08.05.2022

                                           Si vis pacem para bellum
Frieden ist das höchste Gut - Nur stärker bewaffnet muss er jetzt sein.

P1120541


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08.05.2022

Der schwarze Kanal Gott fassungslos

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jungewelt.de, vom 07.05.2022, Der schwarze Kanal, Von Arnold Schölzel


Der Papst steht kurz davor, von FAZ, Bild, Spiegel usw. exkommuniziert zu werden. Denn am Dienstag erschien im Mailänder Corriere della Sera ein Interview mit Franziskus, in dem er nach übereinstimmender Auffassung dieser theologischen Fachorgane Frevelhaftes, wenn nicht Satanisches von sich gab. Nicht nur, dass er sich »skeptisch« gegenüber Waffenlieferungen äußerte, er rief indirekt sogar zum Arbeiterstreik dagegen auf: »Vor zwei oder drei Jahren traf in Genua ein Schiff ein, das mit Waffen beladen war, die auf ein großes Frachtschiff umgeladen und nach Jemen transportiert werden sollten. Die Hafenarbeiter wollten das nicht tun. Sie sagten: Lasst uns an die Kinder im Jemen denken. Es ist eine kleine Sache, aber eine schöne Geste. Davon sollte es viele geben.« Nicht auszudenken, wenn deutsche Mordinstrumente nicht mehr verschifft werden könnten, weil von Emden bis Rostock die Hafenarbeit niedergelegt wird.


Im übrigen sind Erinnerungen an westlich gesponserte Feldzüge mit Hunderttausenden Toten unfromm. Der einzige Gottseibeiuns dieser Welt sitzt schließlich in Moskau. Und zu dem will Franziskus noch vor einer Reise nach Kiew fahren. Womit feststeht: Der Argentinier ist des Teufels. Die dazugehörige Passage lautet: »Die Sorge von Papst Franziskus ist, dass Putin vorerst nicht aufhören wird. Er versucht auch, die Ursachen für dieses Verhalten zu ergründen, die Beweggründe, die ihn zu einem so brutalen Krieg treiben. Vielleicht hat das › Bellen der NATO an Russlands Tür‹ den Kremlchef dazu gebracht, schlecht zu reagieren und den Konflikt zu entfesseln. ›Ein Zorn, von dem ich nicht sagen kann, ob er provoziert wurde‹, fragt er sich, ›aber vielleicht begünstigt‹.« Franziskus ist damit ein Kirchenzerstörer: »In Deutschland etwa soll es schon Kirchenaustritte wegen der vatikanischen Russland-Politik gegeben haben«, alarmierte die FAZ bereits am 22. April.


Das Corriere-Interview kann das nur beschleunigen, zumal Franziskus noch einmal auf die Kriege des Westens zu sprechen kommt, die er vor Jahren als »stückweisen Weltkrieg« bezeichnet hatte: »Mein Alarm war kein Verdienst, sondern nur die Beobachtung der Realität: Syrien, Jemen, Irak, in Afrika ein Krieg nach dem anderen. Es gibt in jeder Hinsicht internationale Interessen.« Angesichts solch poststalinistischer Sektiererei rufen christlich-germanische Glaubensbekenner dem Römer laut Tagesspiegel zu: »Der Papst diskreditiert sich und die katholische Kirche, wenn er den Angreifer nicht benennt.« (Der Münsteraner Osteuropaexperte Thomas Bremer im Onlinemagazin kirche-und-leben.de). Und: »Die Berliner Theologin Regina Elsner nannte es problematisch, dass Franziskus mit Putin sprechen will. ›Ich glaube nicht, dass irgend jemand gerade noch Einfluss auf Putin nehmen kann‹, sagte sie dem Internetportal domradio.de

Die Welt entlarvt schließlich am Freitag den Argentinier als »Wiederholungstäter«: »Auch die Regime in China und Venezuela können seit Jahren auf seine besondere christliche Zurückhaltung zählen, wenn es um die Thematisierung von Menschenrechtsfragen geht.« Die »Wir sind Papst«-Bild meldet am selben Tag »Entsetzen über Papst« auf Seite eins, »Empörung über Papst« auf Seite zwei und schlägt der Frömmigkeit u. a. durch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) eine Gasse: »Gott schaut fassungslos auf die Erde, während die Menschen in der Ukraine sterben. « Der Politologe Maximilian Terhalle findet: »Die Theorie, die der Papst offenbar glaubt, dass Russland eingezingelt wurde, ist völliger Unsinn.« Schließlich Schriftsteller Wladimir Kaminer: »Bei alten Menschen siegt der Pazifismus über die Logik.« Pazifismus hat demnach keine, sondern ist senil. Kaminer sagt endlich, was Frieden ist: Unsinn hoch zwei.


Info: https://www.jungewelt.de/artikel/426090.gott-fassungslos.html


unser Kommentar: Opportunisten wie Karrieristen und manch Schriftsteller verstehen das Für und Wider vom Ideologien auch zum persönlichen Vorteil zu nutzen. Ihr Ethos ist dann geschmeidig gleich einer Fahne, die sich vom vorherrschenden Wind ausrichten lässt.


Mit der Grundüberzeugung Pazifismus hingegen ist nicht so einfach möglich. Und folglich gilt: was man noch nicht verstanden hat, das lässt sich auch als Glosse, wie hier zu lesen, nur schwerlich erfassen, ganz gleich ob es logisch oder auch nicht daher kommt.



Weiteres:




papst_franziskus

08.05.2022

Filmtipp: Antwort an ARD und ZDF

aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. Mai 2022, 17:08 Uhr


https://www.anti-spiegel.ru/2022/filmtipp-fuer-den-sonntagabend-unsere-antwort-an-ard-und-zdf/

8.5.22

*Filmtipp für den Sonntagabend: Unsere Antwort an ARD und ZDF


*Nachdem ARD und ZDF sich in Beiträgen an einigen Kollegen und auch mir

abgearbeitet haben, haben wir Betroffene ein Gespräch über die Methoden

dieser Sender geführt.


von Thomas Röper


Im April habe ich zunächst eine Interview-Anfrage von der ZDF-Sendung

frontal bekommen und später kam noch eine Anfrage von der ARD-Sendung

MONITOR. Ich habe beiden das geantwortet, was ich immer anatworte: Ich

bin gerne zu einem Interview bereit, wenn mir garantiert wird, dass

deren Frage und meine Antwort vollständig und ungekürzt gesendet werden.

Dazu waren beide Redaktionen nicht bereit. Dafür haben Sie in ihren

Beiträgen mitgeteilt, ich (und auch die Kollegen) hätte mich geweigert,

deren schriftliche Fragen zu beantworten, auf den Grund für die

Ablehnung sind sie natürlich nicht eingegangen.


*Wie ARD-MONITOR und ZDF-frontal arbeiten

*Da ich bei solchen Interview-Anfragen immer die Korrespondenz

veröffentliche, können Sie die Korrespondenz mit dem ZDF hier nachlesen

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-zdf-sendung-frontal-bittet-um-ein-interview-mit-mir/

und die Korrespondenz mit der ARD finden Sie hier

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/dieses-mal-die-ard-wieder-eine-anfrage-von-deutschen-medien/

(erster Teil) und hier

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/interview-anfrage-der-ard-die-entlarvende-antwort-der-monitor-redaktion/

(zweiter Teil).


Ich will auf die Beiträge, dieser deutschen Staatsmedien (sorry, sie

heißen natürlich „öffentlich-rechtlich“, das klingt schöner) gebracht

haben, nicht weiter eingehen, denn sie waren Propaganda pur. So hat

MONITOR zunächst von den „mutmaßlich“ von der russischen Armee

begangenen Kriegsverbrechen in Butscha und Kramatorsk gesprochen, nur um

es anschließend so darzustellen, als sei erwiesen, dass es die Russen

waren, denn danach wurde mir und anderen vorgeworfen, wir würden

bestreiten, dass die Russen das gewesen seien. Das ist ein geschickter

Propaganda-Trick, denn MONITOR hat zwar nicht behauptet, dass die Russen

es gewesen seien, hat dem Zuschauer aber suggeriert, das sei eine

Tatsache. Damit sind sie nicht angreifbar, bringen aber das gewollte

Narrativ unter das Volk.


Dass es bei Butscha sehr viele Hinweise darauf gibt

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-luege-von-butscha-faellt-zusammen-aber-die-medien-spielen-das-spiel-weiter/>,

dass die russische Armee das gar nicht gewesen sein kann, verschweigen

sie. Und dass es im Falle von Kramatorsk anhand der Seriennummer

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-seriennummer-der-rakete-in-kramatorsk-belegt-ihre-herkunft/

der runtergegangenen Rakete offensichtlich ist, dass die ukrainische

Armee den Bahnhof mit Zivilisten beschossen hat, erwähnen sie auch

nicht. Darum haben sie ja auch so eine Angst, meine Antworten

vollständig zu zeigen.


Das ZDF hat sich in seinem Beitrag an Alina Lipp und mir abgearbeitet,

die ARD hat auch noch Sergey Filbert von Druschba FM in ihrem Beitrag

verwurstet und dabei ein angeblich unglaublich konspiratives russisches

Propaganda-Netzwerk aufgedeckt. Wenn es Journalismus sein soll,

nachzuweisen, dass wir uns kennen, dann ist der Journalismus in

Deutschland tot, denn wir sind alle in unterschiedlichen Formaten auf

YouTube schon zusammen zu sehen gewesen. Gratulation an die

„investigativen Journalisten“ der ARD!


*Das NATO-Netzwerk bei ARD und ZDF

*Im ZDF war noch lustig, dass da eine gewisse Julia Smirnova als

angebliche Expertin aufgetreten ist, die ausführlich erklären durfte,

warum es ganz gefährlich ist, wenn Leute wie ich den Menschen auch die

andere Sicht der Dinge vermitteln. Smirnova arbeitete für das Institute

for Strategic Dialogue, das klingt wichtig und seriös. Das ZDF

verschweigt aber leider, wer das Institut finanziert

<https://www.isdglobal.org/partnerships-and-funders/>, und damit, wessen

Meinung es vertritt. Ein paar Beispiele aus der langen Liste der NGOs

und Stiftungen, die das Institut bezahlen: Bill & Melinda Gates

Foundation, Mercator, Omidyar und natürlich darf Soros mit seiner Open

Society Foundation nicht fehlen. Leser des Anti-Spiegel sind die

bekannt, denn sie finanzieren diverse Organisationen und NGOs, die

transatlantische Narrative verbreiten sollen, Beispiele dafür finden Sie

hier

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/eine-meldung-und-ihre-geschichte-faktenchecker-fordern-von-youtube-strengere-zensurmassnahmen/

und hier

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/reporter-ohne-grenzen-wie-der-westen-sich-selbst-gute-pressefreiheit-bescheinigt/>.



Noch länger ist die Liste der staatlichen Stellen, die das Institut

finanzieren. Das sind Ministerien und Behörden folgender Staaten:

Australien, Dänemark, Niederlande, Finnland, Deutschland, Kanada,

Norwegen, Neuseeland, Schweden, Großbritannien, USA und natürlich die

EU-Kommission. Auch Konzerne dürfen nicht fehlen, das Institut bekommt

unter anderem von Facebook, Google, Microsoft und YouTube Geld überwiesen.


Dass Frau Smirnova damit alles andere als eine neutrale Expertin ist,

sondern eine Propagandistin für NATO-Narrative, das erfährt der

Zuschauer von ZDF-frontal allerdings nicht. Die deutschen Staatsmedien

rühmen sich, ein „pro-russisches Netzwerk“ aufgedeckt zu haben,

verschweigen aber, in welchen mit Millionen finanzierten Netzwerken sie

selbst sitzen und dass ihre „Experten“ von denen bezahlt werden.


*Filmtipp für einen interessanten Abend

*Sollten Sie an einen Filmtipp für heute Abend suchen, empfehle ich

Ihnen die Sendung, die Norbert Fleischer darüber mit uns gemacht hat,

denn dort werden die Beiträge von ARD und ZDF vollständig gezeigt und

Sergey Filbert, Alina Lipp und ich erzählen dazu unsere Sicht der Dinge.

Wir machen also das, was eigentlich die Aufgabe von ARD und ZDF wäre:

Wir zeigen die Meinungen beider Seiten.

Da die sozialen Netzwerke inzwischen alles löschen

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/was-nicht-ins-bild-passt-wird-geloescht-soziale-medien-zensieren-informationen-ueber-butscha/>,

was die westliche Darstellung der Ereignisse von Butscha anzweifelt,

wurde das Video nicht auf YouTube hochgeladen, sondern ist nur bei

NuoFlix zu sehen.


*Den Link zu dem vollen Video finden Sie hier

<https://nuoflix.de/pro-nato-netzwerk-enthuellt>, auf YouTube finden Sie

lediglich einen sechsminütigen Trailer

<https://www.youtube.com/watch?v=gAxxyJhXl5s> dazu.

*


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.05.2022

Deutsche Außenpolitik und Russland: Zurück bleibt nur verbrannte Erde




                                                                                                                                                                         

heise.de, 06. Mai 2022 , Ein Kommentar

Irgendwann wird der Krieg in der Ukraine beendet sein. Was bleibt dann aber von den zivilgesellschaftlichen Kontakten übrig?


Schwere Waffen sind das eine. Doch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) will mehr. Sie will Russland nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich besiegen. Den Ruin des größten Landes der Welt strebt sie an. Der Preis, den Deutschland dabei ebenfalls zahlen müsste, ist für sie Nebensache.

 

Selbst ein nukleares Inferno erscheint der Hardlinerin im grünen Gewand und früheren Kritikerin von Atomwaffen auf deutschem Boden zwischenzeitlich vertretbar. Begriffe wie "nukleare Teilhabe" gehen Annalena Baerbock zwischenzeitlich flüssig über die Lippen.


Fast schon nebensächlich sind dagegen die Kollateralschäden, die sie auch sonst in Kauf nimmt. So sollen auch die Reste deutsch-russischer zivilgesellschaftlicher Zusammenarbeit eliminiert werden. Im Pressedeutsch des Auswärtigen Amts hört sich das allerdings noch einigermaßen harmlos an: Beziehungen zwischen der deutschen und russischen unabhängigen Zivilgesellschaft seien aus Sicht des Auswärtigen Amts "grundsätzlich weiterhin erstrebenswert".


Doch das juristische "grundsätzlich", das bekanntlich alles offen lässt, hat es ebenso wie das Wort "unabhängig" in sich. Unerwünscht sind nämlich alle Kontakte zu Regierungsstellen. Auch wenn es diplomatisch kaum sinnvoll sein dürfte, gerade in Krisenzeiten nicht mehr mit den "Offiziellen" eines kriegsbeteiligten Landes zu kommunizieren, macht dies für unterste Ebenen ohne Einfluss auf Putin gar keinen Sinn.


Aber selbst Kontakte zu Kommunalverwaltungen, so die "Beratung" des AA gegenüber dem Deutschen Städtetag, müssten einer "Prüfung" unerzogen werden, teilte die Referatsleiterin für Kultur- und Medienbeziehungen zu Russland, Sylvia Groneick, im Namen der Ministerin dem Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften (BDWO) in Berlin auf Anfrage mit.


Nachfragen dazu beantwortet das Auswärtige Amt ebenso einsilbig. Kontakte zur erwähnten "unabhängigen" russischen Zivilgesellschaft lägen durchaus noch im Interesse der Bundesregierung. Welche das konkret sind, will man im "Interesse der internationalen Beziehungen" aber lieber nicht sagen.


Denn gemeint sind damit offensichtlich regierungskritische oder regierungsfeindliche Organisationen in Russland, die dort spätestens seit dem Angriff auf die Ukraine als "Agenten" verfolgt werden.


Engste Kontakte zu diesen "Agenten" unterhielt, bis zu einem Betätigungsverbot und schon lange vor dem Ukraine-Krieg, etwa der Thinktank des grünen Ex-Maoisten Ralf Fücks, das "Zentrum Liberale Moderne" mit Sitz in Berlin.


Dieser Thinktank hatte unlängst auch einen offenen Brief zur Unterstützung von Waffenlieferungen veröffentlicht, in dem es heißt: "Der Gefahr einer atomaren Eskalation muss durch glaubwürdige Abschreckung begegnet werden. "


Das ist auch beachtlich, weil in den vergangenen Jahren schon erhebliche Steuermitteln aus dem Etat des jetzt auch grün geführten Außenministeriums in diese "gemeinnützige" GmbH geflossen sind. Und wofür werden die Mittel dort verwendet?


Auch da findet die ohnehin nicht überbordende Auskunftsfreude des Auswärtigen Amts ein jähes Ende. Fast ein Jahr lang weigerte man sich, entsprechende Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz zu beantworten. Es seien vor allem "Geschäftsgeheimnisse" der Firma Fücks "gefährdet". Weitere Nachfragen, welche Geschäftsgeheimnisse das denn wohl sein könnten, wurden nicht beantwortet.


Nach weiteren Monaten des Nachbohrens kam der endgültige Bescheid, weshalb man nicht Stellung nehmen wolle: Eine Aussage zu den Aktivitäten und Geschäften von Fücks und Gattin in Russland und der Ukraine könnten "nachteilige Auswirkungen auf internationale Beziehungen haben".


Schluss mit der Basisdiplomatie zwischen den Menschen

Andere zivilgesellschaftliche Organisationen, wie sie eben im BDWO zusammengeschlossen sind, können von solcher Unterstützung finanziell oder wenigstens Interesse an deren Arbeit nur träumen. Denn vieles läuft über rund 200 deutsch-russische Städtepartnerschaften, die, in der Vergangenheit als Volksdiplomatie gefeiert, nunmehr auch auf Eis liegen.


Aber genau auf diesem Weg fand die wesentliche zivilgesellschaftliche Arbeit in und mit Russland statt. Logischerweise hatte man es dabei auch immer mit unteren staatlichen Regierungsstellen zu tun. So sind, wie hierzulande, Schulen eben staatlich.


Wer den durch Reiseboykotts ohnehin erschwerten Schüleraustausch mit Russland beenden will, muss also nur die Förderung von Schulkontakten beenden. Und schon ist das Ziel der Zerstörung von über Jahrzehnten gewachsenen Beziehungen erreicht. Immerhin scheint der Ministerin das unangenehm zu sein. Denn sie ignoriert entsprechende Einwände und Nachfragen geflissentlich.


Aber nicht nur Schulen sind betroffen. Wenn Kontakte zu unteren lokalen Ebenen zwischen Städten und der Zivilgesellschaft unerwünscht sind, bedeutet das auch ein Ende jeglicher Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Gesundheit, Stichwort Krankenhäuser, Kriegsgräber und Erinnerungskultur. Es bedeutet das Ende vieler zivilgesellschaftlicher Projekte mit Behinderten und in der Kultur, von Theatern bis hin zu Bibliotheken.


Wünscht dies die Ministerin? Auf die klare Nachfrage kommt dazu weder von ihr noch durch das Auswärtige Amt irgendeine Antwort. Auch nicht auf die einfache Frage, welche Kontakte in den genannten Bereichen noch wünschenswert seien oder welche nicht.


Will die Ministerin, will das Auswärtige Amt, also tatsächlich alle langjährig aufgebauten deutsch-russischen Projekte und Partnerschaften, in die logischerweise auch und unvermeidlich unterste "offizielle" (untere) Verwaltungsebenen in Russland, einschließlich der Stadtverwaltungen, involviert sind, beendet oder "auf Eis" wissen? Keine Antwort.


De facto ist es aber so. "Erwünscht" wären so nur noch Kontakte zu einer "Zivilgesellschaft", die nach russischer Auffassung "ausländische Agenten" und darüber hinaus möglicherweise sogar illegal ist.


Organisationen wie der BDWO, deren Mitglieder im legalen Bereich arbeiten, sind damit in ihrer Arbeit marginalisiert. Für sie hält das Außenministerium in Gestalt seiner Referatsleiterin für die Ministerin aber wenigstens freundliche Worte bereit: "Für ihr wichtiges Engagement in diesen für uns alle schwierigen Zeiten wünschen wir bei ihrer Arbeit viel Erfolg".


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Info: https://www.heise.de/tp/features/Deutsche-Aussenpolitik-und-Russland-Zurueck-bleibt-nur-verbrannte-Erde-7076622.html?seite=all

08.05.2022

Friko Berlin: Absage Gedenkstunde Tag der Befreiung

                                              *P R E S S E I N F O R M A T I O N*


*Wir, Gruppen der Friedenskoordination Berlin, sagen unsere Veranstaltung am 8. Mai anlässlich des Tages der Befreiung vom Faschismus ab.*


Wie in jedem Jahr unseres 41-jährigen Bestehens planten wir auch 2022 anlässlich des 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, eine Gedenkveranstaltung am Sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni.


Die Veranstaltung war termingemäß bereits am 17. April für den 8. Mai von 11:30 bis 13:00 bei der Polizei angemeldet. Nach mehreren vorbereitenden Gesprächen erhielten wir erst am Freitagmittag, den 6. Mai, von der Versammlungsbehörde die schriftliche Bestätigung, der eine

Verfügung zugrunde liegt, die 15 Seiten umfasst und u.a. das Verbot beinhaltet, Fahnen unserer Befreier mitzuführen.


Zufällig erfuhren wir am Freitagabend (!) durch die Berliner Zeitung, dass die ukrainische Botschaft mit ihrem Botschafter Andrij Melnyk um 12:00 Uhr am gleichen Ort ebenfalls eine Kundgebung sowie eine Kranzniederlegung beabsichtigt, die auch genehmigt wurde.


Das zwingt uns dazu, unsere Gedenkstunde abzusagen.


Wir halten es für absolut unpassend, der sowjetischen Befreier vom Faschismus zu gedenken und ihnen zu danken in Anwesenheit des Botschafters der heutigen Ukraine, der ein bekennender Verehrer des Nazi-Kollaborateurs Bandera ist. Herrn Melnyks Auftreten entspricht darüber hinaus nicht den internationalen Anforderungen eines Diplomaten, und das nicht nur, weil er seinem Gastland ständig Vorschriften macht und dessen politisches Personal beleidigt, sondern sich auch inunverantwortlicher Weise eskalierend äußert, statt zur Verständigung beizutragen, und damit den sozialen Frieden gefährdet.


Durch die Kürze der Zeit waren wir nicht in der Lage, dagegenentsprechend vorzugehen.


Außerdem möchten wir anmerken, dass wir die rigiden Vorgaben, was auf einer Kundgebung bzw. Gedenkstunde zum 8. Mai gesagt werden darf und was nicht, als einen massiven Eingriff in die politische Arbeit der Friedensbewegung empfinden und für den Tatbestand einer inhaltlichen Zensur halten. Das ist mit der Meinungsfreiheit nicht vereinbar.


Für die Gruppen der Friedenskoordination Berlin

Jutta Kausch, Laura v. Wimmersperg


Kontakt:

Jutta Kausch (251 12 97 / 0162 – 1966945), Laura v. Wimmersperg (782 33


Info: www.frikoberlin.de

07.05.2022

Warum Russlands Intervention in der Ukraine völkerrechtlich legal ist

test3.rtde.live, 7 Mai 2022 12:58 Uhr

Bei der militärischen Intervention Russlands in seinem Nachbarland kann das Argument vorgebracht werden, dass Moskau von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht hat – denn der Konflikt mit der Ukraine brach nicht erst am 24. Februar dieses Jahres aus.


Warum Russlands Intervention in der Ukraine völkerrechtlich legal ist

Eine Analyse von Daniel Kovalik

Ich habe viele Jahre lang über das Verbot eines Angriffskrieges in der UN-Charta geforscht und viel darüber nachgedacht. Niemand kann ernsthaft bezweifeln, dass der Hauptzweck dieses Dokuments, das nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges entworfen und ratifiziert wurde, darin bestand – und weiterhin besteht –, Kriege zu verhindern und "den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit aufrechtzuerhalten". Ein Satz, der ständig wiederholt wird.


Wie die Richter in den Nürnberger Prozessen zu Recht schlussfolgerten: "Einen Angriffskrieg zu beginnen, ist nicht nur ein internationales Verbrechen. Es ist das höchste internationale Verbrechen, das sich von anderen Kriegsverbrechen nur dadurch unterscheidet, dass es das angehäufte Übel des Ganzen in sich trägt." Das heißt, Krieg ist das größte Verbrechen, weil all die Übel, die wir so verabscheuen – Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit usw. –, die schrecklichen Früchte des Baumes des Krieges sind.


Der Brand, der die Welt bedroht, wurde in Odessa gelegt





Meinung

Der Brand, der die Welt bedroht, wurde in Odessa gelegt






In Anbetracht dessen habe ich mein ganzes Erwachsenenleben damit verbracht, mich gegen Krieg und ausländische Interventionen zu stellen. Als US-Bürger hatte ich natürlich reichlich Gelegenheit dazu, da die USA – wie Martin Luther King einst sagte – "der größte Händler von Gewalt auf der Welt sind". In ähnlicher Weise erklärte Jimmy Carter kürzlich, dass die USA "die kriegerischste Nation in der Geschichte der Zivilisation" seien. Das stimmt natürlich alles nachweislich. Allein zu meinen Lebzeiten haben die USA aggressive und nicht provozierte Kriege gegen Länder wie Vietnam, Grenada, Panama, das ehemalige Jugoslawien, den Irak (zweimal), Afghanistan, Libyen und Somalia geführt. Und dies berücksichtigt nicht einmal die zahlreichen Kriege, die von den USA über Stellvertreter geführt wurden, zum Beispiel jene durch die Contras in Nicaragua, durch verschiedene dschihadistische Gruppen in Syrien und durch Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate im derzeit laufenden Krieg gegen den Jemen.


