27.09.2024

RND-Interview mit der BSW-Chefin Wagenknecht: „Wir werden unsere Wähler nicht betrügen“

aus e-mail von Doris Pumphrey,  27. September 2024, 17:28 Uhr


RND-Interview mit der BSW-Chefin

<https://www.rnd.de/politik/wagenknecht-mit-der-spd-ist-es-vielfach-nerviger-als-mit-der-cdu-BJT6RH2KCJBBHJP7XRX4WEY25Q.html>

27.9.2024


*Wagenknecht: „Wir werden unsere Wähler nicht betrügen“


*Jan Sternberg


Das gab es noch nie: Eine Partei, die erst seit wenigen Monaten

existiert, verhandelt in drei Bundesländern zugleich über

Regierungsbeteiligungen. Dass beim Bündnis Sahra Wagenknecht alle Fäden

bei einer Person zusammenlaufen, macht die Parteichefin im Interview

klar. Und sie zählt auf, was in den Ländern unbedingt durchgesetzt

werden müsse.


*Frau Wagenknecht, nach Sachsen und Thüringen wird das BSW auch in

Brandenburg über eine Koalition verhandeln. Sie haben persönliche

Treffen mit den möglichen Regierungschefs zur Vorbedingung gemacht. Hat

sich Dietmar Woidke schon bei Ihnen gemeldet?*


Wir sind im Gespräch, und wir werden uns auch bald treffen.


*Warum legen Sie so viel Wert auf dieses Gespräch? Sie haben sich ja mit

Michael Kretschmer und Mario Voigt auch bereits getroffen. Geht es nur

ums Kennenlernen – oder schlagen Sie schon ein paar Pflöcke ein, was das

BSW auf jeden Fall haben möchte?*


Erst einmal sind es natürlich Kennenlerngespräche. Ich möchte ein Gefühl

dafür bekommen, ob hier eine vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich ist.

Aber natürlich vermittle ich auch, was für uns essenziell ist. Wir sind

eine junge Partei. Wir sind angetreten, die Politik zu verändern. Wir

sind nicht angetreten, ein „Weiter so“ zu unterstützen. Und deswegen

versuche ich, Verständnis dafür zu wecken, dass es eine Reihe von

Forderungen gibt, die für uns nicht verhandelbar sind. Also die

wesentlichen Inhalte, für die wir stehen, für die wir gewählt wurden.

Das betrifft die Frage von Krieg und Frieden, das betrifft die

Corona-Aufarbeitung. Das betrifft auch viele landespolitische Themen.

Wir dürfen unsere Wählerinnen und Wähler nicht enttäuschen. Wir haben

teilweise Wähler, die nach mehreren Wahlperioden unseretwegen zum ersten

Mal wieder an die Wahlurne gegangen sind. Viele Menschen setzen große

Hoffnungen in uns. Es wäre nicht nur politischer Selbstmord, sondern

auch eine Sünde an der Demokratie, diese Menschen schon wieder zu

enttäuschen.


*Glauben Sie denn, dass die Gespräche mit der SPD allein in Brandenburg

einfacher werden als mit CDU und SPD in den anderen beiden Ländern?*


In Brandenburg haben wir bisher noch kein Gespräch geführt, deshalb weiß

ich das nicht. In Sachsen und Thüringen kann man aber jetzt schon sagen,

dass es mit der SPD vielfach nerviger ist als mit der CDU.


*Welches sind Ihre roten Linien, und wie müssen sie umgesetzt werden?

Muss es eine Bundesratsinitiative gegen US-Mittelstreckenraketen und für

den Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine sein, oder ist das Thema,

das ja eigentlich nichts mit Landespolitik zu tun hat, auch anders

umzusetzen?*


Es geht darum, dass die Landesregierungen das vertreten, was die große

Mehrheit der Menschen im Osten möchte. Und das heißt, die

Bundesregierung aufzufordern, endlich mehr auf Diplomatie statt immer

nur auf Waffen zu setzen. Die Strategie, den Krieg durch

Waffenlieferungen zu beenden oder durch immer mehr Waffen zu

entscheiden, ist gescheitert. Und die Landesregierungen müssen auch eine

klare Position zur Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen beziehen,

die zwei Drittel der Menschen im Osten ablehnen. Das sollte in die

Präambel des Koalitionsvertrags. Daraus kann dann auch eine

Bundesratsinitiative erwachsen, vor allem aber sollte die

Landesregierung öffentlich diese Position vertreten. Wir wollen, dass es

eine breite Debatte in Deutschland zu diesem Thema gibt. Das ist eine

existenzielle Frage, denn die Raketen erhöhen das nukleare Risiko für

Deutschland massiv, wie unter anderem Oberst Wolfgang Richter in einer

sehr lesenswerten Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung dargelegt hat.


*Bestehen Sie darauf, dass es einen Corona-Untersuchungsausschuss auf

Landesebene gibt?*


Ja, auf jeden Fall, ich halte das für sehr wichtig. Noch besser wäre ein

Bundestags-Untersuchungsausschuss, weil viele Entscheidungen auf

Bundesebene gefallen sind. Den versuchen wir jetzt zu erreichen. Wir

haben an alle Fraktionen unseren Antrag geschickt.


*Nur die AfD hat Zustimmung signalisiert. Sie brauchen aber ein Viertel

der Abgeordneten. Sie wussten vorher, dass das nichts wird.*


Auch in der FDP und in der CDU gab es Stimmen, die sich für eine

Aufarbeitung eingesetzt haben. Sie sollten jetzt Farbe bekennen. Das

Quorum ist natürlich relativ hoch. Es kann sein, dass wir den

Untersuchungsausschuss erst in der nächsten Wahlperiode durchsetzen

können. Auf Landesebene sieht das anders aus, dort sollten unbedingt

Untersuchungsausschüsse eingerichtet werden. Da kann es zwar nur um die

landespolitischen Entscheidungen gehen, aber das ist auch einiges. 2G

und anderes ist ja auch auf Landesebene entschieden worden, die

Lockdown-Maßnahmen, die Schulschließungen, da gab es immer auch

Spielraum der Länder. Und diese gravierenden Fehlentscheidungen müssen

endlich aufgearbeitet werden.


*Die AfD hat in Brandenburg bereits einen Untersuchungsausschuss

durchgesetzt. Die Ergebnisse waren überschaubar. Braucht es noch einen?


*Die Sachlage hat sich verändert durch die RKI-Protokolle, die jetzt

ungeschwärzt zur Verfügung stehen und die Anhaltspunkte liefern, sich

bestimmte Dinge genauer anzuschauen. Was wir in allen Ländern fordern,

ist ein Corona-Amnestie-Gesetz. Es gibt ja immer noch laufende

Verfahren. Dass man die sofort einstellt, wäre der erste Schritt. Den

will ja jetzt offenbar sogar Bayern gehen. Aber diejenigen, die

verurteilt wurden und Strafen wegen Verstößen gegen zweifelhafte Regeln

gezahlt haben, darf man auch nicht im Regen stehen lassen. Sie müssen

entschädigt und die Urteile aufgehoben werden. Slowenien hat das schon

2023 gemacht.


*Was wären Ministerien, was wären Politikbereiche, in denen das BSW

zeigen möchte, was es kann und was es will?*


Da gibt es zwar Vorstellungen, aber das ist der letzte Punkt, über den

wir verhandeln. Wir müssen uns ja erst mal inhaltlich einigen, etwa in

der Bildungspolitik. Wir wollen, dass Smartphones und Tablets aus der

Grundschule verbannt werden. Dass wieder viel mehr Wert gelegt wird auf

Kenntnisse statt auf wolkige Kompetenzen, darauf, dass jedes Kind erst

mal ordentlich lesen, schreiben und rechnen lernt. Der Lehrermangel muss

vor allem in den Kernfächern überwunden werden, also in Mathematik,

Naturwissenschaften und Deutsch.


*Wie ist Ihre Rolle, wenn in drei Landeshauptstädten gleichzeitig von

unterschiedlichen Teams verhandelt wird? Wird alles, was in den Ländern

verhandelt wird, dem Parteivorstand in Berlin noch einmal vorgelegt,

wenn man einen Schritt weitergekommen ist?*


Selbstverständlich schauen wir, dass wir in allen Ländern im Großen und

Ganzen mit ähnlichen Forderungen in die Gespräche gehen. Wir stimmen uns

ab: Was ist verhandelbar? Was ist unverhandelbar? Das ist ja eine

Selbstverständlichkeit, das tun die anderen Parteien auch. Wenn wir

darauf verzichten würden, dann würden wir zerrieben.


*Es gab Gerüchte, dass Ihr Mann Oskar Lafontaine im Hintergrund

mitwirken soll als erfahrener Verhandler. Stimmt das?*


Unsinn.


*Sie haben vier Wahlkämpfe geführt, jetzt kommen drei

Koalitionsverhandlungen – aber bis zur Bundestagswahl in einem Jahr

haben Sie dann etwas Zeit zum Durchatmen und zum Parteiaufbau?*


Wir haben noch nicht endgültig entschieden, ob wir an der

Bürgerschaftswahl in Hamburg im nächsten März teilnehmen. Wir hätten

gute Chancen, in die Bürgerschaft einzuziehen. Aber entscheidend ist, ob

wir eine solide und qualifizierte Liste aufstellen können. Daran

arbeiten wir. Was das Luftholen angeht: Das könnte relativ kurz

ausfallen. Ich halte es für eine offene Frage, ob die Ampel wirklich bis

zum September nächsten Jahres durchhält.


*Werden Sie zur Bundestagswahl auch Direktkandidaten aufstellen – und

werden Sie selbst auch versuchen, einen Wahlkreis direkt zu gewinnen?*


In einer Reihe von Wahlkreisen werden wir direkt kandidieren. Bei mir

selbst ist es noch offen. Der Vorteil wäre sicherlich, dass ich einen

Wahlkreis auch gewinnen könnte. Was dagegen spricht, ist, dass ich im

Bundestagswahlkampf bundesweit auf den Straßen und Plätzen präsent sein

muss.


*Würden Sie im früheren Wahlkreis von Gesine Lötzsch in

Berlin-Lichtenberg antreten, den die Linkspartei bisher direkt gewinnen

konnte?*


Wie gesagt, weder das Ob noch das Wo ist bisher entschieden.


*Werden Sie als Kanzlerkandidatin antreten?*


Dieser Titel hat sich inzwischen ziemlich abgenutzt. Die Grünen sind in

einigen Umfragen mittlerweile einstellig. Wenn sie trotzdem einen

Kanzlerkandidaten aufstellen, ist ja irgendwann jede Partei gefordert,

das Gleiche zu tun. Eigentlich sollte eine Partei, die einen

Kanzlerkandidaten kürt, mindestens solide im zweistelligen Bereich sein.

Das sind wir noch nicht. Wir haben erste Umfragen, wo wir bei 10 Prozent

stehen, aber das wechselt. Das ist nicht die Position, aus der heraus

man realistisch einen Kanzler stellen kann. Aber in Deutschland ist

vieles in Bewegung. Und natürlich hoffen wir, dass wir unseren Rückhalt

weiter ausbauen können.


*Noch einmal konkret zu Ihrer Rolle in den Verhandlungen in Dresden,

Erfurt und Potsdam: Sabine Zimmermann, Katja Wolf und Robert Crumbach

sprechen dort mit den jeweiligen anderen Parteien, und am Ende sagen

Sie: „Sabine, Katja, Robert, in den und den Punkten habt ihr euch über

den Tisch ziehen lassen. Da müssen wir noch mal rangehen.“ Oder wie muss

man sich das vorstellen?*


Ich hoffe mal nicht, dass wir uns über den Tisch ziehen lassen. Aber wir

werden sehr eng koordinieren, was wir in den einzelnen Ländern

verhandeln, weil das alle anderen Parteien auch tun. Wenn wir eine

wichtige Forderung in einem Land aufgeben, werden wir sie dann auch in

den anderen Ländern nur noch schwer durchsetzen können. Um eine starke

Verhandlungsposition zu haben, müssen wir abgestimmt handeln. Und wir

werden am Ende natürlich auch abgestimmt entscheiden: Reicht es oder

reicht es nicht? Das ist ja eine für die Gesamtpartei zentrale Frage.


*Inwiefern?*


Wenn wir unsere Wählerinnen und Wähler enttäuschen würden, würde das

bundesweit wahrgenommen. Ich kann mich noch gut erinnern, was passierte,

als die damalige PDS in Berlin 2001 gemeinsam mit der SPD eine richtig

schlechte Regierung gebildet, Hunderttausende Wohnungen privatisiert und

harte soziale Einschnitte durchgesetzt hat. Ein Jahr nach der Bildung

dieser Regierung ist die PDS aus dem Bundestag geflogen. Im Gegensatz

zur damaligen PDS sind wir eine sehr junge Partei. Wenn wir in eine

Regierung gehen, wo die Leute nach einem halben Jahr sagen: „Jetzt haben

wir euch mit großer Hoffnung gewählt, und es hat sich wieder nichts

verändert“, dann würden wir das politisch nicht überleben. Wenn die

anderen sich nicht wirklich bewegen wollen, dann ist unser Wählerauftrag

die Opposition. Denn wir wurden für Veränderung gewählt, und wir werden

unsere Wähler nicht betrügen.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

27.09.2024

New York Times: Darum warnen US-Geheimdienste vor Freigabe von Langstreckenwaffen

berliner-zeitung.de, 27.09.2024 07:55 Uhr,Katerina Alexandridi

Der ukrainische Präsident bemüht sich um die Erlaubnis zum Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland. US-Geheimdienste sind mehr als skeptisch.


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) mit Joe Biden: Ein herzlicher Empfang, aber keine Erlaubnis, Langstreckenwaffen gegen Russland einzusetzen.Susan Walsh/AP


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angekündigt, sich bei seinem aktuellen USA-Besuch weiter um die Erlaubnis zum Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland zu bemühen. „Wir werden unsere Partner davon überzeugen, und wir werden in der kommenden Woche weiter darüber sprechen, dass die Ukraine volle Langstreckenfähigkeiten braucht“, sagte er letzten Samstag. Die USA und Großbritannien hatten Kiew zuvor eine Absage für den Gebrauch der von ihnen bereitgestellten Langstreckenraketen für Angriffe auf Russland erteilt, für „jegliche Ziele, in jeglicher Entfernung“, sagte Selenskyj. „Ich glaube, sie befürchten eine Eskalation.“

Diese Befürchtungen werden nun von der New York Times bestätigt, die über die Einschätzung der US-Geheimdienste zum Einsatz westlicher Raketen gegen russische Ziele berichtet. „US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland mit größerer Wucht gegen die USA und ihre Koalitionspartner zurückschlagen wird, möglicherweise mit tödlichen Angriffen, wenn sie den Ukrainern die Erlaubnis erteilen“, schreibt die amerikanische Tageszeitung.

Die US-Geheimdienstler befürchten laut der New York Times, dass Russland auf eine mögliche Entscheidung, Langstreckenangriffe mit von den USA und Europa gelieferten Raketen zuzulassen, mit „verstärkten Brandstiftungen und Sabotageakten gegen Einrichtungen in Europa bis hin zu potenziell tödlichen Angriffen auf Militärstützpunkte der USA und Europas“ reagieren könnte.


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US-Geheimdienstler: Langstreckenraketen gegen Russland würden den Kriegsverlauf nicht ändern

Derselben nachrichtendienstliche Einschätzung zufolge würde der Einsatz von Langstreckenraketen wahrscheinlich auch keine Auswirkungen auf den Verlauf des Krieges haben, „da die Ukrainer derzeit nur über eine begrenzte Anzahl dieser Waffen verfügen und unklar ist, wie viele weitere, wenn überhaupt, die westlichen Verbündeten bereitstellen könnten“.

„Außerdem werden die Russen nach den ersten Angriffen wahrscheinlich Munitionsdepots, Kommandoposten, Kampfhubschrauber und andere wichtige Funktionen auf dem Schlachtfeld außerhalb der Reichweite der Raketen verlegen“, fügt die New York Times unter Berufung auf die Autoren hinzu.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch eine erweiterte Atomwaffendoktrin seines Landes bekannt gegeben. Diese sieht bei massiven Luftangriffen auf russisches Territorium einen erleichterten Atomwaffeneinsatz vor – selbst wenn die Angriffe mit konventionellen Waffen erfolgen. Putins Sprecher Dmitri Peskow nannte die neue Doktrin am Donnerstag eine Warnung an westliche Länder, welche die Ukraine unterstützen. 

US-Außenminister Antony Blinken hat die jüngsten nuklearen Drohungen des russischen Präsidenten als unverantwortlich zurückgewiesen. (mit AFP)



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Info: https://www.berliner-zeitung.de/news/ukrainekrieg-darum-warnen-us-geheimdienste-vor-freigabe-von-langstreckenwaffen-li.2257887


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27.09.2024

Ein deutsch-russisches Konzert für den Frieden – in Izmir, Türkei!


Info: https://globalbridge.ch/ein-deutsch-russisches-konzert-fuer-den-frieden-in-izmir-tuerkei


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27.09.2024

Wagenknecht nennt zentrale Bedingung: Koalitionen nur ohne US-Mittelstreckenraketen

freedert.online, 27 Sep. 2024 15:38 Uhr

Weniger als ein Jahr nach seiner Gründung steht das BSW bereits das erste Mal in Verhandlungen über eine Regierungsbeteiligung, gleich in allen drei Bundesländern, die neu gewählt haben. Nun hat die Namensgeberin Sahra Wagenknecht die zentralen Bedingungen genannt.


Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Bernd Elmenthaler


Sahra Wagenknecht


Das Bündnis Sahra Wagenknecht, das nun in allen drei Bundesländern, die kürzlich gewählt haben, in Verhandlungen über eine Regierungsbeteiligung steht, will dabei einige klare Forderungen stellen. Das verdeutlichte Sahra Wagenknecht in einem Interview mit dem RND.


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Darin betonte sie, "dass es eine Reihe von Forderungen gibt, die für uns nicht verhandelbar sind. Also die wesentlichen Inhalte, für die wir stehen, für die wir gewählt wurden. Das betrifft die Frage von Krieg und Frieden, das betrifft die Corona-Aufarbeitung."

Im Zusammenhang mit der Corona-Aufarbeitung sind es vor allem zwei Punkte: die Einsetzung von Untersuchungsausschüssen, die, unter Einbeziehung der RKI-Protokolle, klären, wie die Entscheidungen tatsächlich getroffen wurden; bevorzugt auf Bundesebene, ersatzweise aber auch über die Landesparlamente, und eine Amnestieregel und Entschädigungen für die "wegen Verstößen gegen zweifelhafte Regeln" Verurteilten. "Slowenien", merkte sie an, "hat das schon 2023 gemacht."

Die künftigen Landesregierungen sollten außerdem die Bundesregierung auffordern, "endlich mehr auf Diplomatie statt immer nur auf Waffen" zu setzen.

"Und die Landesregierungen müssen auch eine klare Position zur Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen beziehen, die zwei Drittel der Menschen im Osten ablehnen."

Daraus könne auch eine Bundesratsinitiative werden, aber wichtig sei erst einmal, dass die Landesregierungen diese Position vertreten.

"Das ist eine existenzielle Frage, denn die Raketen erhöhen das nukleare Risiko für Deutschland massiv."

Tatsächlich wurde die geplante Stationierung der US-Raketen – im Gegensatz zur Pershing-Stationierung in den 1980ern – nicht im Bundestag beschlossen. Damals lösten die Pläne dieser Stationierung große Proteste aus. Diese Proteste drückten sich auch dadurch aus, dass sich einzelne Kommunen zu "atomwaffenfreien Zonen" erklärten; das machte die Ablehnung aus der Bevölkerung zumindest besser sichtbar, auch wenn diese Erklärung keine praktischen Folgen hatte.


AfD-Abgeordneter in Brandenburg: BSW und AfD gegen Waffenlieferungen



AfD-Abgeordneter in Brandenburg: BSW und AfD gegen Waffenlieferungen






Abgezogen wurden die Pershing-Raketen schließlich nach der Unterzeichnung des INF-Vertrages durch die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion 1988. Dieser Vertrag wurde von US-Präsident Donald Trump im Jahr 2019 gekündigt.

Die Verhandlungen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg würden "sehr eng" koordiniert, denn, so Wagenknecht, "wenn wir eine wichtige Forderung in einem Land aufgeben, werden wir sie dann auch in den anderen Ländern nur noch schwer durchsetzen können". Und die Aufrechterhaltung der zentralen Forderungen sei eine Verpflichtung den Wählern gegenüber.

"Es wäre nicht nur politischer Selbstmord, sondern auch eine Sünde an der Demokratie, diese Menschen schon wieder zu enttäuschen."

