25.02.2023

Montjan: Den Konflikt zu lösen, heißt begreifen, dass alles lange vor 2022 begann

freeassange.rtde.live, 25 Feb. 2023 14:41 Uhr, Von Tatjana Montjan

Wer den ukrainischen Konflikt beendet will, muss an seine Wurzeln. Und die sind nicht allzu tief vergraben: Es war der "Euromaidan" 2013/2014, mit dem der kollektive Westen das bis dahin stabile und friedliche Land aus den Fugen gerissen hat.


Quelle: Sputnik © Andrei Stenin / RIA Nowost


Manch einer in der Ukraine hat den Kochtopf bis heute nicht vom Kopf gezogen (21.01.14).


China hat nun also seine "Position zu einer politischen Lösung der Ukraine-Krise" veröffentlicht.

Mich persönlich interessiert vor allem der erste Absatz, in dem es heißt, dass die Souveränität aller Länder geachtet und die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Unversehrtheit aller Staaten wirksam garantiert werden sollte. Dass das Völkerrecht gleichermaßen und einheitlich und ohne doppelte Standards angewendet werden muss.


Natürlich werden der Westen und das Speckreich (so bezeichnet Montjan die Ukraine nach dem Sieg des "Euromaidan" 2014 - Anm. d. Red.) jammern, sie seien weiße, flauschige, unschuldige Opfer einer nicht provozierten Aggression, die gegen nichts verstoßen hätten und für die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine kämpfen. Wer aber ein funktionierendes Gedächtnis hat, erinnert sich daran, wie es wirklich war. Wie der Staatsstreich in der Ukraine durchgeführt wurde, wie Victoria Nuland auf dem Maidan Gebäck verteilte und wie die obszönen Kompradoren die Ukraine sprichwörtlich für dieses Gebäck zu einem Bruchteil ihres Wertes an den Westen verkauften, womit sie sie jeder Souveränität und Unabhängigkeit beraubten.


Ukrainische Medien: Strafverfahren gegen RT-Gastautorin Tatjana Montjan eingeleitet





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Dabei wird noch nicht einmal darauf eingegangen, wie die so genannte "ATO" ("Antiterroristische Operation", offizielle Bezeichnung des durch Kiew seit April 2014 geführten Krieges im Donbass - Anm. d. Red.) begann und wie Kriegsflugzeuge auf Befehl der Putschisten und ihrer westlichen Herren friedliche Städte im Donbass bombardierten. Vergessen sind auch die Minsker Vereinbarungen, die nach dem freimütigen und zynischen Eingeständnis der westlichen Führer von Anfang an niemand umsetzen wollte.


Eine unglaubliche Anzahl ukrainischer Bürger wurde infolge des Staatsstreichs getötet (sogar bei lebendigem Leibe verbrannt, in Odessa am 2. Mai 2014), aus ihren Häusern vertrieben, Repressionen ausgesetzt. Nicht nur, dass niemand dafür zur Rechenschaft gezogen wurde, nicht nur, dass niemand seine Schuld zugegeben hat, jetzt beklagen die Täter auch noch heuchlerisch die Verletzung ihrer Rechte. Dabei wird völlig vergessen, dass die Gegner des Putsches ebenfalls ukrainische Staatsbürger sind (oder zumindest zum Zeitpunkt des Putsches waren) und ebenfalls Rechte haben, die auf schamlose und zynische Weise verletzt und bis heute nicht wieder hergestellt wurden.


Die Putschisten des Maidan sind Räuber, die das gemeinsame Haus an sich gerissen haben, indem sie die Miteigentümer und früheren Mitbewohner vertrieben sowie die verbliebenen in Angst und Schrecken halten. Vor neun Jahren haben sie und ihre westlichen Herren sich in meiner Heimat eingenistet, das Haus nach ihren Vorstellungen umgebaut und sich daran gewöhnt, es als ihr Eigentum zu betrachten. Doch dann geschah das, was eigentlich schon vor neun Jahren hätte geschehen müssen - die vertriebenen Miteigentümer der Ukraine setzten sich schließlich in Russland mit ihren Forderungen nach russischem Beistand durch und fordern ihre verletzten Rechte zurück. Und jetzt schreien die Plünderer so laut, dass man ihre Kiemen sehen kann:

"Das gehört uns! Wir haben es uns vor so langer Zeit unter den Nagel gerissen, acht Jahre lang war alles in Ordnung, wie kommt das, was ist passiert, warum jetzt?"

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Infolgedessen bekämpfen sich der Westen und Russland auf dem Territorium der Ukraine - hauptsächlich durch die Hand der ukrainischen Bürger, aber auch mit erheblicher Beteiligung von Bürgern zahlreicher anderer Länder in verschiedenen Formen. Aber das ist die nächste Ebene der Geopolitik.


Ich denke, dass China für die auch von mir vertretene Interpretation der Ereignisse eintreten wird. Um den Konflikt zu lösen, muss zuerst verstanden werden, wer die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine als Erster verletzt hat. Diese Analyse muss ehrlich, ohne Doppelmoral, Lügen, Heuchelei, Verdrehung von Tatsachen erfolgen. Und auch nicht nach dem vom Westen so geliebte Prinzip "Du verstehst nicht, das ist etwas völlig anderes".


Denn es ist höchste Zeit, zu den "Wurzeln" zurückzukehren - dorthin, wo alles wirklich begann. Es hat eben nicht am 24. Februar 2022 begonnen, sondern viel, viel früher.


Tatjana Montjan ist eine bekannte ukrainische Rechtsanwältin und Publizistin. Vor Beginn der russischen Militäroperation musste sie Kiew verlassen, nachdem sie vor der UNO über die Zustände in der Ukraine gesprochen hatte. Derzeit lebt sie im Donbass, engagiert sich für humanitäre Hilfe und unterhält tagesaktuelle Videoblogs. Man kann ihr auf ihrem Telegram-Kanal folgen. Seit Neuestem führt sie eine Meinungskolumne beim RT.


Mehr zum Thema - Ukrainerin schreibt dem EU-Chefdiplomaten Borrell: "Du bist ein Heuchler, Josep"


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

Info: https://freeassange.rtde.live/meinung/163782-montjan-konflikt-zu-loesen-heisst


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.02.2023

50.000 Teilnehmer beim "Aufstand für Frieden" in Berlin: Wagenknechts Rede

freeassange.rtde.live, 25 Feb. 2023 20:37 Uhr

Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer haben zu einer Demonstration am Brandenburger Tor in Berlin aufgerufen. Nach Angaben der Organisatorinnen folgten an diesem Samstag rund 50.000 Menschen ihrem Ruf, "Aufstand für den Frieden" zu machen.


Video https://odysee.com/@RTDE:e/50000_Teilnehmer_beim_Aufstand_f%C3%BCr_Frieden_in_Berlin:5?src=embed&t=9.725192 21:01 Min


Linken-Politikerin Wagenknecht kritisierte den Kurs der Bundesregierung scharf. "Statt einen endlosen Abnutzungskrieg mit immer neuen Waffen zu munitionieren", müsse man Russland ein Verhandlungsangebot unterbreiten.


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Info: https://freeassange.rtde.live/kurzclips/video/163908-wagenknechts-rede


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25.02.2023

Ruf nach "Verfassungsschutz": Habeck und Neubauer gegen Wagenknecht und Schwarzer

Wie in der "Nachrüstungsdebatte" der 1980er-Jahre CDU/CSU die Friedensbewegung als Helfershelfer der Sowjetunion und ferngesteuert aus Moskau zu diskreditieren suchten, so diffamiert nun Robert Habeck (Grüne) die Friedenskundgebung von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer als "Irreführung". Und der Ruf nach dem "Verfassungsschutz" folgt sogleich.


Quelle: www.globallookpress.com © via www.imago-images.de


Luisa Neubauer und Robert Habeck am 10. Januar 2020 in Berlin auf einer Veranstaltung zum 40-jährigen Bestehen der Grünen


Während das "Manifest für den Frieden" von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht am 24. Februar weit über 600.000 Unterzeichner gefunden hatte und sich abzeichnete, dass die von beiden Initiatorinnen zusammen mit Ex-Brigadegeneral Erich Vad angekündigte Kundgebung am Brandenburger Tor großen Zulauf erhalten wird, scheint im politischen und medialen Berlin die Sorge vor einer neuen, starken Friedensbewegung zu steigen.


Habeck: "Russland kann nur auf dem Schlachtfeld in die Knie gezwungen werden"


Habeck: "Russland kann nur auf dem Schlachtfeld in die Knie gezwungen werden"






Grünes Mantra: "Politische Irreführung der Bevölkerung"

Insbesondere aus der Partei der Grünen – etwa von Anton Hofreiter – kommt seit Tagen harsche Kritik an jeglichen Friedensbemühungen. So wandte sich nicht zuletzt Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) in scharfen Worten gegen die Friedensinitiative von Schwarzer und Wagenknecht. Bereits am Donnerstag hatte der Grünen-Politiker erklärt, dass "Russland nur auf dem Schlachtfeld in die Knie gezwungen" werden könne. Am Vorabend der Berliner Kundgebung meinte der Klimapolitiker in einem Brennpunkt der ARD, die "Bevölkerung" warnen zu müssen, und erklärte sichtlich erregt:

"Jeder, der bei Sinn und Verstand ist, wünscht sich Frieden. Aber was diese Gruppe, was Sahra Wagenknecht und die ihr folgenden Leute machen, ist nicht, einen Frieden zu wollen, sondern einen Frieden, den ein Diktator, ein imperialistischer Diktator Europa aufzwingt, als Frieden zu verkaufen. Und das wäre nur der neue Eintritt in die nächsten kriegerischen Handlungen. Wenn sich das durchsetzt, ist das eine Einladung an Putin, die nächsten Länder zu überfallen, an alle Irren dieser Welt, die Grenzen mit Waffengewalt zu verschieben. Das ist kein Frieden! Das ist eine Schimäre, die da aufgebaut wird. Das ist eine politische Irreführung der Bevölkerung. Es ist nicht richtig, was diese beiden Damen sagen."

Auch ARD-Ukraine-Korrepondent Vassili Golod machte eigens auf seinem Twitter-Kanal auf die Sendung aufmerksam – und gab den Kern von Habecks Aussage nochmals wieder.

Ukraine-Demos in Berlin: Wenige Teilnehmer, noch weniger Argumente





Ukraine-Demos in Berlin: Wenige Teilnehmer, noch weniger Argumente






Verbindung zwischen Krieg in der Ukraine und "Klimanotstand"

Am Vorabend von Wagenknechts und Schwarzers "Aufstand für den Frieden" hatte die "Klimaschutz-Aktivistin" Luisa Neubauer (Grüne) behauptet, dass von fossilen Brennstoffen eine einzige und unmittelbare Gefahr für "unsere Demokratien, unsere Volkswirtschaften, unseren Frieden" ausgehe.


Deutschland habe mehr als jedes andere Land fossile Energieträger aus Russland importiert. Nun beobachte man die "Invasion Putins in die Ukraine", die durch eine "Kriegsmaschine, die auf fossilen Brennstoffen basiert, ermöglicht" worden sei. Länder wie Deutschland hätten dafür bezahlt.

Auf der proukrainischen Kundgebung am 24. Februar deklarierte Neubauer, es seit notwendig, mit der Ukraine solidarisch zu bleiben "bis zum Ende, solange es notwendig ist". Mit der Kundgebung entscheide man sich in Berlin "gegen Hetze, gegen Populismus, gegen Opportunismus, gegen diese unerträgliche Selbstgerechtigkeit".

In Berlin zeige man "echte Haltung" und beweise "echte Solidarität". Und Neubauer fuhr nicht ohne Pathos fort:

"Heute entscheiden wir uns für offene Arme und offene Herzen und echtes, ja ein echtes Ja zur Ukraine und zu allen Menschen, die dort, hier und überall unter Putin leiden müssen. Wir entscheiden uns heute hier für einen Frieden, der was meint, der was wert ist und von dem wir wissen, dass er einen Preis hat. Und wir sind auch hier, weil wir wissen, dass wir bereit sind, ihn zu zahlen."

Rufmord eines "Journalisten"

Ein weiteres Element der Diffamierung der Friedensinitiative von Schwarzer und Wagenknecht war seit Wochen der Vorwurf, Aufruf und Kundgebung grenzten sich nicht oder nicht klar genug gegen "Rechts" ab, sondern leisteten vielmehr einer imaginierten "Querfront" Vorschub. In diesem Sinne verstieg sich heute das der SPD nahestehende Redaktionsnetzwerk Deutschland zu der Behauptung, Wagenknecht stelle eine "Gefahr für die Demokratie in Deutschland" dar. Anschlussfähig an die Argumentation der Grünen, hieß es in dem Artikel, Wagenknecht gehe es in Wahrheit gar nicht um den Frieden in der Ukraine, sondern "um etwas ganz anderes".


Kritik an Wagenknecht statt "Manifest für Frieden": Linken-Spitze fehlt "Abgrenzung nach rechts"




Kritik an Wagenknecht statt "Manifest für Frieden": Linken-Spitze fehlt "Abgrenzung nach rechts"






Der Artikel bietet die ganze Palette infamer Anwürfe und sachlicher Verdrehungen auf, um Wagenknecht als Politikerin und Person vollständig zu diskreditieren. Darin wird nicht nur die immer wieder behauptete Nähe Wagenknechts zur AfD, sondern nun auch eine zur NPD konstruiert. Wagenknecht bewege sich in "radikalen Kreisen", raunt der Autor. Ihre Sicht auf den Ukraine-Konflikt sei "nahe an der Notwehrerzählung" Putins, wie aus ihrem Interview mit den "sogenannten" NachDenkSeiten hervorgehe.


Um die Nähe zur extremen Rechten zu untermauern, wird Wagenknecht eine Traditionslinie zum Faschismus angedichtet, wobei mögliche Konnotationen des aus dem NS-Vokabular stammenden Gefolgschaftsbegriffs evoziert werden:

"Sie erwartet Gefolgschaft. Wagenknechts Überzeugungen und ihre Art des Vorgehens sind autoritär."

In dem Artikel wird Wagenknecht schließlich zu einem Fall für den Inlandsgeheimdienst gemacht, den "Verfassungsschutz", indem behauptet wird:

"Es geht ihr um die Zerstörung der Demokratie. Wagenknecht ist ihre in Deutschland wohl einflussreichste Feindin."

