16.11.2022

noch Ausgewähltes....

aus e-mail von Doris Pumphrey, 16. November 2022, 20:05 Uhr


https://www.jungewelt.de/artikel/438930.massenorganisation-des-tages-henry-kissinger-preis.html

17.11.2022

*Massenorganisation des Tages: Henry-Kissinger-Preis

*/Von Arnold Schölzel


/Das wurde aber auch Zeit. Helmut Schmidt hat ihn, Helmut Kohl, Angela

Merkel, Wolfgang Schäuble, Hans-Dietrich Genscher, Richard von

Weizsäcker und George Bush senior auch. Am Mittwoch abend erhielt laut

Ankündigung des Bundespräsidialamtes Frank-Walter Steinmeier in New York

den Henry-Kissinger-Preis. So wurden zwei lebende Legenden beim

Arrangement von Faschistenputschen und Flächenbombardierungen einander

zugeführt. Kissinger ließ 1973 in Chile Salvador Allende beseitigen,

Steinmeier erledigte Analoges im Februar 2014 in Kiew. Kissinger dehnte

Anfang der 70er den US-Völkermord in Vietnam auf Laos und Kambodscha

aus, Steinmeier koordinierte im deutschen Kanzleramt die Beteiligung

beim Zertrümmern von Jugoslawien 1999, von Afghanistan ab 2001. Echte

Transatlantiker.


Wer solche Verdienste um Krieg und Elend hat, entgeht nicht dem Orden,

der vom jetzt 99jährigen Namensgeber gestiftet wurde. Die Verleihung

fand laut Programm mit passender Figurendekoration statt: Kissinger, zu

dessen Verhaftung wegen Kriegsverbrechen vor zehn Jahren noch große

Anzeigen in Berliner Tageszeitungen aufriefen, sollte eröffnen. Die

Laudatio wollte Condoleezza Rice halten. Das ist jene liebenswürdige

Lady, die für George Bush junior vor rund 20 Jahren den »neuen Mittleren

Osten« schuf. Das kostete lediglich ein paar Millionen Tote und

Vertriebene von Syrien bis Pakistan. Steinmeier kann in seiner

Dankesrede erläutern, wie er den Bremer Murat Kurnaz jahrelang in

Guantanamo Bay schmoren ließ, obwohl selbst die dortigen US-Folterprofis

Kurnaz loswerden wollten. Steinmeier störte das bislang nicht,

neuerdings aber hat er Erscheinungen. Am 28. Oktober bekannte er, das

»Angesicht des Bösen« erblickt zu haben. Es war russisch, und seitdem

hat der Bundespräsident Metaphysik, aber keinen Schlaf. Ein

Kissinger-Orden ist die beste Therapie.

16.11.2022

Ist es den USA ernst mit Verhandlungen über die Ukraine?

consortiumnews.com, vom 15. November 2022,    (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)
Die Äußerungen des US-Präsidenten zu territorialen Kompromissen könnten eine Wende bedeuten, aber ist es dem Weißen Haus ernst mit Verhandlungen? fragt M.K. Bhadrakumar.


Bei den Zwischenwahlen in den USA kam es zu knappen Rennen, bei denen der Senat in demokratischer Hand blieb und das Repräsentantenhaus von den Republikanern übernommen wurde.

Letzten Mittwoch sagte Präsident Joe Biden auf einer Pressekonferenz:

    "Ich bin bereit, mit meinen republikanischen Kollegen zusammenzuarbeiten. Ich denke, das amerikanische Volk hat deutlich gemacht, dass es von den Republikanern erwartet, dass sie ebenfalls bereit sind, mit mir zusammenzuarbeiten. Im Bereich der Außenpolitik hoffe ich, dass wir diesen parteiübergreifenden Ansatz fortsetzen werden, um Russlands Aggression in der Ukraine entgegenzutreten."

Auf die Frage, ob die US-Militärhilfe für die Ukraine ohne Unterbrechung fortgesetzt werde, antwortete Biden lediglich: "Das ist meine Erwartung." Er betonte, dass die USA der Ukraine keinen Blankoscheck" ausgestellt und Kiew lediglich mit der rationalen Fähigkeit ausgestattet haben, sich selbst zu verteidigen".

Biden vermied eine direkte Antwort auf die Frage, ob die russische Evakuierung der Stadt Cherson Kiew ein Druckmittel für die Aufnahme von Friedensverhandlungen mit Moskau geben würde. Aber er widersprach einer solchen Denkweise auch nicht. Er sagte:

    " ... zumindest wird sie (die Evakuierung) allen Beteiligten Zeit verschaffen, ihre Positionen über den Winter neu zu kalibrieren. Und es bleibt abzuwarten, ob eine Entscheidung darüber getroffen wird, ob die Ukraine zu einem Kompromiss mit Russland bereit ist oder nicht."

Biden sagte, dass es am Rande des zweitägigen G20-Gipfels auf Bali, der am Dienstag begonnen hat, zu Konsultationen mit den Staats- und Regierungschefs kommen könnte, obwohl der russische Präsident Wladimir Putin selbst nicht anwesend sein wird.

Es findet eine Art diplomatische Kommunikation statt.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


 In einer zweiten Frage zu den Entwicklungen in Cherson sagte Biden, dass die russische Evakuierung den beiden Seiten nicht nur helfen werde, "ihre Wunden zu lecken", sondern auch "zu entscheiden, was sie über den Winter tun werden, und zu entscheiden, ob sie einen Kompromiss eingehen werden oder nicht".

Bemerkenswert ist, dass Biden zweimal von "Kompromissen" (sprich territorialen Zugeständnissen) seitens Kiews gesprochen hat, was eine deutliche Abkehr von der US-Haltung bedeutet, dass die russischen Streitkräfte aus der Ukraine abgezogen werden sollten. Biden schloss: "Das ist es, was passieren wird, ob oder ob nicht. Ich weiß nicht, was sie tun werden. Und - aber eines weiß ich: Wir werden ihnen [den Ukrainern] nicht sagen, was sie zu tun haben."

[In einer Videoansprache auf dem G-20-Gipfel in Bali am Dienstag wiederholte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij zehn Bedingungen für die Beendigung des Konflikts, darunter den vollständigen Rückzug der russischen Truppen und die vollständige Wiederherstellung der ukrainischen Kontrolle über das ukrainische Territorium", berichtete euronews.]

Insgesamt stimmen Bidens Äußerungen mit einem Bericht von NBC News vom vergangenen Mittwoch überein, in dem unter Berufung auf informierte Quellen berichtet wird, dass der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan bei seinem unangekündigten Besuch in Kiew in der vergangenen Woche die Bereitschaft der Ukraine zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts untersucht hat.


Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)



Der Sender NBC berichtete, dass Sullivan Optionen für die Beendigung des Konflikts und die Möglichkeit der Aufnahme von Verhandlungen prüfe und bei Treffen mit ukrainischen Behörden auf die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung hinwies.

Dem Bericht zufolge sind einige amerikanische und westliche Beamte zunehmend der Ansicht, dass weder Kiew noch Moskau alle ihre Ziele erreichen können und dass die winterliche Abschwächung der Feindseligkeiten eine Chance für den Beginn von Verhandlungen bieten könnte.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)



Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, sagte: "Wir sind nach wie vor offen für Verhandlungen, wir haben sie nie abgelehnt, wir sind bereit, sie zu führen - natürlich unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Realitäten."

Die russischen Behörden behaupten, dass die Evakuierung ihrer Streitkräfte in Cherson ausschließlich aus Sicherheitsgründen erfolgt sei. Die Verantwortung für die Empfehlung wurde von Armeegeneral Sergej Surowikin, dem Befehlshaber der russischen Militäroperation in der Ukraine, übernommen. Der General erklärte in einer im Fernsehen übertragenen Rede, die Evakuierung von Cherson schaffe stärkere Verteidigungslinien für die Truppen und werde das Leben von Soldaten und Zivilisten retten.

Die Anwesenheit des russischen Außenministers Sergej Lawrow auf Bali ist von entscheidender Bedeutung. Vermutlich hatte er Kontakte zu seinen westlichen Amtskollegen. Bidens Äußerungen über territoriale Kompromisse deuten auf eine mögliche Änderung des Kalküls hin.

Auch General Mark Milley, Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff, bestätigte bei der Eröffnung einer Diskussion mit dem Economic Club of New York am vergangenen Mittwoch über die Möglichkeit eines Friedens zwischen der Ukraine und Russland, dass es in der Tat "ein Zeitfenster für Verhandlungen" gebe.

Der General forderte: "Wenn es eine Gelegenheit zu verhandeln gibt, wenn Frieden erreicht werden kann, ergreifen Sie sie. Ergreifen Sie den Moment." Er sprach natürlich mit Blick auf die russische Militärführung.


Das Weiße Haus wies jedoch Mileys Äußerungen zurück und sendete gemischte Botschaften über die Möglichkeit einer Verhandlungslösung des Krieges. Die USA würden "nicht von ihrem Ziel abrücken, die Russen zu vertreiben", sagten hochrangige Beamte der Biden-Administration, wie Politico berichtete.

Da die Republikaner nun die Kontrolle über das Repräsentantenhaus haben, muss Biden möglicherweise mit der GOP-Führung über Entscheidungen zur Ukraine verhandeln, obwohl es bisher eine starke parteiübergreifende Unterstützung für die Ukraine gegeben hat.  

Die sich zuspitzende Wirtschaftskrise in Europa birgt ebenfalls explosives Potenzial für politische Unruhen, vor allem wenn es angesichts des harten Winters zu einem weiteren Flüchtlingsstrom aus der Ukraine kommt.

Die Rückwirkungen der Sanktionen gegen Russland haben Europa tödlich verwundet, und abgesehen von dem Getöse gibt es wirklich keinen Ersatz für die preiswerten, zuverlässigen und reichlichen russischen Energielieferungen über Pipelines.



All dies hat enorme Auswirkungen auf die Einheit des Westens. Der jüngste Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz in China zeigt, dass sich Uneinigkeit zusammenbraut.

Vor allem die massive russische Mobilisierung droht dem ukrainischen Militär einen K.O.-Schlag zu versetzen, aber die Europäer haben keine Lust auf eine Konfrontation mit Russland.

Das Vereinigte Königreich, Washingtons treuer Verbündeter in der Ukraine, steht ebenfalls unter enormem Druck, sich zurückzuziehen und sich auf die innenpolitische Krise zu konzentrieren, da die neue Regierung mit einem Finanzierungsloch in der Größenordnung von 50 Milliarden Pfund im Haushalt zu kämpfen hat.

Die Vorstellungen von einem Regimewechsel in Moskau, die Biden einst öffentlich vertrat, und das Projekt der Neokonservativen, Russland "abzuschaffen", sind gegen eine Mauer gestoßen und zusammengebrochen.

Allerdings können sich die USA damit trösten, dass der russische Rückzug aus dem Gebiet westlich des Dnjepr bedeutet, dass Moskau nicht die Absicht hat, Nikolaev oder gar Odessa anzugreifen - zumindest nicht in nächster Zeit.

Sollten die ukrainischen Streitkräfte jedoch nachrücken, Cherson besetzen und die Krim bedrohen, wird dies eine große Herausforderung für die Regierung Biden darstellen.

Im Moment ist es noch verfrüht einzuschätzen, dass Moskau die bittere Entscheidung, die durch ein Dekret Katharinas der Großen gegründete und tief im kollektiven Bewusstsein der Russen verankerte Stadt Cherson aufzugeben, nur getroffen hat, weil man sich einigermaßen sicher ist, dass Washington Kiew davon abhalten wird, die sich zurückziehende russische Armee bis zum Ostufer des Dnjepr zu "verfolgen". Russland dementierte am Dienstag Berichte, wonach ein solcher ukrainischer Angriff auf das Ostufer stattgefunden habe.

M.K. Bhadrakumar war mehr als 29 Jahre lang im indischen Auswärtigen Dienst tätig, unter anderem als indischer Botschafter in der Türkei und Usbekistan.

Dies ist ein aktualisierter Artikel von Peoples Dispatch.

Die darin geäußerten Ansichten sind ausschließlich die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die von Consortium News wider.
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Info: https://consortiumnews.com/2022/11/15/is-the-us-serious-about-negotiations-on-ukraine/?eType=EmailBlastContent&eId=2313942c-3320-4c20-8889-821577ce9bb1

16.11.2022

Es hilft nichts, das Recht auf seiner Seite zu haben. Man muss auch mit der Justiz rechnen.                  

                                                               Dieter Hildebrandt
16.11.2022

Drewermann Friedensrede G7 Treffen in Münster: Verhandeln statt schießen! Frieden schließen! 3.11.22

Am 3. Nov. 2022 sprach Deutschlands bekanntester Pazifist, der Theologe und Psychotherapeut Dr. Eugen Drewermann in Münster bei der Kundgebung der Deutschen Friedensgesellschaft "Verhandeln statt schießen! Frieden schließen!" anlässlich des Treffens der Außenminister*innen der G7-Staaten. Auf die Straße für den Frieden!


Mehr Info zur Veranstaltung: http://dfgvk.blog.muenster.org/2022/1...


Mehr zu Drewermann:

Webseite: http://drewermann.de oder https://drewermann.wordpress.com


Bücher von Drewermann:

Patmos Verlag: https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/...

Herder Verlag: https://www.herder.de/autoren/d/eugen...

Drewermann Biografie: https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/...

Einführung in das Denken Drewermanns: https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/...


Info: Video https://m.youtube.com/watch?v=RHwSYG78cyk  Dauer 34:06 min

16.11.2022

Elga Bartsch: Blackrock-Ökonomin soll neue Abteilungsleiterin im Wirtschaftsministerium werden

msn.com/de, (manager magazin). 15. November 2022 um 15:34 Uhr, Anna Driftschröer

Die Spitzenökonomin Elga Bart, sch verlässt den weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. Künftig soll sie die Grundsatzabteilung im Bundeswirtschaftsministerium leiten. Unter Robert Habeck soll sie die Energie- und Wirtschaftskrise bekämpfen.


Elga Bartsch: Blackrock-Ökonomin soll neue Abteilungsleiterin im Wirtschaftsministerium werdenElga Bartsch: Blackrock-Ökonomin soll neue Abteilungsleiterin im Wirtschaftsministerium werden© Alex Kraus / Bloomberg via Getty Images


Die Grundsatzabteilung im Bundeswirtschaftsministerium soll künftig von der Ökonomin Elga Bartsch (56) geleitet werden. Dies verlautete am Dienstag aus Ministeriumskreisen in Berlin. Die Makroökonomin verfüge über große internationale Erfahrung, hieß es. Mit ihr gewinne das Ministerium tiefe makroökonomische Expertise samt Fiskalpolitik und Geldpolitik. Durch ihre Forschungen sei sie eine Expertin für die Risiken des Klimawandels für die Wirtschaft und deren ökonomische Modellierung. Elga Bartsch muss als neue Abteilungsleiterin noch vom Kabinett bestätigt werden.


Bartsch hatte den Informationen zufolge bis zum Sommer in London die Volkswirtschafts- und Kapitalmarkt-Forschung der Vermögensverwaltungsgesellschaft Blackrock geleitet. Nach ihrer Promotion in Kiel hatte Bartsch mit IWF und OECD geliebäugelt, ging aber zur Investmentbank Morgan Stanley und stieg bis zur Europa-Chefvolkswirtin auf.


Bisher war die Abteilung im Wirtschaftsministerium von Philipp Steinberg (48) geleitet worden. Er hatte Anfang Oktober die neue Abteilung für Energiesicherheit und Wirtschaftsstabilisierung übernommen, in der Aufgaben und Referate aus verschiedenen Abteilungen zusammengezogen wurden.


Dem vorausgegangen war die Zusammenlegung von zwei Zentralabteilungen, wodurch eine Abteilungsleiterstelle frei wurde. Mit den Umstrukturierungen will sich das Ministerium besser für die Bekämpfung der Energie- und Wirtschaftskrise aufstellen.


Info: https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/elga-bartsch-blackrock-ökonomin-soll-neue-abteilungsleiterin-im-wirtschaftsministerium-werden/ar-AA148tm5?ocid=msedgntp&cvid=da90a025c27c41f9a6fc846ddb7ed822

16.11.2022

Friedensethiker Becker rät:
"Wir müssen raus aus Eskalationsdynamik"

evangelisch.de, 02.11.2022, epd, Martina Schwager, Krieg und Frieden
Friedensethiker und Ökonom Ralf Becker leitet ein von der badischen Landeskirche beauftragtes Expertengremium und befürwortet angesichts der aktuellen Konflikte in der Welt Modelle einer zivilen Sicherheitspolitik.


Zitat: Der Friedensethiker und Ökonom Ralf Becker plädiert für den Wandel von einer militärischen zu einer zivilen Sicherheitspolitik. Gerade vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Ukraine-Konflikts und der drohenden Klimakatastrophe halte er es für notwendig und auch realistisch, zu Friedensverhandlungen zu kommen. Der Koordinator der Initiative "Sicherheit neu denken" der Evangelischen Landeskirche in Baden im Interview.


Eine Initiative für die mittelfristige Umwandlung der militärischen in eine rein zivile Sicherheitspolitik scheint nicht in eine Zeit zu passen, die vom Krieg in der Ukraine beherrscht wird. Warum es dennoch gerade jetzt sinnvoll ist, sich mit Alternativen zur militärischen Friedenssicherung auseinanderzusetzen, erklärt der Koordinator der Initiative "Sicherheit neu denken" der Evangelischen Landeskirche in Baden, Ralf Becker in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst.

Der Friedensethiker und Ökonom hat gemeinsam mit Experten ein Szenario entwickelt, nach dem unter anderem die Bundeswehr bis 2040 in eine internationale Polizei und ein internationales Technisches Hilfswerk umgewandelt werden soll. Deutschland würde dann jährlich 70 Milliarden Euro in die zivile Friedenssicherung investieren und Europa eine Wirtschafts- und Sicherheitspartnerschaft mit Russland und asiatischen Staaten betreiben. Becker spricht am 4. November auf Einladung des evangelisch-lutherischen Sprengels in Osnabrück.


epd: Herr Becker, ist Ihre Vision angesichts des Krieges in der Ukraine und der Waffenlieferungen, die sogar von einstigen Friedensaktivisten befürwortet werden, nicht utopisch?


Ralf Becker: Es ist in der Tat herausfordernd, unsere Vorstellungen in die Debatte einzubringen. Aber mittlerweile wird unsere Initiative von mehr als 150 Organisationen getragen. Wir haben Kontakte in die Parteien und zu zahlreichen führenden Verteidigungs- und Außenpolitikerinnen auch des neuen Bundestags. Wir glauben, dass aufgrund der weltpolitischen Lage der Druck automatisch zunehmen wird. Wenn wir uns die sich verselbstständigende Klimakatastrophe ansehen, wissen wir, dass wir uns mittelfristig mit unserem Nachbarn Russland wieder ins Benehmen setzen müssen. Es wird also mit zunehmender Zeit immer dringlicher, auch über diesen Krieg hinauszuschauen.


Können Sie Beispiele für Ideen nennen, die Sie in die Debatte einbringen?


Becker: Man könnte den Krieg beenden, wenn man differenzierte Lösungsmöglichkeiten ins Auge fassen würde. Die Ostukraine und die Krim könnten zum Beispiel völkerrechtlich weiterhin zur Ukraine gehören, aber einen weitgehenden Autonomiestatus bekommen. Der würde auch russisch als Amtssprache umfassen und weitere Eigenständigkeits-Symbole. Dann könnten sich beide Seiten als Gewinner dieses Krieges darstellen.


Sind Sie auch international mit Politikern über solche Lösungsmöglichkeiten im Gespräch?

Becker: Wir sind sehr viel im Gespräch mit afrikanischen Politiker:innen und Vertretern der Zivilgesellschaft. Die haben einen ganz anderen Blick auf den Ukraine-Konflikt. Sie sehen ihn als Teil einer Großmachtkonkurrenz zwischen den USA, Russland und China. Sie wollen sich nicht einseitig positionieren, sondern dringen auf Friedensverhandlungen. Wir als Initiative bauen gerade in Afrika ein größeres Netzwerk auf, unter anderem mit Vertreter:innen von Unterorganisationen der Afrikanischen Union, aber auch von Polizei, Kirche und Zivilgesellschaft. Wir arbeiten mit Schwesterorganisationen in Großbritannien, in den Niederlanden, Italien, der Schweiz und in Österreich zusammen.


Sie sehen also durch die derzeit eskalierende Situation weltweit sogar noch größere Chancen, Ihre Visionen durchzusetzen?


                     "Wenn wir noch jahrelang in dieser militärischen Kriegslogik bleiben,
            dann erreichen wir weder die Klimaziele noch irgendeine Pandemiebekämpfung."


Becker: Auf jeden Fall. Wir sehen bei jedem Vortrag, dass wir in diesen dunklen Zeiten hoffnungsvolle Wege aufzeigen. Die sind vielleicht kurzfristig schwer vermittelbar. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass wir mit der Zeit immer mehr Gehör finden werden. Denn es gibt schlicht und ergreifend keine Alternative. Wenn wir noch jahrelang in dieser militärischen Kriegslogik bleiben, dann erreichen wir weder die Klimaziele noch irgendeine Pandemiebekämpfung.


Wie passen in Ihre Visionen autokratische Herrscher wie in Russland, Nordkorea oder China?


                      "Autokraten sind nicht durchgeknallt, sondern kühl berechnend."


Becker: Wir vermeiden das Zeichnen eines Schwarz-Weiß-Bildes. Autokraten sind nicht durchgeknallt, sondern kühl berechnend. Kim Jong-Un in Nordkorea oder auch Wladimir Putin wollen einen Dialog auf Augenhöhe mit dem Westen. Der wird ihnen bislang aber verwehrt. Wir sind fest davon überzeugt, dass auch mit Präsident Putin zu reden ist, wenn wir die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zum Verhandlungsthema machen.


Christen demonstrieren auf Ukraine Friedensdemo




Kolumne: evangelisch kontrovers

Ist Pazifismus die einzige christliche Option?





Wie sehen Sie denn die akute Lage in der Ukraine. Ist es sinnvoll, weiter Waffen zu liefern?


Becker: In unserer Initiative gibt es dazu sehr unterschiedliche Stimmen, genauso wie in der Politik und in der Bevölkerung. Ich persönlich bin für diese Waffenlieferungen. Ich glaube, dass es jetzt, wo der Krieg begonnen hat - was man hätte verhindern können - tatsächlich sinnvoll ist, Präsident Putin dieses Zeichen der Stärke entgegenzusetzen.


