Liveticker zum Ukraine-Krieg: Selenskij befiehlt die Rückeroberung der Küstengebiete in Südukraine
pressefreiheit.rtde.tech, 11 Juli 2022 10:45 Uhr
Zitat: Russland führt gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine Militäroperation in der Ukraine durch. Der Westen reagiert mit immer neuen Waffenlieferungen an die Ukraine und beispiellosen Sanktionen. Hier lesen Sie die neuesten Entwicklungen.
11.07.2022 12:25 Uhr
12:25 Uhr
Über 700 antirussische Straftaten in Deutschland registriert
Seit dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine haben deutsche Sicherheitsbehörden 701 antirussische Straftaten registriert. Weitere 592 Straftaten hatten einen antiukrainischen Zusammenhang. In beiden Fällen handele es sich um "strafrechtlich relevante Ereignisse, die mit dem Krieg in Verbindung stehen". Zu deren Erfassung richtet das Bundeskriminalamt eine spezielle Informationssammelstelle "Isa Kiew" ein.
Die Zahlen wurden vom Bundesinnenministerium in Beantwortung einer Anfrage des AfD-Abgeordneten Petr Bystron vorgelegt und vom RedaktionsNetzwerk Deutschland veröffentlicht.
Zuletzt hatte das Bundesinnenministerium im April 383 antirussische sowie 181 antiukrainische Straftaten in Deutschland gemeldet.
12:10 Uhr
Ukraine feuert Raketen auf humanitäres Zentrum in Cherson ab
Die ukrainische Seite soll absichtlich eine Rakete auf ein humanitäres Zentrum in Cherson abgefeuert haben. Dort hatten sich zahlreiche Menschen versammelt. Die Rakete sei jedoch von der russischen Luftabwehr abgefangen worden. Das teilte der Leiter der zivil-militärischen Verwaltung des Gebietes, Wladimir Saldo, nach Angaben der TASS mit. Er sagte:
"Eine der Raketen war auf ein humanitäres Zentrum in der Innenstadt von Cherson gerichtet, wo sich viele Menschen aufhielten. Eine zynische Zielwahl."
Am Sonntag waren Berichten zufolge vier Explosionen über Cherson zu hören, die wohl entstanden, als die Luftabwehr ukrainische Raketen abfing. Allerdings konnten nicht alle Geschosse vom Himmel geholt werden: Ein Haus, in dem eine Familie mit einem Kind lebte, wurde zerstört, zwei Personen trugen Verletzungen davon.
11:55 Uhr
Alliierte Streitkräfte befreien das Dorf Bogoroditschnoje in der Donezker Volksrepublik
Die verbündeten Streitkräfte Russlands und der Donbass-Republiken haben das Dorf Bogoroditschnoje in der Donezker Volksrepublik befreit. Außerdem werde ein starker Brückenkopf für eine Offensive gegen Slawjansk eingerichtet, so Witali Kiseljow, ein Berater des Innenministers der LVR.
11:45 Uhr
"Weder Verstand noch Weisheit" – Russischer Senator über Forderung des polnischen Ex-Präsidenten Walesa Russland zu zerstückeln
Wladimir Dschabarow, der erste Vize-Vorsitzende des internationalen Komitees des Föderationsrates Russlands, kommentierte die Worte des ehemaligen polnischen Präsidenten Lech Walesa über die Notwendigkeit, "die Bevölkerung Russlands zu reduzieren". Er sagte, dass das polnische Spitzenamt dem ehemaligen Elektriker "weder Verstand noch Weisheit" verliehen habe. Dschabarow erklärte:
"Was kann man hier sagen. Der ehemalige Elektriker der Danziger Werft, der durch den Willen des Schicksals an der Spitze der Gewerkschaft Solidarność stand, die sich den Behörden widersetzte, wurde schließlich sogar Präsident Polens. Doch das höchste Amt im Staat hat ihm leider keinen Intellekt, keine Weisheit oder, entschuldigen Sie, keinen Verstand verliehen."
11:30 Uhr
Krim-Beamter: Wiedervereinigung des Südens der Ukraine mit Russland war vorbestimmt
Die Wiedervereinigung der befreiten südlichen Gebiete der Ukraine mit Russland sei eine vorbestimmte Angelegenheit, während die Versuche der Kiewer Behörden, dies zu verhindern, zum Scheitern verurteilt seien, erklärte Oleg Krjutschkow, der informationspolitische Berater des Krim-Chefs, gegenüber RIA Nowosti.
"Das Kiewer Regime hat eine Politik des Terrors, der Blockaden und der Fake News gegen die Zivilbevölkerung in den befreiten Gebieten betrieben. Die offiziellen Sprecher Kiews drohen mit einer Gegenoffensive und fordern alle auf, die Gebiete zu verlassen, da sie wissen, dass ein Referendum in den Gebieten Saporoschje und Cherson unvermeidlich ist und auf jeden Fall abgehalten wird. Die Wiedervereinigung dieser historisch russischen Gebiete mit Russland ist vorherbestimmt und die Versuche des Kiewer Regimes, dies zu verhindern, sind zum Scheitern verurteilt."
Krjutschkow zufolge werden die befreiten Gebiete nach dem Vorbild der Krim vollwertige Subjekte der Russischen Föderation werden. Der Krim-Beamte fügte hinzu:
"Die Krim war, ist und wird russisch sein. Für immer. Saporoschje und Cherson werden bereits in der großen und freundlichen russischen Familie erwartet."
11:15 Uhr
Flugbeschränkungen in Süd- und Zentralrussland bis 18. Juli verlängert
Die Flugbeschränkungen auf elf Flughäfen im Süden und im Zentrum Russlands wurden bis zum 18. Juli verlängert. Dies teilte der Pressedienst von Rosawiazija, der Föderalen Agentur für Lufttransport, am Montag mit.
