20.12.2022

Inflation steigt weiter ins Unermessliche


Inflation steigt weiter ins Unermessliche Ihre Kaufkraft nimmt von Tag zu Tag ab

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Industrie: Standort Deutschland in Gefahr


Die Industrie warnt nach den von der Ampel-Koalition beschlossenen Strom- und Gaspreisbremsen davor, dass die Grundpfeiler des Standort Deutschlands angegriffen würden. Es ginge viel zu bürokratisch zu, es würde zu viele restriktive Randbedingungen geben. Ampel-Lösung freut die Industrie offenbar nicht: "Die deutsche Industrie ist äußert unzufrieden mit den von der Ampel-Koalition beschlossenen Strom- und Gaspreisbremsen. Der "Bild" (Dienstagausgabe) sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm: "Als Co-Vorsitzender der Regierungskommission [...]

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Inflation steigt weiter ins Unermessliche

Ihre Kaufkraft nimmt von Tag zu Tag ab

  • Inflation wie zuletzt im ersten Weltkrieg
  • Die Inflation greift weiter um sich - bald über 10%
  • Sie sollten auf andere Bezahlmittel zurückgreifen - Gold, die neue Krisenwährung?



















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Weltnaturgipfel: Holzindustrie fürchtet "restriktive Nutzungsverbote"


Zahlreiche Menschen in Deutschland heizen derzeit auch mit Holz. Das könnte künftig vorbei sein. Der Weltnaturgipfel hat vereinbart, künftig 30 % der Land- und Wasserflächen unter Naturschutz zu stellen. Die Holzindustrie warnt vor restriktiven Nutzungsverboten. Rotes Tuch für die Holzindustrie: Totalschutz in bestimmten Flächen?: "Angesichts der Ergebnisse des Weltnaturgipfels von Montreal hat die deutsche Holzindustrie die Bundesregierung davor gewarnt, in Naturschutzgebieten künftig den Holzeinschlag zu verbieten. Man begrüße die Beschlüsse des [...]

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Eine der größten Krisen der Menschheitsgeschichte

Krieg, Inflation, Blackout - die neue Realität

  • 10% Teuerung - Ist der Ukraine-Krieg der alleinige Grund?
  • Ukraine Krieg entzweit die deutsche Gesellschaft
  • Schuldenquote steigt und steigt

Betrachtet man die weltpolitische Lage wird einem schnell klar: Auch in Deutschland ist ein Krieg nicht unmöglich

Sind sie auf eine solche Situation vorbereitet? 

Wie viele Vorräte haben Sie zuhause? 

Wie lange werden Sie im Falle einer Krise reichen - 1 Woche, 2 Wochen, 1 Monat? 

Dann stehen Sie ohne Versorgung da. 

Lebensmittel sichern ihr Überleben - Sie sollten wissen, wie Sie auch im Notfall versorgt sind. Auch in Apotheken wird es nicht mehr möglich sein, sich mit lebensnotwendigen Medikamenten einzudecken. Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie sich auf eine solch drastische Situation vorbereiten können. 

Für Sie ist es noch nicht zu spät, ergreifen Sie die Chance und eignen Sie sich ein Wissen an, welches Ihnen im Ernstfall das Leben retten kann. Wichtige Dinge die Sie im Notfall wissen sollten: 

  • Wie sieht das perfekte Notfall-Auto aus? 
  • Ein Notfallkasten: Was sollte auf jeden Fall vorhanden sein? 
  • Welche Bezahlmittel benötigen Sie?
  • Wo bekommen Sie Trinkwasser her? 
  • Wie sichern Sie sich den optimalen Vorrat? 
  • Orientierung ohne Handy 

Wir legen es Ihnen ans Herz, informieren Sie sich und bereiten Sie sich vor. Es liegt an Ihnen. 

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Ärzte fürchten noch mehr Engpässe zu Weihnachten und Silvester


Der aktuelle Engpass in der medizinischen Versorgung kann sich nach Meinung von Ärztevertretern über Weihnachten und Silvester nicht nur fortsetzen, sondern auch verschärfen. Herr Lauterbach hat am Dienstagvormittag einen "Plan" angekündigt. Herr Lauterbach plant eine Engpassversorgung: "Ärztevertreter warnen vor einer Verschärfung der Engpässe in der Kindermedizin über Weihnachten und Silvester. "Im Moment beobachten wir, dass Infektionen mit dem RS-Virus zurück gehen, dafür kommen jetzt immer mehr Kinder mit Grippe und anderen Atemwegserkrankungen", sagte [...]

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Deutschland News Ticker (aktuell)


Fundstücke aus den Medien in Deutschland über den Bundestag, die Parteien, die Wirtschaft und aus dem Ausland - und oft genug schnell wieder verschwinden. 20.12.2022 Grünen-Ministerin feiert – Polizei muss zweimal anrücken Kriegsgefangener enthüllt irrsinnig hohe Verluste der Wagner-Söldner EU-Korruptionsaffäre: [...]

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USA - News Ticker (aktuell)


NEWS-TICKER – Fundstücke USA (frühere News - hier klicken) 20.12.2022 TheHill: "Trump antwortet auf strafrechtliche Hinweise vom 6. Januar: „Es stärkt mich“" +++ TheHill: "Was das Gremium vom 6. Januar für jede strafrechtliche Überweisung gegen Trump zitierte" +++ Justthenews: [...]

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CDU fordert: Scholz und Lambrecht müssen die Probleme beim Schützenpanzer "Puma" nun klären


Die Schützenpanzer "Puma" in Deutschland funktionieren nicht - deshalb hat die Union in Person des Generalsekretärs Mario Czaja nun den Kanzler selbst aufgefordert, zusammen mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die Aufklärung zu betreiben. Scholz und Lambrecht sollen aktiv werden: Was ist mit "Puma" los?: "CDU-Generalsekretär Mario Czaja fordert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu auf, den Umgang mit den Problemen beim Schützenpanzer "Puma" zur Chefsache zu machen. Zwar müsse Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) [...]

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Berlins Finanzsenator Wesener (Grüne) dringt auf rasche Einführung einer Bargeldobergrenze


Die Bargeldobergrenze - u.a. auch von Innenministerin Faeser jüngst zum Thema gemacht - scheint eine Herzensangelegenheit der Politik zu sein. Nun meldete sich Berlins Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) dazu und möchte innerhalb der EU eine rasche Einführung der Bargeldobergrenze von 10.000 Euro. Grüner Finanzsenator möchte auf EU-Ebene rasche Einführung der Bargeldobergrenze: "Berlins Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) dringt auf eine rasche Einführung der geplanten Bargeldobergrenze von 10.000 Euro in der EU. Es [...]

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Abstimmung von Twitter-Nutzern: Elon Musk soll als CEO zurücktreten


Elon Musk hatte angeregt, Nutzer darüber abstimmen zu lassen, ob er CEO bleiben solle. Das Abstimmungsergebnis ist angekommen: Musk soll zurücktreten. Auf Twitter gab er selbst bekannt, er werde sich daran halten. Musk wird als CEO bei Twitter zurücktreten: "In einer von Tech-Milliardär Elon Musk gestarteten Twitter-Umfrage hat sich die Mehrheit der Teilnehmer dafür ausgesprochen, dass er als Chef des Unternehmens zurücktreten soll. Insgesamt wurden 17,5 Millionen Stimmen abgegeben, 57,5 Prozent votierten für [...]

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Einsatzbereitschaft der Bundeswehr infrage gestellt: Verteidigungspolitiker wegen Puma-Problemen alarmiert


Mittlerweile ist auch die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr infrage gestellt, fürchten Verteidigungspolitiker wegen der Mängel bei Puma-Schützenpanzern. Das nächste Problem der Verteidigung... Verteidigungsprobleme in Deutschland: "Nach Berichten über die fehlende Einsatzbereitschaft des Schützenpanzers Puma innerhalb der Bundeswehr zeigen sich Verteidigungspolitiker im Bundestag alarmiert. "Die `Division 2025` wird zur Farce - jetzt gilt es, jeden Marder im Einsatz zu halten", sagte Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) der "Welt". Sonst sei das Heer nicht einsatzbereit. "Den Albtraum mit [...]

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FDP fängt wieder mit der Diskussion um AKW-Laufzeitverlängerung an


Kanzler Olaf Scholz hatte vermeintlich ein Machtwort darüber gesprochen, dass es keine AKW-Laufzeitverlängerung in Deutschland über Frühjahr 2023 hinaus geben wird. Nun zeigt sich, dass die FDP offenbar damit nicht ganz einverstanden ist. Erneut fängt die FDP eine Diskussion an. FDP weist auf "hohe Strompreise" und E-Mobilität hin: "Als erstes Kabinettsmitglied seit dem "Machtwort" von Kanzler Olaf Schlolz (SPD) hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) den geplanten Ausstieg aus der Kernenergie im kommenden Jahr wieder [...]

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Blackout steht bevor - Sie haben nur wenige Tage ZeitIm Notfall sollten Sie flüchten können Hier weiterlesen ...

Eine der größten Krisen der Menschheitsgeschichte Krieg, Inflation, Blackout - die neue Realität Hier weiterlesen ...


Info: https://us20.campaign-archive.com/?e=bfa91fe18e&u=a194ffd6ce07c5d1b0af1d569&id=b902158676


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

20.12.2022

Dunkelkalt und Ermahnungen für 32 Millionen Euro – Da können die Moskauer nur staunen

meinungsfreiheit.rtde.life, 18 Dez. 2022 11:58 Uhr, Von Dagmar Henn

Manche Dinge ertragen sich aus der Ferne deutlich besser – und Weihnachten 2022 in Deutschland gehört mit Sicherheit dazu. Nicht amtlich verordnet frieren zu müssen, ist schon ein Privileg. Dazu auch von den Vorhaltungen von Habeck und Co. verschont zu bleiben, macht das nur schöner.


Dunkelkalt und Ermahnungen für 32 Millionen Euro – Da können die Moskauer nur staunen


Quelle: Sputnik © Kirill Kallinikow





Nikolskaja Straße, Moskau, 11.12.2022





Ehrlich gesagt, hatte ich Angst vor dem ersten Winter in Russland. Es gibt da so ein Russlandbild aus meiner Kindheit, eine Mischung aus den Märchenfilmen, die damals ab und zu im Fernsehen kamen, den Märchen, die ich selbst las, und anderen Geschichten wie dem "Starken Wanja" von Otfried Preußler. Russland war für mich ein Land, das voller Eis und Schnee ist, so bitterkalt, dass man den Winter eigentlich nur auf dem Ofen liegend überstehen kann. Und ich hasse Kälte. Wenn ich einmal richtig angefangen habe zu frieren, brauche ich Tage, um wieder warm zu werden.

Reallohnverlust: Unternehmen erzielen Gewinne auf Kosten der Inflation trotz Lohnentwertung





Reallohnverlust: Unternehmen erzielen Gewinne auf Kosten der Inflation trotz Lohnentwertung





Tja, was soll ich sagen? Jetzt stellt sich heraus, dass ich das mit Schnee und Kälte bekommen hätte, wäre ich in Deutschland geblieben, nur ganz ohne den warmen Ofen. 18 Grad hat es jetzt noch in deutschen Büros. Bei dieser Temperatur würde ich mich nie weiter als fünf Zentimeter vom Heizkörper entfernen, und beim Tippen möchte man mir da nicht zusehen – die Feinmotorik leidet enorm. Ich möchte nicht wissen, um wie viel sich die ganz gewöhnlichen bürokratischen Vorgänge verlängert haben, wenn alle Daten, die irgendwann irgendwo eingegeben werden müssen, doppelt so lange brauchen.


Angeblich soll es in der Berliner Senatsverwaltung inzwischen die Empfehlung geben, bei Telefonaten und Gesprächen doch auf dem Flur auf- und abzugehen, um sich aufzuwärmen. Wir wollen hier mal das Stichwort Datenschutz beiseitelassen, aber sind sie sich sicher, dass die amtliche Telefonanlage in allen Büros mit schnurlosen Telefonen ausgestattet ist? Die Kabel an gewöhnlichen Festnetztelefonen sind nämlich nicht lang genug, um damit auf dem Flur zu spazieren ...


Wenn ich mit Freunden in Deutschland telefoniere und sie ärgern will, muss ich nur sagen: "Entschuldige bitte, ich muss mal schnell das Fenster aufmachen, es ist zu warm hier drin." Das erste Mal in meinem Leben verstehe ich, was die Jungs mit den dicken Autos immer erreichen wollen. Es klingt gemein, aber diese Mischung aus Neid und Entsetzen hat was.


Es gab da ja diesen Livestream aus Russland, in dem einer seinen Gasherd abfilmte, mit vier voll aufgedrehten Flammen; nach einem Tag wurde der auf YouTube gelöscht. Der zweite, mit dem heißen Wasser, das in eine Badewanne lief, verschwand auch ziemlich schnell.


Das mit dem Gas ist ohnehin lustig. Strom, Gas, Wasser, das wird hier alles monatlich abgerechnet, über den Vermieter. Dafür schicke ich ihm einmal im Monat Fotos der Zählerstände und erfahre dann, wie viel ich zahlen muss. Beim ersten Mal dachte ich, irgendetwas haben wir übersehen, als mir die ganzen Zähler gezeigt wurden. Ich suchte einen Gaszähler und fand keinen. Also fragte ich nach: Und wo ist der Gaszähler? Den gibt es nicht, lautete die Antwort. Das sind fünfzig Rubel im Monat. Ich rechne das jetzt nicht in Euro um; so gemein will ich nicht sein. (Na gut, es sind 75 Cent).


EU-Staaten können sich nicht auf neuntes Sanktionspaket gegen Russland einigen





EU-Staaten können sich nicht auf neuntes Sanktionspaket gegen Russland einigen






Es erspart mir auch viel Zorn. Für diejenigen, die diese ganzen Geschichten glauben, mit der demokratischen, unschuldig überfallenen Ukraine, der man jetzt unbedingt beistehen müsse, mag es ja noch irgendeine Form des Stolzes geben, einen Kick für das Selbstwertgefühl, wenn man friert, weil die EU-Sanktionen das so wollen. Aber ich würde mich von Frostschauer zu Frostschauer durch den Tag ärgern, auf von der Leyen, Habeck und die ganze Bande fluchen und mit einer derart schlechten Laune durch den Tag laufen, dass ich mir nicht einmal selbst begegnen wollte.


Und die Beleuchtung! Klar, da gibt es verkitschte Varianten, die eher ästhetische Belästigung sind, aber die Neujahrsdekoration in der Moskauer Innenstadt ist einfach schön. Zweifarbig, blaue und weiße LEDs, nicht nur an Bäume gehängt, sondern zu kunstvollen Kronen auf den Plätzen aufgespannt, als leuchtender Spitzenvorhang an die Gebäude gehängt; überhaupt hat eine beleuchtete Stadt bei Neuschnee etwas Majestätisches.



Während andererseits Städte, die nachts im Dunkeln liegen, das legen zumindest Berichte aus der Ukraine nahe, sehr schnell daran erinnern, dass Straßenbeleuchtung nicht nur den Aufenthalt draußen angenehmer macht, sondern ein echter Beitrag zur Sicherheit ist. Falls man auch in Deutschland inzwischen entsprechende Erfahrungen machen sollte, stehen die mit Sicherheit ganz klein im Lokalteil.


Wie war das mit "damit wir gut durch den Winter kommen"? Die tollen Tipps, das Wasser beim Zähneputzen abzudrehen und die Heizung runterzudrehen? 32 Millionen Euro hat das Habeck-Ministerium in diese Kampagne gesteckt. In der natürlich nirgends die Rede davon ist, wer die Misere überhaupt zu verantworten hat, und so getan wird, als wäre das Problem keines, solange sich nur jeder selbst ausreichend das Leben vermiest.


Krisen- und Insolvenzticker – Moskau: EU-Gaspreisdeckel ist "inakzeptabel"





Krisen- und Insolvenzticker – Moskau: EU-Gaspreisdeckel ist "inakzeptabel"






Nicht zu vergessen, dass der eine Strang von Nord Stream, der nicht der transatlantischen Freundschaft zum Opfer gefallen ist, die Lage immer noch bessern könnte. Nein, es ist wirklich gut, dass ich im warmen, hellen Moskau sitze.


Wobei ich mich natürlich schon frage, wenn ich Meldungen lese, dass in der Charité in Berlin wegen des hohen Krankenstands alle planbaren Operationen abgesagt werden und dass in München eine Trambahnlinie eingestellt wird, weil, ebenfalls wegen hohen Krankenstands, die Werkstätten mit Wartung und Reparatur nicht nachkommen – ist das jetzt wegen der Impfung oder wegen der Temperaturen? Dabei ist erst Dezember, die Bundesnetzagentur jammert jetzt schon, dass zu viel Gas verbraucht wird, und die kälteste Zeit kommt erst im Februar ...


Glühwein für zehn Euro, das fände ich auch nicht spaßig, und überhaupt war die ganze Vorweihnachtszeit schon die letzten zwei Jahre durch Corona derart vermiest, dass die Variante Dunkelkalt des Jahres 2022 Befürchtungen auslöst, es könne ein für alle Mal vorbei sein mit Geselligkeit und Vergnügen. Die grünen Verzichtsprediger eilen sicher von Höhepunkt zu Höhepunkt, aber der Fan der gewöhnlichen Bratwurstsemmel wird gleich mehrfach gepeinigt.


Immerhin, wenn Habecks Propaganda schon nicht tröstet, die Tatsache, dass grade die Bioläden und die Erzeuger veganer Nahrungsmittel pleitegehen, das tröstet ein wenig. Wenn man sich vorstellt, dass all diese Tugendbolde keinen Kunstkäse mehr bekommen, kein synthetisches Pseudofleisch, und ihr Edelmenschentum jetzt doch rohkostnagend erarbeiten müssen; wobei – ist der Sekundenkleber, den die da benutzen, überhaupt vegan?


Am Ende müsste ich mich noch bei der Bundesregierung bedanken, die auf der einen Seite zwar dafür gesorgt hat, dass ich Deutschland verlassen wollte, sich aber andererseits größte Mühe gibt, dass ich selbst Weihnachten von Heimweh verschont bleibe. Denn Heimweh, das hätte ich nach einem beleuchteten, warmen Weihnachten, mit Glühwein, Zimtstern und Vanillekipferln; aber nicht nach 18 Grad, kalten Duschen und unbezahlbaren Gänsen.


Habe ich schon gesagt, dass die Neujahrsdeko hier in Moskau wirklich schön ist?


Mehr zum Thema - Umfrage: Deutsche Kommunen wollen drastische Sparmaßnahmen wegen Energiekrise


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/157290-deutschland-im-winter-dunkelkalt-und


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20.12.2022

Dr. Karin Kneissl: Die Freiheit, die ich meine

meinungsfreiheit.rtde.life, 19 Dez. 2022 06:45 Uhr, Gastkommentar von Dr. Karin Kneissl

Vom Ende der lang erkämpften bürgerlichen Freiheiten, die Europa ausmachten. Wenn im Nahen Osten mehr Pressefreiheit herrscht, dann ist über den Zustand der EU bereits einiges gesagt. 


Dr. Karin Kneissl: Die Freiheit, die ich meine


Quelle: Legion-media.ru © CHROMORANGE




Symbolbild







Als ich Mitte der 1980er Jahre für meine Dissertation zum Grenzbegriff im Nahen Osten zwischen Israel, Jordanien und Syrien in Archiven recherchierte, erlebte ich tief sitzenden Hass und eine umfassende Abschottung, die sich aus dem Kriegszustand seit dem Jahr 1948 ergab. Weder Radiowellen noch TV-Signale überquerten die Grenzen. In den besetzten palästinensischen Gebieten, wie in der Altstadt von Jerusalem, war dennoch das jordanische TV-Programm zu empfangen.


Schlimmer als im Kalten Krieg: SPD-Urgestein Albrecht Müller über Medieneinschränkung



Schlimmer als im Kalten Krieg: SPD-Urgestein Albrecht Müller über Medieneinschränkung






Alles andere war medial hermetisch abgeschirmt. An Informationen von "der anderen Seite" gelangte man nur unter mühevollem Aufwand, indem man sich selbst auf den Weg machte. Der Verdacht der Spionage lag dann meist auf der Hand. Als jemand, der sowohl Arabisch als auch Hebräisch erlernt hatte, war ich ebenso diesem Vorwurf ausgesetzt. Doch die nahöstlichen Sicherheitsdienste waren seriöser als die westlichen und ich wurde in Ruhe gelassen.


Leben und leben lassen – das war einmal 

Im Jahr 2022 erleben wir eine mediale Mauer der EU versus russische TV-Stationen im Namen von Zensur und Sanktionen, die ihresgleichen sucht. Wer Links zu Artikeln von RT.de verbreitet, muss in Österreich mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro rechnen. In Moskau hingegen kann ich sämtliche Websites öffnen, kann BBC, wie CNN oder France 24 sehen, hören, digital lesen und auch in sozialen Medien weiter verteilen. In umgekehrter Richtung ist dies nicht mehr möglich. Die Sanktionen, die Medien betreffen, sind im aktuellen neunten EU-Russland Sanktionspaket nochmals fest geschnürt und spiegeln besonders den Niedergang wichtiger bürgerlicher Freiheiten, wie Rede- und Pressefreiheit, wider.


Der einstige Pluralismus, den ich als Studentin zwischen Österreich, Frankreich und Italien genoss und aufgrund meiner Nahosterfahrung innig zu schätzen wusste, hat sich über die letzten Jahre aus dem akademischen Leben wie nun auch der europäischen Medienlandschaft zurückgezogen. Eine Monokultur und Selbstzensur sind an die Stelle der einstigen Vielfalt und der bürgerlichen Freiheiten getreten. Aus Furcht vor gesellschaftlicher Ausgrenzung halten viele den Mund.


Die Zeiten, als man bei einem Abendessen unter Freunden über alles diskutieren, vielleicht auch streiten konnte, um sich dann in Freundschaft zu verabschieden, sind dahin. Eine Haltung, die ich stets vertrete, lautet: "Leben und leben lassen". Jeder möge nach seiner Façon glücklich werden, solange er sich im Rahmen der Gesetze bewegt. Wenn letztere aber immer mit moralischen Geboten versetzt werden, der innere Kompass versagt, dann ist dieser einstige Pluralismus, der Europa seit den antiken Stadtstaaten ausmacht, dahin.


Wann all dies genau begann, kann ich Ihnen nicht sagen. Es passierte wohl irgendwann um die Jahrtausendwende, als man sich zu Terrorismus, Irakkrieg und vielem mehr zunehmend an den gedanklichen Vorgaben der wesentlichen Verlagshäuser, Denkfabriken, Experten und übriger orientierte.


Der Konsens im Orient

Interessanterweise öffnete sich damals vieles in den nahöstlichen Staaten allen Kriegen und dem Terrorismus zum Trotz. Auch der Islamismus, eine der ersten Antiglobalisierungsbewegungen, konnte so manche Veränderung und den neuen Pragmatismus nicht aufhalten. Vor dreißig Jahren war dies noch anders.

Medien-Analyst zu EU-Vorgehen gegen RT: Meinungsaustausch war nie so wichtig wie jetzt


Medien-Analyst zu EU-Vorgehen gegen RT: Meinungsaustausch war nie so wichtig wie jetzt






Ein Schatten der Angst lag über vielen. An der Universität von Amman wurde kaum diskutiert, Fragen waren selten. Alle wussten, dass unter den Studenten wie auch dem Lehrpersonal Mitarbeiter der Nachrichtendienste waren. Es war ratsam, zu schweigen, um sich nicht verdächtig zu machen. An dem Tag, als ich mein Studium an der Hebräischen Universität im Jahr 1987 begann, wurde ein israelischer Professor verhaftet, da er PLO-Vertreter, also Palästinenser einer damals als Terrororganisation eingestuften Bewegung, in Rumänien getroffen hatte. Das war die damalige Situation der permanenten Anspannung, des wechselseitigen Verneinens des Rechts auf Existenz.


Seit rund sieben Monaten lebe ich wieder im Nahen Osten, da ich innerhalb der EU nicht arbeiten darf. Ich übersiedelte in den Libanon, wo ich Freunde aus Jugendtagen habe, inmitten der schlimmsten Krise, welche die Menschen durchleben müssen. Zwischen Cholera, Hyperinflation und der syrischen Flüchtlingsmisere ist der Alltag zäh, vor allem, wenn man ohne Familienverband, der Ersatz für die staatliche Verwaltung ist, lebt. Doch etwas hat in dieser Gesellschaft überlebt: Es ist eine gelebte Freiheit, nicht eine normierte Vorgabe, die sich in Texten wiederfindet. In dem von Krieg und regelmäßiger Vernichtung der Infrastruktur zerstörten Land darf ich einen Pluralismus erleben, der in Europa vor einiger Zeit bedauerlicherweise verschwunden ist. Spätestens mit der Migrationskrise im Jahr 2015 wurde deutlich, dass gerade Deutschland nur mehr in schwarz-weiß dachte.


In den orientalischen Gesellschaften hingegen dürfen Grautöne immer noch bestehen, es geht um "sowohl als auch" und nicht "entweder oder". Die letzten Diplomaten, die sich um Vermittlung bemühen und Brücken bilden, sind im Orient, nicht im Okzident tätig.


Wenn im Nahen Osten mehr Freiheit herrscht als in der EU

Mit den Russlandsanktionen und dem nunmehr neunten Paket verfestigen sich wie in frisch gegossenem Beton die sogenannten Strafmaßnahmen. Es geht um die Vernichtung von Pressefreiheit, die Gleichheit vor dem Gesetz, die Zensur von Kultur, Verletzung des Rechts auf Eigentum und vieles mehr. Im östlichen Mittelmeerraum, der Levante, beziehungsweise dem Nahen Osten, herrscht von der Türkei bis in die arabischen Golfstaaten hinein mittlerweile mehr Pressefreiheit als innerhalb der EU – und damit ist bereits alles über den Zustand der EU gesagt.


Abschied von der Meinungsfreiheit: Die Beispiele NachDenkSeiten und Twitter




Meinung

Abschied von der Meinungsfreiheit: Die Beispiele NachDenkSeiten und Twitter






Ich kann in jenen Ländern jede Website abrufen, jeden TV-Kanal empfangen und vieles mehr. Ich kann zwischen Istanbul, meinem kleinen Dorf in den Bergen des Libanons und einem Seminar in Katar oder in einem Tischgespräch über alles diskutieren, ohne aggressiv über Moral belehrt zu werden oder sonst wie attackiert zu werden. Es gilt eben diese Idee von "leben und leben lassen", und das ist der eigentliche Liberalismus, wenn unterschiedliche Lebensweisen, Religionen und Weltanschauungen nebeneinander bestehen können.


Es ist die Freiheit, die ich meine. Es ist die wesentliche Errungenschaft der europäischen Ideengeschichte, als Individuum frei sein Leben zu bestimmen und andere Lebensstile zu akzeptieren. In diesem sich zu Ende neigenden Jahr der militärischen und politischen Konfrontation ist in Europa viel von diesen bürgerlichen Freiheiten verloren gegangen. Und das erscheint mir langfristig gesehen als noch viel brisanter als ein Stromausfall. Erdgas lässt sich kaufen, Freiheit muss gelebt werden.


Karin Kneissl ist Autorin, unterrichtet und forscht zum Energiemarkt; von 2017 bis 2019 war sie österreichische Außenministerin (parteilos). Im Herbst 2020 verließ sie Österreich infolge von Drohungen und einem de facto Arbeitsverbot. Sie lebt im Libanon und lehrt in Moskau.


Mehr zum Thema - Verfassungsrechtler zur "Meldestelle für russische Desinformation": Das sind Inquisitionsmethoden


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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20.12.2022

Ukrainische Wirklichkeit schlägt Medien-Wunschdenken

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 18 Dez. 2022 21:15 Uhr, Von Rainer Rupp

Die "Ukraine-gewinnt-Front" bröckelt. Einige deutsche Fernseh-Militärexperten räumen bereits Fehleinschätzungen ein. Wirklichkeit schlägt Wunschdenken. Nichtwestliche Medien wie "Asia Times" zeigen selbsternannten deutsche "Qualitätsmedien", was Qualität ist.


Ukrainische Wirklichkeit schlägt Medien-Wunschdenken


Quelle: Legion-media.ru © Laurel Chor / SOPA Images/Sipa USA



Zugpassagiere steigen am Bahnhof in Lwow (Ukraine) aus, während landesweit der Strom ausfällt. (Symbolbild)





Folgt man den angeblichen deutschen "Qualitätsmedien", dann hat der Westen mit seinem Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine immer noch "alles im Griff" und man wundert sich nur, warum die mit tollen westlichen Wunderwaffen üppig ausgestatte ukrainische Armee noch nicht vor den Toren Moskaus steht. Wunschdenken und Wirklichkeit haben selten so weit auseinandergeklafft. Westliche Militärexperten konnten in Fernsehshows und Interviews unhinterfragt über die Schwäche der russischen Streitkräfte Märchen erzählen und lautstark vom dem zu erwartenden sicheren Sieg der Ukraine schwadronieren.


In letzter Zeit ist es diesbezüglich stiller geworden in der deutschen und EU/NATO-weiten Medienlandschaft. Die katastrophale Wirklichkeit, mit der die ukrainische Armee auf dem Schlachtfeld und die Zivilbevölkerung in der Etappe konfrontiert sind, können nicht länger mit Fake-Siegesmeldungen übertüncht werden. So kam es am 24. November 2022, allerdings erst kurz vor Mitternacht, um 23:22 Uhr, zu einem der seltenen Momente, bei denen man im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) bei einem Bericht über die Ukraine eine realitätsnahe Einschätzung bekommen konnte. Der österreichische Militärexperte und Historiker, Oberst Markus Reisner, aktiver Offizier des Bundesheeres und Kommandant der österreichischen Garde, hatte seit Beginn der russischen Militäroperation im Donbass zahllose Medienauftritte. Dabei hatte er die Lage auf dem Schlachtfeld leider meist vollkommen falsch beurteilt.


Dokumentiert: Die vom Westen geduldeten Kriegsverbrechen der Ukraine




Analyse

Dokumentiert: Die vom Westen geduldeten Kriegsverbrechen der Ukraine






Oberst Reisners Einschätzungen beruhten nämlich fast ausschließlich auf Propaganda-Mitteilungen aus Kiew, bei deren Abfassung US-Experten der psychologischen Kriegsführung die Feder geführt haben dürften. Die Info-Häppchen die den westlichen Medien und Regierungen auf dem Tablett serviert wurden, waren nämlich einfach zu professionell auf den westlichen Geschmack, bzw. passgenau auf das US/NATO-Narrativ abgestimmt und für die im Westen gepflegten Vorurteile gegen Russland zurechtgeschnitten.


Wenn der österreichische Oberst über die westliche Zensur-Schranke hinweg geschaut hätte und andere Quellen, russische, chinesische, arabische, indische und sogar US-amerikanische Berichte von erfahrenen Kriegsberichterstattern und Militäranalysten, dann wäre ihm die Blamage erspart geblieben. Aber immerhin hatte er den Mut, gegenüber dem ZDF zuzugeben, dass er sich schwer geirrt hatte. Dass nämlich "nach neun Monaten Krieg der Westen feststellen muss, dass die Russen durchaus noch Fähigkeiten haben, die wir bisher unterschätzt haben." Als Beispiel nannte er den jüngsten Einsatz von Marschflugkörpern, ballistischen Raketen und iranischen Drohnen.


"Wir haben uns monatelang eingeredet, dass die russische Luftwaffe kaum Einsätze fliegt" oder russische Raketen eine sehr geringe Trefferwahrscheinlichkeit hätten. "Aber jetzt hat uns die Wirklichkeit eingeholt, nämlich in dem Moment, in dem Russland entschieden hat, das zentrale Nervensystem der Ukraine – die Stromversorgung – anzugreifen. (...) Wenn hier kein leistungsfähiges Luftverteidigungssystem eingesetzt wird, wird die Ukraine in wenigen Wochen in völliger Dunkelheit versinken", so Reisner, diesmal mit einer sehr realistischen Einschätzung, denn seit seinem ZDF-Interview ist das inzwischen bereits die Wirklichkeit in der Ukraine.


Auch der deutsche Oberst a.D. Wolfgang Richter, beratender Militärexperte bei der Stiftung Wissenschaft Politik (SWP), der seit dem Krieg in der Ukraine über verschiedene Nachrichtenformate einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde, hatte ähnliche Probleme wie sein österreichischer Kollege. Diese korrigierte er am 29. November 2022 zumindest teilweise in einer Welt-TV-Sendung unter dem Titel "UKRAINE-KRIEG: Man hat wohl die Fähigkeiten der Russen unterschätzt". Darin erläuterte Oberst a.D. Richter die aktuelle Lage in der Ukraine und erklärte:

"Besonders die immer noch ungebrochene Feuerkraft der Russen erstaunte viele Experten. Zwar kämpfen alle Seiten mit Nachschubproblemen, aber die Fähigkeiten der Russen wurde wohl unterschätzt und nun hat Moskau wieder die strategische Initiative übernommen."

Liveticker Ukraine-Krieg: Kiew verliert binnen 24 Stunden bis zu 90 Soldaten in der LVR





Liveticker Ukraine-Krieg: Kiew verliert binnen 24 Stunden bis zu 90 Soldaten in der LVR






Wie bereits erwähnt, hätte den beiden Obristen ein Blick auf das, was die nicht-westliche Welt so über den Ukraine-Konflikt schreibt, sicher gutgetan. Aus fernöstlicher Sicht, zum Beispiel aus der Perspektive der in Hong Kong erscheinenden Internet-Zeitung Asia Times sind "die westlichen Länder in ihrer Herangehensweise an den Konflikt in der Ukraine tief gespalten." Diese Tatsache wird jedoch von westlichen Medien und Polit-Experten vehement bestritten, die mit viel Lobhudelei die stark bröckelnde Solidarität unter den EU- und NATO-Ländern einfach ignorieren.


Schon im Jahre 2006 wurde die Online-Zeitung Asia Times von der New York Times als eine der prominentesten Zeitung Asiens bezeichnet, woran sich bis heute nichts geändert hat. Es folgt ein vom Autor dieser Zeilen übersetzter Beitrag des von Asia Times herausgegebenen "Global Polarity Monitor". Die Analyse ist nicht pro-russisch sondern neutral und dennoch im krassen Gegensatz zu der Art Berichterstattung, die wir über die Ukraine aus westlichen, sogenannten Qualitätsmedien serviert bekommen. An einigen Stellen der Übersetzung habe ich in Klammern gesetzte, kurze Kommentare eingefügt:


"In der Ukraine verfolgt Russland weiterhin eine Verteidigungsstrategie. Hinter der Front befestigt es seine Verteidigungslinie, um die Kosten für eine ukrainischen Militäroffensiven zu erhöhen. Dabei gibt es eine Ausnahme: die Operationen zur Zerstörung der letzten (über 8 Jahre) gut vorbereiteten, stark befestigten ukrainischen Verteidigungsanlagen in der Region Bachmut (in unmittelbarer Nähe zur Hauptstadt der neuen russischen Provinz Donezk) werden fortgesetzt. Das Ziel ist sicherzustellen, dass die Ukrainer keine befestigten Stellungen errichtet haben, um die herum sie eine neue Gegenoffensive entwickeln könnten."


"Moskau bleibt auch zuversichtlich, dass die wachsenden Ausgaben des Westens zur Unterstützung der Ukraine die westlichen Führer, einschließlich Präsident Biden, dazu motivieren werden, die Möglichkeit einer friedlichen Beilegung des Konflikts zu prüfen. Russland glaubt, dass das Halten der Verteidigungslinien dem Westen zeigen wird, dass die Kosten der weiteren Unterstützung der Ukraine zur Erreichung ihrer Ziele (nämlich die Zurückdrängung der Russen auf die Grenzen von vor dem Krieg und die Rückeroberung der Krim) einfach zu hoch sind. Allerdings sind Verhandlungen auf absehbare Zeit unwahrscheinlich."


Aus Sicht der Asia Times "sind die westlichen Länder in ihrer Herangehensweise an den Konflikt tief gespalten. Abgesehen von den baltischen Staaten und Polen, die entschieden anti-russisch sind, gibt es gravierende Differenzen zwischen den führenden EU-/NATO-Mächten."