Man dürfe die "Wirkung" der "Hinterbänklerin" nicht unterschätzen, denn ihre "Mischung aus Intelligenz und Ruchlosigkeit" finde "Anklang bis weit in bürgerliche Kreise hinein".


Mehr zum Thema - Friedensmanifeste und die Kriegspropaganda des Westens


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

Info: https://freeassange.rtde.live/inland/163887-habeck-und-neubauer-gegen-wagenknecht-und-schwarzer


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.02.2023

Ukraine-Demos in Berlin: Wenige Teilnehmer, noch weniger Argumente

freeassange.rtde.live, 25 Feb. 2023 14:22 Uhr

Am Jahrestag des Ausbruchs des Ukrainekrieges fanden mehrere proukrainische Demonstrationen statt. Auf der Gegenseite hielt nur ein linkes Friedensbündnis mit einer Kundgebung am Brandenburger Tor die Stellung.


Eine proukrainische Demonstration vor dem Café Moskau in Berlin am 24. Februar 2023



"Es ist der schlimmste Vernichtungskrieg seit dem Zweiten Weltkrieg", tönt es aus den Lautsprechern einer kleinen Bühne auf der Karl-Marx-Allee in Berlin, gegenüber vom Café Moskau. Es ist der 24. Februar 2023, der Jahrestag des Ausbruchs des Ukrainekrieges. Nicht nur für das deutsche Establishment ist heute wichtig, öffentlich zu versichern, dass man Kiew auch im zweiten Kriegsjahr bedingungslos unterstützen werde. Die ukrainische Diaspora geht ebenfalls demonstrieren.

Die markanten Worte auf der Karl-Marx-Allee stammen von Ralf Fücks. Fücks ist der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter des Zentrums Liberale Moderne. Zusammen mit dem Verein Vitsche hat man die heutigen Veranstaltungen in Berlin auf die Beine gestellt. Vor der Bühne und auf dem Platz vor dem Café Moskau, das im Rahmen einer Kunstaktion vorübergehend in Café Kyiv umbenannt wurde, stehen bereits einige Hundert Personen.


Steinmeier mit Durchhalteparolen: "Deutschland ist nicht im Krieg, aber dieser Krieg geht uns an"




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Es sind vor allem ukrainische Frauen, die sich versammeln, ebenso die Redner auf der Bühne. Der Altersschnitt liegt sicher unter 30. Ukraine-Flaggen, NATO-Flaggen, eine NATO-Regenbogen-Flagge, selbst gebastelte Schilder mit antirussischen Parolen. Das Motto für den Tag: "full-scale freedom" – vollständige Freiheit. Es wird viel Russisch gesprochen. Doch auch einige Deutsche scheinen sich der Demo angeschlossen zu haben. Die Reden auf der Bühne dauern nicht allzu lange. Das Hauptprogramm ist für den Platz des 18. März am Brandenburger Tor geplant. Die Frauen auf der Bühne skandieren vor allem proukrainische Parolen und sorgen mit lauten Rufen für Stimmung.


Um 16:30 Uhr stoßen immer noch neue Teilnehmer zur Demo auf der Karl-Marx-Allee hinzu. Eine große Werbetafel an der Ecke Otto-Braun-Straße leuchtet in Blau und Gelb. "We still @standwithukraine". Auf dem Alexanderplatz ist es ein Tag wie jeder andere.


Erst Unter den Linden wird man erneut daran erinnert, dass ein Krieg in Europa tobt. Vor der russischen Botschaft findet die Mahnmache "bis zum Sieg" statt. Kuscheltiere, Fotografien, Zahlen. Aus einer Musikbox dudelt ein Schlager: "Ukraina se ja, Ukraina se ty, Ukraina se my." – Die Ukraine bin ich, die Ukraine bist du, die Ukraine sind wir.


Gerade findet ein Gottesdienst statt. Ein orthodoxer Priester ist anwesend. Doch was eigentlich ins Auge fällt, ist der zerstörte russische Panzer, der anlässlich des heutigen Tages nach Berlin geschafft wurde. Er soll zeigen: Den Krieg gibt es wirklich. Sein Rohr hat er auf die russische Botschaft gerichtet. Die anwesenden Journalisten sind beschäftigt.


Der 24. Februar 2022 – Aufbruch zu einer Neuordnung der Welt





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Nur wenige 100 Meter weiter findet auf dem Pariser Platz, der Ostseite des Brandenburger Tors, eine Kundgebung statt, die gar nicht zur heutigen kriegerischen Festlichkeit passen will. Das Motto: "Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg". Über den Köpfen wehen Flaggen mit Friedenstauben, auf den Transparenten steht: "Die Ukraine braucht Frieden – keine Waffen! Verhandeln sofort!" und "Frieden, Heizung, Brot statt Waffen, Krieg und Tod!" Der Altersschnitt liegt über 50.

Die Redebeiträge drehen sich viel um Geschichte. Es geht um das Kosovo, Legalität und Ankündigung der NATO-Mitgliedschaft für die Ukraine 2008, "ein innerlich tief gespaltenes Land direkt vor Russlands Türe", zitiert nach dem früheren US-Botschafter in der Sowjetunion Jack Foust Matlock jr.

"Wenn China anfangen würde, eine Militärallianz mit Kanada und Mexiko zu organisieren, würden die USA das nicht tolerieren. Wir würden uns auch nicht auf abstrakte Prinzipien von internationalem Recht beschränken lassen. Wir würden es verhindern, mit jedem Mittel, das wir haben."

Es brauche Verhandlungen, um des Weltfriedens und der Ukraine willen. Dafür gebe es bereits ernst zu nehmende Vorschläge, etwa vonseiten der UN-Studiengruppe Wissenschaft und Ethik des Glücks, mit Eckpunkten für einen Waffenstillstand und ein positives Friedensabkommen.

Gabriele Gysi, die Schwester des Linken-Politikers Gregor Gysi, hält die nächste Rede. Gysi fühlt sich durch manche Formulierung der westlichen Propaganda an die US-amerikanische Gründungsgeschichte erinnert.

"Die neuen Wilden, die neuen Indianer sind die Russen. Sie müssen besiegt, also vernichtet werden. Dann, nach dem Leben in Reservaten, nach der Umerziehung in unsere westliche Wertegemeinschaft, nach Abschwören ihrer eigenen Geschichte unter Führung durch vom Westen akzeptierten Gouverneuren dürfen die Überlebenden vielleicht wieder in unserer regelbasierten Ordnung mitspielen."

Gysi erinnert daran, dass der erste ukrainische Staat im Anschluss an den Ersten Weltkrieg von Deutschland gegründet wurde. Heute hingegen erscheinen die damalige Entente aus Frankreich, Großbritannien und den USA mit ihren damaligen Feinden Deutschland und Österreich als gemeinsames Bündnis in Form der NATO.

"Soll hier die Geschichte des Dramas des Ersten Weltkriegs im Kampf gegen Russland endgültig vollendet werden?"

Die militärische Spezialoperation: Notwendige Folge der NATO-Aggression seit 1990




Meinung

Die militärische Spezialoperation: Notwendige Folge der NATO-Aggression seit 1990






Die Bühne der Friedensdemo liegt mitten auf dem Weg des Aufzugs. Die ersten mit Ukraine-Flaggen behangenen Demonstranten treffen ein. Ein junger ukrainischer Mann und ein älterer Deutscher diskutieren. Sie tauschen die bekannten Argumente aus. Zum Schluss fragt der ältere Herr, warum der junge Mann nicht an der Front ist, um gegen die russischen Besatzer zu kämpfen. Der junge Mann reagiert pikiert: "Was ist denn das für eine Frage? Haben Sie einen an der Waffel?" Auf der Bühne im Hintergrund steht gerade Diether Dehm und singt "Ami, go home".


Auf der Westseite des Brandenburger Tors geht schließlich die Abschlusskundgebung der Ukraine-Demos los. Zum wiederholten Mal spricht Fücks. Die Unterstützung für die Ukraine muss weitergehen. Die Ukraine muss gewinnen, damit kein neuer Präzedenzfall für einen erfolgreichen Krieg geschaffen wird. Die Ukraine verteidigt Europa. Die Deutschen liefern die Waffen, die Ukrainer den Mut. Aufrufe zur Solidarität und zur Aufopferung. An den Argumenten der Ukraine-Unterstützer hat sich seit einem Jahr nichts geändert, und auch in Zukunft werden sie sich vermutlich nicht ändern.


Was sich in einem Jahr geändert hat, ist die Teilnehmerzahl auf den Ukraine-Demos. Waren vor einem Jahr noch rund 100.000 Personen in Berlin für die Ukraine auf die Straße gegangen, waren es am Freitag laut Polizeiangaben nur 10.000. Beobachter gehen von 5.000 aus. Die angekündigten 12.500 wurden in jedem Fall verfehlt.


Eine proukrainische Demonstration vor dem Café Moskau in Berlin am 24. Februar 2023


Mehr zum Thema – Von Washington angezettelt: Ein Jahr Krieg Russlands gegen die versammelte NATO in der Ukraine


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freeassange.rtde.live/inland/163878-ukraine-demos-in-berlin-wenige-teilnehmer-noch-weniger-argumente


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25.02.2023

Die Wut gegen die Kriegsmaschine vereinen

Unter Hinweis auf die unterschiedlichen Gruppen, die am 12. Juni 1982 zu der massiven Anti-Atom-Demonstration in New York City zusammenkamen, empfiehlt Chuck Zlatkin am 19. Februar in Washington die gleiche gemeinsame Absicht.


seniora.org, 25. Februar 2023

Special zu Consortium News - Chuck Zlatkin - 15. Februar 2023

*Chuck Zlatkin

Ich gehe am 19. Februar zum Rage Against the War Machine in Washington, DC, am Lincoln Memorial, weil ich ein Antikriegsaktivist bin. Ich gehe seit 1963 zu Märschen und Kundgebungen. In dieser Zeit habe ich Veranstaltungen besucht, bei denen ich die Sponsoren oder einige der anwesenden Redner oder Gruppen nicht mochte, aber mir war das Thema wichtig: Nein zum Krieg! Der 19. Februar ist keine Ausnahme, unabhängig davon, wer ihn organisiert hat.


Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, liebe Freunde, weil Menschen Frieden wollen und dafür auf die Strasse gehen, ist es in diesen schweren Zeiten wichtig, es gemeinsam zu tun. Aus diesem Grund veröffentlichen wir den guten Aufruf von Chuck Zlatkin an seine Landsleute in USA. Weil mittels «divide et impera» und agitatorischer Argumentation in unserer Heimat versucht wird, dringend angesagte Friedensaktionen zu blockieren und der Russophobie Vorschub zu leisten, möchten wir daran erinnern: Der russische Einmarsch in die Ukraine galt dem Schutz der russisch sprechenden Bevölkerung des Donbass und begann unter Berufung auf Art. 51 der UN-Charta. Er war KEIN «Völkerrechtsbruch», schon gar nicht ist er ein «Angriffskrieg».


Deshalb finden wir es wichtig, dass Friedensmanifeste und -Märsche sich dem westlichen Kriegs-Narrativ widersetzen und von seiner permanenten Wiederholung nicht irritieren lassen. Die Falschbehauptung «Völkerrechtswidriger Angriffskrieg» dient bloss der Rechtfertigung des grausamen Stellvertreterkrieges, den die USA zum Schutz ihrer Weltmachtinteressen von den Ukrainern und deren Söldnern mit NATO-Rückendeckung führen lassen. Verlieren sie ihn, wäre das Ende der US-Hegemonie eingeläutet. Das wäre kein Schaden, sondern ein Dienst an der Menschheit.


Mit herzlichem Gruss Margot und Willy Wahl. 


Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen, 24 Okt. 1945 - Zuletzt aktualisiert: 01 Okt. 2009 15:42, Englisch, Französisch, Russisch: ‘Keine Bestimmung dieser Charta beeinträchtigt das inhärente Recht auf individuelle oder kollektive Selbstverteidigung im Falle eines bewaffneten Angriffs auf ein Mitglied der Vereinten Nationen, solange der Sicherheitsrat nicht die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat. Die von den Mitgliedern in Ausübung dieses Selbstverteidigungsrechts getroffenen Maßnahmen sind dem Sicherheitsrat unverzüglich mitzuteilen und berühren in keiner Weise die Befugnis und Verantwortung des Sicherheitsrats nach dieser Charta, jederzeit die Maßnahmen zu ergreifen, die er zur Wahrung oder Wiederherstellung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit für erforderlich hält’.


Es gibt zwei Hauptgründe, warum ich die Welt so sehe. Meine Erfahrung als Gewerkschaftsvertreter hat mich nachhaltig geprägt. Es war mir eine Ehre und ein Privileg, meine Kollegen zu vertreten und mich als Vertrauensperson respektieren zu lassen, selbst wenn wir politische Meinungsverschiedenheiten hatten oder sie mich persönlich nicht mochten. Ich habe ihren Respekt gewonnen, weil ich den Job gemacht habe.


Wenn es ein Problem mit dem Management gab, eines, das die Rechte meiner Mitglieder beeinträchtigte, wenn ihre Sicherheit und Gesundheit bedroht waren, verstand ich schon früh, dass unser Erfolg gegen die Bosse durch unsere Einigkeit gesichert war. Wir brauchten alle, um trotz unserer Unterschiede zusammenzustehen.


Ich war nicht schüchtern in meiner persönlichen Politik, aber als Vertrauensmann bestand meine Aufgabe darin, alle Arbeiter zu vertreten, auch diejenigen, die rassistisch, homophob, frauenfeindlich oder antisemitisch sein mögen, nicht dass es viele von ihnen gegeben hätte. Der Punkt ist, was war unser Ziel? Um uns alle vor dem Missbrauch durch unsere Chefs zu schützen. 


Eine andere Situation, die mich dazu brachte, mich auf das Ziel zu konzentrieren, war der 12. Juni 1982, der Marsch und die Kundgebung zur nuklearen Abrüstung im New Yorker Central Park. Ich arbeitete daran, bei der Organisation der Veranstaltung zu helfen, die über eine Million Menschen anzog.


Ich half bei der Organisation eines „Feeder“-Marsches von Greenwich Village und Chelsea zur Hauptkundgebung. Über 10.000 Menschen nahmen an diesem Feeder-Marsch teil, darunter zwei Gruppen, die dem Tag etwas unerwartete Aufregung verliehen.


