23.06.2023

Freier Markt  Wie man Adam Smith nicht interpretieren sollte

makronom.de, vom 22. Juni 2023, Ökonomenszene, Hörsaal, CONOR O´KANE

Adams Smiths Arbeiten beinhalten genügend Ideen und Ungereimtheiten, damit alle Seiten nach Belieben Referenzen herauspicken können. Allerdings interpretieren viele der Verfechter einer Laissez-faire-Politik Smiths Vorstellung von einem freien Markt falsch.


Bild: Pixabay


Was ist von Adam Smith zu halten? Man könnte meinen, wir hätten das inzwischen geklärt, denn schließlich hat er nur zwei Bücher geschrieben und wurde vor 300 Jahren geboren. Aber nein: Alle wollen den schottischen Philosophen und Wirtschaftswissenschaftler als einen der ihren bezeichnen. Abgesehen von Jesus gibt es wohl kaum jemanden, der so radikal unterschiedlich interpretiert wird.


Ein Teil des Problems besteht darin, dass wir eigentlich sehr wenig über diesen Mann wissen. Smith ließ alle seine unveröffentlichten Schriften verbrennen, als er auf dem Sterbebett lag – eine damals übliche Praxis, die aber nicht gerade dazu beiträgt, endlose Streitereien beizulegen.

Wir wissen, dass er in der Stadt Kirkcaldy an der Ostküste Schottlands geboren wurde. Sein Vater war Richter und starb kurz vor seiner Geburt. Smith scheint ein sehr gelehrtes Kind gewesen zu sein, das nur selten ohne ein Buch in der Hand gesehen wurde.


Eine frühe Erfahrung, die ihn beeinflusst zu haben scheint, betraf den städtischen Markt. Bestimmte Grundbesitzer waren aufgrund des Status der Stadt als königliche Burg von der Brückenmaut und den Gebühren für Marktstände in Kirkcaldy befreit. Dies verschaffte ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren Konkurrenten, was dem jungen Smith nicht gefiel.

Im Alter von 14 Jahren verließ er seine Mutter, um an der Universität von Glasgow Moralphilosophie zu studieren, bevor er am Balliol College in Oxford seinen Abschluss in Metaphysik machte. Danach verbrachte er sein Leben damit, Philosophie, Theologie, Astronomie, Ethik, Rechtswissenschaft und politische Ökonomie zu studieren, zu lehren und zu schreiben. Den größten Teil seiner Karriere war er als Akademiker in Edinburgh und Glasgow tätig, aber auch als Privatlehrer in Frankreich und London.


Der Wohlstand der Nationen

Die beiden Bücher, die Smith zu seinen Lebzeiten veröffentlichte, sind The Theory of Moral Sentiments (1759) und sein bekannteres An Enquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations (1776). Letzteres, ein weitschweifiger, 700 Seiten umfassender Text, der in zwei Bänden veröffentlicht wurde, war 17 Jahre lang in Arbeit.

Die vorherrschende ökonomische Ideologie der damaligen Zeit war der Merkantilismus. Er betrachtete den wirtschaftlichen Wert einfach als die Menge an Gold, die ein Land hatte, um die benötigten Waren zu kaufen. Die Art und Weise, wie diese Waren produziert wurden, war nebensächlich – weder die physischen Inputs noch die menschliche Motivation spielten eine Rolle.

Für Smith jedoch stand die Motivation im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Verhaltens. Er betrachtete sie als ein Allzweck-Schmiermittel, das allen einen gegenseitigen Nutzen bringt:

It is not from the benevolence of the butcher, the brewer or the baker, that we expect our dinner, but from their regard to their own interest.

Smiths Beobachtungen darüber, wie die Arbeitsteilung organisiert werden kann, um die Produktivität zu steigern, ist nach wie vor einer seiner nachhaltigsten Beiträge zur Wirtschaftswissenschaft. Die Steigerung der Produktivität gilt immer noch als der heilige Gral für Länder, die reicher werden wollen. Beispielsweise argumentierte kürzlich Larry Fink, der Chef des Investmentgiganten BlackRock, dass künstliche Intelligenz die Produktivität verbessern könnte.


Das Schlachtfeld

Der Wohlstand der Nationen ist ein eklektischer Text – sogar ein „undurchdringbarer“, wie der Direktor des Adam Smith Instituts meint. Smith vertritt die Ansicht, dass Sklaverei und Feudalismus schlecht und dass Wirtschaftswachstum und die Befreiung der Menschen aus der Armut gut sind.


Er hält hohe Löhne und niedrige Gewinne für gut. Er warnt auch vor Dingen wie Vetternwirtschaft, Korruption der Politik durch Unternehmen, Imperialismus, Ungleichheit und Ausbeutung der Arbeitnehmer. In seinen Beobachtungen über die britische Ostindien-Kompanie, dem Amazon der damaligen Zeit, warnte Smith sogar davor, dass Unternehmen zu groß werden, um scheitern zu können – too big to fail.


Diejenigen, die auf der rechten Seite der Debatte stehen, zitieren oft Smiths „unsichtbare Hand“ aus dem Wohlstand der Nationen, um ihr Weltbild zu untermauern. Der aus Shakespeares Macbeth entlehnte Satz kommt eigentlich nur einmal im gesamten Text vor. Er ist eine Metapher dafür, wie ein „freier“ Markt auf magische Weise Käufer und Verkäufer zusammenbringt, ohne dass der Staat eingreifen muss.


In jüngerer Zeit hat die „unsichtbare Hand“ eine etwas andere Bedeutung bekommen. Verfechter des freien Marktes der Chicagoer Schule wie Milton Friedman und George Stigler sahen darin eine Metapher für die Preise, die ihrer Meinung nach signalisieren, was Produzenten produzieren und Käufer kaufen wollen. Jegliche Einmischung des Staates in Form von Preiskontrollen oder Vorschriften würde diesen Mechanismus verzerren und sollte daher vermieden werden.

Ronald Reagan und Margaret Thatcher waren Jünger dieser Denkweise. In einer Rede aus dem Jahr 1988, in der er seine Bevölkerung ermutigte, für den aus dem Freihandel resultierenden Wohlstand dankbar zu sein, argumentierte Präsident Reagan, dass der Wohlstand der Nationen „für alle Zeiten die Torheit des Protektionismus offenbart“.


Doch auch die Linken finden bei Smith vieles, was sie anspricht. Sie zitieren oft seine Sorge um die Armen in der Theorie der ethischen Gefühle:

This disposition to admire, and almost to worship, the rich and the powerful, and to despise, or, at least, to neglect persons of poor and mean condition, though necessary both to establish and to maintain the distinction of ranks and the order of society, is, at the same time, the great and most universal cause of the corruption of our moral sentiments.

Im Jahr 2013 zitierte Präsident Barack Obama Smith in einer Rede, um die Erhöhung des Mindestlohns in den USA zu rechtfertigen:

They who feed, clothe and lodge the whole body of the people should have such a share of the produce of their own labor as to be themselves tolerably well fed, clothed and lodged.

Die Vorstellung vom freien Markt

Wie lässt sich also die Quadratur des Kreises erreichen? Die Wahrheit ist, dass Smiths Schrift genügend Ideen und Ungereimtheiten enthält, um allen Seiten die Möglichkeit zu geben, nach Belieben Referenzen herauszupicken. Ein Argument, das ich jedoch für überzeugend halte und das von der Ökonomin Mariana Mazzucato vorgebracht wurde, ist, dass viele der Verfechter einer Laissez-faire-Politik Smiths Vorstellung von einem freien Markt falsch interpretieren.

Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass Smith zu einer Zeit schrieb, als die britische Ostindien-Kompanie für schwindelerregende 50% des Welthandels verantwortlich war. Sie operierte auf der Grundlage einer königlichen Charta, die ihr das Monopol für den englischen Handel in ganz Asien und im Pazifik zusprach. Sie hatte sogar ihre eigene Privatarmee.


Smith präsentierte eine alternative Vision für die britische Wirtschaft, in der solche staatlich lizenzierten Monopole durch Unternehmen ersetzt wurden, die auf einem „freien“ Markt miteinander konkurrierten. Innovation und Wettbewerb würden Arbeitsplätze schaffen, die Preise niedrig halten und dazu beitragen, die erschreckende städtische Armut jener Zeit zu verringern. Das war der Kapitalismus. Und letztlich hatte Smith Recht.


Mazzucato argumentiert jedoch, dass Smith, als er vom freien Markt sprach, nicht meinte, dass dieser frei vom Staat sei, sondern vielmehr frei von ökonomischen Renten und frei von der Extraktion von Werten aus dem System. In der heutigen Welt sind die äquivalenten Beispiele für eine solche feudale Ausbeutung wohl die globalen Tech-Unternehmen wie Amazon, Apple und Meta, die die Nationen gegeneinander ausspielen, um Regularien und Steuerpflichten zu minimieren.


Das klingt nicht nach jenem „freien“ Markt, der Smith vorschwebte. Wahrscheinlich würde er zum Beispiel das Kartellverfahren der EU gegen Google bejubeln. Und diejenigen, die glauben, dass Smith keine Rolle für den Staat bei der Verwaltung der Wirtschaft sah, sollten darüber nachdenken, wie er seine letzten Jahre verbrachte – als Steuereintreiber.

 

Zum Autor:

Conor O’Kane ist Senior Lecturer in Economics an der Bournemouth University.

Info:


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

23.06.2023

Das elfte Paket: Sanktionen als letzte Instanz

lostineu.eu, 23. Juni 2023

Mit dem elften Sanktionspaket gegen Russland will die EU vor allem Schlupflöcher schließen und Drittstaaten treffen. Doch bei der Umsetzung hapert es, wie das Beispiel China zeigt.

Die Europäische Union betritt Neuland: Mit ihrem elften Sanktionspaket gegen Russland nimmt sie erstmals auch Drittstaaten ins Visier, die die bisher erlassenen europäischen Sanktionen umgehen.

Betroffen sind vor allem Kasachstan, Armenien, die Vereinigten Arabischen Emirate und China. Die EU könnte Exporte in diese Länder einschränken, hieß es nach der Einigung in Brüssel.

Fast acht Wochen hat es gedauert, bis die Einigung zustande kam waren – ein neuer Negativ-Rekord. Neen den üblichen Verdächtigen – Ungarn und Griechenland – stand auch Deutschland auf der Bremse.

Das Ergebnis ist mager: Im Gegensatz zu den zehn vorherigen Sanktionspaketen werden diesmal keine weiteren russischen Wirtschaftsbereiche mit Sanktionen belegt.

Auch das eigentliche Novum, die Schließung von Schlupflöchern, fällt bescheiden aus. Gelistet werden sollen Firmen und Drittstaaten nur dann, wenn es einen direkten Bezug zu Gütern aus der EU gibt, die Russland für seinen Krieg braucht.

Es brauche eine klare Abgrenzung zu extra-territorialen Sanktionen, wie die EU sie sonst ablehnt, erklärten Deutschland und andere Mitgliedstaat, erklärten Deutschland und andere Mitgliedstaaten.


Keine Strafen gegen China

Dem neuen Instrument wurden deshalb die Zähne gezogen. Mehr noch: Am Beispiel China zeigt sich, dass es womöglich gar nicht erst zum Einsatz kommt.

Die EU-Kommission wollte ursprünglich acht chinesische Firmen mit Sanktionen belegen, weil sie angeblich kriegswichtiges Material nach Russland liefern. Peking intervenierte, nun werden nur drei russische Firmen mit Sitz in Hong Kong mit Strafen belegt.

Die europäischen Bedenken seien „adressiert“ worden, heißt es in Brüssel, dies sei ein diplomatischer Erfolg. Kritiker sehen darin jedoch einen bedenklichen Präzedenzfall. Denn das neue EU-Instrument soll nur in letzter Instanz genutzt werden.


Mit dem Latein am Ende

Erst wenn alle anderen Bemühungen scheitern, soll es Export-Verbote für sensible Waren und Technologien geben. Die EU-Kommission muß sogar eigens nachweisen, dass dies nötig ist…

Fazit: Die EU ist mit ihrem Latein am Ende. Die „klassischen“ Wirtschaftssanktionen gegen Russland sind ausgereizt, die neuen Strafen gegen Drittstaaten dürften kaum wirken.

Und wenn doch, so treffen sie vor allem deutsche Exporte – wir schießen uns also selbst ins Knie…

Mehr zum Wirtschaftskrieg hier


Info: https://lostineu.eu/sanktionen-als-letzte-instanz


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Weiteres:




Gibt Irland seine Neutralität auf?


lostineu.eu, vom 22. Juni 2023

Erst Finnland und Schweden, nun auch noch Irland? Das Land könnte seine sicherheitspolitische Neutralität aufgeben und der Nato beitreten. In Dublin gab es deshalb Proteste.

Bei einer Rede von Außenminister Micheal Martin an der Universität von Cork entrollten Demonstranten ein Transparent mit der Aufschrift „Nato-Kriege – Millionen Tote“ und skandierten „Nein zur Nato“.

Martin bezeichnete die Proteste als „undemokratisch“ und beschuldigte die Demonstranten, die sicherheitspolitischen Gespräche unterbinden zu wollen. Allerdings hat auch Irlands Präsident Higgins große Bedenken.

Higgins hatte vergangene Woche der Regierung vorgeworfen, „mit dem Feuer zu spielen“, indem sie das Thema Nato-Beitritt aufgebracht habe. Irland befinde sich in einem „höchst gefährlichen Moment“ und drohe außenpolitisch „abzudriften“, sagte er.

Die Regierung scheint dies jedoch nicht zu stören. Sie orientiert sich an Finnland und Schweden, die mit ihrer jahrelang bewährten Neutralität gebrochen und den Nato-Beitritt beantragt haben.

Zur Begründung verweisen sie auf den Krieg in der Ukraine, nicht jedoch auf konkrete Bedrohungen durch Russland. Die gibt es in Irland auch nicht. Dublin ist noch weiter von Moskau entfernt als Stockholm – warum sollte Russland dort angreifen?

Mehr zur Nato hier



2 Comments

  1. Cornelia Henke
    23. Juni 2023 @ 06:39

    Die Narrative sind immer die gleichen (kommt von Narr)! Schon vergessen? Ronald Reagan bezeichnete die Proteste gegen den Vietnam Krieg als „Den Feinden Amerikas in die Hände spielen“.
    Dean Rusk US-Außenminister (Mitglied der demokratischen Partei und Befürworter des Vietnam Krieges) sagte: „Wir sind dabei einen Zermürbungskrieg zu gewinnen“. (?) Wie wir wissen verlief die Geschichte anders.
    „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
    Egon Bahr

Reply

  • KK
    22. Juni 2023 @ 18:32

    „Martin bezeichnete die Proteste als „undemokratisch“ und beschuldigte die Demonstranten, die sicherheitspolitischen Gespräche unterbinden zu wollen.“

    Tut sowas eigentlich nicht dem Sprecher in dem Moment, wo er solch eine gequirlte K***e von sich gibt, nicht weh?
    Undemokratisch ist es doch, anderen eine andere Meinung und deren öffentliche Äusserung absprechen zu wollen, wie das Martin hier versucht! Widerlich!


  • Info: https://lostineu.eu/gibt-irland-seine-neutralitaet-auf


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    Weiteres:




    Blackrock & Co: Ukraine plant Ausverkauf


    lostineu.eu, vom 22. Juni 2023

    Die Ukraine hat ein groß angelegtes Privatisierung-Programm aufgelegt. Profitieren könnten vor allem große US-Anleger: Blackrock & Co. stehen in den Startlöchern.

    Bei der Ukraine Recovery Conference in London herrscht Goldgräberstimmung. Außenministerin Baerbock und ihr US-Kollege Blinken kündigen großzügige Wiederaufbauhilfen für das kriegsgeschüttelte Land an.

    Doch nicht nur staatliche Akteure sind aktiv. Auch private Investoren wittern ein gutes Geschäft – allen voran die US-Anleger Blackrock und JP Morgan. Dies berichtet das „Handelsblatt“. Zitat:

    Früh mit dabei ist der US-Vermögensverwalter Blackrock, der in London zusammen mit JP Morgan Chase einen „Investitionsfond zur Wiederherstellung der ukrainischen Wirtschaft“ präsentieren wollte. Blackrock-CEO Larry Fink hatte bereits im Januar prophezeit: westliche Investoren würden die Ukraine „überschwemmen“, das Land könne „für den Rest der Welt ein Leuchtfeuer der Kraft des Kapitalismus“ werden.

    Handelsblatt

    Rückendeckung bekommen Blackrock & Co. nicht nur von der US-Regierung, die einen privaten Investitionsfonds fordert. Unterstützung kommt auch vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

    Pünktlich zur Konferenz in London hat er ein Gesetz unterzeichet, das groß angelegte Privatisierungen ermöglichen soll. Das passt doch wunderbar zusammen!

    Wenn es zum Ausverkauf kommen sollte, winken Milliardengeschäfte – vor allem für die Rüstungsindustrie, den IT-Sektor und Energiekonzerne.

    Bleibt die Frage, ob die EUropäer so blöd sind, der Ukraine mit Steuergeld auf die Beine zu helfen – während die USA und ihre Konzerne fette Beute machen…?

    Mehr News aus der Ukraine hier



    6 Comments

    1. Thomas Damrau
      23. Juni 2023 @ 07:45

      Die Ukraine ist bereits Opfer diverser Plagen (Krieg, Überschwemmung, Korruption, falsche Propheten, …) Jetzt kommen auch noch die Heuschrecken …

    Reply

  • Arthur Dent
    23. Juni 2023 @ 00:24

    „Deutschland werde Ukraine unterstützen so lange wie nötig“ und „wir stehen fest an der Seite der Ukraine“, – Sprechblasen und Worthülsen. Sie dienen der Verschleierung. Wer in Deutschland unterstützt wen in der Ukraine und wodurch? Zu welchem Zweck? Profitieren die ärmsten Menschen in der Ukraine? Oder wird dort das Geld ebensowenig ankommen wie im Ahrtal? Hier liegen sogar immer noch Spendengelder in Höhe von rund 190 Mio. Euro auf den Konten der Hilfsorganisationen. Weil jeder auf den anderen zeigt. Der Staat auf die Versicherungen, die Hilfsorganisationen auf beide. Die Betroffenen gucken in die Röhre – unbürokratische Hilfe halt. Laschet, Wüst, Merkel, Schulz, Dreyer – alle da gewesen…

    Reply

  • Hekla
    22. Juni 2023 @ 14:24

    Ja, es ist zu befürchten, dass die EUropäischen Bürger so blöd sein werden, auch dafür noch klaglos ihr Geld herzugeben – denn seitens des EUropäischen Spitzen-Personals ist es keineswegs Blödheit, sie dienen damit eben weiterhin treu nur den Interessen, denen sie die ganze Zeit dienen und die keineswegs die Interessen der EUropäer sind. Auch dazu wird der EUropäer aber schön weiterschweigen und miserable Verkehrsinfrastruktur und völlig verrottete Schulen in Kauf nehmen oder ganz verwundert vor geschlossenen Kultureinrichtungen stehen (Beispiele aus der Hauptstadt eines ganz grossen Ukraine-Unterstützers).

    Reply

  • Godfried van Ommering
    22. Juni 2023 @ 14:13

    Der moralische Bankrott der USA und der NATO – so kommentiert Telepolis „das stille Gemetzel an der ukrainischen Jugend“ oder das Blutbad der ukrainischen Gegenoffensive. Zeitgleich findet dann in Londen dieser Geberkonferenz für die Wiederaufbau der Ukraine statt. Die völlige moralische Verkommenheit des Westens und der Ukraine zeichnet sich dabei ab. Es gibt keine Politik mehr im Sinne eines verantwortlichen Handelns zum Wohl der Menschen, – was heute stattfindet, zeitgleich mit der Vernichtung zahlloser Menschenleben an der Front, ist die Vernichtung der Moral und der Politik in Europa, ist die Auflösung der Kultur. An diesem Tag zelebriert vom unergründlichsten aller Bundeskanzler, dem völlig stoischen oder mechanisch operierenden Herrn Scholz, der es besteht in seiner Grundsatzrede im Bundestag, zum kommenden EU-Gipfel, einfach nur die rituellen Beschwörungsformel zu wiederholen: „Deutschland werde Ukraine unterstützen so lange wie nötig“ und „wir stehen fest an der Seite der Ukraine“, zwei Aussprüche ohne politisch durchdachten und fundierten Inhalt, ohne jeden Sinn für Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit, ohne jede ethische Grundlage. Schlicht Floskeln , bar der Begründung, bar der politischen Vision, und alles gesagt ohne jeden Bezug zu den vielen, vielen Toten und Verletzten, die also einfach vom Katheder des Bundestages her geopfert werden. Wahrscheinlich hat der Unbeirrbare viel Applaus bekommen. Wahrscheinlich wird er wie so oft einzig von dem Abgeordneten Robert Farle widersprochen, der dafür, wie immer, Häme, Buhrufe und Gelächter ernten wird. Deutschland ist wirtschaftlich aber auch geistig und moralisch am Ende. Wann stehen wir Bürger in Europa auf gegen diese uns regierende Clique der verschworenen Handlänger des Kapitals?

    Reply

  • Helmut Höft
    22. Juni 2023 @ 13:34

    „Business as usual!“ Das wird die Politik doch hoffentlich unterstützen! *Sarkasmus off*
    Wann nehmen die Bestohlenen endlich ihre Diebe wahr und ziehen Konsequenzen? Sie auch
    hier und hier. In die Kategorie „To big to fail, to big to safe“ gehören natürlich auch Blackrock & Co.

    Reply

  • KK
    22. Juni 2023 @ 13:09

    „das Land könne „für den Rest der Welt ein Leuchtfeuer der Kraft des Kapitalismus“ werden.“

    Bei so einem Satz dreht sich mir der Magen rum, steht er doch inzwischen für die neoliberale Ausbeutung nahezu aller zum Wohle einiger sehr weniger.


  • Info: https://lostineu.eu/blackrock-co-ukraine-plant-ausverkauf


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    23.06.2023

    Aktuelle Nachrichten 'von der Front'

    seniora.org, 22. Juni 2023, Von Gilbert Doctorow 23.06.2023 - übernommen von gilbertdoctorow.com

    Seit Anfang des Monats wurden 246 ukrainische Panzer, darunter 13 deutsche Leoparden zerstört und etwas mehr als 13.000 ukrainische Soldaten wurden getötet. Ja, getötet. Dazu kommen noch die Verletzten.


    Die heutige Morgenausgabe der Nachrichten- und Diskussionssendung Sechzig Minuten im russischen Staatsfernsehen begann mit der inzwischen traditionellen Montage von Ausschnitten aus der US-Fernsehberichterstattung über Transgender-Themen. Heute ging es um die jüngsten Gerichtsentscheidungen zu staatlichen Gesetzen, die Geschlechtsumwandlungsoperationen bei Kindern verbieten. Diese Art von Material ist jetzt das tägliche Füllmaterial in den russischen Nachrichten und bietet eine nette Ablenkung vom Elend des Krieges und eine klare Demonstration dessen, wie degeneriert die Amerikaner geworden sind.


    Diese Ablenkung wurde jedoch kurz unterbrochen, und zehn Minuten nach Beginn der Sendung wurden uns Live-Bilder von der laufenden Sitzung des Sicherheitsrates der Russischen Föderation unter dem Vorsitz von Wladimir Putin gezeigt. Die Sitzung fand virtuell und nicht persönlich statt. Der Präsident saß an seinem Schreibtisch in seinem Büro im Kreml, während die anderen Teilnehmer auf Fernsehbildschirmen zu sehen waren. Wir haben den Moment erwischt, als Verteidigungsminister Schoigu Putin über die Ergebnisse der Kämpfe seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive Anfang des Monats berichtete: 246 ukrainische Panzer, darunter 13 deutsche Leoparden, wurden zerstört und etwas mehr als 13.000 ukrainische Soldaten wurden getötet. Ja, getötet. Dazu kommen noch die Verletzten.


