21.02.2025

Wie sicher ist das KDV-Grundrecht? Zum neuen BGH-Urteil

aus e-mail von Rainer Möller, 20. Februar 2025, 1:34 Uhr


Ich hoffe mal, es hat jeder was von dem BGH-Urteil vom 16.1.25 gehört. Da ging es vordergründig um die Frage, ob ein Ukrainer in die Ukraine abgeschoben werden kann, obwohl seine Kriegsdienstverweigerung dort nicht anerkannt wird.

Der Link dazu ist:

https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&nr=140583&anz=1191&pos=2

(Ja, ich habe den Link wieder von Alexander Wallasch. Sollte ich hier eine der in den USA so beliebten Trigger-Warnungen anbringen - "if you are triggered by such content or if you don't have the legal age in your country, please stop reading"?)

 

Es gibt da eine Reihe von Überlegungen zum internationalen Recht, die ich hier weglasse. Unmittelbar für uns wichtig sind einige Passagen, die sich auf das dt. KDV-Grundrecht (Art.4,3  GG) beziehen. Ich zitiere:

"Abs. 38

Explizit offengelassen – und ohne dabei auch nur die Wesensgehalts-

garantie des Art. 19 Abs. 2 GG vorzubehalten – hat das Bundesverfassungsge-

richt zudem, ob selbst jemand, der an sich zur Kriegsdienstverweigerung berech-

tigt erscheint, durch überragende Treuepflichten in außerordentlicher Lage ge-

hindert sein kann, das Grundrecht geltend zu machen (vgl. BVerfG, Beschluss

vom 20. Dezember 1960 – 1 BvL 21/60, BVerfGE 12, 45 Rn. 37), und ob die für

das Anerkennungsverfahren im Frieden geltenden Maßstäbe im Kriegsfall im

Hinblick auf die dann bestehenden außergewöhnlichen Verhältnisse zu modifi-

zieren sind (vgl. BVerfG, Beschluss vom 26. Mai 1970 – 1 BvR 83/69, BVerfGE

28, 243, 263, juris Rn. 62). Überdies entspricht es ständiger Rechtsprechung des

Bundesverfassungsgerichts, dass sowohl die Einrichtung und Funktionsfähigkeit

der Streitkräfte gegen das Interesse des Kriegsdienstverweigerers an der Freiheit

von jeglichem Zwang gegenüber seiner Gewissensentscheidung abzuwägen

sind (vgl. BVerfGE 28, 243, 261, juris Rn. 59) wie auch dass miteinander kollidie-

rende Grundrechtspositionen darüber hinaus in ihrer Wechselwirkung zu erfas-

sen und nach dem Grundsatz der praktischen Konkordanz so in Ausgleich zu

bringen sind, dass sie für alle Beteiligten möglichst weitgehend wirksam werden

(vgl. BVerfGE 7, 198, 204 ff.; 148, 267, 280 Rn. 32; 152, 152, 185 Rn. 76). An-

gesichts dessen erachtet es der Senat für – jedenfalls prinzipiell – nicht undenk-

bar, dass ungeachtet des besonders hohen Rangs der in Art. 4 GG verbürgten

Gewissensfreiheit auch die deutsche verfassungsrechtliche Ordnung es gestat-

ten oder sogar erfordern könnte, den Schutz des Kriegsdienstverweigerungs-

rechts in außerordentlicher Lage gegenüber anderen hochrangigen Verfassungs-

werten zurücktreten zu lassen.

----------------

Abs. 50

Wie gesehen, sind Grundrechtsverkürzungen im Verteidigungsfall aber

auch der deutschen verfassungsrechtlichen Ordnung selbst – auch in Bezug auf

die Gewissensfreiheit – nicht fremd, sondern in ihr angelegt. Dabei erscheinen

sogar weitergehende verfassungsimmanente Einschränkungen des Kriegs-

dienstverweigerungsrechts bis hin zu dessen Aussetzung in existenziellen Krisen

des Staates prinzipiell nicht undenkbar.

Sind im Verteidigungsfall weitergehende Verkürzungen des Grund-

rechtsschutzes auch nach deutschem Verfassungsrecht prinzipiell nicht undenk-

bar, scheidet es nach den für den Auslieferungsverkehr geltenden Maßstäben

zudem aus, das Kriegsdienstverweigerungsrecht als einen unabdingbaren

Grundsatz der deutschen verfassungsrechtlichen Ordnung zu begreifen."

 

Die hervorgehobenen Stellen sind von mir hervorgehoben worden, aber wörtlich zitiert.

 

Gerade noch ein Wort zur o.g. "Wesensgehaltsgarantie". Die Grundidee ist, dass Grundrechte immer durch andere Grundrechte eingeschränkt werden, aber der Kern- oder "Wesensgehalt" des Grundrechts dabei nicht betroffen sein darf. Wenn der BGH jetzt darauf hinweist, dass das BVerfG in seiner bisherigen Rechtsprechung den Wesensgehalt von Art.4,3 GG nicht definiert hat, dann sollte das eigentlich nicht so interpretiert werden, als gäbe es keinen Wesensgehalt oder die unteren Gerichte brauchten sich darum nicht zu kümmern. (Das ist ja im Augenblick auch das Problem mit Art. 5 GG).

 

Juristisch läuft es darauf hinaus: Definiert eine Regierung die Situation als Verteidigungsfall oder existenziielle Krise, dann

kann sie die Freistellung vom Waffendienst (Anm. Autor "Das hat also keinen tieferen Grund als mangelnde Beherrschung der Technik.") durch eine Verfügung oder ein einfaches (nicht verfassungsänderndes) Gesetz abschaffen und die unteren Gerichte bis zum BGH werden das einfach abnicken, so dass der Fall notgedrungen bis vor das BVerfG gebracht werden muss.

 

Grüße nach allen Seiten, Rainer Möller


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

21.02.2025

S. Lawrow zu Dialog und westliche Politiker

aus e-mail von Doris Pumphrey, 21. Februar 2025, 8:44 Uhr


https://mailchi.mp/russische-botschaft/newsletter-der-russischen-botschaft-11037336?e=34bdcd87f0


*Aus der Rede und den Antworten des Außenministers der Russischen

Föderation, Sergej Lawrow, auf Medienfragen nach Gesprächen mit

Vertretern der US-Regierung*


(…)

Wir haben stets betont, dass die Großmächte in jeder Situation bereit

sein sollten, einen sachlichen und professionellen Dialog zu führen. Es

ist entscheidend, einander zuzuhören, aus den Ereignissen zu lernen und

Konflikte oder Krisen zu vermeiden. Unsere nationalen Interessen mögen

nicht immer übereinstimmen. Gerade dann ist es wichtig, diese

Differenzen zu regulieren, sie nicht einfach unbeachtet zu lassen und

insbesondere keine militärische oder anderweitige Konfrontation zu

provozieren. Wenn unsere Interessen jedoch übereinstimmen, sollten alle

Anstrengungen darauf gerichtet sein, die Zusammenarbeit in diesen

Bereichen zu stärken und gemeinsame, für beide Seiten vorteilhafte

Projekte in der Geopolitik und Wirtschaft zu fördern. (…)


*Der russische Außenminister Sergej Lawrow zum Telefongespräch zwischen

dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem amerikanischen

Präsidenten Donald Trump*


Mir ist aufgefallen, dass die ganze Welt in eine Art Fassungslosigkeit

verfallen ist und das Telefongespräch zwischen dem russischen

Präsidenten Wladimir Putin und dem amerikanischen Präsidenten Donald

Trump als etwas Ungewöhnliches betrachtet. Dies zeigt deutlich die

Abnormität der Jahre, die wir unter der Biden-Regierung erlebt haben.

Auch die europäischen Satelliten der Vereinigten Staaten haben den

Dialog und die Diplomatie als Mittel der Kommunikation mit der Außenwelt

verworfen und sind zur Sprache der Drohungen, der Sanktionen und der

Aufrüstung des Kiewer Regimes übergegangen, um Krieg gegen die Russische

Föderation zu führen.


Nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation wurde Russland aller

Sünden beschuldigt. Viele Jahre lang hörte niemand auf unsere Warnungen

über die Ursachen des Ukraine-Konflikts. Alles, was in der Ukraine

geschieht, alles, was das Nazi-Regime von Selenskij tut, begann der

Westen als normal hinzunehmen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum

viele im Westen, angefangen bei den Spitzenpolitikern der Europäischen

Union, fassungslos waren, als es ein normales, elementares Gespräch

zwischen zwei gut erzogenen, höflichen Menschen gab, die ihre

Differenzen nicht beiseiteschieben. Davon gibt es eine ganze Reihe. Aber

sie verstehen sehr gut, dass es in der Politik darum geht, sich

zusammenzusetzen, um zu reden und nach Gemeinsamkeiten zu suchen. (…)



unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Lawrow: Russland und die USA werden hinter Biden aufräumen müssen

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 19 Feb. 2025 19:30 Uhr

Russlands Außenminister Sergei Lawrow sagte, die Gespräche in Riad seien der erste Schritt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten gewesen. Man habe begonnen, "sich vom Rande des Abgrunds zu entfernen, an den uns die Biden-Regierung geführt hatte, aber dies sind nur die ersten Schritte".


© Ramil Sitdikov


Der russische Außenminister Sergei Lawrow nimmt in Riad, Saudi-Arabien, an einer Pressekonferenz teil, die auf die Verhandlungen hochrangiger Delegationen aus den Vereinigten Staaten und Russland zur Ukraine folgt


Wie Russlands Außenminister Sergei Lawrow erklärte, müssen Moskau und Washington die Hinterlassenschaft der Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden, die die Beziehungen zwischen den beiden Staaten ruiniert hat, "bereinigen".

Nach seiner Rückkehr vom Treffen mit US-Diplomaten in der saudischen Hauptstadt am Dienstag bezeichnete Lawrow am Mittwoch in der russischen Staatsduma das Treffen in Riad als einen ersten Schritt zur Wiederherstellung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Die bilateralen Verhandlungen wurden von Lawrow und US-Außenminister Marco Rubio geführt und zielten darauf ab, den Grundstein für die Beendigung des Ukraine-Konflikts und die Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und den USA zu legen.

"Wir haben begonnen, uns vom Rande des Abgrunds zu entfernen, an den uns die Biden-Regierung geführt hatte, aber dies sind nur die ersten Schritte", kommentierte Lawrow die Gespräche.


US-Außenminister Rubio zu Gespräch mit Lawrow: "Haben uns auf vier grundsätzliche Punkte geeinigt"


US-Außenminister Rubio zu Gespräch mit Lawrow: "Haben uns auf vier grundsätzliche Punkte geeinigt"






"Vorerst müssen wir das Erbe der Biden-Administration 'bereinigen', die alles getan hat, um das Fundament einer langfristigen Partnerschaft zwischen unseren Ländern zu zerstören", fügte er hinzu. Dem Diplomaten zufolge "beginnt die Bewegung zur Normalisierung der Beziehungen in allen Bereichen".

"Zumindest besteht die erklärte Bereitschaft, diesen Weg einzuschlagen. Und zwar nicht nur, um die Ukraine-Krise zu lösen, sondern auch, um Bedingungen für die Wiederherstellung und den Ausbau der Partnerschaft in den Bereichen Handel, Wirtschaft und Geopolitik zu schaffen", so Lawrow. Er stellte fest, dass die Vertreter Washingtons ein deutliches Interesse an der Beseitigung "künstlich geschaffener" Hindernisse für mögliche gemeinsame Initiativen mit Russland in vielen Bereichen, einschließlich der Wirtschafts- und Außenpolitik, bekundet haben.

Beide Seiten einigten sich darauf, das Personal der Botschaften wieder aufzustocken und hochrangige Teams zu bilden, die mit der Arbeit an einer möglichen Friedenslösung für die Ukraine beginnen sollen.

"Wir begrüßen dies", sagte Lawrow und wies darauf hin, dass die Länder schließlich zu dem Zustand der Zusammenarbeit zurückkehren könnten, den sie vor dem Ukraine-Konflikt und dem Sanktionskrieg des Westens gegen Russland hatten.

"Es wird immer Probleme geben, aber das Wichtigste ist, sich zu treffen, einander zuzuhören und Entscheidungen zu treffen, die im Hinblick auf die Partner, die sie betreffen, realistisch sind", erklärte er.

In Washington wurden die am Dienstag geführten Verhandlungen als "wirklich monumental" bezeichnet. Auch US-Außenminister Marco Rubio räumte am Dienstag im Anschluss an die Gespräche ein, dass der Westen die gegen Russland verhängten Sanktionen angehen müsse, um eine dauerhafte Lösung des Konflikts zu erreichen und die Beziehungen wiederherzustellen. US-Präsident Donald Trump erklärte am späten Dienstag vor Journalisten, er sei angesichts der sich abzeichnenden Annäherung an Moskau nun "viel zuversichtlicher", was die Aussichten auf einen dauerhaften Frieden zwischen Russland und der Ukraine angehe.


Mehr zum Thema ‒ Die Verhandlungen zwischen Russland und den USA haben in Europa Bestürzung ausgelöst


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/237350-lawrow-russland-und-usa-werden


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


21.02.2025

Trump lässt die EU auch im Zollstreit auflaufen

lostineu.eu, 21. Februar 2025

Wegen der Drohung von US-Präsident Trump mit neuen Strafzöllen ist Handelskommissar Sefcovic nach Washington gereist. Doch auch nach dreitägigen Gesprächen hat er offenbar keine Lösung gefunden. „Es ist wichtig, dass wir in unserer Diskussion eine positive Dynamik erzeugen“, betonte Sefcovic. „Wenn wir von unfairen Einfuhrzöllen betroffen sind, werden wir entschlossen und verhältnismäßig reagieren und darauf vorbereitet sein“, warnte er. Doch das Ziel sei es, dies zu verhindern. In den Gesprächen ging es auch um das Thema Autos, das Deutschland besonders am Herzen liegt. In Berlin und Brüssel ist die Angst vor einem Handelskrieg mit den USA fast noch größer als die Sorge um die Ukraine…

Siehe auch Trump attackiert Ukraine – von der Leyen läuft ihm trotzdem hinterher

P.S. Nach Angaben der Agentur “Bloomberg” ist Sefcovic bereit, den Import von amerikanischen Autos in die EU zu erleichtern und zu vergünstigen. Außerdem habe er den USA angeboten, mehr US-Flüssiggas und Sojabohnen zu kaufen, um einen Handelskrieg zu vermeiden.

‹ Selenskyj ist kein Diktator, aber… › China stellt sich hinter Trump und Putin – Macron spricht von 3. Weltkrieg

3 Comments

  1. Arthur Dent
    21. Februar 2025 @ 11:48

    Der größte Auto-Exporteur in den USA ist übrigens BMW. Wir werden also unsere eigenen Autos mit Zöllen belegen…

Reply

  • Helmut Höft
    21. Februar 2025 @ 09:08

    “In Berlin und Brüssel ist die Angst vor einem Handelskrieg mit den USA fast noch größer als die Sorge um die Ukraine…” Man muss halt Prioritäten setzen! Wenn der Ami sagt: “Overextending and Unbalancing Russia” jo, da simmer dabei, wenn der Ami sagt “Now Russia is our friend” … *kopfkratz* wat nu? Wo doch die Ukraine unsere Freiheit … Hindukusch und so …

    Reply

    • KK
      21. Februar 2025 @ 13:46

      Das ist das Blöde an der Demokratie: Da kann es passieren, dass sich alle paar Jahre alles auf den Kopf stellt – und wieder zurück auf die Füsse. Shit happenz – hätte man mit rechnen können. Nein, mit rechnen müssen!


  • Info: https://lostineu.eu/auch-im-zollstreit-mit-trump-findet-die-eu-keine-loesung/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse




    Weiteres:




    Selenskyj ist kein Diktator, aber…


    lostineu.eu, vom 20. Februar 2025

    Erst hat er der Ukraine die Schuld am Krieg gegeben, nun nennt er den ukrainischen Staatschef einen „Diktator ohne Wahlen“: US-Präsident Trump hat den Druck auf die Ukraine nochmals erhöht und dabei “talking points” aus Moskau aufgegriffen.

    Völlig aus der Luft gegriffen ist Trumps Vorwurf an die Adresse des ukrainischen Staatschefs, Wahlen abzulehnen und selbstherrlich zu agieren, allerdings nicht.

    Selenskyj, dessen reguläre Amtszeit seit Monaten abgelaufen ist, hat fast die gesamte Regierung ausgetauscht, ohne sich um Wahlen zu scheren. Auch auf die EU nahm er keine Rücksicht – sogar der in Brüssel beliebte Außenminister Kuleba mußte gehen.

    Auch im Militär gab es immer wieder Säuberungen bis an die Spitze, die Selenskyj eigenmächtig anordnete. Im Februar 2024 wurde Armeechef Saluschnyj ausgewechselt – wohl auch, weil er populär war und damit “gefährlich” wurde.

    Zuletzt hat er Sanktionen gegen Ex-Präsident Poroschenko verhängt. Abgeordnete der EU-freundlichen Partei “Europäische Solidarität” hielten daraufhin im Parlament Plakate mit Aufschriften wie “Gegen politische Repression” und “Nein zur Diktatur!”

    Auch Poroschenko galt als möglicher Herausforderer bei Wahlen. Die EU hielt es übrigens nicht für nötig, zu protestieren. Warum auch – in Brüssel glaubt man, Selenskyj sei gewählt und die Ukraine eine “lupenreine” Demokratie.

    Wäre es anders, könnte sie nämlich nicht Mitglied im Club werden…

    Dieser Artikel beruht auf einem Beitrag in unserem Newsletter. Siehe auch Trump attackiert die Ukraine. Von der Leyen läuft ihm trotzdem hinterher

    In February 2021 — more than a year before Russian troops entered Ukraine en masse — the inspiring democrat, President Zelensky, banned 3 popular opposition TV networks by accusing them of spreading Russian disinformation.

    It'd be as if Biden banned Fox or Trump banned CNN:???????? pic.twitter.com/ilAFwLHu9O

    — Glenn Greenwald (@ggreenwald) February 20, 2025

    ‹ Roth: Trump redet wie Putin – Sachs: Der Krieg geht zu Ende › Trump lässt die EU auch im Zollstreit auflaufen

    8 Comments

    1. Helmut Höft
      20. Februar 2025 @ 21:26

      @Thomas Damrau
      FACK! Und als ihm dann noch der liebe Herr Boris Johnson (Alexander Boris de Pfeffel Johnson) ins Ohr flüsterte: “No time for negotiation, time for victory!” war’s geschehen. Vllt. hat er noch dazu geflüstert “… and you gonna be a great leader in the history books!” *schulterklopf*

    Reply

  • Art Vanderley
    20. Februar 2025 @ 21:19

    Selenskyj ist eigentlich recht ähnlich wie Putin, er verhindert Schlimmeres, weil auch in der Ukraine bislang die einzige nennenswerte Opposition aus rechten Nationalisten besteht, mit Ausnahme der engagierten Anti-Korruptionsbewegung.
    Das dürfte auch stark zusammenhängen mit dem auch dortigen Versagen der progressiven Kräfte, es würde mich nicht wundern wenn auch dort meist nur im idenditären Hinterhof geschwurbelt wird, wer der guteste der Guten ist.

    Reply

    • KK
      20. Februar 2025 @ 23:09

      „…weil auch in der Ukraine bislang die einzige nennenswerte Opposition aus rechten Nationalisten besteht“

      Die einzige nennenswerte Opposition, die Selenskji nicht verboten und/oder eingeknastet hat, meinen Sie?

      Reply

  • Michael
    20. Februar 2025 @ 18:54

    Selenskyj, Melnyk, etc. haben lange genug, zu lange, im Geiste Banderas dem sog. Westen diktiert was er, der sog. Westen, zu tun, zu liefern, zu zahlen, zu denken, zu sagen und nicht zu sagen habe! Kritische Stimmen in der Ukraine wurden mit diktatorischen Mitteln kaltgestellt, und im sog. Westen mit diktatorischen Mitteln propagandistischen Sprachregulierungen unterworfen! Das konnte und durfte nicht gut gehen! Widerstand musste sich regen! Jetzt hat der sog. Westen in Trump seinen Meister gefunden! Gut so! Und heute haben die USA auch schon die erste pro Ukraine Resolution maßgeblich ehemaliger europäischer Vasallen blockiert! Weiter so! Irgendwann wird auch in der EU die Wirklichkeit die Wahrheit ersetzen!

    Reply

  • Thomas Damrau
    20. Februar 2025 @ 17:24

    Die Briten haben 1945 den Kriegshelden Churchill abgewählt – möglicherweise, damit er nicht übermütig wird.

    Auch Selenskyj würde das “Abklingbecken Opposition” helfen, wieder etwas mehr Erdung zu bekommen:
    — Für die ihm von der EU zugeschobene Rolle des Weisen aus dem Morgenland (“Und was meint Selenskyj zu …”, “Selenskyj warnt vor …”) hat er nicht das intellektuelle Format.
    — Das Kriegsrecht hat es ihm (zu) einfach gemacht, die Opposition kalt zu stellen, die Arbeitnehmerrechte für westliche Investoren zurechtzustutzen und freihändig die Bodenschätze seines Landes zur Verhandlungsmasse zu machen.

    Zeit, Wolodymyr, Deine Memoiren zu schreiben. Die EU-Kommission wird sicher die gesamte erste Auflage aufkaufen.

    Reply

    • KK
      20. Februar 2025 @ 18:01

      Selenskji würde niemals in die Opposition… der kennt politisch nichts anderes als die Hauptrolle, der nimmt doch niemals mehr an einem Casting für eine Nebenrolle teil!
      Und seine Autobiografie muss er nur ankündigen, da hat er schon den sogenannten „Friedens“preis des deutschen Buchhandels im Sack…

      Reply

  • Guido B.
    20. Februar 2025 @ 17:24

    Selenski wurde vom woken Westen heiliggesprochen. Er bekämpft wie ein Kreuzritter das Böse. Er bezwingt Hitler-Russland. Er kann sich aufführen wie das Oberhaupt der freien Welt und täglich unverschämtere Forderungen stellen. Er kann die Hand bespucken, die ihn füttert. Er kann die Auslöschung der Russischen Föderation fordern, den dritten Weltkrieg auslösen und jeden Abend seine Hasstiraden in die Welt hinaus posaunen. Alle Regierungen und Journalisten liegen ihm zu Füssen. Er bekommt für jeden Furz Applaus. Er ist ein Heiliger. Nur Trump wagt es, seinen Heiligenschein anzutasten. Böser, böser Trump!

    Reply

    • Dixie Chique
      21. Februar 2025 @ 10:37

      Zur Ergänzung.. Der verdrogte Hasardeur hat auch wiederholt Atomkraftwerke beschießen lassen und versucht weiterhin, als Abschiedsgruß wenigstens in Zaporizhia einen radioaktiven Supergau zu hinterlassen. Die sogenannte Qualitätspresse und die UK/EU-Vampire vergraben solche Fakten aktiv und sichern weitere Unterstützung für den Bandera-Clubchef zu.