Durch diese Kriege haben die USA in der Tat und mit Absicht mehr als jede andere Nation auf unserem Planeten getan, um die rechtlichen Säulen des Kriegsverbots zu untergraben. Als Reaktion darauf – und mit dem ausdrücklichen Wunsch zu versuchen, die Überreste des Verbots von Angriffskriegen in der UN-Charta zu retten – gründete eine Reihe von Nationen, darunter Russland und China, die "Gruppe der Freunde zur Verteidigung der UN-Charta".


Kurz gesagt, wenn die USA den Einmarsch Russlands in die Ukraine als einen Verstoß gegen das Völkerrecht beklagen, ist das bestenfalls der eine Esel, der den anderen als Langohr beschimpft. Die Tatsache, dass die USA in dieser Hinsicht so offensichtlich heuchlerisch sind, bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass Washington automatisch falsch liegt. Am Ende müssen wir das Verhalten Russlands an sich analysieren.


Man muss diese Diskussion damit beginnen, dass man akzeptiert, dass in der Ukraine bereits seit acht Jahren vor dem russischen Militäreinmarsch im Februar 2022 ein Krieg stattfand. Und dieser Krieg der Regierung in Kiew gegen die russischsprachige Bevölkerung des Donbass – ein Krieg, der bereits bis heute rund 14.000 Menschen das Leben gekostet hat, darunter viele Kinder, und noch vor der russischen Militäroperation rund 1,5 Millionen Menschen vertrieben hat – war wohl auch ein Völkermord. Das heißt, die Regierung in Kiew und insbesondere ihre neonazistischen Bataillone führten bewaffnete Angriffe gegen dieses Volk durch, mit der Absicht, die ethnischen Russen zumindest teilweise aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu vernichten.

Während die US-Regierung und die Medien sich bemühen, diese Tatsachen zu verschleiern, sind diese unbestreitbar und darüber wurde sogar von westlichen Mainstream-Medien berichtet, bevor es unbequem wurde, solches zu tun. So stellt ein Bericht von Reuters aus dem Jahr 2018 klar dar, wie die Neonazi-Bataillone in die offiziellen ukrainischen Militär- und Polizeikräfte integriert wurden und somit staatliche oder zumindest quasi-staatliche Akteure wurden, für die juristisch die ukrainische Regierung verantwortlich ist. Wie im Reuters-Artikel berichtet wird, operieren in der Ukraine etwa 30 rechtsextreme Gruppen, "die formell in die ukrainischen Streitkräfte integriert wurden" und von denen "die extremeren unter diesen Gruppen eine intolerante und illiberale Ideologie vertreten".


An der Schwelle zu einer neuen Welt – wagen wir den ersten Schritt?





Meinung

An der Schwelle zu einer neuen Welt – wagen wir den ersten Schritt?





Das heißt, sie pflegen und fördern Hass gegen ethnische Russen, gegen Völker der Roma und auch gegen Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft, und sie leben diesen Hass aus, indem sie diese Völker und Gruppen angreifen, töten und vertreiben. Der Artikel zitiert die westliche Menschenrechtsgruppe Freedom House mit der Aussage, dass "eine Zunahme des patriotischen Diskurses, der die Ukraine in ihrem Konflikt mit Russland unterstützt, mit einer offensichtlichen Zunahme sowohl öffentlicher Hassreden einhergeht, manchmal durch Offizielle, aber auch in den Medien sowie mit Gewalt gegenüber schutzbedürftigen Gruppen wie der LGBT-Gemeinschaft". All dies wurde von tatsächlicher Gewalt begleitet. Zum Beispiel "haben Asow und andere Milizen antifaschistische Demonstrationen, Stadtratssitzungen, Medien, Kunstausstellungen, ausländische Studenten und Roma tätlich angegriffen". Wie Newsweek bereits 2014 schrieb, hatte auch Amnesty International einen Bericht über dieselben extremistischen Hassgruppen und ihre begleitenden gewalttätigen Aktivitäten vorgelegt.


Es ist genau diese Art von Beweisen – öffentliche Hassreden in Kombination mit groß angelegten, systematischen Angriffen auf die Ziele der Hassreden –, die beigezogen wurden, um Personen wegen eines Völkermords zu verurteilen, beispielsweise im Fall des Völkermords in Ruanda gegen Jean-Paul Akayesu.


Hinzu kommt, dass weit über 500.000 Einwohner der Donbass-Region in der Ukraine auch russische Staatsbürger sind. Diese Schätzung wurde im April 2021 vorgenommen, nachdem das Dekret von Wladimir Putin aus dem Jahr 2019 den Prozess der Erlangung der russischen Staatsbürgerschaft für Einwohner der Volksrepubliken Donezk und Lugansk vereinfacht hatte. Das bedeutet, dass russische Staatsbürger rassistischen und gewalttätigen Angriffen durch Neonazi-Gruppen ausgesetzt waren, die in die Behörden der Ukraine integriert sind – und das direkt an der Grenze zu Russland. Und falls sich Russland über die Absichten der ukrainischen Regierung, bezüglich der russischen Ethnien im Donbass, nicht im Klaren gewesen sein mag, verabschiedete Kiew 2019 neue Sprachgesetze, die deutlich machten, dass Russischsprachige bestenfalls Bürger zweiter Klasse sein werden.


Tatsächlich äußerte die normalerweise prowestliche Human Rights Watch (HRW) Besorgnis über diese Gesetze. Wie HRW Anfang 2022 in einem Bericht darlegte, der in den westlichen Medien kaum Beachtung fand, hat die Regierung in Kiew ein Gesetz verabschiedet, das "in der Ukraine registrierte Printmedien dazu verpflichtet, auf Ukrainisch zu veröffentlichen. Veröffentlichungen in anderen Sprachen ist zusätzlich eine nach Inhalt, Umfang und Druckart gleichwertige ukrainische Fassung beizufügen. Darüber hinaus müssen Vertriebsstellen wie Zeitungskioske mindestens die Hälfte ihres Angebots auf Ukrainisch anbieten".


Und so, laut dem Bericht von HRW, "macht Artikel 25 in Bezug auf Printmedien Ausnahmen für bestimmte Minderheitensprachen, für Englisch und alle offizielle EU-Sprachen, nicht aber für Russisch", wobei die Begründung dafür "das Jahrhundert der Unterdrückung des Ukrainischen zugunsten des Russischen" sei. Wie HRW weiter erklärte, "gibt es Bedenken darüber, ob die Garantien für Minderheitensprachen ausreichend sind". Die Venedig-Kommission, das oberste Beratungsgremium des Europarates in Verfassungsfragen, kam zum Schluss, dass mehrere Artikel des Gesetzes, einschließlich Artikel 25, "kein faires Gleichgewicht gefunden haben zwischen der Förderung der ukrainischen Sprache und dem Schutz der sprachlichen Rechte von Minderheiten". Mit einer solchen Gesetzgebung unterstrich die ukrainische Regierung nur den Wunsch, die Kultur, wenn nicht sogar die Existenz der ethnischen Russen in der Ukraine zu zerstören.


Das Recht und der Krieg






Meinung

Das Recht und der Krieg






Darüber hinaus, wie die Organisation für Weltfrieden im Jahr 2021 berichtete, "hat sich die Ukraine gemäß dem Erlass Nr. 117/2021 verpflichtet, alle Optionen in Betracht zu ziehen, um die Kontrolle über die von Russland annektierte Region Krim zurückzugewinnen. Mit der Unterzeichnung dieses Erlasses am 24. März 2021 hat Präsident Selenskij das Land verpflichtet, Strategien zu verfolgen, mit denen Maßnahmen vorbereitet und umgesetzt werden sollen, um die 'Okkupation der Krim' und die 'Wiedereingliederung der Halbinsel in den ukrainischen Staat' sicherzustellen".


Angesichts der Tatsache, dass die Bewohner der Krim, von denen die meisten ethnische Russen sind, mit dem derzeitigen Stand der Dinge unter der russischen Regierung mehr als zufrieden sind – dies entsprechend auch einem Bericht der Washington Post aus dem Jahr 2020 –, waren die Drohungen von Selenskij in dieser Hinsicht nicht nur eine Drohung gegen Russland selbst, sondern auch eine Drohung mit potenziell massivem Blutvergießen gegen ein Volk, das nicht in die Ukraine zurückkehren will.


Ohne Weiteres stellt diese Situation ein viel zwingenderes Argument dar, um eine russische Intervention unter der Doktrin der "Response to Protect" (R2P) – der Verantwortung zum Schutz –  zu rechtfertigen, die von westlichen "Humanisten" wie Hillary Clinton, Samantha Power und Susan Rice befürwortet wurde und auf die man sich stützte, um die NATO-Interventionen in Ländern wie dem ehemaligen Jugoslawien und Libyen zu rechtfertigen. Und außerdem konnte keiner der an diesen Interventionen beteiligten Staaten irgendwelche Ansprüche auf Selbstverteidigung geltend machen. Dies gilt insbesondere für die Vereinigten Staaten, die Streitkräfte Tausende von Kilometern entsenden, um Bomben auf weit entfernte Länder zu werfen.


Dies erinnert in der Tat an die Worte des großen palästinensischen Intellektuellen Edward Said, der vor Jahren in seinem einflussreichen Werk "Kultur und Imperialismus" schrieb, dass es einfach unfair sei zu versuchen, die Bildung des russischen Imperiums mit jener des Westens zu vergleichen. Wie Dr. Said erklärte, "erwarb Russland seine imperialen Territorien fast ausschließlich durch Angrenzen. Im Gegensatz zu Großbritannien und Frankreich, die Tausende von Meilen über ihre eigenen Territorien hinaus auf andere Kontinente vordrangen, schluckte das russische Imperium alle Territorien oder Völker, die sich jeweils an seinen Grenzen befanden. Aber im Falle von Großbritannien und Frankreich beschworen die schieren Entfernungen zu den attraktiven Ländereien eine Projektion weitreichender Interessen herauf". Diese Feststellung trifft in doppelter Hinsicht auf die Vereinigten Staaten zu.


Dennoch gibt es in Bezug auf Russlands Rechtfertigungen für seine militärische Intervention weit mehr zu beachten. Nicht nur halten sich an seinen Grenzen radikale Gruppen auf, die ethnische Russen, einschließlich russischer Staatsbürger, angreifen, sondern diese Gruppen wurden Berichten zufolge auch von den Vereinigten Staaten mit der Absicht finanziert und ausgebildet, um die territoriale Integrität Russlands selbst zu destabilisieren und zu untergraben.

Wie Yahoo News! in einem Artikel vom Januar 2022 erklärt:

"Laut fünf ehemaligen Geheimdienst- und nationalen Sicherheitsbeamten, die mit der Initiative vertraut sind, beaufsichtigt die CIA in den USA ein geheimes, intensives Trainingsprogramm für ukrainische Elite-Spezialeinheiten und anderes Geheimdienstpersonal. Das Programm, das 2015 begann, findet laut einigen dieser Beamten auf einer nicht näher genannten Einrichtung im Süden der USA statt.


 Das Programm beinhaltet 'ein sehr spezifisches Training, mit denen die Fähigkeiten der Ukrainer verbessern werden, sich gegen die Russen zu wehren', sagte ein ehemaliger hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter.


 Das Training, das 'taktische Sachen beinhaltet, wird ziemlich offensiv aussehen, wenn die Russen in die Ukraine einmarschieren', sagte der ehemalige Beamte.


Eine Person, die mit dem Programm vertraut ist, drückte es unverblümter aus. 'Die Vereinigten Staaten trainieren dort Techniken für einen Aufstand', sagte ein ehemaliger CIA-Beamter und fügte hinzu, dass das Programm den Ukrainern beigebracht habe, Russen zu töten."

Um jeden Zweifel auszuräumen, dass die Destabilisierung von Russland selbst das Ziel der USA bei diesen Bemühungen ist, sollte man den sehr aufschlussreichen Bericht aus dem Jahr 2019 der Rand Corporation lesen – eines etablierten Rüstungsunternehmens, das die USA in Bezug auf die Umsetzung ihrer politischen Ziele berät. In diesem Bericht mit dem Titel "Overextending and Unbalancing Russia, Assessing the Impact of Cost-Imposing Options" (Russland überdehnen und aus dem Gleichgewicht bringen, Bewertung der Auswirkungen Kosten verursachender Optionen) ist unter den vielen aufgeführten Maßnahmen jene, "der Ukraine schwere Waffen zu liefern, um Russlands größte externe Verwundbarkeit auszunutzen".


Ukraine: Waffen geliefert in den Abgrund – und was wirklich mit ihnen passiert





Meinung

Ukraine: Waffen geliefert in den Abgrund – und was wirklich mit ihnen passiert





Kurz gesagt, es besteht kein Zweifel, dass Russland von den USA, der NATO und ihren extremistischen Stellvertretern in der Ukraine auf ziemlich tiefgreifende Weise mit konkreten, destabilisierenden Bemühungen bedroht wurde. Russland ist seit vollen acht Jahren auf diese Weise bedroht. Und Russland hat miterlebt, was solche destabilisierenden Bemühungen für andere Länder bedeutet haben, vom Irak über Afghanistan, Syrien bis Libyen – mit anderen Worten, eine fast vollständige Vernichtung des Landes als funktionierender Nationalstaat.


Es ist schwer, sich einen dringenderen Fall vorzustellen, um für die Notwendigkeit zur Verteidigung der Nation zu handeln. Während die UN-Charta einseitige Kriegshandlungen verbietet, sieht sie in Artikel 51 auch vor, dass "nichts in dieser Charta das inhärente Recht auf individuelle oder kollektive Selbstverteidigung beeinträchtigt". Und dieses Recht auf Selbstverteidigung wurde so ausgelegt, dass es den Staaten erlaubt, nicht nur auf tatsächliche bewaffnete Angriffe, sondern auch auf die Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Angriffs zu reagieren.


In Anbetracht des oben Stehenden bin ich der Meinung, dass dieses Recht im vorliegenden Fall zum Tragen kam und dass Russland das Recht hatte, zu seiner eigenen Selbstverteidigung zu handeln, indem es in der Ukraine intervenierte, die ihrerseits zu einem Stellvertreter der USA und der NATO geworden war, für einen Angriff – nicht nur auf russische Ethnien in der Ukraine, sondern auch auf Russland selbst. Eine gegenteilige Schlussfolgerung würde die düsteren Realitäten, mit denen Russland konfrontiert ist, einfach ignorieren.

Übersetzt aus dem Englischen.


Daniel Kovalik lehrt Internationale Menschenrechte an der University of Pittsburgh und ist Autor des kürzlich erschienenen Buches "How the West Violates International Law by Using 'Humanitarian' Intervention to Advance Economic and Strategic Interests".


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Info: https://test3.rtde.live/meinung/137542-warum-russlands-intervention-in-ukraine


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.05.2022

ausgewählte Kurznachrichten von heute

aus e-mail von Doris Pumphrey, 7. Mai 2022, 20:12 Uhr


*Es handelt sich um einen Brandsatz

<https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/05/verdaechtiger-fund-in-russischer-nachrichtenagentur-berlin.html>

*Bei dem verdächtigen Gegenstand, der am Freitag im Gebäude der

russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti in Berlin-Steglitz gefunden

worden ist, handelt es sich um einen Brandsatz. Dieser habe jedoch nicht

gezündet, teilte die Polizei mit.

Im Gebäude der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti in

Berlin-Steglitz ist laut Polizei ein Brandsatz gefunden worden. Das

wurde am Samstag mitgeteilt; zunächst war nur von einem verdächtigen

Gegenstand die Rede gewesen. Der Brandsatz habe jedoch nicht gezündet,

erklärte eine Polizeisprecherin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Kriminaltechniker vernichteten demnach den Brandsatz, niemand wurde

verletzt.



https://test3.rtde.live/inland/137874-berliner-polizei-ermittelt-nach-angriff-auf-gebaeude-der-russischen-agentur-ria-nowosti/

7.5.2022

*Berliner Polizei ermittelt nach Angriff auf Gebäude der russischen

Agentur RIA Nowosti

*Am Freitagnachmittag hat es in Berlin einen Angriff auf ein Gebäude

gegeben, in dem Journalisten der russischen Nachrichtenagentur /RIA

Nowosti/ wohnen. Nach Angaben des Medienunternehmens schlug ein

Unbekannter mit einer Flasche ein Fenster im Gebäude ein und floh. Wegen

des Vorfalls wurde die Polizei alarmiert. Bei der Besichtigung des

Hauses wurde in einem Lichtschacht ein mit Klebeband und Drähten

umwickelter Kanister entdeckt. Die Hausbewohner wurden evakuiert.

Die Berliner Polizei bestätigte den Fund eines verdächtigen Gegenstandes

im Gebäude. Zunächst sei die Polizei wegen eines Flaschenwurfs auf das

Gebäude gerufen worden. Als dann das Haus abgesucht wurde, sei eine

Konstruktion mit einer Flasche in dem Lichtschacht entdeckt worden. Ein

Polizeisprecher sagte

<https://www.t-online.de/region/berlin/news/id_92143090/berlin-russische-agentur-ria-novosti-attackiert-verdaechtiger-gegenstand-gefunden.html

/t-online/, dass der Gegenstand unschädlich gemacht worden sei. Es werde

ermittelt, woher er komme und worum es sich handele. Der Gegenstand

werde aktuell von der Kriminaltechnik untersucht – darunter ob davon

eine Gefahr ausgegangen sei oder ob sich jemand einen üblen Scherz

erlaubt habe.

/RIA Nowosti/ veröffentlichte ein Video, auf dem ein Beamter in

Pionierausrüstung zu sehen war. Später wurde von einem lauten Knall

berichtet. Am Abend konnten die Journalisten ins Gebäude

zurückkehren. Auf Telegram schrieb die Chefredakteurin von /RIA Nowosti/

und /RT/, Margarita Simonjan, unter Berufung auf die Berliner Polizei

von einem Sprengsatz.

Weitere Details, insbesondere ob es einen Zusammenhang mit dem

Ukraine-Krieg gebe, waren zunächst nicht bekannt. Nach Angaben der

Polizei sollten erste Ergebnisse der Untersuchung frühestens am Samstag

vorliegen.



https://test3.rtde.live/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg/

7. Mai 2022


13:50 Uhr

*Cherson schließt jegliche Verhandlungen mit Kiew aus*


Der Vizevorsitzende der militärisch-zivilen Verwaltung des ukrainischen

Gebiets Cherson, Kirill Stremoussow, hat der russischen

Nachrichtenagentur /RIA Nowosti/ erklärt, dass jegliche Verhandlungen

mit der Regierung in Kiew ausgeschlossen seien. Die derzeitige

ukrainische Regierung könne nichts anderes, als Menschen

einzuschüchtern. Stremoussow zufolge seien in der Ukraine schon

Strafsachen gegen Mitarbeiter der neuen Gebietsverwaltung angestrengt

worden. Ihnen könnten nun lebenslange Haftstrafen drohen. /"Deswegen

nützt es nichts, mit dieser Regierung zu sprechen, denn sie verkörpert

nicht nur ein faschistisches Regime, sondern eine terroristische

Organisation."/

Im Laufe der sogenannten Sonderoperation in der Ukraine hatte die

russische Armee das an die Schwarzmeer-Halbinsel Krim grenzende Gebiet

Cherson nach eigenen Angaben komplett unter eigene Kontrolle gebracht.

Dort wurde die Ausstrahlung des russischen Fernsehens wiederhergestellt.

Ende April kündigten die Behörden in Cherson an, den Rubel als Währung

einzuführen. Demnächst sollte in der Stadt eine russische Bank öffnen.

Stremoussow zufolge sollten Einwohner von Cherson das Recht auf

russische Pässe bekommen.


14:50 Uhr

*Britische Außenministerin fordert mehr Engagement der NATO –

auch über Ukraine hinaus *

Großbritannien betont regelmäßig, den Westen in seiner Antwort auf die

russische Offensive in der Ukraine anführen zu wollen. Die britische

Außenministerin Liz Truss will jetzt allerdings noch einen Schritt

weiter gehen und hat das westliche Bündnis dazu aufgerufen, sich künftig

auch über die Ukraine hinaus gegen "Aggressionen von Autokraten" zur

Wehr zu setzen."Wir sollten den Menschen helfen, sich gegen Aggression

und bösartige Aktivitäten überall auf der Welt zu verteidigen, sei es

auf dem westlichen Balkan, in Moldau oder Taiwan", schrieb Truss in

einem Gastbeitrag in der /Welt/."Was in der Ukraine passiert, wird von

Aggressoren und Autokraten genau beobachtet, und wir müssen

sicherstellen, dass sie die richtige Botschaft erhalten: Wir werden

niemals zögern, für Souveränität und Rechtsstaatlichkeit einzutreten",

so die Außenministerin weiter. Die britische Regierung sei entschlossen,

die Ukraine so lange zu unterstützen, bis deren Souveränität

wiederhergestellt sei.



13:10 Uhr

*Syriens Botschafter in Russland ruft internationale Gemeinschaft zur

Unterstützung der Donbass-Republiken auf*

Der syrische Botschafter in Russland, Riad Haddad, hat der russischen

Nachrichtenagentur /TASS /am Samstag erklärt, sein Land sei bereit, die

Volksrepubliken Donezk und Lugansk zu unterstützen und ihnen unter

anderem humanitäre Hilfe zu gewähren.

/"Die Bevölkerung der Volksrepubliken wird seit über acht Jahren mit

Angriffen, systemhaften Zerstörungen und der ungerechten Blockade

seitens Nationalisten konfrontiert, die der Westen unterstützt."/

Als Folge gebe es tausende Opfer und Vertriebene, fügte Haddad hinzu.

Deswegen arbeite Syrien daran, die Republiken zu unterstützen.



10:40 Uhr

*Volksrepublik Donezk:

In Asowstal könnten sich Offiziere aus USA, Frankreich und

Großbritannien befinden*

Der Berater des Regierungschefs der Volksrepublik Donezk, Jan Gagin,

geht davon aus, dass sich im von der russischen Armee umzingelten

Hüttenwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol ausländische Söldner

befinden können. In einem Interview für die russische Nachrichtenagentur

/RIA Nowosti/ spricht Gagin von Offizieren – vor allem aus europäischen

Staaten. Dabei beruft er sich auf im Stahlwerk verschanzte Mitglieder

des Bataillons Asow, gefangene Soldaten und befreite Zivilisten. Gagin

zufolge könnten davon auch die Anstrengungen anderer Staaten, die

Asow-Kämpfer aus dem Hüttenwerk evakuieren zu lassen, und die häufigen

Anrufe des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Kreml zeugen.

Bei den Söldnern könnte es sich demnach um Bürger der USA, Frankreichs

und Großbritanniens handeln.

Der Vertreter der Volksrepublik Lugansk gibt außerdem bekannt, dass der

Großteil der an die Ukraine gelieferten ausländischen Militärausrüstung

Altmaterial sei. Die Ausfallrate sei hoch. Dabei beruft er sich auf

Zeugnisse gefangen genommener ukrainischer Soldaten. Dies könne mit der

ausgelaufenen Nutzungsfrist und der mangelhaften Wartung der jeweiligen

Waffen, aber auch mit der niedrigen Qualifikation der ukrainischen

Soldaten zusammenhängen. Gagin schließt nicht aus, dass dahinter auch

eine Abschreibung der alten europäischen Waffenarsenale auf Kosten der

Ukraine stecken könnte.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.05.2022

Rubikon-Newsletter 19/2022

Rubikon-Newsletter der Kalenderwoche 19/2022


Rubikon ist das Magazin für die kritische Masse. Wir berichten über das, was in den Massenmedien nicht zu finden ist. Anbei übersenden wir Ihnen die Übersicht unserer Artikel der letzten 7 Tage.


Inhaltsverzeichnis


 * Walter van Rossum: Der wahre Aggressor

 * Wolfgang Wodarg: Die Gefahr der Genspritzen

 * Felix Feistel: Gegen das Vergessen

 * Kerstin Chavent: Die Rettung unserer psychischen Gesundheit

 * Thomas Castellini: An Tagen wie diesen

 * Flo Osrainik: Freiheit in Ostafrika

 * Tom-Oliver Regenauer: Sie waren nie weg

 * Birgit Naujeck: Die Modellierung des Menschen

 * Ralf Rosmiarek: Die Rückeroberung unserer Sprache

 * Laurent Stein: Die französische Freiheitsbewegung

 * Ralph Zedler: Die Rückkehr der „Großen Zeit“

 * Anke Kern: Die natürliche Normalität

 * Roland Rottenfußer: Endsieg des Materialismus

 * Eric Angerer: Das Ende der Weltenbummelei

 * Nadine Rebel: Im Auge des Orkans

 * Nicolas Riedl: Silberstreif in Schanghai

 * Kerstin Chavent: Die Ethik des Impfens

 * Nadine Hilgers: Zeit ist nicht Geld

 * Roberto J. De Lapuente: Schluss mit jeder Impfpflicht!