Nach Angaben der Behörde sind die Flüge zu den Flughäfen in Anapa, Belgorod, Brjansk, Woronesch, Gelendschik, Krasnodar, Kursk, Lipezk, Rostow am Don, Simferopol und Elista vorübergehend eingeschränkt.
Im Rahmen seiner militärischen Sonderoperation in der Ukraine sperrte Russland Teile seines Luftraums im Süden und im Zentrum des Landes ab dem 24. Februar 2022 für zivile Flugzeuge.
10:40 Uhr
Duma-Abgeordneter: Selenskijs Befehl zur Rückeroberung der Südukraine ist Agonie
Der Duma-Abgeordnete Michail Scheremet aus der Republik Krim bezeichnete den Befehl von Wladimir Selenskij zur Rückeroberung der von der russischen Armee befreiten Gebiete im Süden der Ukraine als politischen Niedergang. Der Duma-Abgeordnete sagte gegenüber RIA Nowosti:
"Selenskij und seine kriminelle Clique verlieren an allen Fronten, treiben die Ukraine aber weiter auf den drohenden Zusammenbruch zu. Sie haben keine Chance, die von unserer Armee befreiten Gebiete zu erobern. Solche Befehle sind Teil der politischen Agonie des Selenskij-Regimes, die nicht lange anhalten wird. Diese pauschalen Aussagen haben nichts mit der Realität zu tun, denn sie haben keine Kraft, keine Möglichkeiten, keine Mittel und keinen Kampfgeist mehr."
Ihm zufolge werden keine westlichen Waffenlieferungen Russland daran hindern, die mit der militärischen Sonderoperation verfolgten Ziele zu erreichen. Scheremet fügte hinzu:
"Waffenlieferungen werden die Situation nicht ändern können. Für Selenskij ist es bereits an der Zeit, über seine Zukunft nachzudenken. Eine Reise nach Sibirien ist für ihn bereits sicher. Wir werden eine große zweiarmige Säge für ihn und Resnikow finden, damit sie mit ihrer Arbeit für ihren Verrat am ukrainischen Volk und der gesamten russischen Welt büßen können."
10:35 Uhr
Kiew: Ukraine verfügt über eine Million Soldaten für Rückeroberung des Südens
Der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow hat in einem Interview mit der britischen Zeitung The Times erklärt, der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij habe das Militär angewiesen, den südlichen Teil des Landes zu befreien. Zu diesem Zweck werde eine "eine Million Mann starke, mit westlichen Waffen ausgestattete Kampftruppe" zusammengestellt.
Diese Gebiete seien lebenswichtig für die Wirtschaft des Landes.
10:25 Uhr
Medienberichte: Kanada wird Nord-Stream-Turbine nach dem 14. Juli verschiffen
Der Transport der reparierten Gasverdichtereinheit (bestehend aus einem Kompressor und einer Gasturbine) für die Pipeline Nord Stream aus Kanada könnte Mitte Juli beginnen, schreibt die Zeitung Kommersant unter Berufung auf mit der Situation vertraute Quellen.
Derzeit werde die Turbine noch in Montreal getestet, wo sich die Reparaturwerkstatt der britischen Industrial Turbine Company Limited (ITCL) befindet, die zu Siemens Energy gehört. Die Verschiffung des Kompressors und der Gasturbine aus Kanada sei vorläufig für nach dem 14. Juli geplant, die Lieferung über Deutschland nach Russland soll bis zu zwei Wochen dauern, die Installation der Anlage kann einige Tage länger dauern, so Kommersant.
10:00 Uhr
DVR-Beamtin: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte schiebt Entscheidung über Tausende von Beschwerden auf
Bewohner der Volksrepublik Donezk haben Tausende von Beschwerden beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht, die zwar zur Prüfung angenommen wurden, über die aber noch nicht entschieden wurde. Das verkündete die Vorsitzende des Ausschusses für Straf- und Verwaltungsrecht des Volksrates der Donezker Volksrepublik Elena Schischkina gegenüber TASS. Sie erklärte:
"Tausende von Beschwerden sind an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gerichtet worden. Wir halfen ihnen, die erforderlichen Dokumente korrekt auszufüllen und ins Englische und Französische zu übersetzen. Alle Beschwerden von Personen, die aus dem Gebiet der DVR eingereicht wurden, wurden zur Prüfung angenommen, aber es wurde über keine von ihnen entschieden. Sie werden formal aufgeschoben. Zum Beispiel fordern sie zusätzliche Informationen, Übersetzungen. Wenn jemand beispielsweise 45 Jahre alt ist, muss er in die Ukraine fahren, um seinen Pass zu aktualisieren, die Bewohner der DVR können jedoch nicht dorthin fahren, weil fast alle von ihnen mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen müssen."
Schischkina wies darauf hin, dass nur diejenigen Opfer eine Entschädigung erhalten konnten, die ihren Wohnsitz in ein Drittland verlegt hatten oder in den von der Ukraine kontrollierten Gebieten geblieben waren. Schischkina fügte hinzu:
"Uns war von Anfang an klar, dass es keine positiven Entscheidungen geben würde, weil der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und der Internationale Strafgerichtshof sehr politisierte Strukturen sind, die den kollektiven russophoben Gefühlen des Westens Vorschub leisten. Daher haben wir keine einzige Entscheidung, kein einziges Urteil gesehen, das im Einklang mit dem Völkerrecht und nicht aufgrund politischer Präferenzen gefällt worden wäre."
10:00 Uhr
Kiew ruft Zivilisten in besetzten Gebieten im Süden zur Flucht auf
Die ukrainische Führung hat Zivilisten im besetzten Süden des Landes wegen geplanter Armee-Offensiven zur Flucht aufgerufen. Einwohner der Gebiete Cherson und Saporoschje sollten dringend ihre Häuser verlassen – notfalls auch in Richtung der bereits seit 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim, so Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk.