"Sehr schnell könnte eine Schwelle überschritten werden. Dann werden wir zur aktiven Kriegspartei oder der Krieg weitet sich zu einem Atomkrieg aus."


Allerdings ist es unsere Aufgabe als Kirche und als Initiative "Sicherheit neu denken", auf die Risiken aufmerksam zu machen. Sehr schnell könnte eine Schwelle überschritten werden. Dann werden wir zur aktiven Kriegspartei oder der Krieg weitet sich zu einem Atomkrieg aus. Deshalb führen wir weniger die Diskussion um Waffenlieferungen, sondern dringen darauf, dass die langfristigen Interessen aller Konfliktparteien in Verhandlungen eingebracht werden.


Wie kann das gehen?


Becker: Wir sehen, dass laufend Verhandlungen gelingen, zur Lieferung von Getreide und zum Austausch von Gefangenen. Darauf gilt es aufzubauen. Zentral ist, dass wir Präsident Putin Verhandlungen über den zukünftigen militärischen Bündnisstatus der Ukraine zugestehen. Es gibt bereits Verhandlungsinitiativen, zum Beispiel von der Afrikanischen Union, die sich auch als Mediatorin angeboten hat. Wir wissen auch aus den deutschen Regierungsparteien, dass nicht öffentlich weiter Verhandlungsbemühungen laufen. Wir müssen raus aus der aktuellen Eskalationsdynamik - dafür versuchen wir in wöchentlichen Gesprächen mit Spitzenpolitikerinnen zu sensibilisieren. Wir haben nie eine Garantie, dass das funktioniert. Die hat aber die militärische Konfliktbearbeitung auch nicht.


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Ein Bündnis aus gut einem Dutzend Friedens- und antimilitaristischen Organisationen plant für Samstag Aktionen gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Evangelische Bischöfe


Nicht genug mit dem Bösen gerechnet


Die evangelischen Bischöfe Christian Stäblein und Friedrich Kramer haben Versäumnisse der evangelischen Kirche bei der Bewertung der geopolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahre eingeräumt.


Info: Der evangelisch-lutherische Sprengel Osnabrück lädt zur 8. Osnabrücker Männervesper am 4. November, 18.30 Uhr im Steinwerk St. Katharinen unter dem Titel "Sicherheit neu denken - Zivile Sicherheitspolitik ganz ohne Militär, geht das?". Referent ist Ralf Becker.


Seit 2019 wird die Initiative "Sicherheit neue denken" der Evangelischen Landeskirche in Baden, die sich für den Wandel der militärischen zu einer zivilen Sicherheitspolitik einsetzt, von Projektkoordinator Ralf Becker (56) geleitet. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler hat ab 2015 bereits maßgeblich an der Entwicklung des Szenarios einer zivilen Sicherheitspolitik mitgearbeitet. Bis 2019 war er zehn Jahre lang Koordinator des Vereins "gewaltfrei handeln".


Der Katholik Becker war früher auch beim Kolping-Bildungswerk und dem Bischöflichen Hilfswerk Misereor tätig. Er hat bei der Erlassjahr-Kampagne für die Entschuldung von Entwicklungsländern und am Club-of-Rome-Bericht "Money and Sustainability" (Geld und Nachhaltigkeit) mitgewirkt. Sein Engagement galt schon früh der Sozial- und Entwicklungspolitk wie auch der Friedensbewegung. 2000 trat das einstige CDU-Mitglied aus der Partei aus.


Info: https://www.evangelisch.de/inhalte/207683/02-11-2022/friedensethiker-becker-raet-wir-muessen-raus-aus-eskalationsdynamik


unser Kommentar: Bei der Friedensarbeit der Initiative "Sicherheit neu denken" bleibt bisher die Kritik an Miltärbündnissen, wie insbesondere der NATO, komplett außen vor!




Weiteres:




evangelisch.de, 29.09.2022, Alexander Maßmann, Krieg und Frieden


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Der Ethik-Experte Alexander Maßmann fragt, ob die Friedensethik des christlichen Pazifismus angesichts des russischen Angriffskriegs gerechtfertigt sind. (Symbolbild)


Kolumne: evangelisch kontrovers

Ist Pazifismus die einzige christliche Option?

Ein Ethik-Beitrag vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges


Sollen Christinnen und Christen die Lieferung von Waffen an die Ukraine befürworten? Oder sind sie vielmehr zu einer Feindesliebe aufgerufen, die die Gewalt ganz ausschließt? Dr. Alexander Maßmann, unser Ethik-Experte von der Universität in Cambridge, nimmt Stellung zum christlichen Pazifismus.


Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine bestimmt nun schon seit über sieben Monaten die Nachrichten. Grundsätzlich gefragt: Wie verhält es sich aus christlicher Sicht mit dem Einsatz militärischer Gewalt, und soll Deutschland der Ukraine Waffen liefern?


Zu Weihnachten feiern Christinnen und Christen die schutzlose Geburt Jesu Christi in einem Stall, und am Karfreitag gedenken wir der Kreuzigung eines Mannes, der bei Festnahme und Hinrichtung keine Gegenwehr leistete. Damit spricht aus christlicher Sicht viel gegen den Einsatz von Gewalt.


Andererseits bejahen die meisten das Recht der Ukraine, sich zu verteidigen. Mit Waffen aus dem Westen hat die ukrainische Armee verhindert, dass russische Soldaten noch mehr Zivilisten misshandeln und ermorden als etwa in Butscha geschehen.


Das Neue Testament ist zwar sehr kritisch gegenüber der Gewalt, doch das Lukasevangelium hält den Kriegsdienst für vereinbar mit dem christlichen Glauben. Dort fordert Jesus außerdem die Jünger zur Selbstverteidigung  auf. Die Bergpredigt dagegen lehnt Gewalt auch zur Selbstverteidigung ab: Christen sollen ihre Feinde lieben, so wie Gott den Guten wie den Bösen Sonne und Regen schenkt. Laut Paulus dagegen segnet Gott die Guten wie die Bösen nicht gleichermaßen: Gott habe dem heidnischen Imperium "das Schwert"  verliehen, damit es Übeltäter mit Gewalt straft.


Autor:in

Alexander MaßmannAlexander Maßmann

Alexander Maßmann wurde im Bereich evangelische Ethik und Dogmatik an der Universität Heidelberg promoviert. Seine Doktorarbeit wurde mit dem Lautenschlaeger Award for Theological Promise ausgezeichnet. Publikationen in den Bereichen theologische Ethik (zum Beispiel Bioethik) und Theologie und Naturwissenschaften, Lehre an den Universitäten Heidelberg und Cambridge (GB).


In den heutigen Verhältnissen demokratischer Mitbestimmung sind Christinnen und Christen mitverantwortlich für den Schutz der Mitmenschen. Sie dürfen es also nicht mehr als höhere Gewalt ertragen, wenn der Nächste Unrecht leidet. Im Konfliktfall muss der Staat um des Rechts willen Gewalt anwenden, wenn andere Mittel ausgeschöpft sind. Unter Umständen gilt das auch international. Denn wer Unrecht nicht ahndet, ermuntert zur Gewalt. Der begrenzte staatliche Einsatz von Gewalt soll weitere Gewalt verhindern – im Namen der Bürger:innen, die hier mitverantwortlich sind. Den Menschen der griechisch-römischen Antike dürften solche Verhältnisse einfach nicht vorstellbar gewesen sein.


In letzter Konsequenz verweigert sich der Radikalpazifismus der Mitverantwortung für die Durchsetzung des Rechts. Wo solche Mitverantwortung ohnehin unmöglich ist – wie in weiten Teilen der Antike oder auch im autoritären Regime der DDR – ist der Radikalpazifismus sinnvoll, ja imponierend. Im heutigen Europa aber denken wir in einem anderen Rahmen über Gewalt nach, angesichts der zivilgesellschaftlichen Mitverantwortung für Recht und Frieden. Unsere politischen Verhältnisse sind nicht die der Bergpredigt, in der Gott zwar allen Sonne und Regen schenkt, Christen sich aber in das Recht des Stärkeren fügen müssen.


Bergpredigt ist nicht 1:1 anzuwenden


In der Frage, was die urchristliche Tendenz zur Gewaltfreiheit heute für Christinnen und Christen bedeutet, können wir biblische Texte wie die Bergpredigt nicht 1:1 anwenden. Christen sind berufen, sich gegen Gewalt einzusetzen, für Frieden und Recht. Doch unter Umständen kann auch in dieser christlichen Perspektive der Einsatz militärischer Gewalt im Namen des Rechts angezeigt sein.


Nun wurde gesagt, dass Deutschland keine Waffen liefern solle, die sich gegen Russland richten würden – gegen ein Land, das Nazi-Deutschland 1941 in einem grausamen Vernichtungskrieg angriff. Doch fügte Deutschland damals auch der Ukraine schwerstes Leid zu. Daraus folgt aber nicht ein moralisches Patt: Historische Schuld nötigt uns keineswegs, klarem Unrecht heute tatenlos zuzusehen. Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist solches großes Unrecht.


Verblendete Kollaboration mit Schurkenstaat


Von deutschen Verfehlungen muss aber noch in anderem Sinne die Rede sein. Noch nach Putins Annexion der Krim 2014 hat Deutschland bis zuletzt vom Geschäft mit Russland profitiert. Doch dass Putin sich nicht Recht und Demokratie zuwenden würde, war spätestens seit 2014 offenkundig. Selbst angesichts von wiederholtem russischem Staatsterrorismus machte sich Deutschland in der Energieversorgung weiterhin von Russland abhängig. Auch die vielfachen Warnungen der Verbündeten wollte sich die Regierung nicht zu Herzen nehmen. Eine solche verblendete Kollaboration mit einem Schurkenstaat widerspricht der deutschen historischen Verantwortung. Wir Bürgerinnen und Bürger, einschließlich der Pazifisten, haben weitgehend darin versagt, zur Prävention von Gewalt deutlich gegen die deutsche Russland-Politik zu protestieren.


Klimaaktivisten blockieren den Nürnberger Altstadtring im August 2022 durch festgeklebte Hände.





Kolumne: evangelisch kontrovers

Straßen blockieren für den Klimaschutz?





Deutschland hat über acht Jahre lang gegen besseres Wissen Russlands Kriegskasse gefüllt. Auch dieser Verfehlung muss sich Deutschland angesichts des Ukraine-Kriegs stellen. Nun auf einem Radikalpazifismus zu bestehen, käme effektiv einer Unterstützung Russlands gleich. Zugleich verstärkt von günstigem russischem Gas zu profitieren wäre vollends indiskutabel. Vielmehr ist Deutschlands tatkräftige Hilfe gefordert, einen Aggressor in die Schranken zu weisen, den wir zuletzt allzusehr unterstützt haben.


Kritisch zu erörtern wäre, ob es dazu der direkten Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine bedarf und wie man am besten Russlands nuklearer Drohung begegnet. Außerdem ist noch die Frage nach weiteren Konsequenzen für die evangelische Ethik offen. Wenn man den Radikalpazifismus ablehnt, ist noch nicht geklärt, wie man im einzelnen über Krieg und Frieden denkt. Jenseits des Radikalpazifismus hat sich ja die EKD für eine Friedensethik ausgesprochen, die die traditionelle Lehre vom gerechten Krieg ablehnt. Diese Frage - Friedensethik oder gerechter Krieg? - möchte ich in der kommenden Woche diskutieren.


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"Retten statt Rüsten"


Friedensgruppen planen Aktionen gegen Krieg

Ein Bündnis aus gut einem Dutzend Friedens- und antimilitaristischen Organisationen plant für Samstag Aktionen gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.


Bedford-Strohm beteuert:

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Weltkirchenrat will im Ukraine-Konflikt vermitteln

Der Weltkirchenrat will weiter nach Wegen suchen, die Gewalt durch die Invasion Russlands in der Ukraine zu überwinden, sagte der Moderator des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heinrich Bedford-Strohm.


Info: https://www.evangelisch.de/inhalte/206282/29-09-2022/kolumne-evangelisch-kontrovers-ist-pazifismus-die-einzige-christliche-option


unser Kommentar: Mit dem Moderator des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), mit der Person des einstigen EKD-Ratsvorsitzenden , der auch Landesbischof war, Heinrich Bedford-Strohm, haben sie den "Bock zum Gärtner" gemacht, da dieser in der Vergangenheit bereits als Befürworter deutscher Waffenlieferungen, an die Peschmergakurden im Nordirak, persönlich besonders engagiert gewesen ist.

16.11.2022

DEUTSCHER FÜHRUNGSANSPRUCH
»Die Ostsee ist ein Pulverfass«

jungewelt.de, 16.11.2022, Ein Gespräch mit Georg Friedrich Gerchen, Interview: Jan Greve
»Zeitenwende« auch im Hafen von Eckernförde: Kriegsgegner protestieren gegen Aufrüstung der deutschen Marine.


Georg Friedrich Gerchen ist Sprecher der Gruppe Westküste der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)


Zitat: Viel wird seit Beginn des Ukraine-Kriegs über die Aufrüstung der Bundeswehr gesprochen. Am Dienstag haben Sie bei einer Mahnwache in Eckernförde vor der »gefährlichen Aufrüstung der deutschen Marine« gewarnt. Was wissen Sie über die »Zeitenwende« auf hoher See?


Die Marine verfügt heute über weniger Schiffe als in Zeiten des Kalten Kriegs, doch ihre Qualität hat sich stark verändert. Da geht es etwa um große Mehrzweckkampfschiffe wie die »Fregatte 126«, die aktuell gebaut werden. Die haben eine Verdrängung von mehr als 9.000 Tonnen und können sowohl im Eismeer als auch in der chinesischen See eingesetzt werden. Solche und ähnliche Projekte gibt es derzeit viele. Entscheidend für die Kampfkraft der Marine ist die sogenannte vernetzte Operationsführung: Über ein gewaltiges Computernetzwerk werden Daten etwa zur
Lagebilderstellung in Echtzeit übermittelt. Da gibt es beängstigende Fortschritte. Bei der U-Boot-
Ortung nimmt Deutschland mittlerweile eine weltweite Spitzenposition ein.


Am Dienstag haben Sie bei einer Mahnwache im schleswig-holsteinischen Eckernförde auf die wachsende Kriegsgefahr hingewiesen. Welche Entwicklung können Sie am dortigen Kranzfelder Hafen beobachten?


Eckernförde ist nach Wilhelmshaven der zweitgrößte Marinestandort in Deutschland. Hier gibt es viele verschiedene Einheiten, beispielsweise U-Boote. Vier neue High-Tech-U-Boote der Klasse

»212 CD« werden voraussichtlich bald dazukommen – zwei sind bereits bestellt, und durch das

100-Milliarden-Aufrüstungsprogramm der Bundesregierung gibt es die Option auf zwei weitere.

Am Kranzfelder Hafen liegen zudem die sogenannten Flottendienstboote. Die werden für die

elektronische Kampfführung gebraucht, weil mit ihnen strategische Informationen aufgenommen, gesammelt und analysiert werden können. Derzeit werden neue Flottendienstboote gebaut, die wesentlich größer als die vorherigen sind, um sie weltweit einsetzen zu können. In Eckernförde gibt es darüber hinaus das Seebataillon, sozusagen die Marineinfanterie, die 15 neue schnelle Kampfboote bekommen soll. Besonders gefährlich ist nicht zuletzt die Wehrtechnische Dienststelle 71. Das ist der Dreh- und Angelpunkt für Waffenentwicklung, Forschungsaufträge, Zertifizierungen und die technische Abnahme von Kriegsschiffen.


Wie kommen Sie an Ihre Informationen?


Ein Großteil steht in einschlägiger Fachpresse, da gibt es verschiedene Zeitschriften. Im Internet
gibt es Blogs, auf denen sich Militärangehörige über aktuelle Entwicklungen austauschen. Und

auch die Homepage der Bundeswehr ist eine gute Quelle.


Häufig hört man auch bei der Rüstungsindustrie das Argument, die Produktion sei wichtig für die lokale Wirtschaft, und wer dagegen protestiere, gefährde Arbeitsplätze. Gibt es diese Debatte auch in Eckernförde?


Ja, das begleitet uns bei unseren Aktionen ständig. Da heißt es dann gerne: Wenn wir das nicht
verkaufen, dann machen das eben andere. Um so wichtiger ist uns aber zu betonen, dass es
Widerstand gegen die immer stärkere Aufrüstung und das Bestreben gibt, die deutsche Marine zu einer weltweit führenden zu machen. Wir protestieren übrigens auch im gut 20 Kilometer
entfernten Jagel. Vom dortigen Luftwaffenstützpunkt sollen im nächsten Frühjahr Drohnen vom

Typ »Heron TP« starten. Die können lange und hoch fliegen sowie jede Menge Daten sammeln und übertragen, die für die vernetzte Operationsführung genutzt werden können.


Im Zuge der Anschläge auf die Pipeline Nord Stream II wurde viel über die strategische Bedeutung der Ostsee gesprochen. Durch einen NATO-Beitritt von Schweden und Finnland wird sich die Lage in dem Binnenmeer zuspitzen. Welche Entwicklung ist dort zu befürchten?


Die Ostsee ist schon heute einer der am stärksten militarisierten Räume der Erde. Dort stehen sich Russland und die NATO gegenüber. Das ist eine hochbrisante Konstellation. Dazu kommt jetzt noch die Stationierung der Bundeswehr in Litauen, womit die deutsche Politik eine strategische Grundsatzentscheidung getroffen hat. Diese Dichte an Militär, Kampfmitteln, Elektronik zeigt: Die Ostsee ist ein Pulverfass.


Info: https://www.jungewelt.de/artikel/438827.deutscher-f%C3%BChrungsanspruch-die-ostsee-ist-ein-pulverfass.html

16.11.2022

Sterblichkeit - Fallzahlen nach Monaten für Deutschland 2016 - 2022

             Rohdaten Statistisches Bundesamt, aktueller Stand: 15. Nov. 2022


Zelle 1   Jan.   Feb.    März  April 
   Mai   Juni   Juli   Aug.  Sept.  Okt. Nov.
  Dez.
2022  89365  82709
   93631
 86074  81642
  79261
  85613  85915
  79921
 92954 

Zelle 13
2021106803  82191   81901 81877  80876
  76836
  76704  76402  77931
 8508093915103171
2020  84980
  80030   87396 83830  75835  72159  73795  78742  74243 7978185989108792
2019  85105  81009   86739 77410  75669  73483  76926  73444  71022 7700678378  83329
2018  84973  85799 107104 79539  74648  69328  75605  78370  69708 7403974762  80999
2017
  96033  90649   82934 73204  75683  69644  71411  71488  69391 7522974987  81610
2016  81742  76619
   83668 57315  74525  69186  72122  71295  69037 7600177050  84339

Gesamtsterblichkeit: 2022 (bis Okt.) = 857 085 ; 2021 = 1 023 687 ; 2020 = 985 572 ;                                                                 2019 = 939 520 ; 2018 = 954 874 ; 2017 = 932 263 ; 2016 = 910 899


Info: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-pdf.pdf?__blob=publicationFile


Die endgültigen Daten zu Sterbefallzahlen sind in der gleichen Form für die Berichtsjahre 2000 bis 2015 ebenfalls verfügbar. (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-endgueltige-daten.html;jsessionid=11235EA955676410CC354AA4E3B07B3A.live722?nn=209016)

                     V.i.S.d.P.: Initiative: "Kein Militär mehr", Leinaustraße 3, D-30451 Hannover

16.11.2022

Anti-Wokeness-Kongress in Berlin
Nur rhetorische Fragezeichen

taz.de, vom 8. November 2022, 20:03 Uhr, Stefan Reinecke

Die konservative Denkfabrik R21 trommelt gegen linke Identitätspolitik. Es gibt rationale Kritik zu hören – aber vieles kippt ins Affekthafte.


Drei Personen, u.a. Kristina Schröder, bei einer Veranstaltung.

Historiker Rödder und Ex-Familienministerin Schröder beim Kongress der Denkfabrik R 21 Foto: Britta Pedersen/dpa


Zitat: Auf dem Veranstaltungsplakat prangt ein Gesicht mit einem großen Pflaster vor dem Mund. „Wokes Deutschland – Identitätspolitik als Bedrohung unserer Freiheit?“ lautet der Titel der dazugehörigen ersten Veranstaltung der neuen liberal-konservativen Denkfabrik R 21 am Montag in Berlin. Man fühlt sich, soll das Pflaster heißen, von woken Linken mundtot gemacht. Das Fragezeichen im Titel ist Rhetorik.


Die Denkfabrik ist kein reiner CDU-Club. Zu ihr gehören auch der Autor Ahmad Mansour und die Ethnologin Susanne Schröter. Aber CDU-Mitglied und Historiker Andreas Rödder und Ex-Familienministerin Kristina Schröder sind zwei prägende Figuren, die mit R 21 versuchen, das Sinnvakuum der Union nach 16 Jahren Angela Merkel konservativ zu füllen.


Laut Rödder versteht man sich „als bürgerliche, demokratische Mitte“, die vor Rechtspopulismus ebenso warnt wie vor der woken Linken. Eine Schlüsselfrage aber lautet, ob die konservative Kritik an Identitätspolitik ausreichend Distanz zu rechtspopulistischer Feindbestimmung hält.


Als eher linker Kritiker tritt am Montag der Theatermann Bernd Stegemann auf, einst Mitstreiter von Sahra Wagenknecht bei der gescheiterten Aufstehen-Bewegung. Er kritisiert den „progressiven Neoliberalismus“, der auf Gendersternchen statt auf Umverteilung setze.


„Neue Ständegesellschaft“

„Amazon ist diskriminierungsfrei und ohne Gewerkschaften“, so Stegemann. Der woke Kapitalismus ersetze mehr Lohn durch mehr Anerkennung. Zudem hebele das Beharren auf der mit Opferattributen versehenen Sprecherposition den Kern der Demokratie, „den zwanglosen Zwang des besseren Arguments“ (Habermas) unter Gleichen aus. All das ist nicht neu, aber eine rationale Kritik.


FDP-Politikerin Linda Teuteberg hält die Praxis, „Menschen in unentrinnbare Gruppenzugehörigkeiten einzuteilen und nur Opfer und Privilegierte zu kennen“, für illiberal. Damit entstehe die Gefahr einer „neue Ständegesellschaft“, die um Opfergruppen zentriert sei.