Reuters: Mehrere EU-Diplomaten protestieren gegen Macrons Vorschlag zu Garantien für Russland





Reuters: Mehrere EU-Diplomaten protestieren gegen Macrons Vorschlag zu Garantien für Russland





In diesem Zusammenhang verweist die online-Zeitung auf "eine erstaunliche Erklärung über die Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien für Russland, die Anfang vorletzter Woche der französische Präsident Macron trotz der gegenwärtig aufgeladenen anti-russischen Atmosphäre gemacht hatte." Auch geht die Asia Times davon aus, dass Macron indirekt von Bundeskanzler Scholz unterstützt worden sei, weil dieser fast zeitgleich in einer Rede "die Notwendigkeit einer friedlichen Regelung in der Ukraine betont" habe.


"Tags darauf hat dann aber der EU-Chefdiplomat Josep Borrell kategorisch erklärt, es sei 'verfrüht, irgendwelche Garantien für Russland zu erörtern. Stattdessen sollten Sicherheitsgarantien zuerst für die Ukraine diskutiert werden … über Russland sprechen wir dann später‘."


(Hier wäre eine Zwischenfrage angebracht, welche die Asia Times leider nicht stellte, nämlich: Warum lassen sich die demokratisch gewählten Führer der zwei stärksten Nationen der EU diese Zurechtweisung durch den demokratisch nicht gewählten EU-Apparatschick Borell gefallen, der seine Position lediglich als Ergebnis eines von jeglicher Transparenz abgeschotteten Politgeschachers in einem Brüsseler Hinterzimmer erlangt hat?)


Zurück zu Asia Times, die als nächstes darauf verweist, dass auch die politische Führung in den USA in der Frage gespalten ist, ob Verhandlungen mit Russland über einen Frieden in der Ukraine jetzt begonnen oder erst nach dem vom Westen erhofften Sieg der Ukraine in Angriff genommen werden sollten. Wörtlich heißt es weiter:


"Die gleiche Debatte (wie in Europa) wird in den Vereinigten Staaten geführt. In einer bemerkenswerten Abweichung vom Protokoll sagte der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff, (der oberste Offizier der USA,) General Mark Milley, am 9. November, dass die Winterpause der Kämpfe zu Friedensgesprächen mit Russland führen könnte. Vorletzte Woche sagte Präsident Biden, als er neben Macron stand: 'Lassen Sie mich meine Worte sehr sorgfältig wählen … Ich bin bereit, mit Herrn Putin zu sprechen, wenn seinerseits tatsächlich ein Interesse daran besteht, nach einem Weg zur Beendigung des Krieges sucht.'"


(Aber selbst mit dieser zaghaften Bereitschaftserklärung für einen Verhandlungsfrieden war Biden den schlimmsten Kriegstreibern in seinem Umfeld bereits zu weit gegangen.)

"Bereits einen Tag später korrigierte US-Außenminister Blinken, (der aktuelle Chef der neo-liberalen Falken, seine Präsidentenmarionette) Biden mit den Worten: 'Wir werden nicht ohne die Ukraine über die Ukraine diskutieren.' Zugleich tat Blinken jede Hoffnung auf Verhandlungen ab, weil die amerikanische Seite keine 'Bereitschaft' zu Verhandlungen aufseiten Moskaus sehe." Dies deute, so die Asia Times "auf eine wachsende Kluft innerhalb der Biden-Administration in der Frage des Ukraine-Konfliktes hin, was aber auch zugleich bedeutet, dass Verhandlungen (für die amerikanische Seite) auf absehbare Zeit nicht in Frage kommen."


Weiter im O-Ton der Asia Times:

"Selenskij ist ebenfalls nicht zu Verhandlungen bereit. Er braucht dringend einen Sieg, um sich gegenüber seinen westlichen Sponsoren zu beweisen und um aus der Position der Stärke heraus verhandeln zu können, wenn auch nur sehr relativ. Auch die Russen haben es nicht eilig zu verhandeln. Sie hoffen, dass der Westen seine Kapazitäten zur effektiven Unterstützung Kiews bald ausgeschöpft hat."


"Es gibt noch eine weitere wichtige Überlegung: Der Kreml traut westlichen Führern nicht. Moskau versuchte im vergangenen Jahr, Sicherheitsgarantien für sich selbst auszuhandeln, und wurde von den USA und führenden europäischen Mächten rundweg abgelehnt. Warum sollte Russland jetzt Macron oder Scholz vertrauen?"


Merkels Eingeständnis, dass Minsk nur eine Finte war, garantiert einen langwierigen Konflikt




Meinung

Merkels Eingeständnis, dass Minsk nur eine Finte war, garantiert einen langwierigen Konflikt





(Hier wäre die ergänzende Frage abgebracht: Kann Moskau dem Westen überhaupt noch vertrauen? Ex-Kanzlerin Merkel hat gerade in zwei Interviews – im Spiegel und in der Zeit – sich damit gebrüstet, mit dem Minsk-2-Vertrag Putin erfolgreich hinters Licht geführt zu haben. Dass sie den Vertrag nie ernst gemeint habe, sondern mit Minsk 2 nur Zeit gewonnen werden sollte, um die Ukraine militärisch gegen Russland hochzurüsten. Dabei war Minsk 2 sogar von den Mächten des UN-Sicherheitsrates in einem besonderen Akt auf das Niveau internationalen Rechts gehoben worden. Und mit einem derart hohen diplomatischen Wert haben Merkel und die anderen westlichen Beteiligten wie gemeine Trickbetrüger agiert um geo-politische Vorteile zu erlangen.

Mit diesem skandalösen Eingeständnis hat die deutsche Außenpolitik in Russland noch das letzte verblieben Jota an Vertrauen verspielt, aber nicht nur dort. Kommentare von rund um die Welt zeigen, dass dieses Merkel-Eingeständnis sehr wohl wahrgenommen wurde und der Glaube an die Verlässlichkeit deutscher Außenpolitik und Ihrer Versprechen scheint gegen Null zu gehen. Zumal die aktuelle deutsche Außenministerin Baerbock alles dafür tut, dass das auch so bleibt.)


Aber weiter mit der Asia Times und der US/EU-Öl-Preis-Deckelung:

"Mit der Einführung der Ölpreisobergrenze-Sanktion durch die EU plant Russland, den direkten Energieverkauf an die G-7-Staaten zu beenden, ebenso wie an alle anderen Staaten, die versuchen, die EU-Obergrenze durchzusetzen. Sekundärverkäufe werden sehr wahrscheinlich fortgesetzt werden, insbesondere über die Türkei und Ungarn (oder über Indien und China). Dabei geht es nicht nur darum, den Fluss der Einnahmen zu erhalten, sondern auch gegen US-Pläne der Öl-Preisdeckelung vorzugehen."


"Selbst wenn der effektive Preis, den China für russisches Öl zahlt, in der Nähe des Höchstpreises liegt, hat China angesichts der Rabatte für die Zahlung in Nicht-Dollar-Währung keine Pläne, sich an die westliche Obergrenze zu halten. Seine großen Unternehmen werden nicht unbedingt gegen die Versicherungssanktionen verstoßen, aber es wird wahrscheinlich mehr russisches Öl über Landpipelines kaufen und es dann an andere Kunden re-exportieren. Dabei hat Russland die volle Unterstützung von Saudi-Arabien, das sich jeglichen Bemühungen der westlichen Kunden widersetzt, eine Obergrenze für den Ölpreis festzulegen. Es wird keine Produktionssteigerung durch andere OPEC+-Mitglieder geben, um den Rückgang von russischem Öl auf dem Weltmarkt auszugleichen." – Ende des Artikels der Asia Times.


Finanzexperte: G7-Obergrenze für Russlands Öl ist ein Geschenk an China





Finanzexperte: G7-Obergrenze für Russlands Öl ist ein Geschenk an China






Ergänzend wäre hier zu sagen, dass auch die letzte EU-Sanktionsrunde gegen Russland ein Schuss ins Knie der eigenen EU-Volkswirtschaften ist, denn die Umstellung macht das Öl für die EU-Abnehmer teurer, wovon hauptsächlich die Zwischenhändler von russischem Öl in der Türkei, Indien und China profitieren. Bei gleichbleibender Ölnachfrage bei verringertem Angebot, wird der Preis auf dem Ölmarkt insgesamt steigen. Wovon OPEC+ insgesamt profitieren wird, also auch Russland, das in diesem Fall – wie schon bei Gas – bei weniger Verkäufen höhere Einnahmen erzielen könnte. Hoffnung auf über längere Zeit fallende Ölpreise gäbe es nur, wenn eine globale Rezession einsetzen und die Nachfrage nach Öl maßgeblich zurückgehen würde. Aber auch das wäre keine schöne Aussicht.


Mehr zum Thema - Russisches Außenministerium zum 9. Sanktionspaket: "Schmerzhafte Folgen für EU werden zunehmen"


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20.12.2022

Amazon unterstützt ukrainische Regierung mit Festplatten und Cloud-Service

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 19 Dez. 2022 17:46 Uhr

In einer Initiative schickte der Online-Riese Amazon koffergroße Computerlaufwerke nach Kiew, um wichtige Daten in der profitablen Amazon-Cloud "Amazon Web Services" zu sichern. Bisher sollen 10 Millionen Gigabyte der ukrainischen Regierungs- und Wirtschaftsdaten gesichert worden sein.


Amazon unterstützt ukrainische Regierung mit Festplatten und Cloud-Service


Quellty Images North America/Getty Images via AFP



Symbolbild: Teilnehmer der AWS re:Invent 2022, einer von Amazon Web Services veranstalteten Konferenz, in einer Ausstellungshalle in Las Vegas, USA am 29. November 2022



Der Online-Gigant Amazon spendete an die Ukraine nicht nur Lebensmittel und Spielzeug, sondern investierte auch 75 Millionen US-Dollar (70.45 Millionen Euro) in die Entwicklung von cloudbasierten Backups wichtiger Regierungsdaten, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens.

Demnach soll Amazon Web Services (AWS) mit koffergroßen Festplatten, den sogenannten Snowball Edge-Geräten, die über die polnische Grenze in die Ukraine geliefert wurden, dazu beigetragen haben, wichtige Infrastrukturen und Wirtschaftsdaten der ukrainischen Regierung zu sichern.

Russisches Außenministerium zum 9. Sanktionspaket: "Schmerzhafte Folgen für EU werden zunehmen"





Russisches Außenministerium zum 9. Sanktionspaket: "Schmerzhafte Folgen für EU werden zunehmen"





"Dies ist der technologisch fortschrittlichste Krieg in der Geschichte der Menschheit", lobte Mychajlo Fedorow, der 31-jährige Vizepremierminister der Ukraine und Minister für digitale Transformation, die Initiative gegenüber der Los Angeles Times und fügte hinzu, dass die Führung von Amazon Web Services "eine Entscheidung getroffen hat, die die ukrainische Regierung und Wirtschaft gerettet hat".

Bislang sollen mehr als 10 Millionen Gigabyte (10 Petabyte) ukrainischer Regierungs- und Wirtschaftsdaten gespeichert worden sein, darunter Daten von "27 ukrainischen Ministerien, 18 ukrainischen Universitäten, der größten K-12-Fernschule (die Hunderttausende von vertriebenen Kindern betreut) und von Dutzenden anderer Unternehmen des Privatsektors", heißt es weiter in der Erklärung von Amazon.

Noch am 24. Februar, als die russische Sonderoperation in der Ukraine begann, soll sich Liam Maxwell, der Director of Government Transformation bei Amazon Web Services, mit dem ukrainischen Botschafter in Großbritannien, Wadym Prystajko, getroffen haben, um zu besprechen, wie das Unternehmen die Ukraine unterstützen könne, berichtet der Business Insider. Die beiden sollen schnell einen Plan zur Rettung der wichtigsten Daten des Landes erarbeitet haben.

Am 29. November unterzeichneten Fedorow und Maxwell ein Memorandum, in dem sie die Fortsetzung der Partnerschaft bis 2023 vereinbarten. Fedorow sagte bei der Unterzeichnung:

"AWS hat einen der größten Beiträge zum Sieg der Ukraine geleistet, indem es der ukrainischen Regierung Zugang und Ressourcen für die Migration in die Cloud und die Sicherung wichtiger Informationen zur Verfügung gestellt hat."

Gegenüber der Los Angeles Times sagte Maxwell:

"Man kann die Cloud nicht mit einem Marschflugkörper zerstören."

Im Juli wurde Amazon mit dem ukrainischen Friedenspreis für seine Arbeit ausgezeichnet. Weitere US-Unternehmen – darunter FedEx, The Clorox Company und Microsoft – unterstützen ebenfalls die Regierung in Kiew, entweder durch direkte finanzielle Spenden oder durch das Angebot spezifischer Dienstleistungen und die Aussetzung der Geschäftstätigkeit in Russland.

Das Boston College Center for Corporate Citizenship berichtet von mehr als 50 US-Unternehmen, die diesem Beispiel mittlerweile gefolgt sind.


Mehr zum ThemaLiveticker Ukraine-Krieg: Kiew schickt Hunderte unausgebildete Soldaten an Front bei Artjomowsk


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/157556-amazon-unterstuetzt-ukrainische-regierung-mit


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20.12.2022

Die Doppelmoral beim Völkerrecht: Bundesregierung möchte Irakkrieg immer noch nicht verurteilen


nachdenkseiten.de, 20. Dezember 2022 um 11:18 Ein Kommentar von: Tobias Riegel

In einer aktuellen Stellungnahme verweigert das Auswärtige Amt noch immer eine klare Bewertung des Irakkriegs als völkerrechtswidrig. Damit werden damalige Lügen der USA indirekt bis heute gedeckt. Zusätzlich ist das Messen mit zweierlei Maß bei der Bewertung von Angriffskriegen inakzeptabel.

Die massive Doppelmoral bei der Bewertung russischer bzw. US-amerikanischer Militäraktionen wurde dieser Tage oft festgestellt. Ein aktueller Vorgang illustriert diese Haltung noch einmal deutlich: Während das Auswärtige Amt mit der grünen Außenministerin Annalena Baerbock ein Feuerwerk des inszenierten Engagements für Menschenrechte abbrennt und eine (pseudo-)klare Kante gegen „Autokraten“ zeigt, weigert sich das Ministerium bis heute, den Irakkrieg eindeutig als einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu bezeichnen. Die LINKEN-Abgeordnete Sevim Dagdelen hatte kürzlich noch einmal nachgefragt, ob sich an der Bewertung der Bundesregierung des US-Überfalls auf Irak etwas geändert hat – die weiter unten folgende Antwort ist ein Skandal.


„Ist (die Bundesregierung) zu dem Ergebnis gekommen, dass dieser (Irakkrieg) einen Bruch des Völkerrechts darstellt?“


Über die Anfrage von Dagdelen hatte zuerst die „Berliner Zeitung“ berichtet, sie liegt den NachDenkSeiten vor. Die Anfrage* ist angesichts der aktuellen selektiven Betrachtung des Verhaltens Russlands und der Weißwaschung westlich initiierter Kriege mehr als überfällig:

Hat die Bundesregierung eine rechtliche Bewertung des Krieges der ‚Koalition der Willigen‘ im Irak 2003 unter der Führung der USA mit mehr als 190.000 Toten, von denen mehr als 70 Prozent Zivilisten waren vorgenommen, und wenn nein, warum nicht (bitte begründen), und wenn ja, ist sie zu dem Ergebnis gekommen, dass dieser einen Bruch des Völkerrechts darstellt bzw. als einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu werten ist, und wenn letzteres bejaht wird, welche Schlussfolgerungen zieht sie daraus und wenn letzteres verneint wird, warum (bitte begründen)?

Regierung stellt sich dumm

Die Antwort des Auswärtigen Amtes wiederum lässt zahlreiche Fragen offen – und spricht doch Bände: Denn die Regierung tut einfach so, als habe es den Skandal um die von den USA erfundenen Massenvernichtungswaffen des Irak nicht gegeben. Die Erklärung liest sich, als sei sowohl die betrügerische Begründung als auch der darauf aufgebaute Angriff gegen Irak auch heute noch in irgendeiner Weise akzeptabel. Und das, obwohl der Irak zu keinem Zeitpunkt eine militärische Gefahr für die USA dargestellt hat. Im Wortlaut heißt es:

Die Vereinigten Staaten begründeten ihr militärisches Eingreifen in Irak 2003 mit der Durchsetzung der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (VN) 1441 (2002) vom 8. November 2002, welche Irak zur bedingungslosen Akzeptanz der vorherigen Resolutionen aufforderte und ‚eine letzte Gelegenheit‘ gab, seinen Verpflichtungen bezüglich der Kontrolle und Vernichtung seiner Massenvernichtungswaffen nachzukommen. Diese Verpflichtungen umfassten insbesondere uneingeschränkten und bedingungslosen Zugang der Inspekteure der Überprüfungsmission der Vereinten Nationen (UNMOVIC) und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zu allen Anlagen.

Der VN-Sicherheitsrat hatte in seiner Resolution 1441 (2002) erneut betont, dass alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen durch seine Resolution 678 (1990) vom 29. November 1990 ermächtigt wurden, alle erforderlichen Mittel einzusetzen, um der Resolution 660 (1990) vom 2. August 1990 und allen danach verabschiedeten einschlägigen Resolutionen Geltung zu verschaffen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit in dem Gebiet wiederherzustellen. Der Sicherheitsrat wies ebenso darauf hin, dass die Beschlüsse nach Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen gefasst wurden und Irak wiederholt vor ‚ernsthaften Konsequenzen‘ bei weiteren Verstößen gegen die Verpflichtungen der Resolutionen gewarnt wurde.


Die Bundesregierung hat sich damals gegen eine Beteiligung an der Intervention der USA und anderer Partner entschieden. Ergänzend wird auf die Antwort der Bundesregierung vom 28. Mai 2010 auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. verwiesen (Bundestagsdrucksache 17/1891).

„Die Bundesregierung versucht Washingtons damalige Kriegslüge auch noch zu rechtfertigen“


Sevim Dagdelen stellt auf Facebook fest:

Die doppelten Standards der Bundesregierung werden immer haarsträubender. (…) Die Weigerung der Ampel, den Irak-Krieg der USA als Völkerrechtsbruch zu verurteilen, ist selbst himmelschreiendes Unrecht. Schlimmer noch: Die Bundesregierung versucht Washingtons damalige Kriegslüge auch noch zu rechtfertigen, indem sie nachlegt, der Irak habe Massenvernichtungswaffen besessen. Die wurden anscheinend lediglich auf wundersame Weise bis heute nicht gefunden. (…) Wer wie die Bundesregierung bei Angriffskriegen und Völkerrechtsbrüchen unterschiedliche Standards anlegt und die von NATO-Partnern prinzipiell nicht verurteilt, verliert jede Glaubwürdigkeit in Sachen Völkerrecht.“

Das damalige Urteil des Sicherheitsrates beruhte auf falschen Geheimdienstangaben und auf einer weltweiten Propaganda-Kampagne. Dass die Bundesregierung eine klare Bewertung des Irakkriegs bis heute verweigern kann, ohne einen höhnischen Aufschrei auszulösen, ist nur möglich, weil zahlreiche Medien und Journalisten versuchen, die Regierung und ihre Politik abzuschirmen.


„Zu den entsprechenden Diskussionen in der Rechtswissenschaft nimmt die Bundesregierung nicht Stellung. Dies gilt auch weiterhin.“


In der erwähnten, umfangreicheren Antwort der Bundesregierung von 2010 heißt es unter anderem:

Wie die Bundesregierung bereits mehrfach festgestellt hat (…) sind Fragen der Völkerrechtmäßigkeit des Irak-Konfliktes von Völkerrechtlern unterschiedlich beantwortet worden. Zu den entsprechenden Diskussionen in der Rechtswissenschaft nimmt die Bundesregierung nicht Stellung. Dies gilt auch weiterhin.“

Eine zentrale Frage lautete bereits 2010:

Wie beurteilt die Bundesregierung die Erkenntnisse und Aussagen von Geheimdienstberichten der USA und Großbritanniens im Vorfeld des Krieges, die die Behauptung aufstellten, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge, aber nach Hans Blix, dem früheren Chef-Waffeninspekteur der Vereinten Nationen (auf einer Veranstaltung in Berlin, www.netzeitung.de, 17. Februar 2004), es oft dubiose Quellen waren, auf die sie sich stützten und die Entscheidung, wegen der Gefährdung durch irakische Massenvernichtungswaffen in den Krieg zu ziehen, „ein Versagen sowohl der Geheimdienste, als auch politischer Entscheidungsträger“ war, wobei laut Hans Blix es in der UNSCOM (United Nations Special Commission), der Inspektorenmission, die bis 1998 im Irak arbeitete, Geheimdienstler gab, die ihr Mandat missbrauchten, um militärische Ziele auszukundschaften?

Die Antwort ist meiner Meinung nach ebenso inakzeptabel wie die aktuelle Stellungnahme des Auswärtigen Amtes:

Die Bundesregierung hat ihre Entscheidungen im Vorfeld des Irak-Krieges auf vielfältige Informationsquellen einschließlich nachrichtendienstlicher Erkenntnisse gestützt. Sie hält in der Rückschau die Evaluierung der erhaltenen Informationen durch diese Quellen für verlässlich.

Der Triumph der Doppelmoral

Welche Doppelmoral es darstellt, den US-Präsidenten Joe Biden im Vergleich zu anderen Staatenlenkern als einen um Frieden bemühten Politiker zu bezeichnen, haben wir im Artikel „Joe Biden: Ein Präsident des Friedens“ beschrieben. Dass das Völkerrecht „ein bedeutungsloses Konzept ist, wenn es nur für US-Gegner gilt“, haben wir in diesem Artikel beschrieben. Weil man die Heuchelei und die Doppelstandards manchmal nur noch mit Satire erträgt, soll hier mit einer Meldung aus einem unserer satirischen Nachrichtenticker geschlossen werden.


Achtung, Satire:

NATO feiert „Tag des Vergessens“

Der 24. Februar – also der Tag des Beginns des mit Abstand brutalsten und völkerrechtswidrigsten Angriffskriegs in der Geschichte – soll künftig ein NATO-Feiertag werden: der „Tag des großen Vergessens“.

„So zynisch es klingt, diesen Tag zum Feiertag zu machen, so zynisch ist es auch“, so ein NATO-Sprecher. Dennoch wolle man sich von dieser wichtigen Geste gegen homophobe, antisemitische Autokratien nicht abhalten lassen. Die Idee sei, alle vor dem 24.2.2022 datierten Angriffskriege aus der Historie zu streichen. „Das machen viele Medien ja bereits“, so der Sprecher weiter, „wir wollen das jetzt nur noch einmal offiziell feststellen.“ Damit würde man auch der russischen Propaganda entgegentreten, die eine „Vorgeschichte“ zum Ukrainekrieg konstruieren wolle.

Zu feiern gebe es am 24. Februar ja nicht nur die erheblichen Gewinne für die NATO-Führungsmacht USA, die ihr aus dem Wirtschaftskrieg gegen Europa zufließen. Erfreulich sei doch auch, dass mit der Streichung aller US-Angriffskriege aus der kollektiven Erinnerung eine erhebliche geistig-moralische Befreiung für westliche Kriegsverbrecher und beteiligte Journalisten einhergeht – das sei therapeutisch und könne Gräben überbrücken. „Es geht hier also um Werte, nicht ums Geld“, so eine NATO-Erklärung.

*Aktualisierung, 20.12.2022: An dieser Stelle hieß es zunächst irrtümlich, es sei eine gemeinsame Anfrage der Linksfraktion.


Mehr zum Thema: Das Völkerrecht ist ein bedeutungsloses Konzept, wenn es nur für US-Gegner gilt

Die Medien, Joe Biden und die Kriegstreiber

Bidens Demokratie-Gipfel – der Gipfel der Verlogenheit

Guaidó-Rückkehr – Deutschland und die EU ignorieren einmal mehr das Völkerrecht


Info: ttps://www.nachdenkseiten.de/?p=91793


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19.12.2022

Westliche Werte? Rechtsstaat à la Ukraine: Selenskys Warnung an ukrainische Richter

anti-spiegel.ru, 19. Dezember 2022 10:00 Uhr
Der ukrainische Präsident Selensky hat ein ungehorsames Gericht kurzerhand aufgelöst und eine deutliche Warnung an alle ukrainischen Richter ausgesprochen.



Der ukrainische Präsident Selensky hat seit seinem Amtsantritt ein sehr eigenartiges Verhältnis zu den ukrainischen Gerichten. Schon seit 2020 hat er Probleme mit ukrainischen Gerichten, unter anderem wollte er damals verfassungswidrig das Verfassungsgericht entmachten. Nun gab es ein weiteres Kapitel in diesem Streit, bei dem Selensky ein ganzes Gericht kurzerhand liquidiert hat, weil ihm dessen Urteile nicht gefallen haben. Darüber hat die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet und ich habe die TASS-Meldung übersetzt.


Beginn der Übersetzung:

Selensky nannte die Liquidierung des Kiewer Bezirksgerichts ein „verständliches Signal“ für alle Richter


Die Werchowna Rada hatte zuvor beschlossen, das Bezirksverwaltungsgericht von Kiew, um das sich seit mehreren Jahren ein Konflikt entwickelt hat, zu liquidieren.


Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky ist der Ansicht, dass die Liquidierung des Kiewer Bezirksverwaltungsgerichts „ein deutliches Signal für alle Richter“ sein sollte. Das erklärte er auf einer feierlichen Sitzung des Plenums des Obersten Gerichts anlässlich des Tages der Justizbeamten der Ukraine.


Am Dienstag hat die Werchowna Rada für die Liquidierung des Kiewer Bezirksverwaltungsgerichts gestimmt, um das sich seit mehreren Jahren ein Konflikt entwickelt hatte. Am selben Tag unterzeichnete Selensky das von der Rada verabschiedete Gesetz. Anstelle des Kiewer Bezirksverwaltungsgerichts wird ein Bezirksverwaltungsgericht der Stadt Kiew eingerichtet.


„Ich habe die Verabschiedung des Gesetzes über die Auflösung des Kiewer Bezirksverwaltungsgerichts initiiert und ich möchte, dass diese Entscheidung ein klares Signal an alle Richter ist, dass die Gesellschaft nur eines erwartet: Gerechtigkeit“, sagte der Präsident.


Er verband die Liquidierung des Gerichts mit der Fortsetzung der Reform der Staatsorgane der Ukraine. „Als Präsident kann und werde ich natürlich keine Parameter für Ihre Arbeit festlegen. Aber wie jeder Ukrainer bin ich wirklich daran interessiert, dass es eine stabile Rechtspraxis gibt, die für die Öffentlichkeit und die unteren Instanzen verständlich ist“, fügte er hinzu.


Im Juli 2020 erhob das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine Anklage gegen Pavlo Vovk, den Leiter des Kiewer Bezirksverwaltungsgerichts, seinen Stellvertreter und fünf weitere Richter wegen des Versuchs der Machtergreifung und der Anordnung von Gerichtsentscheidungen. Im Februar 2021 erklärte Selensky, dass eine Reihe von Gesetzesentwürfen zur Justizreform in Vorbereitung seien. Dazu gehörte die Übertragung der Befugnis zur Anfechtung von Rechtsakten der Zentralregierung vom Kiewer Bezirksverwaltungsgerichts an den Obersten Gerichtshof. Im April desselben Jahres legte der Präsident dem Parlament einen Gesetzesentwurf zur Auflösung des Kiewer Bezirksverwaltungsgerichts vor und begründete das mit „mangelndem Vertrauen in die Institution“. Die Entscheidung wurde von den Botschaftern der G7 unterstützt, aber die Rada verabschiedete die entsprechende Resolution erst nach der Reaktion aus Washington – am 9. Dezember wurde der Leiter des Pavlo Vovk vom US-Außenministerium unter Sanktionen gestellt. Vovk selbst bezeichnete die Sanktionen als Entwicklung in „einer mehrjährigen Kampagne zur Erlangung der Kontrolle über die ukrainische Justiz durch gewisse internationale Strukturen.“

Das Kiewer Bezirksverwaltungsgerichts ist nicht das einzige Gericht, mit dem Selensky in Konflikt geraten ist. Seit 2020 versucht der ukrainische Staatschef, Aleksander Tupitsky als Leiter des Verfassungsgerichts zu entlassen. Die Dekrete von Selensky gegen Tupitsky wurden vom Obersten Gerichtshof und vom Kassationsgerichtshof für illegal erklärt.


Ende der Übersetzung

Man sieht auch hier wieder deutlich, wer in der Ukraine das Sagen hat. Das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine (NABU), von dem die Vorwürfe gegen das Gericht kommen, wird bekanntlich aus der US-Botschaft gesteuert, Details dazu finden Sie hier. Und dass die Rada ihre Entscheidung erst getroffen hat, nachdem Washington grünes Licht in Form von Sanktionen gegen den fraglichen ukrainischen Richter gegeben hat, ist auch eine Aussage. Die Regierung in Kiew darf ohne grünes Licht aus Washington nicht einmal auf die Toilette gehen, weshalb auch offensichtlich ist, wer die Entscheidung darüber getroffen hat, dass Kiew nicht mit Russland verhandelt, sondern „bis zum letzte Ukrainer“ gegen Russland kämpft.


Info: https://www.anti-spiegel.ru/2022/rechtsstaat-a-la-ukraine-selenskys-warnung-an-ukrainische-richter


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19.12.2022

Diplomatische Gretchenfrage: Tausche ein Russisches Haus gegen drei Goethe-Institute?

Von Dagmar Henn

Die EU handelt in der Diplomatie, als ginge es um einen Räumungsverkauf – "alles muss raus!" – und die Deutschen stehen ihr in nichts nach. Aber vielleicht wäre etwas Vorsicht angebracht. Manchmal ist der Preis für solche Handlungen höher, als einem lieb ist. Nehmen wir das Beispiel des Russischen Hauses in Berlin.


Diplomatische Gretchenfrage: Tausche ein Russisches Haus gegen drei Goethe-Institute?© Artyom Golochapov







Das Goethe-Institut in Moskau







Im Oktober gab es schon einmal einen Anlauf, das Russische Haus in Berlin zur Disposition zu stellen. Eine Gruppe Ukrainer wollte mit der Inszenierung einer Abstimmung Anspruch auf das Gebäude erheben, in dem schon 1984 das Haus der sowjetischen Wissenschaft und Kultur saß.


Putin wirft Westen "beispiellose Sanktionsaggression" vor ‒ Kalkül geht nicht auf





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Dass Ukrainer derzeit nicht daran denken, dass solche Versuche einen Preis fordern, erstaunt nicht. Nun warfen aber auch die ersten deutschen Medien die Frage auf, ob das Kulturzentrum nicht unter die EU-Sanktionen fällt. Vermutlich ist darauf aber auf Bundesebene bislang niemand eingegangen. Aus gutem Grund.


Diese Frage gehört nämlich zum Bund und nicht auf den Tisch des Landes Berlin. Und der Grund für die  Zurückhaltung ist eine Grundregel der Diplomatie – wie du mir, so ich dir –, die in den letzten Monaten immer wieder vorgeführt wurde. Die EU sperrte ihren Luftraum für russische Flugzeuge, Russland sperrte seinen Luftraum für solche der EU. Aus Berlin wird Personal der Botschaft nach Hause geschickt, daraufhin kommen Mitarbeiter der deutschen Botschaft aus Moskau zurück. Das geht bis hin zu Vorschriften. Wer einmal als Europäer in ein afrikanisches Land reisen wollte, weiß aus eigener Erfahrung, wie hoch die Hürden sind, die Deutschland in Afrika errichtet.


Manchmal ist dieses "Wie du mir, so ich dir" allerdings nicht ganz gleich gewichtet. Beispielsweise wenn Einrichtungen über Verträge miteinander verbunden sind.


Das Russische Haus entstand auf Grundlage eines Vertrags zwischen der DDR und der Sowjetunion vom November 1983. Die DDR schloss noch im Juni 1989 einen Vertrag über ein Kultur- und Informationszentrum in der Sowjetunion ab, und die BRD vier Tage später ebenfalls, gleich über zwei Zentren. Alle drei Verträge wurden im Februar 2011 durch ein neues Abkommen ersetzt; in diesem Abkommen ist nun die Tätigkeit des Russischen Hauses in Berlin mit jener der drei Goethe-Institute in Russland, in Moskau, Sankt Petersburg und Nowosibirsk, verknüpft. Hier liegt der Hund begraben, warum die deutsche Regierung wenig Interesse an der Schließung des Russischen Hauses haben dürfte.


Die EU beschließt ihr neuntes Sanktionspaket gegen Russland





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Alle drei Goethe-Institute arbeiten nach wie vor; sie haben allerdings ihre Veranstaltungstätigkeit eingestellt und beschränken sich auf Sprachkurse und die Bibliothek. Im Falle einer Schließung des Russischen Hauses in Berlin wäre aber auch damit Schluss; die Mitarbeiter müssten zurück nach Deutschland. Was der deutschen Regierung unter anderem deshalb ungelegen kommen könnte, weil nicht alle Mitarbeiter eines Goethe-Instituts nur Sprachlehrer sind. Zudem verlöre Russland einen Standort in Berlin, Deutschland aber gleich drei in Russland.


Schon seit mindestens einem Jahrzehnt verhält sich der gesamte Westen im Umgang mit den diplomatischen Spielregeln eigenartig. Denn das, was da inzwischen als Teil von Sanktionspaketen getrieben wird, war früher (und hier reden wir von einem Zeitraum, der mindestens bis zum Wiener Kongress 1815 zurück reicht) nur dann üblich, wenn sich Länder miteinander im Krieg befanden; und meistens wurde selbst dann noch darauf geachtet, dass es auch weiterhin einen gewissen Kontakt gab. Das Streben danach, Kontakte so weit wie möglich zu verringern, ist immer konfliktfördernd. Es braucht eine gewisse Zahl Menschen, die das andere Land wirklich kennen, um die friedensfördernde Arbeit der Diplomatie zu ermöglichen.


Aber es ist unübersehbar, dass der Westen längst meint, auf Diplomaten verzichten zu können.


Stimmungsmache gegen Russisches Haus in Berlin: Es regt sich Widerstand gegen Russophobie




Stimmungsmache gegen Russisches Haus in Berlin: Es regt sich Widerstand gegen Russophobie






Die Art und Weise, wie beispielsweise die USA plötzlich den Standort eines russischen Konsulats strichen und einen Tag zur Räumung gaben, ist mit den Spielregeln zu Friedenszeiten gänzlich inkompatibel. Selbst die Botschaft Nazideutschlands bestand in Moskau bis zum 23. Juni 1941, und Gleiches galt für die sowjetische Botschaft in Berlin. Was im Augenblick in Europa stattfindet, ist schon längst kein Frieden mehr. Es ist ein Sich-im Krieg-Befinden – und vor allem ein Sich-im-Krieg-befinden-Wollen –, ohne dies irgendjemandem gegenüber eingestehen zu wollen, und unter Abwälzung sämtlicher Verluste auf die Ukraine. Eine Narrendiplomatie.


Daher ist nicht ganz ausgeschlossen, dass doch noch nach dem Russischen Haus gegriffen wird. Auch wenn der Vertrag festlegt, dass es, wie die Goethe-Institute in Russland auch, eine juristische Person, also ein rechtlich unabhängiger Akteur ist, und nicht eine Niederlassung von wem auch immer. Deshalb steht das Russische Haus auch nicht unter Sanktionen und stand es nie. Im Gegensatz zum Betreiber  Rossotrudnitschestwo ist es eine andere juristische Person. Die Begründung, warum es von Sanktionen betroffen sein sollte, ist also nicht ganz so einfach.


Schließlich erwies sich auch der Beschluss, den Luftraum der EU für russische Fluglinien zu sperren, als Eigentor – die europäischen Fluglinien verlieren viel mehr dadurch, Russland umfliegen zu müssen; die Strecke nach Ostasien hat sich gleich um mehrere Stunden Flugzeit verlängert.

Wie man sich in die Ecke manövriert, in eine Lage, in der die Grundlage für Verhandlungen schon zerstört wurde, ehe die Krise ihr Maximum erreicht, das konnten wir zuletzt ausgiebig betrachten. Aus einer solchen Ecke wieder herauszukommen, ist weitaus schwieriger. Inzwischen ist jeder Faden, der noch verbindet, kostbar. Sei er auch noch so dünn. Und seien es vier über einen Vertrag miteinander verbundene Kulturzentren.


Mehr zum Thema - Wenn blinder Hass die Feder führt ‒ Wer hat Angst vorm Russischen Haus?


