19.04.2023

Merkels Betrug und die westlichen Pläne

gegenzensur.rtde.life, 19 Apr. 2023 06:15 Uhr, Von Dagmar Henn

Die Geständnisse von Merkel und Hollande bezüglich der Minsker Abkommen werden im Westen behandelt wie eine kleine Unanständigkeit. In Wirklichkeit ermöglichen sie einen Blick in einen Abgrund aus Hybris und wahnhaften Plänen.


Quelle: www.globallookpress.com © © Rainer Jensen


Angela Merkel und François Hollande, 08.05.2017


Deutschland ist schon eigenartig unempfindlich geworden. Als wäre alles, was politisch geschieht, nur eine Fernsehsendung, keine Wirklichkeit; Handlungen ohne Bedeutung und ohne Sinn, für die niemand verantwortlich ist, weil sie keine Folgen haben. So in etwa war die Reaktion auf Merkels Enthüllung, mit den Minsker Abkommen habe sie nur der Ukraine Zeit verschaffen wollen. Die Aussage wurde hingenommen, als sei sie alltäglich, obwohl sieben Jahre lang behauptet worden war, Deutschland setze sich für einen Frieden in der Ukraine ein, den nur Russland verhindere.


Kreml: Minsker Vereinbarungen waren ein "Hütchenspiel" zwischen dem Westen und der Ukraine




Kreml: Minsker Vereinbarungen waren ein "Hütchenspiel" zwischen dem Westen und der Ukraine






Die doppelte Täuschung, Russlands wie der deutschen Öffentlichkeit, setzte sich nicht in Empörung um. Nicht einmal, als der ehemalige französische Präsident François Hollande seinerseits bestätigte, mit demselben Motiv verhandelt zu haben. Auch die Tatsache, dass das Minsker Abkommen durch Beschluss des UN-Sicherheitsrats zu geltendem Völkerrecht wurde – ohne dass die Vetomacht Frankreich dies verhinderte – und eine von Anbeginn geplante Sabotage dieses Abkommens einen gravierenden Verstoß gegen das Völkerrecht darstellte, ließ dieses Verhalten nicht als kritikwürdig wahrnehmen. Nicht in den deutschen Medien. Nicht einmal die Tatsache, dass bereits ein Jahr nach Unterzeichnung dieser Abkommen die EU Sanktionen gegen Russland verhängte, weil Russland die Abkommen nicht umsetze, obwohl die beiden entscheidenden Staatschefs der EU wussten, dass sie selbst eine Umsetzung nie beabsichtigt hatten, verlieh diesen Handlungen ein besonderes Gewicht.


Doch selbst mit all diesen Punkten ist die Tiefe des Abgrunds, der sich mit diesen Aussagen eröffnet, noch lange nicht ausgelotet. Ich zumindest kann mich an keine vergleichbaren Aussagen erinnern. Nicht aus der eigenen Lebenszeit, aber auch nicht aus der Geschichte, dass Staatschefs zugegeben hätten, Friedensverhandlungen nur zum Schein geführt zu haben. Ganz zu schweigen davon, sich mit dieser Tat auch noch zu brüsten. Das heißt nicht, dass es ähnliche Handlungen nicht gegeben hat; aber was es nicht gab, war die öffentliche Aussage, Verträge nur zum Betrug genutzt zu haben, und die Überzeugung, für eine solche Aussage mitnichten verachtet, sondern gelobt zu werden.


Es ist schließlich nicht so, als hätte es keine Konsequenzen, wenn man Verträge von extrem hoher rechtlicher und politischer Qualität nur für Manövriermasse im eigenen Interesse hält. Man verliert gewaltig an Vertrauen, nicht nur beim Gegenüber dieses konkreten Vertrages, sondern ebenfalls bei allen anderen. Und genau an diesem Punkt beginnt eine ganze Reihe von Fragen.


Die Verantwortung des Westens für die aktuellen Kampfhandlungen in der Ukraine




Meinung

Die Verantwortung des Westens für die aktuellen Kampfhandlungen in der Ukraine






Ja, es war bereits 2014 erkennbar, dass der Westen bereit war, eine ganze Menge von Institutionen und Normen zu opfern, um seine Absichten in der Ukraine zu verfolgen. Zwei Beispiele: Als im Frühjahr 2014 die russische Botschaft in Kiew angegriffen und mit Molotow-Cocktails beworfen wurde, war bereits keine Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat mehr möglich, obwohl das in den Jahrzehnten des Kalten Kriegs selbstverständlich gewesen wäre – der Schutz der diplomatischen Vertretungen war schließlich ein gemeinsames Interesse. Ähnliches passierte im Sommer 2014, als sich der erste humanitäre Konvoi aus Russland auf den Weg in den Donbass machte und von der ukrainischen Grenzbehörde nicht eingelassen wurde, obwohl das ein klarer Verstoß gegen die Genfer Konventionen ist. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, das in diesem Fall gefragt gewesen wäre, gegen dieses Verhalten zu protestieren und die Durchfahrt einzufordern, äußerte sich nicht. Während sich im belagerten Donezk, das von der ukrainischen Armee selbst von der Wasserversorgung abgeschnitten worden war, eine humanitäre Katastrophe entwickelte, hatte man in den Medien wie in diversen im Westen angesiedelten internationalen Organisationen mal eben vergessen, was in den Genfer Konventionen über humanitäre Lieferungen steht.


Das hatte bereits einen eigenartigen Geschmack, weil Organisationen, die auf diese Art und Weise verwendet werden, dadurch kompromittiert werden und ihren lagerübergreifenden Charakter verlieren. Beide Fälle, in denen nicht reagiert wurde, betrafen Punkte, in denen eigentlich ein langfristiges Interesse bestehen sollte, die Funktionsfähigkeit der diplomatischen Strukturen wie der humanitären Organisationen zu wahren; weil es um Institutionen geht, die nützlich sind, wenn sich die Richtung des Handelns wieder ändert. Keine Konfrontation ist unbegrenzt, also ist es immer sinnvoll, ein Grundmaß an Kommunikationsmöglichkeiten zu halten. Das Verhalten des Westens in jenem Sommer vor acht Jahren hatte etwas von jemandem, der die Brücken hinter sich niederbrennt. Und das war schon so, lange ehe der Betrug von Merkel und Hollande bekannt wurde.


Aber ein solches Verhalten, insbesondere, wenn es eine derartige Missachtung des Völkerrechts mit einschließt, signalisiert nicht nur, dass man um jeden Preis auf Konfrontation setzt. Das ist immer noch nur die halbe Geschichte. Denn der einzige Moment, in dem man mit der Dreistigkeit, die Merkel und Hollande an den Tag legten, einen möglichen Gegner betrügt und belügt, ist, wenn man sich sicher glaubt, mit ebendiesem Gegner nie wieder über irgendetwas verhandeln zu müssen. Anders gesagt, wenn man überzeugt ist, dass dieser Gegner in der angestrebten Zukunft nicht mehr existieren wird, denn andernfalls hat ein solches Verhalten gravierende Konsequenzen. Mehr noch – man muss davon ausgehen, dass alle übrigen Beobachter, die dieses Verhalten wahrnehmen und ablehnen, so unbedeutend sind, dass auch sie keine Konsequenzen daraus ziehen können und sich weiter so verhalten müssen, als wäre da nichts gewesen.


Scharfmacher Christoph Heusgen: Westen muss gegen Russland "aufs Ganze gehen"





Scharfmacher Christoph Heusgen: Westen muss gegen Russland "aufs Ganze gehen"






Wäre der gesamte Westen tatsächlich an einer demokratischen Ukraine interessiert gewesen, und an deren "territorialer Integrität", er hätte Minsk umsetzen müssen. Ja, eine Umsetzung hätte einen Preis gefordert, einen einzigen – das Land hätte nicht weiter der Ideologie eines Stepan Bandera huldigen können, denn ein Frieden mit dem Donbass, beruhend auf direkten Gesprächen zwischen den Donbass-Republiken und Kiew, wäre mit dieser Ideologie nicht zu haben gewesen. Man kann also sagen, der Westen musste sich zwischen einer befriedeten, nicht nazistischen und einer aggressiven, nazistischen Ukraine entscheiden. Und er wählte Letztere.


Auch das lässt sich immer wieder in der Entwicklung der letzten neun Jahre belegen. Selbst ein Beharren auf der Vereinbarung zwischen Janukowitsch und der "Opposition" durch die Vertreter der EU hätte dazu geführt, dass die für Mai angesetzten Wahlen unter völlig anderen, weit demokratischeren Bedingungen stattgefunden hätten, weil der Terror, der sich am Tag nach dem Putsch zu entfalten begann, nicht möglich gewesen wäre. Ohne diesen Terror, ohne die Drohungen, die aus Kiew sofort in Richtung Krim erfolgten, hätte sich auch diese Frage anders entwickelt. An jeder einzelnen Wegkreuzung, an der die Vereinigten Staaten und die Länder der EU die Möglichkeit hatten, zwischen einer demokratischen und einer Bandera-Ukraine zu entscheiden, wählten sie die Bandera-Ukraine. Und es soll keiner behaupten, damit habe man der ukrainischen Bevölkerung einen Gefallen getan. Jedes einzelne Opfer der militärischen Auseinandersetzungen seit 2014 steht auf der Rechnung dieser westlichen Politik.


Hätte Merkel Stolz über diesen Betrug gezeigt, wenn sie dazu gezwungen worden wäre? Äußerst unwahrscheinlich; Handlungen, die man unter Druck vollzieht, beschämen, man ist nicht stolz auf sie. Sie aber freut sich daran, wie erfolgreich sie die Russen über den Tisch gezogen hat.


Ende einer Ära: Vereinte Nationen sind zu einem parteiischen Instrument des Westens verkommen




Meinung

Ende einer Ära: Vereinte Nationen sind zu einem parteiischen Instrument des Westens verkommen





Man fragt sich, was so besprochen wurde, abends, bei Staatsbesuchen in Washington oder bei den G7-Treffen. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass im gesamten Westen die Erwartung bestand, Russland mit Sanktionen in die Knie zwingen zu können. Wenn man auf das Verhalten 2014 und 2015 zurückblickt, kommt es einem vor, als wären all die irrwitzigen Pläne, Russland in Stücke zu teilen, bereits vor zehn, wenn nicht zwanzig Jahren Gesprächsthema zwischen den westlichen Politikern gewesen, und zwar nicht gelegentlich irgendwo am Rand, sondern immer wieder; als hätte jeder der Akteure, auch Merkel und Hollande, gewissermaßen sein Stückchen Beute schon vor Augen gehabt. Wie anders ist diese ungeheure Arroganz möglich, mit der die eigene Verhandlungsfähigkeit preisgegeben wurde? Nur wer absolut, unbedingt, blind vom eigenen Sieg überzeugt ist, von einem Sieg nicht nur über Russland, sondern ebenso über China, würde es riskieren, einen Krieg gegen einen Gegner zu beginnen, mit dem man alle Gesprächsoptionen zerstört.


Der Betrug von Merkel und Hollande und ihr Stolz darauf ermöglichen einen Einblick in die wirklichen Überzeugungen dieser westlichen Führungsgestalten. Wenn man wahrnimmt, wie ungewöhnlich dieses Verhalten war und unter welchen Voraussetzungen es überhaupt möglich ist, wird sichtbar, dass schon der Putsch 2014 das Produkt eines wahnhaften Vernichtungsplans war, der zu diesem Zeitpunkt innerhalb der politischen Eliten des Westens abgesprochen, etabliert und vertraut gewesen sein muss. Das Geständnis der beiden belegt nicht nur die absolute Verachtung des Völkerrechts. Es belegt die grenzenlose Hybris des kolonialen Systems ebenso wie den Umfang und die Tiefe der Vorbereitungen für den heutigen Konflikt. Es belegt eine Schuld, die einen hohen Preis fordern wird.


Mehr zum Thema – Harald Kujat über Merkels "Minsk"-Täuschung: "Ja, das ist ein Völkerrechtsbruch"

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Info: https://gegenzensur.rtde.life/meinung/167966-merkels-betrug-und-westlichen-plaene


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

19.04.2023

Ein Orden – aber wofür?

vera-lengsfeld.de, Veröffentlicht am 17. April 2023, Autor Vera Lengsfeld, Von Gastautor Hans Hofmann-Reinecke

Demnächst wird Angela Merkel mit dem höchsten Orden ausgezeichnet, den Deutschland verleihen kann. Hat sie diese Ehre verdient? Und wenn ja, wofür?


Das Vaterland

Der ehemaligen Bundeskanzlerin, von 2005 bis 2021 im Amt, soll am 17. April das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik in besonderer Ausführung verliehen werden. Nach Adenauer und Kohl wird ihr als Dritter diese höchste Ehrung zuteil. Ob die Auszeichnung gerechtfertigt ist, das lässt sich beurteilen, wenn man einen Blick in den entsprechenden „Stiftungserlass“ wirft (Fettdruck vom Autor):


„In dem Wunsche, verdienten Männern und Frauen des deutschen Volkes und des Auslandes Anerkennung und Dank sichtbar zum Ausdruck zu bringen, stifte ich am 2. Jahrestag der Bundesrepublik Deutschland den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Der Orden wird verliehen für Leistungen, die im Bereich der politischen, der wirtschaftlich-sozialen und der geistigen Arbeit dem Wiederaufbau des Vaterlandes dienten, und soll eine Auszeichnung all derer bedeuten, deren Wirken zum friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland beiträgt.“


Man erkennt sofort, dass der Text Begriffe enthält, die von der zu ehrenden Person wenig respektiert oder sogar abgelehnt werden. Das „deutsche Volk“, wurde ja inzwischen abgeschafft. Damit waren wohl die gemeint, die schon länger hier leben. Und ihre Liebe zum Vaterland kam zum Ausdruck, wenn sie schwarz-rot-gold in den Papierkorb warf oder wenn sie beim Abspielen der deutschen Nationalhymne von unkontrollierbarem Schütteln erfasst wurde. Das wurde zwar von hilfreichen Fachleuten schnell als Folge eines Mangels an Flüssigkeit interpretiert. Dass der aber exakt und wiederholt beim Erklingen von „Einigkeit und Recht und Freiheit“ eintrat, das legt eine andere Erklärung nahe. Könnte es ein Ausdruck seelischer Drangsal gewesen sein – aber wodurch verursacht?


Lasst Zahlen sprechen

Diese emotionalen Ereignisse sind freilich nicht die geeignete Messlatte, um Merkels Beiträge zum „friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland“ zu werten. Dazu müssen wir sachlich bleiben.

Es gab ja Kritik an ihrer Politik in Sachen Energiewende, Grenzöffnung und Meinungsfreiheit. Aber waren diese Entscheidungen denn nicht auch nützlich für die deutsche Bevölkerung? Kann man das irgendwie objektiv messen?

Kluge Soziologen haben dazu den „Life Quality Index“ (LQI) erfunden, der die Lebensqualität in einem Land nach Aspekten wie Einkommen, Lebenshaltungskosten, Sicherheit, Infrastruktur, Gesundheitssystem, Freizügigkeit etc. errechnet. Diese Elemente werden gewichtet und für jedes Land auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Daraus ergibt sich dann der LQI

NUMBEO hat solche Indizes von 84 Ländern veröffentlicht, genauer gesagt dessen Mittelung über die jeweils vergangenen 12 Monate. Vergleicht man nun die LQIs besagter 84 Länder, so kann man jedem Land ein „Ranking“ zuordnen. In der Graphik ist der Verlauf des Rankings für Deutschland dargestellt.

Ist das Merkels Schuld?

2012 war Deutschland also auf Platz 2 unter den 84 ausgewählten und damit auch auf Platz 2 in der Weltrangliste. (Die übrigen Staaten dieser Erde, die nicht analysiert wurden, wie Surinam oder Vatikanstaat, spielen in einer anderen Liga und haben keinen Einfluss auf die Verteilung der vorderen Plätze.)

Viel höher konnte Deutschland nach 2012 nicht mehr rutschen: „höher nimmer, abwärts immer“. Und genau in diese Richtung ging es dann.

Welche Entscheidungen wie viele Punkte des LQI gekostet haben soll hier nicht gemutmaßt werden. Es ist aber sicher, dass die strategischen politischen Weichenstellung wie „Energiewende“ oder Grenzöffnung sich erst nach Verzögerung bemerkbar machen, aber dann für lange Zeit wirksam sind.

Wie auch immer: Von einer Nation mit optimaler Lebensqualität ist Deutschland in den vergangenen zehn Jahren dramatisch abgerutscht. Dabei haben globale Einflüsse wie Corona oder Ukraine keinen Einfluss auf das Ranking, da sie andere Länder ebenso betreffen.

Die Krümmung der gestrichelten Kurve zeigt zudem, dass dieses Absinken nicht linear mit der Zeit verlief, sondern immer stärker wurde.

 

Wie geht es weiter?

Die Graphik gibt also wenig Anlass zu Optimismus. Wir befinden uns auf abschüssigem Terrain. Und noch etwas: Auch wenn uns das Schicksal – oder eine Erleuchtung des Wahlvolkes – demnächst eine Regierung bescheren sollte, die von Verantwortung, Kompetenz und Bescheidenheit geprägt wäre, auch dann wäre eine Umkehr nach oben schwer vorstellbar.

Deutschlands wirtschaftlicher Erfolg war weder seinen Rohstoffen, noch dem Tourismus, noch seinen billigen Arbeitskräften zu verdanken. Der Spitzenplatz unter den Industrienationen geht auf seine überragende Kompetenz in technischer Forschung, Entwicklung und Fertigung zurück. Ohne diese professionellen Qualitäten ist eine wirtschaftliche Gesundung – und damit eine Gesundung der Lebensqualität – nicht vorstellbar. Und wie sieht es damit aus? Stehen die besten Ingenieure bei uns in den Startlöchern und warten nur auf das Kommando?


Das Global Finance Magazine hat da kürzlich ein Ranking der Nationen hinsichtlich ihrer technologischen Kompetenz erstellt (2022), und da landet Deutschland auf Platz 13.

1             South Korea

2             United States

3             Denmark

4            Switzerland

5             Sweden

6            Taiwan

7             Japan

8            Netherlands

9            Finland

10           Israel

11            Singapore

12           Norway

13           Germany

 

Auch ohne abergläubisch zu sein muss man erkennen, dass das nicht gut aussieht.

 

Das beste Deutschland

Am 3. Oktober 2020 nun urteilte unser Bundespräsident: „Ja, wir leben heute in dem besten Deutschland, das es jemals gegeben hat“. Falls sich das „wir“ in seiner Aussage auf die direkten oder indirekten Arbeitnehmer der Politik bezieht, mag das stimmen. Selten hat es so viele davon gegeben, selten hat man ihnen so wenig abverlangt, und selten haben sie so viel dafür bekommen. Für die übrigen Deutschen allerdings war das Ranking zum Zeitpunkt obiger Äußerung bereits von Platz 2 auf Platz 9 abgerutscht. Und das war zu 100% die Verantwortung von Angela Merkel, der „mächtigsten Frau der Welt“.

Hat sie also diese Auszeichnung verdient? Machen wir einen „Lackmustest“. Fragen wir uns, wie Deutschland heute aussähe, wenn es Merkel und ihre Politik nie gegeben hätte. Stünden wir besser da? Viel besser? In solch einem Fall sollte man ihr aber keine Medaille verleihen, oder?

In einem t-online Interview vom 3.11.2021 wird Niall Ferguson die rhetorische Frage gestellt: „16 Jahre lang hat sie Deutschland regiert, Europa und den Rest der Welt zumindest mitgelenkt. Da ist ein wenig Anerkennung für Merkels Leistungen nur recht und billig – oder?“,  „Nein“ ist die Antwort des bekannten Historikers.

Nun, die Medaille wird ja von besagtem Bundespräsidenten verliehen und dessen Beurteilung der Lage kennen wir. Das ist auch nachvollziehbar. Seine Lebensqualität hat sich beim Einzug ins Schloss Bellevue sicherlich nicht verschlechtert, und daran hat ja vielleicht auch die mächtigste Frau der Welt auch etwas mitgewirkt.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.