Das Bündnis Sahra Wagenknecht hatte bei seinem ersten Antritt in diesen drei Bundesländern zweistellige Ergebnisse erzielt. Da eine Regierungsbeteiligung der AfD von allen anderen Parteien ausgeschlossen wird und zwei Parteien der in Berlin regierenden Koalition starke Verluste hatten, ist eine Regierungsbildung ohne das BSW kaum möglich.


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Info: https://freedert.online/inland/220629-wagenknecht-koalition-nur-ohne-us


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27.09.2024

Offener Brief an den Präsidenten der Vereinigten Staaten Joe Biden

seniora.org, 27. September 2024, Von W. Effenberger und A. Mortasawi 26.09.2024 - übernommen von wolfgangeffenberger.substack.com

Ein offener Brief von Dr. Amir Mortasawi und Wolfgang Effenberger


Wolfgang Effenberger

Sep 26, 2024 - Die englische Version des Briefes

Sehr geehrter Herr US-Präsident!

Wir sind gespannt auf Ihren für den 10. Oktober 2024 geplanten Besuch in Deutschland und hoffen inständig, dass Sie mit 81 Jahren, nach Ihrer über 50-jährigen politischen Tätigkeit und am Ende Ihrer Amtszeit als US-Präsident Ihre Möglichkeiten nutzen werden, um einen drohenden Atomkrieg abzuwenden.

Uns ist es bewusst, dass Sie an der Entwicklung der gegenwärtigen Misere in exponierter Stellung mitgewirkt haben. Beim Staatsstreich in der Ukraine im Februar 2014 und der folgenden Entwicklung zum Bürgerkrieg waren Sie als US-Vizepräsident unter Obama zusammen mit Frau Victoria Nuland als Assistant Secretary of State maßgeblich beteiligt.

Im September 2014 wurde vom US-Training and Doctrine Command das Dokument „The U.S. Army Operating Concept: Win in a Complex World: 2020-2040; TRADOC Pamphlet 525-3-1“ verabschiedet. Darin werden die US-Streitkräfte auf die künftigen Konflikte eingestimmt und angewiesen, in diesen zwei Dekaden die von Russland und China ausgehende Bedrohung abzubauen.

Als US-Präsident unterzeichneten Sie im Oktober 2022 die neue Nationale Verteidigungsstrategie, in der die wesentlichen Vorgaben des Dokuments „Win in a Complex World: 2020-2040“ aufgeführt werden:


  • Abbau der wachsenden multidisziplinären Bedrohung durch China
  • Abschreckung der von Russland ausgehenden Herausforderung in Europa


In der aktuellen US-Nuklear-Doktrin wird der Ausschluss jedes Verzichts auf einen nuklearen Erstschlag manifestiert.

Weiter fordern Sie in der Verteidigungsstrategie zur Umsetzung dieser Prioritäten den Aufbau eines dauerhaften Vorteils für die USA.

Wie will ein Land mit diesen Ansprüchen dauerhaft in Frieden mit anderen Nationen leben?

Im laufenden Kampf um eine unipolare oder multipolare Weltordnung könnte der Planet in eine beispiellose Katastrophe taumeln.

Sie könnten das noch verhindern! Die im Dokument „Win in a Complex World: 2020-2040“ festgelegte US-Doktrin wurde in Ihrer Zeit als US-Vizepräsident beschlossen und sie bestimmt die amerikanische Politik: eine immanente Gefahr für den Weltfrieden.

Machen Sie Schluss mit dem Krieg gegen Russland, Herr Präsident!

Die USA müssen sich mit der Welt   – außen wie innen   – versöhnen!

Helfen Sie, das US-Streben nach einer unipolaren Weltordnung sowie den von den USA eingeforderten Exzeptionalismus aufzugeben.

In einer multipolaren Weltordnung werden die USA als Partner dringend gebraucht.

Gehen Sie als der wahre Friedenspräsident der USA in die Geschichte ein!


Find the english version here

Wolfgang Effenberger, ehemaliger Major d.R. und Publizist (Deutschland)

Dr. Amir Mortasawi, Arzt und Publizist (Deutschland)

(Dieser offene Brief wurde zuerst auf dieser Seite veröffentlicht.)

Danke für Ihr Interesse! Abonnieren Sie hier kostenlos, um künftige Beiträge von Wolfgang Effenberger zu lesen.

Quelle: https://wolfgangeffenberger.substack.com/p/offener-brief-an-joe-biden
Mit freundlicher Genehmigung von Wolfgang Effenberger und Amir Mortasawi


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6271&mailid=2348


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

27.09.2024

Pepe Escobar: Die UN wollen Gaza nicht schützen, aber können einen „Pakt für die Zukunft“ verabschieden?

seniora.org, 27. September 2024, Von Pepe Escobar 26.09.2024  – übernommen von thecradle.co

Die Vereinten Nationen sind zu einer Parodie ihrer selbst geworden.

Als sich diese Woche die Staats- und Regierungschefs der Welt in New York versammelten, standen Gaza, der Libanon und Palästina nirgendwo auf der Tagesordnung, aber ein von den USA durchgedrückter Pakt zum Schutz der „regelbasierten Ordnung“ stand ganz oben auf der Tagesordnung.

Gaza.png
(Photo Credit: The Cradle)










Die Unfähigkeit   – und der Unwille   – der Vereinten Nationen und ihres Sicherheitsrats, einen live übertragenen Völkermord zu stoppen, hat sie unwiderruflich diskreditiert. Jede ernsthafte Resolution, die schwerwiegende Konsequenzen für die tödliche Psychopathologie Israels mit sich bringt, wurde, wird und wird auch in Zukunft im UN-Sicherheitsrat blockiert.

Es war der Auftakt zu einem surrealistischen Spektakel am vergangenen Sonntag und Montag in New York, kurz vor der 79. jährlichen Generalversammlung, bei der die Staats- und Regierungschefs zusammenkamen, um ihre hochtrabenden Reden auf dem Podium der Generalversammlung zu halten.

Die UN-Mitgliedstaaten verabschiedeten einen Pakt für die Zukunft mit 143 Ja-Stimmen, nur sieben Gegenstimmen und 15 Enthaltungen. Der Teufel steckt natürlich im Detail: Wer hat ihn eigentlich entworfen und genehmigt? Wie hat er es an die Spitze der Tagesordnung geschafft, während die Welt in Flammen steht? Und warum haben wir da so einen (riesigen) faulen Geruch in der Nase?

Die PR-Abteilung der Vereinten Nationen verkündete fröhlich, dass das „wichtigste Ergebnis des Gipfels der Zukunft eine einmalige Gelegenheit sei, die Menschheit auf einen neuen Kurs in Richtung unserer gemeinsamen Zukunft zu lenken“.

Schöne Worte, aber um es klar zu sagen: Das hat nichts mit dem chinesischen, integrativen, philosophischen Konzept der „Gemeinschaft einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit“ zu tun. Es ähnelt eher der gemeinsamen Zukunft, die sich die atlantische Plutokratie vorstellt, die den sogenannten „Garten“ regiert, der nur Diktate für den „Dschungel“ produziert.

Wie China, Russland und der Iran abgestimmt haben

Der erste stellvertretende Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Dmitry Polyansky, fasste die Initiative treffend zusammen:

Die Vereinten Nationen haben ihre eigenen Grundsätze verletzt, um einer Gruppe von Delegationen aus dem „schönen Garten“ nachzugeben, die die Gespräche von Anfang an an sich gerissen haben. Und die Mehrheit aus dem „Dschungel“ konnte, wie eine Herde, nicht den Mut aufbringen, zu protestieren und ihre Rechte zu verteidigen. Sie werden die Verantwortung für die Folgen tragen.

Eine Reihe von Diplomaten, die sich in recht verwirrten Tönen inoffiziell äußerten, bestätigten, dass es tatsächlich keine ernsthaften Vorverhandlungen gegeben habe und dass der Pakt im Konsens angenommen worden sei, wobei nur eine minimale Gruppe von nur sieben Nationen   – alle aus dem „Dschungel“   – versucht hätte, Widerstand zu leisten, den vorbereiteten Text abzulehnen und es nicht geschafft hätten, in letzter Minute Änderungen hinzuzufügen.

Selbst der brandneue Präsident der UN-Generalversammlung, Philemon Yang, versuchte, etwas zu unternehmen. Die Gegner schlugen vor, dass Yang die Abstimmung verschieben sollte, bis alle Bestimmungen vereinbart waren   – insbesondere die über Abrüstung und die Einmischung von NGOs in die Arbeit des UN-Hochkommissars für Menschenrechte.

Aber der „Garten“ übte massiven Druck aus, um den Pakt durchzubringen, und die Widerständler waren zu wenige und kamen zu spät.

Einige afrikanische Diplomaten beschwerten sich hinter vorgehaltener Hand, dass ihre Länder zwar gegen den Pakt seien, aber „aus Solidarität“ dafür stimmen würden. Das ist ein Code dafür, dass sie vom „Garten“ schikaniert oder tatsächlich bestochen wurden.

Und jetzt kommt der Knackpunkt. Sowohl Russland als auch der Iran stimmten mit „Nein“. Und China enthielt sich der Stimme.

Kurz gesagt, die drei wichtigsten Zivilisationsstaaten, die zufällig auch die wichtigsten Triebkräfte der eurasischen Integration und wohl die drei wichtigsten BRICS-Mitglieder sind, lehnten den im Garten erfundenen Pakt ab. Der wichtigste unausgesprochene Grund ist, dass dieser Pakt letztlich gegen die BRICS und den Aufstieg eines zweiten globalen Pols gerichtet ist.

Ein eindeutiges Indiz dafür sind die zahlreichen direkten Verweise im Pakt auf die „regelbasierte internationale Ordnung“, das Mantra des Hegemons. Der Pakt wurde geschickt ausgearbeitet, um die führenden Zivilisationsstaaten zu isolieren und die BRICS-Staaten von innen heraus zu spalten: klassisches „Teile und herrsche“.

Der eigentliche Pakt für die Zukunft der globalen Mehrheit wird bald ernsthaft diskutiert werden   – nicht bei den Vereinten Nationen, sondern beim BRICS-Jahresgipfel in Kasan im nächsten Monat.

Gaza. Wer?

Obwohl im UN-Gebäude die größte Gruppe von Staats- und Regierungschefs der Welt seit einem Jahr zusammenkommt, wird absolut nichts gegen den Völkermord in Gaza und die Ausweitung des Krieges durch Israel auf den Libanon unternommen. Diese erstaunliche Untätigkeit angesichts der dringendsten humanitären Krise der Welt hat selbst die „Garten“-Unterstützer am Persischen Golf verblüfft, die sich in den meisten Dingen normalerweise an die Diktate der USA halten.

Der stellvertretende Generalsekretär für politische Angelegenheiten und Verhandlungen des Golf-Kooperationsrats (GCC), Dr. Abdel Aziz Aluwaisheg, verfasste sogar einen Leitartikel, in dem er auf die Illusion von US-Präsident Joe Biden hinweist, der „behauptet, dass das internationale System funktioniert und dass insbesondere die USA es zusammenhalten“   – das einzige Staatsoberhaupt, das diese Behauptung in diesem Jahr auf dem Podium aufgestellt hat.

In seiner Kolumne mit dem Titel „Bidens letzte fehlerhafte Rede vor der UN-Generalversammlung“ enthüllt Aluwaisheg:

„Bei hochrangigen Treffen, die dieser Tage in New York stattfinden, wie dem ‚Gipfel der Zukunft‘, sind sich die Teilnehmer einig, dass das UN-System kaputt ist und reformiert oder sogar überarbeitet werden muss.“ Er fügt hinzu:

Aus der Sicht einer Supermacht, die über ein Vetorecht verfügt, funktioniert das System. Es kann jede Maßnahme stoppen, die ihm nicht gefällt, und sich den Entscheidungen anschließen, die es befürwortet. Was könnte besser sein? Aber aus der Perspektive schutzloser Flüchtlinge in Gaza, die sich in den Ruinen ihrer Häuser drängen, zahlreiche Familienmitglieder verloren haben und jeden Moment von einer weit überlegenen Militärmacht getötet werden könnten, die von den Vereinten Nationen nicht kontrolliert und von ihren mächtigsten Mitgliedern unterstützt wird, sieht die Welt anders aus.

 

Das gesamte UN-Gebäude in New York City ist nun zu einem Monolithen geworden, der Niedergeschlagenheit und Zynismus zelebriert, da jedem diplomatischen Korps kristallklar wird, dass der Völkermord im Gazastreifen und nun seine Ausweitung auf den Libanon vom westlichen Verbrechersyndikat unter der Führung des angloamerikanischen Zionismus voll und ganz unterstützt werden.

Unter diesem Gesichtspunkt sollte jede Abstimmung bei den Vereinten Nationen als irrelevant betrachtet werden. Die gesamte UN-Struktur sollte als irrelevant betrachtet werden.

Der Pakt sollte auf eigene Gefahr gelesen werden. Es ist ein klischeehafter Wortsalat, der hemmungslose virtuelle Signale mit einer Aufbereitung alter Politik aus toten Deals wie dem TPP-Handelsabkommen aus der Obama-Ära vermischt, plus einer globalen Digitalisierungskampagne, die ursprünglich von den Regierungen Deutschlands und Namibias redigiert wurde.

Die eigentlichen Redakteure waren jedoch die üblichen Verdächtigen: Big Tech und Big Finance, die die „regelbasierte internationale Ordnung“ durchsetzen.

Diese Zukunftsvision für die Menschheit ist   – im Gegensatz zum chinesischen Gemeinschaftsgeist   – eine Apotheose der Vierten Industriellen Revolution, die direkt von der Davos-Bande stammt, verkörpert durch das Weltwirtschaftsforum (WEF).

Dies sind die Akteure, die die vorherigen, nicht existierenden „Verhandlungen“ überwachten, die auf das verhängnisvolle Kooperationsabkommen zwischen den Vereinten Nationen und dem Weltwirtschaftsforum (WEF) zurückgehen, das im Juli 2019 kurz vor der Covid Ära unterschrieben wurde.

Dieses Abkommen ist, wie der Analyst Peter Koenig bemerkt hat, „illegal“, da „die UNO zwar keine Abkommen mit NGOs eingehen darf, dies aber de facto in einer auf Regeln basierenden Welt irrelevant ist.“ In der Realität macht es die UNO zu einem bloßen Anhängsel von Davos.

Willkommen also in Ihrer dystopischen Zukunft, die jetzt sogar auf Papier festgehalten ist. Kein Papier, sorry, das ist so altmodisch: in digitaler Form.

Gibt es einen Ausweg? Ja. Der Globale Widerstand formt sich schrittweise zu einer zusammenhängenden, transkontinentalen Kraft, die ihre Reichweite und Tiefe zu einem großen Teil einem immer selbstbewussteren China verdankt. Die BRICS-Staaten sind fest entschlossen, leistungsstarke, miteinander verbundene Knotenpunkte zu entwickeln, die in der Lage sind, die Globale Mehrheit in eine gerechte, lebenswerte, nicht dystopische Zukunft zu führen. Alle Augen sind im Oktober auf Kasan gerichtet.


Pepe Escobar

Alle Texte von Pepe Escobar auf seniora.org

Quelle: https://thecradle.co/articles/the-un-wont-protect-gaza-but-can-adopt-a-pact-for-the-future


Mit freundlicher Genehmigung von thecradle.co
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


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Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6269&mailid=2347


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

27.09.2024

Israel und seine terroristischen Kriegsmethoden


Ein deutsch-russisches Konzert für den Frieden – in Izmir, Türkei!








Der schmutzige Krieg gegen die Palästinenser wird auf den Libanon ausgeweitet

Das Ende von „Chimerica“: China, die USA und Russland








globalbridge.ch, 25. September 2024 Von: in Geschichte, Militär, Politik

(Red.) Unser Kolumnist Patrick Lawrence hat sich in eine Schrift des jetzigen israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich aus dem Jahr 2017 eingelesen. Seitdem ist ihm einiges, was jetzt in Gaza, im Libanon und in Israel abläuft, keine so große Überraschung mehr: Die jetzigen terroristischen Methoden Israels gegen die Palästinenser waren schon seit Jahren geplant. (cm)

Über die Bedeutung der tödlichen Sabotage elektronischer Geräte durch Israel im Libanon in der vergangenen Woche wurde bereits viel gesagt und geschrieben. Es handelt sich um eine neue Art der Kriegsführung, die die Verwundbarkeit globaler Lieferketten aufzeigt. Die Möglichkeiten für weitere derartige Operationen sind derzeit nicht abzusehen. Ja, ja und ja. Auf eine Art und Weise, die wir noch gar nicht begreifen können, haben die Israelis ein weiteres Kapitel in der Geschichte des 21. Jahrhunderts aufgeschlagen, die sich bisher als schreckliche Geschichte erwiesen hat, und das neue Kapitel ist noch nicht ganz lesbar. 

Ich denke, Edward Snowden hat bisher das treffendste Wort für die teuflische Täuschung der Israelis im Libanon gefunden. „Nicht von Terrorismus zu unterscheiden“, bemerkte er am vergangenen Dienstag auf „X“. Hier ist die vollständige Erklärung des ehemaligen Auftragnehmers der National Security Agency nach dem ersten der israelischen Cyberangriffe, bei dem die Pager explodierten: 

Zitat:
Was Israel gerade getan hat, ist, egal mit welcher Methode, rücksichtslos. Sie haben unzählige Menschen in die Luft gejagt, die Auto gefahren sind (das heißt, Autos, die außer Kontrolle geraten sind), einkaufen waren (Ihre Kinder sind im Kinderwagen und stehen hinter ihm in der Kassenschlange), und so weiter. Nicht von Terrorismus zu unterscheiden. 
– Edward Snowden (@Snowden) 17. September 2024
Ende Zitat.

Selbst für Israels engagierteste Verteidiger war es schwierig, diese Schlussfolgerung zu vermeiden, selbst wenn sie den Begriff vorsichtig verwendet haben. Hier ist David Sanger, ein langjähriger Korrespondent der New York Times in Washington, der, um es höflich auszudrücken, ein fragwürdiges Verhältnis zum nationalen Sicherheitsapparat hat, in den Ausgaben vom letzten Donnerstag:

Zitat:
Die Hauptwirkung ist psychologischer Natur. So wie die allgegenwärtige Überwachung die Menschen fragen lässt, wer Zugang zu den Telefonen haben könnte, die jetzt Details, Schätze und Geheimnisse des eigenen Lebens enthalten – Bilder, Textnachrichten, Kreditkartennummern –, so macht die Sabotage jedem Angst, dass gewöhnliche Geräte zu einer unmittelbaren Quelle von Verletzungen oder Tod werden können. Es nagt an der Psyche.
Ende Zitat 

Das gezielte Schüren von Angst in der Bevölkerung, das an der Psyche nagt, ist die eigentliche Definition von Terrorismus. Oder, wenn Sie es vorziehen, dies ist aus der Verurteilung des Terrorismus durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Resolution 49/60, die im Dezember vor dreißig Jahren verabschiedet wurde: 

Zitat:
Kriminelle Handlungen, die darauf abzielen oder darauf ausgelegt sind, in der Öffentlichkeit, einer Gruppe von Personen oder bestimmten Personen einen Zustand des Terrors zu provozieren, sind unter keinen Umständen zu rechtfertigen, unabhängig von den politischen, philosophischen, ideologischen, rassischen, ethnischen, religiösen oder sonstigen Erwägungen, die zu ihrer Rechtfertigung angeführt werden können.
Ende Zitat.

Seit dem Beginn des Terrorangriffs auf die Palästinenser in Gaza am 7. Oktober bezeichne ich den zionistischen Staat als „terroristisches Israel“. Ich bin nun veranlasst, darüber nachzudenken, dass wir die Ereignisse der letzten 11 Monate im Kontext einer langen Geschichte des Terrorismus im Zusammenhang mit dem zionistischen Projekt betrachten müssen. Israel hat noch nie eine Zeit erlebt, in der es nicht in terroristische Aktivitäten verwickelt war. Es war in der Tat ein terroristischer Staat, lange bevor man überhaupt vom Staat Israel sprechen konnte. 

Haganah, Irgun, Stern: Diese Organisationen wurden Jahrzehnte vor der Gründung Israels im Jahr 1948 als terroristische Organisationen gegründet und betrieben. Die Irgun war für den berüchtigten Bombenanschlag auf das King David Hotel im Juli 1946 verantwortlich. David Ben-Gurion, Israels erster Premierminister, gehörte 1909 zu den Gründern der Haganah: Ben-Gurion, der die Gewalt feierte, die die Zionisten den Palästinensern bei der Gründung des „jüdischen Staates“ notwendigerweise zufügen würden. 