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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

19.12.2022

Menschen starben an durch mRNA-Impfstoff geschädigten Herzen, neue begutachtete deutsche Studie liefert direkte Beweise

globalresearch.ca, vom 16. Dezember 2022, Von Dr. Jennifer Margulis und Dr. Joe Wang

The Epoch Times 12. Dezember 2022


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Medizinische Pathologen des Heidelberger Universitätsklinikums in Heidelberg, Deutschland, haben direkte Beweise dafür veröffentlicht  , wie Menschen, die nach mRNA-Impfung tot aufgefunden wurden, starben. Wie dieses Team von sechs Wissenschaftlern in ihrer Studie untersucht, erlitten diese mRNA-geimpften Patienten Herzschäden , weil ihre Herzen von ihren eigenen Immunzellen angegriffen wurden. Dieser Autoimmunangriff auf ihre eigenen Herzzellen führt dann dazu, dass ihre geschädigten Herzen so oft pro Sekunde schlagen, dass sie, als die Tachykardie unerwartet einsetzte, innerhalb von Minuten starben.


Der Artikel „Autopsy-based histopathological characterization of myocarditis after anti-SARS-CoV-2-vaccination“ wurde am 27. November 2022 in der Zeitschrift Clinical Research in Cardiology, dem offiziellen Journal der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, veröffentlicht. Das Forschungsteam obduzierte 25 Opfer unterschiedlichen Alters, die innerhalb von 28 Tagen nach der Impfung zu Hause tot aufgefunden wurden. Sie untersuchten ihr Herzgewebe unter dem Mikroskop, um herauszufinden, warum diese Menschen an Herzrhythmusstörungen starben, obwohl sie keine offensichtliche zugrunde liegende Herzerkrankung hatten.


In den eigenen Worten der Autoren: „Unsere Ergebnisse belegen den histologischen Phänotyp der tödlichen Impf-assoziierten Myokarditis.“


Histologischer Phänotyp bedeutet direkte Beobachtung von mikroskopischem Gewebe.

In einem Video , in dem die Ergebnisse analysiert wurden, sagte der im Vereinigten Königreich lebende Pflegepädagoge Dr. John Campbell zu seinem Publikum: „Dies ist von Experten begutachtet. Das ist ordentliche Wissenschaft und eine definitive pathologische Diagnose einer Gruppe führender deutscher Pathologen.“ Campbells Video wurde 918.000 Mal angesehen. Er hat 2,58 Millionen Abonnenten auf seinem Kanal.


Gestorben an ventrikulärer Tachykardie oder Fibrillation

Bei einer ventrikulären Tachykardie beginnt das Herz so schnell zu schlagen, dass es keine Zeit hat, sich zwischen den Schlägen wieder mit Blut zu füllen, sodass es nicht ausreichend Blut pumpt. Das Problem entsteht in den Ventrikeln: den Kammern, die das Blut aus dem Herzen in den Rest des Körpers drücken.


Flimmern ist, wenn das Herz nicht wirklich schlägt, sondern nur zu zittern beginnt. Dieses Problem kann von den Ventrikeln oder den Vorhöfen ausgehen. Die Vorhöfe sind die oberen Kammern, die im Wesentlichen Blut in das Herz saugen, indem sie sich ausdehnen und zusammenziehen. Obwohl mehr Menschen mit A-Fib (Vorhofflimmern) vertraut sind, ist Kammerflimmern viel gefährlicher und in der Regel innerhalb von Minuten tödlich.


Die Verstorbenen, deren Herzen in dieser Studie autopsiert wurden, wurden tot zu Hause aufgefunden , wobei jeder innerhalb von 28 Tagen nach der mRNA-Impfung an ventrikulärer Tachykardie oder Kammerflimmern starb .


Sichtbar beschädigte Herzen

Makrophagen sind große Zellen, die Teil unseres Immunsystems sind. Wenn das Immunsystem richtig funktioniert, verwendet unser Körper Makrophagen, um Infektionserreger und andere Fremdstoffe anzugreifen. Laut Forschern der Northwestern University sind Makrophagen ein wichtiger Bestandteil des angeborenen Immunsystems und helfen bei der normalen Gewebeentwicklung sowie bei der Reparatur von beschädigtem Gewebe .


Aber bei den Menschen, die plötzlich innerhalb eines Monats nach der Impfung starben, drangen körpereigene Makrophagen in ihren Herzmuskel ein, zerkauten den Muskel und verursachten Flecken, die den Herzrhythmus störten. Diese Makrophagen-Invasion schien die Leitung der elektrischen Impulse im Herzen buchstäblich kurzgeschlossen zu haben, was dazu führte, dass das Herz unregelmäßig schlug.


Die unregelmäßigen Herzschläge führten zu einer negativen Rückkopplungsschleife, wodurch das Herz immer schneller raste, während es versuchte, sich selbst zu korrigieren. Wenn das passiert, pumpt das Herz effektiv kein Blut, und das Opfer stirbt innerhalb von Sekunden oder Minuten, es sei denn, es ist ein Defibrillator in der Nähe – um dem Herzen einen elektrischen Schlag zu verabreichen, damit es wieder in den Rhythmus kommt – und jemand weiß, dass er es sofort benutzen muss .


Die Peer-Review-Studie deutscher Forscher umfasste Mikroskopbilder, die die Schädigung der Herzzellen der Opfer, das Vorhandensein von Lymphozyten (eine andere Art kleinerer Immunzellen) im Herzmuskel und invasive Makrophagen im Herzmuskel zeigten. Im Herzgewebe wurden sowohl Makrophagen als auch Lymphozyten, sogenannte T-Helferzellen, gefunden. Die Immunzellen wurden in Flecken konzentriert, die jeweils als Fokus bezeichnet werden. Flecken von beschädigtem Herzgewebe wie diesem können ungewöhnliche Signale erzeugen, die den reibungslosen Rhythmus des Herzens stören.


Es gibt Tausende von Herzzellen im Herzen. Diese Zellen sind nicht passiv, wie die Zellen in Ihrem Bizeps, die separate Nerven benötigen, um sich zu bewegen. Stattdessen erzeugen Herzzellen ihre eigenen elektrischen Impulse.


Die Zellen des Herzmuskels wirken ebenfalls wie Nerven und leiten Signale zu und von benachbarten Muskelzellen weiter. Dies synchronisiert ihre Kontraktionen und hält die regelmäßige Kontinuität des Herzschlags aufrecht.


Sobald ein Herz schlägt, braucht es viel, um es zu stoppen. Ein Fokus, der diesen Rhythmus durchbricht, ist wie ein schlechter Schlagzeuger in einer Mittelschulband. Es kann eine Kaskade von Chaos verursachen, die das Herz daran hindert, Blut produktiv zu pumpen.


Myokarditis: Ein anerkanntes unerwünschtes Ereignis im Impfstoff

Die WHO und die CDC erkennen Myokarditis nach mRNA-Impfung an . Beide Aufsichtsbehörden betrachten es als eine „erkannte, aber seltene Komplikation“. Die meisten Ärzte lehnen Myokarditis-Fälle auch als „mild“ ab.


Aber auch die verstorbenen Probanden der deutschen Studie hatten, wie Campbell betont , angeblich eine „milde“ Myokarditis. Die Myokarditis trat hier und da nur mikroskopisch klein auf. Die elektrische Unterbrechung dieser Punkte verursachte jedoch schnelle und dramatische Todesfälle. Mit anderen Worten, es gibt keine leichte Myokarditis , wie ein Elternteil eines mRNA-Impfstoff-geschädigten Teenagers namens Aiden Ekanayake sagte.


Campbell empfahl, dass Kliniker einen „hohen Verdachtsindex“ haben sollten, dass mRNA-geimpfte Personen dieser Autoimmunmyokarditis ausgesetzt sein könnten, damit sie sie diagnostizieren und behandeln können, während die Personen noch leben. Kliniker, die vorgeben, diese Impfverletzung sei „selten und mild“, hat zu unzähligen potenziell vermeidbaren Tragödien geführt .


Dein Körper greift deine eigenen Herzzellen an

Um es klar zu sagen, dies ist nicht der mRNA-Impfstoff, der das Herz direkt schädigt – es ist schlimmer. Die mRNA wird in Ihre Muskelzellen injiziert und verwandelt die Zelle in eine Fabrik, die COVID-19-Spike-Proteine ​​produziert.


Als Ergebnis der mRNA-Immunisierung erzeugt Ihr Körper eine Immunantwort gegen COVID-19-Spike-Proteine.


Da Ihre eigenen Muskelzellen zur Herstellung der COVID-19-Spike-Proteine ​​verwendet wurden und diese möglicherweise auf der Zelloberfläche haben, können Ihre neu bewaffneten Immunzellen, die auf das Spike-Protein abzielen, anfangen, Ihre eigenen gesunden Muskelzellen anzugreifen.


Diese neue deutsche Studie zeigt fotografische Beweise dafür, dass dies passiert und Menschen getötet hat.


Korrelation oder Kausalität?

Eine Anfang dieses Jahres im Journal of the American Medical Association veröffentlichte ursprüngliche Untersuchung ergab , dass es nach einer mRNA-Impfung viele Fälle von Myokarditis in unerwarteten Populationen gab, insbesondere bei Jungen und jungen Männern .


Sir Austin Bradford Hill war ein englischer medizinischer Statistiker, der 1965 eine Reihe epidemiologischer Richtlinien aufstellte, die heute als Bradford-Hill-Kriterien bezeichnet werden und helfen, Ursache und Wirkung zu beweisen. Wenn wir die Bradford-Hill-Kriterien auf diese neue Forschung anwenden, zeigt sich, dass die tödliche Myokarditis dieser Patienten tatsächlich durch mRNA-Impfstoffe verursacht wurde. Die deutsche Forschung demonstrierte das Stärkekriterium von Bradford Hill (je mehr zwei Dinge gleichzeitig passieren, desto wahrscheinlicher verursacht das eine das andere, selbst bei seltenen Ereignissen); Konsistenz (der plötzliche Tod durch mRNA-Impfstoff-induzierte Myokarditis wurde immer wieder an verschiedenen Orten und in verschiedenen Bevölkerungsgruppen festgestellt); Spezifität (für Bradford Hill ist dies der Fall, wenn eine einzige Ursache eine einzige Wirkung hervorruft. In diesem Fall ist die Ursache der mRNA-Impfstoff und die Wirkung Myokarditis); und mehrere mehr.


Tatsächlich schlossen die deutschen Forscher die Möglichkeit aus, dass die tödliche Myokarditis durch etwas anderes verursacht worden sein könnte. Ihre Studie zeigte auch „Kohärenz“, ein weiteres Bradford-Hill-Kriterium, das heißt, wenn der gleiche Effekt sowohl in epidemiologischen Studien als auch in Laborproben gefunden wird.


Ein weiteres Bradford-Hill-Kriterium ist die Analogie: Ist diese Ursache-Wirkungs-Beziehung anderen medizinischen Problemen ähnlich, die wir bereits verstehen? In diesem Fall ist das Kriterium der Analogie erfüllt, weil wir bereits wissen, dass Autoimmunreaktionen auf das eigene Herz eine Riesenzellmyokarditis verursachen können , eine lebensbedrohliche Erkrankung, die bei über zwei Dritteln der diagnostizierten Patienten eine ventrikuläre Tachykardie und plötzlichen Tod verursacht damit.


Damit Ursache und Wirkung festgestellt werden können, fragt Bradford Hill auch, ob die Beziehung plausibel ist: Gibt es einen Mechanismus, durch den das eine das andere verursachen kann? Auch diese Autopsien belegten die Plausibilität : Die deutschen Forscher zeigten den Mechanismus eindeutig. Wie Campbell in seiner Videobesprechung sagte: „Mit einem unter dem Mikroskop aufgenommenen Foto kann man nicht streiten.“


Damit Ursache und Wirkung nach den Kriterien von Bradford Hill festgestellt werden können, müssen nur ein oder zwei der neun Gesichtspunkte erfüllt sein. Diese Studie zeigte, dass für mRNA-Impfstoffe und Herzschäden sieben der neun Kriterien von Bradford Hill erfüllt waren – ein epidemiologischer Volltreffer.


Der Beweis ist da: mRNA-Impfstoffe verursachen Myokarditis, indem sie Ihre eigenen Immunzellen dazu bringen, Ihr Herz anzugreifen, was zum plötzlichen Tod durch ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern führen kann.

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Unser Dank geht an Mark Taliano, CRG Research Associate, der uns auf diesen Artikel aufmerksam gemacht hat.


Jennifer Margulis, Ph.D. , ist eine preisgekrönte Journalistin und Autorin von „Your Baby, Your Way: Taking Charge of Your Pregnancy, Childbirth, and Parenting Decisions for a Happier, Healthier Family“. Als Fulbright-Preisträgerin und Mutter von vier Kindern hat sie an einer Kampagne zum Überleben von Kindern in Westafrika mitgearbeitet, sich im französischen Fernsehen zur Hauptsendezeit für ein Ende der Kindersklaverei in Pakistan eingesetzt und nicht-traditionellen Studenten im Innern postkoloniale Literatur beigebracht -Stadt Atlanta. Erfahren Sie mehr über sie auf JenniferMargulis.net


Joe Wang, Ph.D., war ein Molekularbiologe mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in der Impfstoffindustrie. Er ist jetzt Präsident von New Tang Dynasty TV (Kanada) und Kolumnist der Epoch Times.

Ausgewähltes Bild: mRNA-Impfstoffe verursachen Myokarditis, indem sie Ihre eigenen Immunzellen dazu bringen, Ihr Herz anzugreifen, was zum plötzlichen Tod durch ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern führen kann. (Kateryna Kon/Shutterstock)


Die weltweite Corona-Krise, globaler Staatsstreich gegen die Menschheit von Michel Chossudovsky

Michel Chossudovsky berichtet ausführlich, wie dieses heimtückische Projekt „das Leben der Menschen zerstört“. Er bietet eine umfassende Analyse von allem, was Sie über die „Pandemie“ wissen müssen – von den medizinischen Dimensionen über die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die politischen Grundlagen bis hin zu den mentalen und psychologischen Auswirkungen.


„Mein Ziel als Autor ist es, Menschen weltweit zu informieren und das offizielle Narrativ zu widerlegen, das als Rechtfertigung dafür verwendet wurde, das wirtschaftliche und soziale Gefüge ganzer Länder zu destabilisieren, gefolgt von der Einführung des „tödlichen“ COVID-19-„Impfstoffs“. Diese Krise betrifft die gesamte Menschheit: fast 8 Milliarden Menschen. Wir stehen solidarisch mit unseren Mitmenschen und unseren Kindern weltweit. Die Wahrheit ist ein mächtiges Instrument.“


Neuer Autopsiebericht enthüllt, dass diejenigen, die plötzlich starben, wahrscheinlich durch den COVID-Impfstoff getötet wurden


Die ursprüngliche Quelle dieses Artikels ist The Epoch Times

Copyright © Dr. Jennifer Margulis und Dr. Joe Wang , The Epoch Times , 2022


Info: https://www.globalresearch.ca/people-died-from-mrna-vaccine-damaged-hearts-new-peer-reviewed-german-study-provides-direct-evidence/5802451

19.12.2022

Unterstützung für den Offenen Brief der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen

openpetition.de, abgerufen am 19. Dezember 2022

An den Präsidenten des Deutschen Städtetages Herrn Markus Lewe, den Präsidenten des Deutschen Landkreistages Herrn Reinhard Sager, den Präsidenten des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Herrn Ralph Spiegler, die Vorsitzende des DGB Frau Yasmin Fahimi, den Präsidenten des SoVD Herrn Adolf Bauer, die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland Frau Verena Bentele und den Hauptgeschäftsführer Der Paritätische Gesamtverband Herrn Dr. Ulrich Schneider


Die Unterzeichner fordern Sie auf:

Fassen Sie in den Stadträten, Gemeinderäten und -vertretungen, den Kreistagen und Landtagen gleichlautende oder ähnliche Beschlüsse, die von der Bundesregierung diplomatisches Handeln zur friedlichen Beilegung des Konfliktes fordern!

Unterstützen Sie mit DGB, SoVD, VdK und Dem Paritätischen diese Forderungen!


Begründung

Mit den Worten von Willy Brandt

„Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“

endet der offene Brief der Stadtverordnetenversammlung von Königs Wusterhausen an die Bundesregierung. (Link https://www.koenigs-wusterhausen.de/1024034/Offener-Brief-der-SVV-vom-20_10_2022.pdf )


Dieser Brief beschreibt schonungslos die aktuelle Situation einer Eskalationsspirale, in der keinerlei Bemühungen zu einer diplomatischen Initiative zur Lösung des Konfliktes von der Bundesregierung zu erkennen sind. Statt dessen werden Miliarden Euro in die Aufrüstung gesteckt und diese Lasten der Bevölkerung auferlegt. Die sogenannten Entlastungsmaßnahmen von heute sind die Steuern von morgen. Die Sanktionspolitik der Bundesregierung hat desaströse Folgen für die Wirtschaft und große Teile der Bevölkerung. Die normalverdienende Bevölkerung, kleine und mittlere Unternehmen werden in den Ruin getrieben. Mehr noch! Wer ausschließlich auf die militärische Lösung des Konfliktes setzt, „nimmt Tod und Zerstörung – vor allem für zigtausende Unbeteiligte und Unschuldige – billigend in Kauf.“ (Zitat aus dem offenen Brief). Mit seiner Rede am 28.10.2022 hat Bundespräsident Herrn Frank-Walter Steinmeier diese uns selbst und andere zerstörende Politik untermauert. Im völligen Verkennen der Stimmung in der Bevölkerung wird verlangt „dass wir wieder lernen, uns zu bescheiden“, obwohl es für viele Menschen bereits um die blanke Existenz geht.

„Krieg ist nicht mehr die ultima ratio, sondern die ultima irratio.“

Willy Brandt in seiner Rede an der Osloer Universität anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises, 11. Dezember 1971


Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Edgar Streese aus Berlin


Info: https://www.openpetition.de/petition/online/unterstuetzung-fuer-den-offenen-brief-der-stadtverordnetenversammlung-der-stadt-koenigs-wusterhausen




Weiteres:




Offener Brief der Stadtverordnetenversammlung von Königs Wusterhausen an die Bundesregierung.


Stadt Königs Wusterhausen
Stadtverordnetenversammlung
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Offener Brief der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen an die Bundesregierung


Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz,
sehr geehrte Ministerinnen, sehr geehrte Minister


als Organ der kommunalen Selbstverwaltung gilt unsere ganze Aufmerksamkeit dem
Lebensumfeld unserer Bürgerinnen und Bürger, der Bereitstellung der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Infrastruktur.


Die Herausforderungen der vergangenen Jahre, sei es im Ergebnis der Flüchtlingskrise oder der Pandemiepolitik, haben die personelle und finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommunen bereits mehrfach überstrapaziert.


Anstatt uns nun den vielen drängenden Kernaufgaben widmen zu können, steht uns
unübersehbar die nächste Krise bevor.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine löste nahezu unmittelbar eine Eskalationsspirale aus, die sich immer schneller dreht und droht, zu einer umfassenden globalen Krise zu werden.


Völlig anders als bei allen sonstigen Konflikten, gibt es seitens der Bundesregierung keinerlei wahrnehmbares Bemühen um Diplomatie. Allein Waffen und völlig entfesselte
Sanktionsmaßnahmen sollen diesmal das alleinige Mittel der Wahl sein. Eine forcierte militärische Aufrüstung geht damit einher.


Wir wollen uns nicht anmaßen zu wissen, was die richtigen Mittel sind in dieser politischen Situation. Aber was wir mit Sicherheit wissen, ist die Tatsache, dass Deutschland nicht über die Bodenschätze, Rohstoffe und Energieauswahl verfügt, um unabhängig von anderen Ländern in der Welt seine Wirtschaft und den minimalen Wohlstand der Bevölkerung aufrecht erhalten zu können. Die Länder, von denen wir abhängig sind, haben in der Regel ihr eigenes konträres „Wertesystem“, oft führen sie seit Jahren Kriege gegen ihr eigenes oder andere Völker.


Wollen wir also künftig mit all diesen Ländern im Kriegszustand sein?!


Wir betrachten diese Art von Entwicklungen mit fassungslosem Entsetzen, insbesondere angesichts der bereits jetzt absehbaren Folgen.


Eine Politik, die sich darauf versteift, dass es nur eine militärische Lösung dieses Konfliktes
geben könne, nimmt Tod und Zerstörung – vor allem für zigtausende Unbeteiligte und
Unschuldige - billigend in Kauf.


Neben den unmittelbaren Kriegsfolgen in der Ukraine, hat der Sanktionskrieg auch Auswirkungen auf eigentlich völlig Unbeteiligte, die Menschen im sogenannten globalen Süden. Durch den
nahezu vollumfänglichen Sanktionsdschungel bedingt, wurden enorme Mengen an Dünger- und
Getreideexporten aus Russland und Weißrussland faktisch blockiert. Abgesehen von den
ukrainischen Getreideexporten besteht das Problem fort. Eine Ausweitung von Hungersnöten in
vielen ohnehin schon gebeutelten Ländern ist die Folge. Ist das im Sinne einer „wertegeleiteten“
Politik?


Die Folgen der gegen Russland gerichteten Sanktionspolitik schlagen mittlerweile auch spürbar
auf uns zurück. Energie- und Nahrungsmittelpreise steigen mit zunehmender Rasanz, der
historische Anstieg der Erzeugerinnen- und Erzeugerpreise in Höhe von 45,8% im August zeigt
an, dass die für September prognostizierte Inflation von 10 % lediglich eine Zwischenstufe auf
dem Weg zu neuen Rekorden sein wird.


Bereits im Juli meldete der Sparkassen- und Giroverband, dass bei einer Verstetigung des
Inflationsgeschehens 60% der deutschen Haushalte keine Rücklagen mehr bilden können, der
Einlagenzuwachs im Vergleich zu 2020 um 98% zurückgegangen ist. Zu diesem Zeitpunkt lag die
Inflation bei 7,9%.


Die nun markig als „Doppel-Wumms“ angekündigten Stabilisierungsmaßnahmen in Höhe von 200 Mrd. € lösen das grundsätzliche Problem nicht, es wird an den Symptomen herumgedoktert, wo eine kritische Reflektion der ergriffenen Maßnahmen und ein Umsteuern notwendig wäre.


Die Meldungen über endgültige Betriebsschließungen und Insolvenzen häufen sich. Vielen
bereits durch die Pandemie-Politik gebeutelten Gewerbetreibenden geht nun endgültig die Luft
aus, aufgrund hoher Kosten bei gleichzeitig einbrechendem Umsatz.


Es kommen nicht bezifferbare Verluste durch Betriebsschließungen, Produktionsverlagerungen
ins Ausland, Rezession und Kaufzurückhaltung auf uns zu. Ganze Branchen werden verschwinden und Deutschland verliert seine letzten Standortvorteile. Die zunehmende Inflation
wird zu einer massiven Kapitalflucht führen, das ohnehin angeschlagene Finanzsystem droht zu
kollabieren. Der Umfang des Gesamtschadens ist unabsehbar. Die Arbeitslosigkeit wird
explodieren, gleichzeitig steigt die Zahl der Flüchtlinge, die Sozialsysteme sind jetzt schon völlig
überlastet. Daraus folgende soziale und politische Unruhen sind zwangsläufig.


Alle weiteren Entwicklungen sind absehbar, ohne dass damit den Menschen in der Ukraine
geholfen ist.


Wir rufen Sie daher dazu auf, alles zu unterlassen, was diesen Krieg verlängert und alles dafür zu
tun, dass die Waffen schweigen. Sowohl im Waffenkrieg als auch im Wirtschaftskrieg!


Schließen möchten wir mit den Worten Willy Brandts, die nichts an Ihrer Gültigkeit verloren haben


„Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“


(Link https://www.koenigs-wusterhausen.de/1024034/Offener-Brief-der-SVV-vom-20_10_2022.pdf )


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

19.12.2022

Kulturverlust: Der Abschied deutscher Handwerksbetriebe

meinungsfreiheit.rtde.life, 3 Dez. 2022 16:31 Uhr,
Felicitas Rabe im Interview mit dem Organisationspsychologen Michael Ley


Der Organisationspychologe Michael Ley erklärt im Interview, wie das Handwerk hierzulande Kultur, Bildung und Arbeit prägte. Mit der aktuellen Verabschiedung vieler Handwerksbetriebe gehen jahrhundertealte Arbeits- und Sozialstrukturen verloren.


Kulturverlust: Der Abschied deutscher Handwerksbetriebe© Felicitas Rabe














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Abschiedsbrief im Schaufenster der Bäckerei Schlechtrimen in Köln 23.10.2022 Felicitas Rabe


Mit einem Abschiedsbrief, den er hinter Glas in einem goldenen Bilderrahmen im Schaufenster ausstellte, verabschiedete sich im Oktober 2022 der Bäcker Schlechtrimen von seinen Kunden im Kölner Stadtteil Kalk.



Im öffentlichen Schaufensterbrief ließ er noch einmal Revue passieren, wie die Bäckerei bei vielen Taufen, Hochzeiten, Kommunionen und Beerdigungen im Laufe ihres fast hundertjährigen Bestehens mit ihren Backkünsten zu den Familienereignissen in Kalk beigetragen hatte. Der Bäcker gedachte der mit den Menschen des Stadtteils verwobenen Geschichte dieses Kölner Handwerksbetriebs seit seiner Gründung, der neben schönen auch schon schwere Zeiten überstanden hatte.

Dramatische Energiepreiserhöhungen und Inflation bedrohen Handwerksbetriebe in Deutschland




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Nicht alle Handwerksbetriebe, die dieser Tage Konkurs anmelden und ihr Geschäft aufgeben, ehren zum Abschied noch einmal ihr Wirken und ihren Anteil am kulturellen Leben in der Gesellschaft wie der Bäcker Schlechtrimen in Köln:

"Ich war gern Teil Ihrer Taufen, Kommunionen, Hochzeitsfeiern und Geburtstage", liest man im Schaufenster des Bäckers. "Zu Ostern haben mir die Kalker Blumen, Kerzen und Marienbildchen vor die Tür gestellt."

Seit dem Mittelalter prägt das Handwerk unsere Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei geht es nicht nur um die Produkte, die das Handwerk herstellt. Das Handwerk hat auch Einfluss auf die Entwicklung des Bildungswesens, auf die Entwicklung von Technik und Wissenschaft und das moderne Arbeitsethos, das in unserer Gesellschaft angetroffen werden kann.


Die Geschichte des Handwerks in der deutschen Kultur

Im Interview mit dem Organisationspsychologen Michael Ley fragte RT nach, welche Stellung das Bäckerhandwerk in der Prägung von Kultur und Gesellschaft in Deutschland einnimmt. Der Psychologe betonte dabei insbesondere die Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen – das Handwerk habe auch eine soziale Komponente. Es sei nach bestimmten Regeln organisiert und stelle damit ein Muster für die Organisation des menschlichen Zusammenlebens zur Verfügung. Wenn das Handwerk verschwinde, dann gehe etwas verloren, was für das Leben in der menschlichen Gemeinschaft von großer Bedeutung sei.


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Ley wies zunächst darauf hin, dass es das Handwerk in der Geschichte der Menschheit in der einen oder anderen Form immer schon gegeben habe. Brot gehöre zu den Grundnahrungsmitteln der Menschen, aber auch zu den Existenzbedingungen einer Kultur, die sesshaft geworden sei. Das Handwerk habe den Übergang in die Sesshaftigkeit auf entscheidende Weise mitgetragen. 

Insbesondere hätten sich dabei Haltungen und Einstellungen geändert, die für die Produktion landwirtschaftlicher Güter erforderlich gewesen seien. Die Menschen seien beispielsweise gezwungen gewesen, die Natur zu beobachten oder sich klarzumachen, welchen Einfluss ihre eigenen Eingriffe in die Natur haben. Vor allem hätten sie aber auch angefangen, technische Instrumente zur Bewirtschaftung des Bodens oder zur Verarbeitung der Ernte zu entwickeln.


Im ausgehenden Mittelalter sei eine neue Entwicklung aufgekommen, nämlich der Zusammenschluss von Handwerken zu Vereinen oder Zünften. Das Handwerk habe dadurch einerseits seine Interessen besser durchsetzen und zu einem politischen Machtfaktor werden können. Auf der anderen Seite seien aber auch viele Dinge offiziell festgelegt worden, die für die Ausübung eines Handwerks erforderlich seien. Dazu gehörten beispielsweise konkrete Arbeitsschritte bei der Herstellung handwerklicher Produkte, die Ausbildung des Nachwuchses oder das Rechtsverhältnis zu den Auftraggebern.


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Mit der formalen Ordnung des Handwerks sei aber auch eine innere Einstellung zur Arbeit geprägt worden, so etwas wie eine "Moral" oder ein "Ethos" des Arbeitens. Seit der Gründung der Zünfte unterscheide man zwischen Wochentagen, in denen wir uns auf die Arbeit konzentrieren, und Wochenenden, an denen es etwas freier zugehen könne. Die Verpflichtung auf ein bestimmtes Maß, vorgegeben durch die Arbeit, sei Ley zufolge eindeutig eine Erfindung des "zünftigen" Handwerks.


Die handwerkliche Einstellung zur Arbeit

Der Psychologe verwies in diesem Zusammenhang auf die Arbeiten des Soziologen Richard Sennett in "The Craftsman" aus dem Jahr 2008 (in der deutschen Ausgabe "Handwerk" betitelt). Sennett habe die handwerkliche Einstellung dem Wunsch zugeordnet, "eine Arbeit um ihrer selbst willen gut zu machen". Dieser Gedanke stecke bereits in dem Namen, den sich das Handwerk gegeben habe: Etwas in ein "Werk" setzen bedeute, unterschiedliche Wirkungen so aufeinander zu beziehen, dass daraus ein Ganzes wird.


Ein guter Handwerker begnüge sich Sennett zufolge daher nicht damit, vorgestanzte Teile zusammenzufügen. Die Kunst des Handwerks habe vielmehr damit zu tun, sich auf die Eigenlogik eines bestimmten Materials einzulassen und dieses gleichzeitig so zu formen, dass daraus etwas Neues entstehe.


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Entsprechend sei der Handwerksberuf für viele nicht nur ein "Job" zum Broterwerb, sondern auch so etwas wie eine Lebensaufgabe, beschrieb Ley die Philosophie der Handwerkerarbeit. Der Handwerker identifiziere sich in persönlicher Weise mit seinem Werk und erfahre darin einen Lebenssinn.

"Der Meister ist nicht nur jemand, der sein Handwerk souverän beherrscht, sondern auch jemand, der aus seiner Arbeit eine 'Berufung' gemacht hat", erklärte der Psychologe.

Eine solche Einstellung bewundere man auch an anderen Stellen des Alltags. Einige Menschen führen nach einem harten Arbeitstag im Büro oder der Fabrik noch zum Baumarkt. Dort besorgten sie Material, um sich nach Feierabend noch handwerklich zu betätigen. Nach Leys Ansicht verdankten die Baumärkte ihr Geschäft der Tradition des deutschen Handwerks und dem Bedürfnis, Dinge im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen:

"Die Menschen wollen basteln und tüfteln, denn dabei können sie Zusammenhänge be-greifen, die ihnen an vielen Stellen des Alltags längst entglitten sind."

Soziale Strukturen und Lebenszusammenhänge werden entkoppelt

Ley glaubt, die gegenwärtige Krise des Handwerks sei nicht nur der Inflation oder den steigenden Energiepreisen geschuldet. In der Vergangenheit hätten Konzentrationsprozesse zugunsten großer, überregionaler Betriebe stattgefunden. Gleichzeitig sei die Produktion in erheblichem Umfang auf standardisierte und automatisierte Verfahren umgestellt worden.


Die spezifischen Fähigkeiten des Handwerks gingen dabei verloren. Die Mitarbeiterin, die Brot oder die Brötchen in den Backautomaten schiebe, müsse nichts über die Konsistenz des Teiges oder die dabei verwendeten Zutaten wissen.


Bäcker-Aufstand in Hannover: Mehrere Tausend Menschen protestieren gegen Energiepolitik

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Parallel dazu verändere sich die soziale Struktur in den Unternehmen. In alten Familienbetrieben seien soziale Strukturen viel persönlicher gewesen, als in einer Backkette. Der Psychologe bezeichnete diese Vorgänge als "Entkoppeln" von Prozessen, die ursprünglich zusammengehörten. Das Entkoppeln finde sich in vielen Bereichen der Gesellschaft statt und gehöre zu den zentralen Erscheinungen der Gegenwartskultur. Die Zerteilung von Lebenszusammenhängen zeichne unsere Kultur gerade aus, so Ley:

"Wir sind heute nicht mehr Meister im Ins-Werk-Setzen, sondern im Trennen und Entkoppeln von Lebenszusammenhängen."

Beim Handwerk habe diese Tendenz schon lange vor der gegenwärtigen Krise zu erheblichen Problemen geführt. Nach Ansicht des Psychologen hingen Fluktuation und Fehlzeiten immer auch mit Bindungsproblemen in der Organisation eines Unternehmens zusammen. So sei ein Fachkräftemangel auch fehlenden Bindungskräften in Betrieben geschuldet, die jungen Menschen in schwierigen Zeiten weniger Perspektiven vermittelten.


Mit dem Handwerk verschwindet ein Teil der deutschen Kultur

Nach Ansicht des Psychologen leide das Handwerk zudem an einer Auszehrung struktureller Energien. Es habe an Stärke verloren, weil ihm sei das Geschäftsmodell entzogen worden sei, auf dem seine Leistungsfähigkeit seit Jahrtausenden beruht habe.


In der Vergangenheit habe die Gesellschaft neben der Industrieproduktion auch die handwerklichen Produktionsformen zugelassen. Die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Situation werde Ley zufolge offenbar zum Anlass genommen, dem Handwerk diese Unterstützung zu entziehen. Es drohe die Gefahr einer Monokultur, in der neben den Traditionen auch das Arbeitsethos des Handwerks endgültig verloren gehen könnte.


Krisen- und Insolvenzticker: Energiekrise kostete EU-Staaten bislang fast eine Billion Euro




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Viele Menschen bekämen die Konsequenzen eines solchen Verlustes hautnah mit. Sie sorgten sich nicht nur um die Schließung eines bestimmten Betriebes. Schließlich werde damit eine wichtige Perspektive für die Gestaltung der eigenen Lebensverhältnisse unwiderruflich aufgegeben:

"Wir spüren, dass hier eine ganze Welt zu Ende geht, die von zentraler und gleichzeitig existentieller Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen ist. Wenn der Bäcker geht, dann verschwindet ein Stück Kultur- und Menschheitsgeschichte, aber auch ein Muster dafür, wie die Menschen in einer Gesellschaft gemeinsam arbeiten und leben wollen."

Michael Ley ist Professor für Organisationspsychologie (FH) und Geschäftsführer des Instituts für qualitative Bildungsforschung (IQ Bildung) in Köln. Er forscht und veröffentlicht zu gesellschaftlichen Fragen im Bereich von Schule, Hochschule und Kultur. Die Website des IQ Bildung findet sich hier: https://www.iqbildung.de/


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Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

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Weiteres:




Nach antirussischen Sanktionen nun Subventionen – zweiter Akt des US-Handelskriegs gegen Europa


meinungsfreiheit.rtde.life, 26 Nov. 2022 07:27 Uhr,Von Igor Malzew

Der jüngste Vorstoß der USA, "grüne" Industrie zu subventionieren und so Europa die Produktion abzulocken, ist nur der letzte Schritt in der US-Langzeitpolitik der Deindustrialisierung Europas zum Ausbau ihrer eigenen Wirtschaftsmacht – davor kam der Sanktionszwang gegen Russland.


Nach antirussischen Sanktionen nun Subventionen – zweiter Akt des US-Handelskriegs gegen Europa


Quelle: AP © Marcio Jose Sanchez



Der vollelektrische Volkswagen ID Buzz auf der Automobilshow AutoMobility LA in Los Angeles am 17. November 202





Das Thema "US-europäischer Handelskrieg wegen Ausschluss europäischer Hersteller aus dem US-Klimaschutzprogramm" wird heiß diskutiert, scheint mir. Und es hört sich nach Wahrheit an – aber in Wirklichkeit ist dem ganz und gar nicht so. Die US-Regierung ist weitaus gerissener, als man gemeinhin annimmt, und erst recht geht es hier überhaupt nicht um Joe Biden. Was wirklich los ist? Ein Handelskrieg auf Leben und Tod.