Wokeness liest die FDP-Frau als Ausdruck einer wachsenden „Sehnsucht nach Eindeutigkeit“ und der Unfähigkeit, Mehrdeutigkeiten auszuhalten. Letzteres ist irgendwie immer wahr. Teuteberg formuliert ihre Kritik erfreulich entspannt und ohne Schützengräben auszuheben.


Ein anderen, viel schrilleren Ton schlägt die Ex-Bild-Redakteurin Judith Basad ab. Sie hatte bei Springer gekündigt, weil sich der Verlag von einem Text in der Welt distanziert hatte. In diesem waren ARD und ZDF attackiert worden, weil sie angeblich „unsere Kinder indoktrinieren“ und von Aktivisten mit einer „’woken’ Trans-Ideologie“ unterwandert würden.


Fast schon Nordkorea

Das klang nach AfD. Basad, die inzwischen in der Firma von Ex-Bild-Chef Julian Reichelt arbeitet, deutet den Rückzieher des Springer-Verlags hingegen als Menetekel. Die woke Bewegung sei „die größte Gefahr für unsere Gesellschaft“ und „mächtiger, als es jede rechtsextreme Bewegung derzeit sein kann“, sagt sie.


Die Woke-Bewegung habe die Mainstreammedien gekapert und „eine Tyrannei“ errichtet. Folgt man diesem Bild, leben wir in einer Art identitätspolitischem Nordkorea. Der vorsichtige Einwand des Moderators und NZZ-Redakteurs Alexander Kissler, dass die Bild eigentlich kein Zentralorgan von Wokeness sei, prallt an ihr ab.


Basads Auftritt, viel beklatscht, zaghaft infrage gesellt, erhellt einen erstaunlichen Zug der Antiwokeness: Sie wiederholt spiegelbildlich die Opferinszenierung ihrer Gegner. Die Fantasie, in einem totalitären System zu leben, das jede Freiheit stranguliert und in der „die Macht des Mobs“ (Basad) auch konservative Medienhäuser niederringt, ist eine Art Echo mancher identitätspolitischen Konstruktionen eines umfassenden rassistischen oder kolonialistischen Systems.


Zu den Seltsamkeiten des Antiwoken gehört zudem die rituelle Bekundung, dass Identitätspolitik im wahren Leben niemand interessiere. Das steht in einem unvermittelten Widerspruch zu der felsenfesten Überzeugung, es mit einem übermächtigen Gegner zu tun zu haben.


Von Blase zu Blase

Die Historikerin Sandra Kostner attestiert einen machtvollen Trend zur „Moralisierung der Wissenschaft“. Als Beleg für den Einfluss linkswoker Irrationalität führt sie die Zeitschrift Nature an, die kürzlich proklamierte: „Research must do no harm“, Forschung solle ein Bogen um Rassismus, Sexismus, Homophobie und Hassrede machen. Warum das eine gravierende Einschränkung von Wissenschaftsfreiheit sein soll, bleibt unklar.


So hört man bei dieser Veranstaltung durchaus kühl-rationale Verteidigungen republikanischer Prinzipien gegen den Anspruch von identitätspolitischen Sonderrechten. Doch manches kippt ins Affekthafte. Kritische Gegenstimmen hatte man vorsichtshalber gar nicht erst eingeladen. Das führt mitunter zu dem bizarren Effekt, dass mit viel Verve woke Blasen attackiert werden – und man das faktisch in einer antiwoken Blase tut.


Diffus bleibt, ob man die Eskalation und die schroffe Feindseligkeit, wie es sie in den USA gibt, als Kraft der „demokratischen Mitte“ (Rödder) verhindern will – oder sich heimlich danach sehnt. Ex-Bild-Redakteurin Basad glaubt, dass sich auch in Deutschland eine schlagkräftige Anti-Woke-Bewegung entwickeln wird, inklusive Leitfiguren wie dem kanadischen Professor Jordan Peterson.


Von Obama lernen

Kristina Schröder hält den Erfolg der Identitätspolitik für ein Versagen der Union. „Viele haben gedacht: Das ist so bekloppt, das wird sich selbst erledigen.“ Nun komme auf die Freiheit „eine harte Zeit“ zu. Andreas Rödder kündigt am Ende an, man werde einen Kulturkampf gegen „moralisierende Überwältigung“ führen. Es klingt wie eine Drohung.


Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat die linken Bewegungen in den USA einst ermahnt: „Don't be too woke.“ Für die politische Kultur in Deutschland wäre es günstig, wenn Liberal-Konservative den Satz „Don't be too antiwoke“ beherzigen würden. Mehr jedenfalls, als es bei R 21 der Fall ist.


Info: https://taz.de/Anti-Wokeness-Kongress-in-Berlin/!5890581

15.11.2022

Bühne frei für US-Kampftruppen in der Ukraine? Der „Kherson-Rückzug“ der russischen Armee Mike Whitney

globalresearch.ca, vom 14. November 2022, Von Mike Whitney


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Ausführlicher Bericht:

 

„Wenn sich jemand von außen in die Ukraine einmischt, sollte er dies wissen: Wenn er Drohungen gegen uns entwickelt … werden wir sofort zurückschlagen. Wir haben alle Werkzeuge, die wir brauchen, um zu reagieren, und alle Entscheidungen in dieser (Angelegenheit) wurden bereits getroffen.“ – Der russische Präsident Wladimir Putin

***

Es besteht kein Zweifel, dass der Rückzug aus Cherson ein blaues Auge für die russische Armee war. Es besteht auch kein Zweifel, dass der General, der die Evakuierung angeordnet hat, die richtige Entscheidung getroffen hat. Die Optik ist zwar schrecklich, aber Optik gewinnt keine Kriege. Strategie, Tapferkeit und Feuerkraft gewinnen Kriege. Der russische General Sergej Surovikin scheint diese Tatsache zu verstehen, weshalb er die unpopuläre Entscheidung zum Rückzug traf.

Surovikin hätte die politisch akzeptablere Wahl treffen und Cherson bis zum Ende verteidigen können, aber die Risiken überwogen bei weitem die Vorteile. Allen Berichten zufolge hätten die 25.000 russischen Truppen in der Stadt leicht von ukrainischer Artillerie eingekreist und vernichtet werden können. Außerdem wäre Surovikin gezwungen gewesen, mehr Truppen für eine Rettungsmission einzusetzen, die Russlands militärische Gesamtstrategie nicht im Geringsten vorangebracht hätte. Russlands unmittelbares Ziel ist es, die Befreiung des Donbass zu vollenden, eine Aufgabe, die noch nicht abgeschlossen ist und mehr von den in Cherson festgehaltenen Truppen erfordert.

In jeder Hinsicht war der Rückzug aus Cherson ein Kinderspiel. Wenn sich das Alptraumszenario – wie viele erwartet hatten – entfaltet hätte und Tausende russischer Soldaten umzingelt und abgeschlachtet worden wären, um eine Stadt zu verteidigen, die wenig strategischen Wert hat, wäre die Unterstützung der Bevölkerung für den Krieg in Russland über Nacht verschwunden.

Weder Putin noch Surovikin konnten es sich leisten, dieses Risiko einzugehen. Also entschieden sie sich stattdessen dafür, es einzupacken und zu evakuieren, solange sie noch konnten, was natürlich die Wut ihrer Kritiker anstachelte, die immer noch verrückt sind. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die PR-Katastrophe von Kherson keine nennenswerten Auswirkungen auf den Ausgang des Krieges haben wird. Russland ist trotz der Fallstricke, auf die es auf dem Weg gestoßen ist, immer noch auf dem richtigen Weg, alle seine strategischen Ziele zu erreichen. Hier ist eine kurze Zusammenfassung des russischen Rückzugs aus einem Interview mit Colonel Douglas MacGregor:

„Als General Surovikin das Kommando übernahm … wurde beschlossen, dass Russland auf eine entscheidende Operation warten würde, um den Krieg zu beenden. Mit anderen Worten, nicht mehr einfach die Südukraine und das von uns annektierte Territorium verteidigen, keine Erwartungen mehr an Verhandlungen mit irgendjemandem – das ist vorbei – wir müssen den Krieg beenden.

Wie beendet man den Krieg? Nun, Sie starten Operationen, die in ihrer Zerstörungskraft so verheerend sind, dass der Feind ihnen nicht widerstehen kann. Wenn Sie dies jedoch tun, müssen Sie die aktuellen Aktivitäten zurückfahren. (wie Kherson) Mit anderen Worten, Sie müssen Änderungen vor Ort vornehmen, Truppen umschichten, Ressourcenzusagen ändern, weil Sie jetzt Kräfte aufbauen, die noch nicht in der Südukraine sind … aber mit dieser Mobilisierung von 300.000 integrierten Soldaten vorbereitet werden in diese neue Kraft für zukünftige Operationen… die diesen Winter kommen werden, sobald der Boden gefriert…. Daher würde ich (den Rückzug) als eine operative Entscheidung mit kurzfristigem Nutzen zur Unterstützung der langfristigen Strategie zum Aufbau dieser enormen Schlagkraft betrachten…Die Russen haben kein Vertrauen mehr in Verhandlungen. Ich glaube nicht, dass wir den Russen zu diesem Zeitpunkt etwas sagen könnten, das sie davon überzeugen würde, damit aufzuhören.“ ( „ALLES ändert sich in 4 Wochen: Interview mit Colonel Douglas MacGregor“ , youtube; Beginn bei 50 Sekunden)

Warum Russland trotz der Gewinne der Ukraine immer noch gewinnen wird. Scott Ritter

Laut MacGregor ist die Neupositionierung der Truppen also der Schlüssel zur Gesamtstrategie, die sich unter Surovikin geändert hat. Unter dem neuen Kommandeur liegt der primäre Fokus der Militäroperationen auf der Vernichtung aller Kräfte und Mittel, die es dem Feind ermöglichen, weiterhin Krieg zu führen. Ich vermute, dass dies die Entfernung des Selenskyj-Regimes und seiner Sicherheitsdienste bedeutet, aber ich könnte mich irren. Auf jeden Fall wird die bevorstehende russische Offensive viel mehr mit einem konventionellen Bodenkrieg mit kombinierten Waffen übereinstimmen als mit der speziellen Militäroperation, die wir bisher gesehen haben. Moskau ist entschlossen, die Angelegenheit so schnell wie möglich und so energisch wie nötig zu lösen. Es wird kein Rumgequatsche mehr geben.

Jüngste Berichte (siehe unten) deuten jedoch darauf hin, dass die Biden-Regierung als Reaktion auf jede russische Eskalation, die den Verlauf des Krieges zu verändern droht, US-Kampftruppen in den Kriegsschauplatz entsenden könnte. Sollten sich diese Berichte als zutreffend erweisen, könnte die mit Spannung erwartete Winteroffensive einen direkten Flächenbrand zwischen den Vereinigten Staaten und Russland auslösen. Angesichts des Verlaufs des Krieges bis zu diesem Punkt denken wir, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Washington hinter seinen Stellvertretern auftaucht und russische Truppen auf dem Schlachtfeld angreift . Vieles deutet darauf hin, dass sich das Pentagon bereits auf diese Eventualität vorbereitet.

Geheime Kommunikationen zwischen dem nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan und dem ehemaligen russischen Botschafter in Washington, Yuri Yushakov, und dem ehemaligen Leiter des FSB, Nikolai Patrushev, deuten darauf hin, dass Sullivan seine russischen Amtskollegen gewarnt hat, dass die USA Russland nicht erlauben würden, den Konflikt auf sich selbst zu lösen eigenen Bedingungen, sondern würde alle notwendigen Schritte unternehmen, um einen entscheidenden russischen Sieg zu verhindern. Schauen Sie sich diesen Auszug aus einem anderen Interview mit Colonel Douglas MacGregor an:

MacGregor – „Jake Sullivan sprach über die Gefahren einer Eskalation … Er sagte einfach: ‚Wir sehen Beweise dafür, dass Sie, Russland, sich darauf vorbereiten, diesen Konflikt zu eskalieren.' Was wahr ist; Wir haben über diese Offensive (den bevorstehenden russischen Winter) gesprochen. „Und wir warnen Sie davor“ (sagte Sullivan). Die unausgesprochene Implikation an diesem Punkt ist, dass wir bereit sind, uns in irgendeiner Weise in diesen Konflikt zu stürzen, weil wir Ihnen nicht erlauben werden, die Ukraine zu teilen. Wir werden Ihnen nicht erlauben, diesen Krieg zu Ihren Bedingungen zu führen und zu gewinnen ……

Napolitano – Wissen Sie, ob Sullivan die Präsenz der 40.000 US-Truppen (101st Airborne) in Polen erwähnt hat?

MacGregor – Das wissen wir nicht, aber wir denken – basierend auf der Sprache, die in dem Absatz durchgesickert ist, den ich von einer anderen Quelle erhalten habe, dass er (Sullivan) angedeutet hat, dass sie 90.000 Soldaten in Polen und Rumänien haben, und dass wir (die USA) möglicherweise bereit sind, einzuspringen , wenn Russland eskaliert, vermutlich in dem Ausmaß, von dem wir glauben, dass die Russen eskalieren werden. Und wir würden mit 40.000 US-Soldaten, 30.000 polnischen Truppen und 20.000 Rumänen einspringen Truppen ….. Sullivan machte deutlich, dass wir in der Lage sind, einzugreifen.“

…“Was wir nicht wissen, ist die Antwort der Russen, denn wenn Sie Russe sind, ist die rote Linie klar: ‚Wenn Sie in die Ukraine ziehen, werden Sie mit Russland Krieg führen.' Wir scheinen das zu leugnen.“

Napolitano – „Lassen Sie mich das klarstellen: Glauben Sie, … dass Jake Sullivan … den Russen gedroht hat, dass sie in der Ukraine auf US-Militärwiderstand stoßen würden, wenn sie diese roten Linien überschreiten würden?“

MacGregor: Ich denke, diese Implikation wurde gemacht. Das ist der Eindruck, den ich bekomme, und ich denke, darüber sollten wir uns nicht wundern, denn die Lage der Ukraine verschlechtert sich sehr schnell … Und wir sind sehr besorgt über einen Zusammenbruch der Ukraine. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass die gesamte Wirtschaft und das soziale Gefüge innerhalb von 60 Tagen zusammenbrechen werden. Einige sagen, dass sie jetzt in der Ukraine zu einer allgemeinen Mobilisierung gehen, die möglicherweise Frauen einschließt, weil ihre Arbeitskräftebasis erschöpft ist. Und denken Sie daran, dass die Menschen die Ukraine weiterhin so weit wie möglich verlassen, weil niemand in einem Land festsitzen möchte, das in Kürze keinen Strom und keinen Strom mehr haben wird und in dem es Probleme geben wird, Wasser und Lebensmittel zu bekommen. Die Situation in der Ukraine ist schlimm.“

Napolitano – Was machen 40.000 US-Soldaten in der 101st Airborne in Polen?

MacGregor– Sie bereiten sich auf Kampfeinsätze vor….

Napolitano – Hat das Verteidigungsministerium dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Pläne für den Einmarsch von US-Truppen in die Ukraine mitgeteilt? Ist das erledigt?

MacGregor : Ich denke, diese Pläne wurden sicherlich besprochen, wenn nicht sogar Jake Sullivan mitgeteilt. Sicherlich ist sich der Außenminister (Anthony Blinken) bewusst. Ich weiß nicht, was sie dem Präsidenten gesagt haben. Ich hoffe, dass er eine Einweisung erhalten hat. Auch dies ist alles sehr ernst, da wir uns mitten in einer Wahl befinden und dies ohne jegliche Rücksprache mit dem Kongress geschehen könnte.

Napolitano – Wie ist der Status der 300.000 Reservisten, die Putin vor einem Monat einberufen hat?

MacGregor – Die meisten von ihnen wurden bereits in Formationen und Einheiten integriert – viele von ihnen sind in Einheiten gegangen, die unterbesetzt waren, die jetzt wieder bei „voller Stärke“ sind. Einige sind in neue Einheiten gegangen. (Anmerkung: Ich denke, MacGregor könnte sich darin irren. Andere Analysten gehen davon aus, dass bisher nur 80.000 Reservisten in die Ukraine geschickt wurden. Der Prozess könnte einige Monate dauern, bis der gesamte Einsatz abgeschlossen ist.) Es ist fast abgeschlossen, aber unterm Strich ist, hat die niedrige Temperatur in der Ukraine 37 Grad gewesen. was bedeutet, dass Sie immer noch im Schlamm stecken bleiben, egal ob Sie angreifen oder verteidigen. Ich glaube nicht, dass viel passieren wird, bis der Boden gefriert ... Aber wenn der Winter kommt und der Boden gefriert, dann werden die Russen angreifen.Und wir sehen Beweise dafür aus mindestens drei verschiedenen Richtungen, einschließlich dem Osten, dem Südosten und dem Norden. Und nach der (militärischen) Aufrüstung und den vorhandenen Waffensystemen und verfügbaren Vorräten zu urteilen, handelt es sich um eine Offensive, die den Krieg beenden soll. Ob es wird oder nicht, wir wissen es nicht. Aber ich denke, das ist die Idee.


MacGregor – Eine letzte Sache möchte ich Ihnen hinterlassen: Als General Surovikin, der Kommandant des Westtheaters, seine Ernennung annahm, machte er diese kurzen Bemerkungen. Er sagte: „Eine syrische Lösung für die Ukraine ist inakzeptabel.“ Mit anderen Worten, wir werden nicht zulassen, dass die Ukraine unter den Einfluss verschiedener Akteure gerät, die die Ukraine in einem Zustand permanenter Turbulenzen und Kriege halten. Das ist ein sehr klares Signal, dass sie planen, den Konflikt zu beenden, wenn sie (die Winteroffensive) starten . Es wäre also sehr unklug, wenn wir uns dem in den Weg stellen würden … Wir haben einfach nicht die Unterstützung, um den Erfolg zu garantieren.“ ( „Dies ist eine rote Linie in der Ukraine“, Colonel Douglas MacGregor , Judging Freedom)


Russland ist jetzt bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Krieg schnell zu gewinnen und die feindliche Armee aufzustellen, die eine Bedrohung für seine nationale Sicherheit darstellt.

Wenn sich US-Streitkräfte den Kämpfen anschließen, könnte sich das Kalkül für den Sieg dramatisch ändern , aber die strategischen Ziele würden dieselben bleiben. Von keiner Nation kann erwartet werden, dass sie in Frieden lebt, wenn eine Waffe auf ihren Kopf gerichtet ist. Aus diesem Grund hat sich Putin gegen eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ausgesprochen, und aus diesem Grund wird der gegenwärtige Krieg geführt.

*

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Dieser Artikel wurde ursprünglich auf The Unz Review veröffentlicht .


Michael Whitney  ist ein renommierter geopolitischer und sozialer Analyst mit Sitz im US-Bundesstaat Washington. Er begann seine Karriere als unabhängiger Bürgerjournalist im Jahr 2002 mit einem Engagement für ehrlichen Journalismus, soziale Gerechtigkeit und Weltfrieden.

Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Center for Research on Globalization (CRG).

Das ausgewählte Bild stammt aus The Unz Review

Die ursprüngliche Quelle dieses Artikels ist Global Research


Info: https://www.globalresearch.ca/stage-set-us-combat-troops-ukraine/5798911

15.11.2022

noch einige Nachrichten von heute.....

aus e-mail von Doris Pumphrey, 15. November 2022, 22:02 Uhr


https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/154501-russische-verteidigungsministerium-meldungen-ueber-einschlag/

15.11.2022

*Russisches Verteidigungsministerium dementiert Angriff auf Polen


*Russland hat keine Angriffe auf Ziele in der Nähe der

polnisch-ukrainischen Grenze durchgeführt, erklärte das

Verteidigungsministerium in Moskau am Dienstag nach Berichten über den

Einschlag einer vermeintlich russischen Rakete in dem Dorf Przewodów,

bei dem zwei Zivilisten getötet wurden.


Die Raketensplitter, deren Fotos von polnischen Medien vor Ort

veröffentlicht wurden, "haben nichts mit russischen Waffen zu tun",

erklärte das russische Verteidigungsministerium. Russland habe keine

Angriffe auf das Gebiet entlang der ukrainischen Grenze zu Polen

durchgeführt, fügte das Militär hinzu.

Äußerungen polnischer Medien und Beamter über den angeblichen

Einschlag"russischer" Raketen in der Nähe des Dorfes Przewodów seien

"eine bewusste Provokation, um die Situation zu eskalieren", so das

russische Militär.


Polen hat für Dienstagabend eine Dringlichkeitssitzung seines nationalen

Sicherheitsrates einberufen, nachdem berichtet wurde, dass mindestens

zwei Zivilisten getötet wurden, als eine oder mehrere Raketen in dem

Dorf in der Region Lublin, gleich hinter der Grenze zur Ukraine,

einschlugen.


Die Nachrichtenagentur /AP/ berichtete unter Berufung auf einen

ungenannten "hochrangigen US-Geheimdienstmitarbeiter", dass russische

Raketen nach Polen eingedrungen seien, doch das Pentagon lehnte es ab,

diese Behauptung zu bestätigen.

"Ich kann Ihnen sagen, dass wir derzeit keine Informationen haben, die

diese Berichte bestätigen, und dass wir die Sache weiter untersuchen",

sagte Brigadegeneral Patrick Ryder von der Air Force gegenüber

Reportern, als er nach dem Vorfall in Przewodów gefragt wurde.


Der polnische Regierungssprecher Piotr Mueller rief die Medien und die

Öffentlichkeit auf, "keine unbestätigten Informationen zu veröffentlichen".


Offizieller Vertreter der baltischen Staaten gaben Russland die Schuld

und forderten, Polen solle als Vergeltung Artikel 5 der NATO in Anspruch

nehmen. Unterdessen beschuldigte der ukrainische Präsident Wladimir

Selenskij Russland des "Terrorismus" und sagte, die NATO müsse gegen

diesen "Angriff auf die kollektive Sicherheit" "handeln".


Zuvor hatte der polnische Rundfunk /ZET/ am Dienstag inoffizielle

Quellen zitiert, wonach zwei Raketen in Getreidetrocknungsanlagen in

einem Dorf in Ostpolen an der Grenze zur Ukraine eingeschlagen seien.

