Update Merz: Migrations-Stopp per Massen-Überwachung?
lostineu.eu, vom 27. Januar 2025
CDU-Kanzlerkandidat Merz will nicht nur die Asyl- und Migrationspolitik umkrempeln. Er plant offenbar auch den massiven Ausbau der Überwachung, um die Grenzen und unerwünschte Migranten kontrollieren zu können. Dies berichtet “Netzpolitik”. Demnach fordert die Union die Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikationsdaten, eine Ausweitung der automatisierten Gesichtserkennung, mehr Staatstrojanereinsätze und mehr Befugnisse für die Polizei. Zugleich will sie die Geheimdienste aufrüsten. Die Fülle an Vorhaben begründet die Union mit den zurückliegenden Morden von Tätern mit psychischen Auffälligkeiten in Magdeburg und Aschaffenburg und mit der „ernüchternden innenpolitischen Bilanz nach drei Jahren Regierung Scholz“.
Siehe auch Merz will Schengen aushebeln und das EU-Asylrecht kippen
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14 Comments
Badum
27. Januar 2025 @ 23:39Aus dem netzpolitik Link:
“„Viele Menschen führen (sic) sich in ihrem Alltag oder in bestimmten Gegenden nicht mehr sicher.“ ”
Das habe ich letztes Jahr schon von einer SPD Landtagsabgeordneten gehört die Kandidatin werden wollte, aber natürlich nur auf die Sicherheit von Frauen bezogen.
Werner
27. Januar 2025 @ 23:35
Man gucke sich das tagesthemen Interview mit Rober Habeck aus der gestrigen Sendung an, er will im Endeffekt das Gleiche, mit Rasterfahndung und Datenausstausch der Behörden, soll vor allem pyschisch Kranke treffen, die er quasi unter Generalverdachte stellte.
Aber dass sich darüber bei netzpolitik oder der taz aufgeregt wird, ist deutlich weniger wahrscheinlich.
Arthur Dent
27. Januar 2025 @ 23:06
Klingt so nach Erich-Mielke-Republik – die rundumüberwachte Demokratie ????
Selbst ist der Kanzlerkandidat der Union aber ein Geheimniskrämer. Gegen die Veröffentlichung seiner Nebeneinkünfte hatte er geklagt
european
27. Januar 2025 @ 21:41
Klingt doch irgendwie sehr nach dem großen Lauschangriff, der später vom Bundesverfassungsgericht gekippt wurde. Die CDU war schon immer vorn mit dabei, wenn es darum ging.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Lauschangriff#Entscheidung_des_Bundesverfassungsgerichts
Ich denke, wir hätten weniger Probleme, wenn einfach nur jeder ordentlich seinen Job machen würde, für den er bezahlt wird. Bei jedem dieser Attentate hört man erst, dass es ein durchgeknallter Einzeltäter ist um später lesen zu können, dass der Täter sowohl der Polizei als auch bei den Behörden bekannt war, dass es sogar Warnungen gegeben hat usw.
Die Krönung war heute Karl Lauterbach, der alle auffälligen Migranten in Psychotherapie schicken will. Man geht von einer Quote von 30% aus.
Im Augenblick wartet man in Deutschland im Schnitt 5 Monate auf einen Therapieplatz. Wenn sich jetzt noch Hunderttausende der Warteschlange anschließen, dürfte sich die Situation nicht verbessern. Mir stellt sich zudem noch die brennende Frage danach, was man mit den Leuten macht, bis sie in Therapie kommen? Einsperren?
umbhaki
27. Januar 2025 @ 21:42Im Grunde hat Lauterbach ja recht: Die Vermutung, dass ein erheblicher Teil der Geflüchteten aufgrund ihrer Erlebnisse – sagen wir ganz diplomatisch – psychisch stark belastet sind, ist ja realistisch. Bei dem, was ein beträchtlicher Teil dieser Leute durchgemacht hat.