Info: https://vera-lengsfeld.de/2023/04/17/ein-orden-aber-wofuer/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=NL-Post-Notifications

19.04.2023

Fremde FedernWirtschaft ohne Feuer, fossile Subventionen, Atomkraftwerke

makronom.de, vom 18. April 2023, Makrothek


In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.



Volk und Wirtschaft ohne Feuer?

piqer:
Thomas Wahl

Die Menschwerdung und die Entwicklung der Menschheit sind wohl ebenso an die Beherrschung des Feuers wie an den Wandel des Klimas gebunden. Insofern ist der Abschied von der fossilen Energie des Feuers ein zivilisatorischer Menschheitsschritt. Auch der menschengemachte Klimawandel zwingt uns (wie schon unsere Urahnen) zu technischen und sozialen Innovationen. Er erfordert, wie Jens Soentgen im Merkur schreibt,

ein Projekt von menschheitsgeschichtlicher Dimension, weil ein seit rund einer Million Jahre bestehender Pakt aufgelöst werden soll.

Man kann das durchaus in einer Theorie der Zivilisation denken. Ähnlich wie es Norbert Elias im Prozess der Zivilisation um die Erlangung von Kontrolle unwillkürlicher Gefühle oder Leidenschaften (Zorn, Wut, Angst oder Scham) ging, also „um den Zusammenhang von Soziogenese und Psychogenese“, ging es beim Feuer um die gemeinschaftliche Kontrolle eines bedrohlichen Naturphänomens mit langfristig enormen Nutzungspotenzial. Soentgen bezieht sich dabei auf das Buch von Johan Goudsblom „Feuer und Zivilisation“, der die Domestizierung des Feuers als Zivilisationsprozess beschreibt. Er formuliert das so:

Zu lernen, wie man Feuer kontrolliert, war und ist eine Form der Zivilisation. Weil Menschen das Feuer gezähmt und es zu einem Teil ihrer eigenen Gesellschaften gemacht haben, sind diese Gesellschaften komplexer und die Menschen selbst zivilisierter geworden.

Zivilisation beginnt in dem Sinne nicht erst mit dem Übergang zur Landwirtschaft in der neolithischen Revolution. Diese setzte bereits die Kontrolle des Feuers voraus:

Denn diese Landwirtschaft beruhte auf Brandwirtschaft, also auf der Fähigkeit, durch das Feuer bestimmte Gelände von ihrer Vegetation zu befreien und für den Ackerbau tauglich, nämlich urbar zu machen. Von dem Moment an, in dem menschliche Gruppen das Feuer nutzten, bemühten sie sich zugleich darum, das spontane Feuer, das etwa durch Blitzschlag entsteht, und das übergriffige Feuer, das vom Herd aus die Hütte entflammt, unter Kontrolle zu bringen. All das erfordert Disziplin und Arbeitsteilung.

Das deutet schon an, wie tief die Beherrschung des Feuers in die Entwicklung der Menschheit eingebunden ist. Ich will hier gar nicht konkreter auf die spannenden historischen Schilderungen des Artikels eingehen. Das sollte man unbedingt selbst lesen. Aber kommen wir zur Gegenwart.

Die Frage, wie viele Feuer eigentlich weltweit brennen, lässt sich schon deshalb nicht beantworten, weil die meisten Brände im Verborgenen vor sich gehen, in Industrieanlagen, in Motoren, Gasturbinen oder auch in Heizungsboilern. Dennoch lässt sich die Größenordnung statistisch erstaunlich exakt bestimmen, und das über lange Zeiträume. Denn wo immer Wälder (beziehungsweise Biomasse) abgebrannt, wo Torf, Kohle, Erdgas, Erdöl oder Müll verfeuert werden, entsteht, neben Rauch (Feinstaub) und Wasserdampf, die beide rasch aus der Atmosphäre verschwinden, Kohlendioxid.

Der Autor nennt Kohlendioxyd eindrücklich „die eigentliche, abstrakte Asche aller Feuer“, mit den bekannten dramatischen Folgen für das Klima. Und so verbreitet sich in den westlichen Gesellschaften das Leitbild der „klimaneutralen“ Gesellschaft mit einer „dekarbonisierten, emissionsfreien Wirtschaft“. Es stimmt, diese Gesellschaft muss den Pakt mit dem Feuer auflösen, kohlenstoffbasierte Verbrennungsprozesse drastisch zurückdrängen. Der Artikel warnt aber davor zu glauben, dass eine solche Gesellschaft sich durch friedliche, sozial gerechte Transformation innerhalb weniger Jahrzehnte global einrichten lasse. Solche idealen Zukunftsprojektionen seien Utopien in wissenschaftlichem Gewand.

Nicht so sehr deswegen,

weil sie einen politischen und gesellschaftlichen Zielzustand imaginieren, dessen Verwirklichung sehr unwahrscheinlich ist (auch im Jahr 2021 stammten mehr als 80 Prozent der weltweit erzeugten Energie aus Verbrennungsprozessen; nahezu alles, womit wir hantieren, worauf wir blicken, ist gekocht, gebacken, destilliert, erschmolzen, von den Seiten der Zeitschriften und Bücher und ihrer Druckerschwärze bis hin zu Häusern, Straßen, Fabriken, Fahrrädern, Elektroautos, Flugzeugen, Raumfähren und Raumstationen), sondern vor allem deshalb, weil hier eine Welt versprochen wird, in der mit der Beseitigung eines Kernübels auch alle anderen verschwinden und außerdem für das bewahrenswerte Gute kein Schaden entsteht.

Weltweit initiiert der geplante Ausstieg aus Verbrennungsprozessen und das Wachstum der erneuerbaren Energien dramatische Konflikte aufgrund unterschiedlicher ökonomischer oder sicherheitspolitischer Interessen (auch der Ukrainekonflikt hat u. a. einen solchen Hintergrund). Wie man am Beispiel der Wasserkraft zeigen kann, kommt es auch zu innerökologischen Konflikten, z. B. zwischen Klimaschutz und Biodiversität.

Wer sich nur mit dem Wünschenswerten befasst, verliert das Gefühl für das Wahrscheinliche und versäumt, sich darauf einzustellen. Wahrscheinlich aber ist, dass die weltweiten Emissionen in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren nicht drastisch sinken werden, sondern sich vielmehr auf dem erreichten hohen Niveau stabilisieren, trotz des gleichzeitigen weltweiten Ausbaus erneuerbarer Energien. Und das bedeutet, dass das in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel verfehlt werden wird; der Klimawandel wird sich weiter entfalten.

Schauen wir nur auf die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung (2010):

.. rund drei Milliarden Menschen, kocht mit Pflanzenresten, Dung, Holzkohle – und vor allem Holz. Es ist ein ökonomischer und ökologischer Teufelskreis: Für Feuerholz werden Wälder gerodet, wodurch die Erosion zunimmt. Der Regen schwämmt fruchtbaren Boden von den Feldern, die Ernten gehen zurück. Und es wird trockener, weil sich das regionale Klima ohne den Wald verändert. Wer traditionell kocht, verliert außerdem beim Holzsammeln wertvolle Arbeitszeit – auch das trägt zur Armut bei. Darüber hinaus schaden Holzfeuer dem Klima: Sie verursachen 17 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes.

Dieses Problem der Armut, der Unterernährung und der Entwaldung ganzer Regionen lässt sich mit unserer Energiewende nicht so schnell wie gewünscht lösen, es verschwindet nicht mit unseren Windrädern und ist schon gar nicht sozial gerecht.

Der Autor kommt daher zu einem aus meiner Sicht realistischerem Zukunfts-Szenario:

Das Ideal der modernen, feuerlosen Gesellschaft wird in kleineren, abgeschotteten Zonen, die ihren Feuerbedarf auslagern, durchaus realisiert werden. Denn in vielen Städten Europas wird sich der Rückzug der Öfen und Essen und der Verbrennungsmotoren fortsetzen. …… Die Feuerlandkarte der Zukunft wird also flackern und fleckig sein; und zwar auf verschiedenen Maßstabsebenen, auch global wird es eher feuerarme und extrem feuerreiche Regionen geben. Schon jetzt werden ja feuerintensive Produktionen (etwa von Stahl und anderen Metallen, die zum Beispiel für Elektromobilität notwendig sind) zunehmend in Ostasien, Südasien und Südostasien erledigt.

Wir sollten uns daher auf eine inhomogene „patchy high fire world“ einstellen. Wir müssen lernen, damit umzugehen und müssen daher wohl auch lieb gewordene Überzeugungen revidieren:

Solange das Leitbild eines kurz bevorstehenden globalen Abschieds vom Feuer den intellektuellen Diskurs beherrscht, ist der gesellschaftliche Lernprozess, der zu einem neuen, besonneneren Umgang mit dem Feuer führen könnte, nicht einmal in Gang gekommen.

Ich würde es nicht so absolut formulieren. Allerdings sehe ich auch: Unser Diskurs um die Antwort auf den Klimawandel ist noch weit weg von der Realität.

merkurAbschied vom FeuerAutor: Jens Soentgen




Teure Subventionierung der fossilen Energieproduktion

piqer:
Jürgen Klute

Einer meiner letzten piqs – Klimapolitik in Deutschland gescheitert? – hatte eine etwas umfassendere Debatte ausgelöst. Unter anderem ging es um die Frage der Kosten der fossilen und der nicht-fossilen Energieproduktion.

Eher zufällig bin ich dann gestern auf diesen Beitrag von Alicia Prager im Wiener Standard gestoßen. Die Autorin stellt in ihrem Beitrag einen Bericht der Organisation Climate Action Network Europe über die Entwicklung der Subventionen in die fossile Energieproduktion in der EU in den letzten Jahren dar. Demnach sind die Subventionen zugunsten der fossilen Energieproduktion deutlich höher als die Subventionen zum Ausbau erneuerbarer Energien. Zudem, so heißt es in dem Artikel, bremsen die Subventionen der Fossilien Energieproduktion den Ausbau der erneuerbaren Energie auch noch aus.

Vielleicht tragen dieser Artikel und vor allem der Bericht, auf den er sich bezieht, ein bisschen zur Aufklärung über die Kosten von fossiler und erneuerbarer Energieproduktion bei. Wen es interessiert: Die staatlichen Beihilfen allein für den deutschen Steinkohlebergbau belaufen sich für den Zeitraum von 1967 bis 1997 auf 72,478 Milliarden DM und von 1998 bis 2017 noch einmal auf 41,606 Milliarden Euro. Das sind allerdings nur die direkten Beihilfen. Die indirekten Leistungen (Steuervergünstigungen, Kohlepfennig, etc.) sind da noch nicht berücksichtigt. Diese Zahlen sind den Subventionsberichten der Bundesregierung entnommen. Ich habe sie für die 2019 veröffentlichte Studie „Strukturwandel und Industriepolitik im Ruhrgebiet – Ein historischer Überblick“ für die Rosa Luxemburg Stiftung zusammen gestellt. Die Zahlen finden sich auf den Seiten 18 bis 24 (dort sind auch noch Angaben zu den indirekten Leistungen gemacht, die allerdings schwieriger zu beziffern sind als die direkten Beihilfen). Die Förderung regenerierbarer Energien bleibt bisher deutlich hinter diesen Subventionen zurück. Noch nicht berücksichtigt ist hier die Subventionierung atomarer Energieproduktion, einer weiteren Konkurrentin der erneuerbaren Energien. Das sei hier nur angemerkt, um das Bild etwas zu vervollständigen.

der standardFossile Subventionen sind seit 2021 massiv gestiegenAutorin: Alicia Prager




Wo Putin auch versagte – die gescheiterte Modernisierung Russlands

piqer:
Thomas Wahl

Es gibt verschiedene Interpretationen der sowjetischen und der postsowjetischen Geschichte. Fakt scheint mir, Gorbatschow hat durch seine Reformen „Glasnost und Perestroika“ den Niedergang der UdSSR nicht aufhalten können. Die beabsichtigte soziale und ökonomische Umgestaltung der Gesellschaft scheiterte, die erzwungene Staatenunion löste sich auf. Russland geriet in eine schwere Wirtschaftskrise, während der sich das Bruttosozialprodukt halbierte. Misswirtschaft, Korruption, Verarmung und sinkende Ölpreise führten das Land in eine Katastrophe. Dann – so eine verbreitete Erzählung – erschien Putin als nationaler Retter, der Russland wieder groß machte.

Noah Smith zeigt nun mit vielen Statistiken, dass diese Revitalisierung eher eine Folge der steigenden Ölpreise als das Ergebnis einer grundsätzlichen Modernisierung war. Brutal gesagt: Die 20 Jahre unter Putin waren nur ein Zwischenhoch auf dem Weg des postsowjetischen Zusammenbruchs. Eine Chance wurde vertan.

Richtig ist, kurz bevor Putin 2000 die Macht übernahm, begann Russlands Pro-Kopf-BIP seinen Tiefstand aus dem Zusammenbruch zu überwinden. Dieses Wachstum lief ziemlich parallel zu den Ölpreisen am Weltmarkt, die etwa 1998 zu steigen begannen, 2008 ihren Höhepunkt erreichten und 2013/14 dann einbrachen. Damit endeten auch der steile Anstieg des BIP in Russland – sowie Putins glorreiche Jahre.

Aber, so Smith:

auch Putins Wirtschaftsmanagement spielte eine Schlüsselrolle. Die Öffnung der Wirtschaft für den Handel, anstatt darauf zu bestehen, alles im Inland zu tun, ermöglichte es Russland, sich auf das zu spezialisieren, was es gut konnte (d.h. Öl und Gas zu fördern). Und es erlaubte der Zentralbank, Devisen anzuhäufen. Die Devisenreserven schützten Russland vor Zahlungsbilanzkrisen in mehreren Krisen – der Großen Rezession, den Sanktionen nach 2014 und den Sanktionen von 2022. Unter Putin stabilisierte sich auch die russische Gesellschaft vom Chaos der 1990er Jahre. Von 2003 bis 2019 gab es einen Rückgang des Alkoholkonsums um 43%, was teilweise auf Putins Politik zurückzuführen ist, das Trinken zu verhindern. Die spektakulär hohe Mordrate des Landes fiel auf ein ziemlich niedriges Niveau.

Die Lebenserwartung übertraf das sowjetische Niveau, bevor Covid sie dann wieder fallen ließ. Russlands, damals gegenüber anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion relativ starke Wirtschaft generierte einen Zustrom von Einwanderern. Kombiniert mit einer niedrigeren Sterblichkeitsrate führte dies dazu, dass die russische Bevölkerung (die in den 1990er und 2000er Jahren zurückgegangen war) in den 2010er Jahren um etwa zwei Millionen wuchs.

Mit anderen Worten, Putin leitete eine echte, wenn auch bescheidene Wiederbelebung der russischen Wirtschaft ein. Selbst wenn ein Teil dieser Wiederbelebung auch auf Glück beruhte, waren erhebliche Teile davon auf Putins Führung und politischen Scharfsinn zurückzuführen.

Aber bei kritischerer Analyse zeigen sich die Schattenseiten:

  • Der Bevölkerungszuwachs blieb gering und vorübergehend. Er kam zudem aus Ländern mit schnell schrumpfenden, alternden Bevölkerungen.
  • Russlands Fruchtbarkeitsrate erlebte zwar während Putins „Glory Days“ einen leichten Anstieg, erreichte aber nie wieder das Niveau der Sowjetzeit.

Ein umsichtiges makroökonomisches Management mag Russland davor bewahrt haben, als Reaktion auf die Sanktionen nach 2014 zusammenzubrechen, aber der Lebensstandard hörte auf zu steigen. Russland, das viel reicher war als Polen, Rumänien oder das Baltikum, als die UdSSR zusammenbrach, hinkt diesen Ländern jetzt deutlich hinterher.

Was eine ziemliche Umkehrung der Entwicklung ist und ganz und gar nicht Putins Ambitionen oder den Erwartungen der Russen entspricht. Eher im Gegenteil ist es eine Gefahr für die Herrschaft des Präsidenten, zeigt sich doch das Potenzial des europäischen Weges.

Dramatisch auch die Ungleichheit der Einkommen (vor Steuern).

Die russische Ungleichheit stieg nach dem Fall der UdSSR massiv an und fiel auch unter Putin nicht wirklich (bis vor kurzem, als reiche Russen von Sanktionen getroffen wurden). So ging das Einkommen der mittleren Russen zwischen 1989 und 2016 tatsächlich sehr leicht zurück, während die armen Russen noch ärmer wurden. Fast das gesamte Wachstum Russlands unter Putin entfällt auf die wohlhabendsten 10% des Landes

Wie Noah Smith richtig bemerkt, ist Putin wirtschaftlich einfach der Logik des komparativen Vorteils gefolgt. Das heißt hart formuliert, Russland ist weitgehend ein Petrostaat, ein Rohstofflieferant geblieben (oder geworden) und hat sich noch mehr auf importierte Technologien verlassen. Was in guten Zeiten funktioniert, das kann langfristig in die Stagnation führen:

Die Ölpreise können nicht ewig steigen, und Petrostaaten sind bekannt für langsames langfristiges Wachstum. Russlands Abhängigkeit von westlichen Maschinen für die Öl- und Gasförderung wird dem Land langfristig auch noch mehr schaden, es sei denn, es wird Ersatz aus China kommen.

Das Fehlen eigener technologischer Fähigkeiten zeigt sich auch im Krieg gegen die Ukraine. Russlands Rüstungsindustrie stützt sich offensichtlich weitgehend auf importierte westliche Computerchips. Auch die Maschinen, die Russland zur Produktion militärischer und ziviler Güter braucht, kommen bisher aus dem Westen. Auch die könnte man mittelfristig durch chinesische ersetzen – und gerät wieder in Abhängigkeit. Von einem Land, mit dem es traditionell oft kriegerische Auseinandersetzungen gegeben hat. Das Zarenreich wuchs auch auf Kosten chinesischer Territorien. Was nicht vergessen ist, wie jüngst die NZZ schrieb:

Wenig hilfreich in diesem Zusammenhang erscheinen dabei die von chinesischen Kolumnisten geposteten Beiträge über die Territorialverluste Chinas seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihre Phantomschmerzen lindern sie mit einer Litanei über den Raub von anderthalb Millionen Quadratkilometern Staatsgebiet durch das Russische Reich, einschliesslich der heutigen russischen Fernostregion, der Mongolei und einiger Gebiete im heutigen Kirgistan und Kasachstan. Dass derartige Beiträge auch in Zeiten «grenzenloser Freundschaft» zwischen Peking und Moskau unter den wachsamen Augen der chinesischen Internetpolizei veröffentlicht und geteilt werden dürfen, lässt ebenso aufhorchen wie der toponymische Patriotismus einer Ministerialverordnung über die Gestaltung chinesische Karten.

Die technologische Schwäche des neuen Russlands erstreckt sich übrigens nicht nur auf Produkte, in denen schon die Sowjets schlecht waren, wie Computerchips und computergesteuerte Werkzeugmaschinen. Auch Technologien, in denen die Sowjetunion führend war, wie bei der Raumfahrt, fehlt es an Entwicklung und Potenzial. So wurde Russlands Versäumnis, mehr Spionagesatelliten zu starten, zu einem realen militärischen Handicap gegenüber den Ukrainern mit ihren westlichen Verbündeten. Ohne die entsprechende technologische und industrielle Basis ist man keine Supermacht. Insofern stimmte vielleicht das Bild von „Obervolta mit Raketen“, das Helmut Schmidt mal gegenüber der Sowjetunion gebrauchte, oder Obamas Einschätzung von der Regionalmacht – auch wenn es unklug ist, dies öffentlich zu formulieren.

Russlands Entwicklung – so Noah Smith – hält aber auch eine Lektion für die Vereinigten Staaten und Europa bereit:

Ein Land, das sich allein von der einfachen Grenzkosten-Logik des komparativen Vorteils leiten lässt, wird am Ende kurzfristige wirtschaftliche Gewinne erzielen. Aber diese Gewinne können durch den Verlust tiefgreifenderer technologischer Fähigkeiten wieder aufgehoben werden. In den 2000er und 2010er Jahren war es für die USA und Europa kurzfristig wirtschaftlich sinnvoll, China den größten Teil des weltweiten Lithiums und Kobalts verarbeiten zu lassen, alle Batterien und Unterhaltungselektronik der Welt herzustellen, alle seltenen Erden der Welt abzubauen und so weiter. Aber genau wie bei Putins Entscheidung, Russlands Umwandlung in einen Petrostaat fortzusetzen, hatten diese kurzfristigen Gewinne ihren Preis. Wir beginnen erst jetzt aufzuwachen und diesen Preis zu erkennen.