Der Zubringermarsch geriet ins Stocken, weil die Teilnehmer sich gegenseitig anschrien. Es gab eine evangelikale Gruppe, die gegen Atomwaffen und gegen Abtreibung war, mit Schildern, die ihre Ansichten zum Ausdruck brachten, was im Grunde die Positionen von Dan Berrigan waren. Und dann gab es Frauengruppen aus dem Village, die sowohl entschieden gegen Atomwaffen als auch pro-choice waren.


Ich stieß auf diese Szene und erkannte schnell, dass unser Zubringermarsch in Schwierigkeiten steckte, wenn dies nicht gelöst wurde. Ich sagte zu beiden Gruppen: „Warum sind wir heute hier? Weil wir Atomwaffen abschaffen wollen. Was können wir tun, damit dies geschieht?“


Beide Gruppen teilten dieses Ziel gemeinsam und ich schlug vor, dass wir alle marschieren könnten, wenn die beiden Gruppen nicht nebeneinander marschieren würden. Sie einigten sich und trennten sich voneinander, machten aber gemeinsam im selben Marsch weiter.


Obwohl ich mich seit über 40 Jahren über die New York Times ärgere, weil sie die Zahl der Teilnehmer an diesem Tag zu niedrig angegeben hat, habe ich kürzlich noch einmal ihre Berichterstattung über den 12. Juni 1982 gelesen. In einem Artikel auf der Titelseite, „Menschen füllen sich Manhattan to Protest Nuclear Weapons“ von Paul L. Montgomery habe ich folgendes gefunden:


„Die große Parade und Kundgebung, die von einer Koalition von Friedensgruppen organisiert wurde, brachte Pazifisten und Anarchisten, Kinder und buddhistische Mönche, römisch-katholische Bischöfe und Führer der Kommunistischen Partei, Universitätsstudenten und Gewerkschaftsmitglieder zusammen. Es waren Delegationen aus Vermont und Montana, Bangladesch und Sambia und aus vielen anderen Orten anwesend. Die lächelnde, in die Hände klatschende Reihe von Demonstranten war mehr als fünf Kilometer lang, und die Teilnehmer trugen Plakate in Dutzenden von Sprachen.“


Consortuium news NYT on nuke protest

Und „Unter den Demonstranten gab es eine Fülle von Plakaten: ‚Choose Life'; „Brot statt Bomben“; 'Keine Atomwaffen'; „Reagan ist eine Bombe   – beides sollte verboten werden“; „USA raus aus El Salvador“; 'Einfrieren oder Brennen'; „Baue Häuser, keine Luftschutzbunker“; „Eine feministische Welt ist eine atomwaffenfreie Zone“, „Waffen sind zum Umarmen da.“ Ein kleines Mädchen trug ein Schild mit der Aufschrift „I Hate Nuclear War“, und ein Demonstrant hatte einen aufgeblasenen Gummiwal mit der Aufschrift „Save the Humans“. ”


Jetzt, über 40 Jahre später, ist für Washington, DC, am 19. Februar eine Kundgebung und ein Marsch gegen Krieg und Atomwaffen geplant, und große Friedens- und Antikriegsgruppen werden nicht teilnehmen. Sie werden nicht da sein, weil sie Probleme damit haben, wer zum Marsch aufgerufen hat oder wer eingeladen oder nicht eingeladen wurde, um zu sprechen.


Mit anderen Worten, sie haben deutlich gemacht, dass ihr Hauptziel etwas anderes ist, als den Krieg zu stoppen oder die nukleare Vernichtung zu verhindern. Sie haben es den Machthabern leicht gemacht, diese Bewegung zu spalten. Diese Gruppen und der Kriegsstaat haben nun das gleiche Ziel, die Antikriegskundgebung am 19. Februar so klein wie möglich zu machen.

Tragisch.


*Chuck Zlatkin ist gesetzgebender und politischer Direktor der New York Metro Area Postal Union (APWU) und Gründungsmitglied von NYC Free Assange.


Die geäußerten Ansichten sind ausschließlich die des Autors und können die von  Consortium News widerspiegeln oder nicht.


Quelle: https://consortiumnews.com/2023/02/15/unifying-the-rage-against-the-war-machine/


Info: https://seniora.org/wunsch-nach-frieden/der-wunsch-nach-frieden/die-wut-gegen-die-kriegsmaschine-vereinen?acm=3998_1662


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.02.2023

             Offensive für Frieden und soziale Gerechtigkeit - jetzt!
                 Konferenz der norddeutschen Friedensbewegung

Screenshot_2023_02_25_at_21_59_51_Einladung_norddeutsche_Friedenskonferenz_am_25.2.2023_in_Bremen_mit_Programm_und_neuem_Ort.pdf


Screenshot_2023_02_25_at_22_00_18_Einladung_norddeutsche_Friedenskonferenz_am_25.2.2023_in_Bremen_mit_Programm_und_neuem_Ort.pdf


25.02.2023

Lost in EUrope Update

aus e-mail von <eboneu-1-gmail-com@getresponse-mail.com>, 25. Februar 2023, 8:02 Uhr


Nachricht im online Modus https://app.getresponse.com/view.html?x=a62b&m=BlOBvw&mc=IQ&r=SgQdq&s=BW8HMwn&u=SnDUE&z=EzBwJJ2& ansehen


Der tägliche Update.

Vom unabhängigen EU-Blog aus Brüssel.



Ein Jahr Ukraine-Krieg: EU und Nato lehnen China-Vermittlung ab https://app.getresponse.com/click.html?x=a62b&lc=hSR300&mc=IQ&s=BW8HMwn&u=SnDUE&z=ESFDz2e&



Die EU und die Nato haben sich gegen eine Vermittlung durch China im Ukraine-Krieg ausgesprochen. Eine Alternative haben sie aber auch nicht formuliert – der Krieg soll weiter gehen. China habe bereits…

Weiterlesen » https://app.getresponse.com/click.html?x=a62b&lc=hSR300&mc=IQ&s=BW8HMwn&u=SnDUE&z=EJkPy2r&



Neues vom Wirtschaftskrieg (196): EU verstolpert 10. Sanktionspaket https://app.getresponse.com/click.html?x=a62b&lc=hSR3Oa&mc=IQ&s=BW8HMwn&u=SnDUE&z=EGwNMxi&



Präsident Putin begrüßt den Strukturwandel in der russischen Wirtschaft infolge des Krieges und der Sanktionen. Den Europäern ist es nach Aussage von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen gelungen…

Weiterlesen » https://app.getresponse.com/click.html?x=a62b&lc=hSR3Oa&mc=IQ&s=BW8HMwn&u=SnDUE&z=EEPb9g2&


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.02.2023

McGovern: "Verhandeln kommt von Hand – mit ausgestreckter Hand die Sorgen der Gegenseite erfahren"

freeassange.rtde.live, 25 Feb. 2023 08:16 Uhr

Der frühere CIA-Analyst Ray McGovern nutzte seinen Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat in Sachen Sprengung der Nord-Stream-Pipelines zu einer eindrücklichen Mahnung, sich in die Gegenseite hineinzuversetzen – und mit Moskau zu verhandeln statt zu schießen. Auch der deutschen Justiz verpasste er einen Seitenhieb.


Quelle: www.globallookpress.com © Lev Radin/Keystone Press Agenc


New York: Der ehemalige CIA-Offizier Raymond McGovern (links) spricht mit den russischen Vertretern Wassili Nebensja und Dmitri Poljanski nach der Sitzung des UN-Sicherheitsrates im UN-Hauptquartier, 21. Februar 2023 (Bild)


Zitat: Nach den Enthüllungen von Seymour Hersh über die Sprengung der Nord-Stream-Leitungen durch die USA hatte Russland für vergangenen Dienstag den UN-Sicherheitsrat einberufen. Die UNO sollte mit der Untersuchung des Anschlags beauftragt werden. In der Anhörung vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sprachen auf Einladung Russlands der Wirtschaftsprofessor Jeffrey Sachs und der frühere CIA-Mitarbeiter Raymond McGovern.

Moskaus Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, hatte am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat erklärt, die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines sei ein Akt des internationalen Terrorismus und müsse aufgeklärt werden, um ein "Chaos" auf hoher See zu vermeiden. Zuvor hatte Russland Deutschland, Schweden und Dänemark der Vertuschung beschuldigt, um die USA zu schützen. Moskau werde daher nur einer UN-Untersuchung vertrauen. Während die russische Seite die USA nicht offen beschuldigt hat, die Bombenanschläge verübt zu haben, hat der Journalist Seymour Hersh in einem Anfang des Monats veröffentlichten Artikel genau das getan.


Renommierte Experten


US-Star-Ökonom vor UNO: Warum haben wir bis heute keine Ermittlungsergebnisse zu Nord Stream?


US-Star-Ökonom vor UNO: Warum haben wir bis heute keine Ermittlungsergebnisse zu Nord Stream?





Jeffrey Sachs stellte in seiner Stellungnahme, die von den NachDenkSeiten vollständig ins Deutsche übersetzt wurde, fest, dass Seymour Hersh einen detaillierten Bericht über die Zerstörung der Pipelines vorgelegt habe. Das Weiße Haus in Washington habe diese Darstellung Hershs als "komplett und völlig falsch" bezeichnet, allerdings auch keine Angaben gemacht, die den von Hersh gemachten Enthüllungen widersprechen oder in anderer Weise die Zerstörungen der Pipelines erklären würden.


Diesen Feststellungen von Jeffrey Sachs schloss sich der ehemalige und langjährige Sowjetunion-Experte der CIA, Ray McGovern, ausdrücklich an. McGovern betonte dabei eingangs, dass seine Stellungnahme auf Grundlage seiner 27-jährigen Erfahrung als hochrangiger CIA-Analyst und Experte für sowjetische Außenpolitik beruhe und ihm niemand vorher gesagt oder ihn gefragt habe, was er vor dem Sicherheitsrat vortragen werde. Unter anderem hatte McGovern mitgeholfen, den ABM-Vertrag von 1972 vorzubereiten.
























Wie Jeffrey Sachs betonte auch McGovern die Glaubwürdigkeit von Seymour Hersh – im Unterschied zu den Angaben eines Geheimdienstes wie der CIA oder anderer US-Regierungsstellen. Als früherer CIA-Mitarbeiter müsse er zugeben, dass es mit der Glaubwürdigkeit von öffentlichen Stellungnahmen dieses Geheimdienstes nicht zum Besten bestellt sei. McGovern erinnerte in diesem Zusammenhang an den berüchtigten Auftritt des damaligen US-Außenministers Colin Powell vor dem Sicherheitsrat im Jahre 2003 – dessen Präsentation hatte sich als reine Lüge erwiesen. Alle US-Offiziellen und Presseleute, die die Seriosität von Seymour Hersh in Misskredit zu bringen suchten, hätten selbst ein großes Problem mit ihrer Glaubwürdigkeit, wie die fingierte Geschichte der angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen, die Powell vorgetragen und die Medien unkritisch aufgegriffen hatten, zeige.


Missbrauchtes Vertrauen


"Unprovozierter Angriffskrieg Russlands"? Journalist Eric Bonse kritisiert westliches Narrativ





"Unprovozierter Angriffskrieg Russlands"? Journalist Eric Bonse kritisiert westliches Narrativ





Schließlich kam McGovern auf die Formulierung des angeblich "unprovozierten" militärischen Vorgehens Russlands in der Ukraine zu sprechen. Anekdotisch berichtet McGovern von seiner Begegnung mit einem der Chefberater von Michail Gorbatschow, Wiktor Borissowitsch Kuwaldin. McGovern habe ihn gefragt, wie es gekommen sei, dass das Versprechen der USA, die NATO keinen Zoll nach Osten auszudehnen, im Zuge der Vereinigung beider deutscher Staaten nicht schriftlich festgehalten worden sei. Kuwaldin habe darauf geantwortet:

"Mr. McGovern, das waren die üblichen Gründe: Die Deutschen hatten es noch nicht geglaubt, und der Warschauer Vertrag existierte immer noch. Aber in Wirklichkeit war es so, Mr. McGovern: Wir haben Ihnen geglaubt."

Doch die Osterweiterung – und Verdopplung – der NATO sei nun eine Tatsache, wobei es nicht nur um die Ausdehnung als solche gehe. Denn, wie McGovern erläutert, in Polen und Rumänien sind nun Startvorrichtungen installiert, die zwar einerseits mit defensiven Abwehrraketen bestückt seien, die andererseits aber auch mit atomar bewaffneten Marschflugkörpern oder (Hyperschall-)Raketen ausgerüstet werden könnten.


Deutschland: staatlich eingeschränkte Redefreiheit

Berliner Polizei ermittelt gegen Friedensaktivisten wegen Rede am 22. Juni





Berliner Polizei ermittelt gegen Friedensaktivisten wegen Rede am 22. Juni






Schließlich verdeutlichte McGovern seine Argumentation mit einer Beobachtung, die er in Deutschland gemacht hatte. Bei einem seiner letzten Aufenthalte hierzulande sei ihm in der Öffentlichkeit ein Ansteck-Button mit der Aufschrift "Putin-Versteher" aufgefallen. McGovern ließ sich den Hintergrund und den programmatischen Sinn des Begriffs erklären. Bei Demonstrationen sei ihm dann die Losung "Verhandeln statt Schießen" positiv aufgefallen, wie er im Sicherheitsrat bekannte: "Das macht durchaus Sinn." Doch das Bemühen um ein Verständnis der Position Putins und der Hinweis auf die rechtsextremen Kräfte in der Kiewer Regierung würden in Deutschland nicht geschätzt. Ray McGovern machte im UN-Sicherheitsrat auf den Skandal aufmerksam, dass sein Berliner Freund Heinrich Bücker vom "Coop Anti-War Café" verurteilt wurde, weil er sich öffentlich in diesem Sinne kritisch geäußert hatte. Bücker müsse wahrscheinlich ins Gefängnis gehen, weil das Berufungsverfahren scheitern könnte und er die Geldstrafe nicht zahlen wolle. McGovern kommentierte das deutsche Gerichtsverfahren sarkastisch mit "Nun, das ist Redefreiheit …" und zeigte sich ernsthaft besorgt über das Schicksal seines Freundes Heinrich Bücker.


