Ukraine-Hilfe: EU-Politiker melden Erfolg bei Biden
lostineu.eu, 2. Februar 2024
Nach dem Gipfel zur Ukraine-Hilfe haben die EU-Chefs von der Leyen und Macron ihren „Erfolg“ bei US-Präsident gemeldet. Den Bürgern haben sie nichts erklärt. Geht’s noch?
Sie habe ein „gutes Telefongespräch“ mit US-Präsident Biden gehabt, teilte von der Leyen nach der Freigabe von 50 Mrd. Euro für die Ukraine mit. Man sei sich einig gewesen, dass Kiew weiter unterstützt werden müsse.
Da wollte Macron nicht nachstehen. Der EU-Beschluss sende eine klare Message nach Washington: „Die EU kümmert sich um die Ukraine, und wir haben geliefert“, erklärte er bei seiner Pressekonferenz nach dem Gipfel.
Geht’s noch? Steht die EU etwa in der Schuld der USA?
Hat man mit Biden vereinbart, dass die EU-Staaten einspringen, wenn es Probleme bei der Ukraine-Hilfe gibt? Oder sollte dass ein Wink mit dem Zaunpfahl sein – nach dem Motto: Nun sind die Amerikaner dran?
Wie auch immer: So geht es nicht. VDL und Macron sind nicht Biden verpflichtet, sondern zuallererst ihren Bürgern bzw. Wählern.
Sie hätten besser daran getan, zu erklären, wieso noch Geld für die Ukraine da ist, nicht aber fürs Klimageld oder die Gesundheitsvorsorge in Europa!
Zumindest aber hätten sie darlegen müssen, wie es nun mit der Ukraine weitergehen soll. Der Krieg läuft nicht gut, in Kiew ist ein Machtkampf entbrannt.
Hat die EU eine Strategie – außer zu zahlen und zu hoffen, dass es irgendwann irgendwie besser wird? Oder folgt sie schlicht den USA?
‹ EU-Gipfel: Wofür Geld da ist – und wofür nicht
3 Comments
Josef Berchtold
2. Februar 2024 @ 09:39Die Ukraine ist wichtiger als ein Klimageld. Putin ist gerade der, der auf das Klima pfeifft und in seinem Machtbereich Menschen, die für Klima demonstrieren würden, schnell einsperren lassen würde. Was hat denn der Raubüberfall (Rohstoffe der Ukraine) bisher an Treibhausgaben, Munition, in die Atmosphäre eingetragen?
Kleopatra
2. Februar 2024 @ 08:50
Es ist offensichtlich, dass Russland den Krieg in der Ukraine als Krieg mit dem „kollektiven Westen“ ansieht, und zu dem gehören wir nun einmal. Da wir die feinde Russlands sind (ohne uns in diese Rolle gedrängt zu haben, die Russen sind eben so blöd, dass sie die ganze Welt als Feinde haben und bekämpfen wollen), kommen wir nicht darum herum, gegen sie aufzurüsten. Im Krieg wird eben zusammengehalten und nicht diskutiert, und Rüstung ist die Priorität Nr.1. Meinen Sie etwa, die Einigkeit gegen Orbán auf dem Gipfel wäre ohne die unmittelbare kriegerische Konfrontation zustandegekommen?
Nebenbei: wenn Macron primär seinen Wählern verpflichtet ist, dürfte doch bei einem französische Präsidenten mit historischem Bewusstsein die Erinnerung hochkommen, dass Frankreich in der Zwischenkriegszeit sich nicht genug gegen das Dritte Reich engagiert hatte (Stichwort „Mourir pour Dantzig?“) und dass er deswegen gegen den russischen Neo-Hitler nicht kneifen will.
ebo
2. Februar 2024 @ 09:13Bei den 50 Mrd. geht es im Renten, Pensionen, Gehälter für Krankenschwestern etc. in der Ukraine – und eben NICHT um Waffen. Bei den Waffen blockiert Scholz. Stand alles in diesem Blog…
Info: https://lostineu.eu/ukraine-hilfe-vdl-und-macron-melden-erfolg-bei-biden
Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
lostineu.eu, vom 1. Februar 2024
Milliarden für die Ukraine, Almosen für wichtige Gemeinschafts-Aufgaben, Kürzungen beim Klima: Der EU-Gipfel hat die Weichen beim Budget falsch gestellt. Schuld daran ist auch Deutschland.
Ursprünglich war geplant, zur Halbzeit des Sieben-Jahres-Budgets mehr Geld in Migration und Innovation zu stecken. Sogar ein „Souveränitätsfonds“ war angekündigt, um mit den USA und China mitzuhalten. Doch davon ist kaum etwas übrig.
Das meiste Geld fließt nach den Beschlüssen des EU-Gipfels in die Ukraine – 17 Milliarden an nicht rückzahlbaren Zuschüssen und 33 Milliarden an Krediten.
Der groß angekündigte „Souveränitätsfonds“ wurde auf 1,5 Mrd. Euro eingedampft und soll nun vor allem für die Produktion von Munition genutzt werden.