Zuvor sagte der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow in einem Interview mit der britischen Zeitung The Times, Selenskij habe das Militär angewiesen, den südlichen Teil des Landes zu befreien. Zu diesem Zweck werde eine "eine Million Mann starke, mit westlichen Waffen ausgestattete Kampftruppe" zusammengestellt.
09:15 Uhr
Medienbericht: Taiwan dementiert Berichte über Belieferung der Ukraine mit Minengeschossen
Taiwans Verteidigungsministerium hat Berichte über eine Lieferung von Minengeschossen im Kaliber 60 Millimeter an die Ukraine dementiert. Dies berichtete der Radiosender ICRT am Montag.
Das Dementi erfolgte, nachdem ukrainische Medien ein Foto der angeblich aus Taiwan an Kiew gelieferten Granaten veröffentlicht hatten, auf dem traditionelle (nicht vereinfachte) chinesische Schriftzeichen zu sehen sind, wie sie in Taiwan Verwendung finden.
Weiter bezeichnete die Behörde in Taipeh diese Berichte als "falsch" und betonte, dass an den gezeigten Geschossen ein anderes Seriennummernsystem als das der Streitkräfte der Insel zu sehen sei.
Taipeh hat Russlands Militäroperation in der Ukraine verurteilt und sich den Wirtschaftssanktionen gegen Moskau angeschlossen.
Peking beansprucht Taiwan als Teil Chinas, die Insel steht aber seit 1949 unter einer eigenen Verwaltung.
08:55 Uhr
Saporoschje: Kiew verübt Anschlag auf Leiter des Bezirks Melitopol
Kiew soll einen Mordanschlag auf den Leiter der Bezirksverwaltung Melitopol Andrei Siguta verübt haben. Das berichtete das Innenministerium des Gebietes Saporoschje. Der Beamte sei unverletzt geblieben.
08:35 Uhr
LVR-Botschafter: Ukrainische Sperrtruppen halten Sewersk
Der Vertreter der Volksrepublik Lugansk in der Russischen Föderation Rodion Miroschnik hat mitgeteilt, dass die ukrainischen Streitkräfte Sewersk nur mit Hilfe von Sperrtruppen halten.
Am Vortag berichtete der Diplomat, dass russische Truppen Grigorowka eingenommen hätten und weiter in Richtung Sewersk vorrücken würden, wobei die Offensive vom Norden der Stadt aus erfolge. Einheimische berichten, dass sich die ukrainischen Kämpfer zunehmend von Sewersk in die Vororte verlegen.
"Nur Sperrtruppen halten die fliehenden Truppen der Territorialverteidigung der Ukraine in Sewersk."
Miroschnik zufolge verbleiben in Sewersk jetzt "Einheiten der Territorialverteidigung und eilig mobilisierten Nationalgardisten."
08:10 Uhr
Nord Stream für geplante Wartungsarbeiten gestoppt
Die Gaslieferungen in die EU durch die Nord Stream-Pipeline werden vom 11. bis 21. Juli für planmäßige Wartungsarbeiten unterbrochen. Die EU-Marktteilnehmer befürchten jedoch, dass dies die Gasknappheit in der Region verschärfen wird.
Der Betreiber der Pipeline, die Nord Stream AG, hatte zuvor mitgeteilt, dass das Unternehmen beide Stränge der Pipeline für Wartungsarbeiten einschließlich der Prüfung mechanischer Komponenten und Automatisierungssystemen anhalten wird.
07:30 Uhr
Polens ehemaliger Präsident will Russland zerstückeln oder dessen Bevölkerung "reduzieren"
Der ehemalige polnische Präsident Lech Walesa sagte laut Radio Sputnik in einem Interview mit Le Figaro, dass die Bevölkerung Russlands auf 50 Millionen reduziert werden sollte.
Seiner Meinung nach sei es notwendig, "einen Wechsel des politischen Systems" in Russland zu erzwingen und "einen Volksaufstand zu organisieren". Russland solle außerdem "zur Gewährleistung der Sicherheit in der Welt" zerstückelt werden. Er erklärte:
"Entweder wir ändern das politische System Russlands oder wir reduzieren die Bevölkerung auf weniger als 50 Millionen."
Der Westen sei an einer Ausweitung seines Einflusses interessiert, erreiche dies aber hauptsächlich mit "demokratischen Methoden", fügte der ehemalige polnische Präsident hinzu.
07:05 Uhr
Borrell: EU verliert den "Kampf der Narrative" um die Ukraine
EU-Chef-Diplomat Josep Borrel erklärte nach einem Treffen der G20-Außenminister, dass ein "globaler Kampf der Narrative" zur Ukraine "in vollem Gange" sei und dass die EU-Position in dieser Frage nicht vorherrschend sei.
Warum es dem Westen nicht gelungen ist, die Welt auf eine Konfrontation mit Russland einzustimmen
Die Meinungen darüber, wie es weitergehen solle, gingen jedoch "stark auseinander", so der europäische Diplomatiechef weiter. Während die G7-Länder und ihre Verbündeten "Russland einhellig verurteilen und Sanktionen gegen das Land verhängen", sind andere Länder "oft anderer Meinung", räumte Borrell ein.
Seiner Ansicht nach nehmen viele Länder aus unterschiedlichen Gründen eine zurückhaltende Position ein. Einige seien "mehr über die Folgen des Krieges für sich selbst besorgt", andere beschwerten sich über "Doppelmoral" oder wollten gute Beziehungen zu Russland aufrechterhalten oder "nicht Partei ergreifen, weil dies ihre geopolitischen Interessen gefährden würde". Er betonte:
"Der globale Kampf der Narrative ist in vollem Gange, und im Moment sind wir nicht die Gewinner."
10.07.2022 23:00 Uhr
23:00 Uhr
Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!