  • Info: https://lostineu.eu/selenskyj-ist-kein-diktator-aber/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Roth: Trump redet wie Putin – Sachs: Der Krieg geht zu Ende


    lostineu.eu, vom 20. Februar 2025

    Was bedeutet das amerikanisch-russische Tauwetter für EUropa und die Ukraine? Die Meinungen gehen weit auseinander.

    Der SPD-Politiker Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, sieht schwarz: “Das ist der Supergau.” Die transatlantischen Beziehungen, an die er wie die meisten deutschen Politiker immer fest geglaubt hat, seien zerstört.

    Europa sei nun “allein zuhause”, so Roth. Trump habe sich auf die Seite der autoritären Herrscher geschlagen und “das wird schmerzhafteste Folgen für uns alle haben”. Schon jetzt rede Trump wie Putin: “Das ist reiner Putin-Sprech”.

    Völlig anders die Einschätzung des US-Experten Jeffrey Sachs. Trump habe schlicht und einfach erkannt, dass die bisherige US-Politik gescheitert sei und der Krieg nicht mehr zu gewinnen wäre. “Er will nicht auf der Verliererstraße sein”.

    Nach dem Treffen in Riad zeichne sich ein schnelles Ende des Krieges ab, sagte Sachs im Europaparlament, wohin ihn der BSW-Abgeordnete von Schulenburg geladen hatte. Daran könnten die “Kriegstreiber aus Europa” nichts mehr ändern.

    Da wäre ich mir allerdings nicht so sicher. Sowohl in der Ukraine als auch in Nord- und Osteuropa gibt es mehr als genug Desperados, die auf jeden Fall weiter kämpfen wollen. Auch die EU-Außenbeauftragte Kallas gibt noch nicht auf…

    Siehe auch Ukraine-Deal: Jetzt wird es noch einmal richtig gefährlich

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    ‹ Die Watchlist EUropa vom 20. Februar 2025 › Selenskyj ist kein Diktator, aber…

    15 Comments

    1. Helmut Höft
      20. Februar 2025 @ 21:19

      ““Er [Trump] will nicht auf der Verliererstraße sein”.
      Nach dem Treffen in Riad … zeichne sich ein schnelles Ende des Krieges ab, sagte Sachs im Europaparlament, wohin ihn der BSW-Abgeordnete von Schulenburg geladen hatte. Daran könnten die “Kriegstreiber aus Europa” nichts mehr ändern.”

      Wer hätte das gedacht, Herr Donald John Trump kann Landkarten, Bevölkerungs und Wirtschaftsdaten lesen! *uiuiui*

      “Da wäre ich mir allerdings nicht so sicher. Sowohl in der Ukraine als auch in Nord- und Osteuropa gibt es mehr als genug Desperados, die auf jeden Fall weiter kämpfen wollen. Auch die EU-Außenbeauftragte Kallas gibt noch nicht auf…”

      … sie können leider nicht lesen und mit den Bevölkerungs-/Wirtschaftsdaten nix anfangen! Leute, auch die Ardennenoffensive ging verloren! https://de.wikipedia.org/wiki/Ardennenoffensive

    Reply

  • Erneuerung
    20. Februar 2025 @ 19:04

    Herr Roth wollte auch einen 2. Maidan in Georgien, es hat nicht geklappt, vielleicht springt Herr Gabriel ein,

    Reply

  • Guido B.
    20. Februar 2025 @ 17:35

    Die Kriegsbesoffenheit in EUropa lässt in der Tat eine weitere Eskalation befürchten. Meine Hoffnung ist, dass Trumps Team dieses Szenario einkalkuliert hat und Maßnahmen bereithält. Trump muss nur mit dem Abzug der US-Soldaten aus Europa oder einem Rückzug aus der NATO drohen – ich denke, dann werden sich die kriegssüchtigen Gemüter in der EU rasch beruhigen. Die USA haben die Mittel für den kalten Entzug.

    Reply

    • ebo
      20. Februar 2025 @ 17:43

      Laut “BILD” plant er ja schon einen Truppenabzug. Deshalb wackeln im Springer-Hochhaus die Wände ????

      Reply

      • KK
        20. Februar 2025 @ 17:54

        Das würde viel dringendst benötigten Wohnraum in Deutschland schaffen, wenn die US-Truppen endlich heim ins Trump-Reich geholt würden…

  • Thomas Damrau
    20. Februar 2025 @ 16:46

    Michael Roth hat sich in den letzten Jahren durch eine nahezu kindliche Naivität hervorgetan: “Ich weiß, dass das Gute am Ende siegen wird.” Die Interviews mit ihm, die ich (meist) gehört habe, waren ein trotziges Aufstampfen mit den Füßen, weil die Welt sich nicht so verhielt, wie Klein-Michael sich das vorgestellt hat.

    Wenn wir es realistisch betrachten: Die Beziehungen zwischen den USA und der EU waren schon immer asymmetrisch, hier die Autoritätsperson, da das unterwürfige Mündel. Und das Mündel hat seit dem zweiten Weltkrieg beträchtliche Verdrängungsarbeit geleistet, um all die Übergriffe der Autoritätsperson zu ignorieren und sich immer wieder einzureden, die Autoritätsperson meine es gut mit der Welt. Sehr viel Verdrängungsarbeit hat es die EU (und die Ukraine) gekostet, sich selbst zu überzeugen, die USA wollten der Ukraine selbstlos Freiheit und Wohlstand auf eigene Kosten spendieren.

    In der Verhaltensökonomik spricht man von einer Truthahn-Illussion (https://de.wikipedia.org/wiki/Truthahn-Illusion), wenn die (menschlichen) Truthähne meinen, der Farmer meine es gut mit ihnen, weil er ihnen täglich ihr Futter bringt.
    Die Truthahn-Illusion endet üblicherweise an Thanks-Giving – und der Farmer hört in diesem Fall auf den etwas seltsamen Namen Donald J. Trump.

    Und Farmer Trump hat sich die Futterrechnungen zeigen lassen, sich die Truthähne angesehen, auf den Kalender geschaut und beschlossen, dass es Zeit wird, die EU zu schlachten und den inzwischen ziemlich mageren und gerupften Truthahn Ukraine der Tierkadaver-Verwertung zu übergeben.

    Und sage niemand, dass ich hier der Zyniker bin …

    Reply

  • Michael
    20. Februar 2025 @ 14:48

    „Trump redet wie Putin“ und der Kriegstreiber Roth ist endlich sprachlos!
    Das Bauernopfer Ukraine wird endgültig geopfert! Aber wer glaubt Europa würde den Krieg weiter befeuern, nicht nur ohne die USA, sondern gegen die USA, Russland, China … kurz gegen die BRICS+ und den Globalen Süden, der halluziniert!

    Reply

    • KK
      20. Februar 2025 @ 16:39

      “…der Kriegstreiber Roth ist endlich sprachlos!”

      Das ist er ab kommender Woche ohnehin, denn er tritt bei der Wahl nicht mehr an. Da will er wohl noch auf den letzten Drücker etwas Öl ins Feuer giessen!

      Reply

      • Michael
        20. Februar 2025 @ 20:53

        … oder sich für die Rüstungsindustrie qualifizieren!?

      • KK
        20. Februar 2025 @ 23:06

        @ Michael:
        Das hat er längst; ich vermute, dass er genau deshalb nicht mehr antritt. Selbst sogenannte Abklingbecken sind ja in letzter Zeit eher obsolet geworden, da kann man direkt von der Politik in die Wirtschaft wechseln. Und wieder zurück (wie zB unser mutmasslich nächster Bundeskanzler).

  • Frank
    20. Februar 2025 @ 14:24

    Wir erkennen eine gewisse Panik und eine seit vielen Jahren fehlende strategische Weitsicht bei den transatlantischen Elitenetzwerk-Politiker. In ihrer Unterwürfigkeit und Vasallentreue haben sie vollkommen die europäischen Interessen und Ziele aus den Augen verloren. Jetzt stehen sie vor den Trümmern ihrer Engstirnigkeit und finden keine Lösung für ihr selbstverschuldetes Dilemma. Folglich muss die bisherige Erzählung aufrecht erhalten und das Sterben in der Ukraine weitergehen, weil Russland nicht gewinnen darf.

    Reply

    • ebo
      20. Februar 2025 @ 14:46

      Genau das ist die Gefahr

      Reply

    • Armin Christ
      20. Februar 2025 @ 17:08

      Roth ist enttäuscht – Mamma USA liebt ihn nicht mehr. Wo ist Kiesewetter, wo Strack-Zimmermann ????? Da gibt es aber noch mehr !
      Wächst der Müllhaufen der Geschichte ? Bitte nich recyclen.



  • Info: https://lostineu.eu/roth-trump-redet-wie-putin-sachs-der-krieg-ist-vorbei/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    21.02.2025

    Nachrichten von Pressenza: Meine Stimme für den Frieden – Ein Brief an meine Kinder und Enkelkinder

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 21. Februar 2025, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 21.02.2025


    Meine Stimme für den Frieden – Ein Brief an meine Kinder und Enkelkinder


    Inmitten der aktuellen geopolitischen Spannungen und der wachsenden Militarisierung Europas erhebt eine Frau, die selbst die Schrecken des Krieges überlebt hat, ihre Stimme – nicht aus Angst, sondern aus tief empfundener Verantwortung. In einem bewegenden und mutigen Brief wendet sich&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/02/meine-stimme-fuer-den-frieden-ein-brief-an-meine-kinder-und-enkelkinder/


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    Menschliche Sicherheit und ihre Dimensionen


    Das Konzept der menschlichen Sicherheit ist ein umstrittener Ansatz, eingeführt von einer bestimmten Gruppe von Akademikern nach dem Kalten Krieg 1.0 (nach 1990), der zum Ziel hat, die Bedeutung von Sicherheit in der Weltpolitik und in den Studien zu Internationalen&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/02/menschliche-sicherheit-und-ihre-dimensionen/


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    Kiew wegen vermeintlichem Missbrauch von US-Hilfen unter Druck


    Nach Angaben von Tucker Carlson, einem bekannten US-Journalisten aus Donald Trumps engerem Umfeld, sollen die in die Ukraine gelieferten US-Waffen unter anderem an die „Feinde Amerikas“ gegangen sein. Ungeachtet der Spekulationen um eine baldige Friedenslösung geht der Krieg in der&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/02/kiew-wegen-vermeintlichem-missbrauch-von-us-hilfen-unter-druck/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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    Meine Stimme für den Frieden – Ein Brief an meine Kinder und Enkelkinder

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    pressenza.com, vom 20.02.25 - Pressenza Berlin

    Inmitten der aktuellen geopolitischen Spannungen und der wachsenden Militarisierung Europas erhebt eine Frau, die selbst die Schrecken des Krieges überlebt hat, ihre Stimme – nicht aus Angst, sondern aus tief empfundener Verantwortung. In einem bewegenden und mutigen Brief wendet sich Gertrude R. Croissier, die während des Zweiten Weltkriegs geboren wurde und Autorin des Buches Grenzgang: Krieg und Frieden ist, an ihre Kinder und Enkelkinder. Sie teilt ihre Erlebnisse von Krieg und Zerstörung und appelliert eindringlich für eine Politik des Friedens. Ihr Brief ist ein eindrucksvolles Zeitzeugnis und zugleich ein leidenschaftlicher Aufruf an die junge Generation, sich für eine friedliche Zukunft einzusetzen.

    Gertrude R. Croissier veröffentlicht diesen Brief gerade jetzt, weil sie mit wachsender Sorge die aktuellen Entwicklungen beobachtet: Die Rhetorik der „Kriegstüchtigkeit“, massive Waffenlieferungen und eine zunehmend militarisierte Politik erinnern sie an die verhängnisvollen Weichenstellungen vergangener Zeiten. Vor der anstehenden Wahl in Deutschland möchte sie ihre Familie – und mit dieser Veröffentlichung auch eine breitere Öffentlichkeit – dazu aufrufen, innezuhalten, nachzudenken und eine Entscheidung für den Frieden zu treffen.

    Brief einer Großmutter

    Affhöllerbach, den 17. Februar 2025

    Meine geliebten Kinder und Enkelkinder! Ich sage es gleich ganz ehrlich, es geht um die Wahl am kommenden Sonntag und es kostet mich Kraft und Mut, euch diesen – vielleicht unangemessen erscheinenden – Brief zu schreiben. Zunächst aber möchte ich euch versichern: Ich achte euren freien Willen und respektiere eure persönliche Entscheidung.

    Ich bitte euch um Verständnis, denn meine Worte kommen aus einem drängenden mütterlichen Schutz- und Fürsorgeimpuls. Es ist in mir ein Schrei aus wachsender Sorge um euer Leben und ein sehnsüchtiger Wunsch nach Frieden für euch und für alle lebenden Wesen dieser Erde!

    Ihr hattet bisher ein recht gutes Leben in Frieden, Freiheit und relativem Wohlstand.

    Ihr lebt aktuell in einem behaglichen warmen Heim, ihr arbeitet, studiert und habt Zeit und Raum für eure persönliche Entwicklung – durchaus mit Hindernissen und den Erschwernissen des Lebens. Auch ich bin dankbar für mein erfülltes Leben, für gesunden Wohlstand und die relative Sicherheit. Das allerdings war nicht immer so, und es könnte auch wieder ganz anders werden, wenn wir jetzt nicht achtsam sind:

    Wie ihr vielleicht wisst, wurde ich 1943, zwei Jahre vor Ende des zweiten Weltkrieges, in einem BombenInferno im Luftschutzkeller einer Klinik geboren; meine Mutter Else und ich wir entgingen nur knapp dem Tod. Etwa zur gleichen Zeit wurde das Haus meiner Großeltern väterlicherseits im gezielten Bombenterror der britischen Luftwaffe völlig zerstört; sie verloren ihr gesamtes Hab und Gut. In diesen ersten beiden Jahren meines Lebens verbrachte ich viel Zeit im Kartoffelkeller meiner anderen bäuerlichen Großeltern, in den wir uns flüchteten, wenn die Sirenen heulten und das Brummen der Bomber näher kam – noch heute habe ich bei Sirenengeheul und bei Feuerwerk mit Panikgefühlen zu kämpfen. Ich erinnere mich auch, wie ich mit etwa einem Jahr schreiend durch eine große Blutlache krabbelte, zu meiner Mutter hin, die neben einem erschossenen Soldaten kniete. Etwas später ist meine Mutter nur durch ein Wunder der Vergewaltigung und ich der Erschießung durch amerikanische Soldaten entgangen…

    Das alles war fürchterlich, aber wir haben es überlebt; für viele kam es sehr viel schlimmer: Vielleicht wisst ihr, dass im September 1944 in der so genannten „Brandnacht“ die Briten Darmstadt gezielt mit Brandbomben attackierten, um die Zivilbevölkerung zu vernichten und so für die Verbrechen der Nazis zu bestrafen. In einem Feuerinferno wurde Darmstadt fast völlig zerstört und ca. 13.000 Menschen wurden getötet. Vor Jahren habe ich Kinder der damaligen Brandopfer therapeutisch begleitet und mit ihnen den Horror nochmals emotional durchlebt. Das Grauen des Krieges ist unvorstellbar und sehr viel größer, als wir uns dies in unserem geordneten Alltag vorstellen können.

    Ich schreibe euch dies aus großer Besorgnis, nicht um euch zu ängstigen, sondern um euch für die aktuelle politische Realität zu sensibilisieren. Denn ihr seid nun erwachsen und als erwachsene Menschen haben wir Verantwortung für unser eigenes Leben und auch für diesen unseren wunderschönen Heimatplaneten Erde. Als Menschheit, insbesondere als Europäer und Deutsche, sind wir gerade auf einer Schwelle zwischen Krieg und Frieden, Leben und Tod. Vielleicht habt ihr es auch schon bemerkt: Die Menschheit befindet sich aktuell in einem pathologischen Bewusstseinszustand, sie ist verrückt geworden. Alles steht auf dem Kopf: oben ist unten und unten ist oben, links ist rechts und rechts ist links, gut ist böse und böse ist gut. Deutsche PolitikerInnen und ihre abhängigen Medien haben „im Kriegsrausch den Verstand verloren“, sagte Sevim Dağdelen in Bezug auf die UkrainePolitik: „Waffen für den Frieden“, das ist Irrsinn; Waffen sind zum Töten da! Waffen in Kriegsgebiete liefern und gleichzeitig – angeblich – Frieden wollen, das ist nicht möglich. Ich verweise hierzu auf mein Buch „Grenzgang – Krieg oder Frieden“ Deutschland ist hauptverantwortlich für zwei Weltkriege. Im zweiten Weltkrieg starben insgesamt über 60 Millionen Menschen. Die meisten Opfer gab es in der Sowjetunion; etwa 10 Millionen Soldaten der russischen Armee wurden in diesem Krieg getötet und mehr als 24 Millionen sowjetische Bürger verloren ihr Leben. Mehr als sechs Millionen Juden, Sinti, Roma und andere Minderheiten wurden von Deutschen ermordet. Und heute ist dieses schuldbeladene Deutschland, nach den USA, der zweitgrößte Waffenlieferant – das macht mich fassungslos.

    Wir müssen unserer eigenen inneren Wahrheit vertrauen und nicht der aktuellen Kriegspropaganda der Regierenden und der Medien. Habt ihr das SPD-Wahlplakat gesehen mit Verteidigungsminister Pistorius im Kampfanzug, dem Gewehr in der Hand und dem Slogan: „Wir kämpfen für deine Sicherheit“? Vermittelt euch das ein Gefühl von Sicherheit? Mir macht es Angst, große Angst!

    Ich aber bin nun alt, mein Lebensfaden ist dünn geworden und ich blicke dankbar zurück auf ein erfülltes Leben mit vielen Jahren in Frieden. Ihr aber habt noch ein ganzes Leben vor euch und ich wünsche euch so sehr ein langes Leben in Frieden auf einer fruchtbaren und grünenden Erde!

    Deshalb gebe ich meine Stimme einer Partei, die weltweit für Frieden und eindeutig gegen Aufrüstung, Waffenlieferungen, Lieferung von Taurus an die Ukraine – mit dem selbstmörderischen Ziel, Russland zu „ruinieren“ – und gegen die aktuell geforderte „Kriegstüchtigkeit“ eintritt, einer Partei die Dialog, Kompromiss und respektvolle nachbarschaftliche Beziehungen zu Russland befürwortet.

    Momentan geht es um die Verhinderung eines dritten Weltkrieges; alles andere wie Wirtschaft, Umwelt, Armut, Antisemitismus, Migration usw. ist wichtig aber sekundär. Denn – „ohne Frieden ist alles nichts“ Deshalb meine geliebten Kinder und Enkelkinder, überlegt gründlich wem ihr eure Stimme geben wollt, wem ihr euer wertvolles Leben und das euerer Kinder anvertrauen wollt…

    Ich grüße Euch in „Wahrheit, Licht und Liebe“, eure Mutter und Großmutter Gertrude

    Info: https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/02/meine-stimme-fuer-den-frieden-ein-brief-an-meine-kinder-und-enkelkinder


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    21.02.2025

    Entwicklungspolitik   Die deutsche EZ und die Wirtschaft – eine schwierige Partnerschaft

    makronom.de, vom 20. Februar 2025  THOMAS BONSCHAB, Entwicklungspolitik


    Die Verzahnung von deutscher Entwicklungszusammenarbeit und Privatwirtschaft bleibt hinter ihrem Potenzial zurück. Ohne Reformen könnte dem gesamten Politikfeld die Abschaffung drohen, wie ein Blick in die USA zeigt. Ein Beitrag von Thomas Bonschab.


    Bild: Christine Roy via Unsplash


    Die Verzahnung zwischen der staatlich organisierten deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) bzw. Internationalen Zusammenarbeit (IZ) und der Privatwirtschaft gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das dürfte sich unter der zu erwartenden neuen Bundesregierung weiter beschleunigen. Doch trotz des Potenzials für eine stärkere Verzahnung bleibt die Rolle der EZ/IZ bei der Förderung von Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen in den Zielländern der Entwicklungszusammenarbeit bislang eher gering.

    Laut Daten des deutschen Wirtschaftsministeriums, des „Berichts der Bundesregierung zur Auswärtigen Wirtschaftspolitik“ und der OECD fließen deutsche Auslandsinvestitionen zu 60-70% in entwickelte Volkswirtschaften. Industrieländer wie die USA, Großbritannien und andere EU-Staaten sind traditionell die Hauptziele deutscher Direktinvestitionen. 20-30% der Auslandsinvestitionen gehen in Schwellenländer (einschließlich China, Indien und Brasilien); deren Anteil erhöht sich kontinuierlich, insbesondere aufgrund der dynamischen Wirtschaftsentwicklung in diesen Ländern und des Umstands, dass deren Märkte nicht so gesättigt sind wie die der etablierten Industrieländer. Hingegen erreichen lediglich 2-5% die sogenannten Niedrigeinkommensländer (NEL – englisch: LDC). LDC sind aufgrund politischer Risiken, schwacher Infrastruktur und geringerer Marktgröße weniger attraktiv für deutsche Investoren. Die OECD und die Bundesbank bestätigen, dass der Anteil der Investitionen in LDCs marginal ist.

    Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Erwartungen an die EZ/IZ, deutsche Unternehmen in LDCs zu unterstützen, nicht zu hoch sein sollten. Dennoch gibt es in einigen LDCs erhebliches wirtschaftliches Potenzial, das bisher kaum genutzt wird. Man wird den Eindruck nicht los, dass die beiden Seiten nicht zusammenkommen.

    Faktoren für die schwierige Partnerschaft

    Ein zentrales Problem ist die geringe Rückflussrate bei Vergaben des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – künftig voraussichtlich Bundesministerium für Internationale Zusammenarbeit – an deutsche Unternehmen. Diese erhalten nur knapp über 10% der BMZ-Vergaben. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland hier schlecht ab: Frankreich etwa bindet, je nach Sektor, 50-80% der Vergaben an französische Unternehmen, während China vermutlich nahezu 100% seiner Entwicklungsprojekte über staatliche Unternehmen abwickelt. Auch in den USA war es bereits in der letzten Regierung möglich, Direktvergaben des US-Treasury an amerikanische Unternehmen zu vergeben. Zudem waren keine Durchführungsorganisationen dazwischengeschaltet, so dass der Prozess effizienter gestaltet wurde und die Quote entsprechend hoch war.

