Willy Wimmer zu US-Truppenabzug aus Deutschland - „bring our boys home“: warum geht nur ein Drittel?
CASHKURS, 30.07.2020, Autor: Willy Wimmer
Der angekündigte Rückzug von fast einem Drittel der in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten macht das Dilemma der gesamten westlichen Politik seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 deutlich. “ schreibt Willy Wimmer mit Hinweis auf das Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut, welches Deutschland in diesem Bündnis bis dato in eine streitbare Sonderposition bringt.
Zitat: Die US-Truppen in Deutschland dienten der amerikanischen Kriegführung in allen Teilen der Welt und vor allem außerhalb des Geltungsbereiches des NATO-Vertrages. ... Dafür streifte man noch nicht einmal die Relikte des Besatzungsrechts auf dem Territorium Deutschlands ab. Mit dem Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut verbleibt Deutschland in einer unvertretbaren Sonderstellung in der NATO, denn keinem anderen Land wurden derartige Bestimmungen auferlegt.
Zitat: Mit diesem zentralen Stationierungsgebiet Deutschland wurde nicht nur die NATO den Vereinten Nationen als militärischer Dienstleister angedient und über den Jugoslawien-Krieg die kriegsverhindernde Charta der Vereinten Nationen ausgehebelt. Die UN wurden fortan zur Migrationsagentur für angelsächsische Global-Milliardäre, um bestimmte Staaten in der Substanz zu verändern.
Zitat: Den Ministerpräsidenten in deutschen Bundesländern, die jetzt Krokodilstränen in Richtung Washington vergießen, sollte man in Stammbuch schreiben, dass mittels der hier stationierten US-Truppen unsere Nachbarn nah und fern in die Steinzeit zurückgebombt worden sind. Millionen Menschen, die sich jetzt auch in Deutschland aufhalten, wurden durch amerikanische Dauerkrieg aus ihrer Heimat herausgebombt. ... Als in Washington dämmerte, dass dies alles nur um den Preis des Substanzverlustes der USA selbst zu haben war, wurden die Beziehungen zu Moskau zeitgerecht vereist, um so etwas wie eine Schein-Legitimation für US-Truppen in Europa aufrecht zu erhalten.
Zitat: Wenn in Washington freundschaftliche Beziehungen zu anderen Staaten auf Dauer Bestandteil der US-Politik sein sollten, ist eine Komplett-Revision der amerikanischen Politik überfällig und nicht der verbrämte Einstieg in den nächsten Weltkrieg.
Info: https://www.cashkurs.com/wirtschaftsfacts/beitrag/bring-our-boys-home-warum-geht-ndritte