Eine geschwächte Industrienation, eine ehemals führende Weltregion mit hohem moralischen Anspruch, aber ohne Raketen und funktionierendem Militär, wird schnell zum Papiertiger.

noahpinionPutin is a rest stop on the road of post-Soviet collapseAutor: Noah Smith




Der Abriss von Atomkraftwerken: kostspielig und langwierig

piqer:
Jürgen Klute

In den Wochen und Tagen vor dem endgültigen Aus der letzten drei Atomkraftwerke in der Bundesrepublik am 15. April 2023 schwebte noch einmal eine meinungsstarke, aber aus meiner Wahrnehmung zumeist faktenarme Debatte um den Atom-Ausstieg durch Medien und soziale Medien. Interessanterweise sind es oft CDU/CSU- und FDP-Politiker:innen, die sich gegen das Atomenergieende wehren, obgleich der Beschluss zum Ausstieg aus der Kernenergie 2012 gerade durch eine schwarz-gelbe Bundesregierung gefasst wurde. Das nährt den Verdacht, dass es hier nicht um eine Sachdebatte geht, sondern um Parteipolitik.

Wie auch immer, ein Argument, auf das ich mehrfach gestoßen bin, lautet, dass der Strompreis durch den Atomausstieg steigen würde. Dass AKW nur mehr eine sehr begrenzte Strommenge von 5 bis 6 Prozent zum Gesamtverbrauch beitragen in der Bundesrepublik, lassen wir mal außen vor. Atomenergie, so die Behauptung, sei eine preisgünstige Energie.

Bereits in den 1990er Jahren gab es Berechnungen, denen zufolge die Atomenergie eher zu den teuersten Energiearten zu zählen ist. Aber das hängt davon ab, welche Kosten in die Berechnung einbezogen werden. Genau darauf macht der hier empfohlene Artikel aufmerksam. Wolfgang Mulke hat sich für die taz in Lubmin die Demontage des AKW Greifswald angeschaut. Der Abbau des Kraftwerks läuft bereits seit 30 Jahren und wird noch etliche Jahre dauern. Insgesamt, so Molke, braucht der Abriss mehr Zeit als der Bau und der Betrieb zusammengerechnet. Ca. 900 Menschen sind mit dem Abbau befasst.

Warum das so lange dauert und welche Kosten ein solcher Abriss verursacht, erklärt Mulke in seinem Artikel. Letztlich bleiben auch diese Kosten – egal, über welche Kanäle sie fließen – an den Verbrauchern hängen. Sie erscheinen allerdings nicht auf der monatlichen Stromrechnung.

Auf einen Punkt, der zwischen den Zeilen anklingt, aber nicht explizit angesprochen wird, will ich hier noch hinweisen. Der Atommüll muss aufgrund seiner atomaren Strahlung für viele Jahrtausende sicher unterbracht werden. Das ist nicht nur ein unverantwortliches Erbe an die nachfolgenden Generationen und eine extrem teuere Angelegenheit, sondern dieser atomar verseuchte Müll besteht ja aus Stoffen (z.B. Stahl), die unter normalen Umständen gut zu recyceln wären. Aufgrund der Strahlenbelastungen können diese Materialien aber auf absehbare Zeit nicht wiedergenutzt werden. Mit jedem AKW werden also große Mengen wertvoller Materialen einer möglichen Kreislaufwirtschaft auf Dauer entzogen.

tazWie zerlegt man ein Atomkraftwerk? Autor: Wolfgang Mulke




OpenAI investiert in 1X: Androiden next level?

piqer:
Ole Wintermann

Zurzeit wird (richtigerweise) sehr oft über die Folgen der Nutzung von ChatGPT, BARD et al. gesprochen. Spannend ist aber auch die Kombination der hinter ChatGPT stehenden künstlichen Intelligenz mit hardwarespezifischen Weiterentwicklungen. Die hinter ChatGPT stehende Firma OpenAI (ehemals Foundation) hat nun 23,5 Mio. US-Dollar in das Start-up „1X“ investiert. Es geht dabei darum, die Steuerung eines Androiden mit einer KI auszuführen, die ähnliche Fähigkeiten besitzt wie die KI hinter ChatGPT. Hierbei kann man sich auf Daten stützen, die bereits derzeit durch die Remote-Bedienung von Robotern in der Mensch-Maschine-Schnittstelle generiert werden. Ein positiver Nebeneffekt des Ausbaus der Remote-Potenziale ist die Möglichkeit, die Millionen Menschen geboten werden kann, ihre manuelle Arbeit von zu Hause aus auszuführen. Erste Erfahrungen mit der Remote-Bedienung von Lkw werden bereits gesammelt.

Angesichts der Schnelligkeit der Entwicklung von KI wird derzeit viel über die „#KI-Ethik“ diskutiert und ein 6-Monats-Moratorium bei der Entwicklung von ChatGPT und seinen Verwandten gefordert. Was aber bei all diesen Ethik-Debatten zu kurz kommt, ist die Frage, wie zukünftig eigentlich staatliche und soziale Systeme finanziert werden sollen, wenn Menschen drohen, als steuer- und beitragszahlende Vollzeitbeschäftigte wegzufallen.

wiredFor Smarter Robots, Just Add HumansAutor: Will Knight




Ausbeutung durch AI-Unternehmen und (e)skalierender Bullshit

piqer:
René Walter

Mit Gary Marcus und Emily M. Bender hatte ich hier auf piqd bereits zwei prominente Vertreter der englischsprachigen Kritik am AI-Hype vorgestellt, hierzulande hat jüngst IT-Experte Jürgen Geuther, den man auch als Tante auf Twitter kennt, einen langen Text auf Golem.de veröffentlicht, der sich von den Innovationen im sich scheinbar rasend schnell entwickelnden AI-Sektor gänzlich unbeeindruckt zeigt und aus linker Perspektive einigen Diskussionspunkten die heiße Luft rauslässt.

So bescheinigt er etwa, den Londoner Physiker Dan McQuillan zitierend, den AI-Unternehmen ausbeuterische Absichten, „um menschliche Arbeitskräfte zu ersetzen oder, was noch wichtiger ist, sie zu prekarisieren und zu untergraben“, es gehe nicht wirklich um „echte KI mit brillanten Ergebnissen, es reichten passable Ergebnisse, um große Mengen von Menschen ökonomisch unter Druck zu setzen“. Argumente, die zweifelsohne auch in den kommenden Verfahren gegen Microsofts CoPilot und Stable Diffusion im Gericht vorgetragen werden.

Ich persönlich würde in meiner Kritik nicht so weit gehen und über die Passagen kann man streiten. Ich persönlich glaube etwa einem Sam Altman, wenn er während eines Interviews mit Lex Fridman nach dem Start von GPT4 vor wenigen Wochen sagte, das Ziel sei vorrangig die Entwicklung von AGI, also  künstlicher allgemeiner Intelligenz, die von menschlicher Kognition nicht mehr zu unterscheiden sei, und denke, viele AI-Enthusiasten wie Altman ordnen die sozialen Folgen dieser Entwicklung dieser Vision schlichtweg unter. Auch hierüber kann man trefflich streiten.

Tatsache aber ist, dass AI-Systeme bereits heute den Arbeitsmarkt unter Druck setzen – in der Kreativbranche, bei den Textern, im Marketing, in der IT-Branche selbst –, während die Arbeit von Millionen von Menschen, die die Trainingsdaten für die Produkte von Meta, Google, Microsoft und OpenAI geschaffen haben, ohne Entlohnung verwertet wird – Menschen, die damit unfreiwillig und gratis zu ihrem eigenen überflüssig machen beitragen. Dies geschieht, wie von Andy Baio an anderer Stelle dargelegt, indem Datensätze in einem akademischen Setting von der Fair-Use-Klausel gedeckt abgegriffen werden und schließlich in einem kommerziellen Produkt landen, was mutmaßlich eben nicht mehr von der amerikanischen Fair-Use-Regelung getragen wird. Baio bezeichnet diese Strategie daher als Data Laundering.

Geuther spricht in seinem Text durchgehend von künstlicher Intelligenz als Narrativ, das eigentlich auf der zwar innovativen Transformer-Architektur aus dem Jahr 2017 basiert, das sämtliche LLM- und Image-Synthesis-Produkte der neueren Zeit von ChatGPT bis Dall-E ermöglichte, die aber seitdem aus wissenschaftlicher Sicht nur wenig tatsächliche Innovation vorzuweisen und mit dem alten Traum einer wirklichen maschinellen Intelligenz nur wenig zu tun habe. Das Narrativ diene vor allem dazu, der Technologie, die derzeit in praktisch alle Office-Produkte und Web-Interfaces verbaut wird, eine Art Persilschein auszustellen, laut dem künstliche Intelligenz wie im bekannten One-Liner des Avengers-Villains Thanos angeblich „inevitable„, also unvermeidlich sei, während wir als Gesellschaft in Wirklichkeit durchaus entscheiden könnten, auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz zumindest in sensiblen Bereichen zu verzichten, wenn es etwa um Entscheidungen in Gesundheits- oder Pflegebereichen geht.

Die Sage von der angeblichen Alternativlosigkeit von AI-Systemen entspricht auch der Analyse des Philosophen Mark Fisher, der unseren Gesellschaften einen Capitalist Realism nachweist, in dem uns ökonomische Systeme davon überzeugt haben, es gäbe keine anderen Möglichkeiten des Wirtschaftens und der Umverteilung. Selbst ein gesellschaftsweites bedingungsloses Grundeinkommen, so Ted Chiang in einem Vortrag auf der Summit on AI in Society, übertrage die Verantwortung für die sozialen Folgen von Automation an den Staat: Die Kosten für die Ausbeutung menschlicher Arbeit durch das Training von AI-Systemen, die schließlich auch zur Vernichtung genau dieser Arbeitsplätze führen, werden sozialisiert, die Profite privatisiert. Alles alternativlos und unabwendbar, gestützt, absurderweise, auf eine Fair-Use-Klausel.

Wie fair AI-Unternehmen mit menschlicher Arbeit umgehen, werden sicher bald Gerichte beurteilen, und bis dahin ist Geuthers Text eine klare Empfehlung und der möglicherweise bislang umfassendste Überblick über die Kernpunkte linker AI-Kritik im deutschsprachigen Raum.

golemBullshit, der (e)skaliertAutor: Jürgen Geuter




Das Internet kennt endlich mehr als eine Wahrheit

piqer:
Jannis Brühl

Jaron Lanier hat Virtual Reality mehr oder weniger erfunden, ist in Zelten und einer abgedrehten Kuppelkonstruktion in der Wüste aufgewachsen und spielt virtuos klassische Musik. Viele kennen ihn als „Tech-Kritiker“ (was für ein Berufsbild!) der ersten Stunde, er hat Bestseller über die negativen Auswirkungen der Silicon-Valley-Monopole geschrieben. So weit, so bekannt. Dieses Interview Laniers mit dem Guardian über die jüngsten KI-Modelle ist lesenswert, nicht nur weil er vor Fake News und anderem Ungemach aus den Chatbots warnt ‒ das ist eher erwartbar. Bemerkenswert finde ich einen positiven Aspekt, den Lanier in den Large Language Models entdeckt: Sie verlassen die festgetretenen Pfade, auf denen das Internet uns mittlerweile hin und her schickt.

So could the new chatbots challenge this? “Right. That’s my point. If you go to a chatbot and say: ‘Please can you summarise the state of the London tube?’ you’ll get different answers each time. And then you have to choose.” This programmed-in randomness, he says, is progress. “All of a sudden this idea of trying to make the computer seem humanlike has gone far enough in this iteration that we might have naturally outgrown this illusion of the monolithic truth of the internet or AI. It means there is a bit more choice and discernment and humanity back with the person who’s interacting with the thing.”

Wahrheit will Lanier hier wohl eher im technischen als im inhaltlichen Sinn verstanden wissen: Es gibt für jeden Menschen je nach Situation eine (oder mehrere?) ideale Interaktion, einen idealen Output, und die abwechslungsreichen Antworten der Chatbots können sie liefern (wobei natürlich zu prüfen wäre, wie stark sich solche Outputs wirklich unterscheiden). Laniers Idee: das Streben nach der ultimativen, allerbesten Lösung für ein Problem ist ein Irrweg, stattdessen braucht es Varianz. Er erläutert das an einem allseits beliebten Beispiel:

For Lanier, the classic example of restricted choice is Wikipedia … “Wikipedia is run by super-nice people who are my friends. But the thing is it’s like one encyclopedia. Some of us might remember when on paper there was both an Encyclopedia Britannica and Encyclopedia Americana and they provided different perspectives. The notion of having the perfect encyclopedia is just weird.”

Dann lieber von Chat-GPT eine neue Enzyklopädie erfinden lassen.

Guardian„The danger isn’t that AI destroys us. It’s that it drives us insane“Autor: Simon Hattenstone


Info: https://makronom.de/sechste-republik-armutsfalle-strommarkt-2-43901?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sechste-republik-armutsfalle-strommarkt-2


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

19.04.2023

Neues vom Wirtschaftskrieg (204): G-7 droht China und der halben Welt

lostineu.eu, 19. April 2023

Die Schweiz hat den Vorwurf zurückgewiesen, das Land tue zu wenig um Gelder russischer Oligarchen auf Schweizer Bankkonten zu blockieren. Die Außenminister der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte haben sich auch auf eine Intensivierung der Sanktionen gegen Russland verständigt. Außerdem drohen die G-7 nun auch China und der halben Welt.


  • Die G-7 drohen China und der halben Welt. Die G7-Gruppe hat eine scharfe Warnung an alle Staaten gerichtet, die Russland in seinem Angriffskrieg in der Ukraine unterstützen. Diese Länder würden einen “hohen Preis” zu zahlen haben, erklärten die G7-Außenminister zum Abschluss eines zweitägigen Treffens im japanischen Karuizawa. Die Chefdiplomaten der Gruppe sieben führender Industriestaaten positionierten sich in ihrer Erklärung deutlich gegen China, dessen “expansive Ansprüche” und “Militarisierungsaktivitäten” im Südchinesischen Meer sie anprangerten. Auch ihre Warnung vor einer Unterstützung des russischen Kriegs in der Ukraine dürfte nicht zuletzt an Peking gerichtet gewesen sein. – Die G-7 hat damit die Tonart drastisch verschärft. Offenbar fürchtet sie um ihren Einfluß – die BRICS-Staaten bringen jetzt schon mehr wirtschaftliches Gewicht auf die Waage…
  • Die Außenminister der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte haben sich auch auf eine Intensivierung der Sanktionen gegen das in der Ukraine kriegführende Russland verständigt. “Wir sind weiterhin entschlossen, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen, sie zu koordinieren und vollständig durchzusetzen”, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Es dürfe keine Straflosigkeit für Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten wie die russischen Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur geben, hieß es. Getagt hatten in Japan die Außenbeauftragten Japans, der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Kanadas, Italiens und der EU. (AP)
  • Die Schweiz hat den Vorwurf zurückgewiesen, das Land tue zu wenig um Gelder russischer Oligarchen auf Schweizer Bankkonten zu blockieren. “Wir haben die Sanktionen übernommen, und wir meinen das selbstverständlich völlig ernst”, sagte Bundespräsident Berset. Die Schweiz hat Vermögenswerte im Umfang von rund 7,5 Milliarden Franken (7,6 Mrd Euro) von Oligarchen blockiert, die international mit Sanktionen belegt sind. Die Bankiersvereinigung schätzt die Summe russischer Vermögen in der Schweiz auf insgesamt 150 bis 200 Milliarden Franken. Der Großteil soll aber Menschen gehören, die nicht mit Sanktionen belegt sind. (dpa)

Mehr zum Wirtschaftskrieg hier


1 Comment

  1. european
    19. April 2023 @ 07:49

    Kürzlich erwähnte Scott Ritter in einem Dialog, dass laut offiziellen Schätzungen der US-Regierung sich das Militärbudget der USA mit einem Schlag verdoppeln wird, wenn man sich auf einen Konflikt mit China einlässt. Es ist die Frage, ob die Biden-Regierung das den Bürgern erklären möchte bzw. ob die Republikaner da mitmachen werden. Zumal man jetzt einkalkulieren muss, dass der Dollar keine Weltleitwährung mehr sein wird, was das beliebige Nachdrucken erschweren wird. Die Fed und auch die US-Administration werden sich auf anderen Rahmenbedingungen und auch eine andere Budgetierung einstellen müssen.

    Aktuell gibt es ein Treffen zwischen Putin und dem chinesischen Verteidigungsminister. Ich denke, man wird nicht nur zum Tee zusammensitzen.

    Die G7 vertreten ca 750 Mio Menschen, die BRICS mehr als 3 Milliarden, die genau verstanden haben, warum der Schulterschluss gerade jetzt so wichtig ist. Für die geht es nämlich auch um nichts geringeres als um die Befreiung vom größten Brandstifter und Kriegstreiber dieser Welt.


Info: https://lostineu.eu/neues-vom-wirtschaftskrieg-204-g-7-droht-china-und-der-halben-welt


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Borrell räumt ein, dass EUropa an Einfluß verliert


lostineu.eu, vom 18. April 2023

In einer Rede zur China-Politik vor dem Europaparlament hat Chefdiplomat Borrell eingeräumt, dass die EU in Asien an Einfluß verliert. Auch in Südamerika sieht es nicht gut aus.


„Wir müssen einen neuen kalten Krieg zwischen dem Westen und dem fernen Osten vermeiden“, forderte Borrell. Außerdem dürfe man die Debatte nicht auf die USA und China verkürzen.

Wenn sich die EU zurückziehen und an die USA anlehnen sollte, würden sofort andere Länder in die Bresche springen, so der Spanier. „Wenn wir ein Vakuum schaffen, wird es von anderen übernommen.“

Als Beispiel nannte Borrell die ASEAN-Gruppe in Südostasien: „Wir sind da weggedrängt worden.“ Wie die EU verloren gegangenes Terrain zurück erobern und China einhegen könnte, ließ Borrell jedoch offen.

Dabei tut Abhilfe Not. Bereits jetzt orientieren sich viele Länder stärker an China als an Europa, wie der Staatsbesuch des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva in Peking gezeigt hat.

Lula forderte die EU auf, ihren Kurs in der Ukraine-Politik zu überdenken. Die USA müssten “aufhören, den Krieg zu fördern und anfangen, über Frieden zu reden”, sagte er. Das gelte auch für EUropa.

Doch dazu ist in Brüssel niemand bereit – im Gegenteil. Borrell erklärte die Ukraine-Frage (neben Taiwan) zur Nagelprobe für China. Von Frieden sprach er nicht, von Verhandlungen auch nicht…

Siehe auch China-Politik: Borrell macht viele Worte, aber keine Diplomatie



5 Comments

  1. Thomas Damrau
    19. April 2023 @ 08:13

    @ebo
    Laden Sie doch Senor Borrell ein, auf LostInEu mitzudiskutieren – hier könnte er schon die eine oder andere Idee mitnehmen.

    Ernsthafter. Stefan Lessenich ( https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Lessenich ) hat in der aktuellen Le Monde diplomatique die ideologischen Verirrungen des Werte-Westens beschrieben – Überschrift “Ein Totgeblaubter ist wieder da. Mit Putins Krieg erlebt der globale Westen eine letzte ideologische Renaissance.”

    Er beschreibt, wie sich das Hochgefühl nach dem Triumph über den Kommunismus russicher Prägung um die Jahrtausendwende verbraucht hatte und eine weltanschauliche Leere entstand. (Die “hirntot”-Diagnose von Macron spiegelt aus meiner Sicht dieses Gefühl.)

    Nach Lessenich hat Putin dem westlichen “Zombie” wieder die Kraft zur “Selbstillusionierung” gegeben. Plötzlich seien alle zivilisatorischen Fortschritte wieder dem Westen geschuldet. Während alle Sünden des Westen aufgearbeitet und gesühnt erschienen.

