03.05.2024

GeopolitikWenn Deutschland keine Führungsmacht sein kann – taugt es als Mittelmacht?

makronom.de, vom 2. Mai 2024, Ein Beitrag von THOMAS BONSCHAB, Deutschland

Die Fähigkeit Deutschlands, über die eigene Wirtschaftsmacht Einfluss auf die Weltordnung zu nehmen, nimmt ab. Dabei wäre insbesondere ein Kanal der geopolitischen Einflussnahme wie zugeschnitten auf die Bundesrepublik.


Bild: Christine Roy via Unsplash

Viele Beobachter aus Wissenschaft und Politik konstatieren, dass Deutschland zunehmend seine Gestaltungsfähigkeit insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent verliert. Zu plan- und strategielos sei das Verhalten der politischen Eliten, um der Interessenspolitik insbesondere der erweiterten BRICS-Länder etwas entgegenhalten zu können. Es fehle an einer realistischen Selbsteinschätzung Deutschlands im internationalen Kontext, an einer offenen internen Debatte, an politischen und wirtschaftlichen Konzepten und an der Bereitschaft, den eigenen Bedeutungsverlust zur Kenntnis zu nehmen. Entsprechend orientierungslos nicht nur das aktuelle Auftreten der deutschen Außen- und Entwicklungspolitik, sondern auch der wirtschaftlichen Leistung auf dem afrikanischen Kontinent.

Dabei drängt sich die Frage auf, ob es überhaupt einen wesentlichen Unterschied machen würde, wenn in Deutschland plötzlich über Nacht Dialogbereitschaft, Selbsterkenntnis und Wille auf der politischen Entscheidungsebene vorhanden wären. Das betrifft nicht nur das Wirken in Afrika. Die Frage ist: Gibt es kurz- und mittelfristige Spielräume, einen signifikanten Einfluss auf die globale Ordnung zu nehmen? Wie steht es um die militärische und wirtschaftliche Macht Deutschlands, und welche Wirkung kann von einem wertegeleiteten Dialog ausgehen?

Auf der Ebene von militärischer „hard power“ ist das Thema schnell beendet. Es war für große Teile vor allem der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte im internationalen Austausch verständlich, nicht auf militärische Stärke zu setzen. Das fällt dem Land heute etwas auf die Füße. Die Zeitenwende, die Bundeskanzler Scholz angekündigt hat, und die Äußerungen des aktuellen Bundesverteidigungsministers Pistorius verschweigen nicht, dass es noch eine lange Zeit dauern wird, bis die deutschen Streitkräfte präpariert sind für das „great power play“ in der Welt.  In absehbarer Perspektive reicht es weder für eine ernsthafte Verteidigung des Landes noch für mehr als eine rein symbolische Präsenz in den Konfliktregionen der Welt. Gegenwärtig müssen die NATO-Staaten für die militärische Schwäche Deutschlands in die Bresche springen, vor allem die USA, Großbritannien und Frankreich.

Zum Glück werden die zentralen Parameter der Weltordnung nicht allein militärisch entschieden. Wichtiger noch sind Themen, die auf leiseren Sohlen kommen: vor allem die Regulierungen des Cyberspace, der Finanzmärkte und der Unternehmensführung. Wer auf der Weltbühne mitgestalten will – ob in Afrika oder dem Rest der Welt – muss auf diesen Feldern an der Spitze der Bewegung agieren. Zum Thema Cybersecurity kann die Lösung nur auf europäischer Ebene liegen, und hier gibt es einige Fortschritte zu verzeichnen.

Wie Wirtschaftsgeschichte neu geschrieben wird

Mit Blick auf die Fähigkeit, über die eigene Wirtschaftsmacht Einfluss auf die Weltordnung zu nehmen, fällt die Tendenz weniger positiv aus. Dabei spielt nicht allein die noch immer beachtliche Höhe des Bruttoinlandsprodukts eine Rolle. Entscheidend ist hier auch die Kompetenz, über wirtschafts- und finanzpolitische Instrumente die eigene strategisch relevante Industrie zu fördern und technische und regulative Normsetzungen auf den globalen Märkten zu beeinflussen. Über viele Jahre hinweg waren diese Gestaltungsfähigkeiten ein Markenzeichen Deutschlands, heute muss eher ein Fragezeichen dahinter gestellt werden.

Auch wenn es nicht der einzige Indikator für Wirtschaftsmacht ist: Der schwindende Einfluss auf die globalen Investitionsströme ist von hoher Relevanz und zeigt, wie sehr Deutschland einer aktuellen Entwicklung hinterherläuft. Wie es anders gehen kann, machen uns nicht nur die großen Führungsmächte USA und China vor, sondern auch Mittelmächte wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur, Katar oder Korea. Jedes dieser Länder nutzt seinen akkumulierten Reichtum für eine strategische Positionierung im geopolitischen Raum. Ein besonders wichtiger Hebel geht über staatliche Investmentfonds, die zwar wie normale Akteure auf globalen Märkten erscheinen, aber in erster Linie den nationalen Interessen bzw. den Interessen der politischen Führung dienen.

China ist in dieser Hinsicht wieder einmal der entscheidende Innovator. Statt Überschüsse in der Handelsbilanz als bloße Währungsreserven zu horten, wurden diese Reserven schleichend und außerhalb der Fachszene erstaunlich unbemerkt in strategische Investmentfonds überführt. Ende 2022 hat China über 2.800 Milliarden Dollar in staatlichen Investmentfonds verfügt – das sind ungefähr sechs komplette Jahresetats des deutschen Bundeshaushalts. Hinzu kommen Währungsreserven in Höhe von etwa 3.200 Milliarden Euro, die bei Bedarf zumindest partiell in Investmentfonds konvertiert werden können. Was zeichnet diese Fonds aus?

  • Sie sind staatlich entstanden, staatlich kapitalisiert, personell über staatliche Kanäle kontrolliert und dienen der staatlichen bzw. der parteilichen Agenda.
  • Sie sind nicht (oder nur zu einem kleinen Teil) durch den Besitz an natürlichen Rohstoffen (anders als etwa im Fall des Staatsfonds in Norwegen) oder standardisierten Investitions- und Konsumgütern abgesichert. Es ist eher als ein Risikoeinsatz zu verstehen, mit dem China die Mitgestaltung der künftigen Weltordnung sicherstellen will.
  • Sie verfolgen zwei Ziele: erstens die strategisch relevante heimische Industrie zu fördern und zugleich zu schützen, sowie zweitens die Einflussnahme auf internationale Märkte zu beschleunigen, indem Unternehmensaufkäufe oder Unternehmensbeteiligungen kapitalisiert werden und neue globale Institutionen wie die Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB), der Silk Road Fund zur Finanzierung der Belt and Road Initiative (BRI) oder die Ent-Dollarisierung der Weltwirtschaft ermöglicht werden.

Man kann durchaus sagen, dass mit diesen Investmentfonds Wirtschaftsgeschichte neu geschrieben wird. Neu an diesen Fonds ist nämlich, dass sie ihre Einflussnahme in Afrika und anderen Regionen nicht über direkte staatliche Interventionen oder staatlichen Protektionismus ausüben, sondern über Unternehmensbeteiligungen und equity rights, die vollständig im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung stattfinden. Chinas Fonds verändern die Anreizstrukturen für Investitionen auf globalen Märkten. Sie sind „market makers and market shapers“, ganz ohne militärischen Zwang. Keine europäische – und ganz bestimmt keine deutsche – Industriepolitik kann hier auch nur annähernd mithalten.

Dabei wäre dieser Kanal der geopolitischen Einflussnahme wie zugeschnitten auf Deutschland. Kein Land hat über seinen Handel mehr von der europäischen Währungsunion profitiert und hätte die Chance gehabt, seine Bilanzüberschüsse strategisch einzusetzen. Dennoch muss man in der Liste der weltweit größten Staatsfonds bis auf Platz 41 gehen, bevor der einzige deutsche Kandidat auftaucht. Dabei handelt es sich um den „Fonds zur Finanzierung kerntechnischer Entsorgung“ (Kenfo), also eine zweckgebundene Rücklage, die nicht für strategische Zwecke vorgesehen ist. Versuche und Ankündigungen zum Aufbau strategischer Fonds gab es durchaus. So etwa die vom damaligen Wirtschaftsminister Altmaier verkündete „KI-Strategie“ (32 Milliarden Euro) oder die Initiative zur Förderung von Sprunginnovationen. Nur ist außer der Gründung von Arbeitsgruppen seither nicht viel passiert – und zur systematischen Platzierung deutscher Interessen wäre sie von vornherein zu schwach ausgestattet gewesen.

Staatliche Investmentfonds sind eine wichtige Option für Mittelmächte, die (wie Deutschland) keine bedeutenden Einnahmen aus natürlichen Ressourcen aufweisen. Singapur zum Beispiel hat es geschafft, Fonds aufzubauen und sie strategisch einzusetzen. Das läuft etwas anders als in China, aber das Prinzip ist ähnlich: Erhöhe die Einflussnahme durch eine Investitionsstrategie. Wer in Asien Geschäft machen will, kommt an Singapur schwer vorbei. Zugleich agiert das kleine Land je nach Eigeninteressen mal auf der Seite Chinas, mal auf der Seite der USA. Singapur ist eine Mittelmacht mit eigenen Interessen, die die großen Führungsmächte in Konfliktfällen auch moderieren und damit die schlimmsten Szenarien verhindern kann. Deutschland hat ein solches Profil als Mittelmacht bislang nicht gezeigt.

Der erhobene Zeigefinger allein überzeugt niemanden

Vor diesem Hintergrund wirkt die deutsche außenpolitische Haltung durch das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium wie aus der Zeit gefallen. Eine wertegeleitete Politik kann man mit guten Gründen vertreten, aber sie ist hilflos, wenn sie nicht durch konkrete Angebote an militärischen oder wirtschaftlichen Investitionen unterfüttert wird. Der erhobene Zeigefinger allein kann niemanden überzeugen. Mit etwas Glück trifft man bei den vielen Auslandsreisen auf Partner, die das einfach ignorieren. In anderen Fällen führt es zu Zerwürfnissen mit den Ländern des globalen Südens, die zunehmend die kalte Schulter zeigen. Deutschland hat von sich aus in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) die Kooperation mit einigen Ländern aufgekündigt, weil nach eigenem Verständnis die Werte nicht stimmen (wie in Niger). Oder man wird einfach herausgeworfen (wie in der Sahel-Zone). Eine traurige Entwicklung, wenn man bedenkt, dass Deutschland über seine weltweiten Büros des EZ-Vorfelds von Ministerien einen Sonderstatus, Netzwerke und viel Vertrauen aufgebaut hat.

Deutschland möchte sich gerne als Führungskraft verstehen, aber es scheitert bereits an wesentlichen Kriterien einer Mittelmacht. Die genannten staatlichen Investmentfonds sind nur ein Beispiel dafür, wie weit man davon entfernt ist, die Neuordnung der Welt mitgestalten zu können – weder in Afrika noch in Asien oder Lateinamerika. Die von vielen Wissenschaftlern konstatierte politische Bewegungslosigkeit ist tatsächlich alarmierend. Die Bundesregierung tut sich schwer damit, dass die multilateralen Bretton Woods-Einrichtungen der Nachkriegszeit (Internationaler Währungsfonds, Weltbank, Welthandelsorganisation usw.) grundlegend an die neue Realität angepasst werden müssen. Und dass ohne eine moderne, geopolitisch ausgerichtete Industriepolitik im Verbund mit den europäischen Nachbarländern der gegenwärtige Wohlstand nicht aufrecht zu erhalten ist.

 

Zum Autor:

Thomas Bonschab ist Gründer und Managing Director des Thinktank TiNC International. Zudem betreibt er gemeinsam mit Robert Kappel den Blog Weltneuvermessung, wo dieser Beitrag zuerst in einer früheren Form erschienen ist.


Info: https://makronom.de/wenn-deutschland-keine-fuehrungsmacht-sein-kann-taugt-es-als-mittelmacht-46517?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=wenn-deutschland-keine-fuehrungsmacht-sein-kann-taugt-es-als-mittelmacht


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

03.05.2024

Von der Leyens fünf brisante Geheimnisse

lostineu.eu, 3. Mai 2024

Auch als Spitzenkandidatin für die CDU schleppt EU-Chefin von der Leyen einige unangenehme Affären mit sich, die jederzeit hochpoppen können. “Follow the Money” hat fünf davon aufgespiesst.

Die Website nennt fünf Fälle, bei denen die EU-Kommission die Auskunft verweigert. Deshalb ist darüber auch kaum etwas in den Medien zu lesen und zu hören. Hier sind sie:

  • Die SMS-Pfizer-Affäre. Hier geht es um Impfstoff im Milliardenwert, den von der Leyen per SMS bei Pfizer-Chef Bourla bestellt haben soll. Dazu laufen mehrere Gerichtsverfahren, auch die Europäische Staatsanwaltschaft ermittelt.
  • Die Pegasus-Affäre. Hier geht es um eine Spy-Software namens Pegasus, mit der auch EU-Abgeordnete ausgehorcht worden sein sollen. Verwickelt sind offenbar Polen, Spanien und Griechenland – doch die EU-Kommission hält alles unter dem Deckel.
  • Geheime Protokolle der Kommissionssitzungen. Einige Dokumente werden 30 Jahre unter Verschluß gehalten – trotz öffentlichen Interesses. Denn es gab mehrere Fälle, in den die EU-Kommissare mit von der Leyen aneinander geraten sind.
  • Die Luxusreisen von EU-Kommissar Schinas. Der Grieche war unter anderem zu Gast in Katar, das in eine bis heute nicht aufgeklärte Korruptionsaffäre im EU-Parlament verwickelt ist (“Katargate”). Doch seine Reisen und ihre Kosten will er nicht offenlegen; VDL deckt ihn.
  • Die Ver(sch)wendung von EU-Milliarden aus dem Corona-Aufbaufonds. Die EU-Kommission verweigert jede Auskunft zu den Auflagen, die sie den EU-Staaten für die Auszahlung macht – und zur Verwendung der Gelder. Dabei geht es um dutzende Milliarden Euro!

Alle Details auf der Website von “Follow the money”. Mehr EU-Affären hier

P.S. Nach belgischen Medienberichten müssen sich von der Leyen und Bourla im “Pfizergate” am 17. Mai vor einem Gericht in Lüttich verantworten. Ungarn und Polen sollen als Nebenkläger zugelassen worden sein. Die Klageschrift umfasse 1800 Seiten, meldet “Pan”

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Info: https://lostineu.eu/von-der-leyens-fuenf-schmutzige-geheimnisse


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Weiteres:





Georgien und die EU: Schreckgespenst Russland


lostineu.eu, vom 2. Mai 2024

Unruhe in Georgien: Wenige Monate, nachdem die EU das Land zum Beitrittskandidaten erklärt hat, wächst die Sorge vor einer angeblichen Drift nach Russland.

Wird Georgien jetzt russisch? Dies ist das Schreckgespenst, das die georgische Opposition aufbaut.

Anlass ist das so genannte “russische Gesetz”, mit dem ausländische Organisationen und Mitarbeiter von NGO erfasst werden sollen, um etwaige Einmischung transparenter zu machen.

Ähnliche Gesetze über “foreign agents” gibt es in Russland, aber auch in den USA. Sogar das Europaparlament hat ein Gesetz gegen “Einflussnahme aus dem Ausland” beraten.

Dennoch fordert die EU nun, Georgien müsse den Entwurf zurückziehen – sonst könne das Land nicht Mitglied werden.

Die Einmischung aus Brüssel hat aber nicht viel gebracht: Das Parlament in Tiflis hat das Gesetz am Mittwoch in 2. Lesung gebilligt.

Ein Anschluß an Russland steht aber nicht bevor. Dennoch wird die “russische Gefahr” weiter beschworen – vor allem von Anhängern der EU.

Einige besonders eifrige “EU-Freunde” versuchten sogar, das Parlament zu stürmen…

Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem Newsletter “Watchlist Europa”. Mehr Newsletter und Abonnement per Mail hier

P.S. Nach neuerlichen Massenprotesten hat das Parlament in Georgien eine für Donnerstag geplante Plenarsitzung abgesagt. Die Parlamentsverwaltung teilte mit, an dem Gebäude seien während der Demonstrationen am Mittwoch Schäden entstanden. Die EU verurteilte die georgische Polizei, jedoch nicht die Demonstranten, die das Parlament stürmen wollten…

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Info: https://lostineu.eu/georgien-und-die-eu-schreckgespenst-russland


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Update: Eine Milliarde für Failed-State Libanon


lostineu.eu, vom 2. Mai 2024

Der Libanon ist ein klassischer “Failed State”. Dennoch soll er nun als Torwächter für die EU dienen – natürlich gegen Einwanderer.

