Nicht zuletzt hat New Delhi Anfang der Woche eine neue Phase der Entspannung in seinem Grenzkonflikt mit China eingeleitet und will sein Verhältnis zur Volksrepublik in den kommenden Monaten systematisch verbessern, anstatt für den Westen gegen Beijing zu kämpfen.


    „Einzige Konstante der Weltpolitik“Indien hält unbeirrt an seiner engen Zusammenarbeit mit Russland fest. Bereits vor dem Beginn des BRICS-Gipfels im russischen Kasan, der am gestrigen Donnerstag zu Ende ging, hatte Premierminister Narendra Modi die „spezielle und privilegierte strategische Partnerschaft“ zwischen den beiden Ländern gelobt.[1] Am Rande des Gipfels wiederholte er dies – unbeschadet der Tatsache, dass er gleichzeitig öffentlich auf ein rasches Ende des Ukraine-Kriegs sowie eine friedliche Lösung des diesem zugrundeliegenden Konflikts drang. Die Beziehungen sind eng. So boomt der russisch-indische Handel; er stieg im vergangenen Jahr laut russischen Angaben um mehr als 60 Prozent auf 56,8 Milliarden US-Dollar und nahm von Januar bis August dieses Jahres erneut um rund neun Prozent zu.[2] Berücksichtigt werden muss freilich, dass er zu erheblichen Teilen aus russischen Erdöllieferungen besteht. Nach wie vor stammt mehr als die Hälfte der Waffensysteme, die Indiens Streitkräfte nutzen, aus russischer Produktion; und auch wenn New Delhi bemüht ist, seine starke Abhängigkeit von russischen Rüstungskonzernen zu reduzieren, sind diese immer noch Indiens größte Lieferanten.[3] Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar bezeichnete Ende 2023 die indisch-russischen Beziehungen als „einzige Konstante der Weltpolitik“ seit den 1950er Jahren.[4]


    „Beziehungen stabilisieren“

    Darüber hinaus ist Indien derzeit bemüht, seine Beziehungen zu China wieder zu verbessern. New Delhi betrachtet Beijing traditionell als seinen zentralen asiatischen Rivalen. Die blutige Eskalation des indisch-chinesischen Grenzkonflikts im Frühjahr 2020 ließ die Spannungen zwischen beiden Ländern dramatisch anschwellen, und wenngleich beide Seiten im Frühjahr 2022 eine gewisse Annäherung vollzogen, um den erstrebten Ausbau des BRICS-Bündnisses zu ermöglichen [5], blieben ernste Differenzen. Anfang dieser Woche, unmittelbar vor dem Beginn des BRICS-Gipfels, einigten sich New Delhi und Beijing auf Modalitäten, die es ermöglichen sollen, ihren Grenzkonflikt zumindest zu dämpfen, vielleicht gar zu entspannen. An der Demarkationslinie hoch oben im Himalaya sei „der Entflechtungsprozess mit China abgeschlossen“, teilte Außenminister Jaishankar mit.[6] Am Rande des BRICS-Gipfels in Kasan kam es nun zum ersten offiziellen Treffen zwischen Modi und Chinas Präsident Xi Jinping seit Oktober 2019. Dabei hieß es, beide Seiten hätten ihre Regierungen angewiesen, die bilateralen Beziehungen in jeder Hinsicht zu stabilisieren. Der Handel zwischen den zwei Ländern ist ohnehin eng; China stellt mit fast 18,2 Prozent einen größeren Anteil an Indiens Importen als jedes andere Land. Nun wird mit einer weiteren Zunahme gerechnet.[7]


    Besuch aus Iran

    Ist der Ausbau der Beziehungen zwischen Indien und China für den Westen – auch für die Bundesrepublik – ein ernster Schlag, da die transatlantischen Mächte eigentlich versuchen, New Delhi gegen Beijing in Stellung zu bringen, so sind auch weitere Resultate des BRICS-Gipfels bzw. der Gespräche an seinem Rande für sie unvorteilhaft. Das gilt nicht zuletzt für Indiens Pläne, seine Beziehungen zu Iran zu intensivieren. Premierminister Modi teilte etwa auf X mit, er habe „ein sehr gutes Treffen“ mit Irans Präsident Massud Peseschkian gehabt; man habe „die gesamte Bandbreite der Beziehungen zwischen unseren Ländern“ thematisiert und die Vertiefung der Bindungen vor allem in Zukunftsbranchen diskutiert.[8] Indien ist unter anderem dabei, den Hafen in Chabahar im Südosten Irans auszubauen – dies mit dem Ziel, zum einen seinen Handel mit Afghanistan und Zentralasien zu intensivieren, ohne das Territorium seines Erzfeindes Pakistan durchqueren zu müssen, zum anderen den Handel mit Russland zu stärken – auf dem Weg über iranisches und aserbaidschanisches Territorium in den russischen Nordkaukasus.[9] Dem International North-South Transport Corridor wird erhebliche strategische Bedeutung beigemessen. Modi hat in Kasan Peseschkian eingeladen, in Kürze New Delhi zu besuchen.


    „Stärker und dynamischer denn je“

    Der Ausbau der Zusammenarbeit mit Russland, China und Iran hält Indien nicht davon ab, gleichzeitig auch die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu intensivieren. Washington hat Interesse daran, New Delhi gegen Beijing in Stellung zu bringen, und ist deshalb bereit, Indien in vielerlei Hinsicht zu unterstützen. So hat es seine Rüstungsexporte nach Indien erheblich gestärkt und liefert ihm unter anderem Militärtransportflugzeuge des Modells C-17 Globemaster, Kampfhubschrauber des Modells AH-64 Apache sowie Seefernaufklärer vom Typ P-8I Poseidon.[10] Indien kooperiert mit den USA, Japan und Australien im Rahmen des Quad-Pakts, der sich gegen China richtet und auch eine militärische Komponente inklusive gemeinsamer Manöver umfasst. Um die indische Wirtschaft, deren Entwicklung deutlich hinter derjenigen der chinesischen Wirtschaft zurückliegt, bei der Aufholjagd zu unterstützen, hat das US-Außenministerium im September angekündigt, Indiens Halbleiterbranche zu fördern.[11] US-Präsident Joe Biden urteilte im September bei einem Besuch von Modi, der sich anlässlich eines Quad-Gipfels in den Vereinigten Staaten aufhielt, die Beziehungen zwischen beiden Ländern seien „stärker, enger und dynamischer als zu jedem Zeitpunkt in der Vergangenheit“.[12]


    Militär und Rüstung

    Vor diesem Hintergrund ist nun auch die Bundesregierung bestrebt, die Beziehungen zu Indien nach Kräften zu intensivieren. Am heutigen Freitag finden dazu in New Delhi deutsch-indische Regierungskonsultationen statt; dazu sind mehrere deutsche Minister in Indien eingetroffen, so etwa Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck. Bundeskanzler Olaf Scholz wird mit Premierminister Modi zu einem ausführlichen Gespräch zusammenkommen. Berlin will unter anderem den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Indien und der EU neuen Schwung verleihen, die im Jahr 2007 begannen – vor 17 Jahren –, 2013 auf Eis gelegt und erst 2021 wieder gestartet wurden. Zudem ist die Bundesregierung um einen Ausbau der Rüstungs- und Militärkooperation bemüht. Bereits im August hatten Flugzeuge der deutschen Luftwaffe am indischen Manöver Tarang Shakti teilgenommen; am morgigen Samstag will Scholz die Fregatte Baden-Württemberg und den Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main besuchen, die in Goa an der indischen Westküste liegen und dort gemeinsam mit der indischen Marine Übungen durchführen.[13] Zudem setzt sich Scholz für den Verkauf deutscher U-Boote von TKMS an die indische Marine ein. Die Konkurrenz – aus Frankreich, Spanien und Südkorea – ist allerdings stark.[14]


    Erfolg unwahrscheinlich

    Berliner Regierungsberater geben sich bei alledem skeptisch, dass es der Bundesregierung bzw. den westlichen Mächten insgesamt gelingen könne, Indien gegen Russland und China in Stellung zu bringen. Die Regierung in New Delhi, wird der Asien-Experte Christian Wagner von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) zitiert, wolle „ein multipolares Asien, in dem neben China und Indien auch Russland eine wichtige Rolle spielt“.[15] Dass Berlin mit dem Plan Erfolg haben könnte, New Delhi künftig an sich zu binden und mit ihm gemeinsam gegen Moskau und Beijing vorzugehen, sei unwahrscheinlich.

     

    [1] Putin hails Russia-India ‘strategic partnership’ in talks with Modi at BRICS summit. france24.com 22.10.2024.

    [2] Putin states ‘good condition’ of trade turnover between Russia and India. tass.com 22.10.2024.

    [3] Chietigj Bajpaee, Lisa Toremark: India-Russia relations. chathamhouse.org 17.10.2024.

    [4] ‘India-Russia ties the only constant in world politics’, says EAM Jaishankar. hindustantimes.com 27.12.2023.

    [5] S. dazu Berlin und das „asiatische Jahrhundert“.

    [6] Mögliche Einigung im Himalaya. Frankfurter Allgemeine Zeitung 23.10.2024.

    [7] Krishn Kaushik, Ethan Wang: BRICS summit: China and India should manage differences, Xi tells Modi. reuters.com 23.10.2024.

    [8] PM Modi Holds Bilateral Talks With Iranian President At BRICS Summit. ndtv.com 23.10.2024.

    [9] Mohammad Salami: Despite a Recent India-Iran Agreement, Challenges Loom for Chabahar Port. stimson.org 09.07.2024.

    [10] Rupakjyoti Borah: US-India Defense Ties Marching Ahead Fast. thediplomat.com 03.04.2024.

    [11] New Partnership with India to Explore Semiconductor Supply Chain Opportunities. state.gov 09.09.2024.

    [12] Chietigj Bajpaee: Why the US-India relationship needs a healthy dose of realism. chathamhouse.org 08.10.2024.

    [13] Nicole Bastian, Julian Olk, Mathias Peer: Wie Scholz und Habeck Indien auf ihre Seite ziehen wollen. handelsblatt.com 24.10.2024.

    [14] Hans-Uwe Mergener: Bringen die indisch-deutschen Regierungskonsultationen den Durchbruch für U-Bootlieferungen an Indien? esut.de 23.10.2024.

    [15] Nicole Bastian, Julian Olk, Mathias Peer: Wie Scholz und Habeck Indien auf ihre Seite ziehen wollen. handelsblatt.com 24.10.2024.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9732


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.10.2024

    Linkspartei nach Bundesparteitag Linke verliert einige Rechte


    jungewelt.de, Aus: Ausgabe vom 24.10.2024, Von Nico Popp

    Berlin: Fünf Abgeordnete um Klaus Lederer treten aus der Linkspartei aus


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    Paul Zinken/dpa

    Auf einmal im Aus: Klaus Lederer (Berlin, 3.3.2023)








    In Berlin sind am Mittwoch fünf prominente Akteure des rechten Parteiflügels aus der Partei Die Linke ausgetreten. Es handelt sich um die frühere Sozialsenatorin Elke Breitenbach und den ehemaligen Kultursenator Klaus Lederer, Exfraktionschef Carsten Schatz, den früheren Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel und Sebastian Schlüsselburg. Die fünf, die eine gemeinsame Erklärung veröffentlichten, sind Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses. Die Kovorsitzenden der dortigen Linke-Fraktion, Anne Helm und Tobias Schulze, bedauerten die Entscheidung. Der neue Bundesgeschäftsführer Janis Ehling sprach von einem »schmerzlichen Verlust«.

    Die Gruppe um Lederer hat den Landesverband seit vielen Jahren beherrscht – und diese Strömung ist dort weiter sehr lebendig. Hintergrund der Austritte ist zum einen die überraschende Niederlage dieser Richtung beim Landesparteitag vor eineinhalb Wochen. Sie war dort mit einem Antrag gescheitert, für den sich Lederer persönlich eingesetzt hatte, den aber die Delegiertenmehrheit nicht zu akzeptieren bereit war, weil sie darin unter anderem eine begriffliche Verknüpfung des genozidalen Antisemitismus des deutschen Faschismus mit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und eine indirekte Billigung der Repression gegen die palästinasolidarische Bewegung ausmachte.



    Mehrere Delegierte des rechten Parteiflügels verließen nach dem Erfolg entsprechender Änderungsanträge den Parteitag und attackierten anschließend öffentlich innerparteiliche Gegner, was unmittelbar vor dem Bundesparteitag für erhebliche Unruhe in der Partei sorgte. Am Dienstag hatte der Berliner Landesvorstand die Ereignisse ausgewertet und sich »bestürzt über den Ausgang des Landesparteitages« gezeigt.

    Die Austritte sind aber auch ein Symptom für die allgemeine Unzufriedenheit der opportunistischen Rechten in der Partei mit den Resultaten des Bundesparteitages, der im Zeichen der innerparteilichen Konsolidierung stand und keine unmittelbar verwertbaren Fortschritte für diejenigen brachte, die auf einen Bruch mit dem Erfurter Programm von 2011 hinarbeiten.


    Info: https://www.jungewelt.de/artikel/486362.linkspartei-nach-bundesparteitag-linke-verliert-einige-rechte.html


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    24.10.2024

    Die deutschesten Linken  Halle: Linkspartei und rechte »Antideutsche« üben Schulterschluss gegen Palästina-Solidarität

    jungewelt.de, vom 04.06.2024, Susann Witt-Stahl


    Sogenannte Antideutsche haben am vergangenen Donnerstag in Halle (Saale) eine von den Gruppen Students for Palestine, Handala Leipzig und anderen linken Kriegsgegnern organisierte Demonstration mit – nach Veranstalterangaben – etwa 500 Teilnehmern blockiert. Vor Ort angemeldet wurde die Gegenaktion von der Landtagsabgeordneten Henriette Quade (Die Linke), die in Begleitung von Trägern israelischer Nationalfahnen auftrat. Schließlich leistete die Polizei der Politik...

