Großbritannien droht Russland mit atomaren „Vergeltungsschlag“
aus e-mail von Doris Pumphrey, 2. Mai 2022, 10:41 Uhr
1.5.2022
*Wegen der Ukraine:
Großbritannien droht Russland mit atomaren „Vergeltungsschlag“
*Die britische Regierung hat Russland offen mit einem atomaren
Vergeltungsschlag für etwaige russische Sünden in der Ukraine gedroht.
Sind die Politiker in London noch zurechnungsfähig?
von Thomas Röper
Die derzeit vielleicht peinlichste, aber ganz sicher gefährlichste
Politikerin der (westlichen) Welt ist die britische Außenministerin Liz
Truss. Anfang März hat eine ihrer Erklärungen die Welt dicht an einen
Atomkrieg gebracht
weil sie einfach mal so gesagt hat, dass die NATO in den
Ukraine-Konflikt verwickelt werden könnte. Da dem dann niemand bei der
NATO widersprochen hat, hat Russland seine Atomstreitkräfte in erhöhte
Alarmbereitschaft versetzt. Der Dame hat offenbar niemand erzählt, dass
ihre Erklärungen in ihrer Funktion als Außenministerin einer Atommacht
und eines NATO-Mitglieds durchaus von „der anderen Seite“ ernst genommen
werden könnten.
Liz Truss hat ihre Inkompetenz und vor allem ihren Mangel an Bildung
bereits bei mehreren Auftritten in beeindruckender Weise präsentiert.
Kurz vor ihrer Reise nach Moskau Anfang Februar hat sie in einer
öffentlichen Rede so einen historischen Unsinn erzählt, dass sie selbst
vom russischen Außenministerium nur Spott als Antwort
bekommen hat.
Und als sie dann in Moskau war, stellten sich die Gespräche mit
Außenminister Lawrow als vollkommen überflüssig heraus, weil sie auch
hinter verschlossenen Türen nur die Parolen wiederholt hat, die sie vor
der Presse zum Besten gibt und dann auch noch – quasi als Bonus – ihre
vollkommene Unkenntnis über die Geografie der Ukraine und Südrusslands
unter Beweis gestellt hat, die Details finden Sie hier
Damals stellten sich Beobachter die Frage, wie Lawrow mit einer Frau
über die Krise sprechen sollte, wenn die Frau nicht einmal weiß, welche
Stadt in welchem Land liegt.
Nun hat Liz Truss – dieses Mal im Duett mit ihrem Chef, dem britischen
Premierminister Boris Johnson – die Welt wieder fast in den großen Krieg
gebracht. Darüber hat das russische Fernsehen am Sonntag in seinem
wöchentlichen Nachrichtenrückblick berichtet und ich habe den Beitrag
übersetzt.
Bevor wir zu der Übersetzung kommen, noch eine Anmerkung zum
Verständnis. In dem Beitrag wird die Rede davon sein, ein Land in
„radioaktive Asche“ zu verwandeln. Diese Formulierung ist in Russland zu
einem geflügelten Wort geworden, denn 2014 gab es schon mal die Gefahr
eines Atomkrieges und damals hat der Moderator dieser Sendung an die
Adresse der USA gesagt, dass die USA nicht glauben sollten, sie könnten
einen Atomkrieg gewinnen, denn Russlands Zweitschlagsfähigkeit würde
ausreichen, um die USA in „radioaktive Asche zu verwandeln.“
Die westlichen Medien haben nur diesen Begriff genommen, und dann
behauptet, der Moderator habe mit einem atomaren Angriff auf die USA
gedroht. Dass er im Gegenteil von einem amerikanischen atomaren Angriff
auf Russland und über Russlands Reaktion darauf gesprochen hat, haben
die Medien im Westen nicht erwähnt. Weil die westlichen Medien damals
aber so hysterisch reagiert haben, ist der Ausdruck „radioaktive Asche“
in Russland für viele auch zu einem Synonym für die Desinformation in
den westlichen Medien geworden.
So viel zum Verständnis vorweg, nun kommen wir zur Übersetzung des
Beitrages des russischen Fernsehens
<https://vesti7.ru/article/2720534/episode/01-05-2022/>.