    Eine feste Lieferbindung an deutsche Unternehmen gibt es nicht, Rückflüsse lassen sich dennoch grob quantifizieren. Selbst wenn man hinsichtlich der Rückflüsse an deutsche Unternehmen Verträge mit deutschen Subunternehmern (wie deutsche Beratungsfirmen) und Vergaben an deutsche Unternehmen mit Sitz im Ausland hinzurechnet, bleibt die Quote für deutsche Unternehmen deutlich unter dem internationalen Durchschnitt, bestenfalls bei etwas mehr als 20%. Man mag über die genaue Quote streiten, die Diskrepanz zu anderen Ländern wird in internationalen Vergleichen der OECD und anderen Studien zur Entwicklungszusammenarbeit allerdings insgesamt bestätigt.

    Ein zweiter Kritikpunkt aus Sicht der deutschen Wirtschaft ist die Komplexität und Unübersichtlichkeit der Förderinstrumente. Die hohen formalen und inhaltlichen Anforderungen sowie die mangelnde Koordination zwischen den verschiedenen Ministerien erschweren es Unternehmen, von den Angeboten der EZ/IZ zu profitieren. Das ist auch in manchen anderen sogenannten Geberländern der Fall, nirgendwo aber so anspruchsvoll wie in Deutschland. Zudem wird das Kreditvolumen für Investitionen in LDCs als zu gering angesehen, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.

    Drittens kommt hinzu, dass das Profil der deutschen EZ/IZ kaum mit den Interessen der Wirtschaft übereinstimmt. Während die deutsche Entwicklungszusammenarbeit stark auf Nachhaltigkeitsziele, Zivilgesellschaft und gute Regierungsführung ausgerichtet ist, fehlt es an einer klaren Ausrichtung auf wirtschaftliche Themen. Dies führt zu einer Kluft zwischen dem „Mindset“ der EZ/IZ und den Bedürfnissen der Wirtschaft. Nicht selten wird von Seiten der Wirtschaft konstatiert: „Die verstehen uns nicht.“

    Viertens lässt sich schwer leugnen, dass Deutschland im Vergleich zu Ländern wie China und den USA weniger aggressiv für die Interessen der eigenen Wirtschaft eintritt. China etwa fädelt Entwicklungsprojekte in der Regel hochrangig ein, bringt die durchführenden Unternehmen gleich mit an den Verhandlungstisch und handelt günstige Konditionen (Preise für Land und Energie, Lieferbindung usw) aus. Von Seiten der USA steht mit der neuen Regierung zu erwarten, dass ein ähnlich offensives, wenn nicht gar noch schärferes, Vorgehen zum Alltag wird. Die aktuelle Diskussion um das Management des Gaza-Streifens kann als Versuch eines großen Konjunkturprogramms für die amerikanische Wirtschaft verstanden werden, das im geostrategischen Interesse der USA durchgeführt werden soll und einen kompletten Bruch mit klassischen Vorstellungen der EZ darstellt. Das geht über protektionistische Maßnahmen der bisherigen Regierungen weit hinaus.

    Die deutsche Regierung hat berechtigte Gründe, ein solches Vorgehen nicht zu kopieren. Dennoch sollte man nicht aus dem Auge verlieren, dass in einem solchen wettbewerbspolitischen Umfeld deutsche Unternehmen in beinahe jeder Hinsicht einen Nachteil haben. Eine Strategie oder zumindest ein Zeichen, wie man sich hier gemeinsam mit der deutschen Privatwirtschaft positionieren will, hat man sich nicht zu einer prioritären Aufgabe gemacht.

    Was die nächste Bundesregierung tun sollte

    Die deutsche EZ/IZ steht vor der Herausforderung, ihre Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu intensivieren. Dafür müssten die Förderinstrumente vereinfacht und besser auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten werden. Zudem sollte die nächste Bundesregierung eine klare Strategie entwickeln, um deutsche Unternehmen in den Zielländern der EZ/IZ besser zu unterstützen. Ein stärkerer Fokus auf Technologietransfer und wirtschaftliche Zusammenarbeit könnte dabei helfen, das Potenzial der deutschen EZ/IZ besser auszuschöpfen.

    Aus Perspektive der deutschen Wirtschaft liegen die Mängel der bisherigen EZ klar auf der Hand:

    1. Der Mehrwert der EZ lässt sich nicht direkt erkennen.
    2. Die deutsche EZ wird als unübersichtlich und als ein Kind der (europäischen) Verwaltungsmentalität betrachtet. Förderinstrumente müssten vereinfacht und besser auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten werden.
    3. Das Profil der deutschen EZ ist zu sehr auf „weiche“ Themen ausgerichtet, so dass personell und habituell große Brücken gebaut werden müssten. Das Potenzial der oft über Jahrzehnte aufgebauten Vertrauensverhältnisse vor Ort wird hingegen erkannt.
    4. Das Thema Zusammenarbeit mit der Wirtschaft hat derzeit keine hohe Priorität im Politikfeld EZ/IZ. Dieses fehlende Engagement zeigt sich darin, deutsche Unternehmen gegenüber den USA und China zu „verteidigen“, aber auch an der Auswahl der bevorzugten Sektoren und den bevorzugten Ländern durch das BMZ.

    An dieser Stelle wurde lediglich das Verhältnis des Politikfeldes zur deutschen Wirtschaft skizziert. Daraus lässt sich keine begründete Aussage über die legitimen Interessen der lokalen Wirtschaft in den Partnerländern ableiten. Hier hat die eher klassisch ausgerichtete EZ ein großes Verdienst erworben.

    Wer sich für eine neu ausgerichtete Einbindung der deutschen Wirtschaft stark macht, sollte diese Errungenschaft nicht außer Acht lassen und nicht nur noch von wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen sprechen. Keine noch so gelungene Transformation der klassischen EZ in eine moderne IZ sollte darauf hinauslaufen, Unternehmen weitestgehend die Investitionsrisiken zu nehmen oder (bislang ohnehin ungeformte) geostrategische Aufgaben zu übernehmen, die sich nicht realisieren lassen. Der entwicklungspolitische Auftrag hat seine Legitimität nicht verloren. Ein solches Grundverständnis sollte auch vom Privatsektor mitgebracht werden.

    Entscheidend ist vor allem auch die Perspektive der wirtschaftlichen Akteure in den Partnerländern der EZ/IZ. Hier werden die deutschen Stärken in der Entwicklungsfinanzierung und der aufgebauten Strukturen vor Ort außerordentlich geschätzt. Zugleich wünscht man sich einen Technologietransfer, um mehr lokale Wertschöpfung zu ermöglichen. Viele andere Länder versuchen, genau diesen Transfer zu vermeiden. Ein solcher Technologietransfer kann aber nur zustande kommen, wenn deutsche Wirtschaftsakteure bessere Rahmenbedingungen bereitgestellt bekommen als bislang und dabei auch mit Eigeninteressen agieren können.

    Eine Reform der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ist nur eine der vielen Baustellen, die sich dem Politikfeld EZ/IZ stellen. Ob die involvierten Ministerien und deren Durchführungsorganisationen angesichts der Größe der Herausforderung von sich aus in der Lage sind, die erforderlichen Reformen durchzuführen, wird auch von Freunden des Politikfeldes immer mehr in Frage gestellt. Ein Mehr an öffentlicher Dialogbereitschaft wäre wohl Voraussetzung. Sonst wird weiterhin eine politische Strömung gefördert, die Stephan Klingebiel treffend als „die skandalierende Ablehnung“ bezeichnet. Sie wird sich voraussichtlich schon bald nicht mehr mit Etatkürzungen und einer Zusammenlegung von Ministerien zufriedengeben, sondern gleich das ganze Politikfeld abschaffen wollen. Wie nahe eine solche Forderung ist, zeigt die aktuelle Entwicklung in den USA.

     

    Zum Autor:

    Thomas Bonschab ist Gründer und Managing Director des TiNC International. Zudem betreibt er gemeinsam mit Robert Kappel den Blog Weltneuvermessung, wo dieser Beitrag zuerst in einer früheren Form erschienen ist.


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    Die deutsche EZ und die Wirtschaft – eine schwierige Partnerschaft

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    21.02.2025

    Die kommende RüstungsregierungUnternehmen und Wirtschaftsverbände fordern von der nächsten Bundesregierung massive Aufrüstung und verlangen eine „aktive“ Einbeziehung der Bevölkerung in die Militarisierung der gesamten Gesellschaft.

    german-foreign-policy.com, 21. Februar 2025

    BERLIN (Eigener Bericht) – Die nächste Bundesregierung soll die Hochrüstung der Bundeswehr entschlossen forcieren und die Bevölkerung zur aktiven Unterstützung der Militarisierung der deutschen Gesellschaft veranlassen. Dies fordern Ökonomen, Vertreter von Rüstungskonzernen und Wirtschaftsverbände vor der Bundestagswahl am Sonntag. Schon jetzt verzeichnet die Rüstungsindustrie, während die drei Paradebranchen der deutschen Wirtschaft – Kfz, Maschinenbau, Chemie – in der Krise stecken, ein rasantes Wachstum. Ökonomen sagen voraus, die Aufstockung des Militäretats auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts könne dieses um bis zu 1,5 Prozent in die Höhe schnellen lassen; die Chance gelte es in Zeiten stagnierender Ökonomien zu nutzen. Während auf EU-Ebene von einem Rüstungsfinanzpaket von mehreren hundert Milliarden Euro die Rede ist, verlangt BDI-Präsident Peter Leibinger, eine entschieden gestärkte Rüstungsindustrie müsse in Deutschland in Zukunft ein „Teil einer gelebten Sicherheits- und Verteidigungskultur der Gesellschaft“ sein. Die nächste Regierungskoalition in Berlin wird von Anfang an mit dramatischen Rüstungsforderungen auch aus der Industrie konfrontiert sein; die Waffenschmieden gewinnen dabei spürbar an Einfluss.


    Waffenschmieden im Auftragsboom

    Die Rüstungsindustrie in Deutschland wie auch in anderen westlichen Staaten boomt seit Beginn des Ukraine-Krieges. Während in der Bundesrepublik die drei stärksten Branchen in einer gravierenden Krise stecken – der Kfz-Branche steht ein massiver Arbeitsplatzabbau bevor, der Maschinenbau verzeichnete im vergangenen Jahr ein Produktionsminus von rund acht Prozent, die Chemieindustrie darf allenfalls auf einen schwachen Aufschwung hoffen –, können sich die deutschen Waffenschmieden, wie es in einem Überblick über die Lage der deutschen Wirtschaft heißt, „vor Aufträgen kaum retten“.[1] Schlagzeilen macht seit längerer Zeit vor allem der Panzerbauer Rheinmetall, der größte deutsche Rüstungskonzern nach dem deutsch-französischen Airbus, wobei bei Airbus die zivile Konzernsparte stark dominiert. Rheinmetall konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf annähernd zehn Milliarden Euro steigern und geht davon aus, ihn bis 2027 auf ungefähr 20 Milliarden Euro verdoppeln zu können.[2] Dies lässt das gewaltige Auftragsvolumen, das auf zuletzt mehr als 50 Milliarden Euro angeschwollen ist [3], als durchaus realistisch erscheinen. Doch auch weitere Hersteller von Kriegsgerät aller Art wachsen – „gleich ob sie U-Boote herstellen, Panzer, Munition, Drohnen oder ... Luftverteidigung“, wie es heißt.[4]


    Börsenhöhenflüge

    Der Boom der Rüstungsindustrie schlägt sich längst an den Börsen nieder. So stieg die Rheinmetall-Aktie zuletzt innerhalb von einer Woche um rund ein Viertel und pendelt aktuell um die 900 Euro. Bei Beginn des Ukraine-Kriegs lag sie bei etwa 100 Euro. Der Kurs des französischen Rüstungskonzerns Thales legte innerhalb derselben Woche um rund 16 Prozent zu, derjenige des italienischen Waffenbauers Leonardo um etwa 18 Prozent. Mittelständische deutsche Rüstungsunternehmen wie Hensoldt und Renk wuchsen noch stärker und konnten ein Plus von 29 bzw. 34 Prozent verzeichnen. Lediglich Airbus kam nur auf ein Plus von vier Prozent; Ursache für das schwache Wachstum sei, heißt es, dass der Konzern „einen Großteil seines Umsatzes nicht in der Rüstung, sondern „mit zivilem Geschäft“ mache.[5] Mit einem andauernden Höhenflug der Branche wird gerechnet. Hinzu kommt, dass ein Rüstungsboom wegen der andauernden Schwäche der Hauptzweige der deutschen Industrie unter Ökonomen zunehmend als wichtige Wachstumshoffnung gilt. So sagt der Wirtschaftswissenschaftler Ethan Ilzetzki von der London School of Economics (LSE) voraus, wenn die EU-Staaten ihre Militärhaushalte auf 3,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung höben und zugleich mehr Waffen auf dem Heimatmarkt kauften, dann steigere dies das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 1,5 Prozent pro Jahr.[6]


    „Näher an fünf als an zwei Prozent“

    Die Steigerung der Militärhaushalte in Deutschland wie auch in der EU insgesamt ist längst in Planung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat schon im vergangenen Jahr erklärt, sie halte zusätzliche Ausgaben in Höhe von 500 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren für unumgänglich. Außenministerin Annalena Baerbock bestätigte am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz, in der EU sei ein Ausgabenprogramm ähnlich den „Rettungspaketen“ in der Euro- und der Coronakrise in Arbeit. Diese umfassten Beträge im Wert von 500 bis 700 Milliarden Euro. Informationen darüber würden allerdings mit Blick auf die Bundestagswahl noch zurückgehalten, hieß es.[7] Einzelne Länder preschen dennoch vor. Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen etwa teilte mit, der Militärhaushalt ihres Landes solle künftig „näher an fünf Prozent als an zwei Prozent“ der dänischen Wirtschaftsleistung liegen.[8] Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will in den nächsten Tagen alle Fraktions- und Parteivorsitzenden zum Gespräch über größere Militärausgaben einladen.[9] Die EU-Kommission bereitet begleitend die Aussetzung der EU-Schuldenregeln für Rüstungsausgaben vor. Bundesfinanzminister Jörg Kukies kündigt zum selben Zweck eine Änderung der deutschen Haushaltsregeln an.[10]


    Keine Schmuddelbranche mehr

    Mit dem rasanten Rüstungsboom wächst nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die gesellschaftliche Bedeutung der Branche. Bereits heute beziffern Spezialisten die Zahl der Personen, die in Rüstungsunternehmen beschäftigt sind, auf über 100.000. Rechne man Beschäftigte in Zulieferfirmen sowie den Securitysektor im weiteren Sinne hinzu, dann liege die Gesamtzahl der Arbeitskräfte, heißt es, sogar bei 400.000.[11] Das ist kaum weniger als die Zahl der Beschäftigten in der Chemiebranche, die mit 450.000 angegeben wird. Die Rüstungsindustrie gilt inzwischen als Hoffnungsträger bei der Suche nach Arbeitsplätzen für die hohe Zahl an Angestellten der Kfz-Industrie, die voraussichtlich gekündigt werden. Zugleich berichten Mitarbeiter von Waffenschmieden, der Ukraine-Krieg habe das Ansehen der Branche, die lange „ein bisschen als Schmuddelbranche“ gegolten habe, schon erheblich verbessert.[12] Forderungen, bestehende Tabus für Rüstungsunternehmen zu beseitigen, nehmen zu. So wächst der Druck, die an einigen Hochschulen bestehenden Zivilklauseln zu verbieten, wie es das Bundesland Bayern schon getan hat. „Forschung mit ‚Dual Use‘ völlig auszuschließen“ sei „angesichts der Zeitenwende nicht realistisch“, erklärte kürzlich die Präsidentin der Wissenschaftsministerkonferenz, Bettina Martin (SPD).[13]


    Gelebte Militärkultur

    BDI-Präsident Peter Leibinger dringt darauf, nicht nur die soziale Akzeptanz gegenüber der Rüstungsindustrie, sondern sogar die aktive gesellschaftliche Unterstützung für sie zu fördern. Leibinger verlangte auf einer Veranstaltung vor der Münchner Sicherheitskonferenz, eine entschieden gestärkte Rüstungsindustrie müsse „Teil einer gelebten Sicherheits- und Verteidigungskultur der Gesellschaft werden“.[14] Der Bundesregierung und dem Bundestag komme die Aufgabe zu, „die Öffentlichkeit zu unterrichten über die Wichtigkeit und Dringlichkeit der Verteidigungsfähigkeit“. Die Bundesregierung gebe „hohe Summen für die politische Bildung und zur Förderung von Nichtregierungsorganisationen“ aus. Der BDI-Präsident legte nahe, mehr Geld an „Initiativen“ zu vergeben, „die für die Notwendigkeit der Wiederaufrüstung werben“. Als etwa die US-Regierung nach dem Zweiten Weltkrieg den Marshallplan entwickelt habe, da habe sie zugleich einen „Marshall Plan to sell the Marshall Plan“ entworfen – „einen Werbefeldzug, um die zunächst skeptische amerikanische Öffentlichkeit von dem Plan zu überzeugen“.[15] Derlei benötige die Bundesrepublik „heute für das Thema Wiederaufrüstung“. Man müsse „die Gesellschaft dafür gewinnen“, forderte Leibinger, „und die derzeitige passive Zustimmung durch aktive Beteiligung aller ersetzen“.

     

    [1] Wo die deutsche Wirtschaft Hoffnung hegt. Frankfurter Allgemeine Zeitung 17.01.2025.

    [2] Rüstungskonzern will Umsatz bis 2027 verdoppeln – Aktie auf Rekordhoch. handelsblatt.com 19.11.2024.

    [3] S. dazu Panzer statt Pkw.

    [4] Wo die deutsche Wirtschaft Hoffnung hegt. Frankfurter Allgemeine Zeitung 17.01.2025.

    [5] Philipp Krohn: Rüstungswerte sind die neue heiße Ware. Frankfurter Allgemeine Zeitung 19.01.2025.

    [6] Markus Frühauf, Christoph Hein: Die Rüstungsindustrie will raus aus dem Abseits. Frankfurter Allgemeine Zeitung 17.02.2025.

    [7] S. dazu Militärmacht EU.

    [8] Dänemark will aufrüsten. Frankfurter Allgemeine Zeitung 19.02.2025.

    [9] Macron sagt Nein zu Kampftruppen. Frankfurter Allgemeine Zeitung 20.02.2025.

    [10] Kukies will deutsche und EU-Schuldenregeln ändern. Frankfurter Allgemeine Zeitung 18.02.2025.

    [11] Hauke Friederichs: Gesucht. zeit.de 08.07.2024. S. dazu Panzer statt Pkw.

    [12] Barbara Schäder: Wie Rheinmetall und KNDS von der Zeitenwende profitieren. faz.net 09.02.2025.

    [13] Barbara Gillmann: Forderung nach Militärforschung bringt Hochschulen in Bedrängnis. handelsblatt.com 25.01.2025.

    [14], [15] Die Rede von BDI-Chef Peter Leibinger im Wortlaut. handelsblatt.com 14.02.2025.



    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9877


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    20.02.2025

    Die amerikanische Wirtschaft gemäß Emmanuel Todd

    seniora.org, vom 19. Februar 2025, von Auguste Maxime 19.02.2025  – übernommen von voicefromrussia.ch





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    Donald Trump gestaltet die Weltwirtschaftsordnung neu, indem er den Protektionismus wiederbelebt. Er verteidigt höhere Zölle als unerlässlich, um den Fentanyl-Zustrom einzudämmen, die Industrie wiederzubeleben und das Handelsdefizit zu verringern. Seine Wirtschaftspolitik polarisiert und regt zum Nachdenken an. Emmanuel Todd bietet wertvolle Einblicke in die zugrunde liegenden Dynamiken der amerikanischen Wirtschaft.

    In einem kürzlich geführten Interview mit Le Figaro erklärte Emmanuel Todd: „Was definitiv und unumstößlich geschieht, ist der Sieg Russlands im Osten. Wir erleben eine Niederlage. Der Westblock wird besiegt, und wir befinden uns im Prozess der Auflösung.“ Todd ist eine ikonoklastische Persönlichkeit in der französischen intellektuellen Landschaft und zugleich Anthropologe, Soziologe und Demograf.

    Er wurde bekannt, weil er den Zusammenbruch der Sowjetunion fünfzehn Jahre vor ihrem tatsächlichen Eintritt voraussagte. Ohne Russisch zu sprechen oder jemals einen Fuß in die UdSSR gesetzt zu haben, zeigte er in The Final Fall(1976) anhand demografischer und bildungspolitischer Indikatoren, dass sich die Sowjetunion in einem strukturellen Niedergang befand. Durch die Analyse offizieller Daten und internationaler Berichte wies er auf einen Anstieg der Kindersterblichkeit und eine Verlangsamung des Fortschritts in Wissenschaft und Technologie hin. Seine Schlussfolgerungen wurden zunächst als provokativ abgetan, erwiesen sich aber letztendlich als zutreffend.

    Sein Ansatz folgt der Tradition der Annales-Schule, einer Bewegung, die in den 1920er Jahren in Frankreich von Marc Bloch und Lucien Febvre gegründet wurde. Diese Schule hat die Geschichtsschreibung grundlegend verändert, indem sie eine globale und interdisziplinäre Perspektive einnahm und quantitative Methoden mit einer tiefgreifenden strukturellen Analyse von Gesellschaften verband. Anstatt sich auf Ereignisse oder historische Persönlichkeiten zu konzentrieren, betont sie die langfristigen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Dynamiken, die Zivilisationen im Laufe der Zeit prägen.

    Das Handelsdefizit der USA: Eine imperiale Abgabe

    Zu Beginn der 2000er Jahre, auf dem Höhepunkt dessen, was manche als „amerikanische Hypermacht“ bezeichneten, erkannte Emmanuel Todd bereits in der militärischen Intervention der USA im Irak die ersten Anzeichen für deren Niedergang. In seinem Buch After the Empire (2003) argumentierte er, dass sich in der Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und dem Rest der Welt etwas noch nie Dagewesenes abspiele.

    Er beobachtete, dass die Vereinigten Staaten ein strukturell wachsendes Handelsdefizit mit all ihren wichtigsten Partnern hatten: China, Japan, Europa, Mexiko und Südkorea. Mit anderen Worten: Die USA importierten weit mehr Waren als sie exportierten, insbesondere Fertigprodukte.

    Das Handelsdefizit stieg von etwa 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr im Jahr 1993 auf über 450 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000. Bis 2024 war es auf fast 1,2 Billionen US-Dollar angestiegen.


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    Quelle: Visual Capitalistuelle: Visual Capitalist


    Laut Emmanuel Todd ist dieses Phänomen untypisch für die Geschichte von Imperien. In einem klassischen Imperium dominiert das Zentrum die Peripherie durch seine Produktion und Industrie und beutet die Ressourcen seiner Kolonien aus   – Arbeitskräfte, Rohstoffe und Steuern. Im Gegensatz dazu beziehen die USA ihre Macht nicht mehr aus der Produktion, sondern aus dem Konsum.

