08.09.2023

AuslandNeue Unruhen erschüttern Syrien

zlv.lu, 07. September 2023, von Karin Leukefeld

Kämpfe um die Kontrolle östlich des Euphrat


Die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) kämpfen um die Kontrolle des Siedlungsgebietes arabischer Stämme östlich des Euphrat. Die von den USA geführte »Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat« (IS) hat beide Seite bewaffnet, um – so zumindest die offizielle Darstellung – »Restverbände des geschlagenen IS« zu bekämpfen. Bei einem Treffen am vergangenen Samstag riefen US-amerikanische Offiziere beide Seiten zur Ruhe in dem strategischen Ölfördergebiet Syriens auf.

Hunderte SDF-Kämpfer wurden am vergangenen Wochenende mobilisiert, um verlorenes Terrain östlich des Euphrat zurückzuerobern. Am vergangenen Dienstag gingen die SDF-Truppen nach Angaben arabischer Medien mit Mörsergranaten und Drohnen gegen Al-Tayanah, Dhebian und Al-Hawayej im Osten der Provinz Deir Ez-Zor vor. Auch der Ort Al Shuhail ist umkämpft.

Auslöser der Kämpfe war die Festnahme des Leiters des Militärrates Deir Ez-Zor (DMC) Ende August. Rashid Abu Khawla war mit anderen DMC-Offiziellen zu einer Besprechung mit dem SDF-Militärrat auf eine Militärbasis in Hasakeh beordert worden, wo er festgenommen wurde.

Die Festnahme des Leiters des Militärrates löste eine massive Reaktion unter den arabischen Stämmen aus. Hunderte Kämpfer griffen SDF-Kräfte an, vertrieben sie aus Ortschaften und Kontrollpunkten östlich des Euphrats. Die Gegenoffensive der SDF richtet sich laut Medienangaben nun gegen Ibrahim Al-Hafel, der dem Al-Aqidat Stamm vorsteht, der in Dhebian siedelt. Al-Hafel sei »Anführer von Zwietracht und Aufwiegelung gegen die SDF«, hieß es. Der Mann wurde auf eine Fahndungsliste der SDF gesetzt.

Korrespondenten in der Region berichteten, daß die SDF eine Ausgangssperre verhängt und die Kämpfe bisher mehr als 90 Tote auf beiden Seiten gefordert hätten. Auch Zivilisten seien getötet worden. Die Stammesverbände hätten mehrere Angriffe der SDF abgewehrt, Bewohner der umkämpften Orte seien auf das westliche Ufer des Euphrat geflohen, das von der syrischen Armee kontrolliert wird. Ein SDF-Sprecher warf der syrischen Regierung und dem Iran vor, die arabischen Stammesmilizen aufgestachelt zu haben, um das von SDF und mehr als 900 Militärs der USA-Armee kontrollierte Gebiet zu destabilisieren.


Außenministerium der USA greift ein

Am vergangenen Wochenende trafen der stellvertretende Beauftragte der USA-Regierung für Syrien, Ethan Goldrich, und Generalmajor Joel B Vowell auf einer US-amerikanischen Militärbasis in Deir Ez-Zor ein und sprachen mit SDF und arabischen Stammesvertretern. Lokale Konflikte müßten gelöst werden, hieß es im USA-Außenministerium. Die Gewalt müsse sofort eingestellt werden. In dem umkämpften Stammesgebiet befinden sich strategische syrische Ölressourcen, die von den USA-Truppen kontrolliert, geplündert und illegal ins Ausland geschmuggelt werden.

Vermutlich in Folge des Eingreifens der Offiziellen aus den USA konnten am Mittwoch SDF-Kräfte den Ort Dhebian unter ihre Kontrolle bringen. Fotos zeigten US-amerikanische Panzerfahrzeuge der SDF-Truppen in menschenleeren Straßen des Ortes. Nach Angaben der in London ansässigen »Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte« sollen Razzien stattgefunden haben. Das Haus von Al-Hafel, dem gesuchten Stammesführer sei nicht durchsucht worden.


Arabische Stämme gegen kurdische Bevormundung

Das Vorgehen der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte gegenüber den arabischen Stämmen im aktuellen Konflikt wird das Mißtrauen der arabischen Stämme gegen die SDF verstärken. Schon lange fühlen die arabischen Stämme sich von kurdischen Kadern innerhalb der SDF-Entscheidungsgremien bevormundet.

Weite Teile von Rakka, Al Hasakeh und Deir Ez-Zor westlich, nördlich und östlich des Euphrat sind keine traditionellen Siedlungsgebiete von Kurden in Syrien, sondern gehören seit Jahrhunderten zum Siedlungsgebiet arabischer Stammesverbände im heutigen Grenzgebiet zwischen Syrien, Irak, Jordanien und Saudi-Arabien. Kurden leben in Syrien traditionell in Afrin, östlich von Aleppo, und in einzelnen Orten entlang der Grenze zur Türkei. Auch in Damaskus leben mindestens 500.000 Kurden.

Eine ausführliche SDF-Erklärung zur Festnahme des Leiters des Militärrates von Deir Ez-Zor macht deutlich, daß zwischen dem Leben und Weltbild von SDF und dem Leben der arabischen Stämme Welten liegen. Ausführlich wurde vom »Rojava Informationszentrum« (RIC) unter Berufung auf die SDF-Erklärung erläutert, daß Rashid Abu Khawla schwerer Verbrechen und Gewaltverbrechen gegen Frauen beschuldigt werde. Man werfe ihm »Kommunikation mit anti-revolutionären fremden Kräften«, Drogenschmuggel und Kooperation mit dem IS vor. Seine Festnahme basiere auf einem Haftbefehl der Staatsanwaltschaft im Nordosten Syriens.

Ausführlich wird auf Herkunft und Werdegang des Delinquenten eingegangen. Zu Wort kommt auch eine Sprecherin der Frauenorganisation »Zenobia«, die sich in den arabischen Stammesgebieten für Frauenrechte und Frauen in Führungspositionen einsetzt. Ihr Ziel ist es nach eigenen Angaben, der Unterdrückung von Frauen unter dem »Islamischen Staat« entgegenzuwirken.

Das RIC ist ein SDF-Internetportal, daß ausländischen Journalisten Touren im SDF-kontrollierten Nordosten Syriens anbietet und Medien von der britischen »BBC« über das »Wall Street Journal« bis »Deutsche Welle« sowie sämtlichen westlichen Nachrichtenagenturen Berichte und Reportagen anbietet.


Info: https://www.zlv.lu/db/1/1450333555590/0


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.09.2023

Offener Brief Menschenrechte auch für Kriegsdienstverweigerer in der Ukraine

gruene-linke.de, vom 5. September 2023, Offener Brief

https://gruene-linke.de/wp-content/uploads/2023/09/Annalena_Yurii_final.pdf


Liebe Annalena,

der ukrainische Friedensaktivist Yurii Sheliazhenko verteidigt elementare Menschenrechte und stellt sich im Ukraine-Krieg mutig und konsequent auf eine Seite, nämlich auf die des Friedens.

Ausdrücklich teilt er in der „Erklärung der ukrainischen pazifistischen Bewegung“ die Position der UN-Generalversammlung. Diese hatte bekanntlich die russische Aggression gegen die Ukraine verur­teilt und von den Kriegsparteien eine sofortige friedliche Beilegung des Konfliktes sowie die Einhal­tung der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts gefordert. In der Erklärung verweist der Aktivist außerdem auf den UN-Zivilpakt, wonach der Staat das Menschenrecht auf Kriegsdienstver­weigerung aus Gewissensgründen nicht einmal in Kriegszeiten oder anderen öffentlichen Notlagen außer Kraft setzen kann.

Als Unabhängige Grüne Linke in der Partei Bündnis 90/Die Grünen sind wir entsetzt darüber, dass Yurii She­liazhenko auch auf Basis der oben genannten Erklärung von der ukrainischen Regierung strafrechtlich verfolgt wird und erst kürzlich zu Hausarrest verurteilt wurde. Diesen Versuch, Kriegsgegner einzuschüchtern und mundtot zu machen, weisen wir entschieden zurück und schließen uns der Forderung von Connection e.V. an die ukrainische Regierung an. Eine Antikriegserklärung ist eine Antikriegserklärung und das Gegenteil von Rechtfertigung für Gewalt.

Als unsere Grüne Außenministerin bitten wir Dich: Unterstütze auch Du Yurii Sheliazhenko! Wir bitten Dich, den guten Draht zur ukrainischen Regierung zu nutzen und sie aufzufordern, sich mit ihren Möglichkeiten einzusetzen, dass die Verurteilung des ukrainischen Pazifisten zurückgenommen wird und er unverzüglich und bedingungslos freigelassen wird und alle Anklagen gegen ihn fallen gelassen werden!

Die Bundesrepublik Deutschland trägt gemäß der Präambel des Grundgesetzes eine besondere Verant­wortung, zum Frieden in der Welt beizutragen. Gerade wir Grüne betonen zudem den Anspruch, zur Verwirklichung der Menschenrechte beizutragen. Zur UN-Menschenrechtscharta gehört das Recht auf freie Meinungsäußerung wie auch das auf Kriegsdienstverweigerung – gemäß unserem Grünen Grund­konsens: „Die Ethik der Gewaltfreiheit ist eine Ethik der Erhaltung und Entfaltung des Lebens.“

Die ukrainischen Behörden sollten das Recht auf freie Meinungsäußerung respektieren und das harte Vorgehen gegen Yurii Sheliazhenko und die Ukrainische Pazifistische Bewegung einstellen. Wir bit­ten Dich um eine zeitnahe Reaktion und vor allem um einen dringenden Appell Deines Hauses an die infrage kommenden Stellen in der Ukraine.

Wir bitten die Grünen Bundestagsabgeordneten, Patenschaften für Yurii zu übernehmen.

Mit Grünen und friedliebenden Grüße
Unabhängige Grüne Linke in der Partei Bündnis 90/Die Grünen

Lene Greve, KV Hamburg-Altona
Klemens Griesehop, KV Berlin-Pankow
Sabine Hebbelmann, KV Odenwald-Kraichgau
Svenja Horn, KV Hamburg-Mitte
Karl-W. Koch, KV Vulkaneifel
Sandra Smolka, KV Freising
Detlef Wilske, KV Berlin-Lichtenberg
Marcus Rommel, SV Siegen / KV Siegen-Wittgenstein
Bernadette Eisenbart, KV Vogelsberg
Andreas Preß, KV Mainz
Andrea Schwarz, KV Karlsruhe Land
Ali Demirhan, KV Herzogtum Lauenburg
Yvonne Frey, OV Bonn Mitte
Kurt Münk, OV Emsland Nord
Birgitta Tremel, KV Schwerin
David Baltzer, KV Kreisfrei Berlin
Gerd Schneidereit, KV Harburg-Land, OV Jesteburg
Sigrid Pomaska, KV Märkischer Kreis
Dr. Ingo Lembke, KV Altona
Hans Schmidt, KV Bad Tölz-Wolfratshausen
Ralf Roschlau, KV Heilbonn
Jan Erdmann, KV München
Thomas Mohr, KV München
u.a.

Anlagen:


Offener Brief zum Herunterladen als pdf-Datei ( https://gruene-linke.de/wp-content/uploads/2023/09/Annalena_Yurii_final.pdf)


Info: https://gruene-linke.de/2023/09/05/menschenrechte-auch-fuer-kriegsdienstverweigerer-in-der-ukraine


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08.09.2023

Ukraine-Krieg: Das Geschäft mit dem Tod

nachdenkseiten.de, vom 06. September 2023 um 11:00 Ein Artikel Von Dr.Frank Haubold

Staatlich geförderte Waffenlieferungen lassen die Unternehmensgewinne explodieren. Dass kriegerische Konflikte die Geschäfte von Rüstungskonzernen befördern, ist eine bekannte Tatsache, aber noch nie in der jüngeren Geschichte konnten sich westliche Rüstungsfirmen und Kapitalgesellschaften so schamlos am Leid der Menschen bereichern wie im Ukraine-Konflikt.
Was dem Publikum als Akt der Solidarität und Nächstenliebe verkauft wird, nämlich die Lieferung von Waffen in ein Kriegsgebiet, ist in Wirklichkeit ein gewaltiges Konjunkturprogramm für die Rüstungsindustrie und die dahinterstehenden Kapitalgesellschaften.


Ein Beispiel dafür ist die von Politik und Medien heftig beworbene Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine. Ein relevanter militärischer Nutzen des angeblichen „Gamechangers“ ist bislang nicht erkennbar (Aufnahmen zerschossener Exemplare des Panzers fluten inzwischen das Internet), aber der Aktienkurs des Herstellers Rheinmetall stieg von etwa 85 Euro im Jahr 2021 auf inzwischen fast 250 Euro, hat sich also infolge des Ukraine-Konflikts verdreifacht.

„Na, schön“, wird jetzt der eine oder andere einwenden. „Erstens braucht die Ukraine Waffen, um sich zu verteidigen, und zweitens ist es gut für die deutsche Wirtschaft, wenn Unternehmen Gewinne erwirtschaften.“ Dass diese Gewinne steuerfinanziert sind, denn die Ukraine wird auf absehbare Zeit nicht in der Lage sein, auch nur einen Panzer zu bezahlen, ist der erste Punkt, der dagegenspricht, der zweite ist nicht weniger brisant, denn die Gewinne fließen direkt in die Taschen der Anteilseigner und die sitzen überwiegend nicht in Deutschland. Im Falle Rheinmetall sind die Hauptaktionäre die Wellington Management Co. LLP (Sitz: Boston, USA), die Capital Research & Management Co. (Sitz: Los Angeles, USA), die Fidelity Management & Research Co. LLC (Sitz: Boston, USA) und so geht es weiter. Mittelbar fließen also deutsche Steuergelder über die steigenden Aktienkurse hiesiger Rüstungsunternehmen direkt in die Taschen der US-amerikanischen Finanzindustrie!


Ähnlich läuft es auch bei den ganz Großen des Rüstungsgeschäftes, zum Beispiel Lockheed Martin mit einem Börsenwert von 104 Milliarden Euro (Rheinmetall: 10,8 Milliarden Euro), dem Hersteller der an die Ukraine gelieferten HIMARS-Raketenwerfer und Javelin-Panzerabwehrraketen. Der Aktienkurs stieg hier im Gefolge des Ukrainekonflikts von etwa 300 auf inzwischen 415 Euro (+38 Prozent). Unter den Anteilseignern finden sich alle Großen des Finanzgeschäftes von der State Street Corp. und der Vanguard Group bis hin zu Herrn Merz’ früherem Arbeitgeber BlackRock.


Wo mit Waffenlieferungen viel Geld verdient wird, darf natürlich auch Großbritannien nicht fehlen. Hier dominiert der Rüstungskonzern BAE Systems, der der Ukraine massenhaft Haubitzen vom Typ M777 liefert, die fast ebenso zahlreich tagtäglich von den Russen zerstört werden. Das befördert das Geschäft, so dass der Aktienkurs des Unternehmens von knapp 7 Euro 2021 auf inzwischen 12 Euro anstieg (+71 Prozent). Relevante Anteilseigner sind auch hier u. a. Capital Research & Management Co. (siehe oben), die Vanguard Group und BlackRock.


Das sind nur drei Beispiele für Rüstungskonzerne, deren Gewinne überwiegend in US-Kapitalgesellschaften abfließen, was auch erklärt, weshalb man in Großbritannien und den USA keinerlei Interesse an einer Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt hat. Jeder Tag, an dem in der Ukraine weitergekämpft wird, Raketen und Granaten verschossen werden und Soldaten getötet, spült zig Millionen Dollar in die Taschen der Anteilseigner. Weshalb sollte man darauf verzichten, zumal man der Unterstützung von Politik und Medien sicher sein kann, die dem Publikum erfolgreich weismachen, in diesem Konflikt ginge es um Demokratie, Selbstbestimmung und Menschenrechte?


Der junge Bob Dylan hat mit seinem Song „Masters of War“ ein treffendes Porträt der Akteure im Hintergrund gezeichnet. Doch anders als seinerzeit in Vietnam lässt man heute nicht mehr das eigene Volk für sich kämpfen, sondern wie in diesem Fall die Ukrainer, für deren Schicksal man sich ansonsten in den Konzernetagen nicht einmal ansatzweise interessiert.


„Aber Russland hat doch die Ukraine überfallen“, könnte man jetzt einwenden, und völkerrechtlich ist das auch so. Nur hat dieser Krieg eine Vorgeschichte, für die sich leider kaum jemand interessiert. Die USA haben Milliarden in die Vorbereitung eines Regime-Changes in der Ukraine investiert, der 2014 dann mit der Erstürmung des Präsidentenpalastes* durch rechtsnationalistische Milizen vollzogen wurde. Herr Steinmeier, der heute die Lieferung von geächteter Streumunition an die Ukraine befürwortet, war damals (wie die Außenminister Frankreichs und Polens) Schirmherr einer Vereinbarung zwischen der gewählten Regierung Janukowitsch und der ukrainischen Opposition gewesen, die man nach der gewaltsamen Erstürmung des Palastes* einfach in den Papierkorb warf. Dieser (offenbar geplante) Wortbruch der Europäer war neben dem US-Einfluss der Ursprung allen Übels, denn die russenfeindliche Politik der Nationalisten in Kiew musste früher oder später den fragilen Vielvölkerstaat Ukraine zerbrechen.


Inzwischen halten sich die USA (und als Beobachter auch China) den Bauch vor Lachen, wenn sie beobachten, wie die Europäer und zuvorderst Deutschland die Beziehungen zu Russland auf Dauer ruinieren, die eigene Wirtschaft (mit Ausnahme der Rüstungsindustrie) und Energieversorgung gegen die Wand fahren und Milliarden Euro an Steuergeldern nach Kiew überweisen, wo sie nicht selten in dunklen Kanälen versickern. Dazu passend dominieren hierzulande Rüstungslobbyisten wie Frau Strack-Zimmermann und russophobe Scharfmacher wie Roderich Kiesewetter die öffentliche Debatte und nicht etwa der Verhandlungsvorschlag von Ex-NATO-General Harald Kujat und dem Sicherheitsexperten Horst Teltschik. Den „Masters of War“ kann es nur recht sein.


* 6.9.2023, 13 Uhr: An diesen Stellen war irrtümlich von einer Erstürmung des Parlaments 2012 die Rede.