"Inflation Reduction Act": Revitalisierung der US-Industrie auf Kosten deutscher Unternehmen




Analyse

"Inflation Reduction Act": Revitalisierung der US-Industrie auf Kosten deutscher Unternehmen





Während die Europäer im Allgemeinen und die Deutschen im Besonderen versuchen, gegen die Inflation, die Folgen des immer noch nicht abgeschlossenen grünen Wandels, den Mangel an Erdgas als Rohstoff für die Industrie und zur Stromerzeugung anzukämpfen und sich Investitionen zu erkämpfen, fallen ihnen die USA in den Rücken. Unter Bidens Unterschrift wurde ein milliardenschweres Klimagesetz namens Inflation Reduction Act verabschiedet. Sein Kern ist folgender: Damit die USA weniger Treibhausgase ausstoßen, sollen nicht nur dringend riesige Subventionen an grüne Unternehmen in der Energie-, Transport- und Wasserstoffindustrie vergeben werden. Sondern vor allem schreibt das Gesetz auch vor, dass ihre Produkte in Nordamerika hergestellt werden müssen.


Doch was, fragt man sich auf den ersten Blick, hat denn Europa damit zu tun? Sie kämpfen drüben, in Detroit und San Francisco und sonst wo, für alles Gute und gegen CO₂? – Ja, dann sollen sie doch kämpfen, meine Güte!


Aber hier gibt es zwei Schlüsselwörter: "Multimillionen-Subventionen". Das bedeutet, dass der US-amerikanische Staat allen Unternehmen, die sich bei ihm dafür anmelden, beispiellose staatliche Präferenzen und Unterstützung gewährt. Nochmals deutlicher: also alles, was die US-Amerikaner bei Gerichtsprozessen gegen ausländische Importeure als "unlauteren Wettbewerb" bezeichnen. So entspringen der noch immer andauernde Skandal um Boeing und Airbus und die dazugehörigen Klageprozesse der Idee, dass Airbus in einem Teilbereich der Produktion staatliche Unterstützung von Frankreich oder der EU erhalte und Airbus daher einen unfairen Vorteil im Preiswettbewerb mit Boeing genieße – mit Boeing, das im Gegensatz dazu natürlich und zweifelsfrei das Produkt härtester Arbeit im Geiste ehrlichsten Unternehmertums Marke Frontier-Ära sei.


Erzeugerpreise: Deutschland droht Deindustrialisierung






Erzeugerpreise: Deutschland droht Deindustrialisierung






Aber was die EU nicht darf, das dürfen natürlich die USA. Denn zwingt Washington die ganze Welt nicht dafür dazu, seine Richtlinien zu befolgen, um sich ihnen auch selbst zu unterwerfen. Den Spiegel zum Beispiel erinnert das "verdächtig an die 'America First'-Strategie".


Und nun Schritt Nummer zwei: Indem sie Sanktionen gegen die Russen verhängen und fördern und die EU zwingen, diese Sanktionen zu akzeptieren und umzusetzen, verdienen sich die USA nicht nur die sprichwörtliche goldene Nase an Flüssigerdgas, das im Vergleich zum Pipeline-Gas viel teurer ist. Sondern sie machen auch jede künftige Entwicklung der europäischen Industrie unrentabel – und damit unwahrscheinlich. Und natürlich machen sie die europäische Konkurrenz damit schon jetzt wettbewerbsunfähig. Dies gilt umso mehr für den US-Markt.


Und selbst wenn es in den USA Steuerabzüge von um die 7.000 US-Dollar beim Kauf von Elon Musks Elektroautos gibt – das ist doch nur Kampf für die grüne Agenda, oder? Vollkommen richtig. Nur gibt es keinerlei Abzüge oder Subventionen beim Kauf importierter Elektroautos zum Beispiel aus Deutschland. Das ist nur ein Detail – aber eines von vielen, die Bände sprechen.


Dann schließlich der dritte Schritt, der im Inflation Reduction Act beschrieben ist: Die Produktion muss in Nordamerika (den USA und Kanada) erfolgen. Infolgedessen machen sich in Berlin nicht nur Investoren in die deutsche Industrie und Wirtschaft rar, sondern ganze Unternehmen wandern ab – vor allem solche, die stabile und günstige Energielieferungen benötigen. Denn diese konnten weder die Windkraftaktivisten gewährleisten noch den Politikern, die Washingtons Befehl, "Putins Gasleute" zu erwürgen, sofort mit Ja und Amen zustimmen.


Und nun sagt Washington zur BASF oder, sagen wir, zu Northvolt, dem Hersteller von Elektroauto-Batterien: "Welcome to America the Great" und öffnet seine Arme. Und im selben Atemzug zu Europa: "Was dein war, wird mein." Also nordamerikanisch. Wow, how many Arrrrbeitsplätze – dänkieshawn! Mehren der Steuereinnahmen, Stärken der industriellen Macht der USA und so weiter – alles auf Kosten Europas. Klappt doch alles wie am Schnürchen.


Und damit das klar ist: Damit ist der Kurs auf den Ruin Europas bereits konkret eingeleitet worden – wovor einzelne Scheuklappenfreie unter den Bürgern schon seit Langem warnten. Also mindestens seit den letzten sechs Monaten.


Deutschland zahlt für Pax Americana: Chemiekonzerne und Volkswagen wandern in die USA aus




Meinung

Deutschland zahlt für Pax Americana: Chemiekonzerne und Volkswagen wandern in die USA aus





Wer seine Produktion und Technologie in die USA verlagert (natürlich ohne zugehöriges Personal – Arbeitskräfte haben wir hier auch selbst genug, bleibt ihr mal schön in München, Rüsselsheim und so weiter), der bekommt sofort staatliche Subventionen, der spielt eine führende Rolle im Kampf für das Klima, ist überhaupt der strahlende Held und se gud Gei.


Und wer seine faschistisch vorbelasteten deutschen Wertprodukte wie "Das Auto" auf altmodische Art und Weise aus Deutschland exportieren will – und seien sie noch so grün und klimaneutral, der hat, ehrlich gesagt … Ääähhh, ja, die falschen Batterien in falschem Formfaktor, Größe und Kapazität. Genau. Die falschen Batterien. So. Und dann hat er natürlich auch keinen Anspruch auf die grüne Subvention. Hunderte von Inspektoren werden ausschwärmen, und sie werden Spuren von staatlicher finanzieller Subvention aus Bayern in der linken Scheinwerferreihe finden, was unlauteren Wettbewerb bedeutet. Und das muss natürlich finanziell geahndet werden. Mit saftigen Strafzöllen.


So setzen denn auch viele deutsche Unternehmen nach Angaben des Industrie- und Handelskammertages den Plan "Mehr in den USA investieren" bereits emsig um.


Selbst Bundeskanzler Olaf Scholz hat bereits erkannt, dass in Europa und insbesondere in Deutschland gerade Kapital expropriiert wird. Der Wirtschaftskrieg zwischen der EU und den USA hat bereits begonnen. Die Frage ist nur, wer als Erster aussprechen wird, dass es sich um einen Krieg und nicht um einen Streit zwischen Wirtschaftssubjekten handelt.


Selbst Scholz hat das verstanden und auf seiner jüngsten Asienreise eine Rede über "freieren Handel" gehalten. Aber was nützt das? Der Prozess ist schon angelaufen. Beschweren Sie sich gefälligst bei Ihrem Karl Marx.


Übersetzt aus dem Russischen.


Igor Malzew ist ein russischer Journalist und Schriftsteller, war und ist teils noch immer Kolumnist, politischer Kommentator und Beobachter für zahlreiche russische Blätter, stellvertretender Chefredakteur der Iswestija, erster Chefredakteur der Medwed, Chefredakteur und Gründer des Automobilressorts beim Kommersant. Er ist regelmäßiger Kolumnist beim russischen Zweig von RT.


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Deutschland zahlt für Pax Americana: Chemiekonzerne und Volkswagen wandern in die USA aus


meinungsfreiheit.rtde.life, 29 Sep. 2022 18:13 Uhr, Von Dmitri Petrowski

Wer den Russen die Emigration einiger weniger Mobilmachungsverweigerer unter ihren Landsleuten unter die Nase reiben will, sollte erst auf Deutschland schauen. Die dortige Industrie wandert in die USA aus. Dasselbe Schicksal blüht ganz Europa.


Deutschland zahlt für Pax Americana: Chemiekonzerne und Volkswagen wandern in die USA aus


Quelle: www.globallookpress.com © Uwe Zucchi/DPA


Das zahlt Europa für Pax Americana: Chemiekonzerne und Volkswagen wandern in die USA aus (Archivbild: Der Parkplatz vor dem VW-Werk im hessischen Baunatal dürfte bald noch leerer aussehen als Ende März 2020 zum Höhepunkt der COVID-19-Pandemie und -Quarantänen.)


Einige wenige Russen fliehen die jüngst im Land verhängte Teilmobilmachung – momentan größtenteils nach Georgien und Kasachstan. Auf der Flucht sind aber auch die Deutschen. Dies allerdings nicht auf Fahrrädern, sondern gleich fabrik-, werks- und konzernweise.  


Die EU verurteilt sich selbst zur Deindustrialisierung





Analyse

Die EU verurteilt sich selbst zur Deindustrialisierung






Im Wall Street Journal erschien ein überaus Neugier erregender Artikel darüber, dass die Umsiedlung deutscher Chemieunternehmen in die USA begonnen hat. Also – wie geruhen ...? Sind denn die chemische und pharmazeutische Industrie nicht zwei der wichtigsten Wirtschaftszweige Deutschlands? Ähnliche Information erschien auch im deutschen Handelsblatt, nur dass dort stattdessen der gesamte Volkswagenkonzern thematisiert wurde. Dessen Management erklärte, dass es in die USA umziehen muss, wenn die Energiepreise in Europa auf demselben Niveau bleiben.


Und jetzt stellen Sie sich einmal vor: Einer der berühmtesten Automobilhersteller der Welt, ein Gesicht, wenn nicht sogar das Gesicht Deutschlands, könnte das Land verlassen.

"Ja was ist denn los mit dir, Champion?",

will man an dieser Stelle fragen. Nun aber mal wirklich: Was genau ist hier los? Seit Februar ist Europa erstens gezwungen, fast alle seine Waffen an die Ukraine zu liefern, um den Krieg dort anzuheizen. Zweitens wurde Europa gezwungen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, was zu einer beispiellosen Energiekrise führte. Und nun ist etwas "noch nicht ganz Klares" mit zwei Erdgaspipelines auf dem Meeresgrund passiert, wofür den USA zu danken, Polens ehemaliger Außenminister und Europaabgeordneter Radek Sikorski bereits Zeit fand.


"Wer profitiert?" ist eine abgedroschene Formel, die sich sogar schon oft selbst diskreditierte. Aber gerade jetzt ist die beste Zeit, sich an sie zu erinnern. Europa ohne Wärme, Europa ohne Strom und jetzt auch noch ohne Geld. Ich frage mich, ob die EU-Bürger bereit sind, einen solchen Preis für die Pax Americana zu zahlen? Klar sind sie bereit. Und werden sie einmal bockig, kann man sie stets mit Schauermärchen von einer russischen Bedrohung zur Disziplin ermahnen.


Übersetzt aus dem Russischen.


Dmitri Petrowski, Jahrgang 1983, ist ein russischer Roman- und Drehbuchautor sowie Publizist. Er studierte deutsche Philologie in Sankt Petersburg und Berlin, wo er ab dem Jahr 2002 lebte. Im Jahr 2018 kehrte er nach Russland zurück. Er arbeitete bei den Zeitungen Russkaja Germanija und Russki Berlin sowie als Programmdirektor bei einem Berliner russischsprachigen Radiosender und ist Kolumnist bei RT und Life.ru.


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19.12.2022

Die Hungermacher (II)    EU räumt nach achtmonatiger Blockade Hindernisse für russische Düngemittellieferungen nach Afrika aus dem Weg. Dort führt die EU-Blockade bereits zur Zunahme von Hunger.

german-foreign-policy, 19. Dezember 2022

BRÜSSEL (Eigener Bericht) – Die EU räumt nach achtmonatiger Blockade Hindernisse für die Belieferung afrikanischer Staaten mit lebensnotwendigen russischen Düngemitteln aus dem Weg. Bereits in diesem Jahr ist die globale Getreideernte laut UN-Angaben um 2,4 Prozent zurückgegangen, weil nicht genügend Dünger zur Verfügung stand; für das nächste Jahr werden erheblich größere Einbrüche von bis zu 20 Prozent erwartet. Hauptursache ist, dass wegen der EU-Sanktionen russische Düngemittel – Russland ist einer der größten Düngerproduzenten weltweit – nicht mehr an die Länder Afrikas geliefert werden konnten. Die EU hat das öffentlich stets abgestritten, nun aber implizit ihre Schuld eingeräumt: Mit den bisherigen Sanktionen behindere man Düngerlieferungen nach Afrika, hieß es vor dem am Donnerstag gefällten Beschluss, die Sanktionsregeln zu ändern. Künftig steht es EU-Staaten frei, Strafmaßnahmen gegen mehrere russische Milliardäre abzuschwächen, wenn dies der Ermöglichung russischer Düngemittelexporte in afrikanische Länder dient. Massiv dagegen gewehrt hatten sich Polen und die baltischen Staaten, die dem Kampf gegen Russland Vorrang vor dem Kampf gegen Hunger in Afrika einräumten.


Zitat: Widersprüchliche Sanktionen

Die EU-Sanktionen, die russische Düngemittelexporte treffen, ruhen auf zwei Säulen. Die eine richtet sich gegen die gesamte Branche. In ihrem fünften Sanktionspaket gegen Russland vom 8. April erklärte die Union den Import russischer Düngemittel in die EU pauschal für unzulässig.[1] Dies galt – darauf wurde in Brüssel in den folgenden Monaten immer wieder hingewiesen – rein formal nicht für Lieferungen in Drittstaaten, zum Beispiel in Afrika. Doch scheiterten auch solche Lieferungen regelmäßig daran, dass die EU-Sanktionen gegen die russische Transport- und Finanzbranche ihnen jede logistische bzw. finanztechnische Basis entzogen. Am 10. August publizierte die EU eine Klarstellung, aus der hervorging, jede Düngemittellieferung – auch alle in Nicht-EU-Staaten – breche EU-Sanktionen. Am 19. September korrigierte Brüssel das dahingehend, dass Düngerlieferungen in Nicht-EU-Staaten nun doch zulässig seien. Am 7. Oktober ergänzte die EU, dies gelte von jetzt an auch dann, wenn die Lieferungen über EU-Territorium erfolgten, so zum Beispiel über europäische Häfen.[2] Die widersprüchlichen, oft undurchsichtigen Regeln schufen, äußerst typisch für westliche Sanktionsregime, eine erhebliche Unsicherheit. Die Folge: Düngemittellieferungen auch an Nicht-EU-Staaten unterblieben weiterhin.


Unsicherheit als Hinderungsgrund

Dies lag auch daran, dass eine zweite Säule des Sanktionsregimes zumindest Verunsicherung schuf: personenbezogene Sanktionen. Sie trafen bereits am 9. März unter anderem Dmitri Mazepin, einen russischen Milliardär, der die Mehrheit an Uralchem hielt, einem der größten Ammoniakhersteller weltweit.[3] Ammoniak ist ein bedeutender Grundstoff für Düngemittel. Zwar gab Mazepin noch im März seine Mehrheit an Uralchem auf und reduzierte seine Anteile auf 48 Prozent. Die Ungewissheit, ob dies genüge, um straflos größere Geschäfte mit Uralchem zu machen, blieb allerdings. In der vergangenen Woche berichtete Mazepin der Financial Times, obwohl Uralchem und weitere russische Ammoniak- bzw. Düngerhersteller rein formal keinen Sanktionen unterlägen, gebe es dennoch stets zum Beispiel Rechtsanwälte bei Banken in Europa, die wegen der Ungewissheit vor der Aufnahme von Geschäften mit den betroffenen russischen Firmen warnten. „Wir können“, klagte Mazepin, „nicht einmal für den Transport zahlen, wenn es um humanitäre Fracht geht, die Afrika kostenlos zur Verfügung gestellt wird“.[4] Gegen russische Milliardäre hingegen, auf deren Firmen sie angewiesen ist, hat die EU bislang keine Sanktionen verhängt; das gilt etwa für Wladimir Potanin, dessen Firma Norilsk Nickel 15 Prozent des global genutzten Nickels und 40 Prozent des Palladiums produziert: Beide Rohstoffe benötigt die EU selbst.[5] Auf Mazepins Ammoniak aber kann sie – anders als die Staaten Afrikas – verzichten.


Vom Dünger- zum Nahrungsmangel

Vor allem in Afrika wird seit dem Frühjahr erheblicher Unmut über die Sanktionspraktiken der EU laut. Am 24. Mai etwa beschwerte sich Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz, sogar Länder, die – wie die afrikanischen Staaten – nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun hätten, litten massiv unter den Russland-Sanktionen.[6] Bereits Anfang August warnte die African Development Bank, auf dem Kontinent fehlten inzwischen rund zwei Millionen Tonnen Düngemittel; Experten äußerten, das könne die afrikanische Agrarproduktion um gut und gern 20 Prozent oder mehr einbrechen lassen (german-foreign-policy.com berichtete [7]). Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) ist in den 82 Ländern, in denen es aktiv ist – darunter zahlreiche afrikanische Staaten –, die Zahl der Menschen, die unter akuter Nahrungsmittelunsicherheit leiden, durch den Ukraine-Krieg und durch die westlichen Sanktionen schon jetzt um gut 70 Millionen in die Höhe geschnellt.[8] Branchenexperten gehen davon aus, dass der Düngermangel bereits die Ernte dieses Jahres um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfen lässt.[9] Dabei wirkt sich Düngermangel gewöhnlich erst mit größerer Verzögerung in vollem Umfang auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln aus.


Erste Durchbrüche der UN

Entsprechend sind die Vereinten Nationen bereits seit dem Frühjahr mit aller Kraft bemüht, die EU zur realen Befreiung russischen Düngers von ihren Sanktionen zu bewegen. Der am 22. Juli unter Vermittlung der Türkei geschlossene Deal, der den Getreideexport der Ukraine über das Schwarze Meer wieder ermöglichte, verpflichtete die EU zwar offiziell, den Export russischen Düngers zuzulassen. Brüssel verschanzte sich aber weiter hinter der Behauptung, formal bestünden keinerlei einschlägige Sanktionen, und weigerte sich, auch die realen Voraussetzungen für Düngemittellieferungen zu schaffen. Ein erster Durchbruch gelang den Vereinten Nationen, als sie am 11. November Verhandlungsfortschritte vermelden konnten. Am 12. November gab Uralchem dann bekannt, 260.000 Tonnen Düngemittel spenden zu wollen. Es handelte sich um Volumina, die EU-Staaten seit Monaten in ihren Häfen blockierten. Nach weiteren Verzögerungen gelang es im November zunächst, ein Schiff mit 20.000 Tonnen Düngemitteln in Rotterdam freizubekommen; es brach schließlich auf, um über Häfen in Mosambik Malawi zu beliefern.[10] Noch immer sperren sich EU-Länder allerdings, russischen Dünger freizugeben. Lettland etwa teilte vergangene Woche mit, man sei allenfalls dann bereit, in Riga festgehaltene Uralchem-Ladungen – 200.000 Tonnen Dünger – freizugeben, wenn garantiert sei, dass der Konzern daran keinen Cent verdiene.[11]


Die EU unter Druck

Mittlerweile ist die EU mit ihrer Düngemittelblockade, die insbesondere in Ländern Afrikas den Hunger verschärft, international unter so starken Druck geraten, dass sie sich zu gewissen Reaktionen veranlasst sieht. So hat sie, vor allem auf Initiative westeuropäischer Mitglieder, ihre Sanktionen gegen sechs russische Milliardäre abgeschwächt; EU-Staaten können deren eingefrorene Guthaben künftig wieder zugänglich machen, sofern ihnen das nötig scheint, um – zwecks Vermeidung von Hungersnöten – Düngemittellieferungen zu ermöglichen. Zu den sechs Milliardären gehört Ex-Uralchem-Mehrheitsbesitzer Mazepin.[12] Erbittert Widerstand gegen die Erleichterungen hatten Polen und die baltischen Staaten geleistet; der Kampf gegen Russland müsse Vorrang vor der Versorgung Afrikas haben, hieß es. Die Kursänderung in den westeuropäischen EU-Staaten ist offenbar durch die Erkenntnis veranlasst worden, man laufe Gefahr, den afrikanischen Kontinent mit fortgesetzter Sanktionspolitik zu Lasten Dritter endgültig zu verlieren: Von den 35 Staaten, die sich im Oktober in der Abstimmung der UN-Generalversammlung über eine Verurteilung der russischen Annexionspolitik enthalten hätten, seien fast die Hälfte Staaten aus Afrika gewesen, hieß es zur Begründung.[13] Um sie zurückzugewinnen, ist die EU offenbar zu Zugeständnissen bereit. Dabei ist noch ungewiss, ob die Zugeständnisse tatsächlich die Wiederaufnahme sämtlicher Düngemittellieferungen ermöglichen oder ob sich neue Wege finden, sie erneut zu blockieren.

 

[1] EU adopts fifth round of sanctions against Russia over its military aggression against Ukraine. consilium.europa.eu 08.04.2022.

[2] EU sanctions – latest updated FAQs on the carriage of certain Russian cargoes including coal and fertilisers. standard-club.com 07.11.2022.

[3] Eleni Varvitsioti, Henry Foy, Valentina Pop: EU adds 14 more Russian business chiefs to its sanctions list. ft.com 09.03.2022.

[4] Polina Ivanova: Russian fertiliser billionaire pushes for ammonia exports. ft.com 13.12.2022.

[5] Katharina Wagner: Der Oligarch ohne Sanktionen. faz.net 31.05.2022.

[6] Ramaphosa: Russia sanctions hurt ’bystander’ countries. businesslive.co.za 25.05.2022.

[7] S. dazu Die Hungermacher.

[8], [9] Sam Fleming, Andy Bounds: Member states press EU to amend sanctions to unblock Russian food shipments. ft.com 07.12.2022.

[10] How a donation of fertilizers for countries in Africa comes not a minute to soon. wfp.org 09.12.2022.

[11] Russian mineral fertilizers released following request from Guterres. bnn-news.com 12.12.2022.

[12] Andrew Rettman: Russian fertiliser kings to get EU sanctions relief. euobserver.com 16.12.2022.

[13] Sam Fleming, Andy Bounds: Member states press EU to amend sanctions to unblock Russian food shipments. ft.com 07.12.2022.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9117

18.12.2022

Leben in Zeiten der verordneten Sparsamkeit – Europas Weg in die Deindustrialisierung

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 17 Dez. 2022 19:37 Uhr, Von Pierre Lévy

Die Fußball-WM ist fast vorbei, und schon kehrt eine Angst zurück, welche die letzten Monate bestimmt hatte: Was ist, wenn es im Winter zu Stromausfällen kommt? Atomkraftwerke aus Umweltschutzgründen abzuschalten und Wasserkraftwerke aus ebendiesen Gründen nicht zu bauen, das führt Europa immer weiter in die Energieunsicherheit.


Quelle: Legion-media.ru



Die Aufregung um die Fußballweltmeisterschaft konnte nicht ewig anhalten. Jetzt sind die Franzosen wieder besorgt: Wird es im Januar zu Stromausfällen kommen? Heute ist es noch schwierig, Gewissheit zu haben. Aber die Tatsache, dass diese Möglichkeit überhaupt in Betracht gezogen wird, ist schwindelerregend. Noch vor einem Jahr hätte sich das niemand vorstellen können.

Die Aficionados der globalen Erwärmung fordern uns auf, das (kurzfristige) Wetter nicht mit dem (langfristigen) Klima zu verwechseln. Das Argument ist sicherlich zulässig. Aber man kann sich nicht daran erinnern, dass sie es besonders hervorgehoben hätten, als vor einigen Monaten Hitzewellen das Land überrollten, die als unwiderlegbare Beweise für die Katastrophen im Zusammenhang mit dem Treibhauseffekt galten... Wie dem auch sei, die Abhängigkeit von einem möglicherweise strengen Winter wirft uns um einige Jahrhunderte zurück – in eine Zeit, als die Grundbedürfnisse des Lebens (Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Fortbewegung...) stark von den Launen des Himmels abhingen.


"Was habt ihr denn erwartet?" – Putin über den Missbrauch Europas als "Fußmatte" der USA



"Was habt ihr denn erwartet?" – Putin über den Missbrauch Europas als "Fußmatte" der USA





Natürlich wird von zweistündigen Stromausfällen gesprochen, was nicht das Ende der Welt bedeute, wie man uns erklärt. Das mag sein. Aber es bleibt dennoch ein beeindruckender Marker für den Rückschritt, der am Werk ist. In den 1970er Jahren setzte Frankreich auf die Unabhängigkeit im Energiebereich durch ein starkes Atomprogramm. Dabei profitierte das Land von einem einheitlichen öffentlichen Dienst, der nicht den Gesetzen des Marktes unterworfen war – zumindest bis die Europäische Union ab Ende der 1990er Jahre Liberalisierung und Wettbewerb durchsetzte. Aus europäischen, aber auch aus ideologischen und niederen politischen Motiven (Forderungen der Grünen innerhalb der Linksregierung) wurde die Kernenergie zur Zielscheibe und ein programmierter Zerfall des Sektors wurde eingeleitet. Mit unvermeidlichen negativen Folgen für die Investitionen, die Kompetenzen und das Know-how.


Das Land zahlt heute den Preis dafür: Während 16 (von 56) Atomreaktoren momentan gewartet werden, wird diese Wartung beispielsweise durch den Mangel an qualifizierten Schweißern verlangsamt. Welcher junge Mensch hatte in den letzten Jahren denn noch Lust, in diese implizit der Verschrottung geweihte Branche einzusteigen? Ein gewollter Niedergang, der durch die Schließung des Kraftwerks Fessenheim (das sich in perfektem Zustand befindet) symbolisiert wird und dessen Megawatt-Leistung es vielleicht gerade ermöglicht hätte, die heutige Zeit zu überstehen.

Man kann auch auf Folgendes hinweisen: Der Naturschutz, eines der Argumente der Atomkraftgegner, wurde am 6. Dezember erneut angeführt, um das Verbot des... Wasserkraftwerks von Sallanches (in den Alpen) zu rechtfertigen. Eine Umweltorganisation hatte den von ihr geführten Prozess gewonnen und sogar die Zerstörung der gerade fertiggestellten Anlage erreicht. In einer Zeit, in der wir aufgefordert werden, jede Kilowattstunde zu sparen, glaubt man zu träumen, oder eher Albträume zu haben.


Genauer gesagt, es ist die Zeit der verordneten "Sparsamkeit" gekommen. Zumindest ideologisch: Es gibt kaum eine Tagesschau, in der nicht mindestens zwei oder drei Beiträge darüber berichten, warum es sinnvoll ist, Nudeln mit heißem Abwaschwasser zu kochen oder im Büro Daunenjacken zu tragen. Auch der Appell an die Kinder, ihre Eltern zur Rettung des Planeten zu "erziehen", ist ein unverzichtbares Thema.


Zu den Aussichten auf Stromausfälle an sich war die Kommunikation der Regierung derweil chaotisch. Zunächst wurde ihre Wahrscheinlichkeit als verschwindend gering dargestellt. Daraufhin änderte sich die Rhetorik innerhalb von ein oder zwei Wochen: Man forderte nun jeden Tag dazu auf, sich auf diese Möglichkeit vorzubereiten, die sich angeblich erheblich verstärkt habe. Und anschließend hat der französische Wirtschaftsminister die Rhetorik weiterentwickelt, nach dem Motto: "Wir werden es gemeinsam schaffen, Einschnitte zu vermeiden."


Europas Wirtschaftskrise dauert mindestens zwei Jahre – für einen Kurswechsel bleiben nur Wochen




Analyse

Europas Wirtschaftskrise dauert mindestens zwei Jahre – für einen Kurswechsel bleiben nur Wochen





In einem Artikel der Zeitung Le Monde vom 13. Dezember geißelte ein Wirtschaftsredakteur den Alarmismus und bedauerte den Ton der Debatte. Dieser erschien ihm vor allem deshalb gefährlich, "weil er die Putin-Propaganda nährt, die alle Dimensionen der Energiekrise ausnutzt." Tatsache ist also: Moskau wird wirklich bei jedem Thema beschuldigt, im Hinterhalt zu lauern. Immerhin ist anzumerken, dass die Russen im Gegensatz zu ihren westlichen Nachbarn nicht von Stromausfällen bedroht zu sein scheinen. Ein schmerzhaftes Paradox für die EU, deren Sanktionen doch darauf abzielten, die russische Wirtschaft in die Knie zu zwingen...


Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Élysée-Palast, wenn in Frankreich der Strom in diesem Winter knapp wird, seine Fähigkeit wird rühmen können, vorausschauend gehandelt zu haben, um so seine Forderung nach Einschränkungen zu rechtfertigen. Wenn man den Strom nicht abstellen muss, wird die Regierung die Franzosen für ihre Opferbereitschaft loben, und sie damit belohnen.


Höchstwahrscheinlich wird man sie dazu aufrufen, weiterhin "sparsam" zu leben, nach dem Motto: Wir haben bewiesen, dass es möglich ist. Jetzt müssen wir diese Askese als Lebensregel übernehmen, um den Planeten zu retten und Putin zu schaden... Das sind alles "Argumente", die bisher nicht ausreichten. Wird die Angst vor dem Mangel (zusammen mit den steigenden Preisen) letztendlich der "richtige" Hebel sein?


Im Hintergrund steht der von der Europäischen Kommission geförderte "Green Deal", der Entwürfe für Richtlinien und Verordnungen enthält, die Europa zum "umweltfreundlichsten Kontinent der Welt" machen sollen. Wir werden wohl bald trauern um die Industrie (die nach Asien und Amerika abwandert) und die Arbeitsplätze...


Mehr zum ThemaStudie: Energiekrise kann zu Deindustrialisierung in Deutschland und Europa führen


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/157369-leben-in-zeiten-verordneten-sparsamkeit-europas-weg-in-die-deindustrialisierung

18.12.2022

Dokumentiert: Die vom Westen geduldeten Kriegsverbrechen der Ukraine (Artikel enthält Schilderungen von Gewalt gegen Menschen!)

meinungsfreiheit.rtde.life, 17 Dez. 2022 22:10 Uhr, Von Olga Sucharewskaja

Der Westen ignoriert Belege für ukrainische Kriegsverbrechen, auch wenn er Russland beschuldigt, solche begangen zu haben. Anlässlich des Tages der ukrainischen Streitkräfte, der am vergangenen 6. Dezember begangen wurde, lohnt es sich, an jene Verbrechen zu erinnern, die Kiew an der Zivilbevölkerung begangen hat.


Dokumentiert: Die vom Westen geduldeten Kriegsverbrechen der UkraineQuelle: RT © R













Am 6. Dezember feierte die Ukraine den Tag ihrer Streitkräfte. Dieser gesetzliche Feiertag wurde eingeführt, um den Tag der Roten Armee zu ersetzen, einen sowjetischen Feiertag. Ironischerweise markiert das Datum auch den Jahrestag der Eroberung von Kiew im Jahr 1240 durch die von Batu Khan angeführte mongolische Invasion. Obwohl nicht mit den Eroberungskriegen der Goldenen Horde vergleichbar, hat der Krieg, der seit dem Frühjahr 2014 in der Ukraine stattfindet, die globale Ordnung erschüttert.


Die zivile Infrastruktur von der Landkarte tilgen

Nachdem der damalige selbsternannte Interimspräsident Alexander Turtschinow eine großangelegte "Anti-Terror-Operation" in der Ostukraine ausgerufen hatte, begannen sowohl die ukrainischen Streitkräfte als auch "freiwillige" Bataillone der Neonazis, die Zivilbevölkerung des Donbass zu terrorisieren und die Infrastruktur zu zerstören.


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Meinung

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Schon im Frühjahr 2014 gelangten Videos an die Öffentlichkeit, in denen ukrainische Militärs zu sehen waren, die auf unbewaffnete Zivilisten schossen und mit gepanzerten Fahrzeugen gegen sie vorgingen. Die frühesten dieser Aufnahmen datieren auf Mitte März 2014, zwei Monate bevor die Volksrepubliken Donezk und Lugansk ihre Unabhängigkeit erklärten.


Im April und Mai 2014 wurden zahlreiche Zivilisten getötet. Die ukrainischen Streitkräfte und "Freiwilligen" schossen gezielt auf unbewaffnete Einheimische im Donbass. Dies geschah zum Beispiel am 9. Mai 2014 in Mariupol und am 2. Juni 2014 in der Innenstadt von Lugansk, als der zentrale Platz der Stadt von einem Militärflugzeug mit ungelenkten Raketen beschossen wurde.

Die Zerstörung der zivilen Infrastruktur und die ausgedehnten Artillerieangriffe auf Städte und Dörfer waren keine zufälligen Ereignisse. Sie waren Teil einer bewusst angewendeten Taktik. Am 27. Juli 2014 beschossen die ukrainischen Streitkräfte Gorlowka und töteten dabei die 27-jährige Kristina Shuk und ihre zehn Monate alte Tochter Kira. An diesem Tag wurden insgesamt 20 Menschen getötet. Am 13. August 2014 feuerte das 1. Bataillon der 107. Raketenartillerie-Brigade der ukrainischen Armee unter dem Kommando von Oberst Alexander Kelembet Streumunition aus einem Mehrfachraketenwerfer von Typ Smertsch auf einen Badestrand in Sugres ab.


Alexander, gebürtig in Manuilowo in der Region Donezk, erinnerte sich:

"Am 15. Juli 2014 war mein Sohn in unserem Haus im Dorf Manuilowo, während seine Frau und sein Sohn in ihrer Wohnung in Sneschnoje waren. Ein Kindergartenlehrer erreichte ihn auf seinem Handy und teilte ihm mit, dass ukrainische Flugzeuge Bomben auf Sneschnoje abgeworfen und das Gebäude getroffen haben, in dem mein Enkel und meine Schwiegertochter lebten. Mein Sohn und ich eilten umgehend nach Sneschnoje, das zwölf Kilometer von Manuilowo entfernt liegt. Als wir dort ankamen, sahen wir, dass der Teil des Wohnblocks, in dem sich die Wohnung meines Sohnes befand, vollständig zerstört war. An diesem Tag wurden zwischen acht und 13 Leichen aus den Trümmern geborgen. Mein Enkel Bogdan, geboren 2009, war der einzige Überlebende. Meine Schwiegertochter starb an ihren Verletzungen. Der Junge war zwischen zwei Betonplatten eingeklemmt und es dauerte über drei Stunden, ihn daraus zu befreien. Er war schwer verletzt und hatte mehrere Brüche im Bereich des Beckens, einen Bruch des linken Oberschenkelknochens und schwere Kompressionen des Muskelgewebes."


Donezk seit Monaten mit instabiler Trinkwasserversorgung – Russland plant 300-km-Wasserleitung





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Wieder war es zivile Infrastruktur, die ins Visier genommen wurde. Bereits zuvor, am 11. Juli 2014, zerstörte der Beschuss von Dserschinsk, einer Stadt in der Region Donezk, das Gebäude des Exekutivkomitees und beschädigte ein Bankgebäude, ein Standesamt, das Kaufhaus Moskwa, mehrere Wohnhäuser und eine Kirche. Laut einem Bericht der Sonderbeobachtungsmission der OSZE (SMM) für die Ukraine traf am 4. Februar 2015 eine Salve von Granaten den Bezirk Kirowski in der Stadt Donezk. Sie schlug in der unmittelbaren Umgebung des Kindergartens Nr. 381 ein und traf das Krankenhaus Nr. 27. Bei dem Beschuss des Krankenhauses Nr. 27 wurden sechs Personen getötet und 25 verletzt. Im Krankenhaus Nr. 24 sprach die SMM mit einer verwundeten Frau, die erklärte, dass sie während des Beschusses bei der Arbeit als Krankenschwester im Krankenhaus Nr. 27 von Granatsplittern getroffen wurde.


Auch die Zerstörung von Anlagen zur Wasserversorgung, die Trinkwasser vom Sewerskij Donez nach Donezk förderten, wurde in einem Bericht der UN erwähnt, die dies offen als ein von der Ukraine begangenes Kriegsverbrechen bezeichnete.


Verbotene tödliche Waffen

Die Behörden der Donezker Volksrepublik haben behauptet, dass die ukrainische Armee im Sommer 2014 wiederholt Phosphorbomben gegen Zivilisten eingesetzt habe. Human Rights Watch (HRW) bestätigte den Einsatz von Brandbomben in der Ukraine. Und obwohl die Organisation nicht im Detail erwähnte, um welche Art von Bomben es sich dabei gehandelt hat und den Begriff "weißer Phosphor" nicht verwendete, wies HRW auf die besondere Grausamkeit des Einsatzes von Brandbomben hin.