 * Birgit Naujeck: Die Modellierung des Menschen

 * Kai Ehlers: Die aufgeschobene Friedensarbeit

 * Madita Hampe: Verdeckte Operation im Donbass

 * Chris Hedges: Amerikanische Kommissare

 * Robert Scheer: Nur eine kleine Berührung

 * Tom-Oliver Regenauer: Keine Verschnaufpause

 * Rubikons Weltredaktion: Die Sackgasse der Isolationspolitik

 * Susan Bonath: Die Moral der Herrschenden

 * Felix Feistel: Der ukrainische Faschismus

 * Ralf Rosmiarek: Mediales Träumen  <https://www.rubikon.news/uploads/store/10f1fed0b4dc2ef37400e3c8b38bb5dd.jpg


Der wahre Aggressor


Im Rubikon-Exklusivgespräch diskutieren der Publizist Mathias Bröckers und der Ökonom Christian Kreiß mit Walter van Rossum darüber, wer wirklich für die Eskalation im Ukraine-Krieg verantwortlich ist.


am Samstag, 07. Mai 2022, 15:59 Uhr von Walter van Rossum


Wer geglaubt hat, mit Corona hätte der schamlose Gesinnungsjournalismus den Zenit seines Könnens überschritten, der irrt. Taschenfeldherren und Profiheuchler diktieren die Wahrnehmung des Geschehens.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/der-wahre-aggressor



Die Gefahr der Genspritzen


Der Facharzt Wolfgang Wodarg liefert einen Sachstandsbericht zu den gentechnischen Massenexperimenten, deren Schadensbilanzen schon jetzt verheerend sind.


am Samstag, 07. Mai 2022, 15:58 Uhr von Wolfgang Wodarg


Die Unlogik des Impfzwangs lässt sich folgendermaßen beschreiben: COVID-Impfzwänge sind notwendig, weil die Geschützten vor den Ungeschützten geschützt werden müssen, indem man die Ungeschützten zwingt, den Schutz zu verwenden, der die Geschützten nicht geschützt hat. Statt die vermeintlich Geschützen vor irgendetwas zu schützen, wurden diese durch die verabreichten Stoffe massiv geschädigt. Diese Schäden samt der damit verbundenen Schicksale treten immer unübersehbarer ans Tageslicht. Doch in der Pharmabranche arbeitet man bereits emsig daran, dieses Verbrechen nicht nur zu verschleiern, sondern aus ihm sogar noch einen Profit zu ziehen. Umso wichtiger ist es, dass es weitergeht mit der wissenschaftlichen, auf gesicherten Daten beruhenden Aufarbeitung und Erforschung der gentechnischen Substanzen, die mittlerweile milliardenfach verabreicht wurden. Die Menge an diesbezüglicher Sachliteratur und Studien wächst kontinuierlich. Eine Übersicht zu der aktuellen Sachlage liefert der Facharzt Wolfgang Wodarg, Autor des im Rubikon-Verlag erschienenen Spiegel-Bestsellers „Falsche Pandemien: Argumente gegen die Herrschaft der Angst“.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-gefahr-der-genspritzen



Gegen das Vergessen


Die Aufarbeitung des Coronaunrechts nimmt Fahrt auf.


am Samstag, 07. Mai 2022, 15:57 Uhr von Felix Feistel


Die Zahl der Entgleisungen in den letzten beiden Jahren ist schier unüberschaubar. Immer wieder kam es zu Hetze gegen diejenigen, die Widerstand gegen das Coronaregime geleistet haben. Sie wurden beleidigt, bedroht und auch körperlich angegriffen. Diese zahllosen Verbrechen bedürfen einer Aufarbeitung, die schon begonnen hat, während das Coronaunrecht in vollem Gange war. Eine neue Initiative sammelt nun Belege für die Volksverhetzung, die durch Vertreter der Politik, Medien und Ärzteschaft, durch Prominente und Funktionäre stattgefunden hat.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/gegen-das-vergessen-3



Die Rettung unserer psychischen Gesundheit


Die Professorin für Sozialpsychologie Annemarie Jost beschreibt in ihrem neuen Buch, wie Heilung von den Coronamaßnahmen gelingen kann.


am Samstag, 07. Mai 2022, 14:00 Uhr von Kerstin Chavent


Was machen mediale Dauerbombardierung und Manipulation, Isolation und Zwänge mit uns? Welche Auswirkungen haben die Coronamaßnahmen auf unsere psychische Gesundheit? In einem mutigen Buch analysiert die Universitätsprofessorin Annemarie Jost die wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge, zeigt Fehlentwicklungen auf und bietet Auswege aus einer verfahrenen Situation. „Die Rettung unserer psychischen Gesundheit. Wie wir jetzt die Kurve kriegen“ ist der Versuch, die kranke Struktur aufzudecken, um sich aus ihr zu befreien.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-rettung-unserer-psychischen-gesundheit



An Tagen wie diesen


In Zeiten des grassierenden Wahnsinns gestaltet sich die Suche nach Hoffnung als schwierig.


am Samstag, 07. Mai 2022, 13:00 Uhr von Thomas Castellini


Es ist nicht einfach, in einer Zeit zu leben, in der Dinge geschehen, die noch vor Kurzem als völlig unmöglich gegolten hätten. Hätte man eine derartige „Handlung“ als Manuskript oder Drehbuch eingereicht, es wäre wohl von Verlagen und Filmproduzenten als zu unglaubwürdig abgelehnt worden. Mancher fühlt sich wie ein zwangsverpflichteter Darsteller in einem Film, dessen Ende noch abgedreht werden muss. Ob alles drehbuchgerecht enden wird oder doch anders, ist noch offen. Die Hoffnung bleibt, dass Letzteres eintreten wird. Eine Hoffnung aber, die nicht unbeschwert daherkommt.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/an-tagen-wie-diesen



Freiheit in Ostafrika


Ein Reisebericht aus Tansania liest sich wie der einer Zeitreise — das Land ist gänzlich frei von Corona-Restriktionen.


am Samstag, 07. Mai 2022, 12:00 Uhr von Flo Osrainik


Sansibar ist wie die Station einer Zeitreise. Jedenfalls wenn man aus Mitteleuropa kommt, zwei Jahre Corona-Regime hinter sich hat und dazu genötigt wurde, eine halbe Flugewigkeit wegen der autokratischen Maskenpflicht der Airlines auf das natürliche Menschenrecht freier Atmung zu verzichten, womit sich eine Fluglinie wie Qatar Airways auch noch rühmt. Auf der Insel und auf dem tansanischen Festland gibt es nämlich weder Corona-Wahn(sinn) noch Anzeichen der schwer im Trend liegenden Pandemie- und Kriegsheuchelei. Es gibt auch keinen Hass auf Ungeimpfte oder (Bela-)Russen, keine Masken, Abstände, Test- oder Impfstationen, keine Einlasskontrollen, keine Neo-Apartheid, keine Panik- oder Angstkampagnen und vor allem keinen Karl Lauterbach oder unter einer Psychose leidende Bürger in Gestalt von strammen Untertanen. Eben kein Regime, das meint, den Menschen vorschreiben zu müssen, für und gegen wen man zu sein hat und wovor man sich wie sehr zu fürchten hat, um selbstbestimmte Freigeister, informierte Kritiker oder einfach alle außerhalb des schmalen Mainstreammeinungskorridors zu sanktionieren, zu drangsalieren, auszusperren oder vor Gericht und in (Quarantäne-)Haft zu zerren. Dafür gibt es auf Sansibar jede Menge Sonne, Palmen, hartnäckige Armbändchenverkäufer mit herzzerreißenden Verkaufsgeschichten in den Gassen von Stonetown und vor allem lebensfrohe Menschen aus der Region und aus der ganzen Welt. Menschen wie Christoph „Chris“ Gillhofer.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/freiheit-in-ostafrika



Sie waren nie weg


Neonazi-Strukturen werden seit dem Kalten Krieg durch westliche Geheimdienste gefördert — in der Ukraine fallen diese Strömungen historisch bedingt auf fruchtbaren Boden.


am Freitag, 06. Mai 2022, 17:00 Uhr von Tom-Oliver Regenauer


Dass die Ukraine ein massives Nazi-Problem hat, ist nichts Neues. Dass westliche Geheimdienste seit den 1950er-Jahren aktiv den Aufbau internationaler rechtsradikaler Netzwerke fördern, wird jedoch gerne außer Acht gelassen. Dabei ließe sich eine beinahe unendliche Liste an Beispielen mit derlei Kollaborationen aufführen. Kurzum — der Wertewesten hat keine Berührungsängste mit bekennenden Nazis, wenn die Zusammenarbeit den Machtinteressen zweckdienlich ist. Dies zeigt sich nun abermals in der Ukraine. Flankiert wird dieses anrüchige Zusammenspiel von einer Propaganda- und Zensurmaschinerie, die durch den digitalen Fortschritt mittlerweile ungemein verfeinert wurde.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/sie-waren-nie-weg



Die Modellierung des Menschen


Die Wurzeln des heutigen Transhumanismus reichen historisch weit zurück. Teil 2/3.


am Freitag, 06. Mai 2022, 16:00 Uhr von Birgit Naujeck


Die Plandemie und der vom Westen mit verschuldete Krieg in der Ukraine geben uns trotz des totalitären Vorgehens Aussicht und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Immer mehr Menschen im Westen erkennen ihre Entmündigung durch den Tiefen Staat. Während der von den USA geführte Westen ein unipolares Paradigma der Weltregierung, der Entvölkerung und des Nullsummen-Denkens, ein Programm der kontrollierten Pandemien und Kriege vorantreibt, hat sich eine multipolare Allianz <https://www.strategic-culture.org/news/2021/02/01/xi-and-putin-stand-up-for-humanity-at-davos-closed-vs-open-system-ideologies-clash-again/> gebildet, die dabei ist, den souveränen Nationalstaat um ein Paradigma des langfristigen Denkens, des wissenschaftlichen Optimismus und der Win-Win-Kooperation zu organisieren. Das Erkennen dieser beiden gegensätzlichen Paradigmen ist heute wichtiger denn je, um den doch sehr beunruhigenden Geist der Great-Reset-Architekten zu verhindern, die heute die Gesellschaft in eine „vierte industrielle Revolution“ treiben, in dem Glauben, dass Automatisierung und künstliche Intelligenz den Großteil der Menschheit überflüssig machen werden. Der Starphilosoph des Weltwirtschaftsforums, Yuval Harari <https://www.weforum.org/agenda/2020/01/yuval-hararis-warning-davos-speech-future-predications/>, hat diese Aussicht wiederholt beschrieben: „Technologie kann die menschliche Gesellschaft und den Sinn des menschlichen Lebens auf vielfältige Weise verändern, von der Schaffung einer globalen nutzlosen Klasse bis hin zum Aufkommen von Datenkolonialismus und digitalen Diktaturen.“

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-modellierung-des-menschen-2



Die Rückeroberung unserer Sprache


Die Gendersprache entfremdet uns vom Menschsein — die dahinterstehende Ideologie erachtet biologische Tatsachen als ein sozial konstruiertes Übel.


am Freitag, 06. Mai 2022, 15:00 Uhr von Ralf Rosmiarek


Was heute noch als gesicherte Tatsache betrachtet werden kann, steht in den Gendersternen. Nichts ist mehr, wie es einmal schien. Tatsachen, die bis vor Kurzem noch als unverrückbar galten, zählen nun nicht mehr oder werden mit einem neuen Bedeutungsgehalt aufgeladen. Sinnbildlich steht hierfür die bis zur Unkenntlichkeit erfolgende Zerklüftung der Sprache durch Gendersterne, Gendergaps und das Binnen-I. Die Vertreterinnen und Vertreter, die bei dieser „Umgestaltung“ federführend sind, sehen sich selbst in einer Mission, die da lautet, unsere Realität durch eine Neujustierung der Sprache zu verändern. Dabei will man nicht sehen, dass Sprache keinesfalls die Realität verändert, sehr wohl allerdings deren Wahrnehmung. Im Visier der radikalen Sprachneuordnung steht die Dekonstruktion traditioneller Geschlechterrollen. Biologische und folglich mit der Natur nicht verhandelbare Tatsachen werden zu sozial konstruierten Normen erklärt, die man - Frau, Mann und jedwedes weitere Geschlecht - überwinden könne und müsse. Ein neuer Größenwahn hat den Zeitgeist befallen. Die dahinterstehenden Akteure sind eifrig dabei, die gesamte Realität, einschließlich aller Menschen, in eine Knetmasse umzudeuten, die nach ideologischem Gutdünken modellierbar scheint. Dieser gefährlichen Irrationalität kann nur Einhalt geboten werden, wenn wir die Sprache mit all ihrer Schönheit und Klarheit zurückerobern.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-ruckeroberung-unserer-sprache



Die französische Freiheitsbewegung


„Wir haben eine Bevölkerung, die süchtig nach Angst ist.“ — Ein Interview mit dem französischen Philosophen Idriss Aberkane.


am Freitag, 06. Mai 2022, 14:00 Uhr von Laurent Stein


Eines kann man den Franzosen nun wahrlich nicht zum Vorwurf machen: dass sie besonders autoritätshörig seien. Möchte auf dem gegenüberliegenden Rheinufer ein Politiker etwa das Rentenalter anheben, so kann er gewiss sein, dass am nächsten Tag auf den Straßen die Hölle los sein wird. In jede unliebsame Regierungsentscheidung ist der Widerstand der Bevölkerung bereits mit eingepreist. Denn die „Das-lasse-ich-mir-nicht-gefallen-Schwelle“ liegt in Frankreich derart niedrig, dass der jeweils amtierende Präsident, obgleich mit einer aus deutscher Sicht wahrlich grotesken Machtfülle ausgestattet, durch seine Bevölkerung stets auch in seine Schranken verwiesen wird. Kein Wunder also, dass infolge der repressiven Maßnahmenpolitik zur Eindämmung der Coronapandemie immer mehr Menschen in Frankreich regelmäßig auf die Straße gehen, um dort ihren Unmut über die ihnen immer willkürlicher erscheinenden Regelungen der Regierung kundzutun. Dass dem so ist, ist spätestens, seit das Lied „Danser encore“ und der dazugehörige Flashmob viral gegangen sind, auch hierzulande bekannt.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-franzosische-freiheitsbewegung



Die Rückkehr der „Großen Zeit“


Das Gedicht „Große Zeiten“ von Erich Kästner lässt sich mühelos auf die aktuelle gesellschaftspolitische Situation übertragen.


am Freitag, 06. Mai 2022, 13:00 Uhr von Ralph Zedler


Unsere aktuelle Krisensituation erweckt in vielerlei Hinsicht Assoziationen zu den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren, sowohl was die gesellschaftliche Stimmung als auch die politische Zeitenwende anbelangt. Einer der führenden Literaten der späten Weimarer Republik war der Dichter, Journalist und spätere Kinderbuchautor Erich Kästner, der den Geist seiner Epoche frühzeitig erfasst und sich als Mahner zu Wort gemeldet hat. In seinem Gedicht „Große Zeiten“ von 1931 komprimiert er brillant das Wesen seiner Gesellschaft und seiner Zeit, die der unseren bedrohlich nahekommt. Im folgenden Essay arbeitet der Autor die Parallelen heraus.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-ruckkehr-der-grossen-zeit>



Die natürliche Normalität


Wir haben das Recht, in einer analogen Welt zu leben, in welcher wir weder überwacht werden, noch einer gesundheitsschädigenden Strahlenlast ausgesetzt sind.


am Freitag, 06. Mai 2022, 12:00 Uhr von Anke Kern


Unzählige Artikel und Bücher sind während der Corona-Ära, seit die schlimmste aller Seuchen im Frühjahr 2020 in diesem Land zu wüten begann, von mutigen Menschen geschrieben und von weiteren mutigen Menschen veröffentlicht worden. Diese Krise hat offenbart, dass es in unserer Heimat ganz besondere Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen gibt. Nun steht uns unter anderem umfangreiches Fachwissen darüber zur Verfügung, was geschehen ist und welche Zukunft sich die tatsächlich Herrschenden für ihre Untertanen ausgedacht haben. Natürlich alles nur zu unserem Besten. Aber fehlt da vielleicht noch etwas an Wissen? Möglicherweise etwas ganz Wichtiges?

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-naturliche-normalitat>



Endsieg des Materialismus


Das Corona-Geschehen ist Gipfelpunkt eines schulmedizinischen Rollbacks, das alternative Heilweisen wie die Homöopathie wieder auszugrenzen versucht.


am Donnerstag, 05. Mai 2022, 17:00 Uhr von Roland Rottenfußer


Sie war bereits lange Zeit die dominante Medizin-Ideologie gewesen: die Schulmedizin und ihre auf dem materialistischen Paradigma beruhende Lehre vom menschlichen Körper als einer komplexen, gelegentlich reparaturbedürftigen Maschine. Doch das genügt ihr jetzt nicht mehr. Sie will nicht die meisten medizinischen Eingriffe bestimmen, sondern alle. „Du sollst keine anderen Halbgötter (in Weiß) neben mir haben!“ So wie es auch nicht genügt, dass eine satte Mehrheit von 60 oder 70 Prozent der Menschen geimpft ist. Ja, selbst bei 90 Prozent bestünde noch verschärfter Manipulationsbedarf, bis auch die letzte Bastion des Andersseins gefallen ist. Man nennt das in anderem Zusammenhang auch Totalitarismus. Die Angriffe auf die Homöopathie, die Anthroposophie, auf Heilpraktiker und „Esoteriker“ nehmen zu. Ebenso die Aggressivität, mit der die Kampagne betrieben wird. Klar, es geht um viel Geld, gerade die „Vorsorgemedizin“ – gipfelnd im Vorgang des Impfens – hat Blut geleckt. Da muss die professionelle Nahrungskonkurrenz ausgeschaltet werden. Das Imperium fährt eine Zero-Alternativmedizin-Strategie. Und offensichtlich geht das Kalkül auf …

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/endsieg-des-materialismus



Das Ende der Weltenbummelei


Auslandsreisen für alle sind ein Phänomen der vergangenen 70 Jahre — der Great Reset könnte den Tourismus wieder zum Privileg einer kleinen Minderheit machen.


am Donnerstag, 05. Mai 2022, 16:00 Uhr von Eric Angerer


Im Jahr 2019 wurden 1,46 Milliarden Auslandsreisen gezählt. Der Tourismus zählte damit, neben der Auto- und Mineralölindustrie, zu den umsatzstärksten Wirtschaftssektoren. Die Corona-„Pandemie“ führte jedoch diesbezüglich zu einem massiven Einbruch. Touristische Mobilität befindet sich im Visier der globalistischen Strategen und ihres Great Reset. Wir beschäftigen uns hier mit der historischen Entwicklung und ökonomischen Bedeutung des Tourismus sowie seinen sozialen, kulturellen und ökologischen Folgen. Darüber hinaus diskutieren wir die Perspektiven des Tourismus angesichts von Coronaregime, Energiepreissteigerungen und einer Art Re-Feudalisierung der Gesellschaft.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/das-ende-der-weltenbummelei



Im Auge des Orkans


Während draußen Stürme toben, braucht es Ruhe im Inneren, um die Turbulenzen zu überstehen und das Geschehen im Nachgang aufarbeiten zu können.


am Donnerstag, 05. Mai 2022, 15:00 Uhr von Nadine Rebel


In Zeiten, in denen alles drunter und drüber zu gehen scheint, ist pragmatische Souveränität selten zu finden. Man schaukelt sich gegenseitig hoch, blinder Aktionismus wird mit Sorgen, Angst und Panik gedüngt, die Gruppenpsychologie tut ihr Übriges. Personen, die in derartigen Zeiten ruhig bleiben und sachlich an die Herausforderungen herangehen, sind nicht nur selten, sondern werden vielfach sogar etwas despektierlich betrachtet, weil man ihre Gelassenheit mit Kaltherzigkeit verwechselt. Doch spätestens, wenn wieder etwas Ruhe einkehrt, wenn man die Sachlage mit etwas Abstand betrachten kann, ist eine schonungslose Aufarbeitung notwendig.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/im-auge-des-orkans-2



Silberstreif in Schanghai


Die Lockdownmaßnahmen in Schanghai sind weltweit beispiellos, doch gerade unter diesem Druck entstehen kleine Diamanten der Freiheit.


am Donnerstag, 05. Mai 2022, 14:00 Uhr von Nicolas Riedl


Schanghai verwandelt sich in die erste Zero-Covid-Stadt. In dieser Millionenmetropole sehen wir die Geister, die die Apologeten der „Alles auf null“-Forderung gerufen haben. Der Hyperlockdown stellt alles in den Schatten, was wir selbst in den zwei Jahren Ausnahmezustand kannten. Wir sehen hier etwas, das — asiatischer Kollektivismus hin oder her — nur noch als „Massenmenschenhaltung“ bezeichnet werden kann. Es ist der Zwang zu einer Form des „Lebens“, das nicht mehr als Leben bezeichnet werden kann: Isolation, Separierung und das Unterbinden elementarster Grundbedürfnisse. Selbst wenn diese „Maßnahmen“ nur von temporärer Natur sein sollten, so dürften die traumatischen Wirkungen für die eingesperrten Menschen zeitlebens andauern. Doch bekanntermaßen ist, wenn die Nacht am tiefsten ist, der Morgen nah. Im Handwerk spricht man auch davon, dass auf „fest“ „abgebrochen“ folgt. Die Kommunistische Partei Chinas hat den Bogen der Restriktionen so weit überspannt, dass sich gegenläufige menschliche Bedürfnisse zu regen beginnen. In vormals für unzerbrechlich gehaltenen Macht- und Kontrollstrukturen beginnen sich Risse abzuzeichnen.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/silberstreif-in-schanghai



Die Ethik des Impfens


Nicht unsere Ideen bestimmen unsere Entscheidungen, sondern unser Menschenbild.


am Donnerstag, 05. Mai 2022, 13:00 Uhr von Kerstin Chavent


Wie wollen wir leben? Was für Menschen wollen wir sein? Welches Weltbild steht hinter unseren Entscheidungen? Diese grundsätzlichen Fragen unserer Zeit spalten die Menschheit in zwei Lager, zwischen denen es kaum noch Berührungspunkte zu geben scheint. Impfen oder Nichtimpfen? Überwachung oder Freiheit? Maschine oder Mensch? Nach seinem Anfang 2022 im Rubikon-Verlag erschienenen Bestseller „Der Kult“ (1) bearbeitet der Philosoph Gunnar Kaiser in seinem vom Europa-Verlag herausgegebenen Buch „Die Ethik des Impfens“ (2) die Frage nach der Wiedergewinnung der Mündigkeit.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-ethik-des-impfens



Zeit ist nicht Geld


Aus Geschäftsterminen müssen Schwindelanfälle werden, soll die Welt die Kurve noch kriegen.


am Donnerstag, 05. Mai 2022, 12:00 Uhr von Nadine Hilgers


Inspiriert von Rüdiger Dahlkes Büchern „Krankheit als Symbol“ und „Die Psychologie des Geldes“ wie auch von spirituellen Gedanken Joe Dispenzas lässt Nadine Hilgers das Leben des Geschäftsmannes Lothar von Gierer anlässlich eines „äußerst wichtigen Business-Termins“ zum Stillstand kommen, auf dass alles noch einmal von vorne beginnen kann. Dass sich die Geschichte gleichnishaft auf unsere Zivilisation als Ganzes bezieht, versteht sich von selbst.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/zeit-ist-nicht-geld>



Schluss mit jeder Impfpflicht!


Es wird Zeit, dass die Bundesregierung ihr kindisches Trotzverhalten ablegt und die einrichtungsbezogene Impfpflicht auflöst.


am Mittwoch, 04. Mai 2022, 17:00 Uhr von Roberto J. De Lapuente


Die Impfpflicht gehört in den politischen Giftschrank gesperrt. Der zugehörige Schlüssel sollte weggeworfen werden, sodass niemand in Amt und Würden noch einmal auf die Idee kommt, diesen Schrank zu öffnen. Ob nun allgemein oder einrichtungsbezogen — eine Impfpflicht ist für jeden Staat, der sich als „demokratisch“ bezeichnet, ein Unding, ein Tabu. Eine Gesellschaft ist keine offene Gesellschaft, wenn sich deren Mitglieder genötigt sehen, sich gegen ihren Willen eine bestimmte Substanz spritzen zu lassen. Ganz abgesehen von den ethischen Gesichtspunkten, spricht auch die vormals angepriesene Wirkung gegen eine solche Pflicht. Eine solche Wirkung existiert nämlich gar nicht. Weder schützt diese Spritze andere noch denjenigen, der sie sich zuführen lässt. Dieses unsägliche Politikum auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen, wäre somit die einzige logische Konsequenz. Doch der kindliche Trotz der Bundesregierung scheint es ihr unmöglich zu machen, diese unbestreitbare Tatsache anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Vielleicht liegt es auch daran, dass noch Millionen nicht injizierte Dosen auf Lager liegen.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/schluss-mit-jeder-impfpflicht



Die Modellierung des Menschen


Die Wurzeln des heutigen Transhumanismus reichen historisch weit zurück. Teil 1/3.


am Mittwoch, 04. Mai 2022, 16:00 Uhr von Birgit Naujeck


Weder die Singularität (1) noch der Transhumanismus sind in irgendeiner Weise neue Konzepte, die in den Köpfen der Koryphäen des Great Reset entstanden sind; diese modernen Priester, so mächtig sie auch zu sein scheinen, sind nicht kreativ. Allein das Wesen der Singularität und des Transhumanismus haben ihren Ursprung in den frühesten Formulierungen Galtons (2) und Nietzsches (3). In einem dreiteiligen Essay möchte die Autorin die Geschichte der old-fashioned Eugenik hin zum modernen Transhumanismus mittels Kybernetik aufzeigen. Im ersten Teil geht es um die Reorganisation der Eugenik-Bewegung nach dem Zweiten Weltkrieg, die Sir Julian Huxleys Forderung folgte, „das Undenkbare wieder denkbar zu machen“. Im zweiten Teil geht sie ein wenig weiter zurück, um besser zu verstehen, wie es zum Aufstieg der als Eugenik bekannten Perversion der Wissenschaft als neue wissenschaftliche Religion im 19. Jahrhundert kam. Im dritten Teil geht die Autorin dann den Wurzeln jener Ideen nach, die das heutige unipolare Paradigma charakterisieren, das sich hinter einem von Milliardären autorisierten Great Reset der Weltzivilisation verbirgt.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-modellierung-des-menschen



Die aufgeschobene Friedensarbeit


Eine neue Sicherheitsarchitektur steht zur Debatte — diese kommt allerdings zu spät und umfasst nicht den gesamten eurasischen Raum.


am Mittwoch, 04. Mai 2022, 15:00 Uhr von Kai Ehlers


Im Krieg, der gegenwärtig in der Ukraine stellvertretend zwischen dem „Westen“ und Russland geführt wird, sprechen deutsche Politiker davon, jetzt eine Sicherheitsarchitektur für Europa entwickeln zu wollen. Gut. Aber warum nur für Europa? Warum erst jetzt? Und warum nicht für den ganzen eurasischen Raum mit Wirkung auf die globale Stabilität? Warum musste Russland nach der Auflösung der Sowjetunion in zügellosem Triumphalismus erst als „Regionalmacht“ gedemütigt werden, ohne zu bedenken, welche Gegenkräfte damit auf den Plan gerufen würden? Warum musste die Ukraine erst durch das Chaos des Maidan, erst durch acht Jahre eines blutigen Bürgerkrieges zwischen Kiew und den abgespaltenen Provinzen Lugansk und Donezk gezogen, warum schließlich erst in das für die Ukraine desaströse Martyrium der Ausweitung dieses Bürgerkrieges zum Krieg mit Russland getrieben werden, ohne den militanten Nationalismus zu bedenken, der damit provoziert würde? Warum mussten Europa, Eurasien, die Welt erst wieder an den Rand eines globalen Krieges gebracht werden, statt das Ende des „Kalten Krieges“ dafür zu nutzen, eine neue Ordnung im friedlichen Zusammenwirken eurasischer Staaten zu sichern, die auch das globale Zusammenleben stabilisiert?