Maher Charif, ein Palästinenser, der an der Sorbonne promovierte und heute am Französischen Institut für den Nahen Osten in Beirut forscht, gab in „The Roots of Zionist Terrorism“, das letztes Jahr im Journal of Palestine Studies veröffentlicht wurde, einen kurzen, aber ausgezeichneten Überblick über diese Geschichte. „Seit dem Großen Palästinenseraufstand von 1936–39 und bis zur Gründung des Staates Israel wurde der zionistische Terrorismus als strategische militärische Waffe eingesetzt, um die Gründung eines unabhängigen jüdischen Staates zu beschleunigen“, schreibt Charif. “Es wurden zahlreiche Angriffe gegen Palästinenser verübt, um sie zu terrorisieren und sie aus ihrem angestammten Land zu vertreiben, sowie gegen Außenposten der britischen Armee und Polizei.“

Eines der bemerkenswerten Merkmale dieser Geschichte ist, wie viele der israelischen Premierminister zu einem bestimmten Zeitpunkt als Terroristen für die zionistische Sache aktiv waren. Ben-Gurion war nur der erste in einer langen Reihe. Menachem Begin, der die israelische Politik während seiner Amtszeit als Premierminister von 1977 bis 1983 drastisch nach rechts rückte, war der Anführer der Irgun, als diese die Operation im King David Hotel in Jerusalem durchführte, bei der 91 Menschen getötet wurden. Ariel Sharon, der 1982 das Massaker in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatila anführte und dann von 2001 bis 2006 als Premierminister diente, ist ein weiterer solcher Fall. 

Kommen wir zu Benjamin Netanjahu. Bibi ist zu jung, um in der blutigen Geschichte des zionistischen Staates mit diesen anderen in einer Reihe zu stehen. Aber er ist ihr Nachkomme. Netanjahu führt ein Terrorregime, wenn man den Begriff ernst nimmt. Bekanntlich ist sein Kabinett das fanatischste in der Geschichte Israels – was angesichts dieser Geschichte doch ziemlich bemerkenswert ist. Die berüchtigtsten und verwerflichsten seiner Regierungsmitglieder sind Itamar Ben-Givr und Bezalel Smotrich. Beide, der Sicherheitsminister und der Finanzminister, hegen große Visionen von Eretz Israel, einem Großisrael, in dem das terroristische Projekt der früheren Generationen von Zionisten vollendet wird. Und beide messen der Ausweitung illegaler Siedlungen in den besetzten Gebieten große Bedeutung bei, um diese Vision zu verwirklichen. Beide leben ihrerseits konkret in illegalen Siedlungen. 

Vor diesem Hintergrund sollten wir die Ideologie betrachten, zu der sich Persönlichkeiten wie Ben-Givr und Smotrich bekennen. Sie ist wohl, und ich würde sagen, mit ziemlicher Sicherheit, die entscheidende Kraft, die den aggressiven Kurs des Netanjahu-Regimes bestimmt, seit der Premierminister in einem verzweifelten Kampf um sein politisches Überleben diese und andere radikal-religiöse Elemente in seine Regierung aufgenommen hat, als er im Dezember 2022 ein neues Kabinett bildete. Wie ich vor einigen Wochen an dieser Stelle angemerkt habe, sind diese Menschen davon überzeugt, dass Israel einen tausendjährigen Moment erreicht hat, dass die Erscheinung des Messias unmittelbar bevorsteht und dass sie sich darauf vorbereiten müssen, das biblische Königreich wiederherzustellen. 

Während Ben-Givr, Smotrich und ihre Verbündeten in Israel beträchtliche Unterstützung genießen – Smotrich erfreut sich der Popularität eines Prominenten –, gibt es Einwände gegen das Aufkommen dieser religiösen Strömung in den oberen Rängen der israelischen Politik. In einigen Kreisen herrscht sogar Alarmstimmung. Aber ich sehe nicht, dass Leute wie Ben-Givr und Smotrich, so extrem sie auch sein mögen, mehr tun, als eine Interpretation des israelischen Projekts zu bekräftigen, die auf die Entstehung der zionistischen Ideologie im 19. Jahrhundert zurückgeht. Zwischen einer nationalistischen und einer religiösen Lesart Israels plädieren sie für Letzteres. 

Die Unterscheidung zwischen den beiden spaltet mittlerweile viele Israelis. Aber sind diese Interpretationen am Horizont so unterschiedlich? Was bedeutet ein nationalistisches Verständnis, wenn Israel sich selbst als „jüdischen Staat“ bezeichnet? Das sind meine ehrlichen Fragen.

Vor einigen Jahren verfasste Bezalel Smotrich einen langen Aufsatz, in dem er seinen „entscheidenden Plan“ zur Vollendung des zionistischen Projekts ausführlich und detailliert beschrieb. Dieser Plan beruht auf zwei grundlegenden Annahmen. Die erste betrifft das Schicksal und die Identität der Juden als überlegenes Volk, das die Hand des alttestamentlichen Gottes auf seinen Schultern trägt. Ich möchte Smotrich ausführlich zitieren, um einen Eindruck von seiner Sensibilität zu vermitteln:

Zitat:
Ich bin gläubig. Ich glaube an den Heiligen, gepriesen sei er; an seine Liebe für das jüdische Volk und seine Vorsehung über sie. Ich glaube an die Thora, die das Exil voraussagte und die Erlösung versprach … Ich glaube, dass der Staat Israel der Beginn unserer sich entfaltenden Erlösung ist, die Erfüllung der Prophezeiungen der Thora und der Visionen der Propheten.

Ich glaube an die lebendige Verbindung zwischen dem Volk Israel und dem Land Israel, an das Schicksal und die Mission des jüdischen Volkes für die ganze Welt und an die Lebenskraft des Landes Israel, die die Verwirklichung dieses Anliegens sicherstellt. Ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass das Land Israel nach der Rückkehr der Juden – nach so vielen Generationen völliger Vernachlässigung – aufblüht und gedeiht.
Ende Zitat.

Die zweite Annahme, aus der Smotrichs Denken hervorgeht, leitet sich direkt aus der ersten ab. Es geht um die Notwendigkeit, jegliche Hoffnung der Palästinenser darauf zu ersticken, jemals auf ihrem eigenen Land in einer von ihnen selbst geschaffenen Nation zu leben. Um meine frühere Frage zu wiederholen: Was ist der Unterschied zwischen dieser Ansicht und der vieler früherer Zionisten, die Israel als ein grundlegend politisches Projekt betrachteten, angefangen bei David Ben-Gurion – der in der Tat ein bekennender Atheist war – und sich durch das gesamte Denken seiner ideologischen Erben zog? Denkt Bibi Netanjahu in diesem Punkt anders? Ich sehe keine Anzeichen dafür.

Hier ist Smotrich, der sich mit der Frage der Palästinenser befasst: 

Zitat:
Die Existenz zweier gegensätzlicher nationaler Bestrebungen im Land Israel … kann nicht gleichzeitig aufrechterhalten werden. Die Fantasievorstellung, dass diese beiden Bestrebungen nebeneinander bestehen können, hat die zionistische Bewegung von Anfang an begleitet … 

Es wird keinen Frieden geben, solange wir an der Grundannahme festhalten, dass dieses Land dazu bestimmt ist, zwei Kollektive mit gegensätzlichen nationalen Bestrebungen zu beherbergen. Wenn dies der Fall ist, werden unsere Enkel und Urenkel unweigerlich dazu bestimmt sein, mit dem Schwert zu leben. Der Widerspruch zwischen der Existenz des jüdischen Staates und dem nationalen Streben der Palästinenser ist inhärent; er liegt in der Entwicklung des eigentlichen Konzepts des „palästinensischen Volkes“. 
Ende Zitat.

Smotrichs Absicht ist es hier, sofern dies nicht bereits offensichtlich ist, alle Gedanken an eine Zweistaatenlösung für die lang anhaltende Krise zwischen Israel und Palästina zu zerstören. Offensichtlich frustriert über die jahrzehntelange Teilnahme Israels an Gesprächen zu diesem Zweck bezeichnet er diese als nichts weiter als „Konfliktmanagement“. Aber Smotrich weiß so gut wie jeder andere, dass es aufeinanderfolgende israelische Regierungen nie ernst mit einer Zweistaatenlösung meinten und Verhandlungen lediglich als Mittel nutzten, um Zeit zu gewinnen, während sie ihre illegale Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten fortsetzten. Warum also dieses anhaltende Argument?

„Hören wir auf, so zu tun, als ob unsere Absichten anders wären, als sie sind“ meint Smotrich. „Hören wir auf, Zeit mit unmöglichen Träumen zu verschwenden, die nur dazu dienen, den Konflikt zu verlängern.“ Und er gibt dem Konflikt die Schuld dafür, dass er die Hoffnungen der Palästinenser beflügelt. „Ohne den ‘Konflikt’, ohne den Kampf gegen Israel“, schreibt er in einer seiner wildesten Behauptungen, „gibt es einfach keinen palästinensischen Nationalismus.“

Smotrich nennt seinen Essay «One Hope» und veröffentlichte ihn 2017 in einer zionistischen Zeitschrift namens Shiloh, benannt nach einer jüdischen Siedlung, die in Josua erwähnt wird und Ende der 1970er Jahre auf ihren Überresten errichtet wurde. Ein Platz in Netanjahus Kabinett lag noch in weiter Ferne. Smotrich war zu dieser Zeit Stellvertretender Vorsitzender der Knesset und Mitglied von Ha-Ihud Hale’umi, einer ultra-zionistischen Fraktion innerhalb der größeren Partei Jewish Home. Als er seine These im Mai 2017 in der Knesset vorstellte, bezeichnete er sie als seinen „Unterwerfungsplan“.

„One Hope“ liest sich zu meiner Überraschung wie ein sehr sorgfältig durchdachter Aufsatz, der sein Thema aus zahlreichen Perspektiven behandelt. Es beruht auf einer äußerst primitiven Form von Rassismus und, wie die oben zitierten Passagen zeigen sollten, auf einem religiösen Eifer, der keinen Rückgriff auf die Vernunft oder gar Moral zulässt. Aber in diesen zehntausend Worten liegt nichts Schrilles. Das Stück ist in sich schlüssig, auch wenn Smotrichs Vision von der menschlichen Natur und der Welt, wie wir sie kennen, einer genauen Betrachtung jenseits des hermeneutischen Universums der äußeren Bereiche des Zionismus einfach nicht standhalten kann. 

«One Hope» ist auch sehr konkret und deutet darauf hin, dass Smotrich vor sieben Jahren, wie er es vielleicht auch weiterhin tun wird, eine ernsthafte Prüfung seiner These als Grundlage der offiziellen Politik anstrebte. Im Wesentlichen bietet seine Lösung für das, was Israel als sein Palästina-Problem ansieht, dem palästinensischen Volk drei Alternativen. Erstens: Sie würden die besetzten Gebiete dauerhaft verlassen und anderswo ein neues Leben beginnen. Zweitens könnten sie bleiben und ihren Status als unterworfenes Volk akzeptieren. Oder drittens könnten sie bleiben und weiterhin Widerstand gegen die israelische Vorherrschaft leisten. 

Smotrich kleidet diese verschiedenen Schicksale, zumindest die ersten beiden, in die Sprache menschlicher Anteilnahme. Palästinenser, die sich für ein dauerhaftes Exil entscheiden, erhalten bei ihrer Auswanderung staatliche Unterstützung, „in eines der vielen Länder, in denen Araber ihre nationalen Ambitionen verwirklichen, oder an jedes andere Ziel auf der Welt“. Diejenigen, die sich dafür entscheiden, in einem Groß-Israel zu bleiben, können als Einwohner einer der sechs Verwaltungsregionen – Hebron, Bethlehem, Ramallah, Jericho, Nablus und Dschenin – arbeiten, Eigentum besitzen und gedeihen, wobei die Ausübung ihrer politischen Rechte auf die Wahl lokaler Beamter beschränkt wäre. 

Was die dritte Alternative betrifft:

Zitat:
Diejenigen, die glauben, dass sie hier bleiben und das Existenzrecht des Staates Israel als Staat des jüdischen Volkes ständig gewaltsam untergraben werden, werden eine IDF vorfinden, die entschlossen ist, sie mit Gottes Hilfe zu besiegen. Die IDF ist Gott sei Dank eine starke und scharfsinnige Armee, die den Willen und die Fähigkeit hat, die Terroristen innerhalb kurzer Zeit zu besiegen: diejenigen zu töten, die getötet werden müssen, Waffen bis zur letzten Kugel zu beschlagnahmen und die Sicherheit der Bürger Israels wiederherzustellen.
Ende Zitat.

Wir sollten verstehen, was Smotrich über das hinaus vorschlägt, was er vorgibt vorzuschlagen. „Dieser Plan“, schreibt er, „ist in jeder Hinsicht – historisch, zionistisch und jüdisch – der gerechteste und moralischste, und er ist die einzige Option, die zu Ruhe, Frieden und echter Koexistenz führen kann.“ Frieden, echte Koexistenz? Hier sehen wir, dass sich hinter der Fassade einer vernünftigen Staatsführung ein verblendeter Mann verbirgt – ein bösartiger Mann, der seine Bösartigkeit gegenüber anderen nicht akzeptieren kann, ein Terrorist, würde ich sagen, der nicht akzeptieren kann, dass sein Selbstbild und das seiner Nation von der Terrorisierung anderer abhängt. 

Unter welchen Bedingungen würden Palästinenser ihre Wahl ausüben, entweder ins Exil zu gehen oder als Nicht-Staatsbürger in einem erweiterten israelischen Staatswesen, einer Art Eretz Israel, zu bleiben? Solche Entscheidungen wären unter keinen denkbaren Umständen auch nur annähernd freie Entscheidungen. Die vernünftigste Wahl, wenn man den menschlichen Geist auch nur ansatzweise versteht, würde zum Weg des fortgesetzten Widerstands führen. Und darüber schreibt Smotrich:

Zitat:
Ich bin zuversichtlich, dass eine entschlossene und eindeutige politische Richtlinie die IDF in die Lage versetzen wird, mit dieser vorübergehenden Bedrohung fertig zu werden, den Terror zu besiegen und den Sieg der Siedler auf entscheidende Weise zu vollenden.
Ende Zitat.

Frieden, mit anderen Worten, durch Aggression gegen die Palästinenser, die das Leid, unter dem sie bereits leiden, noch weiter verschlimmert, und den israelischen Streitkräften freie Hand lässt, die sie ohnehin schon haben. Wir wissen bereits, wohin dies im Gaza-Streifen geführt hat und wohin es im Westjordanland führen wird. Der Frieden, den Smotrich in «One Hope» fordert, wird zu einer immer nackteren Form des Terrorismus führen. 

Es gibt eine Passage in Smotrichs „entscheidendem Plan“, die mir wie ein Schlüssel zum Ganzen erscheint. Darin räumt er ein, dass es schwierig sein wird, die Palästinenser dazu zu bringen, seinen „gerechtesten und moralischsten“ Plan zu akzeptieren. Die Fettschrift in dieser Passage ist original in Shilohs englischer Übersetzung des Hebräischen: 

Zitat:
In der ersten Phase werden die arabischen Terrorbemühungen wahrscheinlich nur zunehmen. Die Frustration über die Unfähigkeit, die von uns kultivierte Hoffnungsillusion zu verwirklichen, wird zunehmen, ebenso wie die Motivation und die Bemühungen, Terroranschläge durchzuführen, um in einem letzten verzweifelten Versuch ihre Ziele zu verwirklichen. Aber irgendwann wird der Punkt kommen, an dem die Frustration die Schwelle der Verzweiflung überschreitet und zu Versöhnung und einem erneuten Verständnis dafür führt, dass ihre Sache keine Chance hat – es wird einfach nicht passieren. Wenn diese Erkenntnis das arabische Bewusstsein durchdringt und der Terror sinnlos wird, wird die Motivation ebenso abnehmen wie ihre praktischen Ausdrucksformen.
Ende Zitat.

Eine allgemeine Frustration in einer Bevölkerung zu erzeugen und zu verstärken, so dass sie zu einer gemeinsamen Verzweiflung und dann zu einer Versöhnung mit diesem Zustand der Verzweiflung führt: Ich finde dies in keiner der akzeptierten Definitionen von Terrorismus, aber es kann kein anderes Wort für ein solches Programm geben. 



Ich bin auf Bezalel Smotrichs «One Hope» gestoßen, wie im oben verlinkten Kommentar erwähnt, durch Bemerkungen, die Moshe Ya`alon kürzlich gemacht hat, der drei Jahre lang Netanjahus Verteidigungsminister war, bis er 2016 zurücktrat. „Hören Sie, wie sie vom letzten Krieg oder von Smotrichs Konzept der ‚Unterwerfung‘ sprechen?“, fragte Ya`alon. „Lesen Sie den Artikel, den er 2017 in Shiloh veröffentlicht hat. Zunächst einmal beruht dieses Konzept auf jüdischer Vorherrschaft: Mein Kampf in umgekehrter Richtung.“

Ya`alon hatte eine lange Karriere beim Militär hinter sich, bevor er 2008 als Mitglied von Netanjahus Likud-Partei in die Politik eintrat. Im Jahr 2019 brach er mit dem Likud und gründete Telem, eine Partei, die als Mitte-Rechts-Partei beschrieben wird. Er ging ein Bündnis mit Benny Gantz ein, einem weiteren pensionierten Offizier, der in der Regierung Netanjahu diente, bevor er Anfang dieses Jahres zurücktrat. Ya`alon befürwortet den verstärkten Ausbau von Siedlungen im Westjordanland, unterstützt verschiedene Formen der palästinensischen Segregation und hält eine Konfrontation mit dem Iran für notwendig, „um die Situation auf der ganzen Welt zu stabilisieren“.

Es mag verschiedene Gründe dafür geben, dass Ya`alon jetzt öffentlich Kritik an Smotrich übt – Generationsfeindschaften, parteiübergreifende Politik, unterschiedliche politische Stile. Ich bin nicht nah genug an der israelischen Politik dran, um das beurteilen zu können. Aber wenn man solche Dinge beiseitelässt, scheint es klar zu sein, dass wir bei Ya`alon und Smotrich eine Konfrontation zwischen den nationalistischen und religiösen Interpretationen der zionistischen Sache erleben. Moshe Ya’alon wurde als Berufssoldat ausgebildet und diente als solcher und wechselte reibungslos zu der Art von rechter Politik, die vor Netanjahus Kabinett von 2022 vorherrschte. Smotrich wurde auf den Golanhöhen geboren, wuchs in einer Siedlung auf und wurde in verschiedenen orthodoxen Jeschiwot ausgebildet, darunter einer, die von Abraham Isaac Kook gegründet wurde, einem Rabbiner, der als Gründervater des modernen religiösen Zionismus gilt. 

Ya’alon ist ganz klar nicht damit einverstanden, dass die aktuellen Krisen Israels – im Gaza-Streifen, im Westjordanland, entlang der Grenze zum Libanon und zum Iran – als Beginn des „letzten Krieges“, des Krieges zwischen Gog und Magog, angesehen werden. Für Ya’alon, den Soldaten und Politiker, ist dies ein „überstürzter Krieg“, und er sucht nach rationaleren Einschätzungen der aktuellen Lage. Sein Verweis auf Mein Kampf geht in dieselbe Richtung: Für mich ist es offensichtlich – und ein weit verbreitetes psychologisches Konstrukt –, dass Zionisten wie Smotrich und vielleicht Smotrich selbst unterschwellig dazu gezwungen werden können, Palästinenser zu demütigen, wie das Reich die Vorfahren der Israelis demütigte. Zu welchem Zweck? würde eine Person wie Ya`alon fragen. 

Wirkt Ya`alon wie eine Person, die etwas gegen den Begriff „jüdische Vorherrschaft“ einzuwenden hätte? Seine Bilanz lässt diese Schlussfolgerung mehr oder weniger unmöglich erscheinen. Meiner Meinung nach findet der ehemalige Soldat es unnötig provokativ, dass Smotrich dies sagt. Genau das beanstandet er. 

Ich muss an etwas denken, das ich vor langer Zeit selbst erlebt habe, wenn ich darüber nachdenke, warum ein israelischer Offizier und Politiker so vehement gegen Bezalel Smotrichs Behauptung der jüdischen Vorherrschaft über die Palästinenser protestiert. Während meiner Zeit als Korrespondent in Tokio bestritt ein Politiker der Liberaldemokratischen Partei gelegentlich das Massaker von Nanjing, machte rassistische Bemerkungen über Chinesen oder Koreaner oder beging eine andere ähnliche Straftat. Er wurde sofort gezwungen, sich öffentlich zu entschuldigen und sein Amt niederzulegen. Aber dies wurde allgemein als bloßes Ritual verstanden: Die Ansichten des Mannes waren nicht seine Verfehlung. Seine Verfehlung bestand darin, dass er Ansichten, die in der herrschenden Elite vorherrschten, öffentlich äußerte.