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In Bodenproben, die Augenzeugen des ukrainischen Beschusses im Dorf Semjonowka bei Slawjansk in der Region Donezk russischen Ermittlern übergaben, wurden Spuren des in Minen und Bomben verwendeten Brandgemisches vom Typ N17 gefunden. Die Mischung brennt Löcher ins menschliche Gewebe und es ist fast unmöglich, den Brand zu löschen. Daher erleiden diejenigen, die von dieser Mischung getroffen werden, unvorstellbare Schmerzen und sterben oft einen qualvollen Tod. Waffen dieser Art sind durch eine internationale UN-Konvention und die Genfer Konvention von 1949 verboten.


Die OSZE dokumentierte ebenfalls den Einsatz von Streubomben. Diese werden häufig in militärischen Konflikten eingesetzt, obwohl viele Nationen sie verboten haben. Der amerikanische Journalist Patrick Lancaster berichtete im vergangenen Juni, Zeuge eines Angriffs mit Streubomben in der Region Cherson gewesen zu sein, bei dem drei Zivilisten getötet wurden. Die Splitter einer Streubombe töteten den Vater und die Mutter eines Mannes. Ein weiterer Anwohner wurde in seinem eigenen Hinterhof getötet. Es steht außer Frage, dass es sich um einen ukrainischen Angriff handelte.


Nach dem Beginn der russischen Militäroperation im Februar 2022 führte die ukrainische Armee im März einen Angriff mit Streubomben auf die Innenstadt von Donezk durch, bei dem Dutzende Zivilisten getötet wurden. In den Zielgebieten befanden sich keine militärischen Einrichtungen. Der Einsatz dieser brutalen Waffen wurde von der UN zur Kenntnis genommen. Der Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten Martin Griffiths sagte in einer Erklärung, die UN werde den Einsatz von Streumunition bei ukrainischen Angriffen auf Donezk und andere Städte des Donbass untersuchen.



"Der SBU ist ein Terror-Organ": Doppelagent belastet ukrainischen Sicherheitsapparat schwer




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Eine weitere Taktik des ukrainischen Militärs zur Tötung von Zivilisten ist der Einsatz von Antipersonenminen. Seit Juli 2022 haben die ukrainischen Streitkräfte regelmäßig sogenannte "Schmetterlings"- oder "Blütenblatt"-Landminen eingesetzt, die in den zentralen Straßen von Donezk und Gorlowka aus der Luft verstreut wurden. Bis zum 7. August wurden in der Republik mindestens 29 Fälle registriert, in denen Zivilisten, darunter ein Kind, durch PFM-1-Minen verletzt wurden. Einer der Verletzten starb im Krankenhaus an seinen Wunden. Der Reporter Semjon Pegow wurde ebenfalls durch eine solche Mine verletzt. Dabei verbietet das Zweite Protokoll zur Genfer Konvention von 1996 die Verwendung von Landminen in Form von Streumunition, die keinen Mechanismus zur Selbstzerstörung haben.


Seit Anfang Mai hat die ukrainische Artillerie die Angriffe auf die zivile Infrastruktur, auf Schulen und Wohnviertel im Donbass mit Mehrfachraketenwerfern und Artillerie erheblich intensiviert. Die Ukrainer setzen aktiv vom Westen gelieferte Waffen ein, um Zivilisten im Kriegsgebiet anzugreifen. Darunter Artillerie des nur von NATO-Staaten verwendeten Kalibers 155 mm, US-Haubitzen vom Typ M777 und französische Geschütze vom Typ Caesar.


Wer sind die Opfer?

Trotz Minsker Abkommen hörte das Töten von Zivilisten in der Konfliktzone seit 2014 nicht einen Tag lang auf. Laut dem 32. Bericht des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) über die Menschenrechtslage in der Ukraine registrierte das OHCHR während des Konfliktzeitraums vom 14. April 2014 bis zum 31. Juli 2021 insgesamt 3.092 konfliktbezogene zivile Todesfälle: 1.839 Männer, 1.064 Frauen, 102 Jungen, 50 Mädchen und 37 Erwachsene, deren Geschlecht nicht mehr bestimmt werden konnte. Die Zahl der verletzten Zivilisten wurde damals auf über 7.000 geschätzt.

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Im November 2020 veröffentlichte die Beobachtungsmission der OSZE in der Ukraine einen Bericht, in dem es heißt, dass die Zahl der zivilen Todesfälle in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk dreimal höher war als auf ukrainischer Seite. Auch das OHCHR hatte keine Probleme festzustellen, woher der Beschuss kam – ein Bericht aus dem Jahr 2020 besagte, dass 81 Prozent der durch Artilleriefeuer verletzten Zivilisten außerhalb der von der Ukraine kontrollierten Gebiete lebten, während nur 17 Prozent der Verletzten in den von der Ukraine kontrollierten Gebieten lebten.


Nach Beginn der russischen Militäroperation intensivierte das ukrainische Militär seinen Beschuss, der nun auf andere Gebiete ausgeweitet wurden. Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Angriff mit Raketen vom Typ HIMARS auf eine Flussüberquerung in der Nähe der Antonowskij-Brücke in Cherson durch, die sie bereits zerstört hatten, und töteten dabei mehrere Menschen. Wladimir Rogow, ein Mitglied der Verwaltung des Gebiets Saporoschje, sagte, dass die ukrainische Seite auf Flüchtlinge aus Cherson ziele:

"Viele Menschen verbrachten die Nacht an der Flussüberquerung. Es gab zwar eine Ausgangssperre, aber sie blieben in ihren Autos an der Überquerung, um nicht gegen die Ausgangssperre zu verstoßen. Niemand von den Behörden hatte etwas dagegen. Jeder verstand, dass die Leute, wenn sie einmal in einer Kolonne festsitzen, ihre Position in der Kolonne halten müssen. Es waren viele Leute in dieser Kolonne, weil alle aus Cherson raus wollten."


Folter, Gräueltaten und die Wiedereinführung von Konzentrationslagern

In den vergangenen Monaten gab es mehrere Skandale rund um die Hinrichtung russischer Kriegsgefangener durch das ukrainische Militär. Neonazis wurden dabei gefilmt, wie sie russischen Kriegsgefangenen in die Beine schossen, um sie anschließend verbluten zu lassen, während ein weiteres, aktuelleres Video eine Massenerschießung von Kriegsgefangenen in der Region Lugansk zeigt. Selbst die UN konnten diese Gräueltaten nicht ignorieren. Matilda Bogner, die Leiterin der UN-Mission in der Ukraine, schrieb in einer Erklärung:

"Wir haben glaubwürdige Informationen über Folter, Misshandlung und Isolationshaft von Kriegsgefangenen der russischen Streitkräfte erhalten."

Nicht, dass dies irgendwelche Folgen für Kiew gehabt hätte, aber was war die Reaktion bei Human Rights Watch? Man forderte lediglich, dass die Folter und Misshandlung von Kriegsgefangenen nicht auf Video aufgezeichnet werden soll. Nach dem Motto: Wo keine Beweise, da keine Kriegsverbrechen.


Die Folter, Misshandlung und rechtswidrige Isolationshaft nicht nur von regulären Streitkräften, sondern auch von Zivilisten begann jedoch bereits 2014. Alexei, der am 26. August 2014 verschleppt wurde, erzählte:

"Sie schlugen uns wahllos mit allen möglichen Gegenständen, zerquetschten die Zehen mit dem Stiel einer Schaufel oder einem Vorschlaghammer, schlugen mit einem Hammer auf die Kniescheiben oder sie traten uns mit den Füßen überall hin. Nachts zogen sie uns bis auf die Unterhosen aus, banden uns an einen Zaun und begossen uns die ganze Nacht über mit kaltem Wasser. Am Morgen gingen dann die Schläge wieder los. Mittags wurden wir zum Hauptquartier der Anti-Terror-Operation (ATO) gebracht, um dort erneut zusammengeschlagen zu werden. Auch wurden wir für eine Nacht in eine Grube geworfen."

Bericht: Ukrainische Armee foltert orthodoxe Christen in "zurückeroberten" Gebieten





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Laut einem Bericht von Amnesty International entführten ukrainische Kämpfer am 25. August vier Bergleute aus Nowodruschesk in der Region Lugansk. Einer der Männer unterzog sich gerade einer Chemotherapie gegen Lungenkrebs. Er sagte gegenüber Amnesty International aus, dass die Kämpfer bewaffnet in sein Haus eingebrochen seien und ihm befohlen hätten, sich auf den Boden zu legen. Sie schlugen ihn zusammen und brachen ihm den Kiefer. Dann fesselten sie ihn und brachten ihn in ein provisorisches Gefängnis, das irgendwo in der Stadt eingerichtet worden war, und in dem "12 bis 15 weitere Häftlinge waren".

Mit der Zeit wuchs die Zahl dieser illegalen Haftstätten. Die berüchtigtste unter ihnen war die sogenannte "Bibliothek", die vom neonazistischen Bataillon "Asow" organisiert wurde. Ihre Ableger befanden sich am Flughafen von Mariupol, im Hauptquartier des Bataillons, in einer Schule und in einem Haus am Stadtrand.





















Pawel Karakosow, ein Afghanistan-Veteran und Einwohner von Mariupol, berichtete:

"Sie haben Menschen gefoltert, wie es die Amerikaner im Gefängnis von Guantanamo Bay getan haben. Sie haben mich mit dem Gesicht nach oben an ein Brett gefesselt, mir ein Stück Stoff über den Kopf gezogen und Wasser darüber gegossen. Es fühlte sich an, als würde man ertrinken. Man atmet intensiver, um Luft zu bekommen, aber dabei dringt auch Wasser mit in die Lunge ein und man glaubt, man würde ertrinken. Ich hatte einen kleinen Schlaganfall, während ich gefoltert wurde. Es fühlte sich an, als ob eine Million Nadeln meinen Kopf durchbohrten.

Eine andere Art von Foltermethode, die sie anwendeten, wurde 'Schere' genannt. Das waren zwei Eisenbahnschienen, von denen eine über der anderen hing. Dann wurden die Hände der Opfer auf die untere Schiene gebunden und man ließ die andere auf sie fallen, um die Finger des Opfers zu zerquetschen. Mir stach man Nadeln unter die Fingernägel. Es verursachte einen entsetzlichen, stechenden Schmerz in meinem ganzen Körper. Ja, das habe ich erlebt, sie haben mich gefoltert. Sie schnitten auch Leuten mit einer Motorsäge die Füße und Hände ab, als wäre nichts weiter dabei."

Pawel hat immer noch eine Narbe von einer Säge am Fuß. Er erklärt:

"Sie haben ihn nicht abgeschnitten, sie wollten mir einfach Angst einjagen."

"Halte durch, Kleines" – Julia, der Leidensweg einer unschuldig verhafteten jungen Frau




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Kirill Filitschkin, ein 33-jähriger Einwohner von Mariupol, war einer der ersten Häftlinge, die am 7. Mai 2014 in das Geheimgefängnis auf dem Flughafen von Mariupol gebracht wurden. Er schilderte, wie sie "meine Hände auf eine Tischplatte festmachten und sie mit dem Schaft eines Gewehres zertrümmert haben. Sie haben mir mit einem Bajonett die Sehnen an meiner Hand durchtrennt, um sicherzustellen, dass ich niemals eine Waffe abfeuern kann. Mositschuk hat mich persönlich mit einem Bajonett ins Bein gestochen."


Igor Mositschuk war Mitglied des ukrainischen Parlaments für die Radikale Partei von Oleg Liaschko. Er und sein Chef folterten Kirill Filitschkin gemeinsam.


Michail Schubin, der ebenfalls in die "Bibliothek" gebracht wurde, erinnert sich, dass er in eine Grube voller Leichen geworfen wurde:

"Sie stülpten mir einen Sack über den Kopf, dann wurde ich geschubst und fiel auf etwas Seltsames, etwas Weiches und Feuchtes. Als ich es abtastete, erkannte ich, dass es sich um menschliche Körper handelte, Männer- und Frauenkörper. Einigen war die Kehle durchgeschnitten oder der Magen aufgeschlitzt worden, anderen wurde das Genick gebrochen, alle waren schwer verstümmelt. Dort lagen ungefähr sechs oder sieben Leichen."

Schubin sagte, die Elektroschock-Folter sei die schrecklichste Erfahrung gewesen, die er je erlebt habe:

"Sie brachten mich in einen Raum und zwangen mich, mich auszuziehen, dann stießen sie mich auf den nassen Boden. Sie platzierten eine Elektrode an meinem Penis und die andere an meiner Ferse. Es war entsetzlich schmerzhaft. Es verursachte schwere Krämpfe in meinem Körper und ließ meinen Körper sich buchstäblich vor Schmerzen krümmen."

Mariupol war nicht der einzige Ort, an dem solche Gefängnisse existierten – man konnte sie überall entlang der Kontaktlinie finden, auch in Kramatorsk. Dort landete Konstantin Afontschenko, ein Zivilist aus Jenakijewo, der vom späteren ukrainischen Abgeordneten Andrei Teteruk und Wsewolod Stebliuk, einem angesehenen ukrainischen Arzt, gefoltert wurde.



Der ehemalige Gefangene erzählt, dass Stebliuk sich "wie ein Serienmörder aus einem Horrorfilm" benommen habe. Menschen wurden Substanzen injiziert, um sie "zum Sprechen" zu bringen. Afontschenko erinnert sich, wie er einmal zu der Politikerin Alla Belousowa gebracht und gezwungen wurde, die Ministerin der Donezker Volksrepublik zu vergewaltigen:

"Ich sah Alla, sie war völlig außer sich und überall lagen Pillen. Ich musste meine ganze Überzeugungskraft aufbringen, um meine Peiniger davon zu überzeugen, dass ich es unmöglich tun könne."

Opfer berichten über Folter, Misshandlungen und Morde in illegalen ukrainischen Gefängnissen





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Belousowa sprach später darüber, wie ihre Peiniger ihren Ehemann direkt vor ihren Augen ermordeten. Die charakteristische Foltermethode in Pokrowsk (ehemals Krasnoarmejsk) war der "Hammer der Wahrheit" – ein Holzhammer, der verwendet wurde, um Gefangene zu Tode zu prügeln.


Die Mission für Menschenrechte der UN identifizierte 184 Personen, die zwischen 2014 und 2016 unrechtmäßig in den Einrichtungen des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) in Charkow festgehalten wurden. Amnesty International veröffentlichte 2016 einen Bericht mit dem Titel "Sie existieren nicht", in dem festgehalten wurde, dass es spezielle Haftanstalten gab, in denen die Häftlinge von jeglicher Kommunikation mit der Außenwelt abgeschnitten waren:

"Wir haben rechtswidrige Hafteinrichtungen in Mariupol und anderen Orten vorgefunden, aber das bedeutendste war das Gebäude der SBU in Charkow, wo einige Inhaftierte über ein Jahr festgehalten wurden."

Internationale Menschenrechtsorganisationen waren schließlich in der Lage, die Gefängnisse des SBU zu besuchen, aber sie erhielten keine Zeugenaussagen über die Folterverfahren. Ehemalige Häftlinge sagten aus, sie hätten erst dann Gelegenheit bekommen, Vertreter der NGOs zu sehen, nachdem sie medizinische Versorgung erhalten und "vorzeigbar" gemacht worden waren. Internationale Organisationen haben nie gesehen, was wirklich in der "Bibliothek" oder in anderen von ukrainischen Nationalisten organisierten Folterkammern geschah.


Menschliche Schutzschilde

Kiew wurde beschuldigt, Zivilisten als "menschliche Schutzschilde" missbraucht zu haben, nachdem es bereits seit 2014 militärische Technik in Wohngebieten aufstellen lassen hatte. "Menschliche Schutzschilde" einzusetzen, ist in diesem Jahr jedoch zur allgegenwärtigen Praxis geworden.

Das Schicksal der Zivilbevölkerung von Mariupol wurde zu einer echten Tragödie.

"Diejenigen, die zu fliehen versuchten, wurden bestenfalls angehalten und zur Umkehr gezwungen. Man sagte ihnen, geht zurück nach Hause, wir lassen niemanden raus. An den Ausfallstraßen der Stadt befanden sich Kontrollpunkte der ukrainischen Streitkräfte und des Bataillon Asow. Einige fuhren trotzdem los, kamen aber nie zurück. Wir haben keine Ahnung, was mit diesen Leuten passiert ist. Es gab Gerüchte, dass diejenigen, die zu fliehen versuchten, einfach erschossen wurden",

sagte Veronika, eine Einwohnerin der Stadt.

Jewgenia, eine andere Einwohnerin und Mutter eines Babys, erzählt:

"Wenn ich versuchte, hinauszugehen, schoss ein Scharfschütze in meine Richtung, damit ich mich wieder in den Keller verkroch. So wurden die Menschen in den Kellern gefangen gehalten. Manchmal musste ich zwischen dem Keller, in dem wir uns versteckten, und meinem Haus über die Straße laufen und sie feuerten jedes Mal in meine Richtung, als Warnung. Die Soldaten wussten ganz bestimmt, dass ich ein Baby im Keller hatte, weil ich viele Male mit ihnen gesprochen hatte, bevor das Ganze losging."

Dies wurde bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrates von der französischen Journalistin Anne-Laure Bonnel bestätigt. Bei dieser Sitzung präsentierte sie ein Interview mit einem Bewohner von Mariupol, der versichert hatte:

"Ich weiß mit Sicherheit, dass sie die Leute nicht rauslassen. Sie werden mit Gewehrkolben geschlagen und gezwungen, in den Häusern zu bleiben. Das Bataillon Asow kontrolliert den gesamten Fuß- und Autoverkehr. Ich kenne persönlich jemanden, der nicht aus der Stadt raus durfte."

Überlebende berichten – ukrainische Armee tötet Zivilisten bei Fluchtversuch





Überlebende berichten – ukrainische Armee tötet Zivilisten bei Fluchtversuch






Vertreter der UN dokumentierten einen Fall im Dorf Staraja Krasnianka in der Volksrepublik Lugansk, bei dem ukrainische Soldaten ein Pflegeheim besetzten, alle Straßen in der Umgebung verminten und den älteren Bewohnern nicht erlaubten, das Dorf zu verlassen. Aber diese Praxis beschränkte sich nicht bloß auf Bereiche, in denen aktiv gekämpft wurde. In Odessa wurden Panzer und militärisches Gerät in dicht besiedelten Wohnvierteln und sogar in unmittelbarer Nähe des wunderschönen Gebäudes des Operntheaters platziert.


Amnesty International veröffentlichte am 4. August 2022 einen Bericht, in dem das ukrainische Militär beschuldigt wurde, seine Truppen und Artillerie in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Wohngebäuden zu stationieren und diese so zu militärischen Zielen zu machen. Damit würden sie Zivilisten gefährden und gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsrecht verstoßen, so Amnesty. Nach einem aggressiven Protest der ukrainischen Regierung sah sich Amnesty gezwungen, sich für die "Empörung und die Wut" zu entschuldigen, die die Organisation mit ihrem Bericht bei den Ukrainern verursacht habe.


Grausame Rache an Zivilisten

In den Städten, aus denen sich Russland zurückgezogen hat, finden großangelegte Säuberungsaktionen statt.


Am 17. November 2022 exekutierte das ukrainische Militär aufgrund von Denunziationen lokaler Bürgerwehren 39 Einwohner von Cherson, während 74 Personen an unbekannte Orte verschleppt wurden. Im Internet wurde ein Video veröffentlicht, in dem Soldaten der 25. ukrainischen Brigade berichten, sie hätten von ihren Kommandeuren den Befehl erhalten, alle Zivilisten in den ehemals von der russischen Armee kontrollierten Gebieten zu erschießen.

Mitglieder des Bataillons Asow haben ein Video über das Massaker an den Einwohnern von Kupjansk veröffentlicht, das sie allerdings anschließend Russland in die Schuhe zu schieben versuchten, nachdem es international einen Aufschrei darüber gegeben hatte. Die Metadaten der Videodatei beweisen jedoch, dass das Video am 9. November aufgenommen wurde, wohingegen Kupjansk seit Anfang September unter ukrainischer Kontrolle steht.


Kiew nimmt grausam Rache: "Filtration" und Repressionen in den zurückeroberten Gebieten




Analyse

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Selbst diejenigen in den eigenen Reihen, die nicht kämpfen wollen, werden nicht besser behandelt als russische Gefangene. Ein ukrainischer Soldat beklagte, seine Kameraden hätten ihm ins Bein geschossen.


Am 25. April meldete der stellvertretende Leiter der Polizeiverwaltung der Region Saporoschje, Oberstleutnant Alexei Seliwanow, die Entführung der Tochter des Bürgermeisters von Kupjansk, Gennadi Matsegora, und zweier Enkelkinder von Valentina Kobelewa, einer örtlichen Unternehmerin und Abgeordneten des Stadtrats von Kupjansk für die Oppositionsplattform Partei für das Leben. "Jetzt lässt diese Regierung sogar schon Kinder entführen", beklagte Seliwanow. Dies weckt Erinnerungen an den Mordanschlag auf Darja Dugina, der Tochter des bekannten russischen Politikwissenschaftlers Alexander Dugin, der auf russischem Territorium von einer ukrainischen Agentin verübt wurde, was sogar die USA eingestehen mussten.


Der französische Präsident Emmanuel Macron hat kürzlich Pläne unterstützt, ein Sondertribunal zur Untersuchung von "Russlands Kriegsverbrechen" einzurichten. Aber angesichts der bewiesenen Tatsache, dass ukrainische Soldaten Kriegsverbrechen begehen, auch mithilfe von Waffen, die von Paris geschickt wurden, sollte Monsieur Macron vielleicht auch mal in diese Richtung schauen.

Aus dem Englischen


Olga Sucharewskaja ist eine ehemalige ukrainische Diplomatin.


Mehr zum Thema - Dank NATO-Waffen ist Donezk für Zivilisten kein sicherer Ort – ein Bericht

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.


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Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen

Info: https://mcv/156921-westen-wirft-russland-kriegsverbrechen-vor


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

18.12.2022

Wem nützt die Dominanz des Westens?

meinungsfreiheit.rtde.live, 18 Dez. 2022 07:40 Uhr, Von Dagmar Henn

Ist die heutige Weltordnung wirklich von Vorteil für die Bevölkerung der westlichen Länder? Oder ist es nicht doch nur eine kleine, oder gar sehr kleine Schicht, die davon profitiert, 85 Prozent der Welt in Abhängigkeit zu halten?


Wem nützt die Dominanz des Westens?


Quelle: www.globallookpress.com © Jan Haas











Dieser Artikel ist eine Erwiderung. Das ist ungewöhnlich, aber es gibt einige Passagen im Text von Bernd Murawski, die meiner Meinung nach so nicht zutreffen. Ein Zitat dürfte genügen, um die Differenz sichtbar zu machen. Es bezieht sich auf die Ordnung der westlichen Dominanz.


Die Hintergründe des Krieges (I): Inflation, Schuldenkrise und Kolonialismus





Analyse

Die Hintergründe des Krieges (I): Inflation, Schuldenkrise und Kolonialismus





"Nutznießer sind nicht nur die gesellschaftlichen Eliten, sondern die gesamte Bevölkerung der reichen Industrieländer, darunter sogar die Empfänger von Sozialhilfen, Renten und Pflegeleistungen. Die vielfältigen Bildungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie auch die immer kostspieligeren Gesundheitsdienste wären nicht finanzierbar, wenn Vertreter des Westens nicht auf globaler Ebene nahezu frei agieren könnten."


Diese Aussage ist so nicht haltbar. Nehmen wir ein einfaches Beispiel. Die Ökonomie des zweiten deutschen Staates beruhte nicht auf der Ausbeutung anderer Länder. Das hatte an einigen Punkten sichtbare Nachteile, explizit im Angebot an Kaffee, Bananen und Orangen; aber wer heute sieht, dass Vietnam einer der weltgrößten Kaffeeproduzenten ist, sollte dabei auch daran denken, dass die DDR diese Produktion einst angestoßen und gefördert hat und damit den Mangel an Kaffee schon fast behoben hatte, und zwar ohne jede Ausbeutung, als sie von der Landkarte verschwand.


Wie ist es mit Gesundheitsdiensten, Bildung, Kultur und Freizeit? Auch da war das Angebot dort wesentlich reichhaltiger. Jedes Dorf hatte sein Kulturhaus. Seit 1989 hat sich die Spaltung zwischen Stadt und Land in dieser Hinsicht auch im Westen weiter verschärft; das Land ist schlicht kulturelle Wüste. Gesundheitsdienste, das zeigt das Beispiel der USA, sind dann richtig teuer, wenn sie der Erzielung von Gewinnen dienen sollen. In Deutschland hat sich die Versorgung seit Anbeginn der Privatisierung im Gesundheitswesen ebenfalls kontinuierlich verschlechtert, und da die Einkommen der Beschäftigten im Interesse eben dieser Gewinne niedrig gehalten werden müssen, steht der ganze Sektor inzwischen vor dem Zusammenbruch mangels Pflegekräften.


Kulturverlust: Der Abschied deutscher Handwerksbetriebe





Kulturverlust: Der Abschied deutscher Handwerksbetriebe







Reden wir von den Renten. Sie wurden seit den 1970ern kontinuierlich gekürzt, und eine Mehrheit der Rentner erhält nicht genug, um davon mehr als irgendwie überleben zu können. Soll das wirklich eine Beteiligung am kolonialen System darstellen? Wäre es tatsächlich so, dass ohne Elend in Afrika, Asien und Lateinamerika die Mehrheit der Bevölkerung des Westens darben müsste?


Murawski macht das an den Rohstoffpreisen fest, die steigen müssten, wenn die Länder, aus denen sie stammen, angemessen dafür bezahlt würden. Wenn man sich nun die langfristige Entwicklung einiger Rohstoffpreise betrachtet, vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute, stellt man fest, dass es von Beginn der 1960er bis Ende der 1970er eine Phase relativ hoher Rohstoffpreise gab. Man könnte das die "Souveränitätsbeule" nennen. Die alte Form der kolonialen Herrschaft, der direkten Regierung durch die Kolonialmacht, war beendet, und die neue Form, via IWF und Weltbank, war noch nicht richtig etabliert; also stiegen die Rohstoffpreise. Die Tatsache, dass ab den 1970ern in allen westlichen Industrieländern die Sozialsysteme ab- und nicht mehr aufgebaut wurden, hat allerdings mehr mit der Entwicklung im Bereich der Automobil- und Elektroindustrie zu tun, die den Höhepunkt ihrer Ausweitung Anfang der 1970er überschritten hatten, als mit dieser vorübergehenden Phase stärkerer Souveränität.


Tatsache ist: Seit der Zeit von vor fünfzig Jahren ist die Produktivität enorm gestiegen. In vielen Fällen ist der im Vergleich zu damals deutlich niedrigere Preis mancher Produkte vor allem eine Widerspiegelung dieser Produktivitätsentwicklung. Ein Fernseher wird heute mit wesentlich weniger Arbeitszeit gebaut als vor fünfzig Jahren; das bliebe so, selbst wenn die verbauten Rohstoffe teurer würden. Die Textilindustrie ist vor allem deshalb früh in Entwicklungsländer abgewandert, weil sich dadurch die fertigen Waren weit über den eigentlichen Produktionskosten verkaufen ließen; ein zwangsläufig vorübergehender Vorteil, der zu einer Art Wanderzirkus führte, der inzwischen in Afrika angekommen ist. Inzwischen sind große Teile der industriellen Produktion der Textilindustrie gefolgt; Waschmaschinen kommen in Deutschland beispielsweise vorwiegend aus der Türkei.


Berlin richtet wieder Wärmestuben ein





Berlin richtet wieder Wärmestuben ein







Aber hätte eine gerechtere Weltordnung die Folge, dass die normale Bevölkerung im Westen weniger konsumieren könnte? Wenn man betrachtet, wie die Entwicklung seit der ökonomischen Wende der 1970er verlief, und welche Folgen die neoliberale Politik, die sich in all diesen westlichen Ländern durchsetzte, auf die Einkommen und deren Verteilung hatte, ist das fraglich. Damals konnte eine Arbeiterfamilie mit einem Einkommen ein Haus bauen und Kinder aufziehen. Heute muss sie mit zwei Einkommen zwischen Haus und Kindern wählen, wenn sie überhaupt genug einnimmt, um sich eines von beidem leisten zu können. Die unteren Einkommen sind seit Jahrzehnten real eher gesunken, nicht gestiegen; was wie ein höherer Konsum scheint, ergibt sich nur aus den sinkenden Werten der konsumierten Produkte. Aber sich problemlos einen Computer kaufen zu können, gleicht nicht aus, die eigene Wohnung zu besitzen, weil dies gerade im Alter die beste Absicherung darstellt.


Sämtliche Sozialleistungen sind, wie die Löhne, nicht mit der Produktivität gestiegen, sondern im Gegenteil immer weiter gesunken. Also wohin sind die Erträge dieser Produktivität geflossen? Gerade in Deutschland ist das besonders extrem. In all den Jahren als Exportweltmeister kam nichts bei der Bevölkerung an; der größte europäische Niedriglohnsektor wurde gelobt, aber letztlich wurde aus den Taschen der Produzenten das genommen, was am Ende über den Umweg des Exports bei den Besitzern der Produktionsmittel dieser Exportwirtschaft ankam.


Innerhalb dieser ganzen Zeit bestand das Abhängigkeitssystem über IWF und Weltbank, und setzte sich im Gefolge der Finanzkrise 2008 mit den Troika-Verträgen sogar innerhalb der EU fort; schrecklichen, strangulierenden Verträgen, die massive Einschnitte ins Sozialsystem vornahmen. Wenn die These, die Murawski aufstellt, tragfähig wäre, wo war dann in all diesen Jahren der Aufstieg der ausgebeuteten Länder? Der Verlauf war anders; sowohl dort als auch in den besagten Kernländern wurde die Ausbeutung verschärft. In welcher Form bitte haben die Bewohner der US-amerikanischen Zeltstädte teil an der kolonialen Ausbeutung, die Insassen des US-Gefängnissystems?


Die Hintergründe des Krieges (II): Schattenbanken, Spekulation und Monopole




Analyse

Die Hintergründe des Krieges (II): Schattenbanken, Spekulation und Monopole






Es ist die Entwicklung des Rentenkapitals, die das Problem darstellt. Als die Automobil- und Elektroindustrie ihren Höhepunkt überschritten hatten, reagierten alle westlichen Länder gleich: Sie beseitigten gesetzliche Zinsschranken, hoben Begrenzungen der Spekulation auf und sorgten mit der neoliberalen Politik dafür, dass Bereiche zum Zwecke der Gewinnerzielung umgebaut wurden, die ihrer Natur nach nicht dafür geeignet sind. Ein einfaches Beispiel: die Privatisierung des Gesundheitswesens.


In allen westeuropäischen Ländern war das Gesundheitswesen staatlich bzw. durch die Versicherungen der Beschäftigten finanziert, aber nur ein relativ kleiner Sektor der Privatmedizin für die Reichen war gewinnorientiert. Dann wurden immer mehr private Kliniken zugelassen, und selbst kommunalen und Landeskliniken wurde auf einmal die Auflage erteilt, sie müssten als "Beteiligung" Gewinne erwirtschaften.


Was wäre noch vor fünfzig Jahren das Ergebnis gewesen? Die dadurch gestiegenen Kosten (der Gewinn muss ja auf die eigentlichen Kosten aufgeschlagen werden) hätten sich in Gestalt höherer Krankenkassenbeiträge bemerkbar gemacht; daraufhin hätten sich die Beschäftigten einen höheren Lohn erkämpft, was wiederum für die Besitzer der Produktionsunternehmen den Gewinn gesenkt hätte. Solange also die Beschäftigten sich gegen diese Angriffe auf ihr Einkommen wehren können, bleibt die Privatisierung des Gesundheitswesens für die Gesamtklasse der Kapitalbesitzer ein Nullsummenspiel: Was der eine gewinnt, verliert der andere. Erst nach der weitgehenden Zerschlagung der Gewerkschaften machte diese Privatisierung Sinn; letztlich ist sie nichts anderes als eine raffinierte Form der Lohnsenkung.


Übergang zu Elektroautos könnte in der EU mehr als eine halbe Million Jobs vernichten





Übergang zu Elektroautos könnte in der EU mehr als eine halbe Million Jobs vernichten






Das Problem Anfang der 1970er war bereits zu viel Kapital und zu wenig Möglichkeit, es irgendwo gewinnbringend zu investieren. Das viele nutzlose Geld floss in Grund und Boden sowie Immobilien und schraubte die Mieten nach oben; wenn man überprüft, wie viel die Bürger der DDR für ihren Wohnraum zahlten und wie viel die meisten heute dafür zahlen müssen, sieht man einen weiteren Betrag, der vom Lohnempfänger weg an die Klasse der Kapitalbesitzer fließt. In den Großstädten können das schon einmal 60 Prozent des Einkommens sein.


Die Ansprüche dieses aufgehäuften Geldes sind so enorm geworden, dass nicht einmal mehr ein vernünftiger Umgang mit den Grundlagen der Produktivität möglich ist. Die Staatshaushalte wurden durch Steuersenkungen für die Wohlhabenden (in den USA lag bis 1974 der Spitzensteuersatz bei 95 Prozent) so weit geschrumpft, dass die Erhaltung der Straßen- und Stromnetze gefährdet ist. Man sehe sich nur einmal an, wie viele der Autobahnbrücken in Deutschland renovierungsbedürftig sind und nicht renoviert werden.


Neben all diesen Schröpfmaßnahmen, verkleideten Lohnsenkungen, die sich hinter all den Privatisierungen verbergen, gab es eine Verlagerung gewaltiger Geldmittel in andere Bereiche der Rentenwirtschaft, all das, was sich "geistiges Eigentum" nennt. Gigantische Konzerne wie Microsoft oder Google beruhen auf nichts anderem als einer Art Besteuerung von Gedanken, Kenntnissen, Wissen. Inzwischen werden große Teile der kolonialen Einnahmen auf diese Art und Weise erzielt: Patent- oder Lizenzgebühren. Und das ist der Knackpunkt, der erklärt, warum sich die Bundesregierung mit den USA in einem Boot sieht, obwohl gerade die Industrie und damit die Lebensgrundlage der Mehrheit der Bevölkerung geschreddert wird. Die Eigentümer des wirklich großen Kapitals, die Milliardäre, sind alle an diesen Geschäften beteiligt. In den USA wie in der EU betragen die Einnahmen aus dem "geistigen Eigentum" mindestens 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Und es sind diese Einnahmen, die gefährdet, oder, um es deutlicher zu sagen, schlicht weg sind, wenn das koloniale System fällt.


Nach antirussischen Sanktionen nun Subventionen – zweiter Akt des US-Handelskriegs gegen Europa




Meinung

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Mit der Welt der Normalsterblichen haben diese Einnahmen aber wenig zu tun. In dieser Welt geht es nach wie vor um real erzeugte Dinge, und es sind vor allem die Manöver dieser winzig kleinen Schicht der Milliardäre, die dafür sorgen, dass diese real erzeugten Dinge teurer werden. Der wirkliche Witz an der CO2-Abgabe ist nämlich nicht der, dass sie Firmen anhält, "klimafreundlicher" zu produzieren, wenn man sich auf diese Geschichte einlassen will. Der wirkliche Witz ist, dass die Zertifikate gehandelt werden und mit ihnen spekuliert werden kann. So, wie mit den Strom- und Gaspreisen spekuliert wird, mit Weizen und anderen Nahrungsmitteln. Und diese Spekulation wird wieder von jener kleinen Klasse der Milliardäre betrieben.


In der wirklichen Welt müsste der Produktivitätsgewinn seit jenem Wendepunkt vor 50 Jahren einen höheren Wohlstand erzeugen, als er in den Kernländern des Westens zu finden ist. Wenn man wissen will, wie das Potential aussähe, muss man nach China blicken. In der wirklichen Welt könnten die Bedürfnisse aller gedeckt werden, auf weit höherem Niveau als heute, wenn nicht das seit Jahrhunderten angesammelte Kapital wie eine erstickende Decke auf allem läge und dafür sorgen würde, dass alle Erträge nur ihm und ihm allein zugutekommen.


