Schlagzeile
Info:
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Info:
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Info:
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Info:
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
25. September 2024 um 14:16 Ein Artikel von: Jens Berger09. September 2024 um 15:00 Ein Artikel von: Florian Warweg
In einem aktuellen Interview mit dem im Exil lebenden russischen Journalisten und SPIEGEL-Kolumnisten Michail Sygar erklärt die wohl vulgärste Spitzen-Diplomatin Amerikas („Fuck the EU“) recht unverblümt, was die Gründe für den Abbruch der Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine im April 2022 waren. Es seien „die Briten und wir“ gewesen, die Kiew empfohlen hätten, die Verhandlungen von Istanbul platzen zu lassen. Grund laut ihr: Der Vertrag hätte die Begrenzung von Waffensystemen für die Ukraine vorgesehen, nicht aber für Russland. Die Ereignisse von Butscha, die zuvor medial und politisch als Begründung angeführt worden waren, erwähnt sie mit keinem Wort. Von Florian Warweg.
Podcast: Play in new window | Download
Victoria Nuland, deren Familienname eigentlich „Nudelman“ lautete, aber von ihrem Vater, Shepsel Ber Nudelman, 1947 „amerikanisiert“ wurde, galt bis zu ihrem Rücktritt im März 2024, neben Außenminister Antony Blinken und dem Sicherheitsberater Jake Sullivan, als wichtigste und einflussreichste Lenkerin der US-Außenpolitik unter US-Präsident Joe Biden. Besonders starken Einfluss hatte sie auf die Formulierung und Gestaltung der US-Außenpolitik in Bezug auf Ukraine und Russland. Es ist daher keine Kleinigkeit, wenn eine US-Spitzendiplomatin mit diesem Hintergrund in einem Interview, zudem mit einem russischen Exil-Journalisten, für diplomatische Gepflogenheiten sehr deutlich zum Ausdruck bringt, welche Rolle die USA und Großbritannien beim Abbruch der Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew in Istanbul im April 2022 spielten. In dem Interview erklärt sie auf die Frage, was denn nun die tatsächlichen Gründe für das Ende der Verhandlungen waren („Was ist Mythos, was ist Wahrheit?“) im Wortlaut:
„Relativ spät im Spiel begannen die Ukrainer, um Rat zu fragen, wohin diese Sache führen würde, und es wurde uns, den Briten und anderen klar, dass Putins Hauptbedingung in einem Anhang zu diesem Dokument, an dem sie arbeiteten, versteckt war. Sie enthielt Beschränkungen für die genauen Arten von Waffensystemen, über die die Ukraine nach der Vereinbarung verfügen durfte, so dass die Ukraine als militärische Macht im Grunde kastriert wäre. Für Russland gab es keine ähnlichen Beschränkungen. Russland wurde nicht verpflichtet, sich zurückzuziehen. Russland wurde nicht verpflichtet, eine Pufferzone an der ukrainischen Grenze einzurichten, und es wurde nicht verlangt, dass seinem Militär, welches der Ukraine gegenüberstand, dieselben Beschränkungen auferlegt werden. Und so begannen die Menschen innerhalb und außerhalb der Ukraine zu fragen, ob dies ein guter Deal sei, und das war der Punkt, an dem er auseinanderfiel.“
Damit bestätigt erstmals ein US-Spitzendiplomat mit direkter Einbindung in die damalige Verhandlungskommunikation der Ukraine mit den USA Aussagen, die zuvor in ähnlicher Form bereits vom ehemaligen israelischen Premier Naftali Bennett, der im Frühjahr 2022 als Pendeldiplomat zwischen dem ukrainischen und russischen Präsidenten vermittelte, sowie von mehreren ukrainischen Teilnehmern an den Verhandlungen getätigt worden waren.
Das gesamte Interview mit Nuland ist hier einsehbar. Auffällig an den Darlegungen der einstigen US-Spitzendiplomatin ist auch, dass sie mit keiner Silbe auf das sogenannte Butscha-Massaker eingeht. Zuvor wurde dies immer wieder als einer der zentralen Gründe für den Abbruch der laufenden Friedensverhandlungen angeführt. Damit steht sie nicht alleine. Sowohl ukrainische wie internationale Teilnehmer an den Verhandlungen verweisen in ihren Erklärungen, wie es zum Ende der Verhandlungen kam, auf den Druck („Empfehlungen“) des Westens und nicht auf Butscha.
Die Version des ehemaligen israelischen Premiers Bennett: Briten und Amerikaner wollten keinen Frieden
Bennett hatte in einem Interview Anfang Februar 2023 erklärt, dass er in Verhandlungen stand zwischen Selenskyj, Putin sowie dem französischen Präsidenten Macron, dem deutschen Kanzler Scholz, dem britischen Premier Johnson und US-Präsident Biden. Laut Bennett waren die Chancen auf eine friedliche Einigung gut, doch vor allem Johnson und die USA hätten schlussendlich „beschlossen, dass es notwendig ist, Putin weiter zu zerschlagen („to smash“) und nicht zu verhandeln. Sie haben die Verhandlungen abgebrochen, und mir schien es damals, dass sie (mit dieser Entscheidung) falsch lagen.“
Das gesamte, fast fünfstündige Interview mit Bennett ist hier einsehbar. Der relevante Part zu den ukrainisch-russischen Friedensverhandlungen und der dekonstruktiven Rolle des Westens kommt ab Stunde 2:37.
Der ehemalige Präsidenten-Berater Arestowytsch: Die Verhandlungen liefen so gut, wir öffneten sogar die Champus-Flasche
Der in die Verhandlungen direkt eingebundene damalige Selenskyj-Berater Oleksij Arestowytsch erklärte in einem Interview vom Februar 2024 mit dem britischen Online-Magazin Unherd sogar, dass die Verhandlungen so erfolgreich gelaufen waren für die Ukraine, dass man eine Champagner-Flasche geöffnet hatte:
„Wir öffneten sogar eine Flasche Champagner, denn es war eine absolut erfolgreiche Verhandlung gewesen.“
Das gesamte Interview mit Arestowytsch ist hier einsehbar.
Der ukrainische Botschafter und Verhandlungsteilnehmer Chalyi: „Putin wollte also wirklich ein Friedensabkommen mit der Ukraine schließen“
Der ukrainische Botschafter Oleksandr Chalyi, der zuvor jahrelang die Ukraine im Europarat vertreten hatte, war direkt an den Friedensverhandlungen mit Russland beteiligt. In einem Expertengespräch, organsiert vom Geneva Centre for Security Policy, einer schweizerischen Stiftung und Denkfabrik, die gemeinsam vom schweizerischen Außen- und Verteidigungsministerium gegründet worden war, erklärte dieser:
„Wir, die ukrainischen Verhandler, hatten mit Russland fast zwei Monate, März und April, für ein Waffenstillstandabkommen verhandelt. Und wir haben, wie Sie sich vielleicht erinnern werden, das sogenannte Istanbuler Kommuniqué abgeschlossen Wir standen kurz davor, Mitte April, unseren Krieg mit einer friedlichen Lösung zu beenden. (…).
Dies ist meine persönliche Ansicht: Putin hatte, eine Woche nach seiner Invasion, klar verstanden, dass er einen Fehler begangen hatte. Er versuchte danach, alles zu tun, um ein Abkommen zu schließen. Es war seine persönliche Entscheidung gewesen, den Text des Istanbul-Kommuniqués zu akzeptieren. Wir haben dann wirklich zu einem echten Kompromiss gefunden. Putin wollte also wirklich ein Friedensabkommen mit der Ukraine schließen.“
Titelbild: Screenshot von „Victoria Nuland on Russia-NATO relations, peace negotiations with Ukraine, and the U.S. elections“
Mehr zum Thema: Die nicht gewollte Friedenschance von Istanbul im Frühjahr 2022 – Teil 1
Die nicht gewollte Friedenschance von Istanbul im Frühjahr 2022 – Teil 2
Lügt Kanzler Scholz oder Präsident Putin zu Friedensverhandlungen Russland-Ukraine?
Wie das russische Establishment das Ende des Krieges wirklich sieht
Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Audio-Podcast Militäreinsätze/Kriege
Schlagwörter: diplomatische VerhandlungenFriedensabkommenGroßbritannienJohnson, BorisNuland, VictoriaPutin, WladimirRusslandUkraineUSA
Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=121026
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
09. September 2024 um 15:00 Ein Artikel von: Florian Warweg
In einem aktuellen Interview mit dem im Exil lebenden russischen Journalisten und SPIEGEL-Kolumnisten Michail Sygar erklärt die wohl vulgärste Spitzen-Diplomatin Amerikas („Fuck the EU“) recht unverblümt, was die Gründe für den Abbruch der Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine im April 2022 waren. Es seien „die Briten und wir“ gewesen, die Kiew empfohlen hätten, die Verhandlungen von Istanbul platzen zu lassen. Grund laut ihr: Der Vertrag hätte die Begrenzung von Waffensystemen für die Ukraine vorgesehen, nicht aber für Russland. Die Ereignisse von Butscha, die zuvor medial und politisch als Begründung angeführt worden waren, erwähnt sie mit keinem Wort. Von Florian Warweg.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
Podcast: Play in new window | Download
Victoria Nuland, deren Familienname eigentlich „Nudelman“ lautete, aber von ihrem Vater, Shepsel Ber Nudelman, 1947 „amerikanisiert“ wurde, galt bis zu ihrem Rücktritt im März 2024, neben Außenminister Antony Blinken und dem Sicherheitsberater Jake Sullivan, als wichtigste und einflussreichste Lenkerin der US-Außenpolitik unter US-Präsident Joe Biden. Besonders starken Einfluss hatte sie auf die Formulierung und Gestaltung der US-Außenpolitik in Bezug auf Ukraine und Russland. Es ist daher keine Kleinigkeit, wenn eine US-Spitzendiplomatin mit diesem Hintergrund in einem Interview, zudem mit einem russischen Exil-Journalisten, für diplomatische Gepflogenheiten sehr deutlich zum Ausdruck bringt, welche Rolle die USA und Großbritannien beim Abbruch der Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew in Istanbul im April 2022 spielten. In dem Interview erklärt sie auf die Frage, was denn nun die tatsächlichen Gründe für das Ende der Verhandlungen waren („Was ist Mythos, was ist Wahrheit?“) im Wortlaut:
„Relativ spät im Spiel begannen die Ukrainer, um Rat zu fragen, wohin diese Sache führen würde, und es wurde uns, den Briten und anderen klar, dass Putins Hauptbedingung in einem Anhang zu diesem Dokument, an dem sie arbeiteten, versteckt war. Sie enthielt Beschränkungen für die genauen Arten von Waffensystemen, über die die Ukraine nach der Vereinbarung verfügen durfte, so dass die Ukraine als militärische Macht im Grunde kastriert wäre. Für Russland gab es keine ähnlichen Beschränkungen. Russland wurde nicht verpflichtet, sich zurückzuziehen. Russland wurde nicht verpflichtet, eine Pufferzone an der ukrainischen Grenze einzurichten, und es wurde nicht verlangt, dass seinem Militär, welches der Ukraine gegenüberstand, dieselben Beschränkungen auferlegt werden. Und so begannen die Menschen innerhalb und außerhalb der Ukraine zu fragen, ob dies ein guter Deal sei, und das war der Punkt, an dem er auseinanderfiel.“
Damit bestätigt erstmals ein US-Spitzendiplomat mit direkter Einbindung in die damalige Verhandlungskommunikation der Ukraine mit den USA Aussagen, die zuvor in ähnlicher Form bereits vom ehemaligen israelischen Premier Naftali Bennett, der im Frühjahr 2022 als Pendeldiplomat zwischen dem ukrainischen und russischen Präsidenten vermittelte, sowie von mehreren ukrainischen Teilnehmern an den Verhandlungen getätigt worden waren.
Das gesamte Interview mit Nuland ist hier einsehbar. Auffällig an den Darlegungen der einstigen US-Spitzendiplomatin ist auch, dass sie mit keiner Silbe auf das sogenannte Butscha-Massaker eingeht. Zuvor wurde dies immer wieder als einer der zentralen Gründe für den Abbruch der laufenden Friedensverhandlungen angeführt. Damit steht sie nicht alleine. Sowohl ukrainische wie internationale Teilnehmer an den Verhandlungen verweisen in ihren Erklärungen, wie es zum Ende der Verhandlungen kam, auf den Druck („Empfehlungen“) des Westens und nicht auf Butscha.
Die Version des ehemaligen israelischen Premiers Bennett: Briten und Amerikaner wollten keinen Frieden
Bennett hatte in einem Interview Anfang Februar 2023 erklärt, dass er in Verhandlungen stand zwischen Selenskyj, Putin sowie dem französischen Präsidenten Macron, dem deutschen Kanzler Scholz, dem britischen Premier Johnson und US-Präsident Biden. Laut Bennett waren die Chancen auf eine friedliche Einigung gut, doch vor allem Johnson und die USA hätten schlussendlich „beschlossen, dass es notwendig ist, Putin weiter zu zerschlagen („to smash“) und nicht zu verhandeln. Sie haben die Verhandlungen abgebrochen, und mir schien es damals, dass sie (mit dieser Entscheidung) falsch lagen.“
Das gesamte, fast fünfstündige Interview mit Bennett ist hier einsehbar. Der relevante Part zu den ukrainisch-russischen Friedensverhandlungen und der dekonstruktiven Rolle des Westens kommt ab Stunde 2:37.
Der ehemalige Präsidenten-Berater Arestowytsch: Die Verhandlungen liefen so gut, wir öffneten sogar die Champus-Flasche
Der in die Verhandlungen direkt eingebundene damalige Selenskyj-Berater Oleksij Arestowytsch erklärte in einem Interview vom Februar 2024 mit dem britischen Online-Magazin Unherd sogar, dass die Verhandlungen so erfolgreich gelaufen waren für die Ukraine, dass man eine Champagner-Flasche geöffnet hatte:
„Wir öffneten sogar eine Flasche Champagner, denn es war eine absolut erfolgreiche Verhandlung gewesen.“
Das gesamte Interview mit Arestowytsch ist hier einsehbar.