Wie ich bereits angedeutet habe, sollten Sie Smotrichs «One Hope» sorgfältig lesen, um die lange, vertraute Gewohnheit Israels, andere zu terrorisieren, darin zu erkennen. Und wie ich bereits vermutet habe, beabsichtigte Smotrich, dass es als Grundlage der Politik ernst genommen werden sollte, als er es in der Knesset vorstellte. Nun muss ich fragen, wie groß der Unterschied zwischen Smotrichs Denken und der israelischen Politik, wie wir sie kennen, ist. Hat er in den Augen von Moshe Ya`alon und anderen solchen etablierten Persönlichkeiten gesündigt, weil er, Smotrich, zu ehrlich ist, wenn er die Abhängigkeit des zionistischen Staates vom Terror auf seinem Weg in der Welt beschreibt, ohne den Begriff zu verwenden?

Zum Originalbeitrag von Patrick Lawrence in US-englischer Sprache.


Info: https://globalbridge.ch/israel-und-seine-terroristischen-kriegsmethoden/


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

27.09.2024

Neuer Dokumentarfilm zeigt das gnadenlose Vorgehen fanatischer jüdischer Siedler

Fahrzeuge und Gebäude von Palästinensern im Westjordanland, die von israelischen Siedlern in Brand gesteckt wurden; Quelle: TRT World, «Holy Redemption: Stealing Palestinian Land»


transition-news.org,  27. September 2024 von KD.

Die Macher von «TRT World» haben für «Holy Redemption: Stealing Palestinian Land» 22 Tage im besetzten Westjordanland verbracht. Im Fokus der Filmdokumentation stehen die «Hilltop Youth» – militante Jugendliche, die Palästinenser vertreiben und ermorden, und selbst bis zum Tod bereit sind, für ihr «Heiliges Land» zu kämpfen. Der Film offenbart, dass eine Zweistaatenlösung eine Illusion ist. (Mit Video)


Wer bezüglich Israel und Palästina immer noch auf eine Zweistaatenlösung hofft, den wird das Betrachten eines neuen Dokumentarfilms vermutlich enttäuschen. In «Holy Redemption: Stealing Palestinian Land» («Heilige Erlösung: Palästinensisches Land stehlen») des englischsprachigen türkischen Nachrichtensenders TRT World werden die israelischen Siedlungen im Westjordanland und die gewalttätigen Taktiken beleuchtet, die angewendet werden, um palästinensisches Land zu erobern. Das Filmteam verbrachte 22 Tage im besetzten Westjordanland.

Die Siedler beanspruchen Land, indem sie sich, einem göttlichen Auftrag folgend, auf Hügeln niederlassen und die sie umgebenden Palästinenser verdrängen. Der israelische Staat unterstützt sie dabei. Doch sollte sich das einmal ändern, werden sich die radikalen Siedler nicht lebend aus dem besetzten Gebiet entfernen lassen.

Im Fokus des Films stehen die sogenannten «Hilltop Youth» («Hügeljugend»), militante und provokative Jugendliche aus der israelischen Siedlerbewegung. Sie wollen sich, wie auch andere Siedler, über das palästinensische Westjordanland und den Gazastreifen hinaus ausbreiten. Ziel der radikalsten Siedler ist es, ein biblisches «Großisrael» zu schaffen, das vom Euphrat bis zum Nil reicht. Dafür zerstören die Hilltop Youth palästinensisches Eigentum und schrecken auch nicht vor Mord zurück.

Die Dokumentation geht zu Beginn auf einen Anschlag in der palästinensischen Ortschaft Duma im Westjordanland ein, in der junge Siedler ein Haus in Brand steckten. Die Eltern der darin lebenden Familie Dawabsheh wurden dabei zusammen mit ihrem 18 Monate alten Kind Ali getötet. Der andere Sohn, Ahmad, überlebte mit Verbrennungen an mehr als der Hälfte seines Körpers.


Das Haus der Familie Dawabsheh nach dem Brandanschlag der Hilltop Youth; Bild: Zakaria Sadah RHR, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Lediglich ein Siedler wurde für dieses Verbrechen verurteilt. Sein Anwalt, Itamar Ben-Gvir, war ein Anführer der Hilltop Youth und ist gegenwärtig Minister für nationale Sicherheit (wir berichteten über Gvir). Als die Angehörigen der getöteten Familie dem Prozess beiwohnen wollten, wurden sie von Gruppen von Siedlern außerhalb des Gerichtssaals mit folgendem Sprechchor begrüßt:

«Wo ist Ali? Ali ist nicht hier. Ali ist auf dem Grill.»

Im Film wird eine Hochzeitsfeier gezeigt, die Monate nach dem Angriff stattfand, auf der tanzende Siedler auf ein Foto des ermordeten Ali einstechen, während Ben-Gvir im Hintergrund lächelt.

Michael Sfard, ein israelischer Anwalt für Menschenrechte, beschreibt die Hilltop Youth so:

«Es handelt sich um eine Gruppe von rassistischen Faschisten, die bereit sind, alles zu tun, um die jüdische Vorherrschaft offiziell durchzusetzen. (…) Banden extremer Siedler überfallen völlig ungestraft palästinensische Gemeinden. Dies ist staatlich geförderte Gewalt. Diese Gewalt wird von Gruppen ausgeübt, die man als Milizen bezeichnen könnte, Milizen des israelischen Apparats.»

Selbst Ehud Olmert, ehemaliger Premierminister Israels, macht klar:

«Die Hilltop Youth der Siedler sind gefährlich, provokativ, feindselig und gewalttätig. Und sie müssen im Zaum gehalten werden.»

Zu Wort kommt auch Daniella Weiss, eine sehr extremistische Anführerin der Siedlerbewegung (wir berichteten hier, hier und hier über sie). Sie sei seit dem Sechstagekrieg von 1967 an der Errichtung von Siedlungen beteiligt, sagt sie im Interview.

Als sie am Nachmittag des ersten Kriegstages die Sirenen gehört habe und sie sich mit anderen in Schutzräume begeben sollte, habe sie verstanden, «dass es Gottes Wort war, das seinem Volk, und mir als Teil der Juden, sagte, dass wir nicht genug für die Erlösung des Landes Israel getan haben». Auf die Frage, was geschehen würde, sollten die Politiker beschließen, sie zum Gehen zu zwingen, antwortet Weiss unmissverständlich:

«Wir haben hier 250 neue jüdische Gemeinden gebaut. In diesen Gemeinden lebt eine halbe Million Juden, und es kommen ständig neue hinzu. Und in den östlichen Vierteln Jerusalems leben weitere 350.000 Juden. Wir nähern uns also der Ein-Millionen-Grenze, wir werden zwei Millionen sein. Es besteht keine Chance, einen palästinensischen Staat zu gründen.»

Der Anwalt Sfard stellt fest, dass der israelische Krieg gegen die Palästinenser neben demjenigen in Gaza eine zweite Front im Westjordanland hat. Dieser Krieg werde ebenso unerbittlich und gewalttätig geführt wie in Gaza. Er werde von der internationalen und nationalen Öffentlichkeit zwar nicht wahrgenommen, aber «was sich im Westjordanland abspielt, ist wirklich entsetzlich». Die Siedler würden dort sogar mit Uniform und Waffen der israelischen Armee (IDF) Gewalt ausüben. Im Film sieht man, wie diese Siedler selbst weinende Kinder wegschleppen.


Uniformierte Siedler schleppen palästinensische Kinder weg; Quelle: TRT World, «Holy Redemption: Stealing Palestinian Land»

Unterstützt werden die radikalen Siedler auch von Abgeordneten der Knesset, dem israelischen Parlament, die auch selbst Siedler oder sogar deren Führer sind. Ein Siedler ist auch Tzvi Sukkot, Mitglied der Partei «Der religiöse Zionismus» (HaTzionut HaDatit). Über die Gewalt der Siedler sagt er:

«Manche sehen das als etwas Schlechtes an. Ich sehe nichts Falsches daran. Das ist mein Standpunkt, und es ist auch der Standpunkt der Mehrheit der in Judäa und Samaria lebenden Juden.»

Nadav Weimen ist Mitglied der NGO Breaking the Silence (BtS). Deren Ziel ist es nach eigenen Angaben, «die israelische Öffentlichkeit mit der Realität des täglichen Lebens in den besetzten Gebieten zu konfrontieren». Er erklärt, Sukkot sei ein rechtsextremer Hilltop Youth gewesen. Er erachte es als «verrückt», dass er Parlamentsmitglied wurde. Hagit Ofran vom Settlement Watch Projekt der Organisation Peace Now findet es «beschämend». Sukkot sei radikal und gewalttätig und beteilige sich an der Einschüchterung von Palästinensern. Olmert meint:

«Dies ist ein natürliches Produkt der Allianz zwischen Bibi Netanjahu und den messianischen Gruppen.»

Sukkot lebt in Yitzhar im Westjordanland, laut TRT World «eine Bastion des messianischen Zionismus in seiner extremsten Form». In der Nähe gibt es palästinensische Dörfer, die aufgrund der dauernden Siedler-Angriffe von Yitzhar aus «so ruhig wie Geisterstädte» seien. Die IDF sei dort überall und schütze die Siedler. In der Doku wird ein Soldat gezeigt, der offenbar auf einen Palästinenser schiesst und nach dem Treffer jubelt und «du Hurensohn» sagt. Um was es geht, macht Daniella Weiss klar:

«Die Grenzen des jüdischen Staates sind die Grenzen, die Abraham von Gott versprochen wurden, vom Euphrat bis zum Nil.» Das umfasse Teile von «Syrien und von vielen, vielen Ländern. Wir haben unsere Bibel, das ist das einzige Dokument, das zählt. Wir wollen versuchen, es soweit wie möglich Hand in Hand mit den Ländern der Welt zu tun. Aber wenn die Länder zu streng mit uns sind, haben wir einige liberale Maßnahmen, nach denen wir leben».

Gleich unterhalb Yitzhar liegt die Ortschaft Huwara. Am 26. Februar 2023 wurden dort Medienberichten zufolge 35 Häuser und 90 Autos von rund 400 Siedlern in Brand gesteckt. Ein Palästinenser wurde dabei getötet. Ein hochrangiger israelischer Beamter habe zur Auslöschung des Dorfes aufgerufen, so der Medienbericht.


Huwara nach dem Angriff der Siedler, Februar 2023; Quelle: TRT World, «Holy Redemption: Stealing Palestinian Land».

Im Film wird auch auf die Strategie der Außenposten eingegangen, duch die Israel das Völkerrecht und sogar das nationale Recht umgeht. Im Gegensatz zu den Siedlungen sind Außenposten in Israel nämlich illegal. Durch kleine Siedlungen und Schikanen gegenüber Palästinensern werden damit neue Gebiete besetzt. Israel toleriert die Aussenposten oft und deren Armee schützt sie. Sie werden vom Staat mit Wasser und Strom versorgt. Nachträglich werden manche von ihnen legalisiert.

Die Dokumentation zeigt zudem israelische Siedler, die militärisch ausgebildet werden, um die Palästinenser in der Umgebung zu terrorisieren. Man sieht, wie Siedler nachts in das Dorf Surif gehen, um Palästinenser zu schikanieren und einzuschüchtern und sie zu zwingen, ihr Land zu verlassen. Als Meier Simcha, ein Hilltop Youth, gefragt wird, ob er bereit sei, für sein Anliegen zu töten, antwortet er:

«Blut und Land kommen zusammen. Wenn wir töten müssen, dann werden wir töten.» Die Bilder vom zerstörten Gaza würden ihn «glücklich» machen. «Der Gerechte wird sich freuen, wenn er die Vergeltung sieht. Er wird seine Füße im Blut der Gottlosen waschen.»

Sfard zufolge ist die Strafverfolgung von Siedlern rein «kosmetisch», ein «Theater». Die Regierung wolle damit sagen können, dass sie etwas gegen die Gewalt unternehme. Es sei aber nicht ihre Absicht, tatsächlich etwas dagegen zu tun. Deshalb würden die meisten Kunden des Siedler-Anwalts Nati Rom mit nicht einmal einem «Klaps auf die Finger» davonkommen. Sollte er gezwungen werden, das besetzte Gebiet zu verlassen, so würde Rom wie folgt reagieren:

«Ich werde mit allem kämpfen, was ich habe, um diese Entscheidung zu stoppen. Diese dumme Entscheidung wird mehr Blut bringen. Mehr Menschen werden wegen dieser dummen Entscheidungen getötet werden.»

Der Rabbi Mordechai Schmidt findet:

«Die Tora sagt in der Mitzwa, dass wir hier sein und diesen Ort aufbauen müssen. Ich denke, dass sie (die Palästinenser) nach Ägypten gehen sollten, (nach) Jordanien, Libanon, Iran, Sudan, Katar, in viele Länder. Warum sind sie in Israel geblieben?»

Daniella Weiss ergänzt, einige von ihnen seien aus Ägypten gekommen und könnten dorthin zurückkehren. Manche seien «Freunde von Erdogan». Einige könnten nach Großbritannien gehen, andere nach Nordamerika, Südamerika, Indonesien, «das größte islamische Land». «Aber nicht hier, das ist nicht möglich.»

Nadav Weimen von Breaking the Silence war ein «Spotter», also ein «Aufklärer» innerhalb der Einheit der Scharfschützen. Seine Aufgabe sei es gewesen, das Ziel auszumachen. Er bereut manches, das er in der IDF getan hat:

«Ich habe Dinge getan, die man als demokratischer Bürger meiner Meinung nach nicht tun sollte. Ich kann nicht wiedergutmachen, was ich getan habe. Aber ich kann versuchen, das zu ändern, was jetzt passiert.»

Eine besondere Siedlung mit militanten Juden befindet sich innerhalb der Stadt Hebron. 230.000 Palästinenser leben dort. Laut Weimen auch 650 Siedler. Die meisten davon würden zur religiös-zionistischen Kahane-Bewegung gehören. Diese basiert auf den Ansichten von Meir Kahane, dem Gründer der Jewish Defense League und der Kach-Partei. Im Grunde würden sie an die jüdische Vorherrschaft glauben, so Weimen.


Israelische Soldaten beschützen Siedler im palästinensischen Hebron; Quelle: TRT World, «Holy Redemption: Stealing Palestinian Land»

Die ehemalige IDF-Soldatin Tal Sagi hat in Hebron gedient. Sie habe nichts anderes gekannt als das Siedler-Narrativ, mit dem sie aufgewachsen sei, erklärt sie. Die Siedlung in Hebron werde durch Zäune und die IDF geschützt. Erst viele Jahre später habe sie erkannt, dass dies nicht normal sei und dass es eine palästinensische Stadt sei. Eine Straße sei für Palästinenser geschlossen. Sie dürften nicht einmal durch die Vordertür ihrer Häuser gehen und diese Straße betreten. Und das seit Jahren.

Das Team von TRT World begibt sich dann nach Masafer Yatta im südlichen Westjordanland, wo sich mehrere Siedlungen und nicht genehmigte Außenposten befinden. Weimen zufolge gibt es in dieser Region viel Siedler-Gewalt. Die Palästinenser würden dort eine Genehmigung der Zivilverwaltung benötigen, einer Abteilung der IDF, um Infrastrukturen zu bauen oder sogar neue Wassersysteme auszuheben.

Da es jedoch keine Baugenehmigungen gebe, würden viele palästinensische Bauten als illegal betrachtet und zerstört. Die Zivilverwaltung habe in dem Gebiet Wassersysteme und Toiletten zerstört und die Palästinenser gezwungen, mit nicht einmal dem Nötigsten zu leben. Man wolle die Bewohner dazu bringen, zu gehen.

Zanuta, ein ehemaliges palästinensisches Höhlendorf mit etwa 200 bis 300 Einwohnern, habe unter dauernden Siedlerangriffen und Abrissen durch die Zivilverwaltung gelitten. Obwohl die Gemeinschaft seit über einem Jahrhundert in dem Dorf lebte, sei sie vor anderthalb Monaten gezwungen worden, es zu verlassen, erklärt Weimen.

Dem Team wird dann von einer Einheit von Siedlern in Uniform, die als Agmar bekannt ist, nicht erlaubt, weiterzufilmen. Einer der Männer hat auf der Uniform ein Abzeichen, auf dem ein Davidstern neben einem Totenkopf zu sehen ist. Am nächsten Morgen habe eine zionistische, siedlerfreundliche Organisation das entsprechende Video in die sozialen Medien gestellt und Weimen als Verräter bezeichnet, so TRT World.


Abzeichen auf der Uniform der Siedler-Einheit Agmar; Quelle: TRT World, «Holy Redemption: Stealing Palestinian Land»

Am Schluss der Dokumentation berichtet die Filmcrew über eine geschlossene Konferenz, die von israelischen Siedlerorganisationen nahe der Grenze zum Gazastreifen abgehalten wurde. Ziel des Treffens sei es gewesen, die ersten jüdischen Familien auszuwählen, die sich trotz der anhaltenden Bombardierung und des Leids der Palästinenser in Gaza in eben diesem Küstenstreifen niederlassen sollen. Der türkische Sender war das einzige Medium, das eingeladen war. Anwesend war auch Danielle Weiss. Nach der Konferenz haben sich die ausgewählten Familien bei Dunkelheit auf eine Bootstour vor der Küste Gazas begeben, um die Bombardierung und ihre erhoffte künftige Heimat zu betrachten. Weiss verkündet:

«Das Ziel der Siedlungsbewegung ist es, so nah wie möglich an Gaza heranzukommen, um Gaza genau zu beobachten und zu verstehen, dass Gaza von nun an vollständig jüdisch sein wird!»

Und Son Har-Melech, Knesset-Abgeordnete der Partei «Jüdische Stärke» (Otzma Jehudit), ergänzt:

«So Gott will, wird das israelische Volk siegen! Wir werden die Siedlung Zion und die Siedlung des israelischen Volkes in Gaza errichten und erleben.»

Quelle:

TRT World/YouTube: TRT World Exclusive: Holy Redemption: Stealing Palestinian Land - 18. September 2024


Info: https://transition-news.org/neuer-dokumentarfilm-zeigt-das-gnadenlose-vorgehen-fanatischer-judischer


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

27.09.2024

Bundesregierung zu Gaza und Libanon: Russland greift gezielt zivile Infrastruktur an – Israel tut das nicht

nachdenkseiten.de, 27. September 2024 um 10:00 Ein Artikel von: Florian Warweg

Die NachDenkSeiten wollten auf der aktuellen Bundespressekonferenz wissen, wie die Bundesregierung die Tötung von 600 libanesischen Zivilisten innerhalb von 48 Stunden durch die israelische Luftwaffe bewertet, ob das Auswärtige Amt sich mittlerweile in der Lage sieht, eine völkerrechtliche Einschätzung zu den Pager-Sprengfallen-Attacken vorzunehmen, und wie Berlin es den Kollegen im Globalen Süden erklärt, dass die Bundesregierung russische Angriffe auf zivile Infrastruktur scharf kritisiert, aber Israels Attacken gegen Gaza und Libanon – bei denen weit mehr Zivilisten zu Tode gekommen sind – als legitime Selbstverteidigung bewertet.

Auszug aus dem Wortprotokoll der Regierungspressekonferenz vom 25. September 2024

Frage Warweg
Herr Wagner, Herr Hebestreit, letzte Woche hatten Ihre jeweiligen Vertreter erklärt, Sie könnten zu den tausendfachen Pager-Explosionen noch keine völkerrechtliche oder sonst wie geartete Wertung vornehmen, weil die Bundesrepublik noch keine eigenen Erkenntnisse habe etc. Jetzt ist eine Woche vergangen. Mittlerweile steht eigentlich relativ fest, dass Israel dafür verantwortlich war. Da würde mich interessieren, zu welcher Schlussfolgerung die Bundesregierung in ihrer völkerrechtlichen Bewertung hinsichtlich dieser tausendfachen Explosion von zivilen Kommunikationsgeräten gekommen ist.

Wagner (AA)
Herr Warweg, genau dieselbe Frage im selben Wortlaut hat mir Herr Jung, glaube ich, am Montag hier gestellt. Insofern würde ich Sie einfach auf das Protokoll der Bundespressekonferenz von Montag verweisen.

Zusatzfrage Warweg

Dann muss ich diesen Part beim Protokolllesen – was ich brav gemacht habe – ignoriert haben. – Dann zumindest noch eine Nachfrage: Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium hat Israel bei seinen Bombenteppichen mit Fokus auf Beirut innerhalb von 48 Stunden 600 Zivilisten getötet. Können Sie uns dazu noch die Stellungnahme der Bundesregierung verraten?

Wagner (AA)
Das ist ein Thema, das hier, glaube ich, auch auf breites Interesse stößt. Wir sind natürlich äußerst besorgt über die jüngste Eskalation der Gewalt und über die wirklich extreme Anspannung, die da gerade zwischen Israel und der Hisbollah, zwischen Israel und Libanon herrscht. Wir sehen viele Opfer, auch unter der Zivilbevölkerung und auch Kinder. Das ist wirklich erschütternd und das ist schrecklich.

