aus e-mail von Doris Pumphrey, vom 9. Juli 2022, 17:14 Uhr
https://pressefreiheit.rtde.tech/international/142924-venezuela-und-russland-vertiefen-strategische-zusammenarbeit/
8.7.2022
*Venezuela und Russland vertiefen strategische Zusammenarbeit weiter *
Russland und Venezuela beabsichtigen, ihre bilateralen Beziehungen sowie
die Zusammenarbeit in Handel und Industrie weiter auszubauen und zu
diversifizieren, wie beide Seiten auf einem Treffen zwischen
hochrangigen Regierungsmitgliedern in dieser Woche erneut bestätigten.
Während seines Besuchs in Moskau am Mittwoch führte der venezolanische
Außenminister Carlos Faría nicht nur Gespräche mit dem stellvertretenden
russischen Ministerpräsidenten Juri Borissow über die Stärkung des
Handels und die Diversifizierung zwischen den beiden Ländern. "Im Rahmen
seiner Arbeit in Moskau traf der venezolanische Außenminister auch mit
seinem Amtskollegen Sergei Lawrow zusammen, um die bilateralen Abkommen
zwischen Venezuela und Russland weiter zu stärken. Sie einigten sich
auch darauf, bei den Vereinten Nationen (UN) für die Rechtswidrigkeit
von Zwangsmaßnahmen
<https://rtde.live/kurzclips/video/142738-lawrow-zu-us-sanktionen-offener/>
und einseitigen Maßnahmen gegen beide Völker einzutreten", so das
Außenministerium in Caracas anlässlich des Treffens in dieser Woche.
Faría betonte zudem, dass Venezuela "ein Opfer der absoluten
Vorherrschaft der Vereinigten Staaten war, bis der Kommandant Hugo
Chávez an die Macht kam, mit einem bolivarischen Programm, das es nicht
nur dem Heimatland Bolívars ermöglichte, nach fast 200 Jahren die
Grundprinzipien der Unabhängigkeitsakte zu verwirklichen", sagte er.
Vor dem Hintergrund des 211. Jahrestages der Unabhängigkeitserklärung
Venezuelas in dieser Woche betonte Carlos Faría, dass "wir die
Solidarität und die ständige Unterstützung unserer Verbündeten in der
Welt hervorheben müssen, unter denen die Russische Föderation einen ganz
besonderen Platz einnimmt".
Bei dem Treffen, bei dem auch die internationale Geopolitik thematisiert
wurde, wurden eine Reihe von Maßnahmen erörtert, die zum weiteren
Wachstum und zur Diversifizierung der Beziehungen beitragen. Neben der
bisherigen erfolgreichen Zusammenarbeit der beiden Länder in Bereichen
wie Energie und Industrie wollen Russland und Venezuela ihre Kooperation
in den Sektoren Verkehr, Landwirtschaft, Pharmazie und
Spitzentechnologie ausbauen.
Erst Mitte Februar 2022 war der stellvertretende russische
Ministerpräsident mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro und
dem Vizepräsidenten sowie Minister für Industrie, nationale Produktion
und Erdöl, Tareck El Aissami, bei einem Besuch zusammengekommen. Dabei
einigten sich beide Seiten bereits auf einen Teil der bilateralen
Strategie. Laut einer auf der Website der russischen Regierung
veröffentlichten Mitteilung ist das Handelsvolumen zwischen den Ländern
im Jahr 2021 um 50 Prozent und in den ersten vier Monaten des Jahres
2022 um weitere 26 Prozent gestiegen.
https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/143011-us-kriegsplaene-und-terroranschlaege-gegen-venezuela-enthuellt/
9.7.2022
*US-Kriegspläne und -Terroranschläge gegen Venezuela enthüllt
*von Rainer Rupp
Die Vereinigten Staaten sehen sich gern als glänzendes Vorbild, als
Leuchtturm der Freiheit und globaler Kämpfer für die Demokratie. Wie
schmutzig und menschenverachtend es tatsächlich hinter den Kulissen der
Macht in Washington zugeht, das hat jetzt ein Top-Insider enthüllt.