22:50 Uhr
Ukrainischer Verteidigungsminister: Ukrainische Streitkräfte haben schwere Verluste und Zermürbung zu verkraften
Der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow hat erklärt, dass die ukrainischen Streitkräfte schwere Verluste erlitten hätten. Diese Einschätzung äußerte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem Wall Street Journal. TASS zitiert aus dem Gespräch mit dem Minister:
"Wir müssen unsere Einheiten erneuern, sie ersetzen und auch umstrukturieren, weil wir viele Verluste haben. Wir erwarten mehr gepanzerte Fahrzeuge und Waffen von unseren Partnern. Wir müssen uns an einigen Fronten neu ausrichten, unsere Befestigungen aktualisieren und eine neue operative Strategie planen."
Zuvor hatte der Sekretär des ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates (NSDC), Alexei Danilow, erklärt, dass die Zahl der Ukrainer, die an Kampfeinsätzen teilnehmen und in den Streitkräften und anderen Sicherheitsbehörden des Landes ausgebildet werden, rund eine Million betrage. Ukrainischen Medien zufolge habe die Zahl der Militärangehörigen in den Streitkräften vor Beginn der russischen Militäroperation bei rund 200.000 gelegen.
Der Vorsitzende der "Russischen Union der Afghanistan-Veteranen", Franz Klinzewitsch, hatte Anfang Juli die Ansicht geäußert, dass die ukrainischen Streitkräfte dreimal so viele Soldaten hätten, wie russische Truppen an der Militäroperation beteiligt sind, dass die russischen Streitkräfte ihre Unterzahl jedoch durch ihre überlegene Schlagkraft, ihren Mut und die Professionalität ihrer Soldaten und Offiziere wettmachen würden.
22:30 Uhr
Eigeninitiative im Donbass: Wiederherstellung des Elektrizitätsnetzes
Die Einwohner des befreiten Ortes Krassnij Liman warten nicht auf die Gnade der Natur und stellen die Stromversorgung der Stadt selbst wieder her. Darüber berichtet der Telegram-Kanal Donbass reschajet. Wladimir, ein Einwohner dieser Stadt, erklärte gegenüber dem Kanal:
"Wir stellen die Stromversorgung in Krassnij Liman wieder her. Obwohl es noch keine Spannung gibt, bereiten wir uns darauf vor, sie zu erhalten. Sobald sie auf der 'Leitungsstrecke' anliegt, schalten wir alles ein und bringen den Menschen Licht in die Häuser."
Es mangele zwar an Personal und Ausrüstung. Aber es gebe den Glauben an das Morgen.
22:15 Uhr
Luftaufnahmen aus Donezk zeigen Beschuss von Wohnvierteln
Ein kurzer Clip auf dem Telegram-Kanal Tipitschnyj Donezk dokumentiert den heutigen Beschuss des Kalinin-Viertels der Stadt. Zu sehen sind Wohnstraßen mit Neubau-Einfamilienhäusern und Villen sowie Rauchschwaden, die offenkundig von Explosionen herrühren. Die Aufnahmen scheinen mit einer Drohne gemacht worden zu sein.
21:30 Uhr
Siemens will Turbine für "Nord Stream" schnell liefern
Wie die Agentur RIA Nowosti meldet, soll die Turbine für "Nord Stream" nach der Reparatur aus Kanada "so schnell wie möglich" geliefert werden, so "Siemens Energy" in einer von Reuters zitierten Erklärung.
"Unser Ziel ist es, die Turbine so schnell wie möglich an ihren Standort zu bringen",
heißt es in der Mitteilung. Das Unternehmen habe erklärt, seine Experten würden an weiteren Genehmigungen und Logistikfragen arbeiten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Quelle berichtete, hat Kanada beschlossen, die Turbine für die Nord Stream-Pipeline nach der Reparatur zurückzugeben (RT DE berichtete). Der Quelle zufolge wird das Aggregat nach Deutschland geschickt, wo es dann an Gazprom übergeben werden solle.
20:45 Uhr
Sewersk: Nicht alle Bewohner wollen vor der näher rückenden Front oder "den Russen" fliehen
Der Telegram-Kanal Rossija/Live zeigt eine kurze Videoreportage aus Sewersk, westlich von Lissitschansk, das zurzeit noch von ukrainischen Einheiten kontrolliert wird. Einige wenige Einwohner, die vor den verbündeten Truppen Russlands und der Volksrepubliken fliehen wollen, sitzen in einem VW-Bus abfahrbereit.
Dabei treffen die Reporter auf zwei Bewohnerinnen, die am Zaun vor ihrem Haus stehen und offenbar die Szene beobachten. Auf die Frage, "warum sie denn nicht auch wegfahren würden, schließlich könnten sie ja sehen, 'was die Russen machen', in einem Kilometer Entfernung würden Häuser explodieren, und auf wen sie denn noch warten würden, man müsse an die Kinder denken..." antworten die beiden:
"Wohin sollen wir denn? Wozu drohen Sie uns?"
Darauf einer der Reporter: "Ich drohe Ihnen nicht, die Russen drohen Ihnen, nicht wir! Wir sind hierher gefahren, um Ihnen zu helfen. Ich frage, warum sie nicht wegfahren!"
Als deutlich wird, dass die Einwohnerinnen nicht mitkommen wollen, wendet sich der Reporter genervt ab und resümiert:
"Sie warten auf Wolodja!"
Die Reporter sprechen zuerst Ukrainisch und dann Russisch, als sie die Entgegnungen von den beiden Einwohnerinnen hören, die wiederum zuerst auch auf Ukrainisch geantwortet hatten.
19:45 Uhr
Wohnviertel von Donezk: Brände und zerstörte Häuser nach ukrainischem Beschuss
Wie der Telegram-Kanal DNR Online Z meldet, sind mehrere Häuser im Kiewskij-Stadtteil von Donezk nach Beschuss durch ukrainische Truppen beschädigt worden und in Brand geraten. Der Artilleriebeschuss durch die ukrainische Seite auf die Wohnviertel würde noch anhalten, schrieb der Kanal heute Nachmittag.
