Litauen schafft Voraussetzungen für Konfrontation Russland / Deutschland
aus e-mail von Doris Pumphrey, 19. Dezember 2023, 19:25 Uhr
(…) Experten schließen auch nicht aus, dass Litauens "politisch
verantwortungslose Führung" die nicht vollständig souveräne deutsche
Regierung zur Teilnahme an Kampfhandlungen bei Kaliningrad provozieren
könnte. Zumal Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Stadt
bereits "Königsberg" nannte und damit ein Tabu der deutschen
Außenpolitik brach. Und ausgerechnet im Zusammenhang mit der
Stationierung deutscher Truppen in Litauen wählte er diese Formulierung.
(…) Seinerseits erinnert Nikolai Meschewitsch, Vorsitzender der
russischen Assoziation für baltische Studien (RAPI) daran, es sei nicht
das erste Mal, dass Deutschland versuche, seine Truppen auf litauischem
Gebiet zu stationieren."Wir sahen das sowohl Ende 1914, als auch 1938,
und auch 1941. Doch es nahm nie ein gutes Ende. Deswegen verstehe ich
die Logik von Scholz gar nicht. Vielleicht hofft er, dass die Deutschen
wenigstens diesmal im Fall einer Aggression nicht aus dem Land geworfen
werden", bemerkte er ironisch.
(…) "Russlands Präsident hat deutlich gesagt, dass unser Land nicht
vorhat, die NATO anzugreifen. Doch Deutschlands Aktionen im Baltikum
zeigen, dass man uns entweder nicht hört oder nicht hören will. So oder
so macht sich Deutschland den psychologischen Druck auf Russland zu
einer der wichtigsten Aufgaben", erklärte Alexei Arbatow, Akademiker der
Russischen Akademie der Wissenschaften.
_RT 19.12.2023
_*Litauen schafft Voraussetzungen für Konfrontation zwischen Russland
und Deutschland
*Deutschland wird eine Bundeswehr-Brigade auf litauischem Territorium
stationieren. Ihre Verlegung soll bis 2027 abgeschlossen sein. Um
welches Truppenkontingent handelt es sich und welche Risiken entstehen
dabei für Russland?
/Von Aljona Sadoroschnaja/
Am Montag haben die Verteidigungsminister Litauens und Deutschlands
einen Plan über die Stationierung einer deutschen Brigade auf dem Gebiet
der baltischen Republik in Kraft gesetzt. Laut einer auf der Webseite
des litauischen Verteidigungsministeriums veröffentlichten Erklärung
soll die Brigade aus bereits existierenden und neuen Verbänden
zusammengestellt werden.
Das Ministerium meldet weiter, dass das Panzerbataillon 203 aus
Nordrhein-Westfalen und das Panzergrenadierbataillon 122 aus Bayern nach
Litauen verlegt würden. Die aus bereits im Land stationierten Vorkräften
bestehende Kampfgruppe soll in ein multinationales Bataillon umgewandelt
und zu einem integralen Bestandteil des Truppenverbands werden.
"Wir schlagen die Seite einer noch tieferen strategischen Partnerschaft
auf. Die deutsche Brigade wird unser Verteidigungspotenzial beträchtlich
vergrößern und die Kollektivverteidigung der NATO stärken", zitiert
das Verteidigungsministerium seinen Leiter Arvydas Anušauskas.
Die erste Etappe der Truppenverlegung hat bereits begonnen. Im nächsten
Jahr sollen die verlegten Verbände in Vilnius stationiert werden. In den
Jahren 2025–2026 wird dann der Großteil der Verbände der Brigade
verlegt, und im Jahr 2027 soll die deutsche Brigade in Litauen
vollständig einsatzbereit sein. Insgesamt werden 5.000 Deutsche – 4.800
Militärs und 200 Angehörige des Bedien- und Wartungspersonals nach
Litauen kommen.
Der Plan zur Aufstellung einer deutschen Brigade im Baltikum stammt aus
dem Sommer des vergangenen Jahres, als am Rande des NATO-Gipfels in
Madrid eine Absichtserklärung über die Teilnahme einer
Bundeswehr-Brigade an der Verteidigung Litauens unterzeichnet wurde. Die
Vertragsparteien bestätigten ihre Absichten im Frühling dieses Jahres.
Heute sind sich Experten sicher: Die NATO-Länder bauen nicht so sehr
ihre Verteidigungs- als vielmehr ihre Angriffs-Infrastruktur aus, und
das gilt nicht nur für Litauen. Darauf verweist unter anderem das
Rahmenabkommen Defence Cooperation Agreement (DCA), das am Montag
zwischen den USA und Finnland unterzeichnet wurde. Gemäß dem Dokument
erhält Washington das Recht, seine Stützpunkte, Lager, Waffen und
Truppen an 15 militärischen Standorten in Finnland zu stationieren.
Doch während der Vertrag zwischen Washington und Helsinki noch nicht
endgültig ausgefertigt ist, steht das deutsch-litauische Projekt für die
nächsten Jahre fest. In diesem Zusammenhang darf Russland die
potenzielle Bedrohung nicht ignorieren und muss das
Verteidigungspotenzial des Gebietes Kaliningrad stärken. Experten
schließen auch nicht aus, dass Litauens "politisch verantwortungslose
Führung" die nicht vollständig souveräne deutsche Regierung zur
Teilnahme an Kampfhandlungen bei Kaliningrad provozieren könnte. Zumal
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Stadt bereits
"Königsberg" nannte und damit ein Tabu der deutschen Außenpolitik brach.