/_Beginn der Übersetzung:
_/*Nur ein einziger Start:
Großbritanniens Spiel mit dem Atomkrieg
*Großbritannien spielt beim Schicksal der Ukraine eine ganz besondere
Rolle. Premierminister Boris Johnson und die Außenministerin des
Inselstaats, Liz Truss, überreden Kiew und Selensky persönlich, kein
Friedensabkommen mit Russland zu schließen, sondern trotz der Verluste
weiterzukämpfen, und versprechen Hilfe und sogar einen Atomschlag gegen
Russland. Selensky hat die Ohren gespitzt, glaubt an ein Wunder und
setzt seine für die Ukraine selbstmörderische Linie fort.
England hingegen blufft und denkt überhaupt nicht an den Preis, den eine
Fortsetzung der Kampfhandlungen für die Ukraine und die ukrainische
Bevölkerung mit sich bringt. Für sie ist es wichtiger, Russland zu
erschöpfen und sich als die Mutigen hinzustellen, die mit Moskau reden
und es bedrohen. In völliger Unkenntnis der Realität hat Liz Truss
wörtlich Folgendes erklärt: „Wir werden weiter und schneller
vorankommen, um Russland aus der gesamten Ukraine zu vertreiben.“
Erstens: Ist dies das Eingeständnis, dass sich Großbritannien in der
Ukraine wirklich auch im Krieg mit Russland befindet? Zweitens: Von
welchem „weiter und schneller vorankommen“ ist die Rede? Jetzt werden
die Hauptkräfte der ukrainischen Armee im Donbass systematisch
zermahlen. Das Ergebnis ist von vornherein klar. Wohin geht London und
mit wem?
Dennoch lässt sich die Marschroute abstecken, vor allem nachdem
Premierminister Boris Johnson erklärt hat, dass sich Großbritannien im
Falle eines russischen Einsatzes von Massenvernichtungswaffen in der
Ukraine ohne Rücksprache mit der NATO „das Recht vorbehält, selbst
Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen.“ Das nehmen wir genauer auseinander.
Es ist bekannt, dass der Westen Provokationen in der Ukraine plant und
den angeblichen Einsatz von Chemiewaffen und sogar taktischen Atomwaffen
durch Russland inszeniert. Das werden sie dort tun. Sie haben
umfangreiche Erfahrungen mit den wildesten Betrügereien: sowohl in
Syrien als auch bereits in der Ukraine. Boris Johnson ist also bereit,
auf ein solches bösartiges Spiel mit einem Atomschlag gegen Russland zu
reagieren? Das ist es doch, was er meinte? Das klingt nicht anders als
die Drohung eines Angriffs auf Russland. Oder ist denen da überhaupt
nicht klar, was sie da sagen?
Nach den unangemessenen Worten der britischen Außenministerin Liz Truss,
dass dies zu einem „Russland-NATO-Konflikt“ eskalieren könnte, versetzte
Präsident Putin unsere nuklearen Abschreckungsstreitkräfte in besondere
Alarmbereitschaft. Einfach ausgedrückt: Wir stehen jetzt bereit. Was
kommt nach Boris Johnsons Worten über einen „Vergeltungsschlag“ gegen
Russland?
Überhaupt scheint man sich auf den Britischen Inseln zu verplappern.
Warum droht man dem riesigen Russland mit Atomwaffen, wenn man auf einer
kleinen Insel sitzt? Die Insel ist so klein, dass eine einzige
Sarmat-Rakete ausreicht, um sie ein für alle Mal zu versenken. Alles ist
bereits berechnet worden. Mehr noch, die Briten selbst haben es
berechnet. Damit sich niemand über „radioaktive Asche“ beschwert,
zitiere ich den englischen Journalisten Will Stewart von der Daily Mail
über die russische Sarmat-Rakete, die stärkste Rakete der Welt: „Die
neue tödliche Hyperschallwaffe ist in der Lage, die US-Raketenabwehr zu
umgehen und ein Gebiet von der Größe von Texas oder England zu
zerstören.“ Das ist nur ein Start, Boris. Und England ist weg. Ein für
alle Mal. Wozu das provozieren? (/Anm. d. Übers.: Die neue russische
Sarmat-Rakete kann über 20 Atomsprengköpfe tragen, weshalb tatsächlich
eine solche Rakete ausreichen würde, Großbritannien zu vernichten/)
Die andere Möglichkeit besteht darin, Großbritannien in die Tiefen des
Meeres zu stürzen. Eine russische Unterwasser-Roboterdrohne, die
Poseidon, nähert sich in einer Tiefe von einem Kilometer mit 200
Kilometern pro Stunde ihrem Ziel. Es gibt keine Möglichkeit, diese
Unterwasserdrohne zu stoppen. Der Sprengkopf hat eine Sprengkraft von
bis zu 100 Megatonnen. Die Explosion dieses thermonuklearen Torpedos vor
der britischen Küste würde eine gigantische Welle auslösen – einen bis
zu 500 Meter hohen Tsunami. Dieser Wasserberg würde auch extreme
Strahlendosen mit sich bringen. Wenn er über die britischen Inseln
hinwegfliegt, würde er das, was von ihnen übrig ist, in eine radioaktive
Wüste verwandeln, die für immer unbrauchbar ist. Was ist das für eine
Perspektive?