    Artikel-Länge: 4535 Zeichen

    - ab hier Bezahlschranke-


    Info: https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/476607.innere-formierung-die-deutschesten-linken.html


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    24.10.2024

    Verteidigungsministerium und NATO verstricken sich in immer mehr Widersprüche zu CTF BALTIC in Rostock

    nachdenkseiten.de, 24. Oktober 2024 um 12:32 Ein Artikel von: Florian Warweg

    Sowohl Boris Pistorius als auch das Verteidigungsministerium betonten im Zusammenhang mit dem neuen „maritimen taktischen Hauptquartier“ in Rostock (CTF Baltic), dass es sich dabei um ein Bundeswehr-Kommando unter deutschem Oberbefehl („keine NATO-Struktur“) handeln und damit keinen Bruch von 2+4 darstellen würde. Am 22. Oktober verkündete die NATO allerdings in einer Erklärung „NATO Establishes Commander, Task Force Baltic“ („NATO ernennt Kommandeur und richtet Befehlsstab der Task Force Baltic ein“). Die NachDenkSeiten wollten vor dem Hintergrund unter anderem wissen, ob es auch bei anderen Bundeswehrstäben üblich sei, dass diese von der NATO ernannt werden. Die Antwort überrascht dann doch.


    Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

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    Video  Dauer 4:54 min


    Hintergrund

    Die Koordinierung zwischen dem Bundesverteidigungsministerium (BMVG) und dem NATO-Hauptquartier in Brüssel scheint noch Verbesserungspotenzial zu haben. Am 21. Oktober hatte Boris Pistorius sowohl in seiner Rede anlässlich der Eröffnung des neuen maritimen taktischen Hauptquartiers (für die NATO) in Rostock als auch in seinem späteren Pressestatement mehrfach betont, dass es sich dabei um ein deutsches Kommando ohne Einbindung in NATO-Strukturen handeln würde. Einen Tag später legte das BMVG nochmals auf der Plattform X nach und erklärte, CTF Baltic sei „ein deutsches Hauptquartier“ und die ausländischen Verbindungs- und Austauschoffiziere ständen alle unter deutschem Kommando:


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    So weit, so gut. Allerdings hatten sie wohl ihre Rechnung ohne das NATO-Hauptquartier in Brüssel gemacht. Denn dieses veröffentlichte ebenfalls am 22. Oktober eine Presseerklärung zur Eröffnung von CTF BALTOC in Rostock mit folgender Überschrift:

    „NATO ernennt Kommandeur und richtet Befehlsstab der Task Force Baltic ein“


    Weiter heißt es in der NATO-Presseerklärung:

    „Formal ist die CTF Baltic ein deutsches Hauptquartier mit multinationaler Beteiligung, das zunächst von einem deutschen Admiral geleitet wird. Die Position seines Stellvertreters wird zunächst von einem polnischen Flaggoffizier besetzt, die Position des Stabschefs von einem schwedischen Stabsoffizier. Ein turnusmäßiger Wechsel ist spätestens nach vier Jahren geplant. Den Kern des Personals bildet der nationale Einsatzstab DEU MARFOR, der seit 2019 im Hauptquartier der deutschen Marine eingerichtet ist.“

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    Hierbei fallen mehrere Dinge ins Auge. Zum einen die Betonung von „formal ist…“ und zum anderen, dass davon die Rede ist, dass dieses Hauptquartier „zunächst von einem deutschen Admiral geleitet wird“. Dies wird in Folge auch entsprechend erklärt mit dem Verweis darauf, dass „spätestens nach vier Jahren“ die Leitung „turnusmäßig“ an Schweden beziehungsweise Polen geht. Das heißt, während Pistorius und sein Ministerium öffentlich erklärten, dass es sich bei CTF BALTIC um ein „deutsches Hauptquartier“ handle, in dem die ausländischen NATO- Verbindungs- und Austauschoffiziere unter deutschem Kommando stünden, verkündet die NATO zeitgleich, dass dies nur „zunächst“ der Fall sei und in spätestens vier Jahren ein schwedischer oder polnischer Admiral CTF BALTIC leiten werde.


    Doch bereits jetzt kann man hinterfragen, inwieweit das Verteidigungsministerium öffentlich davon sprechen kann, dass die ausländischen NATO-Offiziere unter „deutschem Kommando“ stehen, wenn zentrale Führungspositionen wie die des Vize-Befehlshabers und des Stabschefs von ausländischen NATO-Offizieren ausgefüllt werden. Welchen Sinn sollte denn bitte die militärische Position eines Vize-Befehlshabers sowie eines Stabschefs haben, wenn nicht die, Befehlsgewalt über die 180 Untergebenen im CTF Baltic in Friedens- und die 240 in „Krisenzeiten“ zu haben?


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    Auszug aus dem Wortprotokoll der Regierungspressekonferenz vom 23. Oktober

    Frage Warweg
    Die NATO hat in ihrer jüngsten Presseerklärung vom 22. Oktober zur Öffnung der CTF Baltic getitelt „NATO Establishes Commander, Task Force Baltic“, also: NATO setzt Stab für CTF Balic ein. Der Verteidigungsminister hat allerdings am 21. Oktober anlässlich der Einweihung besagter Kommandozentrale sehr explizit gesagt, dies sei ein rein deutsches Hauptquartier. Ihr Haus hat gestern via X noch einmal nachgelegt und erklärt, die ausländischen Soldaten stünden alle unter deutschem Kommando. Da würde mich zunächst interessieren: Ist es bei deutschen Hauptquartieren und Dienststellen auch sonst üblich, dass die NATO diese einsetzt? Könnten Sie uns da einmal aufklären?

    Collatz (BMVg)
    Sehr gerne. – Wir haben ja schon gestern einiges an diplomatischen Dingen wahrgenommen. Nun ist es so, dass der russische Propagandaapparat eben tun muss, was Putin vorgibt. Wir haben da deutlich mehr Freiheiten, und ich kann die Fakten hier gerne noch einmal zusammenfassen, um diese Freiheiten dann auch gut zu nutzen.

    Sie haben die NATO-Pressemitteilung richtig zitiert: „Establishes Commander“. Genauso haben wir das ja auch bezeichnet, nämlich dass wir die Aufgabe „Commander Task Force“ für die NATO wahrnehmen und dann auch einen Teil des Marinekommandos in Rostock zur Erfüllung dieser Aufgabe beauftragen. Es ist also eine Aufgabe, die das Marinekommando in Rostock wahrnimmt; es ist keine NATO-Struktur.

    Zu Ihrer Frage, ob das üblich ist: Ja, in fast jedem größeren Kommando befinden sich Austauschoffiziere, Verbindungsoffizierinnen, die auf einem bestimmten Status dann diese Aufgaben wahrnehmen. Es ist auch eindeutig so, dass das nach dem 2-plus-4-Vertrag statthaft ist. Der 2-plus-4-Vertrag – darauf zielt die Kritik ja häufig ab – regelt eben nur die Stationierung von Truppenkörpern unter ausländischem Kommando in dem ehemaligen Gebiet der DDR, und das ist hier eindeutig nicht der Fall.

    Beide Fragen kann ich also ganz eindeutig beantworten: Der Vorwurf, es gebe hier einen Verstoß gegen den 2-plus-4-Vertrag, ist falsch; das ist Fake News. Es ist gelebte Praxis, dass in deutschen Hauptquartieren, die sich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR befinden, Austauschoffiziere mit integriert werden. Es ist gängige Praxis im gesamten NATO-Bündnis, dass wir uns ständig auf dem Laufenden halten und dazu auch Personal austauschen, um die gegenseitige Praxis in den militärischen Dingen eben auch kennenzulernen und uns gegenseitig auf dem Laufenden zu halten.

    Die NATO hat das eben beschrieben mit „Establish Commander“. Da ist es wichtig, Commander nicht mit Command zu verwechseln. Das ist eben eine Aufgabe, die wir für die NATO übernehmen. Auch das ist richtig und gut. – Ich hoffe, damit zur Klärung beigetragen zu haben.

    Zusatzfrage Warweg
    Just in dieser Pressemitteilung der NATO wird auch erwähnt, dass die Gesamtführung des Kommandos alle vier Jahre zwischen Schweden, Polen und Deutschland wechselt. Da würde mich noch interessieren: Wenn in vier Jahren ein polnischer oder ein schwedischer Admiral die Führung des CTF übernimmt, wäre das in der Logik der Bundeswehr dann auch weiterhin ein deutsches Hauptquartier unter deutschem Befehl?

    Collatz (BMVg)
    Sie haben es eben wieder falsch wiedergegeben, wenn ich das so direkt sagen darf. Es wechselt nicht das Command, sondern der oder die Commander. Das heißt, es zeigt eine Nation an, die Aufgabe zu übernehmen, und dann geschieht ein Wechsel, so wie das routinemäßig in der NATO immer geschieht. Das ist keine Rotation von Kräften und keine Rotation von Strukturen, sondern es ist eine Rotation in der Wahrnehmung der Aufgabe. So kann es sein, dass, wenn Schweden in vier Jahren diese Aufgabe übernimmt, Schweden dann sagt: Wir würden das gerne von unserem Teil des Hauptquartiers – von mir aus in Stockholm – aus wahrnehmen. Es ist nicht an den Ort gebunden. Es ist eine Aufgabe, die von einer Nation für die NATO übernommen wird. Es ist keine Errichtung eines Hauptquartiers, einer Struktur, eines Truppenkörpers. Das versuchte ich deutlich zu machen. Wenn es dazu Fragen gibt, dann stellen Sie die hier gerne, damit wir das hier abräumen können.


    Anmerkung der Redaktion: Nach der Frage auf der Bundespressekonferenz zu der NATO-Pressemitteilung „NATO Establishes Commander, Task Force Baltic“ wurde diese kommentarlos auf der NATO-Seite gelöscht.


    Titelbild: Screenshot NachDenkSeiten, Bundespressekonferenz 23.10.2024


    Mehr zum Thema: Eröffnung des neuen Hauptquartiers für die NATO in Rostock: „Vereint stehen wir, vereint kämpfen wir“

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    „Von Panzern zu Tweets“ – Wie wir in den Informationskrieg gerieten

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    Außen- und Sicherheitspolitik Audio-Podcast Aufrüstung

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    24.10.2024

    BRICS-Kommuniqué: Sanktionen und Zwangsmaßnahmen einseitiger Art verstoßen gegen das Völkerrecht

    freedert.online, 24 Okt. 2024 08:39 Uhr,

    In einem gemeinsamen Kommuniqué verurteilen die teilnehmenden BRICS-Mitglieder "alle Arten von Sanktionen und andere einseitige Zwangsmaßnahmen" als unvereinbar mit dem Völkerrecht und mit "weitreichenden Auswirkungen auf die Menschenrechte".


    Quelle: Legion-media.ru © Pla

    netpix

    Gruppenfoto am zweiten Tag des 16. BRICS-Gipfels in Kasan, Tatarstan, Russland, 23.10.24


    22 Staatschefs und rund 20.000 Delegierte aus mehr als 30 Ländern nehmen am 16. BRICS-Gipfel in Kasan teil. Am zweiten Tag der Zusammenkünfte wurde ein Kommuniqué diskutiert und beschlossen, in dem die Mitglieder des Gipfeltreffens "alle Arten von Sanktionen und andere einseitige Zwangsmaßnahmen" als unvereinbar mit dem Völkerrecht verurteilen. Entsprechende Vorgänge wären mit "weitreichenden Auswirkungen auf die Menschenrechte" verbunden. 

    Das gemeinsame Kommuniqué vom Mittwoch spiegelt die Forderung nach einer stärkeren Vertretung der Schwellen- und Entwicklungsländer in internationalen Institutionen wider. Am zweiten Tag des BRICS-Gipfels wurde am späten Abend seitens der Teilnehmer eine Erklärung dazu verabschiedet. Diese besagt:

    "Wir sind zutiefst besorgt über die störenden Auswirkungen unrechtmäßiger einseitiger Zwangsmaßnahmen, einschließlich illegaler Sanktionen, auf die Weltwirtschaft, den internationalen Handel und die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele."


    BRICS-Gipfel: Spannende Tage in Kasan





    Analyse

    BRICS-Gipfel: Spannende Tage in Kasan






    Das Kommuniqué verurteilt zudem "einseitige Maßnahmen, die unter dem Vorwand von Klima- und Umweltbelangen eingeführt werden" und positioniert sich laut Beschluss der Unterzeichnenden gegen "einseitige protektionistische Maßnahmen, die absichtlich globale Liefer- und Produktionsketten stören und den Wettbewerb verzerren". Weiter heißt es zur Zielsetzung des Gipfels:

    "In Anerkennung der Rolle der BRICS-Mitglieder als weltweit größte Produzenten natürlicher Ressourcen unterstreichen wir die Bedeutung einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den BRICS-Mitgliedern über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg und vereinbaren gemeinsame Aktionen mit dem Ziel, sich einseitigen protektionistischen Maßnahmen zu widersetzen."

    Die BRICS-Länder bekräftigten erneut ihr Engagement für die Förderung einer multipolaren Weltordnung, in der alle Nationen ein gleichberechtigtes Mitspracherecht in globalen Angelegenheiten haben. 

    "Wir stellen fest, dass neue Zentren der Macht, der politischen Entscheidungsfindung und des Wirtschaftswachstums entstehen, die den Weg für eine gerechtere, demokratischere und ausgewogenere multipolare Weltordnung ebnen können", heißt es weiter in dem Dokument, das sich für die Entwicklungsländer als vorteilhafter erweisen würde als die derzeitige internationale Ordnung unter westlicher Führung.

    Die Anwesenden haben am zweiten Tag den wachsenden Einfluss anderer regionaler Organisationen wie der Afrikanischen Union und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) begrüßt. Diese Organisationen werden als wichtige Plattformen für die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, der Sicherheit und des kulturellen Austauschs zwischen ihren Mitgliedsstaaten angesehen.


    Der Westen muss sich entscheiden: Den BRICS beitreten oder den Anschluss verlieren





    Meinung

    Der Westen muss sich entscheiden: Den BRICS beitreten oder den Anschluss verlieren





    In der Erklärung wird auch der Einsatz einer gestärkten Welthandelsorganisation zur Beilegung von Handelsstreitigkeiten und ein erweiterter UN-Sicherheitsrat gefordert, in dem der Globale Süden stärker vertreten sein soll.