Der ukrainische Botschafter und Verhandlungsteilnehmer Chalyi: „Putin wollte also wirklich ein Friedensabkommen mit der Ukraine schließen“
Der ukrainische Botschafter Oleksandr Chalyi, der zuvor jahrelang die Ukraine im Europarat vertreten hatte, war direkt an den Friedensverhandlungen mit Russland beteiligt. In einem Expertengespräch, organsiert vom Geneva Centre for Security Policy, einer schweizerischen Stiftung und Denkfabrik, die gemeinsam vom schweizerischen Außen- und Verteidigungsministerium gegründet worden war, erklärte dieser:
„Wir, die ukrainischen Verhandler, hatten mit Russland fast zwei Monate, März und April, für ein Waffenstillstandabkommen verhandelt. Und wir haben, wie Sie sich vielleicht erinnern werden, das sogenannte Istanbuler Kommuniqué abgeschlossen Wir standen kurz davor, Mitte April, unseren Krieg mit einer friedlichen Lösung zu beenden. (…).
Dies ist meine persönliche Ansicht: Putin hatte, eine Woche nach seiner Invasion, klar verstanden, dass er einen Fehler begangen hatte. Er versuchte danach, alles zu tun, um ein Abkommen zu schließen. Es war seine persönliche Entscheidung gewesen, den Text des Istanbul-Kommuniqués zu akzeptieren. Wir haben dann wirklich zu einem echten Kompromiss gefunden. Putin wollte also wirklich ein Friedensabkommen mit der Ukraine schließen.“
Titelbild: Screenshot von „Victoria Nuland on Russia-NATO relations, peace negotiations with Ukraine, and the U.S. elections“
Mehr zum Thema: Die nicht gewollte Friedenschance von Istanbul im Frühjahr 2022 – Teil 1
Die nicht gewollte Friedenschance von Istanbul im Frühjahr 2022 – Teil 2
Lügt Kanzler Scholz oder Präsident Putin zu Friedensverhandlungen Russland-Ukraine?
Wie das russische Establishment das Ende des Krieges wirklich sieht
Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Audio-Podcast Militäreinsätze/Kriege
Schlagwörter: diplomatische VerhandlungenFriedensabkommenGroßbritannienJohnson, BorisNuland, VictoriaPutin, WladimirRusslandUkraineUSA
Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=121031
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
freedert.online, 9 Sep. 2024 16:10 Uhr
Während sich die Welt vor dem Hintergrund von Washingtons Bewaffnung des US-Dollars gegen Russland weiter entdollarisiert, hat der US-Präsidentschaftskandidat Ländern, die den Greenback bei internationalen Transaktionen ersetzen wollen, mit 100-prozentigen Zöllen gedroht.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump spricht am 5. September 2024 vor dem Economic Club of New York in New York City.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat behauptet, dass die Abschaffung des US-Dollars für Länder, die diese Politik betreiben, äußerst schmerzhaft sein wird. Sie würden mit noch nie dagewesenen Einfuhrzöllen konfrontiert, falls sie den Handel ohne den Dollar betreiben sollten, so Trump.
Trump: Sanktionen töten den Dollar
In einer Rede vor seinen Anhängern während einer Wahlkampfveranstaltung in Wisconsin am Samstag versprach der ehemalige US-Präsident, den Status des Dollars als Weltreservewährung aufrechtzuerhalten, und betonte, dass dieser "stark bedroht" sei, da eine wachsende Zahl von Staaten sich anderen Zahlungsmitteln zugewandt habe.
"Wenn Sie den Dollar verlassen, machen Sie keine Geschäfte mit den USA, denn wir werden 100-prozentige Zölle auf Ihre Waren erheben", sagte Trump.
Nach den massiven Wirtschaftsbeschränkungen, die die USA und ihre Verbündeten im Zuge der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 gegen Russland verhängt haben, hat sich ein breiter Trend zur Verwendung nationaler Währungen anstelle des Dollars entwickelt. Nachdem Moskau vom westlichen Finanzsystem abgeschnitten worden ist, hat es sich alternativen Zahlungsmöglichkeiten zugewandt, und einige der ausländischen Partner Russlands sind diesem Beispiel gefolgt.
In der vergangenen Woche erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass Russland keine Politik der Entdollarisierung verfolge, sondern nach einer Reihe beispielloser Maßnahmen gezwungen sei, sich nach anderen Optionen umzusehen. Zu diesen antirussischen Maßnahmen zählte er den Ausschluss der russischen Zentralbank von Dollar-Transaktionen, das Verbot des Transfers von US-Banknoten in die Russische Föderation und das Einfrieren der Devisenreserven des Landes.
Putin zufolge verwenden Moskau und seine BRICS-Partner nun bei 65 Prozent der gegenseitigen Handelsabrechnungen nationale Währungen.
Analyse
Dritter Weltkrieg? Was Washington von Russland wirklich will
Die Mitglieder des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN) planen, über eine Umstellung auf lokale Währungen anstelle von US-Dollar, Euro, Yen und Pfund Sterling zu diskutieren. Das gemeinsame BIP des Wirtschaftsblocks, zu dem Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam gehören, beläuft sich Berichten zufolge auf 4 Billionen Dollar.
Letzte Woche versprach der US-Präsidentschaftskandidat, die Sanktionen Washingtons im Falle seiner Wiederwahl im November deutlich zu reduzieren. In einer Rede vor dem Economic Club of New York räumte Trump ein, dass die von den USA gegen andere Staaten verhängten Sanktionen dem Dollar schaden.
Mehr zum Thema - Putin: Westen selbst zwingt Russland zu Verzicht auf US-Dollar
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Info: https://freedert.online/international/218549-entdollarisierung-trump-enthuellt-plan-um
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Ende September sollen deutsche Kriegsschiffe die Straße von Taiwan passieren. Deutschland beteiligt sich damit an der militärischen Eskalation der USA gegenüber China. Anscheinend sieht man sich in Berlin nicht nur für den Konflikt mit Russland, sondern auch mit China gerüstet.
Die Fregatte "Baden-Württemberg" soll die Straße von Taiwan passieren.
Mit der geplanten Durchfahrt der Fregatte "Baden-Württemberg" mit einem Begleitschiff durch die Straße von Taiwan macht Deutschland deutlich, dass es trotz zunehmender internationaler Isolation an seiner aggressiven, provokanten Außenpolitik festhalten will.
Deutschland folgt dabei erneut der Auslegung der USA. Dort besteht man darauf, bei der Straße von Taiwan handele es sich um internationales Gewässer. China dagegen beansprucht Taiwan für sich und strebt die friedliche Wiedervereinigung an. Dementsprechend geht China davon aus, bei der rund 180 Kilometer langen Meerenge zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland handele es sich um chinesisches Hoheitsgewässer. China gewährleistet die Handelsschifffahrt durch die Straße von Taiwan, die Anwesenheit von westlichen Kriegsschiffen wird jedoch als Provokation und aggressiver Akt gedeutet.
Die USA rüsten die Region seit einiger Zeit massiv auf. Taiwan wird mit Waffen beliefert, auf den benachbarten Philippinen bauen die USA ihre Militärbasen aus. Die Einkreisungspolitik, die von der NATO gegenüber Russland verfolgt wird, verfolgen die USA mit ihren Partnern auch gegenüber China. Am Säbelrasseln beteiligt sich zudem Deutschland.
"Von Russland besetzte Gebiete zurücknehmen" – Taiwans Präsident mit bizarren Äußerungen
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP), drängt auf die Durchfahrt. Zuvor hat bereits der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, für die Durchfahrt plädiert. Der SPD-Hardliner Michael Roth sagte, man dürfe den Fehler nicht wiederholen, der vor zwei Jahren gemacht wurde. Damals war die Durchfahrt der Fregatte "Bayern" durch die Straße von Taiwan auf Druck der chinesischen Regierung abgesagt worden.
Bereits im eskalierenden Handelskrieg folgt Deutschland weitgehend den Vorgaben aus den USA. Unter dem Begriff De-Risking strebt Deutschland an, die Abhängigkeiten seiner Wirtschaft von chinesischen Produzenten in Richtung der USA und westlicher Hersteller zu verschieben. So sollen beispielsweise im deutschen 5G-Netz verbaute Elemente von Marktführer Huawei ausgebaut und durch Produkte anderer Hersteller ersetzt werden.
Begründet wird der Schritt mit "Sicherheitsbedenken". Fakt ist allerdings, dass das massive Abgreifen von Daten bisher lediglich den USA nachgewiesen wurde. Das enorme Ausmaß des Aushorchens durch US-Dienste legte der inzwischen in Russland lebende Whistleblower Eduard Snowden im Jahr 2013 offen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die USA an der Praxis der Massenüberwachung grundsätzlich etwas geändert hätten.
Der Handel zwischen Deutschland und China geht inzwischen deutlich zurück.
Meinung
Zunehmende Zweifel an US-Machtprojektion in den Seegebieten um China
Die zunehmende Aggression der USA gegenüber China, an der sich Deutschland aktiv beteiligt, stützt die These zahlreicher Experten, dass Russland nicht das eigentliche Ziel der aktuellen geopolitischen Aggression des Westens ist.
Demnach war der Plan, Russland durch Kompromisslosigkeit in einen Krieg mit der Ukraine zu drängen, um im Anschluss das Land durch umfassende Sanktionen wirtschaftlich massiv zu schwächen und so niederzudrücken. Nachdem Russland ausgeschaltet wurde und ihm die weiteren Bedingungen vom Westen diktiert werden können, sollte der Konflikt mit China eskaliert werden, beschreiben Analysten wie beispielsweise John Mearsheimer den ursprünglichen Plan. Obwohl dieser Plan bisher gescheitert ist, verfolgt Deutschland an der Seite der USA offenbar weiterhin, den Konflikt mit China zu eskalieren, obwohl die deutsche Wirtschaft durch die Folgen der Russland-Sanktionen bereits schwer getroffen ist. Allem Anschein glaubt man in Berlin, dessen ungeachtet für eine Konfrontation mit China gerüstet zu sein.
Dabei gerät Deutschland aufgrund seiner aggressiven Politik zunehmend in die Isolation. Der Unwille Deutschlands zu einer Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt irritiert im Ausland ebenso wie die bedingungslose Solidarität der Bundesregierung mit Israel. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock kehrte vorgestern von ihrem Besuch in Nahost nicht nur erneut mit leeren Händen zurück, sondern wurde von ihrem jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi öffentlich düpiert.
Auf einer Pressekonferenz belehrte er Baerbock und forderte von Deutschland, Israel mit Sanktionen zu belegen. Wie mittlerweile üblich, warf auch Safadi Deutschland Doppelstandards vor.
Mehr zum Thema – China und Russland halten Übungen im Pazifik ab
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Info: https://freedert.online/inland/218530-deutschland-provoziert-china-durchfahrt-deutscher
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
aus e-mail von Doris Pumphrey, 9. September 2024, 17:01 Uhr
_RT DE Liveticker Ukraine-Krieg 9.9.2024
_*Ukrainisches Verteidigungsministerium offenbar pleite – Kiews Truppen
gehen im September leer aus*
Im September wird das ukrainische Verteidigungsministerium nicht in der
Lage sein, Mittel für die Bezahlung des Militärpersonals aufzubringen,
berichtet/RIA Nowosti./ Laut dem ehemaligen ukrainischen Premierminister
Nikolai Asarow könnte sich die Situation angesichts der Lage der
ukrainischen Wirtschaft in Zukunft wiederholen.
Auf Telegram meldet Asarow: /"Das Kiewer Regime schiebt den Geldmangel
darauf, dass es gezwungen war, Waffen eigenständig zu kaufen, weil die
USA das nächste Militärhilfspaket nicht rechtzeitig bereitgestellt
haben. Man verspricht, die Situation zu beheben. Aber auch hier wird
gelogen. Solche Ausgaben sind für die sterbende Wirtschaft des Kiewer
Regimes untragbar."/
Zudem weist Asarow darauf hin, dass das ukrainische
Verteidigungsministerium im September weder Geld für die Bezahlung der
Kämpfer noch für die Entschädigung der Hinterbliebenen habe. Laut
Angaben des ehemaligen Premierministers warten mehr als 25.000 Menschen
auf ihre Gelder: /"Es handelt sich um diejenigen, die alle
erforderlichen Dokumente eingereicht haben, aber der Staat hat die
fälligen Beträge noch nicht ausgezahlt. Allein diese Zahlungen belaufen
sich auf 609,5 Millionen bis 1,2 Milliarden US-Dollar. Hinzu kommen die
Entschädigungen für Verwundete und Kriegsveteranen, die sich ebenfalls
auf mehrere Milliarden belaufen."/
Da die Kredite aus dem Ausland immer weiter zurückgingen, werde "das
Geld immer knapper". Asarow warnt davor, dass in naher Zukunft eine
ähnliche Situation bei Sozialleistungen und Beamtengehältern eintreten
werde.
_RT DE 9.9.2024
_*Medien: Aufstellung der Ukrainischen Legion in Polen gescheitert
*Medienberichten zufolge wurde die Frist für die Aufstellung einer
ukrainischen Legion in Polen nicht eingehalten. Die Gruppe sollte aus
Ukrainern bestehen, die in Polen und anderen europäischen Ländern leben.
Kiew hat den Rekrutierungsprozess nicht einmal begonnen.
Die Fristen für die Bildung einer ukrainischen Legion in Polen, die aus
in dem Land lebenden ukrainischen Staatsbürgern gebildet werden sollte,
wurden nicht eingehalten. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung /Dzienik
Gazeta Prawna (DGP)/: /"Nach zwei Monaten hat Kiew immer noch nicht mit
dem offiziellen Rekrutierungsprozess begonnen." /
In dem Artikel wird daran erinnert, dass ukrainische Konsularbüros
Freiwillige aus den Reihen der ständig in Polen sowie in anderen
europäischen Ländern lebenden Ukrainer anwerben sollten. Laut der
Zeitung sollte danach die Ausbildung in den polnischen Streitkräften
stattfinden.