Es gibt ein sehr interessantes Buch des Soziologen David Graeber, mit dem Titel "Bullshit Jobs". Er stellt darin die These auf, dass spätestens seit der Weltwirtschaftskrise 1929 eine Unzahl völlig überflüssiger Beschäftigungen geschaffen wurde, um die Zahl der Arbeitslosen zu senken. Er führt eine Menge sehr überzeugender Beispiele an. Übrigens hat die neoliberale Politik auch dafür gesorgt – man muss nur einmal nachfragen, wie viel Zeit in Kliniken heute mit Verwaltungsaufgaben statt mit Medizin verbracht wird. Sein Resümee ist, dass es schon längst möglich wäre, mit einer Arbeitszeit von nicht mehr als 20 Stunden in der Woche mindestens auf dem gleichen Niveau zu leben.


Die Hintergründe des Krieges (III): Monopole, Hunger und Staatsbankrotte




Analyse

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Es sind die Eigentumsverhältnisse, die dafür sorgen, dass eine Produktivität, die Wohlstand bei einer Arbeitszeit von 20 Stunden pro Woche ermöglichen könnte, zu einer Quelle des Elends wird, die zu Zeltreihen von Obdachlosen in den Großstädten der reichsten Länder führt. Es sind diese Eigentumsverhältnisse und die Profite der Milliardäre, die der Westen gegen die Länder des Südens verteidigt.


Auch wenn die Bevölkerungen dieser westlichen Kernländer in den letzten Jahrzehnten so gründlich bearbeitet wurden, dass sie verlernt haben, ihre unmittelbaren Interessen durchzusetzen – ein Ende der kolonialen Struktur bringt auch die Maschinerie der ideologischen Betreuung zum Stillstand. Sicher, es würde Anpassungsprobleme geben. Aber weit mehr als die vermeintlich im Westen vom Tisch der Reichen fallenden Brosamen hat die Vorstellung, eine gerechtere Weltordnung schade dort selbst den Armen und Gerechtigkeit sei nur um den Preis des Verzichts zu haben, dazu geführt, dass heute nicht erkannt wird, dass die Freiheit der Benachteiligten unteilbar ist und die Befreiung des Südens auch für die Mehrheit des Westens befreiend wirkt.


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/157015-wem-nuetzt-dominanz-westens

17.12.2022

Wer finanziert die Klimaproteste – und mit welchem Ziel?

test.rtde.tech, vom 16 Dez. 2022 08:15 Uhr, Von Gert Ewen Ungar

Die Klimaproteste sind nervig. Die politischen Forderungen der Aktivisten sind naiv, ihr Auftreten ist hysterisch, arrogant und elitär. Dem Klimaschutz dient all das nicht. Daher stellt sich die Frage: Wer finanziert die Proteste – und mit welchem Ziel?


Wer finanziert die Klimaproteste – und mit welchem Ziel?


Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/LGPB




Die "Letzte Generation" blockiert Straßen in Berlin






Gestern protestierten Aktivisten der "Letzten Generation" vor dem Reichstag und blockierten die Zugänge zu dem Gebäude. Statt Autofahrer, die auf ihrem Weg zur Arbeit aufgehalten werden und darauf zunehmend genervt reagieren, traf es heute den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, der ebenfalls genervt reagierte. Ja, die Klimaproteste nerven. Selbst die Berichterstattung darüber nervt.


Verfolgt man russische Medien, die über politische Ereignisse in aller Welt ausführlich berichten, wirkt die Nachricht über deutsche Aktivisten, die sich auf Autobahnen ankleben, angesichts all der anderen geopolitischen Ereignisse wie aus der Welt gefallen. Die politische Naivität, die sich im Populismus der Proteste zeigt, ist zum Fremdschämen peinlich. Man möchte das nicht sehen. Die Klimaproteste nerven, denn sie sind hysterisch, ihr Gestus ist arrogant und elitär. In ihrer zur Schau getragenen Wissenschaftsgläubigkeit sind die Klimaaktivisten absolut unwissenschaftlich.

 

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Die Klimaproteste wirken verschroben und wie das elitäre Projekt einer gehobenen Schicht, die meint, sich herausnehmen zu können, andere zu belehren und zu belästigen. Zudem ist klar, die Proteste gehen am Ziel vorbei. Bewegungen wie die "Letzte Generation" oder "Extinction Rebellion" werden nicht dafür sorgen, dass auch nur ein Kohlenwasserstoff-Molekül im Boden bleibt. Es sind PR-Veranstaltungen, die weder dem Klima noch dem Umweltschutz dienen.


Dem einzelnen Aktivisten mag sein Tun wichtig und altruistisch erscheinen. Er investiert viel Zeit und nimmt sogar Strafen in Kauf. Natürlich geht es den Aktivisten ums Klima und viele glauben tatsächlich, die letzte Generation zu sein, weil in wenigen Jahren menschliches Leben auf dem Planeten Erde ihrer Auffassung nicht mehr möglich sein wird. Das stimmt schon, das ist alles echt und nicht gespielt. Auch den Journalisten, die darüber berichten, mag das alles richtig, wichtig und schlüssig erscheinen. Allerdings sind sowohl die Aktivisten selbst als auch die darüber berichtenden Journalisten Teil einer riesigen PR-Kampagne.


Außerhalb der westlichen Länder gibt es keine Klimaproteste. Das heißt nicht, dass man dort nicht über den Klimawandel diskutiert, das Phänomen ignoriert oder einfach der Protest unterdrückt wird; das ist ja das häufigste Argument im Westen, wenn es um Länder außerhalb des kollektiven Westens geht. Es gibt beispielsweise in Russland sehr wohl Proteste im Zusammenhang mit Umweltschutz. Allerdings sind sie, anders als in Deutschland, in der Regel an direkte Vorhaben geknüpft – der Bau einer Mülldeponie soll verhindert werden, eine Autobahntrasse soll anders verlaufen. Ist ein Kompromiss erzielt, werden die Proteste beendet.


Auf die Idee, für eine Begrenzung des Temperaturanstiegs zu demonstrieren, käme in Russland ohne die Mitwirkung einer ausländischen NGO wohl auch niemand, denn der Protest lässt sich überhaupt nicht sinnvoll adressieren. Wer soll das bewerkstelligen? Will man den Temperaturanstieg bekämpfen, geht das nur in einer gemeinsamen, weltweiten Kraftanstrengung. Dem muss alles untergeordnet werden. Unter anderem braucht es Mechanismen der Entschädigung für jene Länder, die vom Export von Energieträgern leben. Eine einzelne Regierung, und dann auch noch die eines recht kleinen, nicht wirklich bedeutenden Landes wie Deutschland, ist die falsche Adresse. Sie kann überhaupt nichts ausrichten.


Münchner Behörden verbieten einen Monat lang Proteste von "Klimaaktivisten"





Münchner Behörden verbieten einen Monat lang Proteste von "Klimaaktivisten"






Es gibt aber keine Weltregierung, die man für die Umsetzung verantwortlich machen und an die man seinen Protest richten könnte. Genau daran kranken die Demonstrationen im Westen. Sie sind falsch adressiert und daher auch nutzlos. Das macht sie auch so besonders nervig. Es handelt sich dabei um ein gut orchestriertes PR-Event und sonst nichts. Dem Klimaschutz dienen sie nicht. Wem oder was dienen sie dann?


Die Aktionen der "Letzten Generation" werden vom Climate Emergency Fund finanziert. Der Fonds finanziert auch die Schulung der Aktivisten. Er vermittelt ihnen ihr "Handwerkszeug", festkleben, überzogene Forderungen stellen, Panik schüren, möglichst laut auftreten. Der Fonds unterstützt ebenfalls "Extinction Rebellion". Aus diesem Grund klingen die Statements und Forderungen ihrer Akteure in ähnlicher Weise naiv und weltfremd.


Die Aktivisten der "Letzten Generation" beispielsweise richteten im Oktober ein Schreiben an die Bundesregierung und an Bundeskanzler Scholz. 

In alarmistischem Ton verweisen die Aktivisten auf e

ne Flutkatastrophe in Pakistan, die angeblich 33 Millionen Menschen betroffen haben soll. 

"Die Erderhitzung schreitet ungebremst voran. Diesen Sommer war es in Europa so heiß wie noch nie. Urlaubsregionen haben gebrannt, das Grundwasser sinkt teils auf dramatische Pegel und tausende sind an der Hitze gestorben. In Pakistan sind 33 Millionen Menschen von einer Flutkatastrophe betroffen. Über 1500 Menschen starben, darunter 528 Kinder. Den Bereich sicherer klimatischer Bedingungen haben wir längst verlassen. Wir sind uns bewusst, dass Sie zurzeit eine Krise nach der anderen bewältigen müssen. Wir haben hohen Respekt vor Ihren Anstrengungen. Wenn Sie jedoch entschlossene Maßnahmen gegen den Klimakollaps im Alltagsgeschäft für lediglich zwei bis drei weitere Jahre hintenan stellen, dann wird es zu spät sein. Katastrophen, Hunger und Elend werden die Welt heimsuchen, wie uns die Wissenschaft eindringlich warnt. Es werden Kriege um die letzten Ressourcen geführt werden – aller Voraussicht nach auch in Europa." 

Anscheinend ist den Klimaaktivisten entgangen, dass in Europa bereits Krieg herrscht, allerdings nicht als Kampf um Ressourcen, sondern aufgrund der Zerstörung der europäischen Sicherheitsarchitektur durch die USA und die NATO sowie unter tatkräftiger Mithilfe Deutschlands.


Rückzug aus Klima-Initiative: Weltgrößter Fondsmanager Vanguard möchte Unabhängigkeit demonstrieren





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Die Aktivisten verweisen auf das Versprechen der Bundesregierung, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Sie behaupten, das Versprechen sei völkerrechtlich bindend. Faktisch handelt es sich beim Pariser Klimaabkommen jedoch lediglich um eine Absichtserklärung. Verbindlich ist daran nichts. 


Sei’s drum. Nach dieser dramatischen Einleitung fordert die "Letzte Generation" dann ein Tempolimit von 100 km/h auf deutschen Autobahnen und die Einführung eines 9-Euro-Tickets für den Nahverkehr. Das wirkt in diesem Zusammenhang und angesichts der vorausgegangenen Dramatik völlig absurd und unfreiwillig komisch.


Das im Oktober verfasste Forderungsschreiben liest sich, als habe es ein politischer Legastheniker verfasst. Als ließe sich mit einem 9-Euro-Ticket der Monsun abmildern. Als bräuchte es für den breiten Umstieg vom Individualverkehr auf öffentliche Verkehrsmittel nicht noch etwas mehr als nur ein günstiges Ticket. Man kann das nicht ernst nehmen. Wäre es ein tatsächliches Anliegen des Climate Emergency Fund, etwas gegen den Klimawandel zu tun, wäre die Finanzierung von Gruppen wie die "Letzte Generation" und "Extinction Rebellion" absolut rausgeschmissenes Geld.


Die Mainstream-Quelle "OVD-Info" unabhängig? Nein, vom Westen finanziert




Analyse

Die Mainstream-Quelle "OVD-Info" unabhängig? Nein, vom Westen finanziert






Den Fonds finanziert Aileen Getty, Erbin des Öl-Tycoons Jean Paul Getty. Der Climate Emergency Fund ist nicht die einzige NGO, die zur Finanzierung und Koordinierung der Klimaproteste dient. Eingebettet sind die Proteste in ein ganzes Netzwerk von Organisationen, welche sie finanziell, juristisch und medial unterstützen. Neben Aileen Gettys Climate Emergency Fund gibt es beispielsweise noch die Equation Campaign, die – man wagt es kaum zu erwähnen – unter anderem von den Open Society Foundations und dem Rockefeller Fund finanziert wird. Die Aileen Getty Foundation wird auf der Seite der Finanzierer und Förderer der Equation Campaign als Partnerorganisation aufgelistet. Die wechselseitige Unterstützung dreht sich im Kreis.


Damit stellt sich die Frage, warum diese Organisationen, hinter denen eine enorme Finanzkraft steht, Proteste in allen westlichen Ländern finanzieren, obwohl sie absehbar keinerlei Effekt haben werden. Darüber lässt sich freilich nur spekulieren, denn während die Agenda der Klimaproteste in all ihrer Naivität offengelegt wird, tragen die Finanziers der Stiftungen ihre tatsächliche Motivation nicht in die Öffentlichkeit.


Allerdings fügt sich die Finanzierung der Proteste in das Gesamtbild einer Verschiebung der politischen Kultur im Westen ein. Der öffentliche Diskurs wird zunehmend von NGOs bestimmt, die damit auch die politische Agenda festlegen. Hinter den NGOs verbergen sich wiederum finanzstarke Akteure, die mittels dieser Organisationen ihre politischen Interessen durchsetzen, indem sie über die von ihnen finanzierten NGOs den Bürgerprotest bündeln und steuern.


Von Krieg und Frieden – Oskar Lafontaine beim Pleisweiler Gespräch




Meinung

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Berechtigte Sorgen werden auf diese Weise kanalisiert und instrumentalisiert. So nervig die Klimaproteste sind, so effektiv sind sie darin, die Politik vor sich herzutreiben. Die Politik muss dann auf sie reagieren, ohne dass sie jedoch in der Lage wäre, die absurden Forderungen erfüllen zu können, die mit dem Protest artikuliert werden. Gleichzeitig werden die Aktivisten von zielführenden Formen des Protestes und der Formulierung von angesichts der aktuellen geopolitischen Lage wesentlich drängenderen Fragen abgehalten. Der Protest führt zur Entpolitisierung des Politischen. Dass die Entstehung einer breiten Friedensbewegung angesichts der Lage in Europa ausbleibt, ist jedenfalls kein Zufall. Der Protest wird in eine andere Richtung geleitet.

Diese Entwicklung ist bedenklich, denn sie führt zu einer Marginalisierung des Souveräns und einer weiteren Aushöhlung der demokratischen Kultur. Möglicherweise ist genau das aber auch das Ziel all ihrer Förderung. Der Demos soll entmündigt werden. An seine Stelle treten finanzstarke Oligarchen, die den gesellschaftlichen Diskurs in ihrem Sinne bestimmen. Dass die deutschen Proteste so aus der Welt gefallen wirken, ist kein Zufall. Über die Finanzierung und Steuerung durch NGOs wurde der Protest erfolgreich seines politischen Gehalts entkleidet.


Mehr zum Thema – Verdacht auf Bildung krimineller Vereinigung – Durchsuchungen bei "Letzter Generation"


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://test.rtde.tech/meinung/157327-wer-finanziert-klimaproteste-und-mit-welchem-ziel


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.12.2022

Germany’s Stockholm Syndrome    (I von II)

cynthiachung.substack.com, 17. Dezember 2022, Cynthia Chung


No, there is a limit to the tyrant’s power! When the oppressed man finds no justice, When the burden grows unbearable, he appeals with fearless heart to heaven, and thence brings down his everlasting rights, which there abide, inalienably his, and indestructible as stars themselves. The primal state of nature reappears, wherein man confronts his fellow man; and if all other means shall fail his need, one last resort remains—his own good sword. The dearest of our goods we may defend, From violence. We stand before our country, We stand before our wives, before our children!

We want to be a single band of brothers, Never to part in danger or distress. We want to be free, as our fathers were, And rather die than live in slaveryWe want to trust in the one highest God, And never be afraid of human power.”

- “The Rütli Oath”, Friedrich Schiller’s “Wilhelm Tell”

[This article was originally published on SCF in March 2022.]

On March 1st, Valery Gergiev was dropped by his manager and fired from his position as Chief Director of the Munich Philharmonic Orchestra by Munich Mayor Dieter Reiter, for not denouncing Russia over its military intervention into Ukraine. Gergiev’s former manager Marcus Felsner stated to The Guardian that the Russian conductor is “the greatest conductor alive and an extraordinary human being with a profound sense of decency,” but he was unable to “publicly end his long-expressed support for a regime that has come to commit such crimes.”

The question is, who is the biggest loser in all of this? That is, who will suffer the greatest loss culturally from the voluntary dismissal of “the greatest conductor alive”?

No decent human being longs for war. War has historically been recognized as the weapon, the tool of the tyrant. To threaten force upon a people, a civilization and risk its destruction, only to usurp a temporary and precarious throne is rightfully seen as the ambitions of a mad man.

The question is, to whose mad ambitions and designs of war are we, as a global populace, held hostage? That is, who is the tyrant? And who are the upholders of liberty, who have a right to “defend from violence” by their “own good sword”?

Many of you may be wondering what is the “Rütli Oath” and who is Friedrich Schiller?

Well, that is exactly the point. If you do not know, you have been robbed of something and it was done consciously so that you should not know, or remember such things. A citizenry that wishes to be free and would “rather die than live in slavery” and “never be afraid of human power” is certainly not acceptable storytelling for children, let alone adults, in a world where we do not have a right to choose what the future holds.

Schiller is in many ways, the forgotten Shakespeare of Germany.

Today, we can still hear the name of Goethe mentioned frequently, but rarely do we hear the name of his dear friend, collaborator and in many ways mentor, Friedrich Schiller.


"Nein, die Macht des Tyrannen hat eine Grenze! Wenn der Unterdrückte keine Gerechtigkeit findet, wenn die Last unerträglich wird, ruft er mit furchtlosem Herzen zum Himmel und holt von dort seine ewigen Rechte herab, die dort unveräußerlich und unzerstörbar wie die Sterne selbst ruhen. Der Urzustand der Natur tritt wieder auf, in dem der Mensch seinem Mitmenschen gegenübersteht; und wenn alle anderen Mittel versagen, bleibt ihm nur ein letztes Mittel - sein eigenes gutes Schwert. Das Liebste, was wir haben, können wir verteidigen, vor Gewalt. Wir stehen vor unserem Land, Wir stehen vor unseren Frauen, vor unseren Kindern!

Wir wollen ein einziges Band von Brüdern sein, das sich nie in Gefahr oder Not trennt. Wir wollen frei sein, wie unsere Väter es waren, und lieber sterben als in Sklaverei leben. Wir wollen auf den einen höchsten Gott vertrauen und keine Angst vor menschlicher Macht haben."

- "Der Rütli-Eid", Friedrich Schillers "Wilhelm Tell"

[Dieser Artikel wurde ursprünglich im März 2022 auf SCF veröffentlicht].

Am 1. März wurde Valery Gergiev von seinem Manager fallen gelassen und von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter von seinem Posten als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker entlassen, weil er Russland wegen dessen militärischer Intervention in der Ukraine nicht verurteilt hatte. Gergievs ehemaliger Manager Marcus Felsner erklärte gegenüber The Guardian, der russische Dirigent sei "der größte lebende Dirigent und ein außergewöhnlicher Mensch mit einem ausgeprägten Sinn für Anstand", aber er sei nicht in der Lage, "seine seit langem geäußerte Unterstützung für ein Regime, das solche Verbrechen begeht, öffentlich zu beenden".

Die Frage ist: Wer ist der größte Verlierer bei all dem? Das heißt, wer wird den größten kulturellen Verlust durch die freiwillige Entlassung des "größten lebenden Dirigenten" erleiden?

Kein anständiges menschliches Wesen sehnt sich nach Krieg. Der Krieg ist historisch gesehen die Waffe, das Werkzeug des Tyrannen. Einem Volk, einer Zivilisation Gewalt anzudrohen und ihre Zerstörung zu riskieren, nur um einen vorübergehenden und unsicheren Thron zu erobern, wird zu Recht als das Bestreben eines Wahnsinnigen angesehen.

Die Frage ist, von wessen verrückten Ambitionen und Kriegsplänen werden wir als Weltbevölkerung als Geisel gehalten? Das heißt, wer ist der Tyrann? Und wer sind die Bewahrer der Freiheit, die das Recht haben, sich mit ihrem "eigenen guten Schwert" vor Gewalt zu schützen?

Viele von Ihnen fragen sich vielleicht, was ist der "Rütli-Eid" und wer ist Friedrich Schiller?

Nun, das ist genau der Punkt. Wenn Sie es nicht wissen, ist Ihnen etwas genommen worden, und zwar bewusst, damit Sie es nicht wissen und sich nicht daran erinnern. Ein Bürgertum, das frei sein will und "lieber sterben als in Sklaverei leben" und "niemals Angst vor menschlicher Macht haben" möchte, ist sicherlich keine akzeptable Geschichte für Kinder, geschweige denn für Erwachsene, in einer Welt, in der wir nicht das Recht haben zu wählen, was die Zukunft bringt.

Schiller ist in vielerlei Hinsicht der vergessene Shakespeare von Deutschland.

Der Name Goethes wird heute noch häufig genannt, aber nur selten hören wir den Namen seines lieben Freundes, Mitarbeiters und in vielerlei Hinsicht Mentors, Friedrich Schiller.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)











he Goethe and Schiller Monument in front of the National Theater in Weimar (1857)












Goethe and Schiller were recognised in the 19th century as the two most revered figures in German literature. Both men had lived in the city of Weimar located in central Germany and were the seminal figures of the literary movement known as Weimar Classicism.

Weimar Classicism, contrary to what Wikipedia would have you believe, was never a new humanism which emerged from the ideas of Romanticism.

In fact, it was the mythologies of the Romantic movement that launched a form of cultural warfare against the German classics. From Nietzsche, to Wagner, the “Romantic” protest movement of the Jugendbewegung [German Youth Movement], to the Romantic cultural pessimism and existentialism of the post-WWI period known as the “Lost Generation,” all of these waves of “thought” were essentially a part of the same uninterrupted tradition that ran counter to German classicism, since it was Germany who had become a leader in creating geniuses of the Classics.

All of these so-called “Romantic” movements promoted forms of “heroic nihilism” as seen with such individuals as Ernst Jünger, Oswald Spengler, Arthur Moeller van den Brück and others, who helped shape the ideological environment of the Nazis.

The attack on Weimar Classicism began with the Congress of Vienna (1814-1815). Many historians in fact recognise that the Congress of Vienna, which was responsible for the inhumane carving up of Europe after the Napoleonic Wars, was largely to blame for the political foment that led to WWI a century later.

The Carlsbad decrees were adopted by the German Confederation in 1819 as an offshoot to the vision for Europe as defined by the Congress of Vienna which upheld the rule of empire and monarchy. It established severe limitations on academic and press freedoms and set up a federal commission to investigate all signs of political unrest in the German states. This was in reaction to the wave of republicanism that was sweeping throughout Europe after the success of the American Revolution against Britain’s monarchy. Thus, the organizers of the Congress of Vienna saw this spirit of republicanism as a form of revolutionary sedition which had to be crushed at its cultural root at all costs.


Goethe and Schiller were recognised in the 19th century as the two most revered figures in German literature. Both men had lived in the city of Weimar located in central Germany and were the seminal figures of the literary movement known as Weimar Classicism.

Weimar Classicism, contrary to what Wikipedia would have you believe, was never a new humanism which emerged from the ideas of Romanticism.

In fact, it was the mythologies of the Romantic movement that launched a form of cultural warfare against the German classics. From Nietzsche, to Wagner, the “Romantic” protest movement of the Jugendbewegung [German Youth Movement], to the Romantic cultural pessimism and existentialism of the post-WWI period known as the “Lost Generation,” all of these waves of “thought” were essentially a part of the same uninterrupted tradition that ran counter to German classicism, since it was Germany who had become a leader in creating geniuses of the Classics.

All of these so-called “Romantic” movements promoted forms of “heroic nihilism” as seen with such individuals as Ernst Jünger, Oswald Spengler, Arthur Moeller van den Brück and others, who helped shape the ideological environment of the Nazis.

The attack on Weimar Classicism began with the Congress of Vienna (1814-1815). Many historians in fact recognise that the Congress of Vienna, which was responsible for the inhumane carving up of Europe after the Napoleonic Wars, was largely to blame for the political foment that led to WWI a century later.

The Carlsbad decrees were adopted by the German Confederation in 1819 as an offshoot to the vision for Europe as defined by the Congress of Vienna which upheld the rule of empire and monarchy. It established severe limitations on academic and press freedoms and set up a federal commission to investigate all signs of political unrest in the German states. This was in reaction to the wave of republicanism that was sweeping throughout Europe after the success of the American Revolution against Britain’s monarchy. Thus, the organizers of the Congress of Vienna saw this spirit of republicanism as a form of revolutionary sedition which had to be crushed at its cultural root at all costs.


Goethe und Schiller galten im 19. Jahrhundert als die beiden am meisten verehrten Persönlichkeiten der deutschen Literatur. Beide Männer hatten in der mitteldeutschen Stadt Weimar gelebt und waren die wichtigsten Vertreter der als Weimarer Klassik bekannten literarischen Bewegung.

Im Gegensatz zu dem, was Wikipedia glauben machen will, war die Weimarer Klassik nie ein neuer Humanismus, der aus den Ideen der Romantik hervorging.

Vielmehr waren es die Mythologien der Romantik, die eine Art Kulturkampf gegen die deutschen Klassiker entfachten. Von Nietzsche über Wagner, die "romantische" Protestbewegung der Jugendbewegung bis hin zum romantischen Kulturpessimismus und Existenzialismus der Nachkriegszeit, der so genannten "Verlorenen Generation", waren all diese "Gedankenwellen" im Wesentlichen Teil derselben ununterbrochenen Tradition, die der deutschen Klassik zuwiderlief, da Deutschland es war, das eine führende Rolle bei der Schaffung von Genies der Klassik übernommen hatte.

Alle diese so genannten "romantischen" Bewegungen förderten Formen des "heroischen Nihilismus", wie man sie bei Persönlichkeiten wie Ernst Jünger, Oswald Spengler, Arthur Moeller van den Brück und anderen findet, die das ideologische Umfeld der Nazis mitgestalteten.

Der Angriff auf die Weimarer Klassik begann mit dem Wiener Kongress (1814-1815). Viele Historiker sind sich darüber im Klaren, dass der Wiener Kongress, der für die unmenschliche Aufteilung Europas nach den Napoleonischen Kriegen verantwortlich war, einen großen Teil der Schuld an den politischen Ereignissen trug, die ein Jahrhundert später zum Ersten Weltkrieg führten.

Die Karlsbader Dekrete wurden 1819 vom Deutschen Bund als Ableger der auf dem Wiener Kongress definierten Vision für Europa verabschiedet, die die Herrschaft des Kaiserreichs und der Monarchie aufrechterhielt. Sie schränkten die akademische Freiheit und die Pressefreiheit stark ein und setzten eine Bundeskommission ein, die alle Anzeichen von politischen Unruhen in den deutschen Staaten untersuchen sollte. Dies war eine Reaktion auf die Welle des Republikanismus, die nach dem Erfolg der Amerikanischen Revolution gegen die britische Monarchie durch Europa schwappte. Die Organisatoren des Wiener Kongresses sahen in diesem republikanischen Geist eine Form des revolutionären Aufruhrs, der um jeden Preis an seiner kulturellen Wurzel unterdrückt werden musste.

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What is Weimar Classicism?

The “Weimar Classical” period, beginning around 1772, was named after the place in which much of the leading thinkers lived at the time, such as Goethe, Schiller, Wilhelm and Alexander von Humboldt, among others [The Humboldt educational reforms became heavily attacked under the Carlsbad decrees and many of the best teachers in Germany ended up migrating to the United States due to heavy censorship].

The Weimar Classical period was defined by a revolutionary spirit for creativity in literature and culture. It was not just about creating anew, but about building upon the richest classical traditions of the past and was very much influenced by Greek Classicism.

Goethe (1749-1832) and Schiller (1759-1805) became the leaders of the literary dimension of this movement. Goethe would be appointed the Director of the Weimar Theater (the National Theater today) in 1791, and it was during this period that Schiller’s epic dramas such as “The Wallenstein Trilogy,” “The Maid of Orleans” (about Joan of Arc), “Maria Stuart” and “Wilhelm Tell” were first performed on the stage.

Schiller, known during his time and beyond as the Poet of Freedom, wrote “Wilhelm Tell” in 1804. It is considered a masterpiece to this day and is especially loved by many in Germany and Switzerland. It is a story of how tyranny and empire were defeated by a people who upheld and defended their dignity and liberty.

The folk story is set in 14th century Switzerland during the Habsburg rule of the Austrian Empire. According to historical records, referenced in the White Book of Sarnen, written in 1474 as a collection of medieval manuscripts, the Rütli Oath was a conspiracy to overthrow the Habsburg tyranny and is what launched the Burgenbruch rebellion. Among the names mentioned in the medieval manuscript is that of the hero, Wilhelm Tell.

This small grouping of Swiss people from just three cantons (townships) at the time, which grew to 26 cantons, went on to oppose the tyrannical rule of the Austrian Empire and form the Heveltic Confederation. The Rütli Oath was the first declaration of independence for Switzerland.

Germany during the time of Schiller’s writing “Wilhelm Tell,” was not a sovereign nation but rather was ruled between the Austrian Habsburg Monarchy and the Kingdom of Prussia. After the Napoleonic era, the Congress of Vienna founded the German Confederation (as a replacement to the Holy Roman Empire), loosely made up of 39 states. The Emperor of Austria held the permanent “presidency” of this German Confederation until the Seven Weeks’ War between the Kingdom of Prussia and the Austrian Empire in 1866. Prussia won and took over the “inherent right” to rule the German lands.

Thus, the effects of Schiller’s controversial choice of historical setting for his epic drama “Wilhelm Tell” during his life and beyond, should not go unnoticed. Schiller had chosen to stress this period in history, very much like what Shakespeare had done, as a lesson for the people of his time, that no one should subject themselves to the folly and whim of a tyrant. In turn, Schiller defined the spirit that would be required to oppose the bondages of empire and imperial rule. It is for this reason that “Wilhelm Tell” is among the most loved dramas by Schiller.

It is no coincidence that Beethoven (1770-1827) would choose a poem by Schiller, “Ode to Joy” to culminate his own life’s work in his 9th Symphony.


Was ist die Weimarer Klassik?

Die "Weimarer Klassik", die um 1772 begann, wurde nach dem Ort benannt, in dem viele der führenden Denker dieser Zeit lebten, wie Goethe, Schiller, Wilhelm und Alexander von Humboldt, unter anderem [Die Humboldtschen Bildungsreformen wurden unter den Karlsbader Dekreten stark angegriffen, und viele der besten Lehrer in Deutschland wanderten schließlich wegen der strengen Zensur in die Vereinigten Staaten aus].

Die Zeit der Weimarer Klassik war von einem revolutionären Geist für die Kreativität in Literatur und Kultur geprägt. Es ging nicht nur darum, etwas Neues zu schaffen, sondern auf den reichsten klassischen Traditionen der Vergangenheit aufzubauen, und sie war sehr stark von der griechischen Klassik beeinflusst.

Goethe (1749-1832) und Schiller (1759-1805) wurden zu den führenden Vertretern der literarischen Dimension dieser Bewegung. Goethe wurde 1791 zum Direktor des Weimarer Theaters (dem heutigen Nationaltheater) ernannt, und in dieser Zeit wurden Schillers epische Dramen wie die "Wallenstein-Trilogie", "Die Jungfrau von Orleans" (über Jeanne d'Arc), "Maria Stuart" und "Wilhelm Tell" erstmals auf der Bühne aufgeführt.

Schiller, der zu seiner Zeit und darüber hinaus als Dichter der Freiheit bekannt war, schrieb "Wilhelm Tell" im Jahr 1804. Es gilt bis heute als Meisterwerk und wird besonders in Deutschland und der Schweiz geliebt. Es ist die Geschichte, wie Tyrannei und Kaisertum von einem Volk besiegt wurden, das seine Würde und Freiheit hochhielt und verteidigte.

Das Volksmärchen spielt in der Schweiz des 14. Jahrhunderts während der Herrschaft der Habsburger im österreichischen Kaiserreich. Historischen Aufzeichnungen zufolge, die im Weissen Buch von Sarnen, einer Sammlung mittelalterlicher Handschriften aus dem Jahr 1474, nachzulesen sind, war der Rütlischwur eine Verschwörung zum Sturz der habsburgischen Tyrannei und der Auslöser für den Aufstand im Burgenbruch. Unter den Namen, die in der mittelalterlichen Handschrift genannt werden, ist auch derjenige des Helden Wilhelm Tell.

Dieser kleine Zusammenschluss von Schweizern aus damals nur drei Kantonen (Gemeinden), der auf 26 Kantone anwuchs, widersetzte sich der tyrannischen Herrschaft des österreichischen Kaiserreichs und gründete die Heveltische Eidgenossenschaft. Der Rütlischwur war die erste Unabhängigkeitserklärung der Schweiz.

Zur Zeit von Schillers "Wilhelm Tell" war Deutschland kein souveräner Staat, sondern wurde von der österreichischen Habsburgermonarchie und dem Königreich Preußen regiert. Nach der napoleonischen Ära wurde auf dem Wiener Kongress der Deutsche Bund (als Ersatz für das Heilige Römische Reich) gegründet, der sich lose aus 39 Staaten zusammensetzte. Der Kaiser von Österreich hatte bis zum Siebenwöchigen Krieg zwischen dem Königreich Preußen und dem Kaisertum Österreich im Jahr 1866 die ständige "Präsidentschaft" dieses Deutschen Bundes inne. Preußen siegte und übernahm das "angeborene Recht", die deutschen Länder zu regieren.

Die Auswirkungen von Schillers umstrittener Wahl des historischen Schauplatzes für sein episches Drama "Wilhelm Tell" auf sein Leben und darüber hinaus sollten also nicht unbemerkt bleiben. Schiller hatte sich entschieden, diese Periode in der Geschichte zu betonen, ähnlich wie Shakespeare es getan hatte, um den Menschen seiner Zeit eine Lehre zu erteilen, dass sich niemand der Torheit und Laune eines Tyrannen unterwerfen sollte. Schiller wiederum definierte den Geist, der erforderlich ist, um sich den Fesseln des Reiches und der kaiserlichen Herrschaft zu widersetzen. Aus diesem Grund gehört "Wilhelm Tell" zu den beliebtesten Dramen Schillers.

Es ist kein Zufall, dass Beethoven (1770-1827) ein Gedicht Schillers, die "Ode an die Freude", als Höhepunkt seines eigenen Lebenswerkes in seiner 9. Symphony

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Beethoven was also for republicanism and his 9th Symphony is clearly a call for the voice of the people to rejoice in the recognition that all men are brothers and that all humankind was destined to live in harmony and peace. Ode to Joy was originally titled “Ode to Freedom” by Schiller. Alexander Thayer in his biography of Beethoven wrote “the thought lies near that it was the early form of the poem, when it was still an ‘Ode to Freedom’ (not ‘to Joy’), which first aroused enthusiastic admiration for it in Beethoven’s mind.”

This was the spirit that had come under attack by the Carlsbad Decrees and the Romantic movement, as epitomised by Richard Wagner (1813-1883) and Friedrich Nietzsche (1844-1900).

It is also no coincidence that Wagner was Adolf Hitler’s favourite composer. You may think this unfair to Wagner, but it is nonetheless very relevant.

Hollywood movies have long projected the idea that a deep appreciation of classical music is connected to Nazis or psychopaths, especially where the music of Johannes Sebastian Bach (1685-1750) is concerned.

Besides countless movie scenes of SS officers playing classical music on their gramophones right before doing something heinous, there are also scenes like this one in Schindler’s List where Bach’s Prelude from English Suite no. 2 is played while horrific acts of violence are conducted by Nazis.

We also see this in Hannibal Lecter’s love for Bach’s Goldberg Variations along with scenes of cannibalism, seen in the original and the 2013 tv series remake. And once again in Stanley Kubrick’s Clockwork Orange where Beethoven’s 9th Symphony is played during the “brainwashing scene” with Nazi references and symbolism, and in another scene where the protagonist is having violent visions and fantasies.

Pairing classical music with Nazis and psychopaths is no coincidence. It is part of the ongoing cultural warfare against Weimar Classicism and classicism in general as something akin to totalitarianism. Whereas in fact, it was the very opposite. Totalitarianism viewed Weimar Classicism with its revolutionary bent of liberty for the people as a mortal threat to its existence.

Hitler made it known who were among his favourites, including “Germanic” composers such as Wagner and Anton Bruckner who were both paragons of the Romantic movement. During the Nazi reign, heavy censorship and cultural controls were enforced to uphold what Hitler identified as a strong Germanic identity, heavily influenced by artists from the Romantic movement.