Putin warnte doch bereits am 24. Februar: „Ein paar wichtige, sehr
wichtige Worte für diejenigen, die versucht sein könnten, sich
einzumischen. Wer versucht, sich bei uns einzumischen, geschweige denn
eine Bedrohung für unser Land und unser Volk darzustellen, muss wissen,
dass die Antwort Russlands sofort erfolgen und Konsequenzen nach sich
ziehen wird, wie sie in der Geschichte noch nie vorgekommen sind. Wir
sind auf jede Entwicklung der Ereignisse vorbereitet. Alle notwendigen
Entscheidungen in diesem Zusammenhang wurden getroffen. Ich hoffe, dass
ich gehört werde.“
Und dann nochmal – zur Erinnerung – schon in dieser Woche. Hat er sich
dabei direkt an die Briten gewandt? „Lassen Sie mich noch einmal
betonen: Wenn jemand beabsichtigt, sich von außen in das aktuelle
Geschehen einzumischen und eine Bedrohung unannehmbarer strategischer
Natur für Russland darzustellen, muss er wissen, dass unsere
Gegenschläge blitzschnell und rasch erfolgen werden. Wir verfügen über
alle Mittel, um dies zu tun. Mittel, mit denen sich im Moment niemand
rühmen kann. Und wir werden uns nicht rühmen, sondern sie benutzen, wenn
es sein muss. Und ich möchte, dass alle wissen, dass wir alle
diesbezüglichen Entscheidungen getroffen haben“, sagte der russische
Präsident.
Wenn wir von Entscheidungen sprechen, dann ist das natürlich die
Versetzung unserer Nuklearstreitkräfte besondere Alarmbereitschaft. Das
ist das Eine. Zweitens: Es gibt wahrscheinlich noch mehr Entscheidungen,
die nicht öffentlich genannt werden. Und drittens gibt es den
Präsidialerlass vom 2. Juni 2020 über die Grundlagen der staatlichen
Politik Russlands zur nuklearen Abschreckung. Darin steht schwarz auf
weiß, wann Russland Atomwaffen einsetzen wird: „Die Russische Föderation
behält sich das Recht vor, als Reaktion auf den Einsatz von Kernwaffen
und anderen Massenvernichtungswaffen gegen sie selbst und (oder) ihre
Verbündeten Atomwaffen einzusetzen.“ Eine solche Entwicklung wollen wir
auf keinen Fall. Also sollten die Briten es auch nicht wollen.
Und noch ein wichtiges Detail. Russland hat nicht die Absicht, in der
Ukraine Atomwaffen einzusetzen. Sergej Lawrow hat das wiederholt gesagt.
Und es gibt in der Ukraine keine Bedingungen, die so etwas rechtfertigen
würden. Die Erfindung dieser wilden Pläne wurde von CIA-Direktor William
Burns in die Öffentlichkeit getragen. Er war es, der den Mythos über den
möglichen Einsatz russischer taktischer Atomwaffen in Umlauf brachte.
Dann wurde es von Selensky aufgegriffen und Boris Johnson drohte,
Russland mit einem Schlag, angeblich „zur Vergeltung“. Alle sollten sich
beruhigen. Das Thema ist zu ernst, um darüber Witze zu machen.
/_Ende der Übersetzung
_/
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.