McGovern schloss seine Stellungnahme vor dem UN-Sicherheitsrat mit dem gesungenen Vortrag der Strophe eines Liedes von Vincent Harding – dem US-amerikanischen Bürgerrechtler und Unterstützer von Martin Luther King: "We are gonna keep on moving forward/ We gonna keep on loving our enemies …"


Mehr zum Thema - Karin Kneissl: Verlogene Diplomatie erreichte das Gegenteil von Vermittlung


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

Info: https://freeassange.rtde.live/international/163798-mcgovern-verhandeln-kommt-von-hand


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25.02.2023

Zeitenwende: China nimmt die frontale Konfrontation mit der US-Hegemonie auf

Von Timur Fomenko

Zeitenwende in Peking: In einem seltenen, äußerst vernichtenden Aufsatz hat Chinas Außenministerium Washingtons fortgesetzte Versuche, die Welt zu dominieren, auf das Schärfste verurteilt. Derart heftige Kritik an den USA gab es bisher von dort noch nicht zu hören. Was bedeutet das?


© Kevin Frayer / Getty Image


meinungsfreiheit.rtde.life


Zitat: Das chinesische Außenministerium hat unter dem Titel "U.S. Hegemony and Its Perils" (US-Hegemonie und ihre Gefahren) einen vernichtenden Angriff auf die Vereinigten Staaten und ihren Wunsch, die Welt zu beherrschen, veröffentlicht.


Der Aufsatz wurde breit in den chinesischen Staatsmedien publiziert und ist wahrscheinlich das Schärfste, was jemals in Bezug zu den USA veröffentlicht wurde. Die Veröffentlichung fiel zudem zeitlich mit der Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin vor der Föderalen Versammlung zusammen. Der Text greift die USA in einem breiten Themenspektrum an, wobei die vielschichtigen Bemühungen der USA beschrieben werden, mit denen sie die exklusive Vorherrschaft über den gesamten Planeten erlangen und aufrechterhalten wollen. Dazu gehören militärische Aktionen wie im Irak und in Afghanistan sowie die Einmischung in die innenpolitischen Angelegenheiten souveräner Staaten in Form von Staatsstreichen und Revolutionen.


China veröffentlicht 12-Punkte-Plan zur Beilegung des Krieges in der Ukraine




China veröffentlicht 12-Punkte-Plan zur Beilegung des Krieges in der Ukraine







Der Aufsatz beleuchtet den Arabischen Frühling, die Einmischungen der USA in Lateinamerika – einschließlich des von der CIA orchestrierten Putsches in Chile – und die Versuche, die Regierungen von Kuba und Venezuela zu untergraben. Auch die "farbigen Revolutionen" in ehemaligen Sowjetstaaten wie der Ukraine, Georgien und Kirgisistan kommen detailliert zur Sprache. Peking verurteilt zudem, wie Washington das Thema Demokratie als Waffe benutzt, Länder dazu zwingt, Partei zu ergreifen, und brandmarkt die USA als eine Nation, die sich "durch Gewalt und Expansion" auszeichnet, ihre Gegner mit Sanktionen und "wirtschaftlichen Zwängen" erdrosselt und identifiziert den US-Dollar als "die Hauptquelle für Instabilität und Unsicherheit in der Weltwirtschaft".


Noch nie zuvor hat Chinas Außenministerium einen so heftigen verbalen Angriff gegen die USA geritten. Viele Jahre lang blieb China trotz Washingtons Feindseligkeiten gegenüber Peking überwältigend zurückhaltend. Peking hielt lange Zeit an der Überzeugung fest, dass man sich mit den USA arrangieren kann, dass das Land irgendwie zur Vernunft gebracht werden kann und dass die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und China verbessert und stabilisiert werden können. Man vertrat zunächst die Überzeugung, dass nach dem Abgang von Donald Trump aus dem Weißen Haus die Dinge unter Joe Biden wieder "normal" werden könnten.


Diese Erwartung hätte falscher nicht sein können. Nach zwei Jahren im Amt hat sich die Administration von Joe Biden gegenüber China als kriegerischer und restriktiver erwiesen, als es Trump und seine Vorgänger je waren. Die bilateralen Beziehungen sind von einem neuen Tief zum anderen gefallen, wobei die Biden-Präsidentschaft die US-Politik von einer "America First"-Frustration in Bezug auf den gegenseitigen Handel hin zu einer allumfassenden Kampagne militärischer und strategischer Eindämmung hat eskalieren lassen, sodass die Spannungen zwischen beiden Ländern dramatisch zunahmen. Trump trat wie ein Geschäftsmann auf, der Handelsabkommen mit China abschließen wollte, und nutzte Zölle als Druckmittel, um den US-amerikanischen Interessen entgegenzukommen, während das Wort "Kompromiss" in Bidens Wortschatz nicht existiert.


Konfrontation im Pazifik: USA erweitern die militärische Einkreisung Chinas





Analyse

Konfrontation im Pazifik: USA erweitern die militärische Einkreisung Chinas





Die Regierung von Joe Biden hat wiederholt behauptet, man wolle "Leitlinien in den bilateralen Beziehungen" und "Kommunikationskanäle" mit Peking offen halten, aber Washingtons Handlungen haben die wahren Absichten gezeigt: angefangen bei der Duldung des hoch provokativen Besuchs von Nancy Pelosi in Taiwan über das Schüren von Paranoia wegen eines verloren gegangenen Ballons bis hin dazu, andere Nationen zu zwingen, Lieferungen an Chinas Halbleiterindustrie zu unterbrechen. Die Schlussfolgerung, zu der Peking schließlich kommen musste, ist, dass es keinen ernsthaften Dialog mit den Vereinigten Staaten geben kann. Das ist reine Zeitverschwendung. China steht einem kriegerischen, hegemonialen und böswilligen Akteur gegenüber, der versucht, es einzudämmen und um jeden Preis strategisch zu vernichten.


Die USA zwingen China somit, eine Anpassung seiner Außenpolitik vorzunehmen. Viele Jahrzehnte lang bestand Chinas Philosophie darin, eine Konfrontation mit Washington zu vermeiden und eine Form von Zusammenarbeit zu suchen. Damit wollte man verhindern, dass die USA sich einer Politik der Eindämmung des Kalten Krieges zuwenden und damit Chinas wirtschaftliche Entwicklung blockieren, die als übergeordnete innenpolitische Priorität der Kommunistischen Partei gilt. Deshalb blieb China, auch als die USA zusehends feindseliger wurden, lange Zeit ambivalent und zurückhaltend. Man wollte glauben, dass die Beziehung zu den USA gerettet und ausgeglichen werden kann.


China hat jetzt erkennen müssen, dass seine beste Option nicht darin besteht, Washington zu beschwichtigen, sondern dass seine weitere Entwicklung und sein eigener Wohlstand davon abhängt, eine multipolare Welt aufzubauen und aufrechtzuerhalten, in der die US-amerikanische Macht verwässert wird. China hat die US-Hegemonie jetzt offiziell als die größte Quelle von Instabilität, Chaos, Ungleichheit und für die Konflikte in der Welt identifiziert und damit die Feststellungen von Wladimir Putin untermauert.


Die USA haben kein Interesse daran, den Aufstieg eines anderen Landes zu akzeptieren oder sich damit abzufinden, dass ihr Monopol auf globale Macht infrage gestellt wird. Die USA betrachten ihre Hegemonie als eine Art göttliches Recht, was wenig Hoffnung auf "Stabilität" übrig lässt. Die USA werden alles tun, um zu versuchen, China einzudämmen und seine Integration in die Weltwirtschaft zu brechen. Dies bedeutet zwar nicht, dass Peking als Antwort darauf etwas Leichtsinniges oder Risikobehaftetes tun wird. Aber es bedeutet, dass man sich in Peking endlich der Herausforderung bewusst geworden ist, vor der man steht, und sich auch nach Jahrzehnten freundlicher Beziehungen nicht länger blauäugig über die wahre Natur vom Regime der USA täuschen lässt.


Aus dem Englischen


Timur Fomenko ist ein politischer Analyst.


Mehr zum ThemaWie das Jahr 2022 das Ende der unipolaren amerikanischen Vormacht markierte


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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24.02.2023

... noch Ausgewähltes....

aus e-mail von Doris Pumphrey, 24. Februar 2023, 19:08 Uhr


RT-Liveticker 24.2.2023

<https://freeassange.rtde.live/international/131481-liveticker-ukraine-krieg/>

11:29 Uhr

*Medwedew: Schicksal der künftigen ukrainischen Führung wenig beneidenswert*

Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri

Medwedew, wies darauf hin, dass das Schicksal derjenigen, die nach dem

Ende der Sonderoperation "das, was von der Ukraine übrig bleibt",

regieren werden, nicht beneidenswert sei. Grund sei die Tatsache, dass

die ukrainischen Nationalisten sie weiterhin kontrollieren werden, weil

es dort keine andere Ideologie gebe.

Medwedew erklärte, dass die ukrainischen Behörden "nicht in der Lage

sein werden, die Ergebnisse der Sonderoperation anzuerkennen, ohne zu

riskieren, noch am selben Tag hingerichtet zu werden". Er fügte hinzu:

/"Die Nationalisten werden weiterhin die Machtkamarilla kontrollieren,

denn keiner von ihnen hat eine andere Ideologie als den

Bandera-Neonazismus. Eine Niederlage einzugestehen, ist für sie wie der

Tod."/

Daher werde die Nazi-Ideologie wohl noch lange Zeit bestehen bleiben.



https://freeassange.rtde.live/europa/163738-russischer-botschafter-in-paris-frankreich-atomwaffen/

23.2.2023

*Russischer Botschafter in Paris:

Frankreich muss seine Nuklearkapazitäten mitteilen


*Zur gemeinsamen Arbeit am New START-Vertrag erwartet Russland von

Frankreich eine detaillierte Auskunft über dessen Nuklearkapazitäten, um

diese in das Gesamtgleichgewicht der Kräfte einzubeziehen, so der

russische Botschafter in Frankreich.

Russland besteht darauf, das gemeinsame Nuklearpotenzial der als Block

auftretenden westlichen Länder zu berücksichtigen und erwartet vor allem

von Frankreich eine detaillierte Auskunft in dieser Hinsicht. So

erklärte der russische Botschafter in Paris, Alexei Meschkow, am

Donnerstag, dass es derzeit viel um die Rede des russischen Präsidenten

Wladimir Putin gehe und insbesondere um die Aussetzung des Vertrags über

strategische Offensivwaffen, New START.


Dahingehend wurde deutlich gemacht, dass es an der Zeit sei, unter

anderem die französischen und britischen Nuklearkapazitäten in das

Gesamtgleichgewicht der Kräfte einzubeziehen, da der westliche Block

heute als Einheit auftrete, so Meschkow. "Es ist daher nur logisch, dass

sich auch Frankreich an diesem Prozess beteiligt. Wir warten auf eine

offizielle Reaktion aus Paris zu diesem Thema", sagte der Diplomat in

seinem Gespräch mit russischen Journalisten.


"Wenn der Westen eine geschlossene Front ist, ist es logisch, dass wir

alle ihre militärischen Fähigkeiten berücksichtigen müssen, insbesondere

eine so wichtige wie die nukleare", fügte Meschkow hinzu. Zwar habe

Frankreich wiederholt über die Unabhängigkeit seiner Nuklearstreitkräfte

gesprochen, jedoch ist nach Meschkows Einschätzung "eine solche

Unabhängigkeit heute nicht sichtbar".


Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte in einer Rede vor der

Föderalversammlung am Dienstag, dass Russland seine Teilnahme am "New

START"-Vertrag über gegenseitige atomare Rüstungskontrolle und die

Begrenzung nuklearer Sprengköpfe zwischen den USA und Russland aussetze,

wobei er betonte, dass das Land nicht aus dem Vertrag aussteige. Jedoch

sagte Putin, bevor man die Diskussion wieder aufnehme, "müssen wir

selbst verstehen, was Länder wie Frankreich und Großbritannien fordern

und wie wir ihre strategischen Arsenale, also die Gesamtschlagskapazität

der NATO, berücksichtigen werden".

Laut dem russischen Botschafter war die Entscheidung Russlands, seine

Teilnahme an dem Vertrag auszusetzen, "erzwungen".


"Was die Kritik an unserer Entscheidung angeht, so wissen wir sehr gut

und sehen, wie unsere westlichen Kollegen versuchen, zwischen den Zeilen

zu lesen, aber nicht, die Zeilen selbst zu lesen. Die Position Russlands

in dieser Frage ist sehr deutlich gemacht worden; es hat keinen Sinn,

von einer schlechten zur anderen Seite zu nicken. Wir alle verstehen

sehr gut, wer Russland zur Aussetzung von New START gezwungen hat, wir

verstehen sehr gut, was im Hinblick auf mögliche Verifikationsmaßnahmen

auf russischer Seite geschehen wäre. Wir verstehen sehr gut, dass dies

ein erzwungener Schritt war", mahnte der Diplomat.


Der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow hatte am

Mittwoch erklärt, dass es nicht möglich sei, die nuklearen Fähigkeiten

des Vereinigten Königreichs und Frankreichs in den derzeitigen

START-Vertrag einzubinden, da dies dessen Kern verändern würde. Russland

habe in den letzten Jahren die Frage des Übergangs zu einer

multilateralen Basis im Bereich der strategischen offensiven

Rüstungskontrolle aufgeworfen. Paris und London hätten laut Rjabkow

bisher keine Bereitschaft für eine solche Arbeit gezeigt. Wenn sich die

Situation zu verbessern beginne, sollten Gespräche über die künftige

Rüstungskontrolle unter direkter Beteiligung der beiden Länder geführt

werden.


Das französische Außenministerium bedauerte die Entscheidung Russlands.

Der Quai d'Orsay forderte Russland auf, "Verantwortung zu zeigen" und

sich so schnell wie möglich wieder am START-Vertrag zu beteiligen, der

ein Schlüsselinstrument der internationalen Sicherheitsarchitektur

darstellt.