    Mit dem wachsenden Handelsdefizit der USA steigen auch die ausländischen Kapitalströme, die zu seiner Finanzierung benötigt werden. Tatsächlich muss die Zahlungsbilanz jedes Landes ausgeglichen sein. Nationen wie China und Japan finanzieren die USA, indem sie ihre Handelsüberschüsse in US-Staatsanleihen umwandeln. Ihr Wirtschaftsmodell ist vom Export abhängig und erfordert eine unterbewertete Währung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Seit dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems können ihre Zentralbanken lokale Währungen   – Yuan oder Yen   – aus dem Nichts schaffen, um US-Dollar zu kaufen. Diese Dollar werden dann in US-Schatzanweisungen reinvestiert, einem hochliquiden und sicheren Vermögenswert. Durch diesen Mechanismus wird gleichzeitig ihre Währung schwach gehalten und das US-Außenhandelsdefizit finanziert.

    Screenshot_2025_02_21_at_17_39_09_3153_2.jpg_PNG_Grafik_941_802_Pixel_Skaliert_73_

    Quelle: Reuters


    Diese Länder produzieren also mehr, als sie verbrauchen, und ermöglichen es den Amerikanern, mehr zu verbrauchen, als sie produzieren. Folglich ist das Handelsdefizit der USA nicht nur ein wirtschaftliches Ungleichgewicht, sondern laut Todd eher eine echte imperiale Abgabe   – ein System, durch das die USA einen unverhältnismäßig hohen Anteil am globalen Wohlstand an sich reißen, um ihren Lebensstil aufrechtzuerhalten. Der militärische Interventionismus der USA dient daher als Abschreckung gegen jede Infragestellung dieses imperialen Privilegs.

    Dieses Modell hat jedoch seinen Preis: Indem die USA zulassen, dass immer fortschrittlichere importierte Industriegüter die heimische Produktion ersetzen, opfern sie ihre industrielle Basis zugunsten ausländischer Konkurrenten und beschleunigen so ihre Umwandlung in eine dienstleistungsorientierte Wirtschaft.

    In The Defeat of the West (2020) stellt Emmanuel Todd fest, dass die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten vom Rest der Welt eine kritische Schwelle erreicht hat. Durch den Ukraine-Konflikt wird den Amerikanern bewusst, dass sie nicht in der Lage sind, Kiew mit genügend Waffen zu versorgen, um den Krieg zu gewinnen. Am Vorabend des Konflikts machten die kombinierten BIPs von Russland und Weißrussland jedoch nur 3,3 % des gesamten BIP der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten   – Kanada, Europa, Japan und Südkorea   – aus.

    Todd hebt auch hervor, dass Spitzentechnologien, die für den Wettlauf um künstliche Intelligenz von entscheidender Bedeutung sind, wie z. B. Halbleiter, heute größtenteils an der Peripherie des Imperiums konzentriert sind: in Taiwan, Südkorea oder Japan. Die Deindustrialisierung der Vereinigten Staaten bedroht nun direkt ihre Hegemonie, weshalb Donald Trump versucht, ihr mit der Einführung von Zollschranken entgegenzuwirken.

    Gesundheitssystem: „Mehr zahlen, um früher zu sterben“

    Die Lebenserwartung in den Vereinigten Staaten folgt einem besorgniserregenden Verlauf. Nach Jahrzehnten des Fortschritts stagnierte sie 2010, bevor sie 2014 einen deutlichen Rückgang verzeichnete. Die USA sind die einzige Großmacht, die einen solchen Rückgang verzeichnet. 2014 lag die Lebenserwartung bei 78,8 Jahren, bevor sie 2020 auf 77,3 Jahre und 2021 weiter auf 76,3 Jahre absackte. Dieser Rückgang vergrößert den Abstand zu anderen Industrienationen: 80,7 Jahre im Vereinigten Königreich, 80,9 in Deutschland, 82,3 in Frankreich, 83,2 in Schweden und 84,5 in Japan.

    Die Lebenserwartung ist mehr als nur ein demografischer Indikator. Sie spiegelt die wirtschaftliche und soziale Gesundheit eines Landes wider, genauer gesagt die Effizienz seines Gesundheitssystems, das Bildungsniveau, die soziale Organisation und die Ungleichheiten. Laut Emmanuel Todd ist diese Verschlechterung ein Zeichen für eine tiefgreifende Dysfunktion in der amerikanischen Gesellschaft.

    Zu den Hauptursachen für diesen Rückgang zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Zusammenhang mit Fettleibigkeit und Diabetes sowie die Opioidkrise. Während erstere auf chronische Erkrankungen zurückzuführen sind, die durch einen ungesunden Lebensstil verschlimmert werden, stellt letztere eine wahre Epidemie der Sucht und Übersterblichkeit dar, die durch die weit verbreitete Verschreibung von Opioiden und die Verbreitung synthetischer Drogen angeheizt wird. Im Jahr 2021 führten Überdosierungen zu über 100.000 Todesfällen in einem einzigen Jahr, wobei 70 % auf Opioide zurückzuführen sind.

    Diese Krise hat ihre Wurzeln in den 1990er Jahren, als Pharmaunternehmen diese Substanzen als revolutionäre Schmerzmittel bewarben und die Suchtrisiken bewusst herunterspielten. Ärzte verschrieben diese Medikamente in großen Mengen zur Behandlung chronischer nicht krebsbedingter Schmerzen (Rückenschmerzen, Arthrose usw.). Viele Patienten, die abhängig geworden waren, wechselten zu illegalen Opioiden, insbesondere zu Heroin und Fentanyl   – einem synthetischen Opioid, das bis zu 50-mal stärker als Heroin ist.

    Der Opioid-Skandal legt das systemische Versagen des amerikanischen Gesundheitssystems und den übergroßen Einfluss von Pharmaunternehmen offen, deren wirtschaftliche Interessen   – oft in Absprache mit bestimmten Ärzten   – zu katastrophalen gesundheitlichen und sozialen Folgen geführt haben. Wie Todd bemerkt: „Wir sind in der Tat Zeugen der Handlungen bestimmter Elitegruppen, deren Entscheidungen einen Teil der Bevölkerung in den Ruin treiben.“

    Die Säuglingssterblichkeitsrate   – ein wesentlicher Gradmesser für die Zukunft einer Gesellschaft   – ist ebenso alarmierend. Ein Land, das es versäumt, seine Neugeborenen wirksam zu schützen, offenbart eine tiefe Krise, unabhängig von seiner scheinbaren Wirtschaftskraft. Im Gegensatz zu Wirtschaftsindikatoren wie Arbeitslosigkeit, Inflation oder BIP, die von einer Regierung leicht manipuliert werden können, bleibt die Säuglingssterblichkeitsrate ein unverfälschtes und unbestreitbares Maß.

    Laut Todd tritt ein Land, in dem sich die Säuglingssterblichkeit verschlechtert, in eine Phase des strukturellen und politischen Niedergangs ein. Laut UNICEF lag diese Rate im Jahr 2020 in den USA bei 5,4 pro 1.000 Lebendgeburten, verglichen mit 4,4 in Russland, 3,6 im Vereinigten Königreich, 3,5 in Frankreich, 3,1 in Deutschland, 2,5 in Italien, 2,1 in Schweden und nur 1,8 in Japan. Für Todd steht die Kindersterblichkeit auch in engem Zusammenhang mit dem Korruptionsgrad eines Landes: Die Länder mit den niedrigsten Raten sind in der Regel auch die am wenigsten korrupten Länder, wie Skandinavien und Japan.

    Paradoxerweise geht der Rückgang der öffentlichen Gesundheit mit einer Explosion der Gesundheitsausgaben einher. Die Vereinigten Staaten haben die höchsten Gesundheitskosten der Welt. Im Jahr 2020 machten diese Ausgaben 18,8 % des US-amerikanischen BIP aus, verglichen mit 12,2 % in Frankreich, 12,8 % in Deutschland, 11,3 % in Schweden und 11,9 % im Vereinigten Königreich. Diese Prozentsätze sind noch alarmierender, wenn man das theoretische Wohlstandsniveau der Amerikaner berücksichtigt. Im Jahr 2020 betrug das Pro-Kopf-BIP in den USA 76.000 US-Dollar, verglichen mit 48.000 US-Dollar in Deutschland, 46.000 US-Dollar im Vereinigten Königreich und 41.000 US-Dollar in Frankreich.

    Mit anderen Worten: Die Amerikaner geben mehr Geld für die Gesundheitsversorgung aus als jede andere Nation, und dennoch sinken ihre Lebenserwartung und ihr allgemeines Wohlbefinden. Dieser Widerspruch wirft Fragen zur Relevanz des BIP als echtes Maß für den Wohlstand eines Landes auf.



    Screenshot_2025_02_21_at_17_36_07_3153_3.jpg_PNG_Grafik_941_664_Pixel_Skaliert_88_Quelle: Our World in Data

    Was ist der wahre Wert des US-BIP?

    Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurde während der Weltwirtschaftskrise vom russisch-amerikanischen Ökonomen Simon Kuznets als Methode zur Quantifizierung der Wirtschaftstätigkeit entwickelt. Es misst den Gesamtwert der in einem Land in einem bestimmten Zeitraum produzierten Waren und Dienstleistungen. Das BIP wurde während des Zweiten Weltkriegs zu einem entscheidenden Instrument, als die Regierungen die Wirtschaftsplanung an den Erfordernissen der Kriegsanstrengungen ausrichten mussten.

    Nach dem Krieg wurde das BIP unter dem Einfluss internationaler Institutionen wie dem IWF und der Weltbank zum Referenzindikator für die Messung des Wirtschaftswachstums und festigte seine zentrale Rolle in der internationalen Wirtschaftspolitik.

    In seinem Buch „The Defeat of the West“ (2020) stellt Emmanuel Todd die Relevanz des BIP für die Messung des realen Wohlstands der amerikanischen Wirtschaft in Frage. Er argumentiert, dass in einer Wirtschaft, in der fast 80 % der Aktivitäten aus dem Dienstleistungssektor stammen, dieser Indikator   – der zu einer Zeit entwickelt wurde, als die USA noch eine stark industrialisierte Nation waren   –den durch Dienstleistungen geschaffenen Wert überschätzt.

    Um den tatsächlichen Wohlstand zu ermitteln, den die Amerikaner jedes Jahr generieren, unterscheidet Todd zwischen „materieller Produktion“ und Dienstleistungen. Ersteres umfasst Sektoren, die konkrete Güter produzieren, die für das Funktionieren der Wirtschaft unerlässlich sind, wie Industrie, Landwirtschaft, Bauwesen und Transport. Er betrachtet diese Aktivitäten als Quelle echten, messbaren und unverzichtbaren Wohlstands, da sie auf der Umwandlung von Rohstoffen und dem Aufbau einer grundlegenden Infrastruktur beruhen.

    Im Gegensatz dazu kategorisiert er Dienstleistungen separat, darunter Finanzen, Recht, Verwaltung, Teile des medizinischen Sektors, Hochschulbildung und verschiedene Unternehmens- und Verbraucherdienstleistungen. Laut Todd sind diese Sektoren in Bezug auf die echte Wertschöpfung schwieriger zu bewerten, wobei einige überbewertet oder sogar parasitär sind.

    Welchen tatsächlichen wirtschaftlichen Beitrag leistet ein Arzt, der schädliche Behandlungen verschreibt? Welchen Wohlstand schafft ein Wirtschaftswissenschaftler, dessen Prognosen ständig falsch sind? Welchen konkreten Wert bringen ein überbezahlter Anwalt, ein räuberischer Finanzier, ein Gefängniswärter oder ein Geheimdienstagent für die Wirtschaft?

    Zur Bewertung des Pro-Kopf-BIP stützt sich Todd auf das berühmte Prinzip von John Maynard Keynes: „Es ist besser, ungefähr richtig zu liegen als genau falsch.“ Er untersucht den Gesundheitssektor, der 18,8 % des US-BIP ausmacht   – fast doppelt so viel wie in Europa, obwohl die Lebenserwartung in den USA sinkt. Er schätzt, dass nur 40 % dieser Ausgaben einem realen Wert entsprechen, und wendet diese Argumentation weitgehend auf den Dienstleistungssektor an.

    Da Dienstleistungen 80 % des US-BIP oder 60.800 US-Dollar pro Kopf ausmachen, argumentiert Todd, dass ihr tatsächlicher Wert um 60 % überschätzt wird, und passt ihn auf 24.320 US-Dollar an. Anschließend addiert er den Beitrag der produktiven Sektoren wie Landwirtschaft und Industrie, den er unverändert bei 15.200 US-Dollar pro Kopf belässt, da sie materiellen Wohlstand darstellen. Durch Addition dieser beiden Werte schätzt er das „reale Inlandsprodukt“ pro Kopf auf 39.520 US-Dollar   – eine Zahl, die deutlich unter dem offiziellen BIP pro Kopf von 76.000 US-Dollar liegt.

    Fazit

    Laut Emmanuel Todd basieren die Stärke und der Wohlstand der amerikanischen Wirtschaft auf einer statistischen Illusion. Offizielle Indikatoren wie BIP, Inflation und Arbeitslosigkeit suggerieren zwar Stabilität, verschleiern jedoch tiefere strukturelle Schwächen. Die USA leben über ihre Verhältnisse, erleben eine rapide Deindustrialisierung und schwächen dadurch ihre militärische und geopolitische Position.

    Die vielleicht aussagekräftigsten Anzeichen für den Niedergang finden sich nicht in den Wirtschaftsdaten, sondern im Bereich der öffentlichen Gesundheit: Die Lebenserwartung sinkt und die Kindersterblichkeit steigt. Dabei handelt es sich nicht nur um statistische Ausreißer   – sie sind Symptome einer umfassenderen gesellschaftlichen Krise. Bei kritischer Betrachtung zeichnet das BIP ein zu optimistisches Bild, indem es den durch eine dienstleistungsintensive Wirtschaft generierten Wohlstand aufbläht und gleichzeitig die wachsende Abhängigkeit des Landes von Schulden und ausländischem Kapital herunterspielt.

    Angesichts dieser Realitäten wirkt der jüngste Trend zum Protektionismus weniger wie ein einfaches politisches Manöver, sondern eher wie ein Versuch, den industriellen Niedergang aufzuhalten. Zollschranken, die einst als veraltete Politik abgetan wurden, werden nun als wirtschaftliche Selbstverteidigung umdefiniert. Es wird zunehmend anerkannt, dass die jahrzehntelange unregulierte Globalisierung die Produktionsbasis des Landes ausgehöhlt haben könnte. Die eigentliche Frage bleibt jedoch: Kann diese Politik mehr bewirken, als den Aderlass zu verlangsamen?

    Für Todd ist diese Krise nicht nur ein weiterer wirtschaftlicher Abschwung   – sie ist ein struktureller Bruch, der die Position Amerikas in der Welt dauerhaft verändern könnte. Wenn er Recht hat, dann kämpfen die USA nicht nur darum, ihre wirtschaftliche Vormachtstellung zu behaupten, sondern sie könnte sich dem Ende nähern.

     


    Quelle: Stimme aus Russland

    Quelle: https://voicefromrussia.ch/die-amerikanische-wirtschaft-gemas-emmanuel-todd/

    Mit freundlicher Genehmigung übernommen.



    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acym&ctrl=fronturl&task=click&urlid=40&userid=3998&mailid=2631


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    20.02.2025

    182 Mio. Euro für umstrittene Projekte zur "Demokratieförderung"

    meinungsfreiheit.rtde.life, 20 Feb. 2025 18:21 Uhr

    Kurz vor den Wahlen steht die Finanzierung der "Demokratieförderung" für weitere drei Jahre. Das Familienministerium fördert Projekte zur Implementierung rot-grüner Ideologie in die deutsche Gesellschaft. Gefördert werden auch Organisationen, die sich gegen die politische Opposition richten.


    Quelle: www.globallookpress.com © Christoph Soeder


    Familienministerin Lisa Paus auf einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen


    Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziert über den Zeitraum der kommenden drei Jahre weiterhin staatliche Vorfeldorganisationen zur Implementierung liberaler Narrative in die deutsche Gesellschaft. Mit 182 Millionen Euro stattet die grüne Ministerin Lisa Paus das Programm "Demokratie fördern" aus. Die Mittel im Fördertopf sind begehrt, allerdings deutet die regelmäßige Vergabe an die immer gleichen Akteure darauf hin, dass es sich um eine verdeckte Finanzierung zur politischen Einflussnahme im Interesse einer rot-grünen Ideologie handelt.

    So erhält die umstrittene Amadeu-Antonio-Stiftung, die von der ehemaligen Stasimitarbeiterin Anetta Kahane mit ins Leben gerufen wurde, 622.916,57 Euro für ein Projekt gegen Rechtsextremismus. Die Amadeu-Antonio-Stiftung ist eine Organisation, die Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und die politische Opposition in Deutschland aktiv bekämpft. Die Stiftung gibt dabei vor, gegen rechte Narrative, Hass, Hetze und Desinformation anzugehen. 


    Zensur, Propaganda und Nawalnys Verklärung





    Meinung

    Zensur, Propaganda und Nawalnys Verklärung






    Unterstützt wird auch Correctiv. Mit 140.876,83 Euro wird ein Programm von Correctiv für Schulungen gegen Desinformation gefördert. Das Medienunternehmen ist darauf spezialisiert, Verschwörungserzählungen vor allem gegen die politische Opposition in Deutschland zu implementieren. So behauptete Correctiv im Januar 2024, die AfD plane die Ausweisung von Millionen von Menschen mit Migrationshintergrund, darunter auch solche mit deutschem Pass. Die Information will Correctiv bei der Ausforschung eines Treffens in einem Hotel in Potsdam erhalten haben, bei dem auch AfD-Politiker anwesend waren. Bei dem von Correctiv-Mitarbeitern belauschten Treffen soll ein "Geheimplan Deutschland" ausgearbeitet worden sein. Die Informationen erwiesen sich als nicht gerichtsfest. Sie wurden allerdings von den Medien breit gestreut. Das Ziel, der AfD einen Imageschaden zuzufügen, wurde erreicht. Sowohl die Amadeu-Antonio-Stiftung als auch Correctiv wurden bereits im letzten Förderzeitraum von der Bundesregierung gefördert. 

    Finanziell unterstützt werden zudem Projekte zur sexuellen Identität. So haben sich unter dem Titel "Selbstverständlich Vielfalt – sexuelle, romantische und geschlechtliche Selbstbestimmung" mehrere LGBT-Organisationen zu einem Kooperationsverbund zusammengeschlossen, der vom Familienministerium gefördert wird. Der Bundesverband Trans* erhält 475.000 Euro, der "Verband Queere Vielfalt" 529.258,67 Euro, der Bundesverband Queere Bildung 264.932 und das queere Veranstaltungszentrum Waldschlösschen bekommt 474.662,50 Euro aus Steuermitteln. 

    Mit der Finanzierung ist sichergestellt, dass die begünstigten Organisationen ganz unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl ihre Arbeit zur ideologischen Beeinflussung der öffentlichen Meinung fortsetzen können.


    Mehr zum Thema – Bundestagswahl 2025: Wie weiter mit woke? Das sagen die Parteien


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/inland/237436-182-mio-euro-fuer-umstrittene


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    20.02.2025

    Links zur Aufzeichnung der Internationalen Münchner Friedenskonferenz 2025

    aus e.mail von Clemens Ronnefeldt,  20. Februar 2025, 18:01 Uhr


    Liebe VB-Mitglieder,


    beiliegend sende ich die beiden Links zur

    Internationalen Münchner Friedenskonferenz 2025.


    Liebe Grüße


    Clemens (Ronnefeldt)


    ----


    Prof. Dr. Heribert Prantl, Prof. Dr. H.M. Birckenbach, Dr. Kerem Schamberger


    https://m.youtube.com/watch?v=ZnhfdAfYHxE&t=194s&pp=2AHCAZACAcoFME3DvG5jaG5lciBGcmllZGVuc2tvbmZlcmVueiAyMDI1IEhlcmliZXJ0IFByYW50bA%3D%3D



    Francesca Albanese, Sonderberichterstatterin für Palästina bei der UN

    Dr.  Gershon Baskin, israelischer Friedensaktivist


    https://m.youtube.com/watch?v=CRrLCfCKh2g&t=88s&pp=2AFYkAIB


    --------------------------------------------------------------


    Clemens Ronnefeldt

    Referent für Friedensfragen beim deutschen

    Zweig des internationalen Versöhnungsbundes

    ________________


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


    .. Zitat aus Eröffnungsrede: Zusammenarbeiten in der Friedenbewegung aber ohne eine gemeinsame Position zu Waffenlieferungen. Zitatende ..

    20.02.2025

    Zeitschriftentipp: Wahlen – ändern die was?

    transition-news.org, Veröffentlicht am 18. Februar 2025 von TG. PDF herunterladen Drucken

    Kurz vor der Neuwahl des Deutschen Bundestages am 23. Februar ist die neue Ausgabe der Zeitschrift «Hintergrund» erschienen. Sie setzt sich mit den Ursachen und Zusammenhängen dieser Wahl auseinander. Sie zeigt, warum es ist, wie es ist, und wie es anders sein könnte. Eine Empfehlung von Tilo Gräser

    In Deutschland wird am Sonntag wieder gewählt: Ein neuer Bundestag muss her, nachdem die «Ampel»-Koalition aus SPD, Grünen und FDP im Herbst 2024 zerbrach. In der Folge wird es auch eine neue Regierung geben, je nachdem, welche der 29 zur Wahl stehenden Parteien entsprechend viele Stimmen bekommt.

    «Wenn das Wählen etwas ändern würde, wäre es illegal» – das hat die russischstämmige US-Politikaktivistin Emma Goodman in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts festgestellt. Der US-amerikanische Schriftsteller Mark Twain meinte zuvor: «Wenn das Wählen etwas ändern würde, würden sie es uns nicht erlauben, es zu tun.»

    Das dürfte bis heute gelten, so dass von den Ergebnissen am Sonntag in Deutschland kaum tatsächliche Veränderung zu erwarten ist. Mit den Ursachen für die Neuwahl und den mangelnden Aussichten für eine neue Politik beschäftigt sich die soeben erschienene Ausgabe 3/4-25 des Nachrichtenmagazins Hintergrund mit dem Schwerpunktthema «Wahlen – ändern die was?».

    Im Editorial des Heftes heißt es:

    «‹Unter faulen Äpfeln gibt’s nicht viel Wahl›, lässt Shakespeare seinen Hortensio in ‹Der Widerspenstigen Zähmung› klagen. Damit sind keine politischen Wahlen gemeint, aber wie so oft bei Shakespeare ist auch dieser Sinnspruch von erstaunlicher Aktualität und Mehrdeutigkeit.»

    Die Umstände, die zu den vorgezogenen Bundestagswahlen in Deutschland geführt haben, würden die tiefgreifenden Probleme und Disproportionen der Repräsentativdemokratie verdeutlichen, heißt es. Das Heft soll laut der Redaktion «hinter die Fassade von Wahlen schauen».

