Updates zum Nahost-Krieg: Israelische Armee bereitet Bodenoffensive im Gazastreifen vor
freeassange.rtde.life, 14 Okt. 2023 20:30 Uhr
Die Bilder und Videos aus dem Grenzgebiet des Gazastreifens und Israel schockieren die Welt. Mit dem Angriff der Hamas auf Israel kam es nun zu einer neuen Eskalation der Gewalt. Die israelische Armee startete am 9. Oktober eine unbarmherzige Militäroperation gegen den Gazastreifen.
Israelische Panzer stehen an der Grenze zum Libanon.
Quelle: www.globallookpress.com
14.10.2023 19:45 Uhr
19:45 Uhr
Israelische Armee bereitet Bodenoffensive im Gazastreifen vor
- Israelische Panzer stehen an der Grenze zum Libanon.www.gl
oballookpress.com
Die israelische Armee (IDF) hat in einem Statement mitgeteilt, dass sie sich auf eine Ausweitung der Offensive vorbereitet. Diese werde eine "breite Palette offensiver Einsatzpläne" umfassen, die einen "gemeinsamen und koordinierten Angriff aus der Luft, zu Wasser und zu Lande" beinhalten sollen.
Die Einberufung Hunderttausender Reservisten sei im Abschluss, derweil arbeite die Logistik daran, die Truppen mit der Ausrüstung auszustatten, die sie für die erwartete Bodenoffensive benötigen.
"IDF-Bataillone und -Soldaten sind im ganzen Land stationiert und bereit, die Bereitschaft für die nächsten Phasen des Krieges zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf einer bedeutenden Bodenoperation liegt", hieß es weiter in dem Statement.
Laut israelischen Medien könnte die Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen schon kommende Nacht beginnen.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Samstag die Vorbereitungen für die nächste Phase der Operation im Gazastreifen angekündigt. Kurz zuvor hatte er erklärt, dass die Reaktion des Landes auf die Angriffe der palästinensischen Hamas gerade erst begonnen habe.
19:11 Uhr
"Ich verliere den Verstand" - Journalistin nach israelischem Beschuss von Evakuierungskonvoi in Gaza
Israel hat die Zivilbevölkerung dazu aufgefordert, sich aus den nördlichen Gebieten über eine "sichere Route" in die südlichen Gebiete evakuieren zu lassen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden am Freitag drei in Richtung Süden fahrende Konvois mit Evakuierten von israelischen Angriffen getroffen. Dabei seien mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen und 200 verletzt worden.
Die Roya News-Journalistin Bisan Odeh hat einen Bericht von dem folgenschweren Ereignis veröffentlicht.
"Das war ein Trick. Sie zielten auf Krankenwagen, Autos, Busse und Straßen.
Viele Menschen sind getötet worden. Die meisten von ihnen sind Kinder. Die Szenen sind wirklich hart. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das wirklich erlebe.
Ich verliere meinen Verstand."
"Bitte tun Sie etwas!"
15:43 Uhr
UNRWA-Hilfswerk warnt: 2 Millionen Menschen in Gaza haben kein Wasser mehr
Das UNRWA, Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, informiert in einer Meldung über die "Frage von Leben und Tod". Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UNRWA, appelliert daher nachdrücklich in einer Mitteilung:
"Es ist zu einer Frage von Leben und Tod geworden. Es ist ein Muss, dass jetzt Treibstoff in den Gazastreifen geliefert wird, damit 2 Millionen Menschen mit Wasser versorgt werden können."
Seit einer Woche dürfen keine humanitären Hilfsgüter mehr nach Gaza gelangen. Das saubere Wasser geht laut UNO damit zur Neige, weil zudem das Wasserkraftwerk und die öffentlichen Wassernetze nicht mehr funktionieren. Seit dem 11. Oktober ist der Gazastreifen darüber hinaus von einem Stromausfall betroffen, der sich auf die Wasserversorgung fatal auswirkt.