[«*] Dr. Frank Haubold wurde 1955 in Frankenberg/Sachsen geboren. Nach Abitur und Wehrdienst studierte er an der TU Dresden Informationstechnik und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er arbeitete 35 Jahre in verschiedenen Funktionen im Gesundheitswesen. Seit 1989 schreibt er Romane und Erzählungen verschiedener Genres und betätigt sich auch publizistisch. frank-haubold.de


Rubriken:  Aufrüstung Militäreinsätze/Kriege

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Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=103402


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07.09.2023

Powerplay der Ministerpräsidenten, Brüssel schont Twitter – und Kiews letztes Aufgebot

lostineu.eu, 7. Septenber 2023

Die Watchlist EUropa vom 07. September 2023 –

In Berlin dringen sie nicht durch. Nun versuchen es die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer in Brüssel: In einer „Brüsseler Erklärung“ fordern sie grünes Licht für einen niedrigen Industriestrompreis. Die gestiegenen Energiekosten seien ein „akutes Hemmnis für die Erholung der Konjunktur“, heißt es in einem Entwurf, über den die Länderchefs mit EU-Präsidentin von der Leyen und mehreren Kommissaren beraten wollen.

Ihr Vorgehen ist ein Affront gegen Kanzler Scholz, der den Industriestrompreis bisher ablehnt. Indem die Länderchefs nun über die Brüsseler Bande spielen, lassen sie sich auf ein Powerplay ein, das innenpolitische deutsche Probleme nach EUropa trägt.

Auch das Timing ist unglücklich. In der EU-Kommission findet gerade ein großes Stühlerücken statt. Nach Klimakommissar Timmermans wurde auch Wettbewerbskommissarin Vestager von ihrer Arbeit freigestellt – sie will sich um die Führung der Europäischen Investitionsbank bewerben.

Bisher war Vestager für staatliche Beihilfen zuständig, zu denen nach Brüsseler Lesart auch subventionierte Strompreise zählen. Erst am Dienstag hat Behördenchefin von der Leyen ihren Nachfolger ernannt – den belgischen EU-Kommissar Reynders. Ob Reynders nun für das Anliegen der Länderchefs zuständig ist, ist unklar.

Die Ministerpräsidenten hoffen, dass die Kommission ein Auge zudrückt und die Strom-Rabatte genehmigt. Den EU-Staaten müsse es „für einen Übergangszeitraum möglich sein, einen wettbewerbsfähigen Brückenstrompreis vor allem für energieintensive … Unternehmen zu etablieren“, heißt es.

Mit verbindlichen Zusagen wird in Brüssel jedoch nicht gerechnet. Die Ministerpräsidentenkonferenz mag eine deutsche Institution sein – in der EU spielt sie keine Rolle. Für die Kommission zählt einzig und allein, was die Bundesregierung macht.

Erst wenn Bundeswirtschaftsminister Habeck aktiv wird, kann in Brüssel die Prüfung beginnen.

Weiterlesen unten (nur für STEADY-Förderer). Siehe auch Industriestrompreis: Habecks Offenbarungseid. Mehr zur Energiekrise hier

News & Updates

  • Deutschland importiert mehr Strom – auch aus Frankreich. Jetzt ist es amtlich: Seit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke importiert Deutschland deutlich mehr Strom aus dem Ausland. Gleichzeitig bekämpft Berlin die französischen Lieferanten. – Mehr hier
  • Neues EU-Gesetz verschont Twitter. Die EU nimmt Apple, Amazon und die Facebook-Mutter Meta ins Visier. Sie stehen auf einer Liste von sechs Internetkonzernen, für die ab Frühjahr 2024 schärfere Regeln gelten. Dazu gehören auch Microsoft, die Google-Mutter Alphabet und der chinesische Bytedance-Konzern, der Tiktok betreibt. Twitter wird dagegen verschont – es ist aus EU-Sicht zu klein…
  • Rumänien meldet nun doch den Absturz einer Drohne. „Sollte bestätigt werden, dass diese Teile von einer russischen Drohne stammen, wäre dies eine völlig inakzeptable Situation und eine schlimme Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Rumäniens, eines Nato-Staats“, sagte Präsident Iohannis. Die Nato will die Lage genau beobachten… Mehr hier

Das Letzte

Ist es das letzte Aufgebot? Die Ukraine hat den Kreis mobilisierungspflichtiger Personen ausgeweitet. Dazu gehört auch eine aktualisierte Liste von Erkrankungen sogenannter „eingeschränkt wehrfähiger Männer“, wie die „taz“ meldet. Dem Dokument zufolge können nun auch Personen mit Diagnosen wie geheilter Tuberkulose, Virushepatitis oder Erkrankungen des endokrinen Systems mit geringfügigen Funk­tions­störungen einberufen werden. Zudem könnten bald bald Auslieferungsanträge an Bulgarien gestellt werden. Polen soll angeblich bereits drohen, wehrfähige Männer abzuschieben…

Mehr Newsletter hier

Powerplay der Ministerpräsidenten (Fortsetzung)

Bisher deutet nichts darauf hin, dass die EU-Kommission am Ende grünes Licht geben könnte. Deutschland kann sich zwar auf den „befristeten Krisenrahmen“ berufen, den die Brüsseler Behörde im März erlassen hatte.

Er sieht Ausnahmen vom Beihilferecht zugunsten von Hilfen für die Wirtschaft vor, wenn sie dem Klimaschutz dienen. Dieser Rahmen gilt aber nur bis Ende 2025.

Erschwerend kommt hinzu, dass die EU alle Mitgliedsländer aufgefordert hat, die in der Energiekrise eingeführten Sonderprogramme wieder einzustellen. Auch der „Green Deal“ spricht gegen Stromrabatte für die Industrie.

Er ist ja gerade dazu gedacht, Ausnahmen für die Schwerindustrie abzuschaffen und Emissionen zu verteuern. Ein Strompreis von fünf Cent wäre damit kaum zu vereinbaren – schon gar nicht als Extrawurst nur für Deutschland…


1 Comment

  1. european
    7. September 2023 @ 05:36

    „Die gestiegenen Energiekosten seien ein „akutes Hemmnis für die Erholung der Konjunktur“

    Akut ja, aber dauerhaft – und das ist das Problem. Deutschland hat sich in einem Anflug grandioser Selbstüberschätzung ganz allein und völlig unnötig in diese Lage manövriert. Der Standortvorteil „billige Energie“ ist damit auf Jahrzehnte gesehen futsch und es ist fraglich, ob er durch die Erneuerbaren wiederkommen wird. Es ist keine vorübergehende Krise für die man einen kurzfristigen Anschub benötigt.

    Ein dauerhaft gestützter Industriestrompreis verstößt mWn gegen die Wettbewerbsrichtlinien in der EU. Andere Länder können so etwas nicht leisten und bei aller Sympathie fände ich es ausgesprochen unfair und nicht förderlich für das europäische Klima, wenn Deutschland da wieder eine Ausnahme bekäme. Wir hatten schon so viele: Niedriglohnsektor, gigantische Exportüberschüsse, einen einseitigen Flughafendeal ohne Mitbewerber in Griechenland etc.

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Info: https://lostineu.eu/powerplay-der-ministerpraesidenten


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Weiteres:




Wie Spindoktor Selmayr die Nato zur EU-Armee verklärt


lostineu.eu, vom 6. September 2023

Eine eigenständige europäische Armee wird es nicht geben, sagt der ehemalige Spindoktor der EU-Kommission, M. Selmayr. Europas Armee sei vielmehr die Nato. Really?

Selmayr war einst die rechte Hand des früheren EU-Kommissionschefs Juncker. Nun ist er EU-Botschafter in Österreich, zieht aber weiter fleissig Strippen. So auch beim europapolitischen Forum Alpbach.

In einem Interview mit dem „Standard“ erklärte er dort das Projekt „europäische Armee“ für tot. „Die Sicherheitsarchitektur Europas wird nicht durch eine nicht existierende europäische Armee gestützt werden. Die europäische Armee ist die Nato.“

Realpolitisch werde Europa nicht wegen der vier Staaten, die (noch?) nicht in der Nato sind, eine neue Militärstruktur schaffen. Auch die Pläne für eine „europäische Säule“ seien von der Wirklichkeit überholt worden.

Really? In Wahrheit brauchen wir eine solche Säule dringender denn je. Denn die Nato ist eben keine europäische Armee. Sie wird von den USA gesteuert, der Nato-Oberbefehlshaber Europa (SACEUR) ist ein Amerikaner.

Zufällig ist es auch der SACEUR, General Cavoli, der der Ukraine sagt, wie sie ihre Gegenoffensive führen soll. Erst vor zwei Wochen gab er seine „Empfehlungen“ an der polnisch-ukrainischen Grenze. Ein EU-Militär war, so weit bekannt, nicht dabei.

Wenn es eine „europäische Säule“ in der Nato gäbe – ein eigenes Oberkommando, zumindest aber eine enge politische Koordinierung -, könnten die EUropäer selbst entscheiden, was an ihrer Ostflanke geschieht.

Gefährliche Aussagen

Weiß Selmayr das nicht? Oder versucht er nur, das österreichische Publikum zu beruhigen, das auch im Ukraine-Krieg auf militärischer Neutralität besteht?

Schwer zu sagen. Auf jeden Fall sind die Aussagen gefährlich. Denn sie erwecken den falschen Eindruck, die EUropäer bestimmten selbst über ihr militärisches Schicksal. Zudem baut er argumentativ eine wacklige Brücke in den Krieg.

Wenn die Nato wirklich eine europäische Armee wäre, dann könnten sich die US-Streitkräfte bald anderen Schauplätzen etwa in Taiwan zuwenden – und die EUropäer dürften den Schlamassel in der Ukraine allein ausbaden.

Ist vielleicht genau das geplant, etwa nach der US-Präsidentschaftswahl 2024? Die ersten Versuchsballons steigen schon, nicht nur in Alpbach…

Siehe auch „Sie fürchten Kriegsmüdigkeit – und Wahlen“

4 Comments

  1. european
    7. September 2023 @ 07:41

    Europa wird niemals eigenständig oder souverän sein, solange es die NATO und damit den negativen Einfluss der US Administration gibt. Die aktuelle Krise zeigt das mehr als deutlich. Sämtliche Entscheidungen, die bisher getroffen wurden, waren zum Schaden Europas, weil niemand für europäische Interessen eingetreten ist. Im Gegenteil. Die aktuellen europäischen Spitzenpolitiker lassen immer mehr Spaltungen zu. Es gibt keine funktionstüchtige Führung, der Schwanz wedelt mit dem Hund, die US Administration gibt den Takt vor und stellt in der EU die Prioritäten auf den Kopf.

Reply

  • Katla
    6. September 2023 @ 19:16

    Ich halte es für denkbar, dass so etwas geplant sein könnte. Andere reinreiten, es sich dann anders überlegen, die anderen mit dem angerührten Mist sitzenlassen ist eine bewährte Strategie der US-Militärpolitik. In der Sache zwar nicht vergleichbar, aber die Bilder von den hastig startenden US-Flugzeugen in Kabul, an denen Menschentrauben hängen, sind ein aussagekräftiges Sinnbild dafür. Europa als Putzfrau oder Tatortreiniger der USA – wenn europäische Politiker so eine Konstellation befürworten, haben sie – im günstigsten Fall – ihre Aufgabe nicht verstanden.

    Reply

    • Bogie
      6. September 2023 @ 21:10

      „Europa als Putzfrau oder Tatortreiniger der USA – wenn europäische Politiker so eine Konstellation befürworten, haben sie – im günstigsten Fall – ihre Aufgabe nicht verstanden.“
      Da muss ich energisch widersprechen. Sie betrachten es ganz offensichtlich als ihre Aufgabe US-Interessen zu vertreten, Das allerdings haben etliche Wähler nicht verstanden.

      Reply

  • KK
    6. September 2023 @ 17:51

    Wer oder was legitimiert Selmayr überhaupt, solche Aussagen öffentlich zu tätigen?
    Oder machte er das gar im ausdrücklichen Auftrag der EUCO-Präsidentin, die ja quasi als Anschlussverwendung auf den Posten der NAhTOd-Generalsekretärin scharf sein soll?


  • Info: https://lostineu.eu/wie-selmayr-die-nato-zur-eu-armee-umdefiniert


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    Weiteres:




    Deutschland importiert mehr (Atom-)Strom – und bekämpft Frankreichs AKW


    lostineu.eu, vom 6. September 2023

    Jetzt ist es amtlich: Seit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke importiert Deutschland deutlich mehr Strom aus dem Ausland. Gleichzeitig bekämpft Berlin die französischen Lieferanten.

    Zwischen April und Juni wurde mit 18,5 Milliarden Kilowattstunden so viel Strom eingeführt wie noch nie in einem Quartal seit Beginn der Zeitreihe 1991, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit.

    Nach Abzug der Exporte ergibt sich auch der höchste Importüberschuss für diese Zeitspanne von 7,1 Milliarden Kilowattstunden. Das entsprach etwa der Strommenge der drei deutschen Atommeiler im zweiten Quartal 2022 (7,3 Mrd kWh).

    Die meisten Importe kamen im ersten Halbjahr 2023 aus den Niederlanden und Frankreich, das seine Produktion von Atomstrom wieder deutlich hochgefahren hat. Eigentlich sollte Berlin diesen EU-Partnern dankbar sein.

    Doch dem ist nicht so, im Gegenteil: Die Bundesregierung liefert sich mit der französischen Regierung einen Kleinkrieg um die europäische Förderung von AKW. Berlin versucht mit allen Mitteln, die Renaissance des Atomstroms zu torpedieren.

    Damit sägt man nicht nur an dem Ast, auf dem man selbst sitzt. Das deutsche Vorgehen steht auch im Widerspruch zu den Klimazielen der EU, die einen Ausstieg aus CO2-haltigen Energieträgern vorsehen.

    Unter dem grünen Wirtschafts- und Klimaminister Habeck wird aber wieder mehr Kohle, vor allem mehr Gas verstromt. Und daran ist beileibe nicht nur „Putin“ schuld…

    4 Comments

    1. Arthur Dent
      6. September 2023 @ 23:30

      Deutschland importiert nicht nur französischen Atomstrom, sondern auch dänischen Windstrom ????
      Amprion freut sich über jedes AKW, dass in Frankreich wieder ans Netz geht – das sichert auch die Stromstabilität in Deutschland. Der deutsche Stromkunde zahlt mittlerweile vier Milliarden Euro jährlich für manuelle Eingriffe um Netzüberlastungen zu meiden.
      Allerdings werden die Strom-Importe an Grenzen stoßen, weil auch die sogenannten Grenzkuppelstellenkapazitäten begrenzt sind.
      Die Kommunen sollen ja auch eine Fernwärmeplanung machen, zugleich werden immer mehr thermische Großkraftwerke abgeschaltet. Offensichtlich glauben Leute in der Politik, Fernwärme wäre einfach immer irgendwie da.

    Reply

  • Art Vanderley
    6. September 2023 @ 20:41

    Das Verhalten Frankreich gegenüber mag fragwürdig sein, aber die Stimmen die wieder zur Atomkraft zurück wollen, überzeugen auch nicht.
    Frankreich braucht nur einen mittleren Unfall zu erleben und die Stimmung kann dort komplett kippen, und dann haben wir ein großes Land daß raus will aus der Atomkraft, es aber jahrzehntelang versäumt hat, wenigstens ein Stück weit auf Alternativen zu setzen- und schon könnte es eben dieses Frankreich sein, daß Strom aus Deutschland importiert.
    Die Regierung mag einiges falsch machen, aber die Atombefürworter nutzen das auch nur aus für die eigenen Interessen, von Seriösität keine Spur.

    Reply

  • KK
    6. September 2023 @ 15:29

    @ european:
    „Ich hab mich schon oft gefragt, wie es unsere europaeischen Nachbarn mit uns aushaelten koennen.“
    Die Briten haben sich ja bereits entschieden: gar nicht! ????
    Obwohl die selbst – in anderer Hinsicht – auch nicht besser sind.

    Reply

  • european
    6. September 2023 @ 14:10

    Ich hab mich schon oft gefragt, wie es unsere europaeischen Nachbarn mit uns aushaelten koennen. Ich empfinde uns oft als unertraeglich beschaemend, wenn ich hoere und lese, was da so ueber die Grenzen schwappt.

    Unsere Aufgabe scheint nicht zu sein, unsere eigenen Probleme zu loesen. Nein, unser Job ist es, die Welt zu belehren, zu missionieren. Wir halten unsere eigene Bude sauber und kaufen den Atomstrom ein, lassen die Argentinier ihr schoenes Patagonien durch Fracking verseuchen damit wir ihr Gas bekommen, belehren die Italiener ueber ihren Tourismus und ueberhaupt, da gibt es noch die oekonomisch falsche Schuldenbremse. Damit hat unser Finanzminister auch einen Missionsauftrag, um andere zu belehren. Soll ja keiner zurueckstehen.

    Man hat grosse Muehe, dass einem nicht schlecht wird.

    Hier das Interview im Handelsblatt mit der franzoesischen Energieministerin im Juli.

    https://tinyurl.com/326nhyr2

    Gestern war auch ein entsprechender Artikel in der Welt ueber steigende Oelpreise und damit steigende Kosten im naechsten Winter. Mittlerweile hinter einer Zahlschranke. Keine Spur von Selbstkritik oder ein Verweis auf die gigantischen Gewinne der Energiekonzerne. Es gibt Geldvernichtung, meistens jedoch hat es einfach nur jemand anderes.