12:59 Uhr

*Weißes Haus:

US-Panzer und Kampfflugzeuge sind für die Ukraine nutzlos*

Die Entsendung von US-amerikanischen Panzern und Kampfjets in die

Ukraine sei sinnlos. Das verkündete der nationale Sicherheitsberater des

US-Präsidenten, Jake Sullivan, gegenüber /CNN/. Er erklärte: /"Joe Biden

hat die Meinung des Militärs gehört, dass Abrams-Panzer für diese Kämpfe

keinen wirklichen Sinn machen."/

Die Ukrainer bräuchten eigentlich nur Leopard-Panzer. *Dennoch würden

die Abrams in die Ukraine geliefert werden, weil das die Bedingung sei,

unter der Deutschland sich bereit erklärt hat, seine Panzer zu liefern,*

fügte Sullivan hinzu.


Außerdem glaube er, dass Kiew auch keine US-amerikanischen Kampfjets

benötige. Der US-Beamte hob hervor, dass die ukrainischen Truppen sich

auf eine Gegenoffensive vorbereiten und die geforderten F-16 keine

Schlüsselmöglichkeiten für einen Gegenangriff liefern würden. Ihm

zufolge ist die Lieferung von Kampfjets keine kurzfristige, sondern eine

langfristige Angelegenheit. Diesbezügliche Kontakte seien im Gange.



12:22 Uhr

*London: Keine Lieferung von Kampfjets an Kiew in naher Zukunft*

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat erklärt, dass London

in nächster Zeit keine Eurofighter-Typhoon-Kampfflugzeuge nach Kiew

liefern wird. Dies berichtete er dem britischen Fernsehsender /Sky News/.

Die Lieferung von Kampfjets würde laut Wallace die parallele Entsendung

von "Hunderten Menschen" erfordern, darunter Ingenieure und Piloten. Er

fügte hinzu: /"Der Westen wird keine Truppen in diesem Umfang in die

Ukraine schicken."/

/"Wir müssten zweihundert Mann von der Royal Air Force entsenden, und

das werden wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht tun, wie wir deutlich

gemacht haben."/


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

24.02.2023

Moldawien Moldawische Präsidentin bittet Biden um Geld zur Lösung selbst verursachter Probleme

antispiegel.ru, vom 23. Februar 2023 04:00 Uhr
Die moldawische Präsidentin Sandu hat US-Präsident Biden um Geld gebeten, um das Land bei der Bewältigung der Folgen der von Sandu selbst verursachten Energiekrise zu unterstützen.


Zitat: Was in Moldawien passiert, gehört zu den absurdesten wirtschaftspolitischen Vorstellungen, die derzeit in Europa zu beobachten sind. Die Politik der pro-westlichen Präsidentin Sandu haben dem Land explodierende Preise und eine Energiekrise beschert. Nun hat Sandu, die zuvor schon von der EU Geld bekommen hat, auch bei Biden um Geld gebettelt, um Probleme zu lösen, die es ohne ihre Politik gar nicht geben würde.


Ich werde auf die Gründe für die Probleme am Ende dieses Artikels eingehen


. Zunächst übersetze ich die Meldung der russischen Nachrichtenagentur TASS über die aktuellen Ereignisse.


Beginn der Übersetzung:


Sandu fordrte Biden auf, die Finanzhilfe für Moldawien zu erhöhen

Die moldawische Präsidentin dankte den USA für Unterstützung bei der Überwindung der Energiekrise


Die moldawische Präsidentin Maia Sandu hat US-Präsident Joe Biden bei einem Treffen in Warschau gebeten, die Finanzhilfe für das Land, das sich in einer Energiekrise befindet, zu erhöhen.

„Die moldawische Regierungschefin nutzte das Treffen, um den US-Präsidenten über die Schwierigkeiten des Kriege an der Grenze und die Notwendigkeit erhöhter US-Hilfe zur Stärkung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit des Landes zu informieren“, teilte der Pressedienst der moldawischen Präsidentin am Mittwoch mit.


Sandu dankte den USA für die Unterstützung bei der Überwindung der Energiekrise, dank derer die moldawische Regierung einkommensschwache Familien teilweise für höhere Preise für Gas, Strom und Heizung entschädigen konnte. Sie sagte, sie vertraue auf die Hilfe der US-Regierung bei der Diversifizierung der Energieversorgung und der Stärkung der Energiesicherheit des Landes.


Seit eineinhalb Jahren befindet sich die Republik Moldawien aufgrund steigender Energiepreise in einer schwierigen Energiekrise. In diesem Zeitraum haben sich die Gaspreise für die Verbraucher versiebenfacht, die Strompreise verdreifacht und die Wasserpreise verdoppelt. Im Sommer kam es in Chisinau und anderen Städten zu Massenprotesten, bei denen der Rücktritt von Sandu und vorgezogene Parlamentswahlen gefordert wurden. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, mit den steigenden Preisen nicht fertig zu werden, die 2022 zu einer Rekordinflationsrate von 30 Prozent geführt haben. Die Regierung wird für ihre Weigerung, mit Russland über bessere Gaspreise zu verhandeln, für militaristische Äußerungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt und für politischen Druck auf Vertreter der Opposition kritisiert.


Ende der Übersetzung


Die Gründe für die Gaskrise in Moldawien

Moldawiens Liefervertrag für Gas mit Gazprom ist Ende 2021 ausgelaufen und die Verhandlungen über einen neuen Vertrag waren schwierig, weil Moldawien unbeglichene Gasrechnungen hatte. Trotzdem hat sich Gazprom schließlich zum Abschluss eines neuen Vertrages bereiterklärt und die Begleichung der Schulden aufgeschoben. Wie wir heute wissen, war das nicht die Entscheidung von Gazprom, sondern Gazprom hat die Lieferungen fortgesetzt, weil Putin das angeordnet hatte, um eine humanitäre Katastrophe in Moldawien zu vermeiden. Der Streit hat damals einigen Wirbel in den Medien gemacht, die Details finden Sie hier.


Moldawien ist aber auch danach ein unzuverlässiger Zahler geblieben und hat nur ein Mal pünktlich bezahlt. Daher hielt die Gaskrise unvermindert an, was der Regierung den Vorwand zur Verlängerung des Ausnahmezustandes gegeben hat, denn der muss in Moldawien alle 90 Tage explizit verlängert werden. Die Regierung hat sich den Vorwand zur Verlängerung des Ausnahmezustandes und zur damit verbundenen – formaljuristisch legalen – Einschränkung von Pressefreiheit und Freiheitsrechten selbst geschaffen.


Damit aber nicht genug. Das bettelarme Land hätte das Gas von Gazprom zu einem Preis von 430 Dollar pro tausend Kubikmeter beziehen können, wenn es seinen Verpflichtungen aus den Lieferverträgen nachgekommen wäre und pünktlich bezahlt hätte. Das wollte die Regierung aber nicht, und daher kauft sie das Gas nun für den bis zu vierfachen Preis auf dem europäischen Markt ein. Und weil Moldawien das nicht bezahlen kann, hat Präsidentin Sandu bei der EU um Geld gebettelt, das Deutschland und Frankreich ihr auch prompt bereitgestellt haben. Im November 2022 haben die beiden Länder Moldawien auf einer Geberkonferenz 130 Millionen Euro versprochen, damit Moldawien sein Gas in der EU kaufen kann, die selbst in einer Gaskrise steckt.


Der Spiegel berichtete damals über Sandus Erklärung :

„»Wir werden von Moskau erpresst«, sagt Sandu. Ihre Regierung behilft sich damit, dass sie Gas und Strom auf dem europäischen Markt einkauft, Letzteren vor allem in Rumänien. Doch die Preise sind so hoch, dass Sandu nicht weiß, wo sie dafür noch das Geld hernehmen soll. »Uns droht ein Blackout im Winter«, sagt sie.“

Muss man, wie Sandu, in Harvard Wirtschaft studiert haben, um so einen Blödsinn zu verzapfen? Sie hätte russisches Gas für 430 Dollar bekommen können, wenn sie nur ihre Rechnungen pünktlich bezahlt hätte. Nun kauft sie Gas auf dem europäischen Markt zum bis zu vierfachen Preis. Und weil ihr Land das nicht bezahlen kann, hat sie erst bei der EU Geld gebettelt, das Deutschland und Frankreich ihr auch prompt bereitstellen. Und nun bettelt sie bei Biden um noch mehr Geld, um ein Problem zu lindern, das es ohne ihre dumme Politik nicht geben würde.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und d


Info: https://www.anti-spiegel.ru/2023/moldawische-praesidentin-bittet-biden-um-geld-zur-loesung-selbst-verursachter-probleme


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

24.02.2023

Drohender militärischer Angriff: Moskau warnt Westen vor "Abenteuern" in Transnistrien

freeassange.rtde.live, 24 Feb. 2023 14:24 Uhr

Nachdem das russische Verteidigungsministerium gestern erklärt hat, dass es Anzeichen für Vorbereitungen eines militärischen Übergriffs auf Transnistrien sieht und für die nächste Zukunft mit Provokationen in der abtrünnigen Republik rechnet, hat das Außenministerium den Westen am Freitag vor "Abenteuern" in der Konfliktregion gewarnt.


Quelle: Legion-media.ru © Panther Medi


freeassange.rtde.live


Moskau warnt die USA, die NATO und die Ukraine vor Abenteuern in Bezug auf Transnistrien, teilte das russische Außenministerium am Freitag in einer Erklärung mit.

Die Behörde erklärte, dass das Verteidigungsministerium in der Nähe der ukrainisch-transnistrischen Grenze eine Aufstockung der militärischen Kräfte und Ausrüstung festgestellt habe.

Das Außenministerium erklärte, es sei dafür, alle Fragen auf politischem und diplomatischem Wege zu lösen. Es dürfe jedoch niemand daran zweifeln, dass die russischen Streitkräfte im Falle einer Provokation durch das Kiewer Regime angemessen reagieren und ihre Landsleute, das Friedenskontingent und die Militärdepots in Transnistrien schützen würden. Deutlich erklärt das Außenministerium:

"Jegliche Handlungen, die eine Bedrohung für ihre Sicherheit darstellen, werden im Einklang mit dem Völkerrecht als Angriff auf die Russische Föderation betrachtet."

Transnistrien: Der brutale Präzedenzfall eines postsowjetischen Krieges – 20 Jahre vor der Ukraine

Analyse

Transnistrien: Der brutale Präzedenzfall eines postsowjetischen Krieges – 20 Jahre vor der Ukraine

Transnistrien, dessen Einwohner zu 60 Prozent Russen und russischsprachige Ukrainer sind, strebte schon vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion eine Abspaltung von der Republik Moldawien an, da es befürchtete, dass sich die Republik auf einer Welle des Nationalismus Rumänien anschließen würde. Nach einem gescheiterten Versuch der moldauischen Behörden, das Problem mit Gewalt zu lösen, wurde die Region 1992 de facto zu einem Gebiet außerhalb der Kontrolle von Kischinjow. Der Frieden in der Konfliktzone wird von gemeinsamen Friedenstruppen aufrechterhalten, zu denen auch eine Taskforce russischer Truppen gehört – die Nachfolgerin der 14. Sowjetischen Armee von General Lebed.


Der ehemalige Berater des ukrainischen Präsidenten, Alexei Arestowitsch, hat vor zwei Tagen erklärt, die Ukraine sei in der Lage, Transnistrien "in einem bis drei Tagen" zu besetzen, sollte die moldawische Regierung ihre Zustimmung dazu erteilen. Insgesamt haben aggressive Töne bezüglich Transnistriens in Kiew und westlichen Hauptstädten seit einiger Zeit merklich zugenommen.


Am Donnerstag hat das russische Verteidigungsministerium erklärt, dass es in der nächsten Zeit mit Provokationen in Transnistrien rechnet.


Mehr zum Thema - Soros-Strategie trägt Früchte: Moldawien folgt dem Westen notfalls auch in den Krieg


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freeassange.rtde.live/europa/163793-drohender-militaerischen-angriff-moskau-warnt-westen-vor-abenteuern-transnistrien


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24.02.2023

Liveticker Ukraine-Krieg: Pentagon stationiert weitere 20.000 US-Soldaten in Europa

freeassange.rtde.live, 24 Feb. 2023 15:25 Uhr

Russland führt gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine Militäroperation in der Ukraine durch. Der Westen reagiert mit immer neuen Waffenlieferungen an die Ukraine und beispiellosen Sanktionen gegen Russland. Lesen Sie hier die neuesten Entwicklungen.


© AP Photo/Stephen B. Morton




24.02.2023 17:50 Uhr


17:50 Uhr

Regionalleitung von Saporoschje: Landkorridor mit Russland garantiert Sicherheit für Transnistrien

Im Zusammenhang mit einer drohenden ukrainischen Invasion in Transnistrien erklärte Wladimir Rogow, Mitglied des Hauptverwaltungsrates des Gebiets Saporoschje, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, dass die Sicherheit Transnistriens nur durch einen Landkorridor mit Russland gewährleistet werden könne. Er merkte an:

"Dass das Selenskij-Regime einen Angriff auf Transnistrien vorbereitet, daran besteht kein Zweifel. Und diese Vorbereitungen haben nicht erst gestern begonnen. Die einzige Möglichkeit, die Sicherheit Transnistriens zu gewährleisten, das derzeit eine Enklave der russischen Welt ist, die von Feinden umgeben ist, besteht darin, einen direkten Landkorridor zu Russland zu schaffen. Und dazu müssen die Gebiete Cherson, Nikolajew und Odessa vollständig befreit werden."

  • 17:25 Uhr

    Russland warnt NATO und Ukraine vor riskanten Schritten in Transnistrien


    Nach Angaben des russischen Außenministeriums warnt Moskau die USA, die NATO und die Ukraine vor abenteuerlichen Schritten im Kontext der Ansammlung von Truppen und Ausrüstung ukrainischer Einheiten an der ukrainisch-transnistrischen Grenze. Das Außenministerium erklärte außerdem, dass die russischen Streitkräfte angemessen auf eine Provokation des Kiewer Regimes gegen Transnistrien reagieren würden, sollte es zu einer solchen kommen. In der Erklärung auf der Website des Ministeriums heißt es:

    "Im Zusammenhang mit der erheblichen Anhäufung von Personal und militärischer Ausrüstung ukrainischer Einheiten in der Nähe der ukrainisch-transnistrischen Grenze, der Stationierung von Artillerie in Feuerstellungen sowie der beispiellosen Zunahme von Drohnenflügen ukrainischer Streitkräfte über transnistrischem Territorium warnt das russische Verteidigungsministerium die USA, die NATO-Mitgliedsstaaten und ihre ukrainischen Mündel vor einem weiteren abenteuerlichen Schritt."