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/die-aufgeschobene-friedensarbeit



Verdeckte Operation im Donbass


Ein US-Journalist berichtet, wie die CIA bereits seit 2014 die ukrainische Armee auf einen Krieg gegen Russland vorbereitete.


am Mittwoch, 04. Mai 2022, 14:00 Uhr von Madita Hampe


Es war und ist in gewisser Weise immer klar gewesen, dass es sich bei der Ukraine um ein geostrategisch enorm wichtiges Pflaster für die Großmächte dieser Welt handelt. Das Land ist nicht erst seit der militärischen Eskalation im Februar, sondern vielmehr seit Beginn des Konfliktes im Jahr 2014 immenser ausländischer Einflussnahme ausgesetzt. Dazu gehört auch, wie den jüngsten Berichten des amerikanischen Investigativjournalisten Zach Dorfman zu entnehmen ist, die gezielte Ausbildung des ukrainischen Militärs durch den Auslandsgeheimdienst der USA.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/verdeckte-operation-im-donbass



Amerikanische Kommissare


Soziale Medienplattformen zensieren aggressiv jeden, der das herrschende Narrativ über die Ukraine und generell die Taten des Establishments infrage stellt.


am Mittwoch, 04. Mai 2022, 13:00 Uhr von Chris Hedges


Die herrschende Klasse, die sich aus den traditionellen Eliten zusammensetzt, welche die Republikanische und die Demokratische Partei leiten, wendet in ihrem verzweifelten Bemühen, sich an die Macht zu klammern, drakonische Formen der Zensur gegen ihre Kritiker vom rechten und linken Flügel an. Die traditionellen Eliten sind in Misskredit geraten, weil sie eine Reihe von Angriffen der Unternehmen auf die Arbeitnehmer unterstützt haben, von der Deindustrialisierung bis zu Handelsabkommen. Sie waren nicht in der Lage, die steigende Inflation, die drohende Wirtschaftskrise und den ökologischen Notstand einzudämmen. Sie waren nicht in der Lage, bedeutende soziale und politische Reformen durchzuführen, um das allgemeine Leid zu lindern, und weigerten sich, die Verantwortung für zwei Jahrzehnte des militärischen Fiaskos im Nahen Osten zu übernehmen. Und jetzt haben sie einen neuen und raffinierten McCarthyismus ins Leben gerufen: Rufmord. Algorithmen. Shadowbanning. Deplatforming.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/amerikanische-kommissare>



Nur eine kleine Berührung


Ein kleines Stück Freiheit für ganz viel Sicherheit und Sauberkeit aufzugeben, ist nicht zu viel verlangt.


am Mittwoch, 04. Mai 2022, 12:00 Uhr von Robert Scheer


In der ihm gänzlich eigenen Art und Weise, im Trivialen das Tiefsinnige und Abgründige aufblitzen zu lassen, erzählt Robert Scheer von seinem Wechsel von Israel nach Deutschland, erzählt vom Durchsuchen der Taschen und dem gesellschaftlichen Zwang, beim Pinkeln zu sitzen. Dass am Schluss flüchtig auf Israel zurückgeblendet wird — als Impflaboratorium der Welt —, kann nicht erstaunen. Ein philosophisch verspielter Text über Freiheit, Sicherheit, Zwang und Sauberkeit. Auch zum Lachen.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/nur-eine-kleine-beruhrung>



Keine Verschnaufpause


Twitter-Übernahme durch Elon Musk, Auffälligkeiten bei der Präsidentenwahl in Frankreich, Kriegslust der NATO — Widersprüche, wohin man auch schaut.


am Dienstag, 03. Mai 2022, 17:00 Uhr von Tom-Oliver Regenauer


Es knistert im Gebälk der Welt. Und das unentwegt. Weder in der analogen noch in der digitalen Sphäre ist den Menschen ein Innehalten vergönnt. Die eine künstliche Krise — Corona — verschwindet vorläufig im Hintergrund, doch an ihre Stelle treten weitere Krisen und Konfliktherde. Ganz gleich, wohin man sieht: Durch den dubiosen Wahlsieg Macrons sind weitere Turbulenzen in Frankreich nicht auszuschließen. Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk lässt die vermeintlich „Progressiven“ toben. Und die NATO kann in ihrer kriegslüsternen Euphorie eine weitere Eskalation im Osten kaum erwarten. Überall sehen wir scharfe Zacken auf der politischen Richterskala.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/keine-verschnaufpause>



Die Sackgasse der Isolationspolitik


Unliebsame Staaten durch Sanktionen auszugrenzen, hat in der Vergangenheit noch nie etwas gebracht — Leidtragende sind immer die Menschen im Land.


am Dienstag, 03. Mai 2022, 16:00 Uhr von Rubikons Weltredaktion


Der Schuss geht nicht nur daneben, sondern auch nach hinten los. Die Isolation eines Landes hat noch nie etwas Positives bewirkt. Dass die jeweilige Regierung durch solche Maßnahmen zum Einlenken gebracht wird, ist unwahrscheinlich. Vielmehr können diese die Stabilität im Inland sogar fördern, weil dann die Schuld an sozioökonomischen Verwerfungen den sanktionierenden Ländern im Ausland angelastet wird. Die Regierung, die unter Druck gesetzt werden soll, kann daraus unter Umständen sogar gestärkt hervorgehen. Im besonderen Maße trifft dies auf Russland zu. Die derzeitigen Bestrebungen des Westens, Russland zu isolieren — was angesichts der kontinentalen Landmasse sowieso schon ein kühnes Unterfangen ist —, steuern, wie schon in den Jahren zuvor, auf eine politische Sackgasse zu. Am Ende dieses Prozesses steht kein politischer Richtungswechsel, sondern eine verarmte und ausgezehrte Bevölkerung. Und das auf beiden Seiten.

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Die Moral der Herrschenden


Die Leitmedien brandmarken Herrschaftskritiker als „rechts“ und verharmlosen gleichzeitig echte Nazis, wenn sie der Macht zweckdienlich sind.


am Dienstag, 03. Mai 2022, 15:00 Uhr von Susan Bonath


Politik und Leitmedien erklären uns, was und wer gut und böse ist. Doch die bürgerliche Moral ist pure Heuchelei. Das beweist zum Beispiel ein Beitrag des Springer-Blattes Welt. Während Kritiker der autoritären Coronamaßnahmen wahllos in den Nazitopf geworfen werden, präsentierte die Zeitung mit SS-Symbolen bestückte Neonazis in der Ukraine als heroische Kämpfer für das Gute.

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Der ukrainische Faschismus


Deutsche Medien und Politiker verharmlosen den Einfluss rechtsextremer Kräfte in der Ukraine.


am Dienstag, 03. Mai 2022, 14:00 Uhr von Felix Feistel


Seit Beginn der „militärischen Sonderoperation“ Russlands in der Ukraine ist immer wieder von einer „Entnazifizierung“ des Landes die Rede. Diese wird von russischer Seite als Grund für den Einmarsch angegeben. Westliche Medien und Politiker tun dies als russische Propaganda ab und marginalisieren den Einfluss faschistischer Kräfte in der Ukraine. Doch eine genauere Betrachtung lässt die angebliche russische Propaganda näher an der Wahrheit erscheinen als die westliche Tendenz, einen großen Teil des Einflusses und der Beziehungen rechtsextremer Kräfte und Ideologien zu verschweigen.

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Mediales Träumen


Statt als vierte Macht die Regierung zu kritisieren, träumen Leitmedien noch immer von einer Impfpflicht und zündeln am Pulverfass der sozialen Spannungen.


am Dienstag, 03. Mai 2022, 13:00 Uhr von Ralf Rosmiarek


Ein Sturm der Entrüstung geht abermals durch den Blätterwald. Die herbeigesehnte Impfpflicht liegt — vorerst — bei den Akten. Aus der Sicht vieler Leitmedien-Journalisten ist dies vor allem eines: ein gefundenes Fressen für das Virus. Die neue Super-Variante darf hierbei selbsterklärend ebenfalls nicht fehlen. Medien, Staat und die verschiedenen Institutionen sorgen dafür, dass die notwendige gesellschaftliche Anspannung aufrecht erhalten wird. Es darf einfach keine Entspannung unter den Rezipienten aufkommen. Die Wogen dürfen sich nicht glätten, die Angst- und Empörungswallung darf nicht nachlassen, koste es was es wolle. Und die Kosten sind in der Tat hoch: Auf dem Spiel steht der gesellschaftliche Frieden.

Zum Artikel <https://www.rubikon.news/artikel/mediales-traumen>



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Ihre Rubikon-Redaktion


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.05.2022

Gründung der Neustädter Initiative gegen Krieg und Aufrüstung

Einladung zum Pressegespräch am Mittwoch, den 11. Mai 2022, 10 Uhr, Neustadt,

Liebfrauen-Gemeindehaus, An der Liebfrauenkirche 5-6


Sehr geehrte Damen und Herren,


durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die massiven Waffenlieferungen der
NATO-Staaten an die Ukraine wächst die Gefahr einer Eskalation von Tag zu Tag. Inzwischen kann sogar ein dritter, diesmal nuklearer Weltkrieg nicht mehr ausgeschlossen werden. Deutschland ist durch die Lieferung von schweren Waffen und die Ausbildung des zugehörigen Personals inzwischen Konfliktpartei geworden. Das heißt: Deutschland stünde im Falle einer weiteren
Eskalation im Zentrum nuklearer Angriffe. Der für Rüstungstransporte strategische NATO- und

Bundewehr-Fliegerhorst Wunstorf, von dem im Konfliktfall auch Kampfflugzeuge starten werden, wäre sicherlich eines der ersten Ziele.


Die deutsche Diplomatie ist gescheitert. Die Bundesregierung trägt nichts dazu bei, den Konflikt
einzudämmen. Gleichzeitig eskaliert sie den Wirtschaftskrieg gegen Russland mit gravierenden
Konsequenzen für die soziale Situation vieler Menschen hierzulande. Grundnahrungsmittel werden knapp, Heizung und Strom können nicht mehr bezahlt werden. Die Bevölkerung soll - wie im
Ersten und Zweiten Weltkrieg - den Preis für einen geostrategischen Krieg zwischen den
Großmächten zahlen. Weltweit führt diese Politik zur Zunahme des Hungers und beschleunigt

Umweltzerstörung und Klimawandel.


Es ist an der Zeit, gegen diese katastrophale Entwicklung etwas zu unternehmen. In Neustadt tun wir dies durch die Gründung der Initiative gegen Krieg und Aufrüstung.

Über unsere Planungen würden wir Sie gern durch ein erstes Pressegespräch informieren.


Mit freundlichen Grüßen


Gerhard Biederbeck (Friedensarbeiter) Tel.: 05032-66507 /Mail:

ger.bie@t-online.de


Hubert Brieden (Arbeitskreis Regionalgeschichte) Tel.: 05032-61705 /

Mail: ak.reg@t-online.de


07.05.2022

noch Nachrichten vom 6.5.2022

aus e-mail von Doris Pumphrey, 6. Mai 2022, 22:50 Uhr


https://test3.rtde.live/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg/

6.5.2022


22:00 Uhr

*Mann in Cherson bereitete Terroranschlag zur Siegesfeier am 9. Mai vor

– Festnahme*

Ein Mann, der einen Terroranschlag auf die Feierlichkeiten zum Tag des

Sieges am 9. Mai vorbereitet haben soll, wurde in Cherson vom russischen

Militär festgenommen. Das berichtete das russische Ermittlungskomitee

auf seinem Telegramkanal <https://t.me/sledcom_press/1616>. Das

Ermittlungskomitee habe Angaben zufolge vom Militär alle Daten zu dem

Festgenommenen angefordert.


Mit Verweis auf das russische Verteidigungsministerium schrieb das

Ermittlungskomitee, dass in einer Wohnung der Stadt Cherson, die mit dem

Mann in Verbindung gebracht wurde, ein Labor für die Herstellung von

Sprengstoffen gefunden worden sei. Darüber hinaus seien Dokumente und

Spezialliteratur, Handfeuerwaffen und Munition sowie eine Panzerfaust

und TNT sichergestellt worden:

/"Nach Angaben des Militärs plante der Mann, während der Feierlichkeiten

zum Tag des Sieges einen terroristischen Akt zu begehen. Der

Festgenommene bestätigte seine Beteiligung an der Herstellung von

Molotow-Cocktails und gab an, dass er unter dem Druck einer Einheit des

ukrainischen Militärs gehandelt habe."/

Wie das Ermittlungskomitee abschließend mitteilte, würden die Umstände

aktuell geprüft, um etwaige weitere an der Organisation des vereitelten

Verbrechens beteiligte Personen zu ermitteln und sie anschließend vor

Gericht zu stellen.



21:20 Uhr

*Russland legt Zeugenaussagen zu systematischen Verbrechen der

ukrainischen Streitkräfte im UN-Sicherheitsrat vor*

Beweise für Verbrechen des ukrainischen Militärs und nationalistischer

Milizen, die unter anderem die Evakuierung von Zivilisten verhinderten,

haben russische Diplomaten am Freitag bei einem informellen Treffen des

UN-Sicherheitsrates nach der sogenannten Arria-Formel

<https://en.wikipedia.org/wiki/Arria_formula_meeting> vorgelegt. Laut

dem ständigen Vertreter Russlands bei der Weltorganisation, Wassili

Nebensja, wollten die ukrainischen Behörden und ihre westlichen

Sponsoren nicht, dass die Realität ans Licht kommt.

Nebensja machte seine Amtskollegen darauf aufmerksam, dass die

ukrainischen Streitkräfte systematisch schweres Gerät in Wohngebieten

platzieren und Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzen würden,

was einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht darstelle:

/"Wir haben Grund zu der Annahme, dass alle diese Grundsätze [des

humanitären Völkerrechts] von der ukrainischen Armee und den

paramilitärischen Formierungen systematisch verletzt werden. Viele

Augenzeugen berichten, dass die ukrainische Armee Zivilisten als Geiseln

und menschliche Schutzschilde missbraucht."/


Auf dem Treffen wurde auch ein Schema präsentiert, das zeigt, wie das

ukrainische Militär und die nationalistischen Banden ihre Stellungen in

Wohngebäuden und Objekten ziviler Infrastruktur einrichten: Panzer

werden gegebenenfalls in den Erdgeschossen oder gebäudenah aufgestellt,

Zivilisten werden in den mittleren Stockwerken festgehalten, während

Scharfschützen, Soldaten mit leichten Flug- und

Panzerabwehrlenkflugkörpern und schweren Waffen von den oberen Etagen

und den Dächern aus operieren.


Die Diplomaten zeigten Videoaufnahmen mit Interviews von Zivilisten, die

schilderten, wie sie es geschafft haben, die von den Kriegshandlungen

erfassten Gebiete zu verlassen. Nach ihren Aussagen beschoss das

ukrainische Militär Fahrzeuge mit Menschen, die versuchten, über die

humanitären Korridore zu fliehen. Einer der Bewohner Mariupols in der

Videoaufnahme bestritt zudem kategorisch jede Beteiligung des russischen

Militärs an der Sprengung des Schauspielhauses von Mariupol.



10:30 Uhr

*Berichte: Boris Johnson störte Annäherung zwischen Putin und Selenskij

*Pläne für ein mögliches Treffen zwischen dem russischen Präsidenten

Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij

sollen erst nach Interventionen des britischen Premierministers Boris

Johnson zum Stillstand gekommen sein. Das berichtet das ukrainische

Nachrichtenmagazin /Pravda/ unter Berufung auf Quellen aus Selenskijs

Umfeld. Demnach sei die russische Seite "eigentlich bereit für das

Treffen" der beiden Präsidenten gewesen. Allerdings habe Johnson bei

einem Besuch in Kiew Druck auf Selenskij ausgeübt, weshalb die

ukrainische Seite im Nachgang von dem geplanten Treffen Abstand genommen

habe, heißt es in dem /Pravda/-Bericht.


Demnach habe Johnson dem ukrainischen Präsidenten geraten, dass dieser

Druck auf Putin ausüben solle, anstatt mit ihm zu verhandeln. Putin sei

nicht so mächtig, wie der Westen zuvor gedacht hatte, und dies sei nun,

so Johnson laut der Quelle, eine Chance, "Druck auf ihn auszuüben". Drei

Tage nach Johnsons Abreise ging Putin an die Öffentlichkeit und

erklärte, die Gespräche mit der Ukraine seien "in eine Sackgasse geraten".

Nach Angaben von /Pravda/ wurde der bilaterale Verhandlungsprozess

daraufhin unterbrochen.



17:45 Uhr

*Ständiger Vertreter Russlands bei OSZE: Kriegsverbrechen unter falscher

Flagge als Routine-Taktik der kiewtreuen Truppen*

Kiewtreue Truppen fügen mit Unterstützung von westlichen

OSZE-Mitgliedsstaaten der ukrainischen Zivilbevölkerung weiterhin

Schaden zu – unter Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und mit dem

Zweck, dies auf das russische Militär "abzuschieben". Darauf machte der

ständige Vertreter Russlands bei der OSZE, Alexander Lukaschewitsch, am

Donnerstag auf einer Sitzung des Ständigen Rates der OSZE aufmerksam.

Der Text seiner Rede wurde am Freitag auf der Webseite des russischen

Außenministeriums veröffentlicht. Darin heißt es:

/"Mit unmittelbarer Unterstützung des Westens verletzt das Kiewer Regime

weiterhin systematisch das humanitäre Völkerrecht. Dies geschieht mit

dem Ziel, der Zivilbevölkerung Schaden zuzufügen – und alles auf die

Aktionen des russischen Militärs zu schieben und so die russischen

Streitkräfte zu verleumden."/


Der Diplomat führte für dieses Verhalten auch "einige neue Beispiele aus

der letzten Woche" an. Nach Angaben von Lukaschewitsch hätten

ukrainische Kämpfer den Damm des Nikolajew-Stausees in der Stadt

Marganez in der Region Dnepropetrowsk mit Sprengsätzen versehen. Bei

einer Sprengung würde sowohl die Stadt selbst als auch die umliegenden

Dörfer und Siedlungen mit über 45.000 Einwohnern überflutet werden.


Außerdem, so Lukaschewitsch, "haben Neonazis in den oberen Stockwerken

von Wohnhäusern im Dorf Raigorodok im Bezirk Kramatorsk (Gebiet der

Volksrepublik Donezk, das vorübergehend von den ukrainischen

Streitkräften besetzt wird) Feuerstellungen eingerichtet und

Munitionslager in Kellern angelegt – und die Bürger werden gewaltsam in

ihren Wohnungen festgehalten." Ähnliches wusste Lukaschewitsch

auch bezüglich des Umgangs der Ukraine mit Kultstätten zu berichten:/"In

der Nähe, in Swjatogorsk, haben die ukrainischen Kämpfer

Artilleriegeschütze und Mehrfachraketenwerfer auf dem Gelände des

Klosters des heiligen Entschlafens der Gottesgebärerin aufgestellt,

während sich über einhundert Zivilisten (Geistliche, Novizen,

Flüchtlinge) weiterhin in dem Kloster aufhalten."/


Neben Wohnhäusern und Kultstätten würden auch Schulen zu Objekten

derartigen Umgangs der kiew-treuen Truppen: /"In Nikolajew hat die

ukrainische Nationalgarde Raketenartilleriesysteme, gepanzerte Fahrzeuge

und LKWs mit Munition auf dem Gelände der Schulen Nr. 6 und Nr. 7

platziert, ohne die Bewohner aus den umliegenden Häusern zu evakuieren.

Darüber hinaus haben die Nationalisten Feuerstellungen im Internat für

gehörlose Kinder in Nikolajew sowie in allgemeinen Bildungseinrichtungen

in Odessa (Schule Nr. 40), Dnepropetrowsk (Schulen Nr. 2 und Nr. 28,

Internat Nr. 2), Kramatorsk (Schulen Nr. 6 und Nr. 9), Slawjansk (Schule

Nr. 14), Charkow (Schulen Nr. 73 und Nr. 145, Lyzeum Nr. 161, Gymnasium

Nr. 14) und anderen eingerichtet."/


Der Diplomat wies auch darauf hin, dass in dem vom russischen Militär

befreiten Gebiet in der Region Cherson eine von ukrainischen Kämpfern

eingerichtete Folterkammer entdeckt wurde. /"Neben dieser Räumlichkeit

befanden sich Vorrichtungen für den Konsum von Betäubungsmitteln sowie

Transportkoffer von Raketensystemen aus US-Herstellung."/

Die Routiniertheit, mit der einerseits die ukrainischen Truppen

dergestalt gegen völkerrechtliche Normen der Kriegsführung verstoßen und

andererseits diese Verstöße von Kiew und den westlichen Medien und

Politikern Russland in die Schuhe geschoben werden, falle ins Auge.

Damit dränge sich die Folgerung auf, dass Kiew – mit Unterstützung aus

dem Westen – Kriegsverbrechen unter falscher Flagge als eine bewusste

Kriegsführungstaktik umsetze.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.05.2022

Berliner Polizei sieht Gefährdungslage
Melnyk empört über Verbot ukrainischer Flaggen an Gedenktagen in Berlin

rnd.de, vom 06.05.2022, 17:27 Uhr, Jan Emendörfer und Jan Sternberg


Mehr als 50 Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen sind zum 77. Jahrestag des Kriegsendes 1945 in Berlin angemeldet. Die Polizei sieht eine „sehr sensible Gefährdungslage“ und verbietet am 8. sowie 9. Mai Flaggen und Symbole – darunter auch ukrainische. Kiews Botschafter Andrij Melnyk spricht von einer „katastrophalen politischen Entscheidung“ und einem „Riesenskandal“.


Zitat: Berlin.Die Berliner Polizei will die geplanten Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen zum 77. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs mit einem Großaufgebot begleiten. Mehr als 50 Gedenkveranstaltungen, Demonstrationen und Kundgebungen sind am 8. und 9. Mai geplant. 3400 Polizistinnen und Polizisten sollen im Einsatz sein.


Innensenatorin will Provokation verhindern

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht von einer „sehr sensiblen Gefährdungslage“. Die Polizei schütze das „würdevolle Gedenken“, gehe aber gegen „jede Form der Unterstützung, Billigung, Verherrlichung oder gar Glorifizierung des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine“ vor. Ziel sei es, eine Instrumentalisierung des Gedenkens zu verhindern. „Es gilt, Provokationen und Eskalationen zu verhindern“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD).


Nach Empörung über Lawrow: Putin entschuldigt sich für Hitler-VergleichLawrow hatte in einem Interview im italienischen Fernsehen zum Krieg in der Ukraine in Israel und auch in anderen Ländern für Empörung gesorgt.


Dazu soll das umstrittene Mittel dienen, per Allgemeinverfügung das Zeigen russischer und sowjetischer, aber auch ukrainischer Fahnen und Symbole im Umfeld der Weltkriegsgedenkstätten der Hauptstadt zu untersagen. Auch das Tragen von Uniformen ist verboten – mit der Ausnahme von sowjetischen Weltkriegsveteranen.


Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk reagierte empört auf das Verbot. „Wir sind geschockt, dass die Berliner Polizei das Tragen von Fahnen mit ukrainischem Bezug am 8. und 9. Mai verboten hat“, sagte Melnyk am Freitag gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Das ist eine Ohrfeige an die Ukraine und ein Schlag ins Gesicht des ukrainischen Volkes“, fuhr der Botschafter fort.


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Melnyk sagte dem RND: „Dass man das öffentliche Tragen der ukrainischen Flagge in der Bundeshauptstadt untersagt, genauso wie die russische, unter welcher die schlimmsten Kriegsverbrechen gegen die ukrainische Zivilbevölkerung Tag und Nacht verübt und Zehntausende Ukrainerinnen und Ukrainer, Frauen und Kinder, kaltblütig ermordet werden, ist ein Riesenskandal. Das zeugt nicht nur von fehlendem Fingerspitzengefühl, das ist eine katastrophale politische Entscheidung.“


Doppelinterview: „Ich glaube nicht, dass es eine Palastrevolution gegen Putin geben wird“

Die prominente Kremlkritikerin Ekaterina Schulmann, die vor vier Wochen nach Berlin geflohen ist, hat große Zweifel, dass Putin vom eigenen Umfeld gestürzt wird. Das sieht auch der in der Sowjetunion geborene Sergey Lagodinsky so. Ein Gespräch über den Krieg, Putins Propaganda und die Chancen, dass aus Berlin ein neues Zentrum der russischen Opposition wird.


