08.06.2022

Kritische Bürger sind jetzt „Feinde der Demokratie“

nachdenkseiten.de, 08. Juni 2022 um 10:15 Ein Artikel von: Tobias Riegel, Ein Kommentar

„Corona-Leugner“ und „Querdenker“ sollen pauschal als „rechtsextrem“ eingestuft werden, so aktuell ein Landesinnenminister. Und der Verfassungsschutz hat ein neues Beobachtungsobjekt mit dem Titel „Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates“ eingeführt. Demokratiefeindlich sind aber eher solche vorsätzlichen sprachlichen Unklarheiten und die viel zu pauschalen Urteile gegenüber Kritikern der eigenen Politik. 


„Coronaleugnerinnen und Coronaleugner“ müssten „konsequent dem rechtsextremistischen Spektrum zugeordnet werden“, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier aktuell laut Medienberichten: „Bei der Zuordnung von politisch organisierter Kriminalität müssen wir nachschärfen, vor allem bei den Coronaleugnern.“ Die Szene sei politisch klar rechts motiviert: „Es sind Rechtsextremisten, die sie anstiften.“


Außerdem haben Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang am Dienstag den Verfassungsschutzbericht 2021 vorgestellt. Darin wird erstmals ein neu eingerichtetes Beobachtungsobjekt aufgeführt. Es trage den Titel „Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates“ und umfasse zumindest „Teile der ‚Coronaleugner‘- und ‚Querdenker‘-Szene”, so Medien. In dieser Kategorie fasse der Inlandsgeheimdienst „sehr unterschiedliche Gruppierungen und Akteure jenseits des klassischen Links-Rechts-Schemas” zusammen: Gruppen und Einzelpersonen, die bestimmte, „teilweise antisemitisch unterlegte Verschwörungstheorien“ verbreiten würden, das demokratische Staatswesen in Zweifel ziehen oder dieses rundheraus ablehnen würden, so die Medienberichte. Dazu, wie groß die Zahl der Anhänger dieser heterogenen Szene sei, gebe es noch keine Einschätzung.


Mediale Verdrehungen

Exemplarisch für zahlreiche problematische Medienbeiträge zum Thema führt die „Stuttgarter Zeitung“ aus:

„Viele der neuen Feinde der Demokratie sind nicht links- oder rechtsextrem – auch wenn sie Links- oder Rechtsextremisten in ihren Reihen haben, mit ihnen im Gleichschritt marschieren, ihnen ein neues Exerzierfeld bieten. Es ist aber auch unwesentlich, ob das neue Wutbürgertum sich links oder rechts verortet oder generell orientierungslos ist. Entscheidend ist vielmehr der Mangel an Respekt vor Gesetzen, vor der Verfassung und vor den Repräsentanten des Staates.“

Der Absatz praktiziert eine der aktuell gültigen Verdrehungen: Einerseits wird der Fakt eingeräumt, dass die Gruppe der Kritiker nicht homogen ist, um dann den (überwiegend?) nicht radikalen Kritikern ein „Marschieren im Gleichschritt“ vorzuwerfen. Gleichzeitig ist es absurd, der Mehrheit der Kritiker der Corona-Politik einen Mangel an Respekt vor der Verfassung zu unterstellen – schließlich wollten viele von ihnen im Gegenteil die Verfassung gegen Angriffe durch die Corona-Kampagne schützen. Selbstverständlich gibt es unter den Kritikern der Corona-Politik radikale Figuren, von denen man sich abgrenzen muss, aber die große Mehrheit kann nicht als politisch extrem bezeichnet werden. Eindeutig politisch extrem waren dagegen zahlreiche der wissenschaftlich nicht begründeten Corona-Maßnahmen.


Vorsätzliche sprachliche Unschärfe

Beide eingangs erwähnten politischen Vorhaben werden (wie schon seit Beginn der Corona-Episode) von einer vorsätzlichen sprachliche Unschärfe begleitet, die in der gesellschaftlichen Debatte teils zu einer Orwell’schen Sprachverdrehung führt: Wer auf das Grundgesetz pocht, wird dadurch indirekt als Gegner eben jenes Grundgesetzes behandelt. Wer demokratische Rechte bewahren möchte, gilt dann indirekt als „Feind der Demokratie“. Wer gegen wissenschaftlich nicht gerechtfertigte Einschränkungen der garantierten Freiheiten der Bürger protestiert, ist demnach für viele Medien und Politiker inzwischen ein „Feind der Freiheit“. Wer die Verfassung unseres Staates in der bis zur Corona-Episode gültigen Form – bei aller Kritik – vor einer weiteren Erosion von Bürgerrechten (etwa des Demonstrationsrechts) bewahren wollte, gilt als Staatsfeind. Wer das Recht der Kinder auf Bildung, Austausch und Bewegung einfordert, gilt als Radikaler – und eben nicht die radikalen Gruppen in der Politik und in den Redaktionen, die eine wissenschaftlich nicht begründete Corona-Politik gegen die Bürger unterstützt haben.


Die praktizierte sprachliche Unschärfe bei der Beschreibung von Kritikern der Corona-Politik läuft oft ähnlich: Zunächst wird den höchst unterschiedlichen Kritikern der Corona-Politik pauschal unterstellt, sie würden die Existenz des Virus „leugnen“. Diese „Leugner“ werden im nächsten Schritt pauschal zu „Querdenkern“ erklärt – unabhängig davon, ob sie mit gleichnamigen Initiativen tatsächlich verbunden sind. Schließlich werden dann „die Querdenker“ (wer ist das genau?) als tendenziell rechtsextrem gebrandmarkt, damit man sich mit ihren Argumenten nicht befassen muss.


Ich persönlich fühle mich von den sich selber „Querdenker“ nennenden Initiativen politisch nicht vertreten. Das trifft auch auf einige andere Akteure der Kritik an der Corona-Politik zu. Zum einen ist aber meine persönliche Meinung hier nicht das Maß der Dinge. Zum anderen dürfen einzelne radikale Figuren nicht genutzt werden, um eine breite Bewegung von Kritikern zu verunglimpfen und damit die eigene Politik abzuschirmen.


Die Panikmache zu Corona wird von einigen Akteuren aktuell schon wieder angefacht. Das ist inakzeptabel – zum einen, weil es keine seriöse Datengrundlage gibt, die eine Wiederholung der destruktiven Lockdown- und Masken-Politik gestatten würde, denn die Erhebung solcher zentraler Daten wird verweigert, um einen Zustand des „Unwissens“ aufrechtzuerhalten. Zum anderen, weil durch die jetzigen „Warnungen vor den Infektionszahlen im Herbst“ suggeriert werden soll, dass bereits „die Infektionszahlen“ des letzten Herbstes Grundrechtseinschränkungen hätten rechtfertigen können. Das ist aber nicht der Fall. Die Aufarbeitung der skandalösen Corona-Zeit wird auch darum aktuell behindert, weil eine solche Untersuchung eine Wiederholung der Corona-Politik mutmaßlich als nicht gerechtfertigt, nicht angemessen und nicht wirksam ausschließen würde.


Justiz stärken im Kampf gegen Rechtsextremismus

Rechtsextremismus ist ein drängendes Problem, dem mit polizeilichen Mitteln, Ursachenforschung und sozialpolitischen Impulsen begegnet werden muss. Aber die pauschale Verknüpfung des Begriffs mit Protesten gegen die destruktive Corona-Politik ist Propaganda. Durch die Instrumentalisierung des Begriffs gegen Kritiker der Corona-Politik wird auch der wichtige Kampf gegen Rechtsextremismus beschädigt, weil der Eindruck entstehen könnte, dass hier eine gute Sache instrumentalisiert wird, um die Inhalte von Kritikern auf ganz anderen Feldern pauschal entwerten zu können.


Gegen rechtsextremistische Straftaten muss hart und entschlossen vorgegangen werden. Dafür gibt es bereits ein Instrumentarium, es mangelt aber vor allem an Personal bei Polizei und Justiz, um dieses umzusetzen. Einer Politik, die einerseits die Justiz kleinspart und andererseits den Begriff des Extremismus auf immer mehr Bürger ausdehnt, sollte sehr skeptisch begegnet werden. Tendenzen, die Kommunikation der Bürger (teils durch private Akteure) als „radikal” zu zensieren, weil hier andere Meinungen vertreten werden, sind undemokratisch. Die Hysterie um rechte Kritiker der Corona-Politik (oder Bürger, die mit ihnen „im Gleichschritt marschieren“) bildet zudem einen scharfen Kontrast zu der Toleranz gegenüber Rechtsradikalen, wenn diese etwa in der Ukraine agieren.


Die Bürger müssen es beenden

Das aktuelle offizielle Handeln soll vermutlich das Handeln in der Vergangenheit rechtfertigen und gleichzeitig zukünftigen Protest gegen eine Wiederkehr der Corona-Maßnahmen eindämmen. In dem Artikel „Die Corona-Geister müssen von den Bürgern vertrieben werden – Andere werden es nicht tun“ haben die NachDenkSeiten geschrieben:

„Ein echtes Ende der Pandemie-Politik wird es erst geben, wenn die Bürger das endgültige und vollkommene Ende der Pandemie-Politik einfordern und eine Wiederholung ausschließen. Ansonsten wird – das zeigen alle Erfahrungen – ein Ausnahmezustand im Hintergrund am Köcheln gehalten: Nach einer trügerischen Phase der sommerlichen „Kulanz“ des Hygienestaates kann eine erneute Angstkampagne vor einer Virusvariante die Corona-Politik immer weiter verstetigen.”

Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=84632




Weiteres:




Lauterbach sabotiert die Evaluierung der Corona-Maßnahmen, um sein eigenes Versagen zu verdecken


nachdenkseiten.de, 08. Juni 2022 um 13:20 Ein Artikel von: Jens Berger

Seit Beginn der Corona-Pandemie verfolgt die Bundesregierung eine Coronapolitik, die sich nicht auf wissenschaftliche Evidenz, sondern auf Verdachtsmomente stützt. Dabei fährt man nach dem Motto „Viel hilft viel“ – der mögliche Nutzen wird über-, die Nachteile, Kosten und Kollateralschäden werden unterbewertet. Auch im kommenden Herbst müssen wir wohl wieder mit Maßnahmen rechnen, deren Nutzen wissenschaftlich nicht belegt ist. Dabei sollte es laut Infektionsschutzgesetz doch anders laufen. Das Gesetz sieht eine verbindliche Evaluierung der Maßnahmen vor. Dafür wurde extra eine Sachverständigenkommission ins Leben gerufen. Doch deren Arbeit wird von Bundesgesundheitsminister Lauterbach offenbar sabotiert. Das ist ein handfester Skandal, wenn man die Folgen und die Kosten der verfehlten Coronapolitik bedenkt.

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Schul- und Kitaschließungen, Distanzunterricht, Lockdowns, Maskenpflicht, Home-Office, Ausgangssperren, 3-, 2-, 2G+-Regelungen, die Impfkampagnen, ein ausuferndes Test(un)wesen, Abstandsregelungen und Versammlungs- sowie Veranstaltungsverbote – dies sind nur einige der Maßnahmen, mit denen Bund und Länder seit dem März 2020 auf die Corona-Pandemie reagiert haben. Anfangs konnten naturgemäß noch keine evidenzbasierten Erkenntnisse vorliegen, anhand derer man diese Maßnahmen hätte justieren können. Covid 19 war neu, man musste auf Sicht fahren. Daraus kann man der Regierung prinzipiell keinen Vorwurf machen, auch wenn kritische Stimmen, Einwände und Hinweise auf Schäden der Maßnahmen ebenfalls von Anfang an – wenn überhaupt – nur wenig Beachtung fanden. So sahen es auch die meisten Gerichte und gaben der Exekutive und der Legislative den klaren Auftrag, hier Abhilfe zu schaffen und die wissenschaftlichen Grundlagen zu ermitteln, anhand derer eine möglichst objektive Bewertung der Vor- und Nachteile dieser Maßnahmen möglich ist.


Den Gerichten folgend hat der Gesetzgeber dies sogar im März 2021 – also vor mehr als einem Jahr – im Infektionsschutzgesetz verankert. Dort heißt es in Paragraph 5, Absatz 9, dass eine Evaluation der Maßnahmen auf Basis epidemiologischer und medizinischer Erkenntnisse durch unabhängige Sachverständige zu erfolgen habe. Doch bereits mit der Ernennung dieses Sachverständigenrats zeigten Regierung und Bundestag, was sie von diesem gesetzlichen Auftrag halten – nämlich nichts. So findet man beispielsweise im Sachverständigenrat keinen einzigen Epidemiologen, dafür aber sechs Juristen. Unabhängig sind viele der Mitglieder auch nicht. So nahm bis vor kurzem auch der umstrittene Berliner Virologe Christian Drosten einen Sitz in diesem Sachverständigenrat ein. Drosten war es jedoch, der in seiner Funktion als Regierungsberater genau die Maßnahmen empfohlen hat, die er nun in seiner Funktion als Sachverständiger evaluieren sollte. Da wurde der Bock zum Gärtner gemacht. Dass die Verantwortlichen die Folgen ihrer Expertisen trotz offenkundiger Interessenkonflikte selbst evaluieren – so etwas erwartet man eher in einer Bananenrepublik als in einem funktionierenden Rechtsstaat.


Doch die seltsame Zusammensetzung ist nicht der einzige Grund, warum eine wissenschaftliche Evaluierung der Maßnahmen nicht möglich ist. Um etwas zu evaluieren, muss man die Daten dazu vorher erst einmal erheben. Und genau das wurde bis heute nie ernsthaft gemacht. Wenn wir beispielsweise nicht wissen, ob die Schließung der Schulen schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle verhindert hat, ist es auch nicht möglich, diese Maßnahme evidenzbasiert zu evaluieren. Es gibt keine Evidenz, da die Daten fehlen. Bis heute wissen wir noch nicht einmal die grundlegendsten Dinge zur Bewertung der Maßnahmen. Ja, wir wissen noch nicht einmal, wie viele Menschen überhaupt infiziert waren und wie viele Menschen aus den sogenannten Risikogruppen Stand heute keine Immunität durch eine Infektion oder Impfung aufgebaut haben. Das ist aber die entscheidende Kenngröße, wenn man sich überhaupt über Maßnahmen im Herbst Gedanken macht. Wenn dem Gesundheitssystem nämlich keine wie auch immer geartete Überlastung droht, sind Maßnahmen mit Kollateralschäden schlichtweg unnötig und weitreichende Eingriffe wie eine Impfpflicht wären dann auch – allein aus diesem Grunde – kein Thema, das man ernsthaft debattieren müsste.


So kam es, wie es kommen musste. Was genau dieser Sachverständigenrat bis zum Regierungswechsel überhaupt gemacht hat, ist unbekannt. Spätestens mit der Amtsübernahme von Karl Lauterbach rückte jedoch die Deadline für die gesetzlich vorgeschriebene und nun auch von der FDP innerhalb der Koalition eingeforderte Evaluation immer näher. Erst hieß es, der Bericht sollte im Dezember 2021 vorliegen, dann war der März 2022 im Gespräch und letztlich wurde der 30. Juni 2022 als letzter Abgabetermin kommuniziert. Doch wie soll der Sachverständigenrat ohne die nötigen Daten eine detaillierte Evaluierung der Maßnahmen vornehmen?


Dass dies eigentlich gar nicht nötig sei, wurde den Sachverständigen bereits im Frühjahr von Karl Lauterbach selbst kommuniziert. Der teilte dem Vorsitzenden des Rates in einer Mail, über die die WELT berichtet hat, im April erst einmal mit, dass „es eine Verlängerung oder sogar eine neue Ausschreibung geben würde“. Bis Ende Juni sei jedenfalls keine Maßnahmenevaluierung nötig. Der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas schlug Lauterbach wenige Tage später vor, dass der Sachverständigenrat bis Ende Juni keine Resultate vorlegen, sondern lediglich „Wege aufzeigen“ solle, wie die „bestehende Datenlücke“ geschlossen werden könne. Konkrete Resultate sollten dann „bis 2023“ geliefert werden. Später erklärte Lauterbach in einer Talkshow, dass die Evaluierung wohl nur Bewertungen zur Kommunikation der Politik und zu rechtlichen Fragen enthalten würde. Das widerspricht komplett dem gesetzlichen Auftrag aus dem Infektionsschutzgesetz.


Für den kommenden Herbst heißt dies, dass die Bundesregierung abermals Maßnahmen verhängen wird, die wissenschaftlich nicht evaluiert sind und von denen niemand weiß, ob sie überhaupt etwas bringen. Wieder werden Kollateralschäden in Kauf genommen. Wieder wird dies den Steuerzahler Milliarden kosten. Wieder wird die Regierung alles auf die Karte „Impfung“ setzen, obgleich ein Großteil der Bevölkerung längst immunisiert ist und bei den im Herbst zu erwartenden Virusvarianten durch die vierte oder fünfte Boosterung keinen messbaren Vorteil hat. Aber Lauterbach sitzt ja schließlich noch auf 120 Millionen Impfdosen und die Bestellungen für die nächsten Millionen Chargen sind bereits beschlossen.


Es kommt selten vor, dass eine Regierung und ein Bundesminister den Auftrag des Gesetzgebers derart dreist ignorieren. Kann man hier noch von Fahrlässigkeit sprechen oder handelt Lauterbach mit Vorsatz? Letzteres. Und hier spielen offensichtlich sogar persönliche Gründe eine Rolle. Würde Lauterbach erwarten, dass seine politische Linie durch die Evaluierung unterstützt wird, würde er sicher die Hölle in Bewegung setzen, um die dafür nötigen Daten ermitteln zu lassen. Dann gäbe es nicht den geringsten Grund, die Evaluierung auszubremsen. Wir haben es also mit einem Akt der Sabotage zu tun, um das eigene Versagen zu verdecken. Diese Sabotage kostet den Steuerzahler Milliarden und die zu erwartenden Kollateralschäden durch nicht evidenzbasierte Maßnahmen im Herbst und Winter kommen auch noch hinzu.


Lauterbachs Spezi Drosten war da schlauer. Er hat gerade noch rechtzeitig das sinkende Schiff verlassen und sich mit großem Tamtam aus dem Sachverständigenrat zurückgezogen. Zuvor ließ er verkünden, dass es besser wäre, „nicht die Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen zu bewerten.

 Ein solches Vorgehen [könne] nach hinten losgehen“. Das hört sich ganz so an, als würden die vorliegenden Daten seine Empfehlungen in keinem guten Licht dastehen lassen. Wenige Tage zuvor veröffentlichte die Ärztezeitung eine vernichtende Kritik an seinem Gutachten für das Bundesverfassungsgericht zu den von ihm empfohlenen Schulschließungen. Dies war wohl ein Warnschuss für den Berliner Virologen, dessen Empfehlungen nun so langsam durch die Evaluierung ins Kreuzfeuer der wissenschaftlichen Kritik geraten. Seinen Posten im Sachverständigenrat nimmt nun der pragmatische Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr ein. Das ist auf jeden Fall eine gute Nachricht, obgleich auch ein Klaus Stöhr ohne Daten innerhalb weniger Tage keine objektive Evaluierung vornehmen kann.


Wie es besser gehen kann, zeigt einmal mehr Dänemark. Dort wurde Covid 19 kurzerhand bereits im Januar als „nicht mehr gesellschaftskritische Krankheit“ eingestuft, was der Regierung die Möglichkeit nimmt, neue Maßnahmen zu verhängen.


Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=84640

08.06.2022

30 Tonnen Plutonium – Wie gefährlich war die Ukraine?

pressefreiheit.rtde.tech, 8 Juni 2022 13:00 Uhr, Von Dagmar Henn

Es ist in der Öffentlichkeit ein wenig untergegangen, dass Wladimir Selenskij im Februar mit ukrainischen Atombomben gedroht hatte. Jetzt gab es eine Bestätigung, wie konkret diese Gefahr war. Zig Tonnen verwendbaren Materials lagern in Saporoschje.


30 Tonnen Plutonium – Wie gefährlich war die Ukraine?

Zitat: Das iranische Atomprogramm liefert wieder einmal Schlagzeilen. 18-mal mehr angereichertes Uran als erlaubt besitze Iran, behauptet zum Beispiel die Welt in einem aktuellen Artikel. Bis zur Einführung des letzten Sanktionspakets gegen Russland war Iran das meistsanktionierte Land der Welt: Hauptbegründung dafür war sein Atomprogramm, weil iranische Atomraketen eine unmittelbare Bedrohung für Israel wären.

Reichweite bis Russland möglich: USA liefern doch moderne Raketensysteme an Ukraine





Reichweite bis Russland möglich: USA liefern doch moderne Raketensysteme an Ukraine






Zurzeit laufen wieder Gespräche zu diesen Iran-Sanktionen. Dabei dient die iranische Anreicherungstechnik dem Betrieb ziviler Atomkraftwerke, was vom seit 1968 bestehenden Atomwaffensperrvertrag ausdrücklich ausgenommen ist. Dieser Vertrag sollte die Zahl der Staaten, die Atomwaffen besitzen, auf die damals bereits damit ausgerüsteten beschränken: die USA, Großbritannien, Frankreich, China und die Sowjetunion.


Allerdings hat seitdem eine ganze Reihe weiterer Staaten Atomwaffen entwickelt: Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea. Das ursprünglich angestrebte Ziel, eine Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern, wurde also nicht erreicht; und auch die Verringerung des Arsenals der fünf ursprünglichen Staaten fand nie so statt, wie das Abkommen es vorsah. Der einzige Staat, der sich auf dem Weg zur Entwicklung von Atomwaffen befand und dies nicht weiter verfolgte, war Südafrika.


Dennoch – 191 Staaten haben dieses Abkommen unterzeichnet. Daraus kann man schließen, dass es immer noch als völkerrechtlich verbindliches Ziel gilt, eine Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern.


Warum das alles wichtig ist? Gonzalo Lira hat in einem Video vor wenigen Tagen auf eine Aussage aufmerksam gemacht, die Rafael Mariano Grossi, der Generaldirektor der IAEA, der Internationalen Atomenergiebehörde, die für die Überwachung des Atomwaffensperrvertrags zuständig ist, auf dem WEF in Davos gemacht hatte. Sie findet sich in der Aufnahme der Veranstaltung bei Minute 6:50.

"Und insbesondere jetzt, wie Sie vielleicht wissen, versuchen wir, in das Atomkraftwerk in Saporoschje zurückzukommen, die größte Kernkraftanlage in Europa. Sechs Atomreaktoren, 30.000 Kilo Plutonium, 40.000 Kilo angereichertes Uran, und meine Inspektoren haben keinen Zugang."

Nun denn, könnte man sagen, das Gebiet ist unter russischer Kontrolle, und Russland hat ausreichend Atomsprengköpfe und nukleares Material. Aber damit hat die Brisanz dieser Aussage auch nichts zu tun. Brisant ist sie in Bezug auf die Ukraine, oder, um genauer zu sein, in Bezug auf die Legitimität des russischen Militäreinsatzes.


Robert H. Black: Westen provoziert Atomkrieg, der zu einer gewaltigen Apokalypse führt





Robert H. Black: Westen provoziert Atomkrieg, der zu einer gewaltigen Apokalypse führt






In der Sowjetunion befanden sich Atomwaffen in allen Landesteilen, auch in der ukrainischen Sowjetrepublik. Nach dem Ende der Sowjetunion waren es interessanterweise die US-Amerikaner, die auf eine Regelung drängten, die nicht mehrere, sondern nur eine Atommacht zurückließe. Irgendwie war ihnen das doch unheimlich, politisch noch absolut unberechenbare neue Staaten mit Atomwaffen ausgerüstet zu sehen. Die Ukraine besaß plötzlich das drittgrößte Nukleararsenal der Welt.


Am 5. Dezember 1994 wurde das Budapester Memorandum unterzeichnet, in dem sich Weißrussland, die Ukraine und Kasachstan verpflichteten, die auf ihrem Gebiet vorhandenen Atomwaffen nach Russland zu bringen. Das geschah auch. Gleichzeitig unterzeichneten sie, auch künftig keinen Besitz von Atomwaffen anzustreben.


Es ist nicht ganz einfach, an das Material für Atomwaffen zu kommen. Deshalb, weil die dafür erforderlichen Elemente, entweder Uran-235 (U-235) oder Plutonium-239 (Pu-239), die in der Natur  nur in winzigsten Spuren in Pechblende zu finden sind. Im Falle des Urans muss das bombentaugliche Isotop von den anderen unter Ausnutzung der leicht unterschiedlichen Massen getrennt und angereichert werden. Im Falle von Plutonium, dessen langlebigstes, in der Natur in Sedimenten am Meeresgrund auffindbares Isotop (Pu-244) eine Halbwertszeit von 80 Millionen Jahren hat, müssen die übrigen Isotope (auch in nennenswerten Mengen das bombentaugliche Pu-239) fast ausschließlich erst durch einen kerntechnischen Prozess erzeugt und dann nach Isotopen getrennt werden.


Die Anreicherung ist auch für das Betreiben eines normalen Kernreaktors zur Energiegewinnung nötig. Schließlich muss genug Uran auf einem Haufen sein, um eine Kettenreaktion auszulösen. Allerdings ist für den Betrieb eines Reaktors eine langsamere Kettenreaktion ausreichend, während Atomwaffen darauf beruhen, dass die "kritische Masse" zu einer sehr plötzlich verlaufenden Kettenreaktion führt, die die gesamte Energie dieses Prozesses auf einen Schlag freisetzt. Sie erfordern also eine hohe Reinheit des Materials. Es ist aber nicht viel davon erforderlich. Bei Uran-235 liegt die kritische Masse bei 49 Kilogramm, bei Plutonium-239 nur bei 10 Kilogramm. Das sind die Zahlen, die man mit den 30.000 und 40.000 Kilogramm in Saporoschje in Verbindung setzen muss.


Schwere Waffen für den Frieden? Ukrainischer Außenminister fordert Mehrfach-Raketensysteme





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Lira erinnert in seinem Video an das Scharmützel, das es in der Nähe der Saporoschjer Anlage gab, und vermutet nun, der Zweck dieser Aktion, bei der ukrainische Diversanten ein Verwaltungsgebäude des Werks in Brand schossen, habe darin bestanden, auswärtige Unterstützung zu veranlassen, um das Gelände wieder unter ukrainische Kontrolle zu bringen; vor allem, um den Zugang zu dem erwähnten Material zu haben.


Um das zu verstehen, muss man noch ein wenig weiter zurückgehen. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar dieses Jahres hielt Selenskij eine Rede, in der er erklärte, die Ukraine fühle sich durch das Budapester Memorandum nicht mehr gebunden. Die einzige Zeitung, die in Deutschland über diese nicht ganz unwichtige Aussage berichtete, war die Berliner Zeitung. Selenskij sagte in Bezug auf Konsultationen, die die Ukraine gefordert hatte, sollten diese nicht "stattfinden oder zu keinen konkreten Gewährleistungen der Sicherheit unseres Staates führen, wird die Ukraine mit Recht glauben, dass das Budapester Memorandum nicht funktioniert und alle Beschlüsse des Pakets von 1994 in Frage gestellt wurden".


Die Konsultationen, von denen er sprach, hätten Großbritannien, die USA und Russland einbezogen, aber es war in diesem Moment schon klar, dass solche nicht stattfinden würden, was sowohl Selenskij als auch seinen Zuhörern bewusst war. Die Aussage war also nichts anderes als die Ankündigung, die Ukraine werde sich Atomwaffen beschaffen. Und diese Aussage wurde nicht nur nicht in den Medien berichtet, sie führte auch zu keinerlei Reaktionen bei den anwesenden westlichen Politikern. Die allesamt aus Staaten kamen, die den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hatten.


Irgendwie hätten sie reagieren müssen, oder? Schließlich gibt es zwar Stimmen, die die Vertragsqualität des Budapester Memorandums in Frage stellen, aber der volle Titel dieses Dokuments lautet "Memorandum bezüglich Sicherheitsgarantien in Verbindung mit dem Beitritt der Ukraine zum Atomwaffensperrvertrag." Die Ukraine ist dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten; die Aussage Selenskijs war also ebenso die Ankündigung, diesen Vertrag zu brechen, dessen Qualität nirgends in Frage gestellt wird. Andere Länder, wie der Iran, werden mit Sanktionen überzogen, wenn sie noch nicht einmal in die Nähe eines Bruchs kommen.


Im Westen wird da gern ein wenig herumgeeiert. Das Budapester Memorandum sei durch die Wiedervereinigung der Krim mit Russland ohnehin gebrochen worden, weil dort ja die Sicherheit der Grenzen der Ukraine garantiert wird. Allerdings – dieser Schritt der Krim war die Folge eines innen-, keines außenpolitischen Prozesses. Keine externe Garantie kann einen Staat daran hindern, selbst Teile seines Gebiets zu verspielen, und die Vorstellung, von außen könne man eine solche Entwicklung umkehren, ist absolut illusorisch. Wenn, dann wäre sie nur durch die Ukraine selbst umkehrbar gewesen, durch eine entsprechende Änderung der Politik. Aber am Umgang mit den Minsker Vereinbarungen konnte man deutlich genug erkennen, dass die heutige Ukraine dazu völlig außerstande ist.