    Der letzte Punkt hat bei mir einen anderen Gedanken angestoßen: Sind die Forderung nach “feministischer Außenpolitik”, “Rückgabe von Beutekunst” oder “Anerkennung der traumatischen Erfahrungen von …”, wie sie unisono von deutschen Grünen und US-Demokraten gestellt werden, weniger ein Zeichen von Demut als Ausdruck eines selbstbewussten “Bei uns sind jetzt die letzten moralischen Angriffspunkte ausgeräumt”?

    Beim Lesen musste ich an Kiplings “The White Man’s Burden” ( https://de.wikipedia.org/wiki/The_White_Man%E2%80%99s_Burden ) denken: Der Westen muss die (geistig) armen Wilden an die Hand nehmen.

Reply

  • Stef
    19. April 2023 @ 07:35

    Borell meint im Grunde das Gegenteil dessen, was er sagt.

    Sagt:
    „Wir müssen einen neuen kalten Krieg zwischen dem Westen und dem fernen Osten vermeiden“

    Meint:
    Europa muss mit aller Konsequenz sein Schwaz-Weiß-Denken gegenüber Russland und China dem Rest der Welt aufzwingen. Was anders als Kalter Krieg könnte das Ergebnis sein?

    Sagt:
    „Wenn sich die EU zurückziehen und an die USA anlehnen sollte, würden sofort andere Länder in die Bresche springen, so der Spanier.“

    Meint:
    Europa darf nicht selbstständig werden, sonst wird ihr der Platz als Premium US-Vasall streitig gemacht.

    Reply

    • ebo
      19. April 2023 @ 07:53

      Ja, leider. Er ist eben Spanier, hat also durchaus einen Blick für Lateinamerika. Aber er ist auch Sozialist und damit dem Mainstream verpflichtet. Nur eins ist er nicht – Diplomat

      Reply

  • Arthur Dent
    18. April 2023 @ 22:54

    Ob Europa an Einfluss verliert, ist mir vollkommen schnuppe. Der Busfahrer, der Elektriker, die Krankenschwester haben nichts davon, wenn die EU sich erweitert und ihre Macht steigert oder wenn deutsche Firmen mit Firmen in Entwicklungsländern konkurrieren. Da findet sich kein zusätzlicher Profit auf dem Konto. Eher im Gegenteil. Da soll man dann nämlich für weniger Lohn und Rente länger arbeiten. Borell kann sich seine Krokodilstränen sparen.

    Reply

  • european
    18. April 2023 @ 18:03

    Eine wunderbare aktuelle Debatte dazu mit Ulrike Guerot und Oskar Lafontaine. Dass Europa abdriftet hat mehrere Gründe, nicht nur die Ukraine und das politische Versagen auf ganzer Linie.

    https://youtu.be/_CwjS-7T8kA


  • Info: https://lostineu.eu/borrell-raeumt-ein-dass-europa-an-einfluss-verliert


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Green Deal: Die Quadratur des Kreises


    lostineu.eu, vom 18. April 2023

    Das Europaparlament hat fünf Gesetze zum Klimaschutz verabschiedet. Sie sollen wenig kosten und EUropa zugleich im internationalen Wettbewerb stärken. Das geht nur mit schmerzlichen Kompromissen – wenn überhaupt.

    Das Europaparlament lobt sich gern selbst. Vor allem auf den „European Green Deal“ sind die Abgeordneten stolz. Doch so viele Superlative wie nun, nach der finalen Abstimmung über fünf wichtige EU-Gesetze zum Klimaschutz, hat man in der Straßburger Kammer wohl noch nie gehört.

    Vom „größten Klimaschutz-Gesetz aller Zeiten“ schwärmt der CDU-Parlamentarier Peter Liese. „Die größte CO2-Reduktion, die wir in Europa erreichen können“, verspricht der Grüne Michael Bloss. „Wir stärken das Verschmutzer-zahlt-Prinzip“, frohlockt die SPD-Politikerin Delara Burkhardt.

    Ob rot, grün oder schwarz: Alle sind zufrieden. Dabei war das „Fit for 55“-Paket lange umstritten. Einigkeit bestand zwar über das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Doch der Weg sorgte für Streit.

    Drei Maßnahmen

    Im Kern geht es um drei Maßnahmen: Die EU will den Emissionshandel ausweiten und künftig auch Gebäude und Fahrzeuge einbeziehen; sie will einen CO2-Grenzausgleich für importierte Produkte einführen – und sie will einen Klimasozialfonds schaffen, der gegen soziale Härten schützen soll.

    Gegen den Emissionshandel bei Gebäuden und Fahrzeugen hatten sich Sozialdemokraten, Grüne und Linke lange gesträubt. Der CO2-Grenzausgleich, den EU-Insider liebevoll „CBAM“ nennen, stieß auf Bedenken bei Liberalen und Christdemokraten. Und gegen den Klimasozialfonds hatten sich die Kassenwarte aller EU-Länder verschworen.

    „Viel Klimaschutz für möglichst wenig Geld“ – so fasst der CDU-Politiker Liese die Philosophie des nun fertig geschnürten Pakets zusammen. Marktwirtschaftlich soll es zugehen, möglichst ohne Verbote. Die EU will die „Führung“ im Klimaschutz übernehmen, dabei aber keine Nachteile im internationalen Wettbewerb erleiden.

    Das klingt wie die Quadratur des Kreises – und hat zu einigen schmerzlichen Kompromissen geführt.

    Weiterlesen auf taz.de. Siehe auch “Neue, unrealistische Klimaziele”



    7 Comments

    1. Arthur Dent
      18. April 2023 @ 22:38

      @KK
      Der Klimawandel ist ein Gottesgeschenk, wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn glatt erfinden. Klimaschutz, Klimaneutralität, Green Deal sind Buzzwords für moderne Wegelagerei und Abzocke. Wird mehr oder weniger durch den ÖRR bestätigt: „Die EU kommt beim Klimaschutz voran, es wird aber teuer“.
      Kürzlich ging das Märchen noch so: die Industrieländer entwickeln die entsprechende Technik zu erschwinglichen Preisen, damit auch die Menschen in den Schwellenländern ihre Wohnungen CO2-frei beheizen oder kühlen können. Hahaha…

    Reply

  • KK
    18. April 2023 @ 17:34

    @ Arthur Dent:
    “Durch Emissionshandel (Green Deal) verschwindet das CO2 nur vom Papier, nicht aus der Atmosphäre.”

    Das CO2 wird eher zu Papier – Geld nämlich, das mit dem Emissionshandel nur einen weiteren Weg gefunden hat, von unten nach oben verteilt zu werden…

    Am Klima ändert der Emissionshandel nix, da gabs doch mW kürzlich erst eine Studie zu.

    Reply

  • KK
    18. April 2023 @ 16:39

    @ european:
    “…dass alle Parlamentarier im ersten Jahr nach der Wahl auf Mindestlohn gesetzt werden.”

    Ich weiss ja nicht, wie es im UK ist, aber in Deutschland würden sich die Parlamentarier dann für den Rest der Legislatur schadlos halten und sich wohl die Differenz doppelt und dreifach zurückholen, da die hiesigen die Höhe ihrer Bezüge selber bestimmen können.
    Und kreditwürdig, um das erste Jahr nicht darbend überbrücken zu müssen, sind sie unter diesen Voraussetzungen natürlich allemal.

    Reply

    • european
      18. April 2023 @ 17:42

      Damit haben Sie bestimmt Recht, allerdings glaube ich, dass sie das sowieso tun.

      Ich fand die Idee charmant, sie ist allerdings hier nicht weiter verfolgt worden.

      Reply

  • Arthur Dent
    18. April 2023 @ 16:34

    Ich bin großzügig, ich würde den Parlamentariern sogar das deutsche Medianbruttoeinkommen von 3550 Euro zukommen lassen. Da würden die schön blöd “aus der Wäsche gucken”.
    Durch Emissionshandel (Green Deal) verschwindet das CO2 nur vom Papier, nicht aus der Atmosphäre.

    Reply

  • KK
    18. April 2023 @ 15:46

    „Sie sollen möglichst wenig kosten…“

    …und werden doch so teuer werden, dass sich ein Grossteil der Bürger (warmes, nicht krankmachendes) Wohnen, Mobilität und Lebensmittel nicht mehr wird leisten können.

    Denn die Mehrkosten für die Wirtschaft werden ja zu den Verbrauchern einfach durchgereicht! Wenn der Transport durch Emmissionshandel teurer wird, werden einfach die Produkte teurer; wenn die Kühlung im Supermarkt teurer wird, dito! etc.pp. Niedrige Einkommen werden gar nicht mehr, mittlere nur noch für einen Teil des Allernotwendigsten reichen.
    Aber die Parlamentarier auf allen Ebenen juckt das nicht, die verdienen immer genug.
    WGAF?

    Reply

    • european
      18. April 2023 @ 16:05

      Hier in UK hat mal jemand den Vorschlag gemacht, dass alle Parlamentarier im ersten Jahr nach der Wahl auf Mindestlohn gesetzt werden.

      Ich finde die Idee super.


  • Info:  https://lostineu.eu/green-deal-die-quadratur-des-kreises


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    19.04.2023

    Nachrichten von Pressenza: Reiche Länder überhäufen die armen mit Plastikmüll

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 19. April 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 19.04.2023


    Reiche Länder überhäufen die armen mit Plastikmüll


    Daniela Gschweng für die Onlinzeitung Infosperber Die Menge des Plastikabfalls, den reiche Länder den armen schicken, wurde bisher drastisch unterschätzt. Industrieländer entsorgen ihren Abfall schon lange im Ausland. Ein grosser Teil davon sind Kunststoffe. Die Weigerung Chinas, das seit 2018…

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/04/reiche-laender-ueberhaeufen-die-armen-mit-plastikmuell/


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    „Die globale Geopolitik ausbalancieren”


    G7-Außenminister kündigen weitere Verschärfung der Russland-Sanktionen an. Brasiliens Präsident Lula dringt auf Verhandlungslösung – mit Unterstützung aus dem Globalen Süden. Die Außenminister der G7-Staaten kündigen eine weitere Verschärfung ihrer Maßnahmen gegen Russland an und geraten in immer stärkeren Gegensatz zu…

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    Der Zugang zu sauberem Wasser ist sowohl für die menschliche Gesundheit als auch die Entwicklung der Wirtschaft unabdingbar. Allerdings stehen zurzeit zahlreiche Gemeinden in Namibia vor der Herausforderung, ihren Bewohner*innen weiterhin Zugang zu sauberem Wasser zu gewährleisten, weil einige der…

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    Das Wettern der Woche: Lustig ist das Zigeunerleben


    Nein, um Himmels Willen, nicht was Sie jetzt denken, viel schlimmer! Ich weiss, die Sprachpolizei ist mir auf den Fersen, wegen des Titels, der gemeinen Überschrift, und die ausgerechnet hier und von mir! Denn das Wort „Zigeuner“ ist bääh, ist…

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/04/das-wettern-der-woche-lustig-ist-das-zigeunerleben/


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    Krieg beenden statt Panzer senden. Wie ein Schweizer Historiker die Redefreiheit auf den Prüfstand stellt


    Wie wirken Politik und Medien zusammen? Wie geht Meinungsfreiheit? Und was geschieht, wenn wir nicht mehr frei sprechen dürfen? Wenn wir Auftritte absagen und verhindern, weil die Inhalte nicht dem aktuellen Regierungskurs entsprechen, was steht dann auf dem Spiel? Ein…

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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.

    19.04.2023

    Beginn der Verhandlung ist am *27.04.2023 * 09:00 Uhr,
    Raum 672, Amtsgericht Tiergarten, Turmstr. 91, 10559 Berlin.

    -------- Weitergeleitete Nachricht --------

    Betreff: Pressemitteilung zur drohenden Verurteilung des

    Friedensaktivisten H. Bücker

    Datum: Wed, 19 Apr 2023 15:35:15 +0200



    Sehr geehrte Damen und Herren,


    im Anhang erhalten Sie unsere Pressemitteilung zur kommenden

    Hauptverhandlung gegen den profilierten Berliner Friedensaktivisten und

    Betreibers des Coop Anti-War Cafés Heiner Bücker am *27.04.2023 *vor dem

    Amtsgericht Tiergarten wegen des Vorwurfs der Billigung von Straftaten.


    Mehrfachsendungen bitten wir zu entschuldigen.


    Mit freundlichen Grüßen,


    i. A. Sekretariat

    Screenshot_2023_04_20_at_03_32_06_Doch_PM_B_cker_v19_04_23_1.pdf


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    19.04.2023

    Russland und Lateinamerika: Auf die Zukunft ausgerichtete Kooperation und Partnerschaft

    gegenzensur.rtde.life, 19 Apr. 2023 19:11 Uhr, Von Sergei Lawrow

    Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat am Montag seine Arbeitsreise nach Brasilien, Venezuela, Kuba und Nicaragua begonnen. Vor seinem Besuch schrieb er einen Artikel für die brasilianische Zeitung Folha de S. Paulo und die mexikanische Wochenzeitschrift Buzos, der am 13. April veröffentlicht und in zahlreichen lateinamerikanischen Medien aufgegriffen wurde.


    Quelle: Sputnik © Пресс-служба МИД РФ/РИА Новости



    Der russische Außenminister Sergej Lawrow und der brasilianische Außenminister Mauro Vieira bei ihrem Treffen in Brasilia, 17. April 2023.


    Am Vorabend meines Besuchs in Lateinamerika möchte ich mit Ihnen, verehrte Leserschaft, einige Gedanken zu den Perspektiven der Beziehungen Russlands zu dieser Region im aktuellen geopolitischen Kontext teilen.

    Die Lage in der Welt bleibt äußerst angespannt und verschlechtert sich in vielerlei Hinsicht weiter. Der Hauptgrund dafür ist das Beharren des sogenannten historischen Westens – angeführt von den USA –, seine globale Dominanz aufrechtzuerhalten und die Entwicklung und Konsolidierung neuer Machtzentren zu verhindern.

    Kurz gefasst, sie versuchen, der internationalen Gemeinschaft eine unipolare und neokoloniale Weltordnung aufzuzwingen und erwarten "der Menschheit einen echten Tribut abzuverlangen und Profit aus ihrer Hegemonie zu ziehen", wie der russische Präsident Wladimir Putin sagte.


    Die moralische Autorität der USA ist tot und begraben





    Meinung

    Die moralische Autorität der USA ist tot und begraben






    Diese Gier ist es, die die alte westliche Politik der Einmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten erklären kann, unter anderem durch ideologisch motivierte Operationen zum Sturz unliebsamer Regierungen, ihren umfassenden Einsatz unrechtmäßiger einseitiger Sanktionen und die schmutzigen Technologien des "Cyberkrieges".

    Viele Völker der Welt haben dies bereits zu spüren bekommen, darunter die von Kuba, Venezuela, Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien.

    Die regierenden Eliten in den USA und die Länder der Europäischen Union haben die Ukraine immer als ein Instrument zur Eindämmung des heutigen Russlands betrachtet.

    Über Jahre hinweg schufen sie das neonazistische Regime, das nach dem verfassungswidrigen Putsch im Februar 2014 in Kiew an die Macht kam, zogen es in Richtung Nordatlantikvertragsorganisation (NATO), versorgten es mit Angriffswaffen.

    Im Grunde drängten sie auf eine gewaltsame Lösung des "Donbass-Problems", auf ethnische Säuberungen der Bevölkerung, die sich weigerte, die Ergebnisse des Putsches anzuerkennen.

    Es genügt schon, an die zynischen Eingeständnisse der ehemaligen führenden Politiker der Ukraine, Deutschlands und Frankreichs zu erinnern, dass sie die von ihnen unterzeichneten und durch die Resolution 2202 des UN-Sicherheitsrats im Februar 2015 gebilligten Minsker Abkommen nur dazu brauchten, Zeit zu gewinnen und Kiew die Möglichkeit zu geben, sein militärisches Potenzial auszubauen.

    Es hat sich herausgestellt, dass Berlin und Paris seitdem nicht nur Moskau, sondern die gesamte internationale Gemeinschaft getäuscht haben.


    "Der Ukraine gehen die Soldaten aus" — Oberstleutnant a.D. Jürgen Rose im Interview


    Analyse

    "Der Ukraine gehen die Soldaten aus" — Oberstleutnant a.D. Jürgen Rose im Interview






    Gleichzeitig haben Deutschland und Frankreich, wie auch andere westliche Länder, die kategorische Weigerung Kiews offen unterstützt, direkte Verhandlungen mit Donezk und Luhansk aufzunehmen, obwohl diese Bedingung das Fundament der Minsker Abkommen war.

    "Es ging um eine Frage der Verhandlungsmacht und des elementaren Anstands, den die führenden Politiker Europas haben sollten".

    Aber trotz der offen aggressiven Politik der USA und ihrer Verbündeten, die NATO zu erweitern (in Verletzung dessen, was sie uns Anfang der 1990er-Jahre versprochen hatten), taten wir alles, was nur möglich war, um die Spannungen in Europa zu verringern.

    Mit diesem Ziel legte Präsident Putin im Dezember 2021 die Initiative vor, Russland – ebenso wie der Ukraine – verbindliche Garantien für seine Sicherheit auf der Westseite zu geben. Doch unsere Vorschläge wurden arrogant zurückgewiesen, während Kiew sich auf eine militärische Lösung des Donbass-Problems vorbereitete.

    Dies ließ uns keine andere Wahl, als die Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk anzuerkennen, mit beiden Freundschafts- und Beistandsverträge zu unterzeichnen und auf ihr förmliches Ersuchen hin die militärische Sonderoperation gemäß Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen (UNO) einzuleiten.

    Die Ziele der Operation sind: die russische und russischsprachige Bevölkerung vor der Ausrottung in dem Gebiet zu schützen, das ihre Vorfahren jahrhundertelang bewohnt haben, und militärische Bedrohungen für Russlands Sicherheit an unserer Westgrenze zu neutralisieren.


    Die De-Dollarisierung im brasilianisch-chinesischen Handel wirft Fragen zu Lulas Strategie auf




    Analyse

    Die De-Dollarisierung im brasilianisch-chinesischen Handel wirft Fragen zu Lulas Strategie auf





    Es ist klar, dass die Ereignisse in und um die Ukraine Teil des Kampfes um die zukünftige Weltordnung sind.

    Heute wird definiert, ob sie wirklich gerecht, demokratisch und polyzentrisch sein wird, wie es die UN-Charta vorschreibt, die die souveräne Gleichheit aller Staaten proklamiert, oder ob die USA und ihre Koalition in der Lage sein werden, ihre Agenda zum Nachteil anderer durchzusetzen und deren Ressourcen abzuschöpfen.

    Genau darum geht es bei dem Konzept der "regelbasierten Ordnung". Die westlichen Metropolen beabsichtigen, diese "Regeln" (von wem erfunden?) zu benutzen, um das Völkerrecht, die Ziele und Grundsätze der UN-Charta zu ersetzen.

    Diese einfache Wahrheit wurde bereits von vielen Ländern verstanden, die eine unabhängige Agenda verfolgen, die sich in erster Linie an ihren nationalen Interessen orientiert.

    Nicht zufällig nehmen die Bemühungen zu, im Außenhandel vom Dollar wegzukommen und eine Infrastruktur von Logistik-, Interbanken-, Finanz-, Wirtschafts- und Transportverbindungen zu schaffen, die vom Westen nicht zu kontrollieren ist.

    Es ist logisch, dass etwa drei Viertel der Staaten der Welt, unter ihnen unsere lateinamerikanischen Partner, sich den antirussischen Sanktionen nicht angeschlossen haben.

    Dafür sind wir ihnen sehr dankbar.

    Die geopolitische Landschaft, die sich rasch ändert, bietet neue Möglichkeiten für den Ausbau einer für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit zwischen Russland und den Ländern Lateinamerikas, die eine zunehmend sichtbare Rolle in der multipolaren Welt spielen.


    Umarmung des Imperiums: Der NATO-Beitritt des einst für seine Neutralität berühmten Finnlands




    Analyse

    Umarmung des Imperiums: Der NATO-Beitritt des einst für seine Neutralität berühmten Finnlands





    Für uns haben Lateinamerika und die Karibik einen eigenen Stellenwert im Rahmen unserer Außenpolitik. Wir wollen nicht, dass Ihre Region zu einem Schlachtfeld zwischen den Mächten wird.