    Dies war natürlich der Teil der Sitzung, der für die Öffentlichkeit bestimmt war. Was den Rat heute wirklich zusammenbrachte, war etwas anderes: die Prüfung der Reaktion Russlands auf die jüngsten Entwicklungen im Kriegsgebiet, nämlich die gestrige Zerstörung mehrerer Brücken durch die Ukrainer, die die unter russischer Kontrolle stehende Oblast Cherson mit der Krim verbinden. Es wurde bereits festgestellt, dass die Angreifer die von Großbritannien gelieferten Marschflugkörper Storm Shadow eingesetzt haben. Das sieht ganz nach dem Stolperdraht aus, den Schoigu vor ein paar Tagen im Sinn hatte, als er sagte, Russland werde das Entscheidungszentrum in Kiew bombardieren, wenn sein Gebiet angegriffen wird. Wir können also durchaus erwarten, dass jetzt etwas passiert.


    Dann gab es sicherlich noch ein weiteres Thema, das sich aus den Entwicklungen ergab, die in einem fünfminütigen Bericht eines Journalisten der deutschen Bild-Zeitung beschrieben wurden, den die Russen auf den Bildschirm brachten. In seinem Fernsehbericht ging es um die Folgen der Explosion des Kachowka-Staudamms und die Entleerung des dahinter liegenden riesigen Stausees, der, so der Journalist, in Quadratkilometern gemessen, größer als das Berliner Stadtgebiet sei.


    Nachdem er seine Ausführungen mit der hoch-heiligen Behauptung eingeleitet hatte, dass die Russen für diese Katastrophe verantwortlich seien, beschrieb er anschließend sehr überzeugend, warum die Entleerung des Stausees nun den ukrainischen militärischen Interessen perfekt dient. Der größte Teil des Landes, das unter Wasser stand, ist jetzt trocken und kann sehr wahrscheinlich Panzer aufnehmen. Unter den neuen Bedingungen hat sich die Entfernung zwischen den ukrainischen und den russischen Streitkräften im Gebiet von Kachowka von einem 5 bis 31 Kilometer breiten Gewässer auf Null verringert. Außerdem beträgt die Länge dieses neuen Frontabschnitts bis zu 200 km. Und in dieser neuen Frontlinie haben die Russen keine Minenfelder, Panzerfallen, versteckte Artillerie oder gut angelegte Schützengräben, die der angreifenden ukrainischen Armee an den südlichen Fronten von Donezk und Saporoschje so viel Schaden zugefügt haben.


    Dies muss eine der wichtigsten "Überraschungen" sein, die das ukrainische Kommando im Sinn hatte, als es nach neuen Wegen suchte, einen Durchbruch zu erzielen. Doch diese potenziell dramatische Veränderung ist nicht unbedingt das, was sie zu sein scheint: Es handelt sich nicht um einen deutschen Schachzug an der Maginot-Linie, auf den die Franzosen nicht reagieren konnten. Russland hat die Mittel, zu reagieren, aber das bringt uns zurück zu Punkt eins: das Regime in Kiew jetzt zu erledigen und nicht weiter zu warten.


    Schließlich hat der Anführer einer im Donbass aktiven tschetschenischen Einheit, der relativ häufig in der Sendung auftritt, in der Sendung Sechzig Minuten seine Einschätzung der personellen und materiellen Verluste des ukrainischen Kampfpotenzials abgegeben. Wie er feststellte, bedeutet der Verlust von Panzern und Artilleriegeschützen, dass die am besten ausgebildeten ukrainischen Kämpfer nun tot sind. Um einen Infanteristen an die Front zu schicken, gibt man ihm eine Kalaschnikow in die Hand und schickt ihn auf das Feld. Aber die Panzerkommandanten und Artilleristen sind die besten Soldaten, die eine lange Ausbildung und Kriegserfahrung durchlaufen haben. Ihr Verlust ist unersetzlich und erklärt die schweren Verluste bei der Infanterie, wo die meisten der 13.000 Toten neue Rekruten sind, die als Kanonenfutter in den Tod geschickt wurden.


    Die Zwei-Uhr-Nachrichtensendung auf Kanal Eins zeigte zusätzliche Videoausschnitte von der morgendlichen Sitzung des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, insbesondere den Bericht von Nikolai Patruschew, dem Sekretär des Rates, an Putin. Seine Ausführungen über die zerstörte ukrainische Ausrüstung waren sehr viel detaillierter und listeten die Anzahl der gepanzerten Mannschaftstransporter, Artilleriegeschütze und Schnellfeuerraketenwerfer, Hubschrauber, Drohnen und vieles mehr auf. Die Schlussfolgerung war, dass der größte Teil der Ausrüstung, die in den letzten Monaten an die Ukraine geliefert wurde, nun zerstört ist. Dabei handelt es sich sowohl um in den USA und Europa hergestellte Ausrüstung als auch um sowjetische Ausrüstung, die von den Ländern des ehemaligen Warschauer Pakts gespendet wurde. Die Ukraine lebt jetzt von der Hand in den Mund und von Kampfmitteln, die aus dem Westen kommen.


    In den Zwei-Uhr-Nachrichten wurde auch den heute in Moskau und in Städten und Gemeinden in ganz Russland stattfindenden Gedenkveranstaltungen anlässlich des 82. Jahrestages der deutschen Invasion, die die UdSSR in den Zweiten Weltkrieg führte, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Wir sahen Videoaufzeichnungen davon, wie Zehntausende von Kerzen zu eindrucksvollen Bildern des Gedenkens aufgestellt wurden. All dies geschieht inmitten eines neuen Kampfes zur Zerschlagung des Nazismus in Europa, so wie es ihre Eltern und Großeltern im Großen Vaterländischen Krieg taten.


    Gilbert Doctorow ist ein unabhängiger politischer Analyst mit Sitz in Brüssel. Er hat das Harvard College mit magna cum laude abgeschlossen und promovierte in russischer Geschichte an der Columbia University. Er entschied sich für diese dritte Karriere als 'öffentlicher Intellektueller', nachdem er eine 25-jährige Karriere als Führungskraft und externer Berater für multinationale Unternehmen, die in Russland und Osteuropa tätig waren, beendet hatte, die in der Position des Geschäftsführers für Russland in den Jahren 1995-2000 gipfelte. Er hat seine Memoiren über seine 25-jährige Geschäftstätigkeit in und um die Sowjetunion/Russland (1975-2000) veröffentlicht. Memoirs of a Russianist, Band I: From the Ground Up wurde am 10. November 2020 veröffentlicht. Band II: Russia in the Roaring 1990s wurde im Februar 2021 veröffentlicht. Eine russischsprachige Ausgabe in einem einzigen 780-seitigen Band wurde von Liki Rossii in St. Petersburg im November 2021 veröffentlicht: Россия в бурные 1990е: Дневники, воспоминания, документы.


    Quelle: https://gilbertdoctorow.com


    Mit freundlicher Genehmigung von Gilbert Doctorow
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/ukraine/aktuelle-nachrichten-von-der-front


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    23.06.2023

    Deutsch-französische Konflikte
    Die deutsch-französischen Konflikte um die Aufrüstung der EU eskalieren erneut im Streit um die europäische Flugabwehr. Der Bau eines gemeinsamen Kampfpanzers (MGCS) könnte scheitern.

    german-foreign-policy.com, 23. Juni 2023

    PARIS/BERLIN (Eigener Bericht) – Anhaltender Streit zwischen Berlin und Paris bremst die eigenständige Aufrüstung der EU und führt zu neuen Differenzen im Konflikt um die NATO-Aspirationen der Ukraine. Zu Wochenbeginn hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine Gegeninitiative zum deutschen Projekt einer europäischen Flugabwehr (ESSI, European Sky Shield Initiative) lanciert, das Berlin ohne Abstimmung mit Paris gestartet hatte – zum Schaden der französischen Rüstungsindustrie. Damit laufen in der EU zwei Versuche parallel, einen umfassenden Flugabwehrschild für Europa zu konstruieren. Nur mit Mühe konnten harte Auseinandersetzungen um den deutsch-französischen Kampfjet der sechsten Generation (FCAS) zumindest vorläufig beigelegt werden. Das Vorhaben, einen hochmodernen deutsch-französischen Kampfpanzer (MGCS) zu bauen, ist vom Scheitern bedroht, weil es massiv verschleppt wird und die deutsche Rüstungsindustrie bereits Alternativen produziert (Panther, Leopard 2A8). Im Streit um einen etwaigen NATO-Beitritt der Ukraine fällt Paris, von den Auseinandersetzungen mit Berlin entnervt, der Bundesregierung in den Rücken und stützt die Forderung, das Land in das Bündnis aufzunehmen.


    Zitat: Streit um die Flugabwehr

    Die jüngste Runde im deutsch-französischen Streit in Sachen Aufrüstung hat sich an der European Sky Shield Initiative (ESSI) entzündet, einem von Berlin im vergangenen Oktober angestoßenen Projekt, das eine eigenständige europäische Flugabwehr organisieren soll. Geplant ist der Aufbau eines dreistufigen Schutzschirms; dabei soll für den Nahbereich das deutsche IRIS-T-System beschafft werden, das derzeit in der Ukraine getestet wird, während für den mittleren Bereich die altgewohnten Patriot-Batterien aus US-Herstellung vorgesehen sind und für die Abwehr in besonders großen Höhen das israelische Arrow 3-System.[1]An der ESSI nehmen mittlerweile 17 europäische Staaten teil.[2] Frankreich zählt nicht dazu. Ursache ist, dass die Bundesregierung die Initiative völlig ohne Abstimmung mit Frankreich angestoßen hat. Paris beharrt auf dem Ziel, eine eigenständige Rüstungsindustrie in Europa aufzubauen, die von den USA unabhängig ist; es lehnt daher eine auf US-amerikanische und israelische Konzerne gestützte Flugabwehr ab. Berlin verweist darauf, dass die Patriot-Batterien schon verbreitet sind, während es noch keine einsatzfähige Alternative zu Arrow 3 gebe. Die Zeit dränge; man benötige eine Flugabwehr nicht in ferner Zukunft, wenn neu entwickelte europäische Produkte irgendwann einmal verfügbar seien, sondern jetzt.


    Gegentreffen in Le Bourget

    Paris, das sich von Berlin ausmanövriert sieht – zum Schaden seiner Rüstungsindustrie –, hat nun seinerseits die Initiative ergriffen und am Montag am Rande der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris ein Treffen mit Verteidigungsministern und Militärs mehrerer europäischer Staaten organisiert. Zur Begründung hieß es zum einen, der deutsche Vorstoß greife, da er allein die Beschaffung von Flugabwehrsystemen im Blick habe, spürbar zu kurz; man müsse vielmehr auch strategische Überlegungen einbeziehen, nicht zuletzt auch einen möglichen Nuklearschirm, den Frankreich über die EU spannen könne. Alleine eine Gesamtbetrachtung erlaube es, die notwendigen und richtigen Flugabwehrsysteme auszuwählen.[3] Berlin, das ursprünglich lediglich einen Staatssekretär aus dem Verteidigungsministerium nach Le Bourget schicken wollte, sah sich am Montag gezwungen, kurzfristig Verteidigungsminister Boris Pistorius zu dem Treffen zu entsenden, um sich dort für die deutsche und gegen die französische Initiative stark zu machen. Nach der Zusammenkunft gab Präsident Emmanuel Macron bekannt, Frankreich werde gemeinsam mit Belgien, Estland, Ungarn und Zypern im ersten Schritt „mehrere Hundert Mistral-Raketen“ erwerben; weitere Maßnahmen sollten folgen. Die Mistral-Rakete ist für den Nahbereich konzipiert. Denkbar wäre außerdem eine Beschaffung der französisch-italienischen SAMP/T bzw. MAMBA anstelle des Patriot-Systems.[4]

    Das FCAS

    Dauert der offene Streit um die ESSI bzw. die französische Gegeninitiative an, so konnte Macron am Montag im Anschluss an das Treffen in Le Bourget einen davon unabhängigen Erfolg bekanntgeben: An Entwicklung und Bau des Future Combat Air System (FCAS), das von Frankreich, Deutschland und Spanien gemeinsam entwickelt wird – es handelt sich um einen vielfach vernetzten Kampfjet der sechsten Generation –, wird sich in Zukunft auch Belgien beteiligen. Noch vor kurzem stand das FCAS wegen andauernder Streitigkeiten zwischen Berlin und Paris auf der Kippe; es ging um die genaue Verteilung der industriellen und der technologischen Aufgaben, also um Vorteile beim Know-how und bei den Profiten (german-foreign-policy.com berichtete [5]). Der Konflikt konnte von Berlin und Paris nur unter großer Mühe beigelegt werden. Belgiens Einbindung soll das FCAS auf breitere Füße stellen. Sie sei bemerkenswert, urteilt Bruno Fichefeux, der bei Airbus das FCAS-Programm leitet: Belgien habe „bis in die Gegenwart“ eigentlich „immer amerikanisch gekauft“.[6] Tatsächlich hat Belgien noch im Jahr 2018 beschlossen, 34 US-Kampfjets vom Typ F-35 zu erwerben. Nun heißt es beim französischen Kampfjethersteller Dassault, die Beteiligung des Landes am FCAS wecke die Hoffnung, Belgien könne einmal „ein nicht-amerikanisches Flugzeug erwerben“ – zugunsten einer weiteren Stärkung der europäischen Rüstungsindustrie.[7]


    Das MGCS

    Ist es zumindest vorläufig gelungen, die Auseinandersetzungen um das FCAS beizulegen, so ist dies bislang beim MGCS (Main Ground Combat System) noch nicht der Fall. Bei diesem handelt es sich um einen Kampfpanzer der nächsten Generation, der ebenfalls umfassend vernetzt sein soll. Entwickelt wird er von KNDS, einem Zusammenschluss der Konzerne Krauss-Maffei Wegmann (Deutschland) und Nexter (Frankreich). Auch beim MGCS blockiert die deutsch-französische Rivalität um die Aufteilung von Aufträgen und Profit den Fortschritt des Projekts – so massiv, dass mittlerweile die Einsatzreife des Panzers nicht wie geplant für 2035, sondern erst für 2040 erwartet wird. Für Frankreich ist dies fatal: Seine Kampfpanzer vom Typ Leclerc müssen spätestens 2035 ersetzt werden; eine Alternative aus französischer Produktion gibt es nicht.[8] In Deutschland hingegen hat die Bundeswehr bereits erste Kampfpanzer des weiterentwickelten Modells Leopard 2A8 bestellt; zudem hat Rheinmetall mit dem Panther ein weiteres mögliches Nachfolgemodell für den Leopard konstruiert.[9] Die Bundesrepublik ist daher im Streit um das MGCS klar im Vorteil – und nutzt dies aus. „Die Vorbehalte“ gegen die Rüstungskooperation mit Deutschland, warnt Sabine Thillaye, Abgeordnete in der französischen Nationalversammlung, wüchsen inzwischen „auch in den gemäßigten Parteien“.[10]


    Die NATO und die Ukraine

    Die stetigen deutsch-französischen Auseinandersetzungen haben nun zu einem Pariser Polit-Manöver beigetragen, das einiges Aufsehen erregt hat: zu der Ankündigung, Frankreich sei einem baldigen NATO-Beitritt der Ukraine nicht mehr abgeneigt.[11] Paris vollzieht damit nicht nur einen Positionswechsel; es fällt auch Berlin in den Rücken, das einen ukrainischen NATO-Beitritt klar ablehnt. Zudem schlägt es sich auf die Seite Polens und der baltischen Staaten – und bindet sie enger an sich an, zu Lasten des deutschen Einflusses auf Osteuropa. Für die Bundesregierung ist das ein weiterer Rückschlag in ihren Auseinandersetzungen mit den dortigen Staaten. Dabei kann Macron sich recht sicher sein, dass Kiew nicht wirklich in die NATO integriert wird: Seit US-Präsident Joe Biden explizit mitgeteilt hat, er lehne eine Vorzugsbehandlung für das Land beim NATO-Beitritt ab [12], kann dieser auf absehbare Zeit als ausgeschlossen gelten.

     

    [1] S. dazu Die deutsch-französische „Freundschaft“.

    [2] An der ESSI beteiligen sich Deutschland, Belgien und die Niederlande, Großbritannien, Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland, Estland, Lettland und Litauen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Slowenien sowie Rumänien und Bulgarien.

    [3] Felix Busjäger: Pistorius auf Luftschild-Mission: Frankreich sauer. merkur.de 19.06.2023.

    [4] Kay Walter: Wie Macron die gemeinsame europäische Luftverteidigung aufs Spiel setzt. vorwaerts.de 21.06.2023.

    [5] S. dazu Eine neue Epoche der Konfrontation.

    [6] La Belgique rejoint le programme d’avion de combat européen SCAF. bfmtv.com 19.06.2023.

    [7] Olivia Bugault: SCAF: Dassault “acceuille favorablement” la Belgique mais la tacle sur ses préférences américaines. bfmtw.com 20.06.2023.

    [8] Andreas Noll: Leopard-Panzer: Paris und Berlin ringen um den Nachfolger. focus.de 11.06.2023.

    [9] S. dazu Der Panthersprung nach Kiew.

    [10] Andreas Noll: Leopard-Panzer: Paris und Berlin ringen um den Nachfolger. focus.de 11.06.2023.

    [11] Cédric Pietralunga, Philippe Ricard: La France se résout à soutenir l’adhésion de l’Ukraine à l’OTAN. lemonde.fr 20.06.2023.

    [12] Giselle Ruhiyyih Ewing: Biden: We won’t ‘make it easy’ for Ukraine to join NATO. politico.com 17.06.2023.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9277


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    22.06.2023

    Israel äußert sich zu Verherrlichung von Nazi-Kollaborateuren durch die Ukraine

    freeassange.rtde.life, 20 Juni 2023 08:39 Uhr

    Israel bemängelte, wenn auch kleinlaut, den Kult um Nazi-Kollaborateure in der Ukraine. Der israelische Botschafter räumte dabei ein, dass dies wohl kaum gestoppt werden könne. Eines der Ziele Russlands in der Ukraine ist die dauerhafte Entnazifizierung.


    Quelle: Legion-media.ru © Andriy Andriyenko / SOPA Images


    Archivbild: Ukrainer marschieren mit dem Porträt des Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera.


    Der Gesandte Israels in der Ukraine, der Botschafter Michail Brodski, hat erklärt, Israel sei nicht damit einverstanden, dass Kiew die Holocaust-Täter des Zweiten Weltkrieges als Nationalhelden verehre. Zugleich versicherte er im Widerspruch dazu, dieser Streit solle die israelische Unterstützung für die ukrainische Regierung nicht bedrohen.


    Brodski äußerte sich am Samstag zu diesem Thema in einem Interview mit Iton TV, einem israelischen russischsprachigen Online-Sender. Der Diplomat unterstrich, dass die Wahrnehmung historischer Personen wie Stepan Bandera, Roman Schuchewitsch oder Andrei Melnik in Israel eine ganz andere sei als in der Ukraine. Wörtlich hieß es:

    "Diese Menschen unterstützten die Ideologie des Nationalsozialismus. Sie wollten als Teil ihres Unabhängigkeitskampfes die Ukraine ohne Juden sehen, ebenso wie ohne Polen, Kommunisten und wahrscheinlich viele andere."

    Die Ukraine könne sich im Kampf gegen Russland auf der Suche nach einer nationalen Identität sicherlich nach Nationalhelden sehnen, meinte der Botschafter weiter. Israel sei aber nicht der Meinung, dass diese Holocaust-Täter die Ehre verdient hätten, die ihnen zuteil werde. Aber Israel könne nicht viel dagegen tun:

    "Es gibt Bandera-Straßen in verschiedenen Städten der Ukraine, wie auch in anderen Ländern, zum Beispiel in den USA."

    Damit gestand Brodski zugleich ein, dass dieser Prozess der Verherrlichung von Nazi-Kollaborateuren wohl kaum aufgehalten werden könne. Dennoch sollte die Unterstützung für die Ukraine dadurch nicht beeinflusst werden.


    Im Gegensatz dazu ist man sich in Moskau sicher, dass dieser Ungerechtigkeit ein Ende gesetzt werden müsse. Eines der Ziele der speziellen Militäroperation Russlands in der Ukraine ist es, eine Entnazifizierung herbeizuführen.


    Deutscher Panzer mit "Nazi-Symbol" auf dem Schlachtfeld in der Ukraine erwischt





    Deutscher Panzer mit "Nazi-Symbol" auf dem Schlachtfeld in der Ukraine erwischt






    Bei den drei von dem israelischen Diplomaten genannten Personen handelt es sich um führende Mitglieder der historischen Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN). Diese politische und militante Bewegung verbündete sich mit Nazi-Deutschland in der Hoffnung, den militärischen Überfall Hitler-Deutschlands auf die UdSSR zur Schaffung einer monoethnischen, unabhängigen Ukraine nutzen zu können. In der deutschen Reichshauptstadt Berlin stand dieses Ziel keineswegs auf der Agenda.


    In der Folgezeit waren OUN-Kämpfer an Massenmorden und anderen Gräueltaten der Deutschen in der Ukraine beteiligt. Schuchewitsch diente insbesondere als Offizier im Nachtigall-Bataillon, einer deutschen Militäreinheit, deren Fußvolk ethnische Ukrainer waren und die 1941 eine Schlüsselrolle etwa bei dem Massaker an den Juden in der Stadt Lwow spielte.


    Mehr zum Thema - Wer sind die heutigen Helden der Ukraine? – Geschichtsunterricht mit Wladimir Putin


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freeassange.rtde.life/international/173090-israel-aeussert-sich-zu-verherrlichung


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    Weiteres:





    Washington schreibt die Geschichte um - Warum Israel Historiker brandmarkt


    freeassange.rtde.life, vom 13 Juni 2023 09:31 Uhr, Von Lew Werschinin

    Israels Außenministerium hat die Ernennung des weißrussischen Historikers Wadim Gigin zum Leiter der Nationalbibliothek in Minsk verurteilt. Gigin sei "Antisemit" und leugne den Holocaust. Lew Werschinin, ebenfalls Historiker und Bürger Israels, rieb sich verwundert die Augen: Ist es Antisemitismus, wenn man sich an mehr als nur den Holocaust erinnert?


    Quelle: Sputnik © Wiktor Tolotschko


    Ein Drittel der Einwohner Weißrusslands wurde von den Hitlerfaschisten und ihren ukrainischen und litauischen Schergen ermordet. Ein Drittel der Opfer war Jüdisch. Hier: Denkmal in Chatyn (März 2023)


    In der vergangenen Woche brach plötzlich aus heiterem Himmel ein Konflikt zwischen zwei Staaten aus, die eigentlich durch das historische Gedächtnis verbunden sein sollten. Zwei Staaten, deren Völker unter der nationalsozialistischen Politik der gezielten Ausrottung "minderwertiger Rassen" während der Aggression Hitlerdeutschlands schwer zu leiden hatten. Die Rede ist von Weißrussland und Israel.


    Hier eine kurze Zusammenfassung: Der Sprecher des israelischen Außenministeriums Lior Haiat hat die Ernennung des Minsker Historikers Wadim Gigin zum Generaldirektor der weißrussischen Nationalbibliothek in scharfen Worten kritisiert. Er bezog sich dabei auf die Erwähnung von Gigin in dem vom israelischen Diasporaministerium erstellten Antisemitismus-Bericht im Jahr 2021. Wörtlich schrieb Hayat:

    "Angesichts seiner antisemitischen Äußerungen und der Leugnung des Holocaust bei verschiedenen Gelegenheiten in der Vergangenheit wird Wadim Gigin im Antisemitismus-Bericht 2021 des Diasporaministeriums als jemand bezeichnet, der zur Ausgrenzung der jüdischen Erinnerung beigetragen hat, die ein integraler Bestandteil der Erinnerung an den Holocaust ist. Es gibt keine Rechtfertigung für die Ernennung einer solchen Person auf den Posten des Direktors der Nationalbibliothek von Belarus."

    Ich will es nicht verhehlen, ich bin schockiert. Seit drei Jahren verfolge ich mit Vergnügen die Reden und Vorträge von Wadim Gigin, einem brillanten Historiker und hochkarätigen Aufklärer – und ich habe keinen "Antisemitismus" feststellen können. Im Gegenteil, seine Aussagen zu diesem Thema sind sachlich und voller Empathie. Zum Beispiel:

    "Sie (die Juden – L.W.) waren in Partisanenkommandos organisiert, ein antifaschistischer Untergrund war in den Ghettos aktiv. Und jetzt verlassen wir dieses Thema nicht, wir sprechen direkt über die Verbrechen des Nationalsozialismus. Dazu gehört auch der Völkermord am jüdischen Volk. Wir sprechen über die Täter unter den Nazis und ihre Helfershelfer. Und im Rahmen des Strafverfahrens über den Völkermord am weißrussischen Volk verurteilen wir auch den Holocaust."