Der Telegram-Kanal Readovka schreibt zur Lage in Donezk:
"[...] Seit dem frühen Morgen beschießen die ukrainischen Streitkräfte die Hauptstadt der Donezker Volksrepublik mit Granaten, die in der gesamten Stadt – in den Stadtteilen Kiewskij, Kuibyschewskij, Petrowskij und Kalininskij – festzustellen sind. Auch die Städte im Hinterland wurden durch Beschuss aus großer Entfernung getroffen. Eine Recyclinganlage brennt bis auf die Grundmauern nieder, ein fünfstöckiges Wohnhaus steht in Flammen – die Feuerwehrleute beseitigen die Folgen, und ein Haus bricht vor ihren Augen zusammen.
'Der Beschuss begann – neun Stück kamen auf einmal, dann gab es eine Pause. Während wir die Feuerwehr riefen, stand das Haus in Flammen, und es brennt immer noch – das ist ja schon alles, was von diesem Haus noch übrig ist, natürlich. Nun, wir standen da, und wieder begannen die Angriffe – wir rannten wieder in den Keller. Am Anfang kamen neun, dann zehn weitere Granaten',
sagte ein Anwohner gegenüber Readovka.
Die Donbass-Bewohner stellten fest, dass die Ukrainer bisher nur die Außenbezirke beschossen hatten, aber jetzt zielen die Geschosse auch ins Stadtzentrum:
'Jetzt kann man nicht mehr in Ruhe rausgehen – überall gibt es Einschläge.'"
19:00 Uhr
Ukraine bekommt neue stellvertretende Ministerin für europäische Integration – 25 Jahre alt und ohne relevante Berufserfahrung
Wie das Portal Lenta.ru mit Bezug auf Ukrainskie nowosti berichtet, wurde in der Ukraine die 25-jährige Anna Sergejewa zur stellvertretenden Ministerin für europäische Integration ernannt.
Die junge Frau ohne Berufserfahrung im öffentlichen Sektor soll über ein Gehalt verfügen, das zweieinhalb Mal höher sei als das des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij – 68.600 Griwna pro Monat (umgerechnet nicht ganz 2.300 Euro). Der Präsident hingegen verdiene lediglich 28.000 Griwna (gut 920 Euro).
Vor ihrem Amtsantritt habe die 25-jährige Anna Sergejewa drei Jahre lang ein Unternehmen "geleitet", das sich unter anderem mit Unternehmensberatung, Friseur- und Schönheitssalons befasste.
Aus dem Ministerium habe es geheißen, dass Sergejewa auch aktiv an sozialen Aktivitäten beteiligt war, wie etwa an der Unterstützung von Waisenkindern und einsamen älteren Menschen.
18:12 Uhr
Ukrainische Truppen brennen beim Rückzug aus Lissitschansk Heimatmuseum und Bibliothek nieder
Nach einer TASS-Meldung hat der stellvertretende Minister für Kultur, Sport und Jugend der Lugansker Volksrepublik (LVR), Roman Oleksin, erklärt, dass ukrainische Truppen bei ihrem Rückzug die Gebäude des örtlichen Geschichtsmuseums und der Kinderbibliothek niedergebrannt haben. Dagegen konnte die Stadtbibliothek dank der Bemühungen der Anwohner, die das Feuer rechtzeitig löschten, vor der Zerstörung bewahrt werden. Oleksin wird vom LuganskInformZentr folgendermaßen zitiert:
"Am dritten Tag nach der Befreiung gelang es uns, Lissitschansk zu besuchen. Wir besuchten das Heimatmuseum der Stadt sowie die Kinder- und die Erwachsenenbibliothek, die sich alle in derselben Straße befinden. Während des Rückzugs setzten die ukrainischen Streitkräfte (WFU) ein Fahrzeug in der Nähe des Museums in Brand, woraufhin der Haupteingang in Flammen aufging und das Feuer auf die Kinderbibliothek übergriff und einige Bücher verbrannte."
Oleksin stellte fest, dass nach Angaben von Anwohnern Söldner auf dem Gelände des Museums lebten, die sich in einer fremden Sprache verständigten.
"Der Chefkurator des Museums sagte, dass die frühere Leitung vor Beginn der Spezialoperation unter dem Vorwand der Evakuierung wertvolle Exponate aus den Sammlungen nach Polen gebracht hatte, insbesondere seltene Münzen",
erklärte der stellvertretende Minister. Er führte weiter aus:
"Die Menschen sind seit drei Monaten ohne Wasser, aber sie haben das Feuer gelöscht, so gut sie konnten. In den Räumlichkeiten der Bibliothek wurden Heuballen zwischen Bücherregalen gefunden, was darauf schließen lässt, dass die WFU geplant hatte, die gesamte Bibliothek in Brand zu setzen, wenn sie sich zurückzog. Sie respektieren nicht einmal ihre eigene Kultur, indem sie versuchen, ihre eigenen Bücher zu verbrennen. Das ist ein Verbrechen gegen die Kultur."
16:35 Uhr
Ukrainischer Geheimdienst soll Mitarbeiter von Social-Media-Kanal angesprochen haben, um Stadt und Stausee von Nowaja Kachowka ins Visier zu nehmen
Wie RIA Nowosti berichtet, soll der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU den Administrator des Social-Media-Kanals der Stadt Nowaja Kachowka (Gebiet Cherson) benutzt haben, um Raketenangriffe auf Nowaja Kachowka zu planen, behauptete ein Häftling in einer RIA Nowosti vorliegenden Erklärung.
Der inhaftierte Social-Media-Administrator von Nowaja Kachowka, Sergei Fedorenko, sagte, er sei von SBU-Beamten angesprochen worden.