    Dazu gehören der Beitrag über die zunehmende Militarisierung der deutschen Politik, mit der sich der ehemalige Bundeswehr-Offizier Jochen Scholz ebenso auseinandersetzt wie der Politikwissenschaftler Ekkehard Lieberam. Scholz zeigt, wie mit der Lüge von der «russischen Gefahr» die bundesdeutsche Gesellschaft wie im Kalten Krieg unter Druck gesetzt wird. Er zitiert aus der Erzählung «Kassandra» von Christa Wolf:

    «Wann der Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg? Falls es da Regeln gäbe, müsste man sie weitersagen. In Ton, in Stein eingraben, überliefern. Was stünde da. Da stünde unter anderen Sätzen: Lasst euch nicht von den Eignen täuschen.»

    Der Historiker Stefan Bollinger beschreibt in dem Heft am Beispiel dreier deutscher Schicksalswahlen, wie es dabei «um alles oder nichts für Deutschland» ging. Doch am Ende waren demnach die Wahlen von 1919, 1933 und 1990 «nur die notarielle Beglaubigung der radikalen Wendungen deutscher Geschichte, die dem bestehenden Machtblock – hinter welcher Fassade auch immer – das Bestehen der kapitalistischen Macht- und Eigentumsstrukturen sicherten».

    Eine außenpolitische Bilanz der «Ampel»-Koalition zieht der Politikwissenschaftler Erhard Crome. Die sieht nicht gut aus, aber was folgen wird, dürfte ebenfalls dem nicht gerecht werden, was Crome als notwendig beschreibt:

    «Ein eigenständiger Beitrag zum Frieden in Europa wäre, wenn Deutschland eine eigene politisch-diplomatische Rolle in einer Kriegsverhinderungspolitik einnimmt statt neuer Kriegstüchtigkeit.»

    Das liegt auch daran, dass «Deutschland unter Vormundschaft» der USA steht, wie der Publizist Wolfgang Bittner in einem Auszug aus seinem Buch «Niemand soll hungern, ohne zu frieren» feststellt. Das gilt zumindest bisher – wie weit die Veränderungen durch den neuen Kurs von US-Präsident Donald Trump gehen, ist bis auf die Panikreaktionen in Berlin darauf noch nicht abzusehen.

    Mit den Verwerfungen der Postdemokratie, die zu einem «smarten Despotismus» führt, setzt sich der Philosoph Horst Poldrack auseinander. Der Politologe Andreas Wehr analysiert in der neuen Hintergrund-Ausgabe das «elitäre Projekt Parteiendemokratie» am Beispiel des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), dessen Abschneiden am Sonntag von manchen mit Spannung erwartet wird.

    Grundsätzliche Fragen, wie die nach dem Verhältnis von «Monopolkapital und Fassadendemokratie», beantwortet der Schweizer Psychologe Mark Galliker. Er stellt fest:

    «In den sogenannten demokratischen Staaten werden wichtige politische Entscheidungen weder durch das Volk noch durch dessen Vertreter im Parlament veranlasst. Es handelt sich bei dieser Staatsform um eine Fassadendemokratie, welche vor allem die Freiheit des Kapitals garantiert.»

    Der Wirtschaftspädagoge Herbert Storn beschäftigt sich mit der «Schizophrenie zwischen Aufrüstung und Ökologie in der Propaganda». Die Verhältnisse und Zusammenhänge zwischen Medien und Revolutionen sowie Wahlen und Macht nimmt der Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen in seiner Kolumne in den Blick.

    In weiteren Beiträgen und Interviews geht es um die Fragen, ob es Frieden in Europa ohne Russland geben kann, was in Georgien geschieht, welche Entwicklung sich in Ungarn seit 1989 vollzog und warum Europa «in einem grauenhaften Zustand» ist, wie der ehemalige hochrangige UN-Diplomat und heutige EU-Parlamentarier Michael von der Schulenburg feststellt. Ebenso wird der Frage nachgegangen, was geschieht, wenn das Öl knapp wird, und warum ein Film über den Einsatz von Uran-Munition durch die NATO im Krieg gegen Jugoslawien 1999 beinahe nicht gedreht worden wäre.

    Zudem analysiert Karin Leukefeld, warum es seit mehr als 100 Jahren Krieg im Nahen Osten gibt und wer diesen nährt und davon profitiert. Der Psychoneuroimmunologe Christian Schubert erklärt im zweiten Teil des Hintergrund-Interviews mit ihm mit Blick auf die Corona-Krise und darüber hinaus, warum wir «den gierigen Mächtigen ihr Instrument entziehen» müssen.

    Der Historiker Lothar Schröter erinnert an die Gründung des Militärbündnisses METO mit Staaten im Mittleren Osten, angeführt von den USA, vor 70 Jahren. Die «Sozialstaatswirtschaft» als mögliche Systemalternative stellt schließlich der Sozialinformatiker Horst Müller vor.

    Eine solche tatsächliche Alternative steht am Sonntag nicht zur Wahl. Was notwendig wäre, damit sich etwas ändert und auch wieder mehr Menschen einen Sinn in den Wahlen sehen, darauf macht die neue Hintergrund-Ausgabe zumindest aufmerksam.

    Hinweis:
    Der Autor ist Redakteur in Teilzeit bei der Zeitschrift Hintergrund.


    Info: https://transition-news.org/zeitschriftentipp-wahlen-andern-die-was


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    20.02.2025

    Moskau: Kiew will Friedensverhandlungen durch Terroranschläge auf europäischem Gebiet torpedieren

    meinungsfreiheit.rtde.life, 20 Feb. 2025 11:34 Uhr

    Die ukrainische Führung plant Terroranschläge in den Gebieten von EU-Mitgliedstaaten, um den aktuellen Verhandlungsprozess zwischen Russland und den USA zu torpedieren. Hiervor warnt Russlands Auslands-Nachrichtendienst SWR.


    © Haqqin.az


    Er wäre gegebenenfalls wohl der Haupturheber möglicher Anschläge in Europa – Kirill Budanow, Chef der Hauptleitung für Aufklärung beim ukrainischen Verteidigungsministerium. (Standbild aus Videomaterial)


    Um den Verhandlungsprozess zwischen den USA und Russland zu torpedieren, will die ukrainische Regierung Terroranschläge in den Staatsgebieten einiger europäischer Länder organisieren. Hierüber informiert Russlands Auslands-Nachrichtendienst SWR – und zwar mit Verweis auf Informationen ausgerechnet der Europäer selbst. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert:

    "Nach Informationen, die den Europäern vorliegen, zieht das Kiewer Regime als ein Szenario zum Torpedieren der Verhandlungen eine Serie von Terroranschlägen in Betracht – zu verüben gegen diplomatische Vertretungen Russlands in Europa.

    Am wahrscheinlichsten wird die Ukraine derartige Anschläge in Deutschland, den baltischen Staaten und den Staaten Skandinaviens versuchen."

    Diese Einschätzung argumentieren die russischen Geheimdienstler mit den weitgehend erodierten Beziehungen besagter Länder mit Russland:

    "Die Zusammenarbeit dieser Staaten mit Russland befindet sich EU-weit auf dem niedrigsten Niveau – Kontakte zwischen den Sicherheitsdiensten in Sachen der Terrorbekämpfung sind praktisch abgebrochen."

    Medwedew warnt: Selenskij unberechenbar wie eine in die Enge getriebene Ratte





    Medwedew warnt: Selenskij unberechenbar wie eine in die Enge getriebene Ratte






    Die Slowakei und Ungarn als Zielstaaten für solche Angriffe seien indes ebenfalls nicht komplett unwahrscheinlich, so der SWR. Eine solche Wahl wäre aus Kiews Sicht mit zusätzlichen möglichen Vorteilen verbunden – vor allem dem, zwei Mitglieder der Europäischen Union zu diskreditieren, die zum Ukraine-Konflikt jeweils eine Sonderhaltung einnehmen.

    Ob diese Informationen von den zuständigen Behörden und Organen europäischer Staaten freiwillig geteilt oder aber durch Russlands Geheimdienstler im Rahmen ihrer Arbeit in der Form von Aufklärungsdaten beschafft wurden, präzisiert der SWR nicht. Auch das Erstgenannte erscheint durchaus möglich, denn laut des SWR errege Kiews Unwillen zu Eingeständnissen an Moskau in den europäischen Hauptstädten Unbehagen und Besorgnis.


    Mehr zum Thema"Das ist was ganz anderes": Der Westen hat die Vorteile des Terrorismus für sich entdeckt


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/europa/237321-moskau-kiew-will-friedensverhandlungen-durch-terror-in-europa-torpedieren


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    20.02.2025

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    nachdenkseiten.de, 20. Februar 2025 um 10:00 Ein Artikel von: Albrecht Müller

    Sie gackerten alle durcheinander, die Scholzens, die Baerbocks, die Merzens usw. Was war passiert? Der oberste Ami will mit dem obersten Russen reden, der Selenskyj sei ein Diktator!, meint er. Sowas darf man doch nicht sagen, wir wollen doch weiter Waffen liefern und den Wiederaufbau der Ukraine finanzieren. Und überhaupt: Uns mitten im Spiel den Feind zu klauen, ist unverschämt. Wo bleiben da unsere westlichen Werte?


    Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

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    Besonders schlimm ist, dass so unsere mühsam aufgebauten Feindbilder in Schall und Rauch aufgelöst werden. Gerade hatten wir im Fernsehen am Dienstag mal wieder gehört, der böse Russe wolle sich die gesamte Ukraine einverleiben. – Der Russe ist böse! – Das glaubt doch keiner mehr, wenn Trump mit Putin plaudert.

    Der Hühnerhaufen von Scholz, Baerbock, Merz und Co. merkt offenbar gar nicht, auf was das laufende Spiel hinausläuft: Wenn sie rundum ihre Pro-Ukraine-Schwüre abgeliefert haben, dann kann Trump sagen: Dann bezahlt mal schön, Ihr Helden! Wir Amis haben die Kacke zwar angerührt, aber jetzt seid ihr dran.


    Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Audio-Podcast


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    20.02.2025

    Eine neue Einheitspartei ruiniert DeutschlandSchlagzeile

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 20. Februar 2025, 17:36 Uhr


    Berliner Zeitung 20.2.2025

    <https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/eine-neue-einheitspartei-ruiniert-deutschland-li.2295738>


    *Eine neue Einheitspartei ruiniert Deutschland


    *Wer Union, SPD oder Grüne wählt, bekommt mit völliger Sicherheit nur

    einen Farbwechsel. Die schwarz-rot-grüne Einheitspartei kann nur als

    Ganze abgewählt werden. /Ein Kommentar von Michael Andrick


    /Die Bundesregierung besteht seit Angela Merkels großer Koalition von

    2005 offenkundig aus einer faktischen Einheitspartei von CDU, CSU, SPD

    und Grünen. (Die FDP kommt nicht in Betracht, sie macht eh alles mit.)

    Und die neue Einheitspartei deckt das tatsächliche Meinungsspektrum und

    die Interessenlagen der Gesamtbevölkerung nicht ab. Warum bin ich mir da

    so sicher?


    *Eine einfache Rechnung


    *Ein Viertel der Wähler hat sich in den vergangenen Jahren in den neuen

    Parteien Alternative für Deutschland (AfD) und Bündnis Sahra Wagenknecht

    (BSW) eine Heimat gesucht und die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen

    hat sich zugleich von durchschnittlich 80 Prozent (1994–2002) auf 74

    Prozent (2005–2021) vermindert. Diese Entwicklungen belegen, dass rund

    30 Prozent der aktiven Wählerschaft sich von der schwarz-rot-grünen

    Einheitspartei nicht repräsentiert fühlen – und dass sie dabei zusammen

    mit den Wählern der „Sonstigen“ und den Nichtwählern, die keiner Partei

    vertrauen, die Mehrheit der Wahlbevölkerung ausmachen.


    Sind die Anhänger der neuen Parteien alles „Nazis“ – nach gemeinsamer

    Abstimmung mit der AfD zur Migration nun auch in CDU/CSU-Kreisen? Und

    wenn nicht gleich „Nazis“, dann „Rechtsradikale“ oder „Rechtsoffene“

    oder „Antisemiten“, „Russlandversteher“, „Lumpenpazifisten“ und andere

    „Schwurbler“? Ist es überraschend, dass AfD und BSW von der faktischen

    Einheitspartei nach Kräften angefeindet und dämonisiert werden?


    Die eigene Herrschaft scheint den Schwarz-Rot-Grünen bedroht – und damit

    auch die Versorgung ihrer Parteigänger in der staatsgeldschwangeren

    NGO-Blase. Schon lange regiert nicht mehr die Ampel, sondern nur noch

    die Angst vor dem Machtverlust.


    *Deutschland verfällt zusehends


    *Und ganz zu Recht: Deutschland ist schon tief gesunken. Für jeden, der

    von irgendeinem Politikfeld in der Sache etwas versteht, ist unser Land

    mittlerweile eine traurige Lachnummer. Wir marschieren unter der

    Regenbogenfahne in die Oligarchie: Auf die oberen 10 Prozent der

    Einkommensverteilung entfällt heute fast ein Viertel allen Einkommens

    und fast 70 Prozent allen Vermögens, die unteren 20 Prozent erhalten nur

    9 Prozent allen Einkommens und besitzen fast gar kein Vermögen.


    Die Infrastruktur verkommt, die Verwaltungen sind langsam und die

    Bürokratie quälend – alles bei gewaltiger Steuerlast. Der weltfremde,

    international ausgelachte Klima-Moralismus bringt uns die höchsten

    Energiepreise der Welt, was mutwillig eine Deindustrialisierung und

    damit die Verarmung der Bevölkerung herbeiführt.


    Die freie Meinungsäußerung wird durch „Hass-und-Hetze“-Paragrafen und

    Beleidigungsklagen von Politikern gegen Bürger eingeschüchtert, die

    Menschenrechtsverletzungen während der Corona-Hysterie und die

    Aufarbeitungs-Blockade der politisch kontrollierten Staatsanwaltschaft

    werden bis heute verleugnet, die Befeuerung des sinnlosen Massensterbens

    in der Ukraine mit deutschem Steuergeld soll sogar nach der Wahl noch

    weitergehen.


    Deutschland steht vor einer bitteren Bilanz des geistigen, politischen

    und nun auch materiellen Verfalls. Angesichts dieser Trümmerwüste sind

    die Parteien des schwarz-rot-grünen Kartells längst dazu übergegangen,

    sich positive Presse für ihre katastrophale Agenda einfach zu kaufen:

    Correctiv und andere pseudojournalistische Agenturen agitieren mit dazu

    meiner Ansicht nach veruntreutem Steuergeld gegen die Opposition.


    Die Omas gegen Rechts erhalten direkt und indirekt Regierungsgeld aus

    Familienministerium und Kanzleramt, um dann „gegen rechts“, d.h. gegen

    die Opposition zu „demonstrieren“ und mit Regierungspolitikern Selfies

    zu schießen. Es handelt sich eher um Regierungsparaden als um

    „Demonstrationen“.


    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk „castet“ regelrecht ein linkes und

    grünes Publikum für Wahlsendungen und lässt SPD- und Grünen-Funktionäre

    bei Bürgerbegegnungen dem Kanzler „kritische Fragen“ stellen. Es ist ein

    lachhaftes Demokratie-Theater, das hier aufgeführt wird.


    *Wir haben die Wahl


    *Zwei ehemalige Volksparteien, rot und schwarz, haben sich bis zur

    Unkenntlichkeit angeglichen und sich der Diskurshoheit grüner

    Weltrettungsideologen untergeordnet. Zudem haben sie einen

    freiheitsfeindlichen Apparat der Meinungslenkung etabliert, der die

    Bürger in Gute und Böse aufteilt und sie gegeneinander aufhetzt.


    All das muss enden: Der harte grün-rote Kern, der sich selbst in

    dummdreister Weise als „die demokratischen Parteien“ bezeichnet und der

    Merkel-Union ihre ideologischen Leitplanken über grün dominierte Medien

    diktiert, repräsentiert vielleicht noch 35 Prozent des Wahlvolks – und

    einen noch kleineren Teil der Bevölkerung.


    Friedrich Merz will allein mit den Stimmen der Einheitspartei und ihrer

    Gelegenheitskomplizen unter den alten Parteien Kanzler werden. Damit

    stellt er völlig klar: Es wird nur einen Farbwechsel, aber keinen

    Regierungswechsel geben, wenn wir Union, SPD oder Grüne wählen.

    <https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/katja-hoyer-es-gibt-keine-realistische-moeglichkeit-eine-wirklich-neue-regierung-zu-waehlen-li.2294602

    Die Einheitspartei würde fortregieren, Deutschland würde weiter seinen

    sozialen Frieden, seinen Wohlstand und seine internationale Reputation

    ruinieren und die Bevölkerung würde weiter durch aktive

    Meinungsrepression eingeschüchtert.


    Die schwarz-rot-grüne Einheitspartei kann nur /als Ganze/ abgewählt

    werden. Das sollte jetzt geschehen. Die Interessen zu vieler Bürger sind

    zu lange ignoriert worden. Der soziale Friede verlangt neue Koalitionen

    der Machtausübung, in denen die von der Einheitspartei diffamierten

    Parteien fair einbezogen sind. Die neue Einheitspartei ruiniert das

    vereinte Deutschland. Es ist Zeit für eine Wende.


    /Michael Andrick ist Philosoph und Kolumnist der Berliner Zeitung. Sein

    aktueller Spiegel-Bestseller „Im Moralgefängnis – Spaltung verstehen und

    überwinden“ behandelt die zerstörerische Wirkung einer leichtfertigen

    Moralisierung politischer Debatten/



    Info: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/eine-neue-einheitspartei-ruiniert-deutschland-li.2295738


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    20.02.2025

    Die Linke und Milliardäre / Gysi und "Hey Süßis"

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 20. Februar 2025


    _RT Der tägliche Wahnsinn 20.2.2025_


    *"Hey Süßis" – Medienhype steigt "Silberlocke" Gysi anscheinend etwas zu

    Kopfe*


    Seit wenigen Tagen entdecken die Medien mehr als auffällig die Partei

    Die Linke. Inhaltlich hat die Partei wenig Neues anzubieten, es reicht

    vermeintlich der neue, "freshe" Umgang mit den sozialen Medien, so

    täglich anbiedernd seitens der coolen,

    tätowierten Linken-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek.


    Was die Heidi kann, kann ich schon lange, dachte sich - rein mutmaßend -

    nun Gregor Gysi, einer der drei Silberlocken der Partei (/RT DE/

    berichtete

    <https://freedert.online/inland/225877-aktion-silberlocke-bodo-ramelow-will/>).

    Ein Gysi-Fanboy nennt sich in den sozialen Medien seit geraumer Zeit DJ

    Gysi, um Aussagen des Politikers mit Musik zu untermalen. Vor fünf Tagen

    trafen sich

    <https://www.tiktok.com/@dj.gysi/video/7471270064684141846?is_from_webapp=1&sender_device=pc&web_id=7418502067667797536> dann

    Gysi und DJ Gysi, um ein lustiges, musikfreies Video aufzunehmen. Das

    Ergebnis, wie auch der Text – in Wahlk(r)ampfzeiten – spricht für sich:


    */Siehe/****HIER*

    <:" rel="noopener">https://x.com/Infrarot_Medien/status/1892544733022429693?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1892544733022429693%7Ctwgr%5Ec100363564b4d6d05f04319a1df43f1b4b45f82a%7Ctwcon%5Es1_c10&ref_url=https%3A%2F%2Fde.rt.com%2Fgesellschaft%2F177846-taegliche-wahnsinn%2F>:

    /"Hey Süßis, gerade heute ist es so wichtig, links zu sein. Für

    Menschenrechte und Solidarität einzustehen. Schaut euch mal um in der

    Welt. Wenn wir jetzt nicht aktiv werden, wird das in ein paar Jahren

    echt eklig. Ich habe lange gedacht, ich will auch endlich mein Gesicht

    für diese Message zeigen: stay left, lefties united."/


    Obwohl die Plattform TikTok seitens der Politik und Medien noch in der

    Causa Krah als "rechter" eindeutiger Hort des Bösen deklariert wurde,

    ist seit dem lauten Engagement von Reichinnek natürlich alles wieder

    gut. So heißt es beim /Deutschlandfunk/:


    /"Ein wichtiger Baustein sei, dass Die Linke ihre Kommunikation

    verbessert habe, sagte sie in einem FAZ-Podcast unter anderem mit Blick

    auf ihre gute Resonanz auf TikTok. Die Basis für den Erfolg sei aber,

    dass die Leute merkten, Die Linke rede nicht nur. Reichinnek verwies in

    diesem Zusammenhang auf Angebote wie eine Sozialberatung, einen Miet-

    oder Heizkostenrechner und anderes."

    /Gysis Social Media-Team schob am 16. Januar die Wahrnehmung nach:

    */Siehe /**HIER*

    <**" rel="noopener">https://x.com/GregorGysi/status/1891050229698342958?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1891050229698342958%7Ctwgr%5Ec100363564b4d6d05f04319a1df43f1b4b45f82a%7Ctwcon%5Es1_c10&ref_url=https%3A%2F%2Fde.rt.com%2Fgesellschaft%2F177846-taegliche-wahnsinn%2F>**


    (...) Die Forderung der Partei Die Linke, Milliardäre abzuschaffen, ist

    vor diesem Hintergrund wenig glaubhaft.

    Sie scheint US-Milliardären wie Soros oder Gates jedenfalls keine

    schlaflosen Nächte zu bereiten.(...)


    https://www.nachdenkseiten.de/?p=128971 

    <https://www.nachdenkseiten.de/?p=128971>


    *Die Linke: Milliardäre abschaffen! Oder vielleicht doch nicht?*


    Dass der US-Milliardär Elon Musk die AfD fördert, ist bekannt. Und dass

    ein Vizepräsident der Vereinigten Staaten zur Wahl dieser Partei

    aufruft, hätte man vor einiger Zeit noch nicht erwartet. Zum Dank

    verlangt die AfD mittlerweile Militärausgaben von über 230 Milliarden

    Euro jährlich, von denen die meisten an die US-Rüstungsfirmen gehen

    würden. Aber welches Verhältnis hat eigentlich die Linkspartei zu

    US-Milliardären? Von *Oskar Lafontaine*.


    Dass Friedrich Merz dem Investmentgiganten BlackRock und dem

    US-Milliardär Larry Fink verbunden ist, hat sich herumgesprochen.


    Dass die Grünen der verlängerte Arm des den Demokraten nahestehenden

    US-Establishments sind, wissen wir auch. Ebenso, dass der US-Milliardär

    Bill Gates auch schon mal deutsche Leitmedien finanziert.