Die Menschen seien gezwungen, schmutziges Wasser aus Brunnen zu verwenden, was das Risiko für die Ausbreitung von Krankheiten erhöhe. Weiter heißt es in der Mitteilung:
"Auch im UN-Stützpunkt im südlichen Gazastreifen ‒ wohin das UNRWA seine Aktivitäten verlagert hat ‒ geht das Trinkwasser zur Neige. Tausende von Menschen sind dorthin geflüchtet, nachdem Israel die Bewohner aufgefordert hatte, ihre Häuser in den nördlichen Teilen des Streifens zu verlassen."
Lazzarini fordert deshalb von der israelischen Seite:
"Ich rufe dazu auf, die Belagerung der humanitären Hilfe jetzt aufzuheben [...] Andernfalls werden die Menschen an schwerer Dehydrierung sterben, vor allem kleine Kinder, ältere Menschen und Frauen. Wasser ist jetzt die letzte verbliebene Lebensader."
15:28 Uhr
Südafrika stellt sich an die Seite der Palästinenser
Am Rande der Sitzung des Nationalen Exekutivkomitees des Afrikanischen Nationalkongresses hat der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa den leidenden Menschen im Gazastreifen die "Solidarität mit dem palästinensischen Volk" zugesagt. Ramaphosa stellte vor Journalisten fest:
"Sie führen einen gerechten Kampf."
Der südafrikanische Politiker führte weiter aus:
"Sie stehen seit fast 75 Jahren unter Besatzung, und die Menschen unter Besatzung, die einen Kampf gegen eine unterdrückerische Regierung führen, die ihr Land besetzt hat, aber auch gegen eine Regierung, die in letzter Zeit als Apartheidstaat bezeichnet wurde, als Volk, als Organisation, die gegen ein unterdrückerisches Apartheidsystem gekämpft hat, versprechen wir den Palästinensern Solidarität."
15:13 Uhr
Phosphor-Einsatz im Gazastreifen: Israel dementierte, nun verifiziert Amnesty International das Kriegsverbrechen
Zuerst berichtete die NGO Human Rights Watch am 12. Oktober über seitens der israelischen Armee genutzte hochgiftige Phosphorbomben. Diese sollen am 10. und 11. Oktober 2023 bei Militäroperationen im Libanon und im Gazastreifen eingesetzt worden sein. Die israelische Armeeseite dementierte diese Berichte. Nun meldet sich Amnesty International (AI) zu Wort. Marija Ristic, Mitarbeiterin von AI, teilte laut Al Jazeera mit:
"Als Reaktion auf das Dementi der israelischen Streitkräfte, weißen Phosphor im belagerten Gazastreifen eingesetzt zu haben, habe Amnesty Bilder von israelischen Streitkräften verifiziert, die am Montag in der Nähe von Sderot Artilleriegranaten mit der Bezeichnung D528 ‒ dem Identifizierungscode des US-Verteidigungsministeriums für Geschosse auf der Basis von weißem Phosphor ‒ einsetzten."
Sie fügte in einem X-Posting hinzu: "Von Sderot aus ist der nördliche Gazastreifen in Reichweite":
Der Abschuss von weißem Phosphor in Wohngebieten ist seit 1977 gemäß den Genfer Abkommen verboten.
14:45 Uhr
Teheran: Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien ist beendet
Aufgrund der Eskalation in Nahost kommen sich Iran und Saudi-Arabien immer näher. Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian erklärte am Samstag in der libanesischen Hauptstadt Beirut:
"Teheran und Riad sind sich einig, die Verbrechen des zionistischen Regimes gegen die Bevölkerung des Gazastreifens zu verhindern."
Außerdem wies er darauf hin, dass eine mögliche Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien jede Aussicht auf Erfolg verloren habe. Er betonte:
"Das ist völlig vom Tisch."
In saudischen Diplomatenkreisen hieß es am Samstag, Saudi-Arabien habe die Gespräche unter US-Vermittlung gestoppt.
