aus e-mail von doris Pumphrey, 28. September 2022, 15:34 Uhr
DIE WEITWOCHE (Schweiz)
28.09.2o22<https://weltwoche.ch/daily/nicht-nur-joe-biden-wollte-nordstream-2-ein-ende-setzen-mehrere-us-vertreter-waehlten-klare-worte-falls-russland-in-die-ukraine-einfalle/>
*Nicht nur Joe Biden wollte Nord Stream 2 «ein Ende setzen».
Mehrere US-Vertreter wählten klare Worte für den Fall, dass Russland in
die Ukraine einfalle
**
*Nicht nur US-Präsident Joe
Biden<verdeutlichte" rel="noopener">https://twitter.com/i/status/1490792461979078662>verdeutlichte,
dass man Nord Stream 2 «ein Ende setzen» werde.
Sondern auch Ned
Price<https://www.npr.org/2022/01/26/1075880940/biden-administration-is-offering-to-negotiate-with-russia-over-the-crisis-in-ukr>,
Sprecher des US-Aussenministeriums: Am 26. Januar wählte er in einem
Interview unmissverständliche Worte: «Ich möchte ganz klar sagen: Wenn
Russland auf die eine oder andere Weise in die Ukraine einmarschiert,
wird Nord Stream 2 nicht weiter vorankommen.» Auf Einzelheiten wollte er
nicht eingehen. Man werde aber mit Deutschland zusammenarbeiten, um
sicherzustellen, dass es nicht weitergehe.
Einen Tag später verkündete US-Spitzendiplomatin Victoria
Nuland<:" rel="noopener">https://twitter.com/Cernovich/status/1574815782529249280?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1574815782529249280%7Ctwgr%5E826459267343b3b2256d4587a0355e50d9f28d9b%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fweltwoche.ch%2Fdaily%2Fnicht-nur-joe-biden-wollte-nordstream-2-ein-ende-setzen-mehrere-us-vertreter-waehlten-klare-worte-falls-russland-in-die-ukraine-einfalle%2F>:
«Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird Nord Stream 2 auf die
eine oder andere Weise nicht weiterlaufen.»
Und am 22. Februar twitterte Karine
Jean-Pierre<https://twitter.com/PressSec/status/1496115739799040008?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1496115739799040008%7Ctwgr%5E826459267343b3b2256d4587a0355e50d9f28d9b%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fweltwoche.ch%2Fdaily%2Fnicht-nur-joe-biden-wollte-nordstream-2-ein-ende-setzen-mehrere-us-vertreter-waehlten-klare-worte-falls-russland-in-die-ukraine-einfalle%2F>,
die damalige Stellvertreterin und inzwischen Nachfolgerin von Jen Psaki,
der Pressesprecherin des Weissen Hauses: «Joe Biden hat deutlich
gemacht, dass wir im Falle einer russischen Invasion in der Ukraine mit
Deutschland zusammenarbeiten würden, um sicherzustellen, dass Nord
Stream 2 nicht weiterlaufen wird.» Dazu habe man sich mit Deutschland
«eng beraten». Man werde mit eigenen Massnahmen nachziehe
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*Nord-Stream-Röhren wohl für immer zerstört -
Bundespolizei verstärkt Meeresschutz
*Deutsche Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die drei Röhren der
Ostseepipeline Nord Stream 1 und 2 nach mutmaßlichen Sabotageakten für
immer unbrauchbar sein werden. Wenn sie nicht schnell repariert würden,
werde sehr viel Salzwasser einlaufen und die Pipelines korrodieren,
erfuhr der Tagesspiegel aus Regierungskreisen.
/Siehe Artikel:/
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/eu-halt-pipeline-sabotage-fur-wahrscheinlich-und-droht-mit-sanktionen-8687140.html<https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/eu-halt-pipeline-sabotage-fur-wahrscheinlich-und-droht-mit-sanktionen-8687140.html>
https://www.nachdenkseiten.de/?p=88603<https://www.nachdenkseiten.de/?p=88603>
28.9.2022
*Pipelines sprengen unter Freunden, das geht gar nicht
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*Zweit Tage nach den Angriffen auf die beiden Nord-Stream-Pipelines
kündigte die EU nun „robuste Reaktionen“ gegen die Verantwortlichen an.
Das ist insofern erstaunlich, da man sich bezüglich der möglichen Täter
ahnungslos gibt. Nun sollen die Anrainerstaaten Dänemark und Schweden
zusammen mit der NATO die Ermittlungen aufnehmen. Eine mögliche
Täterschaft der USA – wie bereits gestern von den NachDenkSeiten
angedacht<–" rel="noopener">https://www.nachdenkseiten.de/?p=88560>– steht weder seitens
der Politik noch der Medien zur Debatte. Man darf jedoch annehmen, dass
man sowohl im Bundeskanzleramt als auch in der NATO-Zentrale bereits
mehr weiß. In der Ostsee kann man – ein wenig überspitzt formuliert –
schließlich „keinen Furz lassen“, ohne dass dies von einer der
zahlreichen militärischen und zivilen Mess- und Sensorstationen
aufgezeichnet wird. Das Schweigen der offiziellen Stellen lädt daher zu
Spekulationen ein. Von *Jens Berger*.