    Neu ist, dass die Partei Die Linke plötzlich von deutschen Leitmedien,

    vom /Spiegel/ bis zur /BILD/, hochgeschrieben und mit Vehemenz von der

    Kampagnenorganisation Campact unterstützt wird. Campact wiederum wird

    von der Bundesregierung, aber auch vom US-Milliardär George Soros

    gesponsert. Fachleute vermuten, dass es hauptsächlich das Netzwerk von

    Campact gewesen sei, dem die Linke ihren verblüffenden Aufstieg in den

    Sozialen Medien seit Mitte Januar verdankt. Denn das war schon

    erstaunlich: das gleiche Personal, die gleichen Themen, aber über Nacht

    auf einmal hundertfache Reichweite – und zwar schon rund zwei Wochen vor

    der legendären Bundestagssitzung, in der Friedrich Merz für seine

    Anträge zur Migrationspolitik auch die Stimmen der AfD in Kauf genommen hat.


    Hatte die Organisation Campact schon im sächsischen und Thüringer

    Wahlkampf linke und grüne Direktkandidaten unterstützt, so wirbt sie

    jetzt in erster Linie für die Wahl der Linken am nächsten Sonntag.


    Viele rätseln, warum? Ein Grund ist sicherlich, dass Die Linke in der

    Friedenspolitik mittlerweile die Seiten gewechselt hat. Gregor Gysi

    wollte dem 100-Milliarden-Aufrüstungsprogramm von Kanzler Scholz

    zustimmen. Bodo Ramelow sprach sich für die Lieferung von Waffen an die

    Ukraine aus, sogar solchen, die auch gegen Ziele auf russischem

    Territorium eingesetzt werden. Die Linke-Europapolitikerin Carola

    Rackete unterstützt die Lieferung von Taurus-Raketen an Kiew. Und die

    neue Führungsspitze der Linken befürwortet die Sanktionen und will den

    Wirtschaftskrieg gegen Russland zum Schaden der deutschen Bevölkerung

    und unserer Wirtschaft sogar noch verschärfen.


    Das BSW ist damit die einzige verbliebene konsequente Friedenspartei im

    Deutschen Bundestag und somit sicherlich US-Milliardären eher ein Dorn

    im Auge. Das BSW fordert außerdem mehr soziale Gerechtigkeit und eine

    Begrenzung der Migration. Weil eigentlich jeder wissen sollte: Offene

    Grenzen für alle und ein starker Sozialstaat gehen nicht zusammen. Und

    wenn die ungeregelte Migration so weiter geht wie bisher, würde die AfD

    bald die stärkste Partei werden.


    Die Forderung der Partei Die Linke, Milliardäre abzuschaffen, ist vor

    diesem Hintergrund wenig glaubhaft. Sie scheint US-Milliardären wie

    Soros oder Gates jedenfalls keine schlaflosen Nächte zu bereiten.



    Info:


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


    20.02.2025

    Ost-Berliner Oscar-Gewinner und die Westdeutschen


    aus e-mail von Doris Pumphrey, 20. Februar 2025, 17:02 Uhr


    Berliner Zeitung 13.2.2025

    <https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/ostdeutscher-oscar-preistraeger-noch-nie-gefragt-ob-ich-in-der-berlinale-jury-sitzen-moechte-li.2295044?id=1e87f1811765403bb45d476418290d85>


    *Ost-Berliner Oscar-Gewinner:

    Noch nie gefragt, ob ich in der Berlinale-Jury sitzen möchte


    *Anja Reich


    Der Regisseur und Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank

    <https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/tv-medien/tv-wendehammer-zdf-herzogpark-rtl-frauen-power-gegen-penis-tower-li.225826

    fordert eine Ostquote für die Film- und Medienbranche. Er gehört zu den

    Initiatoren eines Offenen Briefes

    <https://quote-ost.de/forderung-nach-einer-quote-fuer-ostdeutsche-in-entscheidungspositionen-in-der-film-und-fernsehbranche/>,

    in dem kritisiert wird, dass der Anteil Ostdeutscher in

    Entscheidungspositionen in der Medienbranche bei nur circa sieben

    Prozent liege. Das weitgehende Fehlen „ostdeutsch geprägter

    Erzählperspektiven in fiktionalen Formaten“ führe zu einer verzerrten

    und oft stigmatisierenden Darstellung ostdeutscher Lebensrealitäten.


    Den Brief haben rund 100 Regisseure, Produzenten, Drehbuchautoren,

    Filmprofessoren, Schauspieler unterschrieben, darunter Fritzi

    Haberlandt, Milan Peschel und Thorsten Merten. Wir haben am Telefon mit

    Jochen Alexander Freydank über seine Initiative gesprochen.


    *Jochen Freydank: „In der gesamten Hierarchie meist nur Westdeutsche“


    */Herr Freydank, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Netzwerk für

    Ostdeutsche zu gründen und eine Ostquote zu fordern?/


    Wir wollen etwas zum Positiven verändern. Ich bin wirklich oft

    erschrocken darüber, wie mit ostdeutschen Themen umgegangen wird. Wenn

    ich in Drehbüchern lese, dass eine Figur, „ostdeutsch“ spricht, bekomme

    ich schlechte Laune.


    /Was heißt denn „ostdeutsch“ sprechen? Es gibt ja einige Dialekte im Osten?/


    Eben. Wenn ich ein Drehbuch schreiben würde, in dem steht, jemand

    spricht westdeutsch, würde mich garantiert jemand fragen, ob ich jetzt

    bayerisch oder platt meine. Aber wenn ein westdeutscher Autor schreibt,

    jemand spricht ostdeutsch, fällt das keinem auf. Weil in der gesamten

    Hierarchie meist nur Westdeutsche sitzen und nicht merken, was das für

    ein Unsinn ist.


    /Ostdeutsch soll Sächsisch sein, oder was?/


    Ja, das ist wohl damit gemeint. Eine Kollegin hat gerade auf Rügen

    gedreht, und da haben sie auch jemanden gesucht, der Sächsisch kann.


    /Auf Rügen?/


    Ja. Das ist nur eine Kleinigkeit. Es geht ja bis zur

    Fußballberichterstattung. Wenn ein Spieler von Union, der früher mal bei

    Hertha war, eine gelbe Karte beim Spiel gegen Real Madrid bekommt,

    bezeichnet ihn der Reporter im RBB als „Ex-Berliner“. Ein Spieler, der

    früher mal in Charlottenburg gespielt hat und jetzt in Köpenick spielt,

    ist kein Berliner mehr! Das sind kleine Beispiele, aber am Ende zeigt es

    das große Bild, und das finde ich gefährlich und traurig.


    /Sie drehen viele Fernsehfilme. Wie ist es da am Set? Wissen die

    Kollegen, dass Sie Oscar-Preisträger sind?/


    Ja, die Kollegen, mit denen ich drehe, wissen das. Das ist da nicht

    wichtig. Aber als ich den Bayerischen Fernsehpreis bekommen habe, hat

    Uwe Ochsenknecht, der die Laudatio gehalten hat, es zwar dreimal betont,

    aber in der Pressemitteilung hat nur ein Preisträger gefehlt, das war

    der Ossi.


    /Also Sie. Woran liegt das?/


    Das System, in dem wir leben, heißt, ob man es mag oder nicht,

    Kapitalismus. Und was Ostdeutsche definitiv nicht haben, ist Kapital.

    Ich rede nicht von Geld, sondern von dem großen Kapital Vernetzung. Wenn

    die Chefs im Filmgeschäft aus anderen Teilen des Landes kommen, werden

    sie Leute einstellen, die sie kennen. Das ist eben so. Aber damit sind

    leider Ostdeutsche, die diese Netzwerke nicht haben, mit ihren Themen

    sehr oft nicht dabei.


    *Claudia Roth und die Ostquote: Zwei Anfragen, keine Antwort


    */Wenn Sie einen ostdeutschen Stoff anbieten, was sagt man Ihnen dann?/


    Dann hört man immer: Geh doch zum MDR. Nur dort gibt es derzeit einen

    Intendanten aus dem Osten. Auch bei den Streamern, Verleihern, bei den

    Festivals: kaum Ostdeutsche.


    /Sie schreiben auf Ihrer Website, es gebe eine Franken-, aber keine

    Ostquote. Ernsthaft?/


    Oft gibt es das Argument, man könnte so schlecht sagen, was ostdeutsch

    sei. Dabei gibt es viele Definitionen, wenn man nur wollen würde. Eine

    Frankenquote wird nicht so direkt durchgesetzt, aber es wird zum

    Beispiel in der CSU darauf geachtet, dass Franken in Bayern halbwegs

    paritätisch vertreten sind, die Franken wurden ja schon vor 200 Jahren

    mit Bayern „vereinigt“.


    /Sie haben Anfragen an Sender, Politiker und Fördergremien geschickt und

    gefragt, wie es mit der Ostquote aussieht. Wie waren die Reaktionen?/


    Beim ZDF wurde immerhin Interesse gezeigt. Die ARD teilte von ganz oben

    mit, sie könnten aus Datenschutzgründen nicht sagen, wie hoch der Anteil

    Ostdeutscher sei. Die Streamer haben gar nicht geantwortet, obwohl die

    ja sehr harte Diversitätskriterien haben. Nur wenige Kultusministerien

    haben reagiert.


    /Und Claudia Roth?/


    Keine Antwort. Auf zwei Anfragen nicht.


    /Was haben Schauspieler und Regisseure aus dem Osten gesagt, als Sie

    gefragt haben, ob sie den Offenen Brief unterschreiben?/


    Wir haben sehr viele positive Reaktionen bekommen auf eine sehr negative

    Situation, in der wir sind. Aber es gab auch welche, die gesagt haben,

    sie sind gegen Quoten oder sie wollen nicht in die Ossi-Richtung

    gedrängt werden. Einer fürchtete, das Thema könnte von der AfD gekapert

    werden, was nicht passieren kann. Die AfD-Spitze ist ja fast komplett

    aus dem Westen. Die können nicht für eine Ostquote sein. Torsten Schulz,

    einer unserer Mitinitiatoren, hat mir erzählt, dass es Anfang der 90er

    eine größere Neugierde auf den Osten und auch mehr Autoren aus dem Osten

    gab. Heute heißt es stattdessen: Wir sind doch eh alle eins. Sind wir

    auch, aber die Geschichten, die erzählt werden, sind eben westdeutsch

    dominiert. Und es wäre schön, wenn es bei den ostdeutschen Geschichten

    nicht immer nur um Stasi oder Doping geht.


    /Ist der Zeitpunkt Zufall, dass Sie gerade jetzt, zum Beginn der

    Berlinale, mit Ihrem Brief an die Öffentlichkeit gehen?/


    Wir haben es schon vor einiger Zeit versucht, haben große überregionale

    Zeitungen mit Sitz im Westen darauf angesprochen. Aber die haben nichts

    veröffentlicht. Jetzt machen wir es noch mal. Mit einem sehr, sehr

    großen Verteiler. Die Berliner Zeitung ist die Einzige, die sich bisher

    zurückgemeldet hat.


    /Gibt es Ostdeutsche in der Berlinale-Jury?/


    Nicht dass ich wüsste. Da würde eine Findungskommission bestimmt helfen.


    /Wurden Sie selbst schon mal gefragt, ob Sie Jury-Mitglied sein möchten?/


    Nein.


    /Würden Sie es machen?/


    Ich reiße mich nicht drum. Ich habe gut zu tun. Aber es ist schon ein

    bisschen absurd, dass ich zum Beispiel nach China, Amerika oder England

    eingeladen wurde, um an Filmhochschulen zu sprechen. Aus Deutschland

    kein Anruf. Da geht’s wohl um Vernetzung. Aber ich drehe ja viel und

    meist schöne Sachen. Das soll auch so bleiben.


    -------------------------


    *Jochen Alexander Freydank wurde 1967 in Ost-Berlin geboren. Nachdem er

    fünfmal an Filmhochschulen abgelehnt wurde, produzierte er seine ersten

    Filme selbst. Sein Film „Spielzeugland“ hat 30 internationale Preise

    gewonnen, darunter den Oscar für den Besten Kurzfilm. Er schreibt und

    dreht vor allem Fernsehfilme und Serien und ist Mitglied der Academy of

    Motion Picture Arts and Sciences.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    20.02.2025

    Doctorow: Donald Trump: der Gorbatschow unserer Zeit

    seniora.org, vom 19. Februar 2025, Von Gilbert Doctorow 19.02.2025 - übernommen von gilbertdoctorow.com


    Es ist höchste Zeit, dass Amerikaner und Europäer diese vollendeten politischen Fähigkeiten im Team Trump zu schätzen wissen und ihm alles Gute wünschen.




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    Präsident Donald Trump


    Vor ein paar Wochen sagten russische politische Kommentatoren in der Talkshow „Abend mit Vladimir Solovyov“, dass dieser Mann aufgrund der Lawine von ersten Dekreten nach seiner Amtseinführung wie eine amerikanische Version ihres eigenen Präsidenten Michail Gorbatschow wirke.

    Das war nicht als Kompliment gemeint. Die Seite von Gorbatschow, an die sie dachten, war sein radikaler Ansatz zur Zerstörung der sowjetischen Wirtschaft und politischen Ordnung. Sie betrachteten Trump und insbesondere seinen Kampfhund Elon Musk als jemanden, der durch seine zerstörerische Arbeit Chaos stiftet, was zu einer sehr starken Reaktion seiner politischen Gegner führen wird, wodurch seine Reformen schließlich neutralisiert und das Land geschwächt werden.

    Gestern Abend verglichen die Diskussionsteilnehmer in dieser Talkshow Trump immer noch mit Gorbatschow, aber auf eine ganz andere, viel positivere Weise. Sie konzentrieren sich nun auf Trumps scheinbar aufrichtige Bemühungen, Frieden zu schaffen, und auch auf seine bemerkenswerten politischen Fähigkeiten, die niemand in Russland oder hier im Westen je vermutet hätte.

    Das bringt mich zurück zu dem, was ich und praktisch alle anderen in den alternativen Medien über Trump sagten, kurz nachdem er seine „Machtminister“ ernannt hatte, Michael Waltz als Nationalen Sicherheitsberater, Marco Rubio als Außenminister und Pete Hegseth als Verteidigungsminister. Die Ernennungen wurden zunächst damit erklärt, dass alle Ernannten fanatische Zionisten seien, die von der israelischen Lobby gekauft seien. Dann hieß es, sie seien inkompetent. Einige Analysten in den alternativen Medien bemerkten, dass Rubio ein Leichtgewicht sei, ein Mann, der dem Doyen der Weltdiplomatie, dem Russen Sergej Lawrow, niemals das Wasser reichen könne.

    Unsere Verwirrung und anfängliche Enttäuschung über Trumps Nominierungen wurde noch verstärkt, als er General Keith Kellogg zu seinem persönlichen Abgesandten ernannte, der die Friedensgespräche mit den Russen und Ukrainern leiten sollte. Kaum war er ernannt worden, gab Kellogg völlig dumme öffentliche Erklärungen darüber ab, wie er die Russen dazu bringen würde, um Frieden zu US-Bedingungen zu bitten, indem er drohte, die gegen Russland verhängten Sanktionen drastisch zu verschärfen und neue, beeindruckende Angriffswaffen an Kiew zu liefern, falls Moskau nicht einlenken würde.

    Kellogg und mehrere andere aus Trumps Gefolge sagten, dass der Krieg in einer Sackgasse stecke und dass nun täglich Menschen sinnlos ihr Leben lassen müssten.

    In einer Sackgasse?   – fragten wir in der Opposition zum Washingtoner Narrativ. Dies deutete darauf hin, dass das Team Trump die gleiche Kiew-Propaganda aus dem täglichen CIA-Input erhielt wie zuvor die Biden-Administration. Der einzige Hoffnungsschimmer, den wir bemerkten, war, dass die Frau, die eine Kerze der Wahrheit in der Dunkelheit trug, Tulsi Gabbard, als Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes bestätigt werden würde, den Geheimdiensten in den Hintern treten und darauf bestehen würde, dass sie ihr unvoreingenommene und fundierte tägliche Berichte vorlegen, die sie dem Präsidenten vorlegen kann.

    All diese Annahmen über Trump haben sich in der vergangenen Woche als völlig falsch erwiesen. Wir haben gesehen, wie Donald Trump in einem 90-minütigen Telefongespräch mit Wladimir Putin den Weg für ein Gipfeltreffen ebnete, das den Ukraine-Krieg im Rahmen einer vollständigen Neuordnung der Beziehungen zwischen den USA und Russland beilegen soll. Wir hörten, wie Pete Hegseth der Koordinierungsorganisation für die Ukraine in Brüssel mitteilte, dass eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine unwahrscheinlich sei und dass eine Rückkehr des Landes zu seinen Vorkriegsgrenzen nicht stattfinden werde. Wir sahen, wie Vizepräsident J.D. Vance die Mitgliedstaaten der Europäischen Union direkt dafür kritisierte, dass sie ihre eigene Sicherheit untergraben, indem sie zu Hause autoritäre, sowjetähnliche Angriffe auf die Redefreiheit verüben, indem sie ihren eigenen populistischen Parteien von rechts und links, die Millionen ihrer Mitbürger vertreten, die politische Legitimität verweigern, indem sie die rumänischen Behörden ermutigen, ihre jüngsten Präsidentschaftswahlen abzusagen, weil der Kandidat, der normale Beziehungen zu Russland befürwortet, als erster daraus hervorging.

    Die Kluft, die Vance zwischen den Europäern aufgerissen hatte, wurde zu einem tiefen Abgrund, als bekannt wurde, dass sich die Delegationen der USA und Russlands gestern in Riad treffen würden, um den Weg für eine Lösung des Ukraine-Krieges zu ebnen, und dass weder die Ukrainer noch die Europäer an den Gesprächen teilnehmen würden. Auch General Kellogg war nicht anwesend, da er von Trump davon entbunden wurde, sich um die Beziehungen zur Ukraine und zu den Europäern zu kümmern, während der Gesandte des Präsidenten für die Gespräche mit den Russen der Trump-Vertraute und jüngste Vermittler des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas, Steve Witkoff, sein sollte.

    Wie Vance und Trump sicherlich erwartet hatten, hinterließ die Rede des Vizepräsidenten bei den europäischen Spitzenbeamten auf der Münchner Konferenz Verwirrung, Unglauben und Entsetzen. Die europäische Presse bezeichnete seine Rede als Schmährede, als schlimmsten Angriff auf den Westen seit Putins Rede 2007 am selben Ort. Die gestrige Le Monde, eine linksgerichtete Publikation, die die rechte innenpolitische Agenda der Trump-Anhänger im Allgemeinen verachtet, bezeichnete die Rede von Vance als „feindselig“ und „faschistisch“. Es wurde erkannt, dass Europa bei seiner Verteidigung auf dem Kontinent auf sich allein gestellt ist und dass die USA nun ein fragwürdiger Freund und ein unzuverlässiger Verbündeter sind.

    Washington lud die Europäer nicht zu den Gesprächen ein, sondern forderte sie im Rahmen einer „Konsultation“ auf, einen Fragebogen auszufüllen, in dem Zahlen zu Truppen und Ausrüstung abgefragt wurden, die sie bereit waren, als „Friedenstruppen“ in die Ukraine zu entsenden, um nach Abschluss eines Friedensvertrags für die Sicherheit der Ukraine zu sorgen. Dies veranlasste Emmanuel Macron, die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten europäischen Unterstützer der Ukraine am Montag zu einem Treffen in Paris einzuladen, um eine gemeinsame Erklärung über ihren Beitrag zur Friedenssicherung abzugeben.

    Am Wochenende war in allen europäischen Kanzleien von einem „Platz am Tisch“ der Friedensgespräche die Rede, der ihnen verweigert wurde. Ich kann mir vorstellen, dass sie alle das amerikanische politische Sprichwort kannten: „Wenn du keinen Platz am Tisch hast, bedeutet das, dass du auf der Speisekarte stehst.“

    Wie wir jetzt wissen, konnten sich die europäischen Staats- und Regierungschefs sowie von der Leyen von der Kommission, De Costa vom Europäischen Rat und Mark Rutte als Vertreter der NATO in Paris nicht auf die Aufstellung eines Kontingents von Friedenstruppen einigen. Bemerkenswerterweise sagten Deutschland, Polen und Spanien alle „Njet“. Schweden kam mit einem schwachen „Vielleicht“. Ende der Geschichte. Als sie zu einer Entscheidung gedrängt wurden, entschieden sich die Europäer dafür, den Mund zu halten und nicht den Einsatz zu bringen, wie Pokerspieler sagen würden. Und ich habe kaum Zweifel, dass das genau das war, was das Team Trump erwartet hatte, als es den Fragebogen verschickte.

    Auf der Pressekonferenz in Riad zum Abschluss ihrer viereinhalbstündigen Gespräche mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dem außenpolitischen Berater des Präsidenten, Juri Uschakow, haben Rubio, Waltz und Witkoff sehr gut gesprochen. Sie waren sehr diplomatisch und hatten die Diskussion mit aggressiven, unfreundlichen Journalisten aus der Presse sehr gut im Griff. Sie zeigten sich loyal, sagen wir, respektvoll gegenüber dem Präsidenten, dessen Willen sie ausführten. Sie schienen auch der Aufgabe voll und ganz gewachsen zu sein.

    Nach den Aussagen der amerikanischen Unterhändler und den eigenen Bemerkungen Lawrows gegenüber russischen Journalisten nach Abschluss der Gespräche zu urteilen, war das erste Thema, das sie ansprachen, die Wiederherstellung der normalen Personal- und Betriebsabläufe in den jeweiligen diplomatischen Vertretungen in Washington und Moskau, die unter der Biden-Regierung fast auf Null reduziert worden waren. Dies beginnt mit der Ernennung und Bestätigung von Botschaftern auf beiden Seiten. Dies ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Vorbereitung eines Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs, bei dem die vielen verschiedenen Themen von gemeinsamem Interesse, einschließlich des Friedens in der Ukraine, erörtert werden.

    Die Isolierung Russlands, der Ansatz des distanzierten Vorgehens im Umgang mit einem Paria-Staat: Das ist alles vorbei, kaput (sic!).

    Die Reparaturarbeiten an den Beziehungen zwischen den Staaten werden offensichtlich parallel fortgesetzt und nicht durch Gespräche über die Beendigung des Krieges aufgehalten, von dem man jetzt weiß, dass er noch einige Zeit andauern wird. Die USA erkennen an, dass eine dauerhafte und umfassende Beziehung zu Russland unerlässlich ist, um globale Fragen zu behandeln, die für beide Nationen von Interesse sind.

    Damit tritt die Beziehung in die dritte Gesprächsphase ein: die Gespräche über „geopolitische“ Fragen. Hier können wir erwarten, dass die USA versuchen werden, einen Keil zwischen Russland und China zu treiben und sich auf die Rolle zu einigen, die BRICS in der kommenden multipolaren Welt spielen wird, ohne dabei die Interessen der USA grundlegend zu gefährden.