Zusätzliche 2 Mrd. sind für Migration und Grenzschutz vorgesehen, sowie 7,6 Mrd. für den Türkei-Deal und andere „Nachbarschafts“-Hilfen.
Doch dafür muß beim Klima, bei der Gesundheitsvorsorge und bei der Entwicklungshilfe zum Teil massiv gekürzt werden.
Sind das die richtigen, zukunftsweisenden Prioritäten? Nein, heißt es im Europaparlament, das vor allem mehr Geld für den Klimaschutz verlangt hatte.
Doch die Staats- und Regierungschefs sind mit sich und ihrer Einigung zufrieden. Und das nicht nur wegen Orban und der Ukraine – sondern auch, weil sie die Geldwünsche aus Brüssel zusammengestrichen haben.
Die EU müsse sparen, hieß es in Berlin, für neue Aufgaben müsse das Budget umgeschichtet werden. Kanzler Scholz hat sich mit dieser Position weitgehend durchgesetzt.
Für die Ukraine ist mehr Geld da, für die EU und ihre Bürger leider nicht – so könnte man das Ergebnis, kaum übertrieben, zusammenfassen…
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6 Comments
CV
2. Februar 2024 @ 09:31Die Kiewer Nazimafia, getragen von Washington, ist jetzt die Herrin Europas. Wir werden gnadenlos ausgesaugt, und ausgerechnet die deutsche Regierung legt dabei die widerwärtigste Unterwerfung an den Tag.
Michael Josef Rittel
2. Februar 2024 @ 07:43
Es ist ein einziger Albtraum! Wir verspielen unsere Zukunft.
Arthur Dent
1. Februar 2024 @ 22:28
…Nein, heißt es im Europaparlament, das vor allem mehr Geld für den Klimaschutz verlangt hatte…
Deutschland hat für seine eigene Energiewende nicht genug Geld, bei weitem nicht genug Geld. Für den Wasserstoffhochlauf hat Deutschland praktisch noch gar nichts – keine Netze, keine Elektrolyseure, nichts. Wenn Deutschland praktisch weiterhin auf Wind und Sonne setzt, muss es Wind- und Solarparks noch massiv ausbauen, und Leitungsnetze von Nord nach Süd, und für den Fall, dass die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, (wasserstofffähige) Gaskraftwerke. Je mehr Windparks, desto mehr komplementäre Gaskraftwerke müssen gebaut werden – die aber sollen ja nur wenig laufen, nur im Notfall. Geplant ist aber noch kein einziges, geschweige denn in Bau. Man hat auch keine Schiffe für den grünen Wasserstoff aus Übersee. Ach so, den Wasserstoff aus Übersee / Afrika müsste man ggf. militärisch absichern…
MarMo
1. Februar 2024 @ 21:30
Es ist ein unglaublicher Skandal, dass das Geld der EU-Bürgerinnen und Bürger nicht zu ihren Gunsten und für die Entwicklung ihrer Gesellschaften eingesetzt wird, was die einzige Legitimation für diesen aufgeblasenen Apparat wäre – sondern für die Eskalation eines Krieges verwendet wird, der ganz Europa in eine Hölle verwandeln kann. Die EU-Bürgerinnen und Bürger werden betrogen, belogen und bestohlen: über „Impfstoffe“ und über die Situation in Ukraine; über die Ursachen des Kriegs und den Transfer ihrer Steuergelder in ein national-faschistisches, korruptes Nicht-EU-Land sowie für einen ideologischen Krieg gegen Russland.
Ich habe keine Worte für die Verachtung, die ich für die verantwortlichen „Eliten“ in Politik und Medien empfinde.
Godfried van Ommering
1. Februar 2024 @ 18:31
Schwer zu ertragen: das selbstgefällige Grinsen von Olaf Scholz nach dem 50 Milliarden-Gipfel. Denn, was muß man von der Haltung der deutschen Regierung zur EU und der Ukraine halten? Und was vom EU-Rat? Von Mark Rutte, der ja wieder voranging Viktor Orban die Leviten zu lesen? Seine Befügnisse als demissonierter Premierminister sollten eigentlich recht beschränkt sein, aber er funktioniert noch immer prominent auf der internationalen politischen Bühne, wird anscheinend immer dabei geholt von Herrn Scholz, wenn es darum geht etwas markiges zu verlautbaren zum Krieg gegen Russland und für die Ukraine, auch zum völkerrechtlich lupenreinen Vorgehen des Staates Israel in Gaza und Westjordanland. A propos, hat die EU eine Erklärung herausgegeben zu der Tötung von drei Menschen im Krankenhaus in Jenin? Als Arzt und Pfleger verkleidete Soldaten die drei Menschen in ihrem Schlaf umbringen, – darf das sein, und als das Geschehen des Vortags wieder vergessen werden? Muß man hier langwierig überlegen ob die Tat völkerrechtlich erlaubt war? Spricht denn nie ein klares ethisches Votum in eines Politikers Innern? Die Nachdenkseiten zeigen ein Video von der Bundespressekonferenz, wo Florian Warweg nachfragt wie die Bundesregierung zu diesem Ereignis steht. Ich finde, die Kälte des „antwortenden“ Sprechers ( denn eine Antwort sind diese eisernen Erklärungen des Beamtentums nie wirklich) und seine gepflegte Distanz zur Horror dieses unvergleichlichen Verbrechens, das geübte Ausweichen von jeder inhaltlichen Aussage, kommt einen gewissen Typ, nämlichen den, des eiskalten Stützen eines gewissen Regimes, recht nah.