    Sie verteilte Flugblätter – Junge Antifaschistin in Lettland verhaftet





    Sie verteilte Flugblätter – Junge Antifaschistin in Lettland verhaftet






    Niemals habe ich von ihm etwas Gegenteiliges dazu gehört. Was ist also das Problem?

    Nein, natürlich verstehe ich, dass "Antisemitismus" ein flexibles Werkzeug in Händen derer ist, die den Kampf gegen ihn zu ihrem Beruf gemacht haben. Wenn man will, kann man die Tatsache heranziehen, dass Gigin einmal gesagt hat, dass der derzeitige Präsident der Ukraine, der die Initiatoren des Lemberger Pogroms und die Täter von Babi Jar verherrlicht, "sich an westliche Gönner verkauft und die Erinnerung an seine Vorfahren verraten hat." Wenn man will, kann man auch den Satz "einige von denen, die im Jahr 2020 Weißrussland schadeten, sind nach Israel geflohen, wo sie Eigentum und Verwandte haben, und haben diejenigen, die ihnen glaubten, allein büßen lassen" als Antisemitismus auslegen. Aber …

    Aber es ist doch alles wahr: Selenskij hat das Andenken der Vorfahren verraten, einige weißrussische Oppositionelle sind geflüchtet und ließen ihre Anhänger im Stich – was für ein "Antisemitismus" liegt denn darin, die Dinge beim Namen zu nennen?


    Der Historiker Wadim Gigin spricht bei einem Forum im Jahr 2012Anton Denissow / RIA Nowosti / Sputnik (Bild)


    Schließlich ist "Antisemitismus" (oder eher "Judophobie", denn auch Araber sind Semiten) die Ablehnung der Juden aus rassischen, religiösen und nationalen Gründen, Verachtung ihnen gegenüber, die Propaganda von Hass gegen sie bis zum Aufruf zu ihrer Vernichtung als Gemeinschaft – aber eben als Gemeinschaft, und nur, weil sie Juden sind.


    Fanatismus statt Recherche: Der Spiegel ruft zur politischen Säuberung in Universitäten auf




    Meinung

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    Immerhin sind Juden Menschen wie alle anderen, und wie bei allen gibt es höchst unterschiedliche unter ihnen. Es gibt Helden, es gibt gewöhnliche Menschen, es gibt aber auch Abschaum, was schon Wladimir Zeev Jabotinsky, ein Ideologe des Zionismus, nüchtern konstatierte, und der Abschaum hat keine Nationalität. Wenn ein Mistkerl jüdischer Abstammung als Mistkerl bezeichnet wird, dann gewöhnlich nicht, weil er ein Jude ist, sondern weil er ein Mistkerl ist.


    Wenn überhaupt, dann sind Antisemiten (Judophobe) diejenigen, die den Juden das Recht absprechen, Menschen wie alle anderen zu sein – egal, ob sie ihnen unmenschlich schlechte Eigenschaften zuschreiben und sie in eine "schlechte Rasse" einordnen, oder ob sie ihnen übermenschlich positive Eigenschaften zuschreiben, die sie über jede Kritik erhaben machen.

    Das alles ist einfach nur logisch. Und das Wichtigste: Was hat "Holocaust-Leugnung" mit all dem zu tun? Für mich als Sohn einer jüdischen Mutter und als Bürger Israels ist es sehr wichtig, dies zu verstehen. Ich versuche aufrichtig, mir einen Reim darauf zu machen, ich durchforste das Internet, sammle mühsam Zitate, und schließlich kommt mir die Erleuchtung. Hier ein weiteres Zitat von Gigin:

    "Der Westen versucht, die Leistung der Befreier und die gesamte Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu verwischen ... das gilt sogar für ein so schmerzhaftes Thema wie den Holocaust."

    Es ist diese Formulierung, die als inakzeptabel bewertet wird. Es stellt sich heraus, dass der Historiker Gigin sich schuldig gemacht hat, gegen den Strom zu schwimmen und sich zu weigern, die Schuld an der Tragödie des europäischen Judentums allein auf Hitlers Nazis zu schieben, und damit die aktive Beteiligung "lokaler Hitlers" am Massenmord an Juden – der weißrussischen, litauischen, lettischen, ukrainischen Kollaborateure – zu verschweigen, die jetzt mit dem Segen der USA und der EU zu "nationalen Helden" erklärt werden.

    Ich bin vorsichtig. Solche Mutmaßungen müssen geprüft werden. Also lese ich den Antisemitismus-Jahresbericht 2021, auf den sich Haiat bezieht. Hier ist das, was darin steht, wortwörtlich:

    "ANTISEMITISMUS | 2021 | JAHRESBERICHT ... Weißrussland: Verstärkung des antisemitischen Diskurses inmitten der politischen Krise. Das jüdische Gedenken wird sowohl aus dem internen Diskurs als auch aus den staatlichen Gedenkfeiern ausgeschlossen und entfernt. Hochrangige Regimevertreter und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (wie Andrei Kriwoschejew, Vorsitzender des belarussischen Journalistenverbandes, und Wadim Gigin, Vorstandsvorsitzender der Belarussischen Wissens-Gesellschaft) schweigen bewusst über das einzigartige Schicksal jüdischer Opfer in Belarus, das ein Drittel seiner Bevölkerung durch die Nazi-Besatzung verloren hat. Selbst das neue Gesetz über den 'Völkermord in Belarus', das vom Regime vorgelegt wurde, enthält keinerlei Hinweis auf die nationalsozialistische 'Endlösung der Judenfrage' in Belarus, obwohl die jüdischen Opfer ein Drittel aller zivilen Opfer auf belarussischem Boden ausmachten."

    Na bitte! Ein Drittel der weißrussischen Bevölkerung (33 Prozent) wurde während des Krieges von den Nationalsozialisten und ihrem Anhang vernichtet, ein Drittel der insgesamt Vernichteten (folglich 11 Prozent der Gesamtbevölkerung) waren Juden. Der "Rest" der Opfer waren verständlicherweise Weißrussen. Was ist denn dann der Vorwurf? Denn genau das ist es, was weißrussische Historiker, einschließlich Gigin, sagen: dass ethnische Juden, wie auch ethnische Weißrussen und Roma, die in Weißrussland lebten, ein organischer und gleichberechtigter Teil des multinationalen Volkes waren. Und der Holocaust war auf dem Gebiet der BSSR eben Teil des Völkermordes am weißrussischen Volk (im weiteren Sinne: an dem sowjetischen Volk). 


    Dies ist eine Tatsache, so komplex und verzahnt ist Geschichte nun mal. Sie wird in Minsk korrekt beschrieben und diese Beschreibung beleidigt niemanden. Warum die offiziellen israelischen Strukturen das als "Antisemitismus" brandmarken, kann ich persönlich nicht verstehen. Nach Meinung einiger israelischer Politiker gilt der Begriff "Holocaust" nur für die Juden – unter diesem Gesichtspunkt ist die Behauptung von Gigin, die Hitleristen hätten mithilfe ihrer baltisch-ukrainischen Diener das weißrussische Volk, einschließlich der Juden, vernichtet, ein ungeheuerliches Sakrileg. Aber auch dann handelt es sich immer noch nicht um eine Leugnung des Holocaust.


    Missliebige Erinnerungskultur: Der Kampf gegen sowjetische Mahnmale in der Europäischen Union




    Meinung

    Missliebige Erinnerungskultur: Der Kampf gegen sowjetische Mahnmale in der Europäischen Union





    Erklärbar ist das alles nur dadurch, dass Israels Partner in Übersee befohlen haben, Weißrussland anzubellen. Aus dem einfachen Grund, dass das offizielle Minsk denjenigen in Washington missfällt, die heute die Augen vor der Rehabilitierung und Verherrlichung der Nazis in Riga, Tallinn, Vilnius und vor allem in Kiew verschließen. Ganz nach dem Motto: "Das sind zwar Hurensöhne, aber unsere Hurensöhne". Es spielt keine Rolle, dass sie viele Thesen Hitlers teilen, es spielt keine Rolle, dass sie Juden ermordet haben, wichtig ist, dass ihre ideologischen Nachfahren sich heute gegen Russland richten.

    Ein Resümee ist nicht nötig. Eine Frage quält mich weiter: Wenn es morgen jemand in den USA aus irgendwelchen Gründen für zweckmäßig halten wird, die Verbrechen der deutschen Sonderkommandos und KZ-Schergen zu "vergessen", so wie die Verbrechen ihrer baltisch-banderitischen Verbündeten bereits "vergessen" wurden, und der hartnäckige Historiker Gigin stur weiter daran erinnert – wie wird man ihn in Jerusalem dann auf amerikanische Weisung nennen?

    Lew Werschinin ist ein ukrainischer Fiction- und Fantasy-Schriftsteller, Publizist, promovierter Geschichtswissenschaftler und politischer Analytiker. Er wurde 1957 in Odessa geboren und ist jüdischer Abstammung. Nach einer kurzen politischen Karriere in der unabhängigen Ukraine sah er sein Leben von kriminellen Strukturen bedroht und ging im Jahr 2000 ins Exil nach Israel. Seit 2007 lebt er in Spanien. Seit dem Sieg des Euromaidan im Jahr 2014 hat Werschinin sich zu einem der schärfsten Kritiker des aktuellen Kiewer Regimes entwickelt. Seine nahezu täglichen Publikationen können im LiveJournal (wo er seit vielen Jahren unter dem Pseudonym Putnik1 schreibt) und auf Telegram verfolgt werden.


    Mehr zum ThemaWarum wir das aktuelle Regime in der Ukraine als nazistisch bezeichnen


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    Info:https://freeassange.rtde.life/meinung/172453-washington-schreibt-geschichte-um-warum


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    22.06.2023

    Streit um MINUSMA    Die Bundeswehr muss womöglich binnen kürzester Frist aus Mali abziehen: Die Regierung in Bamako verlangt den schnellstmöglichen Abzug von MINUSMA. Deren Mandat läuft in wenigen Tagen aus.

    german-foreign-policy.com, 21. Juni 2023

    BAMAKO/BERLIN (Eigener Bericht) – Die Bundeswehr muss womöglich binnen kürzester Frist vollständig aus Mali abziehen. Die in Bamako regierenden Militärs haben vergangene Woche vor dem UN-Sicherheitsrat in New York einen schnellstmöglichen Abzug der UN-Blauhelmtruppe MINUSMA gefordert, in deren Rahmen auch über 1.100 deutsche Soldaten in Mali stationiert sind. Hintergrund der Forderung ist zum einen, dass MINUSMA im Land selbst zunehmend als erfolglos und als Instrument der ehemaligen Kolonialmächte eingestuft wird; Proteste, die den Hinauswurf der Truppe fordern, nehmen zu. Zum anderen ist auch in UN-Kreisen unklar, welche Perspektiven MINUSMA nach dem Rückzug diverser westlicher Staaten noch hat; auch die Bundeswehr bereitet ihren Abzug inzwischen vor, freilich laut aktuellen Plänen erst bis Ende Mai kommenden Jahres. Bamako sucht mit dem Schritt seine Souveränität zurückzugewinnen und will mit Unterstützung russischer Militärs und mit Hilfe von Rüstungsgütern aus Russland und China im Kampf gegen die jihadistischen Aufstände bestehen. Nicht nur westliche Kritiker warnen, Mali drohe bei einem raschen Abzug von MINUSMA Chaos. Burkina Faso, das sich in ähnlicher Lage befindet, lobt Bamakos „mutige Entscheidung“.


    Zitat: Erfolglos und unter Druck

    Die Zukunft des UN-Blauhelmeinsatzes MINUSMA wird in Mali wie auch bei den Vereinten Nationen schon seit langem offen diskutiert. Ursache ist zunächst, dass die Operation, die am 25. April 2013 vom UN-Sicherheitsrat beschlossen wurde, erfolglos geblieben ist; die – oft jihadistischen – Aufstände in Mali haben sich unter den Augen der UN-Blauhelme sogar vom Norden auf das Zentrum des Landes ausgedehnt. In der malischen Bevökerung wird schon seit geraumer Zeit mit zunehmender Entschlossenheit der Abzug der Truppe gefordert, die oft auch als politisches Instrument der ehemaligen Kolonialmächte eingestuft wird.[1] Zweifel sind allerdings auch bei den Vereinten Nationen gewachsen, dies vor allem, weil der Konflikt zwischen den in Bamako regierenden Militärs und den westlichen Truppenstellern – vor allem der Bundesrepublik – immer weiter eskaliert. Im Kern geht es darum, dass Bamako die Kontrolle über die militärischen Aktivitäten im eigenen Land zurückgewinnen will und daher etwa Flugbewegungen nur mit klarer Genehmigung und im Gegenzug gegen die Übergabe von Aufklärungsdaten erlaubt. Der Streit hat mittlerweile einige europäische und afrikanische Staaten bewogen, ihre Beteiligung an MINUSMA einzustellen.


    Drei Optionen

    Auf die Frage, welche Konsequenzen daraus zu ziehen seien, hat zu Jahresbeginn eine von den Vereinten Nationen in Auftrag gegebene Analyse drei mögliche Antworten vorgelegt. Der Blauhelmeinsatz könne prinzipiell natürlich fortgesetzt werden, heißt es; dann sei allerdings eine Aufstockung um mindestens 2.000, nach Möglichkeit mehr Soldaten erforderlich.[2] Eine zweite Option bestehe darin, den Personalbestand beizubehalten, dafür aber einige MINUSMA-Standorte zu schließen. Drittens könne MINUSMA grundsätzlich auch von einer Blauhelm- in eine zivile Operation umgewandelt werden; dann würde ziviles UN-Personal zur politischen Begleitung der künftigen Entwicklung nach Bamako entsandt. Die dritte Option ist mit der in Mali immer lauter werdenden Forderung nach politischer Souveränität vielleicht am wenigsten vereinbar. Die zweite würde als Teilrückzug und damit wohl als Zeichen der Schwäche interpretiert. Für die erste ist unklar, woher das Personal kommen soll. Zudem bleibt die Frage offen, inwiefern die Option einen Fortschritt gegenüber der bislang weitgehend erfolglosen UN-Operation bringen soll.


    Koloniale Doppelmoral

    Hinzu kommt, dass die UN-Blauhelmtruppe nach Ansicht der in Mali regierenden Militärs inzwischen gegen Bamako zu operieren begonnen hat. Hintergrund sind Untersuchungen, die die UNO zu einem Massaker angestellt hat, das Ende März 2022 in der Ortschaft Moura bei Mopti in Zentralmali begangen wurde. Dabei töteten laut dem UN-Bericht malische Soldaten und russische Söldner mindestens 500 Personen.[3] Die Regierung in Bamako streitet das ab und wirft MINUSMA Spionage zum Nachteil ihres Einsatzlandes vor – es gehe ihr darum, heißt es, Malis Kooperation mit russischen Militärs zu delegitimieren. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Behauptung kann Bamako darauf verweisen, dass UN-Recherchen bei früheren Massakern malischer Einheiten nicht angestellt wurden – und zwar in einer Zeit, als malische Truppen im Rahmen des EU-Trainingseinsatzes EUTM Mali von Soldaten aus EU-Staaten, darunter Deutschland, ausgebildet wurden. Dass Schützlinge europäischer Militärs Zivilisten umbrachten, warf ein schlechtes Licht auch auf die EU und sollte offenbar nicht breitgetreten werden.[4] Ein Vorwurf, der heute zuweilen zu hören ist, lautet denn auch, wie so oft, da herrsche koloniale bzw. neokoloniale Doppelmoral.


    Malis Souveränität

    Mit Blick darauf, dass die Perspektiven für MINUSMA nebulös, die Erfolgsaussichten des Blauhelmeinsatzes gering sind und dass zugleich die Proteste aus der Bevölkerung gegen die anhaltende Präsenz der auswärtigen Truppen stärker werden, hat Malis Regierung jetzt die Reißleine gezogen. Am 16. Juni erklärte Außenminister Abdoulaye Diop vor dem UN-Sicherheitsrat, MINUSMA sei gescheitert; die UN-Truppen sollten jetzt „ohne Verzögerung“ abgezogen werden.[5] In einer Regierungserklärung, die gleichfalls am 16. Juni verbreitet wurde, heißt es, mit seiner Entscheidung setze Bamako sich dafür ein, dass die Souveränität und die Entscheidungen Malis über seine Strategie und seine internationalen Partnerschaften respektiert würden.[6] Dies zielt auf die im Westen verbreitete Kritik daran, dass Mali mit Soldaten und privaten Militärfirmen aus Russland kooperiert.


    „Mutige Entscheidung“

    Wie sich die Lage weiterentwickelt, ist ungewiss. Rasche Entscheidungen sind notwendig: Das aktuelle MINUSMA-Mandat läuft zum 30. Juni aus. Vor allem, aber nicht nur westliche Beobachter warnen, bei einem schnellen Abzug der UN-Blauhelme drohten in Mali Gewalt und Chaos. Bamako setzt – neben der Zusammenarbeit mit Russland – vor allem auf seine eigenen Streitkräfte und rüstet sie nach Kräften auf. Zu Jahresbeginn hat es etwa Kampfjets und Transporthubschrauber aus Russland bekommen.[7] Vergangene Woche folgten Dutzende Militärfahrzeuge – Teil einer umfassenden, eine dreistellige Zahl an Fahrzeugen umfassenden Lieferung, die Mali aus China erhält.[8] Malis Nachbarland Burkina Faso, das unter denselben jihadistischen Aufständen leidet und inzwischen ebenfalls von Putschisten mit einer Orientierung an Russland regiert wird, lobt den MINUSMA-Hinauswurf als „mutige Entscheidung“ zur „Bekräftigung der malischen Souveränität“.[9] Ob der Versuch gelingt, die Übergriffe der ehemaligen Kolonialmächte mitten im Krieg gegen Jihadisten abzuschütteln und eine eigenständige Entwicklung durchzusetzen, muss sich zeigen.


    Vor dem Abzug

    Bleibt es dabei, dass das MINUSMA-Mandat zum 30. Juni ausläuft, dann müsste auch die Bundeswehr binnen kürzester Zeit aus Mali abziehen. Ursprünglich hatte sie vor, den Abzug, den sie am 1. Juni 2023 einleiten wollte, Ende Mai kommenden Jahres abzuschließen. Ob es gelingt, die Verlegung von Truppen und Material dramatisch abzukürzen, ist ungewiss.

     

    [1] Damien Glez: Au Mali, le blues des Casques bleus de la Minusma. jeuneafrique.com 21.01.2023.

    [2] Flore Monteau: Au Mali, clap de fin pour la Minusma? jeuneafrique.com 11.05.2023.

    [3] Malian troops, foreign military personnel killed over 500 people during military operation in Moura in March 2022 – UN human rights report. ohchr.org 12.05.2023.

    [4] S. dazu Die Menschenrechtslehrer, Ethno-Massaker im Sahel und Kampf um Mali (II).

    [5] Amid Endless Violence, Stabilization Mission in Mali Essential for Region’s Stability, Special Representative Tells Security Council. press.un.org 16.06.2023.

    [6] Zitiert nach: Thomas Wiegold: Merkposten Mali: Bamako will UN-Mission rauswerfen. augengeradeaus.net 18.06.2023.

    [7] Mali gets more warplanes, helicopters from Russia. france24.com 19.01.2023.

    [8] Ekene Lionel: Mali receives more Chinese weaponry. military.africa 15.06.2023.

    [9] Le Burkina Faso salue le « courage » du Mali après sa demande de retrait de la Minusma. jeuneafrique.com 19.06.2023.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9274


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    22.06.2023

    Nachrichten von Pressenza: Jedes Krankenhaus muss erhalten bleiben

    aus e-mail vom  <newsletter@pressenza.com>, 21. Juni 2023. 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 21.06.2023


    Jedes Krankenhaus muss erhalten bleiben


    „Im Notfall zählt jede Minute. Es darf nicht sein, dass der Weg zum nächsten Krankenhaus immer länger wird. Jedes einzelne Krankenhaus ist wichtig und muss erhalten bleiben“, erklärt Amira Mohamed Ali, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, anlässlich des&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/06/jedes-krankenhaus-muss-erhalten-bleiben/


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    Geburtstagseinladung – für die Freiheit von Julian Assange


    Am Montag, den 3. Juli 2023, wird Julian Assange 52 Jahre alt und muss seinen 5. Geburtstag im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh verbringen. Julian Assange ist australischer Journalist, Verleger und Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks. Er hat unter anderem Kriegsverbrechen der USA veröffentlicht. Julian Assange&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/06/geburtstagseinladung-fuer-die-freiheit-von-julian-assange/


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    Abschiebung als Markenkern


    Proteste gegen jüngste EU-Pläne zur Flüchtlingsabwehr nehmen vor EU-Innenministertreffen zu. Brüssel und Berlin unterscheiden faktisch weiterhin zwischen weißen und nichtweißen Flüchtlingen. Heftige Proteste gegen die jüngsten Pläne zur EU-Flüchtlingsabwehr werden vor dem morgigen Treffen der EU-Innenminister laut. Die Minister wollen&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/06/abschiebung-als-markenkern/


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    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    22.06.2023

    »Grüne an die Macht«

    davidebrocchi.eu, vom 21. Juni 2023 »Grüne an die Macht«, by Davide

    Als Student der Politikwissenschaften an der Universität Düsseldorf habe ich im Wintersemester 2000/01 ein Seminar mit dem Titel »Grüne an die Macht« besucht. Veranstaltet wurde es von dem Politikwissenschaftler Ferdinand Müller-Rommel, der seit Anfang der 1990er das neue Phänomen in der europäischen Parteienlandschaft erforschte. Er veröffentlichte die von der Politikwissenschaft benötigte allgemeine Definition für die grünen Parteien. In diesem Beitrag möchte ich an diese Definition erinnern, denn 30 Jahre später stimmt sie nachdenklich.


    In den 1970ern gingen die Politikwissenschaften davon aus, dass die westeuropäischen Parteiensysteme »eingefroren« seien, da das Wahlverhalten unter den Bürger*innen jahrzehntelang relativ konstant gewesen war. Während die etablierten Parteien davon profitierten, hatten neue Parteien unter diesen Bedingungen keine realistischen Entstehungs- und Überlebenschancen.

    Doch dann entstanden in vielen europäischen Ländern neue Parteien und Wahllisten, die sich als »grün«, »ökologisch« oder »alternativ« bezeichneten. Bei den Europawahlen 1979 kandidierten sie erstmals in fünf Ländern: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Luxemburg. Zehn Jahre später waren grüne Parteien mit mehr als tausend Abgeordneten in lokalen und regionalen Parlamenten und mit 117 Abgeordneten in elf nationalen Parlamenten vertreten.


    So erweckte das neue Phänomen das Interesse der Politikwissenschaften. Es fehlte jedoch an einer allgemeinen Definition, wie sie für vergleichende Untersuchungen benötigt wurde.


    Perspektive 1993: Was ist eine grüne Partei?

    In seinem Buch »Grüne Parteien in Westeuropa« definierte Müller-Rommel 1993 das neue Phänomen wie folgt.


    »Die Gründungsmitglieder der „grünen“, „alternativen“ und „ökologischen“ Parteien sowie der Wahlerlisten setzten sich Anfang der 1980er Jahre mehrheitlich aus basisnahen Bürgerinitiativen zusammen, die gegen die traditionellen Politikkonzepte der etablierten Parteien antraten. Ihnen haben sich viele Anhänger der unterschiedlichen neuen sozialen Bewegungen angeschlossen.


    Zusammengefasst handelte es sich bei diesen Bewegungen um zwei im wesentlichen unterschiedliche Potentiale mit teilweise unterschiedlichen programmatischen Forderungen:


    • Dem Emanzipationspotential, welches Bürgerrechtsbewegungen, Frauenbewegungen sowie Jugendzentrumbewegungen umfasste und überwiegend von Jugendlichen sowie der „neuen Linken“ unterstützt wurde. Diese Gruppierungen forderten eine grundlegende Reorganisation der sozioökonomischen und politischen Strukturen westlicher Industrienationen.
    • Dem Widerstandspotential, welches sich überwiegend aus den Anhängern der Ökologie- und Friedensbewegung zusammensetzte. Dieses Potential bestand vorwiegend aus links-liberal orientierten Bürgern aber auch aus Konservativen, deren programmatische Akzente in erster Linie gegen konkrete umweltpolitische und friedenspolitische Maßnahmen der etablierten Regierungs- und Oppositionsparteien gerichtet waren.


