aus e-mail von Doris Pumphrey, 31. Augist 2022, 11:04 Uhr
https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/147501-master-of-desaster-robert-habeck/
*Master of Desaster Robert Habeck: Ohne Skrupel, Gewissen und
Verantwortung – zur Freude der USA?
*/Von Thorsten Schulte
/Mit Ignoranz kann diese Politik des Vizekanzlers Habeck und der
gesamten Bundesregierung nicht erklärt werden. Doch eine Kronzeugin der
Grünen, eine Top-Insiderin, liefert womöglich eine gute Erklärung für
das, was Habeck und Co. vernunftwidrig im Interesse der USA tun.
Der Gaspreis war am Freitag in Europa zehnmal so hoch wie in den USA.
Strom- und Gaspreise explodieren. Der Strompreis erreichte am Freitag
ein neues beängstigendes Rekordniveau. Wir zeigen im Skript zu diesem
Podcast all die erschreckenden Entwicklungen. Dennoch sagte
<https://www.n-tv.de/politik/Habeck-Haben-Gasproblem-kein-Stromproblem-article23467946.html>
Vizekanzler Habeck noch im Juli: /"Wir haben aktuell ein Gasproblem,
kein Stromproblem."/
Der deutschen Wirtschaft stehe "eine Art Bereinigung bevor", so die
Chefvolkswirtin der KfW-Gruppe
<https://www.bild.de/bild-plus/geld/wirtschaft/wirtschaft/volkswirte-warnen-vor-schock-winter-fuer-wirtschaft-es-kommt-dicke-81134206.bild.html?ticket=ST-A-357890-yUAuMCFFQTHjt0gyIGjG-sso-signin-server>.
Was für ein Euphemismus, was für eine Schönfärberei. Schon jetzt
befinden sich die Geschäftserwartungen der Chemischen Industrie in
Deutschland im August auf dem tiefsten jemals gemessenen Niveau, tiefer
noch als zum Hochpunkt der Weltwirtschaftskrise 2008/2009. Das von der
GfK, der Gesellschaft für Konsumforschung, ermittelte
Konsumentenvertrauen fiel im August auf den tiefsten jemals gemessenen
Wert. Aber diese Frau, die von einer "Art Bereinigung" für die deutsche
Wirtschaft redet, arbeitet für die Kreditanstalt für Wiederaufbau, deren
Verwaltungsvorsitzender wer ist? Richtig: Robert Habeck, Vizekanzler und
Wirtschaftsminister. Da ist Schönfärberei und Träumerei Programm.
Dieser Mann, dieser Robert Habeck, hat Frackinggas in Deutschland mit
seinen grünen Kollegen stets verhindert. Ich will an der Stelle
Frackinggas gar nicht bewerten. Aber dass Habeck Frackinggas in
Deutschland nicht fördern lässt, es jedoch aus den USA einkauft, dass
ist gegen alle Vernunft und wie kann ein Grüner mit Gewissen so etwas
verantworten? Ach, ein Grüner mit Gewissen, aber auf mich wirkt diese
Politik gewissenlos.
Das Frackinggas wird in den USA aus dem Boden geholt, muss dann
verflüssigt werden, wird dann mit Dieseltankern, nur die neuen werden
mit Flüssiggas betrieben, über den Ozean geschifft und dann in Europa
erneut in Gas umgewandelt. Vizekanzler Habeck verhilft der
Frackinggasindustrie in den USA zu unglaublichen Gewinnen, die wir zu
zahlen haben. Über die Hälfte der Deutschen heizt mit Erdgas. Ich
zitiere aus einem Artikel der Nachrichtenagentur /Bloomberg/ vom 25.