    Die BRICS-Staaten betonten, dass alle Länder das selbstverständliche Recht haben, ihren eigenen Entwicklungsweg zu verfolgen und Entscheidungen über ihre internen Angelegenheiten ohne Einmischung anderer Staaten zu treffen, um im Kommuniqué festzulegen:

    "Wir bekräftigen unser Bekenntnis zum BRICS-Geist der gegenseitigen Achtung und des Verständnisses, der souveränen Gleichheit, der Solidarität, der Demokratie, der Offenheit, der Inklusivität, der Zusammenarbeit und des Konsenses."

    So würde hinsichtlich der Länder des Globalen Südens ein "beträchtliches Interesse" wahrgenommen, welches zumindest kooperatives Interesse an der BRICS-Organisation belegt, wenn nicht gar Zeichen für einen Beitritt zur Gruppe. Daher wurden die Modalitäten für eine neue "BRICS-Partnerlandkategorie" gebilligt, um in dem Papier diesbezüglich zu erklären:

    "Wir sind der festen Überzeugung, dass die Ausweitung der BRICS-Partnerschaft auf die Schwellen- und Entwicklungsländer einen weiteren Beitrag zur Stärkung des Geistes der Solidarität und einer echten internationalen Zusammenarbeit zum Wohle aller leisten wird."

    Die derzeitigen BRICS-Mitglieder sind Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Äthiopien, Ägypten, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate. Saudi-Arabien muss seine Einladung zur Mitgliedschaft noch ratifizieren.

    Da fast drei Dutzend Länder ihr Interesse an einem Beitritt zum Wirtschaftsblock bekundet haben, hält Moskau die Einrichtung einer BRICS-Partnerkategorie für die beste Option für eine potenzielle Expansion.

    Am dritten Tag des BRICS-Gipfels in Kasan wird Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, zusammentreffen, der Russland zum ersten Mal seit 2022 besucht. Es wird erwartet, dass Putin und Guterres über die Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine sowie über die allgemeinen Aktivitäten der Vereinten Nationen sprechen werden.


    Mehr zum Thema - Wegen Teilnahme am BRICS-Gipfel: Kiew nimmt Anstoß an UN-Generalsekretär


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    Info: https://freedert.online/russland/223477-brics-kommunique-sanktionen-und-zwangsmassnahmen


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    24.10.2024

    BRICS-Gipfel Stimme des Südens

    jungewelt.de, Aus: Ausgabe vom 25.10.2024, Von Jörg Kronauer

    Die BRICS-Gruppe präsentierte sich auf ihrem 16. Gipfeltreffen als Hoffnungsträger für die Verlierer der Globalisierung





    Maxim Shemetov/Pool Reuters/AP Die BRICS vertreten fast die Hälfte der Weltbevölkerung und bieten eine Alternative zur westlichen Hegemonie (Kasan, 24.10.2024)


    Hintergrund: Partner der BRICS

    Angesichts einer großen Fülle an Aufnahmeanträgen – von mehr als 30 war zuletzt die Rede – beschlossen die BRICS-Staaten auf ihrem Gipfel in Kasan, vorläufig keine neuen Mitglieder mehr aufzunehmen und statt dessen den Status von Partnerstaaten zu schaffen. Damit solle verhindert werden, dass die BRICS allzu groß, träge und handlungsunfähig werden. Darüber hinaus fürchten Staaten wie Brasilien oder Indien, China könne sich bei einer Aufnahme zahlreicher neuer Mitglieder als übermächtig erweisen, da es starke Wirtschaftsbeziehungen zu so gut wie allen Kandidatenländern unterhält. Für den Partnerstatus soll es bestimmte Voraussetzungen geben. Wer sie erfüllt sowie von den BRICS-Staaten akzeptiert wird, erhält ihn. »Viele Länder« seien auf dem Gipfeltreffen eingeladen worden, »Partner« zu werden, teilte der chinesische Präsident Xi Jinping in Kasan mit.

    Eine offizielle Bestätigung, welche Staaten in Kasan genau eingeladen wurden, BRICS-»Partner« zu werden, lag bis Redaktionsschluss nicht vor. Online kursiert eine Liste, die 13 Länder umfasst. Genannt werden Belarus und die Türkei, in Zentralasien Kasachstan und Usbekistan, auf dem afrikanischen Kontinent Algerien, Nigeria und Uganda und in Lateinamerika Bolivien und Kuba. In Südostasien kommen demnach Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam hinzu.

    Nach wie vor in der Schwebe war in Kasan der Status Saudi-Arabiens, das zum Beitritt eingeladen worden ist, diesen aber immer noch nicht bestätigt hat. Außenminister Faisal bin Farhan war in Kasan zugegen, allerdings nach saudischen Angaben als Vertreter eines Landes, das »zum Beitritt eingeladen wurde«. Kronprinz Muhammad bin Salman, den die BRICS eigentlich zum Gipfel erwartet hatten, empfing am Mittwoch statt dessen US-Außenminister Antony Blinken. Schon lange wird spekuliert, Riad taktiere, weil es noch auf eine Zusage für eine Lieferung von US-Waffen hoffe. Bei den BRICS aber wächst langsam die Ungeduld. (jk)



    Cyril Ramaphosa war des Lobes voll. Gerade einmal 15 Jahre sei es her, rief Südafrikas Präsident am Mittwoch auf dem BRICS-Gipfel im russischen Kasan in Erinnerung, dass sein Land im chinesischen Sanya an seinem ersten, damals kaum beachteten Treffen mit Brasilien, Russland, Indien und China teilgenommen habe. Es war der erste Gipfel des noch weithin unbekannten Bündnisses der BRICS. Dieses aber habe sich in den nur eineinhalb Jahrzehnten seit seiner Gründung beachtlich weiterentwickelt, fuhr Ramaphosa fort. Es sei »zu einer wichtigen Stimme des globalen Südens« geworden. Und nicht nur das. Sei man damals noch zu fünft gewesen, so kämen in Kasan schon die Staats- und Regierungschefs von »neun führenden Schwellenländern« zusammen, stellte Ramaphosa fest: Man habe eine »historische Erweiterung« vollzogen. Die BRICS, »eine zunehmend einflussreiche Gruppe«, seien ein »Leuchtturm der Hoffnung« für den globalen Süden.

    Delegationen aus 36 Staaten, zwei Drittel davon angeführt von Staats- und Regierungschefs, zudem Repräsentanten mehrerer internationaler Organisationen, darunter UN-Generalsekretär António Guterres: Nicht nur für die BRICS, auch für Russland als Gastgeber war der Gipfel, der am Dienstag begann und am Donnerstag zu Ende ging, ein echter Erfolg. Zumal die westlichen Mächte wie üblich starken Druck auf die eingeladenen Staaten und Organisationen ausgeübt hatten, nicht teilzunehmen oder allenfalls Personal niederen Rangs zu entsenden – mit dem bekannten Ziel, Keile zwischen Russland und dem globalen Süden zu treiben. Dies gelang nicht. Im Gegenteil: Präsident Wladimir Putin traf am Rande des Gipfels zusätzlich mit den Staats- und Regierungschefs von rund der Hälfte der teilnehmenden Staaten bilateral zusammen. Für Donnerstag war auch noch ein Gespräch mit Guterres geplant. Putins Terminkalender sei von früh bis spät dicht, teilte sein Sprecher Dmitri Peskow zufrieden mit.

    Auch sonst gab es am Rande des Gipfels diverse bilaterale Treffen, die ganz und gar nicht im Sinne der westlichen Mächte verliefen. So kamen zum ersten Mal seit fünf Jahren Indiens Premierminister Narendra Modi und Chinas Präsident Xi Jinping zu einem formellen Gespräch zusammen, nachdem es zwei Tage zuvor gelungen war, den Konflikt an der Grenze zwischen beiden Ländern hoch oben im Himalaja zu entspannen. Neu-Delhi und Beijing würden nun darangehen, ihre zuletzt recht gespannten Beziehungen wieder auszubauen, hieß es anschließend. Unter anderem werde eine Ausweitung chinesischer Investitionen in Indien erwartet. Für den Westen, der konsequent darauf setzt, Indien gegen China in Stellung zu bringen – nach Möglichkeit sogar militärisch –, ist dies ein ernster Rückschlag. Wenig erfreut dürften die westlichen Regierungen auch darüber sein, dass nicht nur Putin und Xi, sondern auch Modi Irans Präsidenten Massud Peseschkian traf und den Ausbau der Beziehungen ankündigte. Modi lud Peseschkian zudem nach Neu-Delhi ein.


    Die Abschlusserklärung des BRICS-Gipfels (»Kazan Declaration«) bekräftigt bekannte Positionen des Bündnisses und leitet neue Schritte ein. So sprechen sich die BRICS-Staaten für eine Reform der Vereinten Nationen aus und verurteilen unilaterale Sanktionen, mit denen der Westen brutal Wirtschaftskriege gegen seine Gegner führt. Sie verurteilen »terroristische Angriffe auf kritische grenzüberschreitende Energieinfrastruktur« – eine kaum verhüllte Anspielung auf die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines – sowie den »Terrorakt« der gezielten Sprengung zahlloser Pager im Libanon, mit dem Israel 42 Menschen umbrachte und fast 3.500 verletzte, in vielen Fällen schwer. Israels Kriegführung im Gazastreifen sowie im Libanon wurde aufs schärfste kritisiert. Die BRICS verurteilten auch die illegale Präsenz ausländischer Truppen auf dem Territorium Syriens. Das gilt offenkundig der Stationierung US-amerikanischer sowie türkischer Militärs.

    Darüber hinaus sieht die Abschlusserklärung nicht nur Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Kooperation zwischen den BRICS-Staaten vor, etwa Handelserleichterungen oder den Aufbau einer Plattform für den Getreidehandel, die auf weitere Agrarprodukte, Düngemittel und womöglich auch Rohstoffe ausgeweitet werden könnte. Sie plant auch Schritte, um sich langsam, aber sicher vom westlich dominierten Finanzsystem unabhängig zu machen. So sind neben dem Ausbau der Nutzung nationaler Währungen für Handel und für Kredite der BRICS-eigenen New Development Bank (NDB) auch der Aufbau eines grenzüberschreitenden BRICS-Zahlungssystems sowie die Einrichtung eines Clearingmechanismus im Gespräch. Wirklich schnellen Fortschritten steht derzeit allerdings noch das Interesse mächtiger Mitgliedstaaten wie China und Indien entgegen, ihre globalen Geschäfte auszubauen. Ein Bruch mit dem globalen Finanzsystem würde das erheblich erschweren.

    In Politik und Medien im Westen wurde der Gipfel in Kasan bislang recht negativ, teils abschätzig bewertet. Sich klar davon absetzend, erklärte lediglich der Vorsitzende der Linken-Gruppe im Bundestag, Sören Pellmann, er »begrüße« das Treffen grundsätzlich: Es sei »ein Zeichen, dass sich die Welt langsam, aber stetig hin zu einer multipolaren Weltordnung entwickelt«. Die Ära der westlichen Dominanz habe »dem globalen Süden Kriege und wirtschaftlichen Ruin gebracht«. Doch ihre Tage könnten gezählt sein.


    Siehe auch


    Info: https://www.jungewelt.de/artikel/486446.brics-gipfel-stimme-des-s%C3%BCdens.html


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    24.10.2024

    Kann die Ukraine Atomwaffen herstellen? Oleg Zarjow gibt Antwort

    freedert.online, 24 Okt. 2024 17:51 Uhr,Von Anton Gentzen

    Immer wieder droht der ukrainische Machthaber Selenskij mit einer ukrainischen Atombombe, zuletzt am 17. Oktober in Brüssel. Wie ernst ist diese Drohung zu nehmen? Oleg Zarjow, ein studierter Physiker und langjähriger ukrainischer Spitzenpolitiker, enthüllt bisher Unbekanntes über das ukrainische Bewaffnungsprogramm.


    Quelle: Sputnik © Pawel Bednjakow, RIA Nowosti


    7. Mai 2024. Oleg Zarjow, links, politischer Aktivist, ehemaliger Abgeordneter der Werchowna Rada und Vertreter des Russischen Frühlings, und Kirill Wyschinski, Exekutivdirektor des Medienkonzerns Rossiya Segodnya, vor der Inaugurationszeremonie des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml.


    Die Aussage Wladimir Selenskijs während einer Pressekonferenz am 17. Oktober in Brüssel, Kiew müsse über die Beschaffung von Atomwaffen nachdenken, wenn es nicht in die NATO aufgenommen werden, war nicht das erste Mal, dass der ukrainische Machthaber dieses Thema ins Gespräch brachte. Seine erste Drohung dieser Art – unter Beifall der hochkarätigen Zuhörer, darunter US-Vizepräsidentin Kamala Harris, auf der Münchener Sicherheitskonferenz Anfang 2022 – sahen viele Analysten als den letzten Tropfen, der das russische Geduldsfass zum Überlaufen brachte und zu Moskaus Entscheidung beitrug, die militärische Sonderoperation in der Ukraine zu beginnen. 

    Wie ernst die ukrainische Drohung zu nehmen ist, ist Gegenstand kontroverser Debatten. Nicht nur der ungarische Geheimdienst (der es nun nach den Worten Viktor Orbáns tun wird) evaluiert derzeit die Möglichkeiten der Ukraine, sich nuklear zu bewaffnen. In Russland spielten Wladimir Putin und Sergei Lawrow das Thema dieses Mal herunter: Man verfüge über Möglichkeiten, die diesbezüglichen Bemühungen Kiews im Auge zu behalten und sie gegebenenfalls zu unterbinden. Zugleich machte Wladimir Putin bei einem Treffen mit führenden Vertretern der BRICS-Staaten deutlich, dass man in Moskau das Thema durchaus mit dem nötigen Ernst betrachtet.


    Oleg Zarjow: "Die Lage Russlands war noch nie so bedrohlich wie jetzt"





    Analyse

    Oleg Zarjow: "Die Lage Russlands war noch nie so bedrohlich wie jetzt"





    Oleg Zarjow, der mehr als ein Jahrzehnt lang in die innersten Schaltzentralen der ukrainischen Politik eingebunden war und weiterhin zahlreiche Kontakte zu gut informierten Kreisen in Kiew pflegt, gab diese Woche in einem Interview für die Zeitung Swobodnaja Pressa Auskunft dazu, wie weit die ukrainischen Bemühungen um eine eigene Atombombe gediehen sind. Auch aufgrund seiner hochkarätigen Ausbildung kann Zarjow als Experte für diese Fragen angesehen werden. 