    Während sich das Emanzipationspotential zunächst in „alternativen Wahlerlisten“ organisierte, wurden die meisten grünen Parteien in Westeuropa von den Anhängern des Widerstandspotentials gegründet. Erst Mitte der 1980er Jahre vereinigten sich in vielen westeuropäischen Ländern beide Potentiale organisatorisch in den grünen Parteien.« (Müller-Rommel 1993, S. 16 f.)


    Perspektive 1993: Grüne Programmatik in Westeuropa

    Grüne Parteien in Westeuropa zeichneten sich damals durch folgende programmatische Gemeinsamkeiten aus:


    • »Ökologie: Vorrangige Betrachtung der Erfordernisse eines Ökosystems anstelle von ausschließlicher ökonomischer Rationalität.
    • Individualismus: Hierzu zählt programmatisch unter anderem das Eintreten für die Liberalisierung der Ehescheidung und der Abtreibung sowie das Eintreten für die Rechte von Minderheiten ebenso wie Forderungen nach autonomer Lebensführung und Toleranz für alternative Lebensstile. Mit Vorbehalt wird auch der Feminismus als besonderer Ausdruck von individueller Selbstverwirklichung verstanden.
    • Direkte Demokratie: Dies bedeutet programmatisch eine dezentralisierte Basisdemokratie, die den Bürgern eine direkte Teilnahme an politischen Entscheidungen ermöglicht.
    • Links: Hiermit ist der programmatische Wunsch nach einer anderen Gesellschaft verbunden, die hierarchische Strukturen ablehnt, mehr Selbstbestimmung fordert und von der Notwendigkeit politischer Eingriffe in das Wirtschaftsleben überzeugt ist, um insbesondere ökologische Politik durchzusetzen.
    • Dritte Welt: Propagierung echter Umverteilung der Ressourcen von Nord nach Süd.
    • Abrüstung: Postulierung einseitiger Abrüstung in und außerhalb der NATO-Staaten«. (ebd., S. 17 f.)


    Perspektive 1993: Organisationsstruktur und Aktionsformen

    Zwei Merkmale unterschieden damals grüne Parteien von anderen Parteien:

    • »Partizipatorische Parteiorganisation: Hierunter wird eine basisdemokratische, antielitäre Teilhabe der Mitglieder an der innerparteilichen Willensbildung verstanden, wie beispielsweise die Beteiligung einfacher Basismitglieder an möglichst allen politischen Entscheidungen, freier Zugang zu allen Parteigremien, keine Ämterhäufung, Kontrolle der Mandatsträger durch Rotation oder imperatives Mandat, kollektive Führung.
    • Parteiverhalten: Offizielle Unterstützung der Partei an unkonventionellen Protestaktionen, wie beispielsweise Boykotte, Besetzungen und Blockaden«. (ebd., S. 18)


    Perspektive 1993: Wählerprofil

    Wer wählte Grün in Westeuropa? Aus politikwissenschaftlicher Perspektive kombinierte das grüne Wählerprofil folgende Merkmale:


    • »Postmaterialistisch: […] gemessen über die elektorale Verankerung der Grünen in neuen sozialen Bewegungen.
    • Jung, hochgebildet, Zugehörigkeit zur neuen Mittelschicht: […] Die Wähler der Grünen [weisen] überwiegend diese sozio-demographischen Merkmale auf.
    • Urban: Die Wähler der Grünen sind überwiegend in Großstädten zu finden.
    • Linke ideologische Selbsteinstufung: Die Wähler der Grünen stufen sich „links“ ein, beziehungsweise haben ehemals linke Parteien gewählt«. (ebd.)


    Aus heutiger Perspektive

    Grüne Parteien kamen in den vergangenen 30 Jahren immer wieder an die Macht, der Weg zu einer gerechten, friedlichen und umweltfreundlichen Gesellschaft ist jedoch noch lang. Die Erfahrung der Macht kommentierte der erste grüne Minister Joschka Fischer in einem Interview von 1985 so: »Das Amt ändert den Menschen schneller als der Mensch das Amt«. Es stellt sich also die Frage, ob die Machtposition (neue) Parteien schneller ändert als die Parteien in der Lage sind, die Machtverhältnisse zu ändern – und wie eine Große Transformation zur Nachhaltigkeit unter diesen Bedingungen überhaupt stattfinden kann.

    © Dr. Davide Brocchi, 21.6.2023


    Literatur
    • Ferdinand Müller-Rommel (1993): Grüne Parteien in Westeuropa. Opladen: Westdeutscher Verlag.


    Info: https://www.davidebrocchi.eu/gruene-an-die-macht


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    22.06.2023

    Informationen zu AD23

    aus e-mail von G. Biederbeck, 22. Juni 2023, 20:59 Uhr


    Euch zur Information


    und gute Grüße bei Gewitter!


    Gerhard



    Gerhard Biederbeck


    Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf



    *Presse-Mitteilung*


    Es liegt diese  Meldung vom 16.6.23 zu dem Militärkriegsmanöver Air

    Defender 23 (AD 23)vor,


    also bereits am 6. Tag der Übung:


    *"Ein litauischer Luftwaffenstützpunkt wurde bei der Übung prominent

    genutzt,*


    **


    *um die Fähigkeit von Nato-Flugzeugen zu demonstrieren, von Stützpunkten

    in Deutschland*


    **


    *aus an der russ. Grenze stationiert zu werden.*


    *Russische Kampfflugzeuge reagierten auf die Übungen über Litauen, so

    dass Nato-Flugzeuge **

    *


    *15 Mal kämpfen mussten, um russische Kampfflugzeuge abzufangen."*


    *(zitiert aus: Melvin A. Goodman "Die anhaltenden Kriegstraumata machen

    den Vereinigten Staaten*


    *und Russland Angst" CounterPunch.org)*


    Auch diese Nachricht bestätigt die Aussage der Friedensinitiative:


    AD 23 dient nicht der Abschreckung, sondern der Eskalation,


    wozu die russische Reaktion ebenso beiträgt.


    Umso dringender gilt, diplomatische Initiativen für einen Beginn


    der Friedensverhandlungen  einzuleiten.


    Zum Ende von AD23 am 23.6.23 bleibt aufmerksam zu beobachten,


    welche der US Flugzeuge tatsächlich in die USA zurückkehren oder hier


    in Europa verbleiben, um für den "Ernstfall" stand by zu sein?


    Erste Nachrichten lassen vermuten, dass F35 Tarnkappenbomber, F16 und A10


    Kampfflugzeuge in Europa zusätzlich verbleiben sollen.


    Bezüglich des Fliegerhorsts Wunstorf gilt es wahrzunehmen, ob das große

    mobile


    Tanklager tatssächlich bis zum September wieder abgebaut wird, wie

    angekündigt, oder nicht.


    Wenn nicht,  wäre dies ein Hinweis auf weitere Kriegsvorbereitungen.


    Gerhard Biederbeck Neustadt, den 22.06.23


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    22.06.2023

    Habeck im Bundestag: "Falschunterstellungen" und ein "erster russischer Angriffskrieg 2014"

    freeassange.rtde.life, 22 Juni 2023 14:50 Uhr, Von Dagmar Henn

    Bundeswirtschaftsminister Habeck wurde im Bundestag befragt und benahm sich wie üblich – Antworten nur, wenn die Frage entsprechend unterwürfig gestellt wurde, auf massivere Kritik jedoch arrogant und ausfallend. Bis hin zu eigenen neuen Geschichtsfälschungen.


    Robert Habeck (21. Juni 2023) (Bild)


    Auch wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in der Fragestunde des Bundestags nur selten scharf angegriffen wurde, vergriffen hat er sich mehrfach. Nicht nur mit seiner Bemerkung, die Opfer der Ahrtalflut seien Opfer des Klimawandels.


    Börne-Preisträger: Habeck erhält 20.000 Euro für mentale "Freiräume durch Nachdenklichkeit"




    Meinung

    Börne-Preisträger: Habeck erhält 20.000 Euro für mentale "Freiräume durch Nachdenklichkeit"





    Aber zuallererst versuchte er, Attacken gegen seine inzwischen berüchtigte Personalpolitik abzuwenden, und er tat dies auf eine Art und Weise, die man, wenn man genau liest, nur als Erpressung werten kann. Der CDU-Abgeordnete Hansjörg Durz fragte noch einmal nach, wie es denn sei mit den Fondsanteilen des Staatssekretärs Udo Philipp und der Bundesförderung für Unternehmen, an denen dieser Fonds beteiligt sei; schließlich handele es sich um einen kleinen Fonds mit wenigen Unternehmen. Philipp hatte eine Zusage, sich vom Wirtschaftsausschuss befragen zu lassen, nicht eingehalten. Habecks Erwiderung hat es in sich.

    "Ich bin sehr dafür und auch sehr bereit – das habe ich ja im Ausschuss schon öffentlich gesagt, ich wiederhole es –, die Regeln zu verschärfen. Es ist kein Problem für mich, wenn alle Mitglieder der Bundesregierung, alle Staatssekretäre, vielleicht auch ehemalige Minister oder Staatssekretäre gehalten werden, ihre privaten Altersvorsorgen, ihre Fondsanteile öffentlich zu machen, sodass sich die Öffentlichkeit ein Bild machen kann. Allerdings lehne ich eine Einzelbetrachtung, in diesem Fall von Staatssekretär Philipp, ab."

    Die ganzen Sätze lassen sich kurz zusammenfassen: Wenn ihr meinen Freund Philipp nicht in Ruhe lasst, schlachte ich euren Jens Spahn. Ein neuer Aspekt der Persönlichkeit des Robert Habeck.

    Mit der Leistungsbilanz der Regierung sei er sehr zufrieden, erklärte er an anderer Stelle. Sein Weltbild ist hermetisch geschlossen. Er ist stolz auf den Schaden, den er anrichtet.

    "Ich weise darauf hin, dass davor Nord Stream 1 und 2 und auch die Ablehnung der militärischen Unterstützung der Ukraine ja schon beschlossen waren. Das wurde alles verändert. Das heißt, die Leistungsbilanz der Bundesregierung ist beachtenswert. Sogar die CO₂- Emissionen gehen runter; wir haben sie im letzten Jahr beispielsweise trotz der Hinzunahme von Kohlekraftwerken eingehalten."

    Ist das nicht schön? Man muss nun einmal das eine oder andere Stahlwerk abschalten und in öffentlichen Gebäuden die Raumtemperatur bis zur Schmerzgrenze runterdrehen, schon gehen die CO₂-Emissionen runter. Was ist Habeck für ein toller Hecht.


    Nun doch ‒ Firmen von Habecks Staatssekretär bekamen höhere Summen aus staatlichen Förderprogrammen





    Nun doch ‒ Firmen von Habecks Staatssekretär bekamen höhere Summen aus staatlichen Förderprogrammen





    Ein klein wenig Panikmache gefällig? "40 Grad in Spanien, brennende Wälder nicht nur in Kanada, sondern auch in Brandenburg. Das heißt, wir sollten wirklich handeln." Als hätte es all das in früheren Jahrhunderten nicht gegeben, als wären 40 Grad im Sommer in Spanien tatsächlich so ungewöhnlich.


    Überhaupt, das mit der Wirtschaft ist doch gar nicht so schlimm. "Wir hatten über die Wintermonate eine technische Rezession. Das Wachstum ist nicht zufriedenstellend." Aber nächstes Jahr soll es ja wieder besser werden. Und überhaupt:

    "Was die Industrialisierung und die Industriestrategie angeht, so reicht die Zeit nicht aus, um all die Investitionen – sagen wir über 100 Millionen Euro – hier aufzuzählen."

    Den Satz muss man wirklich im Protokoll nachlesen, um ihn zu glauben. Es ist ja bekannt, dass Grüne und Mathematik inkompatibel sind, aber hundert Millionen? Allein die öffentlichen Förderzusagen für das geplante Werk von Intel, das ja sein muss, weil man sich mit China anlegen will, betragen zehn Milliarden. Eine Milliarde, Herr Habeck, sind zehn mal hundert Millionen, zehn Milliarden sind also hundert mal hundert Millionen. Nur so als Hausnummer. Investitionen von hundert Millionen, um damit die Folgen der "Energiewende" abzufangen?


    Befragt, was denn die subventionierte Errichtung einer Fabrik, die der AfD-Abgeordnete Michael Kaufmann eine "Werkbank für einen ausländischen Halbleiterhersteller" nannte, mit der Technologieführerschaft zu tun habe, die man anstrebe, erklärte Habeck, Intel werde schließlich "neueste, noch nicht auf dem Markt existierende Chips dort produzieren", und erklärte das zur Technologieführerschaft. Er behauptete, die Maschinen für die dortige Produktion kämen aus dem deutschen Maschinenbau – was zumindest ungewöhnlich wäre, weil dieser Markt von niederländischen Firmen beherrscht wird.


    Emotionale Debatte bei Regierungsbefragung: "Warum zerstören sie die Lebensgrundlage der Menschen?"




    Emotionale Debatte bei Regierungsbefragung: "Warum zerstören sie die Lebensgrundlage der Menschen?"






    Die Tatsache, dass eine ehemalige Mitarbeiterin von BlackRock die Grundsatzabteilung des Wirtschaftsministeriums leitet, während BlackRock einer der größten Aktionäre von Intel ist, war für Habeck ebenfalls auf mehrfache Nachfrage kein Anlass, einen Interessenkonflikt zu sehen. Die Frage, ob nicht eine nicht einmal betriebs-, sondern nur spekulationswirtschaftliche Tätigkeit bei einem Unternehmen wie BlackRock grundsätzlich nichts mit der volkswirtschaftlichen Qualifikation zu tun hat, die eigentlich in der Grundsatzabteilung eines Wirtschaftsministeriums gefragt wäre, wurde leider nicht einmal gestellt.


    Allerdings steht Habeck mit seiner Blindheit gegenüber dem Unterschied zwischen spekulativen Geldanlagen und realer Produktion nicht allein. Eine Abgeordnete seiner Fraktion, die wie übrigens alle grünen Abgeordneten eine geradezu aufdringlich liebedienerische Haltung Habeck gegenüber einnahm, verwies auf das Interesse eine Private-Equity-Fonds an erneuerbaren Energien, ohne zu verstehen, dass diese Energien eben staatlich verzinste Investitionsmöglichkeiten bieten, die natürlich gerne wahrgenommen werden, das aber nichts mit volkswirtschaftlichem Nutzen zu tun hat.


    Nein, alles ist gut, und selbst die Rezession gäbe es nicht, wenn nicht die alte Bundesregierung schuld daran gewesen sei, "dass Deutschland gerade im industriellen Bereich von russischem Gas abhängig war".


    "Immense Verluste an Menschenleben": Habeck schiebt Ahrtalopfer auf den Klimawandel





    "Immense Verluste an Menschenleben": Habeck schiebt Ahrtalopfer auf den Klimawandel





    Er sieht das deutsche Hauptproblem in der Bürokratie. Wie die allerdings reduziert werden soll, in dem man Heizsysteme vorschreibt, was kontrolliert werden muss, Kommunen zur Erstellung unnützer Pläne verpflichtet, und schließlich auch noch von völliger Exportkontrolle träumt, weil ja auch der Verkauf gewisser Güter und nicht nur Investitionen im Ausland Technologien verraten könnten, das erklärt er nicht. Die praktische Seite der grünen Vorschläge endet immer in einem Mehr an Bürokratie, und ganz nebenbei in vielen Stellen für die eigene Klientel.


    An einem Punkt entgleitet ihm doch etwas Realismus. Nachdem er die Katastrophe für die energieintensiven Branchen in eine "Herausforderung" umgemünzt hatte, erklärte er dann: "Wir versuchen, die wirtschaftliche Situation in Deutschland zu stabilisieren." Doch nicht alles gut? Aber es gibt ja die willigen Sekundanten, die grünen Abgeordneten, die das "selbst verschuldete Problem der Deindustrialisierung in Bayern" fort von der eigenen Politik etwa der bayerischen Staatsregierung zuweisen, die zu wenige Windräder gebaut habe.


    Russisches Gas allerdings, das gewissermaßen den roten Faden lieferte, muss für Habeck ein wahrhaftiges Hassobjekt sein, und seine eigene Verantwortung für die Probleme, die er erst mit geschaffen hat, völlig jenseits seiner Verständnisfähigkeit. Abgesehen von Wortschöpfungen wie "Falschunterstellung" wurde er mehrmals grob – und wahrheitswidrig – ausfällig; angefangen bei Fragen des AfD-Abgeordneten Steffen Kotré, der Berichte zitierte, nach denen bis zu 30 Gigawatt Strom zu wenig vorhanden seien in Deutschland.


    "Das Energieproblem in Deutschland ist verursacht worden durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine." Auf Gelächter darauf: "Ich weiß, dass die AfD-Fraktion mit dem höhnischen Gelächter die Opfer der Ukraine verhöhnt." Und dann, pathetisch, der ganz große Hammer:

    "Wir haben kein Gas mehr außer Anteile im Mix, die man nicht ausschließen kann. Wir kaufen kein Gas mehr aus Russland. Wir kaufen keine Kohle mehr aus Russland. Wir kaufen kein Öl mehr aus Russland. Das tun wir, um die Kriegskasse von Putin nicht weiter zu füllen. Ich verstehe nicht – das muss ich in der Härte sagen –, wie Sie die historische Schuld, die dieses Land auf sich geladen hat, ausblenden können, es sogar noch unterstützen. Das ist für mich schwer nachvollziehbar."

    Man muss Habeck heißen, um zu begreifen, wie eine historische Schuld, die gegenüber der früheren Sowjetunion besteht, nun die Begründung sein kann, um bei deren Rechtsnachfolger keine Rohstoffe mehr zu kaufen, sondern stattdessen ideologische Nachfolger der Nazis aufzurüsten. Man muss aber vor allem Habeck sein, um zu verstehen, inwiefern diese Aussage eine Antwort auf die Frage nach den in der deutschen Stromversorgung fehlenden 30 Gigawattstunden ist. Er ist so besessen von der Ukraine, dass er sogar einen "ersten Angriffskrieg, den Russland 2014 gegen die Ukraine geführt hat" erfindet. Man ist versucht, ihm die Aufnahmen aus Lugansk vom 2. Juni 2014 in Dauerschleife vorzuspielen, und dabei die alte Ricola-Werbung zu wiederholen: "Wer hat's erfunden?"


    Mehr zum ThemaFleischverbot und Russenhass – Wie sich die Nazi-Wurzeln der Grünen in ihrer Politik widerspiegeln


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    Info: https://freeassange.rtde.life/meinung/173324-habeck-im-bundestag-faschunterstellungen-und-ein-erster-russischer-angriffskrieg-2014


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    22.06.2023

    Auswahl und Links

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 22. Juni 2023, 20:07 Uhr


    *So war das wohl nicht gedacht

    **Deutsche Leopard-Panzer sind zum Selbstmordkommando geworden

    *Die so hochgelobten deutschen Leopard-Panzer sind in der Ukraine zu

    Kanonenfutter geworden. Ukrainische Soldaten beschädigen ihre Leoparden

    selbst, um nicht in den Kampf ziehen zu müssen. Das hat mehrere Gründe.

    /Siehe:

    /https://www.anti-spiegel.ru/2023/deutsche-leopard-panzer-sind-zum-selbstmordkommando-geworden/



    *Die „russische Bedrohung“ ist nur eine Show, an die die NATO selbst

    nicht glaubt

    *Die NATO glaubt ganz offensichtlich selbst nicht an die von ihr

    verbreitete Legende der "russischen Bedrohung". Warum das so ist, zeige

    ich hier auf.

    /Siehe:/https://www.anti-spiegel.ru/2023/die-russische-bedrohung-ist-nur-eine-show-an-die-die-nato-selbst-nicht-glaubt/



    *Gegenoffensive – ein suizidales Blutbad für die Ukraine

    *Katastrophale Verluste auf ukrainischer Seite – kaum Geländegewinne,

    dennoch sprechen die westlichen Medien von einem Patt – die Wahrheit

    sieht anders aus.

    /Hier:/https://voicefromrussia.ch/gegenoffensive-ein-suizidales-blutbad-fur-die-ukraine/



    *Chinesen auf Kuba stören die Weltmachtsfantasien der USA

    *Offensichtlich will China auf Kuba eine Spionagestation einrichten, um

    Funkverkehr und andere elektronische Signale im Süden der USA abzuhören.

    Die Reaktion der USA zeigt die ganze Doppelmoral der USA auf.

    /Siehe:

    /https://www.anti-spiegel.ru/2023/chinesen-auf-kuba-stoeren-die-weltmachtsfantasien-der-usa/



    https://www.anti-spiegel.ru/2023/rjabkow-russland-hat-suedafrika-mitgeteilt-dass-die-teilnahme-macrons-am-brics-gipfel-unangemessen-sei/

    22.6.2023

    *Russland hat Südafrika mitgeteilt, dass die Teilnahme Macrons am

    BRICS-Gipfel unangemessen sei

    *

    Russland hat seinen Partnern in der Republik Südafrika (RSA) mitgeteilt,

    dass es die Teilnahme des französischen Präsidenten Emmanuel Macron am

    BRICS-Gipfel (Russland, Brasilien, Indien, China und Südafrika) für

    unangemessen hält. Das sagte der stellvertretende russische

    Außenminister Sergej Rjabkow am Donnerstag vor Reportern auf eine Frage

    von TASS.

    „Wir haben ein Signal gesendet, dass man bei allem Respekt für die

    Vorrechte des Gastgeberlandes, bestimmte Gäste einzuladen, von der

    Tatsache ausgehen sollte, dass BRICS eine Vereinigung von Staaten ist,

    die einseitige Sanktionen als Methode zur Lösung außenpolitischer

    Aufgaben grundsätzlich ablehnen. Und da liegt es auf der Hand, dass das

    Erscheinen von Vertretern des kollektiven Westens dort einfach

    unangemessen ist“, so der stellvertretende Minister.

    Südafrika hat derzeit die Präsidentschaft der BRICS inne. Das

    Gipfeltreffen der Vereinigung ist für den 22. bis 24. August in

    Johannesburg geplant.


    Die französische Ministerin für auswärtige und europäische

    Angelegenheiten, Catherine Colonna, hatte zuvor nach Gesprächen mit dem

    südafrikanischen Außenminister Naledi Pandor in der südafrikanischen

    Hauptstadt erklärt, dass Macron die Teilnahme am BRICS-Gipfel in

    Erwägung ziehen könnte, wenn er eine entsprechende Einladung erhält.


    Nach Angaben des russischen Präsidentensprechers Dmitrij Peskow versteht

    der Kreml nicht, in welcher Eigenschaft der französische Staatschef an

    dem Treffen der BRICS-Staatschefs teilnehmen könnte. „Wir wissen ehrlich

    gesagt nicht, wie, in welcher Eigenschaft und zu welchem Zweck [Macron

    an dem Gipfel teilnehmen könnte], wir haben keine solchen

    Informationen“, sagte er.



    https://cooptv.wordpress.com/2023/06/21/kasachstan-kundigt-uberraschend-das-ende-der-astana-gesprache-zu-syrien-an-southfront-org/

    (southfront.org

    <https://southfront.org/kazakhstan-announces-surprise-end-to-astana-talks-on-syria/>)

    *Kasachstan hat Berichten zufolge überraschend beschlossen, keine

    Gespräche über den Friedensprozess in Syrien mehr in seiner Hauptstadt

    Astana abzuhalten.*


    Die Entscheidung wurde nach dem 20. Treffen des Astana-Formats, an dem

    auch Russland, die Türkei und der Iran teilnehmen, am 21. Juni bekannt.

    Auf dem Treffen wurden die Lage vor Ort, ein Fahrplan für den

    Wiederaufbau der Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien, die

    israelischen Angriffe und eine Reihe weiterer Themen erörtert.

    Der stellvertretende kasachische Außenminister Kanat Tumysch rief nach

    dem Treffen unerwartet zum Abschluss der trilateralen Gespräche auf und

    erklärte, ihr Ziel sei erreicht worden.