August, also brandaktuell: /"Laut Deloitte LLP werden die
US-Schiefergasproduzenten in diesem Jahr fast 200 Mrd. USD einnehmen,
genug, um die Branche bis 2024 schuldenfrei zu machen und möglicherweise
eine Umstellung auf mehr Erdgasproduktion zu finanzieren." /Weiter heißt
es: /"Am deutlichsten zeigt sich dieser Trend in der US-amerikanischen
Schieferölindustrie, die von 2010 bis 2019 rund 300 Milliarden US-Dollar
an Barmitteln verbrannt hat. … Die Branche wird den gesamten Verlust in
den Jahren 2021 und 2022 wieder hereingeholt haben …"/
Herr Habeck, was geschieht hier? Wir haben die Zeche dafür zu zahlen. Am
25. März 2022 berichtete die US-Nachrichtenagentur /Bloomberg/, dieser
Robert Habeck habe in Berlin angekündigt, dass Deutschland den Bezug von
russischem Gas bis Mitte 2024 fast vollständig einstellen will. Im
selben Artikel ist davon die Rede, dass die EU jährlich 50 Milliarden
Kubikmeter LNG, also Flüssiggas, aus den USA abnehmen will, für 2022 war
von 15 Milliarden die Rede. Dann heißt es in diesem Artikel: /"Derzeit
kommt 150 Milliarden Kubikmeter Pipelinegas aus Russland, und zusätzlich
14 bis 18 Milliarden Kubikmeter LNG. Damit ist das Land der größte
Erdgaslieferant der EU."/
Wer das im März las, der konnte schon wissen, dass die 15 Milliarden
Kubikmeter Flüssiggas aus den USA in diesem Jahr sicher nicht reichen.
Dass der Erdgaspreis jetzt in Europa mehr als zehnmal so hoch ist wie in
den USA, mit verheerenden Folgen für Konsumenten und Produzenten, für
die Unternehmen in Deutschland und Europa, hätte auch der Dümmste wissen
müssen.
Herr Habeck, ich kann Ihr Regierungshandeln nicht mit Dummheit und
Naivität erklären! Ich frage Sie, sind Sie selbstbestimmt? Sind Sie Ihr
eigener Herr? Handeln Sie nur so, wie der Leitspruch des am 30. November
1989 ermordeten Chefs der Deutschen Bank Alfred Herrhausen lautete?
/"Wir müssen das, was wir denken, sagen. Wir müssen das, was wir sagen,
tun. Und wir müssen das, was wir tun, dann auch sein."/
Selbst die US-treue Atlantik-Brücke beweist uns, dass die USA bereits
2017 und 2019 alles unternahmen, um die neue Ostsee-Pipeline von
Russland nach Deutschland namens Nord Stream 2 zu verhindern. Habeck und
die Grünen fordern das seit Jahren. Habeck ist der Master of Desaster.
Und er macht das, was er in der US-Hauptstadt bei seinem Antrittsbesuch
versprach. Er dient führend in Europa. "Der grüne Bückling" wird er in
den Geschichtsbüchern wahrscheinlich heißen.
Jutta Ditfurth, die bei der damals noch existierenden sogenannten
Elefantenrunde (Diskussionsrunde der Parteivorsitzenden der im Deutschen
Bundestag vertretenen Parteien) neben Helmut Kohl, Franz Josef Strauß
und Hans-Dietrich Genscher vor der Bundestagswahl 1987 mitdiskutieren
durfte, enthüllt Interessantes. Nach der Wahl ließ ihr das
US-Außenministerium mitteilen, dass man sie besser kennenlernen wolle.