    Sensationell ist besonders die Enthüllung, dass Selenskij bereits im ersten Jahr seiner Präsidentschaft, 2019, eine Beratung über die Beschaffung von Atomwaffen einberufen hatte. Der Vortragende auf dieser Beratung war laut Zarjow Wladimir Gorbulin, Doktor der technischen Wissenschaften und Vizepräsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine. Gorbulin schätzte in seinem Vortrag ein, dass die Ukraine innerhalb von sechs Monaten in den Besitz von Atomwaffen gelangen könnte, wenn sie sich dieser Aufgabe stellt.

    Nach den Informationen, an die sich Zarjows Informant von diesem Treffen erinnerte, verfügte die Ukraine zu diesem Zeitpunkt über etwas mehr als ein Kilogramm waffenfähiges Uran, sodass die Ladung aus etwas anderem als Uran hergestellt werden sollte. Woraus genau, hat er nicht verstanden, denn er ist weit weg von diesem Thema. Zarjows Vermutung ist, dass es sich um Plutonium handelte, das aus Reaktorbrennstoffabfällen gewonnen werden kann.

    Dazu führt Zarjow aus:

    "Aus irgendeinem Grund vergisst jeder, dass neben Uran auch Plutonium ein spaltbarer Stoff in einer Kernladung sein kann. Und die Herstellung von Plutonium stellt keine unüberwindbaren Schwierigkeiten dar, die Ukraine verfügt bereits über mehr als genug davon. Man braucht fünfmal weniger Plutonium als Uran, um die für eine Explosion erforderliche kritische Masse zu erreichen. Die Ladungsgröße einer Plutoniumbombe ist etwas größer als ein Apfel. Für die Herstellung von waffenfähigem Plutonium werden Abfälle aus Kernreaktoren benötigt."

    Als Träger für die ukrainischen Atomwaffen schlug Gorbulin bei der Beratung im Jahr 2019 vor, 16 russische Bulawa-Raketen zu nutzen, die Anfang 2014 zur Routinewartung in das Juschny-Maschinenbauwerk (YUMZ) in Dnjepropetrowsk gebracht und nach dem Maidan-Umsturz nicht an Russland zurückgegeben wurden. Gleichzeitig hieß es, dass die Gyroskope für die Zielführung der Raketen in Charkow hergestellt werden könnten, der Treibstoff in Pawlograd.


    "Das sind Spinner, daraus wird nichts" – Lawrow über ukrainische Atomwaffenpläne



    "Das sind Spinner, daraus wird nichts" – Lawrow über ukrainische Atomwaffenpläne






    Im Ergebnis des Treffens wurde auf Gorbulins Vorschlag eine geheime Expertengruppe gebildet, die sich mit der Vorbereitung der Herstellung von Atomwaffen befassen sollte. Unter Berücksichtigung dessen, dass die vorbereitenden Arbeiten für das ukrainische Atomwaffenprogramm schon 2019 begonnen haben, hält Zarjow die von der deutschen BILD-Zeitung veröffentlichte Aussage eines ukrainischen Beamten, dass die Ukraine in der Lage ist, innerhalb von zwei Wochen Atomwaffen zu bauen, für plausibel. Die maßgebliche Vorarbeit dürfte bereits geleistet worden sein.

    Dafür, dass Russland die Möglichkeit der Entwicklung von Atomwaffen durch die Ukraine sehr ernst nimmt, sprechen nach Ansicht von Oleg Zarjow die wiederholten Angriffe der russischen Luftwaffe auf das YUMZ-Werk und das Chemiewerk Pawlograd. Außerdem habe die Staatsführung in Moskau kurz vor Beginn der militärischen Sonderoperation einen Fragebogen an führende Wissenschaftler des Landes verschickt, in dem im Wesentlichen deren Einschätzungen zu den nuklearen Möglichkeiten der Ukraine abgefragt wurde. Zarjow: 

    "Die Frage lautete: 'Wie schnell wird die Ukraine in der Lage sein, Atomwaffen zu bauen?' Der Leiter eines dieser Institute, den ich kenne, antwortete darauf sehr schnell. Mit spaltbarem Material, allen Technologien und Bauplänen wird es nicht lange dauern, Atomwaffen herzustellen. Andere einschlägige Organisationen gaben die gleichen Antworten. Mein Genosse glaubte, dass die Antworten der Nuklearspezialisten über die Fähigkeit der Ukraine, ihr Nuklearpotenzial schnell wiederherzustellen, der Auslöser für den Beginn der militärischen Sonderoperation waren."

    Selenskij malt sich in München eine Welt zusammen





    Analyse

    Selenskij malt sich in München eine Welt zusammen






    Für wenig wahrscheinlich hält Zarjow hingegen die Hypothese, dass Kiew auf die Schaffung einer "schmutzigen Bombe" setze. Die Gefahren der "schmutzigen Bombe" seien stark übertrieben, nur eine Art Strahlenphobie der Bevölkerung könne die Tatsache erklären, dass sich alle davor fürchten. Tatsächlich werde die radioaktive Verseuchung bei ihrem Einsatz nicht mit den Folgen des Tschernobyl-Unfalls vergleichbar sein, sie wird um mehrere Größenordnungen geringer sein. Hätten sich die ukrainischen Behörden für den Einsatz einer "schmutzigen Bombe" entschieden, wäre die Ukraine aufgrund der in der Welt weit verbreiteten Strahlenfeindlichkeit sofort zu einem Paria-Land geworden, ohne dass sich daraus irgendein nennenswerter militärischer Nutzen ergäbe.

    Die Rede aktuell ist, zeigt sich Zarjow überzeugt, von vollwertigen Atomwaffen, die Kiew herstellen lassen will. Man solle, mahnt er, die ukrainischen Wissenschaftler in dieser Hinsicht nicht unterschätzen:

    "Wenn die sowjetischen Wissenschaftler in der Lage waren, das Ergebnis in 7 Monaten zu erzielen, dann wird es jetzt, da genügend Rohstoffe vorhanden sind und die Methoden ausgearbeitet wurden, viel weniger Zeit in Anspruch nehmen, Plutonium herzustellen. Wir wissen nicht, ob in der Ukraine ein Beschluss zur Herstellung von Atomwaffen gefasst wurde, aber wenn dem so ist, ist es von entscheidender Bedeutung zu wissen, wann genau die Arbeit an diesem Thema begonnen hat."

    Optimistisch zeigt sich Zarjow nur bei der Frage, ob der Westen zulassen wird, dass die Ukraine sich nuklear bewaffnet:

    "Ich denke, dass Selenskijs westliche Strippenzieher das Auftauchen einer weiteren Atommacht auf der Weltkarte nicht gutheißen werden, vor allem nicht mit einem unkontrollierbaren Führer an der Spitze, der noch dazu zu offener Erpressung neigt. Deshalb werden sie auf jeden Fall versuchen, sie mit politischen Mitteln vorerst in den erlaubten Grenzen zu halten. Entscheidungen über das weitere Schicksal des Ukraine-Konflikts sind aber erst nach den US-Wahlen zu erwarten."

    Der 1970 in Dnjepropetrowsk geborene Oleg Zarjow studierte von 1987 bis 1992 an der wichtigsten sowjetischen Kaderschmiede für die Atomindustrie und nukleare Waffenherstellung – dem Moskauer MIFI. Von 1992 bis 2002 zeigte er sich als erfolgreicher Geschäftsmann und baute mehrere Unternehmen auf. Von 2002 bis 2014 vertrat er seinen Einzelwahlkreis im ukrainischen Parlament und stieg zu einer der Führungspersönlichkeiten der ukrainischen Partei der Regionen auf. Nachdem er gewaltsam gezwungen wurde, seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im Mai 2014 zurückzuziehen, musste er auf die Krim fliehen, engagierte sich für Neurussland und lebt seitdem im russischen Exil. Im Oktober 2023 überlebte er nur knapp einen Mordanschlag des ukrainischen Geheimdienstes.


    Mehr zum Thema - Selenskijs atomare Wünsche


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    24.10.2024

    Europäische Universitäten gründen Klima-Gesundheitsnetzwerk gesponsort von Big Pharma

    freedert.online, vom 23 Okt. 2024 19:01 Uhr, Von Felicitas Rabe

    Der Klimawandel soll in die Ausbildung der Ärzte integriert werden. Dazu wurde ein neues europäisches Klima- und Gesundheitsnetzwerk gegründet. Zu den Mitgliedern der Partnerorganisation gehören die "Klimawandelexperten" AstraZeneca, Bupa, GSK, Novartis, Novo Nordisk, Roche, und Sanofi.


    Quelle: www.globallookpress.com © Annette Riedl / dpa


    Bill Gates auf dem Weltgesundheitsgipfel in Berlin, 14. Oktober 2024


    Auf dem Weltgesundheitsgipfel, der dieses Jahr am 14. Oktober in Berlin stattfand, gründete die Universität Augsburg zusammen mit 24 anderen Hochschulen das European Network on Climate & Health Education. (Europäisches Netzwerk für Klima- und Gesundheitsbildung).


    Weltgesundheitsgipfel 2023 – Lobbyisten-Treffen zur Neuausrichtung der WHO





    Meinung

    Weltgesundheitsgipfel 2023 – Lobbyisten-Treffen zur Neuausrichtung der WHO





    Beim internationalen World Health Summit sollen sich Experten aus Politik, Wissenschaft, Medizin und Wirtschaft aus aller Welt über globale Gesundheitsfragen austauschen und vernetzen. Dabei rückt der sogenannte Klimawandel als Gesundheitsbedrohung immer mehr in den Fokus der Diskussion. Aus diesem Grund fungierte nun die Universität Augsburg als Mitbegründer eines internationalen Netzwerks, das unter anderem Tausende von Medizinstudenten für die Gesundheitsgefahren des Klimawandels und entsprechende Präventionsmaßnahmen sensibilisieren soll.

    Wie das Nachrichtenportal B4B Schwaben in der vergangenen Woche dazu berichtete, stelle der Klimawandel für die bereits überlasteten Gesundheitssysteme eine zusätzliche Herausforderung dar. Aufgrund des Klimawandels würden sich sowohl chronische als auch infektiöse Krankheiten verschlimmern. Das neu gegründete Hochschulnetzwerk European Network on Climate & Health Education – kurz ENCHE – soll deshalb dafür sorgen, dass die "Klima- und Gesundheitslehre" in die Lehrpläne der Universitäten integriert wird. Insbesondere sollen Medizinstudenten lernen, "die zunehmenden gesundheitlichen Belastungen durch den Klimawandel zu erkennen, behandeln und vorzubeugen". Außerdem sollen nachhaltige Lösungen für die Gesundheitsversorgung erarbeitet werden.  

    An der Gründung des ENCHE-Netzwerks beteiligten sich führende medizinische Fakultäten aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Polen, Portugal, Slowenien, Schweden, Spanien, der Schweiz sowie dem Vereinigten Königreich gegründet. Die Leitung übernimmt die schottische Universität Glasgow. Dabei gibt es eine enge Kooperation mit dem Global Consortium on Climate and Health Education. (GCCHE, Globales Consortium für Klima- und Gesundheitsbildung).


    Robert Farle: "Ihre Klimaideologie ist die Grundlage für die Zerstörung unserer Wirtschaft"



    Robert Farle: "Ihre Klimaideologie ist die Grundlage für die Zerstörung unserer Wirtschaft"






    Dieses Klima- und Gesundheitsconsortium ist wiederum direkt angebunden an die US-amerikanische Columbia Universität für öffentliche Gesundheit. Auf deren Webseite findet man Details zum neuen Klima- und Gesundheitsbildungsnetzwerk. Dort werden zum Beispiel auch die Partnerorganisationen aufgelistet. Einer der angegebenen Hauptpartnerorganisationen ist demnach die "Sustainable Markets Initiative Health Systems Task Force" (Task Force für Nachhaltige Märkte im Gesundheitswesen).

    Laut Angaben der Columbia Universität handelt es sich dabei um eine öffentlich-private Partnerschaft "führender globaler Gesundheitsexperten". Gemeinsam hätten sie sich dem Ziel verschrieben, "den Übergang zu patientenorientierten Gesundheitssystemen zu beschleunigen, die netto keine Kosten verursachen" – was auch immer das heißt. Interessant sind allerdings die Mitglieder der Sustainable Markets Initiative Health Systems Task Force, die sich angeblich um die Gesundheit der Menschheit sorgen und hier als führende globale Gesundheitsexperten bezeichnet werden. Es handelt sich um die Pharmakonzerne:

    "AstraZeneca; Bupa; GSK; Novartis; Novo Nordisk; Roche; Sanofi"

    Die Mitglieder würden sich freuen, das neue Netzwerk zu unterstützen, unter anderem "durch eine Anschubfinanzierung, um die Operationalisierung der ENCHE und die Verbindung mit der GCCHE zu ermöglichen", heißt es auf der Webseite der Columbia Universität.

    Laut Presseerklärung der Universität Augsburg wurde der Beitritt der Universität von der Professorin Claudia Traidl-Hoffmann initiiert. Sie ist unter anderem Mitbegründerin und Vize-Direktorin des Zentrums für Klimaresilienz an der Universität Augsburg. Zu den aufgezählten Zielen der Arbeit des Netzwerks gehört ausdrücklich auch der Aufbau einer Riege von zukünftigen Gesundheitsbotschaftern. Diese sollen die neue Generation von Fachkräften im Gesundheitswesen über die Zusammenhänge von Klima, Gesundheit und Nachhaltigkeit aufklären.


    Mehr zum ThemaZweifelhafte Klimamodelle – schon wegen Fehlern bei Erhebung und Verarbeitung der Temperaturdaten


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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    Info: https://freedert.online/international/223372-europaeische-universitaeten-gruenden-klima-gesundheitsnetzwerk


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    Weiteres:




    Robert Farle: "Ihre Klimaideologie ist die Grundlage für die Zerstörung unserer Wirtschaft"


    freedert.online, vom 10 Okt. 2024 17:06 Uhr,

    In der Aktuellen Stunde des Bundestages "Die deutsche Wirtschaft in der Rezession – Wirtschaftswende statt Wunschdenken" meldete sich am 9. Oktober der fraktionslose Abgeordnete Robert Farle zu Wort.