"(Sie sagten,) die Armee braucht Hilfe, ihr müsst helfen, die Koordinaten bestimmter Ereignisse zu bestimmen ... Am Kindertag fragten sie, wo und an welchem Ort die Menschen feiern würden. Es wurde auch darum gebeten, die Koordinaten des Krankenhauses und des Staudamms anzugeben ... Am 6. Juli wollten sie wissen, an welchem Ort der 'Tag der Liebe und der Treue' gefeiert werden würde. Die Sache stank gewaltig ... Ich habe die Koordinaten nicht herausgegeben, sondern mich an unsere Polizei gewandt",
sagte der Gefangene. Er fügte hinzu, dass am Tag der Feierlichkeiten ein Raketenangriff stattfand und es zivile Opfer gab.
15:55 Uhr
Krankenhaus der Stadt Cherson durch ukrainischen Beschuss beschädigt
Wie RIA Nowosti meldet, soll das Krankenhaus der Stadt Cherson durch den Beschuss ukrainischer Truppen beschädigt worden sein. Dies teilte das Innenministerium der Region Cherson mit.
"Als Ergebnis der heutigen Raketenangriffe auf Cherson durch ukrainische Formationen wurde das städtische E.-E.-Karabelesch-Krankenhaus in der Uschakow-Allee 22/1 beschädigt",
heißt es in einer Erklärung im Telegram-Kanal der Verwaltung. Bei dem Anschlag wurde zudem ein Wohnhaus zerstört, zwei Menschen wurden verletzt.
In einem anderen Beitrag auf dem Kanal des Innenministeriums wird darauf hingewiesen, dass der Beschuss auch von US-amerikanischen HIMARS-Mehrfachraketenwerfern ausgeht.
"Die Nazis der Streitkräfte der Ukraine beschießen Wohngebiete in Cherson; dies ist die Art von Schrapnell von HIMARS-Granaten, die aus der Luft hier einschlagen",
heißt es in dem Beitrag mit Bildern des Schrapnells.
Die neue zivil-militärische Verwaltung der Region teilte zuvor mit, dass die russischen Luftabwehrkräfte am Wochenende auch zweimal Ziele über Cherson beschießen mussten, wobei der Beschuss durch die ukrainischen Truppen aus Richtung der Region Nikolajew erfolgte.
15:00 Uhr
Öllager in Donezk seit Tagen in Brand
Feuerwehrleute kämpfen im Donezker Stadtteil Kirowskyj noch immer mit dem Feuer in einem Brennstofflager. Das meldet der in Donezk ansässige Reporter Andrei Rudenko. Die Einrichtung geriet vor einigen Tagen unter Beschuss des ukrainischen Militärs, woraufhin das Feuer ausbrach. "Der Rauch in der Stadt ist zum Teil darauf zurückzuführen", schreibt der Reporter auf seinem Telegram-Kanal.
14:06 Uhr
Bundeskanzler Scholz erleichtert über Kanadas Entscheidung zur Gasturbine für Nord Stream
Die Bundesregierung zeigt sich erleichtert über die Entscheidung der kanadischen Regierung, eine gewartete russische Nord-Stream-1-Turbine nach Deutschland zu liefern. Die Welt zitiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Worten:
"Wir begrüßen die Entscheidung unserer kanadischen Freunde und Verbündeten."
Die Regierung in Ottawa hatte zuvor erklärt, man werde eine Sondergenehmigung an Siemens Canada ausstellen und die in Kanada gewartete Turbine aus Montreal nach Deutschland zurückschicken.
Russland hatte am Freitag angekündigt, im Falle der Rückkehr seiner reparierten Gasturbine aus Kanada die Energielieferungen durch die gedrosselte Ostseepipeline Nord Stream 1 wieder hochfahren zu wollen. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies einmal mehr zurück, dass Russland sein Gas als politisches Druckmittel einsetze.
13:38 Uhr
Volksrepublik Lugansk: Stromversorgungssystem in Sewerodonezk zu 95 Prozent zerstört
Der Direktor des Stromnetzunternehmens der Volksrepublik Lugansk, Borisch Ryschilow, hat im Fernsehsender Lugansk-24 erklärt, das Stromversorgungssystem in Sewerodonezk sei im Laufe der Kämpfe für die Befreiung der Stadt kritisch beschädigt worden. Eine Instandsetzung in kürzester Frist käme deswegen nicht infrage.
"Man kann sagen, dass das Energiesystem der Stadt zu 95 Prozent beschädigt ist. Praktisch existiert es nicht mehr."
Ryschilow kündigte an, dass eine teilweise Wiederherstellung der Stromversorgung zwischen zwei und drei Monaten in Anspruch nehmen könnte. Nach Anhaben des Fernsehsenders Lugansk-24 beauftragte der Regierungsvorsitzende Sergei Koslow das örtliche Katastrophenschutzministerium und das Stromnetzunternehmen, alle strategisch wichtigen Infrastrukturobjekte in Sewerodonezk mit Stromgeneratoren auszustatten. Das russische Militär hatte die Stadt am 25. Juni für befreit erklärt.
13:04 Uhr
Russisches Verteidigungsministerium: Ukraine verliert drei weitere Kampfflugzeuge
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow, hat auf seinem Briefing am Sonntagnachmittag über weitere russische Angriffe auf Militärobjekte in der Ukraine berichtet. So seien bei einem Hochpräzisionsschlag auf eine Artillerieeinheit der ukrainischen Streitkräfte und das Munitionslager auf dem Gelände eines Betriebs in der Stadt Slawjansk bis zu 100 ukrainische Kämpfer getötet und mehr als 1.000 Geschosse für US-Haubitzen vom Typ M777 sowie rund 700 Geschosse für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad zerstört worden. Darüber hinaus seien drei Kommandopunkte der ukrainischen Armee in Soledar, Minkowka und Bachmut zerstört worden.