Alle Beteuerungen über die Solidarität mit der angegriffenen Ukraine seien vor einem solchen Hintergrund nur leere Worthülsen, kritisierte der Botschafter. Man könne zwar das Bestreben der Polizei nachvollziehen, für Sicherheit zu sorgen. Aber das man dafür die Opfernation und die Täter gleichsetzt, sei „schlicht und einfach ungeheuerlich“. Melnyk rief Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sowie die Innensenatorin Iris Spranger auf, „diese fragwürdige Entscheidung sofort zu widerrufen“.


Mehrere Organisationen kündigten Klagen an. In Köln entschied das Verwaltungsgericht, dass bei einem dort angemeldeten Autokorso das Georgsband und die Georgsfahne mitgeführt werden dürften. Diese seien in Deutschland noch weitgehend unbekannt und würden daher nicht zur Störung der öffentlichen Ordnung beitragen.


Diplomaten und ihre Gäste dürfen zu offiziellen Kranzniederlegungen Flaggen mitführen. Die russische Botschaft auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) mit, am 8. und 9. Mai würden Kränze und Blumen an den Gedenkstätten für gefallene sowjetische Soldaten in Berlin-Pankow, im Treptower Park sowie im Tiergarten niedergelegt. „Vertreter der Botschaft und anderer russischer staatlicher Institutionen werden auch der Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Sie beabsichtigen, die wichtigsten Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager und die größten Grabstätten von Rotarmisten und Zwangsarbeitern zu besuchen“, heißt es in der Mitteilung. Die genauen Uhrzeiten würden „aus Sicherheitsgründen“ nicht öffentlich gemacht.


In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 unterzeichneten die deutschen Oberbefehlshaber von Heer. Kriegsmarine und Luftwaffe im sowjetischen Hauptquartier Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation. 1965 wurde der 9. Mai in der Sowjetunion als Feiertag eingeführt, um an den Tag des Sieges über das Deutsche Reich im Zweiten Weltkrieg und damit das Ende des „Großen Vaterländischen Krieges“ zu erinnern. Während Russland bis heute den 9. Mai feiert, würdigt die Ukraine inzwischen den 8. Mai als Tag der Erinnerung des Gedenkens an die Opfer.

Empfohlener redaktioneller Inhalt


Die ukrainische Botschaft plant eine Kranzniederlegung am 8. Mai am sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten. Für die Ukraine, die als Hauptschauplatz des Zweiten Weltkriegs zwischen 1939 und 1944 von der Wehrmacht besetzt und verwüstet worden sei, sei der Zusammenbruch des Dritten Reiches ein besonderer Moment voller Freude und Trauer, heißt es in einer Mitteilung.

Am 9. Mai organisiert ein Team des ukrainischen Hilfsvereins Vitsche („Zusammen“) an verschiedenen Punkten in Berlin sichere Anlaufstellen für Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich möglicherweise durch prorussische Gruppen bedroht fühlen.


Der Verfassungsschutz befürchtet laut einem „Spiegel“-Bericht, dass Pro-Putin-Akteure am Sonntag oder Montag Übergriffe auf prorussische Demonstranten inszenieren und anderen in die Schuhe geschoben werden könnten – etwa ukrainischen Aktivisten.


Info: https://www.rnd.de/politik/ukrainische-flaggen-bei-gedenken-verboten-botschafter-melnyk-empoert-7XFQD7QE3JDZ7EBQDKB44DHDHE.html


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.05.2022

Politische Repression Rotes Banner unerwünscht

jungewelt.de, 07.05.2022, Von Nico Popp

8. und 9. Mai: Berlin verbietet sowjetische Flagge im Umfeld von Ehrenmalen. Polizei: Zeigen der Fahne ist »Verherrlichung« des Ukraine-Kriegs


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Zitat: Hintergrund: Gedenken statt feiern

»In diesem Jahr ist es nicht mehr möglich, dort zu feiern, so wie wir es bisher getan haben. Russland führt einen brutalen Krieg gegen die Ukraine und die Menschen, die dort leben«, heißt es in einem Aufruf der Berliner VVN-BdA. »Die russische Regierung versucht, den 9. Mai und die Erinnerung an die Opfer und den Widerstand der Sowjet-Bürger*innen im Zweiten Weltkrieg zu monopolisieren und für ihren aktuellen Krieg zu instrumentalisieren. Wir gehen auch dieses Jahr am 8. und 9. Mai zum sowjetischen Ehrenmal in Treptow, nicht zum zu feiern, sondern, um klar und deutlich zu sagen: Der russische Angriffskrieg muss sofort beendet werden!«


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Im Zuge des Krieges in der Ukraine wird in diesen Tagen und Wochen vieles sag- und machbar, was einst allenfalls rechte Milieus umtrieb. Der »rot-grün-rote« Berliner Senat macht nun einen Traum alter und neuer Nazis und Westberliner Frontstadtkonservativer wahr: In der Hauptstadt hat die Polizei für den Zeitraum vom 8. Mai, sechs Uhr früh, bis zum 9. Mai, 22 Uhr, – also für den Tag der Befreiung bzw. für den in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion am 9. Mai begangenen Tag des Sieges – das öffentliche Zeigen der sowjetischen Flagge in 15 einzeln ausgewiesenen Arealen verboten. In der am Freitag im Amtsblatt veröffentlichten, auf den 4. Mai datierten Allgemeinverfügung werden der »Gemeingebrauch« der Flächen und die Versammlungsfreiheit auf diesen Flächen eingeschränkt. Nicht gestattet sind demnach das Tragen von militärischen Uniformen oder Teilen von Uniformen, das Tragen von militärischen Abzeichen sowie »das Zeigen von Symbolik und Kennzeichen, die geeignet sind, den Russland-Ukraine-Krieg zu verherrlichen«.


Dazu wird in der Verfügung neben dem »hervorgehobenen Zeigen der Buchstaben ›V‹ oder ›Z‹« oder »St.-Georgs-Bändern« ausdrücklich auch »das Zeigen der Flagge der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken« gezählt. Ebenso verboten wird mit der Verfügung das »Verwenden von russischen und sowjetischen Militärflaggen« sowie das »Zeigen von Fahnen und Flaggen mit russischem oder ukrainischem Bezug«. Letztere sowie die St.-Georgs-Bänder werden von dem Verbot ausgenommen, soweit diese Bestandteil »von Kranzschleifen, Blumengebinden oder vergleichbarer Gegenstände sind, die anlässlich der Gedenktage an den Ehrenmalen niedergelegt werden sollen«. Diese Erlaubnis gilt also für Flaggen mit Bezug zur UdSSR ausdrücklich nicht. Ausgenommen von allen genannten »Untersagungen« werden in der Verfügung Angehörige diplomatischer Missionen. Veteranen des Zweiten Weltkrieges wird zudem gestattet, Uniformen, Uniformteile oder St.-Georgs-Bänder zu tragen – nicht aber Flaggen der UdSSR.


Räumlich erstrecken sich die Verbote auf Areale in den Bezirken Treptow-Köpenick, Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Reinickendorf, Pankow und Spandau. Betroffen ist unter anderem das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park, wo am 8. und 9. Mai traditionell Kundgebungen und Kranzniederlegungen stattfinden. Ebenfalls in das Verbot einbezogen wurden die Ehrenmale im Tiergarten und in der Schönholzer Heide, das als »Haus der Befreiung« bekannte Gebäude an der Landsberger Allee, das am 21. April 1945 als erstes Haus auf Berliner Boden von Soldaten der Roten Armee erreicht wurde, sowie die Gedenktafel für den ersten Stadtkommandanten Nikolai Bersarin in der Petersburger Straße. In der bemerkenswert akribischen Aufstellung finden sich auch kleinere Gedenkorte wie das Mahnmal für die Naziopfer am Rathauspark im Ortsteil Wittenau oder die Mosaiksäule »Deutsch-sowjetische Freundschaft« an der Walter-Felsenstein-Straße. Auch am Ort der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, dem ehemaligen Offizierskasino der Festungspionierschule in Karlshorst (heute Deutsch-Russisches Museum), darf am 8. und 9. Mai die rote Fahne mit Hammer und Sichel nicht gezeigt werden.


Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte am Freitag auf Nachfrage gegenüber jW, am 8. und 9. Mai solle »das Erinnern im Vordergrund stehen«. In der Allgemeinverfügung werde das untersagt, was aus Sicht der Behörden »zu Provokationen und Konflikten« führen könne. Die Frage, wer die Flagge der UdSSR bei Kundgebungen und Kranzniederlegungen zum Tag der Befreiung vom Faschismus als »Provokation« auffassen könne bzw. inwiefern mit dieser Flagge eine Verherrlichung des russischen Angriffs auf die Ukraine verbunden sei, konnte der Sprecher zunächst nicht beantworten. In einer Rückmeldung hieß es, der russische Präsident habe möglicherweise die Absicht, das Staatsgebiet der ehemaligen UdSSR »oder Teile davon« zu erobern; aus diesem Grund könne die Fahne der UdSSR als »Verherrlichung« des Krieges in der Ukraine interpretiert werden.


Immerhin hat die Pressestelle der Berliner Polizei diese bemerkenswerte Deutung schneller zur Hand als die der Senatsinnenverwaltung. Dort hatte jW bereits vor Wochen – als in der Taz eine Grünen-Politikerin über »Ausschreitungen« im Umfeld der Kundgebung am 9. Mai im Treptower Park spekuliert hatte – angefragt, welche Anhaltspunkte die Landesregierung dafür habe. Außer der auf erneute Nachfrage hin erfolgten Versicherung, die Anfrage »nicht vergessen« zu haben und an einer Antwort zu arbeiten, lag bis zum Freitag keine Rückmeldung vor. Auch die Pressestelle des Landesverbandes der Partei Die Linke reagierte bis jW-Redaktionsschluss nicht auf die Frage, wie die Partei zu dem Verbot der sowjetischen Flagge bzw. zu dessen Begründung steht. Carsten Schatz, Kofraktionschef der Partei im Abgeordnetenhaus, nannte das Verbot am Freitag nachmittag bei Twitter eine »sinnvolle Entscheidung«. Ob das Verbot Bestand hat, ist derweil offen – nach jW-Informationen wurde es noch am Freitag angefochten.


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06.05.2022

Krieg in Europa! – Frieden durch Aufrüstung?

Essay von Uwe Wötzel, vom 9. März 2022 1


Putins Krieg gegen die Ukraine hat eine Vorgeschichte
Am 2. März verurteilte die Vollversammlung 2 der Vereinten Nationen auf das Schärfste die
Aggression Russlands gegen die Ukraine unter Verletzung der Charta der Vereinten Nationen
auf das Schärfste und forderte die Russische Föderation auf, ihre Entscheidung vom 21. Februar
über den Status bestimmter Gebiete der ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk unver-
züglich und bedingungslos rückgängig zu machen. Doch die brutalen Angriffe der russischen
Armee auf die Ukraine werden fortgesetzt, auch gegen die Zivilbevölkerung, auf Krankenhäu-
ser, gegen Einrichtungen der zivilen Infrastruktur, sogar auf Atomkraftwerke. Tausende Men-
schen sterben, Millionen sind auf der Flucht. Die Not und das Leid sind unermesslich. Nichts,
aber auch gar nichts kann diesen verbrecherischen Krieg rechtfertigen. Dennoch müssen wir
fragen, wie es dazu kam, wer Anteile an der Vorgeschichte hat und für welche Fehler unschul-
dige Menschen in diesem Krieg mit ihrem Leben und ihrem Leid einen hohen Preis zahlen.
Wenn wir aus Fehlern nicht lernen, dann werden sich Kriege mit ihren schrecklichen Folgen

für Millionen Menschen wiederholen.


Vor 20 Jahren wollte Putin gemeinsame Sicherheit in Europa
Es war Putin, der noch im Jahr 2001 in Deutschen Bundestag anhaltenden Applaus bekam für
diese Erklärung: „Ohne eine moderne, dauerhafte und standfeste internationale Sicherheitsar-
chitektur schaffen wir auf diesem Kontinent nie ein Vertrauensklima und ohne dieses Vertrau-
ensklima ist kein einheitliches Großeuropa möglich. Heute sind wir verpflichtet, zu sagen, dass
wir uns von unseren Stereotypen und Ambitionen trennen sollten, um die Sicherheit der Bevöl-
kerung Europas und die der ganzen Welt zusammen zu gewährleisten.“3 Putin hoffte offenbar
zu Beginn seiner ersten Präsidentschaft an im „Zwei plus Vier Vertrag“ von 1990 vereinbarten
„Bereitschaft, die Sicherheit zu stärken, insbesondere durch wirksame Maßnahmen zur Rüs-
tungskontrolle, Abrüstung und Vertrauensbildung; ihrer Bereitschaft, sich gegenseitig nicht als
Gegner zu betrachten, sondern auf ein Verhältnis des Vertrauens und der Zusammenarbeit hin-
zuarbeiten, sowie dementsprechend ihrer Bereitschaft, die Schaffung geeigneter institutioneller
Vorkehrungen im Rahmen der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa po-

sitiv in Betracht zu ziehen“.4


Hoffnung auf gemeinsame Sicherheit wurde enttäuscht
Putins Hoffnungen wurden auf Vertrauensbildung und gemeinsame Sicherheit konterkariert.
Besonders die zweite und sehr weitreichende große NATO-Osterweiterung 5 2004 mit der Auf-
nahme von Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien war ein
politischer Schritt, der die Haltung Russlands zum Westen veränderte. Der große US-Diplomat

und Historiker George F. Kennan war ein nachdrücklicher Warner vor den Folgen einer


1 Mein Beitrag ist eine Momentaufnahme ohne Anspruch auf Vollständigkeit, es ist die Sicht eines kritischen Zeitgenossen, der für sachliche Kritik und Impulse offen ist. uwe.woetzel@web.de
2 https://www.un.org/press/en/2022/ga12407.doc.htm
3 https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin_wort-244966
4 Bundesgesetzblatt 1990 II S. 1317

5 https://nsarchive.gwu.edu/2


Osterweiterung der NATO für die internationale Sicherheit. Am 5. Februar 1997 schrieb er in
einem Gastbeitrag für die New York Times, dass die Entscheidung von Präsident Clinton, die
NATO bis zu den Grenzen Russlands zu erweitern, der verhängnisvollste Fehler der amerika-
nischen Politik in der Ära nach dem Kalten Krieg wäre: „Diese Entscheidung kann erwarten
lassen, dass die nationalistischen, antiwestlichen und militaristischen Tendenzen in der Mei-
nung Russlands entzündet werden; dass sie einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung der
Demokratie in Russland haben, dass sie die Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen
zwischen Osten und Westen wiederherstellen und die russische Außenpolitik in Richtungen

zwingen, die uns entschieden missfallen werden“6


Putin benannte 2007 als Gast der Münchener Sicherheitskonferenz sehr deutlich den von ihm
erkannten Vertrauensbruch: „Es ist bekannt, dass die Problematik der internationalen Sicher-
heit bedeutend breiter ist als die Fragen der militärpolitischen Stabilität. Dazu gehören die
Beständigkeit der Weltwirtschaft, die Überwindung der Armut, die ökonomische Sicherheit und
die Entwicklung des Dialogs zwischen den Zivilisationen. Dieser allumfassende, unteilbare
Charakter der Sicherheit drückt sich auch in seinem Grundprinzip aus: „Die Sicherheit des
Einzelnen – das ist die Sicherheit aller“. Wie sagte doch Franklin Roosevelt schon in den ersten
Tagen des II. Weltkrieges: „Wo auch immer der Frieden gebrochen wird, ist er gleichzeitig
überall bedroht und in Gefahr.“ ... Ich denke, es ist offensichtlich, dass der Prozess der NATO-
Erweiterung keinerlei Bezug zur Modernisierung der Allianz selbst oder zur Gewährleistung
der Sicherheit in Europa hat. Im Gegenteil, das ist ein provozierender Faktor, der das Niveau
des gegenseitigen Vertrauens senkt. Nun haben wir das Recht zu fragen: Gegen wen richtet
sich diese Erweiterung? Und was ist aus jenen Versicherungen geworden, die uns die westli-

chen Partner nach dem Zerfall des Warschauer Vertrages gegeben haben?“ 7


Putins Politik: reaktionär, nationalistisch, imperialistisch
Heute wissen wir, dass das von George F. Kennan und anderen Experten befürchtete Szenario
trat ein. Putin baute sich einen kleinen Hofstaat mit einem Netzwerk von nationalistischen,
antiwestlichen und militaristischen Leuten und bereitete zeitgleich mit der fortschreitenden Ost-
erweiterung der NATO auf allen Ebenen seinen Angriff auf die Ukraine vor. Diese Entwicklung
war nicht unübersehbar, sie vollzog sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Lange bevor
2021 massive russische Truppenkontingente an der ukrainischen Grenze in Stellung gebracht
wurden, da erfolgte auch die ideologische Vorbereitung8 . Es wurden in Russland nationalisti-
sche Klubs geschaffen und materiell gut ausgestattet, die das ideologische Rüstzeug für den
Krieg gegen die Ukraine lieferten. Zu diesen nationalistischen Klubs gehört der 2012 gegrün-
dete Isborsk-Klub 9 , benannt dem historischen Ort in Nordwestrussland, der als ein Zentrum
russischer Stämme gilt im Jahr 862 die Gründung russischer Staatlichkeit markieren soll. Der
Klub versteht sich als Plattform für eine nationalistische Querfront und will die "Roten" (Nati-
onalkommunisten) und "Weißen" (Rechtsnationalisten) vereinigen. Der Klub-Vorsitzender
Prochanow flog als Gast in dem Langstreckenbomber „TU-95 Isborsk“ mit. Prochanow ist zu-
gleich Mitglied des Waldai-Klubs10 . Beide Klubs 11 teilen die nationalistische Orientierung und
verfügen über intensive Verbindungen zum Kreml. Den russischen Überfall auf die Ukraine
kommentierte das Isbork-Klub-Mitglied Dr. Natalia Narochnitskaya, leitende Forscherin am
6 https://www.nytimes.com/1997/02/05/opinion/a-fateful-error.html
7 http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Sicherheitskonferenz/2007-putin-dt.html
8 Volker Weiß, Eurasische Reconquista, https://jungle.world/artikel/2022/09/eurasische-reconquista
9 https://izborsk-club.ru/
10 https://valdaiclub.com/a/highlights/russia-ukraine-quo-vadis-/
11 https://www.bpb.de/themen/europa/russland-analysen/159429/analyse-neue-rechtsextreme-intellektuellenzirkel-in-
putins-russland-das-anti-orange-komitee-der-isborsk-klub-und-der-florian-geyer-klub/3
Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Russischen Akademie der Wis-
senschaften, am Tag des Angriffs, am 24. Februar, in einem Interview mit Izvestia: „Die Wurzel
des Konflikts nicht nur in der Ukraine, sondern auch in vielen anderen ehemaligen Republiken
der UdSSR liegt in der doppelten, doppelten, rechtswidrigen Zerstörung des historischen russi-
schen Staates. Zuerst von den Bolschewiki 1917, dann von den Liberalen 1991. Darüber hinaus
wurden sie 1991 nicht entlang der historischen Grenzen geteilt, die die Bolschewiki gezogen
haben.“12 Zum Isborsk-Klub gehört auch Alexander Dugin, der als Gründer, Chefideologe und
Vorsitzende der sogenannten Internationalen Eurasischen Bewegung über Zugang zu höchsten
Regierungs- und Parlamentskreisen verfügt 13 . Dugin vertritt offen imperialistische und neofa-
schistische Positionen und propagiert über internationale Netzwerke das geopolitische Konzept
eines „Neo-Eurasismus“ auf der Basis eines in Opposition zu den USA stehenden großrussi-
schen Reiches. Etwa einmal pro Woche tritt Dugin in einem der staatlichen oder halbstaatlichen
Rundfunk- oder Fernsehkanäle Russlands auf. Aufgrund seiner Eloquenz und Belesenheit hat

er sich zu einem beliebten Interviewpartner russischer Journalisten entwickelt.


Putin selbst präsentierte im Juli 2021 seine nationalistische und imperialistische Geschichtspo-
litik in einen Aufsatz14 . Putin Vorstellung von einem Großrussischen Reich, analog der Kiewer
Rus offenbart seine „Gedankenwelt, in der sich Sowjetpatriotismus, imperialer und russischer
Ethnonationalismus sowie revisionistisches Denken vermischen. Für Putin ist die Ukraine ein
„Anti-Russland“, hinter dem eine Verschwörung des Westens steht. Den ethnischen Russen in
der Ukraine drohe „eine gewaltsame Assimilation“, die mit dem „Einsatz von Massenvernich-
tungswaffen“ vergleichbar sei.“ Im Juli 2021 forderte Andreas Kappler, „Putins Drohungen

sollten ernst genommen werden.“15


Nicht zu übersehen war auch der nationalistische Kurs, mit kleinen sozialpolitischen, aber auch
mit religiösen und homophoben Akzenten in der im Juli 2020 geänderten Verfassung der Rus-
sischen Föderation. Zu wesentlichen besonders markanten Veränderungen gehören Vorrang der
russischen Verfassung vor dem Völkerrecht, Stärkung von Befugnissen des Präsidenten, das
Bekenntnis zu Gott, Indexierung der Renten, Verbot des Unterschreitens des Mindestlohns ge-
genüber dem Existenzminimum, Ehe nur als Bund von Mann und Frau. Die Abkehr vom Völ-
kerrecht in der russischen Verfassung bedeutet, dass Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nicht durchgesetzt werden können. Damit werden russische Oppositionsaktivisten der Willkür eines repressiven Staats- und Justizapparates ausgeliefert. Einen eigenen Platz bekamen in der neuen Verfassung das völkische Geschichtsbild und die Abwehr von differenzierten Betrachtungen der Geschichte in Artikel 67 Absatz 2 und 3:
„2. Die Russische Föderation, vereint durch eine tausendjährige Geschichte, bewahrt die Er-
innerung an die Vorfahren, die uns Ideale und den Glauben an Gott weitergegeben haben,
sowie die Kontinuität in der Entwicklung des russischen Staates und erkennt die historisch be-

gründete staatliche Einheit an.


3. Die Russische Föderation ehrt das Andenken an die Verteidiger des Vaterlandes und ge-
währleistet den Schutz der historischen Wahrheit. Eine Abwertung der Bedeutung der Leis-
tung des Volkes bei der Verteidigung des Vaterlandes ist nicht gestattet.“ 16
12 https://izborsk-club.ru/22390
13 Andreas Umland, Faschismus à la Dugin, Blätter für deutsche und internationale Politik 12/2007, S. 1432-1435
https://www.blaetter.de/ausgabe/2007/dezember/faschismus-a-la-dugin
14 Vladimir Putin, Über die historische Einheit von Russen und Ukrainer, deutsch in OSTEUROPA, 71. Jg., 7/2021, S. 51–66
https://zeitschrift-osteuropa.de/hefte/2021/7/ueber-die-historische-einheit-der-russen-und-der-ukrainer/ und http://kremlin.ru/events/president/news/66181
15 Andreas Kappeler, Revisionismus und Drohungen; Vladimir Putins Text zur Einheit von Russen und Ukrainern (Osteuropa 7/2021, S. 67–76) https://zeitschrift-osteuropa.de/hefte/2021/7/revisionismus-und-drohungen/
16 http://duma.gov.ru/news/48045/4
Zu Putins Strategie zur Verfälschung der Geschichte gehört auch das Verbot von Memorial17 , der bedeutenden von Sacharow gegründeten und von Gorbatschow unterstützen Menschenrechts-organisation, die insbesondere die Verbrechen des Stalinismus aufarbeitet. Putins Vorliebe für Diktatoren wurde bereits 1993 sichtbar, als er in seiner Amtszeit als zweiter Bürgermeister von St. Petersburg vor deutschen Unternehmensvertretern den chilenischen Diktator Pinochet als Vorbild für neoliberale, autoritäre und notwendige Politik darstellte.18


Als Putin im April 2021 fast 90.000 russische Soldaten vor der ukrainischen Grenze aufmar-
schieren ließ, da erklärte der ukrainische Präsident Selensky im April 2021 den NATO-Beitritt
seines Landes als „einzigen Weg“ für den Frieden bezeichnete. Der Botschafter der Ukraine in
Deutschland, Andreji Melnyk, legte im Interview mit dem Deutschlandradio19 am 15. April
2021 nach, Kiew werde „vielleicht auch über den nuklearen Status nachdenken“.
Die NATO eine Wertegemeinschaft, wofür?
Als was sollte Putin die permanente Ausdehnung der NATO in Richtung Osten wahrnehmen?
Als Bedrohung der Sicherheit Russlands und damit der Bedrohung der Sicherheit ganz Euro-
pas? Welchem Anspruch wurde und wird die NATO gerecht? Wozu brauchen Menschen in

Europa die NATO?


In der Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Bundesregierung wird die NATO dargestellt „als
Wertegemeinschaft freier demokratischer Staaten. Im Nordatlantikvertrag bekennen sich die
Mitglieder zu Frieden, Demokratie, Freiheit und der Herrschaft des Rechts.“20 In welchem Ver-
hältnis steht dieser Anspruch zur Realität? In welchem Kontext steht die NATO als Wertege-

meinschaft des freien Westens?