Dass da dann auch einzelne Menschen dabei sind, die in gefährlicher Weise „austicken“, wie zuletzt in Aschaffenburg gesehen, ist nicht unbedingt verwunderlich.Die schlaue Problemlösung von Leuten wie Herz oder Möcke, alle mal eben auszuweisen, bei denen man seelische Überbeanspruchung vermuten könnte, funktioniert erstens nicht und wäre zweitens auch nicht mit unserem Grundgesetz (und diversen internationalen Vorschriften) vereinbar.
Hier der passende Kommentar von einem rheinischen Karikaturisten:
https://rp-online.de/imgs/32/1/6/1/0/0/3/8/6/3/tok_d583c39917e2adbeda53e2625ecbdc53/w2800_h1605_x1442_y827_Abschieben2_RP-5cf203fcb326b895.jpgDas Problem von Herrn Lauterbachs Einwurf ist allerdings, dass unser Gesundheitssystem seeehr weit davon entfernt ist, die notwendige Hilfe für die Betroffenen bereit zu stellen.
european
28. Januar 2025 @ 07:12Mit den „einzelnen Menschen“, die austicken, ist das so eine Sache.
Wenn man mit Geflüchteten arbeitet, hört man immer wieder, dass sie auf den Flüchtlingsrouten oder in den Camps auf die Leute treffen, vor denen sie in ihren Heimatländern geflohen sind. Es kommen eben nicht nur die Guten.
Mir ging es auch weniger darum, traumatisierten Menschen nicht zu helfen, sondern um die äußerst unrealistische Äußerung eines Gesundheitsministers, der es besser wissen müsste. Es erinnert daran, dass die Kommunen schon lange bekannt geben, dass ihre Überforderungsgrenzen überschritten sind. Wohnungen, Schulen, Integrationskurse und und und. Es wurde immer alles entweder ignoriert oder aber als „Rechts“ abgewiegelt. Diese Äußerung Lauterbachs zeigt einfach nur, dass er von seinem eigenen Ministerium und dem, was damit verbunden ist, keine Ahnung hat. Und das ist das eigentlich Erschreckende.
Arthur Dent
28. Januar 2025 @ 10:50@umbhaki
Die Einstufung “psychisch krank” bedeutet, der Staat ist aus dem Schneider – er muss den Opfern keine Entschädigungszahlungen leisten. Bei einem Terroranschlag schon.
Monika
28. Januar 2025 @ 12:50Laut Lauterbachs laut geäußerter persönlichen Schätzung (= die Wahrheit) sind 30% der Geflüchteten „psychisch auffällig“.
Hat je eine Studie erfasst wie groß der Prozentsatz psychischer Auffälligkeiten bei Leuten ist, die den „Beruf“ eines Politikers ausüben?
Politiker ist kein „gelernter Beruf“. Jeder der sich berufen fühlt, kann sich sofort, ohne Ausbildungs- ja ohne Bildungsnachweis am Schweinchenrennen um die Tröge der Macht beteiligen. Das „Gefühl“ der Berufung reicht völlig. Ich bin gespannt, wann dieses hehre Gefühl der Selbstwahrnehmung in den Papieren eintragbar ist, natürlich ohne psychologische Eignungsprüfung oder Test auf psychische Auffälligkeiten, um einen „Sonderstatus“ als anerkannte Elite mit der Lizenz zur Machtausübung zu bekommen: 00Habeck, oder 00Merz 00Baerbock z.B.
Jeder dieser selbsternannten Politiker sollte mindestens die Aufnahmeprüfung zur Fluglotsenausbildung bestehen müssen, da wäre wahrscheinlich schon viel gewonnen…Skyjumper
28. Januar 2025 @ 17:01Sind Sie denn vollkommen irre? Wollen Sie sich in das Heer der püchologisch auffälligen einreihen? ????
Wir hätten doch von jetzt auf gleich nicht mal mehr ne Handvoll an Politikern – in ganz Deutschland – eine Katastrophe. Oder doch nicht?