Nach Gesprächen mit dem polnischen Premierminister Donald Tusk in
Warschau kündigte Wladimir Selenskij am 8. Juli die Bildung einer
freiwilligen Militäreinheit mit der Bezeichnung "Ukrainische Legion" in
Polen an. Anschließend wurde ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet.
Gleichzeitig wurde angemerkt, dass Polen selbst keine Rekruten anwerben
werde, sondern die Rekrutierung von ukrainischen
Konsularbüros durchgeführt werden solle.
Am 11. Juli erklärte der polnische Außenminister Radosław Sikorski, dass
sich mehrere Tausend Personen für die Legion angemeldet hätten, doch wie
die /Dziennik Gazeta Prawna/ berichtet, sei der Außenminister
irregeführt worden. Wassili Swarytsch, der ehemalige ukrainische
Botschafter in Polen, der jetzt die diplomatische Vertretung in der
Tschechischen Republik leitet, erklärte am 25. Juli gegenüber der
Nachrichtenagentur /Ukrinform/, dass die Anmeldungen von Freiwilligen
"vor der offiziellen Informationskampagne" eingegangen seien, es gehe
nicht um ihre offizielle Registrierung: /"Wir konzentrieren uns darauf,
dass alles schon ab Anfang August in Gang kommt."/
Nach Angaben der /DGP/ hatten Kiew und Warschau bisher nur ein
technisches Abkommen geschlossen. Die offizielle Rekrutierung ist noch
nicht angelaufen, und auf den Webseiten der ukrainischen Botschaft und
des Konsulats gibt es keine Informationen darüber. Nach Angaben des
polnischen Verteidigungsministeriums war Polen bereit, schon am 1.
August mit der Ausbildung von Freiwilligen zu beginnen.
_RT DE 9.9.2024
_*Politiker fordert: Ukraine darf Kinder nicht fliehen lassen
*Ukrainische Kinder sollten gezwungen werden, im Land zu bleiben und
"zum Klang von Luftsirenen" aufwachsen. Das fordert der rechtsextreme
Politiker Dmitri Kortschinskij. Denn nur so könnten die Kinder zum Hass
auf Russland erzogen werden.
Ein radikaler ukrainischer Politiker hat vorgeschlagen, Kindern die
Ausreise aus dem Land zu verbieten, damit sie gezwungen sind, die Härten
des Konflikts mit Russland zu erleben und in Hass auf den Feind
aufzuwachsen.
Dmitri Kortschinskij, ein altgedienter ukrainischer Nationalist und
Vorsitzender der rechtsextremen Bruderschaftspartei, sagte, dass größere
Beschränkungen eingeführt werden sollten, weil "wir nicht für die
Demokratie, sondern für das Überleben kämpfen."
"Das Überleben der Nation erfordert, dass wir nicht nur Männern im
kampffähigen Alter, sondern auch Kindern die Ausreise verbieten", sagte
er am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur /Great Lviv./ "Ich
verstehe, dass es für viele weniger stressig ist, ihre Kinder während
des Krieges im Ausland zu behalten. Aber uns ist klar, dass diese Kinder
nicht in die Ukraine zurückkehren werden."
"Ukrainische Kinder dürfen in ihrer Umgebung weder Polnisch noch Deutsch
hören. Sie müssen mit dem Klang der Luftsirenen aufgewachsen sein, sie
müssen hier aufwachsen und den Feind hassen. Sie müssen hier reifen, in
der Ukraine", fügte Kortschinskij hinzu.
Kurz nach Ausbruch des Konflikts im Februar 2022 verbot Kiew Männern im
wehrfähigen Alter, das Land ohne Sondergenehmigung zu verlassen. Dennoch
sind Hunderttausende geflüchtet, manche illegal unter Einsatz ihres Lebens.
Der 60-jährige Politiker ist der Ansicht, dass die Teilnahme an
regelmäßigen Beerdigungen den Charakter eines Kindes stärke. Er
beklagte, dass die Ukrainer "entspannt" seien und ihren Komfort, ihre
Lebensweise und ihr physisches Überleben über die ukrainische Nation
stellten. Er bezeichnete das Sprechen der russischen Sprache als ein
großes Vergehen für die Ukraine. /"Wenn jemand nicht versteht, dass er
die Ukraine lieben muss, werden wir ihn dazu zwingen, die Ukraine zu
lieben, ob er es will oder nicht. Wir werden ihn zwingen, zu bleiben und
entweder zu kämpfen oder die Front zu unterstützen", sagte er./
Kortschinskij ist mit Oxana Kortschinskaja verheiratet, einer ehemaligen
Parlamentsabgeordneten der Radikalen Partei von Oleg Ljaschko, einer
weiteren kleinen politischen Kraft. Das Paar hat einen Sohn, der Mitte
30 ist, Berichten zufolge 2014 an den Feindseligkeiten im Donbass
teilnahm und für ein nationalistisches Bataillon kämpfte, das während
des Putsches auf dem Maidan im selben Jahr gegründet wurde.
Kortschinskij behauptet, er habe als junger Mann an mehreren bewaffneten
Konflikten teilgenommen und gegen Russland gekämpft, unter anderem in
Transnistrien, Abchasien und Tschetschenien. Er wird von den russischen
Strafverfolgungsbehörden wegen seiner extremistischen Rhetorik gesucht.
Die Regierung in Kiew hat die westlichen Regierungen aufgefordert, die
in diesen Ländern lebenden ukrainischen Männer zu ermutigen, nach Hause
zu kommen und in den Streitkräften zu dienen.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Info:
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Mo, 23.09.2024 | 19.30 Uhr | Freizeitheim VahrenwaldPalästinensische Organisationen, UNRWA und der israelische Staat###USER_address###,seit jeher ist das Verhältnis zwischen dem UN Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge UNRWA und dem israelischen Staat bestenfalls ambivalent gewesen. Doch erklärt sich das angespannte Verhältnis tatsächlich aus dem Terrorismusverdacht oder dem lange vernachlässigten Reformbedarf des riesigen Hilfswerks? Wie passen die jüngsten Anschuldigungen ins Gesamtbild der Beziehungen zwischen Israel, UNRWA und Organisationen der palästinensischen Zivilgesellschaft?Zwei jener Organisationen sind Partnerorganisationen von medico international. Die Anschuldigungen hatten auch Auswirkungen auf die Arbeit medicos vor Ort, vor allem auf palästinensische Gemeinden in den vollständig von Israel kontrollierten C-Gebieten des Westjordanlandes und auf Patient:innen mit nicht übertragbaren Krankheiten im Gazastreifen.Ich berichte als Nahost-Referent von medico international zur Situation und den Bedingungen vor Ort. Im Anschluss besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Datum: Mo, 23.09.2024 Uhrzeit: 19.30 Uhr Ort: Freizeitheim Vahrenwald (Kleiner Saal) | Vahrenwalder Str. 92 | 30165 Hannover Veranstaltet von: Palästina Initiative Hannover Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist kostenlos.Für weitere Informationen zu dieser Veranstaltung nutzen Sie bitte diesen Link.Mehr Informationen über unsere Projekte in Gaza und im Westjordanland und Möglichkeiten zur Unterstützung der Arbeit unserer Partner:innen finden Sie auch in unserem Spendenaufruf: Nothilfe für Gaza.Ich würde mich freuen, Sie bei der Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Machen Sie auch gerne weitere Interessierte darauf aufmerksam.Herzliche Grüße Riad Othman (Referent | Nahost) |
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
seniora.org, vom 26. Oktober 2022, von Friedrich Liebling - Aus "Der Psychologe". Monatsschrift für Psychologie und Lebensberatung 1957.
"Der Mensch ist von Natur aus nicht böse". Adlers wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Sozialnatur des Menschen sind heute, in einer von unsäglicher Kriegspropaganda aufgeheizten Zeit, wichtiger denn je.
Alfred Adler (1870 bis 1937) begründete eine der drei klassischen tiefenpsychologischen Schulen neben Sigmund Freud und Carl Gustav Jung.
Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, liebe Freunde, die vom Zürcher Psychologen Friedrich Liebling 1957 verfasste Würdigung Alfred Adlers, die wir Ihnen hier gerne vorlegen, ist heute so aktuell wie damals. Auch wenn heute – fast 70 Jahren nach ihrer Veröffentlichung – die grossen Erkenntnisse Adlers an Hochschulen immer noch eher verschwiegene Anerkennung finden, sind in den letzten Jahren vermehrt Publikationen erschienen, in denen sein wissenschaftliches Fundament für friedliches Zusammenleben sowohl in der Familie als auch in den Völkern zum Ausdruck gebracht wird. Im beigefügten Video (46 Min.) erhalten Sie einen guten ersten Einblick in Adlers Leben und Werk. Als wir vor fast 50 Jahren unser Psychagogikstudium bei Friedrich Liebling begannen, hatte uns zunächst Adlers pädagogisches Wirken fasziniert, insbesondere die Eröffnung der vielen Erziehungsberatungsstellen in Wien zu Beginn der 1920er Jahre, was im Video gut dargestellt wird. Gerade in Anbetracht der heute so kriegerisch aufgeheizten Zeit halten wir die intensive Beschäftigung auf allen gesellschaftlichen Ebenen mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen Alfred Adlers für unabdingbar. Im Film wird auch Adlers Text «Die andere Seite – Eine massenpsychologische Studie über die Schuld des Volkes» vorgestellt. In dieser Schrift aus dem Jahre 1919 wendet sich Adler mit aller Deutlichkeit dagegen, dass die Schuld am Krieg dem Volke zugeschrieben werde. Damit bietet er auch keinerlei Ansatz, den Krieg aus dem Wesen des Menschen selbst zu begründen: «Der Mensch ist von Natur aus nicht böse.» Weil bei Adler Kindererziehung und Frieden so eng miteinander verknüpft sind, legen wir auf die Verbreitung seines Wissens, insbesondere auch auf eine individualpsychologische Schulung der Eltern besonderen Wert. Wer sich noch weiter informieren möchte, findet bei seniora.org eine grosse Auswahl. Herzlich Margot und Willy Wahl
Friedrich Liebling
Die Lehre Alfred Adlers ist zu einem Grundpfeiler der Tiefenpsychologie geworden und ist heute aus der psychologischen Forschung nicht mehr wegzudenken; nichtsdestoweniger hat die Individualpsychologie nur teilweise die Anerkennung gefunden, die sie tatsächlich verdient und die sie auch für ihre bahnbrechenden Errungenschaften beanspruchen darf. Es gibt vermutlich mehrere Gründe für diesen Missstand, worunter man etwa den relativ frühzeitigen Tod Adlers erwähnen müsste, der für die damals einsetzende weltweite Verbreitung der individualpsychologischen Schule ein empfindlicher Schlag war.
So sehr man auch bedauern mag, dass die Individualpsychologie zum Teil noch nicht ihrem Range entsprechend gewürdigt wird, darf man sich doch damit trösten, dass Adlers entscheidende Einsichten den Weg in die Fachkreise und in die breitere Öffentlichkeit gefunden haben, wenn dies mitunter auch in verschwiegener Weise geschehen ist. Wenn wir heute auf den Werdegang der Tiefenpsychologie zurückblicken, müssen wir uns eingestehen, dass die Entwicklung Adler in vielen Punkten Recht gegeben hat.
Schon im Jahre 1912 löste sich Adler von der Psychoanalyse, indem er die Auffassung über die kindliche Sexualität, den Ödipuskomplex, den Kausalmechanismus im Seelenleben usw. nicht zu teilen vermochte. Für ihn war der Mensch ein freies Wesen, nicht allein durch die Triebe definiert, sondern hauptsächlich bestimmt durch die kulturellen Aufgaben, denen er sich zeit seines Lebens unausweichlich gegenübersieht.
Die Wendung von einer Triebpsychologie zur Erforschung der menschlichen Persönlichkeit deutete Adler durch den Begriff der «Individual»-Psychologie an, worin die Forderung enthalten ist, jeden Einzelnen als ein Unwiederholbar-Einmaliges zu verstehen und zu schätzen.
Der Mensch unterliegt nicht einem direkten Zwang durch den Trieb oder das Milieu; für Adler entsteht der Charakter nicht durch eine Vererbung, sondern ist ein schöpferisches Produkt des Kindes, entstanden aus der Auseinandersetzung mit den frühkindlichen Lebensumständen, insbesondere den Erziehungseinflüssen, die für die Charakterbildung am massgeblichsten sind.
In der Kindheit muss das Gemeinschaftsgefühl entwickelt werden, das für jegliche Einordnung und Kulturleistung im späteren Leben entscheidend ist.
Quelle: Der Psychologe. Monatsschrift für Psychologie und Lebensberatung. Hrsg. Dr. G. H. Graber. Bern 1957
Abonnieren Sie die Nachrichten von Seniora.org!
Beiträge zu Alfred Adler und Friedrich Liebling
Weitere Beiträge in dieser Kategorie
Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=5805&mailid=2330
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
aus e-mail von Doris Pumphrey, 9. September 2024, 12:46 Uhr
_RT DE 9.9.2024
_*"James Bond Indiens" kommt nach Russland zu Diskussionen über Frieden
in der Ukraine
*Der Berater des indischen Premierministers Narendra Modi, Ajit Doval,
wird nach Russland kommen, um über den Frieden in der Ukraine zu
sprechen. Sein Besuch ist vom 10. bis 11. September geplant. Er wird im
Volksmund als "Indiens James Bond" bezeichnet.
Der Nationale Sicherheitsberater des indischen Premierministers, Ajit
Doval, der den Spitznamen "Indiens James Bond" trägt, wird nach Russland
reisen, um über die Friedensbemühungen in der Ukraine zu sprechen. Das
berichtet der Fernsehsender /India Today/ unter Berufung auf Quellen.
Dies wurde auch von /PTC News/ berichtet.