  • Info:https://lostineu.eu/deutschland-importiert-mehr-atom-strom-und-bekaempft-frankreichs-akw


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.09.2023

    Nachrichten von Pressenza: Aufnahme von Geflüchteten in Riace und Repression

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 7. September 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 07.09.2023


    Aufnahme von Geflüchteten in Riace und Repression


    Orte des Willkommens Die Ausstellung „Jenseits von Lampedusa – Willkommen in Kalabrien“ möchte „zeigen, dass ein anderer Umgang mit der ‚Flüchtlingsproblematik‛ möglich ist und für Alle Vorteile bringen kann.“ Die Ausstellung „Jenseits von Lampedusa – Willkommen in Kalabrien“ zeigt die&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/aufnahme-von-gefluechteten-in-riace-und-repression/


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    Chapeau! – für die Plauderkasse Basel


    Es darf wieder geplaudert werden! In Basel soll mit einem niederschwelligen Projekt Menschen geholfen werden, die sich einsam fühlen. von Nicole Maron Ein Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer fühlt sich regelmässig einsam – dies ergab eine Umfrage des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/chapeau-fuer-die-plauderkasse-basel/


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    Die Ausbeutung Afrikas


    Afrika taucht wieder in den Nachrichten auf und hat sich zu einem Gebiet mit hohen internationalen Spannungen entwickelt. Die Erinnerung an den Krieg in Libyen und die Zerstörung dieses Landes wirkt noch immer in den Köpfen seiner Nachbarn nach. Der&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/die-ausbeutung-afrikas/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.09.2023

    Wirtschaftsfacts Redaktion Google kündigt weltweites Verbot unabhängiger Medien in den Suchergebnissen an

    Autor: Wirtschaftsfacts-Gastautor

    Zensur sowie Gedanken- und Sprachverbote sind im Internet in einem rapiden Tempo auf dem Vormarsch. Google macht hierbei keine Ausnahme. Kürzlich hat LaToya Drake, Vorsitzende der Abteilung für Nordamerikanische Angelegenheiten bei der Google News Initiative, in einem Kurzvideo die Einführung und Nutzung von neuen Instrumenten für eine verbesserte Kontrolle von Internetinformationen angekündigt.


    Zusammenfassung (https://www.cashkurs.com/#collapseEins)

    Im heutigen Bericht stehen aktuelle Entwicklungen im Bereich der anhaltenden Versuche zur Eindämmung der freien Rede (im Internet) im Zentrum der Betrachtungen. Die Google News Initiative hat verlautbart, über neue Instrumente zu verfügen, die Faktenprüfern ihre Arbeit erleichtern sollen und einer Verbreitung von Des- und Misinformationen auf eine verbesserte Weise vorzubeugen. Was hat es hiermit auf sich? Und welche Informationen gehen aus jüngst durch eine private Initiative in den USA erhaltenen Dokumenten der Cybersicherheits-Behörde CISA hervor?

     

    • Der freien Rede den Kampf ansagen

    • Google und die UNO erweisen sich als Kooperationspartner

    • Alternative Medieninhalte werden in der Versenkung verschwinden

    • Den freien Fluss von Informationen komplett kontrollieren

    • Es spielt keine Rolle, wer sich offiziell verbreiteten Narrativen in den Weg stellt

    • CISA-Dokumente im Fokus


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    Sergei Elagin / Shutterstock.com



    Der freien Rede den Kampf ansagen 

    Diese neuen Instrumente sollen dazu in der Lage sein, Des- und Misinformationen als solche zu entlarven und die allgemeine Informationsqualität zu verbessern. Die Google News Initiative wird sowohl mit Verlagshäusern als auch mit Journalisten zusammenarbeiten, um zukünftig gegen Des- und Misinformationen im Internet vorzugehen.


    Hierzu werden in Bälde zwei Hilfsinstrumente zur Verfügung stehen. Einerseits handelt es sich um einen Fact-Check Explorer. Dessen Nutzung wird es Internetnutzern erlauben, nach Inhalten zu suchen, welche durch weltweit renommierte Faktenprüfungsorganisationen veröffentlicht worden sind.


    Unter Bezugnahme auf LaToya Drake wird der potenzielle Einsatz des Fact-Check Explorers die Arbeit von Faktenprüfern, Journalisten und Forschern erleichtern, weil sich als wahr und als unwahr erweisende Geschichten und Narrative schneller voneinander unterscheiden und trennen lassen.


    Bei Licht besehen handelt es sich um eine Subsuchmaschine, die es Nutzern in der Zukunft erleichtern soll, Fakten von Fiktionen zu unterscheiden. Gleichzeitig sollen durch Faktenprüfer erstellte Inhalte schneller aufgefunden werden können.


    Hierzu wird bald ein Instrument namens Claim Review zur Verfügung stehen, welches es Faktenprüfern erlauben wird, eigens erstellte Faktenprüfungen bei Themensuchanfragen an exponierten Positionen erscheinen zu lassen.


    Google und die UNO erweisen sich als Kooperationspartner 

    Von Interesse ist, dass die neu einzuführenden Instrumente der Google News Initiative in Kooperation mit den Vereinten Nationen (UNO), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und einer Reihe von anderen globalistischen Organisationen aus der Taufe gehoben wurden.


    Kritiker warnen davor, dass es sich bei beiden Instrumenten um reine Zensurinstrumente handele.


    Denn die neuen Faktenprüfungsinstrumente werden insbesondere die zunehmende Kritik an den Statistiken im Covid-Bereich, den durch das FBI veröffentlichten Kriminalitätsstatistiken sowie Informationen über Bemühungen zur Bildung einer Weltregierung aufs Korn nehmen.


    Zukünftig werden neu zum Einsatz kommende Google-Algorithmen dazu in der Lage sein, jedwede Kritik in verschiedensten Bereichen mittels ausgeklügelten Suchmaschinenfiltern im Keim zu ersticken.


    Hierzu gehören allen voran Informationen und Statistiken zur globalen Erderwärmung durch das der UNO unterstellte International Panel On Climate Change (IPCC). Auch durch die WHO veröffentlichte Statistiken und Informationen befinden sich ganz oben auf der Liste.


    Weitere Bereiche, die zukünftig von jedweder Art von Kritik ausgenommen werden sollen, sind Emissions- und CO2-Berichte, Treibhausgas-Berichte der US-Umweltschutzbehörde oder auch das Projekt namens Deep Solar der Universität Stanford.


    Alternative Medieninhalte werden in der Versenkung verschwinden 

    In den Suchergebnissen von Google werden Berichte auf den Seiten von alternativen und unabhängigen Medien kaum bis überhaupt nicht mehr vorkommen. Denn Google arbeitet mit globalistischen Organisationen zusammen, um zukünftig eine Vorauswahl an genehmigten Suchergebnissen zu den vorgenannten Themen erscheinen zu lassen.


    Wer also mittels Google Informationen zum Klimawandel finden möchte, wird anhand der fortan ganz oben erscheinenden Suchergebnisse beispielsweise alle möglichen durch die UNO ausgearbeiteten oder durch die UNO finanzierten Berichte angezeigt bekommen.


    Hierauf machte die Untergeneralsekretärin für globale Kommunikationsangelegenheiten bei der UNO, Melissa Fleming, während einer Veranstaltung der Weltwirtschaftsforums (WEF) aufmerksam.


    Es habe etwas unternommen und verändert werden müssen, nachdem festgestellt wurde, dass zuvor durchgeführte Google-Suchanfragen zum Klimawandel ebenfalls „verzerrte“ und „in die Irre führende“ Suchergebnisse in Top-Positionen angezeigt haben.


    Nach Suchanfragen zu diesem brisanten Thema ganz oben erscheinende Anzeigeergebnisse hätten laut Melissa Flemming zu „einem Schock“ unter Faktenprüfern geführt. Um diesem Trend etwas entgegen zu setzen, werde man „proaktiv“ in dieser Angelegenheit vorgehen.


    Schließlich schulde man der Wissenschaft diesen Dienst, während der Welt ein Gefallen getan werde, indem diese Dinge korrigiert werden. All diese Bemühungen seien Teil des bereits vor Jahren gestarteten Global Digital Compact der UNO.


    Den freien Fluss von Informationen komplett kontrollieren 

    Kritiker geben indes zu bedenken, dass es das Endziel dieser Initiative sei, den freien Fluss von Informationen im Internet und in den sozialen Medien komplett zu kontrollieren oder in Gänze zu unterbinden.


    Um dieses Ziel zu erreichen, sollen alle Informationen, die sich nicht mit offiziell lancierten Narrativen decken, oder die nicht in Einklang mit jenen durch globalistische Organisationen genehmigten Narrativen stehen, in der Versenkung verschwinden.


    Aus Sicht der Betreiber von alternativen und unabhängigen Medien ist die hieraus resultierende Stoßrichtung absehbar. Eigens produzierte Inhalte, Erklärungen und persönliche Sichtweisen werden zu verschiedenen Themen in den Google-Suchanfragen einfach nicht mehr erscheinen oder in der Versenkung verschwinden.


    In einer jüngst gehaltenen Rede führte UN-Generalsekretär Antonio Guterres aus, auf welche Weise die mit dem Global Digital Compact verbundene Verantwortlichkeit für Inhalte unter globalen Medienbetreibern Google dazu ermächtigt, seine neu entwickelten Instrumente der Zensur zu nutzen, um eine Verbreitung von Des- oder Misinformationen zu minimieren.


    Unter Bezugnahme auf Antonio Guterres sei es oberste Mission seiner Organisation, die Bereitstellung von glaubwürdigen, vertrauenswürdigen und wahrheitsgemäßen Informationen unter Ausschluss von Des- und Misinformationen unter den führenden Internet-Plattformen zu gewährleisten.


    Unter anderem Aufrufen zu gewalttätigem Extremismus wie auch schädlichen Inhalten müsse mit aller Entschlossenheit entgegengetreten werden. Es handele sich hierbei alles andere als um eine leichte Aufgabe.


    Aus diesem Grund werden Initiativen wie jene Googles durch die UNO unterstützt, um in diesem Zuge nachvollziehbare, transparente und eindeutige Richtlinien auszuarbeiten, die dann auch mit aller Härte durchgesetzt werden sollen.


    Es spielt keine Rolle, wer sich offiziell verbreiteten Narrativen in den Weg stellt 

    Individuelle Sichtweisen oder die Weltansichten von verschiedenen Parteiorganisationen seien in diesem Zusammenhang laut Antonio Guterres nicht wichtig. Letzten Endes lässt sich diese getroffene Aussage so interpretieren, dass zukünftig auch gegen Altparteien wie die deutsche CDU/CSU entsprechend vorgegangen werden könnte, wenn Mitglieder dieser Parteiorganisationen von offiziell vorgegebenen Narrativen abweichen sollten.


    Auch offiziell ausgegebene Empfehlungen von höchster Stelle sollen nicht mehr kritisiert oder hinterfragt werden dürfen. Taucht ein unter zunehmenden Bevölkerungsteilen in den Vereinigten Staaten vollkommen desavouierter Anthony Fauci wieder in einem Interview von CNN auf, um dem Tragen von Masken das Wort zu reden, so sind dessen Empfehlungen in Stein gemeißelt und sollen trotz dessen widersprüchlichen Aussagen in der Vergangenheit kritiklos hingenommen werden.


    Gleiches wird wahrscheinlich gelten, wenn das in Deutschland mittlerweile vielerorts belächelte „Also ich kann da nur warnen…“ eines Karl Lauterbach über die Mattscheiben laufen sollte, wenn es darum gehen wird, die deutsche Bevölkerung auf Corona 2.0 einzustimmen.


    CISA-Dokumente im Fokus 

    Im Rahmen einer öffentlichen Anfrage hat die Functional Government Initiative in den USA inzwischen brisante Dokumente erhalten, aus denen hervorgeht, wie die sogenannte Zensur-Industrie im Kern arbeitet.


    Sonderlich erfreulich oder erbaulich sind die hieraus hervorgehenden Informationen nicht. Deutlich wird, auf welche Weise etablierte Internetmedien, soziale Medienplattformen, Start-Ups im Technologiebereich und verschiedene Universitäten zusammenarbeiten, um die freie Rede im Internet maximal zu unterdrücken.


    Zu den am meisten und am hitzigsten diskutierten Themen zählen Transgenderism, LGBTQ+, Wahlfälschungen in den Vereinigten Staaten, Covid-Maßnahmen, Covid-Vakzine sowie die daraus resultierenden Nebenwirkungen und Todesfälle.


    Die durch die Functional Government Initiative angeforderten Dokumente entstammen den Archiven der amerikanischen Cybersicherheitsbehörde CISA. Unter anderem zeigt sich, auf welche Weise die weiter oben erwähnten Institutionen inzwischen untereinander vernetzt sind und in Sachen einer Unterdrückung der freien Rede zusammenarbeiten.


    Aufgabe der Cybersicherheits-Behörde CISA ist es, die amerikanische Demokratie gegen innere und äußere Einflüsse zu verteidigen. In diesem Zuge wird deutlich, dass es schon lange nicht mehr nur ausländische Akteure sind, die im Fokus einer Überwachung durch CISA und andere Behörden stehen.


    Mittlerweile sind es auch immer mehr heimische Regierungskritiker in den Vereinigten Staaten, die sich – ähnlich wie in Deutschland oder anderen europäischen Nationen – unter Überwachung durch staatliche Behörden befinden.

    Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt unter anderem Bezug auf einen Bericht auf der Seite realclearwire.com.


    „Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

    Man verdeutliche sich, dass es jene sich selbst als „Demokraten“ bezeichnende Protagonisten sind, die Menschen mit konträren Meinungen und Weltansichten beständig ausgrenzen, sind, die sich solcher Mittel bedienen.

    Des Weiteren stellt sich die Frage, was eigentlich Wahrheit ist? Aus Sicht von mehr als acht Milliarden Erdenbürgern, die allesamt über voneinander abweichende Weltansichten verfügen, wird es keine einheitliche und verbindliche Wahrheit geben. Wahrheit bedeutet für jeden von uns etwas anderes, auch wenn sich eine Vertuschung der Wahrheit und realer Begebenheiten im Zeitablauf nicht lange aufrechterhalten lässt.

    Wer überwacht die Wächter? Und wer würde so vermessen sein, für sich allein die Wahrheit zu pachten? Dabei sollte man nicht außer Acht lassen, wie viele einstige „Verschwörungstheorien“ sich unterdessen als wahr erwiesen haben!


    Info: https://www.cashkurs.com/wirtschaftsfacts/beitrag/google-kuendigt-weltweites-verbot-unabhaengiger-medien-in-den-suchergebnissen-an


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.09.2023

    Einflusskämpfe um Rumänien   Deutschland und Frankreich rivalisieren um Einfluss in Rumänien. Das Land war bereits vor der Gründung des rumänischen Staats heftigen Einflusskämpfen europäischer Staaten ausgesetzt – seit dem frühen 19. Jahrhundert.

    german-foreign.policy.com, 7. September 2023

    BERLIN/BUKAREST/PARIS (Eigener Bericht) – Deutsch-französische Rivalitäten begleiten die militärische Formierung Rumäniens im Machtkampf gegen Russland. Schon seit Jahren kooperiert die Bundeswehr eng mit den rumänischen Streitkräften, hat Anfang vergangenen Jahres die rumänische Luftraumüberwachung mit Eurofightern unterstützt und schickt Soldaten zum Aufbau des Multinationalen Korps Südost in Rumänien, das derzeit aufgebaut wird. Frankreich wiederum führt eine NATO-Battlegroup in dem südosteuropäischen Land – und zieht nun in Betracht, wie kürzlich die französische Tageszeitung Le Monde meldete, im Fall eines weiteren Truppenabzuges aus Westafrika zusätzliche Soldaten nach Rumänien zu schicken, um dort nicht nur die NATO-Positionen gegen Russland, sondern auch die eigene Stellung zu stärken. Die europäische Rivalität um Einfluss auf Rumänien ist alt. Sie reicht bis in das erste Drittel des 19. Jahrhunderts zurück, als ein rumänischer Staat noch gar nicht existierte. An der Rivalität waren neben Frankreich und der deutschen Wirtschaft bzw. ab 1871 dem Deutschen Reich auch Russland und Großbritannien beteiligt. Die Machtkämpfe zogen sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin.


    Zitat: Russisches Protektorat

    Infolge der russisch-osmanischen Konvention von Akkerman aus dem Jahr 1826 konnte das russische Zarenreich faktisch ein Protektorat über die beiden weiterhin nominell osmanischen Fürstentümer Walachei und Moldau im heutigen Rumänien errichten. Zwei Jahre später besetzte Russland die beiden Donau-Fürstentümer.[1] 1829 beendete der Friede von Adrianopel den Achten Russisch-Osmanischen Krieg (1828 bis 1829) und stellte sicher, dass Russland die Walachei und Moldau für weitere Jahre besetzen konnte. Die beiden Donau-Fürstentümer wurden somit für mehrere Jahre zu russischen Protektoraten. Im Widerstand gegen das vom Zarenreich aufgezwungene System gedieh der rumänische Nationalismus.[2]


    Britisches Interesse

    In den 1840er Jahren erlebte der britische Handel mit dem Schwarzmeerraum einen grundsätzlichen Wandel. Bis dahin hatten britische Händler vor allem in Russland Weizen gekauft; doch ab diesem Jahrzehnt verlagerte sich ihr Schwerpunkt in die Walachei und nach Moldau. Als de jure autonome Fürstentümer des Osmanischen Reiches galten dort die gleichen Freihandelsverträge wie im osmanischen Kernland.[3] In Westeuropa stieg der Bedarf an Weizen aufgrund der Industrialisierung, der Verstädterung und eines rapiden Bevölkerungswachstums. Die politischen Eliten Großbritanniens wollten deshalb das Gebiet des heutigen Rumäniens als Versorger für die britische Bevölkerung absichern.[4]


    Deutsche Träume

    Parallel zum beginnenden britisch-russischen Ringen um Einfluss in der Walachei und in Moldau begannen deutsche Planungen für Einflussnahme auf das spätere Rumänien. 1845 erschien in der Augsburger Allgemeinen Zeitung, der damals bedeutendsten deutschen politischen Tageszeitung, ein Artikel, in dem ein Autor forderte, deutsche Prinzen auf die Fürstenthröne Moldaus und der Walachei zu hieven.[5] Der einflussreiche Göttinger Ökonomieprofessor Wilhelm Roscher (1817 bis 1894) plädierte darüber hinaus im Jahr 1848 in einem Artikel dafür, in den beiden Donau-Fürstentümern solle „in Zukunft (...) das Erbe Deutschlands“ liegen. Indem deutsche Auswanderer sich auf die Region konzentrierten, könne „auf dem Wege friedlicher Eroberung ein neues Deutschland entstehen“.[6] Noch vor der Gründung eines einheitlichen deutschen Reiches gab es Ambitionen, Rumänien als deutsches Hinterland abzusichern.