The legendary and extremely gifted German conductor Wilhelm Furtwängler (1886-1954), stands out during this period of heavy censorship. He not only refused to become a Nazi adherent, but the Gestapo was aware that he was providing assistance to Jews and giving much of his salary to German emigrants during his concerts outside of Germany. (1) Georg Gerullis, a director at the Ministry of Culture remarked in a letter to Goebbels, “Can you name me a Jew on whose behalf Furtwängler has not intervened?” (2)

Furtwängler was the principal conductor of the Berlin Philharmonic from 1922-1945. In 1934, Furtwängler publicly described Hitler as an “enemy of the human race” and the political situation in Germany as a “schweinerei” (meaning literally swinishness). (3)

In 1933, Furtwängler met with Hitler to try to stop the antisemitic policy in the domain of music. Berta Geissmar, a close associate of Furtwängler, wrote “After the audience, he told me that he knew now what was behind Hitler’s narrow-minded measures. This is not only antisemitism, but the rejection of any form of artistic, philosophical thought, the rejection of any form of free culture...” (4)

So many years later, Furtwängler would be a major target for destruction by the new CIA-run cultural witch-hunt known as the Congress for Cultural Freedom (the new Congress of Vienna) founded in 1949 to launch a post-modernist assault on German classical culture.

Furtwängler wrote in his diary in 1935 that there was a complete contradiction between the racial ideology of the Nazis and the true German culture, the one of Schiller, Goethe and Beethoven. (5) He added in 1936: “living today is more than ever a question of courage”. (6)

It is this question of courage that will define what will dictate the future culture of Germany. Would Culture and Art be ultimately judged by the standards of truth, beauty and goodness? Or would such things be buried in the ground, and forgotten, as what largely happened to both Schiller’s works and his mysterious and abrupt death in 1805 which led to his body being dumped in a mass grave before a proper funeral service could be held?

[For more on this story, refer to Irene Eckerts’ beautiful paper “Schiller vs. the Congress for Cultural Freedom.”]


Beethoven war auch ein Verfechter des Republikanismus, und seine 9. Symphonie ist eindeutig ein Aufruf an die Stimme des Volkes, sich an der Erkenntnis zu erfreuen, dass alle Menschen Brüder sind und dass die gesamte Menschheit dazu bestimmt ist, in Harmonie und Frieden zu leben. Die Ode an die Freude wurde von Schiller ursprünglich als "Ode an die Freiheit" betitelt. Alexander Thayer schrieb in seiner Beethoven-Biografie: "Der Gedanke liegt nahe, dass es die frühe Form des Gedichts war, als es noch eine 'Ode an die Freiheit' (und nicht 'an die Freude') war, die in Beethovens Geist zum ersten Mal enthusiastische Bewunderung dafür erweckte."

Dies war der Geist, der durch die Karlsbader Beschlüsse und die romantische Bewegung, verkörpert durch Richard Wagner (1813-1883) und Friedrich Nietzsche (1844-1900), unter Beschuss geraten war.

Es ist auch kein Zufall, dass Wagner der Lieblingskomponist von Adolf Hitler war. Sie mögen dies als unfair gegenüber Wagner empfinden, aber es ist dennoch sehr relevant.

In Hollywood-Filmen wird seit langem die Vorstellung vermittelt, dass eine tiefe Wertschätzung klassischer Musik mit Nazis oder Psychopathen zusammenhängt, insbesondere wenn es um die Musik von Johannes Sebastian Bach (1685-1750) geht.

Neben zahllosen Filmszenen, in denen SS-Offiziere klassische Musik auf ihren Grammophonen spielen, bevor sie etwas Abscheuliches tun, gibt es auch Szenen wie diese in Schindlers Liste, in der Bachs Präludium aus der Englischen Suite Nr. 2 gespielt wird, während die Nazis grausame Gewalttaten verüben.

Wir sehen dies auch in Hannibal Lecters Vorliebe für Bachs Goldberg-Variationen zusammen mit Szenen von Kannibalismus, die im Original und im Remake der Fernsehserie von 2013 zu sehen sind. Und noch einmal in Stanley Kubricks Clockwork Orange, wo Beethovens 9. Symphonie während der "Gehirnwäsche-Szene" mit Nazi-Bezügen und -Symbolik gespielt wird, sowie in einer anderen Szene, in der der Protagonist gewalttätige Visionen und Fantasien hat.

Die Verbindung von klassischer Musik mit Nazis und Psychopathen ist kein Zufall. Sie ist Teil des andauernden Kulturkampfes gegen die Weimarer Klassik und die Klassik im Allgemeinen als etwas, das dem Totalitarismus ähnelt. In Wirklichkeit war es genau das Gegenteil. Der Totalitarismus betrachtete die Weimarer Klassik mit ihrem revolutionären Hang zur Freiheit des Volkes als eine tödliche Bedrohung seiner Existenz.

Hitler gab bekannt, wer zu seinen Favoriten gehörte, darunter "germanische" Komponisten wie Wagner und Anton Bruckner, die beide Vorbilder der romantischen Bewegung waren. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden eine strenge Zensur und kulturelle Kontrollen durchgesetzt, um das aufrechtzuerhalten, was Hitler als eine starke germanische Identität bezeichnete, die stark von Künstlern der romantischen Bewegung beeinflusst war.

Der legendäre und äußerst begabte deutsche Dirigent Wilhelm Furtwängler (1886-1954) sticht in dieser Zeit der strengen Zensur hervor. Er weigerte sich nicht nur, sich den Nazis anzuschließen, sondern die Gestapo wusste auch, dass er bei seinen Konzerten im Ausland Juden unterstützte und einen Großteil seiner Gage an deutsche Emigranten spendete. (1) Georg Gerullis, ein Direktor im Kultusministerium, bemerkte in einem Brief an Goebbels: "Können Sie mir einen Juden nennen, für den Furtwängler sich nicht eingesetzt hat?" (2)

Furtwängler war von 1922 bis 1945 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. 1934 bezeichnete Furtwängler Hitler öffentlich als "Feind des Menschengeschlechts" und die politische Situation in Deutschland als "Schweinerei". (3)

Im Jahr 1933 traf Furtwängler mit Hitler zusammen, um der antisemitischen Politik im Bereich der Musik Einhalt zu gebieten. Berta Geissmar, eine enge Mitarbeiterin Furtwänglers, schrieb: "Nach der Audienz sagte er mir, er wisse jetzt, was hinter Hitlers engstirnigen Maßnahmen stecke. Das ist nicht nur der Antisemitismus, sondern die Ablehnung jeder Form von künstlerischem, philosophischem Denken, die Ablehnung jeder Form von freier Kultur..." (4)

So viele Jahre später sollte Furtwängler ein Hauptziel der von der CIA geführten kulturellen Hexenjagd sein, die als Kongress für kulturelle Freiheit (der neue Wiener Kongress) bekannt wurde und 1949 gegründet wurde, um einen postmodernen Angriff auf die deutsche klassische Kultur zu starten.

Furtwängler schrieb 1935 in sein Tagebuch, dass es einen völligen Widerspruch zwischen der Rassenideologie der Nazis und der wahren deutschen Kultur, der von Schiller, Goethe und Beethoven, gebe. (5) 1936 fügte er hinzu: "Leben ist heute mehr denn je eine Frage des Mutes". (6)

Es ist diese Frage des Mutes, die bestimmen wird, was die zukünftige Kultur Deutschlands ausmacht. Würden Kultur und Kunst letztlich nach den Maßstäben von Wahrheit, Schönheit und Güte beurteilt werden? Oder würden solche Dinge unter der Erde begraben und vergessen werden, wie es weitgehend mit Schillers Werken und seinem mysteriösen und plötzlichen Tod im Jahr 1805 geschah, der dazu führte, dass sein Leichnam in einem Massengrab entsorgt wurde, bevor eine angemessene Trauerfeier abgehalten werden konnte?

[Mehr zu dieser Geschichte finden Sie in Irene Eckerts' schönem Aufsatz "Schiller vs. Kongress für kulturelle Freiheit"].

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An Ode to the “Pearl of the Desert”: the Ancient City of Palmyra

Palmyra is an ancient city in Syria that dates as far back as the second millennium BC. It grew in wealth from the trade routes along the Silk Road. This wealth enabled the construction of monumental projects such as the Great Colonnade, the Temple of Bel and the tower tombs. Greco-Roman culture influenced the culture of Palmyra, which in turn produced distinctive architecture that combined eastern and western traditions. Palmyra is considered one of the most important historical sites in West Asia.

Syria is located within the cradle of civilization. For this reason, it is immensely rich in a diversity of cultures, religions and schools of thought. It has many ancient cities, many ancient memories.

In 2015, the Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL), occupied the city of Palmyra and began executions of hostages within the amphitheater. They also detonated explosives that destroyed the iconic Baalshamin Temple among other ancient architectural treasures.

As the ancient city was being destroyed over a period of two years, the west used ISIL photos to boost their news ratings as clickbait. It should also not go unmentioned, that the United States in particular, but several western countries in total, have been responsible for the backing of terrorism in West Asia.

ISIL was clear with its intention, they were not just attacking anyone who did not fit into their idea of what they thought a Muslim world should look like, attacking both Muslims and non-Muslims who did not fit into this narrow and barbarous view. They were also attacking the history of all civilization itself. For in their eyes, it was all of civilization that was at fault and would have to be wiped off the face of the Earth so that the new world could be built anew. ISIL, though very much a war against the people, was ultimately a war against whole civilizations and their ancient cultures.

During this tragedy, as with countless others, the west was largely unaffected. On March 2, 2017, the Syrian Army, along with support from the Russian military, were successful in taking back Palmyra.

Extensive damage had been done during the ISIL occupation and much of the ruins of Palmyra have been lost forever. There was also the painful memory that was now associated with the ancient city, that of death and terror, for public executions were displayed in the amphitheater for a two-year period, including that of Khaled al-Assad who was the director of antiquities and had been tortured for days for information on hidden artifacts.

It seemed like the memory of Palmyra would be stained with this tragedy for many generations. ISIL may have left, but its spirit of terror and destruction remained.

The response to this destruction was one of the most beautiful displays of courage and dignity that I have ever seen in my lifetime. And of course, many in the west have likely never heard of it or understood its strength and magnitude in face of what was occurring in West Asia.

In response to the attempt to erase all memory of civilization, the Mariinsky Symphony Orchestra from St. Petersburg traveled to Palmyra’s Roman Theatre and performed for an audience of Syrian people and some western dignitaries. The date of the concert coincided with the handover for the burial of the remains of special forces officer Aleksander Prokhorenko, who died after ordering an airstrike on his own position after he was surrounded by IS fighters.

The concert “Pray for Palmyra” was conducted by none other than Valery Gergiev, and the first piece that was chosen by Maestro Gergiev was Bach’s Chaconne piece performed by Pavel Mulyukov (his performance starts at min 7:44).

[Since the viewing of the Pray for Palmyra concert has been banned in certain countries. Refer to Hilary Hahn’s beautiful performance of Bach’s Chaconne piece if you are unable to view the above recording of the Palmyra concert.]

For anyone who has not seen this performance, it is really a must. It speaks to both the pain and sorrow from such horrific tragedy. But, it also speaks to hope and optimism, to beauty and strength. There were no words that could respond to what happened in Palmyra, it was only through the beauty of the music from the German classic composer Bach, that was profound enough to both acknowledge the level of pain and despair as well as the immortality of the soul and the sacredness of the individual. That no matter the level of carnage and mayhem, it could never eradicate the sanctity of human life.

This beautiful message was a Russian initiative, and we should all thank Russia for reminding us of this.


Eine Ode an die "Perle der Wüste": die antike Stadt Palmyra

Palmyra ist eine antike Stadt in Syrien, die auf das zweite Jahrtausend vor Christus zurückgeht. Durch die Handelsrouten entlang der Seidenstraße gelangte sie zu großem Reichtum. Dieser Reichtum ermöglichte den Bau von monumentalen Projekten wie der Großen Kolonnade, dem Bel-Tempel und den Turmgräbern. Die griechisch-römische Kultur beeinflusste die Kultur von Palmyra, die ihrerseits eine unverwechselbare Architektur hervorbrachte, die östliche und westliche Traditionen miteinander verband. Palmyra gilt als eine der wichtigsten historischen Stätten in Westasien.

Syrien befindet sich in der Wiege der Zivilisation. Aus diesem Grund ist es ungemein reich an einer Vielfalt von Kulturen, Religionen und Denkschulen. Es hat viele antike Städte, viele antike Erinnerungen.

Im Jahr 2015 besetzte der Islamische Staat im Irak und in der Levante (ISIL) die Stadt Palmyra und begann mit Geiselerschießungen im Amphitheater. Sie zündeten auch Sprengsätze, die neben anderen antiken architektonischen Schätzen auch den berühmten Baalshamin-Tempel zerstörten.

Während die antike Stadt über einen Zeitraum von zwei Jahren zerstört wurde, nutzte der Westen ISIL-Fotos, um die Einschaltquoten zu steigern. Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass insbesondere die Vereinigten Staaten, aber auch mehrere westliche Länder insgesamt, für die Unterstützung des Terrorismus in Westasien verantwortlich sind.

Der ISIL hat seine Absichten klar formuliert. Er hat nicht nur jeden angegriffen, der nicht in seine Vorstellung von einer muslimischen Welt passte, sondern sowohl Muslime als auch Nicht-Muslime, die nicht in diese enge und barbarische Sichtweise passten. Sie griffen auch die Geschichte der gesamten Zivilisation selbst an. Denn in ihren Augen war die gesamte Zivilisation schuldig und musste vom Angesicht der Erde getilgt werden, damit die neue Welt neu aufgebaut werden konnte. Der ISIL war zwar ein Krieg gegen die Menschen, aber letztlich ein Krieg gegen ganze Zivilisationen und ihre alten Kulturen.

Während dieser Tragödie, wie auch bei unzähligen anderen, blieb der Westen weitgehend unberührt. Am 2. März 2017 gelang es der syrischen Armee mit Unterstützung des russischen Militärs, Palmyra zurückzuerobern.

Während der ISIL-Besatzung waren erhebliche Schäden entstanden, und ein Großteil der Ruinen von Palmyra war für immer verloren. Mit der antiken Stadt war auch die schmerzliche Erinnerung an Tod und Terror verbunden, denn im Amphitheater wurden zwei Jahre lang öffentliche Hinrichtungen gezeigt, darunter die von Khaled al-Assad, dem Leiter der Altertümerverwaltung, der tagelang gefoltert worden war, um Informationen über versteckte Artefakte zu erhalten.

Es schien, als würde die Erinnerung an Palmyra für viele Generationen mit dieser Tragödie befleckt sein. Der ISIL mag abgezogen sein, aber sein Geist des Terrors und der Zerstörung ist geblieben.

Die Reaktion auf diese Zerstörung war eine der schönsten Demonstrationen von Mut und Würde, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Und natürlich haben viele im Westen wahrscheinlich noch nie etwas davon gehört oder ihre Stärke und ihr Ausmaß angesichts der Ereignisse in Westasien verstanden.

Als Reaktion auf den Versuch, jede Erinnerung an die Zivilisation auszulöschen, reiste das Mariinsky-Sinfonieorchester aus St. Petersburg in das Römische Theater von Palmyra und spielte vor einem Publikum aus syrischen Bürgern und einigen westlichen Würdenträgern. Der Termin des Konzerts fiel mit der Übergabe der sterblichen Überreste des Spezialeinheitenoffiziers Aleksander Prokhorenko zusammen, der starb, nachdem er einen Luftangriff auf seine eigene Stellung befohlen hatte, nachdem er von IS-Kämpfern umzingelt war.

Das Konzert "Pray for Palmyra" wurde von keinem Geringeren als Valery Gergiev dirigiert, und das erste Stück, das Maestro Gergiev auswählte, war Bachs Chaconne, vorgetragen von Pavel Mulyukov (sein Auftritt beginnt bei Minute 7:44).

[Da die Aufführung des Konzerts "Pray for Palmyra" in einigen Ländern verboten wurde. Falls Sie die obige Aufnahme des Palmyra-Konzerts nicht sehen können, verweisen wir Sie auf Hilary Hahns wunderschöne Aufführung von Bachs Chaconne].

Wer diese Aufführung noch nicht gesehen hat, sollte sie unbedingt besuchen. Sie spricht sowohl den Schmerz und die Trauer über eine so schreckliche Tragödie an. Aber es spricht auch von Hoffnung und Optimismus, von Schönheit und Stärke. Es gab keine Worte, die auf die Geschehnisse in Palmyra hätten antworten können, nur die Schönheit der Musik des deutschen klassischen Komponisten Bach war tief genug, um sowohl das Ausmaß des Schmerzes und der Verzweiflung als auch die Unsterblichkeit der Seele und die Heiligkeit des Einzelnen anzuerkennen. Dass die Heiligkeit des menschlichen Lebens niemals ausgelöscht werden kann, egal wie groß das Gemetzel und das Chaos auch sein mögen.

Diese schöne Botschaft geht auf eine russische Initiative zurück, und wir alle sollten Russland dafür danken, dass es uns daran erinnert hat.

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Munich Fires “the Greatest Conductor Alive”

Valery Gergiev, who was the chief conductor of the Munich Philharmonic from September 2015, was fired on March 1, 2022, for refusing to denounce President Vladimir Putin and Russia’s intervention in Ukraine. That is, Maestro Gergiev was fired for what he wouldn’t say, and not for what he said.

Alongside this, 20 year old pianist Alexander Malofeev who was scheduled to play a Vancouver concert in August was “postponed” indefinitely. Why? Because Malofeev is Russian. It is as simple as that.

Leila Getz, Vancouver Recital Society’s artistic director felt that hosting a Russian performer might impact Vancouver’s large Ukrainian Canadian community. In this case, it did not even matter if Malofeev was willing to publicly criticize Russia’s intervention.

Anna Netrebko, a famous Russian opera singer was withdrawn from her future performance at New York City’s Metropolitan Opera because she refused to denounce President Putin, although she did publicly denounce the war. In this new McCarthyite atmosphere, that was not enough. The Met General Manager Peter Gelb acknowledged that Netrebko “is one of the greatest singers in Met history…”

This purging of Russian artists in the music domain also coincides with the smearing of 15 year old Russian skater Kamilia Valieva during the 2022 Olympic Games. Valieva was vilified after the suspicious and unprofessional handling of details around possible doping, which was a carefully-timed set-up in order to manipulate the relative standings of the figure skater. The International Olympic Committee (IOC) and the World Anti-Doping Agency (WADA) bent their own rules and guidelines in order to baselessly ostracise and vilify Valieva.

Valeria Nollan and Alexandra G. Kostina write in their article “Has the West Lost Its Soul and Feelings for Beauty and Fairness?”:

For the envious elites, it is precisely Valieva’s otherworldly beauty and innocence, especially when connected with Russianness, that must be destroyed.  [Finnian] Cunningham notes, ‘Such a beauty could not be tolerated for it destroyed the US media campaign to otherwise demonize Russia and instill enmity towards that nation.’ They detest the Russianness that manifests sheer joy and freedom from their control, at the same time envying the culture that could provide such fertile soil for beauty to flourish.  How, they say, can a nation of barbarians and Untermenschen grow such magnificent flowers?  Ultimately, they want to banish the “alien” country that dares to remind them of what they have lost—the feelings for beauty and innocence.  Because beauty is both an aesthetic and spiritual category in which perception of something outside the self can resurrect the human being, it also encompasses feelings for one’s homeland, its flag, and its national anthem.  Perhaps this tearing away of these sources of pride and inspiration for Russian Olympic athletes is part of the carefully curated humiliation imposed on Russia as a result of dubious charges of doping, both individual and institutional.

Although much of the witch-hunt against Russian artists, performers of beauty and optimism, is clearly an attack on Russian culture, where now even Russian art will be subjected to censorship for the mere fact that it is Russian, with the goal of causing shame and humiliation for merely being Russian. The loss is not one sided and the greatest loser in all of this will not be the Russian people.

As seen in the historical case of Germany, any artist that is a vehicle for beauty and optimism is considered a threat to the status quo within a system of empire. For it is beauty and optimism which allows a people, a culture, to find the courage to oppose the shackles of the censors, and dare to fight for liberty. For if one recognises the sanctity that lies within all human life, the unnatural bondage and humiliation of that life becomes intolerable. Thus, when a people, a culture, would rather die to fight for this liberty from empire than live a life of drudgery, forever the servant of another; this is obviously unsustainable to the status quo and an empire will always seek to crush such a spirit.

Thus, any culture, any art that represents such an idea, is a threat to the western system of our present day.

This can be clearly seen with the attack on anything deemed “classical” by the Frankfurt School (7) and the Congress for Cultural Freedom. The removal of these Russian artists is not only being done as an attack on the Russian people and Russian culture, it is an attack on all of us, for it is robbing us all of that beauty and optimism needed to fight for true political freedom.

If we are to believe that the Russians are inherently villainous by nature, it can no longer be tolerated that high standards of Russian artistry be permitted to be shown to the world, for it would stand in stark and sublime contradiction to what the censors would have us believe. That perhaps, the Russians actually remember something that we here in the west have forgotten, but once knew.

When Maestro Gergiev was fired from the Munich Philharmonic Orchestra for refusing to denounce President Putin, his manager, Marcus Felsner said in a statement to The Guardian that dropping Maestro Gergiev was “the saddest day of my professional life.” He called Maestro Gergiev “the greatest conductor alive and an extraordinary human being with a profound sense of decency,” and yet this was apparently not enough. If you are not with the censors, you are against the censors, and a powerful influencer of beauty and optimism like Maestro Gergiev thus had to be banished from their lands.

Who truly looses from such a banishment?

Perhaps the German people would do well to remember the attack, that is ongoing, on their own classical culture, which was among the greatest in the world. The German people would also do well to remember that their country has never truly been sovereign; once again cut up into pieces by the Versailles Treaty, which led to the crippling of German industry and the slow starvation of the German people.

However, most importantly, the Germans would do well in remembering that it was never their choice to join NATO, but that West Germany was an occupied country by the UK, USA and France from 1945 to 1955. And that this direct occupation only ended after West Germany agreed to join NATO in 1955. It was never Germany’s choice but rather was an offer by gun point for a piece, a crumb of “liberty.”

“Independence” on a short leash.

However, the occupation never truly ended, and Germany in all of its history has never truly been free.

It is time Germany break free from its Stockholm Syndrome, for it is their own classical cultural heritage that is at risk of being entirely erased.



München feuert "den größten lebenden Dirigenten"

Valery Gergiev, der seit September 2015 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker war, wurde am 1. März 2022 entlassen, weil er sich weigerte, Präsident Wladimir Putin und Russlands Intervention in der Ukraine zu verurteilen. Das heißt, Maestro Gergiev wurde für das gefeuert, was er nicht sagen wollte, und nicht für das, was er sagte.

Außerdem wurde der 20-jährige Pianist Alexander Malofeev, der im August ein Konzert in Vancouver geben sollte, auf unbestimmte Zeit "verschoben". Und warum? Weil Malofeev Russe ist. So einfach ist das.

Leila Getz, die künstlerische Leiterin der Vancouver Recital Society, war der Meinung, dass der Auftritt eines russischen Künstlers Auswirkungen auf die große ukrainisch-kanadische Gemeinde in Vancouver haben könnte. In diesem Fall spielte es nicht einmal eine Rolle, ob Malofeev bereit war, die russische Intervention öffentlich zu kritisieren.

Anna Netrebko, eine berühmte russische Opernsängerin, wurde von ihrem zukünftigen Auftritt an der New Yorker Metropolitan Opera abgezogen, weil sie sich weigerte, Präsident Putin zu verurteilen, obwohl sie den Krieg öffentlich anprangerte. In dieser neuen McCarthy-Atmosphäre war das nicht genug. Der Generaldirektor der Met, Peter Gelb, räumte ein, dass Netrebko "eine der größten Sängerinnen in der Geschichte der Met ist...".

Diese Säuberung von russischen Künstlern im Musikbereich fällt auch mit der Verleumdung der 15-jährigen russischen Eisläuferin Kamilia Valieva während der Olympischen Spiele 2022 zusammen. Valieva wurde nach dem verdächtigen und unprofessionellen Umgang mit Details über mögliches Doping verunglimpft, was eine sorgfältig getimte Inszenierung war, um die relative Platzierung der Eiskunstläuferin zu manipulieren. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) beugten ihre eigenen Regeln und Richtlinien, um Valieva grundlos zu ächten und zu verleumden.

Valeria Nollan und Alexandra G. Kostina schreiben in ihrem Artikel "Hat der Westen seine Seele und sein Gespür für Schönheit und Fairness verloren":

"Für die neidischen Eliten ist es gerade die jenseitige Schönheit und Unschuld von Valieva, vor allem in Verbindung mit dem Russentum, die zerstört werden muss.  [Finnian] Cunningham merkt an: "Eine solche Schönheit konnte nicht toleriert werden, denn sie zerstörte die US-Medienkampagne, die darauf abzielte, Russland zu dämonisieren und Feindschaft gegenüber dieser Nation zu schüren. Sie verabscheuen das Russentum, das pure Freude und Freiheit von ihrer Kontrolle zum Ausdruck bringt, und beneiden gleichzeitig die Kultur, die einen so fruchtbaren Boden für das Gedeihen von Schönheit bieten kann.  Wie, sagen sie, kann ein Volk von Barbaren und Untermenschen solch prächtige Blumen hervorbringen?  Letztlich wollen sie das "fremde" Land vertreiben, das es wagt, sie an das zu erinnern, was sie verloren haben - das Gefühl für Schönheit und Unschuld.  Da Schönheit sowohl eine ästhetische als auch eine spirituelle Kategorie ist, in der die Wahrnehmung von etwas, das außerhalb des Selbst liegt, den Menschen wiedererwecken kann, umfasst sie auch die Gefühle für das Heimatland, seine Flagge und seine Nationalhymne.  Vielleicht ist das Abreißen dieser Quellen des Stolzes und der Inspiration für die russischen Olympioniken Teil der sorgfältig kuratierten Demütigung, die Russland infolge der dubiosen Dopingvorwürfe - sowohl des individuellen als auch des institutionellen - auferlegt wurde.

Obwohl ein Großteil der Hexenjagd gegen russische Künstler, die Schönheit und Optimismus verkörpern, eindeutig ein Angriff auf die russische Kultur ist, bei dem jetzt sogar russische Kunst der Zensur unterworfen wird, nur weil sie russisch ist, mit dem Ziel, Scham und Demütigung zu verursachen, nur weil sie russisch ist. Der Verlust ist nicht einseitig, und der größte Verlierer bei all dem wird nicht das russische Volk sein.

Wie im historischen Fall Deutschlands zu sehen ist, wird jeder Künstler, der Schönheit und Optimismus vertritt, als Bedrohung des Status quo in einem Reichssystem angesehen. Denn es sind die Schönheit und der Optimismus, die es einem Volk, einer Kultur ermöglichen, den Mut zu finden, sich den Fesseln der Zensur zu widersetzen und es zu wagen, für die Freiheit zu kämpfen. Denn wenn man die Heiligkeit des menschlichen Lebens anerkennt, wird die unnatürliche Fesselung und Erniedrigung dieses Lebens unerträglich. Wenn also ein Volk, eine Kultur, lieber sterben würde, um für diese Freiheit vom Imperium zu kämpfen, als ein Leben in Schufterei zu führen und für immer der Diener eines anderen zu sein, dann ist das für den Status quo offensichtlich untragbar, und ein Imperium wird immer versuchen, einen solchen Geist zu vernichten.

Daher ist jede Kultur, jede Kunst, die eine solche Idee vertritt, eine Bedrohung für das westliche System unserer Zeit.

Dies zeigt sich deutlich an dem Angriff auf alles, was von der Frankfurter Schule (7) und dem Kongress für kulturelle Freiheit als "klassisch" bezeichnet wird. Die Beseitigung dieser russischen Künstler ist nicht nur ein Angriff auf das russische Volk und die russische Kultur, sie ist ein Angriff auf uns alle, denn sie raubt uns allen die Schönheit und den Optimismus, die wir brauchen, um für wahre politische Freiheit zu kämpfen.

Wenn wir glauben, dass die Russen von Natur aus niederträchtig sind, kann es nicht länger toleriert werden, dass der Welt hohe Standards russischer Kunst gezeigt werden, denn das stünde in krassem und erhabenem Widerspruch zu dem, was die Zensoren uns glauben machen wollen. Vielleicht erinnern sich die Russen tatsächlich an etwas, was wir hier im Westen vergessen haben, aber einmal wussten.

Als Maestro Gergiev von den Münchner Philharmonikern entlassen wurde, weil er sich weigerte, Präsident Putin zu denunzieren, sagte sein Manager Marcus Felsner in einer Erklärung gegenüber The Guardian, dass die Entlassung von Maestro Gergiev "der traurigste Tag meines Berufslebens" sei. Er nannte Maestro Gergiev "den größten lebenden Dirigenten und einen außergewöhnlichen Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für Anstand", und doch war dies offenbar nicht genug. Wenn man nicht für die Zensoren ist, ist man gegen die Zensoren, und ein so mächtiger Beeinflusser von Schönheit und Optimismus wie Maestro Gergiev musste daher aus ihrem Land verbannt werden.

Info: https://cynthiachung.substack.com/p/germanys-stockholm-syndrome

17.12.2022

Germany’s Stockholm Syndrome    (II von II)

cynthiachung.substack.com, 17. Dezember 2022, Cynthia Chung


Wer verliert wirklich durch eine solche Verbannung?

Vielleicht täte das deutsche Volk gut daran, sich an den laufenden Angriff auf seine eigene klassische Kultur zu erinnern, die zu den größten der Welt gehörte. Das deutsche Volk täte auch gut daran, sich daran zu erinnern, dass sein Land nie wirklich souverän war; es wurde durch den Versailler Vertrag, der zur Lähmung der deutschen Industrie und zum langsamen Verhungern des deutschen Volkes führte, erneut in Stücke geschnitten.

Vor allem aber täten die Deutschen gut daran, sich daran zu erinnern, dass es nie ihre Entscheidung war, der NATO beizutreten, sondern dass Westdeutschland von 1945 bis 1955 ein vom Vereinigten Königreich, den USA und Frankreich besetztes Land war. Und dass diese direkte Besetzung erst endete, als Westdeutschland 1955 dem NATO-Beitritt zustimmte. Es war nie die Wahl Deutschlands, sondern vielmehr ein Angebot mit vorgehaltener Waffe für ein Stück, einen Krümel "Freiheit".

"Unabhängigkeit" an der kurzen Leine.

Die Besatzung hat jedoch nie wirklich geendet, und Deutschland war in seiner ganzen Geschichte nie wirklich frei.

Es ist an der Zeit, dass Deutschland sich von seinem Stockholm-Syndrom befreit, denn es ist sein eigenes klassisches kulturelles Erbe, das Gefahr läuft, vollständig ausgelöscht zu werden.


Info: https://cynthiachung.substack.com/p/germanys-stockholm-syndrome



Weiteres:



Stockholm-Syndrom


Unter dem Stockholm-Syndrom wird jenseits fachwissenschaftlicher Diskurse ein psychologisches Phänomen verstanden, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies könne dazu führen, dass die Opfer mit den Tätern sympathisieren und mit ihnen kooperieren. Geprägt wurde der Begriff 1973 von einem schwedischen Polizeipsychologen. Seitdem wird er medial popularisiert, obwohl sich empirisch keine entsprechenden Nachweise finden lassen und die Existenz eines solchen Syndroms wissenschaftlich überwiegend angezweifelt wird.


Inhaltsverzeichnis

Wortherkunft

Der Begriff Stockholm-Syndrom, der als Syndrom in einschlägigen medizinisch-diagnostischen Klassifikationssystemen wie dem ICD-11 nicht verzeichnet ist, geht auf die Geiselnahme am Norrmalmstorg vom 23. bis 28. August 1973 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm zurück,[1] die seinerzeit in den „Mittelpunkt der öffentlichen Berichterstattung“ geriet.[2]


Das ehemalige Kreditbanken-Gebäude in Stockholm (Foto)


Bei dem Überfall auf die Schwedische Kreditbank im Zentrum der Stadt wurden vier der Angestellten als Geiseln genommen. In den folgenden 131 Stunden der Geiselnahme sei zum ersten Mal – so das Nachrichtenmagazin Der Spiegel im Jahr 2016 unter dem Titel Die Geburt des „Stockholm-Syndroms“ – „über einen schwedischen Kriminalfall quasi live berichtet“ worden.[3] Laut dem Artikelautor Alex Raack prägte der Stockholmer Polizeipsychologe Nils Bejerot den Begriff, wodurch „die ungewöhnliche und verstörende Zuneigung der Geiseln zu den Geiselnehmern“ einen Namen erhalten habe. Allerdings sei er der „höchst komplexen psychopathologischen Ausnahmesituation, in der sich Opfer einer Geiselnahme“ befänden, „nie gerecht“ geworden.[3]

Christian Lüdke und Karin Clemens gaben im Jahr 2001 ihrem Artikel in der Zeitschrift Psychotraumatologie den Titel Abschied vom Stockholm-Syndrom und kamen auf Basis einer umfangreichen Literaturrecherche wissenschaftlicher Publikationen zu der Feststellung, dass „die Frage, ob es das beschriebene ‚Stockholm-Syndrom‘ überhaupt gibt, noch nicht völlig geklärt“ sei.[2] Es sei nicht auszuschließen, dass es sich dabei um eine „Legende“ handele, „die in weiten Teilen mystifiziert wurde“. Auch die American Psychiatric Association (APA) nahm den Begriff nicht in ihre diagnostische Klassifikation auf.[4]


Begriffskritik

Eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit von 2008 kam zu der Erkenntnis, dass trotz breiter medialer Rezeption wenig wissenschaftliches Material zum Begriff des Stockholm-Syndroms existiert. Insbesondere konnten keine eindeutigen Diagnosekriterien ausgemacht werden.[5] Das Stockholm-Syndrom wurde deshalb noch nie im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders aufgeführt. Es handelt sich laut Michael Adorjan et al. um kollektive Narrative einer Viktimisierung.[6]

Im allgemeinen Gebrauch fokussiert der Begriff auf eine positiv besetzte Bindung der Geiseln an die Geiselnehmer. Medial wird der Eindruck erweckt, von einer solchen traumabedingten Reaktion seien Geiseln – und unter ihnen bevorzugt Frauen – nicht selten betroffen, obwohl sich dies empirisch nicht belegen lässt.[2] Beispielsweise dokumentierte der Spiegel 2016 in seiner Fotostrecke zum sogenannten Stockholm-Syndrom unter dem Titel Wenn Geiseln Bindungen zu Tätern entwickeln neben vier Fotos aus der Entführung in Stockholm weitere 15 über andere Geiselnahmen,[7] während Lüdke und Clemens wissenschaftsbasiert Zweifel äußerten, dass es das Stockholm-Syndrom überhaupt gibt.[2]

Der Psychologe Freihart Regner,[8] Traumatherapeut und Leiter eines Projekts für traumatisierte Flüchtlinge in Brandenburg,[9] befasst sich bevorzugt mit politisch Verfolgten und Folteropfern. Er benutzt den Begriff Stockholm-Syndrom lediglich andere Autoren zitierend, doch richtet er sein Augenmerk in seiner Kritik an der „Psychodynamik der traumatischen Reaktion“ ebenfalls auf das Phänomen.[10] Eine „phantasmatisch und libidinös besetzte Täterbindung“ könne „nach extremer (politischer) Gewalt auf eher bewußter oder eher unbewußter Ebene in (schwerlich zu quantifizierenden) Ausnahmefällen durchaus auftreten“, doch sie „zum ausschließlichen Wesenskern traumatischer Reaktion zu erklären“ entspreche einer „empirisch hochselektiven Wahrnehmung“.[10]

Alexa Waschkau und ihr Ehemann Alexander widmeten als Betreiber des Themen-Podcasts Hoaxilla im September 2022 ihren 305. Podcast dem Stockholm-Syndrom. Sie werteten wissenschaftliche Literatur und Ermittlungsakten des FBI aus und wiesen darauf hin, dass der Begriff nahezu ausschließlich auf weibliche Opfer einer Geiselnahme angewendet wird. Sie vertraten die These, er diene dem Victim blaming (Opferbeschuldigung). Es ließen sich zwar Veröffentlichungen finden, die den Begriff scheinbar plausibel begründen, die „evidenzbasierte Psychologie“ widerspreche dem aber.[11] Neben Links zu verschiedenen Publikationen zum Thema wird auf der Website ein YouTube-Video des Kabarettisten Florian Hacke verlinkt, der sich in der 23. Folge seiner Serie Feierabend mit dem Stockholm-Syndrom befasste.[12]


Symptome

Insbesondere in der Regenbogenpresse wird der Anschein erweckt, es gebe Symptome, die sich zum Stockholm-Syndrom zusammenfassen ließen. Die Cleveland Clinic, ein großes Krankenhaus in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio, behauptet auf ihrer Website die Existenz eines Stockholm Syndrome und beruft sich dabei auf drei Veröffentlichungen, die den Begriff im Titel tragen.[4][13] Der Begriff wird dort auf jegliche Arten psychischer Traumata ausgeweitet, die eine Bindung zwischen Opfer und Täter, auch Traumabindung genannt, bewirke. Außer Sympathie für die Geiselnehmer und Antipathie für die in das Geschehen eingreifende Polizei werden Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung benannt. Über die Ursachen und die Frage, warum manche Geiseln in der beschriebenen Weise reagieren und andere nicht, sei nichts bekannt, und weil es an der Anerkennung als Krankheit mangele, gebe es keine standardisierten Behandlungsempfehlungen. Die Klinik lässt verlauten, bei dem Stockholm Syndrome handele es sich um einen Bewältigungsmechanismus.[4]

Die Angaben der Klinik werden mit wissenschaftlicher Expertise nicht bestätigt: „Vom derzeitigen Forschungsstand kann davon ausgegangen werden, dass es bisher keine empirisch-wissenschaftliche Studie gibt, mit der das sog. ‚Stockholm-Syndrom‘ umfassend erklärt und als Enddiagnose bestätigt werden kann.“[2] Diese Aussage von Lüdke und Clemens fußt auf einer Literaturrecherche, die im Herbst 2000 am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität zu Köln durchgeführt wurde und in die ausschließlich empirisch-wissenschaftliche Studien einbezogen wurden.