Was aber bedeutete diese Ankündigung? Auf jeden Fall etwas völlig anderes, als sie bedeutet hätte, hätten beispielsweise Tansania oder Indonesien angekündigt, den Atomwaffensperrvertrag brechen zu wollen. Der Unterschied liegt zum einen in dem Material, dessen Vorhandensein Grossi bestätigt hat, und zum anderen im Zugang zu den erforderlichen Raketen bzw. entsprechender Technologie.


Verdacht: Ukraine erhielt waffenfähiges Plutonium aus den USA





Verdacht: Ukraine erhielt waffenfähiges Plutonium aus den USA






Im Falle der Ukraine wäre die Entwicklung eigener Atomwaffen, weil das Material ebenso vorhanden war wie Erfahrung in Raketentechnologie, keine Frage von 25 Jahren gewesen (so lange brauchte Pakistan, bis es mit der Entwicklung der indischen Atomwaffen gleichzog), sondern höchstens von Monaten. Und mehr noch – es gibt die Möglichkeit "schmutziger" Bomben; das sind Bomben, die keine Kettenreaktion auslösen, sondern nur auf konventionellem Wege nukleares Material verteilen; im Falle von Plutonium eine Substanz, die nicht nur Strahlenschäden verursacht, sondern zudem hochgiftig ist. Eine schmutzige Bombe zu produzieren, die Donezk oder auch Belgorod erreichen könnte, wäre eine Frage von Tagen.


Bliebe als letzte Frage für die Bewertung der Gefahr, die von dieser Ankündigung ausgeht, die, ob es der gegenwärtigen ukrainischen Regierung zuzutrauen wäre, eine solche Bombe auch einzusetzen. Auf einer Totschka-U-Rakete als Träger beispielsweise.


Wenn man die ukrainische Kriegsführung im Donbass in den letzten acht Jahren betrachtet, kann man es jedenfalls nicht mit Sicherheit ausschließen. Wer Menschen, die er angeblich in den eigenen Staat zurückholen will, mit solcher Ausdauer bombardiert, dem ist auch zuzutrauen, für ein solches Bombardement eine schmutzige Bombe zu nutzen. Selbst wenn sie das Gebiet, in dem sie aufschlägt, langfristig verseucht.


Ukraine droht NATO mit Wiederanschaffung von Atomwaffen





Analyse

Ukraine droht NATO mit Wiederanschaffung von Atomwaffen





Selenskij hatte im Februar zu erkennen gegeben, dass er aufgehalten werden muss. Er strebte nach genau dem, was selbst die USA noch Mitte der 1990er zu verhindern suchten – atomare Waffen in einer politisch instabilen Situation in den Händen von unberechenbaren Personen. Das ist eine Lage, wie sie drohen mag, wenn die USA als Staat zerfallen, oder wie sie in den 2000ern in Russland hätte drohen können, hätte der Staat sich nicht wieder stabilisiert. Eigentlich etwas, das alle Nationen dieser Erde gleichermaßen zu verhindern suchen müssten.

Selbst wenn Selenskij es nicht so gemeint hätte, wenn er nur hätte provozieren wollen, die technischen Gegebenheiten sind so, dass es auf keinen Fall ignoriert werden durfte. Aber der Westen hat dazu geschwiegen. Es gab später nicht einmal Nachfragen, ob er sich dessen bewusst sei, welches Risiko er damit heraufbeschwöre. Wie soll man dieses Schweigen anders deuten denn als stillschweigende Billigung?


Und welche andere Konsequenz wäre möglich gewesen als jene, die Russland dann tatsächlich gezogen hat? Die Ukraine sanktionieren? Das hätte geschmerzt, wäre es aus dem Westen gekommen. Den Gashahn abdrehen? Das geht wegen der Kunden am anderen Ende der Leitung nicht. Abwarten und Zusehen?


Es ist gut, dass die Aussage Grossis wieder ins Gedächtnis gerufen hat, wie konkret diese Gefahr war. Es gibt Drohungen, die kann man nicht ignorieren.


Mehr zum Thema - IAEO-Leiter alarmiert: Ukraine ließ potenziell waffenfähiges Nuklearmaterial lange nicht inspizieren


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/140368-30-tonnen-plutonium-wie-gefaehrlich-war-die-ukraine


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.06.2022

Lagebericht der Amadeu Antonio Stiftung: Alles voll mit Antisemitismus

taz.de, 8. 6. 202

Der Ukraine-Krieg zeigt, wie verbreitet Judenhass ist – und bedroht ukrainische Shoah-Überlebende direkt. Rund 100 wurden nach Deutschland evakuiert.


Ein Graffiti zeigt Putin als Hitler



Putin als Hitler: ein problematischer Vergleich Foto: Remco Koers/imago

BERLIN taz 



Antisemitismus ist in Deutschland Alltag. Im Kontext des Ukraine-Kriegs haben sich antisemitische Erzählungen normalisiert und sind in allen Gesellschaftsschichten und politischen Lagern anschlussfähig. Das ist das Fazit des neunten Lagebilds zum Thema Antisemitismus, das die Amadeu Antonio Stiftung (AAS) am Mittwoch veröffentlicht hat.


Im Kontext des Ukraine-Kriegs zeige sich die Allgegenwart von antisemitischen Erzählungen besonders deutlich, erläuterten die Ex­per­t:in­nen der AAS. Auf der pro-ukrainischen Seite würden geschichtsrevisionistische Hitler- und Shoah-Vergleiche bemüht, auf der anderen Seite betrieben deutsche Putin Un­ter­stüt­ze­r:in­nen eine schockierende Täter-Opfer-Umkehr, indem sie provokant einen Davidstern (oder auch „Russlandstern“) tragen.


Auch russische Po­li­ti­ke­r:in­nen instrumentalisierten den Nationalsozialismus, um den Angriffskrieg zu legitimieren, so die Expert:innen. Und online reproduzierte etwa eine antisemitische Tik-Tok-Challenge einen problematischen Ukraine-Palästina-Vergleich. So erreiche der Antisemitismus auch ein junges Publikum.


Der Krieg gegen die Ukraine sei auch ein Krieg gegen die Erinnerung an die Shoah und gegen jüdisches Kulturerbe, wie der Angriff auf die Gedenkstätte Babyn Jar in Kiew exemplarisch zeige.


Verwandte in der Ukraine

Die russischen Attacken bedrohen aber auch das Leben von in der Ukraine lebenden Shoah-Überlebenden direkt. Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) bemüht sich deshalb um eine Evakuierung der Shoah-Überlebenden nach Deutschland. Bisher konnten rund 100 Menschen aus dem Kriegsgebiet evakuiert und in deutschen Seniorenheimen untergebracht werden.


Aron Schuster, Direktor der ZWST, nannte die Evakuierung der Shoah-Überlebenden nach Deutschland eine „irrwitzige Ironie des Schicksals“ und betonte bei der Präsentation des Lagebilds am Mittwoch, dass die Evakuierung in das Land der Täter für die Betroffenen belastend und retraumatisierend sein kann.


Auch für die deutsch-jüdische-Community stelle der russische Angriffskrieg eine besondere Belastung dar, 45 Prozent von ihnen haben familiäre Beziehungen in die Ukraine. Diese besondere emotionale Betroffenheit der jüdischen Bevölkerung werde von der deutschen Dominanzgesellschaft nicht thematisiert oder anerkannt, so Schuster.


Auch außerhalb des Kriegskontexts grassiere der Antisemitismus in Deutschland. „Die Normalisierung hat um sich gegriffen“, monierte Tahera Ameer, Programmvorstand der AAS. Befürwortung der „Intifada“ auf Anti-Israel-Demonstrationen in Berlin-Neukölln verherrlichten antisemitischen Terrorismus, die Süddeutsche Zeitung reproduziere antisemitische Stereotype in einer Karikatur, die den ukrainischen Präsidenten als hinterlistigen Strippenzieher darstellt.


Antisemitismus sei in Deutschland allgegenwärtig und werde, ob bewusst oder aufgrund Ignoranz, von verschiedenen Ak­teu­r:in­nen für unterschiedliche politische oder wirtschaftliche Ziele eingesetzt.


Antisemitismus sei ein vielschichtiges Phänomen, was einheitliche Bekämpfungsbemühungen erschwere. Neben mehr Sichtbarkeit für die verschiedenen Facetten des Antisemitismus brauche es viel Kreativität und, im Kontext des Ukraine-Kriegs, vor allem russisch- und ukrainischsprachige Aufklärungsangebote, meinen die Ver­tre­te­r:in­nen der AAS.


Info: https://taz.de/Lagebericht-der-Amadeu-Antonio-Stiftung/!5860046/#

08.06.2022

*Folterkammer von Asow – Exklusives Interview mit dem
Ukr-Leaks-Projektleiter


aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. Juni 2022, 20:12 Uhr


*8 Juni 2022

Wir bringen weiterhin Augenzeugenberichte über das

"Bibliotheks"-Gefängnis des Asow-Regiments am Flughafen Mariupol. Heute

zeigen wir ein Interview mit dem Leiter des Ukr-Leaks-Projekts, Wassili

Prosorow. 2014 war er leitender Mitarbeiter des ukrainischen

Sicherheitsdienstes SBU in Mariupol und unter anderem für das Gefängnis

"Bibliothek" zuständig.

/Zum Video:/

https://pressefreiheit.rtde.tech/kurzclips/video/140545-folterkammer-von-asow-exklusives-interview/



https://pressefreiheit.rtde.tech/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg-plant/ 

8.6.2022


16:50 Uhr

*"Vielleicht habe ich es übertrieben":

Ex-Ombudsfrau gibt zu, Vergewaltigungen erfunden zu haben*


Die ehemalige Ombudsfrau Ljudmila Denisowa, die vergangene Woche wohl

mit Blick auf ihre zahlreichen unbewiesenen Horror-Geschichten abgewählt

wurde, hat nun in einem Interview

<https://lb.ua/news/2022/06/03/518875_lyudmila_denisova_azovtsi_z.html> für

eine ukrainische Nachrichtenplattform eingeräumt, dass ihre Erzählungen

über "brutale Vergewaltigungen" seitens russischer Soldaten erfunden waren.

Sie rechtfertigte sich damit, dass sie bei einem Aufritt im

italienischen Parlament gespürt habe, dass die Europäer der Ukraine

überdrüssig geworden seien. Um das Interesse wieder anzuheizen habe sie

dann begonnen, grausame Details über angebliche Sexualverbrechen der

russischen Armee zu erfinden. Damit habe sie erreichen wollen, dass

Italien und andere europäische Länder Entscheidungen treffen, die die

Ukraine und das ukrainische Volk ihrer Meinung nach benötigten.

"/Vielleicht bin ich zu weit gegangen. Aber ich habe versucht, das Ziel

zu erreichen, die Welt davon zu überzeugen, Waffen zu liefern und damit

Druck auf Russland auszuüben/", sagte die geschasste

Menschenrechtsbeauftragte.


Denisowa besteht aber weiterhin auf der Behauptung, dass sexuelle Gewalt

"systematisch" angewendet werde. Sie halte es jedoch nicht für ihre

Aufgabe, dies zu beweisen oder die Fälle zu dokumentieren. "Dafür gibt

es die Staatsanwaltschaft", sagte sie in dem Interview.



8.6.2022 14:15 Uhr

*Maria Sacharowa:

Ukraine bereitet Provokation in Sewerodonezk vor*


Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hat bei ihrem Briefing

am Mittwoch vor einer weiteren ukrainischen Provokation in Sewerodonezk

gewarnt. Der Diplomatin zufolge würden ukrainische Nationalisten planen,

im Chemiewerk Asot Behälter mit giftigen Substanzen zu verminen.

Gleichzeitig würden diese Kämpfer auf dem Industriegelände mehr als

1.000 Betriebsmitarbeiter und Stadtbewohner gefangen halten.

Sacharowa zufolge bestehe der Plan der ukrainischen Seite darin, durch

die Sprengung von Behältern mit ungefähr 100 Tonnen Salpeter und

Salpetersäure den Vormarsch der russischen Streitkräfte aufhalten.

/"Die Schuld an dieser Umweltkatastrophe mit menschlichen Opfern will

man (dann) Russland geben. Es ist traurig, dass das Kiewer Regime solche

Fake News auf Kosten der Leben seiner eigenen Bürger fabriziert."/

Zugleich versicherte die Diplomatin, dass Russland sämtliche von

ukrainischen Soldaten begangenen Kriegsverbrechen protokolliere und alle

Schuldigen zur Rechenschaft ziehen werde. Sacharowa verwies in diesem

Zusammenhang unter anderem auf die andauernden Angriffe auf Wohngebiete

im Donbass. Außerdem sei es bei den ukrainischen Soldaten gang und gäbe,

Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.



15:25 Uhr

*Maria Sacharowa:

Ukraine wirbt afghanische Flüchtlinge und IS-Kämpfer als Söldner an*


Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa,

hat bei ihrem Briefing am Mittwoch erklärt, dass die Ukraine nach wie

vor ausländische Söldner anwerbe, um die "sich lichtenden Reihen der

ukrainischen Streitkräfte" aufzufüllen. Unter Berufung auf das russische

Verteidigungsministerium sprach die Diplomatin von über 6.500

"Glücksrittern" aus den USA, Großbritannien, Israel, Polen, Kanada und

Tschechien. Unter ihnen gebe es sogar Brasilianer und Südkoreaner.

/"Bis Anfang Juni halbierte sich die Zahl der ausländischen Söldner

beinahe. Einige kamen ums Leben, einige kamen zur Vernunft, einige

kehrten nach Hause zurück, andere wurden gefangen genommen. Dennoch hört

die Anwerbung von Söldnern und sogenannten Freiwilligen nicht auf:

Besonders aktiv werden afghanische Flüchtlinge und – was auch ziemlich

symptomatisch ist – IS-Kämpfer angeheuert, die in Syrien nicht den

Todesstoß bekommen haben."/

Sacharowa fügte hinzu, dass sich in der Ukraine jetzt alle möglichen

Radikalen versammelten. Mit deren Rekrutierung und Entsendung

beschäftigten sich auch militärische Privatunternehmen aus den USA und

Großbritannien. Dabei schweige sich die internationale Gemeinschaft über

mögliche Sanktionen gegen die Beteiligten aus.



18:55 Uhr

*New York Times: Kiew sagt nicht die ganze Wahrheit über die Lage an der

Front*

Die Agentur /TASS/ verweist

<https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/14858605> auf einen Artikel in

der heutigen Ausgabe der /New York Times /(NYT), der zufolge die Kiewer

Führung den USA angeblich nicht alle Informationen über die militärische

Lage mitteilt

<https://www.nytimes.com/2022/06/08/us/politics/ukraine-war-us-intelligence.html

– insbesondere weil sie befürchte, dass einige Daten zuungunsten Kiews

ausgelegt werden könnten. Dies behauptet die /NYT/ unter Berufung auf

aktuelle und ehemalige US-Beamte.


Nach Angaben der Zeitung vom Mittwoch wolle Kiew ein Bild der Stärke

aufrechterhalten und sei daher nicht bereit, alle Informationen über die

Situation zur Verfügung zu stellen. Infolgedessen wüssten die

US-Geheimdienste angeblich viel mehr über die russischen Operationspläne

in der Ukraine als über die ukrainische Militärstrategie und -aktionen.

/"Wissen wir wirklich viel über den Stand der Dinge in der Ukraine? Ist

es möglich, jemanden zu finden, der mit Sicherheit sagen kann, wie viele

Militärangehörige die Ukraine verloren hat, wie viel Ausrüstung verloren

gegangen ist?",/

so die ehemalige hochrangige Geheimdienstmitarbeiterin Beth Sanner

gegenüber der /New York Times/.

Nach Angaben von US-Beamten übermitteln die ukrainischen Behörden den

USA angeblich nur Daten über strategische Ziele, nicht aber über

Schlachtpläne. Glaubwürdig oder nicht, heißt es nun, die US-Regierung

lasse sich vor allem von den öffentlichen Äußerungen des ukrainischen

Präsidenten Wladimir Selenskij und den Informationen leiten, die

Washington von anderen Ländern erhält, die an der Ausbildung des

ukrainischen Militärs beteiligt sind.

Die Zeitung behauptet, dass sich die US-Geheimdienste hauptsächlich mit

Ländern befassten, die eher Gegner als "Freunde" sind, und die Ukraine

gehöre in die zweite Kategorie. Infolgedessen hätten die USA jetzt

festgestellt, dass ihr Verständnis der Lage in der Ukraine lückenhaft sei.



19:40 Uhr

*Medienbericht: Deutschland will Militärpräsenz in Litauen erhöhen*

Deutschland wird sein Kontingent in Litauen um weitere 500 Soldaten

aufstocken, um die Ostflanke der NATO zu stärken, berichtete /Bloomberg/

unter Berufung auf informierte Quellen. Der Agentur zufolge könnte

dieser Schritt der Bundesregierung die NATO-Mitgliedsstaaten dazu

veranlassen, eine umfassendere Entscheidung über die Ausweitung der

Truppenpräsenz des Bündnisses in Osteuropa zu treffen.

Zuvor hatte Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt, Deutschland sei bereit,

sein Kontingent im Rahmen der NATO-Mission Enhanced Forward Presence in

Litauen "erheblich" zu verstärken.



https://de.news-front.info/2022/06/08/igor-dodon-rumanien-bereitet-sich-auf-die-annexion-der-republik-moldau-vor/

8.6.2022

*Igor Dodon:

Rumänien bereitet sich auf die Annexion der Republik Moldau vor


Der ehemalige moldawische Präsident Igor Dodon sagte, Rumänien bereite

die Annexion Moldawiens vor und bezeichnete die Regierung Sandu als

Werkzeug für die Interessen des Westens von Soros und der NATO.


*Igor Dodon beschuldigte die derzeitige Regierung von Maia Sandu, nur

ein Ziel zu verfolgen: die ungehinderte Übernahme der Republik Moldau

durch Rumänien, die Einrichtung von NATO-Stützpunkten auf dem

rumänischen Staatsgebiet und die Schaffung eines weiteren

Spannungspunktes am Schwarzen Meer. Er sagte, dass Maia Sandu und ihre

Handlanger das Land nach dem ukrainischen Szenario führen und die

Situation absichtlich von innen heraus destabilisieren. Gleichzeitig

sind die Moldauer bereit, in der sich abzeichnenden geopolitischen

Schlacht die Rolle des Kanonenfutters zu spielen.


Die Prozesse, die eine antirussische Hysterie auslösen, werden nach

Ansicht von Dodon absichtlich angezettelt, um die Anwesenheit von

NATO-Truppen auf dem Territorium der Republik zu rechtfertigen.

Gleichzeitig liegt es auf der Hand, dass im Falle einer künftigen

rumänischen Annexion die moldauische Souveränität aufgegeben werden muss.


Die Meinung der Bürger und die Normen der Verfassung werden in diesem

Prozess nicht berücksichtigt, da Präsident Sandu (der rumänischer

Staatsbürger ist) ein klares Ziel verfolgt: die politische und

militärische Vereinigung mit dem Nachbarland, das später versuchen wird,

die parlamentarische Mehrheitspartei PAS (Sandu-Partei) zu formalisieren

und rechtlich zu legalisieren. Das moldauische Verfassungsgericht, das

von der derzeitigen Regierung beschlagnahmt wurde, wird sich nach

Ansicht des Ex-Präsidenten nicht wehren.


Dodon weist darauf hin, dass ein solches Szenario nur dann so schnell

wie möglich umgesetzt werden kann, wenn die Republik Moldau nachweislich

nicht in der Lage ist, die wirtschaftliche, energetische und

territoriale Sicherheit aus eigener Kraft zu gewährleisten. Dies wird zu

einer tiefgreifenden Demoralisierung der Bürger führen, zu einem Verlust

des Glaubens an die eigene Kraft und zu einer Suche nach Erlösung. Das

brüderliche Rumänien wird sofort zu Hilfe kommen. Und die Regierung von

Maia Sandu wird sie freudig begrüßen, so der Ex-Präsident abschließend.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.06.2022

Zeitung „Graswurzelrevolution“ wird 50: Pazifismus als Markenkern

taz.de, 7. 6. 2022

Seit 50 Jahren gibt es die Zeitung „Graswurzelrevolution“. Sie steht für konsequente Gewaltfreiheit – auch der Ukrainekrieg ändert daran nichts.


Zitat: Die Zeitung Graswurzelrevolution (gwr) feierte stilgerecht auf der Anarchistischen Buchmesse in Mannheim ihren 50. Geburtstag. Für sie ist ein konsequenter Pazifismus seit 50 Jahren der Markenkern, ihre GründerInnen sind gewaltfreie SozialistInnen um Wolfgang Hertle, Wolfgang Zucht und Helga Weber. Sie wollten Gewaltfreiheit und libertären Sozialismus verbinden. Heute wird in der Zeitung allmonatlich über Arbeits- und Mietkämpfe, aber auch antifaschistische Aktionen berichtet. In den letzten Jahren widmete sich die Zeitung auch verstärkt feministischen Themen.


Ihre Hoch-Zeit hatte die gwr als Teil der Bewegung gegen die Nachrüstung von Mittelstreckenraketen Anfang der 1980er Jahre. Dort hatten sich die PazifistInnen unter dem Label Gewaltfreie Aktionsgruppen (FöGa) konstituiert.


Im Gegensatz zu einem Großteil der Friedensbewegung agierten sie nicht nur gegen eine weitere Aufrüstung, sondern lehnten jegliche Gewalt ab, egal ob sie von Staatsapparaten oder von politischen Gruppierungen ausgeht. Damit standen sie schnell im Visier der Staatsapparate, die gegen die gwr-AutorInnen unter anderem wegen Aufruf zu Blockaden oder Desertionsaufforderungen an Soldaten ermittelte. Auch in Teilen der radikalen Linken machten sich die gewaltfreien AnarchistInnen keine Freunde. Schließlich wurden in der gwr die A­ktio­nen der RAF ebenso kritisiert wie manche militante Scharmützel von Autonomen mit der Polizei. Dagegen propagierten die GraswurzlerInnen Aktionen des zivilen Ungehorsams, wie Besetzungen und Blockaden. Der vor einigen Monaten verstorbene Jochen Stay, der die Kampagne X-tausendMal-quer zur Blockade der Castortransporte in das Wendland wesentlich initiierte, war lange Zeit gwr-Redakteur.


Finanziert durch ­Abogebühren und Spenden


Der Pazifismus der Zeitung könnte aktueller kaum sein: Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kommen PazifistInnen auch in linken Kreisen unter Druck. Der bekannte Blogger Sascha Lobo steht mit seiner Polemik gegen „Lumpen-Pazifismus“ in einem Spiegel-Beitrag nicht allein. „Diplomatische Verhandlungen und politisches Handeln jenseits militärischer Strategien werden als Traumtänzerei abgetan, und wer gar Überlegungen zu systematischer Verweigerung, Desertion, massenhaftem gewaltfreiem Widerstand und Sozialer Verteidigung anstellt, muss sogar damit rechnen, als menschenverachtend diffamiert zu werden“, schreibt Silke Makowski in der aktuellen Ausgabe der gwr.


2018 stand die gwr kurze Zeit im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit, nachdem sich der Präsident des Landesverfassungsschutzes von Thüringen Stefan Kramer positiv auf einen Artikel bezog, den der Sozial­wissenschaftler Andreas Kemper in der gwr veröffentlichte. Dort hatte er ein Buch des AfD-Rechtsaußen Björn Höcke nach einer Sprachanalyse als genuin faschistisches Machwerk bezeichnet. Die Kampagne gegen die „Anarchopostille“ reichte von AfD bis Bild.


Längst ist es in einer größeren Öffentlichkeit wieder ruhig geworden um die Zeitung. Die gwr finanziert sich ausschließlich von Abogebühren und Spenden. Aktuell liegen die Abozahlen stabil bei etwa 2.400, die Auflage wurde wegen Corona auf 3.000 abgesenkt. Bernd Drücke, der in den 1990ern zur anarchistischen Presse in Ost- und Westdeutschland promoviert hat und seit 1998 zum HerausgeberInnenkreis gehört, kommt ins Schwärmen, wenn er auf sein Verhältnis zu der Zeitung erzählt: „Die gwr ist ein generations­übergreifendes Projekt, und der HerausgeberInnen-kreis ist für mich und andere auch eine warmherzige, libertär-sozialistische ‚Familie‘, in der Anarchistinnen in Würde altern können und gegenseitige Hilfe statt Ausbeutung und Konkurrenz gelebt werden.“ Dabei stellt die Ver­änderung des Leseverhaltens vor allem jüngerer Leute im digitalen Zeitalter auch die gwr vor Herausforderungen. Trotzdem werden weiterhin nur wenige Artikel online gestellt.


Doch politisch bewegt sich die gwr-Redaktion auf der Höhe der linken Debatte. Zudem sieht Drücke gerade in Kriegszeiten Bedarf für eine konsequent antimilitaristische Publikation. „Der Krieg und die Re-Militarisierung müssen überall sabotiert werden. Jeder Panzer, der durch Zucker im Tank unbrauchbar wird, ist gut“, fasst Drücke das Credo der gwr zusammen.


Info: https://taz.de/Zeitung-Graswurzelrevolution-wird-50/!5856660

08.06.2022

NATO oder Neutralität (II)    Teile der politischen Eliten in den letzten neutral verbliebenen Staaten Europas nutzen den Ukraine-Krieg zur weiteren Aushöhlung oder Abschaffung der Neutralität.

german-foreign-policy.com, 8. Juni 2022

WIEN/DUBLIN/BERN/VALLETTA (Eigener Bericht) – Teile der politischen Eliten in den letzten neutral verbliebenen Staaten Europas nutzen den Ukraine-Krieg, um die Neutralität ihrer Länder in Frage zu stellen. Die Schweiz bereitet eine engere Zusammenarbeit mit dem westlichen Militärpakt vor; ihr Präsident spricht von einer „kooperativen Neutralität“. Auch in Österreich werden Forderungen nach einer „Debatte ohne Scheuklappen“ über die Frage laut, ob das Land an seiner offiziellen militärischen Neutralität festhalten soll. Faktisch ist diese freilich längst genauso ausgehöhlt wie diejenige der Schweiz. Letzteres trifft auch auf Irland zu, wo sich laut Umfragen inzwischen 48 Prozent der Bevölkerung einen NATO-Beitritt vorstellen können. Der ehemalige Ministerpräsident Leo Varadkar plädiert für ein Referendum über eine irische Beteiligung an einer künftigen EU-Armee, die wiederum eng mit der NATO kooperieren soll. Auch auf Malta wird die Neutralität in wachsendem Maß kritisiert. In Dänemark wiederum hat ein Referendum in der vergangenen Woche dem bisherigen opt-out des Landes aus der EU-Militärpolitik ein Ende gesetzt.


Zitat: „Kooperative Neutralität“

In der Schweiz dauert die Debatte über eine engere Kooperation mit der NATO an. Nach einschlägigen Gesprächen Mitte Mai in Washington traf Verteidigungsministerin Viola Amherd am 24. Mai auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zusammen. Anschließend berichtete sie, man habe sich geeinigt, in Zukunft „enger und besser“ zusammenzuarbeiten, wenn auch in Übereinstimmung mit der Schweizer Neutralität.[1] Diese schließe einen förmlichen Beitritt des Landes zu dem Militärpakt aus. Denkbar seien allerdings eine Ausweitung der gemeinsamen Manöver sowie ein Ausbau der Kooperation auf dem Feld des Cyberkriegs. Mit Blick auf den Widerspruch zwischen der Neutralität und einer engeren Zusammenarbeit mit der NATO äußerte Bundespräsident Ignazio Cassis in Davos, Bern verfolge eine „kooperative Neutralität“.[2] Bewegung kommt mittlerweile auch in die Frage, ob Bern bei seiner Ablehnung von Rüstungsexporten in Kriegs- und Krisengebiete bleiben soll. Zwar lehnt die Regierung in Bern die Lieferung von Munition aus Schweizer Produktion in die Ukraine weiterhin ab; solche Munition benötigen etwa die Flugabwehrpanzer des Typs Gepard, die Berlin der Ukraine zur Verfügung stellt. Allerdings erhebt die Schweiz keinerlei Einwände mehr gegen die Weitergabe von Leopard-Kampfpanzern, die sie vor Jahren an den deutschen Rheinmetall-Konzern zurückverkauft hat.[3]


„Debatte ohne Scheuklappen“

Auch in Österreich wird weiterhin über die Neutralität des Landes diskutiert. Am 9. Mai veröffentlichten zahlreiche Politiker, Wirtschaftsvertreter und Militärexperten einen Offenen Brief, in dem sie eine „Debatte ohne Scheuklappen“ über die österreichische Neutralität verlangten. Diese sei „zum vermeintlich unantastbaren Mythos erhoben“ worden, heißt es in dem Schreiben; allerdings habe man sie bereits in der Vergangenheit „in der Praxis sehr flexibel interpretiert“.[4] „Als EU-Mitglied und Teilnehmer der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU“ etwa sei Österreich längst zu Beistandsleistungen für andere EU-Staaten verpflichtet. Auch mit der NATO arbeitet das Land schon lange zusammen; so gehört es etwa seit 1995 dem NATO-Kooperationsprogramm Partnership for Peace (PfP) an. Darüber hinaus beteiligte es sich seit 2002 am Einsatz des Militärpakts in Afghanistan und stellt aktuell fast 250 Soldaten für den NATO-Einsatz im Kosovo bereit – rund dreieinhalb mal so viele wie Deutschland. Beobachter weisen darauf hin, dass das Bundesheer längst NATO-Standards übernommen hat.[5] Allerdings befürworten laut einer aktuellen Umfrage lediglich 16 Prozent aller Österreicher einen NATO-Beitritt des Landes; 70 Prozent sprechen sich auch noch drei Monate nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs entschieden für die Beibehaltung der österreichischen Neutralität aus.