    Französische Berater

    1859 vereinigten sich die Walachei und Moldau zu Klein-Rumänien (offiziell „Fürstentum Rumänien“). Bereits ein Jahr später entschied der französische Kaiser Napoleon III., eine Militärmission in das neu entstandene Fürstentum zu entsenden.[7] Ziel sei es laut einem badischen Diplomaten gewesen, aus dem südosteuropäischen Land ein „[fürchterliches] [Werkzeug] im Rücken Österreichs“ zu machen.[8] 1865 etablierte ein britisch-französisches Konsortium die Bank Rumäniens, die zu einer der bedeutendsten Banken des Landes aufstieg.[9] Großbritannien und Frankreich konkurrierten damals auch um den Zugriff auf rumänische Rohstoffe.[10] Neben Russland rangen damit fortan zwei westeuropäische Mächte um Einfluss in dem südosteuropäischen Land.


    Deutscher Monarch

    Im April 1866 übernahm Karl von Hohenzollern-Sigmaringen die rumänische Fürstenkrone und nannte sich nun Carol I. Nach seiner Ankunft in Rumänien erklärte er, fortan ein Rumäne zu sein; politisch blieb er aber weiterhin Deutschland gegenüber loyal.[11] Fürst Carol I. galt als „preußische Bastion im Orient“, zu dem Rumänien im 19. Jahrhundert meist gezählt wurde.[12] Mit der Umwandlung des Fürstentums in ein Königreich im Jahr 1881 stieg Carol I. zum König auf. Der deutschstämmige Regent des südosteuropäischen Landes suchte kontinuierlich enge Beziehungen zum 1871 unter preußischer Führung etablierten Deutschen Reich.[13] Im Jahr 1883 trat Rumänien dem Dreibund mit Deutschland und Österreich-Ungarn bei. Die rumänische Regierung und der König hielten die Abmachung allerdings geheim, da ein Großteil der Politiker und der Öffentlichkeit des Landes profranzösisch eingestellt war.[14]


    Erster Weltkrieg

    Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs versuchte die deutsche Regierung, Rumänien fest auf die Seite der Mittelmächte zu ziehen. Der Regierung in Bukarest wurde versprochen, Rumänien dürfe Bessarabien annektieren; in Zukunft werde ein Großfürstentum Ukraine als Puffer des Landes zu Russland dienen.[15] Der politischen Elite in Bukarest reichte das jedoch nicht aus, und im August 1916 trat Rumänien auf der Seite der Entente in den Ersten Weltkrieg ein. Aus Frankreich erreichte eine Militärmission unter General Henri Berthelot (1861 bis 1931) Rumänien und bildete rumänische Truppen aus.[16] Die Offensiven der rumänischen Armee sowie die Gegenoffensiven der Mittelmächte endeten für Rumänien in einer Katastrophe; bereits im Dezember 1916 konnten die Mittelmächte die gesamte Walachei inklusive Bukarest besetzen.[17] Im Dezember 1917 schied Rumänien mit dem Waffenstillstand von Focșani aus dem Ersten Weltkrieg aus.[18] Die Kampfhandlungen endeten, Verhandlungen zu einem Friedensvertrag begannen. Im Mai 1918 schlossen Vertreter beider Seiten den Vertrag von Bukarest, der später allerdings annulliert wurde.


    Zwischenkriegszeit

    Nach dem Waffenstillstand Ende 1918 wurde im Auswärtigen Amt eine Strategie entwickelt, der zufolge die Ukraine und Rumänien einen prodeutschen Block am Schwarzen Meer bilden sollten. Damit wollte Berlin den eigenen Einfluss in der Region aufrecht erhalten.[19] Nach dem Verlust der deutschen Kolonien infolge des verlorenen Ersten Weltkriegs konzentrierte sich die deutsche Wirtschaft stärker als zuvor auf die Erlangung ökonomischer Hegemonie in Südosteuropa.[20] In den ersten Nachkriegsjahren war diese Strategie nicht erfolgreich, doch bereits Mitte der 1920er Jahre änderte sich das. Im Jahr 1925 erklärte der diplomatische Vertreter Deutschlands in Rumänien, „die wirtschaftlichen Möglichkeiten der deutschen Industrie in Rumänien“ seien „so groß (...) wie in keinem anderen Land Osteuropas“.[21]


    Erneute französische Konkurrenz

    Ähnlich wie in den beiden Donau-Fürstentümern Moldau und Walachei im 19. Jahrhundert versuchte auch Frankreich, den eigenen Einfluss in Rumänien auszubauen. In den 1920er Jahren lehnten sich verschiedene rumänische Regierungen politisch an Frankreich und Großbritannien als Pfeiler der Versailler Friedensordnung an.[22] Das Land gehörte damals zur anti-revisionistischen Kleinen Entente mit Jugoslawien und der Tschechoslowakei. 1925 beteiligten sich französische Konzerne an der Gründung des rumänischen Konzerns Industria Aeronautică Română (IAR), des Fixpunktes der Entwicklung einer eigenen rumänischen Luftfahrtindustrie.[23] Vor allem in den rumänischen Streitkräften erlangte Frankreich einen „omnipräsenten (...) Einfluss“.[24]


    Einflussoffensive

    In einer Regierungserklärung im Jahr 1928 erklärte der deutsche Kanzler Hermann Müller (SPD), es sei eine „wesentliche Aufgabe“ der damaligen Regierung der Weimarer Republik, die deutschen Beziehungen mit den Ländern Südosteuropas, darunter auch Rumänien, auszubauen.[25] Im Jahr 1931 begann eine Metamorphose der Lobbyorganisation Mitteleuropäischer Wirtschaftstag (MWT), die damit endete, dass „unter dem alten Namen eine neue Organisation“ entstand.[26] Der MWT legte fortan die Grundlage für die „überaus (erfolgreiche) (faschistische) Südosteuropapolitik“.[27] Im MWT arbeiteten führende Wirtschaftsvertreter mit Mitarbeitern des Auswärtigen Amts zusammen. Um die deutsche Nahrungsmittelversorgung abzusichern, betrieb die IG Farben ab 1933 verstärkt den Anbau von Soja-Bohnen in Rumänien.[28] Das Deutsche Reich baute seinen Einfluss in Rumänien immer weiter aus.


    Deutscher „Rammbock“

    Einen Tag nach dem Abzug der rumänischen Armee aus Bessarabien und der nördlichen Bukowina im Sommer 1940 erklärte die rumänische Regierung gegenüber Adolf Hitler, Rumänien strebe eine „enge Zusammenarbeit mit Deutschland auf allen Gebieten“ an.[29] Ebenfalls im Sommer 1940 begann die deutsche Kontinentale Öl-Aktiengesellschaft, die rumänische Erdölwirtschaft zu übernehmen.[30] Der rumänischen Regierung gelang es zwar, zunächst große Teile der Wirtschaft des Landes unter rumänischer Kontrolle zu behalten.[31] Deutsche Konzerne konnten aber als „Rammbock“ für den deutschen Einfluss genutzt werden: Nach der Annexion Österreichs und der Zerschlagung der Tschechoslowakei übernahmen deutsche Konzerne die dortigen Firmen und Banken und kontrollierten fortan wichtige Teile der rumänischen Schwerindustrie. Darüber hinaus übte die Regierung in Berlin Druck aus, die rumänische Regierung solle Schwerindustriebetriebe an deutsche Konzerne verkaufen.[32]


    „Unternehmen Barbarossa“

    Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch konnte das Deutsche Reich fortan auf Rumänien setzen: Das südosteuropäische Land stellte für den Überfall auf die Sowjetunion, das Unternehmen Barbarossa, das nach Deutschland zweitgrößte Truppenkontingent.[33] Rumänische Truppen eroberten Bessarabien zurück und nahmen darüber hinaus auch die nördliche Bukowina und die Region Odessa ein. Letztere wurde unter dem Namen Transnistrien eine rumänische Kolonie. In ihr verübten rumänische Truppen diverse Massenverbrechen und ermordeten über 200.000 rumänische Juden.[34] Neben deutschen kämpften rumänische Soldaten auch in Stalingrad.[35] Nach den Rückzügen des Jahres 1943 und der ersten Jahreshälfte 1944 beendete ein Staatsstreich die Herrschaft des profaschistischen Premierministers Ion Antonescu; Rumänien wechselte die Seiten zu den Alliierten. Der deutsche Einfluss sank fortan auf ein Minimum. Erst spät im Realsozialismus konnte die Bundesrepublik wieder größeren Einfluss in Rumänien gewinnen.

     

    [1] Barbara Jelavich: Russia and the Formation of the Romanian National State, 1821–1878, Cambridge 1984, S. 28.

    [2] Victor Taki: Russian Occupation of Moldavia and Wallachia and the Plans for a “People's War” in the Balkans, in: Candan Badem (Hg.): The Routledge Handbook of the Crimean War, London 2023, S. 85–102 (hier: S. 97).

    [3] Paul Hehn: Capitalism and the Revolutionary Factor in the Balkans and Crimean War Diplomacy, in: East European Quarterly, Jg. 18 (1984), Nr. 2, S. 155–184 (hier: S. 158).

    [4] Ebenda, S. 155/156.

    [5] Klaus Thörner: »Der ganze Südosten ist unser Hinterland« – Deutsche Südosteuropapläne von 1840 bis 1945, Freiburg 2008, S. 46.

    [6] Klaus Thörner: „Der ganze Südosten ist unser Hinterland“ – Deutsche Südosteuropapläne von 1840 bis 1945, Diss., Oldenburg 2000, S. 21.

    [7] Jonathan A. Grant: Rulers, Guns, and Money – The Global Arms Trade in the Age of Imperialism, Cambridge (MA) 2007, S. 39.

    [8] Martin B. Winckler: Bismarcks Rumänienpolitik und die europäischen Großmächte 1878/79, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Jg. 2 (1954), Nr. 1, S. 53–88 (hier: S. 58).

    [9] Keith Hitchins: A Concise History of Romania, Cambridge 2014, S. 110.

    [10] Ebenda, S. 87.

    [11] Sorin Arhire: The Russian-Romanian Diplomatic Negotiations between 1914 and 1916 for Romania’s Entry into the First World War, in: Russian Historical Journal Bylye Gody, Jg. 54 (2019), Nr. 4, S. 1907–1917 (hier: S. 1912Fn1).

    [12] Winckler: Bismarcks Rumänienpolitik und die europäischen Großmächte 1878/79, S. 59.

    [13] Mayerhofer, Lisa: Zwischen Freund und Feind – Deutsche Besatzung in Rumänien 1916–1918, München 2010, S. 23–28.

    [14] Hitchins: A Concise History of Romania, S. 149.

    [15] Arhire: The Russian-Romanian Diplomatic Negotiations between 1914 and 1916 for Romania’s Entry into the First World War, S. 1910/1911.

    [16] Glenn E. Torrey: Romania in the First World War: The Years of Engagement, 1916–1918, in: The International History Review, Jg. 14 (1992), Nr. 3, S. 462–479 (hier: S. 465).

    [17] Glenn E. Torrey: The Entente and the Rumanian Campaign of 1916, in: Rumanian Studies, Jg. 4 (1976–1979), S. 174–191 (hier: S. 174).

    [18] Glenn E. Torrey: Romania Leaves the War: The Decision to Sign an Armistice, December 1917, in: East European Quarterly, Jg. 23 (1989), Nr. 3, S. 283–292.

    [19] David X. Noack: Germany’s Influence along the Black Sea Rim in the Wake of the First World War: Official German foreign policy views on the Black Sea Region in the “Shadow of Versailles“ November 1918–March 1921, in: Sorin Arhire/Tudor Roşu (Hgg.): The Paris Peace Conference (1919–1920) and Its Aftermath: Settlements, Problems and Perceptions, Newcastle upon Tyne 2020, S. 133–158 (hier: S. 142/143).

    [20] Thörner: »Der ganze Südosten ist unser Hinterland«, S. 320/321.

    [21] Thörner: „Der ganze Südosten ist unser Hinterland“, Diss., S. 372.

    [22] Hitchins: A Concise History of Romania, S. 160.

    [23] Alexander Statiev: Antonescu's Eagles against Stalin's Falcons: The Romanian Air Force, 1920–1941, in: The Journal of Military History, Jg. 66 (2002), Nr. 4, S. 1085–1113 (hier: S. 1086).

    [24] Ebenda, S. 1089.

    [25] Hans-Jürgen Schröder: Deutsche Südosteuropapolitik 1929–1936 – Zur Kontinuität deutscher Außenpolitik in der Weltwirtschaftskrise, in: Geschichte und Gesellschaft – Zeitschrift für historische Sozialwissenschaft, Jg. 2 (1976), S. 5–32 (hier: S. 10).

    [26] Martin Seckendorf: Entwicklungshilfeorganisation oder Generalstab des deutschen Kapitals? Bedeutung und Grenzen des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages, in: 1999 – Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, Jg. 8 (1993), Nr. 3, S. 10–33 (hier: S. 13).

    [27] Ebenda, S. 25.

    [28] Roswitha Berndt: Wirtschaftliche Mitteleuropapläne des deutschen Imperialismus (1926–1931) – Zur Rolle des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages und der Mitteleuropa-Institute in den imperialistischen deutschen Expansionsplänen, in: Gilbert Ziebura (Hg.): Grundfragen der deutschen Aussenpolitik seit 1871, Darmstadt 1975, S. 305–334 (hier: S. 333).

    [29] Alexander Statiev: When an army becomes ‘merely a burden’: Romanian defense policy and strategy (1918–1941), in: The Journal of Slavic Military Studies, Jg. 13 (2000), Nr. 2, S. 67–85 (hier: S. 75).

    [30] Anand Toprani: Germany’s Answer to Standard Oil: The Continental Oil Company and Nazi Grand Strategy, 1940–1942, in: Journal of Strategic Studies, Jg. 37 (2014), Nr. 6–7, S. 949–973 (hier: S. 961).

    [31] R. J. Overy: Göring’s ‘Multi-national Empire’, in: Alice Teichova/P. L. Cottrell (Hgg.): International Business and Central Europa, 1918–1939, New York (NY) 1983, S. 269–298 (hier: S. 279).

    [32] Richard J. Overy: German multinationals and the Nazi state in occupied Europe, in: Alice Teichova/Maurice Lévy-Leboyer/Helga Nussbaum (Hgg.): Multinational enterprise in historical perspective, Cambridge u.a. 1989, S. 299–325 (hier: S. 311).

    [33] Grant T. Harward: “To the End of the Line”: The Romanian Army in Operation Barbarossa, in: The Journal of Slavic Military Studies, Jg. 34 (2021), Nr. 4, S. 599–618 (hier: S. 617).

    [34] Wolfgang Benz: Der „vergessene Holocaust“ – Der Sonderfall Rumänien: Okkupation und Verfolgung von Minderheiten im Zweiten Weltkrieg, in: Mariana Hausleitner/Brigitte Mihok/Juliane Wetzel (Hgg.): Rumänien und der Holocaust – Zu den Massenverbrechen in Transnistrien 1941–1944, Berlin 2001, S. 9–13 (hier: S. 10).

    [35] Grant T. Harward: Romania’s Holy War – Soldiers, Motivation, and the Holocaust, Ithaca (NY)/London 2021, S. 161–168.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9339


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.09.2023

    wichtige Kurzmeldungen von heute

    aus e-mail von Doris Pumphrey, vom 6. September, 21:02 Uhr


    RT-Liveticker 6.9.2023

    <https://freedert.online/international/131481-liveticker-ukraine-krieg/>


    20:02 Uhr

    *Pentagon meldet Lieferung von Uranmunition an Ukraine

    *Die USA haben die Übergabe eines neuen Militärhilfepakets für die

    Ukraine bekannt gegeben. Laut der offiziellen Erklärung des Pentagons

    umfasst das Paket im Wert von 175 Millionen US-Dollar unter anderem

    Granaten im Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran für Panzer

    des Typs M1 Abrams. Die Panzer selbst sind in der Ukraine noch nicht

    eingetroffen. Außerdem beinhaltet das Paket weitere Munition,

    Panzerabwehrwaffen sowie Navigations- und Funkgeräte.

    Zuvor hat die Pressesprecherin des Pentagons Sabrina Singh behauptet,

    dass die USA zuversichtlich seien, dass Kiew die Uranmunition

    "verantwortlich" einsetzen werde.


    18:52 Uhr

    *Deutschland plant für 2024, Munitionskäufe zu verdreifachen

    *Vor dem Hintergrund des laufenden Konflikts in der Ukraine plant

    Deutschland, im kommenden Jahr die Käufe von Munition beträchtlich zu

    steigern. Bei einer Rede im Bundestag sagte der Verteidigungsminister

    Boris Pistorius, dass die Ausgaben für die Anschaffung von Munition im

    Jahr 2024 mehr als verdreifacht werden sollen. Er fügte hinzu, dass

    westliche Länder versuchten, ihre Vorräte aufzustocken, die durch

    Waffenlieferungen an die Ukraine erschöpft seien. Die Bundesrepublik ist

    nach den USA der zweitgrößte von Kiews Waffenlieferanten.


    19:57 Uhr

    *US-Oberst a. D.: US-Offiziere sind aktiv an Kämpfen in der Ukraine

    beteiligt

    *Der ehemalige US-Oberst und Politikwissenschaftler Douglas

    Macgregor zeigt sich in einem Interview für den Podcast /Judging

    Freedom/ sicher, dass US-amerikanische Offiziere aktiv am Kampfgeschehen

    in der Ukraine beteiligt seien. /"Ich will auf der Karte nicht zeigen,

    wo sich die Hauptquartiere in Mittelosteuropa befinden, aber sie sind da."/


    14:19 Uhr

    *Ukrainischer Sicherheitsrat: Der dritte Weltkrieg hat bereits begonnen*

    Alexei Danilow, der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und

    Verteidigungsrates der Ukraine, ist der Meinung, dass Kiew bereits einen

    dritten Weltkrieg führe. /RIA Nowosti zitiert /den Beamten:

    /"Wenn jemand glaubt, dass der dritte Weltkrieg nicht begonnen hat, dann

    ist das ein großer Fehler. Er hat bereits begonnen. Eine gewisse Zeit

    lang geht er in einer hybriden Periode weiter und jetzt ist er in die

    aktive Phase eingetreten."/

    Laut Danilow sei der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine keine

    "Auseinandersetzung" zwischen den beiden Ländern. "Alles ist viel

    komplizierter", so der Beamte.