  • 16:58 Uhr

    Armenien: Menschen veranstalten Kundgebung zur Unterstützung der russischen Sonderoperation in Jerewan

    Wie ein Korrespondent von RIA Nowosti berichtet, fand am Freitag vor der russischen Botschaft in Jerewan eine Kundgebung zur Unterstützung der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine statt.

    Die Demonstranten zogen mit russischen Fahnen und Plakaten zur Unterstützung der Operation und der armenisch-russischen Freundschaft vor das Botschaftsgebäude.

    Die Organisatoren der Veranstaltung – Mitglieder der Bewegung "Im Namen des Mutterlandes – Mein Armenien" – übergaben der russischen Botschaft einen Brief, in dem sie sich bei Russland "für die jahrhundertelange Freundschaft und den Schutz Armeniens als brüderlicher Staat" bedanken. Der Dank gilt auch den russischen Grenzschützern, die die armenisch-türkische und die armenisch-iranische Grenze bewachen, den Soldaten der 102. russischen Militärbasis in Armenien und dem Friedenskontingent in Bergkarabach.

    In dem Brief hieß es weiter:

    "Wir unterstützen die Bürger Russlands in ihrem Wunsch, das Territorium der brüderlichen Ukraine von neofaschistischen und banderistischen Kräften zu säubern, die von den USA und westlichen globalistischen Kräften finanziert werden."

  • 16:27 Uhr

    Erdoğan: Türkei ist bereit, jeden Beitrag zur Lösung des Konflikts in der Ukraine zu leisten


    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte am Freitag gegenüber seinem ukrainischen Amtskollegen Wladimir Selenskij, dass Ankara bereit sei, jeden Beitrag zu leisten, um den Frieden in der Ukraine "auf der Grundlage eines Waffenstillstands und des Friedens" zu erreichen. Dies teilte das Büro des türkischen Staatschefs mit. In einer Erklärung hieß es:

    "Präsident Erdoğan dankte Präsident Selenskij für die Solidarität der Ukraine mit der Türkei wegen des Erdbebens. Präsident Erdoğan sagte, dass die Türkei bereit sei, jeden Beitrag zur Lösung [des Konflikts in der Ukraine] auf der Grundlage eines Waffenstillstands, von Verhandlungen und der Bildung eines Friedens im russisch-ukrainischen Krieg zu leisten, der seit einem Jahr andauert."

  • 15:49 Uhr

    Ukrainische Truppen beschießen Donezk und Jassinowataja mit Mehrfachraketenwerfern

    Die ukrainischen Streitkräfte haben Donezk und Jassinowataja mit 23 Geschossen aus Mehrfachraketenwerfern beschossen. Dies berichtet die Vertretung der Volksrepublik Donezk beim Gemeinsamen Zentrum für die Kontrolle und Koordinierung von Fragen im Zusammenhang mit den Kriegsverbrechen der Ukraine.

  • 15:30 Uhr

    Pentagon: US-Truppen in Europa um 20.000 Mann aufgestockt


    In einer Erklärung des US-Verteidigungsministers, die auf der Website seines Ressorts veröffentlicht wurde, heißt es, dass 20.000 zusätzliche US-Soldaten in das Gebiet der EU verlegt worden seien, da es sich um die "dringendste Bedrohung der europäischen Sicherheit seit Ende des Zweiten Weltkriegs" handele. In der Erklärung von Lloyd Austin heißt es weiter:

    "Die USA haben mehr als 20.000 zusätzliche Personen nach Europa verlegt oder neu stationiert und die ersten ständigen US-Truppen an die Ostflanke der NATO verlegt."

    Es könnten "schwierige Zeiten bevorstehen", meint der Pentagon-Chef.

    Zuvor hatte das Pentagon ein neues Hilfspaket in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar für die Ukraine angekündigt, zu dem auch HIMARS-Munition und Drohnen gehören werden. Diesmal wird die militärische Ausrüstung nicht aus Militärlagern entnommen, sondern bei Herstellern bestellt.

  • 15:11 Uhr

    Kiews Truppen beschießen Dorf im Gebiet Kursk

    Die ukrainischen Truppen haben das Dorf Popowo-Leschatschi im Gebiet Kursk angegriffen. Dabei schossen sie zwölf Geschosse ab und zerstörten mehrere Wohngebäude, eines davon fing Feuer. Dies berichtet der Gouverneur des Gebietes, Roman Starowoit. Ihm zufolge gab es keine Verletzten.

    Er fügte hinzu, dass das Dorf ohne Stromversorgung geblieben ist.

  • 14:41 Uhr

    Großbritannien erweitert Sanktionen gegen Russland

    Das Vereinigte Königreich hat seine Sanktionen gegen Russland auf 92 weitere Personen und Einrichtungen ausgeweitet, wie die britische Regierung in einer Erklärung mitteilte.

    Außenminister James Cleverley verkündete, es gehe um ein Verbot der Ausfuhr von Gütern, die Russland angeblich "auf dem Schlachtfeld verwendet". In der Pressemitteilung heißt es:

    "Zu den Hunderten Gütern gehören Flugzeugteile, Funkgeräte und elektronische Komponenten, die vom russischen militärisch-industriellen Komplex verwendet werden könnten, unter anderem für die Herstellung von Drohnen."

    Auf der Sanktionsliste stehen unter anderem:

    • Alexander Nowak, Vize-Ministerpräsident;
    • Maksut Schadajew, Minister für Wissenschaft und Technologie;
    • Alexei Djumin, Gouverneur des Gebietes Tula;
    • Maxim Liksutow, Vize-Bürgermeister von Moskau.

    Auch Vertreter großer russischer Unternehmen wurden sanktioniert. So handelt es sich bei 20 Personen um Führungskräfte von Gazprom und Aeroflot, darunter Wiktor Subkow, Vorstandsvorsitzender von Gazprom, Elena Burmistrowa, Leiterin von Gazprom Export, Sergei Alexandrowski, Generaldirektor von Aeroflot, und sein erster Stellvertreter Andrei Tschichantschin.

  • 14:02 Uhr

    USA: G7-Länder lassen russische Aktiva bis zur Lösung des Ukraine-Konflikts eingefroren


    Laut einer auf der Website des Weißen Hauses veröffentlichten Erklärung beabsichtigen die Länder der G7, russische Vermögenswerte so lange einzufrieren, bis der Ukraine-Konflikt beigelegt ist. Wie die Nachrichtenagentur TASS meldet, lautet die Erklärung des Weißen Hauses:

    "Um den Versuchen Russlands entgegenzuwirken, die restriktiven Maßnahmen der G7 zu umgehen, werden die Staats- und Regierungschefs die Schaffung eines Koordinierungsmechanismus zur Durchsetzung der Maßnahmen unterstützen, dessen Vorsitz im ersten Jahr die Vereinigten Staaten innehaben werden. Um sicherzustellen, dass Russland für den langfristigen Wiederaufbau der Ukraine aufkommt, werden die G7-Länder weiterhin russische Staatsgelder blockieren, bis eine Lösung für den Konflikt gefunden ist."

  • 13:43 Uhr

    Frontbericht des russischen Verteidigungsministeriums

    In Richtung Kupjansk haben die russischen Streitkräfte ukrainische Truppen in den Siedlungen Dwuretschnaja, Krachmalnoje und Tabajewka im Gebiet Charkow angegriffen. Im Laufe des Tages wurden mehr als 60 ukrainische Soldaten getötet oder verletzt sowie zwei gepanzerte Kampffahrzeuge, vier Pkw, eine Panzerhaubitze vom Typ Gwosdika und eine Haubitze vom Typ D-20 zerstört.

    Am Frontabschnitt bei Krasny Liman führte die russische Armee aktive Maßnahmen in den Gegenden bei Nowosadowoje in der Donezker Volksrepublik, Ploschtschanka, Makejewka, Tscherwonopopowka und Tscherwonaja Dibrowa der Volksrepublik Lugansk gegen die ukrainischen Truppen durch. Die Verluste der Kiew-Truppen beliefen sich auf bis zu 140 Soldaten, drei gepanzerte Kampffahrzeuge, drei Pkw, einen Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad und Haubitzen der Typen Msta-B, D-20 und D-30.

    Beim Frontabschnitt nahe Donezk betrugen die ukrainischen Verluste 240 Soldaten, zwei Panzer, sieben gepanzerte Kampffahrzeuge, sechs Pkw, zwei Haubitzen vom Typ D-20 und D-30, ein Panzerabwehrgeschütz vom Typ D-44 und ein Artilleriesystem vom Typ M777. Darüber hinaus wurde ein ukrainischer Gefechtsstand, samt entsprechendem Munitionsdepot in der Nähe von Awdejewka (Volksrepublik Donezk) zerstört.

    In Richtung Süddonezk wurden die ukrainischen Streitkräfte in den Gegenden Wodjanoje, Ugledar und Pretschistowka in der Volksrepublik Donezk ins Visier genommen. Binnen 24 Stunden wurden in diesem Gebiet mehr als 80 ukrainische Soldaten getötet sowie ein Panzer, zwei Schützenpanzer, drei Kleintransporter, vier Mehrfachraketenwerfer vom Typ Uragan, eine Haubitze vom Typ D-20, ein Artilleriesystem vom Typ M777, eine selbstfahrende Artillerieeinheit vom Typ Krab und eine Radarstation vom Typ AN/TPQ-36 vernichtet.

    Außerdem wurden vier Munitionsdepots der ukrainischen Streitkräfte in den Siedlungen Rasdolnoje, Bogatyr in der Volksrepublik Donezk und Malinowka im Gebiet Saporoschje zerstört.

    Im Gebiet Cherson wurden mehr als 40 ukrainische Soldaten getötet sowie ein Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad, eine Msta-B-Haubitze, drei Haubitzen vom Typ D-30 zerstört. Des Weiteren wurde ein Munitionsdepot in der Nähe des Dorfes Wysschetarasowka im Gebiet Dnjepropetrowsk vernichtet.

  • 13:08 Uhr

    Warschau: Polnische Leopard-2-Panzer bereits in der Ukraine

    Polen hat bereits die ersten der 14 versprochenen Leopard-2-Panzer an die Ukraine geliefert. Dies verkündete der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak am Freitag bei der Eröffnung des Nationalen Sicherheitsrates der Republik.

    Laut dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda, der ebenfalls eine Rede hielt, ist der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki aus diesem Grund nach Kiew gereist. Er fügte hinzu:

    "Dies sind die ersten Panzer, die Teil der Panzerhilfe der Koalition sind und die Ukraine erreichen werden."

  • 12:59 Uhr

    Weißes Haus: US-Panzer und Kampfflugzeuge sind für die Ukraine nutzlos


    Die Entsendung von US-amerikanischen Panzern und Kampfjets in die Ukraine sei sinnlos. Das verkündete der nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, gegenüber CNN. Er erklärte:

    "Joe Biden hat die Meinung des Militärs gehört, dass Abrams-Panzer für diese Kämpfe keinen wirklichen Sinn machen."

    Die Ukrainer bräuchten eigentlich nur Leopard-Panzer. Dennoch würden die Abrams in die Ukraine geliefert werden, weil das die Bedingung sei, unter der Deutschland sich bereit erklärt hat, seine Panzer zu liefern, fügte Sullivan hinzu.

    Außerdem glaube er, dass Kiew auch keine US-amerikanischen Kampfjets benötige. Der US-Beamte hob hervor, dass die ukrainischen Truppen sich auf eine Gegenoffensive vorbereiten und die geforderten F-16 keine Schlüsselmöglichkeiten für einen Gegenangriff liefern würden.

    Ihm zufolge ist die Lieferung von Kampfjets keine kurzfristige, sondern eine langfristige Angelegenheit. Diesbezügliche Kontakte seien im Gange.

  • 12:22 Uhr

    London: Keine Lieferung von Kampfjets an Kiew in naher Zukunft

    Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat erklärt, dass London in nächster Zeit keine Eurofighter-Typhoon-Kampfflugzeuge nach Kiew liefern wird. Dies berichtete er dem britischen Fernsehsender Sky News.

    Die Lieferung von Kampfjets würde laut Wallace die parallele Entsendung von "Hunderten Menschen" erfordern, darunter Ingenieure und Piloten. Er fügte hinzu:

    "Der Westen wird keine Truppen in diesem Umfang in die Ukraine schicken."

    "Wir müssten zweihundert Mann von der Royal Air Force entsenden, und das werden wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht tun, wie wir deutlich gemacht haben."

  • 11:50 Uhr

    Ukrainische Truppen bauen Befestigungen im Gebiet Saporoschje aus

    Die ukrainischen Einheiten bauen im besetzten Teil des Gebietes Saporoschje im Eiltempo Befestigungsanlagen, berichtet Wladimir Rogow, Mitglied des Hauptrates der Gebietsverwaltung von Saporoschje. Er erklärte gegenüber RIA Nowosti:

    "Die ukrainischen Kämpfer bauen im besetzten Teil des Gebietes Saporoschje im Eiltempo Befestigungen auf, warten auf die Verstärkung ihrer Einheiten und auf den Moment, in dem sie versuchen werden, eine Offensive zu organisieren."

    Rogow zufolge bleibt die Lage am Frontabschnitt Saporoschje derzeit stabil und angespannt. Die russischen Truppen greifen systematisch ukrainische Gruppierungen an. Beide Seiten versuchen, Kampfaufklärung zu betreiben, ohne jedoch nennenswerte Fortschritte zu erzielen. Es finden aktive sogenannte Artillerieduelle statt, bei denen Artillerieeinheiten der beiden Seiten versuchen, ihren Gegner auszuschalten.

  • 11:29 Uhr

    Medwedew: Schicksal der künftigen ukrainischen Führung wenig beneidenswert


    Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, wies darauf hin, dass das Schicksal derjenigen, die nach dem Ende der Sonderoperation "das, was von der Ukraine übrig bleibt", regieren werden, nicht beneidenswert sei. Grund sei die Tatsache, dass die ukrainischen Nationalisten sie weiterhin kontrollieren werden, weil es dort keine andere Ideologie gebe.