Sie wissen, dass in diesem Konflikt und in Konflikten allgemein der Schutz der Zivilistinnen und Zivilisten ganz oben stehen muss. Es ist so, dass wir – das hat die Außenministerin gestern, glaube ich, auch in New York noch einmal gesagt – jetzt zusammen mit unseren Partnern alles dafür tun müssen, dass die Region nicht in einen weiteren großen Krieg rutscht; denn diese Gefahr besteht durchaus. Insofern liegt der Fokus jetzt auf den diplomatischen Bemühungen, dafür zu sorgen, dass es eine diplomatische Lösung für das Kräftemessen dort gibt. Sie wissen, dass die Hisbollah weiterhin Israel mit Raketen beschießt, – gerade heute Morgen erst wieder – und dass weiterhin Zehntausende in Nordisrael aufgrund der Bedrohung durch die Hisbollah und die bestehende Drohkulisse und die die fortlaufenden Angriffe nicht in ihre Heimat zurückkehren können. Gleichzeitig gibt es eben das Leid, das wir jetzt auch in Libanon infolge der Militäroperation sehen.

Insofern ist ganz klar: Es gibt weiterhin ein Fenster für eine diplomatische Lösung. Wir unterstützen vor allen Dingen unsere amerikanischen und unsere französischen Freunde, die diesbezüglich ja sehr aktiv sind, und wir sprechen natürlich auch mit unseren Partnern. Es ergeht auch unser klarer Appell an die Mächte, die hinter der Hisbollah stehen – da ist zum Beispiel Iran zu nennen -, alles dafür zu tun, dass die Hisbollah aufhört, Israel mit Raketen anzugreifen, und alles dafür zu tun, dass der Weg aus diesem Konflikt, der in der UN-Resolution 1701 vorgezeichnet ist – das heißt, mit konkreten „deconflicting“-Schritten, also Rückzug von der sogenannten Blue Line, der blauen Linie, und anderen Schritten -, auch gegangen wird.

Frage Jäckels (ND)
Ich möchte doch noch einmal zur Pager-Attacke zurück: Sie haben am Montag noch einmal gesagt, dass Sie keine Erkenntnisse zu einer Attacke haben, die mutmaßlich einer der engsten Freunde Deutschlands getätigt haben soll. Was Sie aber noch nicht gesagt haben: Bemüht sich die Bundesregierung darum, dort Erkenntnisse zu gewinnen? Würde sie eine unabhängige Aufarbeitung und Untersuchung dieser Attacke unterstützen?

Wagner (AA)
Frau Jäckels, ich glaube, Sie haben mich nicht ganz richtig zitiert. Ich glaube, ich hatte am Montag gesagt, dass ich keine Erkenntnisse habe, die ich hier mit Ihnen teilen kann. Es ist aber weiterhin so, dass dieser Vorfall, der schreckliche Bilder auch von Opfern in der Zivilbevölkerung und auch von Kindern, die dabei verletzt worden sind oder ums Leben gekommen sind, nach sich gezogen hat, in der Tat nicht so eindeutig attribuiert ist – jedenfalls offiziell nicht. Insofern tue ich mich schwer, das hier spekulativ einzuordnen oder dazu hier eine Einschätzung zu treffen.

Klar ist aber, dass das aufklärt werden muss. Da sind sicherlich auch libanesische Stellen dran. Ich tue mich aber schwer, hier jetzt für die Bundesregierung eine Einordnung zu einem Vorfall zu geben, bei dem einfach die Gemengelage total unklar ist.

Zusatzfrage Jäckels
Da würde mich natürlich interessieren, was denn der konkrete Unterschied ist zwischen Informationen, die Sie haben, und Informationen, die Sie hier nicht teilen können. – Verstehe ich das richtig, dass die Bundesregierung auch aktiv diese Untersuchungen unterstützt? Oder unterstützen Sie das einfach passiv aus der Ferne, wenn im Libanon solche Untersuchungen stattfinden?

Wagner (AA)
Noch einmal: Ich glaube, ich habe gerade eben auf die Frage von Herrn Warweg hin sehr länglich dargelegt, was gerade unser Fokus ist. Unser Fokus ist, das Leid der Menschen in der Region zu mindern, indem wir die Bemühungen, die Eskalation dieses Konflikts zu verhindern, unterstützen bzw. solche Bemühungen unternehmen. Darauf kommt es in dieser Stunde, glaube ich, wirklich an.

Frage Jung
Herr Wagner, ich möchte auch noch einmal zur Lage im Libanon kommen: Was wir da am Montag gesehen haben, ist seit 2006 der blutigste Tag im Libanon gewesen, einer der tödlichsten Tage in der Geschichte des Libanon. Ist die Bundesregierung vom Ausmaß der toten Zivilisten überrascht worden, gerade im Hinblick darauf, dass der israelische Verteidigungsminister vor Kurzem noch gedroht hat, den Libanon in die Steinzeit zurückzubomben?

Wagner (AA)
Die Bilder, die uns aus dem Libanon erreichen, sind schrecklich. Die haben natürlich vor allen Dingen einmal damit zu tun, dass sich die Hisbollah – ähnlich wie auch andere Gruppierungen in der Region – hinter ziviler Infrastruktur und in Städten und Dörfern versteckt und dass sie ihre Abschussvorrichtungen für Raketen und anderes, ihre militärischen Strukturen, sehr nah an zivilen Einrichtungen baut. Aber natürlich ist jedes Kind und ist jede Zivilistin, die da stirbt, eine zu viel. Es ist natürlich auch geltendes humanitäres Völkerrecht – das ist sozusagen geltendes Kriegsrecht -, dass alle Parteien alles dafür tun müssen, das Leben von Zivilistinnen und Zivilisten bestmöglich zu schützen.

Zusatzfrage Jung
Haben Sie den Eindruck, dass Israel das versucht? Wie gesagt, das war im Libanon ein historischer Tag. Wie bewerten Sie diese Angriffe gerade mit Blick auf die Ankündigung von Galant, die ich ja gerade zitiert habe, Libanon in die Steinzeit zurückzubomben?

Wagner (AA)
Ich tue mich, ehrlich gesagt, schwer, einzelne militärische Aktionen von dieser Bank zu bewerten, auch weil ich, ehrlich gesagt, nicht die nötigen Elemente zur Hand habe, um das hier völkerrechtlich einordnen zu können. Aber noch einmal: Es ist doch ganz klar, dass Zivilistinnen und Zivilisten geschützt werden müssen, dass die Bilder, die uns da erreichen, schrecklich sind und dass jetzt ein diplomatischer Ausweg, eine Lösung auf dem Weg der Verhandlungen gefunden werden muss. Der Weg dafür ist in der UN-Resolution, die ich schon genannt habe, vorgezeichnet. Darauf muss jetzt, glaube ich, der Fokus liegen.

Frage Warweg
Noch eine konkrete Nachfrage zu den Pager-Explosionen: Sie haben gesagt, die Bundesregierung wisse immer noch nicht, ob wirklich Israel dafür verantwortlich ist, und haben auch gesagt, dass Sie diesen Einzelfall nicht völkerrechtlich bewerten können. Es sind aber sozusagen zivile Kommunikationsgeräte, Pager, die tausendfach zur Explosion gebracht wurden. Widerspricht dies nach Einschätzung des Auswärtigen Amts dem Waffenübereinkommen der Vereinten Nationen, dem CCW, das sowohl Deutschland als auch Israel unterschrieben haben und das die militärische Nutzung von zivilen Geräten in Form von Sprengfallen untersagt und ächtet? Ob Sie darin einen Bruch sehen oder nicht, können Sie ja grundsätzlich sagen.

Wagner (AA)
Herr Warweg, ich glaube, das, was ich zu diesem Sachverhalt sagen kann, habe ich gesagt, und darauf würde ich Sie verweisen. Ich nehme wahr – aber das nur am Rande -, dass es dazu unter Völkerrechtlern eine Debatte gibt, die offensichtlich aufzeigt, dass diese Frage, die Sie uns hier jetzt stellen, nicht so einfach zu beantworten ist. Aber noch einmal: Das, was ich Ihnen als Sprecher des Auswärtigen Amts dazu sagen kann, habe ich gesagt, und darauf verweise ich Sie noch einmal.

Zusatzfrage Warweg
Dann noch eine letzte Verständnisfrage: Im Fall des Ukraine-Kriegs sind Sie weit weniger vorsichtig mit der Verurteilung beim Tod von Zivilisten in der Ukraine, und das bei einer Ratio getötete Kombattanten versus getötete Zivilisten, die weit geringer ausfällt als jetzt im Fall von Gaza oder auch Libanon. Wie erklären Sie den Kollegen im globalen Süden diesen Widerspruch zwischen einer klaren, eindeutigen Verurteilung bei russischen Angriffsoperationen gegen zivile Gebäude versus wenn das Ganze durch die israelische Armee durchgeführt wird, mit weitaus mehr Zivilisten, die dabei zu Tode kommen?

Wagner (AA)
Ehrlich gesagt muss ich Ihren Vergleich von der Situation in Nahost und dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine wirklich zurückweisen. Ich glaube, sie vergleichen da einfach Dinge, die nicht miteinander verglichen werden können. Bei dem Angriffskrieg in der Ukraine ist es ja so, dass Russland als Staat ganz gezielt zivile Infrastruktur angreift, mit dem Ziel, Zivilbevölkerung zu terrorisieren und zu zermürben. Russland greift Kraftwerke, Heizkraftwerke, Schulen und Theater mit dem Ziel an, den Willen der ukrainischen Bevölkerung zu brechen, und führt dort einen Aggressionskrieg, der völkerrechtswidrig ist. Ich glaube, das ist etwas ganz anderes als die Lage, auf die wir gerade im Nahen Osten blicken.


Titelbild: Screenshot NachDenkSeiten, Bundespressekonferenz 25.09.2024


Mehr zum Thema: Bundesregierung zur Pager-Massenexplosion im Libanon: Völkerrechtliche Bewertung nicht möglich

Völkerrechtsbruch? Deutsches Unternehmen Lubeca Marine transportiert RDX-Sprengstoff nach Israel

„Lösung am Verhandlungstisch“ suchen schmeckt der deutschen Presse nicht

Auswärtiges Amt: Kerngeschäft der Diplomatie ist das Führen von Gesprächen – außer mit Russland


Rubriken: Militäreinsätze/Kriege Terrorismus


Schlagwörter:


Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=122083


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27.09.2024

nach der Austrittsankündigung des Vorstandes der Bundes-GJ, teilen des Vorstandes aus Rheinland-Pfalz nun auch der aus Bayern:

aus e-mail von  Ralf Henze, 27. September 2024, 13:11 Uhr


nach der Austrittsankündigung des Vorstandes der Bundes-GJ, teilen des

Vorstandes aus Rheinland-Pfalz nun auch der aus Bayern:


*Auch Vorstand der bayerischen Grünen Jugend tritt aus Partei aus*

Auch in Bayern hadert der linke Parteinachwuchs mit dem Kurs der Grünen

in der Ampel und folgt dem Beispiel der Bundesorganisation.

https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/gruenen-krise-auch-vorstand-der-bayerischen-gruenen-jugend-tritt-aus-partei-aus-103079288

https://www.br.de/nachrichten/bayern/vorstand-der-bayerischen-gruenen-jugend-tritt-aus-partei-aus,UPXhuIk


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27.09.2024

Friedrich Küppersbusch über So wird die Ampel sterben (und das wäre unsere neue Regierung):


Screenshot_2024_09_27_at_15_44_54_Analyse_So_wird_die_Ampel_sterben_und_das_w_re_unsere_neue_Regierung_K_ppersbusch_TV_YouTube


Screenshot_2024_09_27_at_15_41_13_Analyse_So_wird_die_Ampel_sterben_und_das_w_re_unsere_neue_Regierung_K_ppersbusch_TV_YouTube


Info: Video https://www.youtube.com/watch?v=qsPmi_T8-H8 Dauer 10:27 min


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

27.09.2024

Putins neue Atomdoktrin: Die EU tobt, die USA zögern

lostineu.eu, 27. September 2024

Die EU-Kommission hat die neue russische Atomwaffendoktrin scharf verurteilt. Dabei ist sie eine Reaktion auf westliche Kriegspläne gegen Russland. Und Putins atomare Drohkulisse wirkt – vorerst.

Die EU weise atomare Drohungen entschieden zurück, sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Kremlchef Putin setze damit sein “rücksichtsloses und unverantwortliches Verhalten” fort. Er scheue nicht davor zurück, “das nukleare Vabanquespiel immer wieder aufs neue zu spielen”.

Allerdings ist die neue Putin-Doktrin eine Reaktion auf westliche Kriegspläne gegen Russland. Die Ukraine, Großbritannien, Polen, die baltischen Staaten und zuletzt auch Dänemark hatten sich für Militärschläge tief im russischen Hinterland ausgesprochen. Dies hatte auch das Europaparlament gefordert.

Es war klar, dass Moskau dies nicht unbeantwortet lassen würde. Putin präsentierte seine neue Doktrin denn auch ausdrücklich als Reaktion auf entsprechende ukrainische Forderungen und als Warnung an den Westen, wie die “FT” berichtet.

Putins Pläne sollen den Einsatz von Atomwaffen auch dann ermöglichen, wenn die USA oder andere Atommächte Russland nicht direkt angreifen, sondern der Ukraine bei solchen Angriffen helfen – etwa durch den Einsatz konventioneller westlicher Waffen.

Putin said that Russia could use nuclear weapons after receiving “reliable information” about a massed aerial assault by aircraft, missiles and drones. Moscow would also consider an attack against its ally Belarus to be an attack on Russia itself and could defend it with nuclear weapons.

Financial Times

Putin ließ offen, ob mit der neuen Doktrin auch Angriffe mit britischen “Storm Shadows” und vergleichbaren US-Raketen abgedeckt werden. Dennoch scheinen seine Warnungen eine gewisse Wirkung zu zeigen.

So lehnt es US-Präsident Biden offenbar weiter ab, die fraglichen Waffen für die Ukraine ohne Auflagen freizugeben. Sein Gast Selenskyj, der vehement grünes Licht gefordert hatte, wurde auf ein weiteres Treffen am 12. Oktober in Deutschland vertröstet…

Siehe auch “Dann wäre die Nato im Krieg mit Russland” und “Storm Shadow über EUropa”

P.S. Seit wann kann Biden eigentlich fremde Staatschefs nach Deutschland einladen? War Kanzler Scholz wenigstens diesmal vorgewarnt?

9 Comments

  1. european
    27. September 2024 @ 12:17

    Es gibt einen aktuellen Artikel von Jörg Kronauer in der Jungen Welt, in dem er auf die bereits geltende, also nicht neue, Nukleardoktrin Russland’s eingeht.

    https://www.jungewelt.de/artikel/484619.html

    “Das Szenario, das der gültigen russischen Nukleardoktrin zugrunde liegt, ist ein Krieg gegen eine oder mehrere andere Atommächte. Die Doktrin legt fest, wann in einem solchen Krieg der Griff zur Bombe erfolgen solle – dann, wenn Russland selbst nuklear angegriffen werde oder wenn seine staatliche Souveränität, sein Fortbestand, grundsätzlich in Frage gestellt sei. Was aber, wenn man Krieg gegen ein Land führt, das keine Atomwaffen besitzt, das jedoch von Atomwaffenstaaten mit beinahe allen erdenklichen Waffen aufgerüstet wird?”

    Gleichzeitig sei an die in Auftrag gegebene Studie seitens des Pentagons erinnert, die herausfinden soll, wie sich ein nukleares Inferno in Europa auf die weltweite Landwirtschaft auswirkt? Es ist überfällig, dass die Europäer sich auf ihre eigenen Überlebensinteressen besinnen und endlich Friedensverhandlungen forcieren, statt einen wahnsinnigen Selenskyj weiter gewähren zu lassen. Die Interessen der USA stimmen nicht mit europäischen Interessen überein.

Reply

  • Wolfgang Kreuz
    27. September 2024 @ 11:32

    Nach den Bemerkungen der dänischen Ministerpräsidentin (oder Premier-Ministerin) hoffe ich das auch Herr Putin keine “roten Linien” vor allem gegenüber Dänemark mehr kennt.

    Reply

  • Michael
    27. September 2024 @ 10:47

    Putin wendet eine Variation des NATO Artikel 5 an! Im Westen agieren die Ideologen, in Russland (und BRICS+ oder dem Globalen Süden) Politiker und Schachspieler!

    Reply

  • Kleopatra
    27. September 2024 @ 10:09

    Da wir mit den USA Stationierungsverträge etc. haben, gibt es wohl genug Installationen der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland.
    Aber Waffen zu liefern, ist keine Beteiligung an einem Krieg. Andernfalls müsste man eine Bombardierung Nordkoreas (oder des Iran) durch die USA für völkerrechtlich zulässig halten (da ja nach der genannten Logik alle Waffenlieferanten Kriegsparteien wären). Die westlichen Staaten würden der Ukraine nicht durch den Einsatz westlicher Waffen, sondern durch ihre Zurverfügungstellung helfen.

    Reply

    • Skyjumper
      27. September 2024 @ 12:36

      Sie werden noch haarspalterisch rufen „ich hab aber Recht“, wenn ihre verstrahlten Aschepartikel sanft im Wind dahinschweben.

      Wann wird sich endlich die Erkenntnis durchsetzen, dass es nicht auf Ihre/unsere Auffassung ankommt, sondern auf die Russlands? Was btw auch für die USA, GB, F, C, und die weiteren faktischen Atommächte gilt.

      Reply

      • european
        27. September 2024 @ 13:05

        So ist es und, ob es uns gefällt oder nicht, wir müssen viel mehr zu Verstehern werden, sprich, wie muss denn die andere Seite unser Verhalten betrachten. Eigentlich Grundbegriffe internationaler Diplomatie und die Voraussetzung für einen funktionierenden Interessensausgleich.

        Wir leben auch immer noch im einem Orbit der Selbstüberschätzung und reden von der “Weltgemeinschaft”, die letztlich nur noch aus USA, Canada, Europa, Australien, Neuseeland und Japan besteht. Das ist der absolut kleinere Teil der Welt. Der “Rest” der Welt mit seiner milliardenschweren Bevölkerung sieht das eben genau nicht so und wird uns auch nicht folgen.

        Die kennen uns. ????

  • Franz Arndt-Herold
    27. September 2024 @ 09:24

    Die NATO-Langstreckenwaffen können nur mit satelitengestuetzten Zielkoordinaten und mit der Programmierung durch Soldaten der Herstellerlaender in der UA „genutzt“werden. Nach dem geleakten Telefonat der BRD-Luftwaffenoffiziere sind zumindest GB und F bereits vor Ort.
    Treffen in Ramstein – das Treffen mit Selensky wird vermutlich dort stattfinden- wie auch die Stationierung weitreichender Waffen in Wiesbaden ab 2026 sind durch das Nato-Truppenstatut aus den 50er Jahren legitimiert.
    Scholz u.a. meinen, dass das unsere Sicherheit erhöhe.
    König eines teilsouveraenen Landes.

    Reply

  • Titi
    27. September 2024 @ 08:45

    Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Putin diesen Schritt macht und die Atomwaffen-Doktrin verschärft.

    Reply

    • Skyjumper
      27. September 2024 @ 12:41

      Es ist noch nicht einmal eine echte Verschärfung, eher eine Profilierung des auch bisher schon bestehenden Punktes „……staatliche Souveränität oder Fortbestand grundsätzlich in Frage gestellt…..“.
      Das war schon immer recht beliebig auslegbar. Insbesondere unter dem Aspekt dass das von einen recht elitären Kreis ausgelegt wird.


  • Info: https://lostineu.eu/eu-verurteilt-putins-neue-atomdoktrin-doch-sie-wirkt-offenbar-schon/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Migration: Die deutsche Kehrtwende bedroht Schengen


    lostineu.eu, vom 26. September 2024

    Nach Einführung von Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen hagelt es Kritik in Brüssel. Die größte Sorge gilt dabei allerdings nicht der deutschen 180-Grad-Wende in der Asyl- und Migrationspolitik, die mit dem Laisser-Faire unter Ex-Kanzlerin Merkel bricht: Das stößt allgemein auf Zustimmung.

    Sorgen macht man sich vielmehr um die Freiheit des Personen- und Warenverkehrs, die mit dem Schengener Abkommen geschaffen wurde und als eine der größten Errungenschaften der EU gilt. Sie könnte nun ebenso ausgehöhlt werden wie der Binnenmarkt, der Freihandel oder andere Grundpfeiler.

    Zuletzt schaltete sich sogar der frühere Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in die Debatte ein. Er beobachte mit Sorge das „Sich-Verrennen in eine nationale Herangehensweise“, sagte er dem ZDF. Es könne „sehr schwer“ werden, „dies wieder einzufangen“.