    18:12 Uhr

    *Achmat-Kommandeur empfiehlt Ukrainern im Ausland, russische

    Staatsbürgerschaft zu beantragen*

    Ukrainer, die sich im Ausland aufhalten, sollten die russische

    Staatsbürgerschaft beantragen, empfiehlt

    <https://t.me/AptiAlaudinovAKHMAT/1845> der Kommandeur der

    Spezialeinheit "Achmat" und stellvertretender Chef des zweiten

    Armeekorps Apty Alaudinow. In seinem Telegramkanal weist er darauf hin,

    dass europäische Staaten bereits begonnen hätten, Ukrainer zur

    Mobilisierung in die Heimat auszuliefern und schreibt:

    /"Entscheidet euch, wacht auf, sonst werdet ihr auch ins Grab

    mobilisiert. Russland ist unser gemeinsames Haus, wo ihr am Ende

    überleben werdet. Russische Botschaften gibt es überall, geht und bittet

    um russische Staatsbürgerschaft und verzichtet auf euren satanischen

    Staat, bis wir dort endgültig Ordnung geschaffen haben."/

    Alaudinow betont, dass sich niemand außer Russland um das Wohlergehen

    der Ukrainer sorge, da der "in Anführungszeichen zivilisierte Westen"

    sie inzwischen "zur Entsorgung" schicke.


    18:28 Uhr

    *Ukrainische Behörde: Seit Kriegsbeginn mehr als 20.000 Ukrainer im

    wehrpflichtigen Alter an Flucht gehindert*

    Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs vor mehr als 18 Monaten hat der

    ukrainische Grenzschutz nach eigenen Angaben mehr als 20.000

    wehrpflichtige Männer an der Flucht aus dem Land gehindert.

    Grenzschutzsprecher Andrei Demtschenko sagte am Dienstag im Fernsehen,

    seine Behörde habe seit dem 24. Februar 2022 ungefähr 14.600 Personen

    bei dem Versuch festgenommen, die Ukraine illegal zu verlassen.

    Zusätzlich seien rund 6.200 Männer mit gefälschten Ausreisegenehmigungen

    erwischt worden.

    Vor allem an der "grünen Grenze" zu Rumänien und Moldawien seien

    zahlreiche Flüchtige aufgegriffen worden, erklärte Demtschenko. Es gehe

    hauptsächlich um Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren. Allein im

    Grenzfluss Theiß, der die Ukraine von Rumänien und Ungarn trennt, seien

    mindestens 19 Männer ertrunken, hatte die Behörde bereits zuvor

    mitgeteilt. Auch seien einige bei der Flucht durch die Karpaten erfroren.

    Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge sind in den 27 EU-Staaten sowie

    in Norwegen, der Schweiz und Liechtenstein mehr als 650.000 ukrainische

    Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren als Geflüchtete registriert. Die

    Regierung in Kiew zieht in Betracht, die Auslieferung illegal

    ausgereister Wehrpflichtiger aus den EU-Staaten und anderen Ländern zu

    erwirken. Seit dem Kriegsbeginn ist im Land eine Generalmobilmachung

    samt Ausreiseverbot für wehrpflichtige Männern im Alter zwischen 18 und

    60 Jahren in Kraft.


    17:54 Uhr

    *Russisches Ermittlungskomitee: Ukrainisches Kommando behandelt Soldaten

    unmenschlich *

    Die gefangengenommenen ukrainischen Soldaten hätten im Verhör angegeben,

    dass sie von der Militärführung unmenschlich behandelt worden sind. Dies

    berichtet /TASS/ unter Verweis auf den Pressedienst des russischen

    Ermittlungskomitees. Die Behörde klärt Verbrechen des Kiewer Regimes im

    Gebiet der Militäroperation auf.

    Demnach hätten die Gefangenen unter anderem unterlassene Hilfeleistung

    für Verwundete, Drohungen von Kommandeuren, aber auch die sofortige

    Erschießung gemeldet, wenn Soldaten ihre Gefechtsstellungen verlassen

    hatten.

    Wie es weiter heißt, hätten ukrainische Militärs freiwillig ein

    Schreiben unterzeichnen müssen, dass ihre Leichen im Todesfall direkt

    auf dem Schlachtfeld zurückgelassen werden können. Diese Dokumente seien

    mit der Absicht gesammelt worden, künftige Entschädigungszahlungen an

    die Angehörigen zu verweigern.

    Die von den Gefangenen gelieferten Informationen würden durch die Daten

    bestätigt, die die Ermittler bei der Inspektion der Gebiete erhielten,

    die von dem ukrainischen Militär verlassen worden seien.

    /"Das Ermittlungskomitee Russlands untersucht weiterhin die Fälle von

    zahlreichen Verbrechen des Kiewer Regimes gegen die Menschlichkeit."/


    16:01 Uhr

    *Österreichs Außenminister: "Wir werden Russland brauchen"*

    Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg hat in einem

    Interview mit der Zeitung /Heut/e für "Pragmatismus" im Umgang mit

    Russland geworben

    <https://www.heute.at/s/werden-russland-brauchen-schallenberg-spricht-klartext-100289120>.

    Auf die Frage, ob es in Ordnung sei, dass der russische Außenminister

    eine Bühne bei der UNO-Vollversammlung geboten bekomme, antwortete er

    mit einem "Ja".

    /"Wir können ja nicht nur mit der Schweiz und Liechtenstein

    zusammenarbeiten. Die Welt ist nicht schwarz-weiß. Wir müssen zur

    Kenntnis nehmen: Wir werden Russland brauchen./

    /Russland wird nicht von der Landkarte verschwinden, es wird der größte

    geografische Nachbar Europas bleiben. Wir dürfen nicht den Fehler

    begehen, dass wir uns die Welt zurechtbiegen und dem Wunschdenken

    verfallen, indem wir Länder wie China, Russland oder andere Staaten,

    'ghosten' und 'canceln'. Das geht vielleicht auf Twitter, aber nicht in

    der realen Welt."/


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    07.09.2023

    Huawei Mate 60 Pro: Wie ein Handy Washington in Aufregung versetzt

    telepolis.de, 06. September 2023


    Chinas unerwartetes Ass im Ärmel: Während des Besuchs der US-Handelsministerin stellt Huawei ein bahnbrechendes Smartphone vor. Eskaliert nun der Technologiekrieg?

    Der technische Fortschritt lässt sich durch Sanktionen nicht aufhalten. Nordkorea entwickelt moderne Raketen, der Iran treibt sein Atomprogramm voran – und China entwickelt modernste Chips. In Washington war man wenig erfreut, als Huawei sein neues Mobiltelefon Mate 60 Pro vorstellte.


    Das Besondere am Mate 60 Pro ist sein Herzstück, der Chip Kirin 9000s. Er wird mit der fortschrittlichen 7-Nanometer-Technologie (nm) hergestellt. Es ist eine Technologie, die China nach dem Willen der US-Regierung eigentlich nicht haben sollte. In Washington hatte man in den vergangenen Jahren die Sanktionen verschärft, um den Chinesen den Zugang dazu zu verwehren.

    Dass die Chinesen mit der Präsentation bis letzte Woche gewartet haben, dürfte ein Signal an die US-Regierung gewesen sein. Huawei stellte das Mate 60 Pro überraschend während eines Besuchs der US-Handelsministerin Gina Raimondo in China vor, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.


    Die Analysten von TechInsights sehen in dem neuen Chip einen Durchbruch, der den Chinesen auch ohne EUV-Werkzeuge gelungen ist. EUV steht für Extreme Ultraviolet Lithography, und die Maschinen werden zur Herstellung von Chips mit einer Größe von 7 nm verwendet.

    Chinesische Chiphersteller wollten in der Vergangenheit EUV-Maschinen der niederländischen Firma ASML kaufen. Doch Washington hat den Deal Ende 2020 gestoppt. Deshalb konnten die Chinesen bisher nur 14-Nanometer-Chips produzieren.

    Handelskrieg: Kampf um jeden NanometerTelepolis
    China und die ChipsTelepolis

    Nun wird spekuliert, wie der Durchbruch gelingen konnte. Analysten der Bank Jefferies gehen davon aus, dass "der Technologiekrieg zwischen den USA und China wahrscheinlich eskalieren wird". Damit könnten auch die geopolitischen Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter zunehmen.

    Das Bureau of Industry and Security des US-Handelsministeriums könnte eine Untersuchung einleiten. Ferner könnte es in den USA zu einer verstärkten Debatte über die Wirksamkeit der verhängten Sanktionen kommen. Der Kongress könnte sich auch veranlasst sehen, noch schärfere Sanktionen in ein Gesetz gegen China aufzunehmen, welches er derzeit vorbereitet.

    Wie auch immer es den chinesischen Herstellern gelungen ist, die neuen Chips herzustellen – für die Regierung in Beijing dürfte es teuer werden. Experten sprechen von geringer Ausbeute und hohen Kosten. Nur durch großzügige Subventionen kann Huawei Telefone mit diesen Chips zu normalen Marktpreisen verkaufen.

    5G-Mobilfunknetz: Bundesregierung plant Verbot von Huawei und ZTETelepolis

    Einige Marktforschungsunternehmen gehen laut Reuters davon aus, dass die chinesischen Hersteller nur etwa zwei bis vier Millionen Chips produzieren können. Für Huawei sei es daher nicht möglich, seine frühere Dominanz auf dem Smartphone-Markt zurückzugewinnen.

    Das ist allerdings eine Wette darauf, dass es den Chinesen nicht gelingen wird, sich von westlicher Technologie unabhängig zu machen. Forscher erklärten jedoch jüngst gegenüber Reuters, dass China bis Ende des Jahres durchstarten könnte – dank eigener Fortschritte bei den Halbleiter-Design-Tools und der eigenen Chipfertigung. (Bernd Müller)

    Info: https://www.telepolis.de/features/Huawei-Mate-60-Pro-Wie-ein-Handy-Washington-in-Aufregung-versetzt-9296644.html

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    06.09.2023

    Köln und seine Städtepartnerschaften – Nichts aus der Geschichte gelernt

    nachdenkseiten.de, 06. September 2023 um 9:00 Ein Artikel von: Jens Berger

    Seit Oktober letzten Jahres hat Köln eine Projektpartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Dnipro. Das ist insofern erstaunlich, da Dnipro seit acht Jahren mit eiserner Hand von einem rechtsgerichteten Oligarchen namens Boris Filatow als Bürgermeister regiert wird. Der ließ das Rathaus der Stadt bereits mit den schwarz-roten Flaggen der Nazi-Kollaborateure und Kriegsverbrecher der OUN beflaggen und benannte eine Straße seiner Stadt nach dem umstrittenen Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera. Zeitgleich fror Köln seine seit 1988 laufende Städtepartnerschaft mit dem russischen Wolgograd, ehemals Stalingrad, ein. Projekte, die sich z.B. für sozial-medizinische Betreuung ehemals nach Deutschland verschleppter Zwangsarbeiterinnen einsetzen, sind damit in Gefahr. Anstatt Aussöhnung mit den Opfern der Nazizeit zu betreiben, unterstützt Köln nun Revisionisten, die – diplomatisch formuliert – ein schwieriges Verhältnis zur Nazizeit haben. Hat man am Rhein nichts aus der Geschichte gelernt?

    Viele Leser werden mit dem Städtenamen Dnipro wenig anfangen können. Das ist kein Wunder, hieß die Stadt doch bis 2016 noch Dnjepropetrowsk. 2015 erließ die Ukraine jedoch ein Gesetz zum Verbot kommunistischer und nationalsozialistischer Propaganda, das jedoch in der Praxis eher genutzt wird, um sich mit teils skurrilen Aktionen von den Überbleibseln der Sowjetzeit zu befreien. 1926 wurde das ehemals zu Ehren der russischen Zarin Katharina benannte Jekaterinoslaw in Dnjepropetrowsk umbenannt – ein Name mit Bezug auf den Fluss Dnjepr und der Endung „-petrowsk“, die auf den heiligen Petrus verweist. Nach Ansicht der ukrainischen Nationalisten war die im gesamten russischen sowie ukrainischen Sprachraum häufig vorkommende Endung jedoch ein Bezug auf den ehemaligen Vorsitzenden des Obersten Sowjets der Ukrainischen SSR, Grigori Petrowski. Also wurde die Stadt 2016 auf Beschluss der Rada hin in Dnipro umbenannt.


    Bei dieser – politisch eher unverdächtigen – Umbenennung sollte es nicht bleiben. Nach der Machtübernahme antirussischer Kräfte und der Beteiligung rechtsextremer Parteien in Folge des Maidan-Putsches stehen in Dnipro vor allem Erinnerungen an die im Zweiten Weltkrieg mit den deutschen Besatzern kooperierenden ukrainischen Nationalisten der OUN hoch im Kurs. So wurde beispielsweise 2019 in Dnipro die ehemalige „Babuschkin-Straße“ in „Schuchewitsch-Allee“ umbenannt. Der alte Namensgeber Iwan Babuschkin war ein russischer Revolutionär und Berater von Lenin, der 1906 von den Zaristen erschossen wurde. Der neue Namensgeber ist hingegen politisch deutlich brisanter. Roman Schuchewytsch war ein radikaler ukrainischer Nationalist und Mitbegründer der OUN. Vor dem Zweiten Weltkrieg agierte er als – wie man heute sagen würde – Terrorist in der damals zu Polen gehörenden Westukraine. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion durch Deutschland schloss sich Schuchewytsch der „Legion Ukrainischer Nationalisten“, dem zur Wehrmacht gehörenden „Bataillon Nachtigall“, an und kämpfte dort als Offizier an der Seite von SS und Wehrmacht. Allein in Weißrussland soll Schuchewytschs Bataillon etwa 2.000 Partisanen getötet haben. Er selbst soll dabei die Morde angeordnet und die „Säuberung der Westukraine“ koordiniert haben. Und nach diesem Kriegsverbrecher und Massenmörder werden in der Ukraine Plätze und Alleen benannt?


    Nicht minder problematisch ist die erst im September 2022 in Dnipro vollzogene Umbenennung der ehemaligen „Otto-Schmidt-Straße“ in „Stepan-Bandera-Straße“. Otto Juljewitsch Schmidt war ein russischer Polarforscher. Über Stepan Bandera wurde auf den NachDenkSeiten bereits einiges geschrieben. Wer eine historische Einordnung Banderas und des Kultes um ihn bei den rechtsgerichteten ukrainischen Nationalisten sucht, dem sei der lesenswerte Aufsatz des Historikers Grzegorz Rossoliński-Liebe auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung empfohlen. Diese Umbenennung wurde übrigens von Dnipros Bürgermeister Boris Filatow persönlich angeordnet. Damit wolle er – so Filatow – ein Versprechen umsetzen, dass er seinem Freund, dem Gründer der Bewegung „Rechter Sektor“, Dmitri Jarosch, gegeben hatte. Der Rechtsextremist Jarosch und sein „Rechter Sektor“ spielten übrigens auch beim Maidan-Putsch, bei dem er die „nationale Revolution“ ausrief, eine Rolle. Dass er nicht eben als „Freund westlicher Werte“ gilt, belegen Zitate wie dieses: „”Amnesty International waren schon immer Arschlöcher und Parasiten. … Und wieder haben sie bewiesen, dass sie die ‚Rechte‘ von Nichtmenschen, Besatzern, Plünderern, Vergewaltigern verteidigen …”.


    In Deutschland würde man wohl sagen, Filatow habe ein Problem mit der Abgrenzung zum rechten Rand. Aber das wäre gehörig untertrieben, bewies eben jener Filatow doch immer wieder eine ausgesprochene Nähe zu Rechtsextremisten. So ließ er 2019 – als rechtsextreme Kräfte das „Bandera-Jahr“ ausriefen – vor dem Gebäude der regionalen Staatsverwaltung die rot-schwarzen Flaggen der Bandera-Organisation hissen. Am 1. Januar 2020, dem 111. Geburtstag Banderas, fand – mit Filatows Genehmigung – in der Innenstadt von Dnipro ein großer Fackelmarsch zu Ehren Banderas statt, auf dem ebenfalls rot-schwarze Flaggen gehisst wurden. Filatow macht auch gar keinen Hehl daraus, dass er selbst glühender Anhänger Banderas ist.


    Dass Kölns parteilose, von den Grünen und der CDU unterstützte Oberbürgermeisterin Henriette Reker diesen Mann empfing, ihn ins Gästebuch der Stadt Köln schreiben ließ und mit ihm gemeinsam eine Projektpartnerschaft der Städte Köln und Dnipro verkündete, ist ein Skandal; ein Skandal, über den in der sonst so geschwätzigen Kölner Lokalpresse jedoch nicht geschrieben wird. Auf Unwissenheit kann man hier auch nicht plädieren. Die hier genannten Sachverhalte waren zum Zeitpunkt des Kölner Ratsbeschlusses allen bekannt. Die Besiegelung dieser Partnerschaft ist umso erstaunlicher, da laut Bekanntgabe der Stadt Köln auch das Auswärtige Amt mit einbezogen wurde. Der Beschluss wurde vom Rat der Stadt Köln übrigens einstimmig gefasst. Offenbar hat man in Köln kein Problem mit Rechtsextremisten, solange sie auf der „richtigen Seite“ stehen.


    p.s.: Die Stadt Köln hat ihre Städtepartnerschaft mit Wolgograd übrigens mit der Begründung auf Eis gelegt, man könne keine Partnerschaft mit einem Land pflegen, das einen Angriffskrieg führt. Köln hat auch Städtepartnerschaften mit Indianapolis/USA, Liverpool/GB und Tel Aviv-Jaffa/Israel. Während der Angriffskriege dieser Länder gab es noch nicht einmal eine Diskussion über die Pausierung der Städtefreundschaften.


    Rubriken:  Außen- und Sicherheitspolitik Länderberichte Rechte Gefahr

    Schlagwörter:


    Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=103393


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    06.09.2023

    Der öffentlich-rechtliche (deutsche) Rundfunk ist am Ende

    Screenshot_2023_09_06_at_11_00_33_Der_ffentlich_rechtliche_deutsche_Rundfunk_ist_am_Ende_GlobalBridge

    Die (deutsche) Tagesschau, Screenshot


    globalbridge.ch, vom 05. September 2023 Von: in Allgemein, Medienkritik, Politik, Rezensionen

    In diesen Tagen ist in Deutschland ein Buch erschienen, das man unbedingt lesen muss: «Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist am Ende. Aber ein Ende ist nicht in Sicht.» Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam haben sich die Mühe genommen, Hunderte von Fehlleistungen des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den letzten Jahren zu sammeln und genau zu dokumentieren. Und sie haben zudem die Aufsichtsorgane des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland unter die Lupe genommen und sie zeigen jetzt auf, dass da vor allem kassiert, aber kaum seriös gearbeitet wird. Hochinteressant, faktenreich – und dazu erst noch ein Lesevergnügen.