    „Das allmähliche Auftauchen Syriens aus der Isolation in der Region

    könnte als Zeichen dafür gewertet werden, dass der Astana-Prozess seine

    Aufgabe erfüllt hat“, sagte er laut Reuters vor Reportern. „In

    Anbetracht der Rückkehr Syriens in die Familie der arabischen (Nationen)

    schlagen wir vor, das 20. Treffen im Rahmen des Astana-Prozesses

    offiziell zum letzten zu erklären.“


    Der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow bestätigte

    gegenüber TASS, dass die Entscheidung, in Astana keine weiteren Treffen

    zu Syrien abzuhalten, auf Initiative der kasachischen Seite getroffen wurde.

    Der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten für die Syrienfrage,

    Alexander Lawrentjew, kommentierte den Schritt Kasachstans mit den

    Worten, er komme für Russland überraschend.

    „Offen gesagt, die Nachricht über die Initiative des kasachischen

    Außenministeriums, die Astana-Plattform aufzugeben, kam für uns heute

    überraschend; sie scheinen zu erwarten, dass wir einen anderen Ort für

    diese Treffen wählen“, sagte Lawrentjew.

    Später sagte der hochrangige russische Diplomat, dass sich das

    Astana-Format zu Syrien als effektiv erwiesen habe und weiterhin

    funktionieren werde.

    „Das derzeitige Astana-Format wird weiterhin funktionieren. Es hat sich

    bewährt, während die so genannten Bemühungen der internationalen

    Gemeinschaft um eine Lösung der Syrien-Frage ins Stocken geraten sind“,

    sagte er auf einer Pressekonferenz im Anschluss an das 20.

    internationale Treffen zu Syrien im Astana-Format.


    Lawrentjew betonte, dass das Astana-Format „nur deshalb formell mit

    einem Ort verbunden ist, weil die kasachische Führung sich bereit

    erklärt hatte, ein internationales Treffen auszurichten, an dem eine

    Gruppe von drei Garantienationen, Beobachter aus einer Reihe von Ländern

    – nämlich Syriens Nachbarn, darunter der Irak, der Libanon und Jordanien

    – sowie Beamte internationaler Organisationen, vor allem der

    Sondergesandte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Syrien,

    Geir Pedersen, teilnehmen“.

    Lawrentjew betonte auch, dass Russland die Gastfreundschaft Kasachstans

    schätze, da das Land seit sechseinhalb Jahren immer wieder Gastgeber für

    die Treffen der Gruppe sei. Er wies darauf hin, dass 18 der 20 Treffen

    in Astana stattfanden, während zwei im russischen Schwarzmeerort Sotschi

    abgehalten wurden.


    In einer gemeinsamen Erklärung, die Russland, Iran und die Türkei im

    Anschluss an ihr 20. Treffen im Astana-Format zu Syrien verabschiedeten,

    forderten die drei Länder mehr humanitäre Hilfe für Syrien, bekundeten

    ihre Unterstützung für den Verfassungsausschuss, verurteilten die

    israelischen Angriffe auf das Land und wiesen auf die Bedeutung einer

    Normalisierung der Beziehungen zwischen Ankara und Damaskus hin.

    Die Länder vereinbarten außerdem, sich in der zweiten Hälfte des Jahres

    2023 erneut zu treffen. Lavrentyev sagte später, dass der Ort für

    weitere Treffen im Astana-Format von den Außenministerien der

    teilnehmenden Länder festgelegt werden wird.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    22.06.2023

    Das Pentagon und seine Rechenfehler

    freeassange.rtde.life, 22 Juni 2023 12:50 Uhr, Von Dagmar Henn

    Wirklich, da will man aus Washington allein deshalb zu wenig Waffen in die Ukraine geschickt haben, weil man dafür zu hohe Preise kalkuliert hatte? Das ist ja empörend. Nun, aber unter den Sumpfblüten, die in dieser US-Behörde wuchern, ist es dennoch eher eine der Kleineren.


    © David B. Gleason from Chicago, IL, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons


    Das US-Verteidigungsministerium im "Pentagon"-Komplex in Washington, D.C. 2008


    Soso, da hat sich das Pentagon also "verrechnet" und festgestellt, dass Waffen, die man an die Ukraine geschickt hat, falsch kalkuliert wurden und darum für sechs Milliarden US-Dollar zu wenig an Kiew geschickt worden seien. Was man natürlich – pflichtschuldigst, um auch den Beschlüssen des Kongresses Folge zu leisten – sofort korrigieren wolle.


    Giuliani: Burisma-Buchhalterin, die Bidens Korruption offenlegte, starb unter mysteriösen Umständen





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    Das ist doch mal was Neues. Sonst ist das Pentagon eher gut darin, Geld zu "verlieren", in jede Richtung. Und das ist übrigens kein Alleinstellungsmerkmal vom Pentagon in den USA. Abgesehen von solchen propagandistischen Hochphasen wie heute, sind die Militärbudgets doch meistens unpopulär, weil sich jeder normale Mensch sofort eine bessere Verwendung für diese Mittel vorstellen kann. Zum anderen aber ist die Rüstungsindustrie einflussreich und will dementsprechend auch bedient werden.


    Also ist es übliche Praxis, oft solche Ausgaben, die eigentlich in dieses Budget gehören, in anderen Ressorts zu verstecken. Die Tatsache, dass selbst im Verteidigungsbereich massiv privatisiert wurde und beispielsweise die Wartung von Maschinen nicht mehr von staatlichen Mechanikern, sondern von Firmen ausgeführt werden, die dann an den Rüstungskonzernen hängen, die ihrerseits ein Interesse daran haben, möglichst viele Ersatzteile zu verkaufen, ist eine der Varianten, wie man unter Umständen Ausgaben verstecken kann. Das ist dann eben ein Posten, der plötzlich die Wartung eines öffentlichen Fuhrparks betrifft. (Wie schön solche nach außen vergebenen Aufträge erblühen können, zeigte in Deutschland die lange und teure Restaurierung der "Gorch Fock").


    Viel interessanter sind dann beispielsweise auch noch Forschungsprojekte, die letztlich der Rüstungsindustrie zuarbeiten. Denn die kann man "gemischt" finanzieren, mit einem Teil aus dem Verteidigungsministerium und einem anderen "Zuschuss" über eine Stiftung, die ihrerseits vor allem aus dem Gesundheits- oder dem Forschungsministerium finanziert wird. Und schon hat man einen Teil Rüstungsausgaben in anderen, "zivilen" Budgets geparkt. Große Posten, die eigentlich rein militärisch sind, wie die Verstärkung von Brücken, damit sie unter 60 Tonnen nicht zusammenbrechen, weil westliche Panzer nun einmal so schwer sind, versteckt man im Straßenbau usw. usf.


    Seymour Hersh:  Westen wütend über "ungeheuerliche Korruption" in der Selenskij-Regierung





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    Es ist ein ganz klassischer Trick, und gelegentlich wird ein wenig von diesen Tricks sichtbar, etwa dann, wenn im Zuge der Vereinheitlichung innerhalb der NATO zwei unterschiedliche Buchhaltungssysteme aufeinanderprallen, die unterschiedlichen Regeln des Versteckens folgen. Das kann dann aus offiziellen 50,4 Milliarden Euro des deutschen Verteidigungshaushalts plötzlich 55,6 Milliarden Euro sichtbar machen. Die Deutschen waren eben diesmal noch etwas kreativer als die US-Amerikaner, weshalb man dann auch dringend diesen Sonderhaushalt brauchte, der praktischerweise schon im Oktober 2021, also fünf Monate vor Beginn des militärischen Sondereinsatzes Russlands, fertig in der Schublade lag. Dumm gelaufen ist nur, dass dank der Rezession, die durch die Sanktionen ausgelöst wurde, nun das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sinkt. Da davon zwei Prozent für Rüstung aufgewandt werden sollen, sinkt nicht nur das BIP, sondern damit dann ungewollt auch das Militärbudget.freeassange.rtde.life


    Man könnte übrigens historische Gründe vermuten, warum in Deutschland beim Rüstungsbudget vermutlich noch mehr geschummelt wird als in den USA. Es gab schlicht häufiger Phasen in der deutschen Geschichte, in denen manches gut versteckt werden musste. Das betrifft die ganze Zeit der Weimarer Republik, während neben der im Versailler Vertrag erlaubten Armee noch ein komplettes und verdeckt finanziertes Zweitheer existierte, einschließlich Panzern und Flugzeugen. Dann auch die ersten Jahre nach 1933, als große Teile der Aufrüstung noch verborgen bleiben sollten, und auch die Nachkriegszeit vor der "offiziellen" Gründung der Bundeswehr, als auch die Adenauer-Regierung ganze Truppenteile hielt, die zu einer Armee gehörten, welche es offiziell noch gar nicht gab.


    Aber zurück in die USA. Die spielen natürlich das gleiche Spiel, und es ist höchst verwunderlich, dass etwa auf dem Budget für die Biowaffenforschung in der Ukraine – und zwar sowohl beim US-amerikanischen als auch beim deutschen Teil – direkt "Verteidigungsministerium" als Geldquelle stand. Vermutlich waren beide Seiten davon ausgegangen, dass das von Dritten niemals bemerkt werden wird. Denn der Normalfall ist eher, so etwas über irgendeine Stiftung zu finanzieren, damit nicht gleich jeder weiß, woher das Geld kommt – gerade bei Forschungen, deren Legalität völkerrechtlich mindestens "zweifelhaft" ist.


    Pharmariese Pfizer: Geschichte von Fälschung, Betrug, Korruption und Todesopfern





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    Und die Beziehungen zwischen dem Ministerium und der Rüstungsindustrie sind in den USA besonders innig, wie man an der Personalie des Verteidigungsministers Lloyd Austin sehen kann, dessen letzter Job vor der großen Politik und nach der US Army mitten im militärisch-industriellen Komplex angesiedelt war. Das ist jene vielbeschworene "Drehtür", die auch in Deutschland zwischen Industrie und Politik bekannt ist und die mit dazu beiträgt, dass es sich bei den Verteidigungsministerien überall, wo die Rüstungsindustrie privatisiert ist, um besonders willige und nachgiebige Kunden auf Seiten des Staates handelt. Also schaut man dann auch im Detail lieber nicht so genau hin. Das führt dann gelegentlich aber doch zu kleineren Problemen. Am 10.September 2001 beispielsweise erklärte der damalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld einen weiteren, ganz ungewöhnlichen "Krieg". Nein, das Datum ist nicht um einen Tag verrutscht. Denn der Kriegsgegner war diesmal "die Pentagon-Bürokratie". Rumsfeld warnte damals: "Man könnte sagen, es ist eine Frage von Leben und Tod ... Einigen Schätzungen zufolge können wir Transaktionen in Höhe von 2,3 Billionen US-Dollar nicht nachverfolgen."


    Das muss natürlich nicht für den gesamten Geldbetrag bedeuten, dass der in dunklen Kanälen versickert war. In einer Riesenbürokratie wie dem Pentagon, in der selbst die technische Ausstattung von Abteilung zu Abteilung variieren kann (schon bei der Münchner Stadtverwaltung hatte ich den Eindruck, irgendwo müsse es noch ein Büro mit Stehpult und handschriftlichen Kladden geben), verliert sich schon die eine oder andere Spur durch Kommunikationsfehler. Allerdings ist das auch ausgesprochen günstig, wenn man wirklich den einen oder anderen Betrag verschwinden lassen will – sei es, um damit Handlungen zu finanzieren, die im offiziellen Budget nie akzeptiert worden wären, sei es, um private Konten zu füllen.


    Nun, allzu weit kam Rumsfeld bekanntlich nicht mit seinem Krieg gegen die Pentagon-Bürokratie; schon am Folgetag wurde er entdeckt, wie er durch Gebäudetrümmer stapfte. Unter den Trümmern große Teile der Buchhaltung: "Ein Büro der Armee im Pentagon verlor 34 seiner 65 Mitarbeiter bei dem Angriff. Die meisten derjenigen, die in diesem Büro getötet wurden, dem Beschaffungsdienst Washington, waren zivile Buchhalter und Finanzprüfer."


    Trennung von Staat und Medien? Nicht in den USA!





    Meinung

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    Wenn ein Minister auf solche Ideen kommt, dann meistens, weil ihm jemand aus der Verwaltung etwas gesteckt hatte. War es jene Abteilung in der US-Armee, die darauf hingewiesen hatte? Jedenfalls landete die Frage, wo im Pentagon wieviel Geld wofür ausgegeben wurde, ganz schnell wieder unter dem sprichwörtlichen Teppich.


    Seitdem erfolgen immer wieder Klagen und Beschwerden darüber, dass das Pentagon als einziges Ministerium regelmäßig die Rechnungsprüfung reißt. Aber die Zustände ändern sich nicht, was auch nicht verwundert. Denn dieses Budget ist eine Beute, und allerhöchstens in Kriegszeiten (und zwar nicht in kleinen Kolonialkriegen, sondern solchen, die auch eine gewaltige logistische und industrielle Herausforderung sind) gelingt es, die Selbstbedienung etwas einzudämmen. Wobei es Tendenzen in diese Richtung selbst bei einer staatlichen Rüstungsindustrie geben wird – allein im Eigeninteresse der Organisation –, aber das Ausmaß dort wohl geringer ist. Zumindest fliegen ja etwa die Flugzeuge noch, wenn das auch bei der F-35 laut Quellen nur gelegentlich der Fall sein soll.


    Die Buchhaltung des Pentagon wird seit 2018 jährlich korrigiert, und zwar stets bis weit in die Vergangenheit hinein. Zum Teil liegt das auch an sich verändernden Buchhaltungsregeln. Rüstungsgüter sollen mittlerweile mit einem Zeitwert eingegeben werden. Das ist eigentlich Unfug, weil eine saubere Kameralistik durchaus die für öffentliche Verwaltungen nötigen Zahlen liefert – aber auch das erzeugt wieder einen neuen Rauchvorhang, hinter dem man alles Mögliche hin- und herzaubern kann. In wie vielen Jahren schreibt man einen Panzer ab? Oder eine Panzerabwehrrakete? Dann, wenn die Munition überlagert ist? Oder müssen die aktuellen Marktpreise verzeichnet werden? Die legalen oder die illegalen? Falls ja, wie macht man das auf einem Markt, auf dem man selbst zu den größten Anbietern gehört, also im Bedarfsfall diesen Preis erhöhen oder senken kann? Der Preis für "Javelins" beispielsweise dürfte auf dem internationalen Markt inzwischen auf dem Niveau von "für einen Hinkelstein zwei Javelins als Dreingabe" angekommen sein.


    Milliarden US-Hilfsgelder: Was kommt davon wirklich in der Ukraine an?





    Analyse

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    2018 schaffte es die US Navy übrigens, eine ganze Lagerhalle mit Flugzeugteilen zu entdecken, deren Existenz ihr irgendwann schon mal entfallen war. "Das Lagerhaus in Jacksonville, Florida, entdeckten die Prüfer, enthielt Flugzeugteile für etwa 126 Millionen US-Dollar für F-14 Tomcat, P-8 Poseidon und P-3 Orion." Die Tomcat wurde übrigens 2006 außer Dienst gestellt und soll nur noch vom iranischen Militär geflogen werden.


    Der "Rechenfehler", der jetzt durch die Medien läuft, ist für Pentagon-Dimensionen geradezu bescheiden (außer Rumsfelds 2,13 Billionen gibt es da noch die Zahl von ganzen 35 Billionen US-Dollar, die allein im Jahr 2018 als Umbuchungen anfielen. Das klingt, als wäre die gesamte Buchhaltung zehnmal neu gemacht worden). Es handelt sich gewissermaßen nur um ein kleines Zubrot, die Krümel, die übrig geblieben sind, nachdem man mit Sicherheit auch von dem Geld, das nach Kiew unter anderem für den Krieg in der Ukraine fließt, einen nicht unerheblicher Teil in anderen Budgets versteckt hat.


    Das ist ungefähr so wie mit dem letzten Osterei, das man im Wohnzimmer verstecken will, wenn das Sofa, die Ecke hinter dem Vorhang und die Blumenvase schon bestückt sind. Man steht ein wenig dumm herum und legt es dann ganz frech offen auf den Fernsehschrank.


    Und weil es gerade als etwas Gutes gilt, einen gescheiterten Staat an der russischen Grenze immer weiter mit Waffen zu bestücken, dürfte sich auch die Empörung in den USA in Grenzen halten. Welch ein Glück für die Buchhalter. Diese Raketen schlagen zumindest nicht neben ihrem Schreibtisch ein.


    Mehr zum Thema - Buchungsfehler?: Pentagon überschätzt Militärhilfe für Ukraine um sechs Milliarden US-Dollar


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    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freeassange.rtde.life/meinung/173225-pentagon-und-seine-rechenfehler


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    Weiteres:




    Pharmariese Pfizer: Geschichte von Fälschung, Betrug, Korruption und Todesopfern


    freeassange.rtde.life, 17 Jan. 2023 06:15 Uhr,Eine Analyse von Kanekoa News

    Die Kriminalgeschichte des Pfizer-Konzerns der letzten zwanzig Jahre ist kaum bekannt. Sie ist von Korruption, Betrug, Täuschung und zahlreichen Opfern der Pfizer-Medikamente geprägt. Pfizer handelt seine immensen Geldstrafen in "gerichtlichen Vergleichen" aus, und wurde von der US-Justiz nie als Wiederholungstäter belangt.


    Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Revierfoto


    Pfizer hat keine Gewissensbisse, Pfizer bereut nie seine Taten, sie sind Teil seiner Jahresbilanz. Die Delikte sind rentabel, sie bringen Milliardengewinne. Die Entschädigungszahlungen an die Opfer und an den US-Staat erreichten allerdings Rekordhöhen – laut Pressemeldungen handelte es sich um die höchsten Geldstrafen in der Geschichte der USA.

    Das alles stellt zudem das Versagen der US-amerikanischen und europäischen Kontrollbehörden FDA bzw. EMA ins Rampenlicht. Sie sind mitverantwortlich.


    Pfizer-Chef versus EU-Ausschuss: Zweite Vorladung, zweite schriftliche Absage





    Pfizer-Chef versus EU-Ausschuss: Zweite Vorladung, zweite schriftliche Absage






    Auch – oder besonders – in der südlichen Hemisphäre ist es für Pfizer ein Leichtes, noch nicht zugelassene, gefährliche Medikamente kostensparend auszuprobieren. Informationen über Schadensfälle dringen weit seltener in die Öffentlichkeit der nördlichen Erdhälfte vor, wo der Großteil des lukrativen Pharmageschäfts stattfindet. Die Kette schwerer Schädigungsfälle an Testpersonen und Patienten ist lang, es können hier nur einzelne Beispiele vorgestellt werden. Der Mythos des Menschenfreundes Pfizer-CEO Albert Bourla wird von der Praxis eines eiskalten Geschäftsmannes verdrängt, dessen oberste Maxime Profite und nicht Menschenleben sind.


    Der Fall Nigeria – illegale Testreihen an Kindern.

    Laut Presseberichten, darunter die Washington Post, verabreichte Pfizer im Jahr 1996 in Nigeria sein experimentelles Medikament "Trovan" während einer klinischen Studie 200 Kindern. Das geschah ohne die Genehmigung von Gesundheitsbehörden. Die Eltern wussten nicht, dass ihre Kinder für ein Experiment benutzt wurden. Eine nachfolgende Untersuchung des nigerianischen Gesundheitsministeriums kam zu dem Schluss, dass das Experiment "ein illegaler Versuch mit einem nicht registrierten Medikament", ein "eindeutiger Fall der Ausbeutung von Unwissenden" und ein Verstoß gegen nigerianisches und internationales Recht war. Die angebliche Erlaubnis eines nigerianischen Hospitals stellte sich als Fälschung heraus, was Pfizer im Verlauf des Ermittlungsverfahrens durch die nigerianische Staatsanwaltschaft zugeben musste.


    Während der damals bislang größten Epidemie einer Hirnhautentzündung in Afrika war Pfizer schnell zur Stelle, vor allem um sein passendes neues Antibiotikum an kranken Kindern auszuprobieren. In der offenen Studie erhielt die Hälfte der Kinder Trovafloxacin (Trovan) und die andere Hälfte Ceftriaxon, ein bisher gebräuchliches Medikament gegen Meningitis. Fünf der Kinder, denen Trovafloxacin verabreicht wurde, starben, zusammen mit sechs Kindern, die mit Ceftriaxon behandelt worden waren. Zahlreiche Kinder erlitten Gehirn- und Organschäden, erblindeten oder waren teilweise gelähmt. Die Familien der Opfer erklärten später, dass in dem Test das Standardmedikament Ceftriaxon in einer unzulässig geringeren Dosis verabreicht wurde, damit "Trovan" im Vergleich dazu besser abschneide. Insgesamt klagten 547 Familien.


    Das Phänomen "plötzlicher und unerwarteter" Todesfälle: Herz, Schmerz und dies und das




    Meinung

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    Der Prozess zog sich über 15 Jahre hin, währenddessen "Trovan" dennoch offiziell in den USA und in der EU zugelassen wurde. Das bescherte der Firma ein lukratives Geschäft, obwohl "Trovan" später in Europa wegen Fällen von tödlichen Leberschäden wieder vom Markt genommen wurde. Auch die US-Kontrollbehörde FDA schränkt seine Anwendung ein.


    Eine von WikiLeaks aufgedeckte geheime Depesche des US-Außenministeriums aus dem Jahr 2009 besagte indessen, dass ein Pfizer-Angestellter in Nigeria amerikanische Diplomaten darüber informierte, dass das Unternehmen den Generalstaatsanwalt erpressen wolle. Man habe Privatermittler beauftragt, "Korruptionsverbindungen" aufzudecken um ihn damit unter Druck zu setzen, die Klagen wegen der illegalen Testreihe mit "Trovan" fallen zu lassen. Darüber berichtete die New York Times.


    Nigeria: 35 Millionen US-Dollar Entschädigung

    Schließlich erklärte sich Pfizer im Jahr 2011 bereit, 35 Millionen US-Dollar an die Familien zu zahlen, die durch seine Arzneimittelstudie von 1996 geschädigt worden waren. Die afrikanische Zeitung "AfricanArguments" informierte darüber.


    England: Strafe von 84,2 Millionen Englische Pfund

    Im Jahr 2016 wurde Pfizer mit einer Rekordsumme von 84,2 Millionen Britischen Pfund bestraft, weil es dem staatlichen Gesundheitsdienst für sein Epilepsie-Medikament Phenytoin einen um 2.600 Prozent (von 2,83 Pfund auf 67,50 Pfund pro Kapsel) überhöhten Preis berechnet hatte. Dadurch stiegen die Medikamentenkosten für die britischen Steuerzahler von 2 Millionen Pfund im Jahr 2012 auf ungefähr 50 Millionen Pfund im Jahr 2013, wie die. BBC-News berichteten.


    USA: Strafe von 35 Millionen US-Dollar

    Im Jahr 2014 zahlte Pfizer 35 Millionen US-Dollar für die Beilegung eines Rechtsstreits gegen seine Tochtergesellschaft Wyeth. Sie wurde der Vermarktung für nicht zugelassene Anwendungen des Medikaments Rapamycin unter dem Pfizer-Handelsnamen "Rapamune" bei Nierentransplantationen beschuldigt, inklusive der Bestechung von Ärzten, damit sie es Patienten verschreiben.


    Laut dem New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman brachte die Tochterfirma die Ärzte dazu, das Medikament in nicht erlaubten Bereichen und Dosierungen anzuwenden. Dafür verwendete sie irreführende statistische Darstellungen.


    USA: Strafe von 288 Millionen US-Dollar

    Im Jahr 2013 stellte Pfizer 288 Millionen US-Dollar bereit, um Ansprüche von 2.700 Patienten zu bezahlen. Sein Medikament Chantix habe Selbstmordgedanken und schwere psychische Belastungen verursacht. Die US-Zulassungsbehörde FDA stellte zudem fest, dass Chantix wahrscheinlich ein erhöhtes Herzinfarktrisiko verursacht.