Die EU zahlt im Kampf gegen irreguläre Migration eine Milliarde Euro an den Libanon. Die EU wolle zur Stabilität des Libanons beitragen, sagte Kommissionspräsidentin von der Leyen.

“Gleichzeitig zählen wir auf Ihre gute Kooperation, illegale Migration zu verhindern und das Schleusen von Migranten zu unterbinden”, so die CDU-Politikerin, die nach einem Wahlkampfauftritt in Maastricht nach Beirut reiste.

Von der Leyen wechselt ihren “Hut” mittlerweile im Tagesrythmus: Mal EU-Chefin, mal Wahlkämpferin für die konservative EVP. EVP-Chef Weber (CSU) fordert seit langem mehr Einsatz gegen Migranten.

Der Libanon hat seit 2011 mehr als 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Sein Land trage damit die Hauptlast, erklärte Premier Mikati. Das übersteige die Kapazitäten.

Das Land gilt seit langem als “Failed State”. Bankkonten sind eingefroren, Strom muss doppelt bezahlt werden, die Armut grassiert. Das Land stehe am Abgrund, so das RND…

Siehe auch Das Ende der Visionen, ein Deal mit Libanon – und wird Georgien russisch?

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4 Kommentare

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Stef

1 Stunde zuvor

An dieser Art der “Flüchtlingspolitik via Scheckbuch” und an dem Umstand, dass Reihenweise failed states oder Wahlweise “lupenreine Demokratien” wie die Türkei zum Gatekeeper der EU gemacht werden, kann man meines Erachtens zwanglos erkennen, dass in der EU und von den EU-Granden schon gar keine mittel- bis langfristige Politik mehr gemacht wird. Es reicht schon, über die nächste Wahl zu kommen. Mehr Ambition haben die nicht.

Aus dem Planungshorizont der Elite resultiert dann zwanglos die Prognose, wie lange es die EU überhaupt noch in dieser Form geben wird. Keinesfalls mittel- bis langfristig.

Wir stehen erkennbar an einer Bruchstelle. Die EU-Elite hat die EU nach ihrem Vorstellung ausgeprägt. Sie steht vor den Problemen, die aus dieser AUsprägung resultieren. Sie zu lösen bedingt, eine andere Ausprägung zu verfolgen, was als Scheitern des bisherigen Kurses verstanden würde. Von daher wird die Lösung der Probleme lieber ausgeschlossen.

Es geht bei der EU-Elite nicht nur um Personen, sondern auch um langlebige Strukturen. Diese sind nach lage der Dinge nur mit einem übergreifenden Konsens unter den EU-Staaten und ihren Regierungen zu ändern.

Mit anderen Worten gibt es spieletheoretisch betrachtet zwei Entwicklungsszenarien für die EU:

1. Die konstitutive Anpassung des eigenen “Betriebssystems”, um die aktuellen Probleme wieder lösen zu können
oder
2. Der Zusammenbruch der EU und ihrer Strukturen aufgrund der nachhaltigen Verhinderung lösungsorientierter Änderungen nach Nr. 1.

Ich wäre interessiert an realistischen dritten Szenarien, also immer her damit.

0

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Arthur Dent

1 Stunde zuvor

Wer hat den failed-state denn zu verantworten?

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european

20 Stunden zuvor

Warum auch nicht. Schliesslich zahlen wir auch Millionenbetraege an Libyen. Erst sorgen wir mit dafuer, dass das Land im Chaos versinkt und nun zahlen wir fuer Sklaverei, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Missbrauch und all die anderen Dinge, die wir uns nicht vorstellen moechten.

„According to a 2021 report by the Brookings Institution, the EU has funneled $455 million to the Libyan Coast Guard and other government agencies since 2015.“

Enslavement of African migrants ‘big business’ in Libya thanks to EU funding — UN – The Grayzone

Nun das gleiche mit dem Libanon und syrischen Fluechtlingen. Hier machen wir sofort eine Milliarde locker. Vielleicht sollten wir doch mal die Wirkungsweise der planlosen Sanktionitis ueberarbeiten, die ja sogar nachweislich voelkerrechtswidrig ist. Und wenn wir schon einmal dran sind, sollten wir vielleicht noch einmal genauer hinsehen, wer „unsere Freunde“ sind, die diese Krisen regelmaessig rund um Europa anheizen?

Wird mit UvdL nicht funktionieren. Schliesslich ist sie ausfuehrendes Organ der Neocons und des Atlantic Councils.

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Info: https://lostineu.eu/update-eine-milliarde-fuer-failed-state-libanon


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

03.05.2024

Nachrichten von Pressenza: Eintauchen in Symbole: Ikonografie-Workshop im Studienpark Schlamau

aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 3. Mai 2024, 7:30 Uhr


Nachrichten von Pressenza - 03.05.2024


Eintauchen in Symbole: Ikonografie-Workshop im Studienpark Schlamau


Seit Anbeginn seiner Geschichte hat der Mensch das Bedürfnis, seine Erfahrungen mitzuteilen. Aus diesem Bedürfnis heraus entstanden die Künste und das Kunsthandwerk als Werkzeuge, um die tiefsten menschlichen Gefühle in äussere Symbolen auszudrücken. In der Ikonografie beschäftigen wir uns mit&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/eintauchen-in-symbole-ikonografie-workshop-im-studienpark-schlamau/


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Frauen fehlen am deutschen Erdüberlastungstag aus Protest am Arbeitsplatz


Zum heutigen deutschen Erdüberlastungstag melden sich bundesweit zahlreiche Frauen arbeitsunfähig, um auf die gesundheitliche Überlastung durch die Klima- und Naturkrise aufmerksam zu machen. Dies ist der Auftakt der neuen Kampagne “Mir tut das Herz weh”, der sich zahlreiche Frauen verschiedener&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/frauen-fehlen-am-deutschen-erdueberlastungstag-aus-protest-am-arbeitsplatz/


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Westafrikas Kampf um Souveränität


EU steht vor Verlust von Privilegien in Senegal, unter anderem beim Fischfang. Die neue Regierung in Dakar strebt nach echter Unabhängigkeit von den Ex-Kolonialmächten – wie die Regierungen in Mali, Burkina Faso und Niger. Die EU und ihre Mitgliedstaaten stehen&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/westafrikas-kampf-um-souveraenitaet/


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Lloyd’s: Regierung steckt hinter Nord-Stream-Sabotage


Zwei Londoner Versicherungen wollen für die Schäden nicht aufkommen. Die Sprengung könne «nur von einer Regierung» verursacht sein. Martina Frei  für die Online-Zeitung INFOsperber Vor rund einem Monat reichte die in Zug ansässige «Nord Stream AG» Klage gegen ihre Versicherer&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/lloyds-regierung-steckt-hinter-nord-stream-sabotage/


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Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

03.05.2024

Die Vereinigte Front gegen China (II)  Baerbock reist nach Australien, um die außen- und militärpolitische Kooperation gegen China zu stärken und Interessen der Rüstungsindustrie zu fördern. Berlin schickt Kampfjets und Kriegsschiffe zu Manövern nach Australien.

german-foreign-policy.com, 3. Mai 2024

ADELAIDE/BERLIN (Eigener Bericht) – Außenministerin Annalena Baerbock ist am gestrigen Donnerstag zu Gesprächen über eine gemeinsame Strategiebildung gegen China in Australien eingetroffen und wird dort zudem der deutschen Rüstungsindustrie den Rücken stärken. Australien ist schon seit Jahren einer der engsten Verbündeten der Vereinigten Staaten in ihrem Machtkampf gegen China und hat sich im Jahr 2021 mit dem AUKUS-Pakt auch rüstungsindustriell überaus eng an die USA gebunden. Kritiker werfen Canberra vor, sich damit in allzu weitreichende Abhängigkeit von Washington begeben zu haben und quasi als 51. Bundesstaat der Vereinigten Staaten aufzutreten. Zu den Kritikern gehören einstige Premierminister Australiens, darunter der konservative Ex-Premierminister Malcolm Turnbull. Auch militärisch arbeitet Australien immer enger mit den USA zusammen, dies vor allem im Südchinesischen Meer. Während das Auswärtige Amt ankündigt, Baerbock wolle nun „die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheitspolitik ... vertiefen“, soll die Ministerin in Adelaide auf einem Patrouillenboot auftreten, das von der Bremer Lürssen-Werft gebaut wurde. Lürssen bewirbt sich um einen neuen Auftrag; politische Hilfe wäre nützlich.


Zitat: Atom-U-Boote statt Patrouillenboote

Die Bremer Lürssen-Werft hatte im November 2017 den Auftrag zum Bau von zwölf Patrouillenbooten (Offshore Patrol Vessels, OPV) für Australiens Marine erhalten. Canberra hatte durchgesetzt, dass die Boote nicht in Deutschland, sondern in Adelaide und in Perth gefertigt werden; das soll dort industrielle Kapazitäten stärken. Der Auftrag wurde auf 2,57 Milliarden Euro beziffert, wovon freilich große Teile an Unternehmen aus Australien gehen; Lürssen tritt bei dem Vorhaben vor allem als Generalunternehmer auf.[1] Allerdings überschatten Probleme das Projekt. Zum einen verzögern sich Bau und Indienststellung der Boote; zum anderen hat sich mit dem AUKUS-Pakt, den Australien im September 2021 mit den USA und Großbritannien geschlossen hat, Canberras Schwerpunkt verschoben: Es orientiert sich noch stärker als bisher auf die US-amerikanische Rüstungsindustrie, und es schichtet Geld für die äußerst teuren Atom-U-Boote um, die es gemeinsam mit Washington und London bauen will.[2] Entsprechend hat die australische Regierung am 20. Februar bekanntgegeben, dass sie nur sechs statt, wie eigentlich geplant, zwölf der Lürssen-Patrouillenboote kaufen wird.[3] Lürssen kann Baerbocks aktuellen Besuch auf einem der Boote gut gebrauchen: Das Unternehmen bewirbt sich gemeinsam mit TKMS um den Auftrag für den Bau von bis zu zehn Korvetten für die australische Marine.


Panzer aus Australien

Unstimmigkeiten zwischen Berlin und Canberra hat es auch bei einem zweiten großen Rüstungsprojekt gegeben – dem Bau von Radpanzern vom Typ Boxer für das australische Heer. Die Düsseldorfer Waffenschmiede Rheinmetall, die bereits im Jahr 2013 von Canberra ausgewählt worden war, für 1,1 Milliarden Euro gut 2.500 Militär-Lkw zu liefern [4], hatte im März 2018 zusätzlich den Auftrag erhalten, 211 Boxer für Australien zu produzieren. Das geschieht allerdings auf Druck aus Canberra gleichfalls in Australien: in Redbank, einem Vorort der Großstadt Brisbane im Osten des Landes. Rheinmetall hatte dies in der Hoffnung zugesagt, sich damit eine exklusive Stellung bei der Aufrüstung des australischen Heeres sichern zu können, und insbesondere auf einen Auftrag zur Lieferung von Schützenpanzern vom Typ Lynx spekuliert. Diesen Auftrag, der als lukrativer als der für den Bau der Boxer galt, konnte der deutsche Rüstungskonzern allerdings nicht gewinnen. Im vergangenen Jahr bestellte Canberra stattdessen Schützenpanzer vom Typ Redback bei dem südkoreanischen Rüstungskonzern Hanwha.[5] Um das Werk in Redbank weiterhin auslasten zu können, soll Rheinmetall dort nun auch Boxer-Radpanzer für die Bundeswehr bauen.[6] Dass Löhne sowie Zuliefergeschäfte beim Bau der Bundeswehr-Boxer nun Australien zugute kommen, hat im vergangenen Jahr in Berlin für Unmut gesorgt.


Der 51. US-Bundesstaat

Die Rüstungspolitik der aktuellen australischen Labor-Regierung, die nahtlos an diejenige des vorigen, äußerst weit rechts stehenden Premierministers Scott Morrison anschließt, ruft in Canberra selbst schon seit einiger Zeit Widerspruch hervor. Ein Kernelement ist der AUKUS-Pakt, der eine fast exklusive Rüstungskooperation mit den USA und Großbritannien vorsieht; zentrales Ziel ist der gemeinsame Bau von Atom-U-Booten, mit denen Australien seinen Operationsradius in die Gewässer vor der chinesischen Küste ausdehnt.[7] Canberra hat dafür ein Dutzende Milliarden US-Dollar schweres U-Boot-Geschäft mit Frankreich abgesagt und stutzt auch weitere Vorhaben, so etwa den Bau der Lürssen-Patrouillenboote, deutlich zurück, um das Geld für die Atom-U-Boote auftreiben zu können. Allerdings werden diese frühestens ab 2040 ausgeliefert werden können. Weil die U-Boote, die die australische Marine heute nutzt, ab 2030 aus Altersgründen ausgemustert werden müssen, wird Australien für rund ein Jahrzehnt womöglich über gar keine U-Boote verfügen; die USA haben zwar versprochen, übergangsweise U-Boote der Virginia-Klasse zu liefern, benötigen diese aber vermutlich selbst. Zu den schärfsten Kritikern des AUKUS-Pakts und von Canberras rasch zunehmender Abhängigkeit von Washington zählt der konservative ehemalige Premierminister Malcolm Turnbull.[8]


Gegen China

Die rüstungsindustrielle Abhängigkeit, die manche Kritiker Australien mittlerweile als 51. US-Bundesstaat bezeichnen lässt – bereits in den vergangenen fünf Jahren erwarb das Land rund 80 Prozent seiner Rüstungsimporte in den USA –, geht mit einer systematischen Einbindung der australischen Streitkräfte in den Aufmarsch der Vereinigten Staaten gegen China einher. So nimmt Australiens Marine inzwischen regelmäßig an Patrouillenfahrten und an Manövern im Südchinesischen Meer teil. In wiederholte gemeinsame Kriegsübungen der Seestreitkräfte der USA, Japans und Australiens werden mittlerweile auch die Philippinen eingebunden; so hielten Kriegsschiffe aller vier Staaten am 7. April nahe der philippinischen Küste eine solche gemeinsame Übung ab.[9] Mit Blick auf Territorialstreitigkeiten zwischen Manila und Beijing im Südchinesischen Meer (german-foreign-policy.com berichtete [10]) erklärte nach der erwähnten Übung ein Sprecher der chinesischen Marine, sollte ein Staat „Chinas territoriale Integrität und seine Souveränität untergraben“ wollen, dann werde er für die chinesischen Streitkräfte „zum Ziel werden“.[11] Dabei reicht die gezielte Einbindung der Philippinen über gemeinsame Marineaktivitäten hinaus; so soll die philippinische Luftwaffe im Sommer erstmals aktiv am Luftwaffenmanöver Pitch Black in Australien teilnehmen; auch die USA und Japan sind dort präsent.[12]


Teil der westlichen Militärkoalition

An Pitch Black beteiligen wird sich zudem, schon zum zweiten Mal nach 2022, die deutsche Luftwaffe.[13] Das deutsche Heer hat im vergangenen Sommer erstmals an Kriegsübungen in Australien teilgenommen und soll dies wiederholen, womöglich im kommenden Jahr.[14] Die Deutsche Marine hatte bereits im Jahr 2021 ein Kriegsschiff, die Fregatte Bayern, auf Asien-Pazifik-Fahrt entsandt; die Fregatte hatte dabei auch in Australien Station gemacht und gemeinsame Übungen mit australischen Kriegsschiffen durchgeführt. In diesem Jahr werden zwei Kriegsschiffe in die Asien-Pazifik-Region verlegt, um dort an Manövern teilzunehmen: Die Fregatte Baden-Württemberg und der Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main sollen am kommenden Dienstag offiziell dorthin aufbrechen. Geplant ist, dass sie auf ihrer Fahrt auch in Australien haltmachen; zudem war – neben einer weiteren Station in Japan – auch ein Hafenaufenthalt in Manila im Gespräch. Deutschland und die Bundeswehr reihen sich so in die US-geführte Militärkoalition gegen China ein. Außenministerin Baerboch hat vor ihrer Abreise nach Adelaide erklärt, man arbeite „mit Australien ... in der Sicherheitspolitik immer enger zusammen“ – gegen China.[15] Dies ist ein Teil der Gespräche, die sie am heutigen Freitag in Adelaide führt.

 

[1] Milliardenauftrag aus Australien an Lürssen-Werft. handelsblatt.com 24.11.2027.

[2] S. dazu Der AUKUS-Pakt und die Fregatte Bayern.

[3] Luerssen responds to Arafura OPV cuts. australiandefence.com.au 22.02.2024.

[4] Rheinmetall sichert sich Milliardenauftrag in Australien. handelsblatt.com 17.08.2018.

[5] Peter Felstead, Gerhard Heiming: AS21 Redback – Australien entscheidet sich für Schützenpanzer aus Südkorea. soldat-und-technik.de 27.07.2023.