Doval wird nach Russland kommen, um an einem Treffen der für
Sicherheitsfragen zuständigen Vertreter der BRICS-Länder teilzunehmen,
das vom 10. bis 12. September in Sankt Petersburg stattfinden wird.
Nach Angaben von /India Today/ wird sein Besuch vom 10. bis 11.
September dauern. Der Berater von Narendra Modi will mit Präsident
Wladimir Putin zusammentreffen und mit ihm Friedensinitiativen zur
Ukraine besprechen. Modi hatte Putin in einem Telefongespräch im August
nach dem Besuch des indischen Premierministers in der Ukraine über
Dovals Reise nach Russland informiert, um "Ideen bezüglich des Friedens"
zu diskutieren.
Der indische Premierminister war im Juli nach Moskau gereist und hatte
sich mit dem Präsidenten getroffen. Bei diesem Treffen erklärte Modi,
dass "die Lösung nicht im Krieg liegen kann" und dass ein Dialog
erforderlich sei. Der Kreml sprach anschließend davon, dass Putin und
Modi die Beilegung des Konflikts in der Ukraine auf konstruktive Weise
erörtert hätten, was zu neuen Ideen geführt habe. Der indische
Regierungschef habe nicht vorgeschlagen, als Vermittler aufzutreten,
sondern einen Meinungsaustausch mit dem Präsidenten geführt, hieß es.
Modi besuchte Kiew im August und versicherte dem ukrainischen
Präsidenten Wladimir Selenskij, er sei "persönlich bereit, als Freund
jegliche Rolle zu spielen, um zum Frieden beizutragen".
Zu den erfolgreichen Operationen Dovals als Spion und Geheimdienstchef
gehören die Operation Black Thunder im Jahr 1988, die Rettung von 46
indischen Staatsangehörigen im Irak, die Operation gegen militante
Nagaland-Kämpfer mit der indischen Armee im Jahr 2015, die Untergrabung
der Terrororganisation PFI und vieles mehr. Aufgrund seiner
beispielhaften Erfolge im Laufe der Jahre ist Doval als der James Bond
Indiens bekannt.
_8.9.2024
_*Medienbericht: Putin wird mit Indiens nationalem Sicherheitsberater
über Verhandlungen sprechen
*Laut einem Bericht von India Today wird der russische Präsident
Wladimir Putin in den nächsten Tagen mit dem nationalen
Sicherheitsberater des indischen Premierministers Narendra Modi, Ajit
Doval, über Indiens Bemühungen zur Beilegung des Konflikts zwischen
Moskau und Kiew reden.
Der russische Präsident Wladimir Putin wird mit dem nationalen
Sicherheitsberater des indischen Premierministers Narendra Modi, Ajit
Doval, über die Bemühungen Neu-Delhis zur Beilegung des Konflikts
zwischen Moskau und Kiew sprechen. Dies berichtet /India Today/ unter
Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen.
Doval soll am Dienstag und Mittwoch die russische Hauptstadt besuchen,
so die Nachrichtenseite in einem Artikel vom Sonntag. Während seines
Aufenthalts in Moskau wird Doval "mit dem russischen Präsidenten
Wladimir Putin zusammentreffen und über die Friedensbemühungen zur
Beilegung des anhaltenden Krieges zwischen Russland und der Ukraine
sprechen", heißt es in dem Bericht.
Den Quellen des Senders zufolge wird der indische nationale
Sicherheitsberater auch an einem Treffen von BRICS-Sicherheitsvertretern
teilnehmen und separate Gespräche mit russischen und chinesischen
Vertretern führen. Der Bericht über Dovals Reise nach Russland erfolgte
nach diplomatischen Anstrengungen Modis, eine friedliche Lösung für den
Konflikt zwischen Moskau und Kiew zu finden.
Im Juli besuchte Modi Moskau und teilte mit, dass er und Putin in der
Lage waren, sich offen über die Krise auszutauschen. Der russische
Staatschef dankte seinerseits dem Premierminister für seine Bemühungen,
einen Weg zur Lösung des Konflikts zu finden. Der ukrainische
Regierungschef Wladimir Selenskij bezeichnete
die Reise unterdessen als "große Enttäuschung und einen verheerenden
Schlag für die Friedensbemühungen".
Im vergangenen Monat war Modi zu Gesprächen mit Selenskij in der Ukraine
gelandet und damit der erste indische Regierungschef, der das Land
besuchte. Während seines Aufenthalts in Kiew betonte der
Premierminister, dass "Dialog und Diplomatie" die einzigen Mittel seien,
um die Kämpfe zu beenden. Er sagte dem ukrainischen Regierungschef, dass
"Indien in diesem Krieg nie neutral war, wir stehen auf der Seite des
Friedens". Laut /Bloomberg/ hat sich Modi zudem bereit erklärt,
"Botschaften" zwischen den beiden Seiten zu übermitteln.
Zu Beginn dieser Woche hatte Putin China, Brasilien und Indien als
mögliche Vermittler bei der Beilegung des Konflikts zwischen Russland
und der Ukraine genannt. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Führer
dieser Länder – zu denen wir vertrauensvolle Beziehungen unterhalten –
wirklich daran interessiert sind, bei der Klärung aller Einzelheiten
dieses komplizierten Prozesses zu helfen", sagte er.
Der russische Staatschef bekräftigte, dass Moskau die Verhandlungen mit
Kiew "nie abgelehnt" habe, betonte aber, dass sie "nicht auf der
Grundlage einiger kurzlebiger Forderungen, sondern auf der Grundlage der
in Istanbul vereinbarten und tatsächlich paraphierten Dokumente"
stattfinden sollten.
Die beiden Seiten haben seit ihrem Treffen in der größten Stadt der
Türkei Ende März 2022 nicht mehr direkt miteinander kommuniziert.
Russland hatte sich damals mit den Ergebnissen des Treffens zunächst
zufrieden gezeigt und erklärt, dass es seine Streitkräfte als Geste des
guten Willens aus den Außenbezirken Kiews abgezogen hatte. Nach dem
Scheitern der Verhandlungen auf den Druck des Westens hin warf Moskau
Kiew vor, alle in Istanbul erzielten Fortschritte wieder rückgängig
gemacht zu haben. Von der russischen Seite hieß es, man habe das
Vertrauen in die Verhandlungsführer Kiews verloren.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Der
„Arbeitskreis 8.Mai“ im BDWO erinnert an den Truppenabzug der
Westgruppe der
Truppen der Russischen Föderation 1994 und fragt nach Hintergründen und Folgen.
Wir laden ein zum Vortrag mit Diskussion.
Dr. Wolfram Adolphi:
"Der beispiellose Rückzug.
Der Abzug der (ex)sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland 1994: Gründe, Hoffnungen, Irrtümer, Wirkungen."
Datum: 10. September 2024
Zeit: 17.00 Uhr
Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Straße der Pariser Kommune 8A,10243 Berlin,
Veranstaltungssaal Erdgeschoss
ÖPNV: S-Ostbahnhof
Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen.
Brigitte Großmann
(Sprecherin AK8.Mai)
Verehrte Herren
und liebe weitere im BCC angeschriebene Freundinnen und Freunde,
dies ist eine Einladung für morgen, Dienstag, den 10.9., 17.00 Uhr im Gebäude der Rosa-Luxemburg-Stiftung am Ostbahnhof zum 30. Jahrestag des Abzugs der (ex)sowjetischen Truppen aus Deutschland 1994.
Vielleicht könnt Ihr noch kurzfristig disponieren.
Herzlich
Wolfram Adolphi
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
berliner-zeitung.de, vom 01.09.2024 05:45 Uhr, Hans-Joachim Olczyk
Heute vor 85 Jahren begann der Zweite Weltkrieg. Unser Autor war auf vielen Anti-Kriegs-Demos. In einem persönlichen Rückblick analysiert er den heutigen Niedergang der Friedensbewegung.
Der traditionelle Ostermarsch Ruhr 1982, Deutschlandimagebroker/imago
Dies ist ein Open-Source-Beitrag. Der Berliner Verlag gibt allen Interessierten die Möglichkeit, Texte mit inhaltlicher Relevanz und professionellen Qualitätsstandards anzubieten.
Heute jährt sich der Beginn des Zweiten Weltkriegs zum 85. Mal. Über Jahre hinweg war ich selbst aktiv in der Friedensbewegung in Bremen und Oldenburg. Ich war immer dabei, am 01. September oder bei den Ostermärschen.
Am 01. September 1982, auf dem Höhepunkt der Friedensbewegung gegen die Stationierung neuer Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II waren die Plätze voll und die Reden laut. Es gab eine vielfältige Massenbewegung.
Der völkerrechtswidrige Einmarsch von Putins Armee in die Ukraine hätte ein Fanal werden können für die Friedensbewegung in Deutschland. Doch in den vergangenen 30 Monaten hat es die deutsche Friedensbewegung nicht geschafft, größere Aktivitäten auf die Beine zu stellen. Der politische Niedergang scheint besiegelt.
Aus meiner Sicht gibt es verschiedene Ursachen:
Die Friedensbewegung ist eine alt gewordene, analoge Bewegung in einer zunehmend digitalisierten Welt. Die Bezeichnung „alt geworden“ ist dabei wörtlich zu nehmen: In den Friedenszusammenhängen wird allenthalben darüber lamentiert, dass die Jugend sich für das Thema Frieden nicht interessiere. In den Friedensgruppen und auf den Friedensveranstaltungen, die ich besuche, ist das Durchschnittsalter deutlich über 60 Jahre. Diese alt gewordene Bewegung ist weder analog noch digital gut vernetzt; es fehlt ein organisierendes Zentrum und eine zentrale gemeinsame Positionierung.
Dazu kommt die fehlende Anbindung der Friedensbewegung in den Parteien. Hatte die Friedensbewegung der 80er-Jahre noch eine klare Verankerung im linksbürgerlichen politischen Spektrum – also im rotgrünen Lager – so wird heute oft das Argument bemüht, dass die Grünen und die SPD eben zu den Bellizisten gehörten, und daher die Politik nur schwer erreichbar sei.
Entscheidend für die Isolation der Friedensbewegung ist aus meiner Sicht aber ihre ambivalente Grundhaltung gegenüber der russischen Aggression: Natürlich wird der Angriffskrieg abgelehnt. Aber gleichzeitig gibt es Verständnis für eine angeblich notwendige Widerständigkeit der Russischen Föderation gegen den Dominanzanspruch des westlichen Kapitalismus. Und der Völkerrechtsbruch wird oftmals wegrelativiert mit einem Verweis auf die schlimmeren Völkerrechtsbrüche von USA und Nato.
In den 1980er-Jahren wurden die Menschen mobilisiert mit der Feststellung: Der Atomtod bedroht uns alle. Keine Atomraketen in Europa. Der Appell richtete sich ausschließlich an die Bundesregierung, die die Zustimmung zur Stationierung neuer Raketen zurückziehen sollte. Es war eine bewusste Entscheidung, keine Forderung an dieUdSSR zu stellen. Das war damals richtig, denn es gab objektiv keine Bedrohungssituation. Dies konnten wir zweifelnden Bürgerinnen und Bürgern am Infostand mit Zahlen, Daten und Fakten erläutern und begreiflich machen. Wir mussten dazu viel lernen – nicht nur Zahlen, Daten und Fakten. Sondern auch erklären, warum neue Raketen keine Lösung sind.
30.03.2024: Der traditionelle Berliner Ostermarsch.epd/imago
Fehlende Empathie
Seit dem Angriff von Putins Armee auf die Ukraine hätte die zentrale Forderung sein müssen: Putin go home. Dass darauf nicht lautstark gepocht wurde, ist der zentrale Fehler, den die Friedensbewegung nun gemacht hat. Sie fordert nichts vom Angreifer. Sie blendet bis heute die Situation in der Ukraine aus: Angriffe auf die zivile Infrastruktur, Angriffe auf Wohngebiete. Die Friedensbewegung ignoriert auch die innenpolitische Situation in der Russischen Föderation: Die Unterdrückung der Proteste gegen den Krieg in der Ukraine genauso wie die Gesetze, die verbieten, einen Krieg auch so zu nennen.
Ich würde inzwischen sogar sagen: Der heutigen Friedensbewegung fehlt es schlicht an Empathie. So richtig es Anfang der 80er-Jahre war, keine Forderungen an die sowjetische Regierung zu stellen, so falsch war es nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, sich nicht konsequent auf die Seite der Ukraine zu stellen. Gleich nach dem Einmarsch der russischen Armee gab es in der Friedensbewegung lange und ausführliche Erklärungen, warum es zu diesem Einmarsch kommen musste: Die Einkreisung der Russischen Föderation durch die Nato ist dabei das Hauptthema. Ein völkerrechtswidriger Angriff wurde und wird so letztendlich oft zwischen den Zeilen auch legitimiert.
Ich habe mich an vielen internen Debatten beteiligt. Eine Diskussion ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Dort fielen Sätze wie: „Da werden sie dann im Fernsehen jetzt wieder Fotos zeigen mit toten Kindern“. Erst dachte ich, ich hätte mich verhört. Aber der Satz war so gefallen und er sollte ein Argument untermauern, das den ganzen Abend über schon im Raum war: Der Angriffskrieg der russischen Föderation, auf den ausdrücklichen Befehl von Putin, würde in den deutschen Medien als etwas Schreckliches dargestellt werden, um Stimmung zu machen gegen „die Russen“, die sich mit dem Angriffskrieg nur verteidigen würden gegen einen aggressiven Westen.
Ich finde, hier zeigt sich deutlich die fehlende Empathie für die Opfer in der Ukraine. Ich bemerkte das auch anhand der ausbleibenden Reaktion auf den mutmaßlich russischen Angriff auf das Kiewer Kinderkrankenhaus im Juli 2024. Da war keine Stellungnahme in irgendeiner Form zu finden. Wer es nicht schafft, den Aggressor als solchen zu benennen, und ihn aufzufordern, nach Haus zu gehen, wird niemanden überzeugen können, auf die Straße zu gehen.