Michael
27. Januar 2025 @ 17:38
Und ich dachte zuerst all diese Pläne wären Merkmale von Autokratien bis ich begriff man will die AfD nicht ausgrenzen, sondern rechts (-widrig) überholen!
Alles klar!
KK
27. Januar 2025 @ 19:35Höcke wird leichtes Spiel haben, wenn er wie von ihm angekündigt nach der “Machtergreifung” seinen Gegnern an die Wäsche will… die etablierten Parteien – allen voran die Union – liefern ihm schon jetzt die Werkzeuge, die es braucht, um dann sofort loslegen zu können…
Michael
27. Januar 2025 @ 20:14Vergleicht die SZ Höcke oder Merz mit Hitler? Beide? Wer blickt da noch durch?
KK
28. Januar 2025 @ 00:38@ Michael:
Wer hat da den Durchblick? Die SZ? Oder doch etwa nur einer ihrer Mitarbeiter? Ein Volk braucht einen reichen Führer… oder was erlauben Krämerseele? Da wird einem ganz karussellig…
Ute Plass
28. Januar 2025 @ 15:51@Monika: “Jeder dieser selbsternannten Politiker sollte mindestens die Aufnahmeprüfung zur Fluglotsenausbildung bestehen müssen, da wäre wahrscheinlich schon viel gewonnen…”
Da die eigene Energie begrenzt ist, halte ich mich meist nicht mehr lange auf mit austauschbaren Polit-Köpfen, die letztlich, machtsystemisch gedacht,
“sich folgerichtig verhalten” .Besser wäre, wenn “wir alle Politik machen”, sprich eine “Demokratisierung der vorherrschenden (Nicht)Demokratie voran treiben würden.
Dazu gehört die Abschaffung von politischen Parteien. Meinen Kleinstbeitrag dazu leiste ich (das erste Mal) durch Nichtwählen. Verweise dazu nochmal auf das Video von Nutt los: “”Habe Mut, Deine Stimme bei Wahlen nicht abzugeben!” – Wählen als moralische Frage”
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
lostineu.eu, vom 27. Januar 2025
Ungarns Regierungschef Orban hat sein Veto gegen die Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland zurückgezogen. Er habe ausreichende Garantien zur Energieversorgungs-Sicherheit erhalten, sagten Diplomaten in Brüssel. Demnach soll die EU-Kommission die Ukraine auf ihre “internationalen Verpflichtungen” bei der Durchleitung von Erdgas hinweisen und Ungarn bei der Diskussion einbinden. Hintergrund ist das Ende des Gastransits von Russland, der durch die Ukraine bis nach Ungarn und die Slowakei ging. Präsident Selenskyj hat bereits Gas aus Aserbaidschan als möglichen Ersatz ins Spiel gebracht. Die EU will ihre Sanktionen nun unbegrenzt fortsetzen, der befürchtete Showdown ist abgewendet. – Siehe auch Showdown um die Sanktionen gegen Russland
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3 Comments
Titi
28. Januar 2025 @ 09:25Trump hat anscheinend seinen „Buddy“ Orban hängen lassen. Die Erklärung ist ganz einfach: Trump bzw. die USA will einfach mehr LNG-Fracking Gas an Europa verkaufen, und Trump wird sich, anders als Biden, nicht viel Gedanken über die umweltschädlichen Faktoren des LNG-Gases machen. Das heißt, es wird da kein Limit geben. Für die US-Gasgeschäfte ist es auf jeden Fall ein Nachteil, wenn Europa die Sanktionen aufhebt und wieder (günstiges) russisches Gas bezieht.
Lachnummer
27. Januar 2025 @ 23:02
Quel fucking suprise, wie jedes Mal bisher! Orban ist doch mehr Scholz als Trump, so ein Umfallertum lernt man doch nur beid er sPD!
Guido B.
27. Januar 2025 @ 16:00
Da hat die EU aber noch mal Glück gehabt. Um ein Haar wäre Russland mit seinem brutalen Angriff auf Belgien, Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Finnland und Schweden praktisch unversehrt durchgekommen!
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lostineu.eu, 28. Januar 2025
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