    Medwedew erklärte, dass die ukrainischen Behörden "nicht in der Lage sein werden, die Ergebnisse der Sonderoperation anzuerkennen, ohne zu riskieren, noch am selben Tag hingerichtet zu werden". Er fügte hinzu:

    "Die Nationalisten werden weiterhin die Machtkamarilla kontrollieren, denn keiner von ihnen hat eine andere Ideologie als den Bandera-Neonazismus. Eine Niederlage einzugestehen, ist für sie wie der Tod."

    Daher werde die Nazi-Ideologie wohl noch lange Zeit bestehen bleiben.

  • 11:06 Uhr

    Gouverneur: Russische Armee ist bereit, ukrainische Versuche der Krim zu schaden, zu vereiteln


    Das Oberhaupt der russischen Halbinsel Krim, Sergei Aksjonow, erklärte, dass die russischen Streitkräfte bereit sind, die Versuche der Kiewer Behörden, der Halbinsel und ihren Bewohnern Schaden zuzufügen, zu vereiteln. Er betonte:

    "Es ist uns klar, dass unsere Halbinsel unweigerlich massiven Angriffen ukrainischer Verbände ausgesetzt gewesen wäre, wenn die Grenze nicht gleich zu Beginn der militärischen Sonderoperation von der Krim weg verlegt worden wäre. Das ganze Jahr über haben die Nazis immer wieder versucht, der Krim-Bevölkerung auf jede erdenkliche Weise zu schaden, von Sabotageversuchen und Drohnenangriffen bis zu einem Terroranschlag auf die Krim-Brücke. Wir wissen, dass sie sich nicht beruhigen werden, und unsere Streitkräfte sind darauf vorbereitet."

  • 10:43 Uhr

    Ukrainische Truppen beschossen das Gebiet der Volksrepublik Lugansk mehr als 1.300 Mal im Laufe eines Jahres

    Die ukrainische Armee hat das Territorium der Volksrepublik Lugansk (LVR) im Laufe des letzten Jahres mehr als 1.300 Mal beschossen und dabei mehr als 11.300 Schuss Munition abgefeuert. Dies berichtet die Vertretung der LVR beim Gemeinsamen Zentrum für die Kontrolle und Koordinierung von Fragen im Zusammenhang mit ukrainischen Kriegsverbrechen.

    Durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte wurden in der LVR innerhalb des vergangenen Jahres 192 Menschen, darunter 22 Kinder, getötet und 465 Zivilisten, darunter 30 Kinder, verwundet. 3.844 Haushalte in 84 Siedlungen der russischen Teilrepublik wurden zerstört oder beschädigt. 457 zivile Infrastruktureinrichtungen wurden beschädigt, darunter 99 Bildungs- und 22 medizinische Einrichtungen.

  • 09:57 Uhr

    Kiew fordert den Westen auf, seine Unterstützung zu verdoppeln


    Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba hat die westlichen Partner aufgefordert, die umfassende Unterstützung für Kiew zu verdoppeln. In einer Erklärung auf der Website des ukrainischen Außenministeriums heißt es:

    "Wir rufen unsere internationalen Partner dazu auf, die umfassende und dringend benötigte Unterstützung für die Ukraine zu verdoppeln."

    "Die Ukraine wird ihren Weg zur Vollmitgliedschaft in der EU und der NATO fortsetzen."

  • 09:28 Uhr

    Weißes Haus bestätigt Pläne zur Bereitstellung von weiteren zwei Milliarden US-Dollar für die Ukraine

    Washington wird Kiew ein neues Militärhilfepaket im Wert von zwei Milliarden US-Dollar zukommen lassen, sagte der nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, auf CNN.

    Zuvor hatte der Fernsehsender unter Berufung auf einen ungenannten Beamten berichtet, dass es sich bei dem neuen Hilfspaket nicht um die Bereitstellung von Ausrüstung aus den Lagern des US-Militärs handelt. Es handele sich um einen Regierungsauftrag, und es werde "viel länger" dauern, solche Lieferungen durchzuführen.

  • 08:43 Uhr

    Russisches Verteidigungsministerium: Kiewer Regime bereitet sich auf Einmarsch in Transnistrien vor

    Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hat das Kiewer Regime seine Vorbereitungen für einen Einmarsch in die Transnistrische Moldauische Republik verstärkt. Die Behörde stellt fest, dass die ukrainischen Streitkräfte dies als Reaktion auf eine angebliche Offensive russischer Truppen in der Region versuchen könnten.

    Das Ministerium wies darauf hin, dass Russland die Konzentration von Personal und militärischer Ausrüstung ukrainischer Einheiten in der Nähe der ukrainisch-transnistrischen Grenze festgestellt habe.

    Es wies auch auf die beispiellose Aktivität der ukrainischen Drohnen über dem Gebiet der nicht anerkannten Republik hin. Das Verteidigungsministerium betonte:

    "Die Umsetzung der geplanten Provokation durch die ukrainischen Behörden stellt eine direkte Bedrohung für das russische Friedenskontingent dar, das legal in Transnistrien stationiert ist."

    Die russischen Streitkräfte werden auf die vorbereitete Provokation der ukrainischen Seite angemessen reagieren, betonte Moskau.

  • 08:14 Uhr

    China legt Plan zur Lösung der Ukraine-Krise vor


    Das chinesische Außenministerium hat eine Stellungnahme zur politischen Beilegung der Ukraine-Krise veröffentlicht. Das Dokument, das auf seiner offiziellen Website veröffentlicht wurde, enthält 12 Punkte.

    Darin wird die Notwendigkeit betont, die Souveränität und territoriale Integrität aller Länder zu respektieren, und festgestellt, dass "alle Länder gleich sind, unabhängig von ihrer Größe, ihrer Macht oder ihrem Reichtum. Es wird auf die Notwendigkeit einer gleichen und einheitlichen Anwendung des Völkerrechts hingewiesen und die Nutzung von Doppelstandards abgelehnt.

    Peking rief dazu auf, die Mentalität des Kalten Krieges aufzugeben und wies darauf hin, dass regionale Sicherheit nicht auf Kosten der Stärkung und Ausweitung von Militärblöcken erreicht werden kann. Die legitimen Sicherheitsinteressen und -belange aller Länder sollten gebührend berücksichtigt werden.

    Außerdem forderte China alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben und kein Öl ins Feuer zu gießen, um zu verhindern, dass die Krise in der Ukraine weiter eskaliert oder gar außer Kontrolle gerät. Es betont auch die Notwendigkeit, den direkten Dialog zwischen Moskau und Kiew wiederaufzunehmen.

  • 07:57 Uhr

    Russische Truppen befreien das Dorf Berchowka bei Artjomowsk

    Einheiten der privaten russischen Militärfirma Gruppe Wagner haben das Dorf Berchowka in der Nähe von Artjomowsk befreit, wie der Gründer des Unternehmens, Jewgeni Prigoschin, mitteilte. Sein Pressedienst zitierte ihn auf Telegram wie folgt:

    "Berchowka ist vollständig unter unsere Kontrolle gebracht worden."

    Berchowka befindet sich nordwestlich von Artjomowsk. Anfang der Woche meldete das russische Verteidigungsministerium die Befreiung des Nachbardorfes Paraskowijewka. Nach Angaben des Oberhauptes der Volksrepublik Donezk Denis Puschilin ermöglicht die Kontrolle über diese Gebiete eine Annäherung an die Blockade der Straße nach Tschassow Jar, der einzigen verbliebenen Straße für die Versorgung der ukrainischen Truppen in Artjomowsk.

  • 07:38 Uhr

    Ukrainische Truppen töten sechs Menschen in der Donezker Volksrepublik binnen 24 Stunden


    Innerhalb eines Tages wurden in der Volksrepublik Donezk (DVR) sechs Menschen durch ukrainischen Beschuss getötet und 13 weitere verletzt, teilte das Hauptquartier der Territorialen Verteidigung der russischen Teilrepublik mit.

    Laut dem Oberhaupt der DVR waren vier von ihnen Rettungssanitäter, die im Dienst getötet wurden. Er schrieb auf Telegram:

    "Vier Mitglieder eines Ambulanzteams starben bei der Evakuierung von Verwundeten, die von den ukrainischen Truppen im Petrowski-Bezirk von Donezk beschossen wurden. Sie gaben ihr Leben, um Menschen zu retten. Einer der Sanitäter war 29 Jahre alt, der zweite war 25 …

    Unser tiefstes Beileid gilt den Familien und Freunden der Opfer. Unsere Rettungssanitäter sind Helden."

  • 07:09 Uhr

    NATO-Generalsekretär bezichtigt China der Planung von Waffenlieferungen an Russland


    NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert China auf, von Waffenlieferungen an Russland abzusehen. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte er, die Allianz sehe Anzeichen dafür, dass China angeblich erwäge und möglicherweise plane, Waffen an Russland zu liefern, dies aber noch nicht getan habe. Stoltenberg behauptet:

    "Wir haben keine Lieferungen letaler Waffen von China nach Russland festgestellt, aber es gibt Anzeichen dafür, dass solche Lieferungen in Erwägung gezogen werden und möglicherweise geplant sind."

    Gleichzeitig erklären die Offiziellen in den USA, sie hätten keine Beweise dafür, dass China Russland militärische Unterstützung liefere. Sie wiesen jedoch darauf hin, dass Peking diese Möglichkeit nie ausgeschlossen habe, wie die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, unter Berufung auf US-Geheimdienstdaten erklärte:

    "Ich möchte betonen, dass wir dies bisher nicht festgestellt haben. Wir wissen aber auch, dass China eine solche Möglichkeit noch nicht ausgeschlossen hat."

  • 07:05 Uhr

    Selenskij: Situation an Ostfront sehr schwierig


    Der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij berichtet, dass die Situation an der östlichen Front sehr schwierig sei. Dies wurde auf dem Telegram-Kanal des Politikers mitgeteilt, als er wie folgt zitiert wurde:

    "Die Situation im Osten ist sehr schwierig. Schmerzhaft. Aber wir tun unser Bestes, um durchzuhalten."

    Auch die Lage im Süden bezeichnete er als "ziemlich gefährlich".

  • 23.02.2023 22:00 Uhr

    22:00 Uhr

    Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!

  • 21:56 Uhr

    Russischer Botschafter kritisiert Berlins Schweigen zu Nord-Stream-Sabotage


    Russland hat viele Fragen an die deutschen Behörden im Zusammenhang mit der Sabotage der Nord-Stream-Pipeline, aber die deutschen Behörden und zuständigen Stellen schweigen dazu. Das sagt der russische Botschafter in Deutschland, Sergei Netschajew, in einem Interview mit der Zeitung Iswestija und betont, dass verschiedene russische Ämter immer wieder Anfragen gestellt hätten, Deutschland aber keine Antworten gegeben habe.

    Die Bundesrepublik informiere nicht einmal ihre Bevölkerung über das, was der US-Journalist Seymour Hersh aufgedeckt habe, obwohl die deutsche Bevölkerung infolge der Explosionen der Gaspipelines stark betroffen sei. Netschajew erklärt dazu:

    "Wir erinnern unsere deutschen Kollegen immer wieder daran, auf unsere offiziellen Appelle zu antworten, insbesondere auf diejenigen des russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin."

  • 21:36 Uhr

    USA räumen mögliche Übergabe von Kampfjets der nächsten Generation an die Ukraine ein


    Das US-Außenministerium hat Hinweise darauf geäußert, dass die Ukraine Kampfjets der neuen Generation erhalten könnte. Dies berichtet die US-Zeitung Washington Post. Das Blatt verweist auf Aussagen der Vize-Außenministerin der Vereinigten Staaten, Victoria Nuland. Nach ihren Worten streben die USA eine "starke Integration" der ukrainischen Armee an, die sowohl die bereits bereitgestellten Waffentypen als auch diejenigen umfasse, mit denen die ukrainischen Streitkräfte noch nicht umzugehen wüssten. Laut der Zeitung sagte Nuland diesbezüglich:

    "Wir denken nicht nur an die bevorstehenden Schlachten im Frühjahr, sondern auch an die Zukunft der ukrainischen Armee.

    Wir führen weiterhin Gespräche über die langfristige Luftverteidigung, sowohl innerhalb der USA als auch mit der Ukraine."

  • 21:22 Uhr

    Frau durch ukrainischen Beschuss eines Wohnhauses im Gebiet Belgorod umgekommen

    Nach Angaben des Gouverneurs des russischen Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, wurde ein privates Wohnhaus im Dorf Borissowka im Bezirk Wolokonowskij durch einen ukrainischen Treffer beschädigt, wobei eine ältere Frau ums Leben gekommen ist. Der Gouverneur schreibt auf seinem Telegram-Kanal:

    "Das Dorf Borissowka im Bezirk Wolokonowskij geriet unter Beschuss. Eine Granate traf ein privates Wohnhaus. Eine Frau, Jahrgang 1951, wurde getötet. Ihre Tochter wurde an Ort und Stelle von den Sanitätern behandelt. Eine weitere Granate traf ein zweites Haus, das Gott sei Dank leer war."

    Nach Angaben des Gouverneurs wurden die Gasleitung des Dorfes beschädigt sowie Fenster, Fassaden und Dächer von zwei anderen Wohnhäusern durch Granatsplitter lädiert.

  • 20:57 Uhr

    Russische Delegation in Wien darf keine Blumen am sowjetischen Kriegerdenmal niederlegen


    Wie der Botschafter Russlands in Österreich, Dmitri Ljubinski, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti  bekannt gibt, durften die Mitglieder der russischen Delegation der Parlamentarischen Versammlung der OSZE in Wien keine Blumen am Denkmal für die sowjetischen Befreier niederlegen. Sie wollten dies im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Vaterlandsverteidiger tun, der in Russland am 23. Februar begangen wird. Ljubinski erzählt:

    "Sie mussten bei der Erteilung des Visums eine Art Erklärung unterschreiben, dass sie nicht an Veranstaltungen teilnehmen würden, die nicht auf dem Programm der parlamentarischen Versammlung standen. Dies galt leider auch für unsere heutige Zeremonie."

    Daher nahmen nur der Botschafter Russlands Dmitri Ljubinski, der russische Botschafter bei der OSZE Alexander Lukaschewitsch und der russische Botschafter bei internationalen Organisationen in Wien Michail Uljanow an der Kranzniederlegung in Wien teil, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet. Sie legten am Denkmal für die sowjetischen Soldaten gleich zwei Kränze nieder: Einen von ihnen selbst und einen weiteren von der Delegation Russlands.