KK
1. Februar 2024 @ 17:34
„Der groß angekündigte „Souveränitätsfonds“ wurde auf 1,5 Mrd. Euro eingedampft und soll nun vor allem für die Produktion von Munition genutzt werden.“
Munition, die dann in die Ukraine geht?
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„Die EU müsse sparen…
…
Für die Ukraine ist mehr Geld da, für die EU und ihre Bürger leider nicht“
So schafft man Akzeptanz und Vertrauen!
Info:https://lostineu.eu/eu-gipfel-wofuer-geld-da-ist-und-wofuer-nicht
Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
lostineu.eu, vom 1. Februar 2024
Der ungarische Regierungschef Orban hat seine Blockade beim EU-Gipfel aufgegeben. Damit ist der Weg für eine Milliardenspritze an die Ukraine frei – doch über Waffen wird weiter gestritten.
Alle 27 Staats- und Regierungschefs hätten dem geplanten Hilfspaket im Umfang von 50 Milliarden Euro für die Zeit bis Ende 2027 zugestimmt, teilte EU-Ratspräsident Charles Michel beim EU-Sondergipfel in Brüssel mit.
Ob Orban dafür Zugeständnisse gemacht wurden, blieb zunächst unklar. Diplomaten verneinten dies, Orban schwieg sich aus.
Die 26 hatten massiven Druck ausgeübt und Orban gleich mehrere Folterwerkzeuge gezeigt – vom Entzug der EU-Fördermittel bis zum Wirtschaftskrieg gegen Ungarn.
Die Europawahl ist nun gelaufen – jedenfalls, was die Ukraine-Politik betrifft. Die EU unterstützt das Land im Krieg gegen Russland, Frieden ist kein Thema mehr.
Im Gegenteil: Kanzler Scholz fordert, alle EU-Länder sollten noch mehr Waffen schicken. Doch gleichzeitig blockiert Scholz die gemeinsame EU-Kriegskasse.
Der Streit um die Finanzierung der Waffen geht weiter – eine Entscheidung wird erst beim nächsten, regulären EU-Gipfel im März erwartet…
Siehe auch „Drama um Ukraine-Hilfen“
‹ Drama um Ukraine-Hilfen, Russland verdrängt EU – und Katargate XXL? › EU-Gipfel: Wofür Geld da ist – und wofür nicht
4 Comments
Arthur Dent
1. Februar 2024 @ 22:03Alle Staatsgewalt hat dem Wohl des Volkes zu dienen. Das gehört zu den Grundvoraussetzungen der Demokratie. Der Staat ist kein Selbstzweck, und schon gar nicht darf er von den Regierenden für ihre Zwecke instrumentalisiert werden….
Hmh, irgendwie passen Modell und Realität nicht zusammen
Godfried van Ommering
1. Februar 2024 @ 13:54
Mein Vertrauen in die EU ist längst verschwunden und ich betrachte die Geldspritze-Entscheidung von heute als neuer Beleg ihres beschwingten Ganges an der Leine des Schicksals Richtung Abgrund. Die Herrnhuter Losung von heute: „Der Herr schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass Er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage“ (Psalm 14,2) ist mir der überlegene Kommentar auf das Geschehen in Brüssel, und die Versen Stefan Georges: „Und an der weisheit end ruft ihr zum himmel: / ‚Was tun eh wir im eignen schutt ersticken / Eh eignes spukgebild das hirn und zehrt?‘ / Der lacht: zu spät für stillstand und arznei!“, vor hundertzehn Jahren geschrieben, kommen mir sofort in den Sinn wenn ich an die Runde der 27 denke, unter denen einer ist, der seine Rolle als böse/gute Fee in diesem düsteren Märchen , das leider Wirklichkeitsanspruch hat, auch heute nicht gerecht wurde.
KK
1. Februar 2024 @ 13:27
Was blieb Orban auch übrig, wenn ihm die anderen eine entsicherte und durchgeladene Waffe an den Kopf halten?
european
1. Februar 2024 @ 13:15
Ich habe keine Glaskugel, aber das duerfte dem Rechtsruck in der EU nochmal einen Schub geben. Es zeigt, dass man in Bruessel jede Bodenhaftung verloren hat, auch wenn diese Entscheidung nun von den Staats- und Regierungschefs gefaellt wurde und nicht von der Kommission.
Und zuhause peitscht man die Schuldenbremse durch.
Info:https://lostineu.eu/ukraine-hilfe-orban-knickt-ein
Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.