Die Ostsee ist nicht nur eines der kleinsten, sondern auch eines der am
besten überwachtesten Binnenmeere der Welt. Bereits im Kalten Krieg war
sie der Tummelplatz der Seestreitkräfte der NATO, des Warschauer Pakts
und der neutralen Anrainerstaaten Schweden und Finnland. Nach dem
Zusammenbruch des Warschauer Pakts spielten die alten Feinde dort immer
noch munter Katz und Maus. Ich selbst war in den 1990ern bei der
Bundesmarine und konnte mir ein Bild davon machen. Um es kurz zu machen:
Es erscheint vollkommen unmöglich, dass inmitten dieses dicht
überwachten Areals ein staatlicher Akteur eine größere Marineoperation
durchziehen kann, ohne dass dies von den unzähligen aktiven und passiven
Sensoren der Anrainerstaaten bemerkt worden wäre; schon gar nicht direkt
vor der Insel Bornholm, wo sich Dänen, Schweden und Deutsche ein
Stelldichein bei der Überwachung der Über- und Unterseeaktivitäten geben.
Glaubt man Fachleuten, könnte die Sabotage von Nord Stream von
Kampfschwimmern ausgeführt worden sein, die von einem U-Boot in die Nähe
der Pipelines transportiert wurden. Ähnliche Manöver führte die US Navy
bereits während des Kalten Kriegs im Rahmen der „Operation Ivy
Bells“<aus" rel="noopener">https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Ivy_Bells>aus. Damals
wurden jedoch keine Sprengsätze an Gaspipelines, sondern sechs Meter
lange Datenlogger an die Unterseekabel der sowjetischen Pazifikflotte
montiert – und dies in 120 Meter Tiefe. Man muss davon ausgehen, dass
Operationen dieser Art zum Standardrepertoire der US-Streitkräfte
zählen. Aber auch andere Staaten mit fähigen Seestreitkräften wie
Großbritannien und wohl auch Russland dürften das Know-how für solche
Operationen haben. Gleichzeitig muss man aber auch davon ausgehen, dass
keiner dieser Staaten unbemerkt mit einem großen U-Boot mitten vor
Bornholm operieren kann.
Alternativ wäre es natürlich auch denkbar, dass beim Anschlag ein
kleines Tauchboot, ein Tauchroboter oder Kampfschwimmer zum Einsatz
kamen, die von einem Schiff ins Wasser gesetzt wurden. Hier gilt
allerdings erst recht, dass eine solche Operation nicht direkt vor der
Nase mehrerer Anrainerstaaten durchführbar wäre, ohne dass dies jemand
mitbekommen hätte; zumindest nicht, wenn es sich nicht um eine
„verdeckte Aktion“ handelt. Doch das muss ja nicht so sein. Wer etwas
verstecken will, macht dies bekanntlich am besten in aller
Öffentlichkeit. Was darunter zu verstehen ist, zeigt ein Gedankenexperiment.
Um halbwegs unbemerkt Sprengkörper an einer Gaspipeline anbringen zu
können, bräuchte man eine plausible Ablenkung – einen Grund, warum man
in der Nähe von Bornholm taucht, ohne dass man gleich in den Verdacht
gerät, einen Sabotageakt zu verüben. Das muss zeitlich gar nicht einmal
in direktem Zusammenhang mit den Anschlägen erfolgt sein. Moderne
Sprengsätze sind natürlich fernzündbar. Wer hat also in den letzten
Wochen derartige Operationen in dem Seegebiet durchgeführt?
Anfang bis Mitte Juni fand in der Ostsee das jährliche NATO-Manöver
Baltops
statt<https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/aktuelles/baltops-2022-us-nato-grossuebung-ostsee-5441864>.
Unter dem Kommando der 6. US-Flotte nahmen in diesem Jahr 47
Kriegsschiffe an der Übung teil, darunter der US-Flottenverband rund um
den Hubschrauberträger USS Kearsarge. Von besonderer Bedeutung ist dabei
ein bestimmtes Manöver, das von der Task Force 68 der 6. Flotte
durchgeführt wurde – einer Spezialeinheit für Kampfmittelbeseitigung und
Unterwasseroperationen der US-Marines, also genau die Einheit, die die
erste Adresse für einen Sabotageakt an einer Unterwasserpipeline wäre.
Wie das Fachblatt
„Seapower“<https://seapowermagazine.org/baltops-22-a-perfect-opportunity-for-research-and-resting-new-technology/>berichtete,
war im Juni dieses Jahres genau diese Einheit vor der Insel Bornholm mit
einem Manöver beschäftigt, bei dem man mit unbemannten
Unterwasserfahrzeugen operierte.