    Unsere Zusammenarbeit mit den Lateinamerikanern basiert auf einem entideologisierten und pragmatischen Ansatz und richtet sich gegen niemanden.

    Im Unterschied zu den ehemaligen kolonialen Metropolen spalten wir unsere Partner nicht in "wir" und "die anderen", wir bringen sie nicht in ein künstliches Dilemma: mit uns oder gegen uns. Wir sind für die Einheit und Vielfalt der lateinamerikanischen und karibischen Länder. In ihrer Vielfalt sind sie stark, politisch verbunden und wirtschaftlich nachhaltig.

    Wir haben uns immer für eine Stärkung der russisch-lateinamerikanischen Zusammenarbeit auf der Basis der gegenseitigen Unterstützung, der Solidarität und der Berücksichtigung der Interessen eines Jeden eingesetzt.

    In diesem Geiste, dem der strategischen Partnerschaft, entwickeln sich unsere Beziehungen mit vielen Ländern der Region, darunter Brasilien, Venezuela, Kuba und Nicaragua, denen unsere Delegation in der zweiten Aprilhälfte Besuche abstatten wird.

    Wir sind bereit, vielfältige Kontakte auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs, Parlamente, diplomatischer Dienste und anderer Ministerien und Behörden weiter auszubauen. Wir sind auch offen für eine Ausweitung der Zusammenarbeit auf multilateraler Ebene, vor allem im Rahmen des Dialogs Russlands mit der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten.

    Ich glaube, dass wir heute sowohl der russischen als auch der lateinamerikanischen Öffentlichkeit etwas zu präsentieren haben.


    Aufbruch in eine Welt ohne Dollar





    Meinung

    Aufbruch in eine Welt ohne Dollar






    In den letzten Jahren hat sich der rechtliche Rahmen der Verträge erheblich erweitert. Dies betrifft besonders die Schaffung einer Zone der gegenseitigen Befreiung von der Visumspflicht. Sie umfasst inzwischen 27 lateinamerikanische und karibische Staaten. Ganz Südamerika und praktisch ganz Mittelamerika sind von der Visumspflicht für unsere Bürger befreit.

    Trotz der gegen Russland verhängten Sanktionen und des politischen Drucks, um nicht zu sagen der Erpressung seitens der USA und der EU, sind unsere Gesamtexporte in die lateinamerikanischen und karibischen Staaten im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent gewachsen.

    Die Lieferungen von Düngemitteln und Erdölerzeugnissen nahmen zu.

    Im Jahr 2022 erhöhte Russland seine Weizenexporte nach Lateinamerika und in die Karibik mit 48,8 Prozent fast um das Eineinhalbfache.

    Ich möchte darauf hinweisen, dass wir 23 Millionen Tonnen Getreide und 20 Millionen Tonnen Düngemittel ohne jegliche Hilfe der UNO auf die Weltmärkte geliefert haben.

    Und das schließt die Zehntausende von Tonnen Düngemittel nicht ein, die der Westen in seinen Häfen blockiert und das vom UN-Generalsekretär in Istanbul initiierte "Schwarzmeer-Paket" ignoriert.

    Wir haben sogar angeboten, diese Mengen unentgeltlich an die ärmsten Länder zu verteilen. Auch daran werden wir gehindert.

    Sowohl Russland als auch Lateinamerika haben ihre Wettbewerbsvorteile im Kontext der objektiven Prozesse der Herausbildung einer multipolaren Weltordnung.

    Es ist wichtig, die Komplementarität unserer Volkswirtschaften zu nutzen, um echte projektbezogene, produktive und technologische Allianzen aufzubauen und den Übergang zu Verrechnungen in nationalen Währungen und Alternativen zum Dollar und zum Euro zu beschleunigen.


    Klatschende Ohrfeige für Baerbock – UN verurteilt Sanktionen als völkerrechtswidrig




    Meinung

    Klatschende Ohrfeige für Baerbock – UN verurteilt Sanktionen als völkerrechtswidrig






    Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir der Region helfen, die Herausforderungen der internationalen Entwicklung zu bewältigen. Mit dem Ziel, die zivile Sicherheit zu stärken, bilden wir das professionelle Personal der nationalen Sicherheitskräfte aus.

    Wir helfen weiterhin Ländern in Not, die Folgen der Naturkatastrophen zu überwinden.

    Ich möchte die stetig wachsende Zahl lateinamerikanischer Studenten hervorheben, die mit staatlichen russischen Stipendien in unserem Land studieren. Angesichts des beiderseitigen Interesses, die Bildungsbeziehungen zu stärken, sind wir entschlossen, aktiv an Vereinbarungen über die gegenseitige Anerkennung von Diplomen zu arbeiten.

    Russland wird weiterhin eine unabhängige, friedliche und vielseitige Außenpolitik betreiben. Wir werden weiterhin zur Stärkung der globalen Sicherheit und Stabilität sowie zur Lösung von Konflikten beitragen.

    Zusammen mit gleichgesinnten Verbündeten werden wir uns weiterhin um die praktische Anwendung der Grundsätze der UN-Charta bemühen, einschließlich der souveränen Gleichheit der Staaten und der Nichteinmischung in ihre inneren Angelegenheiten.

    Wir befürworten die Erweiterung der Mitgliedschaft in der Gruppe der Freunde zur Verteidigung der UN-Charta und die Stärkung anderer multilateraler Partnerschaften, einschließlich der BRICS und der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die für die Demokratisierung der internationalen Beziehungen arbeiten.

    Wir sind immer offen dafür, engere Beziehungen mit denjenigen ausländischen Partnern aufzubauen, die bereit sind, mit uns nach den Prinzipien der Gleichheit, Ehrlichkeit, gegenseitiger Achtung und Berücksichtigung der Interessen zusammenzuarbeiten.

    Ich freue mich, dass unsere lateinamerikanischen Freunde zu ihnen gehören.

    Übersetzt aus dem Spanischen von Olga Espín


    Mehr zum ThemaWashington sollte den BRICS aus dem Weg gehen


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
    Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
    Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

    Info: https://gegenzensur.rtde.life/meinung/167969-russland-und-lateinamerika-auf-zukunft


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    19.04.2023

    Lawrow in Venezuela: "Die USA betrügen häufiger, als sich an ihre Zusagen zu halten"

    gegenzensur.rtde.life, 19 Apr. 2023 10:15 Uhr

    Auf seiner Tour durch Lateinamerika besuchte der russische Außenminister Venezuela. Die beiden Länder verabredeten den Ausbau ihrer Beziehungen. Mit der Integration ins Bezahlsystem MIR umgeht Venezuela US-Sanktionen. Lawrow sagte Unterstützung im Kampf um Unabhängigkeit von den USA zu.


    Russlands Außenminister Sergei Lawrow bei der Pressekonferenz anlässlich seines Besuchs in Venezuela mit seinem Amtskollegen Yvan Gil.Quelle: www.globallookpress.com © Javier Campos


    Der russische Außenminister Sergei Lawrow besucht derzeit verschiedene Länder in Lateinamerika und intensiviert so deren Beziehungen zu Russland. In Venezuela traf er nun zu Gesprächen mit seinem Amtskollegen Yván Gil sowie der Vizepräsidentin Delcy Rodríguez und dem Präsidenten Nicolás Maduro zusammen. 

    Lawrow und sein venezolanischer Amtskollege lobten die Fortschritte bei der Integration Venezuelas in das Zahlungssystem MIR. Wie auch Russland ist der Finanzsektor Venezuelas sanktioniert und weitgehend vom SWIFT-System abgeschnitten. Die Integration ins russische Zahlungssystem erlaubt die Umgehung der Sanktionen und eröffnet Venezuela die Möglichkeit, internationalen Handel zu betreiben.

    Lawrow in Brasilien: "Wir sind daran interessiert, den Konflikt in der Ukraine zu beenden"



    Lawrow in Brasilien: "Wir sind daran interessiert, den Konflikt in der Ukraine zu beenden"






    Immer mehr Länder außerhalb des kollektiven Westens schließen sich Alternativen zum westlich dominierten SWIFT-System an, unter anderem um das Risiko zu minimieren, von westlichen Finanzsanktionen hart getroffen zu werden. Die Länder des Westens gehen immer stärker dazu über, ihre Währungen zu politisieren und als Waffe einzusetzen.

    Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gil sagte Lawrow, die Staaten des kollektiven Westens würden, wann immer es ihnen lieb sei, mit zweierlei Standards messen. In Bezug auf den Umgang des Westens mit der Krim, dem Kosovo und den Falklandinseln äußerte sich Lawrow wie folgt: 

    "Das sind drei Beispiele, die den doppelten und dreifachen Standard des Westens illustrieren, die er zu jedem Problem der internationalen Politik einnimmt."

    Gefragt nach den US-Sanktionen gegen Venezuela, sagte Lawrow:

    "Es ist allen vollständig bekannt, dass die Vereinigten Staaten wesentlich häufiger betrügen, als ihre Versprechungen zu erfüllen."

    Lula: EU und USA befeuern den Krieg – Genug ist genug, wir wollen Frieden!

    Lula: EU und USA befeuern den Krieg – Genug ist genug, wir wollen Frieden!

    Die USA haben die Sanktionen gegen den Ölsektor im vergangenen Jahr gelockert, nachdem sie Sanktionen gegen russisches Erdöl verhängt hatten. Die Lockerung diente vor allem dazu, den Bedarf der USA an Rohöl zu decken. Inzwischen drohen sie erneut mit der Verschärfung der Sanktionen, sollte Caracas nicht die politischen Vorgaben aus den USA umsetzen. Die USA unterstützen die Opposition in Venezuela und setzen auf eine Ablösung des amtierenden Präsidenten. 

    Lawrow sicherte Venezuela in diesem Zusammenhang russische Unterstützung zu.

    "Es ist ihr Land, es sind ihre Kohlenwasserstoffe und es ist ihre Wirtschaft, die umfassenden völkerrechtswidrigen Sanktionen ausgesetzt sind. Sie müssen selbst entscheiden können, wie sie weiterarbeiten und ihre Nation weiter entwickeln wollen."

    Im Gespräch mit Maduro sprach Lawrow eine Einladung an den Präsidenten Venezuelas aus. 

    Heute reist Lawrow weiter und besucht im Anschluss Nicaragua und Kuba. Zuvor war der russische Außenminister zu Gast in Brasilien. Der Besuch deutet auch auf einen Einflussverlust der USA in Lateinamerika hin. Die Länder versuchen, die Verschiebung im geopolitischen Gefüge zu nutzen, um sich aus der Umklammerung der USA zu befreien.


    Mehr zum Thema – Politico: USA planen beispiellose Beschränkungen für Investitionen in China


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    19.04.2023

    Politico: USA planen beispiellose Beschränkungen für Investitionen in China

    gegenzensur.rtde.life, 19 Apr. 2023 08:34 Uhr

    Die USA wollen Investitionen in China einschränken und Geschäfte in kritischen Sektoren verbieten, berichtet Politico. Die Zeitung stellt fest, dass dies in einem "heiklen Moment" geschieht, in dem die beiden Volkswirtschaften am Rande einer Rezession stehen.


    Quelle: Gettyimages.ru © Jakub Porzycki


    US-amerikanische und chinesische Flaggen (Symbolbild)


    Die Regierung von US-Präsident Joe Biden bereitet "beispiellose Maßnahmen zur Einschränkung von US-Investitionen in China vor", die darauf abzielen, die technologische und militärische Entwicklung Pekings zu bremsen. Dies berichtet die Zeitung Politico unter Berufung auf sachkundige Quellen.

    Demnach könnten die neuen Maßnahmen von den US-Behörden bereits Ende April angekündigt werden. Die Gesprächspartner von Politico fordern unter anderem, dass US-Unternehmen die Regierung über neue Investitionen in China informieren müssen und dass Technologieunternehmen bestimmte Geschäfte mit der Volksrepublik China in "kritischen Sektoren" untersagt werden. Hiervon soll auch der Kauf von Mikrochips betroffen sein.

    Politico stellt fest, dass die Entscheidung, die neuen Beschränkungen zu verhängen, zu einem "besonders heiklen Zeitpunkt" für die Regierung Biden fällt, die versucht, die Spannungen zu entschärfen und die Handelsbeziehungen mit Peking aufrechtzuerhalten, da beide Volkswirtschaften am Rande einer Rezession stehen. Die Zeitung zitiert einen hochrangigen Beamten der US-Präsidentenverwaltung mit den Worten:

    "Wir wollen sicherstellen, dass wir es richtig machen, indem wir uns mit den Verbündeten und der Industrie beraten und dann die normalen Verfahren für eine Verordnung in Übereinstimmung mit den Regeln durchlaufen."

    China spricht die Sprache des Pragmatismus, die USA beherrschen jene der Konfrontation




    Analyse

    China spricht die Sprache des Pragmatismus, die USA beherrschen jene der Konfrontation





    US-Behörden hatten wiederholt Beschränkungen verhängt, die China an der Entwicklung von Hochtechnologie hindern sollen. Washington ist überzeugt, dass Pekings Vorgehen die nationale Sicherheit der USA bedroht. So haben die USA im vergangenen Oktober die Ausfuhr bestimmter Chips, die für den Betrieb von KI und Supercomputern verwendet werden und für die keine Lizenz des US-Handelsministeriums vorliegt, verboten.

    Anfang März berichtete Bloomberg über die Ausarbeitung eines Dekrets, das US-Investitionen in Chinas Technologiesektor einschränken soll. Nach Angaben der Nachrichtenagentur sollen die Beschränkungen die Entwicklung fortschrittlicher Technologien beeinträchtigen, die Chinas militärische und nachrichtendienstliche Fähigkeiten stärken.

    Als Reaktion auf die US-Beschränkungen und angesichts der Waffenlieferungen aus den USA an Taiwan hat China seinen Geschäftsleuten Export- und Importaktivitäten mit den US-Rüstungsherstellern Lockheed Martin und Raytheon Missiles and Defence untersagt.

    Mehr zum Thema - Außenminister Chinas: "USA nutzen Turbulenzen in Afghanistan, um China, Russland, Iran einzudämmen"

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://gegenzensur.rtde.life/international/168016-politico-usa-wollen-beispiellose-beschraenkungen


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    19.04.2023

    NATO überfordert: Wird Kiew sich die Mitgliedschaft herbeireden?

    gegenzensur.rtde.life, vom 18 Apr. 2023 21:03 Uhr, Von Wladimir Kornilow

    Kiew will die NATO-Mitgliedschaft, ohne den üblichen Beitrittsweg zu absolvieren. Auf hoher Ebene haben ukrainische Vertreter erklärt, dass sie dies auf dem kommenden NATO-Gipfel einfordern werden. Bekommen sie, was sie wollen, oder erhalten sie eine Absage?


    © Jonathan Ernst/Pool Photo via AP


    (Symbolbild)


    Die Ukraine hat ein neues Ziel. Genauer gesagt, ist es das alte Ziel – der NATO beizutreten. Doch nun haben ukrainische Politiker auf verschiedenen Ebenen einvernehmlich begonnen, eine neue Aufgabe zu formulieren, um dies zu erreichen. Sie wollen der NATO beizutreten, ohne den vorgesehenen sogenannten MAP (engl. Membership Action Plan) – den Aktionsplan für die Mitgliedschaft – zu nutzen, um den Kiew den Westen seit dem Jahr 2008 anfleht. Die Ukrainer möchten dies traditionell auf dem nächsten NATO-Gipfel einfordern, der im Juli in Vilnius stattfinden soll.


    "Bis zum letzten Ukrainer": Die zwei Dekaden Ukraine sind vorbei




    Meinung

    "Bis zum letzten Ukrainer": Die zwei Dekaden Ukraine sind vorbei






    Diese Aufgabe wird als so wichtig angesehen, dass der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij in seiner Ansprache in der Osternacht davon sprach. Statt den orthodoxen Christen Ostergrüße zukommen zulassen, erklärte er ihnen, wie er auf dem Gipfel in Vilnius "Sicherheitsgarantien" erkämpfen werde. Besonders deutlich wurde der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba dazu, der in den vergangenen Tagen buchstäblich aus dem Nähkästchen geplaudert hat, wie und wann die Ukraine in das Bündnis aufgenommen werden soll.

    Er war es, der erklärte, dass "die Frage des MAP von der Tagesordnung gestrichen ist" und Kiew auf dem Gipfel in Vilnius lediglich eine "Formalisierung der Entscheidung" über den Beitritt der Ukraine erwartet. Der Minister warnte sogar, dass sich die Ukrainer nicht mehr mit leeren Worten über das "Offenhalten der NATO-Tür" zufriedengeben würden. In einer Rede in der vergangenen Woche ermahnte Kuleba seine westlichen Gönner eindringlich:

    "Wenn die Verbündeten beschließen, in der Frage der NATO-Mitgliedschaft in Vilnius einfach zum 130. Mal die Politik der offenen Tür zu bestätigen, ist das ein inakzeptables Ergebnis des Vilnius-Gipfels für die Ukraine."

    Den größten Widerhall fand jedoch seine Aussage, dass das Schwarze Meer "zu dem gemacht werden sollte, was die Ostsee geworden ist – ein NATO-Meer". Kuleba fügte sogleich hinzu, dass er für eine "Entmilitarisierung des Schwarzen Meeres" sei. Der Kreml hat bereits auf die offensichtliche Diskrepanz zwischen den beiden unvereinbaren Begriffen "NATO" und "Entmilitarisierung" hingewiesen.

    Der ukrainische Außenminister hatte offenbar vergessen (oder er weiß es vielleicht noch nicht), dass vor sechs Monaten eine kritische Infrastruktureinrichtung derselben NATO-Länder im "NATO-Binnenmeer" – wie er die Ostsee bezeichnete – in die Luft gesprengt wurde. Jetzt will er die gleiche "Entmilitarisierung" im Schwarzen Meer? Wessen Gaspipelines will er in die Luft jagen? Des NATO-Mitgliedes Türkei?

    All diese beschönigenden Äußerungen über die Aufnahme der Ukraine in die NATO bereits auf dem Juli-Gipfel wurden von langjährigen Lobbyisten der euroatlantischen Integration von der "Europäischen Prawda" erklärt, die neulich ganz offen eine Art "dunkles Buch" für die Kiewer Beamten veröffentlichten. Darin heißt es unverblümt: "Für die ukrainischen Politiker ist es wichtig, die Erwähnung des MAP mit einem Tabu zu belegen." Die Begründung eines solchen Vorgehens ist primitiv, aber ziemlich unverblümt: "Fordere mehr ein, um zu bekommen, was du benötigst."


    Umarmung des Imperiums: Der NATO-Beitritt des einst für seine Neutralität berühmten Finnlands




    Analyse

    Umarmung des Imperiums: Der NATO-Beitritt des einst für seine Neutralität berühmten Finnlands





    Hier fällt jedoch eine gewisse Diskrepanz zwischen der Position der ukrainischen und der US-amerikanischen Lobbyisten des Euro-Atlantizismus auf. Während in Kiew das Thema MAP tabu ist, fahren die langjährigen Verfechter des NATO-Beitritts der Ukraine aus dem Atlantikrat mit ihrer Linie fort. In fast jedem Beitrag versuchen sie die Verbündeten von der Notwendigkeit zu überzeugen, der Ukraine auf dem Juli-Gipfel den MAP zu gewähren.

    Es zeigt sich, dass sich die westlichen Sponsoren der Ukraine in einer Zwickmühle befinden, da sie nicht wissen, wie sie die euroatlantischen Aussichten Kiews formulieren sollen, ohne dass es genau so aussieht, wie Kuleba es nicht möchte – in Form einer "130. Bestätigung" dieser Aussichten. Niemand, auch nicht die eifrigsten Verbündeten des Kiewer Regimes, wird die Ukraine noch in diesem Jahr in das Bündnis aufnehmen wollen, keiner von ihnen kann jedoch klar sagen, wie die neuen Versprechen an Kiew aussehen sollen.

    Offensichtlich verfügt der Westen mit Ungarn über eine Art Notlösung. Denn Budapest wird traditionell für jede Verzögerung bei der Integration der Ukraine in die NATO verantwortlich gemacht. Aber damit Ungarn ein Veto einlegen kann, muss der Beschluss erst noch formuliert werden. Daher kommt es zu dieser Ungewissheit und Diskrepanz in der Haltung zum MAP zwischen Kiew und seinen Förderern. Daher kommen auch die extravaganten Äußerungen von Kuleba über "die inneren Meere der NATO", die selbst im Westen nicht ernst genommen werden.