Vorstoß für eine EU-Armee

Deutliche Vorstöße gegen die offizielle militärische Neutralität des Landes werden in Irland unternommen. Auch Irland kooperiert längst mit der NATO, ist 1997 der PfP beigetreten und beteiligte sich bereits 1999 erstmals am NATO-Einsatz im Kosovo. Kritiker weisen schon seit Jahren darauf hin, dass die Nutzung des Flughafens Shannon für den Transport von US-Truppen an Kriegsschauplätze im Mittleren Osten der irischen Neutralität widerspricht.[6] Allein im Jahr 2020 legten Berichten zufolge rund 75.000 US-Soldaten einen Zwischenstopp ein.[7] Hinzu kommt, dass Irland nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einen Vertrag mit Großbritannien geschlossen hat, der es Kampfjets der Royal Air Force erlaubt, Flugzeuge, die in den irischen Luftraum eingedrungen sind, abzufangen oder gegebenenfalls sogar abzuschießen.[8] Auch dies verträgt sich schlecht mit der Neutralität. An dieser wollen einer Umfrage zufolge zwar 57 Prozent der Bevölkerung festhalten; zugleich sprechen sich jedoch bereits 48 Prozent für einen NATO-Beitritt aus. In der vergangenen Woche schlug nun Ex-Ministerpräsident Leo Varadkar vor, in einem ersten Schritt ein Referendum über die Beteiligung Irlands an einer zukünftigen EU-Armee abzuhalten; diese solle eng mit der NATO kooperieren.[9] Ein unmittelbares Referendum über einen NATO-Beitritt ist derzeit laut Auffassung von Varadkar noch zu riskant.


Verfassungsänderung gefordert

Auch Maltas Neutralität wird in jüngster Zeit zunehmend in Frage gestellt. Das Land hat sie 1987 in seiner Verfassung verankert; sie untersagt – eine späte Reaktion auf die erst 1964 zu Ende gegangene britische Kolonialherrschaft – die Errichtung auswärtiger Militärbasen auf maltesischem Territorium und die Nutzung militärischer Einrichtungen auf Malta durch ausländische Streitkräfte.[10] Allerdings wird auch Maltas Neutralität schon seit Jahren systematisch ausgehöhlt; so nimmt das Land am PfP-Programm der NATO teil, nach einer kurzen Phase von 1995 bis 1996 kontinuierlich seit 2008. Kritiker bemängeln, dass das Land es entgegen seiner Neutralität zugelassen hat, dass sein Luftraum im Jahr 2011 für Flüge im Rahmen des NATO-Kriegs gegen Libyen genutzt wurde. Jetzt sind auch weiter reichende Schritte im Gespräch. So wurde kürzlich im maltesischen Parlament die Forderung laut, die Neutralität komplett aus der Verfassung des Landes zu streichen; der Kalte Krieg, in dem Malta sich in keinen der beiden großen Blöcke habe einordnen wollen, sei schließlich vorbei, hieß es zur Begründung.[11] Allerdings ist unklar, ob die Bevölkerung veranlasst werden kann, die erforderliche Verfassungsänderung zu billigen: In einer Umfrage zu Jahresbeginn gaben rund zwei Drittel der Befragten an, sie befürworteten die Neutralität des Landes entschieden.


Opt-out abgeschafft

Bereits abgeschafft ist nun wiederum das dänische opt-out von der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP). Dänemark hatte sich nach dem Referendum von 1992 über den Vertrag von Maastricht, den die Bevölkerung zunächst zurückgewiesen hatte, eine Nicht-Teilnahme unter anderem an der Militarisierung der EU ausbedungen. Das Land war daher auch das einzige EU-Mitglied neben Malta, das nicht an dem Militarisierungsprogramm PESCO teilnahm. In einem erneuten Referendum sprachen sich am vergangenen Mittwoch nun rund zwei Drittel der Abstimmungsteilnehmer dafür aus, das opt-out aufzuheben. Dänemark soll demnach künftig in vollem Umfang an den militärischen Programmen der EU teilnehmen. Dies gilt nicht nur für PESCO, sondern auch für die Europäische Verteidigungsagentur, die die Aufrüstung der EU in gewissem Maß koordinieren soll. Jetzt müsse das Parlament ein entsprechendes Gesetz ratifizieren, und es seien außerdem „einige praktische Fragen“ zu klären, heißt es in Kopenhagen. Danach könne man in Brüssel offiziell mitteilen, das opt-out abgeschafft zu haben. In vollem Umfang an der ESVP teilnehmen können werde Dänemark voraussichtlich bereits ab dem 1. Juli.[12] Damit wäre neben den Bestrebungen, die Anbindung der letzten offiziell noch neutralen Staaten Europas an die NATO zu stärken, auch eines der letzten Hindernisse für die umfassende Militarisierung der EU entfernt.

 

Mehr zum Thema: NATO oder Neutralität.

 

[1] Amherd und Stoltenberg beschliessen engere Zusammenarbeit. swissinfo.ch 24.05.2022.

[2] Sibilla Bondolfi: swissinfo.ch 03.06.2022.

[3] Ladina Triaca: Wie steht die Schweiz da, wenn Kiew fällt? NZZ am Sonntag 05.06.2022.

[4] Prominente fordern ernsthafte Diskussion über Verteidigungspolitik. derstandard.de 09.05.2022.

[5] Stephan Löwenstein: Wie neutral bleibt Österreich? Frankfurter Allgemeine Zeitung 30.05.2022.

[6] S. dazu Irish Neutrality.

[7] Paul Hosford: Antonov plane cargo raises new questions about Irish neutrality. irishexaminer.com 02.06.2022.

[8] George Allison: Why do British jets ‘protect’ Irish airspace? ukdefencejournal.org.uk 10.03.2020.

[9] Gabija Gataveckaite: Leo Varadkar confident he could secure a Yes vote for Ireland to join EU army. independent.ie 01.06.2022.

[10] Ivan Martin: What does Malta’s neutrality mean? timesofmalta.com 01.06.2022.

[11] John Paul Cordina: Is Maltese neutrality still relevant, De Marco asks. newsbook.com.mt 17.05.2022.

[12] Danke, Dänemark. Frankfurter Allgemeine Zeitung 03.06.2022.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8942

08.06.2022

noch einige Nachrichten vom 8.6.2022

aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. Juni 2022, 20:12 Uhr


*Folterkammer von Asow – Exklusives Interview mit dem

Ukr-Leaks-Projektleiter

*8 Juni 2022

Wir bringen weiterhin Augenzeugenberichte über das

"Bibliotheks"-Gefängnis des Asow-Regiments am Flughafen Mariupol. Heute

zeigen wir ein Interview mit dem Leiter des Ukr-Leaks-Projekts, Wassili

Prosorow. 2014 war er leitender Mitarbeiter des ukrainischen

Sicherheitsdienstes SBU in Mariupol und unter anderem für das Gefängnis

"Bibliothek" zuständig.

/Zum Video:/

https://pressefreiheit.rtde.tech/kurzclips/video/140545-folterkammer-von-asow-exklusives-interview/



https://pressefreiheit.rtde.tech/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg-plant/ 

8.6.2022


16:50 Uhr

*"Vielleicht habe ich es übertrieben":

Ex-Ombudsfrau gibt zu, Vergewaltigungen erfunden zu haben*


Die ehemalige Ombudsfrau Ljudmila Denisowa, die vergangene Woche wohl

mit Blick auf ihre zahlreichen unbewiesenen Horror-Geschichten abgewählt

wurde, hat nun in einem Interview

<https://lb.ua/news/2022/06/03/518875_lyudmila_denisova_azovtsi_z.html> für

eine ukrainische Nachrichtenplattform eingeräumt, dass ihre Erzählungen

über "brutale Vergewaltigungen" seitens russischer Soldaten erfunden waren.

Sie rechtfertigte sich damit, dass sie bei einem Aufritt im

italienischen Parlament gespürt habe, dass die Europäer der Ukraine

überdrüssig geworden seien. Um das Interesse wieder anzuheizen habe sie

dann begonnen, grausame Details über angebliche Sexualverbrechen der

russischen Armee zu erfinden. Damit habe sie erreichen wollen, dass

Italien und andere europäische Länder Entscheidungen treffen, die die

Ukraine und das ukrainische Volk ihrer Meinung nach benötigten.

"/Vielleicht bin ich zu weit gegangen. Aber ich habe versucht, das Ziel

zu erreichen, die Welt davon zu überzeugen, Waffen zu liefern und damit

Druck auf Russland auszuüben/", sagte die geschasste

Menschenrechtsbeauftragte.


Denisowa besteht aber weiterhin auf der Behauptung, dass sexuelle Gewalt

"systematisch" angewendet werde. Sie halte es jedoch nicht für ihre

Aufgabe, dies zu beweisen oder die Fälle zu dokumentieren. "Dafür gibt

es die Staatsanwaltschaft", sagte sie in dem Interview.



8.6.2022 14:15 Uhr

*Maria Sacharowa:

Ukraine bereitet Provokation in Sewerodonezk vor*


Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hat bei ihrem Briefing

am Mittwoch vor einer weiteren ukrainischen Provokation in Sewerodonezk

gewarnt. Der Diplomatin zufolge würden ukrainische Nationalisten planen,

im Chemiewerk Asot Behälter mit giftigen Substanzen zu verminen.

Gleichzeitig würden diese Kämpfer auf dem Industriegelände mehr als

1.000 Betriebsmitarbeiter und Stadtbewohner gefangen halten.

Sacharowa zufolge bestehe der Plan der ukrainischen Seite darin, durch

die Sprengung von Behältern mit ungefähr 100 Tonnen Salpeter und

Salpetersäure den Vormarsch der russischen Streitkräfte aufhalten.

/"Die Schuld an dieser Umweltkatastrophe mit menschlichen Opfern will

man (dann) Russland geben. Es ist traurig, dass das Kiewer Regime solche

Fake News auf Kosten der Leben seiner eigenen Bürger fabriziert."/

Zugleich versicherte die Diplomatin, dass Russland sämtliche von

ukrainischen Soldaten begangenen Kriegsverbrechen protokolliere und alle

Schuldigen zur Rechenschaft ziehen werde. Sacharowa verwies in diesem

Zusammenhang unter anderem auf die andauernden Angriffe auf Wohngebiete

im Donbass. Außerdem sei es bei den ukrainischen Soldaten gang und gäbe,

Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.



15:25 Uhr

*Maria Sacharowa:

Ukraine wirbt afghanische Flüchtlinge und IS-Kämpfer als Söldner an*


Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa,

hat bei ihrem Briefing am Mittwoch erklärt, dass die Ukraine nach wie

vor ausländische Söldner anwerbe, um die "sich lichtenden Reihen der

ukrainischen Streitkräfte" aufzufüllen. Unter Berufung auf das russische

Verteidigungsministerium sprach die Diplomatin von über 6.500

"Glücksrittern" aus den USA, Großbritannien, Israel, Polen, Kanada und

Tschechien. Unter ihnen gebe es sogar Brasilianer und Südkoreaner.

/"Bis Anfang Juni halbierte sich die Zahl der ausländischen Söldner

beinahe. Einige kamen ums Leben, einige kamen zur Vernunft, einige

kehrten nach Hause zurück, andere wurden gefangen genommen. Dennoch hört

die Anwerbung von Söldnern und sogenannten Freiwilligen nicht auf:

Besonders aktiv werden afghanische Flüchtlinge und – was auch ziemlich

symptomatisch ist – IS-Kämpfer angeheuert, die in Syrien nicht den

Todesstoß bekommen haben."/

Sacharowa fügte hinzu, dass sich in der Ukraine jetzt alle möglichen

Radikalen versammelten. Mit deren Rekrutierung und Entsendung

beschäftigten sich auch militärische Privatunternehmen aus den USA und

Großbritannien. Dabei schweige sich die internationale Gemeinschaft über

mögliche Sanktionen gegen die Beteiligten aus.



18:55 Uhr

*New York Times: Kiew sagt nicht die ganze Wahrheit über die Lage an der

Front*

Die Agentur /TASS/ verweist

<https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/14858605> auf einen Artikel in

der heutigen Ausgabe der /New York Times /(NYT), der zufolge die Kiewer

Führung den USA angeblich nicht alle Informationen über die militärische

Lage mitteilt

<https://www.nytimes.com/2022/06/08/us/politics/ukraine-war-us-intelligence.html

– insbesondere weil sie befürchte, dass einige Daten zuungunsten Kiews

ausgelegt werden könnten. Dies behauptet die /NYT/ unter Berufung auf

aktuelle und ehemalige US-Beamte.


Nach Angaben der Zeitung vom Mittwoch wolle Kiew ein Bild der Stärke

aufrechterhalten und sei daher nicht bereit, alle Informationen über die

Situation zur Verfügung zu stellen. Infolgedessen wüssten die

US-Geheimdienste angeblich viel mehr über die russischen Operationspläne

in der Ukraine als über die ukrainische Militärstrategie und -aktionen.

/"Wissen wir wirklich viel über den Stand der Dinge in der Ukraine? Ist

es möglich, jemanden zu finden, der mit Sicherheit sagen kann, wie viele

Militärangehörige die Ukraine verloren hat, wie viel Ausrüstung verloren

gegangen ist?",/

so die ehemalige hochrangige Geheimdienstmitarbeiterin Beth Sanner

gegenüber der /New York Times/.

Nach Angaben von US-Beamten übermitteln die ukrainischen Behörden den

USA angeblich nur Daten über strategische Ziele, nicht aber über

Schlachtpläne. Glaubwürdig oder nicht, heißt es nun, die US-Regierung

lasse sich vor allem von den öffentlichen Äußerungen des ukrainischen

Präsidenten Wladimir Selenskij und den Informationen leiten, die

Washington von anderen Ländern erhält, die an der Ausbildung des

ukrainischen Militärs beteiligt sind.

Die Zeitung behauptet, dass sich die US-Geheimdienste hauptsächlich mit

Ländern befassten, die eher Gegner als "Freunde" sind, und die Ukraine

gehöre in die zweite Kategorie. Infolgedessen hätten die USA jetzt

festgestellt, dass ihr Verständnis der Lage in der Ukraine lückenhaft sei.



19:40 Uhr

*Medienbericht: Deutschland will Militärpräsenz in Litauen erhöhen*

Deutschland wird sein Kontingent in Litauen um weitere 500 Soldaten

aufstocken, um die Ostflanke der NATO zu stärken, berichtete /Bloomberg/

unter Berufung auf informierte Quellen. Der Agentur zufolge könnte

dieser Schritt der Bundesregierung die NATO-Mitgliedsstaaten dazu

veranlassen, eine umfassendere Entscheidung über die Ausweitung der

Truppenpräsenz des Bündnisses in Osteuropa zu treffen.

Zuvor hatte Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt, Deutschland sei bereit,

sein Kontingent im Rahmen der NATO-Mission Enhanced Forward Presence in

Litauen "erheblich" zu verstärken.



https://de.news-front.info/2022/06/08/igor-dodon-rumanien-bereitet-sich-auf-die-annexion-der-republik-moldau-vor/

8.6.2022

*Igor Dodon:

Rumänien bereitet sich auf die Annexion der Republik Moldau vor


Der ehemalige moldawische Präsident Igor Dodon sagte, Rumänien bereite

die Annexion Moldawiens vor und bezeichnete die Regierung Sandu als

Werkzeug für die Interessen des Westens von Soros und der NATO.


*Igor Dodon beschuldigte die derzeitige Regierung von Maia Sandu, nur

ein Ziel zu verfolgen: die ungehinderte Übernahme der Republik Moldau

durch Rumänien, die Einrichtung von NATO-Stützpunkten auf dem

rumänischen Staatsgebiet und die Schaffung eines weiteren

Spannungspunktes am Schwarzen Meer. Er sagte, dass Maia Sandu und ihre

Handlanger das Land nach dem ukrainischen Szenario führen und die

Situation absichtlich von innen heraus destabilisieren. Gleichzeitig

sind die Moldauer bereit, in der sich abzeichnenden geopolitischen

Schlacht die Rolle des Kanonenfutters zu spielen.


Die Prozesse, die eine antirussische Hysterie auslösen, werden nach

Ansicht von Dodon absichtlich angezettelt, um die Anwesenheit von

NATO-Truppen auf dem Territorium der Republik zu rechtfertigen.

Gleichzeitig liegt es auf der Hand, dass im Falle einer künftigen

rumänischen Annexion die moldauische Souveränität aufgegeben werden muss.


Die Meinung der Bürger und die Normen der Verfassung werden in diesem

Prozess nicht berücksichtigt, da Präsident Sandu (der rumänischer

Staatsbürger ist) ein klares Ziel verfolgt: die politische und

militärische Vereinigung mit dem Nachbarland, das später versuchen wird,

die parlamentarische Mehrheitspartei PAS (Sandu-Partei) zu formalisieren

und rechtlich zu legalisieren. Das moldauische Verfassungsgericht, das

von der derzeitigen Regierung beschlagnahmt wurde, wird sich nach

Ansicht des Ex-Präsidenten nicht wehren.


Dodon weist darauf hin, dass ein solches Szenario nur dann so schnell

wie möglich umgesetzt werden kann, wenn die Republik Moldau nachweislich

nicht in der Lage ist, die wirtschaftliche, energetische und

territoriale Sicherheit aus eigener Kraft zu gewährleisten. Dies wird zu

einer tiefgreifenden Demoralisierung der Bürger führen, zu einem Verlust

des Glaubens an die eigene Kraft und zu einer Suche nach Erlösung. Das

brüderliche Rumänien wird sofort zu Hilfe kommen. Und die Regierung von

Maia Sandu wird sie freudig begrüßen, so der Ex-Präsident abschließend.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2022

Es ist wieder Pride Month: Ist es nicht an der Zeit, auch Heteros zu ehren?

pressefreiheit.rtde.tech, 7 Juni 2022 13:51 Uh, Ein Kommentar von Robert Bridge

Gemäß dem Kalender der Woken ist der fröhliche Monat Juni angebrochen und somit wieder die Zeit gekommen, das Sammelsurium sexueller Neigungen zu feiern, die jetzt für alle und jeden verfügbar sind. Aber warum nicht auch die älteste aller fleischlichen Vorlieben ehren?

Es ist wieder Pride Month: Ist es nicht an der Zeit, auch Heteros zu ehren?



Der damalige US-Präsident Bill Clinton, dieser ehebrechende Demokrat, der die amerikanische Öffentlichkeit vor die Frage stellte, ob Oralsex mit echtem Sex gleichzusetzen sei, erklärte am 11. Juni 1999 den Monat Juni zum "Monat des schwulen und lesbischen Stolzes". Und es war seither die reinste Spritztour. Der Festmonat hat, im Geiste von Inklusivität und Vielfalt, seither einige glorreiche Seitenflügel entwickelt und ist jetzt als "Monat des lesbischen, homosexuellen, bisexuellen, transsexuellen und queeren (LGBTQ+) Stolzes" bekannt.


Der Ursprung dieses Festmonats geht auf den 28. Juni 1969 zurück, als die Polizei am frühen Morgen eine Razzia im Stonewall Inn, im trendigen Greenwich Village durchführte, einem beliebten Treffpunkt der schwulen Gemeinschaft in New York City. Wie die Überlieferung erzählt, haben sich die Gäste der Bar sowie von benachbarten Kneipen zusammengetan und sich gegen die Polizei gewehrt, als diese versuchte, Verhaftungen vorzunehmen. Der Rest ist Geschichte. Nicht zuletzt aufgrund der Stonewall-Unruhen kann die Gemeinschaft der LGBTQ+ heute einige große soziale Erfolge für sich verbuchen: Die gleichgeschlechtliche Ehe wurde in allen 50 US-Bundesstaaten legalisiert, während schwule und transsexuelle Mitarbeiter vor Diskriminierung am Arbeitsplatz geschützt sind. Aber rechtfertigt die LGBTQ+-Bewegung – oder irgendeine andere Bewegung –, ungeachtet ihrer Erfolge, einen ganzen Monat lang unsere ungeteilte Aufmerksamkeit?


US-Militärstützpunkt Ramstein: Bibliothek lädt Kinder zu "Drag Queen Story Time" ein





US-Militärstützpunkt Ramstein: Bibliothek lädt Kinder zu "Drag Queen Story Time" ein






Der schwarze amerikanische Schauspieler Morgan Freeman wurde einmal in einem Interview gefragt, was er von einem "Monat der Geschichte der Schwarzen" halte. "Lächerlich", war seine spontane Antwort. "Ich will keinen Monat der Geschichte der Schwarzen. Schwarze Geschichte ist amerikanische Geschichte." Ein ungläubiger Mike Wallace, ein Journalist der Nachrichtensendung 60 Minutes, fragte dann weiter: "Aber wie werden wir den Rassismus los?" Die Lösung von Freeman war so genial wie einfach: "Wir hören auf, darüber zu reden! Ich werde aufhören, Sie einen Weißen zu nennen", sagte der Schauspieler zu Wallace, "und ich werde Sie bitten, aufzuhören, mich einen Schwarzen zu nennen."


Für viele Menschen fasst die Antwort von Morgan Freeman das Problem des LGBTQ+ Monats zusammen, nämlich die unaufhörliche Notwendigkeit, diese sexuellen Themen vor aller Welt, einschließlich jene der Kinder, zu konkretisieren. Was ist mit der Diskretion passiert? Es ist fast unmöglich, den Fernseher einzuschalten oder eine Zeitung aufzuschlagen, ohne mit von Sex durchtränkten Themen konfrontiert zu werden.


Tatsächlich bekommt die LGBTQ+-Bewegung viel mehr als bloß einen Monat lang Paraden, Feierlichkeiten und kostenlose Promotion durch große Unternehmen, die nicht von dieser Orgie der Tugendhaftigkeit ausgeschlossen werden wollen. Dieser kulturelle Moloch beherrscht fast jeden Aspekt unseres Lebens, jeden einzelnen Tag, bis hinab zur Grundschulebene.


Pride Month? Ja, bitte – aber bitte nicht überall






Meinung

Pride Month? Ja, bitte – aber bitte nicht überall





Früher konnten Eltern in den USA ihre Kinder morgens in der vollen Gewissheit zur Schule schicken, dass die Kleinen eine gesunde Ausbildung erhalten. Solche "Privilegien" für steuerzahlende Bürger sind heutzutage jedoch nicht mehr selbstverständlich. Heute haben Schulen im ganzen Land es sich zur Aufgabe gemacht, kleine Kinder zu Themen im Zusammenhang mit Gender und Transgender zu unterrichten, mit dem Hinweis, dass sie – vielleicht – im falschen Körper geboren wurden. Exakt das, was jedes Kind hören muss, nicht wahr? Dies sind höchst umstrittene Themen für jeden, nicht zuletzt für kleine Kinder, die am besten den Eltern in der Privatsphäre des Hauses überlassen bleiben. Trotz zunehmender und berechtigter Bedenken, dass Klassenzimmer immer mehr hypersexualisiert werden, wird die Situation zusehends schlimmer.


Das eine öffentliche Bibliothek eine "Drag-Queen-Geschichtenstunde" für Kinder und deren Eltern veranstaltet, ist mittlerweile zum Mainstream geworden, während gleichzeitig Bücher, die Pädophilie relativieren, ihren Weg in die Schulbücherregale fanden. Im September 2021 erzählte Stacy Langton, ein besorgter Elternteil, während einer Versammlung des Schulrats der Fairfax High School in Virginia, von zwei sexuell expliziten Büchern, die sie in der Schulbibliothek gefunden hatte.


"Ich bin nicht gegen Homosexuelle, ich versuche auch nicht, die LGBTQ-Büchersammlung zu verbannen", beteuerte Langton. "Aber sie besteht buchstäblich aus Pornografie – und das ist das Problem." Ironischerweise wurde sie im Laufe ihrer Beschreibungen von schockierenden Szenen von Pädophilie, die in dem illustrierten Buch enthalten sind, angemahnt, mit dem Vorlesen aufzuhören, weil "Kinder im Publikum sind".


Aber die Geschichte wird nicht besser. Die Schulbehörde von Fairfax hat nicht nur die Bedenken der Eltern außer Kraft gesetzt und angeordnet, dass diese Bücher in den Regalen bleiben, sondern das FBI begann im Zuge einer anderen, ähnlichen Angelegenheit, "störende" Eltern ins Visier zu nehmen, die bei Schulratssitzungen erschienen sind, um sich darüber zu beschweren, was ihren Kinder hinter verschlossenen Türen unterrichtet wird. Unnötig zu erwähnen, dass das Unterrichten der eigenen Kinder, im eigenen Zuhause, in letzter Zeit einen regelrechten Boom erfahren hat.


Mediziner kritisieren ARD und ZDF Kinder-Programmgestaltung zum Thema Transgender-Ideologien





Mediziner kritisieren ARD und ZDF Kinder-Programmgestaltung zum Thema Transgender-Ideologien





Der Punkt hier ist, dass die USA seit dem ersten "Schwulen- und Lesben-Monat" im Jahr 2000 einen langen Weg zurückgelegt hat. Noch nie zuvor wurden Kinder so heftig umstrittenen sexuellen Konzepten ausgesetzt, die dazu führen könnten, dass ein junges, leicht zu beeindruckendes Kind sich unters Messer legen will, um zum anderen Geschlecht zu wechseln. Wie der liberale Talkshow-Moderator Bill Maher es ausdrückte: "Wir experimentieren buchstäblich an Kindern."

Braucht unsere Gesellschaft inmitten all dieser unverhohlen sexualisierten Botschaften, die aus jedem Medium dringen, wirklich einen ganzen Monat, der jeder sexuellen Abweichung gewidmet ist, die es unter dem Himmel gibt? Oder lautet die Antwort, dass man heterosexuellen Menschen einen ganzen Monat widmet, um die Sache etwas auszugleichen?


Ist es in diesen politisch überkorrekten Zeiten eine größere Herausforderung, Teil der LGBTQ+-Gemeinschaft zu sein, als verheiratet und Kinder zu haben? Der Monat Juli wäre immer noch zu haben, also warum ihn nicht als "Monat des heterosexuellen Stolzes" bezeichnen, zu Ehren dieser erschöpft aussehenden Männer und Frauen im morgendlichen Vorortszug, auf dem Weg zur Arbeit, nach einer langen Nacht mit einem weinenden, zahnenden Säugling?


Und wenn wir es pedantisch genau nehmen wollen, wäre keiner von uns – weder schwul, trans, queer, bi oder sonst etwas – anwesend, um irgendetwas zu feiern, hätte es nicht diese altmodischen heterosexuellen Leute gegeben, die sich in einer verrückt gewordenen Welt, freiwillig für die undankbare Aufgabe der Erziehung von Kinder gemeldet haben. Ist es nicht an der Zeit, dass diese Leute eine einmonatige, fahnengeschmückte Feier fordern, um damit ihre enormen Opfer zu ehren? Dies mag zwar eine gute Möglichkeit sein, die Welt wieder mal daran zu erinnern, wo die wahren Prioritäten liegen sollten. Aber die wahren Helden dieser Welt verlangen selten nach Belohnung und Bewunderung, geschweige denn einen ganzen Monat lang Party – wobei sie den gelegentlichen Babysitter für Freitag Abend wahrscheinlich nicht ablehnen würden.