[6] Rheinmetall wins $2.9 billion contract to supply Boxer 8x8s to the Bundeswehr. shepardmedia.com 21.03.2024.

[7] S. dazu Der AUKUS-Pakt und die Fregatte Bayern.

[8] Malcolm Turnbull: Australia chose Aukus and now it faces the prospect of having no submarine capability for at least a decade. theguardian.com 25.03.2024.

[9] US, Japan, Australia and the Philippines conduct major military exercise in South China Sea. shepardmedia.com 08.04.2024.

[10] S. dazu Spiel mit dem Feuer und Die Vereinigte Front gegen China.

[11] US, Japan, Australia and the Philippines conduct major military exercise in South China Sea. shepardmedia.com 08.04.2024.

[12] PH to send 6 FA-50s, 125 personnel in Australia’s ‘Pitch Black’ drills. globalnation.inquirer.net 23.04.2024.

[13] S. dazu Die zweite Front der Bundeswehr.

[14] S. dazu Das deutsche Heer am Pazifik (II).

[15] Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise nach Australien und Neuseeland. auswaertiges-amt.de 01.05.2024.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9547


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03.05.2024

Ungesühntes Odessa-Massaker: Russland wird diesen Fluch bannen müssen

rtnewsde.com, 2 Mai 2024 20:56 Uhr, Von Wladislaw Sankin

Das Pogrom von Odessa bleibt nach wie vor ein ungesühntes Verbrechen. Früher hat der Westen die Ukraine zumindest für die verschleppte Aufklärung des Verbrechens kritisiert. Heute ist es im Westen vergessen – doch in Russland nicht.









Quelle: Sputnik © Igor Maslow


Einwohner von Odessa legen am 2. Mai 2021 Blumen am Zaun um das Gewerkschaftshaus nieder, um der Opfer des nationalistischen Pogroms am 2. Mai 2014 zu gedenken.


Die meisten unserer Leser wissen, was in Odessa am 2. Mai vor zehn Jahren passiert ist. Unsere Website hat in all den Jahren ihres Bestehens zahlreiche Artikel, Meinungen und Analysen zu Vorgeschichte, Tathergang und Ermittlungsstand zum an diesem Tag stattgefundenen Verbrechen sowie seiner internationalen Auswirkung veröffentlicht. Auch Gespräche mit Zeugen und Überlebenden haben wir durchgeführt. Und unsere Leser wissen, dass dieses grausame Ereignis im deutschen medial-politischen Mainstream nie ein Thema war. Wenn in den ersten Jahren nach dem Pogrom noch hier und da zu Odessa etwas erschien, herrscht seit Beginn der russischen Spezialoperation dazu nur noch Schweigen.


Warten auf Gerechtigkeit aus Russland – Odessa und die Untaten am 2. Mai vor zehn Jahren




Meinung

Warten auf Gerechtigkeit aus Russland – Odessa und die Untaten am 2. Mai vor zehn Jahren





Das ist verständlich, denn selbst wenn man zu Odessa unter dem neutralen Begriff "Die Ausschreitungen in Odessa am 2. Mai" berichtet, ist es trotzdem unmöglich, die Schuld Kiews zumindest an der Verschleppung der Aufklärung und der zynischen Missdeutung des Verbrechens zu vertuschen. Na dann lieber Schweigen. Das ist ein großer Fehler, und je länger das Schweigen zu Odessa andauert, desto verheerender werden dessen Auswirkungen sein.

Der Westen hat vor allem zentrale Rolle der Pogroms – viele nennen es nicht ohne Grund auch Massaker – für den russischen Aufstand in der Post-Maidan-Ukraine und dessen Bedeutung für die Motivation zur Durchführung der russischen Militäroperation verkannt. Dabei war es nicht immer so. Noch im Jahre 2015 schrieb etwa Der Spiegel im Artikel "Schande von Odessa" über ein "vernichtendes Urteil" des Europarats zur Beseitigung der Beweise der Tat und deren verschleppte Aufklärung. Der Autor warnte damals, dass diese Tatsachen Russland im Krieg der Narrative in die Hände spielen würden:

"Die Rüge des Europarats ist mehr als eine Spitzfindigkeit des Westens. Die Geschehnisse von Odessa haben Wirkung über die Stadtgrenzen hinaus entwickelt. Die Separatisten in Donezk und Lugansk rechtfertigen ihren bewaffneten Kampf gegen Kiew als Notwehr gegen mordende Nationalistenbanden. Russische Medien sehen das genauso: Odessa sei der Beweis, dass in der Ukraine gezielt Jagd gemacht werde auf Russland-Freunde.

Die Ukraine hat wenig getan, um solche Vorwürfe zu entkräften. Der damalige Gouverneur von Odessa rechtfertigte die Brandstiftung sogar: Um 'bewaffnete Terroristen zu neutralisieren', sei das Vorgehen 'legal' gewesen."

Auch im Jahre 2020 hat sich an der Situation nichts geändert. Mit einem einzigen Unterschied: Der Fall verließ das wirksame Feld der Massenmedien und verschwand in der Fachpresse. Der Staatsanwalt Dr. Eike Fesefeldt stellte am sechsten Jahrestag der Tragödie in einem Artikel für die Legal Tribune Online fest, dass das "Massaker" (das war tatsächlich seine anfängliche Wortwahl!) nach wie vor unaufgeklärt ist. Diese belegte er mit zahlreichen, aber gescheiterten Versuchen internationaler Organisationen, auf Kiew einzuwirken. Er schrieb:

"Allein die unzureichenden Ermittlungen der ukrainischen Behörden wären schon ein Grund für eine Untersuchungskommission."

Odessa: Acht Jahre Freiheitsentzug für Publikationen mit sowjetischen Symbolen





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Natürlich geschah nichts dergleichen. Nun muss Russland eine eigene Untersuchungskommission ausrichten – als Tribunal.

Nach Beginn der Militäroperation in der Ukraine hüllte die westliche Presse über den Fall dann schon komplett den Mantel des Schweigens, während für Russland die Bestrafung der Verantwortlichen ganz offiziell ein Grund ist, Odessa, das seinerzeit als Schwarzmeerperle des Russischen Reiches galt, von der Herrschaft der Nationalisten zu befreien. Die Vorsitzende des Obersten Rates der Russischen Föderation Walentina Matwijenko schrieb am zehnten Jahrestag auf Telegram über die Unausweichlichkeit des Tribunals:

"Das ganze Bild der Entstehung des Kiewer 'gewöhnlichen Nazismus', sein Weg, alle seine Verbrechen werden dort Stück für Stück zusammengetragen und präsentiert werden. Und einer der zentralen Eckpfeiler dieses Tribunals sollte die Anklage des schrecklichen Verbrechens vom 2. Mai 2014 im Haus der Gewerkschaften sein."

Es ist ganz klar, dass dieses Tribunal nur vor Ort, in Odessa, ausgetragen werden kann – von Russland und seinen Verbündeten. Auch ist wichtig, was die russischen Intellektuellen und Historiker dazu meinen. Der bekannte Nazismusforscher Alexander Djukow fasste zehn Jahre nach der Tat deren Bedeutung so zusammen:

"Dank des 2. Mai 2014 haben wir die Welt gesehen, wie sie ist. Neonazis, die ungestraft Russen ermorden. Fachkräfte für Neonazismus, die sich über die Ermordung von Russen freuen. Russische Liberale plappern, dass das Töten von Russen eine innere Angelegenheit eines souveränen Landes sei. Der Westen verschließt die Augen vor dem Massenmord an Russen. Ihr könnt ungestraft getötet werden, wurde den Russen gesagt."

Odessa motivierte die Russen zu ihrem Kampf um Gerechtigkeit, und das muss in die Analyse zum Ukraine-Krieg auch im Westen einbezogen werden. Ohne den 2. Mai hätte der russische Aufstand im Donbass nicht genug Kraft entfalten können. Der 2. Mai hat dementsprechend den Beginn der Militäroperation in der Ukraine eingeleitet. "Es scheint, dass die dummen Hurra-Patrioten alles dafür tun, dass Putin mit seinen Streitkräften einmarschiert", schrieb die ukrainische Journalistin Diana Pantschenko am Tag der Tragödie. Heute fügt sie hinzu:

"Wenn der Staat es zulässt, dass einige Menschen andere nur wegen ihrer Ansichten verbrennen, und ein großer Teil der Gesellschaft sagt: 'Geschieht ihnen recht', wird es keine gute Zukunft geben.

Damals waren die meisten Menschen schockiert, aber sie haben geschwiegen und versucht, es zu vergessen. Und man ist zu ihnen gekommen. Vor zehn Jahren fühlte ich mich wie eine Fremde in meinem Land. Heute schlittert dieses Land in den Abgrund."

Der von Pantschenko vorausgesagte russische Einmarsch hat sich um knapp acht Jahren verzögert. Russland hat in der dieser Zeit versucht, die Ukraine-Krise auf diplomatischen Wege zu lösen und immer wieder zumindest zu einer fairen Aufklärung des Odessa-Massakers aufgerufen. Dies war umsonst. Das ungesühnte Verbrechen von Odessa, genauso wie der ungesühnte Mord am Schriftsteller Oles Busina und das ungesühnte Maidan-Massaker – als die Provokateure den Aufständischen in den Rücken schossen –, hängt wie ein Fluch über die Ukraine, der nur mit der vollständigen Übernahme des Landes durch Russland gebannt werden kann.

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Info: https://rtnewsde.com/meinung/204535-ungesuehntes-odessa-massaker-russland-wird-diesen-fluch-bannen-muessen


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03.05.2024

Die Klitschkos: Wladimir fordert junge Männer für die Front – Vitalis Kids feiern Party in Hamburg

rtnewsde.com, 2 Mai 2024 10:46 Uhr

Wladimir Klitschko sorgt für Empörung, als er in einem Interview sagt, "junge Männer sollten zurück in die Ukraine". Die Kritik wird schärfer, nachdem ein Video aufgetaucht ist, das die Kinder von Vitali Klitschko bei einer exklusiven Party in Deutschland zeigt.


Predigt Wasser, trinkt Wein: Junge Männer sollen an die Front, aber nicht die Klitschkos.



Wladimir Klitschko, der ehemalige Boxweltmeister und Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko, hat in einem Interview mit der Schweizer Boulevardzeitung 20 Minuten gesagt, "junge Männer sollten zurück in die Ukraine". Diese Aussage hat heftige Kritik ausgelöst, besonders nach der Veröffentlichung eines Videos, das die Kinder von Vitali Klitschko bei einer ausgelassenen Party in Deutschland zeigt.


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20min


Das Video, das in sozialen Medien kursiert, zeigt die Kinder von Vitali Klitschko in luxuriösem Umfeld, mit teuren Autos, Zigarettenrauch und reichlich Wodka.

Die Aufnahmen entstanden in der neuen Villa der Familie im exklusiven Hamburger Vorort Othmarschen. Das Anwesen, das auf etwa 5,5 Millionen Euro geschätzt wird, steht in starkem Kontrast zur gegenwärtigen Situation in der Ukraine.


Korruption in der Ukraine: Schweizer Offshore-Konto des Bürgermeisters von Charkow





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Die Kritik richtet sich nicht nur gegen die offensichtliche Doppelmoral, sondern auch gegen die finanzielle Intransparenz der Klitschko-Brüder. Während Wladimir Klitschko öffentlich mehr Unterstützung für die Ukraine fordert, werden Fragen zu den Vermögensverhältnissen der Klitschko-Familie weitgehend ignoriert.


Obwohl Klitschko als Boxer und Entertainer beträchtlich verdient hat, interessieren sich Kritiker für die Verbindungen zu Offshore-Konten in der Schweiz und Geldtransfers über baltische Banken nach Zürich. Diese Offshore-Gelder stammen aus Kick-backs für das Hotelgeschäft in Kiew, wo Klitschko selbst Bürgermeister ist. Kurz nach seinem öffentlichen Aufruf um mehr finanzielle Unterstützung übertrug Vitali Klitschko seine Villa in Hamburg an seine Ex-Frau Natalia Jegorowa.

Als die Klitschkos gefragt wurden, warum ihre Kinder in Deutschland unbeschwert feiern können, während junge Männer in der Ukraine an die Front geschickt werden, war ihre Antwort kurz: Die Kinder der Klitschkos hätten keine ukrainischen Pässe und seien in ausländischen Geburtskliniken geboren worden.

Anstelle des Aufrufs, "junge Männer zurück in die Ukraine" zu schicken, sollte es besser heißen, dass Offshore-Gelder in die Ukraine zurückfließen, um den Wiederaufbau zu unterstützen.


Mehr zum Thema ‒ NZZ behauptet: Selenskij ist nicht korrupt! Seine Offshore-Firmen? Nur eine Risikoreduzierung!


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03.05.2024

"Europa": Macron gibt sich im Interview mit dem "Economist" als düster-apokalyptischer Warner

rtnewsde.com, 3 Mai 2024 07:40 Uhr, Von Martin Eulenburg

Für den Kollektiven Westen läuft der Stellvertreterkrieg, den er in der Ukraine gegen Russland führt, nicht gut. Im Juni finden Wahlen zum "Europaparlament" statt. Für Paris geht es auch um Frankreichs Einfluss in der EU. Die Nerven von Staatspräsident Macron scheinen blank zu liegen.


Quelle: AFP © Ludovic MARIN / POOL / AFP


Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron im Wirtschafts-, Sozial- und Umweltrat (CESE) in Paris während des Abschlussseminars des Übereinkommens über das Lebensende, 26. April 2024


Vier Tage nach seiner als "groß" gefeierten "Europa"-Rede vom 25. April an der Pariser Sorbonne (RT DE berichtete) gab der französische Staatspräsident Emmanuel Macron der britischen konservativen Wochenzeitung The Economist ein Interview. An der Pariser Traditionsuniversität hatte der Staatsmann noch düster gedroht: "Europa kann sterben". Europa, wohlgemerkt, verstanden als Europäische Union. Die Zeitung gibt allerdings nicht den Wortlaut des Interviews mit dem französischen Präsidenten wieder, sondern eine kommentierende Zusammenfassung mit eingestreuten Zitaten.


Meisterwerk distinguierter Arroganz: Macrons große Europa-Rede





Meinung

Meisterwerk distinguierter Arroganz: Macrons große Europa-Rede





In diesem Gespräch betonte Macron, wenn man dem Artikel Glauben schenken will, einmal mehr die "Dringlichkeit" und den "Ernst der Lage" – und die Notwendigkeit zu handeln. Macrons Sorge gelte nicht bloß der Europäischen Union als solcher oder nicht einmal nur der "Verteidigung" europäischen Territoriums. Wie im Westen üblich, habe auch Macron seine Besorgnis um den "Fortbestand einer Reihe von Regeln und Werten" ausgedrückt, auf denen "wirtschaftlicher Wohlstand und physische Sicherheit" beruhen und die "alle Europäer" verbinden würden. Die "werte- und regelbasierte Ordnung" des Westens.


Selbstmandatierung zur Eskalation

Das Interview wiederholt damit die in den westlichen und NATO-Ländern etablierten Selbstzuschreibungen und gängigen Versatzstücke, die von Politik und Medien zur Legitimation des eigenen Handelns allenthalben in Anschlag gebracht werden. Macron spricht daher von drei angeblichen "Bedrohungen" für den europäischen Kontinent: "Europa" befände sich im Kampf gegen das Russland Wladimir Putins, während das "Engagement" der USA für "Europa" unsicher geworden sei.

Zufrieden hält der Economist fest, dass Macron sich zu einem der "unverblümtesten Falken in Europa" entwickelt habe. Schlagworte müssen als Ausweis einer vermeintlich aggressiven russischen Politik herhalten, wie es im Westen üblich geworden ist: Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen, hybride Kriegsführung, Desinformation, das Schüren regionaler Unruhen, "Aggressionen" im Weltraum und auf See – all dies ohne konkrete Belege. Stattdessen spekuliert Macron, auch darin keineswegs originell: "Wenn Russland in der Ukraine gewinnt, wird es keine Sicherheit in Europa geben", zitiert ihn das konservative Blatt. Und weiter: "Wer kann behaupten, dass Russland dort aufhören wird?" Rhetorisch habe Macron gefragt, welche Sicherheit es für Moldawien, Rumänien, Polen, Litauen "und andere" gäbe.


Borrell: Europäer werden nicht für den Donbass sterben





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Aufrüstung und Entsendung von Truppen in die Ukraine

Russland müsse weiter Paroli geboten werden – daher die Abmachungen zwischen der EU und der NATO vom Februar 2024, die offiziell der "Grenzsicherung" Moldawiens dienen sollen. Frankreich würde gemeinsam mit den USA eine Koalition zur Beschaffung von Artillerie für die Ukraine anführen. Noch vor Beginn des Sommers solle es neue Lieferungen an die Ukraine geben. Auch Frankreich habe ein bilaterales "Sicherheitsabkommen" mit der Ukraine unterzeichnet, das auf zehn Jahre angelegt ist und für 2024 einen Wert von 3 Milliarden Euro umfasst.


