aus e-mail von Doris Pumphrey, vom 16. August 2022, 12:25 Uhr
https://pressefreiheit.rtde.tech/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg-donezk/
*Saporoschje-Beamter:
UNO versucht, Kiews Atomterrorismus zu rechtfertigen*
Indem die UNO eine Mission der Internationalen Atomenergie-Organisation
(IAEO) zum Kernkraftwerk Saporoschje blockiert, versuche sie, den
Nuklearterrorismus Kiews zu rechtfertigen. Das erklärte Wladimir Rogow,
Mitglied des Hauptrates der militärisch-zivilen Verwaltung des Gebietes
Saporoschje, am Montag gegenüber /TASS/
<https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/15472305>. Er betonte: /"Das
Verhalten der UNO, und von Herrn [António] Guterres selbst – dem
UN-Generalsekretär – wirft viele Fragen auf. Zunächst einmal ist es
unklar, warum derselbe Guterres jetzt als Anwalt des Teufels auftritt.
Er versucht, terroristische Aktionen, den Nuklearterrorismus des
Selenskij-Regimes, zu rechtfertigen."/
Rogow merkte an, dass die IAEO ebenfalls festgestellt habe, dass "die
UNO sich, um es milde auszudrücken, falsch verhält, was natürlich sehr
diplomatisch und blumig klingt". Er betonte: /"Was den Inspektionsbesuch
der IAEO angeht, so findet er eindeutig Unterstützung. Er sollte von
allen Menschen guten Willens und allen Menschen, deren
Selbsterhaltungstrieb nicht verkümmert ist, unterstützt werden. Denn sie
verstehen, dass der Nuklearterrorismus für alle Parteien tödlich ist,
auch für diejenigen, die versuchen, ihn für ihren schmutzigen
politischen Kampf zu nutzen."/
*Berlin: Russland muss AKW Saporoschje an Ukraine zurückgeben –
"Angriffe stellen große Gefahr dar"*
Seit Monaten schon beschießen ukrainische Streitkräfte das von der
russischen Armee gehaltene AKW Saporoschje. Und seit ein paar Tagen hat
der Beschuss enorm zugenommen. Doch statt auf die Kiewer Behörden
einzuwirken, damit sie den Beschuss des Kraftwerks einstellen,
appelliert man im Westen an Russland.
Derweil fordert Moskau von Washington, Brüssel und anderen westlichen
Hauptstädten, unverantwortliche Spielchen und Intrigen im Zusammenhang
mit dem Atomkraftwerk Saporoschje einzustellen. Dies geht aus einem
Kommentar der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria
Sacharowa, hervor, der am Montag veröffentlicht wurde.
Sacharowa schrieb in der Erklärung: /"Wir fordern Washington, Brüssel
und andere Hauptstädte, primär die europäischen Hauptstädte auf, die
unverantwortlichen Spiele und Intrigen um das AKW zu beenden und sofort
auf die Kiewer Behörden einzuwirken, damit sie den Beschuss des
Kraftwerks und der umliegenden Gebiete einstellen."/
Sacharowa weiter: /"Die westlichen Länder stürzen sich wieder einmal auf
eklatante Lügen, indem sie behaupten, Russland stelle eine Bedrohung für
das AKW Saporoschje dar. Es liegt auf der Hand, dass dies den Tatsachen
widerspricht, die wir mehrfach dargelegt haben, auch innerhalb des
Sicherheitsrates. Es ist unbestreitbar, dass die Angriffe auf das
Kraftwerk und [die Stadt] Energodar von ukrainischen bewaffneten
Verbänden durchgeführt werden, die auf Befehl von Kiew handeln. Diese
Angriffe wurden sogar fortgesetzt, als die EU-Delegierten in Wien
Unterschriften für ihre Erklärung sammelten, anstatt das Regime von [dem
ukrainischen Präsidenten] Wladimir Selenskij, der in seiner eigenen
Straflosigkeit schwelgt, energisch zu rügen."/
Die Europäische Union würde Kiew in dem Bemühen unterstützen,
Hindernisse für eine Mission der IAEO nach Saporoschje zu schaffen.