Nach dem Ende der UdSSR und dem Warschauer Vertrag verstand sich die NATO als Sieger
der Geschichte. Die NATO steht historisch für globale Vorherrschaft des Westens unter Füh-
rung der USA. Die globale Vorherrschaft des Westens begann vor über 500 Jahren mit den
brutalen und räuberischen Landnahmen. Der britische Kapitalist und Politiker Cecil Rhodes
erklärte die räuberische Kolonialpolitik: „Wir müssen neue Länder finden, aus denen wir leicht
Rohstoffe gewinnen können und gleichzeitig die billige Sklavenarbeit ausnutzen können, die
von den Eingeborenen der Kolonien zur Verfügung steht. Die Kolonien würden auch einen
Abladeplatz für die in unseren Fabriken produzierten Überschüsse darstellen.“ NATO-Mit-
gliedsstaaten, waren noch Jahrzehnte nach NATO-Gründung als globale Kolonialstaaten, als
Sklavenhändler, Ausbeuter von Menschen und Natur, Kriegs- und Besatzungsmächte auf den
Kontinenten Afrikas, Amerikas und Asiens mit brutaler Gewalt tätig. NATO-Mitglieder wie
Frankreich, Belgien und Portugal zogen sich erst nach blutigen Befreiungskämpfen der Men-
schen in den jeweiligen Ländern zurück. Zum postkolonialen Erbe dieser Politik zählen unsag-
bares Leid bei indigenen Völkern, willkürlich von Kolonialmächten gezogene Staatsgrenzen,
ausgeplünderte Schätze, zerstörte Natur und struktureller Rassismus. Dies ist das Erbe von
Staaten, die sich unter dem Dach der NATO „als Wertegemeinschaft freier demokratischer
Staaten, für Frieden, Demokratie, Freiheit und der Herrschaft des Rechts“ verstehen. Die Kriege
von NATO-Staaten im Kongo, in Algerien, in Indochina, Angola, Mosambik gehören zur Ge-
schichte der NATO ebenso, wie die NATO-Mitgliedschaft von zeitweise faschistischen Regi-
men in Spanien, Portugal und Griechenland. Die NATO war und ist stets der bewaffnete Arm
eines Bundes, dem ungeachtet der politischen Verfasstheit und dem Status der Menschenrechte
17 https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/russia-programs/2022-03-03/liquidation-memorial
18 Bericht in der Tageszeitung Neues Deutschland, 31.12.1993
19 https://www.deutschlandfunk.de/russlands-truppenverlegung-ukrainischer-botschafter-wir-100.html
20 https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/nato-faq-2066185
in den Mitgliedsstaaten die Sicherung und Schutz des kapitalistischen Wirtschaftssystems mit
der Garantie des Privateigentums an Produktionsmitteln ein zentrales Ziel darstellt.
Der Bruch der Anti-Hitler-Koalition war zugleich der Beginn des Kalten Krieges. Die folgen-
den Jahrzehnte offenbarten die Widersprüche zwischen Propaganda und bekannten Realitäten
in der Politik der Westmähte und späteren NATO-Mitgliedsstaaten. Die US-Atombombenein-
sätze gegen die Menschen in Hiroshima und Nagasaki markierten auch eine Warnung an die
damalige UdSSR und waren zugleich der Auftakt für das atomare Wettrüsten. Mit bester
Schönfärberei wurde im Kalten Krieg die US-Großmachtpolitik verpackt und angepriesen.
1947 verkündete der damalige US-Präsident Truman seine Doktrin mit folgen Worten:
„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Weltgeschichte muss fast jede Nation zwischen alternativen
Lebensformen wählen. Nur zu oft ist diese Wahl nicht frei. Die eine Lebensform gründet sich
auf den Willen der Mehrheit und ist gekennzeichnet durch freie Institutionen, repräsentative
Regierungsform, freie Wahlen, Garantien für die persönliche Freiheit, Rede- und Religions-
freiheit und Freiheit von politischer Unterdrückung. Die andere Lebensform gründet sich auf
den Willen einer Minderheit, den diese der Mehrheit gewaltsam aufzwingt. Sie stützt sich auf
Terror und Unterdrückung, auf die Zensur von Presse und Rundfunk, auf manipulierte Wahlen
und auf den Entzug der persönlichen Freiheiten. Ich glaube, es muss die Politik der Vereinigten
Staaten sein, freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaff-
nete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen. Ich glaube, wir müssen allen freien
Völkern helfen, damit sie ihre Geschicke auf ihre Weise selbst bestimmen können. Unter einem
solchen Beistand verstehe ich vor allem wirtschaftliche und finanzielle Hilfe, die die Grundlage
für wirtschaftliche Stabilität und geordnete politische Verhältnisse bildet. Die Welt ist nicht
statisch und der Status quo ist nicht heilig. Aber wir können keine Veränderungen des Status
quo erlauben, die durch Zwangsmethoden oder Tricks wie der politischen Infiltration unter
Verletzung der Charta der Vereinten Nationen erfolgen. Wenn sie freien und unabhängigen
Nationen helfen, ihre Freiheit zu bewahren, verwirklichen die Vereinigten Staaten die Prinzi-
pien der Vereinten Nationen. Die freien Völker der Welt rechnen auf unsere Unterstützung in
ihrem Kampf um die Freiheit. Wenn wir in unserer Führungsrolle zaudern, gefährden wir den
Frieden der Welt - und wir schaden mit Sicherheit der Wohlfahrt unserer eigenen Nation.“ 21
Ziel der US-Doktrin war es, die Expansion der Sowjetunion aufzuhalten, und Regierungen im
Widerstand gegen den Kommunismus zu unterstützen. Koste es was es wolle. Und es kostete.
Es kostete Menschenleben, Umweltschäden und gewaltige öffentliche Ressourcen. Unter op-
ferreichen Stellvertreterkriegen litten besonders die Menschen in Korea, Vietnam und Afgha-
nistan. "Wenn wir am Hindukusch Erfolg haben, werden wir auch das nächste Mal stärker sein,
wenn wir aufgerufen sind, unsere Sicherheit und Werte weit weg von zu Hause zu verteidigen.",
dass erklärte die damalige US-Botschafterin Victoria Nuland 22 . Wir haben noch die Bilder vom
Abzug der US-Truppentransporter vom Flughafen Kabul vor den Augen und wissen, wie mili-

tärische Abenteuer ausgehen können.


Kriege in Europa – vergessen und verdrängt
Der russische Angriff auf die Ukraine entwickelt sich zum bisher größten und gefährlichsten
Krieg in Europa. Aber er ist nicht der erste Krieg in Europa. Viele Kriege sind im öffentlichen
Bewusstsein nicht präsent oder werden verdrängt. Die Arbeitsgemeinschaft
21 Rede von US-Präsident Harry S. Truman am 12. März 1947 vor beiden Häusern des Kongresses. https://segu-ge- schichte.de/truman-doktrin-quelle/
22 Victoria Nuland, 8. Februar 2008 in Berliner Zeitung; Quellen: http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Sicherheits-konferenz/2008-protest.html und https://www.sueddeutsche.de/politik/afghanistan-einsatz-der-bundeswehr-soldat-fuer-soldat-1.2630076 Kriegsursachenforschung (AKUF) informiert23 umfassend über das weltweite Kriegsgeschehen nach dem Zweiten Weltkrieg. Im AKUF-Archiv sind Analysen, Übersichten und Statistiken zu sämtlichen Kriegen seit 1945 vorhanden: „Noch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem
Ausgang des Zweiten Weltkrieges standen die zwei Griechischen Bürgerkriege (1944-1945 und
1946-1949), die in Westeuropa das Kriegsgeschehen nach dem Zweiten Weltkrieg einleiteten.
Der erste Griechische Bürgerkrieg begann zwar im Dezember 1944, während der Zweite Welt-
krieg in Europa offiziell erst am 8. Mai beendet wurde. Jedoch standen sich hier bewaffnete
Gruppen gegenüber, die bereits den ideologischen Lagern des bevorstehenden Ost-West-Kon-
fliktes zuzuordnen sind. Ungefähr in den gleichen Zeitraum fällt der Spanische Bürgerkrieg
(1945-1950). Allein drei Kriege eskalierten auf Zypern. Von 1955 bis 1959 wurde um die Un-
abhängigkeit der Insel von Großbritannien gekämpft, der zweite Krieg (1963-1964) führte zur
Teilung der Insel in einen griechisch-zypriotischen Süden und einen türkisch-zypriotischen
Norden, der Krieg von 1974 schließlich verfestigte diese Teilung noch einmal. Von 1968 bis
1979 dauerte der Krieg im spanischen Baskenland, der seitdem unterhalb der Kriegsschwelle
mit geringer Intensität weitergeht. Der Nordirlandkrieg (1969-1997) stellt die längste bewaff-
nete Auseinandersetzung dar. Mit Ausnahme des Ungarn-Aufstandes von 1956 blieb Osteuropa
bis 1989 kriegsfrei. Von 1989 bis 1995 eskalierten jedoch gleich 5 Kriege, die allesamt in Süd-
osteuropa stattfanden. Nach den relativ kurzen kriegerischen Auseinandersetzungen in Rumä-
nien (1989) und Moldavien (1992) haben die kriegerischen Staatsbildungsprozesse auf dem
Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens das weitere Konfliktgeschehen bestimmt. Die Kriege in
Slowenien (1991), Kroatien (1991-1995) und Bosnien (1992-1995) begannen zwar als Sezessi-
onskriege, sie bekamen jedoch im weiteren Konfliktverlauf, mit der Anerkennung der Unab-
hängigkeit der jugoslawischen Nachfolgestaaten, auch eine zwischenstaatliche Dimension.
Unter den Kriegen in Europa wird der NATO-Krieg gegen Jugoslawien mit der Abtrennung
des Kosovo als völkerrechtswidrig angesehen. Es gab für diesen Krieg weder ein UN-Mandat,
noch Bündnisfall, sondern als Vorwand nur Lügen 24 . Der NATO-Einsatz unter Beteiligung von
Tornados der Bundeswehr dauerte vom 24. März 1999 als Tag des ersten Luftangriffs bis zum
9. Juni 1999. NATO-Bomber warfen binnen 78 Tagen 20.000 Bomben vor allem auf zivile
Ziele in Jugoslawien. Sie feuerten über 100 Raketen zur Unterdrückung der jugoslawischen
Flugabwehr. Dieser NATO-Krieg war ein Kriegsverbrechen. Die Begründung des Krieges be-
ruhte auf einem nichtexistierenden „Operationsplan Hufeisen“. Im Ergebnis des Krieges wur-
den bestehende Grenzen verändert und der Kosovo als eigenes Staatsgebiet von Jugoslawien

abgetrennt.


Invasion und Krieg im Schatten des Ukrainekrieges
Die Türkei, ein enger NATO-Partner Deutschlands, setzt im Schatten des russischen Angriffs-
krieges gegen die Ukraine ihren Angriffskrieg 25 gegen kurdische Gebiete in Nordsyrien fort
und hält an der Besatzung größerer Regionen des Landes fest. In diesen Tagen werden erneut
türkischer Artilleriebeschuss und Drohnenangriffe auf die kurdischen Gebiete Nordsyriens ge-
meldet; dabei wurden bisher zahlreiche Zivilisten verletzt. Wenige Wochen zuvor war es zu
einem Großangriff der türkischen Luftwaffe gekommen. Erdoğan ließ die nordostsyrische Re-
gion Hasakah bombardieren, nachdem es dort kurdischen Kämpfern gelungen war, einen Ge-
fängnisaufstand des Islamischen Staates (IS) niederzuschlagen. Die Türkei hält seit Jahren meh-
rere Regionen Nordsyriens besetzt, errichtet dort türkische Infrastruktur und bindet die Gebiete
23 https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sowi/professuren/jakobeit/forschung/akuf/kriegearchiv.html
24 Die erstmals 2001 gesendete WDR-Dokumentation „Es begann mit einer Lüge“ geht davon aus, dass die gesamte Ge-
schichte frei erfunden wurde und nur der Rechtfertigung der militärischen Einsätze diente,
https://www.y-
outube.com/watch?v=ZtkQYRlXMNU

25 https://www.pressenza.com/de/2022/03/die-ignorierte-invasion/

 

Info: https://frieden-hannover.de/wp-content/uploads/2022/03/Ukraine_Woetzel.pdf


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06.05.2022

8. Mai Redner und Unterstützer der Demonstration gegen die Weltkriegsgefahr am 8. Mai von Essen nach Gelsenkirchen (Aktualisiert: 5. Mai)

rf-news.de, vom Mittwoch,  04.05.2022,  19:00 Uhr, Von fh / lg / ffz
Zitat: Täglich melden sich Organisationen und Persönlichkeiten neu als Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Aufrufs „Für eine neue Friedensbewegung gegen jede imperialistische Aggression! Bauen wir an einer Front, um einen 3. Weltkrieg zu verhindern!“ Außerdem bringen wir hier die bisher feststehenden Organisationen, Rednerinnen und Redner, die auf der Auftaktkundgebung, der Demonstration selbst und der Abschlusskundgebung sprechen werden:


Redner und Unterstützer der Demonstration gegen die Weltkriegsgefahr am 8. Mai von Essen nach Gelsenkirchen (Aktualisiert: 5. Mai) 
  • Christian Link, Kumpel für AUF, Betriebsrat bei Deilmann
  • Vertreter von BIR-KAR
  • Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD
  • Martin Gatzemeiner, Die Linke Gelsenkirchen
  • Meral Dogan, ver.di-Bundesmigrationsausschuss
  • Einweihung der sozialistischen Gedenkstätte durch Vertreter des Jugendverbands REBELL
  • ATIF (Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland)
  • Vertreterinnen und Vertreter der ICOR
  • Die Frauenorganisationen Yeni Kadin und Courage
  • Ein Mitglied der  VVN-BdA

Voraussichtlich werden auch Vertreterinnen und Vertreter der Klein- und Mittelbauern "gut sichtbar" teilnehmen.


Täglich neue Unterstützer

Unter den letzten Unterzeichnern sind u. a. die Betriebsratsliste „Offensiv'“ bei Opel Bochum, namentlich auch Steffen Reichelt (Betriebsrat Opel Bochum), weiter Klaus-Jürgen Hampejs, Gärtringen (IG Metall und Internationale Automobilarbeiterkoordination IAC), neun Personen aus Gera, darunter Karl-Heinz Zimmermann (IG Metall), Erika Bauer (IG Metall), Kai-Uwe Kablau (Die Linke), Petra und Dieter Ilius (MLPD). Aus Frankfurt am Main unterschrieb Shahnaz Moratab (IIFD - Internationales Integrationskomitee iranischer Flüchtlinge), aus Darmstadt Dr. Detlef Rohm (Dipl. Biologe, Umweltgewerkschaft), aus Köln Ali Cicek (IG Metall, Betriebsrat Ford Köln) und Mehmet Perisan (Vorsitzender IG BAU Köln-Bonn). Aus Berlin unterschrieb Hans Köbrich (IG Metall Berlin, Arbeitskreis Internationalismus) und aus Gelsenkirchen Nurgül Erdem (Alevitischer Kulturverein - Alevi Bektasi Kültürmerkezi Gelsenkirchen).


Organisationen, die den Aufruf bisher unterzeichnet haben (Stand 4. Mai 2022)

  • ADHF
  • ATIF
  • AUF Kassel
  • AUF Witten
  • Bundesweite Montagsdemo
  • Demokratisches Komitee Palästina
  • Eisenacher Aufbruch
  • Frauenverband Courage
  • LF – Linkes Forum
  • Freundeskreis Flüchtlingssolidarität
  • IAC
  • Kämpferischer Frauenrat
  • MLPD
  • Offensiv (Initiative für eine kämpferische Gewerkschaftsarbeit bei Opel in Bochum)
  • REBELL
  • Ruhrchor
  • Solidarität International
  • Willi Dickhut Museum
  • Sympathisanten der PFLP
  • Umweltgewerkschaft
  • VW-Widerstandskomitee Braunschweig
  • YDG
  • ZUG Albstadt

 

660 Personen unterstützen den Aufruf


Die vollständige Liste der bisher gemeldeten öffentlichen Unterzeichner ist hier


8. Mai: Reaktionen der Bevölkerung

Bei Straßenumzügen und bei zahlreichen Einzelgesprächen laden wir die Bevölkerung zur Demonstration am 8. Mai gegen die Gefahr eines Dritten Weltkriegs ein. Hier einige Eindrücke: Viele sind sehr interessiert am Thema und besorgt! Heiß diskutiert ist, ob unsereins dagegen etwas ausrichten kann. Aber viele stimmen zu: Ja, eigentlich muss man etwas tun.


Ein libanesischer Jugendlicher kommt verärgert auf uns zu: „Ich höre nur noch Ukraine! In Palästina ist seit Jahrzehnten Krieg. Wer spricht darüber?“ Wir diskutieren mit ihm am offenen Mikrofon: Die Demonstration ist notwendig gegen die Gefahr eines Dritten Weltkriegs! Das betrifft alle Völker, um deren Land die Imperialisten einen Krieg führen. Alles klar, da sind wir uns einig, und natürlich findet er den Krieg in der Ukraine auch schlimm und falsch. Als er die Sonnenbrille abnimmt, erkennen wir ihn als ehemaliges Mitglied der Kinderorganisation ROTFÜCHSE! Stolz stellte er uns seine schwangere Frau vor: Sie ist Kurdin: „Mein Vater wurde vom türkischen Staat verfolgt, weil er für die Rechte der Kurden gekämpft hat. Doch die deutsche Regierung arbeitet sehr eng mit der türkischen Regierung zusammen. Damit bin ich nicht einverstanden!“ Sie trägt sich gleich in die Liste der Widerstandsgruppe ein und sagt, dass sie im Internet Werbung für die Demonstration am Sonntag machen wird.

 

Eine Nachbarin kommt mit zwei „Daumen hoch!“ auf uns zu: „Genau richtig so! Wir sind leider im Urlaub, aber ihr habt vollkommen recht. Viel Erfolg am Sonntag!“ Eine befreundete Deutsch-Russin nimmt mehrere Broschüren über Willi Dickhut mit und will diese an ihre Großfamilie verkaufen, so wie sie es immer bei unseren Broschüren macht und jeden Cent abliefert. „Der Putin ist ein Teufel! Gegen den muss man auf jeden Fall demonstrieren.“

 

Am Betriebstor um 5 Uhr in der Früh ist überdurchschnittliches Interesse an unseren Flugblättern und Einladungen. Der Nachsatz: „Gegen Putin und die NATO“ klärt schnell die Fronten. Manche geben das Flugblatt zurück, weil sie für Putin sind, andere geben es zurück, weil sie für die NATO sind. Doch das sind nur wenige. Viele nicken nachdenklich bei dem Standpunkt oder stimmen ausdrücklich zu. „Und unsereins zahlt jetzt schon die Kosten für den Krieg!“ Von einer großen Gruppe polnischer Arbeiter eines Subunternehmens bleiben zwei stehen und wir erklären ihnen auf Englisch unser Anliegen. Der jüngere der beiden entgegnet: „Gegen NATO und Putin? Das ist gut! Ich bin auch ein Linker.“ Wir stellen uns vor als Vertreter der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands. „Oh, das ist gut!“ Er trägt sich in die Widerstandsgruppe ein. Er arbeitet immer drei Wochen in Deutschland, dann ist er eine Woche in Polen. Vielleicht können wir dazu beitragen, die Friedensbewegung und die ICOR in Polen zu stärken? Mehrere der polnischen Arbeiter nehmen unsere Visitenkarte für unseren Netzauftritt mit, um sich online auf Polnisch oder Englisch über uns zu informieren.

 

Auf der Straße begegne ich einer ungarischen Familie. Die junge Frau war früher ebenfalls bei den ROTFÜCHSEN. Ihrer Tante passte die Lenin-Statue anfangs überhaupt nicht! Doch mittlerweile hat sie sich wenigstens damit ausgesöhnt. „Wir sind uns ja nicht in allem einig, aber dass ihr was gegen den Weltkrieg macht, das finde ich genau richtig! Ich hab mir noch nie so große Sorgen gemacht, dass es wieder zu einem großen Krieg kommt. Aber Moment, gegen wen und wofür seid ihr genau?“ Mit unserer Position ist sie einverstanden. Die beiden sind seit Jahren nicht bzw. noch nie politisch aktiv gewesen. Aber nun schauen sie sich an: „Weißt du was, da gehen wir hin! Ich war zwar noch nie auf einer Demonstration, aber das ist jetzt mal nötig.“ Sie tragen sich in die Widerstandsgruppe ein und vermerken, ein Schild und einen Kuchen mitzubringen.

 

Ein jahrzehntelange Aktivist der Friedensbewegung ist hin und her gerissen: Die Demo findet er gut und kommt, wenn es seine Gesundheit zulässt! Den Block der MLPD beim 1. Mai fand er gut und ärgerte sich, dass Gewerkschaftsfunktionäre Stefan Engel anpöbelten, als dieser gegen Waffenlieferungen sprach. Doch von einer neuen Friedensbewegung ist er noch nicht überzeugt. Wir diskutieren lange über Einheit und Gegensatz von alter und neuer Friedensbewegung. Auf jeden Fall will er etwas für die Marx-Statue spenden. Ein Mädchen aus dem Sudan trägt sich ebenfalls für die Widerstandsgruppe ein und bietet an, einen Bericht über den Krieg im Sudan zu halten.

 

Fazit: viele sind noch unentschlossen, auf welche Seite sie sich in diesem Krieg schlagen sollen und ob es sich lohnt, politisch aktiv zu werden. Doch eindeutig kommt einiges in Bewegung!


Gemeinsame Anreise

  • Für die breite Mobilisierung und Teilnahme zur Demo und Kundgebung ist es wichtig, die gemeinsame Anreise gut zu organisieren, damit nicht jeder auf sich gestellt ist und Fahrtkosten gespart werden.
  • Verabredet euch im Stadtteil zur gemeinsamen Anreise mit Auto, ÖPNV, Fahrrad oder auch zu Fuß
  • Holt Familien und Kinder, die mit möchten, zu Hause ab (sonntags verschläft es sich manchmal ganz leicht...)
  • Kauft Gruppentickets im ÖPNV
  • Teilnehmer aus Berlin hatten eine gute Idee: Die Anfahrt und Abfahrt an einem Tag war ihnen verständlicherweise zu anstrengend. Also haben sie sich entschieden, eine kleine Wochenendtour ins Ruhrgebiet zu organisieren.
  • Seid bitte möglichst sonntags schon ab 10.30 Uhr zum Sammeln da. Um 11 Uhr geht die Auftaktkundgebung los!

 

Hier gibt es alle Infos zum Ablauf des Tages

Hier Erklärung Nr. 3 des Zentralkomitees der MLPD zum Krieg in der Ukraine

Hier Erklärung Nr. 4 des Zentralkomitees der MLPD zum Krieg in der Ukraine

Hier Erklärung Nr. 5 des Zentralkomitees der MLPD zum Krieg in der Ukraine

Das Kampfprogramm der MLPD "Aktiver Widerstand gegen die akute Weltkriegsgefahr"

Auf den englisch-, französisch-, spanisch- und russischsprachigen Versionen der Homepage der MLPD gibt es die Erklärung Nr. 5 auf der jeweiligen Landessprache (Dorthin kommt man über das  Menü)

Hier gibt es den Flyer des Internationalistischen Bündnisses mit Liste zum weiteren Sammeln von Unterschriften

Hier gibt es die Übersetzung des Flyers des Internationalistischen Bündnisses auf Türkisch samt Unterschriftenliste

Hier gibt es eine Liste mit Übernachtungsmöglichkeiten für alle, die am 8. Mai in Gelsenkirchen teilnehmen wollen


unser Kommentar: Programmatische Gewaltbereitschaft der MLPD, die über Zivilen Ungehorsam hinausgeht, weiterhin ablehnend.

06.05.2022

Gas-Lieferausfall   Wie sich Deutschlands industrielle Basis erhalten und transformieren lässt

makronom.de, 5. Mai 2022, Enzo Weber

Im Falle eines Energie-Lieferausfalls stünde die Zukunft der industriellen Stärke Deutschlands auf dem Spiel. Um die kurzfristigen negativen Folgen abzumildern und mittelfristig die Weichen Richtung Transformation zu stellen, sollten mehrere Instrumente miteinander kombiniert werden. Ein Konzept von Enzo Weber.


Zitat: Vor Ostern hat die Bundesregierung Wirtschaftshilfen angekündigt, um die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs abzufedern. So soll es Kreditlinien zur Unterstützung von Firmen geben, die von Lieferengpässen und Exportausfällen in Folge von Krieg und Sanktionen betroffen sind. Bei starken Energiepreissteigerungen sollen für energieintensive Betriebe vorübergehend Kostenzuschüsse gezahlt werden.


Gut ausgestaltet sind solche Produktionsprämien ein sinnvolles Instrument. Denn die Fortführung der Produktion zu unterstützen vermeidet, dass es weitere Produktionsausfälle und Kettenreaktionen gibt und Firmen in der Energiekrise womöglich nichts anderes übrigbleibt als der Weg in die öffentlich finanzierte Kurzarbeit. Zudem wird so der Ersatz russischen Gases begünstigt, denn Alternativen sind meist teurer. Das ist allemal besser, als den Energiepreis durch Steuerentlastungen zu reduzieren und damit den Anreiz für Energieeffizienz und Dekarbonisierung zu konterkarieren.


Falls es kurzfristig zu einem Lieferstopp oder Embargo aller fossilen Energieträger aus Russland kommt, wären Energie-Rationierungen aber voraussichtlich unvermeidbar. Viel ist diskutiert worden über die ökonomischen Folgen. Klar ist: Geeignete Präzedenzfälle fehlen, und inwieweit sich die gravierenden Risiken von Netzwerkeffekten und irreversiblen Schäden realisieren würden, kann niemand hinreichend genau sagen. Wie die Fälle Polen und Bulgarien zeigen: Auch wenn die Bundesregierung ein Gas-Embargo ablehnt, besteht das Risiko eines Lieferausfalls – gleich infolge welcher Entwicklungen. Wir müssen deshalb vorbereitet sein.


Kurzfristig helfen, mittelfristig transformieren

Dabei muss russisches Erdgas ersetzt, der Verbrauch in Wirtschaft und Haushalten verringert und das Vorgehen europäisch koordiniert werden. Wir brauchen für diesen Fall aber auch ein geeignetes Konzept für Wirtschaftshilfen. Denn im Falle von Energierationierung stünde die Zukunft der industriellen Stärke Deutschlands auf dem Spiel. Das Konzept muss daher kurzfristig die industrielle Kapazität erhalten. Zugleich muss es diese transformieren, um die Energiekrise zu mildern und die mittelfristigen Weichen zu stellen. Um das zu erreichen, wären mehrere Instrumente miteinander zu kombinieren.