Robert Bridge ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Er ist Autor von "Midnight in the American Empire", Wie Konzerne und ihre politischen Diener den amerikanischen Traum zerstören. Er twittert unter @Robert_Bridge


Mehr zum Thema - Gender-Ideologien könnten die westliche Zivilisation für Generationen verändern


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/140311-es-ist-wieder-pride-month


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2022

Sieg Russlands / Zukunft von Regionen / US-Regierung-Moral im Keller

aus e-mail von Doris Pumphrey, 7. Juni 2022


https://pressefreiheit.rtde.tech/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg-plant/

09:00 Uhr

*Experte: Sieg Russlands in der Ukraine unvermeidlich*


Das Vorgehen der russischen Streitkräfte bringt den unvermeidlichen Sieg

Russlands bei der Sonderoperation in der Ukraine näher, so Pierre

Gentillet, Mitglied des französisch-russischen Dialogbüros, in einer

Kolumne für Valeurs Actuelles

<https://www.valeursactuelles.com/monde/tribune-ukraine-russie-ne-sacrifions-pas-les-interets-de-la-france-et-du-continent-europeen-sur-lautel-de-nos-emotions>.

Der Experte stellte fest, dass die westlichen Medien ihre Leser verzerrt

über die Situation in der ehemaligen Sowjetrepublik informieren, aber

selbst aus ihren Berichten wird der wahre Stand der Dinge deutlich. Er

fügte hinzu:

/"Der Sieg der russischen Armee war unausweichlich und bleibt

unausweichlich."/

/"Russland und seine Armee werden aus dem Konflikt siegreich hervorgehen."/

Er wies darauf hin, dass die russischen Truppen den Widerstand

derjenigen Einheiten der ukrainischen Kräfte gebrochen hätten, die zu

Beginn der Sonderoperation noch zu bewaffnetem Widerstand fähig waren.

Gentilier wies auch auf den strategischen Erfolg Moskaus bei

Sewerodonezk hin.

------------------------------------------------


*Wie sieht die Zukunft der von Russland kontrollierten Regionen der

Ukraine aus?

*Dieser Text analysiert den Versuch, den Frieden in den Regionen

Saporoschje und Cherson wiederherzustellen und berücksichtigt dabei die

strategische Bedeutung dieser Gebiete für Russland und was ihnen die

Zukunft bringen könnte.

/Hier:/https://pressefreiheit.rtde.tech/russland/140285-wie-sieht-zukunft-von-russland-kontrollierten-regionen-aus/

<https://pressefreiheit.rtde.tech/russland/140285-wie-sieht-zukunft-von-russland-kontrollierten-regionen-aus/>

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https://pressefreiheit.rtde.tech/nordamerika/140367-us-medien-moral-von-biden-im-keller/

7.6.2022

*US-Medien: Moral von US-Präsident Biden und seinem Team im Keller


*Einem Artikel von Politico zufolge sinke die Moral des US-Präsidenten

Joe Biden und seiner Mitarbeiter im Weißen Haus, da diese Regierung

nicht in der Lage zu sein scheine, die zahlreichen Herausforderungen zu

bewältigen, die das Land fest im Griff halten.

Interne Spannungen im Weißen Haus sollen aufgrund gegenseitiger

Beschuldigungen und von Panik vor möglichen Personaländerungen

zugenommen haben. Das berichtet das US-amerikanische Nachrichtenportal

/Politico/ unter Berufung auf fünf anonyme US-Beamte und Politiker der

Demokratischen Partei, die der Biden-Regierung nahestehen. Das Portal

schreibt: /"Präsident Joe Biden und seine Mitarbeiter sind zunehmend

frustriert, weil sie nicht in der Lage sind, das Blatt gegen eine

Kaskade von Herausforderungen zu wenden, die die Regierung zu

überwältigen drohen."/


Zu den Hürden zählt /Politico/ Themen wie die weltweit ansteigende

Inflation, steigende Kraftstoffpreise, Russlands Offensive in der

Ukraine, das mögliche Wiederaufflammen der Pandemie, der Streit um

Abtreibungsrechte und die Unfähigkeit des US-Kongresses, ein umfassendes

Waffengesetz für die USA zu verabschieden.


Die /Politico/-Quellen berichteten auch, Biden sei besonders verärgert

darüber, dass seine Umfragewerte sogar unter die seines Vorgängers

Donald Trump gesunken sind, den Berichten zufolge Biden privat als "den

schlechtesten Präsidenten der Geschichte" und als "eine existenzielle

Bedrohung für die Demokratie der Nation" bezeichnet haben soll.


Adrienne Elrod, eine leitende Beraterin in Bidens Übergangsteam, wird

von /Politico/ so zitiert: /"Wir sind frustriert und alle Demokraten –

nicht nur das Weiße Haus, sondern jeder, der eine Plattform hat – müssen

die Amerikaner besser daran erinnern, wie schrecklich es wäre, wenn die

Republikaner die Kontrolle übernehmen würden."/


Das Weiße Haus plant angeblich auch, seine Angriffe auf die

Republikanische Partei vor den anstehenden Zwischenwahlen im November zu

verstärken. Diese Aufgabe wurde jedoch unter anderem durch den jüngsten

"Massenexodus" beim Personal für Kommunikation dieser Regierung

erschwert, darunter auch die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen

Psaki, sowie mehrere stellvertretende Presseberater.


Nachdem sich mehrere Mitglieder von Bidens engstem Kreis darüber

beschwert hatten, dass seine Mitarbeiter Biden "mit Samthandschuhen

angefasst" hätten, indem sie ihn nicht häufiger auf Reisen geschickt

hätten, plane das Weiße Haus Berichten zufolge nun, Biden wieder ins

Rampenlicht zu rücken, indem es ihn eine Reihe von Reisen unternehmen

lässt, um die Fortschritte seiner Regierung hervorzuheben, die gemacht

werden – auch wenn es sich nur um kleine Fortschritte handelt.


Eine Person, die dem Präsidenten "nahe steht", sagte gegenüber

/Politico/, dass mehrere Personen in der Regierung darauf gedrängt

hätten, Biden "mehr von seiner authentischen, sympathischen, wenn auch

zu Fauxpas neigenden Art" zu zeigen und mehr Momente zuzulassen, in

denen "Biden Biden sein darf". Zuvor hatte sich der Präsident selbst

darüber beschwert, dass er nicht genug mit den Wählern interagieren kann.


Der stellvertretende Pressesprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates,

reagierte auf den Artikel von /Politico/ mit der Feststellung, dass

"diese Darstellung des Weißen Hauses einfach nicht der Realität

entspricht". Er wies auch darauf hin, dass keine der Behauptungen in dem

Artikel vor der Veröffentlichung mit dem Kommunikationsteam des Weißen

Hauses überprüft wurde.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2022

Sergei Lawrow: Der Westen hat keinen Respekt vor der Freiheit Serbiens

pressefreiheit.rtde.tech, 7 Juni 2022 08:35 Uhr

Russlands Außenminister Sergei Lawrow gab am Montag in Moskau eine Online-Pressekonferenz zu aktuellen internationalen Themen. Seine Serbien-Reise musste abgesagt werden, da mehrere Länder den Luftraum für sein Flugzeug gesperrt hatten. Lawrow kommentierte den Vorfall.


Sergei Lawrow: Der Westen hat keinen Respekt vor der Freiheit Serbiens


Ursprünglich hätte der russische Außenminister Sergei Lawrow am 6. und 7. Juni in Serbien empfangen werden sollen, doch Bulgarien, Montenegro und Nordmazedonien hatten den Luftraum für seine Maschine gesperrt. Lawrow bezeichnete die Entscheidung, sein Flugzeug nicht durchzulassen, als "undenkbar". "Aus der Sicht des Westens sollte Serbien keine Wahl haben, keine Freiheit haben, seine Partner zu wählen", erklärte er. Dies sei "zynisch", aber nicht überraschend. Der Westen gebe dadurch zu verstehen, dass er weiterhin Druck auf Moskau ausüben werde. Montenegro, Nordmazedonien und ähnliche Länder würden von der NATO ausgenutzt, um den "antirussischen Waffenplatz" auszubauen. Der Politiker betonte:

"Wenn der Besuch des Außenministers in Serbien im Westen fast schon als Bedrohung auf globaler Ebene betrachtet wird, dann stehen die Dinge im Westen offensichtlich ziemlich schlecht".

USA wollen "bürgerliche Aktivitäten" in Serbien mit bis zu zehn Millionen US-Dollar fördern





USA wollen "bürgerliche Aktivitäten" in Serbien mit bis zu zehn Millionen US-Dollar fördern





Auf die Frage des RT-Reporters Murad Gasdijew, ob solche Schritte bald zur Norm werden, sagte Lawrow, dass sie für die EU und die NATO bereits zur Norm geworden seien. "Man hat dort immer mehr Angst vor der Wahrheit", so Lawrow. Aus demselben Grund seien im Westen alle alternativen Nachrichtenquellen gesperrt worden. Brüssel habe beschlossen, über das Schicksal aller Länder Europas zu entscheiden, auch derjenigen, die nicht Mitglieder der EU seien. In Bezug auf die Bestrebungen der EU, neue EU-Mitglieder von der Russophobie zu überzeugen, hob Lawrow die Position Serbiens in den Beziehungen zu Russland hervor. Er schätze "die mutige Position Serbiens", vor allem die von Präsident Aleksandar Vučić, der sich nicht an antirussischen Aktivitäten beteiligen wolle.


Die Kontakte zu Serbien bleiben weiterhin erhalten, versprach der Chefdiplomat. Er bestätigte, seinen serbischen Amtskollegen Nikola Selaković nach Russland eingeladen zu haben. Mit seinen Kollegen aus den NATO-Staaten seien in naher Zukunft keine persönlichen Kontakte geplant, erklärte Lawrow am Montag. Und er "erwarte auch niemanden in Moskau".


Der Diplomat bemängelte zudem, dass die westlichen Länder immer mehr eigene Probleme hätten, sich aber damit beschäftigten, die Beziehungen zwischen anderen Ländern zu erschweren. Sie trieben die gesellschaftspolitische Lage in ihren Ländern in eine Sackgasse, während sich in Europa immer mehr "vernünftige Menschen" fragten, wozu man aus Russland einen Feind mache.

Lawrow kommentierte auch den Krieg in der Ukraine. Falls der Westen das Land weiterhin mit Langstreckenwaffen beliefere, die russische Gebiete treffen könnten, werde Moskau gezwungen sein, seine Linie vom Staatsgebiet zu verdrängen, "hinter der die Neonazis Russland bedrohen können".

Vučić: Serbien hat weder antiwestliche noch russophobe Agenda





Vučić: Serbien hat weder antiwestliche noch russophobe Agenda






Er zeigte sich zuversichtlich, dass Moskau und Ankara eine Lösung finden werden, um ukrainisches Getreide zu exportieren. "Wenn Ankara bereit ist, bei der Entminung der Häfen für den Export von ukrainischem Getreide zu helfen, können sich das russische und türkische Militär darauf einigen, wie dies am besten erfolgen soll." Ihm zufolge werden russische Spezialisten noch am Montag in die Türkei reisen, um die Lieferprobleme zu besprechen. Der Minister selbst wird am 8. Juni in Ankara erwartet. 


Die Vereinten Nationen hatten wiederholt auf die Gefahr einer Nahrungsmittelkrise wegen Getreideknappheit hingewiesen. Laut der UNO könnten davon weltweit 1,4 Milliarden Menschen betroffen sein. Der Westen wirft Russland vor, die Ausfuhr landwirtschaftlicher Produkte über das Schwarze Meer zu blockieren. Moskau weist diese Anschuldigungen zurück. Versuche, das Problem durch eine Resolution des UN-Sicherheitsrates zu lösen, seien "Spiele", die darauf abzielten, alles so aussehen zu lassen, als ob "Russland etwas nicht will". Um das Problem ein für alle Mal zu lösen, müsse Kiew die Häfen von Minen räumen, resümierte Lawrow.


Mehr zum Thema - Sacharowa: NATO-Länder behindern Lawrows Reise nach Serbien


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Liebe Leser und Kommentatoren,

wir schätzen die Möglichkeit sehr, Ihnen mit der Kommentarfunktion eine Plattform zum gegenseitigen Austausch bieten zu können. Leider müssen wir diese Möglichkeit vorübergehend einschränken, bis effektive Mittel und Wege gefunden sind sicherzustellen, dass dieses Kommunikationsmittel nicht missbraucht wird.


Das Kommentieren auf unserer Website soll für alle so sicher und so wenig einschränkend wie möglich sein, bei alledem jedoch Hass, Hetze und Beleidigungen konsequent ausschließen.


Ihr RT DE-Team


Info: https://pressefreiheit.rtde.tech/europa/140353-sergei-lawrow-immer-mehr-europaeer-fragen-sich-wozu-man-aus-russland-feind-macht


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2022

Wer für den Frieden ist, ist jetzt auch Feind

freischwebende-intelligenz.org, 7. Juni 2022, ca. 6:25 Uhr, Milosz Matuschek

Die Cancel Culture ist aus dem Kulturbereich über Corona in die Kriegsthematik geschlüpft. Neueste Zielscheibe: die Bonner Politikprofessorin Ulrike Guérot.


Zitat: Die Sendung von Markus Lanz vom 2. Juni war ein weiterer Tiefpunkt bei der Erfüllung des Sendeauftrags der Öffentlich-rechtlichen, nämlich ein diverses Meinungsspektrum zu einem Thema abzubilden. Die Bonner Politikprofessorin und Bestsellerautorin (“Wer schweigt stimmt zu”, Westend) Ulrike Guérot war offenbar nur zu einem Zweck eingeladen worden: Nämlich, um ein Exempel an ihr zu statuieren. Ihre Position ist dabei eigentlich harmlos, sie stellt vor allem Fragen: Worum geht es? Was ist überhaupt die Interessenlage? Was ist das Ziel des Krieges? Im Kern forderte sie: Wir müssen zu den Ursprüngen dieses Konflikts vordringen und einen Weg hin zum Frieden bauen. Dann zogen sich die restlichen Diskutanden in ihre Schützengräben zurück und legten los, auf Kommando Lanz: «Wer will zuerst?».


Guérot wurde danach so konsequent niedergebrüllt, unterbrochen und als Randfigur vorgeführt, dass man sich fragen muss, warum man sie überhaupt eingeladen hatte. Es ist seit längerem unübersehbar, dass jede Wortmeldung, die sich auf das «Verstehen» dieses Konflikts bezieht, bekämpft wird. Denn «verstehen wollen» ist schon verdächtig. Zu verstehen gibt es hier nichts, nur zu tun. Es geht schließlich um den Sieg über Russland. Eine Position, wie die des Chicagoer Politikwissenschaftlers John Mearsheimer im «Economist», dass der Westen womöglich eine Mitschuld an diesem Konflikt hat, darf bei uns keinen Platz haben und wird zum geistigen Sperrgebiet erklärt. Die banale Erkenntnis, dass kein Konflikt vom Himmel fällt, Stichwort Nato-Osterweiterung oder Biowaffenlabore der USA in der Ukraine, ist ketzerisch.


Die Zeichen stehen auf Krieg, weil die Interessenlage auf Kriegskurs steht. Natürlich ist der Russland-Ukraine-Konflikt auch ein Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland. Die USA haben ein Interesse, den Energie-Konkurrenten Russland möglichst klein zu halten. Es wäre nicht das erste Mal, dass die USA Krieg wegen Öl & Gas führen, direkt oder indirekt. In Deutschland konnte man auf der Herdplatte dieses Konflikts weitgehend diskussionsfrei eine zusätzlich Verschuldung von 100 Milliarden für die Bundeswehr durchpeitschen, im Besten orwellsch «Sondervermögen» genannt.


Das Exempel in Sachen Guérot sieht nun so aus, dass sie in der FAZ als Plagiatorin und Lügnerin mit Nähe zu Querdenkern diffamiert wird, während Studenten der Uni Bonn ihr den Mund verbieten wollen. Folgt bald Druck auf die Universitätsleitung? Dieses Spiel kennen wir schon aus der Cancel-Culture-Debatte: Druck auf den Arbeitgeber, allseitige Distanzierung, Isolierung, Kontaktschuld. Guérot ist der neue Kimmich, der nächste Punching-Ball der Nation. Werden dabei nun auch alle wieder brav mitmachen? Konditioniert worden ist die Medienöffentlichkeit jedenfalls auf dieses Spiel. Erst Kulturkampf, dann Krieg gegen das Virus, jetzt Krieg gegen Russland.

Und immer starb zuerst die freie Debatte.


Update: Sie finden diesen Beitrag nun auch in der Berliner Zeitung.


Milosz Matuschek @m_matuschek

Was ist eigentlich zwischen "Nie wieder Krieg!" und "Krieg ist die einzige Lösung" passiert? June 5th 2022331 Retweets1,945 Likes



Sie erreichen mich unter kontakt@idw-europe.org oder indem Sie auf meine Mail-Sendung antworten. Sie finden alle bisher erschienenen Beiträge im Archiv.

Weitere Kanäle von mir: Twitter, Telegram, Spotify und Youtube.


Diskussion:




Stephan Huttenlocher8 hr agoFr. Guérot wurde in die Arena geführt und zum Abschuss freigegeben so dass jeder erkennt was er für eine Meinung zu haben hat. Die FAZ breitet nun die berufliche Disqualifikation vor und diffamiert sie weiter. Diese Dinge haben in der BRD nun System und war schon mehrfach zu beobachten. Es ist wie ein Drehbuch und ich denke es steckt System dahinter!Aber Danke für einen Artikel ????????

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Thies StahlWrites Thies’s Food for Though ·10 hr agoWenn man sich vergegenwärtigt, dass diese Sendung einen Tag vor der Ausstrahlung aufgezeichnet wurde, wird klar, dass die unprofessionellen Ausrutscher von Herrn Lanz gegenüber Frau Guérot vom ZDF genauso gewollt sind und abgesegnet wurden. Wie unterirdisch!


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Klaus10 hr agoDie "Debatte" gegen Guerdot ist unerträglich! Ich konnte nicht mal die sechs Minuten des Ausschnitts ohne Unterbrechung ertragen. Was für eine widerliche, unzivilisierte und vor allem dumpfe Vorführung!


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one size fits all9 hr agoIm Gegenteil, es wurde fast zu würdevoll mit der dumpf-arrogant auftretenden Frau Guerdot umgegangen. Es ist gut, wenn solch ein Schwachsinn gesendet wird. Es ist gut, dass kompetente Menschen den Schwachsinn dieser Dame entlarven.


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author

Milosz Matuschek

9 hr ago

Author

Ein bisschen mehr Argumentation wäre schön von Ihnen...dass Russland die Ukraine angegriffen hat, bestreitet nun wirklich niemand.



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one size fits all9 hr agoJa, stimmt Herr Matuscheck, man muss immer beide Seiten sehen! Alles ist relativ! Dass das Mädchen vergewaltigt wurde, bestreitet niemand, aber musste sie auch in diesem Minirock rum rennen und den Vergewaltiger im Vorfeld ablehnen? Der gute Mann ist ihr wochenlang hinterher gerannt und hat versucht sie auf ihn aufmerksam zu machen.


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Manja Miksch1 hr agoSie denken also, dass es in Ordnung wäre, jemanden würdelos zu behandeln, weil man dessen Meinung und die Art der Verteidigung selbiger nicht teilt? Genau um dieses Problem geht es hier. Und genau das haben Sie nicht verstanden! Ein Dialog kommt nur zustande, wenn beide Seiten den Standpunkt des anderen sowohl respektieren(!) als auch anhören und erst dann antworten. Hier wollten die von Ihnen als kompetent eingestuften Menschen (was auch immer Sie zu diesem Schluss verleitete) lediglich ihre eigene Meinung in den Raum husten ohne auch nur den Hauch eines Interesses zu zeigen, was die anderen (ja, alle anderen!) Diskussionsteilnehmer zu sagen hatten. Das ist kein Dialog. Das ist ein selbstbeweihräuchernder Monolog gepaart mit der Arroganz, die Weisheit gepachtet zu haben. Frau Guérot hat wiederholt versucht, Fragen in die Runde zu werfen, auf die man hätte antworten und seine Sicht darlegen können. Daran bestand aber offensichtlich kein Interesse. Willkommen im modernen Monologfernsehen!


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one size fits all4 min agoDie Dame hat gelogen erste Lüge: "Ich bin die einzige im Studio, die gesagt hat: Ich will sofort einen Waffenstillstand". und ist darüber hinweg gegangen, als sie darauf aufmerksam gemacht wurde.zweite Lüge: sie laberte von "Bürgerkrieg". Es ist gut dass diesem primitiven Putin-Narrativ entschieden widersprochen wurde.


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brigitt egypt9 hr agoz.bsp SIE? Es geht nichts über ein gutes selbstwertgefühl.....


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Freiherr11 hr agoImmer die gleiche perfide Masche - von hinten bis vorne eigennützig profilierend und profitabel inszenierte und genauestens durchchoreographierte Shit-talk-Shows, die Opfer dafür in gleicher Weise und in dieses Konzept passend ausgewählt.So easy to be looked through - aber warum geht man/frau diesem Lanzismus, Maischbergerismus, Will-nonsens u.s.w denn immer wieder auf den Leim, nimmt man diesen Köder ?Vielleicht weil Geistesgegenwart glaubt oder hofft man/frau könnte gerade dort mal öffentlich einen Kontrapunkt setzen ? - Nein, man wird eingeladen um vorgeführt zu werden, part of the show, so stehts im Drehbuch.Also bitte, Frau Professor Guerot, warum tun sie sich das an ?


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Klaus10 hr agoIhr Buch heißt "Wer schweigt stimmt zu". Darum ist es nur logisch, wenn man wenigstens versucht etwas zu sagen. Wenn aber "Diskutanten" ständig unterbrechen und der "Moderator" seine Aufgabe - dies zu unterbinden - auch noch mitunterbrechen, dann ist es halt unmöglich.Die Frage ist: was tun?


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Freiherr10 hr agowas tun - Klaus ? die verbliebene und gerade deshalb nun umso tatsächlichere geistige Elite in diesem Land, für Freiheit und Gerechtigkeit, muss mehr und mehr ihr eigenes öffentliches Forum schaffen, den öffentlichen Unrechtsrundfunk boykottieren.Das Konzept dieser Schwachsinnsshows ist einfach wie hinterhältig - man braucht dafür 3,4 *Gute* und einen *Bösen*, dieser wird dann nach vorgefasstem Drehbuch gemeinsam, unter Anleitung eines Journullisten fertiggemacht - und voila ! - the deal is done, die show ist gelungen.Deshalb ja meine Frage warum man sich sowas antut.


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Andree Hammerschmidt11 hr agoErinnert an Jemand der gegen Impfung argumentiert. Was nicht sein darf , darf nicht sein im Land der Deutschen. Vor allem das Freidenken ist unerwünscht.


3ReplyCollapse
Felix8 hr agoEin völkerrechtswidriger Angriffskrieg ist durch nichts zu rechtfertigen. Zudem kann man nicht verhandeln, wenn Mörderbanden über einen herfallen. In diesem Moment muss man sich erst einmal wehren. Wenn Guerot in ihrer Wohnung überfallen und ihre Familie abgeschlachtet würde und ihre Nachbarn verweigerten ihr die Hilfe, weil sie ja mit dem Kriminellen verhandeln kann, dann würde sie sicherlich anders denken und die Absurdität ihrer Argumentation schnell erkennen.


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nadaku4 hr agoGuerot hängt leider fest. die corona-situation hat sie sicher besser eingeschätzt als die linken in allen europäischen ländern. mit dem krieg Russlands hängt sie leider aber selber fest – an den ewig alten feindbildern der linken: „…Die Nato ist böse, die USA sind böse, die Bundesregierung ist böse und damit Schluss…“ (Gysi in der taz) (wobei Gysi in der „Linken“ schon wieder ein bisschen mehr zurück auf schiene gebracht worden ist) Guerot hat sich anscheinend noch nie mit Putin beschäftigt, hat keine ahnung von seinem handeln und denken – wobei das wirklich die letzten 20 jahre für jeden gut mitzuvollziehen war. es war noch nie ein geheimnis. ich schließe mal aus ihrer eifrigen verteidigung der ideale: gleichberechtigt verhandeln und zu kompromissen bereit sein, dass sie auch Assad für einen verhandlungspartner hält. lügen, tricksen, manipulieren, hinterrücks vergiften, foltern, verträge brechen und großmachtphantasien pflegen – das tut in ihren augen NATO und die USA. und Putin – der einsame missverstandene kämpfer gegen das „imperium“ – so oft hat er die hand gereicht! Und wie wurde er beleidigt! --- Guerot und Milosz Matuschek, ihr lebt in elfenbeintürmen.


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Oliver Berendes6 hr agoIch habe die Sendung gesehen und ich musste mich angesichts der Beiträge von Frau Guérot auch bisweilen schwer zusammen reißen. Nach ein paar Tagen Distanz sehe ich allerdings ein, dass hier zwei Argumentationslinien komplett aneinander vorbei laufen. Die von Frau Guérot ist, dass man nicht alleine einer Logik des Krieges folgen darf und das viel zu wenig über die russische Position, andere Lösungsansätze für den Konflikt und die wahren Ursachen geredet wird. Nach meiner Ansicht ist dies immerhin ehrbar, aber in dieser Situation nicht wirklich sinnvoll. Die Ukraine und Russland, wie auch die USA und Russland und die EU und Russland haben aktuell einen Konflikt, zu dessen Lösung Putin militärische Mittel einsetzt. Lassen wir mal beiseite das dies völkerrechtlich den Bruch Russlands gleich dreier Abkommen bedeutet (UN Konvention, Schlußakte von Helsinki, Budapester Memorandum). Russland strebt eine militärische Lösung an, die - verbindet man sie mit den Vertragsforderungen an die NATO zwei Dinge bedeuten: 1. Die Ukraine verliert mindestens den Donbass und weite Teile seiner Küstengebiete. 2. Die NATO zieht sich auf den Stand von vor 1997 zurückPunkt 1 bedeutet, das die Ukraine keine außenpolitischen Aktionen unternehmen kann die Russland nicht will. Punkt 2 bedeutet, das Polen, Tschechien, Slowakei, das Baltikum, Ungarn keinem militärischen Verteidigungsbündnis mehr angehören, womit diese Staaten automatisch unter den Einfluß des militärisch stärksten Nachbarn geraten - und der ist Russland. Weder scheint die Ukraine und deren Volk mehrheitlich Rußland folgen zu wollen, noch wollen dies offenbar die Polen, Balten etc. Was uns wieder zu dem Krieg bringt: Zu glauben, das es angesichts der Zerstörung ganzer Städte, der Flucht von Millionen und den Massakern seitens der Russen überhaupt noch so etwas wie Kompromißwillen willen geben kann, ist eher naiv. Oder, wie schon Churchill 1940 sagte: Sie können nicht mit einem Tiger verhandeln, wenn ihr Kopf bereits in seinem Maul steckt. Expand full comment


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Regula7 hr agoWirklich erschreckend diese Gesprächsunkultur - unterbrechen unterstellen und überbrüllen - unfassbar entlarvend - statt stringente Argumente vorzubringen, wird niedergemacht. Eine Schande!Allerdings… der Ausschnitt erinnert mich ein wenig an frühere Diskussionen bei Lesegruppen während der Uni-Zeit - es war kaum möglich einen ganzen Satz, geschweige denn einen ganzen Gedanken einzubringen, dafür nahm die Lautstärke zu. Wir haben dieses Verhalten womöglich schon länger trainiert (bekommen), als uns lieb ist zu sehen ????????.Danke Milosz für diesen Artikel!


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one size fits all8 hr agoDas Argument "wer profitiert" ist ähnlich dumm wie in einem anderen Kontext der Begriff "struktureller Rassismus".


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one size fits all10 hr agoFrau Guerot ist mit ihrem Gestammel unerträglich. Voll verschwörungshigh labert sie in einer penetranten-aggressiven Weise davon, dass alle, die gegen Putin sind böse sind. Das Geschwafel von "wer profitiert?" ist an Dummheit nicht zu überbieten.Meine Frage lautet "Wer hat den Krieg angefangen?" Da gibt es keine Ausreden, kein dümmliches Relativieren.Wer Putins Angriffskrieg mit Verschwörungsgelaber dem Westen anlasten will, liegt daneben.


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Freiherr9 hr ago...da macht einer seinem pseudo alle Ehre: one size hat allen zu passen, seine Meinung nämlich, aus basta !und voila ! - schon ist ein neues Länzchen geboren - grins.


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brigitt egypt9 hr agoSchon IHRE sprache "one size" ( der name passt übr blenden) "spricht für sich. und sie reden über gestammel? Ihre meinung über die begebnisse sei ihnen gegönnt. Vergessen sie dabei aber vielleicht nicht: In 6 jahren haben ukrainer 14 000 ukrainer umgebracht! 14000 und nein one size, da waren noch keine putintruppen im land. Da haben landsleute auf landsleute geschossen, ukrainer ukreinische schulen angegriffen , ukreinische männer ukrainische frauen vergewaltigt. Das will, neben ihnen der lanz, die strack und der andere wahnsinnshöfliche mensch nicht sehen. Es sei ihnen allen unbenommen. Aber es sei darauf hingewiesen. Vermutlich allerdings für die katze....