Moskau verurteile nachdrücklich alle Behinderungen einer solchen
Inspektion. Die Duldung des Kiewer Vorgehens in der gegenwärtigen Lage
um das AKW Saporoschje durch die westlichen Schirmherren der Ukraine sei
"einfach kriminell".
https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/146199-das-akw-von-saporoschje-und-der-westliche-irrsinn/
16.8.2022
*Das Atomkraftwerk von Saporoschje und der westliche Irrsinn*/
von Dagmar Henn/
Die Ukraine verliert, aber das führt beim Westen nicht zu Einsicht und
Vernunft, sondern eher zum Gegenteil. Ohne den Segen mindestens der
US-Regierung gäbe es keine ukrainischen Schüsse auf das größte
europäische Kernkraftwerk. So wichtig ist die Ukraine selbst nicht.
Warum also?
So langsam spaltet sich die westliche Medienlandschaft in zwei Teile. Es
sind nicht mehr alle imstande, zu verdrängen, dass die Ukraine diesen
Krieg im Grunde bereits verloren hat. Oder zumindest, dass es keine
Offensive bei Cherson geben wird, nicht im August und auch nicht später.
Eigentlich müsste man jetzt erwarten, dass jener Teil, der etwas
realistischer ist, nun nach Strategien sucht, den Konflikt durch
Verhandlungen zu beenden, ehe es zu spät und das ukrainische Kind ganz
in den Brunnen gefallen ist.
Mit diesen Überlegungen bleibt der greise Henry Kissinger allerdings
weitgehend allein. Die Reaktion, die auf diese Erkenntnis folgt, besteht
vielmehr in einer gesteigerten Irrationalität. Und das betrifft nicht
nur die Medien, sondern ebenso die politischen Führungen des kollektiven
Westens, die alle miteinander zusehen, wie die ukrainische Armee auf ein
Atomkraftwerk feuert, und dieses Verhalten sogar billigen. Denn gleich,
welche Märchenstunden für die Fernsehzuschauer abgehalten werden, denen
man einredet, bei zwei Kriegsparteien sei es nicht möglich, zu wissen,
wer auf einen bestimmten Ort feuert, wenn klar ist, welche Partei ihn
besetzt hält – selbstverständlich sehen die Berichte für Minister und
Kanzler anders aus und enthalten die reale Information.
Und auch wenn diese Bundesregierung grundlegende Überlebensinteressen
Deutschlands ihren transatlantischen Freunden zum Fraß vorgeworfen hat:
Man täusche sich nicht, das bedeutet noch lange nicht Mikromanagement
bis ins letzte Telefonat oder bis in den letzten Finanzbeschluss, und
die Möglichkeit, vor den Fernsehkameras sein Entsetzen über diesen
ukrainischen Beschuss zu äußern, bestünde durchaus. Wäre der politische
Wille da, ließe sich beispielsweise über einen relativ unbeachteten
Kanal Belegmaterial veröffentlichen, auf das erst mit viel empörtem
Geschrei aufmerksam gemacht wird, um dann, nach einer gewissen Zeit,
einzugestehen, dass die Information stimmt. Sprich, die klassischen
Manöver der "glaubwürdigen Abstreitbarkeit" wären nach wie vor möglich.
Weshalb die Tatsache, dass es keinerlei entsprechende Versuche gibt,
belegt, dass dieser Beschuss einer Nuklearanlage auch der deutschen
Regierung zusagt.
Alex Christoforou hatte vor einigen Tagen die Vermutung geäußert
<https://www.youtube.com/watch?v=WEUrnYDNHzE>, die inzwischen als
Forderung lancierte demilitarisierte Zone sei das eigentliche Ziel bei
diesem Beschuss, weil sie durch den Einsatz von (vorwiegend westlichen)
Friedenstruppen den gegenwärtigen Zustand einfrieren könne, obwohl die
Ukraine dabei sei, zu verlieren. Sollte dem so sein, dann hätte der
kollektive Westen wieder einmal falsch gerechnet. Denn zum einen ist es
Russland inzwischen gleich, was dieser Westen von ihm hält, und zum
anderen hat Letzterer auch auf internationaler Bühne nicht mehr die
Macht, so etwas gegen Russland durchzusetzen.
Aber allein die Tatsache, dass man für ein solches Ziel, das die
tatsächliche Niederlage nur äußerst notdürftig kaschiert, also im
günstigsten Falle den eigenen Bevölkerungen gegenüber, ein solches
materielles Risiko eingeht, spricht von äußerster Bedrängnis.
Andere verrückte Pläne werden in der Presse ausgedacht. Im britischen
/Observer/ beispielsweise, dessen Autor Simon Tisdall ein langjähriger,
treuer Ukraine-Fan ist. In einem Kommentar
<https://www.theguardian.com/world/2022/aug/14/putin-war-europe-ukraine-west>
vom vergangenen Sonntag, der ausgerechnet unter der Überschrift "Während
Putins Krieg Panik in Europa verbreitete, müssen die Ukrainer einen
Dolchstoß in den Rücken fürchten" erschien.