Erstens gehört dazu Kurzarbeit. Angesichts der Überbeanspruchung dieses Instruments wird man sich perspektivisch Gedanken über die konkrete Ausgestaltung machen müssen. Im Fall der Fälle ist es aber jedenfalls das wirkungsvollste Mittel gegen das Entstehen von Massenarbeitslosigkeit. Zumindest für von Rationierung betroffene Betriebe wäre bei Kurzarbeit auch die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge zu empfehlen. Forschungsergebnisse zeigen, dass solche Sonderregelungen bei gravierenden wirtschaftlichen Schocks, wenn es auch um Liquiditätssicherung geht, positive Beschäftigungseffekte haben. Wichtig bei der Nutzung von Kurzarbeit sind auch Anreize und flexible Möglichkeiten für Weiterbildung, um die Zeit des Stillstands für die Kompetenzentwicklung der Belegschaften zu nutzen.


Zweitens wäre es über die Entlastung bei Arbeitskosten hinaus notwendig, Fixkosten der betroffenen Betriebe teilweise auszugleichen. Dafür könnte das erprobte Prinzip der Corona-Überbrückungshilfen vorübergehend ausgeweitet werden. Denn diese setzen genau bei kurzfristig unvermeidbaren Umsatzausfällen an.


Drittens wäre auch in einem Lieferausfall-Szenario das Instrument von Kostenzuschüssen bzw. Produktionsprämien für energieintensive Betriebe weiterhin sinnvoll und sollte nötigenfalls verlängert werden. Schließlich könnten der Kohle- und Ölbedarf und teilweise der Gasbedarf anderweitig gedeckt werden. Jedenfalls würde es jedoch weitere starke Energiepreissteigerungen geben – das würde auch schon für ein reines Öl-Embargo in der kurzen Frist gelten. Produktionsausfälle und Kurzarbeit sollten daher so weit wie möglich vermieden werden. Wichtig ist, die Zuschüsse zumindest nicht ausschließlich am aktuellen Verbrauch zu bemessen, sondern etwa Branchen- oder Vorjahreswerte heranzuziehen. So bleibt der Anreiz der aktuell hohen Preise für Energieeinsparungen, Innovationen bei Verfahren und Produkten sowie Umstellungen bei Energieträgern erhalten.


Der Ausgleich fokussiert sich also auf den Einkommenseffekt und lässt den Preiseffekt wirken. Überbrückungshilfen und Produktionsprämien stärken daher zudem die Finanzierungsfähigkeit der betroffenen Betriebe für genau diese Investitionen. Werden die Zahlungen als Betriebseinnahmen behandelt, würde ein Teil über Steuern an den Staat zurückfließen, falls Gewinn gemacht wird. Netto differenzieren sich die Hilfen also automatisch danach, wie stark Betriebe in Bedrängnis sind.


Viertens sollten über die Wirkung der hohen Energiepreise hinaus positive Anreize gesetzt werden, die Wirtschaft ökologisch zu transformieren und damit auch geopolitische Abhängigkeiten zu reduzieren. In der Breite der Wirtschaft kann man das zum Beispiel durch Sofortabschreibungsmöglichkeiten bei Investitionen für Energieeffizienz und Dekarbonisierung erreichen. Über die zusätzlichen Abschreibungen würde sich die Steuerlast reduzieren und ein Teil der Investitionen unmittelbar finanzieren lassen. Falls buchhalterisch Verluste entstehen, sollten diese mit früheren Gewinnen verrechnet werden können, die Möglichkeit für Verlustrückträge wäre diesbezüglich zu verlängern. Ein solches Programm bewirkt fiskalisch einen Vorzieheffekt, denn die Abschreibung würde anderenfalls über einen längeren Zeitraum verteilt erfolgen. Auf mittlere Sicht gingen also keine Steuereinnahmen verloren.


Um die Zeit so intensiv wie irgend möglich zu nutzen, wäre ein Abschreibungsprogramm vorübergehend durch direkte Hilfen wie Zuschüsse zu ergänzen. Diese sollten gerade die Umstellung energieintensiver Produktionsverfahren – sofern technisch möglich – unterstützen. Genauso sollte eine Flexibilität bei Vorprodukten, weg von einseitiger Abhängigkeit von russischem Gas, begünstigt werden. Und zwar auch und gerade in einer Zeit, in der sich die Finanzsituation der Betriebe durch die Energiekrise verschlechtert.


Bei Infrastrukturinvestitionen für die Dekarbonisierung ist zudem der Staat direkt in der Pflicht und es sollten Genehmigungsverfahren vereinfacht werden. Diese Impulse zur Transformation sollten schon jetzt wirksam werden. Denn wenn der Lieferausfall erst einmal eintritt, wird die Zeit für solche Maßnahmen noch knapper sein. Vor allem der Gasverbrauch sollte also bereits vorsorglich reduziert werden. Und mittelfristig müsste der Umstellungsprozess ohnehin durchlaufen werden. Die Förderung muss dabei offen und im Sinne der klimapolitisch notwendigen Transformation gestaltet werden, um das Produktions- und Energiesystem zu diversifizieren und einseitige, mittelfristig womöglich hinderliche, Festlegungen zu vermeiden.


Fünftens sollte eine umfassende Möglichkeit von Rekapitalisierungen im Sinne des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) vorgehalten werden. Dieses Instrument staatlicher Beteiligungen wäre nur im Extremfall anzuwenden, und auch nur, wenn eine Fortführungsperspektive erkennbar ist. Die Risiken, dass derartige Extremfälle eintreten, bestehen aber definitiv. Der Staat kann und soll dabei nicht jedwede Insolvenzen verhindern. Aber wenn ein plötzlicher und von außen verursachter Schock kritische Firmen überfordert, wäre deren Zusammenbruch ökonomisch nicht effizient und würde erhebliche Folgewirkungen nach sich ziehen.


Absolute Ausnahmesituationen sollten nicht über Geschäftsmodelle entscheiden

Ein Energie-Lieferausfall wäre auch mit einem solchen umfassenden Konzept kein leicht handhabbares Szenario. Mittelfristig gibt es die Chance, die Dekarbonisierung mit starker Beschleunigung zu durchlaufen. Kurzfristig muss der Erhalt der industriellen Basis sichergestellt werden. Dafür sollte man das Konzept vorbereiten, um nötigenfalls mit Krisenmaßnahmen effektiv reagieren zu können.


Wichtig ist dabei auch das Signal, dass ein industrieller Kollaps politisch verhindert würde. Hier Unsicherheit zu reduzieren, stärkt die Bereitschaft und Fähigkeit zu so dringend notwendigen Zukunftsinvestitionen, auch in die Dekarbonisierung. Es werden wohl – je nachdem, inwieweit sich dauerhafte Wirkungen in den Energiemärkten ergeben – nicht alle derzeitigen industriellen Geschäftsmodelle tragfähig bleiben. Man sollte den Ausschlag über Wohl und Wehe aber nicht einer absoluten Ausnahmesituation überlassen. Stattdessen bedarf es Hilfsmaßnahmen, die zugleich die Weichen auf Transformation stellen.

 

Zum Autor: Enzo Weber leitet den Forschungsbereich „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen” des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Wirtschaftsforschung, insbesondere Makroökonometrie und Arbeitsmarkt, der Universität Regensburg.


weitere Beiträge:

** Handelspolitik, Inflation, Waffenlieferungen (https://makronom.us10.list-manage.com/track/click?u=6e21b246ffdfc34b727e0d275&id=31249f5456&e=769d3261ab)

** Ein populistisches Spiel mit dem Feuer (https://makronom.us10.list-manage.com/track/click?u=6e21b246ffdfc34b727e0d275&id=6b2647488c&e=769d3261ab)

** Ein noch nie dagewesenes Experiment (https://makronom.us10.list-manage.com/track/click?u=6e21b246ffdfc34b727e0d275&id=d35edc4d46&e=769d3261ab)

** Was diese Woche wichtig war (https://makronom.us10.list-manage.com/track/click?u=6e21b246ffdfc34b727e0d275&id=b5bcdaddeb&e=769d3261ab)

** Was der Arbeitsmarkt für die Transformation tun kann (https://makronom.us10.list-manage.com/track/click?u=6e21b246ffdfc34b727e0d275&id=4c3c26f0c3&e=769d3261ab


Info: https://makronom.us10.list-manage.com/track/click?u=6e21b246ffdfc34b727e0d275&id=a8b8820c9f&e=769d3261ab


unser Kommentar: Was ist mit dem auch drohenden volkswirtschaftlichen Kollaps z.B. der "abhängig beschätfigten" Bevölkerungsanteile, die nur über ein niedriges oder aus Altersgründen fehlendes zu versteuernde Einkommen verfügen und nur unzureichend von staatlichen Zuschüssen berücksichtigt werden?  Werden diese dann z.B. im Zuge  einer Privatinsolvenz alle zwangsenteignet?

06.05.2022

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06.05.2022

„Nicht Russland überlassen”  Bundesregierung bereitet Umgruppierung des gescheiterten Bundeswehreinsatzes in Mali vor, wo jetzt russische Militärs tätig sind. Moskau weitet Militärkooperation in Afrika aus.

german-foreign-policy.com, 6. Mai 2022

BAMAKO/BERLIN (Eigener Bericht) – Die Bundesregierung bereitet eine Umgruppierung des Bundeswehreinsatzes in Mali vor. Wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bekräftigt, sollen die zuletzt 300 deutschen Soldaten, die im Rahmen des Trainingseinsatzes EUTM Mali als Militärausbilder aktiv waren, ihre Tätigkeit einstellen; EUTM Mali wird allenfalls noch auf Beraterebene in kleinem Maßstab fortgeführt. Aufgestockt werden soll aber das deutsche Kontingent beim UN-Einsatz MINUSMA: auf bis zu 1.400 Soldaten. Die Umgruppierung erfolgt zum einen, weil der seit neun Jahren andauernde Einsatz erfolglos geblieben ist; die Jihadisten, die im Jahr 2013 in Nordmali operierten, sind inzwischen auch im Zentrum des Landes sowie in mehreren Nachbarstaaten präsent. Hinzu kommt, dass Militärberater sowie private Militärfirmen aus Russland begonnen haben, die Streitkräfte in Mali zu unterstützen; Aktivitäten an ihrer Seite kommen für Berlin und Brüssel nicht in Betracht. Moskau weitet trotz des Ukraine-Krieges seine Militärkooperation mit Staaten des afrikanischen Kontinents aus – zuletzt in Kamerun und Sudan.


Zitat: Einsatz gescheitertDas faktische Ende des EU-Trainingseinsatzes in Mali (EUTM Mali) hat eine doppelte Vorgeschichte. Zum einen ist der Einsatz gescheitert. Ziel war es, die malischen Streitkräfte für den Krieg gegen Jihadisten und irreguläre Milizen auszubilden, während vorläufig französische Kampftruppen im Rahmen der Opération Barkhane diesen Krieg führten, dabei unterstützt unter anderem von den Blauhelmen des UN-Einsatzes MINUSMA, die den Norden des Landes unter Kontrolle halten sollten, sowie zuletzt auch von Spezialkräften aus Europa, der Task Force Takuba. Das Konglomerat an Interventionen ist nie wirklich erfolgreich gewesen; im Gegenteil: Im Lauf der Jahre hat sich der stark jihadistisch geprägte Aufstand nicht nur vom Norden auf das Zentrum des Landes ausgeweitet, sondern auch auf die Nachbarstaaten, insbesondere auf Niger und Burkina Faso; nach neun Einsatzjahren stehen nicht mehr ein kleiner, sondern große Teile des Sahel in Flammen. MINUSMA ist bereits seit acht Jahren der gefährlichste UN-Einsatz überhaupt mit insgesamt mehr als 250 Todesopfern; Frankreich hat in Mali bisher 53 Soldaten verloren.[1] Schon seit längerer Zeit wird diskutiert, die Einsätze in Mali wegen ihres offensichtlichen Scheiterns zu beenden. Eine Entscheidung blieb bislang allerdings aus.


Bruch mit Frankreich

Zum anderen ist es im Lauf des vergangenen Jahres zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Mali und Frankreich sowie zu einer Umorientierung der malischen Regierung gekommen. In einem Putsch hatten sich in Bamako am 18. August 2020 Militärs an die Macht gebracht, die – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des arroganten, eigenmächtigen Handelns französischer Politiker und Militärs im Sahel – großen Wert auf die Souveränität des malischen Staates legten. Den Versuch der von ihnen eingesetzten, zivil geführten malischen Regierung, sie im Mai 2021 zu entmachten, begriffen sie als Schritt Frankreichs, seine Kontrolle über Mali wiederherzustellen, und putschten am 24. Mai 2021 erneut. Einerseits begannen sie, Kontakt nach Russland aufzunehmen, um sich dort ergänzende militärische Unterstützung zu verschaffen; andererseits reagierte Paris mit wachsender Ablehnung auf ihren politischen Kurs. Der Konflikt begann Anfang des Jahres zu eskalieren. Auf weitere Eigenmächtigkeiten und beleidigende Äußerungen französischer Regierungsmitglieder reagierten die Militärs in Bamako mit der Ausweisung europäischer Truppen sowie des französischen Botschafters [2]; Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wiederum kündigte den Abzug der französischen Streitkräfte an [3]. Anfang der Woche haben die in Bamako regierenden Militärs nun alle Verteidigungsabkommen ihres Landes mit Frankreich gekündigt und damit begonnen, sämtliche Brücken nach Paris abzubrechen.[4]


Russlands Militärkooperation in Afrika

Mit ihrer Militärkooperation mit Moskau steht die Regierung in Bamako in Afrika nicht allein. Russland gehört nicht nur zu den bedeutendsten Waffenlieferanten des afrikanischen Kontinents: Fast die Hälfte des Kriegsgeräts, über das die dortigen Streitkräfte verfügen, ist russischen Ursprungs; bei der Lieferung schwerer Waffen hält Russland noch heute einen Anteil von rund 20 Prozent.[5] Moskau hat im Jahr 2018 ein Militärabkommen mit der Zentralafrikanischen Republik geschlossen und ist mit Militärberatern, Ausbildern und privaten Militärfirmen dort präsent. Seit Ende vergangenen Jahres trifft das auch auf Mali zu.[6] International Aufmerksamkeit erhielt, dass im Dezember 2021 Mitarbeiter privater russischer Militärfirmen im malischen Timbuktu Räumlichkeiten bezogen, die wenige Wochen zuvor noch von mittlerweile abgezogenen französischen Soldaten genutzt worden waren. Die russisch-afrikanische Militärkooperation wird ungeachtet des Ukraine-Kriegs ausgebaut. So schlossen Russland und Kamerun am 12. April ein Abkommen zur Stärkung ihrer Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet.[7] Auch Sudan intensiviert diesbezüglich seine Kooperation mit Moskau: Am 2. März kehrte der stellvertretende Leiter des dort herrschenden Militärrats, Mohammed Hamdan Dagalo, nach rund eine Woche dauernden Gesprächen aus Moskau heim; er äußerte, Khartum sei weiterhin bereit, Russland eine Marinebasis an seiner Küste errichten zu lassen.[8]


EUTM Mali wird eingestellt

Mit Blick auf den Bruch der malischen Militärs mit Frankreich einerseits, auf ihre immer engere, von der malischen Bevölkerung weithin mit Sympathie begleitete Zusammenarbeit mit Russland andererseits hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am 11. April angekündigt, EUTM Mali werde die Arbeit weitgehend einstellen; lediglich zur Beratung solle der Einsatz in kleinem Umfang weitergeführt werden.[9] EUTM Mali wenigstens der Form nach aufrechtzuhalten gilt als vorteilhaft, weil ihr offiziell die „Operation Gazelle“ unterstellt ist, eine Ausbildungsmaßnahme für Spezialkräfte im angrenzenden Niger; diese soll zumindest bis Jahresende weitergeführt werden. Dazu ist laut Angaben aus dem Bundesverteidigungsministerium eine Umbenennung von EUTM Mali in EUTM Sahel im Gespräch.[10] Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat am Mittwoch bestätigt, dass der Einsatz von zuletzt 300 deutschen Soldaten im Rahmen der EUTM Mali nun zu Ende geht; der Bundestag wird demnach, wenn er am 31. Mai über den deutschen Mali-Einsatz entscheidet, das Trainingsmandat nicht verlängern.


MINUSMA wird aufgestockt

Voraussichtlich verlängert werden soll allerdings die deutsche Beteiligung an MINUSMA. Dies geschieht zum einen mit dem Hinweis, man dürfe – so ist es in Berlin zu hören – Mali „nicht Russland überlassen“. Zum anderen soll der Mali-Einsatz nicht ersatzlos aufgegeben werden: Eine Umgruppierung in andere Sahel-Staaten, mutmaßlich vor allem nach Niger, wird vorbereitet (german-foreign-policy.com berichtet in Kürze), um im Kampf gegen Jihadisten im Sahel europäische Positionen zu sichern; dabei kann MINUSMA eventuell in Zukunft auch weiterhin eine wichtige Funktion ausüben. Allerdings müssen dazu vor allem militärische Aufgaben, die bislang von französischen Kampftruppen aus der Opération Barkhane durchgeführt wurden, von neuen Einheiten übernommen werden. Nicht zuletzt in diesem Zusammenhang ist eine Aufstockung des deutschen Kontingents geplant – von bislang bis zu 1.100 Soldaten auf künftig wohl bis zu 1.400.[11]

 

[1] UN worker killed in militant attack on peacekeeping convoy in Mali. theglobeandmail.com 03.12.2021.

[2] S. dazu Koloniale Reflexe (II).

[3] S. dazu Koloniale Reflexe (III).

[4] Fatoumata Diallo: Mali : la junte d‘Assimi Goïta réclame la fin des accords de défense, la France s’y oppose. jeuneafrique.com 04.05.2022.

[5] Moses B. Khanyile: Sanctions against Russia will affect arms sales to Africa: the risks and opportunities. theconversation.com 27.03.2022.

[6] Fatoumata Diallo: Mali : la junte d‘Assimi Goïta réclame la fin des accords de défense, la France s’y oppose. jeuneafrique.com 04.05.2022.

[7] Cameroon signs agreement with Russia in further boost to military ties. rfi.fr 22.04.2022.

[8] Sudan remains open to naval base deal with Russia. al-monitor.com 04.03.2022.

[9] EU fährt Militär-Ausbildung in Mali zurück. zdf.de 11.04.2022.

[10] Ministerin in Niamey: Gazelle ein „Vorzeigeprojekt“. bmvg.de 10.04.2022.

[11] Thomas Wiegold: Bundeswehreinsatz in Mali: Weniger Mandat, mehr Soldaten geplant – ein Überblick. augengeradeaus.net 04.05.2022.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8913

06.05.2022

attac AG Globalisierung & Krieg    Erklärung zum 8. Mai

attac.de,
Der diesjährige Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa ist überschattet vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der russische Einmarsch ist ein gravierender Bruch des Völkerrechts und eine neue Qualität von Gewaltanwendung in einer seit langem sich aufschaukelnden Konfliktspirale. Wie alle Kriege führt auch er zu schrecklichem Leid und riskiert darüber hinaus einen Kontrollverlust mit unabsehbaren Folgen.
Die Welt sieht sich nun wenige Schritte von einem Weltkrieg entfernt. Denn im Ukraine-Krieg

vermischt sich ein aus dem chaotischen Zerfall der Sowjetunion entstandener Regionalkonflikt mit der geopolitischen Konfrontation um die Weltordnung: auf der einen Seite die Protagonisten einer multipolaren Welt, in erster Linie China und Russland, aber auch Indien, Südafrika und andere Länder des globalen Südens - auf der Gegenseite der von den USA angeführte Westen, der an seiner 500-jährigen Hegemonie über den „Rest der Welt“ festhalten will.


Die geopolitische Auseinandersetzung hat bereits vor über 20 Jahren mit der NATO Osterweiterung und der Aushöhlung des Völkerrechts - insbesondere durch die völkerrechtswidrigen Angriffskriege gegen Jugoslawien, Irak, Afghanistan und Libyen - begonnen. Sie wurde mit Wirtschaftskrieg, Sanktionen und Wettrüsten inzwischen auch auf China ausgeweitet. Die geopolitische Konfrontation ist auch der Grund, warum Indien, Indonesien, Südafrika, Mexiko und viele andere Länder des globalen Südens und selbst Israel es ablehnen, jetzt Kriegspartei zu werden. Denn der Menschheit steht eine sehr gefährliche Epoche bevor. Klimakrise, Hungerkatastrophen und andere globale Probleme können nur durch internationale Kooperation abgewendet werden.


Deshalb ist es gerade jetzt mehr denn je notwendig, die Logik der Waffengewalt und die Spirale aus Morden, Zerstörung und Hass zu durchbrechen!


Deeskalation und Kompromissfrieden statt Eskalation und Abnutzungskrieg


Jeder Tag Krieg bedeutet mehr Hass, mehr Tote, mehr Zerstörung und mehr Kriegsverbrechen.
Krieg wird mit Waffen geführt. Waffenlieferungen verlängern jedoch den Krieg. Das ist allerdings
die Absicht der USA, die sich von einem langen Abnutzungskrieg die geopolitische Schwächung

Russlands versprechen. Die Opfer in der Ukraine spielen in diesem Kalkül ebenso wenig eine Rolle wie das Risiko einer weiteren Eskalation bis hin zur direkten Konfrontation zwischen NATO und Russland. Inzwischen haben sich auch die EU, die Bundesregierung und weite Teile des politischen Spektrums und der medialen Öffentlichkeit bei uns dem angepasst. Deutschland ist de facto Kriegspartei.


Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen, Russland kann diesen Krieg nicht gewinnen. Wem
es wirklich um Menschlichkeit und Empathie mit den Kriegsopfern geht, für den kann die einzig

vernünftige und moralisch akzeptable Alternative zu Waffenlieferungen und Abnutzungskrieg nur in Kompromissfrieden sein. Maximalpositionen können keinen Frieden bringen. Jede Seite muss Zugeständnisse machen.


Eckpunkte eines solchen Kompromissfriedens könnten sein: Waffenstillstand, Abzug aller
russischen Truppen, entmilitarisierte Zonen in und um den Donbass, von neutralen Truppen
überwacht, und nach einiger Zeit ein Referendum unter internationaler Aufsicht, sowie Neutralität der Ukraine statt NATO-Mitgliedschaft, Ende des Wirtschaftskriegs, sowie die Akzeptanz des  Prinzips der ungeteilten Sicherheit, d.h. dass keine Seite ihre Sicherheit auf Kosten der anderen

erhöht.


Kriege, Elend und Hungerkatastrophe
Eine direkte Folge des Ukrainekrieges ist eine dramatische Hungerkrise, die durch weltweite
Verteuerung von Lebensmitteln, den Wegfall kritischer Lebensmittelexporte aus der Ukraine,

ausbleibende Düngemittelexporte Russlands und die Sanktionen des Westens drastisch verschärft wird. Weltweit sind viele Menschen auf deren Lebensmittelexporte angewiesen, gerade in Kriegsgebieten wie in Afghanistan und im Jemen. Dabei war bereits 2020 etwa eine Milliarde Menschen von Hunger bedroht. Gerade im Jemen spitzt sich die durch den Krieg ausgelöste „größte humanitäre Katastrophe“ weiter zu, wie es UNO- Generalsekretär Guterres formulierte; 19 Millionen Menschen droht der Hungertod. Die Kriegsparteien Katar und Saudi-Arabien haben die Rückendeckung der USA und werden mit deutschen Waffen beliefert.


Das NATO-Mitglied Türkei verstärkt seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die kurdischen Gebiete im Irak und in Syrien, mit schweren deutschen Waffen, Rückendeckung Deutschlands, der USA und NATO, Russlands und lokaler Schirmherren. Wohin Kriege führen zeigt sich auch einmal mehr in Afghanistan. Die radikalisierten Taliban nehmen systematisch Razzien u.a. an ehemaligen Ortskräften vor. Die Lebensmittelversorgung des Landes ist hochgradig von Importen abhängig. Durch Dürren und Trockenheit, aber auch durch Einfrieren der afghanischen Währungsreserven durch IWF und USA, können sich die meisten Menschen die verteuerten Lebensmittel nicht mehr leisten.


Gegen die Aufrüstungspläne und das 100 Mrd. Programm


Im Eiltempo wurden nun 100 Milliarden "Soforthilfe" für Waffen und ein Vorstoß unternommen,
2% des BIP für Rüstung zu verschwenden. Damit werden vor allem Rüstungsprojekte durch-

gedrückt, die schon weit vor dem Ukrainekrieg in den Startlöchern standen und das Geschäft mit dem Morden vorantreiben. So kassiert die Waffenindustrie Rekordgewinne und der Rüstungswettlauf wird angeheizt.


Dabei brauchen wir dringender denn je Investition in Gesundheit und Soziales, Katastrophenschutz, Bildung, bezahlbaren Wohnraum, Unterkünfte für Obdachlose und Geflüchtete, Energiewende und Agrarwende, Kampf gegen den Welthunger. Der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen zufolge sind jedes Jahr 14 Milliarden Euro zusätzlich an Spenden nötig, um den weltweiten Hunger bis 2030 wirkungsvoll eindämmen zu können.


Krieg ist keine Lösung, im Gegenteil, er ruft diese Krisen erst hervor bzw. verschlimmert sie durch Leid, Tod und Zerstörung. Es gibt 100 Milliarden bessere Ideen, als Hochrüstung und

Militarisierung! Wir erleben auch, wie am Gedenktag des 8. Mai die Kriegspropaganda auf allen Seiten gravierende Geschichtsklitterung betreibt: die Ukraine stilisiert NS-Kollaborateure und  Kriegsv erbrecher des 2. Weltkrieges zu Nationalhelden, während Russland seinen Angriffskrieg mit der Befreiung vom Nationalsozialismus gleichsetzt.