Weiterhin wolle Macron den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine nicht ausschließen. "Europa" könne die Bestrebungen eines "expansionistischen Russlands" nur "abwehren", wenn es selbst keine roten Linien definiere. Dies sei eine "Grundvoraussetzung" für die Sicherheit und Glaubwürdigkeit Europas. Dies seien keine leeren Worte. Macron fuhr in diesem Zusammenhang drohend fort:

"Wenn die Russen die Frontlinien durchbrechen würden, wenn es eine ukrainische Forderung gäbe, was heute nicht der Fall ist", sagt er, "dann müssten wir uns diese Frage zu Recht stellen."

Dies sei vergleichbar mit der "Unterstützung", die französische Truppen in Ländern der Sahelzone leisteten, als deren Staatschefs Paris darum "gebeten" hatten. Mit anderen Worten: Macron fordert Kiew per Interview im Economist auf, für den Fall einer sich, was bereits absehbar ist, weiter verschlechternden militärischen Lage Frankreich um Hilfe zu ersuchen – und Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden.


Damit wäre ein Mechanismus gefunden, schließlich doch noch offiziell französische und weitere westliche Truppen in die Ukraine zu schicken. Diese Logik, die im von Macron geradezu "bestellten" Hilfe-Ersuchen Kiews enthalten ist, kommt im Interview ebensowenig zur Sprache wie die zu befürchtenden oder – je nach Standpunkt – auch beabsichtigten Weiterungen.


Denn eine wahrscheinliche Niederlage französischer oder europäischer Truppen in der Ukraine könnte dazu dienen, schließlich doch noch die USA und/oder die NATO mit Bodentruppen in die Ukraine zu holen: um den weitgehend aufgeriebenen westlichen Truppen gegen die übermächtige russische Armee zu helfen und, so die irrationale westliche Hoffnung, doch noch eine russische Niederlage herbeizuführen. Dies ist das implizite Kalkül des Macronschen "Hilfsangebots" für die Ukraine. Bloß dass Macron, womöglich beeindruckt von all seinen nur scheinbar selbstlosen Gesten an die Adresse Kiews, in seiner antirussischen Obsession übersieht, dass Moskau nicht nur über die kampfstärkste konventionelle Armee, sondern auch das größte Nuklearpotenzial der Erde verfügt.


Im Vergleich zu den beschwiegenen Eskalationsgefahren in der Ukraine wirken die weiteren von Macron angestellten Überlegungen beinahe harmlos. So wolle Macron angesichts aller Ungewissheiten in den USA infolge eines möglichen Wahlsiegs Donald Trumps einen neuen verbindlichen europäischen "Sicherheitsrahmen" entwickeln. Hatte Macron noch 2019 im Interview mit dem Economist vom "Hirntod" der NATO gesprochen, so bestehe er heute darauf, dass die Militärallianz "nicht zur Seite geschoben" werden dürfe. Transatlantisch ausgerichtete Kritiker Macrons würden ohnehin nur vermuten, dass Paris mit diesen Plänen seine eigene Rüstungsindustrie fördern und die NATO-Strukturen untergraben wolle.


Dieser Kritik begegne der französische Staatschef mit der ebenfalls von Donald Trump vorgebrachten These, die USA würden "Europa" nicht immer "den Rücken freihalten" können. Daher bliebe der EU keine andere Wahl, als selbst aufzurüsten (in den Worten Macrons: "[...] uns selbst zu schützen").


Französischer Luftwaffenoberst: "Macron ist ein Psychopath"





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Nukleare Option für Europa

Zu den Handlungsvorschlägen Macrons gehöre auch eine erneute Debatte um die Rolle französischer Atomwaffen, die – im Unterschied zu den britischen – als eigenständig französisch, als völlig unabhängig von der NATO entwickelt und verfügbar gelten. Macron wolle "in den kommenden Monaten" die Diskussion über dieses Thema abschließen. Im Juli ist ein Sicherheitsgipfel im britischen Blenheim Palace angesetzt, zu dem EU- und Nicht-EU-Mitglieder zusammenkommen sollen. Außerdem plane Macron, die bilaterale militärische Zusammenarbeit mit Großbritannien im Rahmen der sogenannten Lancaster-House-Verträge zu verstärken.


Mit einer gewissen Verwunderung bemerkt der Economist, dass Macron eine "entschieden unfranzösische Bereitschaft" erkennen lasse, über den Tellerrand der EU hinauszudenken. Bei der künftigen Sicherheit Europas gehe es um eine "existenzielle Debatte", so Macron. Diese könne "nicht auf die Europäische Union reduziert" werden. Deren Rahmen sei "nicht institutionell, sondern geografisch". Die britische Zeitung merkt an, dass Macron damit das Konzept von de Gaulle verwirft, die französische Souveränität zu wahren und auf autonomer französischer nuklearer Abschreckung zu bestehen, auch wenn er betont, die operative Kontrolle nicht abgeben zu wollen.


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Analyse

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Wirtschaftlicher und technologischer Niedergang

Als zweite Gefahr habe Macron die technologische Entwicklung als solche und eine angebliche Bedrohung Europas durch China bezeichnet. Im Hochtechnologiebereich gerate Europa ins Hintertreffen. Um wieder Boden wettzumachen, würde Macron auf öffentliche Förderung von Technik setzen, aber auch auf Liberalisierung und Deregulierung, mit der "disruptive Innovationen" unterstützt werden sollen.


Am 6. und 7. Mai wird der chinesische Staatspräsident Xi Jinping zu Besuch in Frankreich sein. Auch Macron will bei dieser Gelegenheit China dazu drängen, Druck auf Russland auszuüben. Gleichzeitig wolle Macron Xi Jinping gegenüber auf die Schutzbedürftigkeit europäischer Produzenten hinweisen – wohl nicht zuletzt im Hinblick auf den Export chinesischer Elektroautos in die EU. Damit liegt Macron auf gleicher Linie wie Washington, das in letzter Zeit nicht müde wurde, die Handelsüberschüsse Pekings zu geißeln.


Macron stellte fest, dass sich im Welthandel angeblich niemand mehr an Regeln halte. Die "alte Ordnung" – lies: die Vorherrschaft des US-geführten Westens – sei zerbrochen. Eine neue Ordnung gebe es nicht. Die USA hätten China nicht mit den internationalen Handelsregeln "disziplinieren" können. Stattdessen würde Washington nun seine eigene Industrie massiv subventionieren – ebenso wie Peking. Daher sei es von "Europa" nur realistisch, wenn es einen ähnlich protektionistischen Rahmen anstrebe. Gleichzeitig habe Macron deutlich gemacht, dass beim (Wieder-)Aufbau der europäischen Industrie die "Europäer" akzeptieren müssten, dass nicht alle Länder oder Industrien einen "fairen" Anteil an Subventionen erhalten könnten, wenn es um "Spezialisierung" ginge.


Elitäres "Demokratie"-Verständnis

Schließlich machte Macron eine dritte Gefahr aus, die mit der "Demokratie" verbunden sei: ein angeblich wieder auflebender "Nationalismus", "Desinformation" und sogenannte "Echokammer-Nachrichten" könnten Europa zu einer Niederlage führen. Zur Verdeutlichung seiner Sicht nahm Macron Zuflucht zu einer historischen Analogie. Wie häufig in den westlichen Ländern, verwies auch Macron auf den Zweiten Weltkrieg, die Siege der deutschen Nazis und die Rolle der damaligen Eliten. Er bezog sich dabei auf das Buch des französischen Historikers Marc Bloch "Die seltsame Niederlage", der darin die Kurzsichtigkeit und Selbstgefälligkeit der (französischen) Eliten beleuchtet, die zur Niederlage Frankreichs 1940 beigetragen hätten. Macron bekannte: "Was mich umbringt, in Frankreich wie in Europa, ist der Geist der Niederlage." Und weiter: "Der Geist der Niederlage bedeutet zweierlei: Man gewöhnt sich daran und man hört auf zu kämpfen." Angeblich würden die Eliten annehmen, dass Meinungsumfragen ein bestimmtes Ergebnis unausweichlich machten – und würden sich damit abfinden.


Norbert Häring: Die "extreme Mitte" wird totalitär – und der Mainstream schweigt





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Macron, der dafür bekannt ist, innerhalb kürzester Zeit sich widersprechende Auffassungen zu vertreten – was auch dieses Interview wieder zeigte –, beschloss das Gespräch ausgerechnet mit dieser Forderung: "In der Politik geht es nicht darum, Umfragen zu lesen", sagt er, "es ist ein Kampf, es geht um Ideen, es geht um Überzeugungen."


Lob erhält Macron vom Economist dafür, die europäischen Debatten etwa um die Aufnahme gemeinsamer Schulden oder das Versprechen, die Ukraine und Moldawien in die EU aufzunehmen, erweitert zu haben, auch wenn Macrons Auftreten bisweilen blendend bis bestürzend sei. Bedauernd heißt es, Macron offenbare eine Schwäche beim Aufbau von Allianzen, was in Zeiten deutsch-französischer Spannungen als misslich gilt. Möglicherweise mischen sich in diese Feststellung aber auch ein paar britische Krokodilstränen. Wie dem auch sei, Schwierigkeiten und Risiken hätten den gerade erst 46-jährigen Macron bisher nicht abgeschreckt. Sein "Geist" scheine "bemerkenswerterweise die Turbulenzen des Amtes überstanden" zu haben. Bis 2027 blieben ihm noch drei Jahre, um sein "Erbe" zu festigen.


Der Economist resümiert die Aussagen des französischen Staatsoberhaupts voller Anerkennung:

"Herr Macron ist sich der Gefahren, denen Europa ausgesetzt ist, klarer bewusst als der Führer irgendeines anderen großen Landes. Wenn Führung Mangelware ist, hat er den Mut, der Geschichte ins Auge zu sehen. Die Tragödie für Europa ist, dass die Worte von Frankreichs Kassandra auf taube Ohren stoßen könnten."

Das Interview mit Emmanuel Macron enthält das gesamte Set realitätsferner westlicher Prämissen, sich selbst entlarvender Projektionen und einer ausgeprägten Paranoia, die von westlichen "Eliten" gegenüber der (globalen) Mehrheit nur allzu sorgsam gepflegt werden. Die hochtrabenden Projekte Macrons haben mit der Wirklichkeit wenig bis nichts zu tun. Seine Pläne zeigen exemplarisch die groteske Unfähigkeit einer postmodern verbildeten westlichen Elite zur Selbstreflexion und nüchternen Anerkenntnis von Tatbeständen. Ein vergleichbarer Realitätsverlust ist bei den meisten Regierungen des Kollektiven Westens festzustellen. Eines Westens, der scheinbar um jeden Preis an seiner Vormachtstellung festhalten will. Doch weder auf einzelstaatlicher noch internationaler Ebene lassen sich diese spezifisch westlichen Anmaßungen gegenüber der Mehrheit ohne massive Repression, Terror und Krieg aufrechterhalten.


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02.05.2024

"Ich könnte kotzen" – Israels UN-Botschafter beschimpft die Vereinten Nationen

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                                                                                                                                    Video  Dauer 2:03 min


odysee.com, 2. Mai 2024

Die UN-Generalversammlung hat am Mittwoch einen Sonderbericht zum Veto der USA gegen einen Resolutionsentwurf zur UN-Mitgliedschaft Palästinas debattiert. Dabei begründeten die USA ihr Veto nicht als Ablehnung, sondern als Verlangen nach "direkten Verhandlungen zwischen den Parteien".


Als der Ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, das Wort ergriff, verzichtete er auf jegliche Diplomatie. Sich für einen palästinensischen Staat einzusetzen, zeige den "Werteverfall der UNO", sagte er. "Sie haben nichts für die Opfer getan, sondern für die Morde mobilisiert. Da möchte ich kotzen. Ja, kotzen!"


Dann warf er der UNO Gleichgültigkeit und Heuchelei vor, die sie bald in den Ruin treiben werde. "Merkt euch meine Worte: Die Tage der UNO sind gezählt", so Erdan.


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unser weiterer Kommentar: Frechheit siegt, darf hier nicht gelten.
02.05.2024

Globaler Süden macht bei CO2-Politik des Westens nicht mit

linkezeitung.de, 2. Mai 2024, von Dr. Peter F. Mayerhttps://tkp.at Hinterlasse einen Kommentar

Energiewende und „Green Deal“ sind Erfindungen des Finanzkapitals, das nach neuen Möglichkeiten sucht, seine gebunkerten Milliarden zu investieren. Vor allem dient es aber auch dem Kampf gegen Bauern und Landwirtschaft. Im globalen Süden wird das aber zunehmend als eine neue Form des Kolonialismus gesehen und abgelehnt.

 

Ein perfektes Beispiel liefert eine Auseinandersetzung zwischen einem sich als Kolonialherr gebärdendem BBC-Journalisten Stephen Sackur und dem Präsidenten von Guyana, Irfaan Ali. Er weist öffentlich auf die Heuchelei derjenigen hin, die Länder wie das seine dazu drängen, auf ihren Wohlstand zu verzichten, um eine „grüne“ Agenda zu verfolgen. Die Vertreter der Länder Lateinamerikas und Afrikas treten gegenüber westlichen Politikern immer selbstbewusster auf. Das zeigte auch die Reaktion aus Afrika auf die Pläne der deutschen Umweltministerin Lemke, der die Zusendung von 25.000 Elefanten angeboten wurde, falls sie ihr Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen umsetzen will.


In einer feurigen Antwort auf die Frage eines BBC-Interviewers nach dem „Recht“ Guyanas, bei der Erschließung von Öl- und Gasvorkommen im Wert von 150 Milliarden Dollar Kohlendioxid auszustoßen, stellte Präsident Ali das „Recht des Reporters in Frage, uns über den Klimawandel zu belehren. Ich werde Sie über den Klimawandel belehren“.


Es ist nicht neu, aber immer noch bestürzend, dass viele Staats- und Regierungschefs der Industrieländer eine Haltung der moralischen Überlegenheit einnehmen, wenn sie Länder mit expandierenden Volkswirtschaften und steigenden Kohlendioxidemissionen kritisieren. Sie sitzen an den Schaltstellen der Macht von Brüssel bis Washington D.C. und zeigen mit anklagenden Fingern, während sie übersehen, dass sie seit Jahrhunderten Kohle, Erdöl und Erdgas nutzen, um ihre eigenen Länder zu bereichern.BUNG

Diese Doppelmoral verkennt die dringenden Bedürfnisse weniger fortgeschrittener Länder, die sich bemühen, das Los ihrer verarmten Bürger zu verbessern. Ein solches Land ist Guyana, das flächenmäßig drittkleinste Land Südamerikas.


Der guayanische Präsident sagte dem britischen Journalisten, es sei heuchlerisch, wenn reiche Länder von armen Ländern verlangen, ihre Emissionen zu reduzieren. Präsident Ali stellte die moralische Autorität derjenigen in Frage, die von der kohlenwasserstoffgetriebenen industriellen Revolution profitiert haben, deren wichtigster technologischer Impuls die kohlebefeuerte Dampfmaschine war.

Die Welt hat in den letzten 50 Jahren 65 % ihrer gesamten biologischen Vielfalt verloren“, sagte der Präsident, in dessen Land ein großer Regenwald wächst. „Wir haben unsere biologische Vielfalt bewahrt. Wissen Sie sie zu schätzen? Sind Sie bereit, dafür zu bezahlen? Wann werden die Industrieländer dafür bezahlen, oder habt ihr sie in der Tasche?“

Die Äußerungen von Präsident Ali sind ein Echo auf die Äußerungen des indischen Premierministers Narendra Modi und anderer, die die ablehnende Haltung der Klimaalarmisten gegenüber fossilen Brennstoffen zugunsten der Nutzung von Kohlenwasserstoffen zur Förderung des Wirtschaftswachstums zurückgewiesen haben.


Der indische Außenminister S. Jaishankar vereinbarte bei einem Besuch in Namibia eine erweiterte Kooperation bei der Förderung von Erdöl und dem Bau von Raffinerien. Am 22. April wurde bekannt, dass die erste Phase seiner Exploration im Mopane-Feld vor der Küste Namibias mindestens 10 Milliarden Barrel Öl enthalten könnte.


Aus der Sicht eines Entwicklungslandes sind die Klimakreuzritter besonders ärgerlich, wenn sie in spritfressenden Privatjets zu exklusiven Orten für Klimakonferenzen der Vereinten Nationen reisen. Die Menge an CO2, die bei solchen Flügen freigesetzt wird, übersteigt die jährlichen Emissionen eines normalen Bürgers in einem Entwicklungsland.