    Vor einem Irrweg warnt auch der belgische Europaabgeordnete Pascal Arimont. „Ich habe ernste Zweifel daran, dass diese Kontrollen den Bedingungen des Schengener Grenzkodex entsprechen“, erklärte der konservative EVP-Politiker aus Ostbelgien. Brüssel müsse eingreifen.

    Doch die EU-Kommission denkt gar nicht daran.

    Weiterlesen hier (Newsletter)

    3 Comments

    1. Conrad
      27. September 2024 @ 09:40

      Schengen war lediglich für die Freizügigkeit von EU-Bürgern gedacht, nicht für alle Welt.

    Reply

    • ebo
      27. September 2024 @ 11:43

      Das ist richtig. Wäre gut, daran mal zu erinnern – die Durchsetzung wird allerdings schwierig…

      Reply

  • HuGo
    27. September 2024 @ 08:39

    Tatsächlich geht es darum, eine “gerechte” Verteilung der Zuwanderer auf alle EU- Migliedsstaaten gem. Dublin zu erreichen. Aktuell wandern ca. 1/3 der Zuwanderer/ Geflüchtete unter Missachtung von Dublin von den Staaten mit EU- Aussengrenze Durchreise nach Deutschland ein. Es muss eine annähernd gerechte Verteilung erreicht werden, ohne, dass sich Mitgliedsstaaten ” rauskaufen” können. Die Bürger in D werden das nicht weiter dulden (können) angesichts der steigenden, auch finanziellen Überforderung in allen Bereichen; blau lässt hier mittlerweile überdeutlich grüssen!


  • Info: https://lostineu.eu/deutschland-ruettelt-an-schengen/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    26 von 27 EU-Staaten verfehlen Erneuerbaren-Energien-Vorgabe


    lostineu.eu, vom 26. September 2024

    Die EU-Kommission hat Vertragsverletzungsverfahren wegen mangelnder Umsetzung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie eingeleitet – gegen fast alle EU-Staaten.

    Betroffen sind 26 von 27 EU-Staaten, auch Deutschland gehört zu den Nachzüglern. Kritik kommt von der CDU-Europaabgeordneten A. Wechsler:

    Dass auch Deutschland die Richtlinie noch nicht umgesetzt hat, ist erschütternd. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium lässt sonst keine Gelegenheit aus, sich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland zu loben. Gerade die Genehmigungsverfahren sind in Deutschland oft zu langwidrig. Es fügt sich leider nahtlos ein in das Bild, das die Ampelregierung gerade wirtschaftspolitisch seit ihrem Amtsantritt abgibt.

    Das stimmt zwar. Allerdings stimmt es auch nachdenklich, wenn so gut wie alle EU-Staaten die Vorgaben ignorieren. Möglicherweise liegt es ja auch an den Vorgaben?

    Und wahrscheinlich werden sich dann auch die Ziele nicht mehr erreichen lassen? Höchste Zeit, sich auch bei den Erneuerbaren ehrlich zu machen!

    Siehe auch Der Green Deal ist schon Geschichte

    7 Comments

    1. Monika
      27. September 2024 @ 13:00

      …Der gelebte Zentralismus alla Brüssel funktioniert nicht…
      Wo bleiben denn dann die Vorschläge zur Abhilfe unserer wirtschaftstheoretischen Weisen, ich dachte es sei längst wissenschaftlich erwiesen, dass “Planwirtschaft” im Kapitalismus immer zum Scheitern verurteilt ist! ?Nationen die planwirtschaftlich arbeiten haben doch immer? den Kürzeren gezogen im Vergleich zur ungezügelten, freien “kreativen” Wirtschaft, oder etwa nicht? Und jetzt wundert man sich, dass supranationale Planwirtschaft nicht funktioniert? Was für eine Überraschung…Vielleicht liegts ja daran, dass der neokapitalistische “Plan” des me first und me alles einfach ein Sch…ßplan ist?

    Reply

  • Karl
    27. September 2024 @ 08:30

    Es ist sehr traurig, dass die EU auch diesen Beitrag zur Zivilisation nicht leisten kann. Nach dem Frieden hat sie nun auch die günstige Energie aus Sonne, Wind und nachwachsenden Rohstoffen in voller Ignoranz zum Teufel geschickt.

    Stattdessen stimmt die EU ein in Chor der Krakeeler und Profiteure von Krieg, Atombombe und Versteppung.

    Europa ist dabei, sich selber aufzugeben, und der Rechtsruck liefert die passenden Polizeistaats- und Mordmethoden für die Folgen, die uns allen bevorstehen.

    Reply

  • european
    26. September 2024 @ 18:29

    Wir sind zwar nicht mehr EU, aber ein paar Hindernisse kann ich beisteuern.

    Ein großes Problem ist die Zinslage. Privatinvestoren scheuen im Moment die Ausgaben, denn die Anlagen bezahlt niemand aus der Portokasse. Zumindest ist es selten.

    Ein richtig großes Problem ist Grit. Wir hatten gerade hier die Geschichte, dass jemand in Windenergie investieren wollte, aber es jetzt schon feststand, dass die Anlage vor 2029 nicht ans Netz gehen kann. Damit verschwand der Plan wieder in der Schublade. Der Netzausbau hinkt deutlich hinterher. Soweit ich weiß, ist das in Deutschland auch der Fall. Dort kommt noch die Südlink-Geschichte dazu und die unzähligen Bürgerinitiativen gegen diese Trasse. Wie bekommt man denn nun den Strom von Nord nach Süd?

    Frankreich hatte unlängst das Problem, dass es Beschwerden gab wegen Infraschall. Sämtliche Vorhaben wurden auf Eis gelegt, um ein Prüfungsverfahren für Windkraftanlagen einzuführen, nach dem solche Anlagen nur dann gebaut werden dürfen, wenn dieses Prüfungsverfahren ergibt, dass es kein Infraschallproblem gibt.

    All das weiß ich nur, weil der beste Ehemann von allen in der Branche arbeitet, die mittlerweile in einigen Ländern sogar zum Erliegen kommt, so dass Leute entlassen werden, weil Verkaufsziele nicht erreicht werden können.

    Der gelebte Zentralismus alla Brüssel funktioniert nicht, auch wenn noch so viele Verfahren eröffnet werden, noch so viel Austerität verschrieben wird, noch so viele Zwangsmaßnahmen verhängt werden. Es schürt nur weiter den Aufstieg der Extremisten, meistens von Rechts. Und die sind in der Regel gegen die Erneuerbaren und bevorzugen z.B. Atomkraft. Es gab auch eine Häuserverordnung mit Dämmvorschriften etc., die z.B. von Italien direkt abgelehnt wurde. Bestimmt noch von anderen Ländern, aber von Italien weiß ich es eben.

    Mein dumpfer Verdacht ist, dass der Ukrainekrieg das einzige Band ist, was den Laden noch zusammenhält und genau deshalb hält man so mit Macht daran fest.

    Reply

  • Skyjumper
    26. September 2024 @ 17:22

    Da erlebt man gerade wieder Korinthenkackerei seitens der EU-Kommission, gepaart mit Scheinheiligkeit seitens des CDU-Abgeordneten.

    Es geht bei den fraglichen Vertragsverletzungsverfahren nämlich mitnichten um ein nicht eingehaltenes Ergebnis (Gesamtanteil der erneuerbaren Energie am Energiemix), sondern lediglich um die Nichteinhaltung eines formalen Mittels für die Ergebniserreichung. Vorliegend die vorgegebene Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.

    Wären die Verfahren in DE (vermutlich sieht es in einer Reihe anderer EU-Staaten ähnlich aus) tatsächlich schneller als jetzt, hätten wir das heutige Dilemma noch schneller und umfassender erreicht.

    Die Netzbetreiber wissen nicht wohin mit den Strom an sonnigen und/oder windigen Tagen. Schon heute stehen eine Menge Klein- und Mittelstandsunternehmen (und das auch in Süddeutschland) vor der obskuren Situation, dass sie ihre selbstproduzierte Energie nicht nur nicht einspeisen dürfen, sondern nicht einmal selbst verwenden dürfen. Und damit sind KEINE Energieunternehmen gemeint, sondern Bäcker, Räucherein und ähnliche produzierende Gewerbebetriebe. Die Privatanlagen werden zwangsabgeschaltet und die Unternehmen müssen zwangsweise Strom aus dem Netz abnehmen um dieses zu entlasten.

    Der unzureichende Trassenausbau ist da sicher ein Faktor, aber letztlich heißt das Hauptproblem „hohe Volatilität der Stromproduktion, bei fehlender Speichermöglichkeit und nicht realisierbare Syncronisierung von Produktion und Verbrauch“. Beschleunigte Genehmigungsverfahren ändern da nichts dran.

    Reply

    • KK
      26. September 2024 @ 18:01

      Was mich interessieren würde: Welches Land erfüllt denn als einzigstes die Kriterien?
      Und warum, wenn alle anderen nicht können und/oder nicht wollen? Ist das nicht unsolidarisch?

      Reply

      • ebo
        26. September 2024 @ 18:12

        Nur Dänemark hat’s geschafft.

        To date, only Denmark has notified full transposition of these provisions by the legal deadline of 1 July 2024. The Commission is therefore sending letters of formal notice to Belgium, Bulgaria, Czechia, Germany, Estonia, Ireland, Greece, Spain, France, Croatia, Italy, Cyprus, Latvia, Lithuania, Luxembourg, Hungary, Malta, the Netherlands, Austria, Poland, Portugal, Romania, Slovenia, Slovakia, Finland and Sweden. They now have two months to respond and complete their transposition. In the absence of a satisfactory response, the Commission may decide to issue a reasoned opinion.

      • KK
        26. September 2024 @ 22:49

        Hab ich mir gedacht, war aber nicht sicher.
        BTW, ich hab mal gelernt, dass gesetzliche Bestimmungen, die tatsächlich eigentlich niemand einhalten kann, verfassungswidrig und damit nichtig sind.
        Dänemark ist ja nun ein zwar kleines , aber recht wohlhabendes Land mit vergleichweise wenig Bevölkerung, rundrum von Wasser umgeben, wo dauernd der Wind bläst und offshore viel geht, was eben in anderen Ländern nicht geht. Nur Dänemark, wo Windenergie schon recht lange genutzt und ausgebaut wird, überhaupt in der Lage war, ist ja offenbar sowas wie ein kariertes Mailöckchen.
        Offenbar sind die Vorgaben der EU nur bei optimalsten Bedingungen überhaupt ansatzweise erfüllbar, was in meinen Augen zu deren Nichtigkeit und Neubewertung führen müsste.


  • Info: https://lostineu.eu/26-von-27-eu-staaten-verfehlen-erneuerbaren-energien-vorgabe/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    27.09.2024

    Nachrichten von Pressenza: Westbalkan: Erkundung Montenegros mit Journalistin und Aktivistin Milka Tadic Mijovic

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 27. September 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 27.09.2024


    Westbalkan: Erkundung Montenegros mit Journalistin und Aktivistin Milka Tadic Mijovic


    Anlässlich einer kürzlichen Reise durch den Westbalkan befragen Mariannella Kloka und Efi Pavlogergatou die Journalistin Milka Tadic Mijovic über die Vergangenheit und Gegenwart Montenegros. Milka Tadic Mijovic wurde als Aktivistin während der turbulenten Übergangszeit in Südosteuropa international bekannt. Sie ist&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/09/westbalkan-erkundung-montenegros-mit-journalistin-und-aktivistin-milka-tadic-mijovic/


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    Keine Chance auf Gerechtigkeit: Neues Gutachten zeigt, wie die türkische Justiz Strafverfahren für politische Verfolgung missbraucht


    Das von PRO ASYL veröffentlichte Rechtsgutachten zur Lage der Justiz in der Türkei belegt, dass in der Türkei Strafverfahren genutzt werden, um unliebsames politisches Handeln zu bestrafen. Diese Realität muss das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge anerkennen und seine Entscheidungspraxis&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/09/keine-chance-auf-gerechtigkeit-neues-gutachten-zeigt-wie-die-tuerkische-justiz-strafverfahren-fuer-politische-verfolgung-missbraucht/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    27.09.2024

    Selenskyjs „Siegesplan“ (II)Forderung nach Freigabe weitreichender westlicher Raketen für ukrainische Angriffe auf Russland führt zu Reaktionen: Moskau passt Nukleardoktrin an und zieht Lieferung von Raketen an die Huthi-Milizen in Betracht.

    german-foreign-policy.com, 27. September 2024

    BERLIN/KIEW (Eigener Bericht) – Die auch von deutschen Politikern lautstark unterstützte Forderung nach einer Freigabe weitreichender westlicher Raketen für ukrainische Angriffe auf Ziele in Russland führt zu ersten Reaktionen aus Moskau. Russland passt seine Nuklearstrategie an die neue Lage an; wie Präsident Wladimir Putin am Mittwoch erklärte, wird sein Land künftig einen Angriff eines Nicht-Kernwaffenstaats, falls er „mit Beteiligung oder Unterstützung eines Kernwaffenstaates“ ausgeführt wird, als „gemeinsamen Angriff“ beider Staaten auf Russland betrachten. Zudem zieht Moskau – im Gegenzug gegen eine etwaige Freigabe weitreichender westlicher Raketen für die Ukraine – Berichten zufolge die Lieferung von Raketen an die jemenitischen Huthi-Milizen in Betracht. Die Forderung, mit weitreichenden Raketen Ziele in Russland angreifen zu dürfen, ist Teil des angeblichen „Siegesplans“, für den Präsident Wolodymyr Selenskyj am gestrigen Donnerstag in Gesprächen im Weißen Haus warb – freilich erfolglos. Hatte es bereits zuvor in Washington geheißen, der „Siegesplan“ sei nur eine neue Verpackung für alte Forderungen, so musste Selenskyj ohne eine Freigabe weitreichender westlicher Waffen abreisen.


    Zitat: „Siegesplan“ und NiederlagenDer angebliche „Siegesplan“, den der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am gestrigen Donnerstag der Biden-Administration präsentierte, war in Washington schon vorab recht abfällig beurteilt worden. Er sei nach allem, was man wisse, kaum mehr als „eine neu verpackte Forderung nach mehr Waffen und einer Aufhebung der Beschränkungen für weitreichende Raketen“, hieß es etwa im Wall Street Journal unter Berufung auf diverse US-Regierungsmitarbeiter.[1] Selenskyj habe „einen maximalistischen Vorschlag“ vorgelegt – in der Hoffnung, die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten in Europa würden ihm alle Wünsche erfüllen. Zwar habe es in Kiew stets geheißen, der „Siegesplan“ sehe nicht nur die weitere Aufrüstung der Ukraine, sondern auch politische und ökonomische Maßnahmen vor; diese seien aber kaum ausgearbeitet gewesen. Zudem sporne die Lage in der Ukraine selbst nicht eben zu riskanten Aufrüstungsschritten an. So steht etwa die lange Zeit umkämpfte Kleinstadt Wuhledar vor dem Fall. Auch das Logistikdrehkreuz Pokrowsk scheint für Kiew kaum noch zu halten zu sein. Als eine der Ursachen nennen Experten die Schwächung der ukrainischen Defensive durch die Abzweigung von Truppen für die Offensive in Kursk: Sei die ukrainische Verteidigung schon vorher eingeknickt, so knicke sie nun „noch schneller ein“.[2]


    Fettnäpfe

    Es kommt hinzu, dass Selenskyj und seine Regierung es sich inzwischen mit wachsenden Teilen des Washingtoner Establishments zu verscherzen beginnen. Selenskyj hatte in einem am Sonntag publizierten Interview geäußert, der US-Vizepräsidentschaftskandidat JD Vance, der jegliche Hilfe für die Ukraine ablehnt, sei „zu radikal“. Außerdem hatte er Vance belehrt, er solle sich „in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs“ einlesen.[3] Am Montag hatte Selenskyj sich in einem Flugzeug der US-Luftwaffe zu einem offiziellen Auftritt an der Seite von Gouverneur Josh Shapiro (Demokraten) in einem Munitionswerk im Bundesstaat Pennsylvania fliegen lassen, was führende Republikaner jetzt als eine offene Parteinahme im US-Wahlkampf heftig kritisieren. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson (Republikaner), forderte Selenskyj am Mittwoch auf, die ukrainische Botschafterin, die die Stippvisite organisiert hatte, zu entlassen.[4] Ebenfalls am Mittwoch unterstellte Selenskyj in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung allen Staaten, die seiner „Friedensformel“ – faktisch die Forderung nach einer russischen Kapitulation – nicht zustimmten, sie wollten ihrerseits „tun, was Putin tut“, also einen anderen Staat angreifen. In diesem Kontext nannte Selenskyj explizit China und Brasilien.[5] Pluspunkte in der Staatenwelt sammelt man damit nicht.


    Weitreichende Waffen

    Die in Selenskys „Siegesplan“ enthaltene Forderung, Ziele in Russland mit weitreichenden westlichen Raketen angreifen zu dürfen, wurde auch von deutschen Politikern unterstützt. So hatte etwa die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), erklärt, man müsse die Ukraine dringend „in die Lage versetzen, auch militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet zu zerstören“. Das bedeute freilich zugleich, „dass Deutschland endlich den Taurus liefern muss“.[6] Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Bündnis 90/Die Grünen), hatte verlangt, die Ukraine müsse „in die Lage versetzt werden“, militärische Ziele „auf russischem Territorium mit weitreichenden Waffen zu zerstören“.[7] Die Forderung hatten unter anderen auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), sowie der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP), vertreten. „Die Genehmigung, russische Militärflughäfen mit weitreichenden Waffen ... ins Ziel zu nehmen“, sei „überfällig“, hatte Faber geäußert.[8] Daraus wird nun allerdings wohl nichts: Selenskyj musste ohne Freigabe weitreichender westlicher Raketen das Weiße Haus verlassen; dort wurde bestätigt, die US-Regierung ändere ihre diesbezügliche Position nicht.[9]


    Russlands Nukleardoktrin

    Ganz unabhängig davon hat die Forderung, den Einsatz weitreichender Waffen zu erlauben, schon jetzt eine weitere Zuspitzung der globalen Spannungen ausgelöst. So hat Russland sich veranlasst gesehen, mit einer Anpassung der Bestimmungen zum Einsatz seiner Atomwaffen zu reagieren. Die russische Nukleardoktrin sieht einen solchen Einsatz grundsätzlich entweder für den Fall vor, dass Russland selbst mit Atomwaffen angegriffen wird – oder für den Fall, dass ein konventioneller Angriff den russischen Staat in seinem souveränen Bestand gefährdet. Wie der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch abend in einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats erklärte, wird Moskau in Zukunft „eine Aggression gegen Russland“, die „durch einen Nicht-Kernwaffenstaat“ geführt werde, „aber mit Beteiligung oder Unterstützung eines Kernwaffenstaates“, als einen „gemeinsamen Angriff“ beider „auf die Russische Föderation“ betrachten.[10] Dies bezieht sich unmittelbar auf die aktuelle Debatte über eine Freigabe weitreichender westlicher Waffen für Angriffe auf russische Ziele; da solche Angriffe in der Praxis nur mit Beteiligung westlicher Soldaten durchgeführt werden können, kommt ihr Einsatz ohnehin einem Kriegseintritt des entsprechenden Staats gleich.


    Raketen für die Huthi

    Zudem zieht Russland Berichten zufolge in Betracht, auf eine Freigabe weitreichender westlicher Waffen für Angriffe auf Ziele in Russland mit der Lieferung russischer Raketen an Gegner des Westens zu reagieren – und zwar an die jemenitischen Huthi-Milizen. Wie es heißt, hätten russische Regierungsvertreter darüber schon mit Vertretern der Huthi verhandelt – unter Vermittlung Irans.[11] Eine Entscheidung ist den Berichten zufolge allerdings noch nicht gefallen; sie dürfte davon abhängen, ob die westlichen Staaten Kiew tatsächlich Angriffe mit westlichen Raketen auf Ziele weit hinter der Front gestatten. Experten zufolge könnte eine Lieferung russischer P-800-Raketen an die Huthi-Milizen gravierende Folgen für die politische Lage im Nahen und Mittleren Osten haben. Die P-800 seien „ein System mit erheblich größeren Fähigkeiten“ als die Raketen und die Drohnen, die die Huthi bislang einsetzten, erklärt Fabian Hinz vom International Institute for Strategic Studies (IISS).[12] Mit ihnen ließen sich vermutlich auch westliche Kriegsschiffe attackieren, die im Roten Meer kreuzten. Die Folgen liegen auf der Hand.

     

    [1] Alexander Ward, Lara Seligman: U.S. ‘Unimpressed’ With Ukraine’s Victory Plan Ahead of Biden-Zelensky Meeting. wsj.com 25.09.2024. S. auch Selenskys „Siegesplan”.

    [2] David Axe: Ukraine’s Fortress In Vuhledar Held For 31 Months. Now It’s About To Fall. forbes.com 25.09.2024.