Konaschenkow berichtete auch, dass in der Nähe von Charkow unter anderem die ukrainische nationalistische Gruppierung Kraken angegriffen worden sei. Sie habe Verluste an Technik und Personal erlitten. Um große Personalverluste aufzufüllen, schicke das ukrainische Militärkommando an die vorderste Linie unvorbereitete Reservisten, die zwangsläufig in den Gebieten Charkow, Dnepropetrowsk und Poltawa mobilisiert würden.
Der Sprecher erwähnte außerdem, dass bei einem russischen Angriff in der Nähe von Konstantinowka zwei Hangars mit M777-Haubitzen aus US-Produktion zerstört worden seien. Die ukrainische Armee habe mit diesen Waffen Wohnbezirke in Donezk unter Beschuss genommen.
Russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-35s hätten in der Nähe von Barwenkowo im Gebiet Charkow und Troizkoje in der Volksrepublik Donezk zwei ukrainische Kampfflugzeuge vom Typ Su-25 abgeschossen. Ein ukrainisches Kampfflugzeug vom Typ MiG-29 sei in der Nähe der Ortschaft Krasnopolje in der Volksrepublik Donezk außer Gefecht gesetzt worden, fügte Konaschenkow hinzu.
Die russische Flugabwehr habe nach Angaben des Speichers in den vergangenen 24 Stunden drei ukrainische Drohnen, drei ballistische Raketen vom Typ Totschka-U sowie 20 Uragan- und fünf Smertsch-Geschosse abgefangen.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums habe die Ukraine seit dem Beginn der Sonderoperation am 24. Februar insgesamt 242 Flugzeuge, 137 Hubschrauber, 1.506 Drohnen, 353 Flugabwehrraketensysteme, 3.995 Panzer und andere Panzerfahrzeuge, 741 Mehrfachraketenwerfer sowie 3.127 Geschütze und Mörser verloren.
12:32 Uhr
Einwohner der Volksrepublik Lugansk können russische Staatsbürgerschaft nun auch in Antrazit beantragen
In der Volksrepublik Lugansk ist die zweite Stelle eröffnet worden, an der man den russischen Pass beantragen kann. Der Punkt befindet sich in der Stadt Antrazit. Die erste Stelle zur Beantragung der russischen Staatsbürgerschaft wird seit dem 1. Juli betrieben.
Die Regierung der Volksrepublik kündigt darüber hinaus die Wiederaufnahme der direkten Busverbindung zwischen Lugansk und Woronesch an. Der erste Bus der Linie Nummer 501 wird am Abend des 12. Juli aus der russischen Stadt losfahren. Dann gibt es Reisen alle zwei Tage. Die Fahrt dauert ungefähr zehn Stunden.
12:03 Uhr
Russlands Aufklärungsminister händigt Abiturienten in Energodar Schulzeugnisse aus
Der russische Aufklärungsminister Sergei Krawzow hat Abiturienten in dem teilweise von Russland kontrollierten ukrainischen Gebiet Saporoschje Schulzeugnisse ausgehändigt. Laut einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung des Ministeriums fand die feierliche Zeremonie in Energodar statt, als Krawzow auf einer Arbeitsreise durch die befreiten Ortschaften unterwegs war. Das genaue Datum des Besuchs wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Der Mitteilung zufolge unterstrich der Minister in seiner Rede an die Abiturienten, dass sich der modernen Jugend große Möglichkeiten öffneten.
Außerdem überreichte Krawzow neue Lehrbücher an die Schulbibliotheken in Energodar und Melitopol.
11:32 Uhr
Webseite der Welt in Russland gesperrt
Die russische Aufsichtsbehörde für Massenmedien Roskomnadsor hat die Webseite der deutschen Zeitung Welt in Russland gesperrt. Die Sperre geht auf die Forderung der Generalstaatsanwaltschaft vom 9. Juli zurück. Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS wird der Zugriff auf alle Inhalte der Zeitung aufgrund einer Regelung blockiert, mit der in Russland gegen Ressourcen vorgegangen wird, die Aufrufe zu Massenunruhen, Extremismus und Teilnahme an illegalen massenhaften Veranstaltungen enthalten.
Dass ist nicht das erste Mal, dass die russische Aufsichtsbehörde sowohl in- als auch ausländische Medien nach dem Beginn der Sonderoperation in der Ukraine am 24. Februar sperrt. Inzwischen ist der Zugriff auf die Webseiten der Deutschen Welle und der Bild von Russland aus unmöglich, es sei denn, man benutzt einen VPN-Service.
11:12 Uhr
Fast 35.000 Einwohner von Altschewsk nach Beschuss durch ukrainische Kräfte ohne Strom
Nach Angaben der Behörden der Volksrepublik Lugansk bleiben am Sonntag in der Stadt Altschewsk fast 35.000 Menschen ohne Strom. Zuletzt soll das ukrainische Militär die Stadt mehrmals mit US-amerikanischen Mehrfachraketenwerfern vom Typ HIMARS unter Beschuss genommen haben. Nach Angaben der Behörden seien am Samstag sechs HIMARS-Geschosse auf Altschewsk abgefeuert worden sein. In der Nacht zum Sonntag habe das ukrainische Militär weitere vier HIMARS-Geschosse auf die Stadt abgefeuert. Dadurch seien in sechs Wohnhäusern Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Auch die Dächer seien teilweise beschädigt worden. Schäden habe es auch in einem Betrieb gegeben. Mit HIMARS-Geschossen sei auch die Ortschaft Irmino angegriffen worden. Dort sei eine junge Frau verletzt worden. 21 Häuser und eine Stromleitung seien beschädigt worden. Mehr als 1.800 Einwohner seien derzeit ohne Strom.
Inzwischen machen in den sozialen Netzwerken Videos die Runde, die Explosionen in Altschewsk zeigen sollen.