    USA: Strafe von 55 Millionen US-Dollar

    Ebenfalls im Jahr 2013 erklärte sich Pfizer bereit, 55 Millionen US-Dollar an Entschädigungen zu zahlen, weil die Firma Patienten und Ärzte nicht vor den Risiken von Nierenerkrankungen, Nierenschäden, Nierenversagen und akuter interstitieller Nephritis gewarnt hatte, die durch seinen Protonenpumpen-Inhibitor "Protonix" verursacht wurden. (Auch AstraZeneca kam mit einem ähnlichen Produkt "Nexium" vor Gericht. Diese Firma soll zehn Jahre lang die gefährlichen Nebenwirkungen verschwiegen haben, siehe Drugwatch.com.)


    Nein! Pfizer-Vertreterin: COVID-19-Impfstoff wurde nie auf Fremdschutz getestet





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    USA: 1,2 Milliarden US-Dollar Entschädigung

    Laut Bloomberg zahlte Pfizer im Jahr 2012 eine Entschädigung von 1,2 Milliarden US-Dollar, um Ansprüche von fast 10.000 Frauen zu begleichen, denen zufolge das Hormonersatztherapie-Medikament "Prempro" Brustkrebs verursacht hatte. Der Arzneimittelhersteller hatte die Informationen über das Brustkrebsrisiko durch "Prempro" verschwiegen.


    Bestechungspraktiken

    Ebenso im Jahr 2012 beschuldigte die Sicherheitskommission der Aktienbörse den Pfizer-Konzern, gegen das Gesetz zum Schutz vor Korruptionspraktiken im Ausland zu verstoßen. Seine Tochtergesellschaften hatten Ärzte und andere medizinische Fachkräfte ausländischer Regierungen in Bulgarien, China, Kroatien, der Tschechischen Republik, Italien, Kasachstan, Russland und Serbien bestochen, um öffentliche Ausschreibungen zu gewinnen.


    Laut der Sicherheitskommission der US-Regierung leisteten Mitarbeiter von Pfizer-Tochtergesellschaften Barzahlungen und boten andere Anreize, um Ärzte in den Gesundheitsämtern zur Verwendung von Pfizer-Produkten zu veranlassen.


    Klage wegen Bestechung

    Laut CBS News reichte Blue Cross Blue Shield im Jahr 2010 eine Klage gegen Pfizer ein. Man beschuldigte den Pharmariesen, 5.000 Ärzte mit luxuriösen Karibikreisen, Golfspielen, Massagen und anderen Freizeitaktivitäten bestochen zu haben, um sie davon zu überzeugen, das Medikament Bextra für eine nicht zugelassene Verwendung zu verschreiben. 


    20 Millionen US-Dollar für Bestechungen

    Im März 2010 veröffentlichte die New York Times einen Artikel mit dem Titel "Pfizer gibt Details von Zahlungen an Ärzte bekannt". Pfizer hat zugegeben, dass es im zweiten Halbjahr 2009 rund 20 Millionen US-Dollar an 4.500 Ärzte und andere medizinische Fachkräfte gezahlt hat, damit sie Pfizer-Medikamente verschreiben.


    USA: 15,3 Millionen US-Dollar für Bestechung

    Pfizer hatte im selben Zeitraum außerdem 15,3 Millionen US-Dollar an 250 Forschungseinrichtungen für klinische Studien mit nicht zugelassenen Verwendungen von Medikamenten gezahlt. Die Offenlegung war ein Teil von ausgehandelten Verpflichtungen, die das Unternehmen unterzeichnet hatte, um eine US-Bundesuntersuchung über "illegale Werbung" (sprich: Bestechung) für Arzneimittel zu verhindern.


    USA: 142,1 Millionen US-Dollar Strafe

    Ebenfalls im Jahr 2010 wurde Pfizer zur Zahlung von 142,1 Millionen US-Dollar Strafe wegen Verstoßes gegen das Bundesgesetz über Erpressung verurteilt. Pfizer hatte sein Medikament "Neurontin" betrügerisch für nicht zugelassene Zwecke vermarktet und verkauft. Die Jury verurteilte das Unternehmen wegen Verstoß gegen das Anti-Korruptionsgesetz und unlauterem Wettbewerb, wie der Bericht des US-Anwaltsbüros Parker Waichman LLP offenlegte.


    USA: 2,3 Milliarden Strafe wegen Betrugs

    Nach einer Mitteilung des US-Justizministeriums vom 02.09.2009 wurde Pfizer mit einer Geldstrafe von 2,3 Milliarden US-Dollar wegen Betrugs verurteilt. Das Ministerium schreibt, es handle sich um

    "den größten Betrugsfall im Gesundheitswesen der USA und um die höchste jemals in den Vereinigten Staaten verhängte Geldbuße."

    Pfizer bekannte sich schuldig, das Schmerzmittel Bextra mit "der Absicht zu betrügen oder zu täuschen" umbenannt zu haben und die Anwendung von hohen Dosen des Medikaments zur Behandlung akuter Schmerzen in seiner Werbung empfohlen zu haben. Die FDA hatte diese Dosierung zuvor als zu hoch und gefährlich verboten.


    Im Auftrag des Pentagon: Entwicklung der mRNA-Impfstoffe als Teil einer biologischen Kriegsführung




    Analyse

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    Das US-Ministerium argumentierte, die Firma habe drei weitere Medikamente illegal vermarktet: das Antipsychotikum Geodon, das Antibiotikum Zyvox und das Antiepileptikum Lyrica. Das Unternehmen habe die Medikamente unter falschen Angaben in das öffentliche Gesundheitsprogramm einschmuggelt und dabei für unerlaubte Anwendungsbereiche angemeldet. Pfizer habe auch Bestechungsgelder an willfährige Ärzte gezahlt.


    USA: 750 Millionen US-Dollar Strafe

    Laut der Los Angeles Times zahlte Pfizer im Jahr 2009 Entschädigungen von 750 Millionen US-Dollar, um 35.000 Ansprüche zu begleichen, denen zufolge das von Pfizers Tochtergesellschaft Parke-Davis vermarktete Medikament "Rezulin" für 63 Todesfälle und Dutzende von Leberversagen verantwortlich war.

    Hochrangige FDA-Beamte hatten das Medikament trotz der steigenden Zahl der Todesopfer von "Rezulin" und seiner mangelnden lebensrettenden Vorteile lange befürwortet. Die Position der FDA-Beamten stand in krassem Gegensatz zu ihren Kollegen in Großbritannien, wo "Rezulin" am 1. Dezember 1997 effektiv entfernt wurde.


    Manipulation wissenschaftlicher Testdaten

    2008 veröffentlichte die New York Times einen Artikel mit dem Titel "Experten kommen zu dem Schluss, dass Pfizer Studien manipuliert hat". Demnach verzögerte die Firma die Veröffentlichung negativer Studienergebnisse, verwarf negative Daten, um sie später in ein positiveres Licht zu rücken, und manipulierte klinische Forschungsdaten, um die Zulassung für sein Epilepsie-Medikament "Neurontin" zu erhalten.

     USA: 430 Millionen US-Dollar Strafe

    Im Jahr 2004 bekannte sich Pfizer zweier Verbrechen für schuldig und zahlte Strafen in Höhe von 430 Millionen US-Dollar, weil die Firma in betrügerischer Absicht für nicht zugelassene Anwendungen des Medikaments Neurontin geworben hat. Pfizer räumte ein, dass es das Epilepsie-Medikament unerlaubt und aggressiv vermarktet habe. Zu den Taktiken von Pfizer gehörte es, seine Sprecher unerkannt unter das Publikum von medizinischen Fortbildungsveranstaltungen zu mischen und Ärzte mit Luxusreisen zu bestechen.

    USA: 49 Millionen US-Dollar Strafe

    Im Jahr 2002 teilte die New York Times mit, das sich Pfizer bereit erklärte, 49 Millionen US-Dollar zu zahlen, um Vorwürfe beizulegen, dass das Pharmaunternehmen die US-Regierung und die Regierungen von 40 Bundesstaaten betrogen habe, indem es zu hohe Gebühren für seine Lipitor-Cholesterinbehandlung verlangte. Lipitor erzielte 2001 einen Umsatz von 6,45 Milliarden US-Dollar.

    Trotz der notorisch korrupten Natur des Unternehmens Pfizer behauptete sein Chef Albert Bourla in einem Interview im November 2021, dass eine kleine Gruppe von "medizinischen Fachkräften, die absichtlich Fehlinformationen verbreiten, Kriminelle sind".


    Übersetzung aus dem Englischen, zuerst erschienen bei Children's Health Defense.org / Kanekoa News


    Mehr zum Thema - Im Auftrag des Pentagon: mRNA-Impfstoffe mit einer rasch auswechselbaren Genetik

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    Quellen:

    https://childrenshealthdefense.org/defender/pfizer-albert-bourla-fraud-corruption/?utm_source=salsa&eType=EmailBlastContent&eId=e99d81c8-cc8c-4317-89a0-ed933b82629d        

    https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/story/2008/10/01/ST2008100101390.html?sid=ST2008100101390h

     https://www.nytimes.com/2011/08/12/world/africa/12nigeria.html

    https://www.nytimes.com/2010/12/11/business/11pfizer.html?sq=pfizer%20and%20wikileakes&st=cse&adxnnl=1&scp=1&adxnnlx=1313097272-GKplBoSLxRfTkkU35xd2dw

    https://africanarguments.org/2021/09/nigeria-the-infamous-1996-pfizer-trial-driving-anti-vax-feelings-today/

    https://childrenshealthdefense.org/defender/pfizer-albert-bourla-fraud-corruption/?utm_source=salsa&eType=EmailBlastContent&eId=e99d81c8-cc8c-4317-89a0-ed933b82629d

    https://www.bbc.com/news/business-38233852

     https://www.fiercepharma.com/regulatory/pfizer-settles-more-off-label-marketing-cases-tied-to-rapamune

    https://www.yourlawyer.com/defective-drugs/neurontin/illegal-neurontin-marketing/

    https://www.fiercepharma.com/sales-and-marketing/pfizer-settles-2-000-plus-chantix-suits-takes-273m-charge

    https://www.drugwatch.com/proton-pump-inhibitors/lawsuits/

    https://www.bloomberg.com/news/articles/2012-06-19/pfizer-paid-896-million-in-prempro-accords-filing-shows-1-#xj4y7vzkg

    https://www.sec.gov/news/press-release/2012-2012-152htm

    https://www.cbsnews.com/news/blue-cross-names-and-shames-pfizer-execs-linked-to-massages-for-prescriptions-push/

    https://web.archive.org/web/20210204064421/https://www.nytimes.com/2010/04/01/business/01payments.html

    https://www.latimes.com/archives/la-xpm-2001-dec-22-mn-17267-story.html

    https://www.justice.gov/opa/pr/justice-department-announces-largest-health-care-fraud-settlement-its-history

    https://web.archive.org/web/20210520230550/https://www.nytimes.com/2008/10/08/health/research/08drug.html

    https://www.sfgate.com/business/article/Huge-penalty-in-drug-fraud-Pfizer-settles-2759293.php

    https://web.archive.org/web/20210223140005/https://www.nytimes.com/2002/10/29/business/pfizer-to-pay-49-million-in-fraud-case.html


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freeassange.rtde.life/international/160017-pharmariese-pfizer-geschichte-von-faelschung


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    22.06.2023

    Nachrichten von Pressenza: Agribusiness first: EU-Kommission will Gentechnik ohne Kennzeichnung und Risikoprüfung

    aus e-mail von <newsletter@pressenza.com>, 22. Juni 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 22.06.2023


    Agribusiness first: EU-Kommission will Gentechnik ohne Kennzeichnung und Risikoprüfung


    Ganz im Sinne der Agrarindustrie sollen viele gentechnisch veränderte Lebensmittel in der EU künftig weder gekennzeichnet noch risikogeprüft werden. Das geht aus einem geleakten Gesetzentwurf der EU-Kommission hervor, der die Verantwortung der Agrarkonzerne für massive Umweltschäden ignoriert, die weitere Destabilisierung&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/06/agribusiness-first-eu-kommission-will-gentechnik-ohne-kennzeichnung-und-risikopruefung/


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    Internationaler Kongress gegen Militärbasen und Krieg am 23. Juni


    Das 2018 gegründete Internationale Netzwerk gegen weltweite Militärbasen veranstaltet dieses Jahr den 6. Internationalen Kongresse gegen Militärbasen und Drohnen. Pressenza beteiligt sich an der Podiumsdiskussion. Ohne weltweite Militärbasen wären keine Kriege möglich. Deswegen ist die Schließung dieser Stützpunkte und ihr&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/06/internationaler-kongress-gegen-militaerbasen-und-krieg-am-23-juni/


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    Der Kampf gegen die Remilitarisierung in Japan


    Seishi Hinada ist ein Mitglied des National Executive Committee von ZENKO (Nationalversammlung für Frieden und Demokratie). ZENKO entstand im Jahr 1970 aus der Studentenbewegung in den 60ern. Hinada trat der ZENKO als studentischer Aktivist bei der Anti Atom-Friedensbewegung von Hiroshima&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/06/der-kampf-gegen-die-remilitarisierung-in-japan/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    22.06.2023

    Neues vom Wirtschaftskrieg (213): EU legt sich mit Drittstaaten an

    lostineu.eu, 22. Juni 2023

    US-Medien geben Sahra Wagenknecht recht: Putin kassiert mehr als vor dem Krieg. Die EZB warnt die EU vor der Beschlagnahmung russischen Vermögens. Und die EU hat das elfte Sanktionspaket auf den Weg gebracht – es richtet sich gegen Drittstaaten.

    • Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben das elfte Paket mit Sanktionen gegen Russland auf den Weg gebracht. Es umfasst Strafmaßnahmen gegen weitere Personen und Organisationen, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen, aber auch ein Instrument gegen die Umgehung von bereits erlassenen Sanktionen (…) Die Pläne sehen unter anderem vor, die Möglichkeit zu schaffen, ausgewählte Exporte in bestimmte Drittstaaten wegen einer mutmaßlichen Umgehung von Sanktionen einzuschränken. Aus den EU-Staaten selbst dürfen schon seit Monaten viele Produkte nicht mehr nach Russland geliefert werden. Als Länder, über die Sanktionen gegen Russland umgangen werden, gelten zum Beispiel Kasachstan, Armenien, die Vereinigten Arabischen Emirate und China. (dpa) – Dieses Paket wird den Krieg ebenso wenig beenden wie die zehn anderen Pakete zuvor. Es ist vielmehr ein Eingeständnis, dass die Sanktionen nicht wirken – zum Teil, weil sie umgangen wurden. Die EU legt sich nun mit Drittstaaten an, die sie der Beihilfe beschuldigt – was ihr neue Probleme bescheren dürfte.
    • Die EZB warnt die EU vor der Beschlagnahmung russsichen Vermögens. The European Central Bank has warned Brussels against swooping to claim money from custodians of trapped Russian assets, claiming it could dent confidence in the euro as a global currency and hurt financial stability. The Frankfurt-based institution has privately told the European Commission that plans to divert payments on bonds owned by the Russian central bank to fund Ukraine would send a bad signal to global markets, according to people familiar with the discussions. (…)The ECB has warned that using interest rate proceeds from immobilised Russian assets could encourage other central banks that hold large reserves of money to “turn their back” on the euro, especially if the EU acts unilaterally without other G7 countries, according to a draft internal EU note seen by the Financial Times. (FT)Trotz der Warnung hat EU-Chefin von der Leyen angekündigt, russisches Vermögen für die Ukraine einsetzen zu wollen…
    • US-Medien geben Sahra Wagenknecht recht: Putin kassiert mehr als vor dem Krieg. CNN und Bloomberg berechnen, dass Russland heute mehr durch den Verkauf von Gas und Öl einnimmt als 2021 – und pflichten damit der Linken-Politikerin bei. (…) Der US-Sender CNN schrieb, zwar seien die russischen Erdgasexporte zuletzt um mehr als ein Viertel zurückgegangen, doch werde die Staatskasse der Russischen Föderation weiterhin ordentlich gefüllt – weil die Gaspreise deutlich gestiegen sind. (…) Auch die Nachrichtenagentur Bloomberg veröffentlichte eine Analyse unter der Überschrift „Wie die Welt Putins Krieg in der Ukraine bezahlt“. Als die USA und ihre Verbündeten Anfang März eine Sanktionswelle gegen Russland entfesselten, so die These, habe Präsident Joe Biden im Weißen Haus gestanden und gesagt, man habe Putins Kriegsmaschine einen „mächtigen Schlag“ versetzen wollen.(Berliner Zeitung)


    Mehr zum Wirtschaftskrieg hier


    P.S. Die EU hat offenbar auch Druck auf China ausgeübt, damit chinesische Firmen keine sensiblen Güter mehr nach Russland liefern. Ein Handelskrieg sei nur knapp vermieden worden, schreibt B. Macaes. China habe schließlich eingelenkt und acht Firmen zur Ordnung gerufen. Und dann beschwert sich die EU, dass Peking „ökonomischen Druck“ ausübe….




    2 Comments

    1. KK
      22. Juni 2023 @ 12:11

      @ WBD:
      „* hier könnte auch das übliche ‚völkerrechtswidrig‘ stehen, was uns bei vielen anderen Gelegenheiten ständig eingebläut wird.“

      Ganz richtig, und ich würde es auch noch mit dem üblichen „aggressiv“ oder „brutal“ ergänzen, denn viele Staaten sind von diesen Importen völlig abhängig!

      Das von den USA schon lange vor dem Ukrainerieg eingeführte Sanktionsregime, das die EU als willfähriger Handlanger unterstützt und sogar noch weiter treibt (gestern hab ich erst gelesen, dass die USA weiterhin das nicht nur für AKW benötigte angereicherten Uran zum immer noch mit Abstand grössten Teil aus Russland beziehen), ist die moderne Form eines zwischenstaatlichen Raubrittertums mit anschliessender Geiselnahme und Erpressung.
      Und ohne UN-Beschluss eben ganz klar völkerrechtswidrig. Und meinem Verständnis nach auch von der Qualität ein kriegerischer Akt.

    Reply

  • WBD
    22. Juni 2023 @ 10:19

    Zum Punkt ‚Umgehung der *Sanktionen‘ habe ich neulich eine interessante Meldung gelesen, die eine recht hohe Plausibilität hat: wenn ein Land wie Kasachstan oder Usbekistan jetzt mehr direkt in der EU kauft, dann auch, weil die Käufe vorher zentral über Russland abgewickelt wurden. Das wäre dann keine Umgehung von *Sanktionen, sondern einfach Eigenbedarf. Kann natürlich auch anders sein – da kann dann mal ein EU-Kommissar hinfahren und überall nachschauen ????
    * hier könnte auch das übliche ‚völkerrechtswidrig‘ stehen, was uns bei vielen anderen Gelegenheiten ständig eingebläut wird. Ich würde es ‚Gehirnwäsche‘ nennen, speziell auch, weil andere gleichwertige Tatsachen dieses Etikett nicht umgehängt bekommen.


  • Info: https://lostineu.eu/neues-vom-wirtschaftskrieg-22


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    EU-Gipfelentwurf: Frieden nur nach ukrainischem Sieg


    lostineu.eu, vom 21. Juni 2023

    Die EU hält an der umstrittenen ukrainischen „Friedensformel“ fest. Dies geht aus dem Entwurf für den EU-Gipfel Ende Juni hervor. Frieden kann es damit nur nach einem Sieg über Russland geben, von Verhandlungen ist keine Rede.

    Die ukrainische Gegenoffensive läuft nicht gut. Dies hat Präsident Selenskyj heute erstmals eingeräumt: „Manche Menschen glauben, das ist ein Hollywood-Film, und erwarten jetzt Ergebnisse“, sagt er der BBC. Insgesamt laufe der Vormarsch „langsamer als gewünscht“.

    Vor allem verläuft er verlustreicher als erwartet. In der Ukraine werden alte Gräber erneut ausgehoben, um Platz für gefallene Soldaten zu machen, berichtet die „New York Times“. Von hunderten Opfern am Tag ist in den einschlägigen (a)sozialen Medien die Rede.

    Vor diesem düsteren Hintergrund, über den wir schon am Sonntag berichtet haben, sollte man in Kiew und Brüssel ein Umdenken erwarten, zumindest ein Innehalten. Doch dem ist nicht so. Premierminister Shmyhal behauptet weiter, die Ukraine sei auf der Siegerstraße.


    EU wirbt für „Friedensformel“

    Auch die EU macht in „business as usual“. Der Entwurf der Gipfel-Schlußfolgerungen liest sich ziemlich genau so wie schon im Dezember und im März. Europa stehe weiter wie ein Mann hinter der Ukraine und wolle noch mehr Waffen und Munition liefern.

    Waffenstillstand oder Verhandlungen, wie sie zuletzt die Afrikaner ausgelotet haben? Kein Thema. Stattdessen bemüht die EU wieder die umstrittene ukrainische „Friedensformel“. Die kennt zwar keiner – doch die Staats- und Regierungschefs stört das nicht:

    The European Union and its Member States will intensify their diplomatic outreach efforts and continue to cooperate with Ukraine and other countries to ensure the widest possible international support for the key principles and objectives of Ukraine’s Peace Formula, including through an upcoming Global Peace Summit. Any initiative for a comprehensive, just and lasting peace in Ukraine must be based on full respect for its independence, sovereignty and territorial integrity within its internationally recognised borders.

    Gipfelentwurf

    Zu gut deutsch: Frieden kann es nur nach einem ukrainischen Sieg geben – und erst dann, wenn alle russischen Truppen abgezogen sind. Doch die haben sich eingegraben und wollen nicht weichen. Das Morden kann und soll also weiter gehen…

    Siehe auch „Top secret: Wie lautet die ukrainische Friedensformel?“

    P.S. Russland muß „eine totale militärische Niederlage erleiden“, meint der schwedische Außenminister Tobias Billström im „Welt“-Interview. Derweil sind erstmals seit dem 2. Weltkrieg US-Bomber in Schweden gelandet – dabei ist das Land noch nicht einmal Nato-Mitglied. Die niedere Kunst der Eskalation beherrscht man in Stockholm aber schon ganz gut…



    6 Comments

    1. pittiplatsch
      22. Juni 2023 @ 09:25

      Leider zu wahr & klar, was european sagt. Und kommt deshalb bei den (West-) Deutschen nicht an. Was tun?

    Reply

  • Helmut Höft
    22. Juni 2023 @ 09:22

    „Wie schön“ ???? alle wissen, dass selbst nach einem unwahrscheilichen „Sieg“ – wie muss man sich das vorstellen? – der unlösbare Konflikt innerhalb der Ukraine bestehen bleibt!

    Reply

  • Arthur Dent
    21. Juni 2023 @ 23:20

    @european
    „Der Rechtsruck in Europa ist unaufhaltsam.“ – Ich sehe da weniger einen Rechtsruck, als vielmehr ein „Rette sich wer kann“. Zur Erinnerung: in den meisten Ländern wurde die EU und der Euro über die Köpfe der Menschen eingeführt. Sie ist eine Schein- oder Operettendemokratie, in der unser Geld verbrennt. Ihre Institutionen lassen sich wie Arbeitgeber-Drückerkolonnen der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft verstehen. Die Menschen werden in einen Wettbewerb um die asozialsten Lebens- und Arbeitsbedingungen gesetzt. Nur eine Handvoll von wahren Schmarotzern (in den Medien ehrfurchtsvoll Investoren genannt) verdienen sich mit leistungslosem Einkommen eine goldene Nase. Die EU-Führung steht für einen ungehemmten Marktradikalismus der „kleinen Leute“. Großbanken und Großkonzerne werden gepämpert und gepudert. Mit jedem staatlichen Rettungs-, Spar-, Unterstützungs-, Förderpaket wird den normalen, abhängig Beschäftigten zugunsten der Finanzaristokratie der allgemein mögliche Wohlstand vorenthalten. Die gesellschaftlich überflüssigen Superreichen (Kriegsfürsten & Kriegsgewinnler) hängen dem Volk am Allerwertesten wie hartnäckige Hämorrhoiden.
    Politiker können nicht einfach mal was tun, nein, sie müssen immer gestalten, vorzugsweise Dinge, die es noch gar nicht gibt – z.B. die Zukunft. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mir die Worthülsen, Sprechblasen und Sonntagsreden zum Hals heraushängen.

    Reply

  • Hekla
    21. Juni 2023 @ 20:19

    Zehn- oder Hunderttausende Tote, 7-10 Millionen Flüchtlinge, 11 Sanktionspakete, X Milliarden Euro Waffenhilfen und 450 Millionen in den Krieg zwangsverwickelte und zwangsentreicherte EU-Bürger später und immer noch nichts gelernt – diese EU widert mich nur noch an.