    Es sieht so aus, als ob wir bis Juli aus dem Munde der Kiewer Politiker immer wieder den gleichen Mist hören werden (man sagte ihnen ja, sie sollen mehr fordern, um zu bekommen, was sie benötigen). Und der Westen wird händeringend nach einer goldenen Formel suchen, um der Ukraine die Aufnahme in die NATO zu verweigern, allerdings in einer Weise, die eher nach Ermutigung als nach Ablehnung aussieht.


    Wladimir Kornilow ist ein ukrainisch-russischer Politikwissenschaftler, Historiker und Journalist.

    Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA Nowosti.


    Mehr zum ThemaPentagon-Leak: NATO-Soldaten in der Ukraine aktiv


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    19.04.2023

    Treffen der G7-Außenminister: Der Berg kreißte

    gegenzensur.rtde.life, 19 Apr. 2023 18:01 Uhr, Von Dagmar Henn

    Das war einmal ein bedeutendes Treffen. Da saßen sie beieinander und bestimmten, welche Länder sie zerstören wollten, welche Regierungen zu stürzen seien, und die Welt fürchtete sich. Aber kaum etwas ist lächerlicher als Rituale vergangener Macht.


    Quelle: www.globallookpress.com © Soeren Stache


    Die Runde der G7-Außenminister, 18. April 2023


    Die Außenminister der G7 treffen sich in Japan und gönnten sich eine lange Erklärung. Eine Erklärung, die belegt, dass die Veränderungen des letzten Jahres in dieser Gruppe noch nicht angekommen sind. Die G7 sind nicht mehr der Nabel der Welt und schon längst nicht mehr die Staatengruppe, die allen anderen vorschreiben kann, wie sie sich zu verhalten haben.


    Die USA spionierten ihre wichtigsten Verbündeten aus — Werden sich diese endlich wehren?




    Meinung

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    Das Ministerium von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Erklärung bisher nicht einmal veröffentlicht; es hinkt der Wirklichkeit noch um zwei Tage hinterher, die neueste Meldung betrifft den Aufbruch der Ministerin nach China. Aber das französische Außenministerium ist so freundlich, den offiziellen Text der Erklärung komplett und sogar auf Englisch zu veröffentlichen. Nicht, dass die Lektüre Vergnügen bereitet; es ist ein zähes und langes Dokument, das vor allem betonen will, man sei für alles zuständig und habe jedermann Ratschläge oder Ermahnungen zu erteilen.

    "Wir, die G7-Außenminister aus Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika, und der Hohe Vertreter der Europäischen Union, unterstreichen unser starkes Gefühl der Einheit, während die Welt sich durch ernste Bedrohungen des internationalen Systems bewegt, einschließlich Russlands fortgesetzten Aggressionskrieg gegen die Ukraine." Getragen und fundamental unehrlich seitens der Vertreter jener Gruppe von Staaten, die der Welt mit ihren Sanktionsorgien einen guten Teil besagter Bedrohung geschenkt haben, von der Vorgeschichte in der Ukraine ganz zu schweigen. "Wir werden weiter mit unseren Partnern arbeiten, um offene, transparente, resiliente und nachhaltige Gesellschaften zu fördern, die für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Würde eintreten und sich um die Nöte der Verwundbarsten kümmern."

    Und schon geht es zum Thema Ukraine: "Russland muss alle Truppen und Ausrüstung sofort und bedingungslos aus der Ukraine abziehen." Irgendwann, eines schönen Tages, begreifen sie vielleicht, dass man Suppen, die man sich einbrockt, auch auslöffeln muss, und dass der fundamentale Nachteil, wenn man sich angebotenen Verhandlungslösungen verweigert, darin besteht, dass Kriege auf dem Schlachtfeld entschieden werden, auf dem der ganze Trupp der G7 nicht viel zu bieten hat. Daran würden auch weitere zehn Sanktionspakete nichts ändern.


    Scharfmacher Christoph Heusgen: Westen muss gegen Russland "aufs Ganze gehen"





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    Aber Einsicht ist nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil, – man versucht, selbstverständlich unter Umgehung der eigenen Beteiligung, völlig neue Vorstellungen zu verbreiten: "Jede Lösung des Konflikts muss sicherstellen, dass Russland für den Schaden zahlt, den es verursacht hat."

    Sie haben Humor, diese Außenminister. Mal abgesehen von der Illusion, dass die Verlierer den Siegern Lasten auferlegen können – haben sie, ehe sie diese niedlichen Sätze schrieben, einmal nachgedacht, wie die Rechnung für die Vereinigten Staaten aussähe? Lassen wir mal die ganzen neueren Ruinenfelder beiseite, nehmen wir nur den Vietnamkrieg, der immerhin schon fast vierzig Jahre vorüber ist. Da reden wir von einem gigantischen Kriegsverbrechen, der gezielten Vergiftung Hunderttausender Menschen durch das Entlaubungsmittel Agent Orange – "Es darf keine Straflosigkeit für Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten geben (...)"?

    Nun denn, liebe G7, die vietnamesische Regierung ist sicher gerne bereit, eine vorläufige Rechnung aufzumachen; die Vereinigten Staaten könnten sofort ihre Hingabe für die Etablierung dieser neuen Regel beweisen, indem sie ein paar, sagen wir mal, Billionen US-Dollar, auf den Tisch legen. Danach könnte man sich langsam die Liste weiter voranrobben. Nicaragua würde sich sicher ebenfalls über eine entsprechende Leistung freuen. Leider waren die USA so aktiv in diesem Geschäft, dass sie nie auch nur in die Nähe von Afghanistan oder Syrien kämen, ehe sie bankrott sind. Aber das sollte es doch wert sein, wenn man danach mit dem Finger auf Russland zeigen kann, ohne sich völlig lächerlich zu machen.

    "Russlands Gebrauch von Nahrung und Energieressourcen als Waffe hat wirtschaftliche Verwundbarkeiten verstärkt, bereits ernste humanitäre Krisen verschlimmert und die globale Nahrungs- und Energieunsicherheit eskaliert. Wir werden weiter Hilfe leisten, einschließlich Nahrungsmittelhilfe, um den betroffenen Ländern und Bevölkerungen zu helfen."

    Das klingt definitiv danach, dass der UNCTAD-Bericht, nach dem die Hälfte der Nahrungspreisinflation auf Spekulation zurückgeht, in diesen Kreisen nicht gelesen wurde. Aber sie nehmen ja nicht einmal ihre eigenen Sanktionen wahr, die ganz besonders zur Energieunsicherheit beigetragen haben. Nun, es sind eben die G7. Ein Haufen unbelehrbarer Kolonialmächte, die, ganz nebenbei, ihre tatsächlichen Lebensmittelhilfen im vergangenen Jahr heruntergefahren haben. Der Krieg in der Ukraine will schließlich bezahlt sein.


    Nach Deal zwischen Riad und Teheran: Gefangenenaustausch zwischen Jemen und Saudi-Arabien




    Nach Deal zwischen Riad und Teheran: Gefangenenaustausch zwischen Jemen und Saudi-Arabien






    Freier und offener Indopazifik, das ist die erforderliche Camouflage des allgemein Guten und Schönen für die Einmischung in einer Weltgegend, die von der ganzen G7-Truppe allerhöchstens Japan etwas anginge. Die Staaten in dieser Gegend sind weder klein noch derart unterentwickelt, dass sie unbedingt die G7 bräuchten, um ihnen eine Richtung vorzugeben. Indien, Malaysia, Indonesien ...

    China? "Wir wiederholen unseren Aufruf an China, als verantwortliches Mitglied der internationalen Gemeinschaft zu handeln." Da ist wieder dieses Wort, mit dem sie immer so tun, als wären sie die Welt. Die internationale Gemeinschaft. Nein, China wird sich von diesen 15 Prozent der Welt nicht vorgeben lassen, was es darf und was nicht. "Wir stellen uns deutlich gegen jeden einseitigen Versuch, den Status quo durch Gewalt oder Zwang zu ändern." Jahrzehntelang gab es eine langsame, friedliche Entwicklung einer Annäherung zwischen Taiwan und der Volksrepublik, bis der Westen entdeckte, China "einhegen" zu müssen, und anfing, in Taiwan "Unabhängigkeitsbestrebungen" zu fördern. "Wir betonen erneut die Bedeutung von Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan als unverzichtbares Element von Sicherheit und Wohlstand in der internationalen Gemeinschaft und rufen zur friedlichen Lösung von Fragen über diese Straße hinweg auf."

    Weiter geht es. Die Liste der Länder, die ermahnt und gerügt werden, hätte man vorab blind verfassen können. Nordkorea. Myanmar. Afghanistan. Iran. Jemen wird erwähnt, aber das Thema wurde ganz ohne die G7 gelöst, so wie Syrien ebenfalls; trotzdem wird noch einmal betont, wie gerne man sich einmischen würde. Und dann gönnt man sich eine ordentliche Portion Zynismus: "Wir stehen solidarisch mit den Völkern der Türkei und Syriens, die von den schrecklichen Erdbeben im Februar betroffen sind und planen, unsere Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen fortzusetzen." Sagen die Außenminister jener Länder, die sich weigerten, die Sanktionen gegen Syrien wegen des Erdbebens auch nur vorübergehend auszusetzen. Nun, es sind eben die G7.


    Washington sollte den BRICS aus dem Weg gehen





    Analyse

    Washington sollte den BRICS aus dem Weg gehen






    Zentralasien? Alles gegen Russland. G7-Afrika-Partnerschaft? Die bösen Wagner-Truppen ... Lateinamerika und Karibik? Venezuela ist natürlich nach wie vor böse, nur Juan Guaidó hat man unterwegs irgendwann verloren. Haiti will man gern weiter ruinieren. Und in Nicaragua wird die Zivilgesellschaft unterdrückt.

    Die Pläne, die Regeln des UN-Sicherheitsrats zu ändern, werden weiter verfolgt. Und China soll natürlich sein Nukleararsenal nicht modernisieren. Alles wie gehabt; es ist eine überteuerte, überflüssige Variante von Dinner for One. Und natürlich wird der Anspruch betont, die Kontrolle über die Information zu behalten, die den eigenen Bevölkerungen zugänglich ist. Ein ganzer Absatz ist der "Desinformation" gewidmet, "die darauf zielt, unsere demokratischen Prozesse zu unterbrechen, unsere Gesellschaften zu destabilisieren, unsere Völker zu gefährden und unsere Institutionen und gemeinsamen Werte zu untergraben". Jeder weiß, wie dieser Satz zu lesen ist. Und die Buchstabenliste ist wieder etwas länger geworden: "Wir bestätigen die fortgesetzte globale Führung der G7 bei der Geschlechtergleichheit und der Förderung und dem Schutz der Rechte von Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität wie auch von LGBTQIA+-Personen." In Afrika wird man das sicher mit Begeisterung hören.

    Ach, nicht zu vergessen das Lieblingszitat der Westpresse: "Wir wiederholen unseren Aufruf an Dritte, Russlands Krieg nicht zu unterstützen oder ernste Kosten zu tragen."


    Wang Wenbin: "Moskau und Peking entwickeln eine neue Art von Beziehungen zwischen Großmächten"




    Wang Wenbin: "Moskau und Peking entwickeln eine neue Art von Beziehungen zwischen Großmächten"






    Es ist ein Jahr vergangen, in dem sich in der Welt vieles geändert hat. Man sollte erwarten, dass sich die versammelten westlichen Außenminister Gedanken machen, wie sie aus der Ecke wieder herauskommen, in die sie sich hineinmanövriert haben; vielleicht sogar, wie diese Kernländer des Westens mit einer Welt zurechtkommen können, in der sie nicht mehr das Sagen haben. Aber wenn diese Erklärung eines belegt, dann das völlige Fehlen jeglicher Lernfähigkeit. Was in diesem Fall nicht das alleinige Verschulden von Annalena Baerbock sein kann.

    Gut vorstellbar, dass selbst im nächsten Jahr noch ein Papier dieser Art produziert wird. Doch während die Drohungen, die darin geäußert werden, vor wenigen Jahren noch Schrecken auslösten, sind sie heuer schlicht nicht mehr relevant, und noch ein Jahr weiter wird man sie in den 85 Prozent der Welt vermutlich vortragen, wenn etwas zur Belustigung gebraucht wird. Eine Sache jedenfalls wird mit diesem Dokument überdeutlich: Wenn ein Imperium nicht mehr im Stande ist, Veränderungen überhaupt noch wahrzunehmen, dann ist seine Zeit in jeder Hinsicht abgelaufen.


    Mehr zum Thema - "Die Sanktionen haben den schlafenden Riesen geweckt"


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://gegenzensur.rtde.life/meinung/167999-treffen-g7-aussenminister-berg-kreisste


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    19.04.2023

    Der nächste Rückschlag im Sahel Tschad wirft deutschem Botschafter vor, die Spannungen im Land geschürt zu haben, und weist ihn aus. Damit steckt die deutsche Diplomatie in einem weiteren Sahelstaat in der Krise.

    german-foreign-policy.com, 19. April 2023

    BERLIN/N’DJAMENA (Eigener Bericht) – Mit der Ausweisung des deutschen Botschafters geht mit dem Tschad das nächste Land der Sahelzone auf Konfrontationskurs zu den Staaten der EU. Die Regierung in N’Djamena wirft dem Botschafter Berichten zufolge vor, mit intern getätigten Äußerungen die Spannungen im Tschad geschürt zu haben. Die Bundesregierung verteidigt den Diplomaten, lobt seine Tätigkeit als „vorbildlich“ und hat im Gegenzug die tschadische Botschafterin in Berlin des Landes verwiesen. Die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und dem Tschad galten zwar als vergleichsweise schwach ausgeprägt: Das Land zählt zur Françafrique, der unmittelbaren Einflusssphäre Frankreichs in seinen ehemaligen Kolonien, in denen es lange Zeit eine neokoloniale Kontrolle aufrechterhalten konnte; entsprechend gelang es zunächst Bonn und später Berlin nie, einen eigenen starken Einfluss aufzubauen. Allerdings folgt die Eskalation des Streits mit N’Djamena schweren Rückschlägen Deutschlands, Frankreichs und der EU in Mali und in Burkina Faso, die beide einen Abzug der auf ihrem Territorium operierenden französischen Truppen durchgesetzt haben. Der Einfluss der EU-Mächte im Sahel gerät ins Wanken.


    Zitat: Botschafter-Ausweisungen

    Am 7. April verwies die Regierung des zentralafrikanischen Staates Tschad den deutschen Botschafter dort, Jan-Christian Gordon Kricke, des Landes. Sie begründete den Schritt offiziell mit einer „unhöflichen Haltung“ des Diplomaten sowie mit „mangelndem Respekt für diplomatische Gepflogenheiten“. Berichten zufolge hatte Kricke der tschadischen Regierung zuvor mehrmals in Gesprächen unter anderem mit im Tschad ansässigen Europäern vorgeworfen, den christlichen Bevölkerungsteil zu benachteiligen und das Land zu spalten. In N’Djamena war dies als Versuch begriffen worden, die Spannungen im Tschad zu schüren.[1] Das Auswärtige Amt erklärte, es halte die Vorwürfe für „nicht nachvollziehbar“ [2], und lobte nach der Ausweisung des Botschafters, der zuvor bereits im Niger und als Leiter des Arbeitsstabes Sahel im Auswärtigen Amt tätig gewesen war, dessen „vorbildliche Arbeit“ [3]. Zudem verwies die Bundesregierung die tschadische Botschafterin in Berlin des Landes – „rasch“, wie in der französischen Presse betont wurde.[4] Die tschadische diplomatische Vertretung in Berlin ist eine von nur drei Botschaften des Landes in der EU.


    Ein typisches Land der Françafrique

    Der Tschad gilt als typisches Land der Françafrique, der ehemaligen französischen Kolonien in Afrika.[5] Die fortgesetzte neokoloniale Abhängigkeit auch nach der offiziellen Unabhängigkeit wird getragen, wie es in einer Untersuchung über die Region heißt, von „hochpersonalisierten Netzwerken, die einen französischen Zugang zu Ressourcen und Märkten in Afrika garantieren“.[6] Dabei ist die Rede von einer Art „Hinterhof“ („pré carré“), der es durch „klientelistische und korrupte Aktivitäten“ erlaubt, eine „politische und ökonomische Kontrolle aufrechtzuerhalten“, die einer „Kolonialbeziehung“ ähnelt.[7] Diese ist auch an sozioökonomischen Daten ablesbar: Der Tschad gilt als eines der ärmsten Länder der Welt; laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen leiden zwei der knapp 18 Millionen Einwohner des Landes an Hunger, 42 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsschwelle.[8]


    Frühe Beziehungen

    Unter den Bedingungen der Françafrique erlangte der Tschad im Jahr 1960 nominell die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich. Bereits im ersten Jahr dieser eingeschränkten Eigenständigkeit nahm die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen mit dem neuen Staat auf.[9] Nachdem die tschadische Regierung die DDR diplomatisch anerkannte, wurden die Beziehungen zwischen der BRD und dem Tschad von Bonn symbolisch heruntergefahren: 1971 und 1972 gab es aufgrund der „Hallstein-Doktrin“ – des westdeutschen Allgemeinvertretungsanspruches – keinen BRD-Botschafter mehr in N’Djamena. Die Beziehungen wurden aber nicht abgebrochen.[10] Mit dem Grundlagenvertrag zwischen der DDR und BRD vom Dezember 1972 endete der westdeutsche Alleinvertretungsanspruch.


    Erster Abbruch der Beziehungen

    Im Frühjahr 1974 entführten nordtschadische Rebellen den westdeutschen Entwicklungshelfer und Arzt Christoph Staewen, einen Neffen des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann (SPD), und töteten dessen Frau Elfriede.[11] Um Staewen freizubekommen, übertrug der regierungsfinanzierte Auslandssender Deutsche Welle eine Botschaft der Rebellen. Die Regierung in N’Djamena brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik ab.[12] Darüber hinaus wurden alle Deutschen des Landes verwiesen.[12] Nach einer Zahlung von 2,2 Millionen D-Mark (circa 1,2 Millionen Euro) ließen die Rebellen Staewen wieder frei.[13]


    Spielball zwischen Berlin und Paris

    Die Europäische Union hatte im Rahmen ihres Militäreinsatzes EUFOR Tchad/RCA in den Jahren 2008 und 2009 mehr als 3.000 Soldaten im Tschad stationiert. Die Bundeswehr beteiligte sich damals explizit nicht an der Entsendung der Truppen, da diese die Herrschaft des Frankreich gegenüber loyalen Staatschefs Idriss Déby stützte. Bundesdeutsche Spitzenpolitiker, etwa die Sprecherin der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, Angelika Beer, kritisierten den Einsatz: Dieser sei eigentlich „eine französische Mission, auf der lediglich eine europäische Marke aufgeklebt wurde“.[14] Nach einem Jahr wurde EUFOR Tchad/RCA abgebrochen, da die Regierungen einer Reihe von EU-Staaten – darunter die Bundesregierung – sich weigerten, den Einsatz zu unterstützen.[15]


    Kaum Beziehungen

    Aufgrund der engen Anlehnung des Tschad an Frankreich hat Deutschland nur Beziehungen in geringem Umfang zu dem Land. So listet die Außenwirtschaftsagentur Germany Trade and Invest (GTAI) für die Jahre 2018 bis 2020 Importe und Exporte in kaum erwähnenswertem Umfang auf; im Jahr 2018 importierte Deutschland sogar nur Waren im Wert von 1,3 Millionen Euro aus dem Tschad.[16] Erst kürzlich hat die Bundesregierung angekündigt, die deutschen Aktivitäten in der Sahel-Region auch nach dem Abzug der Bundeswehr aus Mali zu verstetigen. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) kündigte eine „Sahel-Initiative“ an, in deren Rahmen das „entwicklungspolitische Engagement sogar [ausgeweitet]“ werden soll.[17] Derzeit ist die bilaterale technische und finanzielle Zusammenarbeit der Bundesrepublik mit Tschad allerdings eingestellt.[18]


    Verstärkte militärische Kontakte

    Seit dem Jahr 2014 arbeiten die Streitkräfte der Sahel-Region (Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger, Tschad) im Rahmen der Organisation G5 Sahel zusammen. Die tschadische Armee zählt dabei zu den besonders kampferprobten Streitkräften.[19] Im Zuge des 2013 begonnen Bundeswehr-Einsatzes in Mali operierten deutsche und tschadische Truppen zeitweise gemeinsam. Parallel zu den Armeeeinsätzen in Mali unter EU- und UN-Mandat (EUTM Mali und MINUSMA) war von 2014 bis 2021 Frankreich mit seiner Opération Barkhane in mehreren vormaligen französischen Kolonien in West- und Zentralafrika präsent; in diesem Rahmen kooperierten französische Truppen mit Soldaten aus fünf Françafrique-Staaten. Hauptoperationsbasis der Opération Barkhane war ein Stützpunkt in N’Djamena.[20] Frankreich nutzt den Tschad als Plattform, um seine neokolonialen Abhängigkeiten in der Sahel-Region militärisch abzusichern.