Алчевск - под обстрелами.Прямо сейчас. pic.twitter.com/aMpDyB7NbZ
— Юрий "Ростов" Шевченко (@rostov_prizrak) July 9, 2022
10:40 Uhr
USA sagen Ukraine weitere humanitäre und militärische Hilfe zu
Die US-Regierung hat der Ukraine weitere humanitäre und militärische Unterstützung zugesagt. US-Außenminister Antony Blinken kündigte am Samstag nach dem G20-Außenministertreffen in Bali an, dass Washington fast 368 Millionen US-Dollar an zusätzlicher humanitärer Hilfe bereitstellen werde, "um die vom brutalen Krieg Russlands gegen die Ukraine Betroffenen zu unterstützen".
Dem US-Außenminister zufolge habe Präsident Joe Biden inzwischen der Ukraine weitere 400 Millionen US-Dollar für Waffen und Ausrüstung versprochen. Die USA stünden der Ukraine und deren braven Verteidigern bei.
Blinken forderte Russlands Staatschef Wladimir Putin auf, die Kriegshandlungen sofort zu beenden.
10:08 Uhr
US-Präsident Biden will mit seiner Nahost-Reise nach Verbündeten für Widerstand gegen Russland suchen
US-Präsident Joe Biden hat seinen bevorstehenden Besuch in Saudi-Arabien gegen Kritik verteidigt. In einem Gastbeitrag für die Washington Post schrieb der Demokrat:
"Ich weiß, dass es viele gibt, die mit meiner Entscheidung, nach Saudi-Arabien zu reisen, nicht einverstanden sind."
Biden versicherte, Menschenrechte blieben eine Priorität, seine Aufgabe sei aber auch, die USA "stark und sicher" zu machen. Die USA müssten Russlands Aggression entgegentreten, sich im Wettbewerb mit China behaupten und sich für mehr Stabilität im Nahen Osten einsetzen.
"Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir direkt mit Ländern zusammenarbeiten, die diese Ergebnisse beeinflussen können. Saudi-Arabien ist eines dieser Länder."
Ziel seines Treffens sei, "eine strategische Partnerschaft für die Zukunft zu stärken", die auf gegenseitigen Interessen und Verantwortlichkeiten beruhe und gleichzeitig den grundlegenden amerikanischen Werten treu bleibe.
Biden hatte im Wahlkampf 2019 versprochen, die Führung in Riad für den Mord an dem regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi zur Verantwortung zu ziehen. Khashoggi war im Herbst 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando getötet worden. US-Geheimdienste machen den saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman – den faktischen Herrscher des Königreichs – für die Bluttat verantwortlich.
09:33 Uhr
Volksrepublik Donezk meldet zwei tote und zwölf verletzte Zivilisten binnen 24 Stunden
Die Behörden in Donezk haben binnen der letzten 24 Stunden 52 Angriffe der ukrainischen Streitkräfte registriert. Demnach wurden auf das Territorium der Volksrepublik mindestens 317 Geschosse abgefeuert. Das ukrainische Militär setzte dabei Raketen vom Typ Grad und Uragan sowie 155-, 152-, 122- und 120-Millimeter-Geschosse ein. Unter Beschuss gerieten insgesamt 17 Wohngebiete, darunter acht Bezirke von Donezk.
Durch die ukrainischen Angriffe wurden in Donezk zwei Zivilisten getötet. Weitere zwölf friedliche Einwohner von Donezk, Alexandrowka, Gorlowka und Jassinowataja erlitten Verletzungen. Insgesamt wurden durch die Attacken 41 Wohnhäuser und sechs zivile Infrastrukturobjekte in drei Bezirken von Donezk sowie in Gorlowka, Jassinowataja, Luganskoje und Alexandrowka beschädigt.
09:05 Uhr
Landesregierungen und Landtage wollen Energie sparen
Angesichts der sich anbahnenden Energiekrise in Deutschland wollen die Landesregierungen und Landtage sparsamer mit Strom und Gas umgehen. Viele Kabinette und Landesparlamente prüfen derzeit, Räumlichkeiten im Winter weniger stark zu beheizen und im Sommer die Klimaanlagen herunterzudrehen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat.
Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz fordert etwa, dass die öffentliche Hand genauso am Energieregler drehen müsse wie Privathaushalte und Unternehmen. Der Berliner Senat habe eine ressortübergreifende Taskforce eingerichtet. Im Landtag von Rheinland-Pfalz wird bereits gespart. Die Klimaanlage kühlt das Gebäude nur noch auf 24 Grad statt auf 21 Grad runter, so ein Sprecher. Der saarländische Landtag plant dagegen Sparmaßnahmen erst im Winter: Die Temperatur der Heizung solle dann von 22 auf 20 Grad gesenkt werden. In Baden-Württemberg gibt es Überlegungen, die Büros der Landesbediensteten im Winter höchstens bis 18 Grad zu heizen. Bei der Kühlung im Sommer will man im Südwesten nichts ändern – anders als im Bund wird dort schon seit längerem erst ab 26 Grad gekühlt. Das Finanzministerium in Schwerin prüft etwa, ob die verstärkte Nutzung von Homeoffice eine Möglichkeit zum Energiesparen wäre. In Nordrhein-Westfalen könnten Gebäude der Landesverwaltung demnächst nur noch in Teilen beheizt werden.
Konkreter sind bereits die Pläne des Bundestags. Der Ältestenrat hat am Donnerstag beschlossen, dass die Büroräume für Abgeordnete, ihre Mitarbeiter und die Bundestagsverwaltung im Winter nur noch auf 20 statt bisher 22 Grad erwärmt werden sollen. Sorgten die Klimaanlagen bisher im Sommer je nach Außentemperatur für angenehme 24 bis 26 Grad, werden es künftig 26 bis 28 Grad sein.
Info: https://pressefreiheit.rtde.tech/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg-plante
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.