    Reply

  • KK
    21. Juni 2023 @ 18:54

    Der Gipfel eines Entwurfs – jedenfalls für eine Institution, der mal der Friedensnobelpreis verliehen wurde.

    Reply

  • european
    21. Juni 2023 @ 17:36

    Eigentlich wundert das Verhalten der EU – Granden nicht. Man sollte einfach mal die Köpfe benennen und zählen, deren politisches Schicksal von einem Sieg der Ukraine abhängt. Angefangen bei Biden. Nächstes Jahr wird gewählt und JFK ist ein ernstzunehmender Kandidat aus eigenen Reihen, der dieses Desaster beenden will. Auch Trump scheint keine Wähler zu verlieren und verspricht, den Krieg sofort zu beenden.

    Von der Leyen, Michel, Borrell uvm, die gesamte Bundesregierung insbesondere wenn tatsächlich die Rezession durchschlägt und Arbeitsplätze kostet. Dieser Tage lief eine Reportage aus Hessen. Die Bauindustrie hat ab September keine Aufträge mehr. Sieht nicht so gut aus und die EZB hat entgegen aller Vernunft die Zinsen nochmal erhöht.

    Der Rechtsruck in Europa ist unaufhaltsam.

    In diesem Krieg geht es um viele persönliche Karrieristen, denen es völlig egal ist, wieviele Menschenleben dafür noch geopfert werden. Darüber sollte man mehr sprechen als bisher.

    Reply


  • Info: https://lostineu.eu/eu-gipfel-frieden-nur-zu-ukrainischen-bedingungen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Wirtschaft läuft Sturm gegen China-Strategie


    lostineu.eu, 21. Juni 2023

    Die deutsche Wirtschaft stemmt sich gegen die Pläne der EU-Kommission, das China-Geschäft durch Investitions-Kontrollen und andere Auflagen zu erschweren. Derweil sichert die Bundesregierung neue lukrative Aufträge.

    Erst die DIHK, nun der VDMA: Die großen deutschen Wirtschaftsverbände laufen Sturm gegen die „De-Risking“-Pläne von Frau von der Leyen, die frisch verpackt als Strategie für „wirtschaftliche Sicherheit“ daherkommen.

    • Die DIHK: „Die Pläne der EU-Kommission zur Wirtschaftssicherheit in Europa dürfen nicht in Richtung eines staatlich gelenkten Außenhandels ausufern. Insbesondere sehen deutsche Unternehmen die Überlegungensowohl in Europa als auch in den USA zur Einführung von staatlichen Prüfungen von Auslandsinvestitionen (Outbound Investment Screening) äußerst kritisch. Die EU sollte hiervon nicht nur aus Gründen der drohenden bürokratischen Überregulierung Abstand nehmen.“
    • Der VDMA: „Investments abroad do not endanger public security and order in Europe. Rather, they are necessary to improve the local or global market position of the investor. And they are an important means for technology companies to survive in international competition. (…) Weakening the competitiveness of the European capital goods industry by controlling investments abroad, which creates additional bureaucracy and legal uncertainty, must be avoided at all costs. „

    In meinen bald 20 Jahren in Brüssel habe ich noch nie so harsche Kritik von der Industrie an einem Kommissionsvorschlag gehört. Die einzige Ausnahme war vielleicht der (letztlich gescheiterte) Versuch aus Brüssel, direkt in die Produktion einzugreifen.

    Allerdings jammern die deutschen Wirtschaftslobbyisten auf hohem Niveau. Während von der Leyen ihre China-Strategie vorstellte, unterzeichneten große Konzerne lukrative neue Verträge – unter der Patronage von Kanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck.

    Im gewaltigen Ludwig-Erhard-Saal des Bundeswirtschaftsministeriums werden Unterschriften unter Erklärungen gesetzt. Eine Absichtserklärung von BMW und der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform. Eine zwischen der Mercedes-Benz AG und derselben Kommission. Eine über vertiefte Zusammenarbeit bei der Gewinnung von Fachkräften zwischen dem Bildungsministerium der Volksrepublik China und der Volkswagen AG.

    Die Zeit

    Wunderbar, wie Berlin und Brüssel zusammenarbeiten – nicht wahr?

    Siehe auch De-Risking paradox

    13 Comments

    1. kalu
      22. Juni 2023 @ 10:21

      Diese gern zitierten „Rechtsrücke“ sind wohl als eher Flucht zu verstehen vor dem linken Totalitarismus – dem Faschismus in der Maske des Antisfaschismus.
      Vielleicht wäre ein Europa der Vaterländer den Menschen näher als die EU, die seit dem Fall der Mauer deutlich zum Herrschaftsinstrument des Hegemons verkommen ist.

    Reply

  • KK
    22. Juni 2023 @ 00:16

    @ Walter B:
    „Konstruktive Auflösung der EU“
    Ist, soweit ich mich an die Regelungen des Lissabon-Vertrages erinnere, rechtlich gar nicht nicht vorgesehen (Artikel 53 – „Dieser Vertrag gilt auf unbegrenzte Zeit.“; Verfahren zur Änderung einzelner Bestandteile sind zwar im Detail bis zu den erforderlichen Mehrheiten geregelt, aber nicht die Auflösung des gesamten Vertragswerks als solches).
    Die EU ist erst dann am Ende, wenn wirklich das allerletzte Mitglied freiwillig gem. Artikel 50 ausgetreten ist.

    Reply

  • Walter B.
    21. Juni 2023 @ 19:49

    Die AFD hat das richtige Mittel: Konstruktive Auflösung der EU – zurück zu einem Bund souveränder Staaten und Auflösung des ganzen Parlamentswasserkopfs.

    Reply

  • european
    21. Juni 2023 @ 17:37

    @KK

    Wenn man das mit seiner Wahl verhindern könnte, hätte man direkt noch etwas gutes erreicht. ????

    Reply

  • KK
    21. Juni 2023 @ 17:33

    @ european:
    „Hilft nur noch Sonneborn “

    Der EUropäische Don Quichote könnte bei erfolgreicher Einführung einer Sperrklausel (wie u.a. vom Unionsclan und den Unsozialdemokraten geplant) kommendes Jahr aus dem EU-Parlament fliegen.

    Reply

  • european
    21. Juni 2023 @ 17:14

    @KK

    Sie haben völlig Recht. Es gibt aktuell keine nennenswerte Alternative zur aktuellen Politik. Dieser politische Zusammenschluss der Parteien ist ein demokratisches Desaster.

    Hilft nur noch Sonneborn ????

    Reply

  • KK
    21. Juni 2023 @ 17:04

    @ ebo:
    “ Vielleicht braucht sie auch Neuwahlen?“

    Selbst wenn statt der Ampel schwarz-grün dran käme oder bereits wäre, würde sich an der US-Hörigkeit der EUCO und auch Berlins wohl nichts ändern (nicht vergessen, welches Parteibuch vdL besitzt).
    Transatlantisch in den Untergang, ob schwarz-grün, rot-grün, Ampel, Jamaica – Raider heisst dann Twix, sonst ändert sich am Prinzip aber nix!
    Inzwischen fällt ja sogar die LINKE in weiten Teilen als Korrekiv weg und wird nach Neuwahlen wohl noch nicht mal mehr heisse Luft sein… und eine noch zu gründende linke Option um Wagenknecht wird sich wohl hüten, in solch eine Regierung mit ansonsten nur Transatlantikern einzusteigen.
    Und die sogenannte „AfD“? Die würde wohl auch mit dem Teufel ins Bett gehen…

    Reply

    • ebo
      21. Juni 2023 @ 17:24

      Schwarzgrün in Berlin würde besser mit Schwarzgrün in Brüssel zusammen arbeiten. Am grundsätzlichen Kurs würde sich natürlich nichts ändern. Die EU hat sich in den letzten Jahren als Nebenregierung etabliert, die dafür sorgt, dass man auf nationaler Ebene wählen kann, wen man will – der Kurs wird gehalten und ändert sich nur in Details…

      Reply

  • european
    21. Juni 2023 @ 16:40

    Offensichtlich rechnet man nicht damit, dass sich immer Wege finden lassen.

    Auf Russia-Briefing war heute folgendes zu lesen (passt in die gleiche Kategorie)
    https://www.russia-briefing.com/news/russia-proposes-creation-of-special-visa-residence-categories-for-foreigners-from-unfriendly-countries-who-wish-to-reside-in-russia.html/

    Russland wird ein spezielles Visum auflegen für Angehörige „unfreundlicher Länder“, die entweder nach Russland ziehen wollen und/oder ihr Business von dort ausüben wollen, weil es ansonsten sanktioniert wird. Einige Visa werden zwecks Familienzusammenführung ausgestellt. Aktuell gibt es geschätzte 45000 Aspiranten, 70% aus europäischen Ländern, 25% aus USA, Canada und Australien.
    Bei dem aktuellen Trend deutscher – europäischer Firmen, Europa ganz einfach zu verlassen, dürfte eine solche Idee im eurasischen Raum an Zustimmung gewinnen.

    „Eine über vertiefte Zusammenarbeit bei der Gewinnung von Fachkräften zwischen dem Bildungsministerium“

    Da musste ich dann doch mal lachen. Das sind die gleichen Kandidaten, die sich über den damit einhergehenden, und natürlich ungewollten, Technologie- und Wissenstransfer beschweren. Man sollte halt die Cleverness der Chinesen nicht unterschätzen ????
    Zukunftsinvestitionen auf allen Ebenen.

    Jede ausgeliehene und ausgebildete Fachkraft ist eine Investition in die eigene Zukunft.

    Reply

  • KK
    21. Juni 2023 @ 14:39

    @ ebo:
    „Die kommende schwarz-grüne Regierung in Berlin wird das ändern…“

    Spässle gemacht?

    Reply

  • KK
    21. Juni 2023 @ 14:13

    „Wunderbar, wie Berlin und Brüssel zusammenarbeiten – nicht wahr?“

    Unter von der Laien arbeitet Brüssel einzig und allein mit Washington DC gut zusammen!

    Reply

    • ebo
      21. Juni 2023 @ 14:23

      Die kommende schwarz-grüne Regierung in Berlin wird das ändern, da bin ich ganz optimistisch ????


  • Info: https://lostineu.eu/wirtschaft-laeuft-sturm-gegen-china-strategie


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    21.06.2023

    Die Lateinamerika-Offensive der EU (II)    EU startet mit neuer Lateinamerika-Strategie und mit Reise der Kommissionspräsidentin auf den Subkontinent eine neue Lateinamerika-Offensive – gegen Russland und China.

    BRÜSSEL/BUENOS AIRES/BRASÍLIA (Eigener Bericht) – Mit einer neuen Lateinamerika-Strategie und einem Besuch ihrer Kommissionspräsidentin in vier Ländern des Subkontinents hat die EU ihre lange angekündigte neue Lateinamerika-Offensive gestartet. Die Strategie soll Europas Einflussverlust in Lateinamerika gegenüber China wettmachen sowie die Länder der Region im Machtkampf gegen Russland wieder fest an die Seite des Westens binden. Dazu sieht sie regelmäßige Gipfeltreffen zwischen der EU und dem lateinamerikanischen Zusammenschluss CELAC vor, den nächsten Mitte Juli. Ursula von der Leyen war kürzlich auf einer Reise nach Brasilien, Argentinien, Chile und Mexiko bemüht, der EU stärkeren Zugriff auf Lateinamerikas Rohstoffe zu sichern – von Lithium bis zu grünem Wasserstoff. Dabei zeigt sich, dass der Widerstand in Lateinamerika gegen europäische Übergriffe stärker wird – etwa gegen Bestimmungen des EU-Freihandelsabkommens mit dem Mercosur, die für dessen Mitglieder nachteilig sind. Auch hält der Widerstand gegen das Streben der EU an, Schritte zur Isolierung Russlands durchzusetzen. Brasiliens Präsident Lula erklärt mit Blick auf westliche Kriege, das Völkerrecht gelte „für alle“.


    Zitat: Freihandel und Rohstoffe

    Im Einflusskampf um Lateinamerika hat die EU-Kommission am 7. Juni eine neue Lateinamerika-Strategie vorgestellt.[1] Demnach soll die EU ihre politische Zusammenarbeit mit der CELAC (Comunidad de Estados Latinoamericanos y Caribeños) intensivieren, dem Zusammenschluss aller 33 souveränen Staaten Lateinamerikas und der Karibik [2], dem im Unterschied zur OAS (Organization of American States) die USA und Kanada nicht angehören. Das Strategiepapier sieht regelmäßige Zusammenkünfte mit den CELAC-Staats- und Regierungschefs vor, im Idealfall im jährlichen Wechsel mit Treffen der Außenminister und ergänzt um einen fest institutionalisierten „Koordinierungsmechanismus“ zwischen beiden Seiten. Zusätzliche Gipfeltreffen sollen mit Brasilien und Mexiko abgehalten werden, den Vormächten Süd- bzw. Mittelamerikas. Die neue EU-Strategie sieht darüber hinaus den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen vor, bei denen neue Handelsabkommen und ein besserer Zugriff der EU-Staaten auf Lateinamerikas Rohstoffe im Mittelpunkt stehen soll. Eines der Kernelemente des Papiers ist Global Gateway [3], eine milliardenschwere EU-Initiative, die weltweit Infrastrukturvorhaben finanzieren und dabei mit Chinas Neuer Seidenstraße rivalisieren soll – auch in Lateinamerika.


    „Dinge, die Europa braucht“

    Um die Umsetzung der Strategie anzuschieben und zugleich den ersten EU-CELAC-Gipfel seit gut acht Jahren vorzubereiten, der am 17./18. Juli in Brüssel stattfinden soll, hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der vergangenen Woche Brasilien, Argentinien, Chile und Mexiko besucht. „Europa meldet sich zurück in Lateinamerika“, kündigte von der Leyen in Brasília an: „Es ist an der Zeit, unsere strategische Partnerschaft auf die nächste Stufe zu heben.“[4] Konkret stellte die Kommissionspräsidentin den CELAC-Ländern Investitionen im Rahmen von Global Gateway im Wert von zehn Milliarden Euro in Aussicht. Dabei handelt es sich um Investitionen, die Energie- und Rohstoffinteressen der EU-Staaten bedienen. So soll in Brasilien mit zwei Milliarden Euro die Herstellung grünen Wasserstoffs gefördert werden. Zu den geplanten Investitionen in Argentinien teilt die EU mit, „im Einklang mit der Global-Gateway-Strategie“ werde die „Versorgung mit Rohstoffen sichergestellt ..., die für die saubere Energie und den digitalen Wandel erforderlich sind“.[5] Von der Leyen erklärte in Buenos Aires: „Lithium, Kupfer, grüner Wasserstoff – das sind Dinge, die Europa braucht und die Argentinien liefern kann.“[6] In Chile schloss sie gleichfalls Vereinbarungen über Lithium und grünen Wasserstoff ab.


    Im Interesse der deutschen Industrie

    Differenzen blieben mit Blick auf das EU-Freihandelsabkommen mit dem Mercosur (Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay), über das seit beinahe einem Vierteljahrhundert verhandelt wird, das seit 2019 immerhin in einer fertigen Fassung vorliegt, das aber bis heute nicht ratifiziert ist, weil auf beiden Seiten immer noch Vorbehalte bestehen. Auf Seiten der EU liegt das daran, dass das Abkommen vor allem Exportinteressen der deutschen Industrie bedient, etwa Interessen der Kfz- und der Chemiebranche. Im Gegenzug können Agrargüter aus den Mercosur-Staaten günstiger nach Europa geliefert werden, was für hiesige Landwirte nachteilig ist. Vor allem Frankreich, Österreich und die Niederlande sperren sich im Interesse ihrer Agrarunternehmen gegen die Ratifizierung des Abkommens.[7] Auf politischer Ebene ausgetragen werden die Differenzen vor allem im Streit um die Forderung, der Mercosur sowie speziell Brasilien müssten sich zum besseren Schutz der Wälder im Amazonasgebiet verpflichten. Um das fertige Abkommen nicht wieder aufschnüren zu müssen, hat die EU im März eine Zusatzerklärung vorgelegt, in der sich die Mercosur-Staaten formell verpflichten sollen, bestimmte Umweltziele, die im Pariser Klimaabkommen festgelegt sind, für sich verbindlich zu machen und ihre Umsetzung voranzutreiben.


    „Misstrauen und Sanktionen“

    Dies stößt nun allerdings im Mercosur auf unerwartet offenen Protest – vor allem, weil die EU das Verfehlen der Umweltziele mit Strafmaßnahmen verbinden will. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bekundete explizit „die Besorgnis Brasiliens über das von der Europäischen Union im März dieses Jahres vorgelegte Zusatzinstrument zum Abkommen“, das „Brasiliens Verpflichtungen ausweite“ und das außerdem bei Nichteinhaltung Sanktionen vorsehe: „Die Prämisse, die zwischen strategischen Partnern bestehen sollte, ist die des gegenseitigen Vertrauens und nicht die des Misstrauens und der Sanktionen.“[8] Nicht nur in Brasilien, auch in Argentinien kommen begründete Befürchtungen hinzu, die vorgesehene Liberalisierung werde dazu führen, dass sich vor allem kleinere und mittelgroße einheimische Firmen nicht mehr gegen die übermächtige Konkurrenz aus der EU behaupten können: Es seien Schutzoptionen für Firmen aus dem Mercosur notwendig, war in der vergangenen Woche zu hören. „Das Abkommen muss den Asymmetrien zwischen der EU und dem Mercosur Rechnung tragen“, forderte in Anwesenheit der EU-Kommissionspräsidentin etwa der Präsident Argentiniens, Alberto Fernández.[9] Ende Juni werden die Verhandlungen in Buenos Aires fortgesetzt – mit stärkerem Widerstand aus dem Mercosur als bisher.


    „Das Völkerrecht gilt für alle“

    Auch an ihrem Widerstand gegen das stetige Drängen der EU, sich dem Streben nach der weltweiten Isolierung Russlands anzuschließen, halten die Länder Lateinamerikas weiterhin fest. Von der Leyen gelang es nicht, auch nur eines ihrer Gastländer zur Beteiligung an konkreten Schritten gegen Moskau – Sanktionen, Waffenlieferungen – zu veranlassen. Lula wies von der Leyens Versuch entschieden zurück, ihn zur Unterstützung der sogenannten Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu nötigen, die den Abzug der russischen Streitkräfte aus der gesamten Ukraine zur zentralen Voraussetzung für Verhandlungen macht. Lula bestätigte wie stets, Brasilien lehne den russischen Angriff auf die Ukraine ab, fordere aber eine Verhandlungslösung anstelle einer Aufrüstung der Ukraine und verlange darüber hinaus eine Gleichbehandlung aller Staaten. „Wir brauchen mehr Diplomatie und weniger bewaffnete Interventionen in der Ukraine, in Palästina und im Jemen“, konstatierte Lula: „Die Schrecken und das Leid des Krieges können nicht selektiv behandelt werden. Die Grundprinzipien des Völkerrechts gelten für alle.“[10]


    Neue Unabhängigkeit

    Ursache dafür, dass die Staaten Lateinamerikas in der Lage sind, europäischen Übergriffen immer offener entgegenzutreten, ist, dass sie inzwischen über Alternativen zur Kooperation mit dem Westen verfügen – in Form wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit China und vor allem politischer Zusammenarbeit mit den BRICS. german-foreign-policy.com berichtet in Kürze.

     

    Mehr zum Thema: Die Lateinamerika-Offensive der EU.

     

    [1] Europäische Kommission, Hoher Vertreter der Union für die Außen- und Sicherheitspolitik: Gemeinsame Mitteilung an das Europäische Parlament und den Rat: Eine neue Agenda für die Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika und der Karibik. Brüssel, 07.06.2023.

    [2] In Lateinamerika und der Karibik werden nach wie vor zahlreiche Gebiete bzw. Inseln von den ehemaligen Kolonialmächten beherrscht – von Französisch-Guayana über Inseln, die von den Niederlanden kontrolliert werden (unter anderem Aruba, Curaçao), bis zu Inseln, die Großbritannien beansprucht (unter anderem Bermuda, British Virgin Islands, Malvinas). Die USA kontrollieren die United States Virgin Islands.

    [3] S. dazu 300 Milliarden gegen die Seidenstraße, Die Anti-Seidenstraße (II) und Wertebasierte Infrastruktur.

    [4] Von der Leyen in Brasilien: Partnerschaft Hand in Hand mit neuen Investitionen. germany.representation.ec.europa.eu 13.06.2023.

    [5] Global Gateway: EU und Argentinien intensivieren Zusammenarbeit bei Rohstoffen. ec.europa.eu 13.06.2023.

    [6] Jürgen Vogt: Werben um Freihandelsabkommen. taz.de 14.06.2023.

    [7] Tjerk Brühwiller: Freier Handel, aber nur bei Garantien für den Regenwald. faz.net 15.06.2023.

    [8] Brasiliens Präsident zu von der Leyen: Partnerschaften sollten keine Sanktionen vorsehen. amerika21.de 14.06.2023.

    [9] Jürgen Vogt: Werben um Freihandelsabkommen. taz.de 14.06.2023.

    [10] Brasiliens Präsident zu von der Leyen: Partnerschaften sollten keine Sanktionen vorsehen. amerika21.de 14.06.2023

    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9275


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    21.06.2023

    Video: Aktion "Wir vergessen nicht!"

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 21. Juni 2023, 23:51 Uhr


    */Gerne auch weiterverbreiten und für den eigenen Internetauftritt nutzen.

    Siehe im Anhang auch das Manuskript des Videos


    /*/

    /*Aktion: Wir vergessen nicht!

    **/Link zum Video:

    /**https://www.youtube.com/watch?v=9LVSARS6bjE*


    Dieses Video von einer Aktion am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow

    ist dem 82. Jahrestag des deutschen faschistischen Überfalls auf die

    Sowjetunion gewidmet.

    Die Ursachen werden von Militärs, Politikern, Politikwissenschaftlern

    und Künstlern ebenso analysiert wie Zusammenhänge zum aktuellen

    Geschehen in der Ukraine und die deutsche Verantwortung dafür.

    Wir danken Tino Eisbrenner für die Erlaubnis, das populäre russische

    Antikriegslied „Журавли/Kraniche“ einspielen zu dürfen. Zara und Tino

    Eisbrenner sangen dieses Lied gemeinsam beim Musikfestival „Der Weg nach

    Jalta 2023“ im Mai in Moskau. Für seine deutsche Textgestaltung wurde

    Tino Eisbrenner ausgezeichnet.


    Für die Initiative „Meinungsfreiheit verteidigen“

    Laura v. Wimmersperg

    Hans Bauer

    Berlin, 22. Juni 2023

    Heiner Bücker sei für Aufnahme und Bearbeiten des Videos herzlich gedankt!




    Wir vergessen nicht!