Pro-Kopf-Emissionen und Energiearmut

Abgesehen von der Kernenergie sind fossile Brennstoffe die dichteste Energieform und damit die effizienteste für das Wirtschaftswachstum. Ihre Nutzung – und ihre CO2-Emissionen – stehen in direktem Zusammenhang mit dem Wohlstand einer Gesellschaft, analysiert Vijay Jayaraj auf Real Clear Energy. Volkswirtschaften mit niedrigen Armutsquoten haben entweder hohe Pro-Kopf-Emissionen oder sie haben eine Phase durchlaufen, in der die Emissionen aufgrund der zentralen Rolle, die fossile Brennstoffe in ihrer Entwicklung gespielt haben, erhöht waren.


Mit Ausnahme einiger weniger Länder, die mit reichlich Wasserressourcen für die Stromerzeugung aus Wasserkraft oder mit Kernkraftwerken gesegnet sind, sind niedrige Pro-Kopf-Emissionen also gleichbedeutend mit Armut. Während große Entwicklungsländer wie Indien insgesamt eine beträchtliche Menge an CO2-Emissionen produzieren, sind die Pro-Kopf-Emissionen der einzelnen Bürger im Vergleich zu den CO2-Fußabdrücken der Menschen in den westlichen Industrieländern verschwindend gering.


So lagen die weltweiten Pro-Kopf-CO2-Emissionen im Jahr 2022 bei etwas mehr als 4 Tonnen, während sie in Indien bei weniger als 2 Tonnen lagen. Im Vereinigten Königreich – der Heimat der BBC – lagen die Pro-Kopf-Emissionen bei fast 5 Tonnen.


Der afrikanische Kontinent hat Pro-Kopf-Emissionen von weniger als 1 Tonne, die Zentralafrikanische Republik 0,05 Tonnen, wobei 70 Prozent ihrer Bürger in extremer Armut leben, was sie zum fünftärmsten Land der Welt macht. Ein weiteres afrikanisches Land, das zu den fünf ärmsten gehört, ist die Demokratische Republik Kongo mit nur 0,04 Tonnen pro Kopf. Nach Angaben der Weltbank leben 4,6 % der Kongolesen von weniger als 2,15 Dollar pro Tag.


Weltuntergangspropheten klammern sich an ihren Luxus, während Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, modernen Geräten und Autos haben. Der Präsident von Guyana und andere haben Recht, wenn sie diese Heuchelei und diesen moralischen Bankrott anprangern.


Bild von Fabio auf Pixabay


https://tkp.at/2024/05/01/globaler-sueden-macht-bei-co2-politik-des-westens-nicht-mit/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_source_platform=mailpoet&utm_campaign=daily-notification


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Info: https://linkezeitung.de/2024/05/02/globaler-sueden-macht-bei-co2-politik-des-westens-nicht-mit


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02.05.2024

Kriegsverbot im GG

aus e-mail von Rainer Möller, 2. Mai 2024, 15:27 Uhr


Ich hatte vor einer Weile auf die Strafanzeige von Dirk Schmitz wegen Planung eines Angriffskriegs (gegen die deutschen Offiziere in der Krimbrücken-Affäre) hingewiesen.

Die Strafanzeige ist inzwischen von der Generalbundesanwaltschaft zurückgewiesen worden. Zur Begründung vgl.

https://www.alexander-wallasch.de/gesellschaft/generalbundesanwalt-legitimiert-deutschen-truppeneinsatz-auf-der-krim

Bemerkenswerte Teile der Begründung:

1. Grundsätzlich hat jeder Staat das Recht, einem anderen Staat bei der Selbstverteidigung zu helfen.

2. Es bleibt unklar, ob dabei auch das Territorium des Angreifer-Staats betroffen sein darf. (Die Brücke wird hier so behandelt, als sei sie ein Teil der Krim, deren Annektion die BRD ja nicht anerkennt - wobei unbeachtet bleibt, dass die Brücke zwischen Russland und der Krim verläuft und erst nach der Annektion von Russland gebaut wurde.)

3. Wenn ein Nato-Staat der Ukraine hilft (egal wie, auch durch einen Angriff auf russisches Staatsgebiet) und infolgedessen von Russland angegriffen wird, gelten in jedem Fall die Nato-Bündnisverpflichtungen. D.h. Deutschland befindet sich dann im Kriegszustand mit Russland. Eine Verletzung des Angriffskriegs-Verbots durch die Bundesregierung kommt dann nicht in Frage

 

Meine private Meinung: In einem derartigen Krieg gibt es immer Leute, die bloß defensive Ziele verfolgen, aber auch Leute, die aggressive Ziele verfolgen (z.B. Erpressung eines Regime Change im Nachbarstaat). Wenn ein "Angriffskrieg"-Verbot überhaupt funktionieren soll, müsste es ein Verbot sein, militärische Aktionen über die umkämpfte Zone hinaus auf das Gebiet des Nachbarstaats auszudehnen.

 

Wir gehen interessanten Zeiten entgegen und werden, wie man so sagt, viel "Resilienz" brauchen. Grüße, Rainer Möller

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02.05.2024

Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus. Stimmen aus Deutschland zum Jahrestag der Befreiung

afsaneyebahar.com, am 2. Mai 2024 von amortasawiin Aufrufe, selected articles, Verfallendes Land

Der 8. Mai 1945 kennzeichnet die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht, das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und die Befreiung vom Nationalsozialismus. Der folgende Brief soll mitten im zunehmenden Kriegsgeschrei im Vorfeld dieses wichtigen Jahrestages über alle möglichen Kanäle in Umlauf gebracht werden. Er richtet sich an die Bevölkerung in Russland.


Wer diesen Brief unterzeichnen möchte, soll die folgende E-Mail-Anschrift verwenden:

christiane.reymann@t-online.de


******


Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus Stimmen aus Deutschland zum Jahrestag der Befreiung

Vor 79 Jahren war der von unserem Land ausgegangene Raub- und Vernichtungskrieg endlich vorbei. Die Truppen der Alliierten hatten Deutschland und Europa vom Faschismus befreit. Dafür sagen wir von ganzem Herzen: Danke!


Von den Siegermächten haben die Völker der Sowjetunion für diese Befreiung mit 27 Millionen Toten die Hauptlast getragen. Keine Familie, deren Mitglieder nicht als Soldaten, Partisanen, Arbeitende im Hinterland ihren Anteil daran hatte. Das Leid wie die Stärke Ihrer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern bleiben unermesslich. Nichts und niemand darf jemals vergessen werden.

Dass trotzdem so viele Menschen in der Sowjetunion und in Russland bereit waren, Deutschen Vertrauen entgegenzubringen und gutnachbarschaftliche Beziehungen aufzubauen, berührt uns tief.


Nach der deutschen Vereinigung im Jahre 1990 gab es ein kurzes Zeitfenster, in Europa einen Raum des Friedens und der Zusammenarbeit von Lissabon bis Wladiwostok aufzubauen. Stattdessen dehnt sich die NATO bis an die Grenzen Russlands aus, es soll wieder unser aller Feind werden. Das ist nicht nur geschichtsvergessen, es ist brandgefährlich, bewegen sich doch NATO-Ausdehnung, die schwindelerregende Rüstungsspirale und der Krieg in der Ukraine dicht am Rand eines großen, umfassenden Krieges mit dem Potenzial, Europa in Schutt und Asche zu legen.


Das alles geschieht nicht in unserem Namen!

Von unserer Regierung fordern wir: Stopp der Waffenlieferungen in den Ukraine-Krieg, diplomatische Initiativen ihn zu beenden, Schluss mit der Dämonisierung Russlands. Wir wollen kein Deutschland, das kriegstüchtig ist, es muss endlich nachhaltig friedensfähig werden.


Auf Druck unserer Regierung wurden die mannigfaltigen deutsch-russischen Partnerbeziehungen zwischen Städten, Universitäten, Schulen, Vereinen, Kultur- und vielen anderen Einrichtungen auf Eis gelegt oder ganz abgebrochen. Wir möchten sie von unten, von der Basis aus wiederbeleben, ganz nach Bertolt Brecht: „Reden erst die Völker selber werden sie schnell einig sein“.

Frieden in Europa ist ohne Russland nicht zu machen. Wir engagieren uns für eine europäische Sicherheitsarchitektur, die die Sicherheitsinteressen eines Jeden gleichermaßen berücksichtigt, in der Konflikte im Sinne Immanuel Kants friedlich gelöst und Waffen überflüssig werden. Unser Planet ist zu verletzlich und die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen zu gefährlich, als dass ein erneuter großer Krieg auch nur in den Bereich des Möglichen rücken darf.


Erstunterzeichner:

Prof. Dr. Norman Paech, ehem. MdB

Prof. Dr. Werner Ruf, Friedensforscher

Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, Autorin

Jochen Scholz, ehem. Oberstleutnant der Bundeswehr

Prof. Wilfried Schreiber, Militärökonom

Annette Groth, ehem. MdB

Wolfgang Gehrke, ehem. MdB

Dr. Alexander Neu, ehem. MdB

Andrej Hunko, MdB

Jutta Kausch-Henken, Friko Berlin

Wolfgang Dockhorn, Rotfuchs Förderverein

Gina Pietsch, Sängerin

Anja Mewes, Friedensglockengesellschaft Berlin e.V.

Gerhard-Fuchs-Kittowski, Deutscher Friedensrat

Pro. Dr. Michael Brie, Philosoph

Prof. Dr. Jörg Arnold, Völkerrechtler, Rechtsanwalt

Angelika Haas, das ANTIEISZEITKOMITEE

John Neelsen, Soziologe und Hochschullehrer

******


Siehe auch:

„Kriegstüchtig“ – oder: Wie wäre das eigentlich vor 40 Jahren gewesen?

Verteidigungsminister Pistorius‘ Direktive, Deutschland müsse „kriegstüchtig“ werden, wurde von der betroffenen Bevölkerung mit bemerkenswerter Schicksalsergebenheit hingenommen. Der fällige Aufschrei blieb nicht nur aus, der forsche Minister wurde auch noch prompt zum beliebtesten Politiker gekürt. Vor 40 Jahren wäre das etwas anders gewesen.

Von Leo Ensel

30.4.2024

https://globalbridge.ch/kriegstuechtig-oder-wie-waere-das-eigentlich-vor-40-jahren-gewesen/


******

Operationsplan Deutschland? Heimatschutzregimente? Zivilverteidigung? Der eingeschlagene Weg ist ein Weg in den Krieg

Die deutsche Zivilbevölkerung soll im Kriegsfall eine aktive Rolle einnehmen. „Heimatschutzregimente“ sollen aufgebaut werden. Das beinhaltet ein noch unter Verschluss gehaltener „Operationsplan Deutschland“. Darin geht es um die „Zivilverteidigung“. Operationsplan Deutschland? Heimatschutzregimente? Zivilverteidigung? Oder, wie immer wieder zu hören ist: „Ostflanke“? Schon die Sprache spiegelt eine Dynamik wider, die Deutschland immer näher an den Abgrund führt. Der von politischen Entscheidern eingeschlagene Weg ist kein Weg des Friedens. Er ist ein Weg in den Krieg.

Von Marcus Glöckner


25.4.2024

https://afsaneyebahar.com/2024/04/25/20699691/

******

Verfallendes Land: Voll auf Kriegskurs

20.4.2024

https://afsaneyebahar.com/2024/04/20/20699527/

******


Info: https://afsaneyebahar.com/2024/05/02/20699836


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02.05.2024

Deutsche Israel-Politik: Die falschen Lehren aus der Vergangenheit

aus e-mail von Klaus Schramm, vom 1. Mai 2024,


„Deutschland ist auf einen gefährlichen Konfrontationskurs mit

Meinungsfreiheit geraten. Das erinnert an die McCarthy-Ära.


Ein Gastbeitrag

Fabian Scheidler


Wenn man mir vor einigen Jahren vorausgesagt hätte, was sich heute zum

Thema Israel und Gaza in Deutschland abspielt, hätte ich das für eine

dystopische Fantasie gehalten.


Eine deutsche Regierung aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen

sichert einem Staat bedingungslose militärische und diplomatische

Unterstützung zu, der sich gerade vor dem Internationalen Gerichtshof in

Den Haag wegen des Verdachts auf Völkermord verantworten muss – ein

Verdacht, den das Gericht selbst als „plausibel“ einstuft. International

renommierte Intellektuelle und Künstler – darunter auch jüdische Stimmen

–, die sich für Menschenrechte und Völkerverständigung einsetzen, werden

aus Deutschland ausgeladen, ihre Gastprofessuren abgesagt, ihre

Preisverleihungen gecancelt, darunter Nancy Fraser, Laurie Anderson und

Masha Gessen.


Ihr Verbrechen: Die ausführlich dokumentierten Kriegsverbrechen und

Menschenrechtsverletzungen in Gaza beim Namen zu nennen und das zu

fordern, was auch die UN-Vollversammlung mit überwältigender Mehrheit

verlangt: Einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, um das

besinnungslose Töten in Gaza zu beenden. Inzwischen sind mehr als 33.000

Menschen, darunter 13.000 Kinder, den Bombardements zum Opfer gefallen,

eine Hungerkatastrophe zeichnet sich ab.


Die Liste der Geächteten ist damit noch lange nicht beendet, sie wächst

fast täglich weiter. Die Filmemacher Yuval Abraham aus Israel und Basel

Adra aus Palästina, die für ihren Film „No Other Land“ über

Vertreibungen in der Westbank den Dokumentarfilmpreis der Berlinale

erhielten, wurden von Politik und führenden Medien des Antisemitismus

bezichtigt, weil sie ein Ende der deutschen Waffenlieferungen an Israel

forderten, die sich während des Krieges verzehnfacht hatten. Und weil

sie es wagten, das Wort „Apartheid“ in den Mund zu nehmen, das die

beiden weltweit führenden Menschenrechtsorganisationen Amnesty

International und Human Rights Watch seit Jahren in Bezug auf Israel

anwenden, nachdem sie dazu langjährige gründliche Studien vor Ort

durchgeführt haben. (…)


Und nicht nur das: Er hat inzwischen sogar mit einem Einreise- und

Betätigungsverbot zu rechnen, wie etwa der ehemalige griechische

Finanzminister Yanis Varoufakis und der weltweit renommierte

britisch-palästinensische Chirurg und Rektor der Universität Glasgow,

Ghassan Abu-Sittah, der am Berliner Flughafen mehrere Stunden

festgehalten und dann zurückgeschickt wurde. Sittah hatte im Oktober und

November für Ärzte ohne Grenzen im inzwischen zerstörten

Al-Schifa-Hospital in Gaza während der ersten Phase der Bombardierungen

gearbeitet und dem Internationalen Gerichtshof im Januar über seine

Erfahrungen Bericht erstattet. Er und Varoufakis waren für den 12. bis

14. April zu einer Palästina-Konferenz in Berlin eingeladen, an der auch

zahlreiche jüdische Teilnehmer beteiligt waren.


Der dreitägige Kongress wurde allerdings nach zwei Stunden von der

Polizei abgebrochen, die kurzerhand den Strom abstellte. Offizielle

Begründung: das Streamen eines Onlinebeitrags des 87-jährigen

palästinensischen Forschers und Autors Salman Abu Sitta. Über Sitta war

wenige Tage zuvor ein Betätigungs- und Einreiseverbot verhängt worden,

weil er in einem Artikel bemerkt hatte, dass er als junger Mann zu denen

gehört haben könnte, die am 7. Oktober 2023 den blutigen Hamas-Anschlag

auf Israel verübt haben. Auf welcher Rechtsgrundlage man einen ganzen

Kongress abbrechen kann, weil ein einzelner Redner per Videobotschaft

fragwürdige Äußerungen von sich gibt, bleibt ein Geheimnis der Behörden. (…)


Angesichts einer um sich greifenden Cancel Culture gegenüber

israelkritischen Veranstaltungen wenden sich auch zunehmend

internationale Künstler und Intellektuelle von Deutschland ab. Die

französische Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux etwa schloss sich

einer Initiative an, die zum Boykott von staatlichen deutschen

Kultureinrichtungen aufruft, weil Deutschland eine Politik im

„McCarthy-Stil“ betreibe, welche die freie Meinungsäußerung unterdrückt…


https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/deutsche-israel-politik-die-falschen-lehren-aus-der-vergangenheit-li.2206324

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02.05.2024

Bernie Sanders, US Senator von Vermont: Israel verletzt internat. und US Recht

aus e-mail von Irene Eckert, 1. Mai 2024, 21:47 Uhr


https://www.youtube.com/watch?v=a6xu1mXCbe4


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02.05.2024

UN Generalsekretär Guterres Presseerklärung zu Israel/ Gaza

aus e-mail von Irene Eckert, 1. Mai 2024, 21:40 Uhr


Guterres hält stand, The Africa News Network

<https://www.youtube.com/@TheAfricaNewsNetwork>  verbreitet das wichtige

statement https://www.youtube.com/watch?v=re_sXIjKYpo


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02.05.2024

Das Ende der Visionen, ein Deal mit Libanon – und wird Georgien russisch?

lostineu.eu, 2. Mai 2024

Die Watchlist EUropa vom 02. Mai 2024 – Heute mit Baerbocks Plänen zur Zukunft der EU, von der Leyens amoralischer Scheckbuch-Diplomatie und dem bizarren Streit über ein Agenten-Gesetz.