Die Enthüllungen des Insiders schockieren mit Details über Kriegspläne
und Terroranschläge des US-Oligarchen-Regimes gegen die Demokratie in
Venezuela. Mit Blick auf die Ukraine führt das die ganze moralische
Verkommenheit der sogenannten "westlichen Wertegemeinschaft" vor Augen.
"Ein heiliger Eid: Erinnerungen eines Verteidigungsministers während
außerordentlichen Zeiten" ("A Sacred Oath: Memoirs of a Secretary of
Defense During Extraordinary Times") heißt das Mitte Mai erschienene
Buch von Mark Esper, der von 2019 bis 2020 Präsident Donald Trumps
Verteidigungsminister war. In dem Buch enthüllt der Autor nicht nur,
dass die Trump-Regierung eine Invasion Venezuelas, sondern auch die
Ermordung von Präsident Nicolás Maduro sowie die Durchführung einer
Welle von Terroranschlägen auf die zivile Infrastruktur des Landes
geplant hatte. Außerdem wurde die Aufstellung einer Söldnerarmee für den
Einsatz in Venezuela in Angriff genommen, um einen Terrorkrieg im
Contra-Stil zu führen, wie in Nicaragua Anfang der 1980er-Jahre unter
Präsident Ronald Reagan. Zugleich bestätigt Esper auch Washingtons
Beteiligung an der Operation Gideon
<https://www.mintpressnews.com/how-much-trump-administration-involved-venezuela-coup-attempt/267324/>
– einer verpfuschten militärischen Invasion Venezuelas – und an einem
Attentat auf Maduros Leben im Jahr 2018.
Die Eingeständnisse Espers zu Venezuela handeln von Ereignissen, die bis
vor Kurzem noch von der US Regierung und den Westmedien als Fake News
oder Verschwörungstheorien bezeichnet wurden. Entsprechend sind
westliche Medien auf dieses Kapitel des Esper-Buches überhaupt nicht
eingegangen. Stattdessen haben sie die Rezensionen des Buches, das in
weniger als einem Monat auf die Bestsellerliste der /New York Times/
katapultiert wurde, voll und ganz auf Espers Total-Verriss seines
ehemaligen Chefs Trump konzentriert.
In der Rezension des /Wall Street Journal/, die von Amazon zur Bewerbung
des Buches übernommen wurde, heißt
<https://www.amazon.com/Sacred-Oath-Memoirs-Secretary-Extraordinary/dp/006314431X>
es unter anderem: /"Immer wieder zeigt er (Esper), wie die
Unaufmerksamkeit des Präsidenten (Trump), die Ignoranz, die Neugier, die
Doppelzüngigkeit und die mangelnde Bereitschaft, Verantwortung für harte
Entscheidungen zu übernehmen, die Vereinigten Staaten in Gefahr brachten."/
Damit bestätigt Esper – allerdings ungewollt – den lang gehegten
Verdacht, dass die Falken im Weißen Haus, z. B. John Bolton als
Nationaler Sicherheitsberater oder die Kriegstreiber in den
US-Ministerien wie Ex-CIA-Chef und Trumps Außenminister Mike Pompeo, den
Präsidenten in politischen Entscheidungen marginalisieren und
austricksen konnten.
Obwohl in den westlichen Medien über den Venezuela-Teil in Espers Buch
kaum berichtet wird, haben seine Eingeständnisse in der
südamerikanischen Nation einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Diego
Sequera <https://twitter.com/queraelse>, ein in Caracas ansässiger
investigativer Journalist, sagte z. B. /MintPress News
<https://www.mintpressnews.com/>/ (/MintPress News/ – /MPN/ – ist laut
Wikipedia <https://en.wikipedia.org/wiki/MintPress_News> eine
linksextreme US-Webseite, die im Januar 2012 ins Leben gerufen wurde.