13:22 Uhr
Kroatischer Präsident: Israel hat meine Sympathie verloren
Dass das kroatische Außenministerium eine israelische Flagge gehisst hat, sei "idiotisch" und unangemessen, erklärt Präsident Zoran Milanović. Er fügt hinzu, dass die Gräueltaten der Hamas Israel nicht das Recht geben, aus Rache Zivilisten zu bombardieren.
12:08 Uhr
Israelische Offizielle bedauern Tod von Reuters-Journalisten
Jüngste Mitteilungen der israelischen Armeeführung bestätigen den Tod des Reuters-Journalisten Issam Abdallah, der am Freitag im Südlibanon ermordet wurde. Abdallah war in den Beschuss israelischer Streitkräfte geraten. Zwei weitere Reuters-Journalisten sowie Mitarbeiter von Al Jazeera erlitten Verletzungen.
Militärsprecher Richard Hecht äußerte sich gegenüber Journalisten mit der Feststellung: "Wir bedauern den Tod des Journalisten sehr." Das israelische Militär hatte sich zuvor nicht zu der Tat bekannt. Hecht erklärte weiter:
"Wir gehen der Sache nach. … Wir führen ein Kreuzverhör durch. Es ist eine tragische Angelegenheit."
Das Al Jazeera Media Network erklärte, dass es für den Vorfall die israelische Seite "rechtlich und moralisch verantwortlich" mache. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF) äußerte gegenüber Al Jazeera die Vermutung, dass "der israelische Beschuss wahrscheinlich auf die Presse" abgezielt habe. RSF-Mitarbeiter Jonathan Dagher stellte gegenüber dem arabischen Sender klar:
"Es war niemand sonst in ihrer Nähe, es gab keine Kämpfe, es gab keinen militärischen Stützpunkt."
11:11 Uhr
Gaza-Gesundheitsministerium: 66 Prozent der Opfer israelischer Vergeltungsschläge sind Kinder und Frauen
Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza sind durch israelische Luftangriffe allein in den letzten 24 Stunden 324 Menschen getötet worden. Dazu müssten rund 1.000 verwundete und verletzte Menschen gezählt werden, berichtet Al Jazeera. Das Ministerium gab an, dass dabei "66 Prozent der Opfer Kinder und Frauen sind".
Nach jeweils gemeldeten Auswertungen des palästinensischen Gesundheitsministeriums, der Palästinensischen Rothalbmondgesellschaft und des israelischen Gesundheitsdienstes lautet die traurige Statistik seit Aufflammen der Ereignisse am vergangenen Wochenende:
- Gaza
Getötet: Mindestens 1.900
Verletzt: Mindestens 7.696 - Besetztes Westjordanland
Getötet: Mindestens 52
Verletzt: Mindestens 700 - Israel
Getötet: Mindestens 1.300
Verletzt: Mindestens 2.800
Israel hat mittlerweile den achten Tag in Folge den Gazastreifen bombardiert und droht der belagerten palästinensischen Enklave mit einer militärischen Bodenoffensive. So wurden rund 1,1 Millionen Bewohner des palästinensischen Gebiets aufgefordert, "sich innerhalb von 24 Stunden in den südlichen Gazastreifen zu begeben". Der Gazastreifen sieht sich mit einer wachsenden humanitären Katastrophe konfrontiert.
- Gaza
10:59 Uhr
Washington schickt Militärjets in den Nahen Osten
Die USA haben Militärflugzeuge in den Nahen Osten entsandt, um Iran von einer Einmischung in den palästinensisch-israelischen Konflikt "abzuschrecken". Das berichtet die Air Force Times unter Berufung auf eine Quelle im Pentagon.
Am Donnerstag seien A-10-Kampfflugzeuge in der Region eingetroffen, und bald würden auch modernere Kampfjets der Typen F-35, F-15 und F-16 dorthin geschickt werden.
Damit wolle Washington versuchen, Teheran und "andere anti-israelische Gruppen davon abzuhalten, sich dem Kampf anzuschließen", so Experten.
Info: https://freeassange.rtde.life/international/182960-updates-zur-gaza-israel-eskalation
Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.