Sie lehnte zwar ab, aber nahm eine Einladung zu einer Vortragsreise in
die USA von verschiedenen Universitäten an. Bei einem Abendessen habe
ein Gastgeber vom "American Institute For Contemporary German
Studies"sie gefragt, ob sie nicht eine Studie über ihre Partei Die
Grünen verfassen wolle. Auch dies habe sie abgelehnt und schreibt dann:
/"Um mich zu überreden, nannte er mir Namen von Grünen, die
kooperationsbereiter waren. Einer hieß Lukas Beckmann, der andere Otto
Schily. Petra Kelly kannte man gut. Es blieb beim Nein." (Buch
"Fremdbestimmt", Fußnote 760: Jutta Ditfurth, "Krieg, Atom, Armut. Was
sie reden, was sie tun: Die Grünen", Rotbuch Verlag 2011, Seite 144/145)/
Petra Kelly war die Gründungsikone der Grünen, Otto Schily trat 1989 zur
SPD über und wurde dann unter Gerhard Schröder von 1998 bis 2005
Bundesminister des Inneren. Lukas Beckmann war von 1994 bis 2010
Fraktionsgeschäftsführer der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Beide machten Karriere, während Jutta Ditfurth scheiterte … Die Sache
sei ihr wieder eingefallen, so schreibt Jutta Ditfurth weiter, …
/"… als ich las, dass Cem Özdemir, nachdem er 2002 sein Bundestagsmandat
niederlegen musste, weil er ein günstiges Privatdarlehen vom PR-Berater
Moritz Hunzinger erhalten und dienstlich erworbene Bonusmeilen privat
genutzt hatte, 'Transatlantic Fellow' des German Marshall Funds wurde
und 2004 zu den Unterzeichnern eines von der neokonservativen
US-amerikanischen Denkfabrik Project for the New Amercian Century (PNAC)
veröffentlichten offenen Briefes an die Staatsoberhäupter und
Regierungschefs von NATO und EU gegen die Politik des russischen
Präsidenten Wladimir Putin gehörte." (Buch "Fremdbestimmt", Fußnote 760:
Jutta Ditfurth, "Krieg, Atom, Armut. Was sie reden, was sie tun: Die
Grünen", Rotbuch Verlag 2011, Seite 144/145)/
Özdemir war von November 2008 bis Januar 2018 Bundesvorsitzender der
Partei Bündnis 90/Die Grünen, seit Dezember 2021 ist er
Bundeslandwirtschaftsminister und angeblich einer der beliebtesten
Politiker. Im Jahre 2019 tat er sich wiederholt mit kritischen Aussagen
zur zweiten im Bau befindlichen Ostsee-Pipeline von Russland nach
Deutschland namens Nord Stream 2 hervor. Bei unserem jetzigen
Wissensstand kann dies nicht verwundern.
Jutta Ditfurth fragt sich jedenfalls, ob es ein Wunder ist, dass an der
Leine der USA laufende Politiker wie der damalige Bundesvorsitzende Cem
Özdemir im November 2010 warnten, WikiLeaks habe mit der
Veröffentlichung geheimer diplomatischer Dokumente "eine Grenze
überschritten, die unserer Demokratie insgesamt nicht guttut".
Vizekanzler Habeck, Außenministerin Baerbock und alle anderen sind für
mich reine Steigbügelhalter der USA. Danke an Jutta Ditfurth für ihre
schonungslose Offenheit über die Geschichte der Grünen.
Ich fordere: Beendet den Wahnsinn und genehmigt – wie selbst der
FDP-Politiker Kubicki jüngst forderte – die Ostsee-Pipeline Nord Stream
2. Sie wurde auf deutsches Verlangen aufgrund damaliger deutscher
Vernunft genehmigt und gebaut. Ich sage es überdeutlich: Nur
US-gesteuerte politische Geisterfahrer können den Kurs jetzt weiter
beibehalten, der uns frontal gegen eine Betonwand führt. Ich sage Ja zur
Vernunft und Nein zum Kurs des Vizekanzlers und energiepolitischen
Geisterfahrers Robert Habeck.
https://test.rtde.tech/wirtschaft/147433-chemische-industrie-unter-druck-drosselung/
30.8.2022
*Chemische Industrie unter Druck: Drosselung und Stillstand der Produktion
*/Von Dagmar Henn/
Inzwischen werden die Informationen zahlreicher, welche Arten von
Produktion durch die hohen Erdgaspreise verringert oder eingestellt
werden. Es trifft die gesamte Kunststoffchemie – deren Produkte wiederum
in viele weitere Lieferketten eingehen. Langsam ziehen sich um die
chemische Industrie die Schlingen enger, und die Folgen dürften viele
Bereiche des Alltags betreffen.
Der mittlerweile bekannteste Sektor ist die Ammoniakproduktion. Diese
ist sehr energieintensiv und braucht zusätzlich Erdgas als Rohstoff. An
der Ammoniakproduktion hängen aber unzählige weitere Bereiche.