Aus der Mainstream-Sicht – von Wikipedia – deckt die Seite politische,
wirtschaftliche und internationale Fragen ab und verteidigt dabei die
Positionen von Russland, Iran und Syrien und berichtet über
"geopolitische Ereignisse aus einer antiwestlichen Perspektive"), dass
allerdings nur wenige Südamerikaner von den Enthüllungen überrascht
waren. "Es ist in gewisser Weise schockierend. Aber auf der anderen
Seite ist es für uns hier ziemlich üblich", sagte er und fügte hinzu:
/"Die Nachrichten sind überhaupt nicht überraschend; wir in Venezuela
sind daran gewöhnt. Seit 2004, als die erste kolumbianische
paramilitärische Einheit mit dem Plan zur Ermordung von Präsident Hugo
Chávez verhaftet wurde, gab es viele Enthüllungen dieser Art."/
In dem Buch erinnert Esper auch daran, dass Trump den selbst ernannten
venezolanischen Interimspräsidenten Juan Guaidó als Ehrengast zu seiner
Rede zur Lage der Nation im Jahr 2020 eingeladen hatte, in der Guaidó
als "der wahre und legitime Präsident" Venezuelas bezeichnet und von
Republikanern und Demokraten gleichermaßen mit stehenden Ovationen
gefeiert
<https://www.mintpressnews.com/state-of-the-union-democrats-applaud-guaido-venezuela/264678/>
wurde.
Über das persönliche Treffen von Trump und Guaidó nach der Rede
berichtet damals die Westpresse
<https://edition.cnn.com/2020/02/06/politics/trump-juan-guaido-white-house-meeting/index.html>
als "Austausch über Maßnahmen zur Erreichung von Demokratie und Freiheit
in Venezuela". Espers Bericht zeigt jedoch, dass sich das Gespräch um
etwas viel Dunkleres drehte, nämlich um eine US-Invasion des Landes.
Trump habe Guaidó laut Esper direkt gefragt: "Was wäre, wenn das
US-Militär dorthin ginge und Maduro loswürde?" Das Angebot war Musik in
den Ohren des Venezolaners, der antwortete: "Natürlich würden wir
US-Hilfe immer begrüßen." Zu diesem Zeitpunkt hatte Guaidó bereits vier
Staatsstreiche
<https://www.mintpressnews.com/media-paints-anger-against-juan-guaido-as-hometown-heros-welcome/264875/>
versucht, bei denen er jedes Mal das Volk und das Militär auffordert
hatte, zu rebellieren und sich ihm anzuschließen, aber die Leute waren
zu Hause geblieben.
Espers Bericht stimmt mit dem aus einem früheren Buch von Trumps
Nationalem Sicherheitsberater John Bolton überein. In "The Room Where It
Happened: A White House Memoir" behauptet Bolton, Trump habe gesagt,
dass es "cool" wäre, in Venezuela einzumarschieren, weil es "wirklich
Teil der Vereinigten Staaten" sei.
Laut Espers Buch hatte die Invasionsidee einige lautstarke Unterstützer
im Raum, darunter Mauricio Claver-Carone, leitender Direktor des
Nationalen Sicherheitsrates, und Robert O'Brien, zu diesem Zeitpunkt
Trumps nationaler Sicherheitsberater. Esper hatte das Gefühl, dass
Claver-Carones Urteilsvermögen durch seine persönliche Investition in
die Untergrabung des lateinamerikanischen Sozialismus getrübt wurde, da
er so war, wie er war, ein Mitglied der virulent antikommunistischen
kubanischen Gemeinschaft in Miami, die wegen ihrer Emigranten oft als
antikommunistische "Hauptstadt Lateinamerikas" bezeichnet wird und von
wo aus seit Jahrzehnten eine starker Druck auf Washington ausgeht,
härter gegen Kuba, Venezuela und andere linkslastige Länder
Lateinamerika vorzugehen.