Die EU feiert sich selbst. 20 Jahre nach dem “Big Bang” haben viele EU-Politiker die Erweiterung gewürdigt. Der Beitritt von zehn Staaten 2014 habe Europa sicherer gemacht, sagte Außenministerin Baerbock in der polnischen Grenzstadt Slubice. Das nächste Ziel sei eine “Sicherheitsunion”.

Eine “Sicherheitsunion”? Früher galt die EU mal als “Friedensunion”, die ein für allemal mit dem Krieg in Europa Schluß machen wollte. Vom Atlantik bis zum Ural wollten De Gaulle und Adenauer den Frieden sichern – gemeinsam mit Russland bzw. damals noch der Sowjetunion.

Doch den Frieden hat die EU verloren – nicht zuletzt durch ihren Drang nach Osten, der die Ukraine vor die fatale Wahl stellte: Mit uns oder gegen uns. Es war der größte Fehler von Ex-Kommissionspräsident Barroso – neben seiner Unterstützung des Krieges der USA im Irak.

Verloren haben die EUropäer auch die großen Visionen. Nach dem Frieden kam die Föderation, die Ex-Außenminister Fischer in seiner Humboldt-Rede am 12. Mai 2000 forderte. Seine Amtsnachfolgerin Baerbock nimmt das Wort nicht mehr in den Mund, sie hat es wohl vergessen.

Bruchlandung mit von der Leyen

Nach der Ost-Erweiterung 2004 wurden die Zukunftsprojekte immer vager. Die Bürgerunion, die EUropa auch sein soll, verschwand aus dem Brüsseler Wortschatz. Die Vereinigten Staaten von Europa, die schon V. Hugo anstrebte, wurden ins Archiv abgelegt. Die EU rutschte in die Dauerkrise.

Die “Europäische Republik”, die die EU-Expertin U. Guérot 2016 vorschlug, schaffte es nur noch ins Feuilleton. Acht Jahre später darf die Universität Bonn behaupten, bei dem gleichnamigen Buch handele es sich um ein Plagiat – dabei enthält es mehr orginelle Ideen als die meisten EU-Traktate.

Die letzte offizielle Vision war die “Mondlandung”, mit der Kommissionschefin von der Leyen ihren “Green Deal” verglich. Doch sie ist gescheitert – nicht Europa, sondern China führt bei den “grünen” Technologien. Von der Leyen hat eine Bruchlandung hingelegt.

“Europa kann sterben”, warnte Frankreichs Staatschef Macron zu Beginn seiner Europawahl-Kampagne letzte Woche. Es ist das Ende der positiven Zukunfts-Visionen – jetzt will man die Bürger mit Angst-Kampagnen zu den Wahlurnen treiben…

Siehe auch: 20 Jahre EU-Erweiterung: Nichts dazugelernt

News & Updates

  • Noch ein Flüchtlingsdeal – mit dem Libanon. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen reist am Donnerstag gemeinsam mit dem zyprischen Präsidenten Christodoulidis zu Gesprächen über die Flüchtlingssituation in den Libanon. Dort soll dem Land ein Finanzpaket angeboten werden, um die Zahl der Migranten zu senken, die mit Booten nach Zypern übersetzen. – Es wäre der nächste amoralische Deal nach dem Abkommen mit Ägypten, mehr hier…
  • EU macht Druck bei Asylrechts-Verschärfung. Die Kommission und die Mitgliedsstaaten wollen den umstrittenen Asyl- und Migrationspakt so schnell wie möglich umsetzen. Brüssel stellt den Staaten dafür beratende Teams zur Seite, um sie bei den nächsten Schritten zu unterstützen. Nach der Europawahl will die Kommission zudem einen Aktionsplan vorlegen. – Tolles Timing, nach der Wahl kommt die hässliche Umsetzung …
  • Spitzenkandidat in Frankreich wegen Gaza ausgebuht. Die Proteste gegen den Gaza-Krieg weiten sich auch in Europa aus. In Frankreich haben sie sogar eine 1. Mai-Kundgebung überschattet. Der sozialistische Spitzenkandidat für die Europawahl, R. Glucksman, wurde ausgebuht und mußte den Rückzug antreten. Teils gewalttätige Aktionen gab es auch in Deutschland, Griechenland und Spanien. – Mehr im Blog

Das Letzte

Wird Georgien jetzt russisch? Dies ist das Schreckgespenst, das die georgische Opposition aufbaut. Anlass ist das so genannte “russische Gesetz”, mit dem ausländische Organisationen und Mitarbeiter von NGO erfasst werden sollen, um etwaige Einmischung transparenter zu machen. Ähnliche Gesetze über “foreign agents” gibt es in Russland, aber auch in den USA. Sogar das Europaparlament hat ein Gesetz gegen “Einflussnahme aus dem Ausland” beraten. Dennoch fordert die EU nun, Georgien müsse den Entwurf zurückziehen – sonst könne das Land nicht Mitglied werden. Die Einmischung aus Brüssel hat aber nicht viel gebracht: Das Parlament in Tiflis hat das Gesetz am Mittwoch in 2. Lesung gebilligt. Ein Anschluß an Russland steht aber nicht bevor…

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Info: https://lostineu.eu/das-ende-der-visionen-ein-deal-mit-libanon-und-wird-georgien-russisch


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Weiteres:




Gaza-Proteste überschatten 1. Mai in Frankreich


lostineu.eu, vom 1. Mai 2024

Die Proteste gegen den Gaza-Krieg weiten sich auch in Europa aus. In Frankreich haben sie sogar eine 1. Mai-Kundgebung überschattet.

Bei der Kundgebung in Saint-Etienne wollte der sozialistische Spitzenkandidat für die Europawahl, R. Glucksman, reden. In Brüssel ist er vor allem für seinen Einsatz gegen “Desinformation” und “ausländische Einmischung” bekannt.

Doch seine Rede wurde von lauten Protesten übertönt, wie “Le Monde” berichtet. “Hau ab” und “Palästina wird leben”, riefen die Demonstraten. Als Farbbeutel flogen, brach Glucksman seine Rede ab; Personenschützer sicherten seinen Rückzug.

Bereits am Dienstag hatte die Polizei die Pariser Sorbonne-Universität geräumt, wo es ebenfalls Pro-Palästine-Proteste gab – genau wie im Elite-Institut Sciences Po und an anderen französischen Hochschulen.

Die Studenten fordern unter anderem ein Ende des Kriegs in Gaza und einen Stopp der universitären Zusammenarbeit mit Israel. Außerdem soöidarisieren sie sich mit ihren Kommilitionen aus den USA.

In der New Yorker Columbia University eskalieren die Proteste. Dort sind schwer bewaffnete Spezialkräfte eingerückt, um das Gelände von Demonstranten zu räumen. Die Bilder erinnern an 1968 – oder an Bürgerkrieg…

Siehe auch Israels Krieg in Gaza: Studentenrevolte erfasst Paris

P. S. Pro-Palästinensische Proteste gab es auch in Deutschland, Griechenland und Spanien. Die EU schweigt


Info: https://lostineu.eu/gaza-proteste-ueberschatten-1-mai-in-frankreich


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02.05.2024

Nachrichten von Pressenza: Frontex: eine öffentliche Behörde, die nicht in der Lage ist, Verantwortung zu übernehmen

aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 2. Mai 2024, 7:30 Uhr


Nachrichten von Pressenza - 02.05.2024


Frontex: eine öffentliche Behörde, die nicht in der Lage ist, Verantwortung zu übernehmen


Mit der Überwaschung des Personenverkehrs über das Mittelmeer durch Sicherheitsbehörden ist Frontex in den Vordergrund gerückt &#8211; und das nicht mit guten Ergebnissen. Der Schiffbruch bei Pylos im vergangenen Juni, eine der größten modernen Tragödien in griechischen Gewässern, forderte mehr&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/frontex-eine-oeffentliche-behoerde-die-nicht-in-der-lage-ist-verantwortung-zu-uebernehmen/


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Feminismus als Männerstreit und die Lehren von He-Yin Zhen


He-Yin Zhen (1884-ca. 1920) war eine Anarchistin und Feministin, die im Westen völlig unbekannt ist, deren Gesellschaftstheorie aber viele Themen anspricht, die bis heute höchst aktuell sind. Überliefert sind von ihr eine Reihe längerer Zeitungsartikel und Essays zur „Lage der&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/feminismus-als-maennerstreit-und-die-lehren-von-he-yin-zhen/


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Von Berlin bis Köln: Deutschland setzt ein Zeichen für Julian Assange und die Pressefreiheit


Am 2. Mai 2024 wird Julian Assange 1848 Tage im Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh inhaftiert sein. Am Pfingstmontag, den 20. Mai 2024 werden die beiden Richter des High Court erneut über die Auslieferung von Julian Assange an die USA beraten. Den USA wurde&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/von-berlin-bis-koeln-deutschland-setzt-ein-zeichen-fuer-julian-assange-und-die-pressefreiheit/


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Zeit zu handeln: Komm mit uns zum Klimacamp gegen Atomwaffen


Komm mit uns zum Klimacamp gegen Atomwaffen und werde Teil unserer Bewegung, die sich aktiv für die Zukunft unseres Planeten einsetzt! Vom 3. bis 7. Juli laden wir dich herzlich zum Klimacamp in Nörvenich ein, einem Ort des gemeinsamen Lernens,&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/zeit-zu-handeln-komm-mit-uns-zum-klimacamp-gegen-atomwaffen/


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Gemeinsamer Einsatz für mehr Toleranz, Umweltschutz und Weltfrieden


Wandern für den Frieden e.V. organisiert am 4. Mai eine Friedenswanderung von der Wiener Friedenspagode zum Heldenplatz mit Reden und Musik. Am Samstag, den 4. Mai, findet zum 22. Mal seit dem Jahr 2021 eine gemeinsame Friedenswanderung, organisiert vom gemeinnützigen&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/gemeinsamer-einsatz-fuer-mehr-toleranz-umweltschutz-und-weltfrieden/


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Erfolg: EU-Parlament beschließt ECT-Ausstieg!


Mit einer überwältigender Mehrheit beschloss das Europäische Parlament vergangenen Mittwoch den Ausstieg aus dem Energiecharta-Vertrag. Ein großer Erfolg für die Energiewende und die Demokratie. Gleichzeitig ist das ein wichtiger Schlag gegen Sonderklagerechte. Der ECT wurde in den letzten Jahrzehnten von&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/erfolg-eu-parlament-beschliesst-ect-ausstieg/


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Militärstaaten


Die westlichen Staaten und ihre Verbündeten – ein Siebtel der Weltbevölkerung – tätigen rund zwei Drittel der globalen Militärausgaben. Rüstungsindustrie gewinnt in Deutschland an Gewicht; Ökonomen sagen „Kanonen ohne Butter“ voraus. Der Anteil der westlichen Staaten und ihrer Verbündeten an&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/militaerstaaten/


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Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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02.05.2024

„Europa ist im Krieg“ Russlands militärische Vorstöße lösen Forderungen nach stärkerer Aufrüstung und nach dem Einsatz westeuropäischer Militärs aus. Experten warnen vor demographischer Katastrophe für die Ukraine.

german-foreign-policy.com, 2. Mai 2024

KIEW/BERLIN (Eigener Bericht) – Russlands militärische Vorstöße in der Ukraine lösen im Westen neue Forderungen nach stärkerer militärischer Unterstützung für Kiew, zugleich aber auch erste Kritik an der Verweigerung eines möglichen Waffenstillstands im April 2022 aus. Die ukrainischen Streitkräfte müssten nun „uneingeschränkt“ Waffen und Munition erhalten, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Internationale Politik; mit dem „Taurus“ etwa lasse sich die Brücke von Kertsch vom russischen Festland auf die Krim zerstören. Ein Beitrag dreier US-Militärs in der Zeitschrift Foreign Affairs dringt auf die Entsendung von Soldaten aus EU-Ländern in die Ukraine, zum Beispiel zur Verteidigung von Territorien westlich des Flusses Dnipro oder auch der Hafenstadt Odessa. Gerieten sie dort in russisches Feuer, hätten sie das Recht, sich militärisch zu verteidigen, heißt es. Gleichzeitig kündigen Polen und die baltischen Staaten an, Kiew bei seinem Bemühen zu unterstützen, ins Ausland geflohene Ukrainer zum Kriegsdienst zurückzuholen. Damit würde die jüngere Generation der ukrainischen Bevölkerung weiter an der Front verheizt – mit dramatischen Folgen für die gesamte Ukraine.


Zitat: Mehr Waffen, mehr Munition

Angesichts der immer erfolgreicheren russischen Vorstöße in der Ukraine werden zum einen Forderungen laut, die Aufrüstung der ukrainischen Streitkräfte beschleunigt und umfassender als bisher zu forcieren. So heißt es etwa in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Internationale Politik, die von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) herausgegeben wird, die „uneingeschränkte Unterstützung der Ukraine mit Waffen und Munition“ sei dringend erforderlich.[1] Der Autor – Ralf Fücks, Direktor des Zentrums Liberale Moderne (LibMod), einer mit hohen Beträgen aus dem Berliner Regierungsetat finanzierten Denkfabrik – bezieht dies erkennbar auch auf den Marschflugkörper Taurus, der in der Lage sei, die Brücke von Kertsch zu zerstören, über die ein erheblicher Teil der Versorgung der Halbinsel Krim gewährleistet wird. Fücks verlangt außerdem, das Vermögen der russischen Zentralbank, soweit es in Europa eingelagert ist, nicht mehr nur einzufrieren, sondern es „für Waffenlieferungen an die Ukraine“ zu verwenden. „Europa ist im Krieg“, schreibt Fücks, „und im Krieg kann es kein ‘business as usual‘ mit der Gegenpartei geben.“


Mehr Soldaten

Andere gehen noch weiter. So fordern drei US-Militärs in einem neuen Beitrag für die US-Zeitschrift Foreign Affairs, die Staaten Europas müssten die Ende Februar geäußerte Drohung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron jetzt wahrmachen und Soldaten in die Ukraine entsenden. Diese könnten dort eine Vielzahl an Tätigkeiten übernehmen. Denkbar sei etwa, dass sie westlich des Flusses Dnipro Reparaturwerkstätten für beschädigte Panzer oder andere Waffensysteme aufbauten und betrieben. Alternativ könnten sie ukrainische Militärs frontnah ausbilden. Denkbar sei zudem, dass sie das Minenräumen übernähmen oder etwa die üblichen Grenzschutzaufgaben an den Grenzen der Ukraine zu Belarus und zu Transnistrien erledigten; allein mit Letzterem könnten sie mehr als 20.000 Ukrainer freistellen, die man dann umgehend an die Front schicken könne.[2] Des weiteren schlagen die Autoren vor, die ukrainische Flugabwehr könne von europäischen Soldaten übernommen werden – gleichfalls, um Ukrainer für den Fronteinsatz abkömmlich zu machen. Schließlich sollten europäische Militärs zu Verteidigungsaufgaben westlich des Dnipro sowie in den Schwarzmeerhäfen der Ukraine eingesetzt werden, etwa in Odessa. Gerieten sie in russisches Feuer, hätten sie das Recht, sich militärisch zu verteidigen.


An die Front abschieben

Eine andere Option, den eklatanten Mangel der Ukraine an Soldaten auszugleichen, ziehen zur Zeit Polen und die baltischen Staaten in Betracht. Dabei geht es um Möglichkeiten, Ukrainer im kriegsdienstfähigen Alter, die ins Ausland geflohen sind, zu einer Rückkehr in ihr Herkunftsland zu nötigen, wo sie dann rekrutiert sowie umgehend an die Front geschickt werden können. Nach Angaben von Eurostat sind gut 860.000 der 4,3 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine, die offiziell in der EU registriert wurden, erwachsene Männer. In der vergangenen Woche hat Kiew bekanntgegeben, Männer zwischen 18 und 60 Jahren könnten künftig ihre Pässe nicht mehr wie allgemein üblich in diplomatischen Vertretungen im Ausland verlängern lassen; dazu müssten sie nun in die Ukraine zurückreisen und dort nachweisen, dass sie bei den zuständigen Rekrutierungsstellen registriert seien. Polen – dort leben gut 200.000 erwachsene Ukrainer – will nun nach Aussage von Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz dafür sorgen, dass möglichst viele von ihnen in die Ukraine überstellt werden. Auf die Frage, ob Warschau sie deportieren werde, antwortete Kosiniak-Kamysz: „Alles ist möglich.“[3] Auch Litauen und Lettland haben angekündigt, die Rückkehr von Ukrainern zu unterstützen.