    [3] Tara Suter: Zelensky calls Vance ’too radical,’ suggests he study WWII. thehill.com 23.09.2024.

    [4] Lisa Mascaro: Speaker Johnson demands Zelenskyy remove Ukraine’s ambassador to US after Pennsylvania visit. apnews.com 26.09.2024.

    [5] Statement by H.E. Mr. Volodymyr Zelenskyy, President of Ukraine, at UN GA General Debate. New York, 25 September 2024.

    [6], [7] Die Taurus-Debatte ist zurück. spiegel.de 13.09.2024. S. auch Die Pokerspieler.

    [8] Daniel Mützel, Johannes Bebermeier: „Die Genehmigung ist überfällig“. t-online.de 12.09.2024.

    [9] Marc Bennetts: Zelensky leaves Washington without deal to fire missiles at Russia. thetimes.com 26.09.2024.

    [10] Meeting of the Security Council standing conference on nuclear deterrence. en.kremlin.ru 15.09.2024.

    [11] Friederike Böge, Friedrich Schmidt: Teherans doppeltes Spiel. Frankfurter Allgemeine Zeitung 26.09.2024.

    [12] John Irish, Parisa Hafezi, Jonathan Landay: Iran brokering talks to send advanced Russian missiles to Yemen’s Houthis, sources say. reuters.com 24.09.2024.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9698


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    26.09.2024

    Schlagzeile




    Info:


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    26.09.2024

    Israel flößt seinen Kindern die Werte des Mobs ein

    aus e-mail von Ingrid Rumpf, 26. September 2024, 16:48 Uhr


    Ein Schlaglicht auf die innere Verfasstheit Israels, wobei wir davon

    auch nicht sehr weit entfernt sind, wenn man bedenkt, welchem Druck und

    welcher Propaganda nicht nur palästinensische SchülerInnen an deutschen

    Schulen ausgesetzt sind.



    -------- Weitergeleitete Nachricht --------

    Betreff: Israel flößt seinen Kindern die Werte des Mobs ein

    Datum: Thu, 26 Sep 2024 12:19:07 +0200

    Von: Götz Schindler <goeschi42@googlemail.com>



    Ein Haaretz-Editorial mit vielen Grüßen

    Götz Schindler


    Israel flößt seinen Kindern die Werte des Mobs ein

    25. September 2024

    Zilberman High School in Be'er Sheva. "Sie fragten mich, ob ich

    Palästina unterstütze, ich sagte nein und dass ich nur die kleinen

    Kinder in Gaza unterstütze, die in ihre Häuser zurückkehren", sagte die

    Schülerin.


    Stellen Sie sich Dutzende von Schülern in einer Schule vor, die ein

    12-jähriges arabisches Mädchen aus der 7. Klasse umringen und laut "Dein

    Dorf soll brennen" singen. So geschah es letzte Woche in der

    Zilberman-Schule in Be'er Sheva, nachdem das Mädchen es gewagt hatte,

    während einer Klassendiskussion Mitgefühl für die Kinder von Gaza

    auszudrücken (Haaretz, 24. September).

    Und was tat die Schule daraufhin? Er suspendierte sie. Und das

    Bildungsministerium? Er stützte die Suspendierung. Und die Eltern der

    anderen Schüler an der Schule? Sie forderten in einer WhatsApp-Gruppe,

    dass sie vom Unterricht ferngehalten wird. Und die Gemeinde? Nun, die

    stellvertretende Bürgermeisterin schlug vor, ihrer gesamten Familie die

    Staatsbürgerschaft zu entziehen.

    Das Mädchen erzählte Haaretz, dass sie in der Diskussion im

    Klassenzimmer sagte, dass Kinder in Gaza an Hunger leiden und sterben.

    Als der Unterricht zu Ende war, begannen die anderen Schüler in der

    Klasse, sie anzugreifen, beschuldigten sie, die Hamas zu unterstützen,

    beschimpften sie und sangen "Dein Dorf sollte brennen". Diese Mob-Kultur

    ist gut etabliert: Videos von der Schule wurden in den sozialen Medien

    gepostet, und die Reaktionen, die zur Gewalt aufriefen, haben ihren

    Zweck erfüllt.

    Der Vater des Mädchens erzählte, dass "sehr schnell die Schüler

    anfingen, sich um sie zu scharen" und dass "der Lehrer einfach wegging

    und das Mädchen sich gegen die Schüler wehren ließ, bis ein anderer

    Lehrer kam, die Situation sah und sie zur Direktorin brachte." Die

    Direktorin ihrerseits alarmierte den Vater und teilte ihm mit, dass

    seine Tochter für mehrere Tage suspendiert werde, "um zu verstehen,

    woher die Winde wehen" und um seine Tochter vor Angriffen und

    Belästigungen zu schützen. Der Vater beschloss, auch seine zweite

    Tochter zu Hause zu behalten, aus Angst, dass sie belästigt werden

    würde, und er sagte, dass andere arabische Schüler an der Schule das

    Gleiche taten. Das Bildungsministerium berichtete, dass beschlossen

    wurde, das Mädchen aufgrund ihres Verhaltens von der Schule

    fernzuhalten, bis die Angelegenheit vollständig geklärt ist, und um

    Reibereien zwischen ihr und den anderen Schülern zu vermeiden.

    Der Vorfall an der Zilberman-Schule ist ein weiterer Beweis dafür, dass

    sich in der Gesellschaft und im Land beunruhigende Entwicklungen

    vollziehen und dass der Krieg nur dazu beigetragen hat, sie zu

    beschleunigen. Jedes Glied in der Kette der Ereignisse und alle

    Beteiligten – Erwachsene und Kinder, auch auf privater,

    institutioneller, bildungsbezogener, kommunaler und nationaler Ebene –

    sind davon betroffen. Ein 12-jähriges Mädchen äußerte ihre Meinung

    während einer Diskussion in der Klasse. Sie ist dem Mobbing in der

    Gruppe überlassen und wenn Erwachsene so freundlich sind, einzugreifen,

    finden sie es angemessen, sie zu suspendieren.

    Die Schule hat kläglich versäumt, das Mädchen zu verteidigen, und mit

    ihrer Entscheidung, sie zu suspendieren, unterstützt sie tatsächlich das

    Mobbing-Verhalten der anderen Schüler und vermittelt Werte, die die

    politische Verfolgung, die jüdische Vorherrschaft (dass jüdische Kinder

    angeblich alles über Araber sagen dürfen, während Araber sich nicht

    politisch äußern dürfen), Gruppenmobbing und Mob-Attacken unterstützen.

    In einem ordentlich geführten Land wäre die richtige Adresse, um dieses

    Unrecht zu korrigieren, der Bildungsminister gewesen. In Israel ist das

    Yoav Kisch, ein erwiesener politischer Gesetzesbrecher und Teil einer

    rassistischen, nationalistischen Regierung. Man würde hoffen, dass

    jemand im Bildungsministerium, in der Gemeinde oder in der Schule zur

    Vernunft kommt und diese Schülerin schützt.

    https://www.haaretz.com/opinion/editorial/2024-09-25/ty-article-opinion/israel-is-instilling-mob-values-in-its-children/00000192-259c-d815-a393-7ffe091e0000?utm_source=mailchimp&utm_medium=Content&utm_campaign=haaretz-today&utm_content=80eb67a60c 

    <https://www.haaretz.com/opinion/editorial/2024-09-25/ty-article-opinion/israel-is-instilling-mob-values-in-its-children/00000192-259c-d815-a393-7ffe091e0000?utm_source=mailchimp&utm_medium=Content&utm_campaign=haaretz-today&utm_content=80eb67a60c>


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    26.09.2024

    UN-Sicherheitsrat: Baerbock blieb sich treu - unwissend, unsensibel, niederträchtig

    freedert.online, 25 Sep. 2024 18:06 Uhr, Von Dagmar Henn

    Irgendwie ist es, als könne man sich schon auf den Moment freuen, an dem man auf eine Frage aus der jüngeren Generation: "Baerbock, wer war die denn?" antworten kann: "Ach, so eine Außenministerin, nicht weiter wichtig", und sich wieder der Kaffeetasse zuwendet.


    Quelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler


    Annalena Baerbock, New York, 24.09.2024


    Die volle Pracht der Rede von Außenministerin Annalena Baerbock vor dem UN-Sicherheitsrat lässt sich auf Deutsch gar nicht vermitteln. Man möchte sämtliche Lehrkräfte des Englischen, die sie unterrichtet haben, auf Schmerzensgeld verklagen. Einschließlich der britischen Universität, an der sie studiert haben will.


    Dağdelen: "Annalena Baerbock – die Marie Antoinette der deutschen Außenpolitik"



    Dağdelen: "Annalena Baerbock – die Marie Antoinette der deutschen Außenpolitik"






    Aber das ist bei weitem nicht alles. Wenn man versuchen wollte, ein physisches Gegenstück zu dem geistig-emotionalen Erlebnis zu vermitteln, es wäre schon ein schwerer Migräneanfall, Übelkeit inbegriffen. Wobei vieles davon nicht von Baerbock geschaffen ist, sondern sich aus der Dissonanz zwischen ihr und der Welt ergibt. Und wenn man ihr Gesicht betrachtet, während sie ihre eigenartig seelenlosen englischen Sätze vorträgt, ist es zum ersten Mal bar jeder Kindlichkeit, bar jeder Koketterie, aber was zum Vorschein kommt, ist böse wie das Gesicht einer Hillary Clinton (Baerbock würde das sicher auch noch als Lob auffassen).

    Das ganze mädchenhafte Getue hat nicht verhindert, dass die Zeit an ihr vorübergezogen ist, schnell, wie sie sich gerade verändert. In zwei Momenten wird das besonders deutlich.

    Sie hält an der Erzählung fest, die sie vor Jahren begonnen hat, und beginnt mit einer absurden Formulierung: "943 Tage werden Frauen in Butscha vergewaltigt." Ein Satz, der nicht einmal in ihrer Welt Sinn ergibt; schließlich ist Butscha seit Ende März 2022 unter ukrainischer Kontrolle. Sie will Emotionen schüren und fährt fort mit "gefolterten Menschen in der Ostukraine" und deportierten Kindern.

    Niemand in der deutschen UN-Botschaft oder aus dem Stab des Auswärtigen Amtes scheint ihr gesagt zu haben, dass die Welt außerhalb der westlichen Blase die Bilder aus Gaza gesehen hat, wie zerfetzte Teile von Kindern aus den Ruinen der von Israel zerbombten Häuser geborgen und in Tüten gesammelt werden, weil mehr als diese Stücke nicht geblieben sind. Und dass die Rolle des empörten guten Menschen inzwischen eine einfache, aber unüberwindliche Voraussetzung hat: den Völkermord im Gazastreifen einen Völkermord nennen.


    Vetter*innenwirtschaft im Baerbock-Ministerium?





    Vetter*innenwirtschaft im Baerbock-Ministerium?







    Die Vorwürfe, die sie gegen Russland erheben will, Butscha, die "Deportation" von Kindern, der Beschuss eines Kinderkrankenhauses in Kiew, würden, auch wenn sie wahr wären (und sie sind alle widerlegbar), vor den Gräueln im Gazastreifen verblassen, wo selbst ein in Grund und Boden gebombtes Kinderkrankenhaus nur noch eine Zahl auf einer langen Liste ist. Man würde von einer Außenministerin erwarten, dass diese zumindest soweit bewusst ist, dass eine unmittelbare Kollision vermieden wird. Aber sie ist nicht geschickt. Sie hat nicht einmal bemerkt, wie sich der Boden unter ihren Füßen bewegt hat. Es wäre theoretisch möglich, das klassische Argumentationsmuster würde lauten: Auch wenn es schlimmere Untaten gibt, mit denen wir uns befassen müssen, sollten wir nicht vergessen … es fehlt ihr die Reife und die nötige Bewusstheit, oder vielleicht auch der Mut, sich durch das Eingeständnis dieser anderen Wirklichkeit den Raum für ihre Erzählung zu verschaffen.

    Der zweite dieser Momente ist ein Versuch, den russischen Botschafter anzugreifen. Dabei geht es um einen Tweet des stellvertretenden russischen UN-Botschafters Dmitri Poljanski zur Entscheidung der Vollversammlung am Sonntag:

    "Unglücklicherweise gibt es nichts zu feiern wegen der Annahme des Pakts für die Zukunft heute durch die UN. Die UN haben ihre eigenen Prinzipien mit Füßen getreten, um einer Gruppe von Delegationen aus dem "schönen Garten" zu gefallen, die von vornherein die Verhandlungen usurpiert hat. Und die Mehrheit aus dem "Dschungel" hatte wie eine simple Herde einfach nicht das Rückgrat, zu protestieren und für ihre Rechte einzutreten. Und sie werden diejenigen sein, die die Konsequenzen tragen. Das Ergebnis war, dass es keinen inklusiven Verhandlungsprozess im normalen Sinn dieses Wortes gab. Der neue Präsident der Vollversammlung versuchte, die Lage zu retten, aber es war zu spät.

    Dieser Pakt ist unausgewogen und enthält sehr gefährliche Vorgaben, die nach hinten losgehen werden und den Multilateralismus und die zwischenstaatliche Natur der UN untergraben, die von der UN-Charta aufrechterhalten wird. Er ist ein enormer Schlag für die Organisation als Ganzes."


    Krise der UN: Deutschland verstößt gegen den Geist der Gründungsidee





    Meinung

    Krise der UN: Deutschland verstößt gegen den Geist der Gründungsidee





    Baerbock, die es offenkundig nicht besser weiß und der es auch niemand gesagt hat (oder die es vielleicht gesagt bekam, aber nicht zuhören wollte), versucht, diesen Kommentar gegen Russland zu wenden:

    "Ihre Wahrheit ist, dass die Mehrheit aus dem "Dschungel" nicht imstande war, die richtige Entscheidung zu treffen. So redet Putins Russland heute über andere Länder. Der Dschungel. So reden sie über die Ukraine. Eine Schönheit, die vergewaltigt werden muss."

    Sie weiß nicht, dass "Garten" und "Dschungel" ein Zitat sind. Und das, obwohl der Urheber dieser kolonialistischen Metapher, Josep Borrell, ihr unmittelbarer Vorredner in ebendieser Sitzung war. Sie weiß nicht, dass sein damaliger Satz, die EU sei der Garten und der Rest der Welt der Dschungel, für die Länder des Globalen Südens zum geflügelten Wort geworden ist, und der "Dschungel" dabei Russland notwendigerweise mit einbezieht. Der abschätzige Blick, den sie, ausnahmsweise einmal zutreffend, dieser Formulierung entnimmt, nicht der Blick Russlands und seines stellvertretenden UN-Botschafters ist, sondern jener der EU und ihres außenpolitischen Sprechers, für den der Westen der "schöne Garten" war, den der wuchernde Dschungel bedroht.

    Wobei auch die selbst zutiefst rassistische Bemerkung, die Ukraine sei "eine Schönheit, die vergewaltigt werden muss", bei mir noch zwei Assoziationen hervorrief – die Zeitungsmeldung, dass mehr als die Hälfte der Prostituierten in Berliner Bordellen inzwischen Ukrainerinnen seien, und die Auseinandersetzungen in Israel, bei denen allen Ernstes darum gestritten wurde, dass israelische Soldaten das Recht haben sollten, palästinensische Gefangene zu vergewaltigen. Die Zeitungsmeldung ist vielleicht nur in Deutschland bekannt und auch das nur bei manchen. Aber die Vergewaltigungsgeschichte aus Israel, die kennt man auf der ganzen Welt.

    Es kommt einem fast so vor, als handele es sich bei allem, was sie sagt, um Seiten aus einem Drehbuch, das seit Jahren fertig in der Schublade lag. Als hätte sie alles vorab so mühsam einstudiert, dass gar keine Möglichkeit mehr besteht, Text und Spiel an die veränderte Wirklichkeit anzupassen. So stolpert sie von Falle zu Falle.


    Baerbock weiterhin nicht an Frieden interessiert





    Baerbock weiterhin nicht an Frieden interessiert







    Die ukrainische Stromversorgung ist zerstört?

    "Kein Zufall, sondern weil der Winter wiederkommt. Minus 15 Grad bedeutet, dass der Strom nicht arbeitet, die Heizung nicht arbeitet, und das Wasser gefroren wird. Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

    Und wieder und immer wieder läuft im Kopf dieser andere Film dabei, aus Gaza. Putin habe ein Kinderkrankenhaus in Kiew bombardiert.

    "Und darum glauben wir, wir müssen weitere Luftabwehr schicken, um Kinderkrankenhäuser zu schützen."

    Ist es nur mein inneres Auge, vor dem dann ein deutsches Luftabwehrsystem neben einem palästinensischen Krankenhaus zu stehen kommt, oder wenigstens ein libanesisches schützt? Ist es nicht. Das ganze Publikum hat sich verändert – weltweit.

    Diese Heuchelei, die rund um den Begriff eines "gerechten und andauernden Frieden" aufgebaut wird, um diesen "Friedensplan" des Herrn Selenskij, der eine russische Kapitulation verlangt, noch mitten in der eigenen Niederlage. Auch wenn Selenskij eine zynische und lächerliche Gestalt ist, bei der man sich beständig fragt, wie er denn die Schuld, den Tod so vieler Menschen auf dem Gewissen zu haben, in seinem kurzen Körper unterbringt, bleibt bei ihm dennoch ein Hauch von Tragik.

    Baerbock, die vor nicht einmal drei Jahren mit der Attitüde antrat, als Weltstar in die Geschichtsbücher einzugehen, die mit der entsprechenden Vermessenheit weder Kleiderordnungen noch diplomatische Zurückhaltung für erforderlich hielt und meinte, die Mischung aus deutscher Wirtschaftskraft und grüner Selbstsicherheit werde sie in die Höhen der internationalen Politik tragen, hat die besagte Wirtschaftskraft und den Status des Landes auf dem Weg nach unten überholt. Sie sieht böse, bitter und alt aus bei ihrer Rede. Fast, als hätte sie begriffen, dass sie nur noch die abgelegte Mätresse der Vereinigten Staaten vertritt.

    "Wir als europäische Nachbarn, wir als Deutsche, mein Land, was wir hier von unseren polnischen Freunden gehört haben, das verantwortlich war für das schlimmste Verbrechen auf dem europäischen Kontinent, die Glück haben, wieder in Frieden zu leben – meine Generation – wieder in Frieden zu leben, weil andere für uns da waren."


    "Gebräunt und federnden Schrittes" – Spiegel berichtet ganz sachlich über Habecks Kanzler-Ambitionen





    "Gebräunt und federnden Schrittes" – Spiegel berichtet ganz sachlich über Habecks Kanzler-Ambitionen





    Dieses grammatikalisch-historische Durcheinander ist ihre Begründung, warum gerade Deutschland die Ukraine unterstützen müsse. Vielleicht versteht sie ja, was sie meint. Nur, dass sie den entscheidenden Punkt nicht erfasst, wenn sie denn meint, historische Gnade erinnern zu müssen: Dass es die Sowjetunion war, die diese Gnade übte. Die eine offene Rechnung über 1.100 zerstörte Städte, 70.000 zerstörte Dörfer gehen ließ, um einer friedlichen Zukunft willen. Um es von ihr, Baerbock, auf doppelte Weise gedankt zu bekommen, durch die stetigen Attacken gegen Russland, die Waffenlieferungen, und eben auch durch eine "Unterstützung" der Kiewer Ukraine, die eigentlich eine Vernichtung ist.

    Es gibt einzelne Gestalten, bei denen man sich fragen kann, ob ihnen nicht gelegentlich als Gedankenblitz in den Sinn kommt, welche Schuld sie auf sich geladen haben. Wirtschaftsminister Habeck dürfte spätestens ab einem Alkoholpegel von einem Promille weinerlich werden und über sein schweres Schicksal klagen, es so gut zu meinen und doch so sehr versagt zu haben. Und dann könnte ab und zu ein unsicherer Blick über die Schulter erfolgen, wie nah denn der Schatten ist, der ihm folgt.

    Baerbock, die Komödiantin? Ihre Rolle wie ihre Spielweise haben sich überlebt. Sie agiert wie eine Stummfilmdarstellerin in einem Tonfilm. Jede Bewegung, jede Mimik wirkt wie ein Zerrbild. Aber sie hat auch nicht das Zeug für eine Norma Desmond, zur Tragik fehlt ihr Authentizität wie Talent. Sie wird vielleicht ihre Memoiren schreiben lassen und eine Zeit lang von Großstadt zu Großstadt tingeln, um durch den vorgefertigten Text zu stolpern, und vielleicht lässt man sie irgendwo ein paar Schülerköpfe tätscheln. Nein, sie wird nicht einmal stürzen, das wird eher eine Art Schrumpfen oder Eintrocknen. Etwas Banales, wie man Staub aus einer Decke schüttelt.