    Worum geht es denn? Lesen Sie doch einfach die ersten paar Seiten:

    Das Ritual
    Feierabend. Sechserpack und Knabberzeug auf dem Couchtisch. Fernseher an. In der Wunderlampe flimmert ein Reklamespot für Heimwerker. Gleich 20 Uhr. 
    Gongschlag. 
    Blick ins abgedunkelte Nachrichtenstudio. 
    Grafik, eingeblendet: Tagesschau.
    Sprecherin aus dem Off:
    »Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.« 
    Panorama-Aufnahme vom Studio, langsam aufhellend. tagesschau. Grafik bleibt stehen. 
    Sprecherin aus dem Off:
    »Heute im Studio: (zum Beispiel) Jens Riewa.« 
    Sprecher (zum Beispiel) Riewa, Nahaufnahme, Blick in die Kamera: »Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau.«

    Früher wahrten die Sprecher Distanz. Nach dem Trailer »Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau« sagten sie:  »Guten Abend, meine Damen und Herren«, und lasen die erste Meldung vor. Heute biedern sie sich erst einmal an. Dass Sie selber lesen können, genügt offensichtlich nicht; gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden wird Ihnen beigepult, dass jetzt die Tagesschau kommt. Der Sprecher begrüßt Sie mit »guten Abend« und erklärt, dass er Sie begrüßt. Zur Tagesschau.

    Damit das auch sitzt. Zweck der Übung: Sie sollen sich persönlich angesprochen fühlen, daher die folgenden Informationen vorbehaltlos aufnehmen und sich nicht davon irritieren lassen, dass Ihr Denken ideologisch eingehegt wird.

    Ach, Sie trinken gar kein Bier, sondern Grünen Oolong-Tee? Auch recht. Trotzdem – der Nachrichtensprecher legt ja schon los – können Sie, der vermeintlich souveräne Zuschauer, nur noch: 
    – schnell ins eigene Gedankenkino flüchten, 
    – wegzappen oder 
    – die Wunderlampe ausschalten. 

    Sonst setzen Sie sich hochkonzentrierter Meinungsmache in der Echokammer des USA-NATO-EU-BRD-Wertewestens aus. Denn: Was Ihnen die ARD-aktuell (oder ein anderer öffentlich-rechtlicher Nachrichtenanbieter) garantiert nicht ins Wohnzimmer bringt, ist ein zweifelsfrei seriöses Informationsangebot an durchweg sachlichen, um Objektivität bemühten Nachrichten. Betonung auf »durchweg«. Manchmal kommt es nämlich vor, dass der Redaktion ARD-aktuell doch etwas halbwegs Brauchbares durch den transatlantisch-ideologischen Filter flutscht. Auch eine kaputte Uhr zeigt schließlich zweimal am Tag die richtige Zeit an.

    Folgende Meldung vom 12. April 23 war am fraglichen Abend allerdings nicht im Tagesschau-Angebot:


    EU-»Friedensfonds« gab gesamtes Budget für Kämpfe in der Ukraine aus (SNA). – Der Europäische Friedensfonds hat sein gesamtes Budget, das bis zum Jahr 2027 eingeplant war, in einem Jahr »zur Förderung der Feindseligkeiten« in der Ukraine verwendet. … Das Geld sei ursprünglich für die »sogenannte Förderung der Sicherheit aller Regionen der Welt bis 2027« gedacht gewesen. … Insgesamt habe die Europäische Union (EU) rund 13 Milliarden Euro für die Militärhilfe an die Kiewer Regierung bereitgestellt.


    SNA-Sputnik, eine russische Nachrichtenagentur, berief sich auf eine Mitteilung des russischen Außenministeriums. SNA-Sputnik ist jedoch aufgrund einer Verfügung der EU-Kommission verboten. Zensur? Laut Grundgesetz findet die bei uns gar nicht statt. Sie wird wohl nur exekutiert, wenn das Grundgesetz gerade nicht hinguckt. Unsere politisch Verantwortlichen können doch nicht den ganzen Tag mit dem Schmöker unterm Arm herumlaufen. Das hat uns CSU-Innenminister Höcherl selig schon 1963 wissen lassen; lang, lang ist’s her.


    Unsere Staatsfunker in Hamburg (ARD, Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland), Mainz (ZDF, Zweites Deutsches Fernsehen), Köln und Berlin (DRadio, Deutschlandradio) befolgen fügsam die EU-Zensurverordnung. Der Artikel 5 unseres Grundgesetzes garantiert zwar die Rundfunkfreiheit, aber das Petersilienblatt auf dem Schweineschnitzel dient ja auch bloß der Dekoration. Als besonders nahrhaft gilt es nicht. Stimmt’s?


    Die Redaktion ARD-aktuell, zuständig für Tagesschau, Tagesthemen, Nachtmagazin, tagesschau.de und Tagesschau24, übt überdies schon seit vielen Jahren Selbstzensur. Sie verarbeitet nämlich ausschließlich Material der westlichen Nachrichtenagenturen: 
    – AP (Associated Press, USA, kommerziell, aber unter starker staatlicher Kontrolle) 
    – TRI (Thomson Reuters, Kanada, kommerziell) 
    – AFP (Agence France Presse, Frankreich, halbstaatlich) 
    – dpa (Deutsche Presseagentur, kommerziell, kooperiert mit AP) 
    – sid (Sport Informationsdienst, kommerziell). 

    Nicht bezogen werden Agenturen aus Russland (ITAR-TASS, Interfax, APN), China, (Xinhua, CNS), Indien (Asian News International unter anderem), Afrika (SAPA unter anderem) und Lateinamerika (teleSUR unter anderem). 

    Die Konsequenz: selbst verschuldete Einseitigkeit. Die Nachrichtengestaltung trieft vor eurozentristischer Arroganz und USA-höriger Gefolgschaftstreue. 

    Nun unterhalten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zwar weltweit eigene Studios, unter anderem in Moskau und in Brüssel. Sie hätten füglich auch ohne SNA-Sputnik berichten können, dass die EU das Geld aus dem Friedensfonds als Schmiermittel für die Rüstungsindustrie missbraucht; sie hätten ergänzen können, dass auch die korrupten Führungsfiguren des Nazi-affinen Gewaltregimes in Kiew mit einem Großteil der internationalen Rüstungshilfe die eigene Tasche füllen, voran Präsident Selenskyj selbst. 

    Tagesschau & Co. ließen jedoch brav die Finger von dieser heißen Information. Obwohl die Zweckentfremdung von 13 Milliarden Euro unbestreitbar von öffentlichem Interesse war (und ist) und für die Meinungsbildung des deutschen Publikums bedeutsam gewesen wäre. 

    Schein und Sein 

    Müssen Sie, mündige Zuschauer, sich dergleichen mediale Bevormundung gefallen lassen? Von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, für die Sie monatlich erkleckliche Beiträge zu zahlen haben? Nein, selbstverständlich können Sie auf dermaßen gesiebte Informationsangebote verzichten und sich anderweitig unterrichten. Den vollen Rundfunkbeitrag müssen Sie trotzdem abdrücken. 

    Der Evangelische Pressedienst urteilte einmal, demokratische Gesellschaften seien auf freie und rationale Meinungsbildung angewiesen: »Zu diesem Prozess sollen die öffentlich-rechtlichen Medien durch ihre Verpflichtung auf ausgewogene Vielfalt, durch Verlässlichkeit, hohe journalistische Standards und Unabhängigkeit beitragen. … Die Idee des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist nach wie vor gut, nur entspricht er in der Praxis nicht immer dieser Idee.« 

    Nicht immer. Ganz sicher nicht. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk erweist sich vielmehr als hocheffektives Machtinstrument, mit dem »herrschende Meinung« hergestellt wird. Er gewährleistet unserer politischen Führung und dem Geldadel die Deutungshoheit über alles, was das Staatsvolk betrifft und bewegt. Er bestärkt das »Wir-Gefühl«, die Guten zu sein und immer auf der richtigen Seite zu stehen. Zweifel an dieser Schein-Realität lässt er nicht aufkommen. 

    Früher berichteten öffentlich-rechtlich bestallte Rundfunk- und Fernsehjournalisten, was die Oberen in Politik und Wirtschaft sagten. Heute vermittelt die öffentlich-rechtliche Anstaltsjournaille, was Sie zu denken haben. Auf dieser Steigerungsstufe sind Nachrichten ideologisch gesteuert. 

    (Ende Zitat aus dem ersten Kapitel des Buches.)

    Ist denn all diese beissende Kritik an der Tagesschau mehr als nur der Frust der beiden Autoren, die nolens volens den deutschen Rundfunk mitfinanzieren müssen?

    Ja, es ist mehr, denn jetzt kommen in ihrem Buch Dutzende von konkreten Fällen, was wann gesagt wurde und was die Realität war. Ich als Schweizer Historiker und kritischer Journalist zumindest habe das Buch in einem Zug durchgelesen. Und habe zur Kenntnis nehmen müssen, dass vor allem auch die den deutschen Rundfunk kontrollierenden Instanzen einen absolut lausigen Job machen.

    Das Buch kommt zur richtigen Zeit – gerade auch für die Schweiz!

    Zum zweiten Mal ist in der Schweiz von Blocher-SVP-nahen Kreisen eine Initiative gestartet und mit genügend Unterschriften in Bern eingereicht worden, wonach die Finanzierung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks – Fernsehen und Radio SRF – dramatisch reduziert werden soll: von jetzt 335 Franken pro Haushalt und Jahr auf 200 Franken. Die Initianten werden für die bevorstehende Diskussion in diesem deutschen Buch, obwohl eben Deutschland betreffend und nicht die Schweiz, etliche gute Tipps finden. Und, als Beispiel nur, von SRF absolute Transparenz fordern, welche Programme an externe Firmen outgesourct – an andere Firmen ausgelagert – sind und zu welchem Preis. In Deutschland machen die privaten Firmen mit diesen Programmen phantastische Gewinne.

    Wobei es, dies meine persönliche Meinung, gute Gründe gibt, bei der kommenden Volksabstimmung zu diesem Thema in der Schweiz diese Initiative trotzdem abzulehnen, denn SRF ist immer noch offener und weniger einäugig, als es die vier großen, absolut dominierenden privaten Schweizer Medienkonzerne Tamedia, Ringier, CH-Media und NZZ sind. Doch dazu auf Globalbridge.ch zu gegebener Zeit genauere Infos.

    Das Buch von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam «Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist am Ende» kann ab sofort bezogen werden, in Deutschland und auch in der Schweiz, zum Beispiel hier.


    Info:  https://globalbridge.ch/der-oeffentlich-rechtliche-deutsche-rundfunk-ist-am-ende


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    06.09.2023

    Wichtig: Fwd: Zum "Aiwanger"-Flugblatt

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 6. Sepember 2023, 9:31 Uhr


    *

    *


    *Bernd Kulawik schieb folgenden Leserbrief an die Nachdenkseiten-Redaktion:*


    seit ein paar Tagen trug ich mich mit dem Gedanken, Ihnen einen

    Kommentar zur laufenden „Debatte“ zu schicken, aber nun ist mir mein

    „Namensvetter“ Bernd Duschner zuvor gekommen:

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=103353

    Vielen Dank für diese knappen aber sehr erhellenden Worte, denen ich nur

    noch etwas hinzufügen möchte:


    Bernd Duschner weist völlig zurecht darauf hin, dass in dem

    inkriminierten Flugblatt (dessen Bekanntwerden wohl einer

    Dienstpflichtsverletzung eines damaligen Lehrers zu verdanken ist…)

    nirgends ausdrücklich Juden als Nazi-Opfer erwähnt werden. Stattdessen

    treffen die Nazi- und KZ-Anspielungen auf ALLE Opfer der Nazis zu.

    Wer also den Inhalt des „Flugblatts“ auf „antisemitisch“ verkürzt,

    verleugnet damit (absichtlich?), dass auch Sinti und Roma, europäische

    und vor allem slawische Völker (allen voran zahlenmäßig: Russen),

    Homosexuelle, Kriminelle, geistig und körperlich Behinderte und nicht

    zuletzt (und in Dachau: zuerst): Gewerkschafter, Sozialdemokraten und

    Kommunisten zu diesen Opfern zählten. Unter letzteren viele Freunde und

    Genossen meiner Großväter. Sie hätten sich nie träumen lassen, dass in

    einem „demokratischen“ deutschen Staat immer noch dieselbe Melodie

    gesungen wurde, die die KZ-Insassen beim Erhängen von Kommunisten und

    anderen Nazi-Gegnern auf den Apell-Plätzen der KZs singen mussten! Sie

    hatten mir ihren Kampfgenossen schon in den 1920ern gegen die Nazis in

    Straßenschlachten gekämpft. Wo waren denn da wohl die (geistigen)

    Vorfahren all jener „Demokraten“ wie Söder, die sich jetzt echauffieren?

    Söder ist immer noch stolz darauf, als Teenager (also ungefähr im Alter,

    in dem Aiwanger während der „Flugblatt-Affäre“ war) ein überlebensgroßes

    Poster des ehemaligen Wehrmacht-Offiziers „für wehrgeistige Führung“

    Franz Josef Strauß über dem Bett hängen gehabt zu haben. Hat er sich

    davon eigentlich je distanziert? Oder will er uns glauben machen, dass

    sein Vorbild und Amtsvorgänger eigentlich ein "Under-Cover-Agent“ des

    antifaschistischen Widerstands war, wie Strauß später selbst behaupteten

    ließ? Ausgerechnet der Mann, der trotz seiner blitzschnell, buchstäblich

    in wenigen Minuten erfolgten „Entnazifizierung“ noch Jahre später

    politische Gegner im allerschlimmsten Nazi-Jargon als „Ratten und

    Schmeißfliegen“ entmenschlichte? Und das war beileibe kein „Ausrutscher“

    – denn wenn der seinerzeitige Abitur-Jahrgangsbeste Bayerns eines NICHT

    war, dann: dumm.


    Aber diese hier wieder zutage tretende Einengung der Sicht auf den

    Naziterror geht ja noch weiter: Nicht nur, dass (nicht nur) in Auschwitz

    eben nicht nur Juden ermordet und verbrannt wurden, sondern dieses Lager

    war ja auch eben nicht nur (sogar nicht einmal in erster Linie!) das

    „Vernichtungslager“, als das es immer tituliert wird. Wozu standen wohl

    Mengele und seine Menschenschlächter-Kollegen an der berüchtigten Rampe

    und „selektierten“ die ankommenden Menschen? Richtig: Um diejenigen, die

    noch kräftig genug waren, vor der Ermordung sich noch zu Tode schuften

    zu lassen. Aber was gab es denn da in der abgelegenen polnischen Gegend

    zu arbeiten? Genau: Der Aufbau der (laut Planung) größten Chemiefabrik

    der Welt im Auftrag der IG Farben. Erst DEREN Projekt ermöglichte über

    die „Bezahlung“ an die SS für die Arbeitssklaven ja, dort das Lager mit

    seinen Gaskammern und Öfen zu betreiben. (Und schützte es und seine

    Transportwege vor den Angriffen der alliierten Bomber – schließlich

    hatten dort ja auch  einige Mächtige buchstäblich Aktien an dem Lager,

    pardon: der Fabrik.

    Und? Hat sich irgendeiner der heutigen „Antisemitismus“-Schreihälse

    schon von den großen Chemie-Konzernen distanziert, die aus der IG Farben

    hervorgegangen sind? Zum Boykott ihrer Produkte aufgerufen? Ihre Manager

    zum Rücktritt aufgefordert? Denn an allem, was die heute noch

    produzieren und an jedem Euro, den sie damit verdienen, klebt immer noch

    das Blut der Zwangsarbeiter, die ihnen die Nazis zur Verfügung gestellt

    hatten und die mit ihrem Leben die „kapitalen“ Grundlagen des späteren

    Aufstiegs dieser Firmen legten…

    Aber nicht nur daran: Ein Herr Quandt ist erst als Nazi-Kriegslieferant

    zu dem Reichtum gekommen, von dem seine Erben heute noch profitieren.

    Haben CDU/CSU eigentlich die großzügigen Parteispenden der Geschwister

    Quandt/Klatten und aller anderen Aktionäre ehemaliger

    Nazi-Kollaborateurs-Fabriken je brüsk abgelehnt? Zum Boykott ihrer

    Produkte aufgerufen? Die Entfernung aus allen Ämtern gefordert?

    Nein? Haben Sie nicht? Nanu …!


    Aiwanger, dem ich wirklich mit einer Mischung aus Verachtung und Zweifel

    an seiner geistigen Gesundheit gegenüber stehe, mag eine unappetitlicher

    Person sein. Kein Wunder, dass der schmierige Opportunist Markus Söder

    kein Problem damit hatte, mit ihm zwecks Machterhalts zu koalieren…

    gleich und gleich gesellt sich gern!. Sein „Flugblatt“ ist mit

    Sicherheit widerlich. Aber daran klebt KEIN Blut. An jedem Geldschein,

    den die Besitzer und Aktionäre der ehemaligen Kriegsgewinnler den

    „demokratischen“ Parteien zustecken, aber schon. An jedem Konterfei der

    „Vorbilder“ solcher Leute wie Söder – auch. (Hàngt das Gobke-Porträt

    eigentlich noch immer im Bundeskanzleramt in der „Ahnenreihe“ der

    Kanzleramtsminister?)


    Deshalb kann man Bernd Duschner nur zustimmen: Das Ganze jetzt ist ein

    verlogener, abgekarteter und – sieht man die Herkunft des „Flugblattes“

    und der Jahrzehnte alten Hintergründe an: – vermutlich sogar illegaler

    Krawall, der von den wirklichen Problemen in diesem Land und von den

    wirklichen Nazis ablenken soll, die sich bei näherem Hinsehen bisher

    immer als „Vertrauens“-Leute des „Verfassungs“-„Schutzes“ entpuppt

    haben! (Warum rafft sich wohl bisher keiner auf, ein AfD-Verbot vor dem

    Bundesverfassungsgericht anzustrengen? Fürchtet man dieselbe Pleite wie

    bei der NPD?)