„Ein irreversibler demographischer Schock“

Sämtliche Überlegungen, wie sich mehr Ukrainer an die Front schicken ließen – sei es, dass sie durch den Einsatz von Soldaten aus EU-Staaten in der Ukraine freigestellt würden, sei es, dass EU-Staaten geflohene Ukrainer deportierten –, ignorieren eindringliche Warnungen von Demographen. Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatte das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) der Ukraine in einer Studie einen „irreversiblen demographischen Schock“ vorausgesagt; so werde aufgrund der kriegsbedingten Verluste in der jüngeren Generation und der massiven Fluchtbewegung die arbeitsfähige Bevölkerung der Ukraine bis zum Jahr 2040 um ein Viertel gegenüber der Vorkriegsbevölkerung schrumpfen – mit dramatischen Folgen für das Land.[4] Kürzlich wies eine Analyse in der New York Times darauf hin, dass die 25- und 26-Jährigen, die nach einem unlängst gefällten Beschluss der ukrainischen Regierung nun umfassend rekrutiert werden sollen, zweien der geburtenschwächsten Jahrgängen des Landes angehörten, die schon in den unmittelbaren Vorkriegsjahren auf dem Arbeitsmarkt Lücken gerissen hätten. Nun könnten sie an der Front weiter dezimiert werden.[5] Die langfristigen Folgen seien immens.


Die Verantwortung des Westens

Mit Blick auf die militärisch immer desolatere Lage der Ukraine wird mittlerweile auch in Medien, die den Krieg bislang stets unterstützt haben, erste Kritik an der Entscheidung vom April 2022 laut, den damals in Reichweite scheinenden Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine auszuschlagen und auf eine Weiterführung des Krieges zu setzen. Am 29. März hatten sich Moskau und Kiew in Istanbul auf ein Communiqué geeinigt, das zehn Punkte zur Beendigung des Krieges umfasste, darunter Russlands Zusage, seine Streitkräfte aus der Ukraine abzuziehen – freilich nicht von der Krim –, und ein Bekenntnis der Ukraine zur Neutralität (german-foreign-policy.com berichtete [6]). Über die Vereinbarung, die ein Ende des Krieges ermöglicht hätte, berichtete vor kurzem Foreign Affairs – und räumte ein, „Putin und Selenskyj“ seien damals „bereit gewesen, außergewöhnliche Kompromisse in Betracht zu ziehen, um den Krieg zu beenden“. Gescheitert sei dies nicht zuletzt daran, dass es im Westen keine Unterstützung dafür gegeben habe.[7] Sogar das Springer-Blatt „Die Welt“ urteilte Anfang der Woche, „nach zwei Jahren Krieg“ erscheine der damals erwogene Deal „vorteilhaft“.[8] Damit steht die Verantwortung des Westens für die Fortdauer des Ukraine-Kriegs seit April 2022 zur Diskussion.

 

[1] Ralf Fücks: Der deutsche Mittelweg führt in die Niederlage. In: Internationale Politik Mai/Juni 2024. S. 62--67.

[2] Alex Crowther, Jahara Matisek, Phillips P. O’Brien: Europe – but Not NATO – Should Send Troops to Ukraine. foreignaffairs.com 22.04.2024.

[3] Barbara Erling, Fabrice Deprez: Poland and Lithuania to help Ukraine repatriate men of fighting age. ft.com 25.04.2024.

[4] Maryna Tverdostup: The Demographic Challenges to Ukraine’s Economic Reconstruction. WIIW Policy Notes and Reports 71. Vienna, July 2023. S. dazu „Ein irreversibler demographischer Schock”.

[5] Andrew E. Kramer, Josh Holder, Lauren Leatherby: Can Ukraine Find New Soldiers Without Decimating a Whole Generation? nytimes.com 11.04.2024.

[6] S. dazu Kein Wille zum Waffenstillstand.

[7] Samuel Charap, Sergey Radchenko: The Talks That Could Have Ended the War in Ukraine. foreignaffairs.com 16.04.2024.

[8] Gregor Schwung: Das geheime Dokument, das den Ukraine-Krieg hätte beenden können. welt.de 29.04.2024.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9546


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

01.05.2024

Pandora Papers zeigen: Plünderung der ukrainischen Staatskasse

aus e-mail von Doris Pumphrey, 1. Mai 2024, 19:10 Uhr


_RT DE 30.4.2024


_*Pandora Papers zeigen: Plünderung der ukrainischen Staatskasse von der

Eisenbahn bis zu Medikamenten


*Der Krieg in der Ukraine ist für das Selenskij-Regime durchaus

profitabel: Hier wird gestohlen, was das Zeug hält. Ukrainische

Soldaten, ausgestattet mit gefälschten Medikamenten und minderwertiger

Ausrüstung, müssen mit einer maroden staatlichen Eisenbahn an die Front

fahren, weil der korrupte Eisenbahnminister lieber Geld für seine Frau

auf Schweizer Konten überweist. Die Enthüllung der Pandora Papers.


Die Ukraine kämpft weiterhin mit massiver Korruption und Geldwäsche, bei

der öffentliche Gelder oft in undurchsichtige Kanäle fließen und zur

persönlichen Bereicherung genutzt werden. Der

Präsident Wladimir Selenskij hat zwar wiederholt seinen Kampf gegen

Korruption und Missbrauch staatlicher Mittel angekündigt. Aber obwohl er

behauptet, ehrbare Absichten zu haben, bleibt das zweifelhaft, wenn

Personen in seinem Umfeld und er selbst in den /Pandora Papers

</" rel="noopener">https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/pandora-papers-volodymyr-selenskij-der-ukrainische-praesident-und-sein-peinliches-netzwerk-li.188923>/ 

sozusagen auf frischer Tat ertappt werden.


Während der Westen weitgehend unbeeindruckt von diesen Problemen zu sein

scheint, solange der Eindruck vermittelt wird, dass man sich in der

Ukraine sehr gegen die grassierende Korruption engagiert, zeichnen die

nahezu täglichen Medienberichte darüber ein ganz anderes Bild.

Erst kürzlich wurde ein hochrangiger Mitarbeiter der

ukrainischen Regierung verhaftet

<https://www.tagesanzeiger.ch/ukraine-geheimdienst-deckt-korruption-um-waffenkaeufe-auf-585849706090>,

und es kam ans Licht, dass Gelder auf Offshore-Konten ehemaliger

Regierungsbeamter geflossen sind. Der Skandal um die Veruntreuung von

Geldern im Zusammenhang mit Waffenkäufen in der Ukraine verdeutlicht das

Ausmaß der Korruption: 40 Millionen US-Dollar wurden für Waffen bezahlt,

die nie irgendwo ankamen. Mindestens fünf Verdächtige, darunter

hochrangige Regierungsbeamte, wurden in diesem Zusammenhang

identifiziert. Und das ist lediglich die Spitze des Eisbergs.


*Die Korruption blüht, sobald westliche Gelder eintreffen*


Von ukrainischen Generälen über ukrainische Bürgermeister bis hin zu

ukrainischen Ministern profitieren viele von dem Zustrom von

Hilfsgeldern. Die /Panama Papers/ und /Pandora Papers/ haben Millionen

von Dokumenten enthüllt, die auch Hunderte solcher geheimen

Finanzimperien von ukrainischen Oligarchen offenlegen. Als die Pandora

Papers schließlich auch ukrainische Politiker entlarvten, darunter

selbst Präsident Wladimir Selenskij,

<https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/pandora-papers-volodymyr-selenskij-der-ukrainische-praesident-und-sein-peinliches-netzwerk-li.188923

stellte sich heraus, dass die Ukraine die höchste Anzahl korrupter

Amtsträger weltweit aufweist.


*Die Schweiz und die gestohlenen Staatsgelder der Ukraine*


Ein bemerkenswertes Detail ist, dass die Schweiz als einziges Land ganz

offiziell an den Panama Papers nicht interessiert ist. Das deutsche

Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden hatte die Millionen von

Panama-Dokumenten nach beteiligten Ländern sortiert und aufbereitet und

Kriminalbehörden aus 17 Staaten zu einer Konsultation eingeladen. Diese

Länder erhielten auf Wunsch die Datensätze zur weiteren Verfolgung der

Korruptionsfälle. 16 Länder nahmen diese Daten auf Speichermedien an,

nur ein Land lehnte ab: die Schweiz.


Die /Pandora Papers

</" rel="noopener">https://offshoreleaks.icij.org/nodes/240021818>/ brachten ans Licht,

wie korrupte Politiker in der Ukraine Gelder, die sie aus staatlichen

Quellen geplündert hatten, auf Schweizer Konten versteckten. Dazu

nutzten sie altbekannte Methoden, indem sie Konten auf den Namen ihrer

Ehefrauen oder Kinder eröffneten, um die wahren Eigentümer zu verschleiern.


Nach Quellen aus den /Pandora Papers/

<https://offshoreleaks.icij.org/nodes/240021818> eröffnete der

ukrainische Eisenbahnminister Sergei Bolobolin ein Offshore-Konto auf

den Namen seiner Ehefrau Irina Bolobolina. Die betreffende gefälschte

Gesellschaft, LERVOSS INTERNATIONAL LIMITED, wurde weit von der Ukraine

entfernt auf den Britischen Jungferninseln registriert.


Dieses Offshore-Konto, das mehr als 30 Millionen US-Dollar aufweist,

wird der Ehefrau des Eisenbahnministers zugeschrieben. Die Enthüllungen

der /Panama Papers/ und /Pandora Papers/

<https://www.icij.org/investigations/pandora-papers/switzerland-fidinam-wealth-management-money-laundering/

haben eindrucksvoll offenbart, wie tief die Korruption in der Ukraine

verwurzelt ist und wie oft die Veruntreuung öffentlicher Gelder durch

das internationale Bankensystem erfolgreich verschleiert wird. Es ist

schon merkwürdig, wie Schweizer Banken damit umgehen, wenn eine

arbeitslose Ukrainerin plötzlich mit Millionen von US-Dollar in

Erscheinung tritt. Derartige Transaktionen werfen berechtigte Fragen

auf, insbesondere wenn die Person keine sichtbaren Einnahmequellen hat,

die solche Beträge rechtfertigen würden.


Zwischen 2014 und heute wurden in der Ukraine Gelder, die für

Infrastrukturprojekte der Eisenbahn bestimmt waren, umgeleitet und

landeten auf den Schweizer Konten des Eisenbahnministers. Der Fluss

dieser Gelder über Offshore-Konten und andere intransparente Finanzwege

sollte eigentlich die Alarmglocken schrillen lassen, doch die Schweizer

Banken wissen genau, wie sie diese "speziellen Umstände" so handhaben,

dass keine unangenehmen Fragen aufkommen.

Die Kunst liegt darin, die richtigen Strukturen und Verträge zu nutzen,

um den Ursprung der Gelder zu verschleiern und den Anschein von

Legalität zu erwecken. So werden kritische Überprüfungen umgangen und

etwaige Bedenken im Keim erstickt.


Um diese Gelder als legitim erworben erscheinen zu lassen, setzen Banken

sogenannte Investment-Vermittler-Verträgein die Szene. Dabei wird das

Geld in einem Mandatsportfolio geparkt, was dazu dient, die üblichen

Prüfprozesse der Banken zu umgehen und unangenehme Fragen der

Bankenaufsicht /FINMA

<https://www.finma.ch/de/ueberwachung/banken-und-wertpapierhaeuser/>/ zu

vermeiden. Dieser Kniff erlaubt es den Verantwortlichen, die wahren

Quellen der Gelder zu verschleiern und den Anschein von Legalität zu

erwecken. Im Grunde ist aber alles von A bis Z gefälscht. Der

Eisenbahnminister hat zwar inzwischen seinen Hut genommen, aber die

Gelder auf den Schweizer Konten sind wohl zu bequem, um sich zu bewegen.


Es klingt fast absurd, doch es ist Realität: Ukrainische Soldaten müssen

auf einer maroden staatlichen Eisenbahn an die Front fahren, weil der

korrupte Eisenbahnminister das Geld lieber auf Schweizer Konten schickt.

Dort an der Front angekommen, sind die Soldaten dann mit gefälschten

chinesischen Medikamenten und billigster Ausrüstung ausgestattet,

während sie ihr Leben für ein korruptes Regime riskieren. Für manche ist

der Krieg ein Unglück, für andere ein Segen.


Seit Ausbruch des Krieges flossen und fließen Milliarden an

internationaler Hilfe in die Ukraine, doch diese Gelder erreichen nicht

immer die Bereiche, die sie am dringendsten benötigen. In einem Land, in

dem die Korruption so lange und tief verwurzelt ist, ist es keine

Überraschung, wenn Beträge dieser Hilfsgelder umgehend wieder auf

Schweizer Konten oder in Offshore-Paradiese verschwinden. Der

Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International listet die

Ukraine auf dem beschämenden 130. Platz von insgesamt 167 Ländern auf,

in einer Gesellschaft mit Ländern wie Kamerun, Iran oder Paraguay. Laut

einer Umfrage glauben derzeit knapp 67 Prozent der Ukrainer, dass

Bestechlichkeit ein elementarer Teil ihrer nationalen Mentalität ist.


Ihr Präsident Selenskij hatte das Ziel, eine klare Botschaft zu senden:

Die Ukraine will die Korruption ernsthaft bekämpfen. Als Populist

versteht er es, auf die Stimmung der Bevölkerung einzugehen und schnell

Lösungen für dringende Probleme zu präsentieren. Doch das Ausmaß der

Korruption stellt die Bemühungen der Regierung auf eine harte Probe.

Viele Ukrainer hatten gehofft, dass der Krieg die Gesellschaft zum

Besseren verändert und das Problem der Korruption vermindert. Doch auch

in den Streitkräften zeigt sich, wie tief dieses Problem sitzt.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

01.05.2024

USA: russische Aktiva / Goldreserven von Ländern Afrikas und des Nahen Ostens

aus e-mail von Doris Pumphrey, 1. Mai 2024, 19:10 Uhr


_RT DE 30.4.2024

_

*Russland antwortet mit einem starken Schritt auf Beschlagnahme seiner

Aktiva


*Als Antwort auf die mögliche Beschlagnahme seiner Vermögenswerte greift

Russland zu einem raffinierten Trick, der die USA in eine verzweifelte

Lage bringt, so das chinesische Portal Sohu. Und das Wichtigste ist,

dass die Vereinigte Staaten hier nicht gewinnen können.


Im Wirtschaftsspiel mit Washington hat Moskau nach der US-Entscheidung

über die endgültige Beschlagnahme russischer Vermögenswerte einen klugen

Schachzug gemacht und alle Schwierigkeiten auf den Gegner abgewälzt,

stellt der Autor des chinesischen Portals /Sohu/ Li Yunfei fest. Das

bestätigt nach Meinung Lis, dass "Moskau nicht Tokio ist, man sollte es

freundlich und nicht böse behandeln". In dem Beitrag auf dem Portal wird

erklärt

<:" rel="noopener">https://www.sohu.com/a/774693926_121057192?scm=1019.20001.0.0.0&spm=smpc.csrpage.news-list.11.1714201933796MA7S5qb>:


/"Hier ist ein Beispiel. Nachdem bekannt wurde, dass die US-Bank

JPMorgan Chase aus Russland fliehen wollte, ordnete ein russisches

Gericht das Einfrieren aller ihrer Vermögenswerte im Land an,

einschließlich beweglicher und unbeweglicher Güter sowie der Anteile an

der russischen/ /Tochtergesellschaft dieses Konzerns. Bei diesem Vorfall

ging es darum, dass von den russischen Vermögenswerten in Höhe von mehr

als 300 Milliarden US-Dollar, die zuvor vom Westen eingefroren worden

waren, 439,5 Millionen US-Dollar auf Konten von JPMorgan lagen. Das

nennt man: 'Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus'! Am

Beispiel dieses Falles können wir sehen, dass Moskau früher zögerte,

Maßnahmen zu ergreifen, aber jetzt hat es einen starken Schritt gemacht!

Es hat definitiv die schlimmsten Vermutungen aufgegriffen: dass uns am

Ende ein harter Kampf bevorsteht."/


Durch Moskaus Handeln befinde sich Washington nun in einer verzweifelten

Lage, betont der Autor. Denn wenn die USA Vergeltung übten und russische

Gelder direkt beschlagnahmten, würde der Kreml alle möglichen

Mechanismen und Instrumente einsetzen, um genügend Ressourcen westlicher

Unternehmen einzufrieren. "Ende des Jahres 2022 belief sich der Wert des

gemeinsamen Vermögens der Vereinigten Staaten und Europas in Russland

auf etwa 288 Milliarden US-Dollar", schreibt Li in dem Beitrag weiter:

"Das heißt, die Vereinigten Staaten werden nichts bekommen."