Hans-Joachim Olczyk (Jahrgang 1961) ist seit seinem 15. Lebensjahr politisch aktiv. Er versteht seine Publikationstätigkeit als Beitrag zur demokratischen Diskussionskultur.
Das ist ein Beitrag, der im Rahmen unserer Open-Source-Initiative eingereicht wurde. Mit Open Source gibt der Berliner Verlag allen Interessierten die Möglichkeit, Texte mit inhaltlicher Relevanz und professionellen Qualitätsstandards anzubieten. Ausgewählte Beiträge werden veröffentlicht und honoriert.
Lesen Sie mehr zum Thema
Open SourcePolitikSPDUkraineRusslandZweiter WeltkriegBerliner VerlagBremenOldenburg
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
taz.de, 8. 9. 2024, 18:30 Uhr, Erik Peter,
Für den 3. Oktober ist eine Demo gegen Waffenlieferungen angemeldet. Teile der Friedensbewegung distanzieren sich und kündigen Gegenproteste an.
Eine Hochhauswand im Berliner Nikolaiviertel mit der stilisierte Friedenstaube Foto: Schöning/imago
Berlin taz | Die Angst vor Krieg treibt derzeit viele Menschen um, wie zuletzt auch die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zeigten. Ob der Ruf nach Frieden auch wieder mehr Menschen auf die Straße treibt, wird sich am 3. Oktober beweisen. Zum Tag der Deutschen Einheit ruft das Bündnis „Nie wieder Krieg“ in Berlin zu einer Sterndemo samt Abschlusskundgebung am Großen Stern auf. Bei der Polizei hat die von zehn Einzelpersonen aus der Friedensbewegung getragene Initiative 25.000 Teilnehmer:innen angemeldet. Im Aufruf wird vor weiterer Aufrüstung, Waffenlieferungen und einem neuen „Großkrieg“ gewarnt.
Als Hauptrednerin wird nach taz-Informationen Sahra Wagenknecht erwartet; die Bundestagsabgeordnete wird auch als eine der prominenten Unterstützer:innen unter dtaz em Aufruf genannt. Ihr zur Seite stehen sollen der frühere SPD-Politiker und EU-Kommissar Günter Verheugen, der für eine neue Entspannungspolitik plädiert, sowie der US-Ökonom Jeffrey Sachs, ein Kritiker der Nato-Osterweiterung.
Willi van Ooyen, Urgestein der Friedensbewegung und Mitinitiator der Demonstration, will die Redner:innen auf Anfrage der taz noch nicht bestätigen. Gleichwohl gibt er sich überaus optimistisch und erwartet „eine größere Beteiligung“ als bei den letzten Friedensdemos. Im November vergangenen Jahres hatte derselbe Initiator:innenkreis etwa 10.000 Menschen auf die Straße gebracht; ebenfalls mit Wagenknecht als Rednerin. Bis zu 29.000 Menschen, so eine taz-Zählung, hatten sich im Februar 2023 an der Kundgebung von Wagenknecht und Alice Schwarzer beteiligt. Gemeinsam hatten sie zuvor ihr „Manifest für Frieden“ veröffentlicht, für das es auch Beifall von AfD & Co. gab.
Viel spricht dafür, dass die Demonstration zu einem Heimspiel für Wagenknecht und ihre Partei BSW werden wird. Die Ex-Linke hat sich zur lautesten Stimme gegen die Fortführung des Ukrainekrieges durch weitere Waffenlieferungen entwickelt. Zuletzt hat sie das Eintreten für eine Verhandlungslösung, auch über die ukrainische Regierung hinweg, und eine Positionierung gegen die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland zu Bedingungen für Koalitionsbeteiligungen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gemacht. Van Ooyen sagt, das Thema Krieg und Frieden habe „in den letzten Wahlkämpfen eine große Rolle gespielt“; dies wolle man als Friedensbewegung „verstärken und weiter voranbringen“.
Der Aufruf für die Demo unter dem Motto „Nein zu Krieg und Hochrüstung. Ja zu Frieden und internationaler Solidarität“ ist dann auch ganz auf Wagenknecht zugeschnitten. Kritik an Russland, die Wagenknecht selbst sehr sparsam einsetzt, ist darin nicht enthalten. Erwähnt wird das Land nur einmal: in der Warnung vor einer „Eskalation“ durch die Erlaubnis, westliche Waffen „auch gegen russisches Gebiet einzusetzen“. Ebenso fehlt die Forderung nach einem Asylrecht für Kriegsflüchtlinge und Deserteure. Alles andere hätte dem Antiflüchtlingskurs, mit dem Wagenknecht auf Stimmenfang geht, auch widersprochen.
„Wenn man Wagenknecht im Boot haben will, dann lässt man das raus“, sagt der Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Michael Schulze von Glaßer, zur taz. Seine Organisation hat sich aufgrund der Leerstellen in dem Aufruf von der Demonstration distanziert. Er sagt: „Da ist nichts drin, was wir total falsch finden, aber da fehlt halt etwas.“ Schulze von Glaßer glaubt dennoch an einen Mobilisierungserfolg, selbst einige Ortsverbände der DFG-VK rufen auf. Angesichts der „brennenden Sicherheitslage“ sei es verständlich, dass bei vielen der „Aktionismus“ überwiege. Und überhaupt: „Wer liest schon einen Aufruf?“
In der Linkspartei werden es einige getan haben; mit dem Ergebnis, dass der Vorstand der Bundespartei einstimmig beschlossen hat, zur Teilnahme aufzurufen. Für die Partei geht es darum, die Friedensfrage – und damit auch die alte Stammwähler:innenschaft – nicht dem BSW zu überlassen, da sieht man über inhaltliche Schwierigkeiten auch hinweg. Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar sagt der taz: „Der Wunsch nach der Stationierung von Langstreckenraketen, immer mehr Sondervermögen für Militär und die Wiedereinführung der Wehrpflicht brauchen eine klare Absage.“ Die Mobilisierung nach Berlin sei mit der Botschaft verbunden: „Die Waffen müssen schweigen, Russland muss raus aus der Ukraine.“
Dass ausgerechnet letzterer Appell von der Demo ausgehen wird, bezweifeln einige der Szene. So haben die Berliner Ortsgruppe der DFG-VK, das Jugendnetzwerk des Verbands und die Antimilitaristische Aktion Berlin sogar explizite Gegenaktionen an dem Tag angekündigt. Um auf die Verantwortung Russlands für den Angriffskrieg gegen die Ukraine hinzuweisen, wollen sie symbolische Leichensäcke vor der russischen Botschaft niederlegen und damit der „Täter-Opfer-Umkehr“ des Aufrufs etwas entgegensetzen.
Sorge haben die kritischen Aktivist:innen auch vor einer Vereinnahmung durch rechte und verschwörungsideologische Kreise. Wie mehrere der etwa 250 Teilnehmer:innen einer Online-Planungskonferenz im Juni berichten, sei auf dieser unwidersprochen Putin- und Querdenken-Propaganda verbreitet und auch für eine Rechtsoffenheit der Bewegung geworben worden. Schulze von Glaßer erinnert sich, wie ein Teilnehmer die Anti-rechts-Demonstrationen zu Anfang des Jahres als staatlich finanziert diskreditierte. Das alles sei „haarsträubend“ gewesen.
Auf einer Planungskonferenz wurde wohl Querdenken-Propaganda verbreitet und für Offenheit nach rechts geworben
In ihrem Statement weist die DFG-VK hin auf „Versuche rechter Kräfte, Friedensproteste zu unterwandern“, die es seit 2014 gebe. Auch habe einer der Initiatoren, gemeint ist der Aktivist Reiner Braun, „mehrfach den Schulterschluss zu Gruppen aus dem Spektrum der Corona-Leugner:innen gesucht“. Die Forderung aus dem Aufruf – „Keine Einschränkung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit“ – weise in diese Richtung.
Dagegen sagt Initiator van Ooyen, es werde „mit großem Kaliber gegen die Friedensbewegung – nicht nur verbal – vorgegangen“. Kennzeichnend dafür seien insbesondere „das Verbot von Veranstaltungen und die Polizeieinsätze gegen Demonstrationen, besonders gegen den Krieg in Palästina“.
Die Verantwortlichen der Demo haben mit einer Erklärung „gegen Rassismus, Antisemitismus und Faschismus“ zumindest der AfD eine Absage erteilt. Schulze von Glaßer fordert von allen, die zu der Demonstration gehen, genau zuzuhören und zu schauen, welche Forderungen etwa auch auf Plakaten erhoben werden und diesen, wenn nötig, zu widersprechen.
Info: https://taz.de/Grossdemo-in-Berlin-gegen-Aufruestung/!6035013/
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
Neue Montagsmahnwachen: Spontan für Frieden
taz.de, vom 23. 6. 2014, 12:09 Uhr, Erik Peter
Keine Fahnen, keine Chemtrails: Mit strikten Regeln wollen die Demonstranten weg von ihrem Image als Spinner und Rechte.
Ein Mädchen malt während einer Montagsdemo auf dem Potsdamer Platz in Berlin einen Ballon mit Friedenstaube aus. Bild: dpa
BERLIN / ESSEN taz | Montags ist alles einfacher: das Programm, die Sprüche – der Zweck der ganzen Veranstaltung. „Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit“, sagt Achim Habben leise. Julian Lüderitz hat es gehört und grinst. Sie gehen mitten auf der Straße, ein schmächtiger Mittvierziger mit Pferdeschwanz und ein junger Mann mit braun gebrannten, breiten Oberarmen.
Die Menschen um sie tragen rote Fahnen und schieben sich in einem langen Zug vom Potsdamer Platz ins Zentrum Berlins. Vorne spielen sie Musik auf einem Laster. Worte sind nicht zu verstehen. „Was ist das?“, fragt Lüderitz: „Ein Trauermarsch? Das Sommerfest der Linken?“
Habben und Lüderitz haben erst vor wenigen Wochen angefangen, zu protestieren, immer zur selben Zeit: Montagabends treffen sie sich vor dem Brandenburger Tor. Zu den Mahnwachen der „Friedensbewegung 2014“.
Frieden – deshalb sind die beiden auch an diesem Samstag gekommen. Auf dem Flyer steht: „Ukraine: Stoppt Eskalation und drohenden Krieg“. Eine Großdemonstration, organisiert von der traditionellen Friedensbewegung, Parteien und Antifa-Aktivisten, die ihre Symbole tragen und ihre Lieder singen.
Montags sieht Demonstrieren anders aus. Da hat Organisator Lars Mährholz den Teilnehmern sämtliche Fahnen verboten.
Habben hat auf seinem Protestschild viel von dem untergebracht, wogegen Lüderitz und er auch sonst protestieren: Die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (FED), die Nato, die Europäische Union, die Medien und den „US-Terror“. In Habbens Facebook-Profil steht „Straßenabitur“. Lüderitz hat sein eigenes Bild ersetzt durch das einer Friedenstaube auf blauem Grund.
Es ist drei Monate her, dass sich die ersten Montagsdemonstranten in Berlin versammelten. Lars Mährholz ist 34 Jahre alt, Profifallschirmspringer, „ein ganz normaler Bürger“, sagt er, der eines Tages aus Sorge um die Ukraine eine Demonstration anmeldete. Als sich am 17. März rund 100 Menschen versammelten, trugen sie keine Friedenstauben bei sich. Damals protestierten sie gegen die Notenbank FED und deren angeblichen Einfluss auf die Weltordnung. „Spontan“, sagt Mährholz. Damals war er mit Requisiten einverstanden: mit Fackeln etwa.
Seither ist die Bewegung stetig gewachsen. In mehr als 100 Städten in Deutschland, der Schweiz und Österreich treffen sich an jedem Montag Friedensbewegte, um über Versagen und Verstrickungen von Bankern, Politikern und Journalisten zu sinnieren.
Die Menschen, die kommen, sind durchmischt: Angestellte, Studenten, Freiberufler, Arbeitslose; mehr Männer als Frauen, viele um die 30 Jahre alt. Gemeinsam haben sie alle ein fast totales „Misstrauen gegenüber etablierten politischen Institutionen, Medien und gesellschaftlichen Großorganisationen“, schreiben Bewegungsforscher der Technischen Universität Berlin. Es protestieren politisch Entfremdete, die Antworten suchen.
Lüderitz beantwortet sich seine Fragen am liebsten selbst. Die Zeiten, in denen er als Kfz-Mechatroniker Autos zusammenschraubte, liegen hinter ihm, sagt er. Er liest längst Bücher über Tiefenpsychologie und Hypnose. Bei den Mahnwachen hat er einige kennengelernt, die eine Behandlung von ihm wollen, obwohl er kein Zertifikat hat. Montags trifft er Menschen, die offen sind für Esoterik, für Alternativen jeder Art. Die sich auf neue Gedanken einlassen – und seien sie noch so abwegig.
Von der Bühne herab erklären Redner Theorien, die sie sonst nur den Lesern ihrer Blogs näher bringen: Wie etwa der geschasste RBB-Radiomoderator Ken Jebsen, der seiner „Zielgruppe Mensch“ Medienboykott empfiehlt: „Das ist die einzige Sprache, die diese Gazetten verstehen.“ Oder der Autor Heiko Schrang, der auf seiner Webseite im Zwiegespräch mit der Exmoderatorin Eva Herman über die „Jahrhundertlüge“ des Zweiten Weltkriegs fachsimpelt. Jürgen Elsässer ist selbst ernannter Chefredakteur eines Magazins, dessen Autoren gegen Zuwanderung und Homosexualität hetzen. Die linke Publizistin Jutta Ditfurth nannte ihn im Fernsehen einen „glühenden Antisemiten“, woraufhin Elsässer sie verklagte. Lüderitz nennt Montagsredner wie sie „die Prominenz“.
Eine Stunde bevor Lars Mährholz die Mahnwache eröffnet, sitzt er mit übergeschlagenen Beinen auf einem Metallgitter. Das Zelt, die Lautsprecher, die Tribüne – schon nachmittags bauen Helfer jede Woche auf. Sie kommen einfach. „Spontan“, sagt Mährholz, ehrenamtlich.