    Das Sahnehäubchen war die Pressekonferenz, die Donald Trump gestern später in Mar a Lago abhielt. Auf die Frage der Reporter, warum Selensky von den Gesprächen ausgeschlossen wurde, antwortete er, dass Selensky drei Jahre lang am Tisch gesessen habe, ohne dass es zu positiven Ergebnissen gekommen sei. Wie selbst die heutige Financial Times in ihrem Artikel über die Pressekonferenz einräumt, hat Trump Zelensky völlig abgelehnt und möchte ihn eindeutig loswerden, indem er durch Wahlen entfernt wird, die die USA im Rahmen der bevorstehenden Friedensregelung abgehalten sehen wollen. Trump bemerkte, dass Zelenskys Beliebtheitswert in der Ukraine auf 4 % gesunken ist. Vergleichen Sie das mit der 52-prozentigen Unterstützung, die die FT unter Berufung auf Umfragen eines soziologischen Instituts in Kiew erwähnt.


    *****

    Was bedeutet das alles für mich?

    Die Verhandlungsmethoden, die Trump seit seiner Amtseinführung anwendet, sind ein perfektes Beispiel für die abwechselnden Finten nach rechts und links, die Michail Gorbatschow seit Beginn seiner Präsidentschaft einsetzte, um seine Kollegen in der kollektiven sowjetischen Führung gefügig zu halten. Das ist es, was die Diskussionsteilnehmer in Solowjows Show aus ihrer eigenen Erfahrung damit zu Hause verstanden haben.

    Es ist höchste Zeit, dass Amerikaner und Europäer diese vollendeten politischen Fähigkeiten im Team Trump zu schätzen wissen und ihm alles Gute wünschen.

    Diejenigen in den alternativen Medien, genau wie diejenigen im Mainstream, die versuchen, Trump auf den Zahn zu fühlen, indem sie sagen, dass er von engen finanziellen Interessen oder anderen persönlichen Überlegungen, die aus seiner Eitelkeit resultieren, motiviert ist, sind kleingeistig und lassen absichtlich das große Ganze außer Acht.


    Quelle: Doctorow.com

    Quelle: https://gilbertdoctorow.com/ - Mit freundlicher Genehmigung übernommen

    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acym&ctrl=fronturl&task=click&urlid=39&userid=3998&mailid=2629


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    20.02.2025

    Deutschland und Israel: „Es wäre lächerlich, wäre es nicht so tragisch“

    Blick auf ein Flüchtlingslager in Gaza-Stadt. © IMAGO/APAimages


    fr.de, Stand: vom 19.02.2025, 16:17 Uhr, Von: Hanno Hauenstein, Kommentare

    Enzo Traverso zur deutschen Haltung zu Gaza, blinde Flecken der Erinnerungspolitik und die Sorge vor einer neuartigen Welle des Antisemitismus. Ein Interview von Hanno Hauenstein


    Herr Traverso, Ihr jüngstes Buch lautet „Gaza im Auge der Geschichte“: Wann und warum haben Sie entschieden, ein Buch über Gaza zu schreiben und die Ereignisse historisch einzuordnen?

    Nach Beginn des Krieges war ich tief betroffen von dem, was in Gaza geschehen ist und geschieht. Anfangs kam es mir nicht in den Sinn, darüber zu schreiben, zumal ich auch kein Nahost-Experte bin und es zahlreiche Wissenschaftler:innen gibt, die dafür besser qualifiziert sind. Zudem ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, zum jetzigen Zeitpunkt ein historisches Buch über den Gaza-Krieg zu schreiben – das wird erst in der Zukunft möglich sein. Trotz all dieser Bedenken habe ich mich entschieden, diesen Essay zu schreiben, weil unmittelbar nach dem 7. Oktober eine weitverbreitete Erzählung in westlichen Medien und im politischen Diskurs entstanden ist, die auch von Regierungschefs, Staatsmännern und Nachrichtensprechern übernommen wurde. Dabei wurden Begriffe wie „Pogrom“, „Holocaust“ und „Antisemitismus“ mobilisiert, um die Ereignisse vor Ort zu interpretieren und analysieren. Mit diesen Begriffen bin ich als Historiker des modernen Europas sehr gut vertraut. Aber ich stellte fest, dass viele dieser Begriffe, insofern sie auf die Situation in Gaza und Israel angewendet wurden, missbraucht wurden. Mein Essay ist daher ein Versuch, diese Begriffe zu erklären und zu kritisieren, wie sie in diesem Kontext instrumentalisiert wurden.

    Wie genau wurden diese Begriffe instrumentalisiert? Können Sie Beispiele nennen?

    Eine der vorherrschenden Erzählungen nach dem 7. Oktober war, dass es sich dabei um das größte Pogrom seit dem Holocaust gehandelt habe. Die Verbindung zwischen dem 7. Oktober und dem Holocaust wurde somit ausdrücklich hergestellt. Aber was ist ein Pogrom? Historisch gesehen bezieht sich der Begriff auf organisierte Gewalt gegen Juden unter den Zarenregimen, wo Jüdinnen und Juden eine unterdrückte, stigmatisierte und ausgeschlossene Minderheit waren. Der 7. Oktober hingegen war ein Versuch, Zivilisten zu töten. Ich verurteile diese Form des Terrorismus. Aber es war Gewalt, die von einer unterdrückten und ausgeschlossenen Minderheit ausgeübt wurde – gegen das politische Regime gerichtet, das sie unterdrückt. Die Beziehung ist also genau umgekehrt. Wenn wir die Erzählung akzeptieren, dass der 7. Oktober das größte Pogrom seit dem Holocaust war, dann ist die Erklärung simpel: Antisemitismus. Es wird als jüngstes Kapitel in der Geschichte des Antisemitismus dargestellt, was Israels Reaktion als einen Akt der Selbstverteidigung rechtfertigt.

    Sie sagen also, diese Erzählung verschleiere den historischen und politischen Kontext?

    Mehr noch, sie radiert den Kontext Gazas komplett aus. Bei Gaza handelt es sich um einen Landstreifen, der seit über 15 Jahren systematisch unterdrückt und segregiert wird. Vor dem 7. Oktober sind annähernd 250 Palästinenser dort vom israelischen Militär getötet worden. Dieser historisch-politische Kontext wird jedoch komplett ausgeklammert. Manche argumentieren, der 7. Oktober sei ein Pogrom gewesen, weil er blinde Gewalt gegen Zivilisten beinhaltete. Gut, in dieser Hinsicht könnte man den 7. Oktober tatsächlich als Pogrom bezeichnen. Dann müssten wir allerdings auch anerkennen, dass Palästinenser seit Jahrzehnten unter israelischen Pogromen leiden. Ich glaube, eine ehrliche Analyse müsste den 7. Oktober in das historische Scheitern der Oslo-Abkommen einordnen, die von nachfolgenden israelischen Regierungen über 30 Jahre hinweg sabotiert worden sind, was zum Niedergang der Palästinensischen Autonomiebehörde und zum Aufstieg der Hamas führte, zu bewaffnetem Widerstand und Gewalt. Ich befürworte diese Gewalt nicht. Aber diesen Prozess nicht zu sehen, bedeutet die Realität zu verleugnen.

    In Deutschland wurden auch Begriffe wie „Zivilisationsbruch“ – geprägt in der jüngeren Holocaust-Forschung – verwendet, um den 7. Oktober zu beschreiben. Wie beeinflusst die Holocaust-Erinnerung die Wahrnehmung der Ereignisse in Israel und Palästina?

    Dieses Thema ist für Europa und Deutschland extrem wichtig. Während der Gaza-Krieg mit seinen genozidalen Zügen natürlich keineswegs mit dem Holocaust gleichgesetzt werden kann, trifft Raphael Lemkins Definition von Völkermord, auf der auch die UN-Völkermordkonvention aufbaut, auf das, was in Gaza im Lauf der vergangenen 15 Monate geschehen ist, definitiv zu. Das Ausmaß der Zerstörung – Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, Wohnblöcke – sowie die systematische Aushungerung und Verweigerung grundlegender Ressourcen und die Tötung von Journalisten zeigen, dass eine Absicht zur Zerstörung durchaus vorhanden war. Der Begriff des Völkermords, der aus der historischen Erfahrung des Holocaust heraus geprägt wurde, wurde übrigens auf diverse historische Beispiele von Vernichtung angewendet, die hinsichtlich der Größe, Opferzahlen oder der Ideologie hinter der Gewalt mit dem Holocaust kaum vergleichbar waren. Wenn Journalisten also in Pressekonferenzen nach einem Dokument fragen, das die Absicht zum Völkermord beweisen würde – wie das im Rahmen eines Gesprächs mit der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese passiert ist – ist das in meinen Augen reine Demagogie. Die Fakten vor Ort in Gaza und die expliziten Aussagen des israelischen Führungspersonals zeigen die Absicht zweifelsfrei. Mehrere Vertreter der israelischen Regierung haben unmissverständlich gesagt, dass Gaza dem Erdboden gleich gemacht werden müsse und alle Palästinenser für den 7. Oktober mitverantwortlich seien.


    In Ihrem Buch kritisieren Sie auch Deutschlands „Staatsräson“ – die nahezu bedingungslose Unterstützung für Israel. Wie prägt diese Haltung in Ihren Augen die deutsche Debatte zu Gaza?

    Viele Seiten meines Buches sind Deutschland gewidmet, und ich habe diese Seiten mit einer gewissen Wut und einer gewissen Enttäuschung geschrieben. Ich komme aus Italien, ein Land, das nie wirklich mit den kolonialen Verbrechen des faschistischen Regimes in Afrika in den 1930er Jahren abgerechnet hat. Ein Land, in dem der Faschismus in der öffentlichen politischen Sphäre rehabilitiert wurde – in Form einer post-faschistischen Regierungschefin. Für mich war Deutschland ein positives Modell von Erinnerungspolitik. Ich habe die historische Aufarbeitung, die das NS-Erbe in das nationale Bewusstsein mit einbezog, stets bewundert. Deutschland hat durch die Erinnerung an den Holocaust seine Identität von einer ethnischen Nation in eine politische Gemeinschaft transformiert. Aber heute, insbesondere nach dem 7. Oktober, wird diese Interpretation von Erinnerung von bedingungsloser Unterstützung für Israel dominiert. Dass viele deutsche Bürger heute postkoloniale Wurzeln haben, ist wohl eine der positiven Folgen der deutschen Erinnerungspolitik. Aber diese bedingungslose Unterstützung für Israel verschiebt und überträgt die deutsche Schuld für den Holocaust und verlangt von Palästinensern und anderen Ausländern, dass sie die Last der deutschen Geschichte tragen. Das ist inakzeptabel. Es ist auch paradox. Deutschland fordert von Menschen, die unter einem Völkermord in Gaza gelitten haben, Israel bedingungslos zu unterstützen. Es wäre lächerlich, wäre es nicht so tragisch.

    Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser Dynamik?

    Ich denke, sie zeigt, zu welchem Grad die Holocaust-Erinnerung auf der Verdrängung anderer Dimensionen deutscher Geschichte aufbaut – insbesondere der kolonialen. Heute erleben wir in Deutschland einen Konflikt zwischen diesen beiden Erinnerungen, die lange voneinander abgespalten, wenn nicht gar gegeneinander ausgespielt wurden. Versuche, Verbindungen herzustellen, wie in der Arbeit von Michael Rothberg zur „multidirektionalen Erinnerung“, stießen auf heftige Gegenreaktionen. Jede Art von Vergleich, so die gängige Kritik im deutschen Feuilleton, würde eine Relativierung des Holocaust darstellen. Aber dessen Singularität – die ich für unbestreitbar halte – sollte historische Vergleiche doch nicht ausschließen.

    Wie sollte diese Singularität stattdessen verstanden werden?

    Man muss Singularität im Kontext verstehen. In diesem Fall ist das die totalitäre Gewalt des 20. Jahrhunderts. Wenn das Konzept der Singularität bedeutet, eine Hierarchie von Völkermorden aufzustellen, in der jeder Vergleich einer Relativierung gleichkommt, wäre das die schlechteste Lehre, die wir aus dem Holocaust ziehen könnten. Die Erinnerung an den Holocaust ist äußerst wichtig, um ein Bewusstsein für andere Formen von Massenverbrechen und Völkermord zu schärfen. Wenn diese Erinnerung jedoch in eine Art ontologische Unschuld Israels übersetzt wird – nach dem Motto: Israel darf kolonisieren, besetzen und töten, weil es per se im Namen der Opfer des Holocaust handelt –, wäre das eine ziemlich gefährliche Vorstellung. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich befürchte, dass das eine neue Welle des Antisemitismus hervorrufen könnte.

    Weil die Politik Israels dadurch mit jüdischer Identität gleichgesetzt wird?

    Genau. Ich denke, die bedingungslose Unterstützung für Israel durch westliche Regierungen schafft die Voraussetzungen für mehr Antisemitismus. Wenn das Anprangern eines Völkermords in Gaza bedeutet, antisemitisch zu sein – nun, dann werden viele Leute fälschlicherweise denken, dass Antisemitismus vielleicht gar nicht so schlimm ist. Wenn Holocaust-Erinnerung in Anschlag gebracht wird, um die Zerstörung Gazas zu rechtfertigen, dann könnten Menschen zu dem Schluss kommen, dass diese Erinnerung etwas sei, das vergessen werden sollte. Das schlimmste Ergebnis dieser Entwicklung – wir beobachten das inzwischen leider häufiger – ist, dass sie tatsächlich eine Art Legitimationsgrundlage für Holocaust-Leugnung schaffen könnte.

    Zu Beginn der israelischen Offensive gegen Gaza äußerte sich Jürgen Habermas – einer der letzten Vertreter der Kritischen Theorie in Deutschland – und warnte, den Begriff Völkermord für Gaza zu verwenden, da dies die begrifflichen Maßstäbe in eine falsche Richtung verschieben würde. Wie erklären Sie sich diese Position?

    Jürgen Habermas führte vor circa 40 Jahren eine mutige und beispielhafte Auseinandersetzung gegen den deutschen Revisionismus und Konservatismus – am profiliertesten in der öffentlichen Auseinandersetzung mit Ernst Nolte. Damals argumentierte er zurecht gegen einen apologetischen Ansatz. Die Erinnerung an den Holocaust stellte ihm zufolge nicht nur eine notwendige Aufarbeitung Deutschlands seiner eigenen Vergangenheit dar, sondern war demnach auch eine Möglichkeit, sich in den Westen zu integrieren. Letzteres, die Angleichung der Erinnerung an den Holocaust an westliche Werte, halte ich für eine sehr ambivalente Schlussfolgerung. Sie offenbart eine der Aporien in der Denktradition der Kritischen Theorie – von Adorno über Horkheimer bis Habermas –, die sich aus nachvollziehbaren Gründen auf den Nationalsozialismus und Holocaust konzentrierte, die Geschichte des Kolonialismus allerdings weitestgehend ignorierte. Die Art und Weise, wie die Verteidigung Israels heute fast nahtlos über die Anerkennung der Rechte der Palästinenser und das Prinzip der Gerechtigkeit in Palästina gestellt wird, offenbart diese Widersprüche.

    Sehen Sie derartige Widersprüche auch außerhalb der Theoriebildung – in der politischen Praxis?

    Ich denke, der Gaza-Krieg legt einige der grundlegenden Widersprüche und Aporien des Universalismus offen. Und erweckt übrigens auch erstaunlich viele orientalistische Stereotype zum Leben. Diese dichotome Vorstellung von Israel als demokratischer, westlicher Insel, umgeben von der Barbarei des Nahen Ostens, all das lässt diverse koloniale Narrative wieder aufleben – die Vorstellung des Westens als rational, fortschrittlich und aufklärerisch gegenüber dem Osten als fanatisch, rückständig, barbarisch, dunkel. Diese Rhetorik lässt die sehr alte Idee des Kolonialismus als „zivilisatorische Mission“ neu erklingen. Eine Vorstellung, die im 19. Jahrhundert entstanden ist, als Europa noch aus über die Welt verteilten Kolonialreichen bestand.

    In Ihrem Buch ziehen Sie eine Parallele zwischen den pro-israelischen Argumenten in Deutschland und der einstigen Verteidigung von Noltes Thesen. Können Sie das näher erklären?

    Ich stelle einfach nur fest, dass die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die vor etwa 40 Jahren Nolte unterstützte, heute ganz klar Israel unterstützt und einen Großteil der Kritik an Israels Politik in Gaza als antisemitisch verurteilt. Die FAZ vertritt immer die gleiche konservative politische Linie, aber Intellektuelle sollten einen kritischen Geist zeigen. Politischer Zynismus sollte aus einer echten intellektuellen Debatte verbannt werden.

    Viele Wissenschaftler:innen in Deutschland und darüber hinaus mussten im Kontext des Gaza-Kriegs mit Repressionen rechnen. Hatten Sie das Gefühl, mit diesem Essay ein Risiko einzugehen?

    Ich war mir bewusst, dass dieses Buch viele Leser und Leserinnen – möglicherweise auch meine eigene Institution – verärgern könnte. Aber, sehen Sie, Selbstzensur wäre für mich ein noch größerer Verlust. Als Historiker des Faschismus, Nationalismus und des Völkermords fühlte ich mich verpflichtet, auf die Ereignisse in Gaza zu reagieren. Ich glaube auch an das zivilgesellschaftliche, politische Engagement von öffentlichen Intellektuellen. Zu schweigen – das wäre ein Verrat an meiner Arbeit und meinen Prinzipien gewesen.

    Viele deutschsprachige Medien haben in ihrer Berichterstattung über Gaza israelische und deutsche Staatsnarrative unkritisch übernommen, während palästinensische Perspektiven oft kaum Gehör fanden. In Ihrem Buch sprechen Sie in diesem Zusammenhang von „instrumenteller Rationalität“. Was genau meinen Sie damit?

    Dieser Krieg und Völkermord erwuchsen aus einem extrem emotionalen Moment, dem 7. Oktober. Diesen Kontext sollte man nicht aus den Augen verlieren. Viele meiner jüdischen Freunde sind zwar zutiefst erschüttert von dem, was in Gaza passiert, gleichzeitig aber auch traumatisiert vom 7. Oktober – ein Ereignis, das eine sehr alte Angst und Unsicherheit wieder aufleben hat lassen. Der 7. Oktober war ein grausames Massaker. Ich kann die emotionale Reaktion darauf sehr gut nachvollziehen. Aber nach über einem Jahr systematischer Vernichtung und Zerstörung Gazas müssen wir die Realität betrachten, wie sie ist. Und die notwendigen Schlussfolgerungen ziehen. Ich denke, die deutschen Medien täten gut daran, einige dieser Fehler aufzuarbeiten. Daher möchte ich ein Missverständnis vermeiden. Ich plädiere für eine kritische Vernunft, nicht für eine blinde und unmenschliche „instrumentelle Vernunft“, wie sie von Horkheimer und Adorno in „Dialektik der Aufklärung“ angeprangert wurde.

    Da Sie von Schlussfolgerungen sprechen: Was ist die zentrale Botschaft, die Sie uns mitgeben möchten?

    Der große Historiker Eric Hobsbawm sagte mal, dass Historiker Geschichte für alle schreiben. Nicht, um eine bestimmte Sache zu vertreten. Ich schreibe nicht für die palästinensische Sache oder das jüdische Gedächtnis oder für postkoloniale Ansprüche. Mein Ziel ist es, Kritik zu üben und Klarheit zu schaffen. Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und der Geschichte des Antisemitismus zwingt uns dazu, die Realität in Gaza heute kritisch zu betrachten. Zudem glaube ich, dass Intellektuelle eine Verantwortung haben, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die ihr Werk betreffen. Die Vernichtung Gazas verlangt nach Aufmerksamkeit, Kritik, Handeln. Alles andere wäre ein Verrat an der Geschichte und an der Menschlichkeit.

    Sie sagen, Intellektuelle haben eine moralische Verpflichtung, sich zu äußern?

    Ich stimme Edward Said dahingehend absolut zu: Öffentliche Intellektuelle dürfen der Realität gegenüber nicht gleichgültig bleiben. Besonders dann nicht, wenn diese Realität die Themen infrage stellt, mit denen sie sich beschäftigen. Wäre ich ein Historiker der Französischen Revolution oder der deutschen Reformation, hätte mich, was in Gaza passiert, betroffen gemacht. Aber vielleicht ich hätte keine Notwendigkeit verspürt, so einen Essay zu schreiben. Als Historiker des Faschismus, des Nationalismus und des Völkermords fühlte ich mich verpflichtet, auf Gaza zu reagieren. Zu schweigen hätte die Integrität meiner Arbeit untergraben und die Werte verraten, für die ich eintrete.


    Zur Person

    Enzo Traverso (67) italienischer Historiker, hat über Auschwitz und die Moderne, die Intellektuellen und den Holocaust geforscht. Er ist Professor an der Cornell University in New York.

    Aus seiner Feder stammt auch „The New Face of Fascism“.

    Enzo Traverso: Gaza im Auge der Geschichte. Wirklichkeit Books 2025. 132 Seiten,

    18 Euro.


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  • Info: https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/deutschland-und-israel-es-waere-laecherlich-waere-es-nicht-so-tragisch-93581337.html?fbclid=PAZXh0bgNhZW0CMTEAAabAnJKzhNTPC_Ib3IB5o_Mz59NcsqQZGTh0iSYm3vlg0eSFBuznkPqMpfc_aem_Oi8vaPgzy3CmvYUqrgJPfg


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    20.02.2025

    Zittlau: Der Westen zerbricht vor unseren Augen an seinen inneren Widersprüchen

    seniora.org, 19. Februar 2025, 18. Februar 2025 Von: René-Burkhard Zittlau - übernommen von globalbridge.ch


    Diplomatie, Politik & Wirtschaft, Meinungsfreiheit


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    Die Rede von US-Vizepräsident JD Vance an der Münchner Sicherheitskonferenz hat die EU-Polit-Elite in eine echte Krise gestürzt. Bisher hat man doch alles gemacht, wie es die Amerikaner haben wollten ... (Screenshot)


    Die Ukraine-Krise strebt für alle fühl- und sichtbar einem Wendepunkt zu. Was diese Wende letztlich für Ergebnisse zeitigen wird, ist allerdings offen. Offensichtlich für jeden ist jedoch, dass die wenigen Schritte, die bisher dazu gemacht wurden, auf den verschiedenen Konfliktseiten zu völlig gegensätzlichen Reaktionen führen. In Moskau herrscht abgeklärte Ruhe. Man reagiert diplomatisch professionell auf das amerikanische Vorgehen, begleitet dieses verbal sehr sparsam jedoch konstruktiv. In EU- und NATO-Kreisen wurde hingegen eine Nervosität ausgelöst, die an Konfusion grenzt. 

    Am 13. Februar 2025 telefonierte der neugewählte US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Details sind nicht bekannt, jedoch lassen die Andeutungen aus dem Weißen Haus seither den Puls der europäischen Politelite voller Sorge schneller schlagen. 