Esper schreibt jedoch, er sei höchst beunruhigt gewesen über die
Aussicht auf einen militärischen Sumpf bei einer Invasion in Venezuela,
und er habe zu Recht vermutet, dass Guaidó Unterstützung im Land weit
weniger stark war, als dieser vorgab. Esper habe dann Trump gesagt, die
venezolanische Opposition würde im Fall einer Invasion nur "bis zum
letzten Amerikaner kämpfen". Als er Guaidó direkt fragte, ob "sein Volk"
bereit wäre, sich zu organisieren, zu trainieren und zu kämpfen, lautete
die Antwort: "Es wäre so viel einfacher und schneller, wenn die USA dies
für uns tun würden."
*Die Operation Gideon
*Statt einer Invasion regulärer US-Streitkräfte haben dann Esper und der
Oberste US-Militär, der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff, General
Mark Milley, vorgeschlagen, eine Armee von Söldnern aufzustellen, um
einen Terrorkrieg gegen die venezolanische Bevölkerung zu führen,
ähnlich dem, was die USA mit den Contras in Nicaragua gemacht hatten.
Wie Esper schrieb:
/"General Milley dachte auch, wir sollten uns irreguläre
Kriegsführungsoptionen ansehen, wie die Ausbildung und Bewaffnung
venezolanischer Emigranten durch die USA. Die Vereinigten Staaten haben
eine lange Geschichte mit dieser Art von Operationen. Es war eine Idee,
die es wert war, entwickelt zu werden. Milley und ich hatten das schon
mehrmals diskutiert."/
Guaidós Team sei jedoch mehr daran interessiert gewesen, geheime Pläne
zu diskutieren, von denen selbst Esper nichts gewusst habe. An einem
Punkt habe sich einer von Guaidós Kollegen nach vorne gelehnt und
gesagt: "Wir haben einige Pläne, von denen Sie [die US-Regierung]
wissen, dass wir daran arbeiten; aber sind einfach noch nicht fertig."
Er gab einen kurzen Hinweis auf Florida und teilte ein Lächeln, ein
Nicken und einen wissenden Blick mit Claver-Carone.
Später habe Esper diese Episode als Hinweis auf die Operation Gideon
<https://www.mintpressnews.com/new-details-latest-us-hatched-coup-attempt-venezuela/267224/>
verstanden, die den Versuch darstellte, mithilfe einer halb privaten
Söldnerfirma in Florida eine amphibische Invasion Venezuelas
durchzuführen, sich in den Weg in den Präsidentenpalast freizuschießen,
Maduro gefangen zu nehmen oder zu "entfernen" und Guaidó als
"Präsidenten" zu installieren.
Die Operation Gideon wurde nur wenige Wochen nach dem Treffen
durchgeführt und scheiterte
<https://www.mintpressnews.com/new-details-latest-us-hatched-coup-attempt-venezuela/267224/>
spektakulär, da die schwer bewaffneten Söldner überwältigt wurden, noch
bevor sie das Land erreichten, als verärgerte Hummerfischer des
örtlichen Fischereikollektivs sie mit nichts weiter als Fischermessern
und alten Revolvern entwaffneten. Die Veranstaltung wurde seitdem als
"Trump's Bay of Piglets" bekannt, als "Trumps Schweinchen-Bucht".
Während die Operation mit außergewöhnlicher Inkompetenz durchgeführt
wurde, sollte die Schwere des Ereignisses nicht unterschätzt werden.