Er trägt ein blaues Hemd, das lange, blonde Haar weht im Wind. Ein junger Mann will ihn sprechen; er wünscht sich freie Redezeit. Später zumindest, kurz bevor die Leute heimgehen. „Ich habe nichts gegen Basisdemokratie“, sagt Mährholz, „aber ich will hier keinen, der über Chemtrails redet.“ Keine Spinner. „Du weißt, wie die Medien manipulieren. Die schneiden das raus, was sie brauchen.“ Er hat viel einstecken müssen von den Mainstreammedien, wie er sie nennt.
Journalisten erkannten auf seinen Mahnwachen Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und NPD-Abgeordnete. Seine Kritik an US-Notenbankern identifizierten sie als antisemitisches Klischee: als Panikmache vor einer Weltverschwörung der jüdischen Finanzelite. „Wir sind weder links noch rechts“, sagt Mährholz. An diesem Tag ruft er der Menge entgegen: „Nicht alle Journalisten sind schlecht!“ Er hat Fehler gemacht, die falschen Worte gewählt. Was er braucht, ist bessere Presse. Und eine bessere Organisationsstruktur.
Die Mahnwachen haben sich verändert. Für das offene Mikrofon gibt es in Berlin mittlerweile eine lange Liste. Sie ist Wochen im Voraus ausgebucht, sagt Julian Lüderitz. Zu sprechen, ohne vorab die Genehmigung von Mährholz einzuholen, sei in Berlin nicht mehr möglich.
Mährholz blickt mittlerweile auf Mahnwachen in ganz Deutschland. Anfang Juni hatte er rund 250 Organisatoren ins brandenburgische Senftenberg eingeladen, zum informellen Kennenlernen. Bald ist ein zweites Treffen geplant. Dann soll es um Inhalte gehen, um eine gemeinsame Marschrichtung.
Per Facebook mobilisieren Habben und Lüderitz schon jetzt für den 19. Juli 2014: den Tag, an dem Teilnehmer aller Montagsmahnwachen in Berlin gemeinsam protestieren sollen. „Zusammen würden wir bis zur Siegessäule reichen!“, ruft Lars Mährholz seinem Publikum zu.
Mit Details zu seiner eigenen Biografie hält es Mährholz wie mit seiner politischen Agenda: flexibel. Er sei Diskobetreiber, Extremsportler gewesen – und auch Aktienhändler, Kapitalist. Seine Vollzeitarbeit für die Montagsmahnwachen finanziere er aus Reserven, sagt er. Doch seine Firma DaBrain Entertainment Network GmbH schreibt Verluste. 2013 stand sie mit über 40.000 Euro in den roten Zahlen.
Er sei unpolitisch gewesen – aber auch Mitglied in CDU und FDP. Verbindungen zum Exspitzenkandidaten des rechtspopulistischen „Bunds Freier Bürger“, Torsten Witt, bestreitet er – wie seine Beteiligung an dem Versuch, Witt 2004 durch Masseneintritt an die Spitze des Berliner Journalistenverbands DJV zu hieven. „Ich war nie Mitglied im DJV“, sagt Mährholz. „Er wurde 2007 ausgeschlossen“, sagt dagegen die DJV-Geschäftsführung.
Trotz aller Widersprüche ist eines klar für ihn: Die Montagsmahnwachen sind sein Werk, und er hält die Hand darauf.
Julian Lüderitz steht in der Abendsonne am Bühnenrand und klatscht. Die Leute haben sich Sitzkissen aus Kunstleder aus der Kiste gegriffen. Männer mit Nietenjacken sitzen auf Klappstühlen, wie jede Woche, und trinken Bier. Photon, der Montagsrapper, singt Banker-kritische Mahnwachenhymnen.
Dann kommen Ferris und Lucki, ein junges Paar aus Spandau. „Ehrlich gesagt verstehe ich nicht viel von Politik oder dem ganzen Scheißsystem“, sagt Lucki, „aber von Tag zu Tag sterben immer mehr Leute. Tiere sterben aus. Ich habe Angst, diese Luft einzuatmen.“ Ferris hakt ein: „Und keinen interessiert’s!“ Applaus. Die weißen Stofffetzen, die sie zum Abschluss verteilen, flattern wie kleine Friedensfahnen. Lüderitz bindet sich einen um sein Handgelenk.
In der Ruhrgebietsstadt Essen hängt das Schild der „Friedensbewegung 2014“ an einem Backsteinbau über dem zentralen Kennedyplatz. Die Moderatorin trägt ihre Dreadlocks zum Zopf gebunden. Sie kündigt an: ein Friedenslied mit Gitarre.
Der Lehrer Bernhard Trautvetter, langjähriger ortsansässiger Friedensaktivist, doziert: „Wer mit seiner Kritik am Kapitalismus bei einzelnen Personen oder Gruppen hängen bleibt, der geht das Risiko ein, falsche Freunde zu bekommen.“ Applaus, dann eine Schweigeminute. Zwei junge Männer erheben stumm ihre Faust zum sozialistischen Gruß.
Auch hier in Essen folgt: die Prominenz.
Ken Jebsen trägt Weiß, von Kopf bis Fuß. Kameras laufen aus drei Perspektiven, als er sich auf Steinstufen setzt. „Wenn ein Lars Mährholz, ein nicht durch den Links-TÜV abgenommener Friedensaktivist einfach kommt“, sagt Jebsen, „dann halten die Linken die Hand auf. Gibt es ein Copyright für den Frieden?“ – „Nein“, rufen die Leute. „Ich und ihr, wir sind doch ein Team, oder?“ Die Leute klatschen, manche johlen.
Wofür stehen die Montagsdemonstranten? Wem folgen sie? Der Berliner Verfassungsschutz sieht keine „strukturellen Überschneidungen“ mit der rechtsextremen Szene. Allerdings, so eine Sprecherin, deckten sich einige Positionen der Redner mit denen Rechtsradikaler.
Dem Psychologie-Autodidakten Julian Lüderitz waren Demonstrationen bisher immer zu parteipolitisch. Die Aufkleber, die auf den Mahnwachen verteilt werden, heftet er sich nun guten Gewissens an die Brust. „Endlich Montag“, steht darauf: „Ich bin für den Frieden. Und Du?“
Info: https://taz.de/Neue-Montagsmahnwachen/!5039394
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
freedert.online, 9 Sep. 2024 12:19 Uhr
Eine Publikation des Bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz beschäftigt sich mit "internen Details zu russischen Desinformationskampagnen". Dabei werden Medienprodukte wie auch Einzelpersonen gelistet, denen unterstellt wird "Nachrichten passend zum russischen Narrativ" zu verbreiten.
Der Berliner Verlag im Verlagshaus am Berliner Alexanderplatz.
Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz veröffentlichte im August eine 45-seitige Publikation mit dem Titel: "Doppelgänger", um darin "interne Details" dokumentierter und ausgewerteter Inhalte zu "russischen Desinformationskampagnen" aufzulisten. Unter anderem werden dabei die Berliner Zeitung und der Freitag aus dem Bereich etablierter Medien erwähnt. Zudem alternative Medienblogs wie 'Tichys Einblick" und 'Compact' oder die Webseiten der RT-Gastautoren Uli Gellermann ('Rationalgalerie') und Tom J. Wellbrock ('Neulandrebellen').
Am 12. August informierte die Webseite des Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz (BayLfV) darüber, dass es der Behörde "gelungen ist, mittels umfangreicher technischer Analysen, wesentliche Erkenntnisse zur Desinformationskampagne 'Doppelgänger' zu generieren." In der Rubrik: "Webseiten, die Nachrichten passend zum russischen Narrativ verbreiten" heißt es dann erläuternd zur folgenden Listung (Seite 21):
"Hierbei handelt es sich nicht um Fakeseiten, sondern um Originale, die durch den Akteur genutzt werden, um die Reichweite einzelner Inhalte zu erhöhen, da sie anscheinend grundsätzlich ins russische Narrativ passen."
Meinung
Putin war's – "Die Zeit" sieht Russland für Wahlergebnisse verantwortlich
Bei den in einer "Tabelle 6" gelisteten Webseiten und Publikationen – dabei auch als einzig genannte politische Einzelperson die BSW-Abgeordnete Sevim Dağdelen, ausgehend von ihrer Webseite – handelt es sich unter anderem um die Berliner Zeitung, den Freitag, die Junge Freiheit, die Schweizer Weltwoche, das Compact-Magazin sowie Medienblogs, wie die 'NachDenkSeiten', 'Rationalgalerie' und 'Neulandrebellen '.
Neben der BSW-Politikerin Dağdelen als verantwortliche Einzelperson wird auch der Blog des Journalisten Alexander Wallasch gelistet.
Der Tagesspiegel-Redakteur Alexander Fröhlich, Mitarbeiter der nachweislich als regierungstreu geltenden Hauptstadtpostille, verwies am 6. September via X-Posting auf die Listung seiner Kollegen:
Der Chefredakteur der Berliner Zeitung, Tomasz Kurianowicz, reagierte einen Tag später auf den Hinweis und die damit verbundenen Unterstellungen mit der X-Reaktion:
Staatliche Anerkennung besonderer Art: Landesmedienanstalt NRW geht gegen Portal "Multipolar" vor
Kurianowicz ergänzte seine Replik mit der Bemerkung:
"Verfassungsschutz und Konkurrenz möchte ich an Artikel 5 des Grundgesetzes erinnern: 'Jeder hat das Recht, seine Meinung (...) frei zu äußern (…). Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung (...) werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.'"
Der Bildverweis des TS-Redakteurs auf den Verleger der Berliner Zeitung, Holger Friedrich, bezieht sich auf die sogenannte "Stasi-Vergangenheit" von Friedrich und seinen Umgang mit russischen Institutionen in der Hauptstadt. So titelte die in Berlin ansässige Taz am 11. Mai 2023:
"Holger Friedrich in russischer Botschaft: Enteignet die Putin-Versteher! Zum 'Tag des Sieges' war in der russischen Botschaft allerlei illustres Publikum geladen. Mit dabei: Der Verleger der Berliner Zeitung Holger Friedrich."
Die Neue Zürcher Zeitung schrieb einleitend im Mai 2023:
"Holger Friedrich hat es aus einem Ostberliner Plattenbau zum Millionär gebracht. Heute gilt er als gefährlichster Verleger Deutschlands. Zu Recht? Man bezeichnet sie als Organ für Putin-Versteher und Bedrohung für den Journalismus: Die Berliner Zeitung ist in kurzer Zeit zu einer der umstrittensten deutschsprachigen Publikationen geworden."
Alexander King, Landesvorsitzender des Berliner BSW kommentierte auf X zur BayLfV-Veröffentlichung und daraus resultierenden Diskussionen:
"Wo sind wir eigentlich gelandet, wenn die Berliner Zeitung in einem Verfassungsschutzbericht erwähnt wird und die Konkurrenz darüber frohlockt, anstatt gemeinsam die Meinungs- und Pressefreiheit zu verteidigen?"
Ein weiteres BSW-Mitglied, Frederick Broßart, stellte im Rahmen eines X-Postings fest:
"Das BSW ist noch nicht mal ein Jahr alt und wird gleich vom VS Bayern ins Visier genommen. Hier durch meine geschätzte Parteikollegin Sevim Dagdelen (...) Das ist ungeheuerlich und gehört aufgeklärt! Der VS sollte unsere Verfassung schützen und nicht die diskreditieren, die eine andere Perspektive einnehmen als der Mainstream! Hier wird ganz klar versucht die Meinungsfreiheit einzuschränken und nicht die Demokratie zu retten!"
Die Verfasser der Publikation, das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz, erläutert unterstellend zu Details der Erhebung, dass "mit Blick auf Deutschland" mithilfe der Veröffentlichungen der gelisteten Medienschaffenden "gezielt die Grundfesten der freiheitlichen demokratischen Grundordnung in Frage gestellt werden."
Die getätigten Analysen hätten dabei "vertiefende Einblicke zum arbeitsteiligen Vorgehen und dem geografischen Ursprung – sogenannter Fake- und Spiegelwebseiten – der verantwortlichen Akteure ergeben.". Es sei für die Faeser-Behörde nun "deutlich erkennbar, wie die Kampagnen-Verantwortlichen die Desinformation systematisch erstellen, international verteilen und sich dabei dynamisch der sich verändernden politischen Lage auf internationaler und Zielstaatsebene anpassen."
Mehr zum Thema - Nein, keine Satire – "Gib Desinformation keine Chance", fordern Correctiv und Volksverpetzer
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Info: https://freedert.online/inland/218514-verfassungsschutz-unterstellt-berliner-zeitung-und
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
aus e-mail von Doris Pumphrey, 9. September 2024, 12:42 Uhr
8.9.2024
*Sanktionen: Finanzsystem für einen neuen Kalten Krieg – stoßen die USA
an ihre Grenzen?
*von Simon Zeise
Die amerikanische Sanktionsmaschine rollt. Ende August haben die USA
<https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa> beschlossen, weitere 400
Unternehmen und Einzelpersonen, die vermeintlich das russische Militär
im Ukrainekrieg unterstützen, auf die sogenannte Entity List
<https://www.bis.doc.gov/index.php/policy-guidance/lists-of-parties-of-concern/entity-list> zu
setzen.
Während die Maßnahmen für die betroffenen Unternehmen weitreichende
Folgen haben, können die USA einen entscheidenden Vorteil aus den
Sanktionen ziehen: „Indem sie die Ziele dieser Sanktionen vom westlichen
Finanzsystem abschneiden, können sie nationale Industrien zerstören,
Privatvermögen vernichten und das politische Machtgleichgewicht in
problematischen Regimen stören – und all dies, ohne dass auch nur ein
einziger amerikanischer Soldat in Gefahr gerät“, schreibt die Washington
Post in einer ausführlichen Analyse
<https://www.washingtonpost.com/business/interactive/2024/us-sanction-countries-work/>.