Zuallererst die Produktion von Stickstoffdüngern. Hier waren die Preise
bereits
<https://www.agrarheute.com/markt/duengemittel/duengerindustrie-schliesst-fabriken-duenger-mangelware-585496>
2021 infolge steigender Erdgaspreise gestiegen, und schon damals hatte
der europaweit größte Hersteller Yara mit einer Drosselung der
Produktion um 40 Prozent reagiert. Im Frühjahr hatten die
Düngemittelpreise auf Rekordhöhe gelegen, danach gingen sie etwas
zurück, aber wichtig ist der Grund, den die Fachzeitschrift /Agrar
Heute/ nennt
<:" rel="noopener">https://www.agrarheute.com/markt/duengemittel/duengerpreise-ruhe-sturm-preisexplosion-ansage-595306>:
Sowohl in den USA als auch in Europa haben die Landwirte schlicht extrem
wenig Dünger gekauft.
Das dürfte daran liegen, dass sie die Preissteigerungen nur schwer
weitergeben können (ihr Gegenüber sind die großen Handelsketten) und
sich dann der Anbau nicht mehr lohnt. Inzwischen sind die Gaspreise und
damit die Ammoniakpreise erneut gestiegen, und die Hersteller von
Stickstoffdünger haben in ganz Europa ihre Konsequenzen gezogen. Yara
produziert nur noch 35 Prozent der technisch möglichen Menge; die Firma
ist aber außerdem auch der zweitgrößte Ammoniakproduzent weltweit, und
auch die Ammoniakproduktion ist zurückgefahren.
Größter deutscher Ammoniakhersteller ist SKW Priesteritz in
Sachsen-Anhalt. Deren Produktion steht augenblicklich wegen Wartung;
aber da ein Sprecher der Firma bereits erklärt
<https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/chemieindustrie-unsere-werke-fliegen-raus-waehrend-putin-profit-macht-teures-gas-gefaehrdet-duenger-produktion-und-logistik/28611510.html>
hatte, die Gasumlage werde das Unternehmen 30 Millionen Euro monatlich
kosten, und damit sei die Produktion nicht mehr rentabel, ist fraglich
<https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/agrar-lutherstadt-wittenberg-grosse-sorge-um-skw-piesteritz-kurzarbeit-und-stopp-drohen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220817-99-421142>,
ob das Werk überhaupt wieder hochgefahren wird. Eine der beiden
Produktionsanlagen war bereits im Juli geschlossen worden. Heute wurde
<https://www.mz.de/lokal/wittenberg/krisengesprach-was-vertreter-vom-wittenberger-skw-im-kanzleramt-erreichen-konnten-3434563?reduced=true>
das Unternehmen deswegen im Kanzleramt vorstellig.
BASF in Ludwigshafen hat die Ammoniakherstellung gedrosselt, macht aber
keine genaueren Angaben. Die gleiche Lage findet sich bei der Ammoniak-
und Düngerherstellung in ganz Europa. Die Produktion wurde entweder
eingeschränkt oder ganz stillgelegt.
An der Ammoniakherstellung hängt aber auch die Herstellung von Ad Blue
für Dieselfahrzeuge. Dessen Preis lag Ende Juli bereits wieder bei 62
Euro auf 100 Liter für Lkw, was natürlich die Kosten für Transporte
weiter in die Höhe treibt, aber schlimmer ist noch, dass das Angebot
wegen der fehlenden Ammoniakproduktion endlich ist. Ohne Ad Blue fahren
aber die Lkw nicht mehr. Darüber, dass bei der Ammoniakproduktion auch
reines CO₂ anfällt, das unter anderem in der Lagerhaltung benötigt wird,
hatten wir bereits berichtet.
Außerdem ist Ammoniak Vorprodukt für eine ganze Reihe von Kunststoffen.
Polyurethan (DIN-Kurzzeichen: PUR) beispielsweise. Covestro in Dormagen
und BASF in Ludwigshafen haben bereits die Produktion von anderen
Vorprodukten für Polyurethan heruntergefahren
<https://www.kunststoffweb.de/suche/default.asp?q=force%20majeure>, weil
die Nachfrage niedrig ist. Sie muss niedrig sein, weil ohne Stickstoff
nicht produziert werden kann. Wozu Polyurethan verwendet wird? "Aus PUR
werden Matratzen, Schuhsohlen, Dichtungen, Schläuche, Fußböden, Lacke
<https://www.chemie.de/lexikon/Lack.html>, Klebstoffe
<https://www.chemie.de/lexikon/Klebstoff.html>, Dichtstoffe, Skier,
Autositze, Laufbahnen in Stadien, Armaturenbretter, Vergussmassen
<https://www.chemie.de/lexikon/Vergussmasse.html>, Kondome
(Präservative) und vieles mehr hergestellt." So weit die kurze
Zusammenfassung von /Chemie.de/.