    Sie beschwerte sich, dass der russische Botschafter vor ihrem Auftritt gegangen sei. "Ich habe das mehrmals erlebt." Ja, verständlich, es gibt keinen Grund, sich diese Qual anzutun. Nicht einmal mehr die Fremdscham, die sie anfangs im Übermaß vermittelte, ist noch übrig. Ihre Auftritte sind nur noch Erinnerung an etwas, das vergangen ist. Sobald der akute Schmerz nachlässt, schwindet jede Bedeutung.


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    26.09.2024

    Lawrow: Russischer Sieg "unvermeidlich"

    freedert.online, 26 Sep. 2024 18:23 Uhr

    Der Sieg sei die einzige Sprache, die der Westen verstehe, sagte der russische Außenminister. Laut Lawrow versuche der Kollektive Westen, die ganze Welt seiner "regelbasierten internationalen Ordnung unterzuordnen."


    Lawrow: Russischer Sieg "unvermeidlich"Quelle: Sputnik © Sergey Gu

    neev


    Der russische Außenminister Sergei Lawrow nimmt an der 79. Sitzung der UN-Generalversammlung im UN-Hauptquartier in New York City, USA, teil.





    Moskau wird in der Ukraine siegen, weil dies die einzige Sprache ist, die der Westen versteht, so der russische Außenminister Sergei Lawrow.


    New York: Baerbock attackiert in Rede vor UN-Sicherheitsrat russische Delegation (Video)





    New York: Baerbock attackiert in Rede vor UN-Sicherheitsrat russische Delegation (Video)






    Lawrow flog am Mittwoch nach New York, um an der 79. Plenarsitzung der UN-Generalversammlung teilzunehmen und eine Reihe bilateraler Treffen abzuhalten. Vor seiner Abreise aus Moskau sprach er mit der TASS über die aktuelle Situation in der Welt.

    "Überall dort, wo der Westen eingreift, um eine Krise zu 'lösen'", so Lawrow gegenüber der Nachrichtenagentur, "wird alles nur noch viel schlimmer: Tausende Opfer, Verwüstung und sozioökonomische Probleme sind die Folge. In meiner langjährigen Arbeit auf der internationalen Bühne hat es keinen einzigen Fall gegeben, in dem die Intervention des Westens etwas Gutes bewirkt hätte. Und jetzt sehen wir dasselbe bei der Ukraine und dem israelisch-palästinensischen Konflikt."

    Auf die Frage, wie dieses Problem gelöst werden könnte, antwortete Lawrow direkt:

    "Durch einen Sieg. Sie verstehen keine andere Sprache."

    "Und dieser Sieg wird errungen werden, daran haben wir nicht den geringsten Zweifel", sagte der erfahrene russische Diplomat. "Wir haben uns angesichts des Krieges, den der Westen mit ukrainischer Hilfe gegen uns entfesselt hat, wirklich vereint."

    Laut Lawrow versuche der Kollektive Westen, die ganze Welt seiner "regelbasierten internationalen Ordnung unterzuordnen", ein Konzept, das vor etwa einem Jahrzehnt von den USA und ihren Verbündeten ins Leben gerufen worden sei.

    Niemand habe jemals konkretisiert, wie diese "Regeln" aussehen könnten, sagte Lawrow, abgesehen davon, dass Washington in Afghanistan, im Irak, in Syrien, Libyen, auf dem Balkan, in der Ukraine, im Kaukasus, in Zentralasien oder im Südchinesischen Meer tun und lassen könne, was es wolle.


    "Fassen Sie mich nicht an!" – Baerbocks Team wird handgreiflich gegen russischen Journalisten




    "Fassen Sie mich nicht an!" – Baerbocks Team wird handgreiflich gegen russischen Journalisten






    "Sie haben versucht, sich überall wie ein Hegemon, wie ein Elefant im Porzellanladen zu verhalten", sagte Lawrow gegenüber der TASS. "In Afghanistan erklärten sie den Kampf gegen den Terrorismus zur Mission. Als sie nach 20 Jahren flohen, gab es dort viel mehr Terroristen. Im Irak zerstörten sie ein normales, stabiles Land. Ganz zu schweigen von Libyen, das wohlhabend war", fügte er hinzu.

    Um zu veranschaulichen, wie der Westen die UN-Charta mit Füßen getreten habe, verwies Lawrow auf die Unabhängigkeitserklärung der ethnischen Albaner im Kosovo im Jahr 2008, einer Provinz Serbiens, die seit 1999 unter der Kontrolle der NATO steht. Die USA hätten die Unabhängigkeitserklärung unterstützt und sie als Selbstbestimmung bezeichnet. Sie hätten Druck auf das oberste UN-Gericht ausgeübt, damit dieses entschied, dass solche Erklärungen nicht der Zustimmung der Zentralregierung bedürfen, so der russische Diplomat. Als jedoch auf der Krim – im Gegensatz zum Kosovo – nach dem von den USA unterstützten Putsch in Kiew 2014 ein Referendum abgehalten worden sei, habe der Westen das Prinzip der Selbstbestimmung abgelehnt und stattdessen darauf bestanden, dass die "territoriale Integrität der Ukraine" von höchster Bedeutung sei.


    Mehr zum ThemaLiveticker Ukraine-Krieg

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    Weiteres:




    Lawrow zum UN-Zukunftspakt /


    aus e-mail von Doris  Pumphrey, 26. September 2024, 19:49 Uhr

    *Lawrow zum UN-Zukunftspakt: "Unsere Zukunft darf nicht von westlichen

    Lobbyisten erfunden werden"


    *Eine Entscheidung über die Zukunft der Völker der Welt könne nicht "in

    einem Reagenzglas unter Beteiligung des UN-Sekretariats und westlicher

    Lobbyisten erfunden werden", sagte Russlands Außenminister Sergei Lawrow

    am Mittwoch beim G20-Außenministertreffen in New York zur Verabschiedung

    des UN-Zukunftspakts.


    "Es ist wichtig, die Entscheidung in dieser Frage auf dem

    Verhandlungsweg zu treffen und einen Interessenausgleich anzustreben.

    Ich möchte daran erinnern, dass es bei der Ausarbeitung des

    Zukunftspakts nicht eine einzige Verhandlungsrunde mit allen

    Delegationen gegeben hat. Dieser Fall steht alleinig da", betonte der

    russische Minister.

    Hier zum kurzen Video mit deutschen Untertiteln:

    https://odysee.com/@RTDE:e/Lawrow-zum-UN-Zukunftspakt---Unsere-Zukunft-darf-nicht-von-westlichen-Lobbyisten-erfunden-werden-:b


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    26.09.2024

    Unter dem Radar: UN-Zukunftspakt über Globalherrschaft beschlossen

    freedert.online, 26 Sep. 2024 14:33 Uhr,Von Felicitas Rabe

    Beim UN-Gipfel wurde zuletzt der UN-Zukunftspakt über Globalherrschaft beschlossen. Die Einführung der Globalherrschaft wird mit globalen Schockereignissen, Klimawandel und Kinderschutz gerechtfertigt und der Öffentlichkeit weitestgehend vorenthalten. Felicitas Rabe stellt ein paar Details vor.


    Quelle: www.globallookpress.com © Chigi Palace Press Office / Keystone Press Agency


    Redepult und Bühne beim UN-Zukunftsgipfel "Summit of the Future 2024", 20.–21. September, New York.


    Am vergangenen Wochenende fand bei den Vereinten Nationen in New York die Konferenz  "Gipfel der Zukunft – Aktionstage" statt. Bei dem UN-Gipfel wurde ein Zukunftspakt über die Globalherrschaft (global governance) beschlossen, dessen Bedeutung für die Machtumverteilung auf diesem Planeten bisher noch wenig beleuchtet wurde.


    "Die Eliten sind Opfer ihrer eigenen Propaganda" – Gabriele Gysi im Gespräch





    "Die Eliten sind Opfer ihrer eigenen Propaganda" – Gabriele Gysi im Gespräch






    Aus der am Montag veröffentlichten UN-Pressemitteilung unter der Überschrift "Vereinte Nationen beschließen bahnbrechenden Zukunftspakt zur Neugestaltung der globalen Governance" geht hervor, dass es sich um "das umfassendste internationale Abkommen seit vielen Jahren" handelt.

    In Bezug auf die Neugestaltung der globalen Herrschaft wurden in vielen politischen Bereichen die Richtung festgelegt und auch sehr konkrete Aktionen beschlossen. In der Presseerklärung heißt es dazu recht allgemein: "Der Pakt deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Frieden und Sicherheit, nachhaltige Entwicklung, Klimawandel, digitale Zusammenarbeit, Menschenrechte, Gleichstellung, Jugend und künftige Generationen sowie die Umgestaltung der globalen Governance." Der Pakt solle aber auch sicherstellen, dass die internationalen Institutionen leistungsfähig bleiben. In seiner Eröffnungsrede sprach UN-Generalsekretär António Guterres ganz allgemein über neue Chancen und Möglichkeiten: "Der Pakt für die Zukunft, der Global Digital Compact und die Erklärung über künftige Generationen öffnen die Tür zu neuen Chancen und ungenutzten Möglichkeiten."

    Das 56-seitige Dokument des Zukunftspakts war laut der Datierung vom 20. September bereits vor dem Gipfel fertiggestellt. Aus dem Schriftstück geht hervor, dass unter den vielen Themen zur Neugestaltung der Globalherrschaft das Thema Klimawandel eines der Schwerpunktthemen zu sein scheint. So heißt es auch schon in der Presseerklärung:

    "Der gesamte Pakt ist darauf ausgerichtet, die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung voranzutreiben."

    Diesbezüglich soll die neue Globalherrschaft dafür sorgen, dass für die Bewältigung des Klimawandels und für die Investitionen in erneuerbare Energien mehr Finanzmitteln zur Verfügung gestellt werden. In dem Vertragswerk steht dazu auf Seite 8 unter Kapitel I, Aktion 9: "Verstärkung der Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels".


    Spiked: Verrückte grüne Eliten greifen die Landwirtschaft an





    Spiked: Verrückte grüne Eliten greifen die Landwirtschaft an







    Demnach werden alle Vertragsparteien aufgefordert, die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 zu verdreifachen. Neben eines weiter beschleunigten Ausstiegs aus der Kohleverstromung und einer Beschleunigung der weltweiten Bemühungen um Netto-Null-Emissions-Energiesysteme, wird ausdrücklich auch der beschleunigte Ausbau der Atomenergie gefordert. Im Globalpakt heißt es dazu: "Beschleunigung von emissionsfreien und emissionsarmen Technologien, einschließlich unter anderem, erneuerbare Energieträger, Kernenergie, Technologien zur Reduzierung und Beseitigung von Emissionen wie Kohlenstoffabscheidung."

    Insbesondere sollen, bereits bis 2030, die Methanemissionen weltweit noch schneller verringert werden: "Beschleunigung und erhebliche Verringerung der kohlendioxidfreien Emissionen weltweit, insbesondere der Methanemissionen bis 2030." Die Methangasreduzierung beträfe vor allem die Nutztierhaltung in der bäuerlichen Landwirtschaft. Die Bauern wären aber auch von einer weiteren Aktion der Globalherrschaft schwer getroffen, der beschleunigten Renaturierung von Ökosystemen – dazu heißt es im UN-Weltherrschaftsabkommen:

    "Wiederherstellung der Natur und der Ökosysteme im Hinblick auf die Erreichung des Temperaturziels des Pariser Abkommens, auch durch verstärkte Anstrengungen zur Eindämmung und Umkehr der Entwaldung und Walddegradierung bis 2030."

    Damit wären auch die letzten verbliebenen Reste der Ernährungssouveränität der Nationen am Ende. Nahrungssouveränität ist aber nicht nur für den Erhalt der Vielfalt von Ernährungskulturen entscheidend, sondern auch für die grundsätzliche Souveränität einer Gesellschaft. Nur die Nation, die sich selbst mit Nahrungsmitteln versorgen kann, kann sich eine gewisse Unabhängigkeit von den globalen Institutionen bewahren.


    Der Ekel muss weg! Britische Regierung finanziert Propaganda-Forschung zum Insekten-Verzehr





    Der Ekel muss weg! Britische Regierung finanziert Propaganda-Forschung zum Insekten-Verzehr





    Einmal ganz abgesehen davon, dass jedwede Kultur der Nationen und Völker ganz eng mit der Nahrungsmittelerzeugung verbunden ist – und deshalb infolge der Zerstörung der Nahrungssouveränität auch vielfältige kulturelle Traditionen in hohem Ausmaß abgeschafft werden.

    Zudem sind die Bauern auch von der im Pakt festgelegten Maßnahmen "Abschaffung ineffizienter Subventionen für fossile Brennstoffe" betroffen. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, mit diesem Globalpakt will man die bäuerliche Landwirtschaft ganz gezielt durch etwas anderes ersetzen.


    Kirchenaltar beim Erntedankfest in Bamberg, 1. Oktober 2022K. Schmitt / Fotostand / IMAGO / www.globallookpress.com


    Weiterhin sollen auf "verschiedenen Wegen" die Emissionen aus dem Straßenverkehr verringert werden, durch "die rasche Einführung von emissionsfreien und -armen Fahrzeugen." Erwähnenswert ist auch der gesondert beschlossene globale Digitalpakt, der zum Thema digitale Zusammenarbeit vereinbart wurde:

    "Der Global Digital Compact, der dem Pakt beigefügt ist, ist der erste umfassende globale Rahmen für die digitale Zusammenarbeit und die Steuerung von KI."

    Ausdrückliches Ziel ist es, neben jedem Menschen, auch jede Schule und jedes Krankenhaus an das Internet anzuschließen. Dabei müsse der Online-Raum durch Maßnahmen von Regierungen, Technologieunternehmen und sozialen Medien sicher gemacht werden (angeblich zum Schutz der Kinder). Gleichzeitig sollen die Daten der Menschen "offener und zugänglicher" gemacht werden – "mit Vereinbarungen über quelloffene Daten, Modelle und Standards". In der "ersten globale Verpflichtung zur Datenverwaltung" werden die Länder dazu verpflichtet, bis 2030 konkrete Maßnahmen zu ergreifen.


    Das Weltwirtschaftsforum und die "Elite" der Welt





    Meinung

    Das Weltwirtschaftsforum und die "Elite" der Welt






    In den Medien findet man aktuell kaum Berichte über den neuen UN-Pakt und seine Auswirkungen. Als einer der wenigen Journalisten kommentierte der Autor Peter F. Mayer im österreichischen tkp am Dienstag dazu. Nachdem es beim Pandemie-Abkommen der Weltgesundheitsorganisation erheblichen Widerstand gegeben habe, habe die globale Elite mit dem UN-Zukunftspakt nun ohne großes Aufheben für die Globalherrschaft bei "globale Schocks" doch noch ihre Ziele erreicht.

    Laut Zukunftspakt werde sie bei der Bewältigung von als "globale Schocks" identifizierten Ereignissen zukünftig die internationale Reaktion koordinieren. Dazu heißt es im Vertrag der UN-Mitglieder: "Wir erkennen die Notwendigkeit einer kohärenteren, kooperativeren, koordinierteren und multidimensionaleren internationalen Reaktion auf komplexe globale Schocks und die zentrale Rolle der Vereinten Nationen in dieser Hinsicht an." Für Peter F. Mayer wird der 22. September 2024 "als Tag der Schande in die Geschichte eingehen", schreibt er. Bei dem Zukunftspakt handele es sich "um eine Transformation der globalen Regierungsführung". Der Journalist kommentiert:

    "Die EU-Exekutive, die uns in Krieg, Rezession und Vernichtung der Landwirtschaft führt, reicht mir eigentlich schon. Ich möchte nicht in einer neuen 'Weltordnung' leben, die 'alle Völker und alle Nationen' umfasst."

    Im Rahmen dieses Beitrags kann nur ein kleiner Einblick in das Ausmaß der beschlossenen UN-Globalherrschaft gegeben werden. Weitere Informationen und Details des Globalen Zukunftspakts kann man dem UN-Vertragswerk entnehmen.


    Mehr zum Thema - Wider die Natur und wider die Gesundheit – WEF fordert mehr industrielle Nahrungsmittelproduktion

     

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    Info: https://freedert.online/international/220517-unter-radar-un-zukunftspakt-ueber


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    26.09.2024

    Sinneswandel im Mainstream? Kritik an grüner Politik wird salonfähig

    freedert.online, 26 Sep. 2024 18:08 Uhr, Von Gert Ewen Ungar

    Der Mainstream positionierte sich bisher eng an der Seite der Grünen. Er übernahm grüne Narrative und schützte die Partei vor inhaltlicher Kritik. Gegen die Opposition teilte er dagegen aus. Das scheint sich zu ändern, deutet ein Beitrag im "Tagesspiegel" an.


    Sinneswandel im Mainstream? Kritik an grüner Politik wird salonfähigQuelle: Legion-media.ru ©

    Bernd von Jutrczenka


    Kritik an Wirtschaftsminister Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) äußert inzwischen auch der Mainstream. Es fehlt ihm erkennbar an inhaltlicher Kompetenz.


    Dass es den Grünen an inhaltlicher Kompetenz fehlt, fällt inzwischen sogar jenen Medien auf, die sich bisher nicht durch übermäßige Kritik an grüner Politik hervorgetan haben. Der Berliner Tagesspiegel untertitelt einen Beitrag "Habecks schwache Wirtschaftskompetenz wird zum Problem für die Grünen". Damit deutet sich eine Wende in der bisherigen Berichterstattung an, die gegenüber grüner Politik zwischen wohlwollend affirmativ und unterwürfig oszillierte. Offene Kritik an Habeck als auch an Baerbock war bisher ein Tabu. 

    Ob Habeck die Grünen tatsächlich erfolgreich durch den anstehenden Bundestagswahlkampf führen kann, daran werden zunehmend Zweifel wach, schreibt der Tagesspiegel. Ausgerechnet Jens Spahn (CDU) befeuert diesen Zweifel bei einem Auftritt auf einer Veranstaltung der Wirtschaftsvereinigung der Grünen.

    Habeck ist als Wirtschaftsminister gescheitert, ist Spahns These, die er gut belegt. Die Hersteller von Wärmepumpen, die deutsche Solarindustrie, die E-Auto-Produzenten, alle seien am Boden. Geschuldet sei der Niedergang grüner Steuerungspolitik.

    Doch nicht nur Spahn moniert grüne Wirtschaftspolitik. Kritik kommt auch von Unternehmen, berichtet der Tagesspiegel weiter. Das ist nicht wirklich neu. Neu ist, dass im Mainstream darüber berichtet wird, ohne dass man die Unternehmen im Anschluss darüber belehrt, welcher Segen grüne Wirtschaftspolitik für den Standort Deutschland im Grunde sei.


    Bauernopfer – Grünen-Vorstand tritt zurück, damit alles bleiben kann, wie es ist




    Meinung

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    Dass es Habeck an Kompetenz und Einsicht in Zusammenhänge fehlt, stellt er auf der Veranstaltung unter Beweis. An der konjunkturellen Schwäche Deutschlands sei Russland schuld, behauptet Habeck. Putin habe den Gashahn zugedreht. Dadurch seien die Preise für Energie und schließlich die Inflation gestiegen. 

    Trotz der schweren Krise seiner Partei bleibt Habeck der Strategie treu, Desinformation zu verbreiten. Russland ist nach wie vor bereit, Gas per Pipeline nach Deutschland zu liefern. Russlands Präsident Putin hat dies wiederholt öffentlich geäußert und sich darüber verwundert gezeigt, warum deutsche Politik nicht auf das Angebot eingeht, sondern stattdessen die eigene Wirtschaft und den Wohlstand der Deutschen opfert. Aufgabe verantwortungsvoller und souveräner Wirtschaftspolitik wäre, dieses Angebot zumindest zur Kenntnis zu nehmen und abzuwägen. Denn ohne günstige russische Energie lässt sich keines der Habeckschen Vorhaben umsetzen, machen die vergangenen zwei Jahre deutlich. Doch genau dieser Einsicht verweigert sich Habeck beharrlich. 

    Mit Habeck scheitert jedoch noch etwas anderes. Die Strategie der Grünen, allein durch beständiges Wiederholen ihrer Narrative eine Welt jenseits der Realität und Fakten zu erschaffen, in der alles nach grüner Gesetzmäßigkeit läuft. Den Menschen ist auch durch penetrante Wiederholung nicht einzureden, dass Putin Deutschland das Gas abgedreht hat. Es entspricht ebenso wenig den Fakten wie Baerbocks Mantra, Russland habe anlasslos die Ukraine überfallen. Auch durch grüne Politik lassen sich die geistigen Errungenschaften der Aufklärung nicht vollständig aus Deutschland vertreiben. Das ist eine gute Nachricht.


    Mehr zum Thema – Reaktionen aus dem politischen Berlin zum Rücktritt von Lang und Nouripour


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    Video  Dauer 9:21 min


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