    Screenshot_2024_10_25_at_11_17_13_Robert_Farle_Ihre_Klimaideologie_ist_die_Grundlage_f_r_die_Zerst_rung_unserer_Wirtschaft_RT_DE

    Quelle: RT Video  Dauer 2:24 min


    Unter zahlreichen Zwischenrufen von Abgeordneten der CDU/CSU- und der SPD-Fraktion übte er scharfe Kritik an der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, insbesondere an Wirtschaftsminister Robert Habeck: "Wir haben keinen Wirtschaftsminister, der überhaupt etwas von Wirtschaft versteht."

    Er forderte von Bundeskanzler Olaf Scholz, das Wirtschaftsministerium unter die Leitung eines Wirtschaftsfachmanns zu stellen.

    Farles Schlussbemerkung "Ihre Klimaideologie ist die Grundlage für die Zerstörung unserer Wirtschaft", veranlasste den Grünen-Abgeordneten Helge Limburg zu dem Zwischenruf: "Die Hurrikans und Fluten zerstören das Land, nicht der Klimaschutz!"


    Mehr zum Thema - Neue Habeck-Schlappe: Start der deutsch-dänischen Wasserstoffpipeline nicht vor 2030


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    Info: https://freedert.online/kurzclips/video/222059-robert-farle-ihre-klimaideologie-ist


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    24.10.2024

    Polen beendet Forderung nach Weltkriegsreparationen von Deutschland

    freedert.online, 24 Okt. 2024 14:44 Uhr

    Anstelle von Reparationszahlungen für die Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs wünscht sich der polnische Außenminister Radosław Sikorski von Berlin eine "kreative" Geste, um Warschau zu überzeugen, dass es die Verbrechen der Nazis bereut.


    Quelle: www.globallookpress.com © Marek Antoni Iwanczuk / Keystone Press Agency


    Der polnische Außenminister, Radosław Sikorski, bei einer Pressekonferenz mit dem norwegischen Außenminister Espen Barth Eide in Warschau, 23. Oktober 2024.


    Polen werde von Deutschland keine Reparationszahlungen für die Verbrechen der Nazis während des Zweiten Weltkriegs mehr verlangen, erklärte der polnische Außenminister Radosław Sikorski. Warschau und Berlin seien jetzt Verbündete, insbesondere wenn es darum gehe, die von Russland ausgehende Bedrohung abzuwehren, so der Diplomat.


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    Unter der vorherigen rechtsgerichteten Regierung der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hatte Polen wiederholt die Frage von Kriegsreparationen seitens Deutschlands angesprochen. Warschau schätzte, dass Berlin im Jahr 2022 6,2 Billionen Złoty (rund 1,5 Billionen Dollar) an Entschädigungen für die durch die Nazi-Besatzung verursachten Schäden zahlen müsste.

    Im polnischen Fernsehsender TVP Info sagte Sikorski am Dienstag: "Wir sprechen nicht über Reparationen, sondern über eine Geste, die zeigt, dass die Deutschen sich für das, was sie uns angetan haben, moralisch verantwortlich fühlen." Nach Ansicht des Ministers "liegt der Ball jetzt bei Deutschland", das "eine kreative Entscheidung" anbieten müsse. Er schlug vor, dass sich das Nachbarland um die verbliebenen Überlebenden der Nazi-Besatzung Polens kümmern und in Berlin eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die tragischen Ereignisse errichten könnte.

    Laut Sikorski sollten sich beide NATO-Mitgliedsstaaten auf die Zukunft konzentrieren, da "wir und Deutschland Verbündete sind und wir einander zum Beispiel brauchen, um russische Raketen [in der russischen Region Kaliningrad] oder russische U-Boote in der Ostsee abzuwehren." Der russische Präsident Wladimir Putin hat wiederholt die Annahme zurückgewiesen, dass Moskau Pläne für einen Angriff auf die NATO habe, und solche Spekulationen als "Unsinn" bezeichnet. Nach Angaben des Kremls sei das Land gezwungen, seine Verteidigungsanlagen entlang seiner Westgrenze zu verstärken, da immer mehr osteuropäische Länder dem Block beigetreten seien.

    Bereits im Februar räumte Sikorski ein, dass man "leider keine Reparationen [von Deutschland] erhalten kann." Etwa zur gleichen Zeit stellte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk klar, dass "im formalen, rechtlichen und internationalen Sinne die Frage der Reparationen vor vielen Jahren abgeschlossen wurde." Für Berlin wurde die Angelegenheit gelöst, als Warschau 1953 im Rahmen eines Abkommens mit der DDR auf sein Recht auf Rückerstattung verzichtete, und im Vertrag über die deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde sie dann endgültig geklärt.

    Im Februar wies der polnische Außenminister außerdem auf eine angebliche Vereinbarung nach dem Zweiten Weltkrieg hin, wonach Polen 15 Prozent der der UdSSR zustehenden Rückerstattungen erhalten sollte. Der Diplomat warf Moskau vor, dieses Geld "zu unterschlagen". Kreml-Pressesprecher Dmitri Peskow kommentierte die Behauptung Warschaus und bezeichnete sie als weiteren Beweis für Polens "rasende Russophobie".


    Mehr zum ThemaÜber das Schicksal der Ukraine und Europas wird Polen entscheiden


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    24.10.2024

    Internationales Bündnis startet Petition zur Absetzung Baerbocks

    freedert.online, 24 Okt. 2024 17:35 Uhr

    Wegen Unterstützung von Genozid und Kriegsverbrechen fordert ein internationales Bündnis den Rücktritt der deutschen Außenministerin. Annalena Baerbock missachte das Völkerrecht und zwinge Deutschland zudem, ihre Politik der Unterstützung Israels rechtlich zu verantworten.


    Quelle: www.globallookpress.com © Jens Kalaene


    Eine Petition fordert die Absetzung der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock wegen Unterstützung von Genozid und Kriegsverbrechen.


    Eine Petition, initiiert von MERA25 und Jewish Voice for Just Peace in the Middle East, fordert den Rücktritt von Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen). Grund für die Rücktrittsforderung ist ihre Unterstützung des israelischen Genozids an den Palästinensern, von Kriegsverbrechen sowie ihr herabwürdigender Umgang mit völkerrechtlichen Institutionen wie dem Internationalen Gerichtshof.


    Trotz klarer Faktenlage und eindeutiger Stellungnahme der UN zu den Kriegsverbrechen Israels und obwohl die Vernichtungsabsicht gegenüber den Palästinensern von israelischen Politikern klar benannt sei, bliebe Baerbock bei ihrer Haltung zur Unterstützung Israels. Sie leiste damit politische und materielle Beihilfe zu Verbrechen. Zudem legitimiere sie Kriegsverbrechen, indem sie behauptet, zivile Einrichtungen könnten unter bestimmten Voraussetzungen ihren Schutzstatus verlieren.


    Beschuss von UN-Friedenstruppen: Außenministerium betreibt Schuldumkehr





    Beschuss von UN-Friedenstruppen: Außenministerium betreibt Schuldumkehr






    Baerbock hatte in einer Rede am 10. Oktober im Bundestag erklärt, zivile Einrichtungen könnten ihren Schutzstatus verlieren, wenn sie gleichzeitig von Organisationen wie der Hamas genutzt würden. Baerbock legitimierte damit Angriffe Israels auf zivile Ziele wie Krankenhäuser und Schulen. Die Äußerung Baerbocks wurde international mit Empörung aufgenommen. Unter anderem die Sonderberichterstatterin für die von Israel besetzten Gebiete bei den UN hat Baerbock aufgefordert, Beweise für ihre Behauptung vorzulegen, wie der angebliche Verlust des Schutzstatus die Massaker rechtfertigt, die Israel in Gaza und dem Libanon begeht. Baerbock hat darauf bisher nicht reagiert. 

    Die Initiatoren der Petition sehen in der Auslegung Baerbocks eine klare Billigung von Kriegsverbrechen. Die Billigung von Kriegsverbrechen ist auch in Deutschland von strafrechtlicher Relevanz. 

    Baerbock missachte das Völkerrecht und seine humanitären Grundsätze, heißt es in der Begründung. Mit ihrer Unterstützung Israels setze Baerbock Deutschland zudem der rechtlichen Verantwortung für Beihilfe zu Kriegsverbrechen und Genozid aus. Baerbock vertrete daher nicht die Interessen Deutschlands und seiner Bürger, wird die Rücktrittsforderung begründet. 

    Die Petition ist am 22. Oktober online gestellt worden und wurde bereits von rund 10.000 Unterstützern unterzeichnet. Zu den Erstunterzeichnern zählt unter anderem das politische Bündnis DiEM25 des ehemaligen griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis.


    Mehr zum Thema – "Null Komma null beantwortet" – Warweg fragt wegen Baerbocks Aussage zum Zivilschutzstatus nach


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    Info: https://freedert.online/inland/223531-internationales-buendnis-startet-petion-zur


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    Weiteres:




    >> Petition zum sofortigen Rücktritt der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock


    i.diem25.org


    Unterschreiben Sie, wenn Sie zustimmen!

    An: Bundesregierung, Parlament, Volk


    Warum das wichtig ist:

    Als Außenministerin ist Annalena Baerbock die wichtigste verantwortliche Führungskraft der deutschen Außenpolitik. Im vergangenen Jahr haben ihre Aktionen Deutschland an schweren Verstößen gegen das Völkerrecht, einschließlich Völkermord und Apartheid, mitschuldig gemacht.

    Baerbock hat ständig materielle und politische Unterstützung für Israels Verbrechen gegen die Menschlichkeit geliehen. Sie behauptete sogar, Videos gesehen zu haben, die zeigen, dass Hamas-Kämpfer eine israelische Frau vergewaltigen, obwohl eine unabhängige UN-Untersuchungskommission "nicht in der Lage war, solche Anschuldigungen [der Vergewaltigung] unabhängig zu überprüfen, [...]. Darüber hinaus stellte die Kommission fest, dass einige konkrete Anschuldigungen falsch sind, [...]“. Am beunruhigendsten ist, dass sie jetzt, ein Jahr nach Israels systematischen, gezielten Bombenanschlägen auf Krankenhäuser, Krankenwagen, Schulen und Unterkünfte, ihre Massentötung von Zivilisten rechtfertigt, indem sie erklärt, dass „zivile Stätten ihren geschützten Status verlieren könnten“. Dies ist eine empörende Befürwortung von Kriegsverbrechen.

    Trotz der Ergebnisse internationaler Gerichte, Organisationen wie des Lemkin-Instituts für Völkermordprävention und hochrangiger UN-Experten, die wegen eines anhaltenden Völkermords Alarm schlagen, hat die deutsche Regierung diplomatische Deckung zur Verfügung gestellt, Waffen geschickt und weiterhin Waffen geschickt, die Israels Belagerung von Gaza befeuern, um die Zerstörung von Leben, Häusern und Infrastruktur zu unterstützen. Baerbocks Unterstützung für diese wahllose Gewalt macht sie mitschuldig am Massenmord und hat Deutschlands internationales Ansehen schwer getrübt.

    Wie die jüngsten Meinungsumfragen belegen, lehnen die Deutschen ihre Außenpolitik und Israels brutale Belagerung von Gaza mit überwältigender Mehrheit ab. Ihre sogenannte „feministische Außenpolitik“ ist ein Spott, der die Palästinenser entmenschlicht, während sie selektiv mit israelischen Opfern sympathisiert. Dieser Verrat an humanitären Werten kann nicht bestehen.


    Annalena Baerbock hat ihre Pflicht nicht erfüllt, indem sie ignorierte:

    • Internationales Recht

    • Das Interesse der deutschen Öffentlichkeit

    • Grundlegende diplomatische Prinzipien

    Ihre Versäumnisse erfordern Rechenschaft.


    Was wir fordern:

    Wir, die Unterzeichner, fordern Annalena Baerbock auf, sofort von ihrem Amt zurückzutreten, weil sie die Grundprinzipien des Völkerrechts und des diplomatischen Verhaltens nicht missachtet. Wenn sie sich weigert, fordern wir die Regierung auf, sie aus dem Amt zu entfernen.

    Deutsche und Weltbürger müssen sich für die Prinzipien Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Völkerrecht einsetzen. Lassen Sie uns die politische und moralische Integrität Deutschlands wiederherstellen und unsere Komplizenschaft bei Kriegsverbrechen beenden.


    Melden Sie sich jetzt an, wenn Sie zustimmen, dass Annalena Baerbock gehen muss!


    Initiiert von:

    • MERA25
    • Jewish Voice for Just Peace in the Middle East


    Unterzeichnet von:

    • Irish Bloc Berlin
    • Ceasefire Action Committee
    • Jüdisch Palästinensische Dialoggruppe München
    • Students for Palestine Bonn 
    • BDS Berlin
    • DiEM25
    • Institut für Palästinakunde e.V., Bonn
    • Falastin Resists
    • NoWeaponsForIsrael Bielefeld
    • Palästina Kampagne (PK)
    • Friedens- und Flüchtlingsbegleitgruppe Herford
    • The Hague Peace Projects
    • European Palestine Network
    • Rise Up for Justice Düsseldorf


    Kontaktieren Sie als Organisation unterschreiben Sie info-mera25.de

    Unterschreiben Sie, wenn Sie zustimmen!


    Info: https://i.diem25.org/en/petitions/127


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    24.10.2024

    Xi skizziert seine Vision der chinesisch-russischen Beziehungen

    Der chinesische Präsident sagt, Peking und Moskau sollten ihre ökonomischen Beziehungen weiter vertiefen, während sie das globale System, das auf den Vereinten Nationen beruht, verteidigen. Der Handel zwischen den beiden Ländern dürfte dieses Jahr einen neuen Rekord erreichen.


    Quelle: Sputnik © Kristina Kormilitsina, Photohost agency brics-russia2024.ru


    Xi Jinping und Wladimir Putin, 22.10.2024


    Peking und Moskau sollten ihre bereits starke wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter vertiefen, während sie die globale Stabilität verteidigen, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping in Gesprächen mit seinem Gegenstück Wladimir Putin auf dem BRICS-Gipfel in Kasan am Dienstag. Er betonte außerdem, die chinesisch-russischen Bindungen hätten sich in den letzten Jahren trotz der turbulenten geopolitischen Lage stetig entwickelt.


