Von der Leyen folgt Biden – auch auf den Philippinen
lostineu.eu, 1. August 2023
Anfang Mai empfang US-Präsident Biden den philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos jr. im Weißen Haus. Nun eifert EU-Kommissionschefin von der Leyen ihrem Master nach – mit einem Besuch auf den Philippinen.
Biden hatte Marco ewige Freundschaft und militärische Unterstützung zugesagt, um etwaige chinesische Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer abzuwehren. Ganz so weit geht von der Leyen nicht, schließlich verfügt sie nicht über eine eigene Armee.
Doch ihre Botschaft aus Manila – „die EU toleriert keine Aggression im Indopazifik“ (AP) – ist praktisch identisch mit Bidens Message. Genau wie der US-Präsident versucht auch die EU-Chefin, ihr Land – paron: ihre Union – gegen China in Stellung zu bringen.
Nebenbei gibt es das übliche EU-Wortgeklingel über die „regelbasierte Ordnung“, die „grüne Energie“ und den Freihandel. Von der Leyen und Marcos kündigten an, dass man Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen wieder aufnehmen wolle.
Die Gespräche sind seit 2017 festgefahren – denn unter Ex-Präsidenten Rodrigo Duterte wurden die Menschenrechte mit Füssen getreten. Unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Drogenhandel wurden mehr als 6000 zumeist Kleinkriminelle getötet.
Auch jetzt gibt es wieder Kritik. Die Voraussetzungen für eine Normalisierung der Beziehungen mit den Philippinen seien nicht erfüllt, erklärte der EU-Direktor von Human Rights Watch (HRW), Philippe Dam.
Tötungen, Gewalt, Schikanen und Einschüchterung von Aktivistinnen und Aktivisten sowie anderen Mitgliedern der Zivilgesellschaft seien nach wie vor an der Tagesordnung.
Dass sich von der Leyen auf ihrer Reise nicht zu Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten geäußert habe, sei angesichts der „katastrophalen“ Lage besorgniserregend.
Naja – dafür hat sie sich ja ausführlich über die Menschenrechtverletzungen in China und Russland ausgelassen. Von der Leyen folgt Biden – was kann da schon schief gehen?
‹ AfD-Spitzenkandidat will doch keinen Dexit
1 Comment
european
1. August 2023 @ 07:52Zu Frau von der Leyen gibt es nichts zu sagen. Ausser tiefer Verachtung bleibt da meinerseits nichts übrig. Natürlich macht sie, was Biden will. Schließlich macht er sie zum head of nato.
Aber es gibt neues von Gonzalo Lira, dem amerikanischen Staatsbürger, der Anfang Mai in der Ukraine verhaftet wurde und dem selbst die US-Botschaft in der Ukraine nicht hilft. Sein aktueller Dreiteiler auf Youtube gibt detaillierte Auskunft über das durch und durch korrupte Justizsystem der Ukraine, die doch „unsere europäischen Werte“ gegen die bösen Russen verteidigt.
Wenn freie Rede ein Verbrechen ist. So könnte man diese Geschichte überschreiben. Lira hat – hoffentlich – mittlerweile die Grenze nach Ungarn überschritten und dort Asyl beantragt. Ungarn deshalb, weil es das einzige erreichbare EU-Land ist, das seiner Ansicht nach noch eher vernunftbasiert argumentiert. Ich hoffe, er liegt damit richtig.
Teil 1https://youtu.be/AW274f8s-ws
Teil 2https://youtu.be/TuvY9l0ShhA
Teil 3https://youtu.be/AW274f8s-ws
Seine Anklageschrift hat er vollständig auf seinem Twitter-Kanal eingestellt, sowohl in ukrainischer Sprache als auch mittels Übersetzungsprogramm um so zu verdeutlichen, dass man ihm nichts vorwirft, außer freier Rede und Russland-Propagandist zu sein. Dafür drohen ihm 5-8 Jahre Arbeitslager, die er aufgrund seiner gesundheitlichen Lage wohl nicht überleben wird. Man darf gespannt sein, ob die EU diesmal ihre eigenen europäischen Werte so vertritt, wie sie sie auch bei Julian Assange vertritt.
Info: https://lostineu.eu/von-der-leyen-folgt-biden-nun-auch-auf-den-philippinen
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
AfD-Spitzenkandidat will doch keinen Dexit
lostineu.eu, vom 31. Juli 2023
Na was denn nun? Nachdem die AfD mit der Forderung nach einer Auflösung der EU für Furore gesorgt hat, spricht sich ihr Europa-Spitzenkandidat gegen einen „Dexit“ aus.
Der Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, Maximilian Krah, will keinen Austritt Deutschlands aus der EU. Ein Dexit stehe „nicht in unserem Programmentwurf“, sagte Krah im Deutschlandfunk.
„Soweit mit dem Dexit gemeint ist, Deutschland geht heraus und alle anderen bleiben drin, dann wollen wir das nicht.“ Nötig sei aber eine grundlegende Reform „dieses bürokratischen Monstrums“.
Das AfD-Programm für die Europawahl soll erst am kommenden Wochenende verabschiedet werden. Im Entwurf steht bisher noch die Forderung nach einer „geordneten Auflösung der EU“.
Der rechtsradikale Thüringer AfD-Politiker Höcke geht sogar noch weiter: „Diese EU muss sterben, damit das wahre Europa leben kann“, erklärte er.