Und ausgerechnet im Zusammenhang mit der Stationierung deutscher Truppen
in Litauen wählte er diese Formulierung.
"Ein solcher Schritt ist ausschließlich als Steigerung des
Angriffspotenzials der NATO nahe der russischen Grenzen zu werten. Die
Allianz unternimmt Schritte zur Steigerung der Eskalation in Gebieten,
die für die Sicherheit unseres Landes lebenswichtig sind. Die Rede ist
nicht nur vom Baltikum, sondern auch von Finnland", sagt Alexander
Bartosch, korrespondierendes Mitglied der russischen Akademie der
Militärwissenschaften.
"Vor diesem Hintergrund erscheint die Schaffung des Wehrkreises
Leningrad und die enge Zusammenarbeit mit Weißrussland höchst angebracht
und rechtzeitig. Die Maßstäbe einer möglichen Antwort Moskaus auf die
Bedrohung, die von den NATO-Staaten ausgeht, müssen vergleichbar sein.
Und dabei darf man nicht zögern, unsere Führung versteht das", meinte er.
Eine ähnliche Ansicht vertritt der Militärexperte Konstantin Siwkow.
"Das ist eine ernsthafte Bedrohung, die nicht heruntergespielt oder
ignoriert werden sollte. Offensichtlich wollen damit unsere potenziellen
Gegner den sogenannten Suwalki-Korridor unter Druck setzen", erklärte er.
Wenn der Gegner das Gebiet Kaliningrad blockieren sollte, werden nach
Meinung des Analytikers russische Bodentruppen die Region ausgerechnet
über den Suwalki-Korridor deblockieren müssen. Siwkow ist
zuversichtlich: Obwohl die deutsche Brigade über ein Panzerbataillon und
ein Panzergrenadierbataillon verfüge, könne ihr Widerstand überwunden
werden. "Doch man sollte sich trotzdem nicht entspannen", fügte er hinzu.
"Wir müssen unsere militärische Präsenz im Rahmen des Wehrkreises
Leningrad stärken. Dann werden wir, falls der Gegner dennoch zur Tat
schreiten sollte, eine schnelle und vor allem wirksame Antwort geben
können. Wir verfügen über die Kräfte dazu", betonte er.
Seinerseits erinnert Nikolai Meschewitsch, Vorsitzender der russischen
Assoziation für baltische Studien (RAPI) daran, es sei nicht das erste
Mal, dass Deutschland versuche, seine Truppen auf litauischem Gebiet zu
stationieren.
"Wir sahen das sowohl Ende 1914, als auch 1938, und auch 1941. Doch es
nahm nie ein gutes Ende. Deswegen verstehe ich die Logik von Scholz gar
nicht. Vielleicht hofft er, dass die Deutschen wenigstens diesmal im
Fall einer Aggression nicht aus dem Land geworfen werden", bemerkte er
ironisch.
"Einerseits ist ein Panzerbataillon in einer Brigade nicht so viel,
andererseits ist ein Panzer eine universelle Waffe. Und es ist klar,
dass dies nur der Anfang sein könnte. Die Position der litauischen
Politiker verschärft die Lage nur. Sie sind sich sicher, je mehr
ausländische Militärs in ihrem Land stationiert sind, desto mehr können
sie sich in Bezug auf das Gebiet Kaliningrad und Weißrussland leisten",
führte der Experte aus.
Bemerkenswerterweise hatte Russlands Präsident Wladimir Putin an die vor
etwa einem Jahr angekündigte Wiederaufstellung des Wehrkreises Leningrad
erinnert. Der Wehrkreis Leningrad (zuvor Petersburg und Petrograd
genannt) existierte zwischen 1864 und 2010. Zum Zeitpunkt seiner
Auflösung umfasste er die Stadt Sankt-Petersburg, die Gebiete Leningrad,
Archangelsk, Wologda, Murmansk, Nowgorod und Pskow sowie die
Teilrepubliken Karelien und Komi.
"Russlands Präsident hat deutlich gesagt, dass unser Land nicht vorhat,
die NATO anzugreifen. Doch Deutschlands Aktionen im Baltikum zeigen,
dass man uns entweder nicht hört oder nicht hören will. So oder so macht
sich Deutschland den psychologischen Druck auf Russland zu einer der
wichtigsten Aufgaben", erklärte Alexei Arbatow, Akademiker der
Russischen Akademie der Wissenschaften.
"Natürlich reicht eine Brigade nicht aus, um ein so großes Land wie
Russland anzugreifen. Zumal die russische Armee heute mit neuesten und
modernsten Waffen ausgerüstet ist. Doch sollten in einigen Jahren einige
weitere Divisionen der Allianz im Baltikum erscheinen, wird dies reale
Voraussetzungen für eine bewaffnete Aggression gegen Russland und
Weißrussland schaffen", sagte der Experte.
"Der erste Schlag könnte sich gegen Kaliningrad richten, das heute schon
von den NATO-Ländern als potenzielle Geisel angesehen wird. Wir wissen
von diesen Plänen und ergreifen jetzt schon alle notwendigen Maßnahmen,
um die Sicherheit unseres Landes zu gewährleisten", schlussfolgerte Arbatow.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.