Der Vorfall ereignete sich in dem Dorf Przewodów in der Wojewodschaft

Lublin. Nach Angaben des Radiosenders wurden zwei Menschen getötet. Die

Herkunft der Raketen wurde in dem Bericht nicht genannt, wie /TASS/

meldet <https://tass.ru/armiya-i-opk/16335637>.


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*Medwedew: UN sollte Resolution zu US-Reparationen für viele Länder

verabschieden

*Siehe auch Video mit russischem UN-Botschafter Wassili Nebensja im

Artikel:

https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/154425-medwedew-un-sollte-resolution-zu/ 

<https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/154425-medwedew-un-sollte-resolution-zu/>

15 Nov. 2022 *


*Dmitri Medwedew sprach sich nach der UN-Resolution für russische

Reparationen an die Ukraine dafür aus, dass die UN den USA

Schadenswiedergutmachungen für viele Länder auferlegen müsse. Mit der

aktuellen UN-Reparationsabstimmung würden die Angelsachsen versuchen,

legal an eingefrorene russische Vermögen zu gelangen.


Nach der Verabschiedung der Resolution über die "Reparationen" Russlands

an die Ukraine sollte die Generalversammlung der Vereinten Nationen nun

die Wiedergutmachung der von den Vereinigten Staaten an Korea, Vietnam,

Irak, Jugoslawien und andere Länder verursachten Schäden fordern, sagte

der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri

Medwedew, am Montag. Das berichtete <https://tass.com/russia/1536561

die russische Presseagentur /TASS/.


/"Sie sollten die gleiche Empfehlung zur vollständigen Wiedergutmachung

der Schäden annehmen, die die Vereinigten Staaten Korea, Vietnam, Irak,

Jugoslawien und vielen anderen Ländern zufügten, die unter den

Amerikanern und der NATO litten", schrieb Medwedew auf seinem

Telegram-Kanal. /


Damit kommentierte er die Abstimmung der UNO über die Resolution, in der

die Einrichtung eines Mechanismus zur Wiedergutmachung des von Russland

in der Ukraine angerichteten Schadens als notwendig erachtet wird.

Andernfalls "sieht es so aus, als ob die Vereinten Nationen als eine der

wichtigsten internationalen Institutionen für die Versöhnung in eine

Agonie geraten", betonte er.

/"Das Ende wird für die gesamte internationale Gemeinschaft schmerzhaft

sein. Wir werden ohne eine solche 'Vereinte Nationen'-Organisation

auskommen."/


Medwedew zufolge soll die Resolution die Pläne des Westens, Russlands

eingefrorene Vermögenswerte zu nutzen, legalisieren. "Die Angelsachsen

versuchen offensichtlich, eine rechtliche Grundlage für den Diebstahl

illegal eingefrorener russischer Vermögenswerte zu schaffen", fügte er

hinzu.


Die Dringlichkeitssitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen

hat am Montag eine Resolution zur Einrichtung eines internationalen

Registers für Schäden, die der Ukraine angeblich von Russland zugefügt

wurden, verabschiedet und die Notwendigkeit eines Mechanismus zur

Wiedergutmachung von Verlusten anerkannt. 94 Länder stimmten für das

Dokument, 14 waren dagegen und 73 enthielten sich.



https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/154442-sekretaer-russischen-sicherheitsrates-usa-nutzen/

15.11.2022

*Sekretär des russischen Sicherheitsrates: USA nutzen Kiew als

"Rammbock" gegen Russland

*

Vor dem Hintergrund des andauernden Ukraine-Konflikts hat der Sekretär

des russischen Sicherheitsrates Patruschew eine Pressekonferenz

abgehalten. Er verurteilte die USA für ihre Versuche, "Russland zu

schwächen und zu spalten" sowie die Ukraine als "Rammbock" gegen

Russland zu nutzen.


Die Vereinigten Staaten bauen ihre militärische Macht aus, stationieren

NATO-Truppen in der Nähe der russischen Grenzen und benutzen das Kiewer

Regime "als Rammbock" gegen Russland. Dies sagte der Sekretär des

russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, bei einer

Pressekonferenz im zentralen Föderationskreis in der rund 380 Kilometer

südwestlich von Moskau gelegenen Stadt Brjansk. Die russische

Nachrichtenagentur /Interfax/ zitiert

<https://www.interfax.ru/russia/872518> ihn mit den Worten:


/"Indem sie unser Land zu einer Quelle der Instabilität erklären, bilden

sie antirussische Allianzen, bauen ihre militärische Macht aus und

stationieren NATO-Truppen in der Nähe unserer Grenzen. Gleichzeitig wird

das Kiewer Marionettenregime, das mit Unterstützung der Angelsachsen

durch einen Putsch an die Macht gekommen war, als Rammbock gegen

Russland eingesetzt."/

Er fügte hinzu, dass die heutigen US-Politiker die Eskalation des

Konflikts in der Ukraine verstärkten, indem sie sich aktiv an dem

hybriden Krieg gegen Russland beteiligten. Russland stehe derzeit dem

neonazistischen Kiewer Regime gegenüber, das mit Unterstützung des

Westens wiederbelebt worden sei.


Außerdem kämpfe Russland gegen rasende Russophobie und den Völkermord an

der russischsprachigen Bevölkerung. Dabei setze sich Russland für die

grundlegenden Völkerrechte ein, die auf den Prinzipien der Vereinten

Nationen beruhen und nicht auf "den Regeln, die die USA selbst erfunden

haben, um ihre Hegemonie aufrechtzuerhalten". Er fügte hinzu:

/"Das Ziel der USA ist es, unser Land zu schwächen, zu spalten und

letztendlich zu zerstören. Indem sie Hass gegen das multinationale

russische Volk säen, unterstützen sie die Entwicklung rechtsextremer und

nationalistischer Ideen, die von den in der Ukraine wiederbelebten

Bandera-Gruppen gepredigt werden."/


Patruschew betonte, dass Russland eine präventive militärische

Sonderoperation gestartet habe, um die Donbass- und die gesamte

russischsprachige Bevölkerung vor Völkermord zu schützen. Er erwähnte

auch, dass Russland nicht rechtzeitig Garantien für seine Sicherheit

erhalten und Kiew auf Druck des Westens die Minsker Vereinbarungen nicht

eingehalten habe. Außerdem, so der Politiker, habe es in der Ukraine

eine reale Bedrohung durch atomare und biologische Waffen gegeben.


Trotz der militärischen Unterstützung des Kiewer Regimes durch den

Westen würden die Aufgaben der russischen militärischen Sonderoperation

erfüllt, versicherte Patruschew. Dabei nannte er die vorrangigen Ziele

der Operation, unter anderem die Vernichtung tödlicher Waffen sowie die

Eliminierung ausländischer Söldner. Zudem forderte Patruschew, den

Schutz kritischer Objekte im Zentrum Russlands mithilfe der russischen

Luftabwehr zu stärken. Außerdem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um

das Eindringen ukrainischer Kämpfer sowie Extremisten und Terroristen

nach Zentralrussland zu verhindern.



RT-Liveticker 15.11.2022

<https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/131481-liveticker-ukraine-krieg-lvr-kiewer/>

20:00 Uhr

*US-General: USA lassen Ukraine nicht gewinnen*


Der pensionierte US-Generalleutnant Keith Kellogg hat in der Sendung

<https://www.youtube.com/watch?v=oODruJLeEu0> /Fox Business/ gesagt, die

USA seien derzeit nicht daran interessiert, dass die Ukraine den

Konflikt gewinnt. Er erklärte dem Gastgeber: /"Ich glaube nicht, dass

wir sie gewinnen lassen werden. Wenn wir wollten, dass sie gewinnen,

hätten wir ihnen schon längst die richtigen Waffen gegeben. Sie beginnen

zum Beispiel erst jetzt mit der Auslieferung von NASAMS, und wir haben

sie nur sehr langsam mit HIMARS beliefert."/


Der General wies auch darauf hin, dass die Entscheidung des russischen

Kommandos, die russischen Truppen auf das linke Ufer des Dnjepr

zurückzuziehen, eine sehr bewusste Entscheidung war. Kellogg sagte:

/"Sehen Sie sich an, was die Russen getan haben, und das ist ein sehr

kluger Schachzug. Sie kamen aus Cherson und ließen einen großen Fluss,

den Dnjepr, zwischen ihren eigenen Truppen und den ukrainischen Truppen.

Ein kluger taktischer Zug."/

Kellogg fügte hinzu, dass die Zerstörung der Antonowski-Brücke ein

"großes Hindernis" für die ukrainischen Streitkräfte darstelle und dass

der Wintereinbruch den russischen Streitkräften einen Vorteil

verschaffe, da sie sich neu formieren könnten.



RT-Liveticker 15.11.2022

<https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/131481-liveticker-ukraine-krieg-lvr-kiewer/>

19:26 Uhr

*US-Beamter: Hypothetische Nuklearexplosion in Europa würde Gesundheit

der US-Amerikaner nicht beeinträchtigen*


Die hypothetische Detonation einer Atombombe in Europa hätte keine

direkten Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung der Vereinigten

Staaten. So lautet die Einschätzung des US-Heimatschutzministers

Alejandro Mayorkas in seiner am Dienstag veröffentlichten

Eröffnungserklärung vor dem Heimatschutzausschuss des

US-Repräsentantenhauses. Der Leiter dieses US-Ministeriums für die

innere Sicherheit ist der Ansicht: /"Während in den USA Besorgnis über

das Säbelrasseln von Russland mit Atomwaffen zum Ausdruck gebracht

wurde, glauben wir nicht, dass eine nukleare Explosion in Europa direkte

Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung des Landes haben würde."/

Er fügte hinzu, dass die herkömmlichen radiologischen und nuklearen

Bedrohungen für die USA nach wie vor gering seien und die

Wahrscheinlichkeit eines groß angelegten radiologischen Angriffs auf die

USA sehr gering sei.


Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow hatte zuvor darauf

hingewiesen, dass die westlichen Staats- und Regierungschefs täglich

weiter ihre nukleare Rhetorik praktizieren. Er betonte, dass Russland

sich nicht an diesen Übungen beteiligen wolle. Peskow erinnerte auch

daran, dass Moskau Atomwaffen nur im Einklang mit den Bestimmungen

seiner Nukleardoktrin einsetzen kann.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

15.11.2022

Warum ich auch 2022 Pazifistin geblieben bin

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forumzfd.de, Blog 2022-11-10

Margot Käßmann erörtert ihre pazifistische Position, die sie auch zur aktuellen Zeit vertritt.








Zitat: Selten wurde Pazifismus so massiv diffamiert wie im Jahr 2022. Das sei eine unverantwortliche Zuschauerposition,  heißt es. Sascha Lobo  spricht von „Lumpenpazifisten“. Der FDP-Politiker Graf Lambsdorff  hat Teilnehmende an Friedensdemonstrationen  zu Ostern als  „fünfte Kolonne Wladimir Putins“  bezeichnet. Und ja, auch das Argument,  sich fein rauszuhalten oder „wohlstandsverwöhnt“ (Roderich  Kiesewetter) zu sein, kommt immer  wieder. Innerkirchlich wird Pazifistinnen  und Pazifisten vorgehalten,  sie würden „Ponyhoftheologie“  betreiben.


Manchmal frage  ich mich, woher diese hohe  Aggression kommt. Würden  diese Protagonisten  denn in irgendeiner Weise  befriedet sein, wenn nun  alle das hohe Lied der  Waffen singen? Was ist das  überhaupt für ein Verständnis  von Demokratie, wenn nur noch  eine Einheitsmeinung akzeptabel  scheint und alle kritischen Einwürfe  gleichgeschaltet werden sollen?


Ich bin trotz heftiger Angriffe in Diskussionen oder auch per Mail  bei meiner pazifistischen Haltung  geblieben. Anfangs habe ich sie noch  bei Talkshows vertreten,aber nachdem  ich erlebt habe, dass ich lediglich  als diejenige eingeladen werde, an deren vermeintlich absurder  Haltung sich die anderen geladenen Gäste empört abarbeiten können, habe ich keine weiteren Zusagen  gegeben. Allenfalls habe ich mich auf  1:1-Formate wie Spiegel deep dive  oder Freitag Salon u.Ä. eingelassen, weil ich dann den Eindruck hatte, meine Position zumindest darlegen  zu können.

Sie hat drei Gründe. Zum einen  fühle ich mich als Christin der Botschaft  Jesu verpflichtet: Selig sind,  die Frieden stiften. Steck das Schwert  an seinen Ort. Liebet Eure Feinde.  Martin Luther King hat einmal  gesagt, Letzteres sei das Schwerste,  das Jesus denen, die ihm nachfolgen wollen, hinterlassen hat. Und  das stimmt auch bis heute. Es bleibt  eine Provokation. Einmal wurde ich  gefragt, was Jesus Terroristen sagen  würde. Ich habe erklärt: „Wahrscheinlich  dasselbe wie vor 2000  Jahren: Liebet eure Feinde, bittet für  die, die euch verfolgen.“ Die Reaktion  war ein Shitstorm. Dabei habe ich  Jesus zitiert. Mir hat das gezeigt, wie  weichgespült die christliche Botschaft  inzwischen daherkommt.


Zum anderen rührt meine Haltung  aus den familiären Erfahrungen.  Mein Vater war 18 Jahre alt, als der  Zweite Weltkrieg begann – er wurde  sofort zur militärischen Ausbildung  beordert und musste als Soldat „dienen“, bis er mit 25 aus amerikanischer  Kriegsgefangenschaft  entlassen wurde. Meine Mutter war  Krankenschwester in Berlin, hat die  Bombennächte erlebt, wurde nach  Rügen evakuiert, floh nach Dänemark  und musste dort zwei Jahre in  einem Internierungslager bleiben.  Ihre Mutter und ihre Schwester waren  allein in Köslin, bis sie 1946 nach  Hessen aufbrechen konnten. Mein  Großvater väterlicherseits und meine  Tante starben bei Bombenangriffen  auf Hagen. Mein Großvater mütterlicherseits  wurde nach Sibirien verschleppt  und starb auf dem Transport. Dass Krieg mit allen Mitteln zu  verhindern ist, war bei uns zu Hause  unumstritten.


Schließlich habe ich es als Bürgerin  dieses Landes gerade auch angesichts  unserer Geschichte immer für  richtig gehalten, Rüstungsexporte  abzulehnen oder zumindest so zu  beschränken, dass keine Waffen  in Krisen- oder gar Kriegsgebiete  geliefert werden. Das war auch lange  Zeit Konsens. Jetzt wird erklärt,  unsere Freiheit werde – diesmal  nicht am Hindukusch, sondern in  der Ukraine  – verteidigt. Wer die  Lieferung schwerer Waffen ablehne,  mache sich schuldig. Dessen bin ich  mir übrigens sehr bewusst. Wer eine  pazifistische Position einnimmt,  weiß sehr genau, dass er oder sie  dadurch schuldig werden kann. Aber das gilt ebenso für diejenigen, die  Waffenlieferungen fordern. Denn  durch diese Waffen werden vielleicht  Menschen geschützt aber auf jeden  Fall Menschen sterben.


Wenn Pazifisten gesagt wird, sie  sollten mit ihrer Meinung doch in  die Ukraine gehen und ihren Pazifismus ausleben, halte ich dagegen,  dass auch diejenigen, die so engagiert  aufzählen, welche schweren  Waffen Deutschland unbedingt zu  liefern habe, diese Waffen nicht ganz  persönlich selbst einsetzen werden.  Auch sie schauen am Ende dem  Elend des Krieges zu, das durch weitere  Waffen verlängert wird. Erich  Maria Remarque schrieb: „Ich dachte  immer, jeder Mensch sei gegen den  Krieg, bis ich herausfand, dass es  welche gibt, die dafür sind, besonders  die, die nicht hingehen müssen.“


Pazifismus heißt ja nicht, passiv zu  sein. Viele unterstützen Geflüchtete.  Es gibt humanitäre Einsätze  in Kriegsgebieten und auch soziale  Verteidigungsstrategien. Vor allem  aber geht es um das langfristige Ziel,  sondern durch Abrüstung lebenswert  zu machen. Was wäre, wenn  die Ideen zum Pazifismus obsolet,  die Stimmen für Gewaltlosigkeit  verstummen würden, unsere Vorstellungskraft  vom Frieden, der mehr ist  als kein Krieg, uns gänzlich abhandenkäme?  Es wäre eine durchmilitarisierte  Gesellschaft, die an das  Deutsche Kaiserreich erinnert, der  schon Bertha von Suttner den Spiegel  vorhielt mit ihrem weltberühmten  Roman „Die Waffen nieder“.

 

Interessant ist für mich, dass mir  in den Debatten immer wieder  das Thema Vergewaltigung entgegengeschleudert  wird. Da werden  Frauen und Kinder vergewaltigt, da muss man doch Waffen liefern. Ich war einige Jahre Präsidentin der  KDV, also der Organisationen, die  Kriegsdienstverweigerer beraten  haben, bevor die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt wurde. In den Gewissensprüfungen der frühen  Jahre gab es immer wieder die Frage:  „Wenn ihre Freundin neben ihnen  vergewaltigt wird, würden Sie dann nicht zur Waffe greifen?“ Sie ist natürlich  suggestiv. Aber die Antwort  kann nur sein: „Ich weiß es nicht.“  Niemand kann im Voraus sagen,  wie er oder sie in einer bestimmten Situation reagiert. Aber die Haltung, die Waffe nicht zücken zu wollen, die  muss doch respektiert werden.


In Deutschland werden laut Kriminalstatistik  täglich mehr als zwanzig Fälle von Vergewaltigung angezeigt. Die Dunkelziffer ist riesig. Das aber ist selten Thema. Sollten alle diese  Frauen oder ihre Familienmitglieder  Waffen in die Hand bekommen, um  den Vergewaltiger zu ermorden? Da wird mit Emotionen hantiert. Natürlich ist jede Vergewaltigung  grauenvoll und furchtbar. Aber im  Krieg ist Vergewaltigung nicht Ausnahme,  sondern entsetzliche Regel, ja wird als Kriegswaffe eingesetzt. Es geht um grauenvolles männliches  Machtgebaren,  das demütigen und  erniedrigen will. Das sollte nicht  missbraucht werden, um Waffenlieferungen  zu rechtfertigen.


Stehe ich nicht im Gegensatz zu  „meiner Kirche“, werde ich gefragt.  Es hat in der Geschichte der Kirchen  immer eine Mehrheitsmeinung gegeben, die den Einsatz militärischer  Mittel gerade auch zur Selbstverteidigung  legitimiert, aber Regeln formulieren  will, sie zu begrenzen. Die  „Lehre vom gerechten Krieg“ oder  inzwischen „Lehre vom gerechten  Frieden“ zeugen davon. Und es gab  stets eine Minderheit, die eine pazifistische Tradition vertreten hat, weil  sie so ein Zeugnis von der Botschaft  des Jesus von Nazareth abgeben will.  Sich gegenseitig in diesen Haltungen  zu tolerieren – also zu ertragen,  dass es keine von irgendjemandem  vorgegebene bzw. reklamierte Einheitstheologie  gibt –, ist für theologische  Debatten letzten Endes eine  Frage des Respekts und der Freiheit. Und im Übrigen gehört es auch zur  eigenen Demut, stets zu wissen, dass  du irren kannst.


Ich persönlich bin überzeugt, dass  die Theologie ebenso wie die Kirche  in die Irre gegangen sind, wann  immer sie Gewalt legitimiert haben. Jesus Christus war kein Revolutionär  mit der Waffe in der Hand. Er hat  Frieden gepredigt, nicht Krieg, Feindesliebe, nicht Hass. Theologie hat zu  fragen, wie sich das umsetzt im jeweiligen  Kontext.Sie sollte sich nicht  dazu missbrauchen lassen, Kriege  und Waffengänge zu legitimieren sondern sich querstellen, die Friedensfahne  hochhalten und dem  Gerede von „Blutzoll“, „Heldentum“  und „Tapferkeit“ die Menschlichkeit  und die Würde jedes Menschen  entgegensetzen.


Krieg ist für mich nicht Ultima Ratio, weil Ratio Vernunft heißt. Und im Krieg setzt die Vernunft aus. Da vergewaltigen serbische Männer  ihre bosnischen Nachbarinnen. Da  foltern russische Soldaten in Butscha  wehrlose Zivilisten zu Tode. Da wird  mit der Wilhelm Gustloff ein Schiff  mit 9.000 Flüchtlingen an Bord versenkt. Da metzeln Hutu Tutsi in  einer Kirche nieder. Da lassen argentinische Generäle Menschen verschwinden. Da werden in Mosambik  Kinder zu Soldaten gemacht und  dazu gezwungen, ihre eigenen Eltern  zu töten, weil sie dann so besonders grausame Kämpfer werden. Da verhungern und erfrieren in und um  Stalingrad Hunderttausende. Krieg  ist das Ende aller Vernunft. Krieg ist  nicht die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, sondern das Ende  der Politik.


Ich frage mich, warum der Angriffskrieg  Russlands auf die Ukraine eine  Zeitenwende ist. Weil der Krieg uns  so nahe an die Grenze kommt? Nach  einer Untersuchung des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung  gab es im Jahr 2021 20 Kriege (Beispiele sind Syrien und Jemen), dazu 20 begrenzte Kriege (Beispiele sind Israel oder Äthiopien).


Dazu kommen die unerklärten Kriege, also 204 bewaffnete Konflikte, die  teilweise als hochgewaltsam eingestuft  werden. Da kämpfen marodierende  Banden, Verhandlungsparteien sind nicht mehr auszumachen. Das  Grauen der Zivilbevölkerung aber  ist umso größer. Und: Das Völkerrecht  wird immer wieder gebrochen. Gegen all das stehen Pazifistinnen und Pazifisten auf und für globale  Abrüstung ein.


Mir macht Sorge, dass jetzt 100 Milliarden  Euro zusätzlich zum Wehretat  von 52 Milliarden in Rüstung investiert  werden sollen. Wenn ich an meine sieben Enkelkinder denke, ist  das doch keine Investition in deren  Zukunft. Das wäre eine Investition  zur Bekämpfung der Klimakrise, für  Bildung und Entwicklung. 