    Verzicht auf den US-Dollar: Russland und Iran handeln fast ausschließlich in Landeswährungen





    Verzicht auf den US-Dollar: Russland und Iran handeln fast ausschließlich in Landeswährungen





    Beim 16. jährlichen Gipfel der Gruppe in der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan stießen zu den Staatschefs der BRICS-Länder auch noch jene der Staaten dazu, die Mitglieder werden wollen. Russland hat in diesem Jahr den rotierenden Vorsitz der Gruppe inne.

    Zu den Beziehungen zu Moskau stellte Xi fest, dass "sich der Handel und die Zusammenarbeit in anderen Sphären zwischen den beiden Ländern aktiv entwickeln, trotz der chaotischen und verworrenen äußeren Lage", wie eine Reihe großformatiger Projekte belege.

    Das chinesische Fernsehen zitierte den Präsidenten, wie er die Bedeutung einer weiteren Stärkung der bilateralen wirtschaftlichen Partnerschaft betonte, als Teil der Pekinger Initiative "Neue Seidenstraße" wie auch der Eurasischen Wirtschaftsunion.

    Dem chinesischen Staatschef zufolge seien die Bande zwischen Peking und Moskau, die die Stürme der "wankelmütigen internationalen Lage" gemeistert hätten, derzeit auf einem "nie dagewesenen Niveau". Er führte diesen Erfolg auf die Tatsache zurück, dass beide Länder "nicht-konfrontativen Prinzipien" folgten.

    Xi betonte des Weiteren, dass Russland und China als große Mächte "das internationale System, dessen Grundstein die Vereinten Nationen seien, entschlossen verteidigen und gemeinsam globale strategische Stabilität unterstützen sollten".

    Nach dem Gespräch erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Medien, das Gespräch zwischen den beiden Staatsmännern sei "sehr offen, geschäftsmäßig und konstruktiv" gewesen.


    Bericht: "Weltweite fiskalische Zeitbombe von 100 Billionen US-Dollar tickt weiter"





    Bericht: "Weltweite fiskalische Zeitbombe von 100 Billionen US-Dollar tickt weiter"






    "Ein weiteres Mal wurde eine beträchtliche Ähnlichkeit in den Ansichten und Herangehensweisen in Hinsicht auf das, was auf der Welt geschieht, festgestellt", fügte er hinzu.

    Der bilaterale Handel erreichte in den ersten neun Monaten des Jahres einen Wert von 82 Milliarden US-Dollar, womit die diesjährige Entwicklung den Rekord von 2023 schlagen könnte, berichteten russische Medien unter Berufung auf Daten des chinesischen Zolls. Im August hatte der russische Premierminister Michail Mischustin geschätzt, dass mehr als 95 Prozent der Zahlungsvorgänge zwischen Russland und China inzwischen in Rubel oder Yuan abgewickelt werden.


    Mehr zum Thema ‒ BRICS-Gipfel startet in Kasan


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

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    24.10.2024

    Serbien, Ungarn und Slowakei schließen Bündnis gegen EU-Migrationspakt

      freedert.online, 24 Okt. 2024 13:37 Uhr

      Auf einer gemeinsamen Konferenz forderten die Staatschefs Ungarns, Serbiens und der Slowakei eine Neuausrichtung der Migrationspolitik der EU. Den EU-Migrationspakt sehen sie gescheitert. In der Aushebelung des Schengener Abkommens und in Grenzkontrollen liege aber nicht die Lösung.


      Quelle: www.globallookpress.com © Zhao Dingzhe


      Sind beim Thema Migration gleicher Meinung: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban und Ministerpräsident der Slowakei, Robert Fico.


      Serbien, die Slowakei und Ungarn haben sich zusammengetan, um den EU-Migrationspakt zu beerdigen, berichtet die Budapester Zeitung. Im Anschluss an eine Konferenz in der slowakischen Grenzstadt Komárno sagte Robert Fico, Ministerpräsident der Slowakei, vor Vertretern der Presse

      "Die Basis im Kampf gegen die illegale Migration ist der Schutz der EU-Außengrenzen." 

      Angesichts von 5 Millionen illegalen Einwanderern sei der EU-Migrationspakt offensichtlich nicht die Lösung. Die Forderung Ficos ist, dass jedes Mitgliedsland des Schengenraums künftig souverän darüber entscheidet, wen es aufnimmt und wen nicht.


      "Migrationskrise nie so ernst wie jetzt": Orbán fordert radikale EU-Kehrtwende



      "Migrationskrise nie so ernst wie jetzt": Orbán fordert radikale EU-Kehrtwende






      Dem schloss sich Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán an. Der Migrationspakt gehöre in den Mülleimer, sagte er und begibt sich damit in die direkte Konfrontation mit der EU-Kommission. Er setzt darauf, Migranten mit den Mitteln des Rechtsstaats zurückzuweisen. Es gehe darum, neue EU-Regeln zu entwickeln, die auch der Realität gerecht werden. Statt konsequent auszuweisen, begrabe die EU lieber das Schengenabkommen und führe wieder Grenzkontrollen ein.

      Auf der Konferenz wurde darauf hingewiesen, dass in der EU von 430.000 rechtskräftigen Ausweisungen lediglich 84.000 vollstreckt wurden. Doch statt Recht durchzusetzen, würden immer mehr EU-Staaten darauf setzen, das Schengener-Abkommen auszuhebeln. Das sei falsch. Ungarn beschreite einen anderen, wesentlich zielführenden Weg: ins Land gelassen werde nur derjenige, dessen Asylantrag vorab bewilligt wurde. 

      Serbien hob seinen Erfolg bei der Begrenzung der illegalen Zuwanderung hervor. Die Zahl der Migranten, die über die sogenannte Balkanroute versuchen, in die EU zu gelangen, sei um 80 Prozent gesunken. Derzeit würden sich in serbischen Auffanglagern lediglich 500 illegale Einwanderer aufhalten. 

      Serbiens Präsident Alexander Vučić würdigte das serbisch-ungarische Verhältnis. Orbán habe viel für die Überwindung historischer Rivalitäten geleistet. Ministerpräsident Robert Fico sagte Serbien die Unterstützung der Slowakei bezüglich eines EU-Beitritts des Landes zu.


      Mehr zum Thema – Orbán: Selenskijs "Siegesplan" lässt einen erschaudern


      Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/europa/223498-serbien-ungarn-und-slowakei-schliessen


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    24.10.2024

    Stiller Abschied von der Ukraine

    freedert.online, 24 Okt. 2024 10:29 Uhr, Von Rüdiger Rauls

    Trotz aller Lippenbekenntnisse, fest an der Seite des Landes zu stehen, mehren sich die Hinweise, dass der politische Westen nach einem Ausstieg aus dem Krieg sucht. Ist das auch der Hintergrund des Treffens mit US-Präsident Biden in Berlin gewesen?


    Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Andreas Stroh


    Starmer, Biden, Scholz, Macron, 18.10.2024


    Stürme

    Seit Wochen nun schon wirbelt der ukrainische Präsident Selenskij den Westen mit seinem Plan für den Sieg über Russland durcheinander. Besonders die anfängliche Geheimniskrämerei weckte Hoffnung auf frischen Wind in der aussichtslosen Lage der Ukraine an der Front im Donbass und dem fehlgeschlagenen Abenteuer im Kusker Gebiet. Selenskij klapperte von Washington bis Brüssel die Türen der Regierungssitze ab und ging mit seinem Plan auch in den europäischen Hauptstädten hausieren.


    Eskalationsversuche aus Paris: Frankreich gibt keine Ruhe





    Meinung

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    Nach den ersten Veröffentlichungen von Teilen des ukrainischen Plans waren die Reaktionen unterschiedlich. Im Vordergrund stand die schon lange von Selenskij gestellte Forderung, die Tiefe Russlands mit den vom Westen gelieferten Waffen angreifen zu dürfen. Also eigentlich wenig Neues. Besonders die baltischen Giftzwerge waren begeistert, Zurückhaltung herrschte dagegen in Berlin und Washington.

    Aber mit diesem Plan nährte Kiew den Spaltpilz, unter dem die Geschlossenheit der NATO in der Reichweitenfrage bisher schon gelitten hatte. Der Plan erweckte den Eindruck in der Öffentlichkeit, dass Selenskij etwas aus dem Hut zaubern könne, womit man die Russen entweder besiegen oder aber zumindest zu den Bedingungen des Westens an den Verhandlungstisch zwingen könnte. Jedenfalls wurde dieser Plan immer mehr zum Thema unter den NATO-Staaten und deren medialer Öffentlichkeit. Der Druck stieg, auch die Meinungsverschiedenheiten.

    Aber bei Präsident Biden bekam Selenskij keine Unterstützung für diesen Plan, der zum Sieg über Russland hätte führen sollen. Den Amerikanern war das Risiko zu groß, in einen Krieg mit Moskau verwickelt zu werden. Das sagte man nicht so deutlich, stattdessen argumentierte man militärisch. Der Einsatz von US-Waffen in der Tiefe Russlands würde keine strategische Wende bringen, vielmehr stiegen nur die Risiken.

    Damit dürften die Amerikaner gar nicht so Unrecht haben, denn vermutlich würden die Bestände an US-Raketen nicht ausreichen, um das erwünschte Ergebnis zu erzielen, und die Produktion an Raketen ist bereits jetzt dem Bedarf nicht gewachsen. Dennoch schien es wohl notwendig, den Sturm, der sich über der NATO zusammenbraute, zu besänftigen. Denn wichtige Bündnismitglieder wie Frankreich und Großbritannien sprachen sich für den Einsatz solcher weitreichenden Waffen aus und hatten sogar bereits ihre Erlaubnis erteilt.


    Medwedew: NATO wird Ukraine "auf die Müllhalde werfen"





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    Jedenfalls schien Handlungsbedarf zu bestehen. Präsident Biden kündigte für den 12. Oktober dieses Jahres ein Treffen in Ramstein an, um im Rahmen dieses Formats, einen gemeinsamen Standpunkt zu diesem Thema zu erarbeiten. Dieses Vorhaben war nicht ohne Risiko. Denn die Stimmungslage im Bündnis war nicht klar und wer weiß, ob Biden dem Druck gewachsen gewesen wäre. Zu welchen inneren Verwerfungen könnte es kommen und gelangen dann vielleicht auch noch Informationen in die Öffentlichkeit, die für diese nicht bestimmt sind? Das ist bei einer solch großen Teilnehmerzahl nicht ausgeschlossen.

    Da kam ein anderer Sturm gerade recht: Hurrikan Milton kam dem Sturm in der NATO und eventuell aufbrausenden Stimmungen unter ihren Mitgliedern als Grund für eine Absage gerade gelegen. Ob diese Überlegungen hinter Bidens Absage standen, kann natürlich nur vermutet werden. Doch "das befürchtete Szenario eines Jahrhundertsturms mit horrenden Schäden und katastrophalen Verlusten blieb aber aus", so das ZDF.

    Das konnte man natürlich nicht vorhersehen, ebenso wenig aber auch die Bedrohungen, die vorab an die Wand gemalt worden waren. Vielleicht dienten diese genau als Vorwand für Bidens Absage. Es wird aufschlussreich sein, wie Selenskijs Siegesplan in der Folgezeit von den NATO-Staaten und den Medien im Westen behandelt wird. Im Moment jedenfalls scheint nicht nur der Wirbelwind Milton sich gelegt zu haben, sondern auch der Wind um Selenskijs Plan.


    Gegenwind

    Aber angesichts des Wirbels, den Selenskijs Ideen in der westlichen Öffentlichkeit, unter den NATO-Staaten, aber auch in Moskau verursacht hatte, schien doch Klärungsbedarf zu bestehen und die Einigkeit, einen Plan erstellen zu müssen, wie weiter zu verfahren ist. Dazu traf man sich im kleinen Kreis am Freitag, dem 18.10., in Berlin. Dass dieses Treffen angeblich schon lange geplant war, klingt unwahrscheinlich, sollte aber wohl auf jeden Fall den Eindruck vermeiden, dass hier kopflos gehandelt und irgendwelchem fremden Druck nachgegeben wird. Aber ein "Ereignis, das seit fast 40 Jahren nicht mehr stattgefunden hat", so Euractiv.de, und dann so kurzfristig anberaumt? Schwer zu glauben, aber sei’s drum!


    Selenskijs Betteltour durch Europa hat ihr Ziel verfehlt





    Analyse

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    Geladen zu diesem Treffen waren nur wenige Vertreter von NATO-Staaten: Die USA und Deutschland, Großbritannien und Frankreich sowie der Präsident der Ukraine. Bei diesen Gästen handelt es sich einerseits um die Atommächte der NATO, USA, Frankreich und Großbritannien. Mit Deutschland zusammen waren auch jene Staaten vertreten, die über eine eigene Herstellung von Raketen und sonstigen weitreichenden Waffen verfügen.

    Es ist also wahrscheinlich, dass es um eine Klärung und Absprache in der Frage ging, wie mit der Forderung Kiews nach Raketen verfahren werden soll, die das Innere Russlands erreichen können. Denn das Thema sollte wohl aus der Öffentlichkeit genommen werden. Da die USA und Deutschland die ukrainische Forderung ablehnten, Frankreich und Großbritannien diese jedoch unterstützen, bestand in dieser existenziellen Frage die Gefahr einer Schwächung des Bündnisses.

    Zudem hatte Selenskijs Werbetour für seinen Plan in den europäischen Hauptstädten zu öffentlichen Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten auch unter den Mitgliedern des Bündnisses geführt. Es fällt den Regierenden ohnehin schon schwer genug, bei den eigenen Bürgern die Stimmung zugunsten der Ukraine weiterhin aufrechtzuerhalten und noch Verständnis für Waffenlieferungen und Hilfszahlungen zu finden. Es sollen nun nicht auch noch neue Ängste vor einer weiteren Eskalation durch Kiews Forderungen hervorgerufen werden. Die Taurus-Debatte war gerade erst aus der Öffentlichkeit verschwunden.