    Und vergessen wir nicht: Laut Mussolini (und der sollte es gewusst haben

    – schärfer hat es dann nur der Kommunist Dimitroff im

    „Reichstagsbrand-Prozess“ formuliert) ist Faschismus die Verschmelzung

    von Großkapital und Politk bzw. Staatsapparat. Heute braucht man dazu

    keine uniformierten Aufmärsche mit Fackeln mehr, auch keine

    „Goebbels-Schnauze“ – heute reichen „BILD, BamS und Glotze“ wie es ein

    ehemaliger Bundeskanzler sagte, der die „Ehre“ hat, nach 1945 den ersten

    völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von deutschem Boden aus mit

    angezettelt zu haben … Und die genannte „Verschmelzung"? Sie ist längst

    erreicht, nicht erst, wenn ein Fritze „Blackrock“ Merz Bundeskanzler

    werden sollte … oder ein amtierender Kanzler „vergisst“, dass er zig

    Millionen an Steuergeld den Reichsten zugeschustert hat.


    Man sollte wohl langsam ans Auswandern denken …

    Herzliche Grüsse und sorry für den wütenden „rant“ …

    Bernd Kulawik


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    06.09.2023

    Die große Heuchelei wegen eines Flugblattes von 1987

    nachdenkseiten.de, 05. September 2023 um 14:00 Ein Artikel von Bernd Duschner

    Von Bernd Duschner. – Vorbemerkung: Der Autor, seit langem mit den NachDenkSeiten verbunden, machte telefonisch darauf aufmerksam, dass in der bisherigen Debatte zu Aiwanger, auch in Texten und in der Leserbriefsammlung der NachDenkSeiten, das eigentliche Ziel dieser Diskussion viel zu kurz kommt: Sie überlagert die anstehenden Probleme und das Versagen der Verantwortlichen in Bayern wie im Bund. So ist es wohl auch gedacht. Albrecht Müller.

    Hier der Text von Bernd Duschner:

    Der Landtagswahlkampf in Bayern ist von kurzer Dauer. Am 10. September gehen die Sommerferien zu Ende und bereits am 8. Oktober wird gewählt. Es bleibt kaum Zeit für inhaltliche politische Auseinandersetzungen. Das kommt den herrschenden Parteien gelegen. Nicht die hohen Preissteigerungen speziell bei Energie und Lebensmitteln, die Löhne, Renten und Ersparnisse der breiten Bevölkerung entwerten, nicht der Stillstand im Wohnungsbau in einer Zeit, in der es gilt, zusätzlich für hunderttausende Flüchtlinge Wohnraum zu schaffen, nicht die irrsinnige Aufrüstung und die zunehmende Kriegsgefahr werden diskutiert. Im Mittelpunkt der Diskussion steht stattdessen ein Flugblatt, das der ältere Bruder des bayerischen Wirtschaftsministers und Vorsitzenden der „Freien Wähler“, Hubert Aiwanger, 1987 als 17-jähriger Schüler an einem niederbayerischen Gymnasium verfasst hat. Die SZ hat es genau zum richtigen Zeitpunkt aus der Tasche gezogen.

    Aus dem Flugblatt, das offensichtlich als Provokation gegen bestimmte Lehrer gedacht war, spricht tiefer Hass und Menschenverachtung. Gegen wen aber richtete sich der Text, in wem sah sein Verfasser den Feind, den es zu vernichten galt? Im Flugblatt ist das sehr klar und unmissverständlich formuliert: Es sind Deutsche, konkret, deutsche „Vaterlandsverräter“. Sie werden aufgefordert, zum KZ Dachau zu kommen, um dort an einem Preisausschreiben teilzunehmen. Als Preise könnten sie „einen kostenlosen Genickschuss“ oder „Kopfamputation durch ein Fallbeil“ u.ä. gewinnen.

    Das KZ Dachau wurde 1933 eingerichtet, um die politischen Gegner des NS-Regimes, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Pazifisten und aufrechte Demokraten auszuschalten und zu ermorden. Es sollte in der Bevölkerung eine lähmende Atmosphäre der Angst verbreiten. Kein Gedanke an Widerstand sollte aufkommen.

    Halten wir fest: Dem Verfasser des Flugblattes ging es nicht um die Juden, wie uns die herrschenden Medien und Politiker suggerieren möchten, sondern um deutsche „Vaterlandsverräter“. Wer aber waren in der alten Bundesrepublik für Neofaschisten und Teile der CDU/CSU „Vaterlandsverräter“? Es waren alle die Menschen, die sich für eine Aussöhnung mit dem Osten, für die Anerkennung der bestehenden Grenzen, insbesondere von Polen und der CSSR, für den Dialog auf gleicher Augenhöhe mit der DDR und Russland, respektive der Sowjetunion, eingesetzt haben. Der Feind, das waren die Befürworter von Abrüstung und Entspannungspolitk.

    Genau diese Wahrheit wird heute in einer Zeit des Russenhasses, der Hochrüstung und der Kriegsgeilheit von Medien und unseren „Top“-Politikern verschwiegen. Bewusst konzentriert sich die Berichterstattung unserer Leitmedien ausschließlich auf den Schreiber des Flugblattes und blendet das damals vorherrschende gesellschaftliche und politische Umfeld aus. Wie aber junge Menschen die Berichte und Informationen über das NS-Terrorregime aufnehmen und verarbeiten, wird im hohen Umfang von Eltern, Schule, Leitmedien, der allgemein herrschenden politischen Atmosphäre und ihren Rahmenbedingungen bestimmt.

    Nach dem Krieg haben CDU/CSU und FDP alles in ihren Möglichkeiten getan, um über die Verbrechen des NS-Regimes eine Decke des Verschweigens zu legen und jede ernsthafte Aufarbeitung zu verhindern. „Ein Volk“, so Franz Josef Strauß bereits 1961, „das diese wirtschaftlichen Leistungen erbracht hat, hat ein Recht darauf, von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen.“ Aktive Unterstützer des NS-Regimes erhielten unter den CDU/CSU/FDP-Regierungen Spitzenpositionen: Bundeskanzler Konrad Adenauer machte den Mitverfasser und Kommentator der Nürnberger Rassengesetze Hans Globke zu seinem Staatssekretär und Chef des Bundeskanzleramtes, die NS-Generäle Heusinger, Speidel und Gehlen wurden mit Aufbau und Leitung von Bundeswehr und BND beauftragt.

    Erst 1963, also nahezu 2 Jahrzehnte nach der Befreiung des KZ Auschwitz, konnte der erste Prozess gegen Angehörige seiner SS-Wachmannschaften stattfinden. Nur gegen den erbitterten Widerstand speziell der FDP und ihres damaligen Justizministers Bucher konnte verhindert werden, dass die NS-Morde bereits ab 1965 als verjährt galten und so zahlreiche NS-Schergen unbehelligt geblieben wären.

    Der Geist der Verharmlosung der Verbrechen des NS-Regimes herrschte noch 1987 in weiten Teilen des von der CSU beherrschten Bayern. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass das Verfassen und Verteilen des Hetzflugblattes vom niederbayerischen Gymnasium als Bagatelle eingestuft und mit einem Referat „geahndet“ wurde. Dagegen flog 1980 in Regensburg die 18-jährige Christine Schanderl vom Gymnasium, weil sie eine „Stoppt Strauß“-Plakette getragen hatte.

    Wenn sich heute CSU-Chef Söder als Anwalt der NS-Opfer darstellt, so ist das angesichts der Geschichte seiner eigenen Partei an Heuchelei schwer zu übertreffen. Das gilt auch für die Politiker der SPD und der Grünen, die zu den KZ- und Foltergefängnissen der USA in Guantanamo, Abu Graib, Bagram, der gezielten Tötung von tausenden Menschen weltweit durch US-Drohnen und dem Aushungern ganzer Völker durch Sanktionen wie in den 90er Jahren im Irak und heute in Syrien geschwiegen haben und noch heute schweigen.

    Rubriken:

    Strategien der Meinungsmache Wahlen Wertedebatte

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    Info:  https://www.nachdenkseiten.de/?p=103353


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    06.09.2023

    Neues vom Wirtschaftskrieg (225): EU-Gericht urteilt über Sanktionen

    lostineu.eu, 6. September 2023

    Der G20-Gipfel in Indien wird erstmals ohne den chinesischen Staatspräsidenten stattfinden. Russland will Gas über die Türkei exportieren. Und das EU-Gericht urteilt über die Sanktionen gegen Russland.

    • Das Gericht der Europäischen Union entscheidet an diesem Mittwoch, ob Sanktionen der EU gegen mehrere Russinnen und Russen rechtmäßig gewesen sind. Darunter sind auch die Oligarchen und Milliardäre Gennadi Timtschenko und Dmitri Pumpjanski. Den sechs Klägern wird von der EU etwa vorgeworfen, politische Maßnahmen zu unterstützen, die die territoriale Unversehrtheit der Ukraine untergrüben. Sie seien in Bereichen der Wirtschaft tätig, die Russland als wichtige Einnahmenquelle dienten. Deswegen wurden ihre Vermögen eingefroren und Reiseverbote verhängt. Dagegen wehren sie sich nun vor dem Gericht der EU. (dpa) Die Legalität ist eine Frage, die Legitimität und Effizienz eine andere. Außenministerin Baerbock hat gerade eingeräumt, dass die Sanktionen nicht wie erwartet wirken.
    • Russland will Gas über die Türkei exportieren. Der russische Präsident macht Druck auf die Türkei, einen neuen Hub einzurichten, über den Moskau Gas in die Türkei leiten und weiterexportieren kann. Wladimir Putin sagte bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Sotschi, er wolle vor allem über eine engere Zusammenarbeit mit der Türkei in Energiefragen beraten. Russland sei immer ein zuverlässiger und verantwortungsbewusster Gaslieferant gewesen. Die türkische Wirtschaft solle auch weiterhin mit diesem günstigen, hocheffizienten und umweltfreundlichen Kraftstoff versorgt werden. (Handelsblatt) Dieser Teil der Gespräche von Sotschi wird in den meisten Berichten ausgeblendet – es ging eben nicht nur um den Getreidedeal…
    • Der G20-Gipfel in Indien wird erstmals ohne den chinesischen Staatspräsidenten stattfinden. Statt Xi kommt Ministerpräsident Li. US-Präsident Biden zeigte sich enttäuscht von der Absage. Auch Russlands Präsident Putin lässt sich vertreten. Es ist das erste Mal, dass ein chinesischer Staatschef ein G20-Treffen ausfallen lässt. Während der Corona-Pandemie kam Xi zwar auch nicht zum G20-Treffen nach Rom, nahm aber per Videoschalte teil. Der Grund für sein diesjähriges Fehlen wurde nicht genannt. Das diesjährige G20-Gastgeberland Indien und China haben schon länger ein angespanntes Verhältnis. (Tagesschau) Es gibt jedoch noch einen anderen Hintergrund: China und Russland wollen die G-20 nicht länger stützen; sie setzen auf die BRICS plus…

    Mehr zum Wirtschaftskrieg hier

    2 Comments

    1. Helmut Höft
      6. September 2023 @ 09:40

      China und Russland wollen die G-20 nicht länger stützen; sie setzen auf die BRICS plus… Au fein hoffenlich kommt jetzt Zug in den Kamin! *Hände_klatschen*

    Reply

  • european
    6. September 2023 @ 09:27

    „China und Russland wollen die G-20 nicht länger stützen; sie setzen auf die BRICS plus…“

    Ich finde, man sollte es als sehr bemerkenswertes Signal ansehen, dass Macron nicht zum BRICS Treffen zugelassen wurde. Vermutlich werden sich noch mehr Laender aus den G20 zurueckziehen, die jetzt schon den BRICS Laendern angehoeren. Am Ende wird es darauf hinauslaufen, dass der Westen anklopfen muss, bevor er zu Gespraechen zugelassen wird. Wie bereits erwaehnt, haben die neu dazugekommenen BRICS-Laender einen Einflussbereich von 84 Laendern mitgebracht.

    Der globale Sueden hat diese Chance des Schulterschlusses erkannt und genutzt.


  • Info: https://lostineu.eu/neues-vom-wirtschaftskrieg-225-eu-gericht-urteilt-ueber-sanktionen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Niger: Berlin schließt Militäreinsatz nicht aus


    lostineu.eu, vom 5. September 2023

    Die Bundesregierung schließt eine deutsche Beteiligung an einem Militäreinsatz gegen die Putschisten in Niger nicht aus. Zudem setzt sie sich dafür ein, EU-Sanktionen auf den Weg zu bringen.

    Dies geht aus einer Antwort der Regierung auf eine schriftliche Anfrage des Linken-MdB A. Hunko hervor. Die ECOWAS-Staaten hatten dem Regime mit einer Militärintervention gedroht, Frankreich will ihn gegebenenfalls unterstützen.

    „Schon die Drohung mit militärischer Gewalt gegen Niger ist unverantwortlich und gefährlich“, meint Hunko. Die geplanten neuen EU-Sanktionen gegen Niger würden in erster Linie die einfache Bevölkerung treffen.

    Stattdessen solle sich die Bundesregierung politisch-diplomatisch engagieren, weiter humanitäre Hilfe leisten und die Bundeswehr abziehen.

    Die Antwort der Regierung steht hier. Mehr zum Thema hier

    6 Comments

    1. Thomas Damrau
      6. September 2023 @ 08:40

      Es ist schon große Staatskunst, denselben Fehler ständig zu wiederholen. Es ist jetzt gerade zwei Jahre her, dass der Westen mit eingekniffenem Schwanz aus Afghanistan abgezogen ist.
      Nach jedem militärischen Einsatz dieser Art muss der Erfolg (sofern er überhaupt erreicht wird) langfristig abgesichert werden. Für Niger heißt das:
      – alte Regierung einsetzen
      – Militär von Putschisten säubern und umerziehen
      – Stabilität durch militärische Präsenz absichern (mir ist beim Thema Niger noch nicht klar, wie die Bevölkerungsmehrheit zu den Putschisten steht)
      – Die durch die militärische Intervention entstandenen Schäden beseitigen.
      – Lebenssituation und Zufriedenheit der Bevölkerung steigern – sonst eiert das Land auch unter einer dem Westen genehmen demokratischen Regierung weiter vor sich hin (der Bevölkerung dürfte es relativ egal sein, wer über sie herrscht, solange sie nichts zu beißen hat)
      An dieser Art von Aufgaben ist der Westen im Irak und in Afghanistan krachend gescheitert. Der Arabische Frühling hat gezeigt, dass „Autokrat weg und dann wird alles gut“ eine sehr naive Annahme ist. Woher stammt der Optimismus, dass ein vom Westen unterstützter Machtwechsel in Niger das Land zu Wohlstand und Stabilität führen wird?

    Reply

    • Helmut Höft
      6. September 2023 @ 09:32

      @ Thomas Damrau
      Widerspruch: Die alten Regierungen in Westafrika – nicht nur in Niger, daher Mz. – sind mit französischer – und insgesamt wertewestlicher® – Hilfe zustande gekommen, also korrupt bis ins Mark … ohne das weiter zu detaillieren verweise ich auf Michael von der Schulenburg (siehe hier unter dem Namen des Autors https://makroskop.eu/autoren/ dessen Artikel sind dort erreichbar, selbstverständliche auch an anderen Stellen). Von der Schulenburg hat vielfach das Problem dargestellt, sinngem., stark verkürzt und in meinen Worten: „Lasst die Leute in Ruhe, helft mit dem Nötigsten, nicht mehr, den Rest finden die selbst. Mit unserem wertewestlichen® Kram können die nix anfangen“!
      Und wir wissen das doch genau: Ruhe, Ordnung und Demokratie … damit wir euch und eure Ressourcen uns dienstbar machen können!
      Was den „größten Fehler der Staatskunst“ angeht hat sich Albert Einstein schon klar geäußert: „Kennzeichen von Wahnsinn ist es, wenn man zehn Mal mit dem Kopf vor die Wand läuft und jedesmal ein anderes Ergebnis erwartet“!

      Reply

  • Armin Christ
    6. September 2023 @ 08:29

    Die Drohung mit militärischer Gewalt ist laut UN Völkerrechtswidrig, aber das schert diese „werte“orientuierten Woken nicht.
    Die Leute im Niger brauchen ESSEN, MEDIKAMENTE etc. !!!!!

    Reply

  • Arthur Dent
    5. September 2023 @ 22:54

    Wenn man einen ganzen Sack voll innenpolitischer Probleme hat, dann bricht man am Besten mal einen Krieg vom Zaun. Muss man wieder ein weiteres Ausschwitz verhindern wie im Kosovo? Hat man denn schon ein UN-Mandat? Oder braucht man keins mehr? Was sagt eigentlich der Weltsicherheitsrat dazu? Gibt es den noch?

    Reply

  • Katla
    5. September 2023 @ 19:43

    Deutschland kann wieder Militäreinsatz. Erstaunlich ist allerdings, dass man bei der Lösung signifikanter politischer und sozialer Probleme innerhalb Deutschlands gerne auf „Aufklärung“, Diskussionsrunden und präsidentielle Worte, also ausschliesslich auf „Diplomatie“ setzt. Bei Problemen in fremden Ländern, die uns genaugenommen gar nichts angehen, sollen dagegen allein die Waffen sprechen. Typische, aber verhängnisvolle Übersprungshandlungen orientierungsloser und überforderter Politiker.

    Reply

  • Stef
    5. September 2023 @ 16:33

    Füe einen Hammer ist jedes Problem ein Nagel.

    Für die Bundesregierung scheint die Antwort immer Sanktionen und Militär zu sein. Gut wenn die Welt so einfach ist…


  • Info:https://lostineu.eu/sudan-berlin-schliesst-militaereinsatz-nicht-aus


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    06.09.2023

    Fremde FedernHitzesommer, Twitter-Exodus, Einwanderungsland

    makronom.de, vom 5. September 2023, Makrothek

    In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.



    Deutschland ist nach den USA das zweitgrößte Einwanderungsland


    piqer: Achim Engelberg

    Deutschland hat sich im letzten Jahrzehnt zu einem der dynamischsten Migrationsakteure weltweit entwickelt.