 

DR. MARGOT KÄßMANN,
Jahrgang 1958, studierte Theologie in Tübingen, Edinburgh, Göttingen und Marburg. Nach ihrer Promotion und der Tätigkeit als Pfarrerin und später als Generalsekretärin es Deutschen Evangelischen Kirchentages war sie Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Von 2009 bis 2010 war sie Vorsitzende des Rates der EKD, von April 2012 bis zu ihrer Pensionierung „Botschafterin der EKD für das Reformationsjubiläum“ 2017.


Info: https://www.forumzfd.de/de/warum-ich-auch-2022-pazifistin-geblieben-bin


unser Kommentar: Zitat: Innerkirchlich wird Pazifistinnen  und Pazifisten vorgehalten,  sie würden „Ponyhoftheologie“  betreiben. (Zitatende)


Frau Käßmann selbst kann Pazifistin sein, wenngleich "Ihre Kirche" eine Amtskirche ist, die sich in einer "unerlösten Welt" wähnt, weshalb diese das Militär, und auch das Führen von Kriegen, für unverzichtbar hält. Neben der verklärenden Wahl den Krieg als Mittel der Politik zu erhöhen, gilt es für die Weltgemeinschaft zu erkennen, dass Krieg das Ende der Politik bedeutet.

15.11.2022

Ignorierte Studien: Corona-Vakzine mit hohen Risiken fürs Herz und umgekehrter Wirksamkeit?

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 14 Nov. 2022 09:53 Uhr

Die Bundesregierung wirbt für den "Herbst-Booster", die STIKO empfiehlt die Impfung für Kinder. Doch neue Studien zeugen von bedenklichen Risiken und fragwürdigem Nutzen: Auffällig ist das häufige Auftreten von Herzschäden, zugleich kehrt sich die Impfwirkung nach wenigen Wochen ins Gegenteil.


Ignorierte Studien: Corona-Vakzine mit hohen Risiken fürs Herz und umgekehrter Wirksamkeit?


Quelle: Gettyimages.ru © George Mdivanian / EyeEm


Zitat: Entzündungen des Herzmuskels und Herzbeutels, im Fachlatein Myokarditis und Perikarditis genannt, sind inzwischen anerkannte Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19. Man weiß, dass besonders häufig junge Menschen davon betroffen sind. Obwohl deren Risiko, an COVID-19 schwer zu erkranken, sehr gering ist, rufen Deutschlands Regierung und Behörden auch sie zum Impfen auf. Das Risiko einer Herzentzündung durch die Krankheit sei viel höher als durch die Impfung, die ihrerseits vor einem schweren Verlauf schütze – heißt es. Doch wie glaubwürdig ist das? Mehrere große Studien, von deutschen Medien, Politikern und Wissenschaftlern weitgehend ignoriert, gelangten zu anderen Erkenntnissen.


Uni Basel: 800-fach erhöhtes Risiko von Herzschäden?

Zu bemerkenswerten Ergebnissen kam jüngst die Universität im schweizerischen Basel. In einer Studie, die noch nicht von Fachkollegen begutachtet wurde, untersuchte sie 777 Menschen nach ihrem ersten "Booster", also der dritten Impfung. In dieser Gruppe seien "milde Schädigungen des Herzmuskels häufiger [vorgekommen] als bisher angenommen". Dabei handelte es sich keineswegs um eine geringfügige Häufung. Entsprechende Schäden stellten die Forscher ganze 800 Mal öfter fest als erwartet.


Wie alle Krankheiten treten Entzündungen am Herzen in verschiedenen Schweregraden auf. Durch die passive Beobachtung fielen bisher nur jene Fälle auf, die ärztlich diagnostiziert und an die zuständige Behörde als mögliche Nebenwirkung gemeldet worden waren. Die Basler Kardiologen schauten jedoch genauer hin. Sie nahmen den Teilnehmern nach der dritten Impfung Blut ab und maßen das sogenannte kardiale Troponin.


Würzburger Uni-Studie ergab erhöhte Quote an Arbeitsunfähigkeit nach bivalenter Booster-Impfung




Analyse

Würzburger Uni-Studie ergab erhöhte Quote an Arbeitsunfähigkeit nach bivalenter Booster-Impfung





Troponin ist ein Eiweiß-Marker, dessen Wert durch Schädigungen am Herzen im Blut ansteigt. Ärzte messen so zum Beispiel den Schweregrad von Herzproblemen oder das Risiko für Infarkte. Denn geringe Schädigungen sind bei einer Kernspintomografie meist noch nicht erkennbar. Der Kardiologe Christian Müller erläuterte: "Steigt die Menge des kardialen Troponins über den Normbereich, lässt das auf Schädigung des Herzens schließen."


Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Bei 22 der 777 Probanden hätten die Forscher erhöhte Troponinwerte festgestellt. Das sind fast drei Prozent. Ausgehend von den früheren, passiven Beobachtungen schwerer Fälle wäre ein vergleichbares Ergebnis nur bei 35 von einer Million Probanden zu erwarten gewesen. Herzschädigungen mindestens leichten Schweregrades traten damit ganze 800 Mal häufiger auf als gedacht. Eine weitere Auffälligkeit: Während insbesondere junge Männer häufiger sehr schwer erkrankten, habe die Studie "milde Schädigungen" deutlich häufiger bei Frauen in jeder Altersgruppe nachgewiesen.


Müller betonte ausdrücklich, man habe in der Studie "milde Effekte mit unspezifischen Symptomen" beobachtet, beispielsweise "Kurzatmigkeit, Müdigkeit oder leichten Druck auf der Brust". Man solle dies "nicht überbewerten, aber auch nicht ignorieren", so Müller. An anderer Stelle erläuterte er, was daran problematisch ist: "Der Herzmuskel kann sich gemäß heutigem Wissen nicht oder allenfalls nur minimal regenerieren." Daher sei es möglich, "dass jährliche Impfungen milde Schädigungen nach sich ziehen" – und damit bleibende Schäden verursachen.


Müller plädierte für eine neue, altersbezogene Risiko-Nutzen-Abwägung. Insbesondere für Kinder und Jugendliche gebe es kaum Daten zu den tatsächlichen Gefahren. Allerdings sei eine thailändische Studie an Jugendlichen "zu ähnlichen Ergebnissen wie wir bei den Erwachsenen" gekommen. Und: "Bei jüngeren Kindern weiß man es einfach noch nicht", so Müller.


Nordische Großstudie liefert erhebliche Warnsignale

Der Baseler Kardiologe Müller ging dennoch davon aus, dass das Risiko für Herzschäden durch eine Corona-Infektion noch höher sein könne. Dem allerdings widersprechen zwei große Studien vehement. Bereits im April dieses Jahres war eine Untersuchung von mehr als 23 Millionen Menschen in den nordeuropäischen Ländern erschienen. Die Forscher hatten einmal und zweimal geimpfte Probanden mit ungeimpften im ersten Halbjahr 2021 miteinander verglichen – mit erdrückenden Ergebnissen.


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Demnach sei im Vergleich zu Ungeimpften "sowohl die erste als auch die zweite Dosis mit mRNA-Impfstoffen mit einem erhöhten Risiko für Myokarditis und Perikarditis verbunden". Unter jungen Männern und Jungen seien die Nebenwirkungen am auffälligsten gewesen. Allerdings wurden in der Studie in beiden Gruppen nur jene Fälle gezählt, die stationär oder ambulant behandelt wurden. Den Daten zufolge erlitten alle geimpften Probanden ab einem Alter von zwölf Jahren in den ersten 28 Tagen nach der ersten und zweiten Spritze signifikant häufiger Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen als die Vergleichsgruppe Ungeimpfter im gleichen Zeitraum.


Nach der ersten Verabfolgung des Vakzins von AstraZeneca trat die Myokarditis demnach 2,4 Mal öfter auf als bei Ungeimpften, nach der zweiten Gabe 1,3-mal so oft. Nach der ersten Pfizer-Impfung erkrankten die Probanden 1,4 Mal so häufig, nach der zweiten doppelt so oft. Bei einer Doppelgabe des Präparats von Moderna trat eine Herzmuskelentzündung neunmal, nach einer kombinierten Impfstoffreihe von Pfizer und Moderna sogar 17-mal öfter auf als unter nicht geimpften Probanden.


Besonders drastisch zeigte sich dies in der Altersgruppe der 16- bis 24-jährigen Männer. Gut zweimal häufiger als die Vergleichsgruppe erlitten sie nach der ersten Pfizer-Impfung eine Herzmuskelentzündung, fünfmal häufiger nach der zweiten Dosis. Dreimal öfter war dies nach einer Moderna-Spritze der Fall, nach der zweiten sogar 13 Mal sowie 36 Mal öfter nach einer kombinierten Impfreihe mit beiden Vakzinen. Mit dem Alter nahm das Risiko für eine Myokarditis ab, lag jedoch stets höher als bei den Ungeimpften.


Kaum weniger häufig waren allerdings Mädchen und Frauen betroffen. Insbesondere die Kombination aus Pfizer- und Moderna-Impfung ließ in den ersten 28 Tagen die Myokarditis-Rate auf das 72-fache der ungeimpften Vergleichsgruppe in die Höhe schießen. Die riesigen Datenmengen lassen zwei Schlüsse zu: Entweder gab es im ersten Halbjahr 2021 kaum Corona-Fälle, was angesichts der damaligen Inzidenzen in einer derart großen beobachteten Population bezweifelt werden kann; oder aber das Virus verursacht, anders als behauptet, viel seltener Herzentzündungen als die Impfungen.


Studie aus Israel: Kein erhöhtes Myokarditis-Risiko durch COVID-19

Aufschluss hierüber könnte eine ebenfalls im April publizierte israelische Studie mit knapp 800.000 erwachsenen Probanden geben. In dieser ging es nicht um die Wirkung der Impfung, sondern um einen Vergleich von Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, mit Menschen, die nachweislich keine Erkrankung hatten.


Die Forscher untersuchten, ob nach einer Infektion tatsächlich mehr Menschen an Myokarditis und Perikarditis erkrankten als gewöhnlich. Und ihre klare Antwort lautet: Nein. Sie schreiben:

"Wir haben weder eine erhöhte Inzidenz von Perikarditis noch Myokarditis bei erwachsenen Patienten beobachtet, die sich von einer COVID-19-Infektion erholt haben. … Die Zeit nach der Infektion war mit keiner der beiden Herzerkrankungen assoziiert."

Die Erzählung von einer "milden Myokarditis"

Amtliche Fake-News-Schleuder: Regierung steckte Hunderte Millionen Euro in Corona-Propaganda




Meinung

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Nicht unerwähnt bleiben darf dabei, dass die Impfungen keineswegs vor einer Infektion mit dem Coronavirus oder einer COVID-Erkrankung schützen. Angeblich, so der allgemeine Duktus, sollen sie immerhin schwere Verläufe verhindern. Wäre dies sicher, könnte man nach Alter und Risiko abwägen: Riskiert jemand besser einen schweren Verlauf oder lieber Impfkomplikationen wie eine Herzmuskelentzündung? Schließlich berichten deutsche Kardiologen von einer hohen Sterblichkeit nach einer Myokarditis. 40 Prozent der Patienten überlebten demnach die ersten zehn Jahre nach der Erkrankung nicht.


Auch das offizielle Dogma einer "milden" Herzmuskelentzündung ist äußerst fragwürdig. Laut der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sind "Herzmuskelentzündungen gefährlich, und noch können wir nicht vorhersagen, wer eine ungünstige Prognose hat". Die Deutsche Herzstiftung schrieb 2016, dass von jährlich in Deutschland stationär behandelten 3.500 Myokarditis-Patienten etwa 150, gut vier Prozent, versterben. Gleiches zeige sich bei 20 Prozent der plötzlich verstorbenen Minderjährigen.


Die offenkundigen Gefahren und wenig kalkulierbaren Risiken sind dem Robert Koch-Institut (RKI) wohl unbekannt. Bereits in der Impfempfehlung der im RKI ansässigen Ständigen Impfkommission (STIKO) für die Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen wird die Erkrankung bagatellisiert. Dort heißt es:

"Die sehr seltenen, bevorzugt bei jungen männlichen Geimpften im Zusammenhang mit der Impfung beobachteten Herzmuskelentzündungen müssen als Impfnebenwirkungen gewertet werden. In der Mehrzahl der Fälle wurden die Patienten mit diesen Herzmuskelentzündungen hospitalisiert, hatten jedoch unter der entsprechenden medizinischen Versorgung einen unkomplizierten Verlauf."

Negativer Schutz nach wenigen Wochen

Angesichts möglicher bleibender Herzschäden wäre eine neue, nüchterne, nicht ideologisch beeinflusste Risiko-Nutzen-Abwägung nötig. Zu betrachten wäre dafür auch der tatsächliche Vorteil, den die Impfung einzelnen Altersgruppen bringen kann. Das untersuchten Forscher der Universität Oxford an fast 13 Millionen Probanden in Großbritannien. Sie verglichen Geimpfte 98 Tage lang nach der ersten und zweiten Dosis der beiden dort eingesetzten Vakzine von AstraZeneca und Pfizer/BioNTech mit einer Gruppe von Ungeimpften. Ziel war es herauszufinden, wie gut die Präparate vor Klinikeinweisungen oder Tod durch COVID-19 schützen.


Das Ergebnis ihrer Ende Oktober bereitgestellten Publikation: Die Wirksamkeit sank binnen weniger Wochen rapide und fiel danach sogar teils auf weit unter Null, also ins Negative. So war das Risiko, nach der ersten AstraZeneca-Gabe an COVID-19 zu versterben oder mit einem schweren Verlauf in der Klinik zu landen, nach 70 Tagen um 25 Prozent höher als bei Ungeimpften, nach 84 Tagen fast doppelt so hoch. Nach der zweiten Dosis lag es am Tag 84 bei minus 19, am Tag 98 bei minus 59 Prozent.


Auch das Vakzin von Pfizer/BioNTech schnitt miserabel ab. 84 Tage nach der ersten Dosis war die COVID-Sterberate um 121 Prozent höher als bei ungeimpften Erkrankten. Drei Monate nach der zweiten Dosis ermittelten die Forscher noch einen Schutz von 13 bis 67 Prozent vor Krankenhaus und Tod – Tendenz rapide fallend.


Die Oxford-Forscher – ihre Universität war immerhin an der Entwicklung des Vektor-Vakzins von AstraZeneca beteiligt – ziehen daraus ihre eigenen Schlüsse: Dann müsse man eben öfter nachimpfen. Um Impfnebenwirkungen wie Herzentzündungen ging es schließlich in dieser Studie nicht.


Mehr zum Thema - BioNTech und Pfizer testen Kombi-Impfstoff gegen COVID-19 und Influenza


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/154245-ignorierte-studien-corona-vakzine-mit


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

15.11.2022

Die europäische Erklärung für die Ablehnung der Anti-Nazismus-Resolution ist ein Hohn

meinungsfreiheit.rtde.life, 15 Nov. 2022 16:45 Uhr, Von Andrew Korybko

42 Länder, darunter alle Mitglieder der Europäischen Union, haben in der UN-Vollversammlung gegen die traditionelle Resolution wider die Heroisierung des Nazismus gestimmt. Die dafür dargebotene Erklärung ist eine Beleidigung der Intelligenz eines jeden sachkundigen Menschen und darf nicht ernst genommen werden.


Die europäische Erklärung für die Ablehnung der Anti-Nazismus-Resolution ist ein Hohn




Quelle: Gettyimages.ru © Pavlo


Palamarchuk/SOPA Images


Der in der Ukraine und in Osteuropa mit wohlwollender Duldung der EU betriebene Abriss der Denkmäler für die sowjetischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg ist eine Erscheinung der Rehabilitierung des Nazismus



Zitat: Beobachter hätten nicht überrascht sein dürfen, dass die EU samt ihrer Mitgliedstaaten die jüngste von Russland eingebrachte Resolution gegen die Verherrlichung von Nazismus und Neonazismus in der Generalversammlung der Vereinten Nationen zurückgewiesen hat, nachdem der außenpolitische Chef der EU, Josep Borrell, vergangenen Monat eine rassistisch gefärbte Ansprache von sich gegeben hatte. In dieser deutete er an, dass der afrikanische "Dschungel" versucht, in den europäischen "Garten" einzudringen. Es versteht sich auch von selbst, dass die umfassende Unterstützung seitens der EU für Kiews Neonazi-Junta es diesen Ländern politisch unmöglich macht, den Vorschlag des Kreml zu befürworten und den Neonazismus zu verurteilen. Anstatt dies einfach zuzugeben, gab die EU eine höhnische Erklärung für das Stimmverhalten ihrer Mitglieder ab.


Medienbericht: USA wollen Enkelin eines ukrainischen Nazi-Kollaborateurs zur NATO-Chefin machen




Medienbericht: USA wollen Enkelin eines ukrainischen Nazi-Kollaborateurs zur NATO-Chefin machen






Laut dem Vertreter der Europäischen Union bei der UN "hat das Ende des Zweiten Weltkriegs keine Freiheit gebracht, sondern erneute Besetzung und Unterdrückung und in einigen Fällen sogar Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch andere totalitäre Regime". Dies ist eine verklausulierte Umschreibung der neuen "politisch korrekten" Interpretation der Geschichte, bei der Nazideutschland mit der Sowjetunion gleichgesetzt wird, was erstens falsch und zweitens beleidigend ist. Bei all ihren Fehlern hat die Sowjetunion nie Millionen von Menschen in einem Genozid gemeuchelt. Es war auch nicht die UdSSR dafür verantwortlich, die Welt in den tödlichsten Konflikt aller Zeiten zu stürzen.


Im Gegenteil, die Leistung der Sowjetunion war für das siegreiche Ende des Zweiten Weltkriegs ausschlaggebend. Es war die Rote Armee, die Berlin eroberte, was wiederum Hitler dazu veranlasste, Selbstmord zu begehen, um nicht für seine unzähligen Verbrechen vor Gericht gestellt zu werden. Dennoch behauptet die EU nun, dass "Russland heute unter dem falschen Vorwand, den Nazismus zu bekämpfen, die Schrecken des Krieges wieder nach Europa zurückgebracht hat, zusammen mit der Erinnerung, dass Frieden nicht als selbstverständlich betrachtet werden kann". Objektiv betrachtet, kann der Ukraine-Konflikt in keiner Weise mit dem Zweiten Weltkrieg verglichen werden.


Der vom Westen geförderte Aufstieg des Neonazismus in der Ukraine, der lange vor dem "Maidan" begonnen hat, war in der Tat einer der Gründe für Russlands Entscheidung, seine militärische Sonderoperation in dieser zerfallenden ehemaligen Sowjetrepublik zu lancieren. In der Erklärung der EU wird jedoch bewusst unterschlagen, dass der Hauptgrund für Russlands Einschreiten in der Ukraine das regionale Sicherheitsdilemma war, das durch die US-geführte NATO mit ihrer heimlichen Expansion in die Ukraine erzeugt worden war.


Zeitenwende: Deutschland und Österreich stimmen gegen UN-Resolution, die Neonazismus verurteilt





Zeitenwende: Deutschland und Österreich stimmen gegen UN-Resolution, die Neonazismus verurteilt





Der zynischste Teil der Erklärung der EU war jedoch die antisemitische Ausbeutung des Holocausts, im verzweifelten Versuch, billige politische Punkte gegen Russland zu erzielen. Die EU behauptet, dass Moskaus Motiv der Entnazifizierung für seine laufende Spezialoperation in der Ukraine "unser Verständnis des Holocausts untergräbt und dessen Gedenken missachtet". Die Manipulation der Erinnerung an den Holocaust aus eigennützigen Gründen ist unbestreitbar antisemitisch und zielt darauf ab, Russland fälschlicherweise mit Nazideutschland gleichzusetzen.


Im weiteren Verlauf der Rede setzte die EU ihre obsessive Fixierung auf Russlands Motiv der Entnazifizierung fort, das wie gesagt nur einer der Gründe für sein Handeln war, und behauptet, dass Moskau dieses Motiv nur vorschiebt, während man gleichzeitig die Tatsache ignoriert, dass Brüssel selbst den Aufstieg des Neonazismus in der Ukraine im Laufe der vergangenen Jahre aktiv unterstützt hat. Diese Sichtweise läuft auf eine Form der psychischen Manipulation hinaus, welche die Taktik der Desinformation DARVO anwendet – "Deny, Attack and Reverse Victim and Offender" (Verneinen, angreifen, Täter und Opfer verdrehen). Die EU leugnet ihre Verantwortung, greift Russland an und vertauscht dann die Rollen.


Der Rest der Erklärung der EU war gespickt mit an objektiven Tatsachen leicht zu widerlegenden Lügen, mit denen behauptet wurde, die EU sei gegen alle Formen von Bigotterie und radikalen Ideologien. Die eingangs erwähnte Aussage von Borrell widerspricht dieser Selbstdarstellung ebenso wie die geduldete Verherrlichung des Nationalsozialismus in einigen seiner Mitgliedstaaten, wie die jährlichen Paraden faschistischer Kriegsveteranen in den baltischen Staaten beweisen. Auch die umfassende Unterstützung der EU für Neonazis in der Ukraine wird aus "Gründen der politischen Zweckmäßigkeit" unter den Teppich gekehrt.


Ukrainerin schreibt dem EU-Chefdiplomaten Borrell: "Du bist ein Heuchler, Josep"





Ukrainerin schreibt dem EU-Chefdiplomaten Borrell: "Du bist ein Heuchler, Josep"






Insgesamt ist die von der EU abgegebene Erklärung des Stimmverhaltens ihrer Mitglieder in den Vereinten Nationen und der Ablehnung der gegen die Verherrlichung von Nazismus und Neonazismus gerichteten Resolution nicht glaubwürdig. Vertreter der EU deuten die Geschichte auf eigennützige und sachlich falsche Weise um. Man ist besessen davon, den Motiven Moskaus für die Entnazifizierung der Ukraine mit der bewährten DARVO-Desinformationstaktik entgegenzutreten, Präsident Putin gar mit Hitler gleichzusetzen. Das Ganze ist eine Beleidigung für die Intelligenz eines jeden sachkundigen Zeitgenossen und sollte den Europäern nicht abgenommen werden.


Aus dem Englischen.

Andrew Korybko ist ein in Moskau ansässiger amerikanischer Politologe. Er spezialisiert sich auf die US-Strategie in Afrika und Eurasien, Chinas "Neue Seidenstraßen"-Initiative, Russlands geopolitischen Balanceakt sowie hybride Kriegsführung.