_RT DE 1.5.2024

_

*Länder Afrikas und des Nahen Ostens ziehen Goldreserven aus den USA ab


*Die Entscheidung zur Rückführung von Goldreserven hat nicht nur

symbolischen Charakter, sondern spiegelt tatsächlich ein tieferes

Unbehagen einiger Länder über die Entwicklung der USA wider,

insbesondere angesichts der Drohung, Russlands Reserven einfach zu stehlen.


Im Zuge wachsender Besorgnisse auch über die Stabilität der

US-amerikanischen Wirtschaft haben mehrere Länder Afrikas und des Nahen

Ostens in den letzten Monaten begonnen, ihre Goldreserven aus den

Vereinigten Staaten von Amerika abzuziehen. Dieser Trend stellt eine

bedeutende Veränderung der globalen Wirtschaftsdynamik dar und

unterstreicht die zunehmende Skepsis dieser Staaten gegenüber dem

traditionellen Status des US-Dollar und der US-amerikanischen

Finanzinstitute als sicherer Hafen.


Die Entscheidung, nationale Goldreserven zu repatriieren, hat nicht nur

symbolischen Charakter, sondern ist Ausdruck eines tieferen Unbehagens

dieser Länder über die Entwicklung der USA. Zu den Ländern, die zu

solchen Maßnahmen greifen, gehören Nigeria, Südafrika, Ghana, Senegal,

Kamerun, Algerien, Ägypten und Saudi-Arabien, die allesamt wichtige

Regionen in Afrika und dem Nahen Osten repräsentieren. Ihre zunächst

finanzpolitischen Maßnahmen werfen Fragen über die Zukunft des

US-Dollars als die lange Zeit wichtigste Reservewährung der Welt auf.


Die sich verschlechternde Lage der US-Wirtschaft ist der Hauptgrund für

diesen Rückruf nationaler Reserven. Die anhaltende Inflation, die

steigende Verschuldung und die Besorgnis über die Fähigkeit der Federal

Reserve Bank, eine stabile Geldpolitik zu gewährleisten, haben das

Vertrauen in den US-Dollar geschwächt. Darüber hinaus haben

geopolitische Spannungen und politisch hervorgerufene Unsicherheiten in

den Handelsbeziehungen Befürchtungen ausländischer Regierungen weiter

geschürt.


Wie andere Zentralbanken hat auch die russische Zentralbank einen Teil

ihrer Gold- und Devisenreserven in liquiden Mitteln wie wichtigen

Währungen, Gold und Staatsanleihen angelegt. Etwa die Hälfte dieser

Reserven wurde im Westen aufbewahrt. Die russische Zentralbank hat

bestätigt, dass Vermögenswerte im Wert von etwa 300 Milliarden US-Dollar

im Westen eingefroren worden sind. Die Gefahr, dass diese Vermögenswerte

von den westlichen Ländern eigenmächtig und illegal konfisziert werden,

wächst weiter.


Für die Länder Afrikas und des Nahen Ostens ist daher die Sicherung

ihrer Goldreserven nicht nur eine Frage der wirtschaftlichen Vorsicht,

sondern auch ein politisch-strategisches Gebot. Gold gilt seit jeher als

Wertanlage in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen und bietet eine

Absicherung gegen Währungsabwertung und geopolitische Instabilität.

Durch die Rückführung ihrer Goldreserven wollen sich diese Länder vor

möglichen finanziellen Verlusten schützen und ihren nationalen Reichtum

innerhalb ihrer geografischen Grenzen sichern.


Nigeria beschloss als die größte Volkswirtschaft Afrikas Anfang des

Jahres, seine in den Vereinigten Staaten von Amerika gehaltenen

Goldreserven zu repatriieren. Dieser Schritt wurde im Land unterstützt,

da auch nigerianische Beamte Bedenken hinsichtlich der langfristigen

Stabilität der US-Wirtschaft und der Notwendigkeit einer

Risikodiversifizierung äußerten. Ähnlich äußerten sich auch andere

Länder in der Region, was auf einen allgemeinen Trend zur Neubewertung

traditioneller wirtschaftlicher Abhängigkeiten hinweist.


Die Entscheidung Saudi-Arabiens im Nahen Osten, seine Goldreserven aus

den USA abzuziehen, löste einen Schock auf den Weltmärkten aus. Als

einer der weltweit größten Ölexporteure und damit als ein Dreh- und

Angelpunkt der Weltwirtschaft unterstreicht Saudi-Arabien mit seinem

Schritt die wachsende Desillusionierung gegenüber dem US-Finanzsystem.

Dieser Schritt des saudischen Königreichs wird als strategisches Manöver

zum Schutz seines Finanzvermögens mitten in einer Zeit zunehmender

geopolitischer Spannungen und Unsicherheiten in der Region angesehen.


Ägypten und Südafrika haben als zwei weitere große Volkswirtschaften

ebenfalls Schritte unternommen, um ihre Goldreserven zu repatriieren,

was wohl auf eine koordinierte Anstrengung der Länder Afrikas und des

Nahen Ostens hindeutet, ihre Abhängigkeit von den wirtschaftlichen

Risiken der USA zu verringern. Während sich die unmittelbaren

Auswirkungen auf die US-Wirtschaft in Grenzen halten mögen, sind die

langfristigen Folgen dieses Trends tiefgreifend und könnten die

Landschaft der globalen Finanzwirtschaft erheblich umgestalten.


Der Abzug von Goldreserven aus den Vereinigten Staaten durch die Länder

Afrikas und des Nahen Ostens stellt eine Verschiebung im internationalen

Finanzwesen dar. Er spiegelt einen Vertrauensverlust in die

traditionellen Säulen der Weltwirtschaftsordnung wider und unterstreicht

die Notwendigkeit von neuen Strategien zur Diversifizierung und zum

Risikomanagement. In dem Maße, wie diese Länder eine größere Kontrolle

über ihre nationalen Vermögen wiedererlangen, wird sich das

Kräfteverhältnis in der Weltwirtschaft deutlich verändern, was

weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft des internationalen

Finanzwesens haben wird.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

01.05.2024

Weltweiter Ansehensverlust der deutschen Diplomatie und die Vogel-Strauß-Taktik des Auswärtigen Amts

nachdenkseiten.de, 01. Mai 2024 um 13:00 Ein Artikel von: Redaktion,  Von Florian Warweg.

Egal, ob man sich mit Journalisten und Diplomaten aus der Nahost-Region, Lateinamerika oder Afrika unterhält – alle berichten von einem massiven Vertrauens- und Ansehensverlust der deutschen Außenpolitik durch die einseitige politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung für Israels völkerrechtswidriges Vorgehen im Gazastreifen. Selbst die Tagesschau zitiert in einem kürzlich erschienenen Beitrag unter dem Titel „Verspieltes Vertrauen in der arabischen Welt“ deutsche Diplomaten mit der Aussage, „ob man in Berlin eigentlich ahne, wie nachhaltig der Schaden sei, den man mit der scheinbar uneingeschränkten Unterstützung für Israel anrichte“. Doch von den NachDenkSeiten zu diesem aus diversen Quellen bestätigten Ansehensverlust Deutschlands befragt, reagierte der AA-Sprecher mit Durchhalteparolen und erklärte, er würde davon nichts merken, man hätte weiterhin einen „sehr engen Austausch und enges Vertrauensverhältnis“ zu den Partnern in der Region.

Frage Towfigh Nia (freier Journalist)
(zum Nahostkonflikt) Herr Wagner, eine Frage zu Gaza: Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk hat eine internationale Untersuchung bezüglich der Massengräber und der Zerstörung der zwei Krankenhäuser, wo Hunderte von Leichen gefunden worden sind, unter ihnen auch Frauen und Kinder, angeordnet. Wie steht die Bundesregierung dazu?

Im selben Kontext auch: Amnesty International Deutschland hat die deutsche Regierung kritisiert, weil sie zu den Kriegsverbrechen in Gaza schweigt, und ihr auch Doppelmoral vorgeworfen. Gibt es dazu eine Stellungnahme?


Wagner (AA)
Herr Towfigh Nia, zu dem ersten Teil Ihrer Frage: Wir kennen die Medienberichte. Die sind erschütternd. Insofern muss das natürlich vollständig aufgeklärt werden.

Zum zweiten Teil Ihrer Frage: Ehrlich gesagt tue ich mich schwer, das jetzt hier zu kommentieren. Sie kennen unsere Haltung zu dem Konflikt in Gaza; die haben wir hier hinlänglich immer wieder ausgeführt. Insofern möchte ich mich jetzt zu diesem spezifischen Vorwurf einer NGO nicht einlassen. Ich glaube, es ist sehr klar, wie die Bundesregierung zu dem Konflikt steht. Wir haben immer wieder deutlich gemacht, dass es eine Freilassung der Geiseln durch die Hamas braucht und dass es eine Einstellung des Terrors durch die Hamas gegen Israel braucht, dass gleichzeitig aber eben auch die humanitäre Lage in Gaza höchst dramatisch ist und dringend verbessert werden muss. Da steht natürlich erst einmal vor allen Dingen die israelische Regierung in der Pflicht.


Zusatzfrage Towfigh Nia
Unterstützen Sie eine internationale Untersuchung oder eine Untersuchung, die die israelische Regierung machen sollte?


Wagner (AA)
Na ja, das muss aufgeklärt werden. Natürlich sind da auch israelische Stellen, die ja in Gaza agieren und dort eine Militäroperation durchführen, mit in der Pflicht.


Frage Warweg
Der Kollege hat ja schon die Stellungnahme von Amnesty International angesprochen. Egal, ob man mit Diplomaten oder Journalisten aus Nahost spricht, und egal, welcher politischen Couleur sie sind: Alle berichten von einem wirklich erdrutschartigen Verlust an Glaubwürdigkeit der deutschen Diplomatie in der Region aufgrund der sehr einseitigen Haltung der Bundesregierung in dieser Causa. Es gibt auch Berichte, dass sehr bekannte, eigentlich prowestliche Menschenrechtsaktivisten etwa den Kontakt mit der deutschen Botschaft in Kairo abgebrochen haben. Vor diesem Hintergrund würde mich interessieren: Könnten Sie einmal kurz skizzieren, was Sie dazu an Drahtinformationen aus den Botschaften in Nahost bekommen? Bestätigt sich auch aus Ihrer Sicht dieser dramatische Ansehensverlust der deutschen Diplomatie in Nahost?


Wagner (AA)


Herr Warweg, ich würde mir da Ihre Analyse und Ihre Sichtweise keinesfalls zu eigen machen. Es ist doch vollkommen klar, dass der Konflikt in Gaza hochgradig polarisiert und dass auch sehr emotional aus unterschiedlichen Ecken darauf geschaut wird. Aber wenn ich die Gespräche wahrnehme, die wir mit unseren Partnern, vor allen Dingen auch arabischen Partnern in der Region führen, dann nehme ich da einen sehr engen Austausch und ein enges Vertrauensverhältnis wahr. Wir tun ja wirklich fast Tag und Nacht, hätte ich jetzt beinahe gesagt, aber intensiv im Grunde jeden Tag alles dafür, dass wir zum einen, wie ich eben schon geschildert habe, das Leid in Gaza lindern, zum anderen aber auch die Perspektive auf eine politische Lösung dieses Konfliktes offenhalten und wieder zu der Perspektive einer Zweistaatenlösung hinkommen. Da sind natürlich unsere Kontakte zu essenziellen Partnern in der Region und vor allen Dingen auch den arabischen Nachbarn Israels ganz wichtig. Ich nehme da einen sehr engen und vertrauensvollen Austausch wahr. Ich kann hier jetzt natürlich nur für das Auswärtige Amt und für die Außenministerin sprechen.


Zusatzfrage Warweg
Das habe jetzt nicht nur ich gesagt, sondern es gab ja sogar entsprechende Berichte in der Tagesschau. Aber das heißt, wenn ich Sie richtig verstehe, sind diese Berichte, dass zahlreiche langjährige Partner sowohl deutscher Auslandsstiftungen als auch des Auswärtigen Amtes selbst massiv den Kontakt abgebrochen haben, so nicht richtig?


Wagner (AA)
Herr Warweg, Sie haben mich nach unseren diplomatischen Kontakten in der Region gefragt. Dazu kann ich nur berichten, dass diese gut und vertrauensvoll sind und wir in einem ständigen Gespräch und einer ständigen Reisediplomatie sind, um die Ziele zu erreichen, die wir uns in unserer Außenpolitik setzen. Es ist aber, wie ich gesagt habe, auch so, dass auf diesen Konflikt sehr emotional geschaut wird. Dazu braucht man manchmal nur in diesen Saal zu schauen, aber auch auf die Diskussion in der deutschen Gesellschaft, und das ist ja auch normal. Das ist ja ein Konflikt, den sich in dieser Form niemand gewünscht hat, der von einem brutalen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober mit über 1.000 Toten in Israel ausging und der mittlerweile in Gaza eine Situation herbeigeführt hat, in der schon viel zu viele Menschen ums Leben gekommen sind und das Leid und der Hunger enorm sind. Dass das Emotionen hervorruft und dass emotional darauf geschaut wird, ist doch vollkommen normal.


Frage Towfigh Nia
Herr Wagner, ich möchte die Frage des Kollegen noch einmal aufgreifen. Unabhängig von den diplomatischen Kontakten, die Sie haben und auch haben müssen: Sehen Sie jetzt als Nachwirkung des Gaza-Krieges, dass die Beziehungen mit der arabischen Welt beschädigt sind?


Wagner (AA)
Wir werben in der Region, aber auch darüber hinaus immer wieder dafür, dass man diesen Konflikt in seiner ganzen Komplexität sieht und sich nicht sozusagen auf einfache Antworten verlässt; denn dieser Konflikt ist einfach komplex. Es war uns über die letzten Monate ein Anliegen, immer wieder deutlich zu machen, dass man Leid nicht nur einseitig sieht, sondern dass man sowohl das Leid in Gaza als eben auch das Leid sieht, das die Geschehnisse des 7. Oktobers über Israel gebracht haben. Für diese differenzierte Sichtweise werben wir. Dass das in einer emotional geführten Debatte um einen Nahostkonflikt, der ja auch schon lange andauert, nicht immer einfach ist, ist vollkommen klar. Dem dienen unsere diplomatischen Bemühungen. Aber noch einmal: Ich kann in unseren Kontakten auf Regierungsebene und auf Ebene der Außenministerin keinen Vertrauensverlust zu unseren arabischen Partnern in der Region feststellen.


Frage Warweg
Um es ein bisschen konkreter zu machen: Beispielsweise war Deutschland über Jahrzehnte bei entsprechenden Verhandlungen ein zentraler Vermittler zwischen Hisbollah und Israel. Man hört zum Beispiel auch aus dem außenpolitischen diplomatischen Kontext, dass das gegessen ist, dass es eigentlich kaum noch Partner in Nahost gibt, die Deutschland in diesem Kontext eine Vermittlerrolle zuschreiben. Können Sie das kurz kommentieren?


Wagner (AA)
Ich weiß nicht, wer Ihre Quellen sind. Ich kann nur darüber berichten, was wir tun. Sie wissen, dass die Außenministerin nunmehr achtmal in der Region war und dass wir ständig mit unseren Partnern in der Region in Kontakt sind. Sie war ja auch im Libanon. Diese Gespräche führen wir fort. Ich werbe noch einmal dafür: Es ist ja nicht so, dass Außenpolitik ein Zauberstab ist. Wir würden uns auch wünschen, dass dieser Konflikt morgen vorbei ist. Aber das ist eben nicht so einfach. Es ist komplex. Das hält uns aber nicht davon ab, uns für unsere außenpolitischen Ziele einzusetzen. Die habe ich ja eben schon hier skizziert.


Zusatzfrage Warweg
Noch einmal: Ich würde es ganz gerne ein bisschen konkreter fassen. Können Sie mir ein Land in Nahost nennen, das Deutschland noch eine Vermittlerrolle in dem Konfliktgeschehen in Nahost zuschreibt?


Wagner (AA)
Ich liefere Ihnen gerne all die Reiseziele der letzten Monate nach und sage, wo wir überall gewesen sind. Wir sind mit allen Regierungen in der Region – mir fällt es jetzt wirklich schwer, da irgendeine zu identifizieren, mit der wir derzeit nicht in Kontakt sind – in einem vertrauensvollen, intensiven, engen Austausch. Alle unsere Bemühungen dienen dem Ziel, die Geiseln aus den Händen der Hamas freizubekommen, das Leid in Gaza zu beenden und in einen politischen Prozess zu kommen, der in einer Zweistaatenlösung endet, denn nur so werden wir diesen Konflikt nachhaltig lösen.


Titelbild: Screenshot NachDenkSeiten, Bundespressekonferenz 24. April 2024

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Rubriken:
Außen- und Sicherheitspolitik Militäreinsätze/Kriege

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Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=114601


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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