Guaidó selbst hatte einen Vertrag
<https://thegrayzone.com/2020/05/10/guaido-mercenary-contract-venezuelas-maduro-us-bounty-death-squad/>
mit der SilverCorp USA unterzeichnet, einer mit Trump verbundenen
Söldnerfirma, der besagte, dass die Gruppe nach dem Aufstand zu Guaidós
persönlicher Todesschwadron werden sollte, mit der Macht, alle Menschen
aus dem Weg zu räumen oder zu ermorden, die sich der neuen Regierung
widersetzen. Für diesen Service versprach Guaidó der SilverCorp eine
anfängliche Summe von rund einer Viertelmilliarde Dollar. Der Deal wurde
in Trumps Villa Mar-a-Lago in Florida unterzeichnet. Die US-Soldaten,
die an der verpfuschten Operation teilnahmen, wurden zu 20 Jahren Haft
in einem venezolanischen Gefängnis verurteilt.
/"Ich war überhaupt nicht überrascht von Mark Espers Enthüllungen,
angesichts der langen und schmutzigen Geschichte der Destabilisierung
von Regierungen, die nicht nach ihrem Geschmack sind", zitiert MintPress
News Steve Ellner, ein pensionierter Professor für Wirtschaftsgeschichte
und Politikwissenschaft an der Universidad de Oriente in Venezuela./
Ellner, ein US-Amerikaner, der seit über 40 Jahren in Venezuela lebt und
den Anstieg der Spannungen zwischen den beiden Nationen genau untersucht
hat, fügte hinzu: /"Espers Enthüllungen führen zwangsläufig auch zu der
Schlussfolgerung, dass Washington an dem gescheiterten Drohnenangriff im
August 2018 beteiligt war. Die Drohne war bei einer öffentlichen
Veranstaltung explodiert, bei der Maduro, seine Frau Celia Flores und
verschiedene hochrangige Militärkommandeure getötet werden sollten."/
Auch das Buch von Trumps bereits erwähntem Ex-Sicherheitsberater Bolton
deutet auf die Beteiligung der USA an dem Attentat von 2018 hin, das
Bolton selbst als "urkomisch" bezeichnet. Kurz nach dem Versuch forderte
Trump Bolton auf, "es zu erledigen" – "es" bedeutet die Entfernung von
Maduro. "Dies ist das fünfte Mal, dass ich darum bitte", habe Trump
hinzugefügt.
*Das Terrorkommando
*Espers Memoiren zeigen auch, dass hochrangige US-Beamte oft und ganz
offen über die Durchführung von Wellen von Terroranschlägen auf die
venezolanische zivile Infrastruktur sprachen, eine Enthüllung, die ein
neues Licht auf eine Reihe von höchst verdächtigen Explosionen
<https://www.reuters.com/world/americas/venezuela-gasoline-pipeline-damaged-explosion-pdvsa-blames-sabotage-2022-01-12/>,
Bränden
<https://www.theguardian.com/world/2013/sep/10/venezuela-americas>,
Stromausfällen
<https://time.com/5550481/venezuela-maduro-blackout-cyber-sabotage/> und
anderen Missgeschicken in Venezuela wirft. Diese Ereignisse hatte die
Maduro-Regierung den Vereinigten Staaten angelastet, aber westliche
Medien wiesen
<https://www.businessinsider.com/venezuela-blames-5-day-blackout-on-us-cyber-warfare-experts-disagree-2019-3?r=US&IR=T>
diese Vorwürfe routinemäßig als Verschwörungstheorien
<https://www.csmonitor.com/World/Americas/Latin-America-Monitor/2013/0411/Think-Chavez-was-paranoid-Venezuela-s-Maduro-warns-of-US-funded-biker-gangs>
zurück
<https://edition.cnn.com/2014/02/22/world/americas/venezuela-maduro-accusations/index.html>.
Esper behauptet in seinem Buch, dass ein Mitarbeiter des Weißen Haues
O'Brien am 9. Juni 2020 einen Militärschlag gegen einen Küstenhafen
Venezuelas vorgeschlagen habe, der einen Großteil der Ölimporte und
-exporte des Landes abwickelte. "Das Mittel könnte entweder ein
Luftangriff oder der Einsatz von Navy SEALs sein", habe O'Brien
vorgeschlagen. Der Effekt wäre, "die Energieversorgung weiter zu stören
und mehr Unruhe zu provozieren". Laut Esper lehnte die Gruppe den Plan
zugunsten eines koordinierten Cyberangriffs auf kritische venezolanische
Infrastrukturen ab.