Mehr zum Thema - Gescheiterte Entnazifizierung: UN-Abstimmung offenbart das Vierte Reich


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Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/154275-erklaerung-der-ablehnung-der-antinazi-resolution-nicht-glaubhaft


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15.11.2022

Kritik an der NATO tabu: Wird Diether Dehm aus der LINKEN ausgeschlossen?

Die neue Kampagne gegen den Politiker Diether Dehm scheint Fahrt aufzunehmen. Diesmal geht es um den Ausschluss des LINKEN-Politikers aus der Partei. Zu Ende gedacht scheint das Vorgehen allerdings nicht – weder in der Partei noch in den vor lauter Vorfreude geifernden Mainstream-Medien.


Kritik an der NATO tabu: Wird Diether Dehm aus der LINKEN ausgeschlossen?


Quelle: www.globallookpress.com © Michael Debets/ZUMAPRESS.com


Zitat: Den Anfang bei der jüngsten Kampagne gegen den früheren Bundestagsabgeordneten der Linkspartei Diether Dehm machte diesmal das Zweite Deutsche Fernsehen. In einer durch und durch tendenziösen Meldung vom Sonnabendnachmittag, die eigentlich als Kommentar hätte gekennzeichnet werden müssen, wurden alle früheren Verleumdungen gegen den Politiker polemisch aufgefrischt. Die Meldung wurde selbstverständlich dankbar vom Spiegel und anderen Mainstream-Publikationen ohne jede Differenzierung aufgegriffen, im Gegenteil: Kampagnenjournalismus eben.


Alle für die NATO oder was die Linke im Westen zerstörte




Meinung

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Die LINKE und die Exklusivität des ZDF





Wie die Dinge liegen, soll Dehm aus der Partei ausgeschlossen werden, und ein entsprechender Antrag läge dem ZDF "exklusiv" vor. Anlass seien Dehms – so der Sender – "Abspaltungsfantasien", die man in der Partei als "parteischädigend" qualifiziere. Dehm habe "dazu aufgerufen, einen konkurrierenden Wahlantritt gegen die Partei Die Linke zur Europawahl 2024 zu unterstützen und zu organisieren". Dehm wird vorgeworfen, er habe "vielfach vorsätzlich, öffentlich und mit Außenwirkung" – Letzteres können freilich nicht alle von Dehms parteiinternen Kritikern für sich in Anspruch nehmen – gegen die Satzung, Grundsätze und innere Ordnung der Partei verstoßen. Sein Agieren habe der "Glaubwürdigkeit" und dem öffentlichen Ansehen der Partei schwer geschadet.


Die LINKE ist in der Tat im bundesdeutschen Politikbetrieb angekommen. Ihr Apparat beherrscht die "Kunst" der Unterstellungen, Verdrehungen und Projektionen aus dem Effeff. Dass sich die Dinge genau andersherum verhalten könnten, kommt den auf Regierungsposten versessenen Konformisten, die sich an Dehm stören, weil er den Marx noch gelesen und verstanden hat, natürlich nicht in den Sinn. Vielmehr sind mittlerweile fast alle Funktionäre der LINKEN im Reich des Postfaktischen angelangt – und bilden zusammen mit Olivgrünen, Spezialdemokraten, Lindner-Liberalen und der post-Merkelschen Merz-Union eine übergroße Koalition, die sich vor allem durch Abgrenzung gegen Rechts, verstanden als AfD, definiert. Freilich ohne zu ahnen, wie sehr man selbst, eben durch die postmodern-linksliberale, "woke" Moralisierung nicht nur der Politik, sondern aller Lebensbereiche, gerade zu der zweifellos festzustellenden Rechtsentwicklung beiträgt. Und so, gleichsam nebenbei, die Interessen von BlackRock & Co. unter scheinbar linker, identitätspolitischer Flagge bestens bedient. Soweit dieser Exkurs zur LINKEN.


Zurück zu Diether Dehm: Dieser habe laut ZDF im August auf einer Veranstaltung öffentlich den konkurrierenden Antritt einer neuen linken Partei zur Europawahl 2024 gegen die LINKE gefordert. In diesem Zusammenhang habe er gegen die Parteiführung polemisiert – was nach einer endlosen Serie von Wahlniederlagen, die eben auf das Konto der regierungswilligen Führung der LINKEN gehen, nicht verwundert:

"Es muss eine Kraft antreten, die diesem Abbruchunternehmen da drüben im Karl-Liebknecht-Haus eine Alternative entgegensetzt."

Der Mainzer Sender sieht diese vermeintlichen Bestrebungen auf einer Linie mit Bemerkungen von Sahra Wagenknecht, der spätestens seit 2018, als sie die Bewegung "Aufstehen" ins Leben rief, nachgesagt wird, sie wolle eine eigene Partei gründen.


Postfaktischer Moralismus – oder wie die Regierung Realität umdeutet




Meinung

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Ein einfallsloses Sündenregister

Der Ausschlussantrag soll Dehms angeblichen Aufruf zur Gründung einer Konkurrenzpartei als "inakzeptable[n] Höhepunkt unzähliger Äußerungen der letzten Jahre" bezeichnen, deren "vollständige Dokumentation" den Rahmen des Ausschlussantrags "deutlich sprengen" würde. Das ZDF pickt sich drei Beispiele heraus, nicht ohne die Aussagen Dehms zu "framen", also aus dem eigentlichen Zusammenhang zu reißen und mit einer diffamierenden Interpretation zu versehen. Das ZDF verdreht dabei den offensichtlichen Sinn von Dehms Äußerungen – um ihm eine Relativierung der Shoah, frauenverachtenden Sexismus und, was Wunder, "Verschwörungstheorie" anzuhängen.

"Die größte Verbrecherorganisation nach der SS war die NATO. Und das ist die NATO auch heute noch."

Sicher eine mehr als klare Aussage – aber keine Verharmlosung des Holocausts, denn das "nach" deutet sowohl auf zeitliche Abfolge als auch eine Differenzierung hinsichtlich des wesenhaften Gehalts hin.


Abscheu und Empörung finden in Mainz kein Ende: Dehm habe sich noch nach Kriegsbeginn 2022 als "Putin-Versteher" zu erkennen gegeben. Gleichsam verschärfend komme hinzu, dass er sich früher, während der Hochphase der Corona-Maßnahmen, "im russischen Staatsfernsehen den Impfstoff 'Sputnik-V' verabreichen" lassen hatte. Tatsächlich fand die Impfung in einer medizinischen Einrichtung statt, nicht in einem TV-Studio. Auch Dehms Klage gegen die Ungleichbehandlung des russischen Impfstoffs findet Erwähnung im öffentlich-rechtlichen Sündenregister.

Dehm hatte in einem Protestlied 2020, früher als andere, die massiven Geschäftsinteressen der Pharmakonzerne, die von den Corona-Maßnahmen enorm profitierten, kritisch benannt ("Worauf reimt sich Covid? Auf jeden Fall auf Profit."). Man denke nur an die Adresse "An der Goldgrube 12", quasi beim ZDF vor der Haustür. Auch sein Hinweis auf die höchst repressive Einschränkung mühsam erkämpfter Bürgerrechte durch die staatlichen Corona-Maßnahmen, die in alter, antidemokratischer Tradition stehen ("Ein junger Virus plus uralte Mächte. Ja, dieser Mix macht geil auf unsere Rechte."), muss als vermeintlicher Beweis herhalten. Daraus machen die Mainzer flugs ein "gängiges Narrativ in antisemitischen Verschwörungserzählungen".


Natürlich hat das ZDF auch Dehms Wort über den damaligen Außenminister Heiko Maas als "gut gestylten NATO-Strichjungen" nicht vergessen. Und die Redakteure verdrehen auch noch die Tatsachen: Zwar hatte Dehm als Abgeordneter den früheren RAF-Terroristen Christian Klar beschäftigt – nicht jedoch "bei sich im Bundestagsbüro". Die ZDF-Formulierung ist da zweideutig – und hält Wagenknecht vor, sich nicht von Dehm zu distanzieren, ihn vielmehr als "eigenständigen Kopf", der eine eigene Meinung hat und diese auch nach außen vertritt, zu würdigen. Nicht das erste Mal, dass auch Wagenknecht eher plump als subtil bedeutet wird, dass derartige Vorwürfe auch gegen sie erhoben werden könnten, sollte sie nicht auf Abstand gehen.


Am Ende des ZDF-Rundumschlags wird mit Genugtuung vermerkt, dass Dehm es trotz der Unterstützung von Sahra Wagenknecht bei den letzten Wahlen 2021 "nicht mehr in den Bundestag geschafft" hat.


Ignorierte Studien: Corona-Vakzine mit hohen Risiken fürs Herz und umgekehrter Wirksamkeit?




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Öffentlich-rechtlicher Eifer

Merkwürdig nur, dass sich der Sender – sonst irgendeiner Sympathie für die politische Linke völlig unverdächtig, von der gleichnamigen Partei ganz zu schweigen – derart ins Zeug legt, den Ärger um das "enorme Störpotenzial", das man an der Spitze der Linkspartei in Dehm sehe, so beflissen in die Öffentlichkeit zu tragen.


Zwar kommt man nicht umhin zuzugeben, der "Rauswurf" wirke "geplant", wie auch der zeitliche Ablauf. Denn gerade wurde im niedersächsischen Landesverband, wo Dehm Mitglied ist, eine neue Schiedskommission gewählt (Dehm: "handverlesen"). Doch bedauernd meldet das ZDF, die Beschäftigung mit dem Ausschlussantrag könne dauern, die Sache könnte sich "monatelang" hinziehen. "Schon einmal" sei ein solches Ausschlussverfahren gegen Dehm gescheitert.


Vielleicht hat Dehm mit seiner Bemerkung, bei der Parteiführung der LINKEN handele es sich um einen "karrierebeseelten Apparat von BND-gestutzten Egomanen", gar nicht so Unrecht – was wiederum die überaus giftige Reaktion der Apparatschiks erklären dürfte.


Was man bei aller – in diesem Falle – wohlwollenden Berichterstattung im ZDF und bei den anderen Mainstream-Medien über die LINKE nicht bedacht hat, könnte Folgendes sein: Dass sowohl das Verfahren an sich als auch die gehässige mediale Kommentierung erstens Aufmerksamkeit, zweitens Unterstützung für Dehm gegen ungerechtfertigte Vorwürfe und drittens für Zulauf sorgen könnten, falls Dehm und Wagenknecht tatsächlich eine neue Partei gründen oder einer anderen, bereits bestehenden beitreten sollten. Dies scheint auch in der Parteizentale im Karl-Liebknecht-Haus (im internen Jargon auch spöttisch "KL-Amt" genannt), wo man sich zunehmend panisch gegen den eigenen Untergang abstrampelt, übersehen worden zu sein.


Mehr zum Thema - Umfrage: Große Zustimmung der Bürger für mögliche Wagenknecht-Parte

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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/154340-kritik-an-nato-tabu-wird


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15.11.2022

867 Militär-Basen der USA im neuen Online-Tool (World BEYOND War)

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LINK HIER ÖFFNEN  https://worldbeyondwar.org/no-bases


cooptv.wordpress.com, 14. November 2022, Von World BEYOND War

World BEYOND War hat unter worldbeyondwar.org/no-bases ein neues Online-Tool gestartet , das es dem Benutzer ermöglicht, einen mit 867 US-Militärbasen in anderen Ländern als den Vereinigten Staaten übersäten Globus anzuzeigen und für eine Satellitenansicht hineinzuzoomen und detaillierte Informationen zu jeder Basis. Das Tool ermöglicht auch das Filtern der Karte oder Liste der Stützpunkte nach Land, Regierungstyp, Eröffnungsdatum, Anzahl des Personals oder belegtem Land.


Diese visuelle Datenbank wurde von World BEYOND War recherchiert und entwickelt, um Journalisten, Aktivisten, Forschern und einzelnen Lesern zu helfen, das immense Problem der übermäßigen Kriegsvorbereitung zu verstehen, das unweigerlich zu internationalem Mobbing, Einmischung, Drohungen, Eskalation und Massengräueln führt. Durch die Veranschaulichung des Ausmaßes des US-Imperiums militärischer Außenposten hofft World BEYOND War, die Aufmerksamkeit auf das umfassendere Problem der Kriegsvorbereitungen zu lenken. Vielen Dank an davidvine.net für eine Vielzahl von Informationen, die in diesem Tool enthalten sind.


Die Vereinigten Staaten von Amerika unterhalten im Gegensatz zu jeder anderen Nation dieses riesige Netzwerk ausländischer Militäreinrichtungen auf der ganzen Welt. Wie ist diese entstanden und wie wird sie weitergeführt? Einige dieser physischen Anlagen befinden sich an Land, das als Kriegsbeute besetzt ist. Die meisten werden durch die Zusammenarbeit mit Regierungen aufrechterhalten, von denen viele brutale und repressive Regierungen von der Präsenz der Basen profitieren. In vielen Fällen wurden Menschen vertrieben, um Platz für diese militärischen Einrichtungen zu schaffen, wodurch den Menschen oft Ackerland entzogen wurde, die lokalen Wassersysteme und die Luft in großem Umfang verschmutzt wurden und als unerwünschte Präsenz existierten.


US-Stützpunkte in fremden Ländern führen oft zu geopolitischen Spannungen, unterstützen undemokratische Regime und dienen als Rekrutierungsinstrument für militante Gruppen, die gegen die US-Präsenz und die Regierungen sind, die ihre Präsenz stärken. In anderen Fällen haben ausländische Stützpunkte es den Vereinigten Staaten erleichtert, katastrophale Kriege zu beginnen und durchzuführen, darunter solche in Afghanistan, Irak, Jemen, Somalia und Libyen. Im gesamten politischen Spektrum und sogar innerhalb des US-Militärs wird zunehmend anerkannt, dass viele Stützpunkte in Übersee schon vor Jahrzehnten hätten geschlossen werden sollen, aber bürokratische Trägheit und fehlgeleitete politische Interessen haben sie offen gehalten. Schätzungen der jährlichen Kosten für die USA durch ihre ausländischen Militärbasen reichen von 100 bis 250 Milliarden Dollar.


Sehen Sie sich ein Video über das neue Basen-Tool an.


Info: https://cooptv.wordpress.com/2022/11/14/867-militar-basen-der-usa-im-neuen-online-tool-world-beyond-war


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Weiteres:




USA’s Military Empire: A Visual Database


The United States of America, unlike any other nation, maintains a massive network of foreign military installations around the world.


How was this created and how is it continued? Some of these physical installations are on land occupied as spoils of war. Most are maintained through collaborations with governments, many of them brutal and oppressive governments benefiting from the bases’ presence. In many cases, human beings were displaced to make room for these military installations, often depriving people of farmland, adding huge amounts of pollution to local water systems and the air, and existing as an unwelcome presence.


To explore this database,  click on map markers or use the dashboard to make selections:



Learn About US Military Bases

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Select by:

Showing all 865 results

Built with © Mapbox and © OpenStreetMap by World BEYOND War.


Why We Built This Database

This visual database was researched and developed by World BEYOND War to help journalists, activists, researchers and individual readers understand the immense problem of excessive preparation for war, which inevitably leads to international bullying, meddling, threats, escalation and mass atrocity. By illustrating the extent of USA’s empire of military outposts, we hope to call attention to the wider problem. Thanks to davidvine.net for a variety of information included herein.


How You Can Help

Please help spread the word that information about USA’s military empire is available to the public.


This database is a work in progress, using information gathered from various public data sources. If you see errors or omissions, please let us know.


World BEYOND War is seeking funding to continue the research, data collection and software development for this project and other related map/database projects highlighting the problems of global militarization. We hope to improve this app in the following three ways:


Include More Countries

The current version only includes data about USA’s foreign military outposts, but future versions of this app will include information about foreign military bases maintained by all nations.


Increased Scope of Information About Each Base

Much information is available about the effect of foreign military bases on local communities and populations. We hope to track more data points covering more aspects of the severe problems caused by these military outposts.


Software Enhancement

World BEYOND War hopes to continue to produce original, high-quality, information-rich presentations for the use of the global antiwar movement. This requires investment in coding and UX skills. We are seeking funding to improve this app, customize it for different types of screens, and allow us to build more information-rich presentations of various kinds.


Please become a World BEYOND War donor to support this and other projects. If you would like to sponsor or become a contributor to our Close Military Bases activities, please contact us.

Learn more about bases and our campaign to close them here.


Info: https://worldbeyondwar.org/no-bases


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15.11.2022

Der vergessliche Olaf – von Oskar Lafontaine

Oskar Lafontaine

nachdenkseiten.de, vom . November 2022 um 14:34 Ein Artikel von Oskar Lafontaine

Olaf Scholz ist in Vietnam. Er forderte die Regierung dort auf, sich eindeutig gegen den russischen Angriffskrieg zu stellen. „Es handelt sich bei dem russischen Angriffskrieg um einen Bruch des Völkerrechts mit gefährlicher Präzedenzwirkung. Kleine Länder können nicht mehr sicher sein vor dem Verhalten ihrer größeren, mächtigeren Nachbarn.“



Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Podcast: Play in new window | Download


Zitat: Ach Olaf, wovon sprichst du? Denkst du an den völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien, an dem sich das größere, mächtigere Deutschland beteiligte? Oder denkst du an die vielen kleinen Länder, die die USA mit völkerrechtswidrigen Kriegen überzogen und zerstörten – Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien usw. Von dem wüten der CIA und des US-Militärs in Süd- und Mittelamerika ganz zu schweigen.


Der russische Schriftsteller Solschenizyn, einer der schärfsten Kritiker des Sowjetkommunismus, sagte 2006: „Die USA stellen ihre Besatzungstruppen in einem Land nach dem anderen auf. Das ist de facto in Bosnien so, in Kosovo, Afghanistan und im Irak, wird aber noch lange fortdauern. Die Handlungen der NATO und der USA unterscheiden sich nur in Details. Es ist klar ersichtlich, dass das heutige Russland keine Bedrohung für sie darstellt, dennoch baut die NATO hartnäckig ihre militärische Struktur aus – in Richtung Osteuropa und, um Russland als Kontinent zu umschließen, von Süden her. Das gilt auch für die offene materielle und ideologische Unterstützung der ‚bunten Revolutionen‘ und das paradoxe Eindringen nordatlantischer Interessen nach Zentralasien. All das lässt keinen Zweifel daran, dass eine völlige Umzingelung Russlands vorbereitet wird – mit dem anschließenden Verlust der Souveränität Russlands.“


Der Vietnam-Krieg kostete drei Millionen Menschen das Leben. Die USA bombardierten Vietnam viele Jahre und vergifteten es mit Agent Orange. Die Vietnamesen haben das nicht vergessen. Sie brauchen keine Nachhilfe in Völkerrecht. Und wie Solschenyzin wissen viele Länder dieser Welt, dass die USA Russland einkreisen und den Verlust seiner Souveränität wollen. Auch sie brauchen vom deutschen Kanzler keine Lektionen. Vielmehr könnte Olaf Scholz von den Ländern lernen, die die USA in den letzten Jahrzehnten überfallen haben. Europa muss sich von den USA befreien. Ohne die USA in Europa gäbe es keinen Jugoslawien-Krieg und keinen Ukraine-Krieg. Europa muss sich selbst behaupten und seine Strukturen nach dem Vorbild des früheren französischen Präsidenten Charles de Gaulle so verändern, dass die militärischen Einrichtungen der USA in Europa Zug um Zug abgebaut werden und Europa seine Souveränität wiedererlangt.


Rubriken:

Außen- und Sicherheitspolitik Audio-Podcast Militäreinsätze/Kriege


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Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=90346


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15.11.2022

Kurz vor G20-Gipfel: Britischer Premierminister nennt Russland "Schurkenstaat"

Großbritanniens Ministerpräsident Rishi Sunak hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin für dessen Entschluss kritisiert, dem G20-Gipfel in Indonesien fernzubleiben. Zugleich hat er Russland dabei als einen "Schurkenstaat" verunglimpft.


Kurz vor G20-Gipfel: Britischer Premierminister nennt Russland "Schurkenstaat"Quelle: AFP © HOLLIE ADAMS



Die Nichtteilnahme des russischen Präsidenten an der Veranstaltung auf Bali würde bedeuten, dass er nicht einmal versucht, seine Handlungen bezüglich der Ukraine zu erklären, schrieb der britische Premierminister Rishi Sunak in einem Beitrag für die britische Zeitung The Telegraph.



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Sunak machte zudem Russland für eine "wirtschaftliche Unruhe auf der ganzen Welt" verantwortlich. Statt persönlich am G20-Gipfel teilzunehmen, "um sich seinen Kollegen zu stellen", habe er "nur" den russischen Außenminister Sergei Lawrow nach Indonesien entsandt, hieß es.

Sunak kündigte an, bei dem G20-Treffen einen Fünf-Punkte-Plan mit Themen vorantreiben zu wollen, für die eine weltweite Koordination nötig sei. Ziel sei dabei, Russland daran zu hindern, "die Weltwirtschaft zu ersticken": 

"Wir werden unsere wirtschaftliche Zukunft nicht durch die Aktionen eines Schurkenstaates in Geiselhaft nehmen lassen – und unsere Verbündeten auch nicht."

Inzwischen hat der Kreml auf die Äußerungen von Sunak reagiert. Die Behauptung des britischen Premierministers, Russland wolle "Lebensmittel in Waffen verwandeln", sei "grundsätzlich falsch", sagte der Präsidentensprecher Dmitri Peskow am Montag gegenüber Journalisten. Im Gegenteil trage Russland dazu bei, dass ein kleiner Anteil der Lebensmittellieferungen bewältigt werde – "ein kleiner Teil der Gesamtmenge". Diese weltweiten Lieferungen insgesamt hätten überwiegend weder mit Russland noch mit der Ukraine zu tun, so der Kremlsprecher weiter.


Trotz seiner Entscheidung, nicht persönlich an dem G20-Gipfel teilzunehmen, hat sich Wladimir Putin zuvor bei mehreren internationalen Gelegenheiten persönlich zu Russlands Position im Ukraine-Konflikt geäußert und eine Reihe historischer, geopolitischer und sicherheitspolitischer Gründe dargelegt, die Moskau veranlasst haben, Ende Februar eine spezielle Militäroperation in der Ukraine einzuleiten.