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one size fits all1 hr agoBlödsinn, Sie reden von Putins vorherigem Versuch die Ukraine zu destabilisieren. Es ist mehr als widerlich, wie Subjekte wie Sie einen Massenmörder verteidigen und die Opfer seiner Gewalt verhöhnen. Ekelhaft.


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ULRIKE WIEGAND2 hr agoFestzuhalten ist, dass Herr Lanz der Aufgabe eine Talkshow zu moderieren offensichtlich nicht mehr gewachsen ist. Wie sonst ist es zu erklären, dass ich es als Zuseherin nicht ertrage die Show zu Ende zu schauen? Warum ist das Dargebotene für mich nicht akzeptabel? Ich will Personen sehen, die etwas berichten können und sich mit anderen Gästen der Show austauschen, natürlich auch kontrovers. Begabte Moderatoren nehmen sich selbst zurück, leiten dezent und elegant durch den Abend und stellen intelligente Fragen. Ich will nicht einen Moderator sehen, der sich als wichtigste Person vor der Kamera versteht, seine Stirn in Dackelfalten legt und permanent dazwischen quatscht. Ein Moderator, der wie ein halbstarker Anführer einer Clique auf dem Schulhof laut brüllt und sich auf die Brust klopft, um den Feind zu erschrecken, hat seinen Job nicht verstanden. Er appelliert an primitivste Instinkte des Publikums, das er hinter sich versammeln will. Erschreckt hat mich aber am meisten, dass Herr Lanz und Frau Strack-Zimmermann Frau Guérot intellektuell gar nicht folgen können. Und anstatt Frau Guérot sprechen zu lassen, denn sie ist diejenige, die Kenntnisse hat und Perspektiven aufzeigen kann, die bisher in den Medien fast gar nicht besprochen werden, lag ihr Bestreben darin Frau Guérot zu diskreditieren. Was für ein Armutszeugnis! Damit haben sie sich beide selbst am meisten beschädigt. Fazit: Da Frau Strack-Zimmermann mit intellektueller Auseinandersetzung überfordert ist, sollte sie zukünftig nur noch in Kochshows auftreten und rheinischen Sauerbraten zubereiten und jemandem wie Marcus Lanz ist sowieso nicht zu helfen. Intellektuelle dürfen bei Lanz nicht sprechen, wenn es Lanz nicht gefällt. Also mein Rat an alle Guérots, Wagenknechts.. Lasst es. Gebt ihm einen Korb, ein entschiedenes NEIN. Nicht mit uns Herr Lanz!


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Mirjam Rigamonti5 hr agoIch finde, es ist eine äusserst unwürdige und unprofessionelle Art, wenn erwachsene Menschen so niveaulos miteinander umgehen. Es fehlen Respekt und Achtung, wenn GesprächsteilnehmerInnen dauernd unterbrochen werden. Und gerade auch der Moderator, dessen Aufgabe eine achtsame Gesprächskultur ermöglichen sollte, kommt mir hier sehr unkompetent und der Sache nicht gewachsen vor. Vielen täte eine Schulung in gewaltfreier Kommunikation und Kreiskultur gut. Zudem scheint mir, dass es schon länger nicht um gemeinsame Lösungsfindung geht, sondern darum, Recht zu haben und sich in diesem Rechthaben zu positionieren. Schade, denn so kommen wir keinen Schritt weiter und unsere Kultur verkommt immer mehr zu einer Unkultur.


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Anna-Marina Schmidt7 hr agoEinfach nur irre, hochgradig unprofessionell und unmenschlich, wie hier mit Frau G verfahren wird. Widerwärtig.


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Tim Bötzmeyer10 hr agoObey!


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one size fits all9 hr agoJa, Bötzmeyer! Obey! Nur Putin bringt uns Freiheit!
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Tim Bötzmeyer9 hr agoUlrike Guerot ist sicherlich eine der intelligentesten Denkerinnen unserer Zeit, die derzeit auf meinem Monitor erscheinen. Da geht es halt nur mit Foulspiel.


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one size fits all1 hr agoDie Dame hat unheimlich viel Blödsinn erzählt. Sie ist ihrer Uni mittlerweile schon so peinlich, dass sie gebeten wird nichts mehr zu sagen. Sie darf reden, sie darf schwadronieren, sie darf ihre widerwärtige und menschenverachtende Meinung kundtun, sie muss aber auch damit klar kommen, dass sie ihren Mist links und rechts um die Ohren geknallt bekommt.


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Tim Bötzmeyer1 hr agoUm Inhalte geht es ja garnicht bei dem Videoausschnitt. Über Inhalte kann man immer streiten. Es geht darum, ob man überhaupt die Chance bekommt, seinen Inhalt vortragen zu dürfen.


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Info: https://www.freischwebende-intelligenz.org/p/ulrike-guerot-lanz?s=r




Weiteres aus e-mail von Milosz Matuschek – Freischwebende Intelligenz, 7. Juni 2022, 6,02 Uhr



Die Sendung von Markus Lanz [ https://email.mg2.substack.com/c/eJxVkEluwzAMRU8T7Wxo8rTQoptew5AlJlajwZDoBM7pK9erAgSBD4L8n89ohEfKh9pSQXK2GY8N1MtZSGQvkGdn1Sj4wHnPiFXSsrEbiSvzPQME7bzCvAPZ9sU7o9GleG5MXScZWZVZLBdGSDkwIXtqjDB2oJOmg6X3jk-Xpd6tg2hAwQvykSIQk0KAiOcp4tWKuJWb-Lrx71rv97v92HtroYoHFPC-mFXfscqg83Mvjdfx8181rxQa3vzs0TWcct4wStsVgydOnZr2dKCSUs5a0U4Ln6gE3fWGmUXYm6ThwduyLwW1ebY1HcnKuwUyplCnK24Ngq-RThDzmb4a4TFD1IsHezHCi_IftfkBEXKlb2eNivWd7AYpxUjZeDGpn3djhd5TRqqxTXUrquB8Kp-gca8vw_MXX2OWSg ] vom 2. Juni war ein weiterer Tiefpunkt bei der Erfüllung des Sendeauftrags der Öffentlich-rechtlichen, nämlich ein diverses Meinungsspektrum zu einem Thema abzubilden. Die Bonner Politikprofessorin und Bestsellerautorin (“Wer schweigt stimmt zu” [ https://email.mg2.substack.com/c/eJwlkUuu5CAMRVcTZhUBgXwGDFpqvW1EBFwJKj4RmFeqWn2TjoSQMdiXe2w0wp7yR52pILm2FT8nqF9nIZFaIK_OqnngE-cjI1YJy2Y5E1fWZwYI2nmFuQI56-ad0ehSvCoWKQUjh5q5pVROizGWPScpRzBAYdRmsvNipbgldbUOogEFv5A_KQIxKQSIeLUiXh2IZ-mGPx3_aev9fvdbNccrhdO7L8TeQktvFcwBuUU7FPC-mEM_8XoP-dEOb3A7Pgq6EPDxrf2BwXfDj3cFL8vd8LeAzubo-HgHp846tHT12b2aguR0r5ATEqc45ZyOdKKCUs76oV82vlABWo6GmW2wnaBh532pW0FtXn0zRLLyboOMKbTbA88Hgm9_v9itl-EaHX5WiHrzYG-seA_mP-h1hwi5DcyuGhUbpZCTEMNM2XxjbLDk3OY0UkaasE2tKqrgfCrfoLE2CPD6Bxilqy4 ], Westend) Ulrike Guérot war offenbar nur zu einem Zweck eingeladen worden: Nämlich, um ein Exempel an ihr zu statuieren. Ihre Position ist dabei eigentlich harmlos, sie stellt vor allem Fragen: Worum geht es? Was ist überhaupt die Interessenlage? Was ist das Ziel des Krieges? Im Kern forderte sie: Wir müssen zu den Ursprüngen dieses Konflikts vordringen und einen Weg hin zum Frieden bauen. Dann zogen sich die restlichen Diskutanden in ihre Schützengräben zurück und legten los, auf Kommando Lanz: «Wer will zuerst?».


Guérot wurde danach so konsequent niedergebrüllt, unterbrochen und als Randfigur vorgeführt, dass man sich fragen muss, warum man sie überhaupt eingeladen hatte. Es ist seit längerem unübersehbar, dass jede Wortmeldung, die sich auf das «Verstehen» dieses Konflikts bezieht, bekämpft wird. Denn «verstehen wollen» ist schon verdächtig. Zu verstehen gibt es hier nichts, nur zu tun. Es geht schließlich um den Sieg über Russland. Eine Position, wie die des Chicagoer Politikwissenschaftlers John Mearsheimer im «Economist» [ https://email.mg2.substack.com/c/eJwlUcuu6yAM_JqyIwJCHl2wOJv7GxEPt_FpAhE4jXK__pBWQoOwbGY84y3BM-XTbKkQu2CicwPzxgCJ7QXyhMGMrRqU6iULRgc5diPDMj0ywGpxMZR3YNvuFvSWMMVr4t51WrLZ3B-u7wBcby3Y0IIbxlZ20A8j2IcY2i-l3QNC9GDgDflMEZhP6wqRrq_YYmairdzan5v6V89xHA34FNOKhZraWWvu5BjfSB8B9a2EUvUSbQUpK_ymOfIVbC4z4AqZp8iP-eQ0Az-gEMfCt4zR42aX5eQZypZiQbcAf6T86dtf2WJEG7nPWLAwNBeP6MUgtBBKNm1zd-ouNNiu99K7Nty0WJ-qKbsrZP3rksuyWdBBpqpci5k2TrA04ePhdC2-R6RzgmgrefjaS9-APoZPT4iQa3BhsmRk3-lu0LodhRy_dlbTurHm1QvJKnFIdSqaFZdU_q-W9uJneP0BF-atyg ], dass der Westen womöglich eine Mitschuld an diesem Konflikt hat, darf bei uns keinen Platz haben und wird zum geistigen Sperrgebiet erklärt. Die banale Erkenntnis, dass kein Konflikt vom Himmel fällt, Stichwort Nato-Osterweiterung oder Biowaffenlabore der USA in der Ukraine [ https://email.mg2.substack.com/c/eJxVkMtuwyAQRb_G7Gzx8mvBolKV37AwTGwUDBYMqdyvL0lWlRg2zMy5HKMRtpgudcaM5HUteJ2gns5CJCVDWpxVk-Aj5wMjVknLpn4iLi_3BHBo5xWmAuQsq3dGo4vhNTH3vWRkV2tv7qMUllEhrKBGzzOVwyhHMYmBDvaD1MU6CAYUPCFdMQAx8Tgg4GsV8WpHPHMjvhp-q2er4PCjve1yWTNq8-hqe304az2dwZicbkPxOti2PJJ2Adpd53Z10cetpvSNuNV934k4xSnndKAjlZRy1oluXnnNCLofDDOrsI2kx8b_sUhS3q2QsGIl3fFsEXxn3xaWV_QSHF4LBL16sB9B-FH8VrZsECBV9XbRqNjQy36UUkyUTR8h9dv9VI0PlJEKtrFOBXU4H_PvobFks8PjDzTClkI ], ist ketzerisch.


Die Zeichen stehen auf Krieg, weil die Interessenlage auf Kriegskurs steht. Natürlich ist der Russland-Ukraine-Konflikt auch ein Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland. Die USA haben ein Interesse, den Energie-Konkurrenten Russland möglichst klein zu halten. Es wäre nicht das erste Mal, dass die USA Krieg wegen Öl & Gas führen, direkt oder indirekt. In Deutschland konnte man auf der Herdplatte dieses Konflikts weitgehend diskussionsfrei eine zusätzlich Verschuldung von 100 Milliarden für die Bundeswehr durchpeitschen, im Besten orwellsch «Sondervermögen» genannt. ..


.. Das Exempel in Sachen Guérot sieht nun so aus, dass sie in der FAZ [ https://email.mg2.substack.com/c/eJwlkUuu5CAMRVdTzIiA_MiAQU96GxEfJ0FFIA3mlapW3-SVhJDNlW18rtUIe8pvdaWC5L5WfF-gfryDRGqBvHqnZC9mISZOnBocl6MkvqxbBji1DwpzBXJVE7zV6FO8K5ZxHDg51DzIbV4Yh16YTS_9OPYwLYJzK41c5PgdqavzEC0o-IH8ThGITecJEe9WJKgD8SqP_s9D_G3n9Xp1m_50EbBl-okVQmjRBtWHAJhiSxwYjQh3WEP2T6B7hZyQ-oIUfAR6QHA-UgeZ_muSg_iEXD7QpPbsjwwnNdUe9Ap69x4y0uKBcsnmZZlkd-AZiFeCCcEmNrOBMcG7vluMWNgAepwst6Z3j4Gdu-hKNQW1fXZtNZJV8KZ1TGdTD7woQujcL8X1Xr1Gj-8VojYB3Bcwfi36Rb7u7Ze5WedWjYpP4zDOw9BLxuUXaMM2yubYxDhpg11qVVGdPqTyOTXWYg94_gdZEq2Q ] als Plagiatorin und Lügnerin mit Nähe zu Querdenkern diffamiert wird, während Studenten der Uni Bonn ihr den Mund verbieten wollen [ https://email.mg2.substack.com/c/eJwtkU2u4yAQhE8TdliAgdgLFm_zrmHx03aQbbCgiZQ5_eDJSIgCoe4uvvIWYcvlY65ckdzbgp8LzDsGyKRVKEsMZhrFUwjNSTAy8ElNJNZlLQCnjYfB0oBczR3RW4w53RWzUpKTl3GzZ2EOk5Xqqd2kOYPRq2fQK6xuXO13pG0hQvJg4A3lkxMQn88TEt6tyGFeiFd9jD8P8dvXZocAXV1OqUtFG5D-v9wChVZsoZdDonuJGGuE0s_tKHEHujUoGenahba92JiA2lar3SAtNgaqZyUmLhWJRjAhmGZPJhkTfBiH2YmZSbBKe-7dGB6SnZsYanPdh9-HbpwUc0QHBfPZX194UYSjW74ZLffHWor4WSBZd0D44sNvAP-ALt0HlB5MWCwarlVnJ-U4MT59cXUoaup5aMZJHxxyr0rmjEeuf06LrfoX7H8BxMaiRg ]. Folgt bald Druck auf die Universitätsleitung? Dieses Spiel kennen wir schon aus der Cancel-Culture-Debatte: Druck auf den Arbeitgeber, allseitige Distanzierung, Isolierung, Kontaktschuld. Guérot ist der neue Kimmich, der nächste Punching-Ball der Nation. Werden dabei nun auch alle wieder brav mitmachen? Konditioniert worden ist die Medienöffentlichkeit jedenfalls auf dieses Spiel. Erst Kulturkampf, dann Krieg gegen das Virus, jetzt Krieg gegen Russland.

Und immer starb zuerst die freie Debatte. ..


.. Sie erreichen mich unter kontakt@idw-europe.org oder indem Sie auf meine Mail-Sendung antworten. Sie finden alle bisher erschienenen Beiträge im Archiv. [ https://email.mg2.substack.com/c/eJxdkM1uwyAQhJ8m3GLx6-ADh0pVXsPCsI1RbLBgSeU-fXF8aiW0EqxmhvmcRXikvJstFSTHGHHfwLyCh0RqgTwGb7TgN857RryRnmmlSSjjVwZYbVgM5gpkq9MSnMWQ4qEYlJKMzIZr3QtFJ6DTAAwoGzjVQrj2qEBQeUba6gNEBwZekPcUgbi0rhDxsCKLmRG3chEfF35vZw1LKj-rxVrcDM-u1Kmgdc-uidraZjeHF1zEveI6llSza5fPZlevPqfNp-9IguGUc9rTG5WUctaJbpj4QCVY1TvmJuEvkq4P_sedZLOECTK2IEln3K4IS-ff7cfjyzUG3EeIdlrAn2DwRPtGNT4gQm7I_WjRsF5JdZNSaMr0CaLVVbqR7ikjLdinpormX-FfHMOUYw ]


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2022

Die Hungerkrise (III)  EU blockiert Bemühungen der UN, ukrainisches Getreide über Belarus auf den Weltmarkt zu bringen. Russland und Türkei machen den Weg für ukrainische Getreideexporte frei.

german-foreign-policy.com, 7. Juni 2022

BERLIN/KIEW/MINSK (Eigener Bericht) – Die EU stellt sich Bemühungen der Vereinten Nationen in den Weg, die kriegs- wie auch sanktionsbedingt drohende weltweite Hungerkrise abzuwenden. Dabei geht es um den Plan, die gewaltigen Getreidevorräte der Ukraine über Belarus in Häfen im Baltikum zu bringen und sie dort zu verschiffen. Der Plan, der von UN-Generalsekretär António Guterres befürwortet wird, gilt als einzige sinnvolle Alternative zum zuletzt blockierten Abtransport des Getreides über das Schwarze Meer. Die EU ist freilich nicht bereit, die Voraussetzungen für das Gelingen des Plans zu schaffen und ihre Sanktionen gegen belarussische Düngemittelexporte aufzuheben. UN-Generalsekretär António Guterres tritt für die Aufhebung dieser Sanktionen ein, um die weltweite Düngemittelversorgung zu sichern. In einem auch symbolisch vielsagenden Schritt hat Brüssel am Freitag seine Sanktionen gegen belarussische Düngemittelhersteller verschärft. Bewegung kommt dagegen in Bestrebungen der UN, den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer in Gang zu bringen. Russland und die Türkei stellen erste ukrainische Lieferungen aus Odessa in Aussicht.


Zitat: Der doppelte Ansatz der UN

Die Vereinten Nationen haben bei dem Versuch, die Hungerkrise abzuwenden, die sowohl wegen des Ukraine-Kriegs als auch wegen der westlichen Sanktionen weltweit droht, in der vergangenen Woche spürbar Fortschritte erzielt. UN-Generalsekretär António Guterres verfolgt erklärtermaßen das Ziel, „die ukrainische Nahrungsmittelproduktion“ sowie „die Nahrungs- und Düngemittel, die von Russland und von Belarus hergestellt werden“, gleichermaßen „in die Weltmärkte zu reintegrieren“.[1] Tatsächlich ist beides nötig, soll die globale Nahrungsmittelversorgung sichergestellt werden. Die Ukraine lieferte zuletzt rund zehn Prozent der globalen Weizen- und Gersten- sowie gut 16 Prozent der Maisexporte; Russland wiederum ist größter Weizenexporteur, während Russland und Belarus zusammen rund 40 Prozent der globalen Ausfuhr von Kalisalzen tätigten, die für die Herstellung von Düngemitteln erforderlich sind. Ohne Düngemittel wird die nächste Ernte nicht ausreichen, um die Welt mit genügend Nahrungsmitteln zu versorgen. Darin hat der Ansatz, dem die Vereinten Nationen seit Beginn des Ukraine-Kriegs folgen – außer ukrainischen auch russische und belarussische Exporte wieder zu ermöglichen –, seinen Grund.


Lösung in Sicht

Eine Lösung zeichnet sich aktuell für den Export von Weizen aus der Ukraine ab, der traditionell zu mehr als 95 Prozent über das Schwarze Meer abgewickelt wird. Dem stehen zur Zeit mehrere Hindernisse im Weg. Zum einen sind die ukrainischen Häfen entweder von Russland besetzt oder werden von der russischen Marine blockiert. Zum anderen hat die ukrainische Marine, um russische Angriffe von See her zu verhindern, die Küstengewässer vermint. Erst UNCTAD-Generalsekretärin Rebeca Grynspan, dann UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths haben in der vergangenen Woche nach Gesprächen in Moskau konstatiert, diese seien „konstruktiv“ verlaufen; man hoffe auf eine Lösung. Bekannt ist, dass der russische Präsident Wladimir Putin sich prinzipiell bereit erklärt hat, die Hafenblockade zu beenden. Die Türkei wiederum würde in diesem Fall die Aufgabe übernehmen, ukrainische Seeminen zu entfernen und die mit Getreide beladenen Frachtschiffe sicher durch das Schwarze Meer zu geleiten.[2] Nach intensiven bilateralen Verhandlungen Ende Mai hoffen Beobachter auf einen Durchbruch bei Gesprächen des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow morgen in Ankara. Ein Erfolg steht laut gestrigen Berichten russischer und türkischer Medien unmittelbar bevor.


Die Streuwirkung der Sanktionen

Unklar ist allerdings noch, wie der zweite Teil des UN-Ansatzes sichergestellt werden soll – die Gewährleistung russischer und belarussischer Getreide- und Düngemittelexporte. Sowohl die EU als auch die USA verschanzen sich bisher hinter der Aussage, sie hätten gegen beides keine Russland-Sanktionen in Kraft. Dies trifft zu, verschweigt aber, dass zum einen die transatlantischen Sanktionen gegen Kalisalze aus Belarus fortbestehen und zum anderen russische Exporte durch Strafmaßnahmen massiv erschwert werden, die die Transport- sowie die Finanzbranche treffen. Zusätzlich wirkt sich die Furcht vor einer weiteren Ausdehnung der Embargomaßnahmen des Westens negativ auf jeden Handel aus. Diese Streuwirkung der Sanktionen ist aus früheren Sanktionsregimes bestens bekannt; sie hat nicht selten sogar humanitäre Hilfe verhindert (german-foreign-policy.com berichtete [3]). Wie nun berichtet wird, ist Washington mittlerweile bereit, der Streuwirkung der Sanktionen auf russische Getreide- und Kalisalzexporte entgegenzuwirken. Dazu könne man einschlägig interessierten Unternehmen etwa eine Art Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen, wird Linda Thomas-Greenfield, US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, zitiert.[4]


Guterres‘ Belarus-Baltikum-Plan

Sabotiert werden die Bemühungen der Vereinten Nationen gegenwärtig vor allem von der EU. Dies betrifft insbesondere die Überlegungen, die ukrainischen Getreidevorräte nicht nur über das Schwarze Meer, sondern auch über Land zu exportieren. Zwar arbeitet vor allem die Bundesrepublik aktuell daran, den Export ukrainischen Getreides auf dem Schienenweg über Polen und Deutschland zu organisieren; die Verschiffung ist etwa über deutsche oder über italienische Häfen geplant (german-foreign-policy.com berichtete [5]). Erhebliche Probleme verursacht dabei aber, dass die Fracht an der ukrainisch-polnischen Grenze auf neue Züge umgehoben werden muss, weil die Gleise in der ehemaligen Sowjetunion eine andere Spurweite haben als diejenigen in Westeuropa. Das kostet so viel Zeit, dass Experten zufolge allenfalls ein geringer Teil der ukrainischen Vorräte rechtzeitig abtransportiert werden kann. Als gangbare Alternative gilt der Transport des Getreides über Belarus in einen der Häfen im Baltikum, insbesondere ins litauische Klaipėda. Auf diesem Wege könnten gut zwei Drittel der etwas mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide, die zur Zeit in der Ukraine lagern, verfügbar gemacht werden. UN-Generalsekretär Guterres befürwortet dies.


„Kategorisch ausgeschlossen“

Dem Vorhaben stehen die EU-Sanktionen gegen Belarus entgegen. Minsk ist bereit, den Transport des Getreides über sein Territorium zu organisieren, verlangt im Gegenzug aber, dass ein Teil seiner mit Sanktionen belegten Exporte über Häfen wie denjenigen in Klaipėda wieder zugelassen wird. Das deckt sich zum guten Teil mit dem UN-Plan, Kalisalzexporte auch aus Belarus zwecks Sicherung der globalen Nahrungsmittelversorgung wieder möglich zu machen. Allerdings stellt sich jetzt die EU quer: „Von den Mitgliedstaaten wie von der Kommission“ werde „eine Aufhebung oder auch nur Lockerung von Sanktionen gegen Belarus kategorisch ausgeschlossen“, wurde in der vergangenen Woche berichtet.[6] Zwar habe Brüssel in den vergangenen drei Monaten versucht, Minsk mit finanziellen Angeboten zu locken, um es Moskau abspenstig zu machen; „auffällig“ sei, dass die EU nach ihren Sanktionen vom 9. März weitere Strafmaßnahmen zunächst bloß gegen Russland verhängt habe, nicht aber gegen Belarus. Die belarussische Regierung sei allerdings nicht auf die Avancen der EU eingegangen; sie habe deutlich gemacht, dass Versuche, einen Keil zwischen sie und Russland zu treiben, zum Scheitern verurteilt seien.


Die Prioritäten der EU

Die EU hat deshalb Konsequenzen gezogen und am Freitag neue Sanktionen gegen Belarus verhängt. Diese richten sich konkret unter anderem gegen Belaruskali, den größten Kalisalzproduzenten des Landes, gegen den Leiter des Unternehmens, Iwan Golowaty, und gegen die Exportfirma Belarusian Potash Co., die den Ausstoß von Belaruskali in fremde Länder ausführt.[7] Die Verhängung von Strafmaßnahmen gegen Unternehmen, deren Produkte UN-Generalsekretär Guterres wieder verfügbar zu machen sucht, um eine globale Hungerkrise abzuwenden, ist ein selten direkter Affront gegen die Vereinten Nationen. Er zeigt, dass für die EU eine Schwächung gegnerischer Staaten deutlich Vorrang vor der Vermeidung einer Hungerkrise genießt.

 

Mehr zum Thema: Die Hungerkrise und Die Hungerkrise (II).

 

[1] Sharon Marris: World hunger at ‘new high’, UN warns, with enough grain to feed millions stuck in Ukraine. sky.com 19.05.2022.

[2] William Mauldin, Jared Malsin, Evan Gershkovich: Black Sea Grain Talks Gain Steam as Russia, Turkey Eye Cooperation. wsj.com 01.06.2022.

[3] S. dazu Irans Wende nach Osten und Hunger wird gemacht (II).

[4] William Mauldin, Jared Malsin, Evan Gershkovich: Black Sea Grain Talks Gain Steam as Russia, Turkey Eye Cooperation. wsj.com 01.06.2022.

[5] S. dazu Die Hungerkrise.

[6] Thomas Gutschker, Friedrich Schmidt, Reinhard Veser: Buhlen um Lukaschenko. Frankfurter Allgemeine Zeitung 03.06.2022.

[7] Belarus: EU adopts new round of restrictive measures over internal repression. consilium.europa.eu 03.06.202



Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8940

07.06.2022

noch einige Nachrichten von heute...  (gestern)

aus e-mail von Doris Pumphrey, 6. Juni 2022, 23:28 Uhr


*Warum die NATO-Russland-Grundakte die bestehenden Probleme nicht gelöst

hat

*/Eine Analyse von Alexej Sakwasin/

Vor 25 Jahren wurde die NATO-Russland-Grundakte unterzeichnet, die das

Fundament für eine neue Beziehung zwischen dem Nordatlantischen Bündnis

und Moskau legen sollte. Inzwischen wurde sie von der NATO gekündigt.

Aber Experten sagen, das Militärbündnis habe nie die Absicht gehabt, das

Dokument von 1997 umzusetzen.

Vor 25 Jahren, am 27. Mai 1997, wurde auf dem Gipfeltreffen in Paris die

"Grundakte über gegenseitige Beziehungen, Zusammenarbeit und Sicherheit

zwischen der Russischen Föderation und der

Nordatlantikvertragsorganisation" unterzeichnet. Der russische Präsident

Boris Jelzin, NATO-Generalsekretär Javier Solana und die Staats- und

Regierungschefs der Mitgliedsstaaten des Bündnisses setzten ihre

Unterschriften unter dieses Dokument.

/Hier weiterlesen:

/https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/140173-nato-russland-grundakte/


------------------------------------------

https://meinungsfreiheit.rtde.life/russland/140363-sanktionskrieg-gegen-kriegsmuseum-westen-setzt-museumsleiter-auf-sanktionsliste/

6.6.2022

*Sanktionskrieg gegen das Kriegsmuseum: Westen setzt russischen

Museumsleiter auf Sanktionsliste


*Der Leiter des Museums des Großen Vaterländischen Krieges landet als

einziger Museumsangestellter Russlands auf der Sanktionsliste des

Westens – ein Präzedenzfall. Er selbst meint dazu: Die Verhängung der

Sanktionen zeige, dass man alles richtig mache.