Der ganze Kommentar ist voller Vorwürfe, der Westen habe zu zaghaft und
zu zögerlich reagiert; so hätte der Beginn der russischen
Militäroperation mit einer "Shock-and-awe"-Bombardierung beantwortet
werden oder die westlichen Marinen hätten im Schwarzen Meer eingreifen
müssen. Auch das weitgehend Illusion, was die vermutete Wirkung
betrifft, aber vor allem eine sofortige Ausweitung des Kampffeldes. Was
Tisdall nicht zu stören scheint.
Bei Betrachtung der Gegenwart kommt er zu dem richtigen Schluss: "Weil
es wahrscheinlich keinen Weg zu einem direkten militärischen Sieg gibt,
sind die Möglichkeiten, die für Kiew zur Wahl stehen, alle mehr oder
weniger abstoßend." Wie der Beschuss des größten europäischen
Kernkraftwerks beispielsweise. Aber dann beklagt er: "Parallel wird
entsprechend der Druck für einen Waffenstillstand oder irgendeine Art
von zweifelsfrei vorübergehendem Friedensabkommen zunehmen, um Europas
wirtschaftlichen Schmerz zu lindern." Das kann Tisdall nicht hinnehmen.
Seine Schlussfolgerung zeigt, wie weit jenseits von Gut und Böse
westliche Propagandisten wie Tisdall bereits zu finden sind, und ist ein
weiteres Indiz eines immensen Drucks. Er zitiert Biden, der jüngst in
einer Rede in Warschau bezogen auf Putin sagte: "Um Gottes Willen,
dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben."
Tisdall nimmt keine Gefangenen. /"Biden hat Recht. Putin ist ein fauler
Oger, ein Kriegsverbrecher, ein monströser Rückschritt in längst
vergangene Zeiten .(…) Ohne ihn würde die Krise, die er eigenhändig
geschaffen hat, nicht verschwinden – sie wäre aber einfacher zu lösen.
(…) Holt Putin. Macht ihn nieder. Sperrt ihn ein. Das ist ein
strategisches Ziel, das alle energisch verfolgen könnten und sollten."/
Was ich hier mit "macht ihn nieder" übersetzt habe, lautet im Englischen
"take him down". Das hat tatsächlich den gleichen mörderischen Unterton.
Was Tisdall hier also vorschlägt, mehr noch, was eine der respektableren
britischen Zeitungen druckt, ist ein Aufruf zu Entführung oder Mord.
Völlig undenkbar ist, die Niederlage zu akzeptieren. Stattdessen scheint
die Zeit für verrückte Pläne gekommen, die alle nur einen Zweck
verfolgen – diese Niederlage zu kaschieren und irgendwie weiterzumachen,
als sei nichts geschehen. Pläne, die letztlich nur bei einem enden
können, bei staatlich organisiertem Terror.
Der Druck, auf den der Westen mit dieser Irrationalität reagiert, stammt
nicht aus der Ukraine. Bei allem Drama, das um dieses Land inszeniert
wurde, so wichtig ist es nicht wirklich; gedacht war die Ukraine wohl
als eine von vielen Fronten, an denen die Auseinandersetzung um den
Fortbestand der US-Hegemonie geführt werden sollte.
Es sind die Rückwirkungen auf die globale Entwicklung, die offenkundig
überrascht haben. Die Sanktionen gegen Russland sollten den Dollar
weltweit stärken, der Ausschluss aus SWIFT sollte den Rubel zu einer
nicht handelbaren Währung machen und dadurch beweisen, dass kein Land,
sei es noch so groß, sich erfolgreich gegen die USA stellen kann. Das
reale Ergebnis war eine massive Beschleunigung einer Abkehr vom Dollar.
Genau das, was hatte verhindert werden sollen, wurde bewirkt.
So, wie zwar die Kernstaaten des Westens auf sich selbst den Eindruck
maximaler Geschlossenheit vermitteln und gar noch innerhalb Europas
einige Länder dazugewinnen konnten, wirken sie aber außerhalb
mitnichten. Auch hier gab es spätestens bei der Verhängung der ersten
Sanktionen gegen Russland deutliche Zeichen. Die Tatsache, dass
Brasilien nicht mitging, beispielsweise.