„Für den deutschsprachigen Raum wurde keine Studie gefunden, die sich mit einer empirisch-wissenschaftlichen Untersuchung des ‚Stockholm-Syndroms‘ befasst hat. Im englisch-amerikanischen Sprachraum fanden sich zwei Artikel, die den o. g. Kriterien entsprachen; sie beschreiben die Phänomenologie, liefern Faktorenanalysen zur Entstehung des ‚Stockholm-Syndroms‘, die Ergebnisse und hypothetischen Theorien bleiben jedoch nur bedingt aussagefähig. Vom methodischen Ansatz wird nicht zwischen einem hypothesenprüfenden oder hypothesengenerierenden Verfahren differenziert. Hinsichtlich Reliabilität und Validität begründen sie das ‚traumatic bonding‘ oder ‚terror bonding‘ als Synonym für das Stockholm-Syndrom nicht als ein eigenständiges Syndrom. Auch sie kommen nicht zu einer klinischen Enddiagnose sondern bleiben bei einem Zwischenschritt des beschriebenen Phänomens stehen.“

– Christian Lüdke, Karin Clemens: Abschied vom Stockholm-Syndrom[2]

Nach Lüdke und Clemens wären zu den „beobachtbaren und diagnostizierten Kernsymptomen“ des Stockholm-Syndroms, das sie konsequent in Anführungszeichen setzen, Intrusionen, emotionale Taubheit, Dissoziation und Übererregungssymptome zu zählen, die allerdings „eher an ein erzwungenes Bindungstrauma oder ein Viktimisierungstrauma“ als an ein Syndrom denken ließen.[2]

Im Lehrbuch der Psychotraumatologie von Gottfried Fischer und Peter Riedesser ist das Stockholm-Syndrom nicht verschlagwortet.[14]


Ursachen

Obwohl die Cleveland Clinic entgegen allen bekannten diagnostischen Klassifikationssystemen den Begriff und die Existenz eines solchen Syndroms anerkennt und auf ihrer Website Informationen darüber zusammenstellt, bleiben Aussagen über mögliche Ursachen vage und unbelegt. Es könne sich um eine von unseren Vorfahren erlernte Technik handeln: Die Bindung an die Geiselnehmer erhöhe die eigenen Überlebenschancen. Evolutionspsychiatern zufolge handele es sich um eine natürliche menschliche Eigenschaft („natural human trait“).[4] Ebenfalls ohne Beleg und namentlich nicht kenntlich wird eine zweite „Theorie“ erwähnt, der zufolge Menschen in Gefangenschaft ihre Gefühle der jeweiligen Situation anzupassen pflegten. Würde ihnen freundlich begegnet, entwickle sich Mitgefühl mit dem Täter, verletze er sein Opfer nicht, reagiere es mit Dankbarkeit. Kooperation könne die eigene Sicherheit gewährleisten.

Trotz aller Zweifel am Stockholm-Syndrom aus wissenschaftlicher Perspektive äußern sich auch den Begriff ablehnende Autorinnen und Autoren zur Frage, wie eine Täterbindung, wenn sie denn fachlich fundiert festzustellen wäre, entstehen könnte.

Für die Frage nach den Ursachen wird zuweilen auf den psychoanalytischen Begriff der Identifikation mit dem Aggressor zurückgegriffen, obwohl andere Autoren, wie Regner erwähnt, eher den Abwehrmechanismus der Introjektion am Werk sehen. Er zitiert Reddemann und Sachsse, die sich aus ihrer klinischen Erfahrung bereits 1998 gegen die Annahme einer libidinösen Besetzung von „Täterintrojekten“ etwa im Sinne eines Stockholm-Syndroms aussprachen:[10]

„Es entspricht durchaus nicht unserer klinischen Erfahrung, daß alle traumatisierten Patientinnen und Patienten Täterintrojekte libidinös besetzen. Sehr viel häufiger beobachten wir eine aus realer Todesangst entstandene, hoch defensive narzißtische Besetzung des Selbst bei gleichzeitigem mörderischem Haß sowohl des Täterintrojekts auf das Selbst als auch des Selbst auf das Täterintrojekt.“

Luise Reddemann, Ulrich Sachsse: Welche Psychoanalyse ist für Opfer geeignet?[15]

Auch bleibt Regner zufolge, der sich in seiner Abhandlung „kritisch mit einem tiefenpsychotraumatologischen Modell“ auseinandersetzt, demzufolge es zu einer „Liebesbeziehung“ zum Täter komme, grundsätzlich „diskussionswürdig, was in diesem Zusammenhang und überhaupt unter ‚Libido‘ bzw. ‚Liebe‘ zu verstehen wäre“.[10]

Als Germanist und Kognitionswissenschaftler bringt Fritz Breithaupt die Ursachen des Stockholm-Syndroms, das er nicht hinterfragt, mit dem Begriff der Empathie in Verbindung – in seinem populärwissenschaftlichen Buch Die dunklen Seiten der Empathie.[16] Mit seinem Buch wolle Breithaupt „die problematischen Aspekte des ›homo empathicus‹ betonen“, denn Empathie könne „zum Selbstverlust führen“, tendiere zu einem „Freund-Feind-Denken“ und werde „regelmäßig mit bloßer Identifikation verwechselt“.[16] In einem Interview auf SWR2 bezeichnete Breithaupt Empathie als eine Art „sechster Sinn“.[17]

„Das sogenannte Stockholm-Syndrom, dieses Geiselnehmer-Syndrom, in denen sich Geiseln zu sehr identifiziert haben mit den Geiselnehmern und ihr eigenes Ich dabei verloren gegangen ist, auch noch lange nach der Geiselsituation hinaus. Auch das ist ein Phänomen von Empathie. Man verliert sich im anderen.“

– Fritz Breithaupt: Gefährliches Mitleiden[17]

In milderen Fällen könne laut Breithaupt das Mitleiden „bedeuten, dass man manipuliert“ werde, „im schlimmsten Fall, dass man sich vollständig im anderen verliert wie beim Stockholm-Syndrom“.

Lüdke und Clemens, die die Frage eines Abschieds von der in diesem Begriff gefassten, scheinbaren Diagnose aufwerfen und alternativ eine Erforschung dessen anmahnen, was unter dem Stockholm-Syndrom gemeinhin verstanden wird, sehen in der Parteinahme für die Täter und einer Identifizierung mit ihnen den ursächlichen „Versuch der ‚Reparation‘ des zerstörten Selbstverständnisses, insbesondere bzgl. der Fähigkeiten zur Selbstbestimmung und Selbstverteidigung“. Das könne im Sinne einer Introjektion „zu einer Selbstaufgabe zugunsten des Täters führen“ und in der Folge zu einer „Übernahme von Weltbild, Ideologie etc.“ der Täter, „um so besser geschützt überleben zu können“.[2]


Die Person hinter dem Syndrom

Für die Etablierung des Begriffs Stockholm-Syndrom wurde in erster Linie Kristin Enmark – in jenen Tagen 23 Jahre alt und damit die jüngste der vier Geiseln – und ihr Verhalten während und nach der Geiselnahme verwendet. Sie habe während der Geiselnahme „eine besondere Beziehung“ zu Clark Olofsson aufgebaut, der von dem Geiselnehmer Jan Erik Olsson aus dem Gefängnis freigepresst und in die Bank gebracht wurde. Den Kontakt zu ihm habe sie auch nach der Geiselnahme aufrechterhalten, ihn im Gefängnis besucht und „eine kurze Beziehung“ zu ihm gehabt. Auch danach habe Briefkontakt bestanden.[3] Die schwedische Boulevardzeitung Aftonbladet erwähnte Enmark nicht mehr, als sie im August 2018 über Olofsson berichtete, nachdem er im Anschluss an seine Haft in Belgien nach Schweden zurückgekehrt war.[18] Olofsson habe sich in Interviews wiederholt über die Fehler der Polizei geäußert. Später habe sich herausgestellt, dass die Geiselnahme gemeinsam mit Olsson geplant war, um aus dem Gefängnis zu entkommen. Olofsson habe die Rolle eines Unterhändlers eingenommen, um ein Blutvergießen zu verhindern.[19]

Im schwedischen Hörfunk äußerte sich Kristin Enmark 2013 über ihr seinerzeitiges Verhalten verblüfft. Seltsames geschehe mit der eigenen Moral, den Werten und dem Sinn für Recht und Unrecht, wenn man auf eine solche Weise eingesperrt sei, sagte sie im Interview.[19]

42 Jahre nach der Geiselnahme schrieb Enmark 2015 ein Buch, in dem sie das Erlebte aus ihrer Sicht darlegte. Es trägt den Titel Jag blev Stockholmssyndromet („Ich wurde das Stockholmsyndrom“) und ist bisher nicht in andere Sprachen übersetzt.[20] Die Idee zu dem Buch hatte der Journalist und Autor Gunnar Wesslén, der es auch herausgab.[21]



Die schwedische Zeitung Norran berichtete nach Erscheinen des Buchs aus einem Interview mit der Autorin.[21] Um das Geschehen und seine Folgen zu verarbeiten, habe sie eine Therapie gemacht, doch ihre Angst habe sie nicht überwunden. Von den Geiselnehmern in den Tresorraum der Bank verbracht, wurden sie dort von der Polizei eingesperrt, wo sie 13 Stunden in Dunkelheit, auf nassem Fußboden und ohne Essen und Trinken verbringen mussten. Dennoch sei niemand in Panik geraten. Sie habe auch heute noch einige Kritik an der Polizei, denn beispielsweise verursache das ansonsten zur Schädlingsbekämpfung eingesetzte und damals in den Tresorraum eingeleitete Gas nach 15 Minuten dauerhafte Hirnschäden.[21] Weil die Polizei so unkoordiniert gehandelt habe, hätten die Geiseln mit der Zeit mehr Angst vor der Polizei als vor den Geiselnehmern bekommen. Heute habe sie durchaus Respekt vor der Polizei, doch damals hätte man wohl nicht gewusst, wie mit einer solchen Situation umzugehen sei. Auch habe man sie, wie Enmark beiläufig im Interview bei Norran kritisierte, als ein Mädchen aus dem kleinen Ort Finnforsfallet („en flicka från Finnforsfallet“) eine Stunde lang mit Olof Palme, dem damaligen schwedischen Ministerpräsidenten, telefonieren lassen. Zuvor hatte Olsson, wie Der Spiegel berichtete, Palme angerufen und mit dem Tod der Geiseln gedroht.[3] Später rief er ihn erneut an, ließ diesmal jedoch Enmark mit ihm sprechen. Sie habe Palme vorgeworfen, mit dem Leben der Geiseln zu spielen. Zeitungen und Fernsehsender hätten damals, so der Spiegel 2016, den Inhalt des Gesprächs zwischen Enmark und Palme verbreitet.[3]

Den Begriff des Stockholm-Syndroms hält Enmark für verfehlt. Er werde den Geiseln nicht gerecht und solle Kritik an der Polizei verhindern.[21] Nach der Einleitung des Gases ergaben sich die Geiselnehmer.[3] Nach ihrer Befreiung seien die Geiseln in eine psychiatrische Klinik gebracht worden, in der ihr allerdings viele Vorurteile begegnet seien. Die erste und scheinbar wichtigste Frage war die, ob sie sich in Olofsson verliebt hätte. In der Folgezeit habe sie Albträume gehabt und Drohbriefe erhalten. Sie habe sich zurückgezogen und die Medien gemieden. Die Bank habe sie verlassen, weil sie zu viel Angst gehabt habe.[21]

Der Spiegel berichtete, Enmark habe nach ihrer Kündigung in der Bank Soziologie studiert und danach in der Drogenhilfe gearbeitet. Inzwischen sei sie Psychotherapeutin.[3] Im Interview habe sie mitgeteilt, seit 43 Jahren mit der Verarbeitung des Geschehens befasst zu sein. Es sei nicht „überwunden“, weil man ihr „mit dem Stockholm-Syndrom lieber einen Stempel aufdrückte, statt wirklich zu verstehen, was damals eigentlich passierte“.[3]


Mediale Verarbeitung

In der spanischen Fernsehserie Haus des Geldes (2017–2021) erhielt eine von Esther Acebo gespielte Geisel, die sich in einen ihrer Geiselnehmer verliebte, den Namen „Stockholm“.

2019 wurde der Film Die Stockholm Story veröffentlicht, der sich zwar auf die Ereignisse vom August 1973 bezieht, die Beziehung zwischen Opfer und Täter jedoch unter anderem durch die Veränderung der Namen verfremdete.


Literatur

  • James F. Campbell: Hostage: Terror and Triumph. Greenwood Press, 1992, ISBN 0-313-28486-5.
  • Kristin Enmark, Gunnar Wesslén: Jag blev Stockholmssyndromet. (Deutsch: Ich wurde zum Stockholm-Syndrom). SAGA Egmont, Copenhagen 2020, ISBN 978-87-26-42924-4 (schwedisch).
  • G. Dwayne Fuselier: Placing the Stockholm Syndrome in Perspective. In: FBI Law Enforement Bulletin. Juli 1999, S. 22–25 (englisch).
  • Michaela Gufler: Mythos Stockholm-Syndrom. Limbus Verlag, Innsbruck 2015, ISBN 978-3-99039-030-6.
  • Robert Harnischmacher, Josef Müther: Das Stockholm-Syndrom: zur psychischen Reaktion von Geiseln und Geiselnehmern. In: Archiv für Kriminologie. Band 180, Nr. 1–2, 1987, S. 1–12.
  • David King: Six Days in August. The Story of Stockholm Syndrome. W.W. Norton, New York City 2020, LCCN 2019-058100 (englisch).
  • Rolf Köthke: Das Stockholm-Syndrom: eine besondere Betrachtung des Verhältnisses von Geiselnehmer und Geisel. In: Praxis der Rechtspsychologie. Band 9, Nr. 1, 1999, S. 78–85.
  • Christian Lüdke, Karin Clemens: Abschied vom Stockholm-Syndrom. In: Psychotraumatologie. Band 2, Nr. 2, 2001, S. 12 ff., doi:10.1055/s-2001-15743.
  • M. Namnyak, N. Tufton, R. Szekely, M. Toal, S. Worboys, E. L. Sampson: 'Stockholm syndrome'. Psychiatric diagnosis or urban myth? In: Acta Psychiatrica Scandinavica. Band 117, Nr. 1, 2008, S. 4–11, doi:10.1111/j.1600-0447.2007.01112.x (englisch).
  • Arnold Wieczorek: Das so genannte Stockholm-Syndrom: zur Psychologie eines polizeilich vielbeachteten Phänomens. In: Kriminalistik. Band 57, Nr. 7, 2003, S. 429–436.


Einzelnachweise


  1. Karin Israelsson: Första frågan jag fick: ”Är du kär i Clark Olofsson?” I början av september släpptes hennes bok, igår var hos gäst hos Skavlan och idag berättar hon i Norran. In: Norran.se. 19. September 2015, abgerufen am 28. September 2022 (schwedisch).

Normdaten (Sachbegriff): GND: 7563331-0 | LCCN: sh2007000114

Kategorien:


  • Stockholm. In: Online Etymology Dictionary. 10. Oktober 2017, abgerufen am 24. September 2022 (englisch).

  • Christian Lüdke, Karin Clemens: Abschied vom Stockholm-Syndrom. In: Psychotraumatologie. Band 2, Nr. 2, 2001, S. 12 ff., doi:10.1055/s-2001-15743.

  • Alex Raack: Die Geburt des "Stockholm-Syndroms". In: spiegel.de. 30. August 2016, abgerufen am 24. September 2022.

  • Stockholm Syndrome. In: Cleveland Clinic. 14. Februar 2022, abgerufen am 24. September 2022 (englisch).

  • M. Namnyak, N. Tufton, R. Szekely, M. Toal, S. Worboys, E.L. Sampson: “Stockholm syndrome”: psychiatric diagnosis or urban myth? Acta Psychiatrica Scandinavica. 117 (2008), Nr. 1, S. 4–11.

  • Michael Adorjan, Tony Christensen, Benjamin Kelly, Dorothy Pawluch: Stockholm Syndrome as Vernacular Resource. In: The Sociological Quarterly. Band 53, Nr. 3, August 2012, ISSN 0038-0253, S. 454–474, doi:10.1111/j.1533-8525.2012.01241.x (tandfonline.com [abgerufen am 29. März 2022]).

  • Alex Raack: Stockholm-Syndrom: Wenn Geiseln Bindungen zu Tätern entwickeln. Fotostrecke. In: Der Spiegel. 2016, abgerufen am 25. September 2022.

  • Dipl.-Psych. Dr. phil. Freihart Regner. In: inter-homines.org. Abgerufen am 12. November 2022.

  • INTER HOMINES > BRANDENBURG. (PDF; 178 KB) In: inter-homines.org. 6. Oktober 2021, abgerufen am 12. November 2022.

  • Freihart Regner: „Unbewußte Liebesbeziehung zum Folterer“? Kritik und Alternativen zu einer „Psychodynamik der traumatischen Reaktion“. In: Zeitschrift für Politische Psychologie. Band 8, Nr. 4, 2000, S. 429–453 (amnesty-heilberufe.de [PDF; 159 kB; abgerufen am 25. September 2022]).

  • Alexa Waschkau, Alexander Waschkau: Hoaxilla #305. Das „Stockholm-Syndrom“. In: hoaxilla.com. 30. September 2022, abgerufen am 13. Oktober 2022.

  • Florian Hacke: Feierabend Folge 23: "Stockholm Syndrom" auf YouTube, 21. September 2022, abgerufen am 10. November 2022.

  • Chris Cantor, John Price: Traumatic entrapment, appeasement and complex post-traumatic stress disorder. Evolutionary perspectives of hostage reactions, domestic abuse and the Stockholm syndrome. In: Australian & New Zealand Journal of Psychiatry. Band 41, Nr. 5, 2007, S. 377–384, doi:10.1080/00048670701261178, PMID 17464728 (englisch).
    Abraar Karan, Nathan Hansen: Does the Stockholm Syndrome affect female sex workers? The case for a "Sonagachi Syndrome". In: BMC International Health and Human Rights. Band 18, Nr. 1, 2018, S. 10, doi:10.1186/s12914-018-0148-4, PMID 29409491 (englisch).
    M. Namnyak, N. Tufton, R. Szekely, M. Toal, S. Worboys, E. L. Sampson: 'Stockholm syndrome'. Psychiatric diagnosis or urban myth? In: Acta Psychiatrica Scandinavica. Band 117, Nr. 1, 2008, S. 4–11, doi:10.1111/j.1600-0447.2007.01112.x, PMID 18028254 (englisch).

  • Gottfried Fischer, Peter Riedesser: Lehrbuch der Psychotraumatologie. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Reinhardt, München, Basel 2003, ISBN 3-8252-8165-5.

  • Luise Reddemann, Ulrich Sachsse: Welche Psychoanalyse ist für Opfer geeignet? Einige Anmerkungen zu Martin Ehlert-Balzer: Das Trauma als Objektbeziehung. In: Forum der Psychoanalyse. Band 14, 1998, S. 289–294.

  • Fritz Breithaupt: Die dunklen Seiten der Empathie (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. Band 2196). Suhrkamp, Berlin 2017, ISBN 978-3-518-29796-4 (Die dunklen Seiten der Empathie in der Google-Buchsuche).

  • Ralf Caspary: Gefährliches Mitleiden. Die negativen Seiten der Empathie. (PDF; 87 KB) Ralf Caspary im Gespräch mit Fritz Breithaupt. In: SWR2 Wissen: Aula. 3. September 2017, abgerufen am 26. September 2022.

  • Josefin Silverberg, Petter J. Larsson: Clark Olofsson i Sverige: ”Nu ska jag ta semester”. In: aftonbladet.se. 1. August 2018, abgerufen am 27. September 2022 (schwedisch).

  • Tom Sullivan: 40 years since Stockholm Syndrome Hostage drama. 'Harder to kill a person who you have feelings for'. In: Radio Sweden. 22. August 2013, abgerufen am 28. September 2022 (englisch).

  • Kristin Enmark, Gunnar Wesslén: Jag blev Stockholmssyndromet. SAGA Egmont, Kopenhagen 2020, ISBN 978-87-26-42924-4 (schwedisch).

  • Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom

    17.12.2022

    RTF Sunday Lecture invitation- Gaslighting: The Psychology of Shaping Another’s Reality or How Mass Perception is Manufactured

    Einladung zur RTF-Sonntagsvorlesung - Gaslighting: Die Psychologie der Beeinflussung der Realität anderer oder wie die Massenwahrnehmung hergestellt wird


    cynthiachung.substack.com, 17. Dezember 2022


    Through A Glass Darkly


    Durch ein dunkles Glas


    Cynthia Chung


    “The mind is its own place and, in itself can make a heaven of hell or a hell of heaven.”


    -John Milton, Paradise Lost


    It has long been understood that the minds of the people is the principled battleground for controlling (or liberating) humanity from the influences of ignorance, fear and delusion.

    During the past two years, many citizens have found themselves waking up to a very different “reality” than the long dream once popularly believed to be our world. While this emergence from a living dream has created beautiful potentials for creative solutions to extinguishing fires long ignored, there is still broad confusion about the mental landscape shaping our world.

    In this Sunday’s Rising Tide Foundation lecture, Cynthia Chung will shed light on some extremely important aspects to this domain of cultural warfare and psychology with a class entitled ‘Gaslighting: The Psychology of Shaping Another’s Reality or How Mass Perception is Manufactured’ at 2pm Eastern Time.

    Click on the zoom link below to access the live lecture



    Einladung zur RTF-Sonntagsvorlesung - Gaslighting: Die Psychologie der Beeinflussung der Realität anderer oder wie die Massenwahrnehmung hergestellt wird
    Cynthia Chung


    "Der Geist ist sein eigener Ort und kann aus der Hölle einen Himmel oder aus dem Himmel eine Hölle machen."

    -John Milton, Das verlorene Paradies


    Es ist seit langem bekannt, dass der Verstand der Menschen das Hauptkampffeld für die Kontrolle (oder Befreiung) der Menschheit von den Einflüssen der Unwissenheit, der Angst und der Täuschung ist.

    In den letzten zwei Jahren sind viele Bürgerinnen und Bürger in einer ganz anderen "Realität" aufgewacht als in dem langen Traum, von dem man einst glaubte, er sei unsere Welt. Dieses Aufwachen aus einem lebendigen Traum hat zwar wunderbare Möglichkeiten für kreative Lösungen geschaffen, um lange ignorierte Brände zu löschen, aber es herrscht immer noch große Verwirrung über die geistige Landschaft, die unsere Welt prägt.

    In der Vorlesung der Rising Tide Foundation an diesem Sonntag wird Cynthia Chung einige äußerst wichtige Aspekte dieses Bereichs der kulturellen Kriegsführung und der Psychologie mit dem Titel Gaslighting" beleuchten: The Psychology of Shaping Another's Reality or How Mass Perception is Manufactured" um 14.00 Uhr Eastern Time beleuchten.

    Klicken Sie auf den Zoom-Link unten, um zum Live-Vortrag zu gelangen



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    17.12.2022

    Lieber zuhören und nachdenken als verdammen und strafen – Was bringt die europäische Zensur?

      meinungsfreiheit.rtde.life, vom 15 Dez. 2022 18:56 Uhr,von Dagmar Henn

      Immer noch interessieren sich zu viele Deutsche für alternative Medien, also "böse Feindsender", meinen deutsche Politiker – und wünschen sich mehr Zensur. Und auch die EU sucht nach neuen Mitteln, um unerwünschte Informationen fernzuhalten. Damit handeln sie wieder einmal sogar gegen die eigenen Interessen.

    Lieber zuhören und nachdenken als verdammen und strafen – Was bringt die europäische Zensur?


    Quelle: Gettyimages.ru © Spiderstock / E+




    Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen (Symbolbild)






    Wir wollen hier gar nicht erst von Meinungsfreiheit anfangen – oder von der Erkenntnis von Wahrheit, die die Bereitschaft voraussetzt, Annahmen auch zu überprüfen. Auch nicht davon, dass es die ungeheure Menge des Verschwiegenen ist, die erst den Platz für die so gefürchteten alternativen Medien geschaffen hat. Oder davon, wie absurd und geradezu abergläubisch die Vorstellung ist, Informationen oder Reizworte könnten ganze Systeme "delegitimieren", wenn es nicht daneben die wirklichen Widersprüche in der realen Welt gäbe.


    Nein, eigentlich muss man sich mit etwas ganz anderem auseinandersetzen, weil die Kaste der herrschenden Politiker in Deutschland nach wie vor nicht begreift, was die Stunde geschlagen hat. Blicken wir in die Global Times vom 12. Dezember:

    "Die USA und einige andere westliche Länder wurden 'Bankrotteure' in der internationalen Gemeinschaft. Sie wagen es, ihre Versprechen zu brechen, weil die westliche Hegemonie mit den USA in der Mitte sie schützt. Washington hat schon viele andere westliche Länder gekapert, sich solch einer Hegemonie anzuschließen, und schafft und erhält eine verzerrte internationale Ordnung. Es lässt sich vorhersehen, dass einige, von den USA geführte westliche Länder weiterhin die sogenannten Werte als Entschuldigung nutzen werden, um ihre kollektive Hegemonie zu verteidigen und andere unter eine internationale Regel und Ordnung zu ihren Gunsten zu zwingen. Solange eine solche Dominanz besteht, wird die Welt weiter ein Opfer der Machtpolitik sein, und kein Ort voller Gerechtigkeit und Fairness."

    Innenministerin Faeser für anlasslose Kontrolle von Mails und Messenger-Diensten





    Innenministerin Faeser für anlasslose Kontrolle von Mails und Messenger-Diensten






    Das ist die – halboffizielle – chinesische Reaktion auf Angela Merkels Eingeständnis, dass die Minsker Vereinbarungen jahrelang nur der Täuschung Russlands dienten. In vielen weiteren Ländern sieht die Reaktion darauf nicht wesentlich anders aus. Merkels Sätze waren ein öffentliches Geständnis, wer den Krieg in der Ukraine wirklich herbeigezogen hat. Und genau so wird das außerhalb des Westens auch verstanden.


    Auch andere Dinge – wie etwa die Sprengung der Nord Stream Pipelines – sind außerhalb der westlichen Informationsblase kein Rätsel. Und selbst wenn man sich einreden kann, es wäre eine funktionierende Strategie, um die eigene Überlegenheit noch ein wenig zu verlängern, wenn an allen nur denkbaren Orten rund um den Planeten gezündelt wird, vom Kosovo bis Peru. Das führt nur dazu, den Brandstifter für alle kenntlich zu machen.


    Wenn große Umbrüche stattfinden – und das, was letzte Woche zwischen China und Saudi-Arabien geschehen ist, war ein großer Umbruch –, dann nützt es nichts, den Kopf unter die Decke zu stecken, sich die Ohren zuzuhalten und ganz laut die Sprüche von der "regelbasierten Weltordnung" aufzusagen. Es ändert nichts an Entwicklungen, die nicht mehr aufzuhalten sind. Und es trägt nicht dazu bei, einen Platz in dieser neuen Welt zu finden.


    Alle Vorhersagen, ohne russisches Erdgas werde es ökonomische Probleme geben, wurden im Frühjahr als "russische Propaganda" zurückgewiesen. Jetzt ist es "russische Propaganda", wenn man angesichts tatsächlich drohender Blackouts, verfinsterter Städte und kalter Büroräume daran erinnert, dass es die von der EU beschlossenen Sanktionen sind, die diesen Zustand ausgelöst haben. Doch das Etikett "russische Propaganda" macht diese Wahrheit nicht weniger wahr. Es dient nur dazu, denjenigen am Erkennen der Wahrheit zu hindern, der im eigenen Interesse dringend auf diese Wahrheit angewiesen wäre.


    Proteste in Peru nehmen zu, Zahl der Todesopfer steigt weiter an





    Analyse

    Proteste in Peru nehmen zu, Zahl der Todesopfer steigt weiter an





    Es ist nicht allzu schwer, eine Bilanz zu ziehen, welche Berichterstattung wahrhaftiger war. Es genügt, das vergangene Jahr in Augenschein zu nehmen. Aber in Krisenzeiten ist der Umgang mit der Wahrheit immer schwierig. Insofern ist die Ablehnung, die einem Medium wie RT gegenüber exerziert wird, von der gleichen Art wie die, auf die ehrliche Berichte von Nachrichtendiensten aus dem eigenen Land stoßen. Nicht umsonst konnte es auch im Märchen nur ein Kind sein, das den Kaiser in seinen "neuen Kleidern" einfach nackt nennen konnte.


    Die neoliberale Politik ist am Ende. Sie hat die westlichen Gesellschaften ökonomisch wie moralisch zerfressen, um den Milliardären ihre Macht zu erhalten. Aber man kann es gerade in der Ukraine (nein, eigentlich in Russland, denn momentan finden alle Kämpfe auf russischem Gebiet statt) in Granaten abzählen, dass diese Macht nur noch auf tönernen Füßen steht. Daran werden noch so viele Beschwörungen transatlantischer Verbundenheit nichts ändern, und die Arbeit von hunderten sogenannter NGOs wird den moralischen Bankrott nicht verdecken können.


    Es gibt einen Weg ins Nichts und einen Weg in die Zukunft. Der Weg ins Nichts wäre das Ergebnis einer noch hemmungsloseren Ausweitung der gegenwärtigen Auseinandersetzung, der Griff nach nuklearen Waffen, um die so sichtbare Niederlage abzuwenden. Dass der Westen dies tun könnte, ist die Sorge des größeren, des nichtwestlichen Teils auf dieser Welt. Der einzige Weg in die Zukunft setzt voraus, die eigene Niederlage einzugestehen und Möglichkeiten zu suchen und zu finden, mit anderen auf Augenhöhe umzugehen. Das müsste sich allerdings schon daran beweisen, all die Ermahnungen und bisherigen Erpressungen zu unterlassen, oder aber sich selbst auch Entsprechendes vom Botschafter von, sagen wir einmal, Burkina Faso zu Herzen zu nehmen.


    Europäische Journalistenföderation: Verbot russischer Medien durch EU bedroht die Pressefreiheit





    Europäische Journalistenföderation: Verbot russischer Medien durch EU bedroht die Pressefreiheit





    Die EU wünscht sich in eine Höhle, in der sie immer nur die eigene Stimme und deren Widerhall vernehmen muss, in die die Umbrüche auf dieser Welt nicht eindringen. Fast die gesamte deutsche Politik- und Medienlandschaft hat sich darauf eingeschworen. Wenn die Mauer, mit der die Höhle geschlossen wird, dick genug ist, dringt kein störender Laut mehr hinein.


    Der Weg in die Zukunft ist kein leichter. Weil es eine Sache ist, der Bevölkerung "Willkommenskultur" zu verordnen, aber eine ganz andere Sache, die Völker der Welt tatsächlich nicht länger wie ein Kolonialherr zu behandeln. Aber solange es diese störenden Stimmen gibt, die die erstrebte Abschottung mit diesen nervigen Wahrheiten durchbrechen, besteht Hoffnung. Was all die Überlegungen, wie man RT DE und weitere Störenfriede aus der westlichen Blase verbannen könnte, nicht aufnehmen, ist, was es bedeuten würde, wenn diese Bemühungen tatsächlich ein Ende fänden.


    Denn sogar, wenn fast alle diplomatischen Gepflogenheiten vom Westen in den vergangenen Jahren erfolgreich abgestreift wurden und wenn das Vertrauen in den Westen, wie das obige Zitat belegt, mittlerweile auf null geschrumpft ist: Solange der Versuch fortgesetzt wird, die Menschen innerhalb dieser Blase zu erreichen, ist die Hoffnung nicht endgültig aufgegeben. Das bedeutet auch, wenn man es in die harten Worte der materiellen Wirklichkeit übersetzt, dass der Niedergang, der aus Überheblichkeit eingeleitet wurde, nicht endgültig sein muss.


    Chinas Partnerschaft mit Saudi-Arabien bringt für beide Seiten einen Gewinn





    Meinung

    Chinas Partnerschaft mit Saudi-Arabien bringt für beide Seiten einen Gewinn





    Sollte es aber dazu kommen, dass Russland und andere Länder selbst diese Bemühungen einstellen, hieße das, dass die Staaten des Westens samt ihrer Bevölkerungen aufgegeben werden. Dass der gesamte Westen hinter seiner selbst errichteten Ummauerung verrotten kann. Das ist der Zustand, auf den all die Zensurbemühungen, die Sanktionierungen von Journalisten, all die immer weiter überdrehten Maßnahmen hinarbeiten, ohne zu erkennen, dass das, was sie anstreben, nicht die Milliarden außerhalb dieser Mauer verdammen kann, sondern die eigenen Millionen innerhalb.


    Inzwischen wird in Deutschland ernsthaft debattiert, ob nicht auch jede wissenschaftlich-kulturelle Kommunikation mit Russland eingestellt werden sollte. Es erfordert nicht viel Fantasie, Gleiches für den baldigen Umgang mit China vorherzusagen. Das Ergebnis wäre im günstigsten Falle ein geistiger Stillstand hierzulande. Da aber die ökonomischen Perspektiven mit "schlecht" noch beschönigt wären, wird es nicht beim Stillstand bleiben. Ein erfolgreich abgeschotteter Westen wäre auf dem Weg in neue dunkle Jahrhunderte; würde zum abgelegenen rückständigen Anhängsel, in dem die Produktivität weit ins vergangene Jahrtausend zurückfällt, während der Rest der Menschheit zu den Sternen fliegt.


    Noch vor dreißig Jahren waren die Afrikaner, die sich auf den Weg nach Europa machten – gleich, auf welche Art und Weise –, die am besten gebildeten. Und sie wollten meist an europäische Universitäten, auch wenn das vielen nicht gelang. Wenn heute die Analphabeten nach Europa kommen, liegt das nicht daran, dass der Bildungsstand in afrikanischen Ländern gesunken wäre. Aber die Gebildeten haben längst ein anderes Ziel. Sie gehen nach China. Keine hiesige Willkommenskultur wird daran noch etwas ändern.


    Die EU verlangt, dass sich der Balkan für die "richtige" Seite entscheidet




    Analyse

    Die EU verlangt, dass sich der Balkan für die "richtige" Seite entscheidet






    Deutschland, Europa und der ganze Westen sind dabei, sich selbst abzuhängen. Jede Information, die diesen Wahn durchbrechen könnte, ist eine Hilfestellung. Nur, wenn bis in die Köpfe noch vordringen kann, wie der Rest der Welt denkt, fühlt und handelt, ist es möglich, noch umzusteuern. Dabei ist es ganz gleich, ob das nun von oben oder von unten geschieht. Zuzuhören und nachzudenken wäre weit eher im deutschen und europäischen Interesse, als abzuschalten, zu verdammen und zu strafen.


    Denn eines ist klar: auch wenn es in klassischen Tragödien die Hybris ist, die den Sturz des Helden einleitet, heißt das noch lange nicht, dass jeder, der über seine Überheblichkeit stürzt, ein tragischer Held ist. Weit öfter ist er nur ein Narr.


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    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/157236-europaeische-zensur-zu-ueberheblich-um


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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