*Sanktionen gegen Russland wirken nicht – Ärger an der Wall Street
*Doch in den USA kommt Unzufriedenheit auf. Die Sanktionen erfüllen,
etwa im Fall Russland <https://www.berliner-zeitung.de/topics/russland>,
ihr Ziel nicht. „Regierungsvertreter bemerkten allmählich Probleme mit
dem komplizierten neuen Regime des Finanzministeriums. Sanktionen gegen
Russland, die sich gegen Verbündete von Präsident Wladimir Putin
<https://www.berliner-zeitung.de/topics/wladimir-putin> und staatliche
Banken richteten, hatten offenbar keine Auswirkungen auf die Kontrolle
der Krim“, heißt es in der Analyse der Washington Post. „Die
europäischen Staats- und Regierungschefs ärgerten sich über die
Geldstrafen, die ihren Banken auferlegt wurden. Die Machthaber der Wall
Street <https://www.berliner-zeitung.de/topics/wall-street> begannen,
über die Kosten zu murren, die ihnen durch die Einhaltung der
schwindelerregenden neuen Anweisungen entstehen würden.“
„Entgegen manchen Vorstellungen sind Sanktionen schwer zu konzipieren,
zu überwachen und umzusetzen, und die damit verbundenen Kampagnen
verschlingen enorme Mengen an Zeit und Energie. Sie mögen so sanft
erscheinen wie eine Ente, die übers Wasser gleitet, aber in Wirklichkeit
steckt heftiges Paddeln dahinter“, schreibt der Architekt der
amerikanischen Sanktionen gegen Iran
<https://www.berliner-zeitung.de/topics/iran>, Richard Nephew, in einem
Beitrag <https://jstribune.com/nephew-easier-said-than-done/> für das
israelische Journal The Jerusalem Strategic Tribune.
In Russland betrachtet man die Schwierigkeiten der Amerikaner mit
Argwohn. Oleg Barabanow, einer der Direktoren des russischen Thinktanks
Waldai-Forum, erklärte jüngst, dass die Sanktionen gegen Russland – mit
mehr als 16.000 Maßnahmen das Land mit den meisten Sanktionen in der
Geschichte –„als eindrucksvolles Beispiel für viele andere Länder
gesehen werden, dass es nicht mehr sicher ist, an die Vereinigten
Staaten gebunden zu sein“.
Nach Russland suchen immer mehr Länder Schutz gegen die Sanktionen der
USA. Das Staatenbündnis Brics
<https://www.berliner-zeitung.de/topics/brics> diskutiert über eine
Alternative zum global dominierenden Dollar-System. So führen die
Sanktionen dazu, dass sich ein Wirtschaftsblock herausbildet, in dem die
USA immer weniger Einfluss haben. Insbesondere das immer stärker
werdende China wird zum Ziel der amerikanischen Regierung. Zu den
Unternehmen, die von der neuen Sanktionsrunde Washingtons betroffen
sind, gehören neben 63 russischen auch 42 chinesische Unternehmen.
Josef Gregory Mahoney, Professor für Politik und internationale
Beziehungen an der East China Normal University in Shanghai, sagte im
Gespräch mit der Berliner Zeitung: „Die Sanktionen, die gegen Russland
verhängt wurden, insbesondere diejenigen, die sich auf das globale
Finanzsystem beziehen, haben Russland nicht wirklich geschadet. Vielmehr
ist festzustellen, dass die russische Wirtschaft boomt.“ Die Sanktionen
hätten vielerorts großes Stirnrunzeln hervorgerufen. „Mit anderen
Worten: Vielleicht ist es besser für uns, vom Dollar wegzukommen. Und
das besser früher als später.“
Ein einflussreicher Thinktank in den USA zieht ein Resümee: „In den
letzten zehn Jahren haben sich die Sanktionen und die Auflistung von
Unternehmen, die gegen China gerichtet sind, in den Bundesbehörden stark
ausgeweitet“, heißt es in einer neuen Analyse der amerikanischen Rhodium
Group
<https://rhg.com/research/the-urge-to-merge-streamlining-us-sanction-lists-targeting-china/>.
„Doch mit der Ausweitung des Regelungsnetzes werden auch die Lücken
immer deutlicher.“ Bis Juli 2024 seien mehr als 1000 chinesische Firmen
auf den Sanktionslisten der USA aufgeführt worden.
Die Rhodium Group weist in der Analyse auf Schwachstellen der bisherigen
amerikanischen Sanktionspakete gegen China hin. Dies habe einige
Kongressmitglieder dazu veranlasst, eine Harmonisierung verschiedener
Sanktionslisten zu fordern, um sicherzustellen, dass den als „böswillig“
bezeichneten chinesischen Akteuren der Zugang zu Technologie, Markt,
Kapital und Know-how der USA vollständig verwehrt wird.
Würde ein maximaler Sanktionsdruck auf die bereits gelisteten
chinesischen Technologieunternehmen Huawei, SMIC, Hikvision oder
Zhejiang Dahua erzeugt, wären mindestens 40,2 Milliarden US-Dollar an
Einnahmen außerhalb Chinas und bis zu 67,5 Milliarden US-Dollar an
Marktkapitalisierung gefährdet. „Ein solches Vorgehen hätte weltweit
erhebliche Auswirkungen“, heißt es in der Analyse der Rhodium Group.
*Sanktionen als Ausdruck der Schwäche der USA
*Auch die chinesische Biotechnologie wird durchleuchtet. Die bisher in
einem Sanktionsentwurf gelisteten chinesischen Unternehmen
erwirtschafteten zusammen mindestens 4,8 Milliarden US-Dollar Umsatz in
Amerika. Doch die Sanktionen scharfzustellen, könnte den USA selbst
schaden. Umfragen unter amerikanischen Biopharmaunternehmen zufolge
haben 79 Prozent der Befragten mindestens einen Vertrag oder ein Produkt
mit einem in China ansässigen oder in chinesischem Besitz befindlichen
Vertragsforschungs- oder Produktionspartner.
Durch ein konsequentes spezielles Aktienhandelsverbot für Bürger der USA
könnte die Liste von derzeit 68 auf 927 chinesische Unternehmen mit
einer Marktkapitalisierung von insgesamt 970 Milliarden US-Dollar
anwachsen, berichtet die Rhodium Group.
Für Professor Mahoney sind die Sanktionen ein Ausdruck der zunehmenden
Schwäche der USA: „Meiner Meinung nach sind die Vereinigten Staaten zu
dem Schluss gekommen, dass sie in naher Zukunft nicht in der Lage sein
werden, ein globales Hegemoniemodell aufrechtzuerhalten“, sagt er der
Berliner Zeitung. „Die USA sind zuversichtlich, die halbe Welt zu
kontrollieren zu können“, so Mahoney. „Die Vereinigten Staaten
versuchen, die Grenzen des Kalten Krieges
<https://www.berliner-zeitung.de/topics/kalter-krieg> neu zu ziehen und
das Finanzsystem nach den Regeln des Kalten Krieges neu zu gestalten.“
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
freedert.online, 9 Sep. 2024 08:01 Uhr
Die Zeichen in Deutschland stehen auf Abstieg. Sowohl wirtschaftlich als auch politisch geht es mit dem Land bergab. Die Zeit, in der Deutschland eine pulsierende Wirtschaft im Herzen Europas war, ist vorüber. So sieht es zumindest der Ökonom Folker Hellmeyer, der über Jahrzehnte hinweg als Chefvolkswirt für verschiedene Banken wie die Bremer Landesbank, die Landesbank Hessen-Thüringen und die Deutsche Bank tätig war.
Quelle: RT Video Dauer 58:05 min
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
seniora.org, 09. September 2024, Von M.K. Bhadrakumar 08.09.2024 - übernommen von indianpunchline.com
Im Donbass bestätigen die Ereignisse Putins Strategie, dass eine vernichtende Niederlage der ukrainischen Truppen an den wichtigsten Frontabschnitten unweigerlich zum Verlust der Kampffähigkeit der gesamten Streitkräfte Zelenskis führen würde. In der Tat gibt es bereits Anzeichen dafür, dass dies geschieht.
Der russische Präsident Wladimir Putin auf der Plenarsitzung des Östlichen Wirtschaftsforums, Wladiwostok, 5. September 2024
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Westen mit seiner Reaktion auf die ukrainische Kursk-Offensive vor einem Monat überlistet, die weithin als Wendepunkt des Konflikts gefeiert wurde. Der Konflikt befindet sich heute tatsächlich an einem Wendepunkt, allerdings aus einem ganz anderen Grund: Die russischen Streitkräfte haben die Torheit der Ukraine, ihre Spitzenbrigaden und die wertvolle westliche Panzerung in die Region Kursk zu verlegen, ausgenutzt, um in den letzten Wochen eine uneinnehmbare Position auf den Schlachtfeldern zu erlangen, die ihnen mehrere Optionen für die Zukunft eröffnet.
Im Gegenteil, der Westen befindet sich in einem „Zugzwang“ (sic!), einer Situation wie beim Schach, in der er gezwungen ist, zu ziehen, obwohl er lieber passen würde.
Bei Putins Rede vor dem Plenum des 9. Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok am Donnerstag war mit Spannung erwartet worden, was er zum Konflikt in der Ukraine zu sagen hätte. Dabei fielen mehrere Dinge auf.
Putin bezeichnete die ukrainischen Gesprächspartner nicht mehr als das „Kiewer Regime“. Stattdessen verwendete er den Ausdruck „Kiewer Regierung“. Und er fasste zusammen: „Sind wir bereit, mit ihnen zu verhandeln? Wir haben diese Frage nie aufgegeben.“ Der Kremlchef, der bereits mit vier amerikanischen Präsidenten Tango getanzt hat, erwartet eine fünfte mit einem „ansteckenden“ Lachen, das ihn „glücklich“ macht.
Ernsthaft nahm Putin jedoch zur Kenntnis, dass die „offiziellen Stellen“ in Kiew bedauern, dass der Krieg längst beendet wäre, wenn sie sich an das „unterzeichnete offizielle Dokument“ gehalten hätten, das bei den Istanbuler Gesprächen im März 2022 mit russischen Vertretern ausgehandelt worden war, „anstatt ihren Herren aus anderen Ländern zu gehorchen“.
Putin deutete an, dass Kiew seine Souveränität zurückgewinnen müsse. Die versöhnlichen Worte waren wohldosiert, möglicherweise mit Blick auf die Auflösung der politischen Fronten innerhalb der herrschenden Ordnung in Kiew. Das heißt, Putin lehnt Zelenskys Prozess zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine ab, ist aber bereit, die Verhandlungen zu den Bedingungen wieder aufzunehmen, die erstmals bei den Gesprächen in Istanbul im März 2022 zu Beginn des Konflikts erörtert wurden.
Putin ging dann auf mögliche Vermittler ein. Er nannte 3 BRICS-Mitgliedsländer – China, Brasilien und Indien. Putin sagte, Russland unterhalte „vertrauensvolle Beziehungen“ zu diesen Ländern und er selbst stehe in „ständigem Kontakt“ mit seinen Gesprächspartnern, um „zum Verständnis aller Einzelheiten dieses komplexen Prozesses beizutragen“.
Putin ist offensichtlich beunruhigt darüber, dass er von ihnen „ständig“ über die Menschenrechtslage infolge des Konflikts, die Verletzung der nationalen Souveränität der Ukraine durch Russland usw. informiert wird. Er bedauerte, dass sie den Ursprung des Konflikts übersehen – den von den USA unterstützten Staatsstreich in der Ukraine im Jahr 2014, gegen den sich russische Muttersprachler wehrten, sowie die Unterdrückung der russischen Kultur und der russischen Traditionen.
Im Grunde, so betonte Putin, hoffe der Westen, „Russland in die Knie zu zwingen, es zu zerstückeln... (und) sie würden ihre strategischen Ziele erreichen, die sie vielleicht seit Jahrhunderten oder Jahrzehnten anstreben.“ In der gegebenen Situation seien daher Russlands starke Wirtschaft und sein militärisches Potenzial seine „Hauptgarantie für Sicherheit“. [Hervorhebung hinzugefügt – MKB].
Wie sehen in einem solchen Szenario die Aussichten für die Zukunft aus? Putin ist skeptisch, was die Absichten des Westens betrifft. Dennoch ist es denkbar, dass er die drei Vermittlerländer, die auch Russlands wichtigste BRICS-Partner sind, auf dem bevorstehenden Gipfel in Kasan im nächsten Monat verwöhnt (auf dem es um ein alternatives Zahlungssystem für den internationalen Handel gehen soll).
Moskau befürchtet, dass die BRICS-Partner mit ihren leuchtenden Flügeln ins Leere schlagen, ohne zu begreifen, dass der Konflikt in der Ukraine ein zivilisatorischer Krieg ist, der seit Jahrhunderten andauert, seit die slawischen Völker ihre eigenen orthodoxen Kirchen über mehr als die Hälfte der christlichen Geschichte entwickelt haben.
Putin ist ein taktischer Meister. Deshalb wird er darauf bestehen, dass Russland für einen Dialog mit der Ukraine offen ist – was natürlich auch eine Tatsache ist – angesichts des wachsenden Drucks auf Russland aus dem globalen Süden. Aber Putin macht sich keine Hoffnungen, dass Zelensky die Voraussetzungen für Friedensgespräche erfüllt, die Putin bei einem Treffen mit hohen Beamten des russischen Außenministeriums am 14. Juni dargelegt hatte. Wenn überhaupt, dann sind seither neue Gegebenheiten aufgetaucht.