Ein weiterer betroffener Kunststoff ist Polyamid. Die Bezeichnung lässt
bereits erkennen, dass auch in diesem Polymer Stickstoff enthalten ist.
Diesmal aus einer anderen Quelle
<https://www.kunststoff-schweiz.ch/html/polyamid_6.html> die
Verwendungszwecke von Polyamid 6 (das im Alltag am ehesten unter seinem
alten Markennamen Nylon bekannt ist): "Die breiteste Anwendung erfolgt
im Automobilbau, in der Elektrotechnik, im Maschinen- und Gerätebau und
im geringeren Umfang auch im Verpackungssektor sowie auf dem Sport- und
Freizeitgebiet." Polyamid 6 wird in Deutschland unter anderem bei Domo
Chemicals in Leuna hergestellt. Dort steht die Produktion; die Firma hat
Force Majeure erklärt. Auch hier gilt: In ganz Europa ist die
Entwicklung ähnlich. In Polen hat die Grupa Azoty die Produktion von
Polyamid 6 eingestellt.
Dow Chemicals hat in allen europäischen Produktionsstätten die
Produktion von Polyethylen um 15 Prozent gedrosselt. Aus Polyethylen
bestehen unter anderem Folien, Plastikflaschen und Rohre. Die
Ethylenproduktion von BASF in Ludwigshafen, die das für das Polymer
erforderliche Vorprodukt liefert, dürfte bei einer reduzierten
Verfügbarkeit von Erdgas geschlossen werden. Damit müsste, sofern die
Produktion des Kunststoffs in Europa noch möglich ist, das Ethylen
importiert werden. Das beträfe auch die Herstellung von PET-Flaschen,
für die Ehtylen ebenfalls ein notwendiges Vorprodukt ist.
Wenn man nun betrachtet, in welchen Bereichen die Kunststoffe eingesetzt
werden, sieht man leicht, dass von dort aus eine ganze Kaskade in
weitere Industriebereiche beginnt; Automobil-, aber auch Maschinenbau
sind betroffen, ebenfalls die ohnehin schon von vielfach steigenden
Preisen gebeutelte Bauwirtschaft.
Das ist ein Teil der Kette, die, mit Ausnahme des Ethylens, an einer
einzigen Substanz hängt, deren Produktion mit den jetzigen Erdgaspreisen
nicht mehr rentabel ist. Es ist aber nicht die einzige solche Kette,
denn ähnlich verhält es sich beispielsweise in der Metallveredelung, in
der Papierindustrie, bei der Glasherstellung. Die Konsequenzen können an
völlig unerwarteten Stellen auftreten. Auch chirurgischer Faden ist aus
Kunststoff. Kunststoffgebisse werden aus Acrylglas gefertigt, dessen
Herstellung ebenfalls heruntergefahren wurde. Viele Waren in
Supermärkten stecken in Kunststoffverpackungen oder werden in Folie
verpackt.
Auch wenn es einige Monate Verzögerung gab, bis die Folgen der Erdgas-
und Energiepreise in Gestalt von Produktionseinschränkungen sichtbar
werden: Die Chemieindustrie ist erst der Anfang, weil viele ihrer
Produkte in andere Produktionen eingehen. Nicht nur fehlende Chips
bringen die Automobilproduktion zum Stehen, auch fehlende Sitze.
Was aber die Möglichkeit betrifft, solche Konsequenzen vorherzusehen –
es hatte, wie oben erwähnt, bereits im Jahr 2021 aufgrund steigender
Erdgaspreise Probleme mit der Ammoniakproduktion gegeben, die dann in
der Folge unter anderem zu höheren Düngerpreisen geführt hatten.
Zumindest ein Teil der Kaskade war also bereits sichtbar geworden. Diese
Informationen hätten bei der Entscheidung, den Sanktionen zuzustimmen,
berücksichtigt werden können und müssen.
Info: https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/147501-master-of-desaster-robert-habeck
unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.