Großbritannien und Australien haben den Direktor des Museums des Großen

Vaterländischen Krieges in Moskau kürzlich auf die Sanktionsliste

gesetzt. Damit ist er der einzige russische Museumsleiter, der unter den

Sanktionen steht. Die Fachzeitung /The Art Newspaper/ beruft sich auf

die Erklärung des britischen Office of Financial Sanctions

Implementation, in der es heißt: Alexander Schkolnik habe "seine

Position als Leiter einer bedeutenden nationalen Kultureinrichtung

genutzt, um Desinformationen zu verbreiten, einschließlich der

Unterstützung und Förderung des falschen Narrativs der russischen

Regierung, wonach die Invasion in der Ukraine eine Übung zur

'Entnazifizierung' sei". Schkolnik, so gehe es in dem Dokument weiter,

"hat daher politische Maßnahmen und Aktionen unterstützt oder gefördert,

die die Ukraine destabilisieren und die territoriale Integrität,

Souveränität oder Unabhängigkeit des Landes bedrohen".


Der Museumsdirektor dürfte vor allem wegen der Ausstellung "Der

gewöhnliche Nationalsozialismus", die erfolgreich in seinem Museum

gezeigt wird, mit Sanktionen belegt worden sein. Das Thema der

Ausstellung: der ukrainische Nationalsozialismus während des Zweiten

Weltkrieges und seine Verbindung zum Neonazismus in der heutigen Ukraine.


Schkolnik selbst nimmt die Aufnahme auf die Sanktionsliste nicht

tragisch und bemerkt in einem Kommentar für die Nachrichtenagentur/RIA

Nowosti/: /"Ich bin solchen Entscheidungen über die Verhängung von

Sanktionen gegenüber positiv eingestellt. Ich denke, das ist ein

Gradmesser unserer Arbeit. Das bedeutet, dass wir alles richtig machen."/


Im Ausland würden die Äußerungen und Handlungen aller russischer

Museumsleiter beobachtet, so /The Art Newspaper – /am genauesten//jedoch

die von Michail Piotrowski, dem Direktor des Staatlichen

Eremitage-Museums in St. Petersburg. Da er die Präsidentschaftskampagnen

des russischen Staatsoberhauptes unterstützt und sich nicht gegen den

Krieg in der Ukraine ausgesprochen habe, wurde er – genauso wie die

Leiter anderer großen Kunstmuseen Russlands – von der Bizot Gruppe der

weltweit führenden Museumsdirektoren suspendiert.



https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg-plant/ 

6.6.22


17:30 Uhr

*Ungarischer Außenminister stimmt Erklärung zu Selenskijs psychischen

Problemen zu*

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat die Meinung des

Parlamentspräsidenten László Kövér geteilt, der zuvor "ein psychisches

Problem" beim ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij vermutet

hatte, und den Ton ukrainischer Politiker als Reaktion auf die ihnen

gewährte Hilfe als inakzeptabel bezeichnet.

Am Vortag hatte Kövér sein Befremden über Selenskijs Verhalten geäußert,

nachdem dieser Budapest mangelnde Unterstützung Kiews im Ukraine-Krieg

vorgeworfen hatte. Der Parlamentarier meinte, Selenskij "bedroht

diejenigen, die er um Hilfe bittet", und äußerte die Vermutung, dass

dies auf "eine Art persönliches psychisches Problem" zurückzuführen sein

könnte. Seine Worte stießen in Kiew auf harsche Kritik.

Der Haltung schloss sich nun auch Szijjártó an. Er schrieb in sozialen

Netzwerken:

/"Während in Ungarn in den vergangenen Monaten Zehntausende von Menschen

daran gearbeitet haben, der Ukraine und dem ukrainischen Volk zu helfen,

reden die ukrainischen Politiker ständig in einem inakzeptablen Ton über

Ungarn, provozieren uns, lügen und versuchen, uns zu verleumden. Sie

haben ihre Dankbarkeit nicht ein einziges Mal laut geäußert. Ausgehend

von all dem hat László Kövér absolut Recht, auch wenn die Ukrainer

darüber empört sind."/


21:40 Uhr

*Über 70.000 Anträge auf russische Staatsbürgerschaft im Gebiet Saporoschje*

Wladimir Rogow, ein Mitglied des militärisch-zivilen Verwaltungsrats des

russisch kontrollierten Gebiets Saporoschje, hat der Nachrichtenagentur

/RIA Nowosti/ mitgeteilt, dass in der Region bereits über 70.000 Anträge

auf die russische Staatsbürgerschaft eingereicht wurden. Rogow zufolge

ist der Andrang so groß, dass die Wartezeiten in den Amtsstuben acht bis

neun Stunden erreichen können: /"Die Menschen schaffen es physisch

nicht. Der Betrieb läuft während der gesamten Arbeitszeit und sogar

etwas länger." /Der Politiker betonte, dass unter den Antragstellern

sich auch viele junge Menschen befinden:/"Unter den Antragstellern sind

ein bedeutender Teil, wenn nicht gar der Großteil, junge Menschen. Man

kann nicht sagen, dass nur Rentner nach Russland wollen. Wir wollen mit

Russland sein, wir wollen in Russland sein, wir wollen Russland sein."/



20:40 Uhr

*Außenministerin der Volksrepublik Donezk spricht über

Zukunftsaussichten der Region*

Die politische Zukunft der Volksrepublik Donezk soll durch die

Bevölkerung selbst bestimmt werden, nachdem das gesamte Gebiet der

Republik unter Kontrolle gestellt wurde. Dies erklärte die

Außenministerin der DVR Natalja Nikonorowa. Die Nachrichtenagentur /RIA

Nowosti/ zitierte die Diplomatin:/"Ich sehe die Zukunft der

Volksrepublik Donezk als friedlich und prosperierend. Was die politische

Komponente angeht, wird das Volk selbst bestimmen. Wir hoffen, dass sehr

bald das gesamte Gebiet der Republik befreit wird und dann das Volk eine

Wahl über seine Zukunft treffen kann: entweder ein eigenständiger Staat

oder der Beitritt zur Russischen Föderation nach dem Vorbild unserer

Brüder auf der Krim."/

Gegenwärtig befinden sich noch die nördlichen und nordwestlichen Gebiete

des von der DVR beanspruchten Territoriums, darunter die Städte

Slawjansk, Kramatorsk und Awdejewka, unter ukrainischer Kontrolle.



18:00 Uhr

*Russland könnte als Reaktion auf Raketenwerfer-Lieferungen an die

Ukraine bisher verschonte Ziele angreifen*

Als Reaktion auf Lieferungen von Raketenwerfern von großer Reichweite

könnte Russland Ziele angreifen, die es bisher verschont hatte. Dies

teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur /RIA Nowosti/ der Vorsitzende

des Verteidigungskomitees der Staatsduma Andrei Kartapolow mit. Dabei

handele es sich "in erster Linie" um Ziele innerhalb der Ukraine.

Kartapolow betonte, dass Russland bisher auf Angriffe auf zahlreiche

Infrastrukturobjekte wie etwa Eisenbahnen und den Kiewer Flughafen

verzichtete. Er fügte hinzu: /"Es gab keinen einzigen Angriff auf das

ukrainische Verteidigungsministerium oder den Generalstag oder die Rada

oder sonstige Ministerien – also Orte, an denen Entscheidungen getroffen

und Ziele gesetzt werden."/

Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin in Bezug auf

US-amerikanische Lieferungen von HIMARS-Mehrfachraketenwerfern an die

Ukraine verkündet, dass Russland entsprechende Schlussfolgerungen ziehen

und diejenigen Ziele angreifen werde, die bisher verschont geblieben waren.



https://de.news-front.info/2022/06/06/fox-news-biden-soll-fur-beschuldigungspolitik-gegen-moskau-zahlen/

6.6.2022

*Fox News: Biden soll für «Beschuldigungspolitik» gegen Moskau zahlen

*US-Regierungschef Biden wird für seine unbegründeten Anschuldigungen

gegen den Kreml und insbesondere gegen den russischen Präsidenten

Wladimir Putin im Zusammenhang mit den steigenden Gaspreisen teuer

bezahlen, schätzt Fox News-Moderator Dan Bongino das Vorgehen des Weißen

Hauses scharf ein.


Bidens Kurs auf das sogenannte «Blame Game» ist extrem gefährlich, sagte

der Journalist. Hinter dem Rücken des amerikanischen Staatschefs gibt es

viele große Fehleinschätzungen, vor allem in Bezug auf die sich rasch

abschwächende US-Wirtschaft, die sich in einem unumkehrbaren Wandel

befindet. Gleichzeitig hat es der amerikanische Staatschef nicht eilig,

die Verantwortung für die Geschehnisse zu übernehmen, und schiebt die

Schuld geschickt auf den russischen Staatschef Wladimir Putin.


«Es erinnert mich an die Reaktion eines kleinen Kindes, wenn es auf

frischer Tat ertappt wird. In solchen Situationen bekommen Kinder

Wutanfälle und erfinden dumme Ausreden. Erinnern Sie sich an Putins

«Preiserhöhung»? Das sind keine ernsthaften Antworten, denn Biden ist

kein ernsthafter Mensch. Und seine Verwaltung ist nicht seriös», sagte er.


Der Widerwille des amerikanischen Staatschefs, für seine eigenen Fehler

zur Rechenschaft gezogen zu werden, veranlasst die internationale

Gemeinschaft, seine politische Kompetenz offen infrage zu stellen und

sich zu fragen, wer eigentlich das Drehbuch für die Vereinigten Staaten

schreibt. Das amtierende US-Establishment hat die Pflicht, seinen

eigenen Bürgern gegenüber Rechenschaft abzulegen, aber stattdessen zieht

es vor, unermüdlich lächerliche Ausreden zu erfinden und den Machthabern

anderer Nationen die Schuld zu geben, empört sich der Moderator.


«Wir haben es nicht mit einem kleinen Kind zu tun, nicht mit einem

Kleinkind. Wir haben es mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zu

tun. Er sollte in erster Linie die Verantwortung übernehmen. Wird dieser

Typ jemals aufhören können, andere zu beschuldigen?» — Bongino fragt.


Allerdings stellt der Journalist fest, dass Biden solche Spielchen schon

seit langem treibt, und genau darum geht es bei seiner beliebten

«Schuldzuweisung» an seinen eigenen Vorgänger Trump. «Die ‘schlechte

Angewohnheit’ des amerikanischen Regierungschefs, seine eigenen Fehler

den politischen Gegnern in die Schuhe zu schieben, wird zum

unvermeidlichen Scheitern der Demokraten bei den kommenden Wahlen

führen», so Bongino unmissverständlich.


«Ich weiß nicht, was diese Wirtschaft und die Amerikaner, die sie

unterstützen, noch von diesem Mann (Joe Biden — Anm. d. Red.) bekommen

können. Es besteht die Hoffnung, dass er sich an den Wahlurnen rächen

wird», sagte er.


Es sei darauf hingewiesen, dass die Zustimmungswerte für den

US-Präsidenten in der letzten Woche stark gesunken sind und heute nicht

mehr als 39 % betragen, was den Demokraten vor den Zwischenwahlen zum

US-Kongress zweifellos keine politischen Vorteile bringt.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2022

Rotarier im neuen libanesischen Parlament Sein und Schein der libanesischen Protestbewegung

zlv.lu/db, 04. Juni 2022, von Karin Leukefeld

Zitat: »Protestbewegung zieht ins Parlament ein«, meldete die »Tagesschau« der ARD am 17.05.22, »Reformer im Libanon vor schwieriger Aufgabe« hieß es beim Staatssender Deutsche Welle am 19. Mai nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse der Parlamentswahl im Libanon vom 15. Mai. Die »Reformkräfte« im Libanon hätten »einen Achtungserfolg errungen«, so die Deutsche Welle: »Sie schicken 13 Abgeordnete ins Parlament, während ein Hisbollah-Verbündeter Verluste einfuhr. Eine Chance, das Land aus der Krise zu führen?« Ähnlich äußerte sich auch das »Luxemburger Wort« in einen Artikel »Mehrheit spricht sich für Wandel und Reformen aus«.


Westliche Botschafter hatten schon vor den Parlamentswahlen offen für »Wandel« geworben. Der deutsche Botschafter rief »Libanesische Frauen! Libanesische Ehemänner, Väter von Töchtern, Brüder von Schwestern« auf, ihre Zweitstimme zu nutzen, »um weibliche Kandidaten zu unterstützen! … #WähltGleich #WähltdenWandel#«, war auf dem Twitter-Konto der deutschen Botschaft zu lesen.


Mit 41 Prozent war die Wahlbeteiligung landesweit deutlich niedriger als bei den Wahlen 2018, als 49 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Der Rückzug von Saad Hariri und seiner Zukunftspartei nutzte den 13 Kandidaten und Kandidatinnen, die als »Unabhängige« oder »Reformer« ins Parlament einziehen konnten. Eine von ihnen ist Paula Yacoubian, eine frühere Mitarbeiterin von Saad Hariri und ehemalige Journalistin bei »Future TV«. Sie war bereits 2018 ins Parlament gewählt worden und verfügt wie kein anderer der neuen Abgeordneten über Parlamentserfahrung. Der »Rotary Club Libanon« gratulierte fünf seiner Mitglieder, die als Rotarier ins Parlament eingezogen seien. Im Süden konnte ein »Unabhängiger« für die Libanesische Kommunistische Partei über die Liste »Zusammen für Wandel« einen Parlamentssitz erringen.


Neue Möglichkeit für Konsens

Programmatisch seien die neuen Abgeordneten nicht eindeutig zuzuordnen, sagte Abed Al Halim Fadlallah vom Beratungszentrum für Studien und Dokumentation, das der libanesischen Hisbollah nahesteht. Es gebe die Möglichkeit, daß mit den neuen Abgeordneten ein Konsens über die zentralen Probleme des Landes erreicht werden könne. Eindeutig hätten bei den Wahlen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Bevölkerung im Mittelpunkt gestanden, sagte Fadlallah im Gespräch mit der Autorin in Beirut. Seit 2019 sei im Land diesbezüglich kein Konsens mehr erreicht worden.

Auch über die strategische Ausrichtung des Landes und seine Beziehungen zu anderen Staaten gebe es keine Übereinstimmung. Einige der neuen Abgeordneten stimmten mit dem Block von Hisbollah, Amal und der Freien Patriotischen Bewegung in innenpolitischen Fragen durchaus überein, hätten aber bei deren strategischer Ausrichtung für das Land eine völlig andere Position.


Bei anderen der neuen Abgeordneten sei es umgekehrt, sie stimmten mit der strategischen Ausrichtung der Hisbollah überein, unterschieden sich aber bei innenpolitischen Fragen. Ein erster Test werde die Wahl des Parlamentspräsidenten werden, so Fadlallah. Auch bei der Regierungsbildung und der Wahl des Präsidenten werde sich zeigen, ob mit den neuen Abgeordneten ein Konsens zu erreichen sein werde.


Dieser erste Test fand am vergangenen Dienstag statt. Mit 65 Stimmen – der erforderlichen Mehrheit der 128 Abgeordneten – wurde der langjährige Parlamentspräsident Nabi Berri in seinem Amt bestätigt. Berri erhielt die Stimmen der Abgeordneten von Hisbollah, Amal, nicht von allen Abgeordneten der Freien Patriotischen Bewegung, dafür aber von den Abgeordneten der Progressiven Sozialistischen Partei des Drusenführers Walid Dschumblat. Als Stellvertreter wurde Elias Bou Saab gewählt, Mitglied der Freien Patriotischen Bewegung des amtierenden Präsidenten Michel Aoun. Nun steht die Regierungsbildung und die Wahl des Präsidenten bevor.


Der Einfluß von außen

Die politische Machtverteilung im Libanon – vor allem die Besetzung des Präsidentenamtes – sei jenseits aller konfessionellen Vorgaben wesentlich vom Einfluß des Auslands abhängig, sagt Mohammad Ballout vom Zentrum für Studien der Arabischen Einheit (CAUS) im Gespräch mit der Autorin in Beirut. Libanon sei auf Vermittler angewiesen, um mit den ausländischen Kräften eine Lösung zu finden.


Nach der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1943 und dem Erstarken des arabischen Nationalismus in den 1950er Jahren sei der Einfluß des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdul Nasser im Libanon groß gewesen. Nach den ersten Unruhen 1958 wuchs der Einfluß der USA und Saudi Arabiens. Mit dem Bürgerkrieg 1975 nahm der Einfluß Syriens zu, das mit Saudi Arabien und den USA die Geschicke des Libanon aushandelte.


Mit der Besetzung des Libanon einschließlich Beiruts und Umgebung 1982 durch Israel, nahm der Einfluß des Iran zu. Die Befreiung des südlichen Libanon von der israelischen Armee durch die Hisbollah hatte deren Einfluß gestärkt. Heute verfüge der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, über großen politischen Einfluß, auch bei der Besetzung des Präsidentenamtes, sagt Mohammad Ballout. Das werde Nasrallah mit den verschiedenen Kräften im Libanon und mit Saudi Arabien und den USA einschließlich derer Gesandten in Botschaften der EU-Staaten aushandeln müssen. Anders, als es zumeist in westlichen Medien dargestellt werde, handele Hassan Nasrallah heute unabhängig vom Iran, der die Hisbollah zwar finanziell unterstützt, sich aber politisch nicht einmischt. Die Hisbollah strebe keine Vorherrschaft im Libanon an, sondern einen politischen Ausgleich und Konsens mit allen Lagern, betont Mohammad Ballout.


Hisbollah als Feindbild

Tatsächlich gibt es zahlreiche Begegnungen mit Botschaftsvertretern von EU-Staaten in Dakhiye, in Südbeirut, wo verschiedene Einrichtungen der Hisbollah angesiedelt sind. Selbst der französische Präsident Emmanuel Macron traf sich im August 2020 mit einem hochrangigen Vertreter der Hisbollah, in Anwesenheit von Journalisten. Als der Korrespondent des »Figaro« George Malbrunot über das Gespräch detailliert berichtete, wurde er von Macron in aller Öffentlichkeit scharf kritisiert. Der Artikel sei »unverantwortlich« gewesen, so Macron. Der »Fall« wurde inzwischen zu den Akten gelegt.


Vorschläge aus dem französischen Präsidentenpalast zur Beilegung der politischen Krise wurden damals von den USA gestoppt. Während der Franzose Macron die Hisbollah als eine führende politische Kraft im Libanon in Verhandlungen über die Lösung von wirtschaftlichen und politischen Krisen einbeziehen wollte, tut Washington alles dafür, genau das zu verhindern.


Der Intrigant

Architekt der Anti-Hisbollah-Rhetorik und Politik der USA-Administration war damals David Schenker, der von 2019 bis 2021 als Staatssekretär für den Nahen Osten im Außenministerium tätig war. Sein Zuständigkeitsbereich umfaßte 18 Staaten von Marokko bis zum Iran und den Jemen, er war Chefberater des damaligen Außenministers und vormaligen CIA-Direktors Mike Pompeo.


Seit dem Regierungswechsel in Washington 2021 arbeitet Schenker wieder im Washingtoner Institut für Studien des Nahen Ostens (WINEP), wo er das »Programm für Arabische Politik« leitet. Das Institut ist bekannt für seine große Nähe zu Israel und zum berüchtigten American Israel Public Affairs Comitee (AIPAC). Als eine der wichtigsten Einrichtungen der Israel-Lobby in den USA, gehört ein Auftritt bei der Mitgliederversammlung von AIPAC zum Pflichtprogramm eines jeden Präsidentschaftskandidaten. Zahlreiche hochrangige Mitarbeiter in Pentagon oder im Außenministerium pendeln im Laufe ihrer politischen Karriere zwischen dem Washington Institut und Regierungsstellen hin und her. So war David Schenker zwischen 2002 und 2006 im Kriegsministerium für den damaligen Ressortchef Donald Rumsfeld zuständig für die Levante – Syrien, Libanon, Jordanien, Besetzte Palästinensische Gebiete. Davor beaufsichtigte Schenker ein »Hilfsprogramm« der USAID für Ägypten und Jordanien. USAID ist die »Entwicklungshilfeagentur«, die dem USA-Außenministerium angegliedert ist.


David Schenker ist im Washington Institute politisch groß geworden und als Redner, Analyst und Autor für die Region des »Großen Mittleren Ostens« – von Marokko bis zum Iran und Jemen – viel gefragt. Dabei läßt er – als zuverlässiger Vertreter für israelische Regierungsinteressen in den USA – keine Gelegenheit aus, um vor der »Gefahr der Hisbollah« zu warnen.


Wenige Tage vor den Parlamentswahlen veranstalte das Washington Institut eine Veranstaltung unter dem Titel »Die Dynamik zwischen Hisbollah und Schiiten und die Wahlen im Libanon: Herausforderungen, Chancen und politische Implikationen«. David Schenker war einer der Redner und sprach offen über die zahlreichen Maßnahmen, mit denen das USA-Außenministerium sich in die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Libanon eingemischt hat mit dem Ziel, der Hisbollah zu schaden und sie und ihre Verbündeten politisch zu schwächen. Genutzt hätten der USA-Administration dabei die Proteste im Land, die mit der Massendemonstration rund um das Parlament in Beirut am 17. Oktober 2019 als »Revolution« bezeichnet werden.


David Schenker erläuterte, wie die USA im Rahmen der gegen Iran gerichteten »Kampagne des maximalen Drucks« die finanzielle Unterstützung aus Teheran für die Hisbollah blockiert haben. Washington habe finanzielle Einrichtungen der Hisbollah unter Sanktionen gestellt. Man habe gewartet, bis die Investorengesellschaft Moody’s die Kreditwürdigkeit des Libanon herabgestuft habe. »Am Tag darauf haben wir eins draufgesetzt und die Jammal Trust Bank sanktioniert, konnten aber nicht öffentlich dafür verantwortlich gemacht werden, wegen der vorherigen Herabstufung durch Moody’s. So haben wir die Kosten auch für die Verbündeten der Hisbollah erhöht. Wir haben einige der korruptesten Verbündeten der Hisbollah, wie … Gibran Bassil – den Schwiegersohn des libanesischen Präsidenten – auf die Sanktionsliste gesetzt«, erklärte Schenker. »Ich denke, diese Botschaft war eindeutig.«


»Zivilgesellschaft« gegen Hisbollah stärken

Um die schiitische Bevölkerung im Libanon von der Hisbollah zu trennen, habe man »schiitische Geschäftsleute aufgebaut«, erläuterte David Schenker. Während seiner Zeit als Staatssekretär im Außenministerium sei er zwei, drei Mal in den Libanon gereisat und habe öffentliche Abendessen mit schiitischen Geschäftsleuten abgehalten, von denen man wußte, daß diese gegen die Hisbollah waren.


Washington habe in von Schiiten bewohnten Gebieten im Südlibanon wirtschaftliche Angebote gemacht, um den Menschen »aus ihrer Abhängigkeit von der Hisbollah« zu helfen. Washington habe vor allem die »schiitische Zivilgesellschaft unterstützt, die das autoritäre Auftreten der Hisbollah ablehnten«, sagte Schenker. Er selber habe »schiitische Journalisten getroffen, die über die Korruption und Unterdrückung der Hisbollah geschrieben« hatten.


Der Einfluß der Hisbollah im Libanon müsse »an allen Fronten zurückgedrängt werden«, so Schenker. Man müsse »diese Gruppe im Libanon verfolgen und Leute unterstützen, die bereit sind sich gegen sie aufzulehnen«. Indem man gegen den Iran wirtschaftlich oder anders vorgehe, erhöhe man den Druck auf die Hisbollah.


David Schenker wandte sich gegen die Veröffentlichung von Teilen seines Vortrages im libanesischen Nachrichtensender Al Mayadeen. Der hatte sich allerdings lediglich Schenkers Vortrag im Washington Institut angehört und darüber berichtet.


Info: https://www.zlv.lu/db/1/1499584565811

07.06.2022

Wer hat ein Recht auf Wiedervereinigung?

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 6 Juni 2022 11:32 Uhr, von Dagmar Henn

Territoriale Integrität ist die Monstranz, die der Westen vor sich herträgt, wenn es um die Ukraine geht. Dabei werden einige Aspekte übergangen, die mit Fragen der Nation zusammenhängen. Nicht nur die Selbstbestimmung. Auch, ob es nicht um eine Wiedervereinigung geht.


Wer hat ein Recht auf Wiedervereinigung?


Zitat: In Melitopol und anderen befreiten Orten wurden jüngst Büros eröffnet, in denen die Bürger russische Pässe beantragen können, und im Internet finden sich Videos langer Menschenschlangen vor diesen Büros. Die EU hat natürlich bereits erklärt, sie werde diese Pässe nicht anerkennen; damit setzt sie aber nur die Verdrängung der Realität fort, die schon ihre Politik in der Frage der Krim geprägt hatte.


"Territoriale Integrität" lautet das stets wiederholte Stichwort, und man dürfe Grenzen nicht verändern (außer natürlich, es geht um jene Serbiens oder Syriens oder ...). Mit am lautesten ertönt dieses Geschrei aus Deutschland, was ein klein wenig eigenartig ist – schließlich ist die heutige Bundesrepublik das Ergebnis einer Grenzveränderung, die die territoriale Integrität eines anderen Staates komplett aufgehoben hatte und die nicht durch ein Referendum bestätigt worden war.

Wenn Kredite Schulden sind, dann ist "Ukraine-Hilfe" Versklavung





Meinung

Wenn Kredite Schulden sind, dann ist "Ukraine-Hilfe" Versklavung





Der Fall der DDR: Wiedervereinigung oder feindliche Übernahme?

Die Angliederung der DDR an die Bundesrepublik, so wird argumentiert, sei der Wunsch der dortigen Bürger gewesen, und zudem wurde der "Wiedervereinigung" genannte Prozess (der in einigen entscheidenden Punkten, etwa in der Verfassungsfrage, keine war) mit der Zugehörigkeit beider Teile zu einer Nation begründet, einer "Schicksalsgemeinschaft", die nur durch das Ergebnis des Zweiten Weltkriegs auseinandergerissen wurde und gewissermaßen von einem kreatürlichen Drang beherrscht wird, wieder zusammenzufinden.


Dabei hatte das Deutsche Reich, das den Definitionsrahmen dieser "Schicksalsgemeinschaft" abgibt, gar nicht so lange bestanden, ehe es zerteilt wurde; das Datum der Reichsgründung war der 18. Januar 1871 in Versailles, und das Ende war der 8. Mai 1945 in Berlin. Und das, was da 1871 vereinigt wurde, war nicht völlig willig. Schließlich hatten Anfang des 19. Jahrhunderts Bayern und Preußen etwa in den napoleonischen Kriegen gegeneinander gestanden, und die preußische Repression nach der Revolution 1848 machte den Hohenzollernstaat auch nicht populärer. "Saupreiß" war noch in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts ein höchst populäres Schimpfwort in Bayern.


Tatsächlich war noch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, ehe die vereinheitlichende Wirkung von Rundfunk und Fernsehen zu tragen kam, die im Alltag gesprochene Sprache alles andere als einheitlich, und die Spanne deutscher Dialekte ist in Wortschatz, Grammatik und Aussprache weit genug, dass ein Sprecher des Plattdeutschen und ein Oberbayer nicht erfolgreich miteinander kommunizieren könnten. Bis 1913 gab es nicht einmal eine direkte deutsche Staatsangehörigkeit; Deutscher war, wer Staatsangehöriger eines der deutschen Länder war, also etwa der Königreiche Bayern oder Sachsen.


30 Jahre "Wiedervereinigung" mit bitterem Geschmack





Meinung

30 Jahre "Wiedervereinigung" mit bitterem Geschmack






Dass viele dieser Unterschiede heute kaum mehr wahrnehmbar sind, hat mit zahlreichen recht technischen Schritten zu tun. Der Bildung einer einheitlichen Zeitzone im Zusammenhang mit der Entwicklung der Eisenbahnen beispielsweise, der Einführung einheitlicher Maße und Gewichte, einer einheitlichen Währung, eines einheitlichen Postdienstes und so weiter, und der Einführung eines einheitlichen Rechts, beispielsweise durch das Strafgesetzbuch, das am 15. Mai 1871 erlassen wurde. Die Entwicklung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums durch Aufhebung der Zollgrenzen zwischen den deutschen Kleinstaaten gehört dabei weitgehend noch zum Vorlauf der Reichsgründung und begann bereits im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Das föderale Bildungssystem, dessen Ursprung in konfessionellen Konflikten liegt, zeigt, dass der Prozess der Formierung des Nationalstaates bis heute nicht zur Gänze abgeschlossen ist.


Die Geschichte von 1871 bis 1945 wurde dann in der erwähnten "Schicksalsgemeinschaft" erlebt. Aber was ist mit all den Jahren von 1949 bis 1989, in denen es nicht nur zwei deutsche Staaten gab, sondern zwei völlig unterschiedliche gesellschaftliche Systeme, mit unterschiedlichen Traditionen, Flaggen, Hymnen, Staatsbürgerschaften, Rechts- und Wirtschaftssystemen? Wie lang dauert es, bis die in einem Staatsgebilde zusammengeschlossene Bevölkerung zu einer Nation wird? Oder anders gesagt: Gab es 1989 tatsächlich eine deutsche Nation, die sich wiedervereinigte, oder gab es zwei deutsche Nationen und eine feindliche Übernahme?