Dies geht aus einem Fernsehinterview hervor, das Außenminister Sergej Lawrow nach Putins Rede in Wladiwostok gab. Lawrow zog die Quintessenz: „Wladimir Zelenski ist nicht zu ehrlichen Gesprächen bereit. Der Westen wird ihn nicht in deren Nähe lassen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Russische Föderation, wenn schon nicht zu zerstückeln (auch wenn dies als Ziel genannt wurde), so doch zumindest radikal zu schwächen und uns eine strategische Niederlage beizubringen. Der Westen wird nicht zulassen, dass er Schritte auf uns zu macht. Zelensky ist nicht mehr in der Lage zu verstehen, was den Interessen des ukrainischen Volkes entspricht, da er es wiederholt verraten hat.“
Zelensky selbst fährt einen Zickzackkurs. Auf dem von den USA ausgerichteten Treffen des so genannten Ramstein-Formats am Freitag, bei dem Generäle und Verteidigungsminister aus 50 Ländern zusammenkamen, um Waffenlieferungen für Kiew zu koordinieren, vertrat er eine harte Linie. Zelensky beklagte, dass das Verbot, vom Westen gelieferte Langstreckenraketen nach Russland abzufeuern, fortbesteht. Er trägt sein Anliegen nun Präsident Biden vor.
Zelenskys persönliche Anwesenheit bei der Veranstaltung in Ramstein „unterstreicht die Sensibilität des Augenblicks in einer neuen, aktiveren Phase des Krieges“, wie die New York Times berichtete. Die Zeitung zitierte einen ukrainischen Experten mit den Worten: „Die Hauptaufgabe von Zelensky in Ramstein besteht darin, den Partnern etwas Adrenalin zuzuführen.“
Die Situation um Zelensky ist in der Tat nicht beneidenswert – die schleppende Lieferung westlicher Waffen; die schwankende Haltung Deutschlands während einer Haushaltskrise, während sich die östlichen Regionen der ehemaligen DDR offen gegen den Krieg gegen Russland aussprechen; Frankreich, ein eifriger Befürworter des Krieges, steckt in einer politischen Krise und eine vorgezogene Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr könnte eine kriegsgegnerische Führung im Élysée-Palast hervorbringen; der Kurs der US-Politik gegenüber der Ukraine nach dem 5. November bleibt ungewiss.
Unterdessen sind zwischen den USA und Europa Differenzen über den egoistischen Vorschlag Washingtons zutage getreten, die EU solle der Ukraine ein Darlehen in Höhe von 50 Milliarden Dollar gewähren und dafür sorgen, dass Russlands eingefrorene Guthaben so lange eingefroren bleiben, bis Moskau der Ukraine Reparationen für die Nachkriegszeit zahlt. Washington geht davon aus, dass die USA auf diese Weise nicht für die Rückzahlung des Kredits aufkommen müssen, wenn die russischen Vermögenswerte irgendwie freigegeben werden (die Regeln für die bestehenden EU-Sanktionen, die alle sechs Monate erneuert werden müssen, erlauben es einem einzelnen Land, Vermögenswerte freizugeben, was nach Ansicht Washingtons den Kredit gefährdet).
Im Donbass bestätigen die Ereignisse Putins Strategie, dass eine vernichtende Niederlage der ukrainischen Truppen an den wichtigsten Frontabschnitten unweigerlich zum Verlust der Kampffähigkeit der gesamten Streitkräfte Zelenskis führen würde. In der Tat gibt es bereits Anzeichen dafür, dass dies geschieht.
Putin sagte mit ruhiger Zuversicht, dass Zelenski bei der Kursk-Offensive „nichts erreicht“ habe. Die russischen Streitkräfte haben die Lage in Kursk stabilisiert und damit begonnen, den Feind aus den Grenzgebieten zu verdrängen, während die Donbass-Offensive „seit langem beeindruckende Gebietsgewinne erzielt.“ Im Nachhinein hat sich Zelenskys Kursk-Offensive als ein Himalayan Blunder* erwiesen, der den Krieg auf einen Kipppunkt zugunsten Russlands gebracht hat.
In diesem Zusammenhang zeigt der außergewöhnliche erste gemeinsame Beitrag der Spionagechefs von CIA und Mi6, der in der Financial Times vom Samstag erschien, dass sich die anglo-amerikanische Strategie trotz aller Wortspiele und Übertreibungen in einer Sackgasse befindet. Bill Burns und Richard Moore können sich nicht einmal dazu durchringen, Bidens Ziele zu formulieren, obwohl sie zugeben, dass „die Beibehaltung des Kurses wichtiger ist denn je“.
Burns und Moore deuteten an, dass verdeckte (terroristische) Operationen von Krylo Budanow, dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, die einzige Option sind, die in diesem Stellvertreterkrieg noch übrig ist. Was für ein shakespearescher Sturz für eine Supermacht!
_______________________
* Anmerkung des Übersetzers: Der Begriff „Himalayan Blunder“ bezieht sich auf eine katastrophale militärische Fehlentscheidung oder ein Versagen, das sich während des Indisch-Chinesischen Krieges von 1962 ereignete. Der Ausdruck wurde vor allem durch das gleichnamige Buch Himalayan Blunder von Brigadier John Dalvi populär, der in diesem Krieg diente.
Im Wesentlichen beschreibt es die schlechten strategischen Entscheidungen und Missverständnisse seitens der indischen Militärführung und der Regierung, die zur Niederlage Indiens gegen China führten. Dazu gehören unzureichende Vorbereitung, falsche Einschätzungen der chinesischen Truppenstärke und der schwierigen Gebirgsbedingungen im Himalaya, schlechte Ausrüstung der indischen Truppen und mangelhafte diplomatische Handhabung der Spannungen.
Der „Himalayan Blunder“ wurde somit zu einem Symbol für militärische Inkompetenz und politische Fehleinschätzungen, die zu einer großen Niederlage führten.
Quelle: https://www.indianpunchline.com/russia-offsets-ukraines-kursk-offensive/
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus
Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6211&mailid=2329
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
noz.de, vom 30.07.2024, 18:09 Uhr , Von Tobias Sunderdiek |
Jesus, Trump, Israel – alles hängt zusammen für manch besonders radikale Evangelikale in den USA.Foto: Imago/Robin Rayne (hier Ausschnitt)
In der neuen Arte-Dokumentation „Armageddon – Die letzte Schlacht“ zeigt die norwegische Filmemacherin Tonje Hessen Schei, wie Bibeltreue in den USA den Nahost-Konflikt anheizen und die US-Politik beeinflussen. Ab 30. Juli in der Mediathek.
- ab hier Bezahlschranke -
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
Evangelikale Macht
Emotionale Extase: Evangelikale in den USA feiern eine Messe. Fotoquelle: ARTE / UpNorth
Gary Burd (rechts) rekrutiert regelmäßig neue evangelikale Glaubensbrüder. Fotoquelle: ARTE / UpNorth
prisma.de, vom 30.07.2024, 07.08 Uhr, von Maximilian Haase
Investigativ-Reporter Lee Fang recherchiert seit Jahren zum Einfluss evangelikaler Christen auf die US-Außenpolitik. Fotoquelle: ARTE / UpNorth
Pastor John Hagee ist einer der einflussreichsten evangelikalen Prediger in den USA. Fotoquelle: ARTE / UpNorth
Lee Fang in der First Baptist Church in Dallas, einer Mega-Kirche mit 16.000 Mitgliedern. Fotoquelle: ARTE / UpNorth
Evangelikale beim Sturm auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021: Wie groß ist ihr Einfluss auf die US-Politik? Fotoquelle: ARTE
Die ARTE-Dokumentation zeigt, wie Evangelikale Einfluss auf die US-Politik und den Nahostkonflikt nehmen. Mit erschreckenden Bildern und investigativen Einblicken.
Armageddon – Evangelikale und die letzte Schlacht
Reportage
Das Rennen ums Weiße Haus nimmt langsam an Fahrt auf. Bis zu den Präsidentschaftswahlen am 5. November stehen sich die Anhänger von Republikanern und Demokraten oftmals erbittert gegenüber. Wie tief die US-Gesellschaft gespalten ist, zeigte nicht zuletzt das schockierende Attentat auf Trump. Doch welche Interessengruppen und politischen Akteure spielen im Wahlkampf eigentlich entscheidende Rollen? Immer wieder erwähnt werden die sogenannten Evangelikalen – also fundamentalistische Christen, die mit ihrer großen Anhängerschaft und enormen Medienpräsenz den gesellschaftlichen Diskurs erheblich mitprägen. Wie viel Macht sie wirklich haben, und welche Rolle der Nahostkonflikt dabei spielt, ergründet eine hochgelobte Dokumentation, die das Erste nun als Free-TV-Premiere zeigt. Unter dem Titel "Armageddon – Evangelikale und die letzte Schlacht" beleuchtet der Film von Tonje Hessen Schei den Einfluss evangelikaler Gruppen auf die US-Politik.
"Praying for Armageddon" heißt die Dokumentation der norwegischen Regisseurin im Original – und man muss ihr zwingend voranstellen, dass sie vor dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 fertiggestellt wurde. Wichtig ist das deshalb, weil der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern in dem Film zum Dreh- und Angelpunkt gerät. Die tatsächlichen Ereignisse in Nahost sind zwar eher nebensächlich – vielmehr geht es darum, wie evangelikale Organisationen in den USA den Konflikt interpretieren, für sich nutzen und weiter anheizen, aber dennoch, so arbeitet die gut anderthalbstündige Doku detailliert heraus, scheinen die wesentlichen Akteure bis in die US-Außenpolitik Spuren zu hinterlassen – und damit die realen Verhältnisse in der Region zu beeinflussen. In eindrücklichen Bildern, deren Ästhetik klug mit dem bisweilen schwer erträglichen Inhalt korrespondiert, deckt der Film auf, wie fundamentalistische Politiker ihre religiösen Visionen vom Weltuntergang mit dem Staat Israel verknüpfen und ideologisch nutzen.
Letzte Schlacht im Heiligen Land? Der Film begleitet den Investigativreporter Lee Fang, der sich seit Jahren mit den gefährlichen Verstrickungen evangelikaler Fundamentalisten in der Politik beschäftigt. Für die Dokumentation beleuchtet er die Folgen der finanziellen und ideologischen Unterstützung aus diesen Kreisen. "Hätte sich die evangelikale Bewegung nicht in die religiöse Rechte verwandelt, wäre Donald Trump nicht an die Macht gekommen", weiß der Journalist, der insbesondere die Organisation Christians United for Israel in den Blick nimmt.
Angeführt wird die Gruppierung vom berühmt-berüchtigten TV-Prediger John Hagee, dessen sektenhafte Auftritte vor tausenden Anhängern in all ihrer bedrückenden Atmosphäre dokumentiert werden. Angesichts der "moralischen Verkommenheit" der Vereinigten Staaten, so Hagee, muss und wird es zur Apokalypse kommen. Weltkriege, Blut, Untergang: Das titelgebende Armageddon, für das man betet, ist aus Sicht der Evangelikalen der erste Schritt zur Erlösung, die ihren Höhepunkt im Heiligen Land in einer letzten Schlacht um Jerusalem finden werde.
So lautet die Denkfigur der Evangelikalen, für die jedes Wort in der Bibel buchstäblich wahr ist: Jesus kehre nur dann – und zudem schnell – zurück auf Erden, wenn Israel seine ursprünglichen Grenzen zurückbekäme. Deshalb müsse ein palästinensischer Staat verhindert werden, wie ein Aussteiger im Film erklärt. Aus diesem Grund, so die Behauptung, könne es für die Evangelikalen einen Frieden in Nahost nicht geben, müsse die Gewaltspirale immer weiter eskalieren. Welche fatalen Folgen diese Ideologie hat, ergründet Reporter Lee Fang in Gesprächen mit republikanischen US-Abgeordneten und Senatoren, die ihre Einstellungen überraschend offenlegen: "Jesus wird zurückkehren, und dann werde ich an seiner Seite stehen", sagt einer; eine andere behauptet: "Es wurden zwei Nationen geschaffen, um Gott zu ehren: USA und Israel".
Prediger mit Cowboyhut Die fundiert erzählte Doku, die allerdings an ihrer Haltung kaum Zweifel aufkommen lässt, taucht tief ein in eine Bewegung, die an wichtigen Schalthebeln der Macht saß, sitzt und wieder sitzen könnte. Zur Wort kommt unter anderem Donald Trumps geistlicher Berater Robert Jeffress, dessen niederschmetternde Fernsehpredigten von über tausend Sendern in den USA und in 28 weiteren Ländern übertragen werden. Politik und religiöser Extremismus sind hier kaum mehr voneinander zu trennen; betroffen scheinen alle wichtigen Gesellschaftssphären. Dass etwa auch die US-Army durchsetzt ist von der evangelikalen Ideologie, zeigen die Gespräche mit ehemaligen Militärs, die offen über Verstrickungen zwischen bestimmten Zirkeln der Streitkräfte und der Bewegung berichten. Ohnehin liegt Gewalt in der Luft, bei den Predigern und den Followern. Nicht zuletzt traten fundamentalistische Gruppen auch beim Sturm auf das Kapitol 2021 in Erscheinung.
Den evangelikalen Fußtruppen sehr nahe kommt die Dokumentation in der Person eines Mannes namens Gary Burd, der im Film porträtiert und auf seiner Tour durch die Weite der Vereinigten Staaten begleitet wird. Unterwegs ist der markige Typ, bekleidet mit aufnäherübersäter Jacke und Cowboyhut, selbstverständlich mit einem fetten Motorrad. Zwischen wüstenhafter Einöde und provinziellen Örtchen begibt sich Burd auf einen vom Kamerateam begleiteten Roadtrip, der fast romantische Züge besitzt. Wären da nicht die Ansichten des evangelikalen Rockers, die er bei seinen Stationen predigt: "In diesem Krieg Böse gegen Gut muss es einen Höhepunkt geben", preist er der Masse den finalen Kampf im Heiligen Land an. Für seinen Kreuzzug will er rekrutieren: "Jesus hat uns dazu berufen, Krieger zu sein", ruft er der jubelnden Menge zu. Als Zuschauer zweifelt man kaum daran, dass einige von ihnen tatsächlich die Waffe in die Hand nehmen könnten.
Armageddon – Evangelikale und die letzte Schlacht – Di. 30.07. – ARTE: 22.55 Uhr
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Copyright 2024 © Initative kein Militär mehr • powered by SIMdesign.de