Zehn Tage später stimmte die US-Regierung (einschließlich Esper) jedoch
der Entwicklung von "kinetischen und nichtkinetischen Optionen", um
"Venezuelas Öl- und Waffenlieferungen zu stören. Die Optionen müssten
Maßnahmen umfassen, die sich wesentlich auf wichtige industrielle und
andere hochwertige Ziele auswirken würden."
Nur wenige Wochen nach dieser Entscheidung wurde der ehemalige
US-Marine- und CIA-Agent Matthew Heath vor Venezuelas größtem
Ölraffineriekomplex verhaftet
<https://www.mintpressnews.com/venezuela-cia-plot-heath-pompeo-talks-regime-change/271256/>.
Als er festgenommen wurde, hatte Heath eine Maschinenpistole, einen
Granatwerfer, vier Blöcke C4-Sprengstoff, ein Satellitentelefon, Stapel
von US-Dollar und detaillierte Informationen über den Komplex bei sich.
Sowohl die US-Regierung als auch die US-Medien haben Heaths Prozess
wegen Terrorismus und Waffenhandel weitgehend ignoriert
<https://www.mintpressnews.com/media-completely-ignore-american-secret-agents-trial-for-terrorism-in-venezuela/275712/>,
was stark darauf hindeutet, dass er tatsächlich auf frischer Tat ertappt
worden war, während er "offizielle Angelegenheiten" erledigt hatte.
*Trump durchschaute Guaidó
*Während Trump in der Öffentlichkeit Loblieder auf Guaidó sang und ihn
als den wahren Führer eines freien Venezuelas unterstützte, sagte er
hinter verschlossenen Türen genau das Gegenteil. Laut Esper hielt Trump
Guaidó für einen bemerkenswert "schwachen" Politiker, insbesondere im
Vergleich zum "starken" und "harten" Maduro.
Boltons Buch erwähnt auch, dass Trump schnell sauer auf Guaidó war, aber
intensiv an dessen junger und hübscher Frau interessiert blieb. Nach
mehreren gescheiterten Staatsstreichen bezeichnete Trump Berichten
zufolge Guaidó als den "Beto O'Rourke von Venezuela" – was darauf
hindeutet, dass er in Guaidó jemanden sah, der gut reden kann, aber
keine Substanz oder Unterstützung hinter sich hat.
Letztlich scheint Trumps Urteil über Guaidó besser gewesen zu sein als
das seiner Berater und Minister. Nach einer Reihe von gescheiterten
Staatsstreichen und Veruntreuungsskandalen scheint selbst die geringe
Unterstützung, die Guaidó in Venezuela hatte, total versickert zu sein.
Laut /MintPress News/ zeigen jüngere Umfragen, dass er nur noch von vier
Prozent der venezolanischen Öffentlichkeit unterstützt wird. Während die
Bevölkerung weiterhin unter US-Sanktionen leidet, lebt Guaidó
unverändert ein Leben in extremem Luxus, hauptsächlich von
venezolanischen Geldern, die von den USA beschlagnahmt und dem angeblich
"einzigen rechtmäßigen Präsidenten Venezuela" zur Verfügung gestellt wurden.
An diesem Punkt in der Geschichte Venezuela sei Guaidó "nur noch ein
Witz", erklärte der bereits zitierte pensionierte US-Professor Ellner.
Beim venezolanischen Volk sei er "völlig diskreditiert", und selbst die
Führer der Hardliner-Fraktion der Opposition hätten sich bereits von ihm
distanziert, was noch mehr bei der anderen Hälfte der organisierten
Opposition der Fall sei, die den Dialog mit der Regierung Maduro bevorzuge.