/Zur Unterstützung von BALTOPS hat sich die 6. Flotte der US-Marine mit
Forschungs- und Kriegsführungszentren der US-Marine zusammengetan, um
die neuesten Fortschritte in der Minenjagdtechnologie mit unbemannten
Unterwasserfahrzeugen in die Ostsee zu bringen und die Wirksamkeit des
Fahrzeugs in Einsatzszenarien zu demonstrieren.
Die Experimente wurden vor der Küste von Bornholm, Dänemark, mit
Teilnehmern des Naval Information Warfare Center Pacific, des Naval
Undersea Warfare Center Newport und des Mine Warfare Readiness and
Effectiveness Measuring durchgeführt, die alle unter der Leitung der
U.S. 6th Fleet Task Force 68 standen.
(Aus: BALTOPS 22: A Perfect Opportunity for Research and Resting New
Technology, Seapower)
/
Unterwasserfahrzeuge, die Minen entschärfen können, können sicherlich
auch Minen oder Sprengsätze legen. Es ist fraglich, ob während eines
militärischen Manövers davon jemand Notiz genommen hätte.
Wie der Zufall es will, war genau jene Einsatzgruppe rund um die USS
Kearsarge in der letzten
Woche<abermals" rel="noopener">https://www.fehmarn24.de/fehmarn/fehmarnbelt-grosser-flottenverband-der-us-navy-passiert-91809308.html>abermals
im Seegebiet um Bornholm. Das letzte öffentlich verfügbare
Positionssignal kam am letzten Mittwoch von einer
Position<https://www.marinetraffic.com/en/ais/home/shipid:6929559/zoom:10>,
keine 10 Seemeilen von Bornholm entfernt. Seitdem haben die Schiffe des
Flottenverbandes ihr automatisches Identifikationssystem AIS
ausgeschaltet. Für die Seeraumüberwachung der Anrainerstaaten sind sie
natürlich dennoch zu orten. Ist das die „smoking gun“?
Zugegeben, dies sind reine Spekulationen. Dass die USA nach Abwägung der
Pros und Kontras ein sehr wahrscheinlicher Tatverdächtiger für die
Sabotageakte sind, hatten wir ja bereits gestern
gezeigt<https://www.nachdenkseiten.de/?p=88560>. Nun kommt hinzu, dass
sie nicht nur ein Motiv und die Mittel haben, sondern auch im
Tatzeitraum mit Einheiten vor Ort waren, die diese Anschläge hätten
durchführen können.
Gab es einen anderen Staat, für den das auch zutrifft? Man kann davon
ausgehen, dass in diesen Tagen kein Über- oder Unterwasserfahrzeug die
Häfen von St. Petersburg oder Kaliningrad Richtung Bornholm verlassen
kann, ohne dass es von den Sonar- und Unterwassermikrophonen der NATO
auf Herz und Nieren geprüft wird. Wenn man in Dänemark, Schweden oder
bei der NATO diesbezügliche Informationen hat, sollte man sie auch
öffentlich bekanntgeben können. Schließlich würde eine russische
Täterschaft ja voll in das Blatt dieser Akteure spielen.
Deutschland ist offenbar zu naiv. Betrachtet man sich die Karte von Nord
Stream, so sieht man, dass die Pipeline von Staaten umzingelt ist, die
schon immer gegen sie opponiert haben. Dies fängt bei Finnland, Schweden
und Dänemark an und geht über die baltischen Republiken bis Polen. Bis
auf Russland und Deutschland waren alle Ostseeanrainerstaaten
ausgemachte Gegner dieser Pipelines und niemand wird ihnen heute eine
Träne nachweinen. Daher ist es auch unwahrscheinlich, dass wir jemals
harte Daten sehen werden, aus denen man die Täterschaft ableiten kann.
Das heißt nicht, dass es diese Daten nicht gibt. Es gibt sie sicher und
wahrscheinlich liegen sie auch in diesem Moment allen Beteiligten inkl.
dem Bundeskanzleramt vor. Dass man auch dort kein Interesse hat, diese
Daten öffentlich zu machen, versteht sich von selbst. Pipelines sprengen
unter Freunden, das geht nun mal gar nicht.
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*Nord-Stream-Sabotage: Zeitgleich NATO-Übungen für "unbemannte maritime
Systeme"
*Gleich bei zwei NATO-Übungen wurde in diesem Monat trainiert,
"unbemannte maritime Systeme in Operationen zu integrieren". Im Lichte
der Attacken auf die Nord Stream-Pipelines lohnt sich ein genauerer
Blick auf die Manöver REPMUS-22 und DYNAMIC MESSENGER 22.
/Hier:/https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/150090-zwei-nato-ubungen-fur-unbemannte/<https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/150090-zwei-nato-ubungen-fur-unbemannte/>
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.