    So beginnt Naika Foroutan, Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung und Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin, ihren Gastbeitrag.

    War die Bundesrepublik in den Jahren 2008 und 2009 statistisch gesehen noch ein Auswanderungsland – die Fortzüge ins Ausland waren also höher als die Zuzüge nach Deutschland – so hat sie sich in den letzten zehn Jahren in absoluten Zahlen zum zweitgrößten Einwanderungsland direkt hinter den USA entwickelt.

    Mit Statistiken oder historischen Beispielen erläutert die bekannte Migrationsforscherin, dass unser Land nie so einheitlich war, wie einige heute behaupten. Immerhin war die erste staatliche Einheit erst im Jahre 1871, da waren viele andere Länder in Europa schon Nationalstaaten. Unser Land in der Mitte des Kontinents war häufig eines der Mischungen:

    Auch wenn der Horror der Homogenität im Dritten Reich der Nazis einen Großteil der Vielfalt vernichtet hatte, waren bis Mitte der 1970er Jahre bereits 11 Millionen Migranten nach Deutschland eingewandert, lebten alliierte Soldaten in binationalen Familienzusammenhängen, wurden Studienaustauschprogramme und transnationale Freundschaftsprogramme entwickelt, die allesamt mit sichtbarer und zunehmender Diversität verbunden waren.

    Lügen und Verleumdungen, die, weil sie häufig wiederholt werden, von vielen zumindest teilweise geglaubt werden, enthüllt sie als solche. So etwa die Behauptung, dass vor allem junge Männer kommen, die kriminell werden. Aber

    der Unterschied zwischen eingewanderten Frauen (47 Prozent) und Männern (53 Prozent) ist nicht so groß, wie es das Bauchgefühl oder die zum Teil toxischen Debatten um Kriminalität, Gewalt und Integration vermuten lassen.

    Naika Foroutan plädiert, da die reichen Länder Zuwanderung brauchen, für eine

    Kommission, die dem defätistischen, von Misstrauen und Abwehr geprägten migrationspolitischen Kanon ein neues Leitbild entgegensetzt. Festung Europa war gestern – heute brauchen wir die Plaza Europa, den Marktplatz der Zukunft, um uns nicht moralisch und ökonomisch ins Dunkel zu manövrieren.

    Das ist richtig, allerdings nur ein Schritt: Die Analyse davor ist für mich stärker als die Lösung. Vor allem wegen der Beschreibung der Lage empfehle ich den Artikel. So komprimiert und faktengesättigt findet man es ansonsten selten.

    focusSie erkennen „Ihr“ Land nicht mehr? Dann haben Sie etwas falsch verstandenAutorin: Naika Foroutan




    Wenn Nationen paranoid und korrupt werden


    piqer: Thomas Wahl

    Wie die meisten Ideen und die entsprechenden Umsetzungen kann, so der Economist, auch Nationalität als Konzept positiv oder negativ wirken.

    Die positive Art – die Liebe zum eigenen Land – kann eine Kraft für das Gute sein. „Sie ist die stärkste Grundlage für die Solidarität zwischen Menschen, die sonst nur wenige Gemeinsamkeiten haben“, schreibt Yascha Mounk in „The Great Experiment: How to Make Diverse Democracies Work“. …..  Weil der Gedanke gutartig und – außer an einigen westlichen Universitäten – unumstritten ist, wird der positive Nationalismus von fast allen Politikern unterstützt. Kaum einer würde zugeben, sein Land nicht zu lieben.

    Eine Analyse in der aktuellen Ausgabe stellt nun fest, dass die paranoide Variante des Nationalismus global auf dem Vormarsch ist. Dieser negative Nationalismus besteht darin, die Angst und das Misstrauen gegenüber Außenseitern zu schüren. Dabei kann es sich um Ausländer oder inländische Minderheiten handeln.

    Vielleicht weil diese paranoide Variante auf einem tief verwurzelten Instinkt beruht – dem Wunsch, den eigenen Stamm/Volk zu schützen -, ist sie äußerst wirksam.

    Zunehmend merken skrupellose Staatschefs, dass sie mit der Methode, die Menschen gegen erfundene Bedrohungen zu verteidigen, ihre Macht in Wahlen erhalten können. Und damit werden Regierungen nicht nur bösartiger, sondern offensichtlich oft auch korrupter. Wie die Beispiele zeigen, ist es egal, aus welcher politischen Richtung diese Staatschefs kommen, ob Putin in Russland, Orban in Ungarn, Tunesiens Präsident Kais Saied, Nicaraguas Präsident Ortega (einst ein revolutionärer Marxist) oder Chinas Führer der kommunistischen Partei und Präsident Xi Jinping – sie alle nutzen das Instrument nationalistischer (Feind)Propaganda.

    Für ihre statistische Analyse der Zusammenhänge stützte sich die Zeitung auf Daten des V-Dem Instituts, eine Denkfabrik der Universität Göteborg in Schweden. Jedes Jahr bittet dieses Institut Experten zu beschreiben, wie sich die Regierungen der Welt vor den Wählern oder Bürgern rechtfertigen. Nach der Gewichtung der Länder nach ihrer Bevölkerungszahl stellte der ECONOMIST fest

    dass sich die Regierungen zwischen 2012 und 2021 verstärkt auf den Nationalismus stützten, um sich zu rechtfertigen. (Genauer gesagt, auf eine Ideologie, die ein nationalistisches Element enthält. Dies kann auch andere Elemente wie Populismus oder Islamismus beinhalten.) Die Veränderung war signifikant ……

    Dieses Maß für den Nationalismus von Regierungen wurden dann mit Daten über die Wahrnehmung von Korruption im öffentlichen Sektor von Transparency International (ti) für die Jahre 2012 bis 2021 kombiniert.

    Mithilfe eines statistischen Modells fanden wir heraus, dass dort, wo Regierungen auf nationalistische Rhetorik setzen, um an der Macht zu bleiben, der öffentliche Sektor nach Meinung von Experten viel korrupter ist. Vergleicht man die Länder seit 2012 mit sich selbst, so stellt man fest, dass mehr nationalistische Rhetorik mit mehr Korruption und weniger Nationalismus mit weniger Korruption verbunden ist. Diese beiden Ergebnisse bleiben auch nach Kontrolle der Durchschnittseinkommen und deren Veränderungen sowie der weltweiten Trends bei Nationalismus und Korruption bestehen.

    Wobei z. B. China eine bemerkenswerte Ausnahme darstellt – es wurde zugleich „sauberer“ und nationalistischer. Insgesamt ist die Korrelation aber weltweit statistisch signifikant:

    Ein Anstieg des Nationalismus um eine Standardabweichung korrelierte mit einem Korruptionssprung von 5,31 (auf einer Skala von 0 bis 100), wenn man Länder miteinander vergleicht, und einem Sprung von 0,13 Punkten, wenn man innerhalb der Länder vergleicht. Letzteres mag gering erscheinen, doch ändern sich die Korruptionswerte in der Regel nicht wesentlich. Interessant ist, ein vorlaufender Anstieg des Nationalismus kündigte einen zukünftigen Anstieg der Korruption an.

    Wie könnte es zu dieser Korrelation kommen? Im Artikel wird Daniel Eriksson von ti zitiert. Er sieht drei Faktoren, wie der Nationalismus Machtmissbrauch und Korruption fördern kann.

    Politiker können nationalistische Leidenschaften anheizen, um ihr Amt zu gewinnen oder zu behalten. Indem sie ihren Verwandten oder Kumpanen Einfluss gewähren, können sie versuchen, den Staat zu erobern. Und indem sie Kritiker als Verräter abstempeln, können sie die Kontrollmechanismen aushöhlen, die die Plünderung öffentlicher Gelder verhindern.

    Ja, nationalistische Argumente sind ein süßes Gift, einfach zu verstehen, emotional  ergreifend.

    „Wählt mich, und ich werde die Schulen schrittweise verbessern“ ist zwar eine gute Plattform, aber ein langweiliger Slogan. „Der Stamm nebenan greift uns an!“ ist ein elektrisierender Slogan.

    Gerade wenn man es mit konkreten Lösungsvorschlägen für unsere komplexen Probleme vergleicht. Die zu verstehen, erfordert eine ständige Anstrengung. Der perverse Nationalismus ist daher auch ein Zeichen der Überforderung und Unmündigkeit der Bürger. Was keine Entschuldigung sein kann, wenn eine Gesellschaft versagt.

    Auch wenn alle Fälle, alle Autokratien etwas anders sind, der im Artikel als ein Beispiel gewählte Fall Nicaragua ist durchaus typisch.

    Daniel Ortega, der Präsident, war einst ein revolutionärer Marxist. Er schoss sich 1979 an die Macht, verlor aber 1990 eine Wahl. Entschlossen, die Macht wiederzuerlangen und zu behalten, dämpfte er seinen Marxismus, steigerte die antiamerikanische Hetze, gewann 2006 eine Wahl und hat seitdem die Demokratie schrittweise abgewürgt.

    Die Wahl dieses Feindbildes ist durchaus clever. Die Vereinigten Staaten haben vor Jahrzehnten tatsächlich die Konterrevolution in diesem Land unterstützt. Diese Bedrohung ist allerdings längst vorbei,

    aber Ortega behauptet immer noch, seine Gegner seien „Agenten des Yankee-Imperiums“, die „schon lange nicht mehr Nicaraguaner sind“. Im Februar ließ er mehr als 300 Dissidenten die Staatsbürgerschaft entziehen.

    Für die Familie Ortega hat sich die Zeit an der Macht gelohnt. Neben wichtigen Fernsehsendern (und damit den Propagandamitteln)

    kontrolliert die Familie schätzungsweise 22 Unternehmen in Branchen von Energie bis Immobilien. Nicaragua ist auf der ti-Skala um satte zehn Punkte korrupter als 2012 und rangiert nun schlechter als der Kongo.

    Wie gefährlich diese überzogene nationalistische Schiene ist, zeigt eine im Artikel zitierte Auswertung von fast 500 Bürgerkriegen. Demzufolge ist

    die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs fast doppelt so hoch ist, wenn die politischen Parteien ethnisch motiviert sind. Und Instabilität ist etwa 30 Mal wahrscheinlicher, wenn es sich bei dem betreffenden Land weder um eine Diktatur (die Unruhen unterdrücken kann, bevor sie eskalieren) noch um eine vollständige Demokratie (in der Streitigkeiten in der Regel friedlich gelöst werden) handelt.

    Es ist also diese „unreife“ Form von Demokratien, die anfällig zu sein scheint. Sie befinden sich entweder in Phasen des Niederganges, der Dekadenz wie vielleicht die USA (?) oder entgleisen im Entstehen. Wirtschaftliche Probleme, fehlendes Wachstum und Armut treiben diese Prozesse.

    economistHow paranoid nationalism corrupts




    Der globale Hitzesommer 2023: Das Gesamtbild der Klimakrise


    piqer: Ole Wintermann

    Der Höhepunkt des Sommers der nördlichen Hemisphäre ist langsam überschritten. Höchste jemals gemessene Temperaturen wurden weltweit in den Ozeanen, in Japan und in Indien verzeichnet. Rekord-Hitzewellen im Westen der USA und in Europa sowie nie zuvor gesehene Waldbrände in Kanada komplettieren das Bild. Wie sieht das Zusammenspiel der Wechselwirkungen des Klimawandels aus und was können wir unternehmen, um den Klimawandel baldmöglichst aufzuhalten?

    Dieser Frage widmet sich der WIRED-Podcast mit dem Wissenschaftsjournalisten Matt Simon. Simon vermag es auf großartige Weise, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in journalistischer Sprache den Zuhörenden (oder im Falle des Transkripts den Lesenden) nahezubringen. Schwerpunktthemen sind dabei die maritimen Hitzewellen, die Zunahme der tödlichen Schwüle, die so nicht erwartete Akzeleration der Erderwärmung, die wichtige Rolle der Attributionsforschung und menschliche Fehler im Umgang mit der sich erwärmenden Erde.

    Wer ist letztlich für den Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel (haupt-) verantwortlich? Simon kritisiert zu Recht das Konzept des vom Öl-Multi BP erdachten „individuellen CO2-Fußabdrucks“, das psychologisch dem Ziel diente, von den Schäden abzulenken, die BP et al. zu verantworten haben und stattdessen die Schuld dem Verbraucher zuzuschieben. Seinen klaren Worten für die Verantwortlichkeit der Klimakatastrophe kann ich mich nur anschließen:

    „It’s the market that got us into this catastrophe in the first place. (…) But what I think we can do as individuals is start electing politicians that give a damn about this, that really understand the crisis that we’re in. (…) It’s these planetary criminal companies that are destroying our civilization.“

    wiredExtreme Heat Is Here to StayAutoren: Michael Calore & Lauren Goode




    Zahlen zum Twitter-Exodus


    piqer: Jannis Brühl

    Na danke, Elon!

    Ich selbst habe ja geglaubt, dass Twitter/X auch nach den Änderungen, die der neue Boss Elon Musk angeordnet hat – von neuen Sortier-Algorithmen bis zur Nichtsanktionierung von (meist rechtsradikalen) Ausfällen – weiter relevant bleibt. Mittlerweile häufen sich aber die Zeichen, dass passiert, was viele befürchtet hatten: Abgeschreckt von der Vulgarität, von lahmer UX und Rechtsdrift verlassen die klugen Leute Twitter, und Communities zerfallen. Markus Reuter fasst erste Untersuchungen bei netzpolitik.org knapp zusammen:

    • 380.000 Konten aus dem Umweltbereich wurden untersucht. Sechs Monate nach der Übernahme durch Musk waren nur noch 52,5 Prozent der Gruppe aktiv (Quelle: Trends in Ecology &Evolution).
    • 9.200 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wurden befragt, und „fast die Hälfte aller Befragten nutzte die Plattform seit der Übernahme seltener, fast sieben Prozent hatten Twitter komplett den Rücken gekehrt“(Quelle: Nature).

    Sollte die Vertreibung progressiver und aufgeklärter Menschen (was natürlich nicht auf alle Umwelt-Forscher und -Aktivisten zutreffen muss) Musks Ziel gewesen sein, war er demnach erfolgreich. Immerhin: Aus diesem Exodus bildet sich offenbar doch eine neue Fach-Plattform für die genannten Nischen, nämlich Mastodon. Dort landen nämlich viele der Flüchtenden.

    Passend dazu schreibt der geschätzte Kollege und X-Exilant Johannes Kuhn in seinem Newsletter: „Da ich nicht mehr bei Twitter bin und nur ab und zu mit einem Burner-Account etwas nachgucke, habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung, wie im Moment Deutschtwitter ist. Allerdings weiß ich, dass sich mein Twitter-Logout wirklich positiv auf meine Lebensqualität ausgewirkt hat.“

    netzpolitikWissenschaft und Politik wenden sich von Musks Plattform abAutor: Markus Reuter




    Liebe in Zeiten der Schichtarbeit


    piqer: Christian Gesellmann

    Erinnerst du dich an den Dokumentarfilm „Searching For Sugarman“, der 2013 den Oscar erhielt? Darin sucht ein Journalist nach einem verschollenen Musiker, trägt Legenden zusammen, spricht mit ehemaligen Bekannten. Etwa in der Mitte des Films, wenn man überhaupt nicht mehr damit rechnet, guckt uns der Totgeglaubte plötzlich mitten ins Gesicht. Sein Auftritt im Film ist wie eine Erscheinung. Er ist aber nicht auferstanden oder so, er war nicht einmal weg, nur vergessen.

    Das Radiofeature „Liebe in Zeiten der Schichtarbeit“ hat einen ähnlichen, sehr eindrucksvollen Moment, und ich will ihn jetzt natürlich nicht verraten, aber eindrucksvoll ist er nicht nur dramaturgisch, sondern auch im Sinne von: Wie verrückt ist eigentlich das Leben und gibt es so etwas wie Zufall wirklich? Es ist jedenfalls das, was aus diesem eh schon sehr guten Radiofeature ein außergewöhnliches macht. Darin folgen wir den beiden Autoren, wie sie versuchen, die Geschichte eines jungen schichtarbeitenden Liebespaares herauszufinden, deren mit rührenden Liebesbotschaften und kuriosen Alltagsbanalitäten verziertes Haushaltsbuch aus den Jahren 1988/89 sie beim Einzug in einem lang leer stehenden Haus im ehemaligen Leipziger Arbeiterviertel Plagwitz gefunden haben. Absolute Hörempfehlung!

    DeutschlandfunkLiebe in Zeiten der SchichtarbeitAutoren: Marcel Raabe & Manuel Waltz


    Info: https://makronom.de/hitzesommer-twitter-exodus-einwanderungsland-44833?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=hitzesommer-twitter-exodus-einwanderungsland


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    06.09.2023

    Nachrichten von Pressenza: Ruag vollständig zivilisieren

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 6. September 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 06.09.2023


    Ruag vollständig zivilisieren


    Die letzten Wochen waren eine Offenbarung des Chaos bei der Ruag, insbesondere der katastrophalen Zusammenarbeit mit dem VBS. Dabei scheint die Ruag ihre Kriegsmaterialexportpolitik nicht im Griff zu haben, was fatale Folgen haben kann. Die GSoA fordert deshalb die vollständige&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/ruag-vollstaendig-zivilisieren/


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    Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten: Die Treibhausgasemissionen der Vielen sinken in Österreich, während die der Reichen steigen


    Die Klimakrise ist voll angekommen, wie brennende Urlaubsorte diesen Sommer eindrucksvoll bewiesen haben. Dass Reiche viel stärker zur Klimakrise beitragen und gleichzeitig ihre negativen Auswirkungen weniger stark zu spüren bekommen, ist mittlerweile gut belegt. Sie haben jedoch nicht nur viel höhere Treibhausgasemissionen, ihr&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/wir-koennen-uns-die-reichen-nicht-mehr-leisten-die-treibhausgasemissionen-der-vielen-sinken-in-oesterreich-waehrend-die-der-reichen-steigen/


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    BlackRock &#8211; die dritte Weltmacht


    Wenn wir über die Ukraine sprechen, denken wir sofort an Krieg, von Bomben zerrissene Leben, von Menschen &#8211; von Teenagern bis zu Alten &#8211; die unter Gewalt und Zwang stehen, und letztlich an einen gescheiterten Staat, der nicht in der&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/blackrock-die-dritte-weltmacht/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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