    Prekäre Abhängigkeit

    Im Februar 2019 griff die französische Armee in einem Umfang in den tschadischen Bürgerkrieg ein wie schon lange nicht mehr: Damals bombardierten Truppen Frankreichs eigenständig Rebellengruppen, die sich gegen die autoritäre Herrschaft des seit 1990 regierenden Staatschefs Idriss Déby stellten. Zuvor hatte Frankreich sich gewöhnlich darauf konzentriert, die tschadische Armee zu unterstützen.[21] Im April 2021 starb Déby dann an Verletzungen, die er sich unter nicht wirklich geklärten Umständen zugezogen hatte; die offizielle Version dazu lautet, er habe sie sich bei einem Frontbesuch in einem Rebellengebiet zugezogen. Sein Adoptivsohn Mahamat Idriss Déby Itno übernahm daraufhin den Posten des Präsidenten des militärischen Übergangsrates und ist somit De-facto-Präsident des Tschads. Ursprünglich sollten nach 18 Monaten Junta-Herrschaft Wahlen abgehalten werden, doch der militärische Übergangsrat verschob sie im Oktober um zwei Jahre.[22]

     

    [1] Pourquoi Mahamat Idriss Déby Itno a renvoyé l’ambassadeur allemand. jeuneafrique.com 12.04.2023.

    [2] Deutscher Botschafter ausgewiesen. taz.de 08.04.2023.

    [3] Germany expels Chad’s ambassador in tit-for-tat response. dw.com 11.04.2023.

    [4] Pascal Thibaut: L'Allemagne annonce à son tour l'expulsion de l'ambassadeur du Tchad. rfi.fr 12.04.2023.

    [5] Xavier Hussein: Françafrique: Alive and Well in Franco-Chadian Relations. internationalaffairshouse.org 23.05.2021.

    [6] Ian Taylor: France à fric: the CFA zone in Africa and neocolonialism, in: Third World Quarterly, Jg. 40 (2019), Nr. 6, S. 1064–1088 (hier: S. 1065).

    [7] Maja Bovcon: Françafrique and regime theory, in: European Journal of International Relations, Jg. 19 (2011), Nr. 1, S. 5–26 (hier: S. 6/7).

    [8] Chad’s junta delays elections by two years, allows interim leader Deby to stay in power. france24.com 02.10.2022. Sowie: Chad. wfp.org.

    [9] Torben Gülstorff: Resetting the Relevance of the Berlin Wall – German Public Diplomacies on the African Continent During the Cold War, in: Óscar J. Martín García/Rósa Magnúsdóttir (Hgg.): Machineries of Persuasion – European Soft Power and Public Diplomacy during the Cold War, München 2018, S. 85–104 (hier: S. 90).

    [10] Sonderbare Laufbahn, in: DER SPIEGEL 36/1978.

    [11] Nathaniel K. Powell: The ‘Claustre Affair’ – A Hostage Crisis, France, and Civil War in Chad, 1974–77, in: Jussi M. Hanhimäki/Bernhard Blumenau (Hgg.): An International History of Terrorism – Western and Non-Western Experiences, Abingdon/New York (NY) 2013, S. 189–209 (hier: S. 194).

    [12] Tschad weist alle Deutschen aus, in: DIE ZEIT 26/1974.

    [13] Sonderbare Laufbahn, in: DER SPIEGEL 36/1978.

    [14] S. dazu Militär für Afrika (II).

    [15] S. dazu Transatlantische Front.

    [16] Wirtschaftsdaten kompakt: Tschad. gtai.de Mai 2021.

    [17] Weiter Anti-Terror-Kampf im Sahel. taz.de 10.04.2023.

    [18] Deutschland und Tschad: bilaterale Beziehungen. auswaertiges-amt.de 14.04.2023.

    [19] Philippe Leymarie: Frankreichs Krieg im Sahel, in: Le Monde diplomatique, 11.02.2021.

    [20] Philippe Leymarie: Militärische Optionen, in: Le Monde diplomatique, 12.07.2018.

    [21] Rémi Carayol: Die Rückkehr der Generäle, in: Le Monde diplomatique, 11.07.2019.

    [22] Chad’s junta delays elections by two years, allows interim leader Deby to stay in power. france24.com 02.10.2022.


    Info:  https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9215

    18.04.2023

    "Es gibt keine Faschisten in der Ukraine"

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 18. April 2023, 22:45Uhr


    *Video-Dokumentation (18+) Deutsche Version*


    *Gewaltexzesse von Ultranationalisten in der Ukraine & Naziverherrlichung –

    Internationale Unterstützer im Westen*

    https://odysee.com/@anti-kriegTV:a/ultranationalisten-ukraineDE:4


    /Anmerkung von Doris Pumphrey:/In der Video-Dokumentation sind auch

    Ausschnitte der fulminanten Rede Gregor Gysis in der Plenarsitzung des

    Bundestages am 13. März

    2014<https://www.youtube.com/watch?v=sgKpFwpvDEc>, kurz nachdem die neue

    Regierung durch einen Putsch die Macht in Kiew erlangte und Faschisten

    wichtige Posten in der Regierung und den Sicherheitsstrukturen

    einnahmen. Die russische Bevölkerung im Donbass weigerte sich die

    verfassungswidrige, faschistische Machtergreifung der Maidan-Putschisten

    anzuerkennen und sich ihnen unterzuordnen. Mit politischer und

    militärischer Unterstützung des Westens, begannen im April 2014 die

    Kiewer Maidan-Putschisten den Krieg gegen den Donbass.


    Aufgrund seiner Ignoranz der weiteren faschistischen Entwicklung in der

    Ukraine und des achtjährigen Krieges Kiews gegen die Bevölkerung im

    Donbass, in dem die faschistischen Verbände eine führende Rolle

    spielten, erklärte der gleiche Gregor Gysi am 25. Februar 2022 im ZDF

    <https://www.youtube.com/watch?v=95OV1DVfUZ8>, die von Putin für seinen

    "völkerrechtswidrigen, verbrecherischen Angriffskrieg" angeführten

    Argumente – Genozid und Entnazifizierung – seien "natürlich Blödsinn".

    Als erstes in jedem Krieg sterbe bekanntlich die Wahrheit, und Gysi

    erinnerte daran, dass der Irakkrieg von George W. Bush "auch mit einer

    Lüge begann". "Es ist immer so im Krieg, dass man dann Rechtfertigungen

    sucht, erfindet, frei erfindet. Darauf darf man sich überhaupt nicht

    einlassen. Das ist wirklich Unsinn."


    *Im Jahr 2019 schrieb die von der Bundesregierung finanzierte „Stiftung

    Wissenschaft und Politik

    <“" rel="noopener">https://www.swp-berlin.org/publikation/donbas-konflikt-schwieriger-friedensprozess>“ 

    über den Einfluss der rechtsextremen Nationalisten in der Ukraine:

    /„Auch wenn rechte und rechtsextreme Parteien bei den Wahlen seit 2014

    keine nennenswerten Erfolge erzielen konnten, hat nationalistisches

    Gedankengut in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um den Konflikt

    im Osten (wie auch bei anderen Themen) erheblichen Einfluss. Es gelingt

    nationalistischen Akteuren immer wieder, die politische Führung zur

    Anpassung ihrer Politik zu zwingen.“


    /*Zur Ergänzung: In seiner Funktion als außenpolitischer Sprecher der

    Linksfraktion im Bundestag, bot sich Gregor Gysi dann auch noch als

    Erfüllungsgehilfe der NATO für Regime-Change in Russland an. Per Video

    <und" rel="noopener">https://www.youtube.com/watch?v=thaWAtc7IC4>und in holprigem, ja

    peinlichem Russisch rief er am 21. März die Bürger Russlands zum

    Widerstand gegen Putin auf.


    In einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung

    <zwei" rel="noopener">https://www.sueddeutsche.de/politik/podcast-nachrichten-gregor-gysi-fuer-nato-beitritt-von-finnland-und-schweden-1.5553388>zwei 

    Tage später ging Gysi noch weiter und forderte die russische Bevölkerung

    auf „sich von Putin trennen“ und den „Mut zu haben, das Regime zu

    beseitigen“. Das müsse von ihnen ausgehen. „Die Aufrüstung Deutschlands

    schützt nicht vor Putin“, sondern nur wenn „wir“ in Russland „andere

    Strukturen erreichen.“ Von welchem „wir“ spricht ein Dr. Gysi?


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    18.04.2023

    Fefe

    https://blog.fefe.de/?css=fefe.css


    Tue Apr 18 2023


         [l]

         Was passiert, wenn man jahrzehntelang von "Christen" und

    "Sozialdemokraten" regiert wird?


         Erst verwanzen sie Wohnungen, um "die Kinder zu schützen" (vor

    Drogen!1!!).


         Dann packen sie Trojaner auf Telefone, um "die Kinder zu schützen"

    (vor Hassrede).


         Dann führen sie die zeitlich unbegrenzte Inhaftierung Unschuldiger

    ein, um "die Kinder zu schützen" (vor Triebtätern?).


         Dann holzen sie den Forst ab, dessen Sauerstoff die Kinder hätten

    atmen wollen, und schmeißen die Kinder in den Knast, die sie eben noch

    schützen zu wollen vorgaben.


         Auf dem Weg haben sie noch den Sozialstaat abgeschafft, um arme

    Kinder arm zu halten.


         Wo bleibt eigentlich die Revolution? Wer wählt diese Triebtäter

    immer wieder ins Parlament?!?

    18.04.2023

    Atomkrieg aus Versehen
    www.atomkrieg-aus-versehen.de
    Atomkriegsrisiko und Künstliche Intelligenz

    akav.de, diese Veranstaltung fand bereits statt.

    Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, 15.03.2023, 16:30 bis 21:15 Uhr, Trier, Tufa, großer Saal


    Berichte zur Veranstaltung:


    Die Veranstaltung wurde vom OK54.de aufgezeichnet: Atomkriegsrisiko und Künstliche Intelligenz – OK54


    Links zu den einzelnen vom OK54 bereitgestellten Beiträge (Reihenfolge wie in der Veranstaltung):


    Ankündigung der Veranstaltung:

    Flyer (PDF, 2 Seiten)


    Grußworte:

    • Claudia Hornig, Kanzlerin der Hochschule Trier
    • Dr. Matthias Schwalbach, Geschäftsführer der Handwerkskammer Trier und 1. Vorsitzender des Förderkreises der Hochschule Trier


    Vortragende:

    • Prof. Dr. Jörg Siekmann
    • Prof. Dr. Karl Hans Bläsius
    • Brigadegeneral a.D. Reiner Schwalb
    • Oberst a.D. Wolfgang Richter


    Veranstalter und Unterstützer:


    Weitere Informationen:

    Die Veranstaltung richtet sich an alle. Zum Verständnis sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich. Der Eintritt ist frei.

    Vortragstitel und Hinweise zu den Vortragsinhalten

    Hinweise zu den Vortragenden


    Info:  https://akav.de/tagung-15maerz23

    18.04.2023

    »Denken wie im Kalten Krieg« Retourkutsche aus Beijing

    jungewelt.de, 19.04.2023, Von Jörg Tiedjen

    China weist Vorwürfe der G7-Außenminister zurück


    imago0146967392h.jpg

    Kyodo News/imago


    Not amused: Chinas Außenamtssprecher Wang Wenbin auf Pressekonferenz in Beijing (7.1.2022)


    Die Reaktion fiel scharf aus. Am Dienstag kommentierte der chinesische Außenamtssprecher Wang Weibin auf einer Pressekonferenz in Beijing, die Chefdiplomaten der G7-Staaten hätten sich bei ihrem am gleichen Tag zu Ende gegangenen Treffen im japanischen Karuizawa »grob in Chinas innere Angelegenheiten eingemischt«, wie dpa berichtete. Das zum Abschluss der dreitägigen Zusammenkunft veröffentlichte Kommuniqué strotze vor »Arroganz, Vorurteilen und Böswilligkeiten« und verleumde und verunglimpfe China.


    Tatsächlich erheben die G7-Außenminister in ihrer Abschlusserklärung schwere Vorwürfe gegen China. Zunächst werden der Volksrepublik unfaire Geschäftspraktiken vorgeworfen. Dann wird die Volksrepublik als Aggressor gegenüber Taiwan und im Südchinesischen Meer dargestellt und an die »Notwendigkeit« erinnert, »die Charta der Vereinten Nationen zu wahren«. Auch beklagen die Außenminister »Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang und Tibet« und brandmarken die »Aushöhlung der demokratischen Freiheiten in Hongkong«.


    Taiwan sei jedoch »unabtrennbarer Teil« Chinas, entgegnete Wang unter Hinweis auf die internationale Rechtslage. Um den Frieden in der Meerenge der Taiwanstraße aufrechtzuerhalten, sei es erforderlich, den Unabhängigkeitsbestrebungen auf der Insel entgegenzutreten und nicht nur Lippenbekenntnisse zur »Ein-China-Politik« abzulegen. Was die Lage in Hongkong, Tibet und Xinjiang betreffe, so handele es sich ebenfalls um »innere Angelegenheiten« Chinas, die keine Einmischung erlaubten.


    Die G7-Länder sollten ein »Denken wie im Kalten Krieg und ideologische Voreingenommenheit aufgeben«, so Wang. Auch sollten sie anderen Ländern nicht »herablassend Vorschriften machen«. Zur Sorge der G7 über das chinesische Atomwaffenarsenal sagte Wang: China besitze nur »ein Minimum an Atomwaffen«, das »notwendig für die nationale Sicherheit« sei. Als einzige Atommacht habe sich China verpflichtet, nicht als erstes nukleare Waffen einzusetzen. Nicht die Volksrepublik, sondern die USA verfügten über das größte atomare Zerstörungspotential.


    Info: https://www.jungewelt.de/artikel/449097.denken-wie-im-kalten-krieg-retourkutsche-aus-beijing.html


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    18.04.2023

    Video des Ostermarschs in Hannover (08.04.23) mit Zeitangabe der verschiedenen Beiträge

    Das ganze Video bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=_IL_e-RW6ck

    00:47 Begrüßung C. Kania                   -> 06:00 Aegidienkirche

    06:01 Margot Käßmann                       -> 21:56 Aegidienkirche

    23:01 Agnes Hasenjäger                     -> 23:23 Aegidienkirche


    35:35 DDIF                                 -> 42:28 Schiller-Denkmal


    44:22 Rainer Butenschön                    -> 44:54   HBF

    44:55 Bachman? zu Mullah-Regierung         -> 52:38   HBF

    53:24 Rolf Becker (1:25:10 Brecht-Zitat)   -> 1:25:23   HBF

    1:28:11 Musik: Peace-Devellopment Crew (leider nur 1 min)


    Viele Grüße


    Manfred



    Mein Spruch des Monats:

    "Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit."

    Francois Marie Voltaire, 1694-1778

    --

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    unser Kommentar:  Wie wahr das ist!


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    18.04.2023

    "Verantwortungslos" – Chinas Außenministerium rügt Baerbock

    gegenzensur.rtde.life, 18 Apr. 2023 17:21 Uhr

    Nachdem Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei ihrem Antrittsbesuch der Regierung in Peking mit Mahnungen und Belehrungen begegnet war, äußerte am Montag das chinesische Außenministerium die Hoffnung, "dass einige deutsche Politiker aufhören, verantwortungslose Bemerkungen zu machen." "Es ist Sache des chinesischen Volkes, die Taiwan-Frage zu lösen, und kein fremdes Land hat das Recht, sich einzumischen", erklärte der Ministeriumssprecher Wang Wenbin.


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://gegenzensur.rtde.life/kurzclips/video/167986-verantwortungslos-chinas-aussenministerium-ruegt-baerbock


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    18.04.2023

    Den Klimaschläger aufdecken: Der neueste IPCC-Bericht

    globalresearch.ca, vom 17. April 2023, Von Johannes Klar


    Thema: ,

    Ausführlicher Bericht:


    Zitat: Die ganze Welt scheint vom Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) und seinen periodischen Erlassen fasziniert zu sein. Der Anspruch ist, dass dies eine „wissenschaftliche“ Organisation ist, die wissenschaftliche Methoden anwendet, um Risiken der globalen Erwärmung vorherzusagen. Es ist nicht.

    Bei der Durchsicht des neuesten IPCC-Berichts fällt auf, wie weit sich dieses globale Gremium jetzt vorwagt – in „Sozialwissenschaften“, Wirtschaft, Politik und (natürlich) soziale Gerechtigkeit. Bemerkenswert ist die breite Palette angeblicher Disziplinen, die sich mit dem einzigen Thema der Treibhausgase befassen, während andere beitragende Ursachen für Umweltschäden – insbesondere chemische Verschmutzung – umfassend umgangen werden.

    Die meisten Aufgeschlossenen sind empfänglich für die Möglichkeit, dass menschliche Aktivitäten den Globus erwärmen könnten: Die Frage ist, wie viel und welchen Schaden (wenn überhaupt) das anrichten wird. Hier könnte die Wissenschaft sehr nützlich sein. Die wissenschaftliche Untersuchung sollte sich dann auf zwei sehr komplexe Themen konzentrieren:

    1) Kausalität (Nachweis, dass CO2 und andere Gase den Klimawandel verursachen) und

    2) Vorhersage (wie stark sich eine solche Änderung, falls festgestellt, im Laufe der Zeit auf die Umwelt auswirken wird). Diejenigen, die das Wetter für die nächste Woche nicht genau vorhersagen können, täuschen jetzt prophetische Klarheit für 2100 n. Chr. vor

    Es scheint kein zwischenstaatliches Gremium für chemische Umweltverschmutzung zu geben. Warum das? Arten verschwinden aufgrund chemischer Verunreinigungen. Die Zahl der menschlichen Spermien sinkt, Krebserkrankungen nehmen zu und endokrine Disruptoren können das Geschlecht biologisch beeinflussen. Rachel Carson hat diese Probleme 1962 in ihrem bahnbrechenden Buch Silent Spring aufgedeckt. Sechs Jahrzehnte später ist die ganze Welt vom IPCC wie von einem neu entdeckten päpstlichen Orden fasziniert. Was die Chemikalien betrifft … Grillen.

    Das IPCC hat sich so weit von der Wissenschaft entfernt, dass es richtig als politische und nicht als wissenschaftliche Einheit definiert wird. Der jüngste IPCC-Bericht enthüllt diese einseitige Voreingenommenheit zugunsten des Kultes des Klimawandels durch das Prisma der Erweiterung der Disziplinen bei gleichzeitiger Verengung des Fokus: Immer mehr unsinnige Studien werden verwendet, um alle schrecklichen Dinge als durch Treibhausgase verursacht zu bezeichnen.

    Die Meere werden von Fischen geleert, Arten sterben und der Schuldige ist immer Kohlenstoff.

    Berücksichtigen Wissenschaftler nicht mehr die Folgen der chemischen Verschmutzung oder sagen sie voraus, wo die Welt stehen wird, wenn die Erzeugung von noch mehr menschengemachten Schadstoffen nicht gebremst wird?

    Geradezu unheimlich wird die Frage, wenn das IPCC stattdessen für mehr chemische Anwendungen im Ökosystem als Lösung für die Treibhausgaserwärmung plädiert: Eine klimasensible Ernährung soll nun durch Pflanzen „ausgeglichen“ werden, um die Welt vor Kühen zu retten .