Der jetzige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro wurde nur Präsident
des lateinamerikanischen 200-Millionen-Landes, weil betrieben von sehr
US-freundlichen und ebenso korrupten Parlamentariern erst der ehemalige
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva fälschlich angeklagt und inhaftiert
und dann seine Nachfolgerin Dilma Rousseff durch einen Parlamentsputsch
gestürzt worden war, während gleichzeitig nach dem Modell einer
Farbrevolution die Mittelschicht mobilisiert worden war.
Bolsonaro ließ sich noch während des Wahlkampfes vor einer US-Flagge
abbilden und äußerte ganz zu Beginn seiner Amtszeit, er hätte gerne
einen US-Stützpunkt in Brasilien. Diese Idee hat ihm damals das eigene
Militär recht schnell und deutlich ausgeredet; es dauerte nicht mal
einen Tag, da erschien im */Folha do São Paulo/ *, so etwas wie der
brasilianischen /FAZ/, die Aussage eines nicht namentlich genannten
"hochrangigen Militärs", Brasilien brauche so etwas nicht, es könne
seine Probleme selbst lösen. Bolsonaro, der von der Militärdiktatur
schwärmte, bekam also sogleich signalisiert, dass die Unterwürfigkeit
unter die USA enge Grenzen hat.
Auch sein zweiter Versuch, das zu liefern, was die USA sich mit
Sicherheit von dem Putsch gegen Rousseff erhofft hatten, nämlich den
Verkauf der staatlichen Petrobras, scheiterte auf die gleiche Weise. Und
nun? Die Weigerung, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, war ein
weiteres deutliches Signal, dass in Brasilien nichts mehr zu holen ist.
Es ist gleich, ob Bolsonaro das aus eigenem Antrieb tut oder ob ihm seit
der Geschichte mit dem Stützpunkt gelegentlich erklärt wird, was im
nationalen Interesse ist und was nicht – klar ist jedenfalls, auch
Bolsonaro ist nicht aus BRICS ausgetreten, und die kommenden Wahlen
werden an einem Punkt gar nichts ändern, an der brasilianischen
Außenpolitik und dem Verhältnis zu den USA. Die Zeiten, in denen die
US-Botschaft das Land kontrollierte, sind ein für alle Mal vorbei.
Es wird immer noch versucht. Die EU müht sich, afrikanische Länder zu
erpressen. Sie erwartet noch immer, einschüchtern zu können. Alle
politischen Planungen, die ganzen "Klimaschutz"-Konstrukte mit dem
Pariser Abkommen eingeschlossen, folgen dem altbekannten Schema von
Zuckerbrot und Peitsche. Die Peitsche, das ist das Peinliche an der
Ukraine, hat sich als brüchig erwiesen. Und das Zuckerbrot? Das kann die
EU auch nicht mehr liefern, wenn sie kein Gas mehr hat.
Doch selbst wenn man die ganze Zeit über im Blick behielt, was sich auf
Weltebene abspielt – diese galoppierende Unvernunft deutet an, dass
irgendetwas noch schneller, noch heftiger umbricht, als an der
Oberfläche sichtbar ist. Das mag mit ökonomischen Daten zu tun haben,
die noch schlechter sind, oder mit dem beschleunigten Abstieg des
Dollar; was immer es ist, es sieht so aus, als würde die westliche
Macht, der ganze Haufen, so wie er ist, die NATO mit allem Drum und
Dran, bereits jetzt, bereits in der Ukraine nicht nur um die verblichene
Hegemonie, sondern schon um den Erhalt einer Restmacht kämpfen. Nicht
erst in einem weiteren Konflikt mit China. Es scheint sogar möglich,
dass Letzterer gar nicht mehr stattfinden wird.
Sollte das der Fall sein, kann man auch den Beschuss von Saporoschje mit
einem weinenden und einem lachenden Auge betrachten. Mit einem
weinenden, weil das Risiko, das eingegangen wird, keine Grenzen mehr zu
haben scheint und zumindest eine Verseuchung Europas in Kauf genommen
wird, was in Bezug auf die Frage, ob die US-Seite noch zu Atomwaffen
greifen könnte, ein sehr schlechtes Vorzeichen ist. Aber mit einem
lachenden, weil womöglich die Zeit großer Gefahr schneller vorüber ist
als gedacht, weil der Westen gar nicht so schnell stürzen kann, wie
seine ehemaligen Knechte ihm von der Fahne gehen.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.