    Vermutlich wurde auch aus diesem Grund Selenskij zu dem Gespräch dazu gebeten. Man wird ihm wohl zu verstehen gegeben haben, dass in dieser Frage keine weiteren Vorstöße von seiner Seite erwünscht sind. Ob diese Vermutung richtig ist, werden die kommenden Stellungnahmen vonseiten der Politik und die Kommentare in den Medien zeigen. Erste Anzeichen für eine abgesprochene Haltung in dieser Frage waren schon nach dem Gespräch zwischen Biden und Scholz zu erkennen. Denn "den Siegesplan des ukrainischen Präsidenten erwähnten die beiden mit keinem Wort", so die FAZ.


    Windstille

    Ohnehin scheinen die NATO-Staaten zunehmend das Interesse an der Auseinandersetzung im Osten Europas zu verlieren. Der Krieg ist teuer, und angesichts der Fortschritte der russischen Armee scheint der Sieg der Ukrainer immer unwahrscheinlicher zu werden. Nicht umsonst hat Kanzler Scholz nun zum wiederholten Male angedeutet, dass er den Kontakt zu Putin wieder aufzunehmen beabsichtige. Es mehren sich auch die Feststellungen, dass die Ukraine sich mit Gebietsabtretungen abfinden werden muss, wenn sie endlich ein Ende des Krieges erreichen will.


    Bild: Neues deutsches Milliardenpaket für Selenskijs "Siegesplan" erweist sich als Schwindel




    Bild: Neues deutsches Milliardenpaket für Selenskijs "Siegesplan" erweist sich als Schwindel






    Hatten zu Beginn des Krieges die Erklärungen aus dem Westen noch gelautet, dass die Ukraine den Krieg gewinnen und Putin verlieren müsse, so war man zwischenzeitlich bei der Sprachregelung angekommen, dass Russland den Krieg nicht gewinnen dürfe. Inzwischen backt man noch kleinere Brötchen. Zwar wird das Mantra wiederholt, dass man die Ukraine so lange wie nötig unterstützen werde, aber die Siegesgewissheit ist dahin. Heute spricht Scholz nur noch davon, dass Putin sich verrechnet habe, "er könne diesen Krieg nicht aussitzen", berichtete die FAZ. Danach sieht es auch nicht aus.

    Zudem werden die Zusagen, zu denen sich die Staaten des politischen Westens verpflichtet haben, immer unwilliger und zögerlicher umgesetzt. Die Ukraine wartet noch immer auf die Luftverteidigungssysteme, die ihnen auf dem NATO-Gipfel im Juli dieses Jahres in Aussicht gestellt worden waren. Damals hatten "Italien und die Niederlande, zusammen mit Partnern, weitere Luftverteidigungssysteme zugesagt", so die FAZ. Während die USA Israel ein Luftverteidigungssystem übergeben haben, lässt die "historische Spende einer weiteren Patriot-Feuereinheit, die Biden angekündigt hatte", für die Ukraine weiter auf sich warten, schrieb die FAZ weiter.

    Der in Aussicht gestellte Kredit in Höhe von 50 Milliarden Euro, der aus den russischen Zinsen bedient werden sollte, ist ein weiteres Projekt westlicher Selbstüberschätzung. Ursprünglich sollten davon 17 Milliarden als Zuschuss gewährt werden, den die Ukraine nicht zurückzahlen müsste. Offensichtlich sind aber den Finanzen der EU engere Grenzen gesetzt als ihren hochtrabenden Plänen. Wie die FAZ berichtete, erhält die Ukraine nur noch einen Kredit, "den sie definitiv zurückzahlen kann, … weil es im gemeinsamen [EU-]Haushalt an Geld mangelt und die [EU-]Staaten nicht noch einmal welches nachschießen wollen".

    Auch die 40 Milliarden Militärhilfe, die man der Ukraine in Washington für das nächste Jahr versprochen hatte, sind unsicher. Bisher konnten in der ersten Hälfte dieses Jahres erst 20,7 Mrd. zugesagt werden. Frankreich hat mit einer Milliarde erst ein Drittel dessen bereitgestellt, was vereinbart worden war. "Die Beiträge Italiens und Spaniens lagen noch niedriger – so niedrig, dass die Allianz die genaue Aufschlüsselung lieber für sich behielt", so die FAZ.


    Medien: Top US-General schlägt Cruise-Missiles für Ukraine vor





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    Auch in der Frage seiner NATO-Mitgliedschaft scheinen die Aussichten für die Ukraine schon besser gewesen zu sein. Den bisherigen Lippenbekenntnissen ist bisher aus Brüssel keine Einladung gefolgt. Eher hat man den Eindruck, dass Washington in dieser Frage stärker zurückrudert. Laut FAZ wird der Verzicht auf diese Mitgliedschaft in den Augen einiger NATO-Mitglieder inzwischen sogar als "einzige echte Verhandlungsmasse" der Ukraine gegenüber Putin angesehen. Ein unverblümter Hinweis, nicht weiter auf dieser Mitgliedschaft zu bestehen.

    Wenn auch die Verbündeten immer wieder betonen, sie stünden "an der Seite der Ukraine, so lange wie das nötig ist"(FAZ), so sollte man sich in Kiew vielleicht allmählich die Frage stellen, wie lange der Westen seine Unterstützung noch als nötig ansieht. Denn darüber wird nicht am Dnjepr entschieden. Im Moment sieht es doch eher danach aus, dass man im Westen immer weniger Gründe für diese Unterstützung zu sehen scheint. Es sieht so aus, als ereile die Ukraine dasselbe Schicksal wie Afghanistan, den Irak und viele andere Staaten und politische Kräfte. Man lässt sie fallen wie eine heiße Kartoffel.

    Vielleicht ging es in Berlin nicht nur um eine Abstimmung unter den vier NATO-Staaten über den Einsatz der von ihnen gelieferten Distanzwaffen. Vielleicht ging es auch schon darum, der Ukraine klarzumachen, dass sie diese Genehmigung nicht bekommen wird und dass es an der Zeit ist, mit Russland handelseinig zu werden. Allerdings darf es dann nicht so aussehen, als hätte der Westen Kiew hängen lassen. Was in Berlin hinter verschlossenen Türen tatsächlich verhandelt wurde, werden die Entscheidungen, Entwicklungen und Verlautbarungen der nächsten Zeit zeigen.


    Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.

    Mehr zum ThemaUS-Verteidigungsminister: ATACMS-Angriffe auf Russlands Luftwaffenstützpunkte bringen nichts mehr


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    Info: https://freedert.online/meinung/223399-stiller-abschied-von-ukraine


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.10.2024

    Ergänzende Informationen zu den Kriegen in der Ukraine und in Westasien (bzw. zum aktuellen Weltgeschehen)

    aus e-mail von Marion Küpcker über Versöhnungsbund, 24. Oktober 2024, 15:00 Uhr


    Hallo Ihr Lieben,

    zur Ergänzung der Informationen von Clemens R. hier von mir zu den

    Kriegen und Entwicklungen des Weltgeschehens finde ich diese beiden

    Links sehr sehens- und lesenswert (s.u.).

    Schön, das jetzt nach 35 Jahren endlich auch die wahrscheinlichen

    Hintergründe der Ermordung vom damaligen Vorsitzenden "Herrhausen" der

    Deutschen Bank  filmisch aufgearbeitet aufgezeigt werden. Darin geht es

    um die damalige finanzielle deutsch-russische Unterstützung durch

    Herrhausen, die mit zur gewaltfreien Wiedervereinigung Deutschlands

    führte, was der US-Regierung ein Dorn im Auge gewesen sein soll.


    Der zweite Link zu dem Interview der BRICS Journalisten mit Präsident

    Putin ist zu lang zum Reinkopieren in die Email (daher bitte selber

    öffnen), aber sehr interessant zu lesen, zumal alle Themen bezüglich

    Ukraine und Frieden, möglicher Krieg zwischen Israel und Iran, sowie das

    Selbstvertändnis der BRICS-Länder zueinander, darin beinhaltet sind.

    LG, Marion



         



            Putin beantwortet die Fragen der Journalisten aus den BRICS-Ländern


    */Wladimir Putin im Dialog mit den Leitern führender

    BRICS-Medienagenturen. Das Treffen fand im Vorfeld des BRICS-Gipfels in

    Kasan statt./*


    Kreml 18.10.2024


    https://seniora.org/wunsch-nach-frieden/demokratie/treffen-mit-journalisten-aus-brics-laendern



    Am 23.10.2024 um 21:50 schrieb Clemens Ronnefeldt:

    Liebe Friedensinteressierte,


    nachfolgend einige Informationen zu den

    Kriegen in der Ukraine und in Westasien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Herrhausen – Der Herr des Geldes


    Screenshot_2024_10_24_at_16_07_24_Herrhausen_Der_Herr_des_Geldes_Folge_1_Die_brillante_Idee_S01_E01_hier_anschauen


    Screenshot_2024_10_24_at_16_11_22_Herrhausen_Der_Herr_des_Geldes_Folge_1_Die_brillante_Idee_S01_E01_hier_anschauen


    ardmediathek.de, besucht am 24. Oktober 2024, 15:45 Uhr, ARD · 52 Min.Ab 12UTAD

    Trailer

    https://www.ardmediathek.de/serie/herrhausen-der-herr-des-geldes/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4/1


    Eine geteilte Welt, ein kühner Visionär – die Politthriller-Serie beginnt mit dem unaufhaltsamen Aufstieg von Alfred Herrhausen an die Spitze der Deutschen Bank in den späten 1980er Jahren. Der mehrfach ausgezeichnete Oliver Masucci brilliert in der Titelrolle des mächtigen Wirtschaftsbosses, der im November 1989 drei Wochen nach dem Mauerfall einem bis heute ungeklärten Bombenattentat zum Opfer fiel. Was Herrhausen zum Verhängnis wurde, verdichtet das akribisch recherchierte Drehbuch von Grimme- und Filmpreis-Gewinner Thomas Wendrich. In der exzellenten Besetzung spielen Julia Koschitz als Ehefrau, August Zirner als Mentor, Sascha Nathan als Helmut Kohl und David Schütter als Assistent wichtige Vertraute des visionären Vordenkers. +++ Buch: Thomas Wendrich | Regie: Pia Strietmann | Ab 30. 9.2024 in der ARD Mediathek.



    Staffel 1
    https://www.ardmediathek.de/video/herrhausen-der-herr-des-geldes/folge-1-die-brillante-idee-s01-e01/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4vMjAyNC0xMC0wMV8yMC0xNS1NRVNa
    Staffel 1 mit Audiodeskription

    Staffel 2
    https://www.ardmediathek.de/video/herrhausen-der-herr-des-geldes/folge-2-der-rasante-aufstieg-s01-e02/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4vMjAyNC0xMC0wMV8yMS0wMC1NRVNa

    Staffel 3
    https://www.ardmediathek.de/video/herrhausen-der-herr-des-geldes/folge-3-die-beherzte-machtergreifung-s01-e03/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4vMjAyNC0xMC0wM18yMS00NS1NRVNa

    Staffel 4
    https://www.ardmediathek.de/video/herrhausen-der-herr-des-geldes/folge-4-der-sichere-tod-s01-e04/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4vMjAyNC0xMC0wM18yMi0zMC1NRVNa

    Hörfassung
    1
    https://www.ardmediathek.de/video/herrhausen-der-herr-des-geldes/folge-1-der-sichere-tod-s01-e01-hoerfassung/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4vMjAyNC0xMC0wM18yMi0zMC1NRVNaL2F1ZGlvZGVza3JpcHRpb24

    2
    https://www.ardmediathek.de/video/herrhausen-der-herr-des-geldes/folge-2-der-sichere-tod-s01-e02-hoerfassung/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4vMjAyNC0xMC0wM18yMi0zMC1NRVNaL2F1ZGlvZGVza3JpcHRpb24

    3
    https://www.ardmediathek.de/video/herrhausen-der-herr-des-geldes/folge-3-der-sichere-tod-s01-e03-hoerfassung/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4vMjAyNC0xMC0wM18yMi0zMC1NRVNaL2F1ZGlvZGVza3JpcHRpb24

    4
    https://www.ardmediathek.de/video/herrhausen-der-herr-des-geldes/folge-4-der-sichere-tod-s01-e04-hoerfassung/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4vMjAyNC0xMC0wM18yMi0zMC1NRVNaL2F1ZGlvZGVza3JpcHRpb24

    Info:
    https://www.ardmediathek.de/serie/herrhausen-der-herr-des-geldes/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hlcnJoYXVzZW4/1


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.10.2024

    NATO-Zentrum Rostock »Man behauptet, der Krisenfall sei gekommen«

    jungewelt.de, vom 23.10.2024, Ein Gespräch mit Cornelia Mannewitz, Interview: Kristian Stemmler

    Ostsee: Kommandozentrale des Kriegsbündnisses NATO in Rostock eröffnet. Bevölkerung hat Angst vor Krieg. 


    Screenshot_2024_10_24_at_14_03_14_NATO_Zentrum_Rostock_Man_behauptet_der_Krisenfall_sei_gekommen_Tageszeitung_junge_Welt_23.10.2024

    Bernd Wüstneck/dpa  (NATO-STÜTZPUNKT ROSTOCK? NEIN, DANKE!  hier Ausschnitt)


    Protest gegen die offizielle Aufstellungszeremonie des Stabs »Commander Task Force Baltic« (Rostock, 21.10.2024)


    Cornelia Mannewitz ist Bundessprecherin der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und Sprecherin des Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern


    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, SPD, hat am Montag ein neues Kommandozentrum der NATO in Rostock eröffnet. Welche Aufgaben hat dieses?

    Diese Dienststelle, die Commander Taskforce – kurz CTF – Baltic, soll aus militärischen und zivilen Daten – demnach wohl auch aus den Positionsbestimmungen von Fischerbooten – ständig ein Bild der Lage auf der Ostsee erstellen und den NATO-Partnern übermitteln. Sie soll auch Manöver leiten. Im Krisen- und Konfliktfall, wie es bei der Bundeswehr heißt, also unter Kriegsbedingungen, soll sie Operationen der NATO-Marinen in der Ostseeregion planen, koordinieren und führen.


    Erst im September hatte die NATO bei der Übung »Northern Coasts« mit mehr als 1.000 Soldaten die sogenannte Bündnisverteidigung auf der Ostsee geübt – auch als »Signal an Russland«. Sehen Sie einen Zusammenhang zur Eröffnung der Basis?