    Manuskript der Aktion am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow
    zum 22. Juni 2023
    Am 22. Juni 1941 begann das faschistische Deutschland gegen die Sowjetunion einen
    Vernichtungskrieg unvorstellbarer Grausamkeit.
    27 Millionen Sowjetbürger, unter ihnen neun Millionen sowjetischer Soldaten, wurden
    getötet, Frauen, Kinder, alte Menschen auf brutale Weise ermordet: Sie sind verhungert
    und erfroren, ihr Land wurde verwüstet und ausgeplündert. Es gab danach keine
    sowjetische Familie ohne Opfer in diesem Krieg, der seitdem der Große Vaterländische
    heißt.
    Wir vergessen nicht!
    Der deutsche Angriffskrieg bekam den Namen „Unternehmen Barbarossa“. Er sollte
    Nazideutschland Zugriff auf Rohstoffe und Lebensmittel ermöglichen. Große Teile der
    Sowjetunion sollten von der einheimischen Bevölkerung, „gesäubert“, die „slawischen und
    jüdischen Untermenschen“ deportiert und ermordet werden – genannt „Germanisierung“.
    Das Unternehmen Barbarossa ermächtigte die Offiziere des Ostheeres, Exekutionen ohne
    Verfahren gegen sowjetische Zivilisten anzuordnen und kollektive Repressalien gegen
    ganze Ortschaften durchzuführen. Der sogenannte „Kommissarbefehl“ verpflichtete die
    Wehrmacht, alle gefangengenommenen Politoffiziere der Roten Armee sofort zu
    exekutieren.
    Im „Hungerplan“ des faschistischen Deutschland und im „Generalplan Ost“ wurde der
    Hungertod von Millionen Menschen geplant.
    Wir vergessen nicht!
    Leningrad war in diesem Plan zentral. Schon ab Juli 1941. Als „Geburtsstätte des
    Bolschewismus“ sollte es dem Erdboden gleichgemacht, seine Bewohner ausgehungert
    werden. Auch Stalingrad und Moskau! Im September dann der Befehl, Leningrad nicht zu
    erobern, sondern einzuschließen: Und der Krieg wurde „zu einem Krieg gegen die
    Einwohner einer Stadt, indem man anstelle von Soldaten den Hunger einmarschieren
    ließ“, sagte der russische Schriftsteller Daniil Granin, Überlebender der Belagerung
    Leningrads, in seiner Rede vor dem Bundestag am 27. Januar 2014. Die 900 Tage der
    Leningrader Blockade kosteten mehr als eine Million Menschen das Leben. Es war ein
    kalkulierter Völkermord.
    Wir vergessen nicht!
    Am 11. Juni 1945 fragte die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) in ihrem „Aufruf
    an das schaffende Volk und die deutsche Jugend“:
    „Wäre Gleiches mit Gleichem vergolten worden, deutsches Volk, was wäre mit dir
    geschehen?“
    Am 25. September 2001 sprach der Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin
    vor dem deutschen Bundestag. Er sagte unter anderem:
    „In unserem Lande wird das Andenken an die antifaschistischen Helden sehr gepflegt.
    Russland hegte gegenüber Deutschland immer besondere Gefühle. Wir haben Ihr Land
    immer als ein bedeutendes Zentrum der europäischen und der Weltkultur behandelt, für
    deren Entwicklung auch Russland viel geleistet hat. Kultur hat nie Grenzen gekannt. Kultur

    war immer unser gemeinsames Gut und hat die Völker verbunden. (…)


    2

    Niemand bezweifelt den großen Wert der Beziehungen Europas zu den Vereinigten

    Staaten. Aber ich bin der Meinung, dass Europa seinen Ruf als mächtiger und
    selbstständiger Mittelpunkt der Weltpolitik langfristig nur festigen wird, wenn es seine
    eigenen Möglichkeiten mit den russischen menschlichen, territorialen und Naturressourcen
    sowie mit den Wirtschafts-, Kultur- und Verteidigungspotenzialen Russlands vereinigen
    wird. (…)
    Russland ist ein freundlich gesinntes europäisches Land. Für unser Land, das ein
    Jahrhundert der Kriegskatastrophen durchgemacht hat, ist der stabile Frieden auf dem
    Kontinent das Hauptziel. (…)
    Die Welt befindet sich in einer neuen Etappe ihrer Entwicklung. Wir verstehen: Ohne eine
    moderne, dauerhafte und standfeste internationale Sicherheitsarchitektur schaffen wir auf
    diesem Kontinent nie ein Vertrauensklima und ohne dieses Vertrauensklima ist kein
    einheitliches Großeuropa möglich. Heute sind wir verpflichtet zu sagen, dass wir uns von
    unseren Stereotypen und Ambitionen trennen sollten, um die Sicherheit der Bevölkerung
    Europas und die der ganzen Welt zusammen zu gewährleisten. (…)
    Ich bin überzeugt: Wir schlagen heute eine neue Seite in der Geschichte unserer
    bilateralen Beziehungen auf und wir leisten damit unseren gemeinsamen Beitrag zum
    Aufbau des europäischen Hauses. (…) Abgesehen von den objektiven Problemen und
    trotz mancher – ganz aufrichtig und ehrlich gesagt – Ungeschicktheit schlägt unter allem
    das starke und lebendige Herz Russlands, welches für eine vollwertige Zusammenarbeit
    und Partnerschaft geöffnet ist.“
    Putin reichte die Hand zur Kooperation in Europa und bekam damals dafür noch
    „anhaltenden Applaus“: Die Abgeordneten hatten sich im Plenum des Bundestags
    fraktionsübergreifend erhoben …
    Und Putin sagte das – obwohl die NATO bereits begonnen hatte, sich nach Osten zu
    erweitern.
    „Nicht einen Zoll“ sollte das geschehen, versprachen die USA im Zuge der Verhandlung
    über die deutsche Wiedervereinigung. Der Vorwurf, der Westen habe Russland mit der
    NATO-Osterweiterung verraten, wurde als russische Propaganda abgetan ...
    Im Februar 2022 bestätigte der Fund eines Dokuments im britischen Nationalarchiv den
    russischen Vorwurf.
    Ein Gesprächskreis (« Cercle de Réflexion Interarmées ») von ehemaligen Generälen
    und höheren Offizieren der französischen Landstreitkräfte, Marine und Luftwaffe:
    „Es war die NATO, die sich seit den neunziger Jahren gewaltsam in Richtung Osten
    erweiterte (…) in Verletzung der Zusicherungen, die sie Russland 1991 bei der
    Unterzeichnung des Moskauer Vertrags gegeben hatte – eine Bewegung, die Jahr für Jahr
    die NATO-Armeen näher an die Grenzen Russlands heranführte und dabei den Zerfall der
    damaligen UdSSR ausnutzte. (…)
    Es war wiederum die NATO, die 2008 (…) die von Russland ausgestreckte Hand für einen
    erneuerten «Europäischen Sicherheitspakt» ablehnte, der die ungelösten Konflikte in
    Osteuropa (…) regeln sollte, im Austausch für eine gewisse Neutralität Georgiens, der
    Ukraine, Moldawiens – also des unmittelbaren russischen «Hinterlandes» – gegenüber der

    NATO.


    3

    Und mit demselben Eroberungsgeist, von Russland als echte Würgebewegung

    empfunden, wurden 2013 die schweren Unruhen des «Euro-Maidan» gefördert, ein echter
    Staatsstreich, der zur Beseitigung des rechtmäßig gewählten ukrainischen Präsidenten
    führte, der als zu pro-russisch beurteilt wurde, als dass er die Politik der Annäherung der
    Ukraine an die NATO hätte fortsetzen können.“
    Für das Ziel, eine pro-westliche Regierung in der Ukraine zu installieren, hatten die USA in
    der Ukraine fünf Milliarden Dollar aufgewendet, wie die damalige stellvertretende US-
    Außenministerin Victoria Nuland freimütig erzählte.
    Die Sendung Panorama in der ARD berichtete damals, beim Maidan spielten bewaffnete
    ultrarechte Gruppen eine wichtige Rolle.
    Jack Matlock, von 1987 bis 1991 US-Botschafter in der Sowjetunion:
    „Der Umsturz in Kiew hat Leute in den Sicherheitsapparat gebracht, die vehement
    antirussisch sind und die politisch so weit rechts stehen, dass man sie ohne Übertreibung
    Neonazis nennen kann.“
    Mit dem Putsch wurde die Verfassung suspendiert und allem Russischen der Kampf
    angesagt. Die russischsprachige Bevölkerung im Donbass weigerte sich, die illegale
    Regierung anzuerkennen. Kiew begann – auch mit Hilfe neonazistischer Bataillone – die
    sogenannte „Antiterroroperation“ gegen die selbsternannten Donbass-Republiken Lugansk
    und Donezk. Obwohl diesem Krieg bis 2022 über 14.000 Menschen zum Opfer fielen und
    rund 1,5 Millionen Menschen vertrieben wurden, fand er hierzulande kaum Beachtung –
    weder in der Politik noch in den Medien.
    Das Minsker Abkommen von 2015 sollte den Konflikt friedlich lösen. Der UN-
    Sicherheitsrat anerkannte es als völkerrechtlich verbindlich. Als Garantiemächte sollten
    Deutschland, Frankreich und Russland für seine Umsetzung sorgen. Acht Jahre lang hatte
    sich Russland für die friedliche Lösung des Konflikts im staatlichen Rahmen der Ukraine
    eingesetzt, wie es das Minsker Abkommen vorsah. Kiew sabotierte es systematisch – mit
    Rückendeckung der Garantiemächte Frankreich und Deutschland.
    Februar 2021: Russland bringt bei der OSZE einen Initiativantrag zur Unterstützung einer
    baldigen Umsetzung des Minsker Abkommens ein. Die Ukraine und die westlichen Länder,
    auch die Garantiemächte Frankreich und Deutschland, lehnten ab.
    März 2021: Der ukrainische Präsident Selenskij unterschreibt ein Dekret zur militärischen
    Wiedereingliederung der Donbass-Republiken und „Rückeroberung“ der Krim.
    Juni 2021: Die NATO erneuert auf ihrem Gipfeltreffen ihr Bekenntnis zu einer künftigen
    Mitgliedschaft der Ukraine.
    Dezember 2021: Die russische Regierung macht einen weiteren Versuch, die Situation zu
    entschärfen. Sie schlägt der NATO und den USA vor, gegenseitige Verpflichtungen
    einzugehen, keine Aktionen und Aktivitäten durchzuführen, die die Sicherheit der anderen
    Seite beeinträchtigen. Sie unterbreitet umfangreiche Vertragsentwürfe mit
    rechtsverbindlichen Garantien, um die weitere Eskalation zu beenden und den Weg
    BEIDERSEITIGER Abrüstung und Entspannung einzuschlagen. Das russische Angebot zu
    Verhandlungen wird von den USA und der NATO ignoriert.
    Januar 2022: Die Ukraine hat über 120.000 Soldaten, schwere Artillerie und Panzer an
    die Grenze zum Donbass verlegt. Bis Mitte Februar wird der Artilleriebeschuss der
    Republiken Donezk und Lugansk immer heftiger. Der lang geplante Angriff auf die

    Republiken und die Krim steht offenbar unmittelbar bevor.


    4

    17. Februar 2022: Die russische Regierung unterbreitet in einem Schreiben an die

    USA/NATO ein letztes Angebot für Verhandlungen über gegenseitige Sicherheitsgarantien.
    Wieder umsonst.
    19. Februar 2022: Auf der Münchner Sicherheitskonferenz stellt der ukrainische Präsident
    Selenskij unzweideutig klar, dass sein Land Atomwaffen erstrebe.
    Im März, kurz nach Beginn seiner militärischen Intervention begann Russland, in direkten
    Gesprächen mit Kiew über Waffenstillstand und Beendigung des Konflikts zu verhandeln.
    Im April legte Kiew endlich einen konstruktiven Vorschlag vor, auf dessen Grundlage ein
    Weiterführen der Verhandlung mit Moskau möglich gewesen wäre. Doch der britische
    Premier Boris Johnson eilte nach Kiew und erklärte Selenskij, der Westen sei nicht bereit,
    mit Russland Frieden zu schließen, auch wenn die Ukraine das wolle. Kiew brach die
    Verhandlung mit Moskau ab.
    Im Oktober unterschrieb Selenskij ein Dekret, das jegliche Verhandlungen mit dem
    russischen Präsidenten Putin verbietet.
    Die Entwicklung seit dem 24. Februar 2022 zeigt, dass die NATO bereits tief in der
    Ukraine involviert war. Wie konkret die Bedrohung für Russland war, bestätigen
    Eingeständnisse der USA und der NATO:
    John Kirby der Sprecher des Pentagon erklärte im März 2022, dass die USA und ihre
    Verbündeten die ukrainische Armee seit acht Jahren für den Krieg trainiert und
    ausgerüstet haben.
    NATO-Generalsekretär Stoltenberg: „Die NATO hat seit 2014 die größte Verstärkung der
    kollektiven Verteidigung seit einer Generation durchgeführt, weil der Krieg nicht letztes
    Jahr im Februar begann. Er begann 2014.“
    Die USA und die NATO, die die Ukraine zum anti-russischen Bollwerk aufgebaut
    hatten, wollten keinen Frieden und hatten deshalb den Minsker Vertrag torpediert.
    Von Anfang an.
    Frankreich und Deutschland haben große Schuld auf sich geladen und den heutigen
    Krieg ermöglicht.
    Präsident Poroschenko, ukrainischer Unterzeichner des Minsker Abkommens, hatte im
    November letzten Jahres die Sabotage des Abkommens bestätigt. Er habe das Minsker
    Abkommen gebraucht, „um das ukrainische Militär zusammen mit der NATO auszubilden.
    Um die besten Streitkräfte in Osteuropa zu schaffen, die nach NATO-Standards
    ausgebildet wurden.“
    Dass dies ebenso die Absicht der Garantiemächte war, bestätigten inzwischen deren
    damalige Verantwortliche.
    Angela Merkel, die ehemalige Bundeskanzlerin gibt heute freimütig zu: „Das Minsker
    Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Es war uns allen klar, dass
    das ein eingefrorener Konflikt war, dass das Problem nicht gelöst war, aber genau das hat
    der Ukraine wertvolle Zeit gegeben.“
    François Hollande, ehemaliger französischer Präsident: „Seit 2014 hat die Ukraine ihre
    militärische Position gestärkt. (...) Es ist das Verdienst der Minsker Vereinbarungen, der
    ukrainischen Armee diese Möglichkeit gegeben zu haben. (...) Die Zeit, von der Putin
    dachte, sie sei ein Vorteil für ihn, erwies sich also in Wirklichkeit als Chance für die

    Ukrainer.“


    5

    Der deutsche Generalmajor a. D. Harald Kujat, vormals Generalinspekteur der

    Bundeswehr und Vorsitzender des NATO-Militärausschusses: „Russland bezeichnet das
    verständlicherweise als Betrug. Und Merkel bestätigt, dass Russland ganz bewusst
    getäuscht wurde. Das (…) ist ein eklatanter Vertrauensbruch und eine Frage der
    politischen Berechenbarkeit. Nicht wegdiskutieren kann man allerdings, dass – in Kenntnis
    dieser beabsichtigten Täuschung – die Weigerung der ukrainischen Regierung, das
    Abkommen umzusetzen, noch wenige Tage vor Kriegsbeginn einer der Auslöser für den
    Krieg war. Die Bundesregierung hatte sich in der UNO-Resolution dazu verpflichtet, das
    ‚gesamte Paket‘ der vereinbarten Maßnahmen umzusetzen. Darüber hinaus hat die
    Bundeskanzlerin mit den anderen Teilnehmern des Normandie-Formats eine Erklärung zur
    Resolution unterschrieben, in der sie sich noch einmal ausdrücklich zur Implementierung
    der Minsk -Vereinbarungen verpflichtete. Das ist ein Völkerrechtsbruch (…)
    Der Schaden ist immens. Man muss sich die heutige Situation einmal vorstellen. Die
    Leute, die von Anfang an Krieg führen wollten und immer noch wollen, haben den
    Standpunkt vertreten, mit Putin kann man nicht verhandeln. Der hält die Vereinbarungen
    so oder so nicht ein. Jetzt stellt sich heraus: Wir sind diejenigen, die internationale
    Vereinbarungen nicht einhalten.“
    Laut John Mearsheimer, dem US-Politikwissenschaftler, trägt der Westen „die Hauptschuld
    an diesem Konflikt, weil er die geopolitischen Interessen Russlands ignoriert hat (…)
    Dieser Krieg ist eine unmittelbare Folge des Versuchs, die Ukraine in die NATO und in die
    EU aufzunehmen. (…) Deutschland steckt in tiefen Problemen – weil es der
    amerikanischen Vorreiterrolle in Sachen NATO-Expansion gefolgt ist. Und Deutschland
    wird einen hohen Preis dafür zahlen.“
    Oberst a. D. Jacques Baud, der für den Schweizer Strategischen Nachrichtendienst, die
    NATO und die Vereinten Nationen gearbeitet hat:
    „Seit dem Zweiten Weltkrieg war es immer die Politik der USA zu verhindern, dass
    Deutschland und Russland bzw. die UdSSR enger zusammenarbeiten. (…) Historisch
    gesehen, gab es immer wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Russland.
    Das haben die USA immer versucht zu verhindern. (…)“
    Als es ums Liefern deutscher Panzer ging, haben die USA „Scholz über den Tisch
    gezogen. Das zeigt, wie es um die Beziehungen zwischen den NATO-Mitgliedern
    tatsächlich steht. Man weiß schon, dass es ein NATO-Mitglied war, das die Nord-Stream-
    Gaspipelines zerstört hat. Es ist also Deutschland, das den Preis für den von den
    Amerikanern gegen Russland geführten Krieg zahlt. Die Amerikaner haben Recht: Wenn
    man einen ‚Dummen‘ gefunden hat, kann man ihn auch gleich ausbeuten, vor allem,
    wenn das deutsche Volk das ohne Diskussionen akzeptiert. Jedes Land ist für sein
    Schicksal selbst verantwortlich. Das gilt für die Ukrainer genauso wie für die
    Deutschen.“
    Klaus von Dohnanyi ehemals Bundesminister und Oberbürgermeister von Hamburg:
    „Europa muss sich endlich eingestehen: Wir Europäer sind Objekt US-amerikanischen
    geopolitischen Interesses und waren niemals wirklich Verbündete, denn wir hatten nie ein
    Recht auf Mitsprache.
    Das ist aus Sicht der Nation und Weltmacht USA durchaus
    verständlich. Aber wir müssen es in unserer Politik bedenken. Denn konsequent stießen
    sich schon nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 die nationalen geopolitischen
    Interessen der USA in Europa nicht nur mit den Interessen der Sowjetunion, sondern eben

    auch mit wesentlichen Interessen Europas! (…)


    6

    Sie versuchen nun, Europa unter Berufung auf eine ‚Wertegemeinschaft‘ auch weltweit in
    ihre machtpolitischen Interessen hineinzuziehen. Aber einen seriösen Versuch der USA,
    mit Russland in Europa zu einem Interessenausgleich zu kommen, hat es außerhalb von
    Rüstungsfragen nie wirklich gegeben. In einer Welt, deren Bedrohungen wir nur alle
    gemeinsam erfolgreich begegnen können, braucht aber Europa einen Interessenausgleich
    zwischen dem Westen und Russland, auch um endlich selbst mehr Handlungsspielraum
    zu gewinnen. Europas Interesse ist Kooperation mit Russland, nicht Feindschaft."
    Deutsche Politikerinnen und Politiker sowie der Großteil der Medien überziehen unser
    Land mit einer beispiellosen Kriegspropaganda und anti-russischen Hysterie. Das
    Aufpeitschen von russophober Emotion soll Rationalität verhindern.
    Jegliches Schuld- und Schamgefühl über die eigene deutsche Geschichte und
    insbesondere über die Nazi-Verbrechen gegen die Sowjetunion wird durch
    Selbstgerechtigkeit und moralischen Größenwahn ersetzt. Der letzte Rest von
    Zurückhaltung ist gefallen.
    Doch wir vergessen nicht: weder den deutschen faschistischen Überfall auf die
    Sowjetunion vor 82 Jahren, noch die Ursachen und Zusammenhänge des aktuellen
    Geschehens in der Ukraine.
    Deshalb:
    Keinen Euro und keine Waffen für den Krieg gegen Russland!
    Stoppt Sanktionen und Wirtschaftskrieg gegen Russland!
    Schluss mit der Russophobie in Politik und Medien!
    Russland ist nicht unser Feind!

    Frieden mit Russland!


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    21.06.2023

    Archivaussagen von Hitlers Feldmarschall: Nichtangriffspakt mit Sowjetunion war bewusster Betrug

    freeassange.rtde, 21 Juni 2023 19:19 Uhr

    Russlands Sicherheitsdienst veröffentlicht weitere Archivdokumente des Zweiten Weltkrieges. Am Mittwoch erschienen schriftliche Aussagen von Ferdinand Schörner, Hitlers letztem Generalfeldmarschall. Demnach war der Nichtangriffsvertrag mit der Sowjetunion ein bewusster Betrug

    .

    © Föderaler Sicherheitsdienst Russlands



    Der Generalfeldmarschall der Wehrmacht, Ferdinand Schörner. Ein Archivbild des Föderalen Sicherheitsdienstes Russlands aus der Verfahrensakte.



    Zum 82. Jahrestag des Beginns des Großen Vaterländischen Krieges hat der Föderale Sicherheitsdienst Russlands Aussagen von Ferdinand Schörner veröffentlicht. Die Archivdokumente, geschrieben von Hitlers letztem Generalfeldmarschall selbst, erzählen über die Vorbereitungen zum Überfall des Dritten Reichs auf die Sowjetunion.


    Schörner berichtete über ein Gespräch mit Heinrich Himmler, das bereits nach der Unterzeichnung des Molotow-Ribbentrop-Pakts im Jahr 1939 stattfand. Der Reichsführer der SS erklärte, dass der Nichtangriffsvertrag von Anfang an mit der klaren Absicht geschlossen war, ihn nicht zu erfüllen. Schörner, damals noch der Kommandeur eines Regiments, war über diese Offenbarung äußerst erstaunt. Ihm zufolge empfanden Volk und Armee den Vertrag mit Russland als aufrichtig und begrüßten ihn als großen politischen Erfolg. Das Dokument sorgte damals für eine allgemeine Hochstimmung und die Überzeugung, dass Adolf Hitler sein größtes politisches Werk vollbracht hatte. Dass es "ein bewusster Betrug" und "eine zeitlich bedingte taktische Maßnahme" war, konnte niemand ahnen.


    RT Doku: Die drei Großen des Zweiten Weltkriegs – Churchill, Roosevelt, Stalin



    RT Doku: Die drei Großen des Zweiten Weltkriegs – Churchill, Roosevelt, Stalin






    Darüber hinaus merkte der Feldmarschall an, dass vor 1939 die Propaganda gegen den Bolschewismus als Kriegspropaganda sehr stark und scharf war. Nach dem Nichtangriffspakt und bis zum Kriegsbeginn wurde sie ausgesetzt, um das Überraschungsmoment in Vorbereitung des Überfalls zu wahren.


    Des Weiteren ließ sich aus Schörners Aussagen ableiten, dass die Idee eines Krieges gegen Russland unter den deutschen Soldaten unter keinen Umständen akzeptiert war. Bis zum letzten Moment glaubte man nicht an die Möglichkeit eines solchen Konfliktes. Deshalb erforderte das Anzetteln des Krieges einen Geist des Fanatismus in der Armee. Damit erklärte der ehemalige Oberbefehlshaber die Verherrlichung der deutschen Tradition und andere Übertreibungen aller Art, die unbewusst zur Abwertung anderer Völker und Rassen führte.


    In einem anderen Teil der Aussagen setzte er sich mit der Natur des Nationalsozialismus auseinander, der seit seiner Entstehung als "Bewegung für den Krieg, als Kriegspartei" galt.

    "Nationalsozialismus konnte nur noch Krieg bedeuten. Jede Behauptung, wir hätten den Krieg nicht gewollt, würde Geschichte fälschen."

    Für die Kriegsführung benötigte man jedoch "Geld, Geld und nochmals Geld", das die Nationalsozialisten nicht im genügenden Ausmaß besaßen, so Schörner weiter. Es fehlte auch an Krediten, um aus dem Ausland Rohstoffe zu kaufen. Deshalb übte die NSDAP die absolute Diktatur im Inland aus, und plünderte besetzte Gebiete und neutrale Länder.


    Ferdinand Schörner gilt als letzter Generalfeldmarschall in Hitlers Wehrmacht. An der Ostfront war der überzeugte Nationalsozialist als Kommandeur der Heeresgruppen Südukraine und Nord tätig. Im Jahr 1952 wurde er in der Sowjetunion wegen Kriegsverbrechen verurteilt. Außerdem wurde er im Jahr 1957 wegen Anordnung von Todesurteilen gegen deutsche Soldaten zu 4,5 Jahren Haft in München verurteilt, wo er bis zu seinem Tod 1973 lebte.


    Mehr zum Thema – Washington schreibt die Geschichte um - Warum Israel Historiker brandmarkt


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freeassange.rtde.life/international/173248-enthuellungen-von-hitlers-feldmarschall-nichtangriffspakt


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    21.06.2023

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    Das Ziel eines Teasertextes ist es, den Nutzer kurz und knapp darüber zu informieren, was auf der Folgeseite zu finden ist. Er fasst die zentrale Aussage in maximal 3 - 4 Zeilen zusammen und soll dem User einen Anreiz geben, weiter zu lesen. Weiterlesen klicken, um den Blogartikel auf der Folgeseite zu erstellen.
    21.06.2023

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    21.06.2023

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