Mehr zum Thema - Recep Tayyip Erdoğan: "Der Westen, insbesondere Amerika, greift Russland fast grenzenlos an"


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/europa/154347-kurz-vor-g20-gipfel-britischer


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15.11.2022

«S’ ist leider Krieg, und ich begehre, nicht schuld zu sein»




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pressenza.com, von 14.11.22 , Helmut Scheben für die Online-Zeitung INFOsperber

Um zu verstehen, was der Krieg mit den Menschen macht, ist fiktionale Literatur oft wichtiger als Breaking News und Tagesschau.


Zitat: «Im Frühling würde alles anders, die Natur würde erwachen, die Vögel würden lauter singen als die Geschütze feuerten, weil die Vögel in der Nähe sangen, die Geschütze aber dort in der Ferne blieben. Nur manchmal würden die Artilleristen aus unbegreiflichem Grund, vielleicht weil sie betrunken oder müde waren, ein Geschoss zufällig auf das Dorf, auf Malaja Starogradowka, abfeuern. Einmal im Monat, nicht öfter. Das Geschoss würde dorthin fallen, wo es schon kein Leben mehr gab: auf den Friedhof oder den Kirchenvorhof oder das seit langem leerstehende Gebäude des alten Kolchosebüros.»


So denkt der Bienenzüchter Sergej Sergejitsch im Donbass. Er sieht keinen Sinn in diesem Krieg. Er versteht auch nicht, warum man auf sein Dorf schiesst, ein Niemandsland, aus dem fast alle Leute geflohen sind, die einen nach Osten, die andern nach Westen. Sergej fürchtet, dass seine Bienenstöcke Schaden nehmen könnten.


Der Roman «Graue Bienen» des ukrainischen Schriftstellers Andrej Kurkow erschien 2018, also zu einem Zeitpunkt, da die Angriffe der ukrainischen Armee auf den Donbass keine Schlagzeilen im Westen machten. Westeuropa war beschäftigt mit Greta Thunberg, mit Donald Trump, mit der Fussballweltmeisterschaft oder der Traumhochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle.

Andrej Kurkow ist Vorsitzender des PEN-Clubs Ukraine und ein scharfer Kritiker des russischen Angriffs auf die Ukraine. Von einem solchen Autor wird man keine russische Propaganda erwarten, sondern eher schroffe Ablehnung der Politik des Kremls. Die kann man aus dem Buch klar herausfiltern.


Es gibt aber auch keine Sympathie für die Regierung in Kiew. Vielmehr merkt man bei der Lektüre von der ersten Seite an, dass dem Autor nichts ferner liegt als ein Propagandastück. Aber selbst wenn es eines wäre: Bücher können klüger sein als ihre Autoren. Denn da ist eine Erzählerstimme, die mit Genauigkeit und Bedächtigkeit – fast möchte man sagen mit teilnahmsloser Resignation – die Erlebnisse der Hauptfigur Sergej wiedergibt.


Es ist der Versuch zu schildern, welchen Einfluss das grosse historische Geschehen auf das kleine, private Leben eines Menschen hat. Kurkow ist russischsprachiger Ukrainer und ein Zeitzeuge, dem wir abnehmen können, dass er die Welt kennt, die er beschreibt.


Erzählende Literatur erfindet Ereignisse und Gestalten in einer «fictional world». So hat Kurkow wahrscheinlich die Protagonisten und das Dorf erfunden. Oder vielleicht nur die Namen eines realen Dorfes und realer Menschen geändert. Das kontextuelle Panorama ist jedenfalls unbestreitbar Realität. Dass in den Konfliktgebieten von Donezk und Luhansk ab 2014 über Jahre hinweg Kämpfe stattfanden, ist in den Rapporten der OSZE-Beobachter nachzulesen. Bis zum Einmarsch der Russen im Februar 2022 soll es fast 15’000 Tote gegeben haben.


Der ungarische Literaturtheoretiker Georg Lukács hat über die Romane Alexander Solschenizyns, die von der stalinistischen Verfolgung handeln, einmal gesagt, sie zeigten, dass fiktionale Literatur «ein deutlicheres Bild des gesellschaftlichen Seins geben könnte als dieses selbst.» Kunst kann demnach die Funktion haben, die Wirklichkeit poetisch zu überbieten, um sie zu durchschauen.


Roman Bucheli von der NZZ-Feuilleton-Redaktion bringt den Sachverhalt in wenigen Sätzen auf den Punkt: «So besteht das Paradox aller Kunst darin, dass sie über die Vorstellungskraft zurück in die Wirklichkeit führt. Die Imagination entwertet nicht das Faktische, sondern schärft die Sinne für dessen Verständnis. Darum haben wir in der Kunst wie im Sandkasten die Welt noch einmal neu zu erfinden gelernt, allerdings nicht, um in der Simulation das bessere Leben zu finden. Doch um die Wirklichkeit genauer zu lesen.» (NZZ 12.2.22)


Es ist somit ein fundamentaler Unterschied, ob wir Mitteilungen über den Krieg mittels Zeitungen, News-Ticker und Breaking News bekommen oder mittels «Kunst als Fiktion». Günther Anders hat in seinem Essay «Die Antiquiertheit des Menschen» bereits in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine realitätsvernichtende Wirkung der News-Medien beobachtet, welche uns «die Welt» ins Haus zustellen, vergleichbar mit der Lieferung von Gas oder Elektrizität:


«Wer ‹im Bild’ sein will, wer wissen will, was es draussen gibt, der hat sich nachhause zu begeben, wo die Ereignisse ‘zum Schauen bestellt’ schon darauf warten, Leitungswasser gleich für ihn aus dem Rohr zu schiessen. Wie sollte er auch draussen, im Chaos des Wirklichen, in der Lage sein, irgendein Wirkliches von mehr als lokaler Bedeutung herauszupicken?»


Wenn ein Ereignis erst als TV-Bild gesellschaftlich wirksam werde, dann seien die Bilder wichtiger als das Ereignis, dann sei der Unterschied zwischen Sein und Schein, zwischen Wirklichkeit und Bild, aufgehoben, argumentiert Anders. Mehr noch: Wenn erst die milliardenfache bildliche Reproduktion das Ereignis zum Ereignis macht, dann hat sich das Original nach den Anforderungen der Reproduktion zu richten. Die durchschnittliche Länge einer TV-Nachricht dürfte sich zwischen 120 und 180 Sekunden bewegen. Die Welt kommt zu uns als bezahlte Ware. Der Konsument, die Konsumentin kann über die so gelieferte Welt zuhause auf seinem Sofa bestimmen: Er kann sie anschalten oder ausschalten.


Wenn an dieser Kritik einiges zutrifft, dann ist die Sache mit der Verbreitung des tragbaren Spielzeugs namens Smartphone nicht besser geworden. Aber es besteht, wie oben angedeutet, Grund zur Hoffnung. Unsere «Benachrichtigung» ist nicht so fatal von Verkürzung, Verfälschung und Verfremdung geprägt, wie Anders andeutet.


Denn es gab zu allen Zeiten auch andere Darstellungen. Sie kamen und kommen von Menschen, die uns in selbstgewählten Formen mitteilen, was sie in der Welt gesehen haben. Leute, die Geschichten erzählen. Oder literaturtheoretisch genauer: Autorinnen und Autoren, die Erzählern das Wort geben. Nicht auf Twitter oder Instagram, sondern in Romanen, Kurzgeschichten, Essays, Filmen oder sogar in Liedern oder Gedichten.


Matthias Claudius hatte die ethische Grundhaltung eines Pazifisten, lange bevor es dieses Wort und die Bewegung gab. Er schrieb 1779 sein ergreifendes Gedicht «Kriegslied», dessen letzte Strophe lautet:

Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
S’ ist leider Krieg – und ich begehre,
Nicht schuld daran zu sein!

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts waren es vor allem Romane, die die katastrophalen Kriege reflektierten. Henri Barbusse, der als «poilu», als einfacher Infanterie-Soldat, das industrielle Schlachthaus des Stellungskrieges überlebte, publizierte 1916 seinen Roman «Le Feu». Es war eine Lektion über den Ersten Weltkrieg, wie viele Zeitungsberichte sie nicht liefern konnten. Das Gleiche gilt für «Im Westen nichts Neues» (1929) von Erich Maria Remarque. Im Vorwort schrieb Remarque, sein Buch solle «den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Krieg zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam.»


Der Rückzug in die radikale Subjektivität eines fiktionalen Erzählers kann der gesellschaftlichen Realität näher kommen, als die vorgebliche Objektivität eines Journalismus, der sich den Machtstrukturen nicht entziehen kann, in denen er eingebettet ist. Das geschundene und zwischen den Fronten zerriebene Individuum in einem Roman wie «Graue Bienen» erscheint in seiner kleinen Welt als letzte Bastion von Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit.


Was nicht bedeutet, dass fiktionales Schaffen stets der Wahrheit verpflichtet ist. Die Fiktion kann zur Propaganda verkommen. Hollywood hat in dieser Hinsicht eine unrühmliche Tradition. Ein Film wie «American Sniper» zum Beispiel zeigt den Irak-Krieg als patriotisches Heldenepos eines US-Scharfschützen und blendet aus, dass dieser Angriffskrieg des Westens mit Lügen gerechtfertigt wurde.


Autorinnen und Autoren sind Kinder ihrer Zeit. Sie können sich aus den Fesseln ihrer kulturellen und politischen Sozialisation kaum befreien. Dieses Framing erklärt, warum es für verschiedene Menschen so viele verschiedene «Wahrheiten» gibt, zumal die Gehirnforschung zeigt, dass wir lebenslange Erfinder und Dramaturgen unserer Erinnerungen sind. Oder, wie Werner Herzog es formulierte, «Ghostwriter unserer eigenen Realität». Die Journalistin Karin Leukefeld zitierte kürzlich einen Kameramann, der sagte: «Du siehst nur, was du weisst.»


Hemingways «Wem die Stunde schlägt» (1940) öffnet zum Beispiel einen anderen Zugang zum Verständnis des spanischen Bürgerkrieges als George Orwells bitter ernüchternde «Homage to Catalonia» (1938). Hans Magnus Enzensberger liefert in «Der kurze Sommer der Anarchie» drei Jahrzehnte später wertvolle Aufschlüsse über diesen Krieg, der die spanische Gesellschaft in zwei Lager teilte. Eine Vergangenheit, deren Aufarbeitung aus Angst vor einem Aufbrechen tiefer Wunden bis heute tabuisiert wurde.


«Der Roman ist die private Geschichte der Nationen», sagte Balzac. Zum Verständnis von Geschichte ist fiktionale Literatur unersetzbar. Nur sie ermöglicht ein Innehalten und behutsames Entdecken der Vergangenheit, ohne die es kein Entdecken der Gegenwart gibt. Denn auf Tagesjournalismus und «social media» ist in Kriegszeiten wenig Verlass.


Der Imker Sergej übt eine Tätigkeit aus, die vermutlich so alt ist wie die Menschheit. Er freute sich – wie es im Text heisst – im Sommer am Summen der Bienen und im Winter an der Stille und den schneeweissen Feldern:


«So hätte er das ganze Leben verbringen können, aber daraus war nichts geworden. Etwas im Land ging zu Bruch, dort in Kiew, wo immer irgendetwas nicht in Ordnung ist. Es ging derart zu Bruch, dass schmerzhafte Risse durch das Land liefen wie durch Glas, und aus diesen Rissen floss Blut.»


Info: https://www.pressenza.com/de/2022/11/s-ist-leider-krieg-und-ich-begehre-nicht-schuld-zu-sein



Weiteres:




Kriegslied - Matthias Claudius  - 1778


s ist Krieg! s' ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
         Und rede du darein!
's ist leider Krieg – und ich begehre
         Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
         Und blutig, bleich und blaß,
Die Geister der Erschlagenen zu mir kämen,
        Und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
         Verstümmelt und halbtot
Im Staub vor mir sich wälzten und mir fluchten
          In ihrer Todesnot?

Wenn tausend, tausend Väter, Mütter, Bräute,
          So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
          Wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten
            Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammelten, und mir zur Ehre krähten
            Von einer Leich herab?

Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre?
            Die könnten mich nicht freun!
's ist leider Krieg – und ich begehre
            Nicht schuld daran zu sein!




Weiteres:


de.wikipedia.org, abgerufen am 15. November 2022, 08:00 Uhr

Kriegslied (Matthias Claudius)


Das Kriegslied mit den berühmten Anfangsworten „’s ist Krieg!“ ist ein Gedicht von Matthias Claudius aus dem Jahr 1778. Es erschien auch – um die letzte Strophe gekürzt – 1783 im vierten Band des ASMUS omnia sua SECUM portans.

 Screenshot_2022_11_15_at_08_18_52_Kriegslied_Matthias_Claudius_Wikipedia

Schrecken des Krieges von Francisco de Goya


Entstehung


Das Gedicht wurde 1778 im Voßischen Musenalmanach für das Jahr 1779 veröffentlicht. Nach verbreiteter Meinung entstand es anlässlich des Bayerischen Erbfolgekrieges (Anspruch Österreichs auf Niederbayern und die Oberpfalz, nachdem die bayerische Linie der Wittelsbacher 1777 ausgestorben war); da dieser Krieg allerdings im Grunde genommen gar kein Krieg in dem Sinne war, wie Matthias Claudius dessen Schrecken schilderte, liegt die besondere Nuance und Pointe des Gedichts nach Auffassung von Reiner Andreas Neuschäfer darin, dass Matthias Claudius das Gedicht gerade in einer kriegslosen Situation veröffentlicht hat.[1]

Matthias Claudius wirkte zu diesem Zeitpunkt als Publizist (Wandsbecker Bothe) in Wandsbek. In seiner Zeit hatten die preußisch-friederizianischen Kriege die Landkarte Mitteleuropas verändert.


Inhalt


’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede Du darein!
’s ist leider Krieg – und ich begehre,
Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blaß,
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen,
Und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halb tot
Im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten
In ihrer Todesnot?

Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammelten, und mir zu Ehren krähten
Von einer Leich herab?

Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
’s ist leider Krieg – und ich begehre,
Nicht schuld daran zu sein!


Interpretation


Matthias Claudius glorifiziert den Krieg nicht, sondern schildert ihn als grausam und leidvoll. Er benutzt dabei eine nüchterne Sprache und Wendungen aus der Alltagssprache. Die Wendung „'s ist leider Krieg“ wird dabei nicht als Floskel, sondern als Ausdruck echten Kummers gesehen. Karl Kraus nannte dieses leider den „tiefsten Komparativ von Leid, vor dem alle Leidenslyrik vergeht“.[2]

Mit seiner Aussage „ich begehre nicht schuld daran zu sein“ bezieht Claudius eindeutig Stellung gegen den Krieg. Dieser Satz steht am Schluss der beiden Randstrophen und bezieht sich auf den vorhergehenden Ausruf „'s ist leider Krieg“.

In der letzten Strophe klingt zudem eine Kritik am absolutistischen Bellizismus der Epoche an. Mit dem Vers „Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre?“ nennt das lyrische Ich die Kriegsgründe, die in den Augen der Aufklärer seit Montesquieu maßgeblich mit der Herrschsucht und Ehrbegierde der europäischen Monarchen zusammenhingen („Gold und Ehre“).


Sonstiges


„’s ist Krieg!“[3] ist auch der Titel eines Gedichts von Kurt Tucholsky, das während des Ersten Weltkriegs verboten war. Es beginnt mit der folgenden Strophe:

Die fetten Hände behaglich verschränkt
vorn über der bauchigen Weste,
steht einer am Lager und lächelt und denkt:
„’s ist Krieg! Das ist doch das beste!
Das Leder geräumt, und der Friede ist weit.
Jetzt mach in anderen Chosen –
Noch ist die blühende, goldene Zeit!
Noch sind die Tage der Rosen!“

Anhang


Quellen

  1. Transkription auf Wikisource

Literatur

  • Reinhard Görisch: „’s ist leider Krieg“. Das „Kriegslied“ von Matthias Claudius in Kriegs- und anderen Zeiten. Stationen einer Wirkungsgeschichte. In: Dirk Kemper (Hrsg.): Weltseitigkeit. FS für Jörg-Ulrich Fechner. Wilhelm Fink, Paderborn 2014, ISBN 978-3-7705-5578-9, S. 177–201.
  • Eckhardt Momber: ’s ist Krieg! ’s ist Krieg! Versuch zur dt. Literatur über den Krieg 1914–1933. Das Arsenal, Berlin 1981, ISBN 3-921810-50-7.
  • Karl Hotz (Hrsg.): Gedichte aus sieben Jahrhunderten. Interpretationen. Buchner, Bamberg 1993, ISBN 3-7661-4311-5.
  • Reiner Andreas Neuschäfer: Von allen Seiten umgibst du mich. Anthropologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-77620-9.
  • Reiner Andreas Neuschäfer: Dietrich Bonhoeffer und Matthias Claudius. Spuren des Wandsbecker Boten bei Bonhoeffer. In: Dietrich Bonhoeffer Jahrbuch 5 (2011/2012), ISBN 978-3-57901895-9, S. 167–187.
  • Reiner Andreas Neuschäfer: Leider Leid – Friedensverantwortung und Kriegsgrausamkeiten. Zu Matthias Claudius’ „Kriegslied“. In: Reinhard Görisch (Hrsg.): Helle reine Kieselsteine. Gedichte und Prosa von Matthias Claudius mit Interpretationen. Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2015, ISBN 978-3-89876-797-2, S. 115–128.
  • Albert Stolpe: Verstehensschwierigkeiten mit Matthias Claudius’ „Kriegslied“. In: Jahresschriften der Claudius-Gesellschaft 1 (1992), S. 34–35.

CD

  • Ritter und Raben (Balladen); Otto Sander und das Oakmusic Ensemble, 2007, Patmos Verlag

Weblinks

  • Kriegslied (Liedtext bei Projekt Gutenberg)
  • Bernhard Moltmann: ’s ist leider Krieg – und ich begehre nicht Schuld daran zu sein – Die Friedensethik vor neuen Herausforderungen. HSFK-Standpunkte 2/1997


  • So in Reiner Andreas Neuschäfer: Von allen Seiten umgibst du mich. Anthropologie, Göttingen 2009, S. 157.

  • Karl Kraus, Franz Werfel, Aufsätze zur Sprache

  • Es ist Krieg ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Buch des Schweizer Arztes und Psychoanalytikers Paul Parin siehe Es ist Krieg und wir gehen hin.



    Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegslied_(Matthias_Claudius)




    Weiteres:



    "Die Zeit wird kommen, wo unsere Nachkommen sich wundern, dass wir so offenbare Dinge nicht gewusst haben." Lucius Annaeus Seneca



    unser Kommentar: "abermals"

    15.11.2022

    Countdown angelaufen: Der Krieg in der Ukraine führt die Welt in eine neue Realität

    Viele Menschen sind heute verwirrt. Nicht die "liberale Elite", die sich dort zu Hause fühlt, wo das Essen am besten schmeckt. Vielmehr die Menschen fernab von Politik, insbesondere jüngere. Sie empfinden das Geschehen als einen Zusammenbruch ihrer vertrauten Welt.


    Countdown angelaufen: Der Krieg in der Ukraine führt die Welt in eine neue Realität© peepo / E+



    Die oben erwähnte Verwirrung dieser Menschen kann man verstehen. Die Wahrheit ist: der Februar 2022 kam nicht plötzlich, nicht von selbst. Vor ihm lag zum Beispiel der März 2020: die Ankündigung der WHO einer Pandemie durch das Coronavirus, die Black-Lives-Matter-Bewegung und eine Art Staatsstreich in Amerika, der Trump vom Sockel stieß, ebenso ein neues Buch "The Great Reset" von Schwab. Darin wird deutlich gesagt, dass die Eliten dieser Welt die Zukunft ganz anders sehen, als es die naiven Jugendlichen oder die politisch Desinteressierten tun. Kurz gesagt: COVID-19 bleibt für immer, die neue Realität ist für immer und Lockdowns sind Teil dieser neuen Realität.


    Baerbock: Ist sie so oder tut sie nur so?





    Meinung

    Baerbock: Ist sie so oder tut sie nur so?






    Das Buch "COVID-19: The Great Reset" des Ökonomen Klaus Schwab, des Gründers und Präsidenten vom Weltwirtschaftsforum in Davos, zeichnet folgende Realität: Abschaffung von Privateigentum (Akteure sind die multinationalen Konzerne in diesem "neuen" Kapitalismus, in dem ein normaler Mensch nur noch ein digitales Konto haben (oder sein) wird, welches an sein soziales Rating gebunden ist), der Übergang zu digitalem Geld, die totale Roboter-Automatisierung und (deshalb) die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Schließlich die Ausrufung der "Vierten Industriellen Revolution", die zur völligen "Verschmelzung der physischen Identität eines Menschen mit seiner digitalen und biologischen Identität" führen soll, gemäß Schwabs Rede in Chicago. Und die COVID-19-Pandemie wurde als der perfekte Zeitpunkt für den Übergang in diese neue Realität erklärt.


    Übrigens erscheinen heute immer mehr seriöse Studien in seriösen Zeitschriften, die eine Beteiligung amerikanischer wissenschaftlicher und militärischer Strukturen an der Entwicklung des COVID-19-Virus nahelegen. Es wird offensichtlicher, dass das Auftreten des Virus im Jahr der Präsidentschaftswahlen in Amerika wohl keineswegs zufällig kam. Gerade COVID-19 machte alle Errungenschaften Trumps zunichte, und eine "Briefwahl" brachte Biden und der Demokratischen Partei den Sieg, die bis heute als wichtigster Ideologe dieser COVID-Realität agiert.


    Das ganze Jahr 2021 zeigte eine lawinenartige Verbreitung der aus den USA angetriebenen weltweiten "Pandemie-Realität". Und die ganze Welt schritt folgsam und einmütig in Richtung zu Schwabs "großem Neustart". Genau bis zu dem Moment, als die Sonderoperation Russlands diese Bewegung – wenn auch nicht entscheidend – durchkreuzte. Der Globalisierung wurde ein Ende gesetzt. Mit anderen Worten, wenn nicht der 24. Februar 2022 gewesen wäre, würde der der "morgige Tag" der allermeisten Menschen auf der Erde sehr bald als folgende Realität erscheinen: endloser Hausarrest, totale digitale Kontrolle, Grundeinkommen (mit Grundnahrung und Obdach) zuzüglich einer VR-Brille für das lebenslange Wohnen in irgendeinem Metauniversum. Nun, lassen Sie uns einen etwas genaueren Blick darauf werfen und schauen wir einfach, welche Art von Zukunftsszenarien unsere Welt derzeit eigentlich gerade hatte.