    Globalisten haben herausgefunden, dass sie arme Menschen bewaffnen können, um ihnen zu helfen , reicher zu werden, globalistische Krokodilstränen für Krokodile zu weinen, für Bienen zu weinen und die Menschheit vor Kühen zu retten – indem sie sie keulen . Treibhausgase sind nicht die einzige Bedrohung für Nahrung und Fauna. Alles an dem neuesten IPCC-Dokument stinkt nach Betrug.

    Wo ist die Sorge um BPA, Phthalate, PFOAs oder Neonicotinoide in den IPCC-Verlautbarungen?

    Wie kann die „Wissenschaft“ diese tiefgreifenden Bedrohungen für das Ökosystem und die Menschen ignorieren und gleichzeitig Kohlendioxid nutzen, um sich mit Wohlstandsunterschieden, sozialer Gerechtigkeit und menschlichen Ängsten vor dem Klimawandel zu befassen?

    Mehr noch, die vorgeschlagenen Lösungen einer pflanzenbasierten Ernährung hängen von den industriellen chemischen Verschmutzern ab, die sich glücklich als Mitglieder des Weltwirtschaftsforums bezeichnen und ihre chemischen Waren als Heilmittel für alle Übel des Klimawandels verkaufen .


    Die wissenschaftlichen „Standards“ des IPCC

    Wissenschaftlich gesehen verschleiert der IPCC-Bericht nicht, dass er in seinen Vorhersagen spekulativ ist:

    „Aufbauend auf mehreren analytischen Rahmen, einschließlich denen aus den Natur- und Sozialwissenschaften, identifiziert dieser Bericht Möglichkeiten für transformative Maßnahmen, die effektiv, durchführbar, gerecht und gerecht sind, indem er Konzepte von Systemübergängen und belastbaren Entwicklungspfaden verwendet. ….Basierend auf wissenschaftlichem Verständnis können Schlüsselergebnisse als Tatsachenbehauptungen formuliert oder mit einem bewerteten Vertrauensniveau unter Verwendung der IPCC-kalibrierten Sprache verbunden werden.“

    Die „kalibrierte Sprache“ beschreibt das „Vertrauensniveau“, das den verschiedenen wissenschaftlichen Möglichkeiten zugeschrieben wird:

    „Der wahrscheinliche Bereich des gesamten vom Menschen verursachten globalen Oberflächentemperaturanstiegs von 1850–1900 bis 2010–20199 beträgt 0,8 °C bis 1,3 °C, mit einer besten Schätzung von 1,07 °C. Es ist wahrscheinlich, dass gut gemischte Treibhausgase zu einer Erwärmung von 1,0 °C–2,0 °C beigetragen haben…. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Treibhausgasemissionen der Hauptgrund für die Erwärmung der Troposphäre waren, und sehr wahrscheinlich, dass der vom Menschen verursachte Ozonabbau in der Stratosphäre der Hauptgrund für die Abkühlung der Stratosphäre zwischen 1979 und Mitte der 1990er Jahre war. Es ist praktisch sicher, dass sich der globale obere Ozean (0-700 m) seit den 1970er Jahren erwärmt hat, und es ist sehr wahrscheinlich, dass der menschliche Einfluss der Hauptgrund dafür ist.“ [Hervorhebung von Variabilitäten hinzugefügt].

    Der Bericht spricht in seinen Begriffen von Wahrscheinlichkeiten und „besten Schätzungen“, aber Klimaalarmisten verhärten diese vorsichtigen wissenschaftlichen Grenzen dann zu kalibrierten End-of-the-World-Alarmen mit angeblicher Gewissheit. Das ist kaum wissenschaftlich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Globalisten und ihre großen Konzernverbündeten lügen, um Macht, Reichtum und Kontrolle zu erlangen.


    Was ist mit chemischer Verschmutzung?

    Der Bericht umfasst alle Aspekte der Welt unter der Sonne (mit Ausnahme der chemischen Verschmutzung) und geht von „mittlerem Vertrauen“ in Bezug auf die landwirtschaftlichen Auswirkungen aus:

    „Obwohl die landwirtschaftliche Produktivität insgesamt gestiegen ist, hat der Klimawandel dieses Wachstum der landwirtschaftlichen Produktivität in den letzten 50 Jahren weltweit verlangsamt (mittleres Vertrauen), wobei die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Ernteerträge hauptsächlich in Regionen mittlerer und niedriger Breiten und einige positive Auswirkungen in einigen Regionen zu verzeichnen waren Regionen mit hohen Breitengraden (hohes Vertrauen). Die Erwärmung der Ozeane im 20. Jahrhundert und darüber hinaus hat zu einem allgemeinen Rückgang des maximalen Fangpotenzials beigetragen (mittleres Vertrauen).“

    Ist es möglich, dass die landwirtschaftliche Produktivität aufgrund von Böden, die mit Chemikalien gesättigt sind, die für den GVO-Anbau benötigt werden, oder einer massiven Erosion durch die techno-industriellen Methoden der modernen Landwirtschaft ins Stocken geraten ist? Der Bericht berücksichtigt das offenbar nicht. Haben skrupellose Fabrikschiffe, chemische Sättigungen und Plastikmüll in den Ozeanen etwas mit sinkenden Fischfängen zu tun? Wir können mit mittlerer Zuversicht sagen, dass dies der Fall ist, aber nur die verunglimpften „Treibhaus“-Straftäter werden im Bericht hervorgehoben.

    Wie unterscheidet das IPCC zwischen psychischen Gesundheitsschäden, die durch den Klimawandel verursacht werden, und solchen, die durch Klimawandel-Alarmismus verursacht werden? Diese Passage riecht nach Bootstrapping:

    „Der Klimawandel hat die körperliche Gesundheit der Menschen weltweit und die psychische Gesundheit in bewerteten Regionen negativ beeinflusst (sehr hohes Vertrauen) und trägt zu humanitären Krisen bei, in denen Klimagefahren mit hoher Anfälligkeit interagieren (hohes Vertrauen).“

    Dieser Zirkelschluss garantiert, dass das IPCC, wenn Alarmisten orwellsche Übertreibungen anwenden, um die Menschheit in Angst und Schrecken zu versetzen, auf den menschlichen Terror hinweisen kann, der durch den Klimawandel „verursacht“ wird – und nicht durch anthropogenen Klimaalarmismus (hohes Vertrauen: siehe Greta Thunberg et al.).

    Es ist schwer zu erkennen, ob der Meeresspiegel so schnell ansteigt wie der globalistische Umbruch. Und natürlich sind es die Ärmsten der Weltbevölkerung, die am meisten unter erneuerbaren Energietechnologien und Klimaschutzmaßnahmen leiden, die die Kraftstoffpreise in die Höhe schnellen lassen. Ist das der Plan oder nur eine unbeabsichtigte Konsequenz, wie das Töten aller Kühe, um die Menschheit mit chemisch gesättigten Pflanzen zwangszuernähren?

    Der Bericht warnt davor, dass „die Begrenzung der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung Netto-Null-anthropogene CO2-Emissionen erfordert“. Da die Globalisten der UN, des WEF und der WHO den Klimaalarmismus in eine New-Age-KI-Kunst einbauen, ist zwischenstaatliche Panikmache zwischen den Regierungen Netto-Null.

    Lassen Sie uns nicht den Atem anhalten, um diesen existenziellen Notfall zu studieren (extrem geringes Vertrauen).

    *


    John Klar hostet den Small Farm Republic Substack und Podcast von seiner Farm in Vermont. Sein neues Buch ist Small Farm Republic: Why Conservatives Must Embrace Local Agriculture, Reject Climate Alarmism, and Lead an Environmental Revival.  Er schreibt regelmäßig Beiträge für Global Research.

    Ausgewähltes Bild: Annahme der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger des IPCC-Sonderberichts zur globalen Erwärmung von 1,5 °C im Jahr 2018 (lizenziert unter CC BY 4.0)

    Klimawandel, Panikszenarien, tödliche wissenschaftliche Debatten. Die dunkle Geschichte hinter der „globalen Erwärmung“


    Die ursprüngliche Quelle dieses Artikels ist Global Research

    Urheberrecht © John Klar , Global Research, 2023


    Info: https://www.globalresearch.ca/exposing-the-climate-racket-the-latest-ipcc-report/5816145


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    18.04.2023

    Russland in den Weltnachrichten heute: Besuch des chinesischen Verteidigungsministers, Marineübungen im Pazifik und Charmeoffensiven in Brasilien und Indien

    seniora.org, 18. April 2023, Von Gilbert Doctorow, 17.04.2023  – übernommen von gilbertdoctorow.com

    Aus den heutigen Nachrichten über die russischen Aktivitäten auf der Weltbühne geht hervor, dass die Führung des Landes durchaus in der Lage ist, gleichzeitig zu gehen und Kaugummi zu kauen, im Gegensatz zu den Führern mancher Länder, die wir hier nicht in Verlegenheit bringen wollen, indem wir sie nennen.


    Gilbert Doctorow*

    Die westlichen Mainstream-Medien haben dem Besuch des chinesischen Verteidigungsministers, General Li Shangfu, in Moskau größte Aufmerksamkeit geschenkt, der gestern begann, als er von Präsident Putin zu Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen, Sergej Schoigu, empfangen wurde.


    Der Austausch von Höflichkeitsfloskeln bei einem Fototermin, bei dem sowohl Putin als auch Li die engen Beziehungen zwischen ihren Ländern im Gefolge der Freundschaft zwischen Putin und Xi Jinping bekräftigten, wurde von Euronews, der BBC und anderen Sendern, die dem Kreml normalerweise offen feindlich gegenüberstehen und ihm keinen Gefallen tun, ausgestrahlt. Die Bedeutung der Zusammenarbeit bei der Verteidigung dieser beiden Supermächte ist zu groß, um sie zu ignorieren.


    Viele westliche Beobachter erinnerten ihre Zuhörer daran, dass Li seit der Präsidentschaft Trumps wegen seiner "engen Zusammenarbeit" mit Russland unter US-Sanktionen steht. Worin bestand aber diese Zusammenarbeit? Li war für die Beschaffung von Militärgütern zuständig und unterzeichnete die Verträge zum Kauf von Russlands weltbestem Luftabwehrsystem S-400 und seinen modernsten Kampfjets. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Li während seines viertägigen Besuchs seine Bemühungen um weitere erstklassige russische Ausrüstung fortsetzen würde, die in einem bevorstehenden militärischen Konflikt mit den Vereinigten Staaten über Taiwan sehr nützlich sein könnten. Es wäre auch logisch, dass Li erörtert, welche chinesische Ausrüstung an Russland geliefert werden könnte, falls der Konflikt mit der NATO über die Ukraine zu einem neuen Risiko eskaliert und China beschließt, seine derzeitige Vorsicht aufzugeben und sein Schicksal in die Hände Russlands zu legen. Keine dieser Fragen taucht natürlich in den Berichten der westlichen Medien auf.


    Die heutigen Aktivitäten von Li in Moskau fanden in den westlichen Medien weit weniger Beachtung, obwohl sie viel darüber aussagen, was die engen Beziehungen zwischen den beiden Verteidigungseinrichtungen bedeuten. Er besuchte die Militärakademie des Generalstabs, die in der Vergangenheit viele chinesische Studenten aufgenommen hat, die später in der Volksrepublik China Karriere gemacht haben. Es ist zu erwarten, dass die Zahl der chinesischen Studenten an dieser und anderen russischen Militärschulen wieder ansteigen wird, um die Kader zu bilden, die das gegenseitige Verständnis und koordinierte Verteidigungsprogramme für die kommenden Jahrzehnte sicherstellen.


    Im russischen Fernsehen stand heute ein ganz anderes aktuelles Ereignis im Mittelpunkt: das Blitz-Manöver der russischen Pazifikflotte in höchster Alarmbereitschaft. Viele westliche Medien berichteten bereits vor Beginn des Manövers über dessen bevorstehende Durchführung. Heute sind ihre Berichte weit weniger zahlreich und der Inhalt ist minimal. TASS bringt heute den informativsten Textbericht (online), der sich auf den Bericht stützt, den Verteidigungsminister Schoigu vor den Fernsehkameras an Wladimir Putin richtete. Wir erfahren, dass an den Übungen über 25.000 Personen, 167 Kampfschiffe und Unterstützungsschiffe, darunter 12 U-Boote, 89 Flugzeuge und Hubschrauber beteiligt sind.


    Die Fernsehberichterstattung über die Militärübungen auf Vesti erzählt jedoch eine weitaus interessantere Geschichte. Wir wurden an Bord der Schiffe mitgenommen, die fast alle neu gebaut sind, kompakt, mit einem stark reduzierten Radarprofil, vollgepackt mit Kanonen und Schnellfeuergeschützen neuester Bauart, wie wir sie sonst täglich auf den Schlachtfeldern des Donbas sehen. Und sie tragen Russlands Hyperschallraketen vom Typ Kinschal, die sich bei dem verheerenden Angriff auf einen von NATO-Offizieren genutzten Bunker in der Nähe von Lviv am 9. März bewährt haben. Wie wir heute erfahren haben, dient die Kinschal auch als unaufhaltsamer und hochpräziser Zerstörer von feindlichen Flugzeugen. Dass sie Schiffe in der Größenordnung von Flugzeugträgern versenkt, stand nie in Frage.


    Ich gebe nicht vor, in militärischen Angelegenheiten kompetent zu sein, aber selbst ein Laie wie ich könnte schockiert sein über den Vergleich zwischen diesen neuen russischen Überwasserschiffen, die an den Übungen der Pazifikflotte teilnehmen, und den antiquierten, aufgeblähten deutschen Schiffen, die die westlichen Nachrichtensprecher heute bei den NATO-Marineübungen in der Ostsee zeigten.


    Was das Timing betrifft, so ist es kein Zufall, dass die Russen beschlossen haben, ihre Übung der Pazifikflotte, die insbesondere in der Nähe der Kurilen und in unmittelbarer Nähe zu Japan operiert, genau zu dem Zeitpunkt einzuberufen, an dem sich die Außenminister der G7-Staaten in der Nähe von Hiroshima treffen. Ebenso wenig kann man die enge Abfolge zwischen den russischen Übungen und Chinas massiver Demonstration von Seestärke letzte Woche in den Gewässern um Taiwan, einschließlich Übungen von Flugzeugen auf einem ihrer Flugzeugträger, ignorieren, um ihren Unmut über den Besuch der taiwanesischen Präsidentin in den USA wenige Tage zuvor und ihre Gespräche mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses zu zeigen.


    Was schließlich diese beiden Manöver betrifft, so zeigt ein Blick auf die Karte, dass sie an den beiden Enden eines Bogens stattfinden, der von Kamtschatka bis hinunter zum Meer vor Vietnam reicht. Es handelt sich um zwei Krallen einer potenziellen russisch-chinesischen Zange, in die die US-amerikanische und verbündete Marinepräsenz geraten ist. Ist dies zufällig oder absichtlich eine klare Botschaft an Washington?


    Kommen wir nun zu den Charmeoffensiven. Die heutige Ausgabe von Vesti enthält eine Videoreportage über die Ankunft des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Brasilien zu Beginn seiner Lateinamerikatournee, die auch Besuche in Venezuela und Kuba vorsieht.


    Vielleicht in Anlehnung an Annalena Baerbock, die vor einigen Tagen in Sportschuhen aus dem Flugzeug in Peking stieg, landete der sonst so adrette Lawrow in Brasilien in Jeans und weißen Turnschuhen. Zu seinen Treffen mit brasilianischen Spitzenbeamten später am Tag trug er jedoch einen fein geschnittenen Anzug. Wir können davon ausgehen, dass sie nach dem Besuch von Präsident Lula in Peking in der vergangenen Woche eine Menge zu besprechen haben. Zu den Themen dürften die brasilianische Position in Bezug auf Chinas 12-Punkte-Friedensplan für die Ukraine, die Frage der Schaffung einer neuen BRICS-Währung für den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten und die Pläne zum weiteren Ausbau der Neuen Entwicklungsbank in Peking gehören.

    Die NDB ist die Antwort der BRICS auf den IWF und die Weltbank. Sie ist Teil der neuen Architektur globaler Institutionen, die China und Russland aufbauen, um die Multipolarität zu unterstützen. Für Lawrows Gespräche ist es von Bedeutung, dass Lulas ehemaliger Schützling Dilma Rousseff kürzlich vom Verwaltungsrat der Bank zur Präsidentin gewählt wurde. Seit 2021 gehören der NDB Bengadesch, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Uruguay an. Es werden sicherlich noch viele weitere Mitglieder hinzukommen.


    Schließlich berichten die russischen Nachrichten heute in ausführlichen Text- und Videoberichten über die Gespräche, die Denis Maturov, der Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation, in Delhi führt, wo er eine umfangreiche russische Unternehmensdelegation leitet. Der indische Außenminister wird gezeigt, wie er Maturov mit herzlichen Worten empfängt und erklärt, dass Russland und Indien das Bestreben teilen, die Multipolarität in der Weltpolitik zu etablieren.


    Nach Angaben der Rossiiskaya Gazeta besteht eine der wichtigsten Aufgaben der Delegation von Manturov darin, die indische Regierung davon zu überzeugen, dass Russland einen weiteren Auftrag zum Bau eines zweiten Atomkraftwerks erhalten soll. Der Online-Nachrichtenagentur AEX zufolge führt Manturow Gespräche über den Ausbau der direkten Flugverbindungen zwischen den beiden Ländern, um den Wirtschaftsaustausch und den Tourismus zu erleichtern. Vechernaya Moskva meldet, dass Russland und Indien an der Gründung einer Rückversicherungsgesellschaft arbeiten, die Öllieferungen per Schiff absichern soll.


    Wenn ich die von Vesti übermittelten Zahlen richtig verstanden habe, belaufen sich die russischen Öllieferungen nach Indien derzeit auf die außergewöhnliche Menge von 1,5 Millionen Barrel pro Tag. Dadurch ist der bilaterale Handel im Vergleich zum Vorjahr um 50 % gestiegen. Bis heute beläuft sich das Volumen auf 45 Milliarden Dollar.


    Weitere Themen der Handelsgespräche sind engere Beziehungen in der Pharma- und Automobilindustrie. Ein Abkommen über eine Freihandelszone ist im Gespräch, ebenso wie ein rechtlicher Schutz für Kapitalinvestitionen.


    Wie westliche Geschäftsleute wissen, ist Indien kein einfacher Markt für Ausländer, und die Russen werden sehr hart arbeiten und geduldig sein müssen, um in allen derzeit diskutierten Bereichen erfolgreich zu sein. Aber sie haben eindeutig die politischen Beziehungen auf ihrer Seite.


    *Gilbert Doctorow ist ein unabhängiger politischer Analyst mit Sitz in Brüssel. Er entschied sich für diese dritte Karriere als 'öffentlicher Intellektueller', nachdem er eine 25-jährige Karriere als Führungskraft und externer Berater für multinationale Unternehmen, die in Russland und Osteuropa tätig waren, beendet hatte, die in der Position des Managing Director für Russland in den Jahren 1995-2000 gipfelte. Er hat seine Memoiren über seine 25-jährige Geschäftstätigkeit in und um die Sowjetunion/Russland (1975-2000) veröffentlicht. Memoiren eines Russisten,


    Kommentar:
    In reply to: Sehr geehrter Herr Dr. Doctorow, als Antwort auf diesen Artikel möchte ich Sie auf einen Artikel von Swiss rtrd. Oberstleutnant Ralph Bosshard über die Maßnahmen der russischen Marine gegen die maritime Dominanz der USA hinweisen. Ralph Bosshard besuchte - nach seiner Generalstabsausbildung in der Schweiz - auch die russische Militärakademie. https://globalbridge.ch/der-grosse-knueppel-im-mittelmeer/ Mit freundlichen Grüßen Jochen Scholz, Berlin


    Quelle: https://gilbertdoctorow.com/
    Mit freundlicher Genehmigung von Gilbert Doctorow
    Die Übersetzung für seniora.org besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/russland-in-den-weltnachrichten-heute-besuch-des-chinesischen-verteidigungsministers-marineuebungen-im-pazifik-und-charmeoffensiven-in-brasilien-und-indien?acm=3998_1725


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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