    Nur einen Tag später, am 14. Februar 2025, spricht Trumps Stellvertreter, Vizepräsident J.D. Vance, auf der einst respektierten Münchner Sicherheitskonferenz, der MSC. Löste Trumps Telefonat schon ungläubiges Staunen und hektische Betriebsamkeit im EU- und NATO-Polit-Getriebe aus, so hatte die Rede seines Stellvertreters die Kraft eines Wirkungstreffers beim Boxen. Gäbe es ein „Spektrometer für politische Stimmungslagen“, hätten Selbige wohl zu einem Abschalten des Systems geführt: Überschreitung des Messbereichs. 

    Die in München im Saal Anwesenden waren schon nach wenigen Sätzen des US-Vizepräsidenten für alle sichtbar angezählt, sie schienen gerade ihren Glauben zu verlieren. Dabei nahm das Grauen erst seinen Anfang. Sie glaubten sichtbar weder ihren Augen und noch viel weniger ihren Ohren. Der Kameraschwenk in das honorige Publikum zeigte einen Bayrischen Ministerpräsidenten Söder, der sich mit einem mehr als fragenden Blick seinem Sitznachbarn zuwandte, keinem Geringeren als Jens Stoltenberg, bis vor Kurzem noch NATO-Generalsekretär. Doch auch dieser stierte nur fassungslos und mit leerem Gesicht vor sich hin.  

    Andere wiederum dürften so etwas wie eine Offenbarung erlebt haben. Es steht außerhalb jeden Zweifels, Vertreter dieser anderen waren im Münchner Tagungszentrum so gut wie nicht vertreten. 

    Doch was hatte der frisch gewählte US-Vizepräsident gesagt, dass das Publikum derart reagierte? Der Kern seiner Rede lässt sich mit wenigen Worten sinngemäß so zusammenfassen: 

    Jeder hat das Recht, seine Meinung zu sagen und gleichberechtigt am politischen Willensbildungsprozess teilzunehmen, egal ob diese Meinung genehm ist oder nicht. Sogenannte Brandmauern mit dem Ziel, bestimmte Meinungen auszugrenzen, sind mit einer Demokratie nicht vereinbar. Und sollte Volkes Stimme auf demokratischem Wege Kräfte wählen, die eine vom bisherigen Mainstream abweichende Meinung vertreten, so ist das zu akzeptieren und Teil und Sinn der Demokratie. Und auch die Annullierung von Wahlen   – wie vor Kurzem in Rumänien   – oder die Androhung ihrer Annullierung   – wie von einem ehemaligen EU-Kommissar im Falle eines möglichen Nichtgefallens des Wahlergebnisses der bevorstehenden Parlamentswahlen in Deutschland angedeutet   – ist nicht akzeptabel. 

    Inhaltlich bewegt sich diese Rede also absolut im Rahmen dessen, was insbesondere auch die EU anderen Staaten stets und ständig zu sagen pflegt und beinhaltet somit nichts Neues. 

    Oder vielleicht doch für einige Adressaten? 

    Ein Blick weit zurück in die Geschichte

    J.D. Vance gebührt Dank dafür, dass er an diese demokratischen Selbstverständlichkeiten erinnert. Es macht betroffen, dass eine solche Standpauke überhaupt nötig ist. In Europa, dem Geburtsort der bürgerlichen Rechte. Denn inhaltlich entspricht das von J.D. Vance Gesagte dem Folgenden:

    „Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.“ Und damit sind wir bei Voltaire, dem dieses Zitat zugeschrieben wird. Voltaire starb 1778, also noch vor der französischen Revolution. 

    Wenn eine Rede derart betroffen und konfus macht, die inhaltlich auf eine 250 Jahre alte Erkenntnis aufbaut, was bedeutet das? Es kann im Grunde nichts anderes bedeuten, als dass die Angesprochenen sich nicht einmal auf dem Niveau befinden, wie dereinst Voltaire.

    Getroffene Hunde …

    Der amerikanische Vizepräsident äußerte sich sehr bestimmt, jedoch diplomatisch korrekt. Er kritisierte Zustände, griff allerdings niemanden persönlich an.  Um so tiefer lassen die Reaktionen insbesondere deutscher Spitzenpolitiker blicken. 

    Bundeskanzler Scholz äußerte

    „Aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus haben die demokratischen Parteien in Deutschland einen gemeinsamen Konsens: Das ist die Brandmauer gegen extrem rechte Parteien.“

    Mal abgesehen davon, dass der Begriff „Demokratische Parteien“ in der Auslegung von Olaf Scholz eine sehr Umstrittene sein dürfte: Die geschichtliche Erfahrung gerade seiner eigenen Partei sagt auch, dass eine derartige Brandmauer wie in seinem Verständnis damals die Machtübernahme durch die NSDAP erst ermöglichte. 

    Der deutsche Verteidigungsminister Pistorius kam zu dem Schluss:  „Wenn ich ihn richtig verstanden habe, vergleicht er Zustände in Teilen Europas mit denen in autoritären Regimen.“ Der Mann wandelt zumindest auf dem richtigen Pfad. Allerdings ist diese Erkenntnis für ihn rein rhetorischer Natur, denn er lässt die Welt im gleichen Atemzug wissen, dass die Kritik von Vance für das Europa und die Demokratie, in der er lebt, nicht zutrifft. Wo lebt Herr Pistorius? In einem Paralleluniversum?   

    Auch der deutsche Bundespräsident ließ es sich nicht nehmen mitzuteilen, wie weit entfernt er von den Realitäten dieser Welt lebt: „Die neue amerikanische Administration hat ein anderes Weltbild als wir.“ Damit hat er ganz sicher recht. Allerdings macht er diesen durchaus positiv zu bewertenden Aspekt mit dem folgenden Satz völlig zunichte: „Eines (ein Weltbild), das keine Rücksicht nimmt auf etablierte Regeln, auf gewachsene Partnerschaft und Vertrauen.“

    Das sagte Bundespräsident Steinmeier, der als deutscher Außenminister und somit im Namen seines Landes im Jahre 2014 eine Vereinbarung zwischen der damaligen ukrainischen Regierung Janukowitsch und der militanten ukrainischen Opposition unterzeichnete, die die Tür zum heutigen Blutvergießen erst öffnete. Denn der sofortige Bruch dieser vertraglich etablierten Regeln durch die von den USA und der EU installierte und unterstützte, wie gesagt militante ukrainische Opposition störte weder den deutschen Außenminister noch die deutsche Regierung oder die EU-Führung und rief ihrerseits nicht den mindesten Protest hervor. 

    Unreife, gefährliche, friedensverachtende Politik als politischer Offenbarungseid

    Die Reaktionen der deutschen Politik stehen beispielhaft für die Reaktionen der führenden Politiker fast der gesamten EU. Sie lassen wiederum den Schluss zu, dass den führenden Vertretern der EU und der meisten ihrer Mitgliedsstaaten all die wichtigen politisch-zivilisatorischen Errungenschaften seit Voltaire, die das friedliche Zusammenleben der Völker insbesondere seit dem letzten großen Krieg erst möglich machten, ebenfalls fremd sind bzw. fremd geworden sind.  

    Diese Schlussfolgerung ist keineswegs zynisch gemeint. Denn wenn den führenden Vertretern der EU in ihrem Verhalten schon gegenüber innerstaatlichen Opponenten   – worauf Vizepräsident Vance in seiner Rede abstellte   – nicht einmal die obige einfache Erkenntnis von Voltaire Richtschnur ihres Handelns ist, wie kann die Öffentlichkeit dann erwarten, dass diese Vertreter in der Lage und vor allem Willens sind, deutlich komplexere internationale Vereinbarungen in Wort und Geist umsetzen zu können und vor allem zu wollen. 

    Beispielhaft seien hier nur einige genannt: UNO-Charta, KSZE-Konferenz von Helsinki, Charta von Paris, Istanbuler Vereinbarungen, Budapester Memorandum, Minsker Vereinbarungen, ja auch die NATO-Russland-Akte. Die Reihe ließe sich noch lange fortsetzen. Sie alle bauen aufeinander auf, beziehen sich aufeinander und bildeten in ihrer komplexen und komplizierten Gesamtheit das tragfähige Geflecht, auf dem insbesondere die Völker Europas ihr friedliches Zusammenleben seit dem letzten großen Krieg gestalten konnten. 

    Diese Basis wurde durch die Ereignisse und Handlungen des Westens in den letzten 10-20 Jahren nachhaltig und vorsätzlich geschädigt, wenn nicht gar unwiederbringlich zerstört. Zumindest ist das politische Europa   – also die EU, so wie sie sich heute darstellt   – im Ergebnis dieser „Entwicklung“ weder für Russland und nun auch für USA kein Gesprächspartner mehr. 

    Zeitgleich anderswo

    Am Tag, als Vance seine Rede in München hielt, gab der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban dem amerikanischen Journalisten Tucker Carlson in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Interview. Darin ging Orban auch auf die innere Verfasstheit der EU ein und bestätigte die Aussagen von Vance   – ohne dessen Rede zu diesem Zeitpunkt zu kennen. Er beschreibt gegenüber Carlson die Lage in Europa so:

    „Sie [er meint Carlson] leben in den Vereinigten Staaten und es ist wahrscheinlich schwierig für Sie, sich die Stärke der liberalen Diktatur im öffentlichen Leben vorzustellen, unter der wir in Europa leben. Der Druck seitens der liberalen öffentlichen Meinung ist so stark, dass in den letzten drei Jahren die Staats- und Regierungschefs alle demselben Weg folgten. 

    Stellen Sie sich vor, ein großer europäischer Führer sagt: Wir müssen die Ukraine unterstützen, was immer es kostet. Dann gibt es einige Veränderungen in der Welt, also ist unsere bisherige prinzipielle Position nicht mehr dieselbe. Eine solche Veränderung mit den derzeitigen Führern vorzunehmen, ist schwer vorzustellen. 

    Angesichts der amerikanischen Entscheidungen ist es an der Zeit, nüchtern zu werden. Doch wir befinden uns noch in der Phase des Zuprostens. Gerade heute haben die großen europäischen Zeitungen bekanntgegeben, dass die großen europäischen Nationen weitermachen wollen wie bisher.“ 

    Es sagt viel über die innere Verfasstheit der EU aus, dass dieses Interview Tucker Carlson/Viktor Orban in Medien wie der FAZ oder der Süddeutschen Zeitung mit keinem Wort erwähnt wird. 

    Abschließendes

    Die USA und Russland   – so hat es den Anschein   – sind fest entschlossen, den Ukraine-Konflikt zu einem Ende zu bringen und führen inzwischen dazu Gespräche in Saudi-Arabien. Um ihn zu lösen, werden beide Seiten viele heiße Eisen anfassen müssen, die weit über den unmittelbaren Konflikt hinausgehen und in ihrem Ergebnis einer Neuordnung der internationalen Beziehungen gleichen dürften. Der Begriff „Neues Jalta“ wird nicht von ungefähr immer wieder genannt. 

    Ausgehend von der realpolitischen Lage innerhalb der EU ist es nur konsequent und überaus vernünftig, dass die beiden Großmächte darauf verzichten, bei dieser Diskussion der EU irgendein Mitsprachrecht einzuräumen. 

    Die Führung der EU ist offensichtlich nicht in der Lage, außerhalb des eigenen begrenzten Meinungskorridors auch nur zu denken. Die Reaktionen auf die Rede von Vance sowie das in München ganz offen dem nicht legitimierten Selenskyj gegebene Versprechen, gemeinsam mit der alles andere als demokratischen Ukraine gegenüber Russland nur aus einer Position der Stärke verhandeln zu wollen, zeigt die Verbohrtheit, Unfähigkeit, politische Unreife und völlige Weltfremdheit der derzeitigen Machthaber in der EU. (Hervorhebung durch die Redaktion.)

    Solange die EU und insbesondere Deutschland die sich schnell verändernden internationalen Realitäten nicht anerkennen und ihre Politik entsprechend neu justieren, solange werden die großen Entscheidungen über den Kopf der Europäer hinweg getroffen, mit all den sich daraus zwingend ergebenden negativen Folgen. Zu Recht. 

    .
    Siehe zur gleichen Thematik auch den Kommentar des US-Politologen Oliver Boyd-Barrett.

    Weitere Artikel von: René-Burkhard Zittlau


    Quelle: Globalbridge.ch - Mit freundlicher Genehmigung vom Autor René B. Zittlau übernommen

    Quelle: https://globalbridge.ch/der-westen-zerbricht-vor-unseren-augen-an-seinen-inneren-widerspruechen/


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acym&ctrl=fronturl&task=click&urlid=38&userid=3998&mailid=2630


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    20.02.2025

    Lawrow: Russland und die USA werden hinter Biden aufräumen müssen

    meinungsfreiheit.rtde.life, 19 Feb. 2025 19:30 Uhr

    Russlands Außenminister Sergei Lawrow sagte, die Gespräche in Riad seien der erste Schritt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten gewesen. Man habe begonnen, "sich vom Rande des Abgrunds zu entfernen, an den uns die Biden-Regierung geführt hatte, aber dies sind nur die ersten Schritte".


    © Ramil Sitdikov


    Der russische Außenminister Sergei Lawrow nimmt in Riad, Saudi-Arabien, an einer Pressekonferenz teil, die auf die Verhandlungen hochrangiger Delegationen aus den Vereinigten Staaten und Russland zur Ukraine folgt


    Wie Russlands Außenminister Sergei Lawrow erklärte, müssen Moskau und Washington die Hinterlassenschaft der Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden, die die Beziehungen zwischen den beiden Staaten ruiniert hat, "bereinigen".

    Nach seiner Rückkehr vom Treffen mit US-Diplomaten in der saudischen Hauptstadt am Dienstag bezeichnete Lawrow am Mittwoch in der russischen Staatsduma das Treffen in Riad als einen ersten Schritt zur Wiederherstellung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Die bilateralen Verhandlungen wurden von Lawrow und US-Außenminister Marco Rubio geführt und zielten darauf ab, den Grundstein für die Beendigung des Ukraine-Konflikts und die Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und den USA zu legen.

    "Wir haben begonnen, uns vom Rande des Abgrunds zu entfernen, an den uns die Biden-Regierung geführt hatte, aber dies sind nur die ersten Schritte", kommentierte Lawrow die Gespräche.

    US-Außenminister Rubio zu Gespräch mit Lawrow: "Haben uns auf vier grundsätzliche Punkte geeinigt"



    US-Außenminister Rubio zu Gespräch mit Lawrow: "Haben uns auf vier grundsätzliche Punkte geeinigt"





    "Vorerst müssen wir das Erbe der Biden-Administration 'bereinigen', die alles getan hat, um das Fundament einer langfristigen Partnerschaft zwischen unseren Ländern zu zerstören", fügte er hinzu. Dem Diplomaten zufolge "beginnt die Bewegung zur Normalisierung der Beziehungen in allen Bereichen".

    "Zumindest besteht die erklärte Bereitschaft, diesen Weg einzuschlagen. Und zwar nicht nur, um die Ukraine-Krise zu lösen, sondern auch, um Bedingungen für die Wiederherstellung und den Ausbau der Partnerschaft in den Bereichen Handel, Wirtschaft und Geopolitik zu schaffen", so Lawrow. Er stellte fest, dass die Vertreter Washingtons ein deutliches Interesse an der Beseitigung "künstlich geschaffener" Hindernisse für mögliche gemeinsame Initiativen mit Russland in vielen Bereichen, einschließlich der Wirtschafts- und Außenpolitik, bekundet haben.

    Beide Seiten einigten sich darauf, das Personal der Botschaften wieder aufzustocken und hochrangige Teams zu bilden, die mit der Arbeit an einer möglichen Friedenslösung für die Ukraine beginnen sollen.

    "Wir begrüßen dies", sagte Lawrow und wies darauf hin, dass die Länder schließlich zu dem Zustand der Zusammenarbeit zurückkehren könnten, den sie vor dem Ukraine-Konflikt und dem Sanktionskrieg des Westens gegen Russland hatten.

    "Es wird immer Probleme geben, aber das Wichtigste ist, sich zu treffen, einander zuzuhören und Entscheidungen zu treffen, die im Hinblick auf die Partner, die sie betreffen, realistisch sind", erklärte er.

    In Washington wurden die am Dienstag geführten Verhandlungen als "wirklich monumental" bezeichnet. Auch US-Außenminister Marco Rubio räumte am Dienstag im Anschluss an die Gespräche ein, dass der Westen die gegen Russland verhängten Sanktionen angehen müsse, um eine dauerhafte Lösung des Konflikts zu erreichen und die Beziehungen wiederherzustellen. US-Präsident Donald Trump erklärte am späten Dienstag vor Journalisten, er sei angesichts der sich abzeichnenden Annäherung an Moskau nun "viel zuversichtlicher", was die Aussichten auf einen dauerhaften Frieden zwischen Russland und der Ukraine angehe.


    Mehr zum Thema ‒ Die Verhandlungen zwischen Russland und den USA haben in Europa Bestürzung ausgelöst


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    20.02.2025

    "Sie ist nur ein gewöhnlicher Nazi": EU-"Chefdiplomatin" Kallas und die russischen Zivilisten

    meinungsfreiheit.rtde.life, vom 19 Feb. 2025 21:30 Uhr,Von Andrej Medwedew

    "EU-Chefdiplomatin" Kaja Kallas behauptete auf der Sicherheitskonferenz in München, Ukrainer würden die russische Zivilbevölkerung nicht töten. Hat sie nichts von dem Beschuss Belgorod oder den Massakern von Nikolajewo-Darjino und Russkoje Poretschnoje gehört? Der Journalist Andrej Medwedew ist überzeugt: Kallas hat bewusst gelogen.


    Quelle: Gettyimages.ru © Johannes Simon/Getty Images


    Kaja Kallas, Vizepräsidentin der EU-Kommission und Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik, am 14. Februar 2025 auf der SiKo in München.


    Die derzeitige Leiterin der Eurodiplomatie, Kaja Kallas, gab in München eine Rede im Stil der Deutschen Wochenschau (einer deutschen Propagandafilmreihe aus dem Zweiten Weltkrieg).

    "Was Russland und die Ukraine betrifft, so besteht der Unterschied darin, dass die russische Zivilbevölkerung nicht getötet wird. Russische Kinder und Frauen werden also nicht getötet"sagte sie, als sie in München über den russisch-ukrainischen Konflikt sprach.

    Und wissen Sie, was wichtig ist? Kallas hat ganz bewusst gelogen. Es ist nicht so, als wüsste sie nichts von zivilen Opfern in der Region Kursk – sie weiß sehr wohl, dass die ukrainischen Peiniger alte russische Menschen gefoltert und getötet haben. In Nikolajewo-Darjino und in Russkoje Poretschnoje. Sie weiß um den seit über einem Jahr andauernden Beschuss von Belgorod, um den Tod von Erwachsenen und Kindern. Sie weiß auch, dass die ukrainische Armee gezielt Wohnhäuser beschießt, gezielt zivile Autos mit Drohnen verfolgt. Sie ist geschmacklos, aber keineswegs dumm. Sie lebt nicht in einer medialen Scheinwelt wie der durchschnittliche Europäer.


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    Kallas weiß das alles. Nur ist sie ein ganz gewöhnlicher Nazi und Russenhasser. Russische Leben, die Existenz des russischen Volkes sind ihr egal, und Russen sind in ihrem Wertesystem überhaupt keine Menschen, sondern so etwas wie Insekten oder Labormäuse, sodass es sich nicht lohnt, dem Tod von Russen Beachtung zu schenken. Geben Sie ihr freie Hand, sie würde sofort anfangen, Medikamente an Russen zu testen oder sonstige abartige Experimente an ihnen durchzuführen.

    Der Tod russischer Zivilisten, zum Beispiel die Tötung von 24 Menschen in Belgorod durch ukrainischen Raketenbeschuss kurz vor Silvester 2023, ist der Estin einfach egal. Sie sagte doch tatsächlich allen europäischen Politikern ganz offen nichts anderes als: Wir müssen dafür sorgen, dass die Ukraine so viele Russen wie möglich töten kann.

    Und niemand hat sie unterbrochen, niemand hat sie angeschrien. Keiner stand auf und verließ den Raum.

    Und wieder ist klar, warum. Die europäischen Eliten sind im Allgemeinen durch und durch russophob. Der Krieg auf der Seite des Dritten Reiches wurde auch unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg nicht als etwas Schlechtes angesehen. Bis 1955 rechtfertigten Franzosen alle Veteranen der SS-Division "Charlemagne", die Deutschen zahlten ihnen Militärrenten. Diese Schergen Hitlers galten als respektable Menschen. Nicht anders erging es Kollaborateuren in Schweden, Belgien und Holland.

    Sie und ich sind es, die bis heute im sowjetischen Mythos der Verbündeten leben, mit denen wir den Nazismus besiegt haben. Die Europäer waren nicht unsere Verbündeten. 1940 wollten dieselben Briten und Franzosen die Ölfelder in Baku bombardieren, um Finnland im Winterkrieg zu helfen. Dabei malte die finnische Luftwaffe übrigens Hakenkreuze auf ihre Flugzeuge.

    Und überhaupt, blühte der Hass auf Russen in den Nachkriegsjahren tatsächlich nur in Westeuropa? Der Vater von Kaja Kallas war von 1972 bis 1990 Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und war Direktor der Sparkasse der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Eine typische Familie der sowjetischen Parteielite.


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    Aber gerade unter den nationalen Parteieliten in den Republiken der UdSSR war die Russophobie stärker als anderswo. Ob es sich dabei um das Baltikum oder die sowjetische Ukraine handelte, spielte keine Rolle. Unter ihnen wurde die tiefste Verachtung für die Russen kultiviert, obwohl alle diese Republiken (vielleicht mit Ausnahme Aserbaidschans) auf Kosten der RSFSR, der russischen Teilrepublik, lebten. Das zeigen alle wirtschaftlichen Daten.

    Nun hat der Krieg alle baltischen Politiker gezwungen, sich endgültig zu offenbaren. Kallas hat vor drei Jahren nichts über die Russen gesagt, weil ihr Mann Geschäfte mit Russland machte. Geld hielt die Lust am Zickzack-Kurs aufrecht. Und nachdem die Medien die Geschichte aufgedeckt hatten, war Kallas' Ehemann gezwungen, seine Anteile zu verkaufen – nichts bindet ihre Familie mehr an Russland. Und praktisch ganz Europa auch nicht.

    Und nun ist die Situation so, dass es keine Hemmungen mehr gibt und Europa irgendwie seinen eigenen Weg finden muss. Die europäischen Politiker fanden einen Weg ganz nach ihrem Wesen. Schon bald werden sie bei Versammlungen das Horst-Wessel-Lied (die Hymne des Dritten Reiches) singen. Merken Sie sich meine Worte.

    Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel wurde für den TG-Kanal "Speziell für RT" verfasst.


    Mehr zum Thema - Kaja Kallas und ihr Vater – Die Geschichte einer Wendehalssippe


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