    Erinnern wir uns noch, mit welcher Leichtgläubigkeit alle Welt im Jahre 1989 auf das von Francis Fukuyama verkündete "Ende der Geschichte" hoffte und an die nun folgende endlose (wenn auch etwas langweilige) Gegenwart: eine ewige Vergegenwärtigung des Alltags in der gemütlichen Pension "Westen". Doch schon nach etwa zehn Jahren war von dieser gemütlichen und sicheren Welt keine Spur mehr geblieben. Und siehe da, die energiegeladenen Migrantenmassen stürmen plötzlich diese heile Pension "Westen". Die kollabiert gerade selbst, wirtschaftlich und kulturell, die Bevölkerung nimmt rapide ab, die Wirtschaft geht ein, sodass die Länder in Europa nach weiteren dreißig Jahren weder unter den führenden Volkswirtschaften der Welt noch unter den Ländern mit überwiegend weißer Bevölkerung durch Soziologen und Ökonomen gesehen werden. Der traditionelle Europäer – sollte es ihm gelingen, unter den neuen Verhältnissen zu überleben – wird ein Artgenosse sein, der seine Verwandtschaft vergessen hat, wie von [Oswald] Spengler prophezeit wurde.


    Wann wurde jemals ein westlicher Athlet gesperrt, weil sein Land einen Krieg begann?





    Meinung

    Wann wurde jemals ein westlicher Athlet gesperrt, weil sein Land einen Krieg begann?





    Ähnliche Probleme hat sogar das imperiale Zentrum des Westens – die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Geburtenrate der "weißen" Bevölkerung hat hier ein Rekordtief erreicht, die Vereinigten Staaten sind Europa in dieser Hinsicht sogar schon weit voraus. Im Jahr 2045 wird die weiße Bevölkerung dieses Landes in der Minderzahl sein. Mehr noch, 30 Prozent der heutigen Jugend (die Zoomer-Generation) sind bereit, sich als LGBT zu identifizieren. Das Land selbst balanciert politisch am Rande eines Bürgerkriegs. Übrigens treibt die Militär- und Finanzmaschinerie dieser "Lokomotive des Westens", die bereits am Limit ihrer Kräfte arbeitet, weiterhin den Kreislauf dieser Welt an. Und in ihrer Steuerung flackert neuerdings weiter die Fantasiewelt einer "Allianz der Demokratien", die durch die Ideologie eines "queeren Bolschewismus" zusammengehalten wird: durch ein Konglomerat "revolutionärer" Minderheiten, die nicht einmal in der Lage sind, etwas aufzubauen, außer "bestenfalls" die Welt  zu einem Nomadenlager zu machen und im schlimmsten Fall in einen Raum des totalen Massakers (wie es die amerikanischen Straßen im Jahr 2020 zeigten, als sie von BLM-Aktivisten eingenommen wurden).


    Ein anderes Bild: Im kommenden Vierteljahrhundert verspricht der Eintritt in jene neue Wirtschaftsordnung, bis zu 75 Prozent der heutigen Berufe überflüssig zu machen. In dem Buch "COVID-19: The Great Reset" schreibt Schwab beispielsweise: "Bis ins Jahr 2035 könnten bis zu 86 Prozent der Tätigkeiten in Restaurants, 75 Prozent im Einzelhandel und 59 Prozent in der Unterhaltung automatisiert werden." Und das ist nur der Anfang. Dieselbe Zukunft erwartet die meisten Berufe, worauf natürlich kein einziges soziales System irgendeines Staates der Welt vorbereitet ist. Womöglich ist das einer der Gründe, weshalb alle Staaten in den Jahren 2020/2021 (trotz aller damit verbundenen Risiken) so eifrig Experimente mit Lockdowns erprobt haben. Offenbar ist der einzige heute anerkannte Weg, eine soziale Explosion zu vermeiden, der Übergang zu "Homeoffice" und Grundeinkommen, um die größtmögliche Anzahl von Bürgern des globalen "Kondominiums" unter häuslicher Aufsicht zu platzieren, ihnen ein Minimum an Lebensunterhalt zu gewähren und eine VR-Brille zu beschaffen.


    Das nächste Bild: Der sogenannte Transhumanismus, dessen Verheißungen zugleich auch den nationalen Eliten der meisten Länder angeboten wird. Transhumanismus ist eine bezaubernde Illusion, die übermenschliche Fähigkeiten und sogar "Unsterblichkeit" verspricht, basierend auf einem Gehirn-Scan und der Herstellung von Proteinen, und zwar mit einem versprochenen "Zeitpunkt der Singularität" spätestens im Jahr 2045.


    "Ball absurd" für die Ukraine – Der Tanz am Abgrund





    Meinung

    "Ball absurd" für die Ukraine – Der Tanz am Abgrund






    Diese drei Szenarien umfassen im Wesentlichen erschöpfend die uns bekannten futuristischen Bilder. Unser "Morgen", das bisher einzige globale Projekt einer nunmehr "klaren Zukunft", sieht so aus: eine Handvoll übermenschlicher Eliten über schweigenden Massen, die in Metauniversen dahinvegetieren.


    Doch der Februar 2022 setzte diesem Szenario zunächst ein Ende: Die Globalisierung ist am Ende, die Postmoderne ist am Ende, die Zeit läuft wieder an, die Geschichte hat neu begonnen. Wir können auch sagen: Am 24. Februar 2022 begann Russland den Kampf um seine Zukunft, um seinen Platz im 21. Jahrhundert und um seine Vision von der Zukunft des 21. Jahrhunderts. Und diese Zukunft unterscheidet sich gravierend von derjenigen, wie sie Schwab, Soros und die "Demokratische Partei" der USA sehen. Auch aus diesem Grund wird Russland aufmerksam von der ganzen Welt beobachtet, keineswegs beschränkt auf den Westen und dessen Medien, welche im Besitz einer Handvoll internationaler Oligarchen sind.


    Russland retourniert die Zukunft an die Welt. Das ist die Hauptessenz des heute Geschehenen. Dabei haben wir in dieser Vision der anderen Zukunft sogar im Europa der EU ernsthafte Verbündete. Das sind zunächst Orbán in Ungarn und Marine Le Pen in Frankreich, welche unverblümt appellierte, dass die heutige Europäische Union ein Ende finden müsse und dass Europa sich aus einer entrechteten Kolonie der Vereinigten Staaten von Amerika in ein Bündnis von Nationalstaaten verwandeln müsse, die alle ihre eigene Souveränität besitzen. Nicht nur um eine neue Welt, sondern auch um ein solches zukünftiges Europa wird heute gekämpft. Der neue Countdown der Geschichte hat begonnen.


    Übersetzt aus dem Russischen, dieser Artikel erschien zuerst bei VZ.ru.


    Wladimir Moshegow wurde im Jahr 1968 in Workuta geboren und absolvierte die Film- und Fernsehakademie in Sankt Petersburg. Er hat Arbeiten zu religiös-philosophischen, kultur- und geschichtsphilosophischen Themen in diversen Verlagshäusern veröffentlicht. Heute schreibt er regelmäßig für das russische publizistische und religiöse Kulturjournal "Kontinent" (Контине́нт), gehört als Experte zum Isborsk-Klub und schreibt eine Kolumne für die sachliche Zeitung Wsgljad. Zu seinen Interessen gehören: Geschichtsphilosophie, Philosophie der Kultur, politische Philosophie.


    Mehr zum ThemaMelnyk bezeichnet Scholz als "beleidigte Leberwurst" – Darf ein Botschafter sowas?


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/137611-militarische-operation-beendet-das-ende-der-geschichte


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Baerbock: Ist sie so oder tut sie nur so?


    de.rt.com/meinung, vom 3 Mai 2022 06:45 Uhr, von Dagmar Henn

    Die Bundesaußenministerin tut, als könne sie kein Wässerchen trüben und müsse noch unter Welpenschutz gestellt werden. Aber was sie tut, ist brandgefährlich und keinesfalls im Interesse Deutschlands. Annalena Baerbock ist ein Rätsel, das wir uns nicht leisten können.


    Baerbock: Ist sie so oder tut sie nur so?

    Quelle: www.globallookpress.com © Markus Scholz


    Zitat: Manchmal fragt man sich, wie und wo so etwas herangezüchtet wird. Insbesondere angesichts des Bundesplappermäulchens. Gibt es eine Richtlinie dafür, Menschen so aufzuziehen, dass sie sich benehmen wie Gestalten aus einer schlechten Seifenoper? Ständig mit dieser billigen Pseudogefühligkeit auf den Lippen, fernab jedes wirklichen Gedankens oder echter Empathie?


    Disput zu Offenem Brief: Schwarzer für Lösung der "Kompromisse" – Hofreiter als "Vorzeigekrieger"




    Disput zu Offenem Brief: Schwarzer für Lösung der "Kompromisse" – Hofreiter als "Vorzeigekrieger"






    Und dann die finstere Kehrseite von Annalena Baerbock, die gerade die Bundesaußenministerin gibt. Die Verantwortung für echten Verrat, handfesten, im Auftrag der USA die deutsche Ökonomie zugrunde zu richten und ganz unauffällig und unausgesprochen unser Land in einen Krieg hineinzuziehen, der ebenfalls nur zum Nutzen einer fremden Macht dient. Das ist kein Pappenstiel, da klebt Blut an den Händen, unterhalb dieses leichtfertigen Lächelns.


    Wirkt das auf Männer attraktiv, dieser geistige Hohlraum mit hübschem Gesicht? Ich frage mich das jedes Mal, wenn sie auf dem Bildschirm auftaucht; es gibt ja solche Sprichwörter ... Und dann kommt die Frage, wer das ist, der ihr zuflüstert, was sie sagen soll, der ihr Skript schreibt. Man muss schon sehr an billigste Lügen gewöhnt sein, um das glaubwürdig zu finden. Aber das sind wohl viele.


    Wenn man die Bemerkungen auf Twitter liest, die unter ihrem Auftritt bei Anne Will stehen, könnte man an der Menschheit zweifeln. Oder zumindest an den Deutschen. "Eine würdige Außenministerin." "Schade, dass die weiter Scholz duldet." "Sie ist großartig." "Mit Abstand die beste Vertreterin Deutschlands seit 2 Jahrzehnten." Es muss eine gigantische Brutkammer geben, die solche Exemplare ausspuckt.


    Baerbock besucht baltische Staaten: "Jeder Quadratzentimeter des Bündnisgebiets" wird verteidigt




    Baerbock besucht baltische Staaten: "Jeder Quadratzentimeter des Bündnisgebiets" wird verteidigt






    "Am meisten lässt mich nicht kalt, wenn ich jeden Tag hören muss, und das geht ja uns allen so, dass Frauen vergewaltigt werden, nachdem russische Soldaten ihre Orte eingenommen haben, dass Kinder bewusst erschossen werden, weil sie im Zweifel das Kind einer Bürgermeisterin sind, ..."


    So etwas sagt sie. Selbst, wenn das wahr wäre, wäre es nicht die Aufgabe einer Außenministerin, ihre Gefühle zu äußern oder gar das Publikum auf dieser Ebene überzeugen zu wollen. Es wäre ihre Aufgabe, die deutschen Interessen zu vertreten. Und das heißt nicht, ihre persönlichen. Ein Land ist kein Spielzeug, das Mama nachkauft, wenn man es aus Versehen kaputtgemacht hat.

    Wie konnte es dazu kommen, dass aus dem Verlangen nach Authentizität, das in den Anfangstagen der Grünen mal populär war und das viel mit der grenzenlosen Verlogenheit der Adenauerzeit zu tun hatte, mit dem "Wir wussten alle nichts", dieses frühpubertierende Betroffenheitsgesülze wurde? Diese Weltsicht auf dem Niveau eines Kindergartenstuhlkreises? Weil Begriffe wie Verantwortung, Rechenschaft, Gewissen alle zögern lassen, Kontrolle verlangen, mit einer glatten, werbewirksamen Oberfläche nicht vereinbar sind? Es hieß damals, das Private sei politisch. Es hieß nicht, das Politische sei privat. Aber was übrig geblieben ist, ist eine Fassade, die Krieg verkauft, als sei er ein Waschmittel.


    Verglichen damit war selbst die Kriegsverbrecherin Madeleine Albright noch eine wirklichere Person. Abstoßend in jenem Moment, in dem sie erklärte, es sei eine halbe Million toter irakischer Kinder wert gewesen. Aber wirklich. Baerbock? Die muss jene Szene mit Albright auch kennen. Die Bilder aus all den US-Kriegen gesehen haben. Oder das berühmte Video, für das Julian Assange an die USA ausgeliefert werden soll.


    "Und da ist natürlich auf der anderen Seite die Drohung des russischen Präsidenten. Aber wenn wir uns mal ehrlich machen, hat der russische Präsident seit 2014 gedroht."


    Nein, 2014 begann die US-amerikanische Drohung gegen Russland. Mit so netten kleinen Ereignissen wie Odessa. Mit dem Krieg im Donbass. Geht es wirklich, das alles nicht zu wissen, auf dieser Position? Oder ist sie schlicht besonders gut darin, alles, was nicht sein darf, vollkommen auszublenden, zu vergessen? Verdrängung ist ein Überlebensmechanismus, der vor allem in traumatischen Situationen ausgeprägt wird. Vielleicht sollte man sich doch näher mit der Familiengeschichte der Frau Baerbock befassen; materielle Not war es nicht, aber eine derart massive Verdrängung fällt nicht vom Himmel, so etwas will geübt sein.


    "Außen Ministerin, innen Mutter": Ein Spiegel-Reporter, Baerbock und das Tätscheln von Kinderköpfen




    Meinung

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    Schon geschickt aufgezogen, diese kurze Erzählung, die sie da aufbaut, Frauen und Kinder als Opfer und dann der Mann Putin als vermeintlicher Täter.


    "Ich halte eigentlich nichts davon, vom Westen zu sprechen, sondern die Länder, die an internationales Recht glauben ..."


    Oder sie lügt. Länder, die an internationales Recht glauben? Die USA? Das kann doch kein Mensch halbwegs bei Verstand ernsthaft behaupten. Deswegen haben sie doch die Formulierung von "regelbasierter Ordnung" erfunden, um so tun zu können, als halte man sich an irgendein Recht, während man das wirkliche Recht gleichzeitig vollkommen ignoriert. Regeln hat auch die Mafia; nur mit Gesetzen haben sie nicht viel zu tun.


    Wenn sie nicht eine geistig überforderte und schwer traumatisierte Person ist, die wie ein dressiertes Äffchen Funktionsfähigkeit simuliert, dann ist sie eine intelligente, aber höchst verlogene Person, die die dumme Unschuld mimt, weil diese Art Projektionsfläche sich in der Politik gut verkauft und man auf diese Weise noch die bösartigsten Absichten hinter einer harmlosen Fassade verbergen kann.


    Wie ist das mit diesem Bundestagsbeschluss zu Waffenlieferungen und diesem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes? Vor der Bundestagsdebatte gab es das schon, und es besagt, dass mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten hier in Deutschland die Linie zur Kriegsbeteiligung überschritten wird. Dieses Gutachten hat auch Frau Baerbock vorgelegen. Wäre es nicht ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit gewesen, genau diesen Punkt in der Debatte klar zu benennen? Wäre es. Stattdessen schwatzt sie etwas über Tierpanzer, als wären deutsche Panzer keine Instrumente zum Töten und deutsche Geschosse nur Schokobomben.


    Annalena Baerbock: Frieden in der Ukraine erst nach Abzug der russischen Truppen





    Annalena Baerbock: Frieden in der Ukraine erst nach Abzug der russischen Truppen






    Dabei hat sie offen erklärt, dass ein Ende des Krieges in der Ukraine gar nicht vorgesehen ist. Nicht von ihr und nicht von ihren US-Auftraggebern. Denn eine Möglichkeit zum Frieden sieht diese Dame nur, wenn sich Russland auch von der Krim zurückzöge und die Donbassrepubliken, in denen sie wie ihresgleichen anscheinend keine menschlichen Bewohner mit einem eigenen Wollen und Streben erblickt, ihrem Schicksal überlassen werden. Nachdem diese Voraussetzungen nicht nur der militärischen Lage völlig widersprechen, sondern zugleich mit der Krim Punkte betreffen, in denen Russland gar nicht nachgeben kann, hat sie sich als Anhängerin eines permanenten Krieges geoutet. Frieden ist in ihrem Wortschatz eine Umschreibung für die vollständige Unterwerfung unter die USA.


    Da denke ich dann doch wieder an die Variante schwer traumatisiert. Wenn nicht das kleinste bisschen Empathie den eigenen Nachbarn gegenüber vorhanden ist, die hungern und frieren sollen, wenn die grünen Politikpläne umgesetzt werden. Politik macht man ebenso wenig ohne ein Gegenüber, wie man Artikel ohne eines schreibt, selbst wenn es ein imaginiertes ist. Wie sieht es aus, das Gegenüber, das im Denken von Frau Baerbock angesiedelt ist?


    Man kann ihre Vorstellungen, wann verhandelt werden könnte, übersetzen in "wenn wir gewonnen haben", und "wir" steht in diesem Fall für die NATO oder die USA, aber nicht für Deutschland. Wenn "wir" gewonnen haben ist aber ein Zustand, der militärisch nicht erreicht werden kann. Auch nicht mit den Sanktionen. Auch nicht mit Waffenlieferungen. Und dann? Immer nur weiter, gibt ja noch Atomwaffen?


    Ehemann von Außenministerin Baerbock wird Angestellter bei Lobby-Agentur




    Ehemann von Außenministerin Baerbock wird Angestellter bei Lobby-Agentur







    "Ich war ja selbst in Moskau, habe mit dem russischen Außenminister gesprochen, über damals, was wir das Minsker Abkommen genannt haben, nämlich einen Teil hatten sie besetzt, darüber zu verhandeln, wie kann denn ein Rückzug aussehen."


    Man kann es sehen, das gequält-irritierte Gesicht Sergei Lawrows, wenn man sich diese Szene vorstellt. Baerbock kommt nach Moskau und behauptet ihm gegenüber, in den Minsker Vereinbarungen ginge es um einen Rückzug nicht vorhandener russischer Truppen statt um eine Friedensregelung im Donbass. Zuzutrauen ist ihr das, gibt aber wieder einen Punkt für dumm-verdrängend. So sehr verdrängend, dass der Inhalt eines schriftlich fixierten Abkommens schon in der Sekunde, in der die Lektüre endet, durch eine Fantasie eigener Allmacht ersetzt wird. Oder doch Lüge?


    "Wir haben bis zuletzt am Tisch gesessen, und die Antwort von dem russischen Präsidenten waren Bombardierungen."


    Es wirkt sicher auch so unschuldig, weil sie formuliert wie eine Dreijährige. Aber kann man ein solches Ausmaß perfider Falschdarstellung tatsächlich unbewusst erzeugen? Der Ablauf war glasklar. Es gab eine deutliche Anforderung Russlands, die Ukraine nicht in die NATO aufzunehmen und die Minsker Vereinbarungen umzusetzen. Nach der Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk gab es noch einmal eine Pause, in der es immer noch möglich gewesen wäre, den Kurs zu ändern. Den deutschen zumindest. Allerdings, wenn sie Lawrow gegenüber tatsächlich das gesagt haben sollte, das gesagt zu haben sie im deutschen Fernsehen behauptet, dann hätte ich nach diesem Gespräch jede Bemühung Deutschland betreffend aufgegeben, weil auch da nur noch mit den USA zu verhandeln Sinn macht.


    "Ganz, ganz viel humanitäre Hilfe. Plus wir sorgen dafür, dass der internationale Strafgerichtshof diese Verbrechen, die jetzt begangen werden, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Beweise sammeln kann, zur Anklage bringen kann, denn das ist die Hauptbotschaft unseres gemeinsamen Handelns, dass wir deutlich machen, wir akzeptieren diesen Völkerrechtsbruch wir akzeptieren dieses Vorgehen, wo ein großer, mächtiger Nachbar einfach seinen kleineren Nachbarn überfallen kann, das akzeptieren wir nicht."


    Stimmt, die USA haben Mexiko das letzte Mal 1914 überfallen, all die anderen Länder waren keine Nachbarn. Was soll man zu solchen Aussagen sagen? Ganz, ganz viel humanitäre Hilfe. Soll das wirklich die Sprache einer Vierzigjährigen sein? Dieses emotionalisierte Gestammel, dieses ahistorische Gewäsch?


    Wollen die Europäer wirklich kalt duschen, nur um "Putin eins auszuwischen"?





    Meinung

    Wollen die Europäer wirklich kalt duschen, nur um "Putin eins auszuwischen"?





    Vielleicht gibt es gar keine Annalena Baerbock, und das ist ein Hologramm, das eine Werbeagentur im Auftrag von Lockheed Martin entworfen hat und von einem Werbetexter mit Phrasen bestücken lässt. So locker und schaumig geschlagen, die schwimmen sogar in Milch. Ganz entspannt in den Weltkrieg.


    "Weil das auch eine Botschaft an die Welt ist, eine Botschaft an andere Aggressoren, an andere Diktatoren dieser Welt ist, dass die Mehrheit auf dieser Erde gemeinsam für Frieden und Freiheit zusammensteht."


    Gemeinsam zusammen, das sagt sie öfter. Überhaupt hat das was von "Ich finde, wir sollten gemeinsam zusammen doch echt den Krieg mal total machen, für unsere Werte und so." Man wünscht sich fast die Originalversion, da stimmte wenigstens noch die Grammatik. Und nicht, dass jemand meint, eine US-Sprechpuppe könne nun einmal eher Englisch als Deutsch; das kann sie auch nicht. Oder tut auch da so, als könne sie es nicht.


    Jedenfalls ist es unnütz, ihr gegenüber mit der Wirklichkeit zu argumentieren. Denn entweder sie versteht sie nicht, oder sie ist ihr egal. Dass die Soldaten, die auf beiden Seiten sterben, solange die Kämpfe in der Ukraine anhalten, ebenfalls Menschen sind, die das gleiche Mitgefühl verdient haben wie ihre fiktiven Frauen und Kinder, ist ihr definitiv egal. Aber ist uns Deutschen unser Land so egal, dass wir es von Baerbock in den Abgrund reißen lassen?


    Mehr zum Thema - Die Wahrheit über die Ukraine und die Frage: Was schulden wir ihr überhaupt?


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