In der rechten ID-Fraktion im Europaparlament ist der EU-Austritt seit dem Brexit kein Thema mehr. Dort macht man vor allem Stimmung mit der Migrationspolitik.
Auch die AfD setzt auf eine „Festung Europa“. Der (traurige) Witz: Genau daran arbeitet die EU-Kommission unter CDU-Frau von der Leyen. Sie nennt es nur ein wenig anders.
Der Beweis: Erst vor zwei Wochen nahm von der Leyen an einem Anti-Migrationskongreß in Rom teil, zu dem die Post-Faschistin Meloni geladen hatte. Berührungsängste gibt es keine mehr…
Mehr zur AfD hier, zur Europawahl 2024 hier
‹ Angriffe auf Moskau: Selenskyj bricht seinen „Vertrag“ › Von der Leyen folgt Biden – auch auf den Philippinen
7 Comments
Arthur Dent
1. August 2023 @ 11:26Nato-Nachrüstungsbeschluss, Agenda 2010, Niedriglohnsektor, Auslandseinsätze der BW (Afghanistan), Rentenkürzung, Rente mit 67, Privatisierung öffentlicher Güter, „moderate“ Lohnerhöhungen, Streichen und Kürzen von Sozialleistungen… – die Liste ließe sich sicherlich noch weiterführen. Alles politische Entscheidungen gegen den Willen des Volkes. Rotgrüngelbschwarz macht seit Jahrzehnten Politik fürs Kapital – wo immer man das politisch verorten will, es ist auf jeden Fall nicht links.
Und eine Links-Partei, die in einem Opferüberbietungswettbewerb sogenannter Minderheiten nur immer weiße Salbe verteilen will, steht auch nicht links – sie will Auswirkungen abmildern, nicht Ursachen bekämpfen. Sie will mit den anderen koalieren, daher ist die überflüssig. Und das die EU Demokratiedefizite hat, wird jeder Staatsrechtler bestätigen können. Es ist vor allem der dick aufgetragene „gutmenschenschelnde Hypermoralismus“, den die etablierten Parteien verströmen, wenn sie die Menschen wieder mal übers „Ohr hauen“ wollen. Die Bürger empfinden das zurecht als „Verhohnepipelung“. Masken-Deals, Katar-Gate – die Etablierten sind geradezu zum Sinnbild der Korruption, fürs Handaufhalten und sich die Taschen bis zum Bersten füllen, geworden. Da muss man sich nicht wundern, wenn die AfD dann Zulauf bekommt.
Thomas Damrau
1. August 2023 @ 09:44
Es lohnt das Interview mit Krah im DLF anzuhören ( https://www.deutschlandfunk.de/interview-mit-maximilian-krah-afd-spitzenkandidat-fuer-europawahl-zu-europa-dlf-cf52ac70-100.html ).
Krah will zwar keinen Dexit, aber wenn es nach ihm ginge, würde die EU zu einem lockeren Staatenbund
– mit drastisch reduzierten Aufgaben und drastisch reduziertem Personal
– insbesondere ohne zentrale Klimapolitik
– mit großen Mauern gegen Migranten
Manche in der AfD wollen dann auch noch das EU-Parlament abschaffen.
Letztendlich fordert die AfD eine Abschaffung der EU in ihrer jetzigen Form, was für die weitreichendere Konsequenzen als ein Dexit hätte.
Cornelia Henke
1. August 2023 @ 09:35
Ich halte ein breites Bündnis gegen „Rechts“ und gegen den Ukraine Krieg für überlebenswichtig und dabei sollte man nicht allzu kleinlich gegen die einzelnen Färbungen der Standpunkte sein.
Das Dilemma der Demokratie:
Diktaturen sind entstanden und werden geduldet, weil das Gefühl für die Würde und das Recht der Persönlichkeit nicht mehr genügend lebendig ist. Albert Einstein
„In den Diktaturen darf man nichts sagen, muss alles nur denken. In der Demokratie darf man alles sagen, aber keiner ist verpflichtet, sich dabei etwas zu denken.“ Willi Ritschard
Katla
1. August 2023 @ 08:00
@Stef: besonders dann, wenn die gewohnten hochdifferenzierten, akademisch ausgeklügelten und haltungstechnisch einwandfreien Antworten wahrnehmbar zu einem aussen-,
innenpolitischen und gesellschaftlichen Schiffbruch führen.
Stef
31. Juli 2023 @ 20:53
Die „Omas gegen rechts“ haben bei uns Anfang 2022 gegen die Montagsdemonstranten und für die Impfpflicht demonstriert. Seitdem bin ich sehr vorsichtig mit diesem verwirrten Haufen.
Und einfache Antworten sind nicht zwangsläufig schlechte Antworten.
Cornelia Henke
31. Juli 2023 @ 19:06
Die Reaktion überrascht mich nicht, denn sie haben sicher inzwischen die Liste der zu erwartenden Gehälter als EU Abgeordnete gesehen.
Gute News – Am Wochenende waren aus ganz Deutschland „Omas gegen rechts“ angereist (die älteste Lady 86 Jahre) und auch sehr viel Jugendliche haben Ihren Unmut über die „Leute mit den einfachen Antworten“ in Magdeburg demonstriert.
(Also besser als resignieren – demonstrieren).
Info: https://lostineu.eu/afd-spitzenkandidat-will-doch-keinen-dexit
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.