Wir leben in sehr gefährlichen und chaotischen Zeiten. Wenn der Weg der Waffengewalt nicht
verlassen wird, wird die Welt in eine dramatische Situation geraten. Daher besteht die Hauptaufgabe emanzipatorischer Friedenspolitik darin, Verhandlungen zu beginnen, Kompromisse zu finden und durch Entspannung, friedliche Koexistenz und
Abrüstung die wirklichen Probleme der Menschheit anzupacken.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


Info:https://www.attac.de/fileadmin/user_upload/AGs/Globalisierung_und_Krieg/text/deutschland/20220508_AG_GuK_Erklaerung.pdf

06.05.2022

USA Geheimdienstinformationen / Ukraine und die Strategie der Neocons

aus e-mail von Doris Pumphrey, 5.5.2022, 18:28 Uhr


https://test3.rtde.live/international/137733-new-york-times-usa-liefern-geheimdienstinformationen/

5.5.2022


*"New York Times": USA liefern Ukraine Geheimdienstinformationen für

Attacken auf russische Generäle


*Dass die USA ihre nachrichtendienstlichen Informationen über die

Gefechtslage in der Ukraine an Kiew weiter geben, wurde bereits im März

vom Weißen Haus bestätigt. Wie nun die "New York Times" berichtet, habe

Kiew auch Daten bekommen, um mehrere russische Generäle zu töten.


Wie es in einem aktuellen Bericht der /New York Times/ heißt, sollen

<https://www.nytimes.com/2022/05/04/us/politics/russia-generals-killed-ukraine.html

die USA das ukrainische Militär mit Daten versorgt haben, um russische

Generäle zu töten. Die Zeitung berief sich auf Aussagen namentlich nicht

genannter ranghoher US-Militärs.


Laut Bericht sollen die USA insbesondere die Standorte der "mobilen

Hauptquartiere der russischen Armee" ausfindig machen und die

Informationen an die ukrainischen Streitkräfte weitergeben. Demnach soll

die ukrainische Armee "diese geografischen Daten mit ihren eigenen

Erkenntnissen kombiniert" haben, um Artillerieangriffe sowie weitere

Attacken durchzuführen. So sollen seitens der USA auch Daten über

russische Einheiten geliefert worden sein, die es den Ukrainern

ermöglicht hätten, mehrere russische Generäle ins Visier zu nehmen und

zu töten.


Dass Washington seine nachrichtendienstlichen Informationen an Kiew

weitergibt, wurde bereits vor Wochen vom Weißen Haus bestätigt

<https://www.nbcnews.com/news/investigations/biden-administration-walks-fine-line-intelligence-sharing-ukraine-rcna18542>.

So erklärte die Pressesprecherin Jan Psaki Anfang März, dass die USA

"der ukrainischen Regierung regelmäßig eine beträchtliche Menge an

detaillierten und aktuellen Geheimdienstinformationen über die Pläne und

Aktivitäten Russlands" zur Verfügung gestellt hätten, "um den Ukrainern

zu helfen, sich zu verteidigen."


Wie die US-Geheimdienste an ihre Informationen über russische

Truppenbewegungen gelangen, wollten die Gesprächspartner von /New York

Times /demnach nicht erläutern, "um ihre Beschaffungsmethoden" nicht zu

gefährden. Wie es im Bericht aber weiter heißt, sollen sie während des

gesamten Krieges in der Ukraine "eine Vielzahl von Quellen" genutzt

haben, "darunter auch geheime und kommerzielle Satelliten".


Dem Nationalen Sicherheitsrat der USA gehe es bei der Bereitstellung von

Geheimdienstinformationen demnach nicht primär darum, russische Generäle

zu töten, erklärte die Behörde nach Veröffentlichung des Artikels. Die

Sprecherin des Sicherheitsrats, Adrienne Watson, wiederholte fast

wortgleich den Satz, den die Pressesprecherin des Weißen Hauses vor rund

zwei Monaten gesagt hatte: Die US-Regierung stelle "Informationen auf

dem Schlachtfeld zur Verfügung, um den Ukrainern bei der Verteidigung

ihres Landes zu helfen".


Auch Pentagon-Sprecher John Kirby bestätigte allgemein, dass die USA

Informationen an Kiew lieferten, "die es braucht, um sich verteidigen zu

können". Zu Details äußere man sich aber nicht.


Gegenüber der /New York Times/ hätten die US-Militärs, mit denen sie

gesprochen haben, jedoch dementiert, dass die USA Informationen über

einen angeblichen Frontbesuch des russischen Generalstabschefs Waleri

Gerassimow in der Ukraine an Kiew weitergegeben haben. Die ukrainische

Seite hatte behauptet

<https://twitter.com/AlexKhrebet/status/1520764319864131585?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1520764319864131585%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=about%3Asrcdoc>,

vergangene Woche nahe der Stadt Isjum mehrere ranghohe russische

Offiziere getötet zu haben. Dabei soll auch der russische

Generalstabschef durch einen Splitter am rechten Bein verletzt worden

sein. Moskau hat die Behauptungen bislang nicht kommentiert.


Gerassimow war nach US-Angaben aber schon vorher wieder aus der

Ostukraine abgereist. Für den Tod anderer Generäle seien die

Informationen der US-Geheimdienste "jedoch entscheidend" gewesen, hätten

die Beamten gegenüber der Zeitung eingeräumt.


Die Administration von US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine

bereits Waffen im Wert von Hunderten von Millionen US-Dollar zur

Verfügung gestellt, darunter etwa Javelin-Panzerabwehrraketen und

Stinger-Flugabwehrraketen.


Nun gibt es aber seit Wochen in verschiedenen US-Medien Berichte

darüber, dass es zwischen Washington und Kiew seit dem Beginn der

russischen Militäroperation in der Ukraine Ende Februar auch eine enge

Zusammenarbeit in puncto Weitergabe von Daten der Geheimdienste gäbe.

Der Bericht in der /New York Times/ ist der bislang aktuellste in dieser

Reihe.


So hatte etwa der Fernsehsender /NBC/ jüngst berichtet

<https://www.nbcnews.com/politics/national-security/us-intel-helped-ukraine-protect-air-defenses-shoot-russian-plane-carry-rcna26015>,

dass der US-Geheimdienst der Ukraine mit Bereitstellung seiner Daten

geholfen habe, ihre Luftabwehr zu verlagern, um russischen Angriffen

auszuweichen. Darüber hinaus würde die CIA laut /NBC/ "beträchtliche

Ressourcen" aufwenden, um nachrichtendienstliche Informationen zu

sammeln, um den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zu

beschützen, den demnach "die Russen töten wollen". Auch soll das

ukrainische Militär dank der Geheimdienstinformationen von den

US-Amerikanern in den ersten Tagen der Kampfhandlungen auch ein

russisches Transportflugzeug abgeschossen haben.


Dem Bericht von /NBC/ zufolge hätten das US-Militär sowie der

US-Auslandsgeheimdienst CIA bereits 2014, nach der Wiedereingliederung

der Krim in die Russische Föderation, damit begonnen, ihre Beziehungen

zu ukrainischen Partnern kontinuierlich zu vertiefen. Die CIA hätte

demnach den ukrainischen Geheimdiensten zunächst dabei geholfen,

russische Spione ausfindig zu machen. Danach hätte man Schulungs- und

Beratungsangebote für ihre Mitarbeiter bereitgestellt.


Der US-Sender berief sich dabei auf Aussagen ehemaliger hochrangiger

US-Beamte. Auch das US-Militär bildete ukrainische Soldaten aus. "Es gab

in den letzten acht Jahren eine sehr solide Beziehung zwischen den

US-Geheimdiensten und den Ukrainern", zitierte /NBC/ einen US-Beamten.


Seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Biden haben die USA mehr als

drei Milliarden Dollar an "Sicherheitsunterstützung" an die Ukraine

geliefert. Jüngst, nach einem Besuch in Kiew, hatte US-Außenminister

Antony Blinken vor Reportern erklärt, dass die Unterstützung der USA für

die Ukraine in Zukunft weitergehen werde. "Sie wird weitergehen, bis wir

einen endgültigen Erfolg sehen", so

Blinken. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der ebenfalls bei dieser

Reise dabei war, ergänzte, dass Washington wolle, dass die Ukraine "ein

souveränes Gebiet bleibt, ein demokratisches Land, das in der Lage ist,

sein Staatsgebiet zu schützen".


Moskau hatte wiederholt erklärt, dass eine derartig massive

Unterstützung der Ukraine mit Waffen die Lage nur destabilisiere und die

Aussichten auf einen Frieden in der Region behindere. Letzten Monat warf

der russische Außenminister Sergei Lawrow der von den USA angeführten

NATO-Militärallianz vor, "im Wesentlichen über einen Stellvertreter in

den Krieg gegen Russland zu ziehen und diesen Stellvertreter zu bewaffnen".



https://cooptv.wordpress.com/2022/05/05/die-ukraine-und-die-strategie-der-neocons-in-den-usa-von-oliver-stone/


*Die Ukraine und die Strategie der Neocons in den USA –

von Oliver Stone

*Quelle: Facebook Oliver Stone LINK <https://cutt.ly/XGCNm95>

*

*Ich verfolge die Situation in der Ukraine seit 2014, wobei Robert Parry

wie ein Lehrer war. Ich habe die Verbrennungen in Odessa, die rechtlose

Verfolgung und Ermordung von Journalisten, Bürgermeistern, Politikern

und Bürgern verfolgt. Ich habe das Verbot der wichtigsten

Oppositionspartei verfolgt, die höhere Umfragewerte hatte als die

Selenskyj-Regierung. Ich bin schockiert über den schieren Hass, der

gegen die russisch-ukrainische Minderheit geäußert wird. Es ist eine

lange und traurige Geschichte, die sich aus dem Putsch von 2014

entwickelt hat, der von den USA mitgestaltet wurde, der die Ukraine

ihrer Neutralität beraubte und sie lautstark antirussisch machte; in den

acht Jahren seither wurden etwa 14.000 unschuldige Menschen in der

Ukraine getötet, von denen keiner ernsthaft von unseren Medien

thematisiert wurde.


Ich habe in den vergangenen Wochen mit wachsender Angst zugesehen, wie

Victoria Nuland wieder einmal aus heiterem Himmel auftauchte und die

Russen und uns – das Zielpublikum – warnte, dass, wenn die Russen eine

Nuklearwaffe irgendeiner Art einsetzen würden, der Preis die Hölle wäre

. Dies wurde in den folgenden Tagen schnell von einer Vielzahl von

Regierungsbeamten und Fernsehsendern aufgegriffen und verstärkte

dieselbe Idee – Russland wird Nuklearwaffen einsetzen. All dies kommt

wegen Putins Neuformulierung der russischen Nuklearpolitik, die übrigens

nicht so aggressiv ist wie unsere nukleare Haltung. Da habe ich mich

gefragt, warum das immer wieder wiederholen? Erstens gab es all die

Anklagen wegen Kriegsverbrechen, die schnell und wütend wurden und

ernsthafte Untersuchungen und Beweise erforderten.


Infolgedessen frage ich mich, ob die USA irgendwo in der Donbass-Region

die Voraussetzungen für eine schwache Nuklearexplosion unbekannten

Ursprungs vorbereiten, die Tausende von Ukrainern tötet? Natürlich, wenn

das passieren würde, Gott bewahre, würden alle Augen der Welt wie ein

Pawlow-Hund darauf trainiert, Russland die Schuld zu geben. Diese Schuld

wurde bereits im Voraus eingerichtet, unabhängig davon, wer die

Verantwortung für den Vorfall tragen würde. Diese Verwendung würde

sicherlich die verbleibenden 50 % der Weltmeinung beeinflussen, die

nicht im westlichen Lager sind. Russland wäre der Satan, der

Beelzebub. Denken Sie daran, es ist schwer zu wissen, woher ein

Nukleargeschoss abgefeuert wird, besonders in einer sich schnell

bewegenden Situation wie diesem Krieg, in dem Russland anscheinend jedes

Verhalten vorgeworfen werden kann, egal wie absurd es sein mag. Es würde

wahrscheinlich ein paar Tage dauern, die Wahrheit herauszufinden, aber

die Wahrheit ist nicht wichtig. Die Wahrnehmung ist es, und die USA.


Wenn wir dies tun, wären wir dem, was wir hoffen, nämlich einen weiteren

Jelzin zu bekommen näher gekommen, der unserem Land eine weitere große

ideologische und geschäftliche Chance bieten kann. Aber, was noch

wichtiger ist, es würde China von Russland isolieren. Natürlich wäre

China das nächste Ziel, wenn Russland fällt. Ich glaube, das ist das

Traumszenario der neokonservativen Anarchisten in unserer Regierung, um

das zu schaffen, was sie für eine bessere „regelbasierte Welt“ halten.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

06.05.2022

Anmeldung offen: Pressenza-Kurs zum Thema „Gewaltfreier Journalismus“

Screenshot_2022_05_06_at_09_18_11_Anmeldung_offen_Pressenza_Kurs_zum_Thema_Gewaltfreier_Journalismus


pressenza.com/de, vom 05.05.22 - London - Pressenza IPA, Dieser Artikel ist auch auf Englisch, Spanisch, Griechisch verfügbar

Seit fast 15 Jahren hat Pressenza einen gewaltfreien Journalismus geprägt, der von der Notwendigkeit getrieben wird, eine andere Form von Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen: Informationen, die zum Wohlergehen der Gesellschaft, zur Überwindung von Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung und zur Humanisierung von Individuen, Kollektiven und ganzen Nationen beitragen, deren tägliche Erfahrung von Leid und Schmerz in den Mainstream-Medien unerwähnt bleibt.


Inspiriert von der Denkströmung des argentinischen Denkers und Schriftstellers Silo, die als universalistischer Humanismus bekannt ist, und in Anlehnung an und aufbauend auf der Arbeit des Friedensjournalismus, der über Jahrzehnte hinweg von dem norwegischen Soziologen Johan Galtung und vielen anderen entwickelt wurde, ist der gewaltfreie Journalismus eine Art, die Kunst der Kommunikation zu praktizieren, die Faktoren und Ereignisse kritisiert und anprangert, die Schmerz und Leid in den Menschen verursachen, und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, in journalistische Produktionen Elemente aufzunehmen, die der Menschheit den Weg zu einer gewaltfreien Zukunft eröffnen.


Gewaltfreier Journalismus geht von der Vorstellung aus, was uns als Menschen ausmacht, und steht dem etablierten Prinzip des „objektiven Journalismus“ kritisch gegenüber. Er ist eine Methode zur Humanisierung der Welt, die auf jede Form der Kommunikation angewandt werden kann, von der Nachrichtenberichterstattung über Interviews, Meinungsbeiträge, Fotostorys, Pressemitteilungen, soziale Medien und jede andere der unzähligen Kommunikationsformen, die der:dem Berichterstatter:in zur Verfügung stehen.


Als globales Kollektiv von Freiwilligen freut sich Pressenza, Student:innen und Praktiker:innen aus den Bereichen Kommunikation und Journalismus die Möglichkeit zu geben, sich sechs Monate lang in der Praxis zu üben, indem unsere erfahrenen Redakteure ihre Erfahrungen und Kommunikationstechniken in einer Reihe von Gruppenworkshops und persönlicher Betreuung weitergeben.


Der Kurs wird Anfang Juni beginnen und bis Dezember fortgesetzt. Die Teilnahme ist kostenlos und steht jedem offen, der das empfohlene Mindestmaß von 7 Stunden pro Woche aufbringen kann. Während dieses Zeitraums werden die Arbeiten der Kursteilnehmenden mit einer eigenen Kurzbeschreibung veröffentlicht, so dass sie ein Portfolio aufbauen können. Am Ende des Kurses verfasst Pressenza ein Empfehlungsschreiben für künftige Arbeitgeber:innen. Die besten Arbeiten werden von unseren Übersetzungsteams übernommen und in einige der 8 anderen Sprachen neben Englisch übersetzt, in denen Pressenza derzeit publiziert.


Als Netzwerk von unbezahlten Freiwilligen bietet Pressenza diesen Kurs kostenlos an, in der Erwartung, dass die Teilnehmer:innen sich als Teil einer großen Gemeinschaft von gewaltfreien Kommunikator:innen fühlen, mit denen sie in Zukunft von Zeit zu Zeit an Medienproduktionen mitwirken möchten, unabhängig davon, wohin ihre berufliche Laufbahn sie führt.


Um an dem Kurs teilzunehmen, klicke bitte auf den Anmeldelink. Eine Einführungsveranstaltung findet am 17. Mai um 14:00 Uhr (MEZ) statt. Wenn du in einer ungünstigen Zeitzone lebst, lass dich davon nicht abschrecken, denn wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um dich einzubeziehen.


Video  https://youtu.be/A0v8kx0Zuuc Dauer 2:58 Min.


Anmeldebeginn für 6-monatiger Kurs „Gewaltfreier Journalismus“


Info: http://www.pressenza.net/?l=de&track=2022/05/anmeldung-offen-pressenza-kurs-zum-thema-gewaltfreier-journalismus



Weiteres:



Keine Beteiligung Indiens an antirussischen Sanktionen des Westens


pressenza.com/de, vom 05.05.22 - Alex Männer - EuroBRICS

Der anhaltende Krieg in der Ukraine und die in diesem Zusammenhang von westlichen Staaten geführte antirussische Sanktionspolitik bewirken, dass die Konfrontation zwischen dem Westen und Russland immer weiter eskaliert. Viele Länder weltweit sind besorgt darüber und versuchen in diesem Konflikt außen vor zu bleiben. So auch Indien, das konsequent eine neutrale Haltung einnimmt. Dass die Regierung in Delhi dabei aber auch die besagten Sanktionen ignoriert und weiterhin “Geschäfte“ mit Moskau macht, bringt ihr unter anderem viel Kritik aus den USA ein.


Angesichts Krieges in der Ukraine und der antirussischen Sanktionspolitik diverser westlicher Staaten folgt die Großmacht Indien offenbar dem chinesischen Beispiel und lehnt es ab, Partei in dem Konflikt zwischen dem Westen und Russland zu ergreifen. Dass Delhi in dieser Frage konsequent und langfristig neutral bleiben könnte, wurde bereits deutlich, als man Japan bei der Lieferung von Waffen an die ukrainische Armee die Hilfe verweigerte.


Die indische Führung spricht offiziell von “traurigen Ereignissen“ in der Ukraine und ruft in dieser Krise zu Verhandlungen und Frieden auf, will sich an den westlichen Wirtschaftsbeschränkungen jedoch nicht beteligen, die die USA, Großbritannien, die Mitglieder der EU und andere Staaten bislang gegen Moskau eingeführt hatten. Diesbezüglich ähneln sich die Positionen Indiens und Chinas, was dafür spricht, dass die Delhi seine Haltung hinsichtlich der Sanktionspolitik überlegt gewählt hat.


Und während die Sanktionen zu einem dramatischen Rückgang der Handelsbeziehungen zwischen dem Westen und Russland geführt haben, wird bei dem russisch-indischen Handel eine Zunahme verzeichnet. Dieser Trend hält trotz der am 11. April abgehaltenen virtuellen Konferenz zwischen Washington und Delhi an, bei der die US-Führung ihre indischen Kollegen aufgefordert hat, die Kooperation mit den Russen bei der Rüstung, Energie und in anderen strategischen Bereichen zu stoppen.


Viele Experten betonen, dass Indien definitiv nicht bereits sei, seine Sicherheitsinteressen zugunsten der Ambitionen der Amerikaner zu gefährden, damit diese ihre globale Hegemonie aufrecht erhalten können. Deshalb werde Delhi weiterhin etwa die eigene Verteidigungsfähigkeit stärken und unter anderem die militärtechnische Zusammenarbeit mit Moskau fördern.

Dabei könnte es indischen Medien zufolge künftig sowohl um neue Lieferungen von Kampfflugzeugen, Panzern und anderen russischen Waffensystemen als auch um den Kauf der neuesten S-500-Luftabwehrraketen gehen. Die Russen wären bereit, mit dem Export zu beginnen, sobald die russische Armee die Indienststellung des Raketensystems abgeschlossen habe, heißt es.


Wirtschaft lehnt Sanktionen ab

Noch deutlicher wird die Haltung Indiens bezüglich der westlichen Sanktionspolitik im Bereich Wirtschaft und Handel. So haben indische Unternehmen etwa die Einfuhren von russischem Rohöl, dem auf Verlangen der USA und anderer westlicher Staaten weltweit ein Embargo droht, nach Ausbruch des Ukraine-Krieges sogar verdoppelt. Wie das Portal des britischen TV-Kanals BBC berichtete, soll der Umfang der russischen Erdöllieferungen im vergangenen März nach Indien, das als drittgrößter Ölimporteur und -verbraucher der Welt gilt, vergleichbar mit dem Umfang der Lieferungen für das gesamte Jahr 2021 sein.


Laut Angaben des US-Senders CNBC kaufen indische Unternehmen zudem große Mengen der russischen Kohle auf, die von Europa mit einem Embargo verhängt wurde. Indiens Kohleimporte aus Russland betrugen im März demnach rund eine Million Tonnen – das sind Höchststände, die zum letzten Mal vor mehr als zwei Jahren verzeichnet worden waren.


Dazu schreibt die russische Zeitung Vzgljad unter Verweis auf die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass der indisch-russische Rohstoffhandel nicht im Rahmen staatlicher Ausschreibungen läuft, sondern mittels privater Initiativen. Dabei wird vor allem der finanzielle Nutzen solcher Verträge hervorgehoben, allerdings könnte es auch ein Weg sein, die Wirtschaftsbeschränkungen zu umgehen.


Nicht zuletzt hat Indien öffentlich angedeutet, ihre Investitionen in den russischen Energiesektor zu erhöhen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge planen staatliche Unternehmen in Indien, Russland-Investitionen des britischen Erdölkonzerns BP zu übernehmen, der an diversen Projekten des russischen Ölkonzerns Rosneft in Ostsibirien beteiligt ist und aufgrund der Sanktionspolitik seine Tätigkeit einstellen muss. BP hatte in diesem Zusammenhang bereits angekündigt, seinen Anteil von knapp 20 Prozent an Rosneft aufzugeben.


Darüber hinaus will das indische Erdgas- und Mineralölunternehmen ONGC Videsh offenbar US-amerikanische Anteile am Sachalin-1-Projekt zur Förderung von Öl und Gas im russischen Fernen Osten aufkaufen, wobei der Konzern bereits mit 20 Prozent daran beteiligt ist. Nach Angaben von Interfax könnte es für ONGC Videsh nun darum gehen, den 30-Prozent-Anteil des US-Ölriesen ExxonMobile zu erwerben, da die Amerikaner ihre Aktivitäten in dieser Region beenden würden.


Indien soll von Sanktionen überzeugt werden

Dass Indien seine Beziehungen zu Russland offensichtlich weiterführen will, betrachtet der Westen in der gegenwärtigen Lage als genau so ein großes Problem, wie den chinesisch-russischen “Zusammenhalt“. Doch während die USA, Großbritannien & Co. den Chinesen mit schwerwiegenden Konsequenzen drohen und Peking für den Fehlschlag der Sanktionen verantwortlich machen, wird bei Indien anscheinend eine weichere Gangart eingeschlagen.


Anders als China soll Indien nicht gezwungen werden, sondern davon überzeugt werden, seine Haltung im Hinblick auf Moskau zu ändern. Dies könnte mit der strategischen Einschätzung der Biden-Administration zusammenhängen, demnach China eben diejenige Kraft sei, die den Vereinigten Staaten die globale Führung in der Welt im Rahmen konkurrierender Ideologien – Demokratie und Autokratie – streitig mache, während Indien, die als die “größte Demokratie der Welt“ gilt, keine Bedrohung für US-Interessen darstellen würde.


Im Gegenteil, die USA versuchen vehement, Indien in Bündnisse einzubinden, um das Land geopolitisch für sich einzuspannen. So wurde Delhi bereits Teil des von Washington geleiteten “quatrilateralen Sicherheitsdialogs“ (en.: Quadrilateral Security Dialogue, QUAD), zu dem ebenfalls Australien und Japan gehören. Die Vierergruppe trägt gegenwärtig zwar noch einen informellen Charakter, langfristig wird es jedoch als mögliche Grundlage für eine Anti-China-Allianz im indopazifischen Raum und sogar als eine „Asien-NATO“ angesehen.


Nichtsdestotrotz setzen die Inder grundsätzlich primär darauf, neutral zu bleiben und sich niemandem bedingungslos anzuschließen. Insofern will man, soweit es möglich ist, mit allen Ländern den Dialog aufrechterhalten. Dies ist eine gängige Strategie für die meisten Staaten der Welt, nur ist Indien eben der größte von ihnen, was Delhi so etwas wie eine Vorbildfunktion verleiht.


Wie die US-Zeitschrift Foreign Policy dazu schreibt, könnte die “strategische Neutralität“ langfristig womöglich zum Problem für Indien werden, derzeit aber seien die Eliten des Landes mit so einer Politik durchaus zufrieden. Weil es – wie bereits erwähnt – unter anderem viele ökonomische Vorteile mit sich bringen soll.


Zudem wird der Ansatz der Ballance auch von der Gesellschaft positiv aufgenommen. In den indischen Medien können sowohl pro-westliche Politiker und Aktivisten als auch ihre Gegner zu Wort kommen und miteinander diskutieren. Dies garantiert dem Land politische Handlungsfreiheit, die es braucht, um mit dem Druck des Westens zurechtzukommen und die eigenen Interessen weiter zu verfolgen.


Der Originalartikel kann hier besucht werden


Info: http://www.pressenza.net/?l=de&track=2022/05/keine-beteiligung-indiens-an-antirussischen-sanktionen-des-westens

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