U.S. Army photo by Michele Wiencek, Public domain, via Wikimedia Commons


Wiesbaden ist Schaltzentrale für die US-Kriegsbeteiligung in der Ukraine. Im Visier sind gleichzeitig alle, die nicht einverstanden sind mit der besinnungslosen Eskalation der Europäer.

Wenn nur ein Bruchteil des Berichtes stimmt, der vor wenigen Tagen in der New York Times erschienen ist, dann muss man im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt von einer direkten Kriegsbeteiligung der USA sprechen. Von der US-amerikanischen Clay-Kaserne in Wiesbaden aus wurden direkte Angriffe auch auf russisches Territorium ausgeführt – das ist in dem ausführlichen Artikel „Die geheime Geschichte des Krieges in der Ukraine“ zu lesen. Deutschland war nicht nur für den Waffennachschub gen Osten Drehscheibe für einen Stellvertreterkrieg, sondern Zentrale für den Kriegseintritt der USA mit Hilfe ihrer NATO-Verbündeten.

Um zu verdeutlichen, dass es nicht nur um die Koordinierung von Angriffen der Ukraine ging, zitiert die US-Zeitung einen europäischen Geheimdienstchef, die Vereinigten Staaten seien „Teil der Tötungskette“ gewesen. Das aber heißt nichts anderes, als dass die Administration von US-Präsident Joe Biden und die deutsche Bundesregierung auf dem Beifahrersitz einen Dritten Weltkrieg riskierten. In Wiesbaden wurde mit dem Grundsatz „Nie wieder Krieg von deutschem Boden“ gebrochen.

Der Bericht wirft die Frage auf, ob die Bundesregierung nicht eine besondere Verantwortung trägt für die US-Kriegspolitik, indem Washington ungestört von den US-Stützpunkten in Deutschland aus agieren kann.

Auf eigene Faust

Die Krise der NATO spitzt sich in diesen Tagen weiter zu. Im Kern geht es um den Streit zwischen der neuen US-Administration und den Europäern, ob es Sinn macht, den Krieg der NATO gegen Russland weiterzuführen. US-Präsident Donald Trump will alle Kräfte gegen den ausgemachten Hauptfeind China konzentrieren und sucht daher eine Verständigung. Die Europäer aber setzen auf die Fortsetzung des Krieges auch ohne die USA.


Insbesondere Berlin, London und Paris träumen davon, den Krieg auf eigene Faust weiterführen zu können, freundlich begleitet von der EU-Kommission in Brüssel. Nur so macht die gigantische Aufrüstung Sinn, die Union, SPD und Grüne im Bundestag mit Hilfe von Freien Wählern und der Linkspartei im Bundesrat auf die Schiene gesetzt haben. Es geht nicht um die Verteidigung Deutschlands. Wie einst die Kriegslügen der USA, die im UN-Sicherheitsrat von den Massenvernichtungswaffen im Irak halluzinierten, um einen Angriff zu rechtfertigen – wir erinnern uns, es war ein Agent des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND mit dem Decknamen „Curveball“, der den USA das entscheidende Puzzleteil für die Kriegslüge lieferte –, so fabuliert heute der BND vom bevorstehenden Angriff Russlands auf die NATO. Und das wohlgemerkt gegen 17 US-Geheimdienste, die selbst unter dem demokratischen Präsidenten Biden noch 2024 einen Angriff Russlands auf die NATO für abwegig hielten. Und ungeachtet der Tatsache, dass selbst, wenn wir die USA einmal rausnehmen, allein die europäischen NATO-Verbündeten bereits jetzt schon, vor den neuen gigantischen Aufrüstungspaketen, das Vierfache Russlands für Rüstung und Militär verausgaben.

Es drängt sich der Eindruck auf, als solle ein Krieg Deutschlands und anderer NATO-Partner gegen Russland herbeigelogen werden. Das propagandistische Trommelfeuer dazu wird in diesen Wochen immer dichter.

Kollateralschaden Demokratie

Einen Kollateralschaden der Kriegsvorbereitungen lässt sich aber bereits jetzt ausmachen. Es ist die Demokratie, die sprichwörtlich vor die Hunde geht. In Estland wird der russischen Minderheit das kommunale Wahlrecht entzogen. In Deutschland eine Neuauszählung der Stimmen verweigert, um sicherzustellen, dass die Partei der Kriegsgegner nicht in den Bundestag einzieht. In Moldawien wird die als pro-russisch geltende Gouverneurin der autonomen Region Gagausien verhaftet, in Rumänien und Frankreich aussichtsreichen Kandidaten administrativ und über fragwürdige Justizentscheidungen eine Beteiligung an den jeweiligen Präsidentschaftswahlen verweigert.

Alles, was die innere Mobilmachung stören könnte, wird von den kriegsbereiten Eliten weggebissen. Der Krieg von Wiesbaden aus wird bereits gegen alle mitgeführt, die nicht einverstanden sind mit der besinnungslosen Eskalation der Europäer, einen Krieg gegen eine Atommacht zu riskieren.

Nie wieder Krieg von deutschem Boden, wer diese historische Lehre mit Füßen tritt, wird hier alles aufs Spiel setzen. Es wird darauf ankommen, den Widerstand gegen den Wiesbadener Kriegseintritt zu mobilisieren, um die Katastrophe noch abwenden zu können.

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