    Das war bei »Northern Coasts« 2023 auch schon so. Unter der Leitung des Stabes German Maritime Forces – Deu Marfor – der Deutschen Marine wurde vor den Küsten Lettlands und Estlands – Nachbarstaaten Russlands – »Stärke gezeigt«. Das betrachtete die deutsche Marine damals als wichtigen Schritt zur vollen Einsatzbereitschaft von Deu Marfor als NATO-Hauptquartier. Deu Marfor stand für die NATO und, nebenbei gesagt, auch die EU, bereit. Die Entwicklung zum Hauptquartier war lange geplant. Jetzt ist sie vollendet worden.


    Ein großer Kritikpunkt ist, dass mit dem neuen Kommandozentrum gegen den Zwei-plus-vier-Vertrag verstoßen werde. Sehen Sie das auch so?

    Nein, das ist Stimmungsmache. Es werden keine ausländischen Streitkräfte laut Zwei-plus-vier-Vertrag, Artikel 5 Absatz 3, im Sinne von Regimentern oder Bataillonen oder auch nur Schiffen nach Rostock verlegt, sondern einzelne Offiziere anderer NATO-Marinen arbeiten bei CTF Baltic mit. Wie schon seit Jahren bei Deu Marfor. Und außerdem: Deutschland ist NATO-Land. Daran würden auch ein paar Uniformträger mehr oder weniger nichts ändern. Der wahre Skandal besteht darin, dass man uns einreden will, der Krisenfall, für den der Ausbau von Deu Marfor zum NATO-Hauptquartier immer vorgesehen war, sei jetzt gekommen.


    Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, Die Linke, hat erklärt, sie sehe das Ganze »mit gemischten Gefühlen«. Ängste, dass Rostock zum Angriffsziel werden könnte, würden ihr überall in der Stadt begegnen. Wie bewerten Sie das?

    Diese Ängste sind selbstverständlich vorhanden und auch legitim. Man sollte aber nicht nur gegen den Krieg sein, weil er einen selbst treffen kann. Zu kritisieren ist die deutsche Kriegspolitik, die solche Angriffe wahrscheinlich macht, aber erst, nachdem sie in anderen Ländern für Tod und Zerstörung gesorgt hat. Zu beklagen ist auch, dass Militärisches in der Stadtgesellschaft immer noch zu viel Rückhalt genießt. Wir haben Rüstungsproduzenten in Rostock und das Marinekommando sowie den einzigen deutschen Korvettenhafen. Vorheriges Jahr hatten wir hier die UDT, die weltgrößte Messe für Unterwasserrüstungstechnologien, unter anderem mit Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Wir konnten diese Messe leider nicht verhindern.


    Der Ostseeraum wird aufgerüstet, in Litauen stationiert die Bundeswehr eine Brigade. Der NATO und der deutschen Bundesregierung scheint nicht bewusst zu sein, was für einen brandgefährlichen Eskalationskurs sie hier fahren. Oder meinen Sie, dass man es auf eine Konfrontation anlegt?

    Letzteres ist der Fall. Wir sehen die Aufnahme ehemals neutraler Länder wie Finnland und Schweden in die NATO, wir beobachten die Manöver – »Northern Coasts« ist übrigens eine Erfindung der deutschen Marine – , wir wissen von den deutschen Kriegsschiffen bei den »Standing NATO Maritime Groups«, den schnellen Eingreiftruppen der NATO auf den Weltmeeren, und haben nun die Situation, dass die deutsche Marine die Funktion des CTF Baltic an sich gezogen hat. Mit diesem NATO-Hauptquartier spielt sie jetzt die führende Rolle beim Anheizen der Konfrontation im Ostseeraum.


    Info: https://www.jungewelt.de/artikel/486224.nato-zentrum-rostock-man-behauptet-der-krisenfall-sei-gekommen.html


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


    unser weiterer Kommentar: Sogar Vertreter*innen aus der Friedensbewegung bzw. aus der DFG/VK, die spuren, sind m. E. jetzt auch in Gestalt von Cornelia Mannewitz im transatlantischen Sinne "embedded". Auch auf 3Sat und Heute wird sie dann bald zu sehen sein. Denn es gilt weiter: Teile und verkläre.
    24.10.2024

    Scott Ritter: Die israelischen Geheimdienstlecks

    seniora.org, 24. Oktober 2024, 24. Oktober 2024 von Scott Ritter

    Ein hässlicher Blick in eine dunkle Zukunft - oder ein "Sarajevo-Moment"?


     F16.pngEine orangefarben lackierte ROCKS ALBM, montiert auf einem israelischen F-16I-Kampfflugzeug

    Wer auch immer die Dokumente geleakt hat, hat eine Kristallkugel bereitgestellt, die zeigt, was sein könnte. Es ist die Aufgabe des amerikanischen Volkes, dafür zu sorgen, dass es nie so weit kommt.


    Die Veröffentlichung von zwei streng geheimen Dokumenten, die bei näherer Betrachtung sensible Informationen des US-Geheimdienstes über die militärischen Vorbereitungen Israels für einen Angriff auf den Iran zu enthalten scheinen, hat in den Vereinigten Staaten einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Während die US-Strafverfolgungsbehörden versuchen, die Quelle des Lecks zu ermitteln, äußern sich US-Politiker und die amerikanische Öffentlichkeit insgesamt besorgt über die Auswirkungen der durchgesickerten Dokumente, aber kaum über die darin enthaltenen Informationen   – dass Israel einen massiven Angriff auf den Iran vorbereitet, der einen größeren Konflikt auslösen könnte, der realistischerweise mit dem Einsatz von Atomwaffen enden könnte.


    Den durchgesickerten Geheimdienstdokumenten zufolge hatte Israel etwa 40 ROCKS-ALBMs für einen möglichen Angriff auf den Iran vorbereitet, zusammen mit 16 „Golden Horizon“-ALBMs, bei denen es sich offenbar um die Rakete handelt, die in der Öffentlichkeit als „Blue Sparrow“-Rakete bekannt ist. Die Reichweite der ROCKS beträgt nachweislich mehr als 800 Kilometer, während die Reichweite der „Blue Sparrow/Golden Horizon“ etwa 1.900 Kilometer beträgt.

    Die täglichen Luftangriffe Israels auf den Libanon und Syrien bieten die perfekte Tarnung für einen Angriff auf den Iran. Die Israelis greifen täglich syrische Luftverteidigungsanlagen im Süden Syriens an, um ein Verhaltensmuster zu schaffen, und bahnen sich gleichzeitig einen Weg durch den syrischen Luftraum, der von israelischen Flugzeugen genutzt werden kann, um in den westlichen Irak vorzudringen, von wo aus Langstrecken-Luft-Boden-Raketen gegen den Iran abgefeuert werden können.

    Dies scheint die Taktik zu sein, die Israel am 19. April dieses Jahres angewandt hat, als ein israelisches Angriffspaket, das zwei syrische Luftverteidigungsstellungen im Süden Syriens bombardiert hat, in den Irak eingedrungen ist und drei mutmaßliche ROCKS ALBMs gegen eine iranische S-300-Luftverteidigungsbatterie außerhalb von Isfahan abgefeuert hat. Die ROCKS ALBM verwendet einen „Blue Sparrow“-Booster, einer von denen nach dem Angriff auf einem Feld südlich von Bagdad gefunden wurde.


    Eine Bewertung der vorbereiteten Raketenmischung deutet darauf hin, dass Israel sich auf einen Großangriff gegen eine große militärische Produktionsstätte in der Nähe von Teheran (die Raketenproduktionsstätte Parchin kommt in den Sinn, ebenso wie die Shahid Hemmat Industrial Group) oder   – was wahrscheinlicher ist   – auf einen Enthauptungsschlag gegen iranische Führungsziele in und um Teheran vorbereitet. Die ALBM-Angriffe würden durch bewaffnete verdeckte Drohnen unterstützt, die dazu eingesetzt würden, mobile Ziele in Echtzeit zu verfolgen und bei Bedarf mit Bordwaffen anzugreifen.

    Zum Vergleich: Bei dem Angriff der Vereinigten Staaten am Eröffnungstag der Operation „Desert Storm“ gegen die acht irakischen Ziele in der Umgebung von Bagdad wurden 35 Marschflugkörper aus der Luft eingesetzt. Die meisten dieser Raketen trafen die Raketenproduktions- und -lagerstätte Taji nördlich von Bagdad. Die von Israel vorbereitete Waffenmischung deutet auf ein Zielpaket ähnlicher Größe hin.


    Strasse.png
    Iranische Sicherheitskräfte auf den Straßen, September 2023













    Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, welche Ziele gemeint sind.

    In einer Rede am 30. September   – drei Tage nachdem Israel den Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah getötet hatte   – erklärte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu in einer dreiminütigen Rede auf Englisch vor dem iranischen Volk: „Es gibt keinen Ort im Nahen Osten, den Israel nicht erreichen kann. Es gibt keinen Ort, an den wir nicht gehen werden, um unser Volk und unser Land zu schützen.“ Netanjahu wies darauf hin, dass die iranische Regierung die Iraner „näher an den Abgrund“ bringe, und fügte hinzu, dass der Iran und Israel erst dann in Frieden leben würden, wenn der Iran „endlich frei“ sei, was laut Netanjahu „viel früher kommen wird, als die Menschen denken“.


    Wenn Teheran das Ziel ist, muss Israel die iranischen Luftverteidigungssysteme auf dem Angriffsweg neutralisieren. Wenn Israel sein bisheriges Verhaltensmuster wiederholt, würde ein großes Paket von F-15I, unterstützt von F-16I, die die syrische Luftverteidigung unterdrücken würden, über Syrien in den westlichen Irak eindringen. Die erste Salve von ALBMs   – höchstwahrscheinlich ROCKS   – würde abgefeuert werden, wobei die beabsichtigten Ziele die Radaranlagen der iranischen Luftverteidigung entlang der Angriffsroute wären. Die letzten abgefeuerten Raketen wären die „Blue Sparrow/Golden Horizon“-Raketen, die ihre Ziele in und um Teheran treffen würden.


     Khamenei.pngDer oberste iranische Führer, Ayatollah Ali Khamenei, mit der iranischen Militär- und IRGC-Führung








    Diese Ziele könnten die Wohnsitze hochrangiger iranischer Führungspersonen, einschließlich des Obersten Führers, sowie Gebäude, die mit den Symbolen der Regierung in Verbindung stehen, wie der Wächterrat, das Geheimdienstministerium, das Hauptquartier der IRGC und andere Ziele, die als Unterstützer der Islamischen Republik identifiziert wurden, umfassen.


    Israel würde einem solchen Angriff wahrscheinlich einen Aufruf an das iranische Volk folgen lassen, gegen das Regime zu revoltieren. Dieser Aufruf würde in Abstimmung mit Aktionen von Anti-Regime-Einheiten erfolgen, die auf Anweisung Israels, der Vereinigten Staaten und anderer regionaler Akteure handeln. Dazu gehören monarchistische Gruppen, die MEK und verschiedene kurdische, aserbaidschanische, belutschische und arabische Unabhängigkeitsbewegungen.

    Israel, die CIA und andere ausländische Geheimdienste, die dem Iran feindlich gesinnt sind, versuchten im September 2023 nach dem Tod von Mahsa Amini in Polizeigewahrsam einen ähnlichen Aufstand gegen die iranische Regierung. Was als lokale Demonstrationen begann, entwickelte sich zu einem regelrechten Aufstand, bei dem etwa 550 Demonstranten / Aufständische und fast 70 iranische Sicherheitskräfte ums Leben kamen, bevor er gewaltsam niedergeschlagen wurde.


    Israel würde versuchen, diese Art von Aufstand zu wiederholen, aber diesmal würde es der iranischen Führung einen tödlichen Schlag versetzen, um ihr zuvorzukommen.

    Die Chancen, dass Israel einen solchen Enthauptungsschlag durchführen kann, sind gering. Ebenso ist es angesichts der jüngsten Unterdrückung von Anti-Regime-Gruppen durch die iranische Regierung unwahrscheinlich, dass sich die Gruppen, von denen die israelische Regierung hofft, dass sie gegen das iranische Regime revoltieren, in nennenswerter Weise neu formiert haben.


    Außerdem wird Israel mit der Konzentration auf einen Enthauptungsschlag wenig dazu beigetragen haben, den Iran davon abzuhalten, einen eigenen massiven Vergeltungsangriff auf Israel zu starten. Vielleicht glaubt die israelische Führung, dass der Wille zum Gegenschlag nachlässt, sobald die obersten Ebenen der iranischen Führung ausgeschaltet sind. Dies ist jedoch ein riskantes Unterfangen, und Israel riskiert, durch einen konzertierten iranischen Vergeltungsschlag existenzielle Schäden zu erleiden.


    US-Geheimdiensten zufolge wurden Israels nukleare Abschreckungsmittel in Form seiner Jericho-Raketen nicht für einen Einsatz vorbereitet. Dies wäre jedoch der Fall, wenn der Iran Raketenangriffe gegen Israel starten würde, die dessen Existenz bedrohen. Genau für dieses Szenario wurde die israelische „Jericho-Option“ (d.h. die Fähigkeit zum Einsatz von Atomwaffen) geschaffen.


    Tatsache ist, dass ein Enthauptungsschlag Israels gegen den Iran wahrscheinlich scheitern würde. Der iranische Gegenschlag würde jedoch sein Ziel sehr genau treffen. Und ein nuklearer Vergeltungsschlag Israels würde dann wahrscheinlich werden.


    Die Amerikaner sollten dies auf sich wirken lassen, während wir über die Bedeutung der durchgesickerten Geheimdienstdokumente nachdenken. Wenn der Zweck des Lecks darin bestand, das amerikanische Volk und damit auch die amerikanische Regierung auf die Gefahr eines israelischen Angriffs auf den Iran aufmerksam zu machen, so scheint die Mission bisher gescheitert zu sein.

    In diesem Fall werden wir ernten, was wir gesät haben.

    Wach auf, Amerika.

    Es geht um deine Zukunft.


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    Quelle: Scott Ritter Substack.com

    https://scottritter.substack.com/p/the-israeli-intelligence-leaks?utm_source=post-email-title&publication_id=6892&post_id=150637835&utm_campaign=email-post-title&isFreemail=true&r=1y536l&triedRedirect=true&utm_medium=email

    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6375&mailid=2384


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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