Die sowjetische Nation

Das ist keine banale Frage, was sofort klar wird, wenn wir den geografischen Ort ändern. Die Sowjetunion wurde Ende des Jahres 1991 aufgelöst, klar gegen den Willen der Bevölkerung, die sich in einem Referendum eindeutig für den Erhalt der Union ausgesprochen hatte. Sie bestand vor dieser Auflösung etwas länger als das Deutsche Reich, selbst wenn man die Vorgeschichte des Russischen Reiches völlig ausblendet, zu dem große Teile der heutigen Ukraine bereits gehörten. Der Zeitraum seit dem Ende der Sowjetunion beträgt erst 30 Jahre, also zehn Jahre weniger, als zwei deutsche Staaten existierten. Und die Sowjetunion erfüllte sämtliche Kriterien eines Nationalstaates – ein einheitliches Wirtschaftssystem (viel einheitlicher, als es ein kapitalistisches je sein könnte), eine gemeinsame Kultur und Sprache, trotz des ausgebauten Minderheitenschutzes, einheitliche Maße, ein einheitliches Rechtssystem, einheitliche Bildung etc. etc.


Die Post-Ukraine






Meinung

Die Post-Ukraine






Ganz zu schweigen von der "Schicksalsgemeinschaft". Es ist kaum ein prägenderes Ereignis vorstellbar, um eine solche zu zementieren, als der Abwehrkampf der Sowjetunion gegen den Überfall der Naziwehrmacht. Eine Abwehr, an der alle Völker des Vielvölkerstaates beteiligt waren, die in jeder Familie ihren Preis forderte und ihre Spuren hinterließ. Genau an diesem Punkt liegt der Grund, warum die politischen Kräfte, die viele der postsowjetischen Staaten steuern, so sehr darauf bedacht sind, die Geschichte dieses Krieges zu verzerren. Sie wissen, dass das ein Ereignis von der Art war, die Nationen formen, und müssen beständig gegen die Nachwirkungen ankämpfen, wollen sie ihre Separatstaaten halten.


Wenn es einen Grund gibt, einer deutschen Nation eine Weiterexistenz über Jahrzehnte der Spaltung hinweg zu bescheinigen, dann gälte das Gleiche für eine sowjetische Nation. Das würde aber bedeuten, dass jeder Schritt der Bewohner eines der abgetrennten Staaten, sei es in Bezug auf das gesamte Gebiet dieser Abtrennung oder einen Teil davon, sich mit der Russischen Föderation zu vereinen, sich auf einen Anspruch auf Wiedervereinigung der sowjetischen Nation berufen könnte.


"Territoriale Integrität" – ein Schlagwort der Westens

Der Einwurf der "territorialen Integrität", der in diesem Zusammenhang im Westen gern gemacht wird, ist zum einen nachweisbar opportunistisch, weil er immer nur in den Zusammenhängen auftaucht, die den eigenen Interessen nützen; nicht, wenn es um syrische Kurden oder chinesische Uiguren oder Kosovo-Albaner geht. Das sind allerdings alles Fälle, in denen bestenfalls eine Frage der Selbstbestimmung, also der staatlichen Formierung einer womöglich werdenden Nation mit dieser Integrität kollidiert, nicht ein Wunsch nach Wiedervereinigung einer Nation, die längst den Status eines Nationalstaates angenommen hatte.


"Polnisch-ukrainische Union": Warschau und Kiew wollen Geschichte schreiben





Meinung

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Man sollte annehmen, dass ein Wunsch nach Wiedervereinigung einer bereits voll entwickelten Nation einen stärkeren Anspruch darstellt als die Selbstbestimmung einer erst einmal nur behaupteten Nation; unter anderem deshalb, weil es eine materielle Grenze für die Selbstbestimmung gibt, nämlich die ökonomische Lebensfähigkeit. Eine Nation, die bereits in einem Nationalstaat über längere Zeit hinweg existieren konnte, hat belegt, dass sie ökonomisch lebensfähig und dadurch imstande ist, Souveränität nicht nur zu beanspruchen, sondern auch zu wahren. Nationalstaaten, die keine ökonomische Grundlage haben, sind letztlich totgeborene Kinder, die nur so lange existieren können, wie eine externe Macht Interesse an ihnen hat.


Wenn man die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine in den letzten 30 Jahren betrachtet, müsste man sich trotz des enormen Territoriums die Frage stellen, ob es sich hierbei um einen totgeborenen Versuch nationaler Selbstbestimmung handelt. Aber abgesehen davon: Das Recht auf Wiedervereinigung all jener, die dies wünschen, hat mindestens die gleiche Legitimität wie das Pochen der Anhänger des ukrainischen Nationalstaats auf Selbstbestimmung. Letzterer zeigt alle Anzeichen eines gescheiterten Versuchs. Die Bemühungen, die Geschichte so zurechtzubiegen, dass es gelingt, die Spuren des Großen Vaterländischen Krieges auszulöschen, müssen sich so weit von der historischen Wahrheit und der gelebten Erfahrung entfernen, dass sie notwendigerweise wahnhafte Züge annehmen.


Genau das ist es allerdings, was die Ukraine, wie noch einige andere von der Sowjetunion abgetrennte Gebiete, so tief spaltet. Und diese Spaltung macht es unmöglich, dass aus der doch eher zufällig zusammengewürfelten Bevölkerung tatsächlich eine Nation werden könnte; im allergünstigsten Falle würden es zwei. Denn es ergibt sich keine "Schicksalsgemeinschaft", sondern ein Schicksal, das der eine Teil dem anderen zufügt, eine Art überdimensionierter Rosenkrieg, bei dem jeder Eheberater zur baldmöglichsten Scheidung raten würde.


"Territoriale Integrität" über die wirklichen Wünsche großer Gruppen realer Menschen zu stellen, ist eine Sicht, die ihren feudalen Ursprung nicht verhehlen kann. Es ist ein modernes Äquivalent des "cuius regio, eius religio", jener Formel des Westfälischen Friedens, nach der jeder Untertan den Glauben des Landesfürsten annahm, mit oder gegen seinen Willen. Wechselte der Landesherr, wurde der Protestant eben katholisch. In manchen deutschen Gegenden passierte das alle paar Jahre.


Schwere militärische Verluste im Donbass lassen die Einheit der Ukraine bröckeln





Analyse

Schwere militärische Verluste im Donbass lassen die Einheit der Ukraine bröckeln





Der Glaube, dem die Bewohner der ehemaligen ukrainischen Sowjetrepublik nun folgen sollen, ist der ihres ersten Staatschefs Leonid Kutschma, der das Gebiet aus der Union herausgetrennt hatte. Weil die politischen Eliten, im unmittelbaren materiellen Eigeninteresse, das sich in Millionen und Milliarden beziffern lässt, den Glauben an eine ukrainische Nation verordneten, sind die Bürger, so anscheinend die Sicht der westlichen Staaten, nun ebenso an diesen Glauben gebunden wie die deutschen Untertanen dereinst. Mit einer demokratischen Sicht, mit Volkssouveränität, hat das nichts zu tun. Sie verlangt, dass das Volk, oder eben gegebenenfalls die Völker, selbst über sein Schicksal entscheidet, und das schlösse das Recht mit ein, die nicht sehr wohlgeratene "Schicksalsgemeinschaft" Ukraine zu verlassen, auch als territoriales Kollektiv, nicht nur individuell.


Das Prinzip der "territorialen Integrität", dem man gerade ohne allzu große Hemmungen Hunderttausende ukrainische Bürger opfert, ist ohnehin nur die kaum verhüllte Fassade eines externen Anspruchs. Denn sonst gäbe es ein rationaleres, die eigenen Bürger achtenderes Verhalten. Die ukrainische Armee liefert nur die Bauern in diesem Spiel, der König sitzt woanders. Logik oder ein ehrlicher Umgang mit Begriffen haben hier keinen Platz. Eine ehrliche Debatte über die ganz realen Widersprüche, die der Entwicklung zu Grunde liegen, war schon 2014 zum Referendum der Krim unmöglich.


Das ändert aber nichts an der Wirklichkeit, und in der realen Welt vollzieht sich vor unseren Augen ein Prozess der Wiedervereinigung einer künstlich gespaltenen Nation. Anders, als es in Deutschland der Fall war, tatsächlich vom Willen der Bürger getragen. Dass dieser Wille nicht ohne militärische Unterstützung durchsetzbar ist, ändert nichts an der Legitimität eines solchen Prozesses. Die sowjetische Nation ist nicht weniger real als die deutsche. Der kollektive Westen wird dies natürlich weiterhin ignorieren, weil es ihm im Grunde nur um weitere Gebiete geht, die er ausbluten lassen kann; aber letztlich wird er sich dieser Realität nicht widersetzen können.


Mehr zum Thema - Jenseits des Völkerrechts – Die sowjetische Schenkung der Krim an die Ukraine im Jahr 1954


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/140233-wer-hat-recht-auf-wiedervereinigung


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2022

Geopolitik des Schwarzen Meeres und Russlands Kontrolle strategischer Wasserstraßen: Die Meerenge von Kertsch und das Asowsche Meer

globalresearch, 05. Juni 2022,   Von Prof. Michel Chossudovsky


Region:

Thema:

Ausführlicher Bericht:


Seit der Vereinigung der Krim mit Russland im März 2014 wird die Einfahrt in das Asowsche Meer vollständig von Russland kontrolliert. (siehe Bild unten).

Der folgende Artikel ist eine überarbeitete und aktualisierte Fassung eines früheren GR-Artikels von Michel Chossudovsky.    Er bietet eine kurze Zusammenfassung der Geopolitik des Schwarzen Meeres und des Asowschen Meeres sowie einige Beobachtungen zum Ukrainekrieg. (Aktualisiert am 5. Juni 2022)

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.Einführung

Historisch gesehen hat die Meerenge von Kertsch  auf der Ostkrim eine strategische Rolle gespielt.


Es stellt ein schmales Seetor dar, das das Schwarze Meer über das Asowsche Meer mit den wichtigsten Wasserstraßen Russlands einschließlich Don und Wolga verbindet.

 

Es gewährleistet auch den Seetransit vom Schwarzen Meer nach Moskau, ganz zu schweigen von der strategischen Seeroute zwischen dem Kaspischen Meer (über den Wolga-Don-Kanal) zum Schwarzen Meer und zum Mittelmeer. 

Karte: Das United Deep Waterway System des europäischen Russlands.

 

Die Wolga verbindet auch das Kaspische Meer mit der Ostsee sowie über die Wolga-Ostsee-Wasserstraße   mit der Nordseeroute .(Siehe oben)


Die Wolga ist mit einem System von Kanälen (über die Seen Onega, Ladogasee) mit  der Newa und St. Petersburg verbunden. (Siehe Karte unten)

 

Auf dem Spiel steht ein integriertes Wasserstraßensystem, das das Schwarze Meer und das Kaspische Meer mit der Ostsee und der Nordseeroute verbindet.


In dieser Hinsicht ist die enge Meerenge von Kertsch auf der Ostkrim von strategischer Bedeutung.


Die Union der Krim mit Russland im Jahr 2014 definiert die Geografie und das geopolitische Schachbrett des Schwarzmeerbeckens neu


Seit 2014 stellte die Wiedervereinigung der Krim mit der Russischen Föderation einen großen Rückschlag für die US-NATO dar, deren langjähriges Ziel es war, die Ukraine in die NATO zu integrieren und gleichzeitig die militärische Präsenz des Westens im Schwarzmeerbecken auszuweiten. (Details siehe unten)


Kurze Bemerkungen zum Ukraine-Krieg:  Das Asowsche Meer ist strategisch. Die Ukraine hat keinen maritimen Zugang.


Im Ukraine-Krieg spielt Russlands Kontrolle über die Straße von Kertsch eine Schlüsselrolle. In den jüngsten Entwicklungen (Juni 2022) kontrolliert Russland nun das gesamte Becken des Asowschen Meeres.


Die Ukraine hat keinen Seezugang zum Asowschen Meer und zur Ostukraine , noch hat sie Seemacht im Schwarzen Meer.


Ohne eine Marine ist die Ukraine nicht in der Lage, diesen Krieg zu gewinnen. Die einzige Lösung sind die Ende März in Istanbul eingeleiteten Friedensverhandlungen , die Gegenstand von Sabotage waren.


Der ukrainische Marinestützpunkt Berdyansk  (eine Initiative von Selenskyj aus dem Jahr 2020) an der Westküste von Asow steht unter russischer Kontrolle. Alle großen Häfen, die sich von Mariupol bis Cherson erstrecken, stehen unter russischer Kontrolle.


Russland besetzt Cherson und   kontrolliert den Zugang zum wichtigsten Flussweg der Ukraine, dem Dnjepr, zum und vom Schwarzen Meer   ( siehe zweite Karte unten: Der Dnjepr ist in gewisser Hinsicht ein Seeweg. ) Der Dnjepr ist ein wichtiger Korridor für den Getreidetransport.

Im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg haben die russischen Streitkräfte durch ihre Militäreinsätze in Donezk und Lugansk ihre Kontrolle über das gesamte Becken des Asowschen Meeres gefestigt.


Die Karte unten (2. Juni 2022) zeigt die Einsatzgebiete und die russische Kontrolle von nördlich von Lugansk (Gebiete gegenüber Charkow) bis Cherson am Dnjepr.


Rückblende: Der Vertrag von 2014 zwischen Russland und der Krim

Mit dem am 18. März 2014 zwischen Russland und der Krim unterzeichneten Vertrag hat die Russische Föderation ihre Kontrolle über das Schwarze Meer sowie über das Asowsche Meer ausgeweitet.


Im Rahmen des von Präsident Putin im Jahr 2014 angekündigten Abkommens zwischen Russland und der Krim traten zwei „konstituierende Regionen“ der Krim der Russischen Föderation bei: die „Republik Krim“ und die „Stadt Sewastopol“. Beide haben den Status „autonome Regionen“. Der Status von Sewastopol als von der Krim getrennte autonome Einheit hängt mit dem Standort des russischen Marinestützpunkts in Sewastopol zusammen.


Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion behielt Russland seinen Marinestützpunkt in Sewastopol im Rahmen eines bilateralen Abkommens mit der Ukraine. Mit der Unterzeichnung des Vertrags vom 18. März 2014 wurde diese Vereinbarung null und nichtig. Sewastopol einschließlich des russischen Marinestützpunkts wurde Teil einer autonomen Region innerhalb der Russischen Föderation. Vor März 2014 befand sich der Marinestützpunkt im Rahmen eines Pachtvertrags nicht in der Ukraine. Darüber hinaus gehören die Hoheitsgewässer der Krim seit 2014 zur Russischen Föderation.


Nach der Vereinigung der Krim mit Russland kontrolliert die Russische Föderation nun einen viel größeren Teil des Schwarzen Meeres, der die gesamte Küste der Halbinsel Krim umfasst. Der östliche Teil der Krim – einschließlich der Meerenge von Kertsch – steht unter russischer Gerichtsbarkeit. Auf der östlichen Seite der Meerenge von Kertsch liegt die russische Region Krasnodar und in südlicher Richtung erstrecken sich die Hafenstädte Noworossijsk und Sotschi.


Die Geopolitik von Öl- und Gaspipelines

Novorossiysk ist auch strategisch. Es ist Russlands größter Handelshafen am Schwarzen Meer, an der Kreuzung wichtiger Öl- und Gaspipelines zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer.

Während die wichtigste strategische Ölpipelineroute zwischen Noworossijsk und Baku verläuft, gibt es eine Verbindung von Gaspipelines zwischen Russland, Kasachstan, dem Iran und Turkmenistan, die mit China verbunden sind.


Vor der „Invasion“ Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 unterzeichnete Putin „ein weitreichendes Abkommen“ mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev .


Straße von Kertsch: Geschichte

Historisch hat die Meerenge von Kertsch eine strategische Rolle gespielt. Es bildet ein Tor vom Schwarzen Meer zu den wichtigsten Wasserstraßen Russlands, einschließlich Don und Wolga.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Halbinsel Kertsch von Nazideutschland besetzt (von der Roten Armee zurückerobert) und war ein wichtiger Transitpunkt auf dem Land- und Wasserweg.


In den kältesten Wintermonaten wurde sie zu einer Eisbrücke, die die Krim mit der Region Krasnodar verband.


Die Meerenge von Kertsch ist etwa 5 Kilometer lang und 4,5 km lang. breit an der engsten Stelle zwischen der Spitze der Ostkrim und der Halbinsel Taman. Kertsch ist ein wichtiger Handelshafen, der mit Eisenbahn-, Fähr- und Flussrouten verbunden ist.

Bild rechts: Meerenge von Kertsch, Foto von der Krimseite, (vor dem Bau der Brücke) schmale Breite, Luftaufnahme der Meerenge und der Taman-Halbinsel. 


Das Asowsche Meer: Geopolitisches Zentrum

Von Bedeutung ist, dass Moskau infolge der Integration der Krim in die Russische Föderation im Jahr 2014 die vollständige Kontrolle über die Meerenge von Kertsch erlangte, die das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet. Das bilaterale Abkommen zwischen Russland und der Ukraine über die Seeroute durch die Meerenge von Kertsch wurde abgeschafft.


Die Meerenge bildet auch einen Zugangspunkt zu den wichtigsten Flusswasserstraßen Russlands.


Das Asowsche Meer ist durch den Wolga-Don-Kanal mit dem Don und der Wolga verbunden. Die Wolga wiederum mündet in das Kaspische Meer.


Die Meerenge von Kertsch ist strategisch.  Der Kertsch-Yenikalskiy-Kanal ermöglicht großen (Hochsee-)Schiffen die Durchfahrt vom Schwarzen Meer zum Asowschen Meer.

Wie oben beschrieben, verbindet die Meerenge von Kertsch das Schwarze Meer mit der Wolga über das Asowsche Meer und den Wolga-Don-Kanal, der wiederum mit Sankt Petersburg und der Ostsee verbunden ist. Die Wolga ist auch über den Moskau-Fluss durch den Wolga-Moskwa-Kanal mit Moskau verbunden.

Hinweis: Das Kaspische Meeresbecken ist im Sinne von „Binnenland“. Der einzige Zugang zum Mittelmeer und zum Atlantik erfolgt über die Wolga . Gleiches gilt für den Zugang zum Atlantik über die Ostsee oder über das Weiße Meer, die Barentssee und die Nordostpassage zum Pazifik.

Strategische Wasserstraßen. Zusammenfassend

  1. Kaspisches Meer – Wolga, Wolga-Don-Kanal, Don, – Asowsches Meer – Schwarzes Meer, Mittelmeer
  2. Schwarzes Meer-Asowsches Meer-Don-Wolga-Don-Kanal-Wolga-Wolga-Moskwa-Kanal, Moskwa, Moskau
  3. Schwarzes Meer – Asowsches Meer – Don – Wolga-Don-Kanal – Wolga – Newa, St. Petersburg, Ostsee
  4. Kaspisches Meer, Wolga, Newa, Svir, Onegasee, Weißmeerkanal,  Nordsee und nordöstliche Arktispassage

 

Wolga-Don-Kanal


Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine in Bezug auf die Straße von Kertsch

Im Dezember 2013 unterzeichnete Moskau ein bilaterales Abkommen mit der Janukowitsch-Regierung in Kiew über den Bau einer Brücke über die Straße von Kertsch, die die Ostkrim (die Teil der Ukraine war) mit der russischen Region Krasnodar verbindet.


Diese Vereinbarung war eine Fortsetzung einer ersten Vereinbarung, die im April 2010 zwischen den beiden Regierungen unterzeichnet wurde.


Das Russland-Ukraine-Abkommen von 2013 über den Bau der Brücke war bereits vor dem 16. März 2014 endgültig verworfen worden.

Bild rechts: Die neue Kertsch-Brücke verbindet die Ostkrim (Straßen- und Schienenverkehr) mit der russischen Region Krasnodar. (Bild rechts).


Der Anschluss der Krim an Russland war bereits vor dem Referendum geplant, es war eine vollendete Tatsache .


Weniger als zwei Wochen vor dem Referendum vom 16. März 2014, auf dem Höhepunkt der Krise in der Ukraine, befahl Russlands Premierminister Dmitri Medwedew dem staatlichen Straßenbauunternehmen Avtodor oder „Russische Autobahnen“, „eine Tochtergesellschaft zu gründen, die den Bau beaufsichtigen würde einer Brücke über die Straße von Kertsch“.


Diese Brücke ist auf Zugverkehrsrouten ausgerichtet, die West- und Osteuropa mit dem Kaspischen Meeresbecken, Kasachstan und China verbinden. Es ist daher ein integraler Bestandteil des Eurasischen Projekts (Anbindung an Chinas „Belt and Road“-Initiative). 


Die ursprüngliche Quelle dieses Artikels ist Global Research

Copyright © Prof. Michel Chossudovsky , Global Research, 2022


Info: https://www.globalresearch.ca/black-sea-geopolitics-and-russias-control-of-strategic-waterways-the-kerch-strait-and-the-sea-of-azov/5661045


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2022

Ein neuer Krieg im Nahen Osten? Israelische Militärübungen simulieren die Invasion des Libanon, den Krieg mit der Hisbollah und den Iran

globalresearch.ca, vom 04. Juni 2022, Von Timothy Alexander Guzman


Während Russland dem Sieg über das von der US-NATO unterstützte ukrainische Militär und seine Neonazi-Bataillone näher rückt, wird ein neuer Krieg im Nahen Osten im Mittelpunkt stehen, vielleicht eine Wiederholung des von Israel begonnenen Libanonkriegs von 2006, der zu einem weiteren führen wird Krieg mit Syrien und dem Iran. Die Times of Israel veröffentlichte „In Zypern führt die IDF Übungen für einen möglichen Krieg mit der Hisbollah durch, Libanon-Bodenangriff“ berichtete, dass „die israelischen Verteidigungskräfte am Donnerstag eine große Militärübung in Zypern abschlossen, die eine militärische Bodenoffensive tief im Inneren des Libanon simulierte möglicher Krieg gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Terrorgruppe.“ 


Denken Sie daran, dass Israel einen Tag vor Zypern auch Militärübungen durchführte, wie Associated Press (AP)berichteten, dass die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) „Luftangriffe auf Langstreckenziele simulierten, ein kaum verschleierter Hinweis auf einen möglichen Angriff auf den regionalen Rivalen Iran“ und dass „die Armee sagte, die Übung habe einen Tag zuvor über dem Mittelmeer stattgefunden und „beinhaltet Langstreckenflüge, Luftbetankung und das Angreifen entfernter Ziele.“ Es lieferte keine zusätzlichen Informationen.“


Israel bereitet sich auf einen großen Krieg vor, der entscheiden wird, ob es einen Raketenangriff und verschiedene Angriffe aus dem Libanon, Syrien, den palästinensischen Gebieten und dem Iran überleben kann. Israels Zeit läuft ab, da sein Unterstützer Nummer eins, die Vereinigten Staaten und teilweise Europa, in einer Finanzkrise stecken und gleichzeitig beide in einen Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine verwickelt sind. Da die USA höchstwahrscheinlich in einen ausgewachsenen Krieg gegen Russland und China eintreten werden, der nuklear werden kann, können wir sagen, dass sich die Israelis auf einen umfassenden Krieg für ihr Überleben vorbereiten, nur für den Fall, dass Washington es sich nicht leisten kann, sie weiter zu schicken Militärhilfe für seine Verteidigung.


War der Tankerangriff eine israelische False Flag? Ein Vorfall, der zu einem viel größeren Krieg führen könnte


Sobald der Krieg mit der Hisbollah beginnt, werden Raketen auf israelische Städte und Gemeinden niedergehen und Zivilisten und Militärpersonal töten. Aber das ultimative Ziel der Übung war es, das Stoppen des Hisbollah-Raketenfeuers auf Israel inmitten einer großen Eskalation durch eine Bodenoffensive im Libanon zu simulieren. Militärbeamten zufolge bestand der einzige Weg, ein solches Ziel zu erreichen, darin, „signifikant präsent“ in den Gebieten zu sein, von denen aus Angriffe gestartet werden, um den Feind weit von der Grenze fernzuhalten.“ Laut The Times of Israel erwägt Israel eine Bodeninvasion im Libanon, die dies behauptete„Die vom Iran unterstützte libanesische Terrorgruppe stellt seit langem die bedeutendste militärische Bedrohung der IDF dar, mit einem geschätzten Arsenal von fast 150.000 Raketen und Flugkörpern, die jeden Ort in Israel erreichen können.“  Sie geben zu, dass die Folgen solcher Aktionen gegen die Hisbollah dazu führen werden, dass ihre Städte mit Tausenden von Raketen angegriffen werden . „Nach einer jüngsten militärischen Einschätzung könnten israelische Städte mit 1.500 Raketen pro Tag bombardiert werden, und die Zahl der Todesopfer könnte schnell in die Hunderte gehen, sollte es einen Krieg geben mit der Hisbollah ausbrechen.“   Die IDF sagt, dass der Libanon auch unter dem Tod von Tausenden seiner eigenen Bürger leiden wird, darunter Hisbollah-Kämpfer.


Israels langjähriger Traum von Expansion und totaler Vorherrschaft im Nahen Osten spiegelt sich im Yinon-Plan, dem zionistischen Plan für den Nahen Osten, wider.  Israel sieht sich selbst als einen jüdischen Staat unter Gott, eine Gruppe von Menschen, die mit einem Plan auserwählt wurde, ihre Macht im gesamten Nahen Osten auszudehnen, laut den Israelis sind sie gerechtfertigt, weil sie Gottes auserwähltes Volk sind.


Der Iran ist das ultimative Ziel für Israel

A new war in the Middle East will obviously gain the support from the US and its European allies which will add fuel to the fire.  Democrat warmonger and chairman of the Senate Foreign Relations Committee, New Jersey Senator Robert Menendez has just called for an end diplomacy and nuclear negotiations with Iran.  “It is time to tell the Europeans – who[m] we have shown good faith with, that we were willing to enter into what was hopefully a stronger and longer deal – that the Iranians are not there” Menendez asked “How is it that Iran is in a position to advance by leaps and bounds and somehow, if it wasn’t good enough by the end of January, how could it possibly be good enough by the end of May?”  According to the Newsmax article ‘Top Senate Democrat Bob Menendez: Time to End Diplomacy with Iran’ reported that Menendez called on President Biden to “snap back sanctions and/or participate in multilateral efforts to sanction Iran.”  He did not stop there, he also “urged the White House to target Chinese purchases of Iranian oil that are worth millions of dollars.”  A powerful democrat and a Zionist supporter, Menendez “emphasized the need to create a military deterrence against Iran’s hostile activities” and that “the United States has to demonstrate that we have the will as well as the military capabilities … to defend our people and our interests.” It seems that his people and interests are in the state of Israel.  The US is on board to protect Israel at any cost even if it means sending more US troops into the Middle East.


A new world war is closer than ever before, hopefully Israel can come to its senses and realize that any military action will further increase tensions between them and all of their Muslim neighbors, but it is up to the hawks in Israel who really don’t care about the consequences of any war they start.


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Timothy Alexander Guzman writes on his own blog site, Silent Crow News, where this article was originally published. He is a regular contributor to Global Research.

Featured image is from SCN

The original source of this article is Global Research

Copyright © Timothy Alexander Guzman, Global Research, 2022


Info: https://www.globalresearch.ca/new-war-middle-east-idf-military-exercises-simulates-invasion-lebanon-war-hezbollah-iran/5782382


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07.06.2022

Sterblichkeit - Fallzahlen nach Monaten für Deutschland 2016 - 2022

             Rohdaten Statistisches Bundesamt, aktueller Stand: 7. Juni 2022


Zelle 1   Jan.   Feb.    März  April 
   Mai   Juni   Juli    Aug.   Sept.  Okt. Nov.
  Dez.
2022  89028  82259
   92821
 85133Zelle 6Zelle 7Zelle 8Zelle 9Zelle 10Zelle 11Zelle 12Zelle 13
2021106579  82090   81801 81717  80818
  76731
  76613  76340  77774 8487793561102529
2020  84980
  80030   87396 83830  75835  72159  73795  78742  74243 7978185989108792
2019  85105  81009   86739 77410  75669  73483  76926  73444  71022 7700678378  83329
2018  84973  85799 107104 79539  74648  69328  75605  78370  69708 7403974762  80999
2017
  96033  90649   82934 73204  75683  69644  71411  71488  69391 7522974987  81610
2016  81742  76619
   83668 57315  74525  69186  72122  71295  69037 7600177050  84339

Gesamtsterblichkeit: 2022 (bis April ) = 349 241  ; 2021 = 1 021 430 ; 2020 = 985 572 ;                                                              2019 = 939 520 ; 2018 = 954 874 ; 2017 = 932 263 ; 2016 = 910 899


Info: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-pdf.pdf?__blob=publicationFile


Die endgültigen Daten zu Sterbefallzahlen sind in der gleichen Form für die Berichtsjahre 2000 bis 2015 ebenfalls verfügbar. (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-endgueltige-daten.html;jsessionid=11235EA955676410CC354AA4E3B07B3A.live722?nn=209016)

                     V.i.S.d.P.: Initiative: "Kein Militär mehr", Leinaustraße 3, D-30451 Hannover
07.06.2022

"Fuck off, Schwarzmeerflotte" Claudia Roth findet in Odessa deutliche Worte

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n-tv.de, 06.06.2022, 21:59 Uhr

Museen geschlossen, Theater verbarrikadiert, Kunstwerke versteckt: In der ukrainischen Hafenstadt und Kulturmetropole Odessa macht sich Claudia Roth ein Bild vom Alltag im Krieg. Die Kulturstaatsministerin sichert der Stadt zudem Unterstützung bei der Bewerbung um den UNESCO-Welterbetitel zu.


Zitat: Zum Empfang in Odessa gibt es zwei Briefmarken. Der ukrainische Kulturminister Olexandr Tkatschenko schenkt sie seiner deutschen Kollegin, Kulturstaatsministerin Claudia Roth, zum Auftakt ihres zweitägigen Besuchs in der Hafenstadt am Schwarzen Meer. Das erste Motiv zeigt einen Soldaten an Land, im Hintergrund die Silhouette des gesunkenen Kriegsschiffes "Moskwa" der russischen Schwarzmeerflotte. In der zweiten Variante ist das Schiff verschwunden. Der Soldat streckt einen Mittelfinger in die Höhe. "Fuck off, Schwarzmeerflotte!", übersetzt Roth die Symbolik zur Freude Tkatschenkos.


Das Geschenk macht die doppelte Bedeutung Odessas deutlich. Die ukrainische Millionenstadt ist jenseits von Kriegszeiten quirlige Kulturmetropole, mit ihrem Hafen ist sie auch ein Ort von enormer strategischer Bedeutung. Der wichtigste Umschlagplatz für den Seeweg ist von ukrainischen Minen und russischer Marine blockiert. In den Silos lagern etwa 20 Millionen Tonnen Getreide, die nicht verschifft werden können, während in einigen Gebieten der Welt neue Hungersnöte erwartet werden.

MunzSchwarzesMeer.jpg

Politik 07.06.22 02:12 min Munz: Häfen und Seewege vermint Was der russische Schwarzmeer-Rückschlag bedeutet


Roth blickt an der Potemkinschen Treppe auf diesen Hafen. Die Stufen sind das Wahrzeichen Odessas, bekannt geworden auch durch Sergei Eisensteins Film "Panzerkreuzer Potemkin" von 1925 mit dem die Stufen hinabrollenden Kinderwagen. Wo sich sonst Massen von Touristen tummeln, versperrt jetzt Stacheldraht den stufigen Weg vom Hafen zur Altstadt. Am oberen Ende steht die Statue des ehemaligen Gouverneurs Richelieu. Sie ist nicht zu sehen. Ein riesiger Haufen von Sandsäcken schützt die Figur vor Angriffen. An jeder Ecke finden sich hier solche Schutzvorkehrungen.


"Wenn Kultur bewusst zerstört wird"

Tkatschenko und Bürgermeister Hennadij Truchanow verschaffen der Kulturstaatsministerin einen Überblick. Museen sind geschlossen, Theater verbarrikadiert, Fenster gegen die Druckwellen von Explosionen mit sich kreuzenden Klebestreifen verstärkt. "Wo sind die Kunstwerke?", fragt Roth vor einem der Gebäude. "In Sicherheit", sagt Tkatschenko, genauere Angaben will er nicht machen. Hier ist alles sicherheitsrelevant.


"In Odessa können wir sehen, was es bedeutet, wenn Kultur bewusst zerstört wird", sagt Roth ihren ukrainischen Begleitern. Zerstörung von Kunst und Kultur sei auch eine Waffe. "Krieg gegen die Kultur ist auch ein Krieg gegen Demokratie", sagt Roth. "Wenn Kultur zerstört ist, hat Demokratie keine Stimme mehr."


Mehr zum Thema Eskorte für Hafen von Odessa Moskau gibt wohl blockiertes Getreide frei

Lawrow muss Serbien-Trip absagen Kreml nennt EU-Luftraumsperre "feindliche Handlung"


Bilderserie

Schönheit der Ukraine Russische Angriffe bedrohen Weltkulturerbe


Tkatschenko berichtet von 375 Kulturstätten, die seit Beginn des Angriffskrieges von Russland in der Ukraine zerstört oder beschädigt worden seien. Kirchen, Theater, Museen, Konservatorien, Musikakademien, Büchereien. Die Liste ist lang. Internationale Experten sollen bei Wiederaufbau und Reparaturen helfen.


In einer Sache sichert Roth sofort ihren Beistand zu. Die Bundesregierung will Odessa bei der Bewerbung zum UNESCO-Welterbe helfen. "Deutschland unterstützt diese Bewerbung", versichert die Kulturstaatsministerin. Die Stadt sei offensichtlich in einer Notsituation, überall sei zu sehen, wie Kunstwerke vor den Angriffen beschützt würden. "Die ukrainische Regierung ist nicht allein", sagt Roth. Sie wolle sich auch bei ihren Kolleginnen und Kollegen anderer Länder für die Bewerbung Odessas starkmachen.


Quelle: ntv.de, Gerd Roth, dpa

THEMEN


Info: https://www.n-tv.de/politik/Claudia-Roth-findet-in-Odessa-deutliche-Worte-article23380677.html

06.06.2022

Protest linker Stadträtin gegen Auftritt Martschenkos    Applaus verweigert

unsere-zeit.de, ,

Regensburgs Partnerstadt ist Odessa. Der Gouverneur der Region Odessa ist seit März 2022 Maxim Martschenko, ein ehemaliger Kommandeur des 2014 aus entlassenen Kriminellen gebildeten Bataillons „Aidar“. Darüber berichtete die „Tagesschau“ im September 2014: „Besonders berüchtigt ist das Bataillon ‚Aidar‘, zu dem rechtsgerichtete ukrainische Nationalisten gehören … Die Anführer und viele Mitglieder sind bekennende Neonazis und Mitglieder von rechtsextremen Gruppen.“ Oberbürgermeister von Odessa ist Gennadi Truchanow. Am 28. April 2022 wurde er per Liveübertragung zur Plenumssitzung des Stadtrats zugeschaltet. Wie es im Moment schick ist, applaudierte das Plenum – mit Ausnahme der Stadträtin Irmgard Freihoffer von der Partei „Die Linke“. In einem offenen Brief informierte sie über die Hintergründe ihrer Haltung. Alle folgenden Zitate sind dem Brief und dem beigefügten Informationsmaterial von Irmgard Freihoffer entnommen.


„Möglicherweise ist Ihnen nicht oder nicht in diesem Umfang bekannt, wie tief der Oberbürgermeister von Odessa in die organisierte Kriminalität verstrickt ist und dabei möglicherweise auch an Gewaltverbrechen beteiligt war (…). Auch wenn Herr Truchanow bis jetzt nicht verurteilt worden ist, so gibt es doch eine erdrückende Fülle an belastenden Berichten und Dokumenten aus unterschiedlichen Quellen. Sowohl verschiedene ukrainische und internationale Medien als auch internationale Organisationen wie ‚Organized Crime and Corruption Reporting Project‘ und ‚Transparency International‘ schreiben ausführlich über Truchanows ‚Geschäfte‘.“


Der englische Sender BBC veröffentlichte umfangreiche Informationen zur Tätigkeit einer ukrainischen Mafia-Organisation. Gennadi Truchanow gilt als einer der führenden Köpfe. „Die kriminelle Vereinigung erwarb Geld aus Drogenhandel, illegalem Ölhandel und Waffenschmuggel – in einem anderen Artikel über diese Mafiabande ist auch von Schutzgelderpressung die Rede, deren Erlös sie in Scheinfirmen auf den britischen Jungferninseln parkte. Zur Geldwäsche kauften diese Firmen schließlich Luxusimmobilien in London.“


Zu den Recherchen gibt es einen Film der BBC auf YouTube „Gangsters‘ Dirty Money Exposed“. Darin erfährt man unter anderem von der italienischen Polizeipräsidentin von „Morden und einer unvergleichlichen Brutalität, mit der Mafiamitglieder ihre Opfer töteten (‚Ich schlug so lange auf seinen Schädel ein, bis er zerbrach‘, ‚Er wollte nicht sterben, aber ich verpasste ihm viele Schläge‘ etc.). Da die Verbrechen nicht auf italienischem Boden stattfanden, wurde keine Anklage erhoben.“


Und weiter heißt es: „Bis heute scheint Truchanow seine kriminellen Machenschaften auch als Bürgermeister in Odessa weiter zu betreiben. So wird berichtet, wie er mit Bauaufträgen für seine Firmen oder Parkgebühren in die eigene Tasche wirtschaftet und das über Jahre hinweg.“ Er findet auch Erwähnung in Zusammenhang mit den Panama Papers.


Auch auf das Problem der Korruption weist Freihoffer in ihrem Offenen Brief hin unter Berufung auf einen Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofes (ECA) zur Ukraine und der Rolle der EU, über den die „Süddeutsche Zeitung“ am 21. September 2021 berichtete: „Seit über zwei Jahrzehnten versucht die EU, ihren ‚strategischen Partner‘ Ukraine zu fördern: mit Zuschüssen, Krediten und immer neuen Berater- und Förderprogrammen. Doch noch immer teilen Oligarchen, hohe Staatsdiener und korrupte Staatsanwälte und Richter den Staat unter sich auf, verschwinden Milliarden ins Ausland, ist die Ukraine mit wenigen Ausnahmen beim Aufbau eines Rechtsstaates ebenso wenig vorangekommen wie beim Kampf gegen die Korruption, so der ECA-Bericht ‚Bekämpfung der Großkorruption in der Ukraine‘.“


Auf ihrer Homepage ruft die Stadt Regensburg zu Geldspenden für Odessa auf. Da darf man sich schon fragen, wo diese Gelder landen werden.


Ach, diese friedliche Ukraine mit ihren wunderbaren demokratischen Strukturen und menschlichen Werten. So sei zum Schluss ganz unzeitgemäß Bezug genommen auf unseren Dichter und Denker Johann Wolfgang von Goethe: Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist; weiß ich, womit du dich beschäftigst, so weiß ich, was aus dir werden kann.


Der Offene Brief ist zu finden unter: kurzelinks.de/regensburg


Info:  https://www.unsere-zeit.de/applaus-verweigert-169492




Weiteres:  




Offener Brief

Stadträtin kritisiert Liveschalte mit OB von Odessa: „Tief in organisierte Kriminalität verstrickt“


Kein Applaus für den OB von Odessa: Irmgard Freihoffer. Foto: Archiv


regensburg-digital.de, vom 20. Mai 2022, Von Redaktion in Nachrichten

Hilfe und Unterstützung für Regensburgs ukrainische Partnerstadt Odessa vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs befürwortet Stadträtin Irmgard Freihoffer voll und ganz. Doch eine nochmalige Live-Zuschaltung von Odessas Oberbürgermeister Gennadiy Trukhanov im Stadtrat wie am 28. April lehnt die Linken-Stadträtin ab. In einem Offenen Brief verweist sie auf Trukhanovs tiefe Verstrickungen in die organisierte Kriminalität und hat Sorge, dass die finanziellen Hilfen auch tatsächlich bei den Betroffenen ankommen. Wir veröffentlichen ihr Schreiben mit allen Quellen in voller Länge.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,


eine Sache vorweg: Ich halte es für wichtig und richtig, dass Sie bezüglich der Städtepartnerschaft mit Odessa sowie im Zusammenhang mit Hilfsleistungen von Regensburg aus für die leidende Bevölkerung in unserer Partnerstadt mit dem dortigen Oberbürgermeister, Gennadiy Trukhanov, zusammenarbeiten und dabei auch alle diplomatischen Gepflogenheiten, die gegenüber dem offiziellen Vertreter einer Großstadt eines anderen Landes geboten sind, einhalten.


1. In der Plenumssitzung des Stadtrats am 28.4. wurde der Oberbürgermeister unserer Partnerstadt per Liveübertragung zugeschaltet. Dies geschah sicherlich mit den besten Absichten und um dem Oberbürgermeister unsere Solidarität auszudrücken. Der abschließende Applaus, an dem ich mich aus guten Gründen nicht beteiligt habe, sollte das unterstreichen.


Möglicherweise ist Ihnen nicht oder nicht in diesem Umfang bekannt, wie tief der Oberbürgermeister von Odessa in die organisierte Kriminalität verstrickt ist und dabei möglicherweise auch an Gewaltverbrechen beteiligt war (siehe z. B. die Aussagen der stellvertretenden italienischen Polizeipräsidentin zur Mafia-Gruppe aus Odessa in dem im Anhang genannten BBC-Film von 2018). Auch wenn Herr Trukhanov bis jetzt nicht verurteilt worden ist, so gibt es doch eine erdrückende Fülle an belastenden Berichten und Dokumenten aus unterschiedlichen Quellen.


Sowohl verschiedene ukrainische und internationale Medien als auch internationale Organisationen wie Organized Crime and Corruption Reporting Project und Transparency International schreiben ausführlich über Trukhanovs „Geschäfte“. Auch die Zusammenfassung eines Arbeitstreffens der italienischen Polizei zu einem Symposium über die ukrainische Mafia im Oktober 1998 ist erhellend. Nähere Informationen hierzu im Anhang.


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Trukhanov und Maltz-Schwarzfischer im vergangenen Jahr bei der Einweihung des Odessa-Ankers. Foto: Bothner


Augenblicklich besteht keine Aussicht auf ein schnelles Ende des russischen Angriffskrieges. Deshalb ist es wichtig, unsere Partnerstadt am Schwarzen Meer weiterhin auf bestmögliche Art mit Hilfslieferungen zu unterstützen. Auf eine nochmalige Online-Zuschaltung des Oberbürgermeisters von Odessa im Stadtrat sollte meines Erachtens jedoch verzichtet werden. Um an notwendige Informationen für weitere Hilfeleistungen für unsere Partnerstadt zu kommen oder Solidarität gegenüber den Menschen in Odessa zu zeigen, bedarf es einer solchen Live-Übertragung nicht.


2. Korruption stellt ein äußerst schwerwiegendes Problem in der Ukraine dar. Siehe hierzu z. B. den Artikel vom 21.9.21 in der SZ  https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-korruption-rechnungshof-1.5419576 zum Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofes (ECA) zur Ukraine und der Rolle der EU:


„Seit über zwei Jahrzehnten versucht die EU, ihren ‘strategischen Partner’ Ukraine zu fördern: mit Zuschüssen, Krediten und immer neuen Berater- und Förderprogrammen. Doch noch immer teilen Oligarchen, hohe Staatsdiener und korrupte Staatsanwälte und Richter den Staat unter sich auf, verschwinden Milliarden ins Ausland, ist die Ukraine mit wenigen Ausnahmen beim Aufbau eines Rechtsstaates ebenso wenig vorangekommen wie beim Kampf gegen die Korruption, so der ECA-Bericht ‘Bekämpfung der Großkorruption in der Ukraine’.


Wie stellt man sicher, dass Hilfslieferungen für die Ukraine und unsere Partnerstadt tatsächlich den Betroffenen zugute kommen und nicht in dunklen Kanälen landen? Darauf wäre besonderes Augenmerk zu richten. Es wäre sehr bedauerlich, wenn die Hilfs- und Spendenbereitschaft der Menschen hierzulande ad adsurdum geführt würde.


Mit freundlichen Grüßen

Irmgard Freihoffer



Weitere Informationen und Links zu Oberbürgermeister Trukhanov:

1. Ein investigatives Rechercheteam der BBC hat 2018 zur Mafiatätigkeit einer ukrainischen Mafia-Organisation mit Mitgliedern aus Odessa, die Ende der 90er Jahre von Italien aus agierte, umfangreiche Informationen zusammengetragen. Mittendrin: Gennadiy Trukhanov. Die kriminelle Vereinigung erwarb Geld aus Drogenhandel, illegalem Ölhandel und Waffenschmuggel – in einem anderen Artikel über diese Mafiabande ist auch von Schutzgelderpressung die Rede -, das sie in Scheinfirmen auf den Britischen Jungferninseln parkte. Zur Geldwäsche kauften diese Firmen schließlich Luxusimmobilien in London.

Siehe hier: https://www.bbc.com/news/uk-43823962


Hier der zugehörige Film der BBC, der es – sarkastisch gesprochen – durchaus mit einem Samstagabend-Krimi aufnehmen kann:


„Gangsters’ Dirty Money Exposed“ 

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Wie man hier erfahren kann, hörte ein italienisches Ermittlerteam vier Jahre lang die Telefongespräche der Mafiosi ab. Die stellvertretende italienische Polizeipräsidentin berichtet in dem Film von Morden und einer unvergleichlichen Brutalität, mit der Mafiamitglieder ihre Opfer töteten („Ich schlug solange auf seinen Schädel ein, bis er zerbrach“, „Er wollte nicht sterben, aber ich verpasste ihm viele Schläge“ etc.). Da die Verbrechen nicht auf italienischem Boden stattfanden, wurde keine Anklage erhoben.


Erwähnt wird Trukhanov in diesem Zusammenhang auch in den Paradise Papers. Der Link zum Bericht zum Arbeitstreffen der italienischen Polizei zum Symposium über die ukrainische Mafia im Oktober 1998:


https://www.occrp.org/images/stories/Exhibit_10_ItalianReport.pdf

Ein Foto Trukhanovs aus dem Bericht der italienischen Polizei zu Aktivitäten der ukrainischen Mafia in Italien von 1998. Trukhanov wird dort als einer der führenden Köpfe der kriminellen Organisation beschrieben.


2. Bis heute scheint Trukhanov seine kriminellen Machenschaften auch als Bürgermeister in Odessa weiter zu betreiben. So wird berichtet, wie er mit Bauaufträgen für seine Firmen oder Parkgebühren in die eigene Tasche wirtschaftet und das über Jahre hinweg. Im Zusammenhang mit den Panama Papers schreibt Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) am 27.5.2016 „Odesa mayor hides construction business offshore“: 


„The records show that Trukhanov in fact controls a substantial business empire in Ukraine through companies registered in the British Virgin Islands (BVI), a notorious offshore jurisdiction often used in Ukraine by politicians and criminals. His interests include land plots, construction of offices and apartments, and road construction projects paid for from the state budget. Overall, the database contains documents showing Trukhanov’s ownership in five BVI-registered firms.“

https://www.occrp.org/en/panamapapers/odesa-mayor-hides-construction-business-offshore/

https://euromaidanpress.com/2016/07/15/odesa-protesters-appeal-to-president-to-investigate-criminal-activities-of-mayor/


Hier weitere Berichte von OCCRP vom 14.2.2018:

https://www.occrp.org/en/daily/7643-ukraine-mayor-arrested-in-us-7m-embezzlement-probe

und vom 24.4.2018 („London Apartments Show Ongoing Ties of Odesa Mayor to Oil Mafia“):

https://www.occrp.org/en/paradisepapers/london-apartments-show-ongoing-ties-of-odesa-mayor-to-oil-mafia


Siehe z. B. auch hier vom 7.10.21:

https://www.rferl.org/a/ukraine-odesa-mayor-corruption/31497418.html

Hier wird er bei Transparency International erwähnt:

https://ti-ukraine.org/en/news/trukhanov-s-land-case/
https://ti-ukraine.org/en/news/hacc-chooses-interim-measure-for-trukhanov/


Wer die korrupten Geschäfte des Oberbürgermeisters anprangert, muss um sein Leben bangen. In diesem Bericht aus dem Jahr 2018 wird von 14 Mordanschlägen auf Oppositionelle in Odessa allein im zurückliegenden Jahr 2017 berichtet:

https://uacrisis.org/en/68750-silence-kills?__cf_chl_tk=rl7kjGxgFDAZ5CQddkjpkkSoxgKmx.gJBy7VHrkFXoQ-1647710999-0-gaNycGzNCOU


„Leader of Odesa regional branch of the party “Syla Liudey” Ihor Bychkov sees the attempt on the life of his fellow colleague linked above all to being in opposition to mayor Trukhanov. ‘Oleh has been always saying that Trukhanov is chairing the criminal group that is robbing our city, while the National Police Head in Odesa region Dmytro Holovin and the regional prosecutor Oleh Zhuchenko are covering the Odesa authorities in their illegal actions,’ Bychkov said. [… ] ‘Entire Ukraine knows that the construction business in Odesa is controlled by the organized criminal gang Galanternyk-Trukhanov.’”


Trukhanov sowie seinem Multimillionärscompagnon Galanternyk gehören nach Aussage dieses Artikels alle Baufirmen in der Millionenmetropole Odessa.

Info: http://kurzelinks.de/regensburg





Weiteres:




Ukraine: Haus ohne Fundament


FILE PHOTO: Ukraine's President Volodymyr Zelenskiy walks from the parliament to the presidential administration office after his inauguration in Kiev

Wolodimir Selenskij, Präsident der Ukraine, bekommt die Korruption nicht in den Griff.


sueddeutsche.de, vom 23. September 2021, 18:04 Uhr, Von Florian Hassel, Warschau

Seit über zwei Jahrzehnten fördert die EU ihren "strategischen Partner" Ukraine. Jetzt attestiert der Europäische Rechnungshof dem Land fehlende Fortschritte im Kampf gegen Korruption.


Es war ein gewaltiger Unterschied, als europäische Rechnungsprüfer nachdachten, wie die Ukraine dastehen würde, wenn es seine durchdringende Korruption wenigstens auf EU-Durchschnitt verringern würde: Statt bei Wirtschaft- und Lebensniveau noch jahrzehntelang auf nur 30 Prozent des EU-Niveaus zu verharren, könnten sich die Ukrainer immerhin zur Hälfte des EU-Durchschnitts emporschwingen. Doch davon sind die 38 Millionen Ukrainer weit entfernt, legt ein Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofes (ECA) zur Ukraine und der Rolle der EU nahe.


Seit über zwei Jahrzehnten versucht die EU, ihren "strategischen Partner" Ukraine zu fördern: mit Zuschüssen, Krediten und immer neuen Berater- und Förderprogrammen. Doch noch immer teilen Oligarchen, hohe Staatsdiener und korrupte Staatsanwälte und Richter den Staat unter sich auf, verschwinden Milliarden ins Ausland, ist die Ukraine mit wenigen Ausnahmen beim Aufbau eines Rechtsstaates ebenso wenig vorangekommen wie beim Kampf gegen die Korruption, so der ECA-Bericht "Bekämpfung der Großkorruption in der Ukraine".


Die EU ist Kiews größter Geldgeber. Allein in den letzten fünf Jahren hat sie einschließlich Krediten, Garantien und etlichen Programmen rund 15 Milliarden Euro bereitgestellt. Und dem 2014 unterschriebenen Assoziierungsabkommen zwischen der Ukraine und der EU sowie einem Freihandelsabkommen zufolge stehen Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung im Vordergrund. So weit das Papier.


In der Realität ist wenig geschehen. Die EU hat nicht einmal die Ursachen der Großkorruption - Steuerbefreiungen, Monopole, die Vereinnahmung des Staates, Eigentumsverhältnisse von Unternehmen, die Finanzen von über 3500 oft notorisch ineffizienten und als Selbstbedienungsladen dienenden Staatsbetrieben - systematisch erforscht, keine Strategie entwickelt, geschweige denn wirksame Maßnahmen durchgesetzt.


Aus den Erkenntnissen der EU folgte in der Regel: nichts

Zwar sei sich die EU "der zahlreichen Verbindungen zwischen Oligarchen, hochrangigen Beamten, der Regierung, dem Parlament , der Justiz und den staatseigenen Unternehmen sehr wohl bewusst". Nur: Es folgte nichts daraus. Juhan Parts war in seiner Heimat Estland erst oberster Rechnungsprüfer, dann Ministerpräsident, schließlich Wirtschaftsminister. Heute ist er Mitglied des Europäischen Rechnungshofes und prüft sowohl die Ukraine wie die Länder des westlichen Balkan mit. In der Ukraine, schätzt Parts, dass Oligarchen und mit ihnen verbundene Personen "Milliarden" zu unrecht erlangten Geldes in der EU gewaschen haben, ob mit dem Kauf von Immobilien oder auf Banken der EU.


Trotzdem, so der Bericht, gibt es "keine Einreisesperre in die EU für der Großkorruption verdächtige Ukrainer" und keine Maßnahmen, die sie "hindern, Zugriff auf ihre Vermögenswerte in der EU zu haben", im Klartext; das Einfrieren von Bankkonten oder die Beschlagnahme von Immobilien. Hier müsse die EU-Kommission mit EU-Ländern und internationalen Partnern dringend handeln, . "Wenn der politische Wille vorhanden ist, könnte hier schnell etwas passieren", sagt Parts.


Generell sehe die EU Reformen schon durch die Annahme eines Gesetzes erreicht, achte aber kaum je auf Umsetzung oder Folgen in der Realität. Besonders deprimierend sind die Erkenntnisse zum Rechtsstaat. Nach über zweieinhalb Jahrzehnten Reformversuchen ist die Justiz immer noch durchgehend korrupt, sind etliche Staatsanwälte und 3400 Richter nicht auf Korruption überprüft, geschweige denn gefeuert. Das gelte fast für die gesamte Spitze des Justizsystems.

Eine Folge: Das Verfassungsgericht, das eine Historie der Korruption aufweist und gegen dessen Präsidenten aktuell ermittelt wird, erklärte Kerngesetze gegen Korruption für verfassungswidrig. Über 100 Ermittlungen und 17 Gerichtsverfahren gegen mutmaßlich korrupte hohe Staatsdiener mussten eingestellt werden.


Niemand wurde wegen "unrechtmäßiger Bereicherung" verurteilt

Generell müssen die meisten Staatsdiener seit einigen Jahren ihr Vermögen offenlegen. Doch 2019 wurden von gut 900 000 Erklärungen gerade 0,1 Prozent geprüft, wurde niemand wegen "unrechtmäßiger Bereicherung" verurteilt. Zwar fanden die Prüfer auch Positives, das mit EU-Geld und -expertise möglich wurde: ein Nationales Anti-Korruptions-Büro, ein Hoher Gerichtshofes für Korruptionsverfolgung, Reformen beim Gaskonzern Naftogaz oder die Aufdeckung von Korruption durch EU-geförderte Bürgerrechtler und Medien.


Doch angesichts der an den meisten Stellen weiterhin korrumpierten Justiz verpufft die Arbeit der echten Reformer. "Es ist wie beim Bau eines Hauses", sagt Rechnungshofmitglied Parts. "Wenn das Fundament noch fehlt, hat es keinen Sinn, über den Einbau von Fenstern im sechsten Stock nachzudenken.


Info: https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-korruption-rechnungshof-1.5419576






Weiteres:





Ukraine:Arm und stolz und blutend


sueddeutsche.de, vom 24. August 2021, 18:52 Uhr, Von Florian Hassel, Warschau,

Mit großem Pomp feiert das Land seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion vor 30 Jahren - und versucht trotzig, seine von Russland annektierten Gebiete zurückzubekommen. Doch Kremlchef Putin schafft längst Fakten.


Präsident der Ukraine: Wolodimir Selenskij


Es war eine Parade, wie Kiew sie lange nicht gesehen hat. Gut 5000 Soldaten, neue Panzer, neue Raketen, 100 Flugzeuge - die ukrainische Armee zeigte zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion stolz ihre modernen Waffen. Denn, so Präsident Wolodimir Selenskij, die Ukrainer sollten auch sehen, wofür das Land die ständig wachsenden Ausgaben für das Militär verwende.


Die Parade auf Kiews Prachtstraße Kreschtschatik war am Dienstag nur eine von mehreren Militärparaden. Selenskij und andere Politiker begingen den Unabhängigkeitstag auch mit einer Feierstunde in der Rada, dem ukrainischen Parlament. Kiews Einwohner konnten unter etlichen weiteren Feiern wählen, unter anderem einem Marathonkonzert mit 34 ukrainischen Musikern, Schauspielern, einer Lichtshow und abschließendem Feuerwerk.


Vor allem bei jungen Ukrainern ist die Zustimmung zu ihrem ebenfalls noch jungen Land groß - jedenfalls wenn sie in Kiew oder der westlichen Ukraine leben. Seit dem Euromaidan 2014, bei dem der moskaunahe Präsident Wiktor Janukowitsch gestürzt wurde, erlebe die Ukraine eine kulturelle Wiedergeburt, sagte der Historiker Jaroslaw Hritsak in der Kyiv Post



Info: https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-krim-putin-1.5391257


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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