  • Info: https://freeassange.rtde.live/international/131481-liveticker-ukraine-krieg


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.02.2023

    Abkehr vom Westen: Wie die russische Sonderoperation auf die Machtverhältnisse im Nahen Osten wirkte

    freeassange.rtde.live, 24 Feb. 2023 15:28 Uhr, Von Seyed Alireza Mousavi

    Der OPEC+-Beschluss zur Drosselung der Ölförderung im Jahr 2022 war eine Ohrfeige für das Weiße Haus. Der bisher regional begrenzte Schattenkrieg zwischen Iran und Israel scheint sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs zu einem globalen Konflikt entwickelt zu haben. Im Zuge der russischen Militäroperation offenbarten sich Risse in der Position der NATO gegenüber Moskau.


    Quelle: AFP © Mustafa Kamaci



    Dieses vom Pressedienst des türkischen Präsidenten am 19. Juli 2022 veröffentlichte Handout-Foto zeigt den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi während ihres Gipfels in Teheran.


    Zitat: In gewisser Weise erlebt der Westen seit Februar 2022 die Wiederkehr alter Verhältnisse und eine neue Realität der multipolaren Welt. Vor allem, seit Europa im Zuge des Krieges in der Ukraine selbst ein Krisenkontinent geworden ist. Der Krieg in der Ukraine ist auf Deutschland angelegt. Die Zielstellung ist es nämlich, Deutschland als wirtschaftlichen Konkurrenten der USA zu schwächen, wobei die Ursache dieses Krieges in erster Linie im Schwächen des Westens zu sehen ist: die demographische Katastrophe und eine jahrzehntelange Phase der Deindustrialisierung sowie Kulturverfall. Der Wettstreit der Großmächte ist nun auch mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges in Erscheinung getreten. Auf der einen Seite stehen die USA, Europa und die NATO ‒ auf der anderen die Hauptrivalen des Westens: Russland, China und Iran. Dazwischen stehen Länder wie Indien, die Türkei oder Südafrika, die sich nun gezwungen fühlen, sich zur Ukraine-Frage zu positionieren, da der Ukraine-Krieg sich längst zu einem geopolitischen Wendepunkt stilisiert hat.


    Rebellion, Revolution? Die Unruhen in Iran konnten die Umsturzphantasien des Westens nicht erfüllen




    Meinung

    Rebellion, Revolution? Die Unruhen in Iran konnten die Umsturzphantasien des Westens nicht erfüllen





    Die Nachwirkungen des Ukraine-Krieges sind mittlerweile im Nahen Osten deutlich zu spüren. Die hektische Suche nach Alternativen zu russischen Öl- und Gaslieferungen hat insbesondere Ölproduzenten wie Saudi-Arabien dazu veranlasst, souveräner zu agieren. US-Präsident Joe Biden hatte letztes Jahr vergeblich von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gefordert, mehr Öl zu fördern, um damit einen Boykott russischen Öls überhaupt realisierbar zu machen.


    Der OPEC+-Beschluss zur drastischen Drosselung der Ölförderung im Oktober 2022 war eine Ohrfeige für das Weiße Haus und die US-Falken in Europa. Der Beschluss war das Gegenteil von dem, was US-Präsident Joe Biden bei seinem Besuch in Saudi-Arabien erreichen wollte. Die Golfstaaten setzten im Jahr 2022 ihre Zusammenarbeit mit Russland innerhalb der OPEC+ ungeachtet des Ukraine-Krieges fort. Moskau braucht höhere Ölpreise, um trotz der westlichen Sanktionen noch die Militäroperation in der Ukraine finanzieren zu können. Fünf Monate nach dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Saudi-Arabien reiste kürzlich auch Chinas Staatschef Xi Jinping in das Königreich. China wird als alternativer Akteur für das regionale Vakuum gesehen, das durch das schwindende Interesse und die Machtprojektion der USA entstanden ist. Obwohl Saudi-Arabien bei Sicherheitsfragen auf die US-Amerikaner angewiesen ist, verfolgt Riad seit Beginn des Ukraine-Krieges eifrig eine Politik, die darauf abzielt, sich der allmählichen Verschiebung der Machtstrukturen nach Osten anzupassen.


    Der bisher regional begrenzte Schattenkrieg zwischen Iran und Israel scheint sich seit Ausbruch des Ukraine-Krieges zu einem globalen Konflikt entwickelt zu haben, da Iran seine Militärkooperation mit Russland massiv ausgeweitet hat. Es wird zudem seit Monaten darüber spekuliert, ob Iran an Russland Drohnen und Raketen für den Einsatz in der Ukraine verkauft hat. Die USA arbeiten intensiv daran, eine geschlossene Allianz gegen Russland zu schmieden, indem sie dessen Verbündete, wie Iran, als Kriegspartei darstellen. Insofern ist es Israel seit Beginn des Ukraine-Krieges nicht mehr gelungen, zwischen dem Westen und Russland zu lavieren. Israel hat sich zwar mit militärischer Unterstützung für die Ukraine zurückgehalten, aber es befindet sich längst im westlichen Lager, und seine Schaukelpolitik zwischen Moskau und Washington funktioniert nicht mehr optimal. Es gab vor dem Ukraine-Krieg immer Politiker in Moskau, die entschlossen waren, die Beziehungen zu Teheran zu schwächen, und stattdessen den Ausbau des Dialogs mit dem Westen sowie die Weiterentwicklung der Beziehungen zu Israel voranzutreiben. Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich aber die Zeit dieser Positionierung allmählich dem Ende zugeneigt.


    Welche Spannungen bringen die schweren Erdbeben in Levante für die Türkei und Region mit sich?




    Analyse

    Welche Spannungen bringen die schweren Erdbeben in Levante für die Türkei und Region mit sich?





    Die strategische Lage der Türkei sowie deren militärische Schlagkraft und der Gesprächskanal zur russischen Führung machen die Türkei für die NATO zum Schlüsselland. Im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine offenbarten sich Risse in der Position der NATO gegenüber Moskau. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan handelte das wichtige Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine aus, während er bis heute den Beitritt Schwedens und Finnlands zur NATO blockiert hat. Er ließ Waffen über ein privates Militärunternehmen an Kiew liefern und plante im Jahr 2022 gleichzeitig gemeinsam mit Wladimir Putin ein Drehkreuz für russisches Gas in der Türkei. Im Gegensatz zu Israel hat die Türkei von der Schaukelpolitik zwischen Ost und West profitiert. Durch den Ukraine-Krieg ist es den USA gelungen, jegliche Annäherung zwischen Europa und Russland in absehbarer Zukunft zu kippen. Den USA ist die Lage in der Ukraine gelegen gekommen, um auch die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei zu sabotieren, indem sie Ankara mehrfach mithilfe der Griechenland-Karte provoziert haben. 

    Der Westen wird im Jahr 2023 alles daransetzen, um die zunehmende Integration der Länder in Asien zu verhindern. Anhand der Vertiefung der Militärkooperation mit Moskau sandte Teheran ein Warnsignal vor allem an die USA, nachdem die Atomverhandlungen mit Iran längst ins Stocken geraten waren. Die USA werden wohl auf eine neue Runde der Unruhestiftung setzen, nachdem die erste Phase der orchestrierten und durch die Medien angeheizten Protest-Kampagne in Iran gescheitert ist. Unter anderem besteht nun die Gefahr, dass die NATO und die USA die jüngsten Erdbeben in der Türkei und Syrien als neuen Anlass nehmen, um wieder Truppen in kurdische Gebiete in Nordsyrien zu verlegen und mehr Druck auf die Türkei aufzubauen. Insbesondere der Westen erlebt derzeit einen schweren Rückschlag, nachdem die Türkei die Bereitschaft signalisiert hat, ihre Beziehungen zu Syrien zu normalisieren. Die Golfstaaten werden auch in diesem Jahr nicht vor der US-Aggression verschont bleiben, wenn sie ihre Beziehungen weiterhin zum Kreml vertiefen.


    Mehr zum Thema - Drastische Drosselung der Ölförderung: Kriegerischer Akt Saudi-Arabiens gegen die USA in OPEC+?


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    24.02.2023

    Rede von UN-Botschafter Nebensja: Russland will unabhängige UN-Untersuchung zu Nord Stream-Angriffen

    freeassange.rtde.live, vom 23 Feb. 2023 19:40 Uhr

    Russland hat am Dienstag die Nord-Stream-Angriffe vor den UN-Sicherheitsrat gebracht, um eine unabhängige Untersuchung der Angriffe in die Wege zu leiten. Moskau zweifelt an der Aufrichtigkeit der Ermittlungen Schwedens, Deutschlands und Dänemarks sowie an einem Willen daran, eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle zu ermöglichen.


    Wir zeigen Ihnen die gesamte Ansprache des russischen UN-Botschafters, Wassili Nebensja, dazu vor dem UN-Sicherheitsrat auf Deutsch.


    Video https://odysee.com/@RTDE:e/Russland_will_unabh%C3%A4ngige_UN-Untersuchung_zu_Nord_Stream-Angriffen_UN-Botschafter_Nebensja:d?src=embed&t=14.970838

    Dauer 11:16 Min


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    24.02.2023

    Subventionen
    Der Kampf um die Cleantech-Vorherrschaft hat begonnen

    makronom.de, 23. Februaer 2023, MICHAEL JACOBS

    Noch vor ein paar Jahren war die Klimapolitik ein Teilbereich der Umweltpolitik. Heute ist sie eine Schlüsseldimension sowohl der Wirtschaftsstrategie als auch der Geopolitik.


    Zitat: Die Klimapolitik ist in eine neue Ära eingetreten. Der wachsende Streit zwischen den USA und der Europäischen Union über die Auswirkungen des neuen amerikanischen Systems für grüne Subventionen macht dies nur allzu deutlich. Doch in vielerlei Hinsicht geht es in dieser Geschichte letztlich um China.


    In den letzten 20 Jahren haben die Industrieländer im Wesentlichen drei Arten von Maßnahmen ergriffen, um ihre Treibhausgasemissionen zu senken. Durch Vorschriften für erneuerbare Energien wurden Stromerzeuger verpflichtet, in Sonnen-, Wind-, Wasser- und geothermische Energie zu investieren. Emissionshandelssysteme für Energie- und Industrieunternehmen setzen einen CO2-Preis fest. Und die Energieeffizienzstandards wurden für eine ganze Reihe von Produkten – von Fahrzeugen über Haushaltsgeräte bis hin zu Wohnungen – schrittweise verbessert.


    Die Anwendung dieses politischen Instrumentariums in Europa und Nordamerika brachte bemerkenswerte Erfolge. Die Emissionen der Industrieländer gingen trotz Wirtschaftswachstum stark zurück. Die Kosten für umweltfreundliche Technologien – von Wind- und Solarenergie bis hin zu Elektrofahrzeugen – sanken und ihre Leistung verbesserte sich, während die Nachfrage nach ihnen stieg. Dies führte zu einem positiven Kreislauf: Die Klimapolitik steigerte die Nachfrage nach grünen Technologien, wodurch die Kosten sanken, was eine weitere Verschärfung der Politik ermöglichte, was wiederum Nachfrage und Innovationen ankurbelte.


    Zuckerbrot statt Peitsche

    Es gab jedoch zwei Probleme. Erstens ging ein Großteil des wirtschaftlichen Nutzens nach China. Ab 2010 wurde China schnell zum weltweit wichtigsten Lieferanten von Wind- und Solartechnologie sowie von wichtigen Mineralien wie Lithium, Kobalt und seltenen Erden. Chinas Dominanz senkte die Kosten für alle – sorgte aber auch dafür, dass in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften Arbeitsplätze in der Industrie verloren gingen, die nicht durch entsprechende Arbeitsplätze in den neuen Energiesektoren ersetzt wurden.


    Zweitens rief die Klimapolitik politischen Widerstand hervor. Als die Emissionsziele verschärft wurden, spiegelten sich die Kosten in den Verbraucherpreisen wider. Die dramatischste Reaktion zeigte sich 2018 in Frankreich, als eine relativ geringe Erhöhung der Mineralölsteuer dazu führte, dass die sogenannten Gilets Jaunes (Gelbwesten) über ein Jahr lang Straßen im ganzen Land blockierten, selbst nachdem Präsident Emmanuel Macron die Steuer zurückgezogen hatte. In den USA blockierte der Widerstand im Kongress die Pläne von Präsident Barack Obama für ein Klimagesetz – einschließlich eines bescheidenen CO2-Preises – während seiner gesamten Präsidentschaft.


    Joe Biden hat diese Lektion gelernt. Sein im letzten Jahr verabschiedeter Inflation Reduction Act (IRA) ist Zuckerbrot statt Peitsche – und zwar jede Menge davon. Das Gesetz, bei dem es trotz des Namens fast ausschließlich um den Klimawandel geht, bietet Steuergutschriften und andere Subventionen in Höhe von 369 Milliarden US-Dollar für Unternehmen, die CO2-arme Investitionen tätigen, und für Verbraucher, die grüne Produkte kaufen. Um in den Genuss der Subventionen zu kommen, muss ein erheblicher Anteil der verwendeten Materialien und Geräte in Nordamerika hergestellt werden.


    Die Reaktion der EU

    Orthodoxe Ökonomen missbilligen den IRA. Subventionen seien weit weniger effizient als Steuern (um nicht zu sagen teurer), und Protektionismus erhöht die Kosten für die Verbraucher.

    Doch für jeden Politiker scheint Bidens Ansatz ein Selbstläufer zu sein: Bestrafen Sie die Unternehmen nicht mit CO2-Abgaben, sondern belohnen Sie sie mit Steuergutschriften. Lassen Sie nicht zu, dass die Beschäftigungsvorteile der Klimapolitik nach China abwandern, sondern dass sie im Land bleiben. Fast drei Viertel der Amerikaner unterstützten das Gesetz, darunter mehr als die Hälfte aller Republikaner.


    Die EU ist wegen der potenziellen Folgen alarmiert. Es gibt bereits Berichte über europäische Cleantech-Unternehmen, die ihre Produktion in die USA verlagern wollen, während andere vom US-Markt ausgeschlossen werden könnten. Die Europäische Kommission hat mit rechtlichen Schritten bei der Welthandelsorganisation (WTO) gedroht, weil die USA gegen die Freihandelsregeln verstoßen hätten, und konnte bereits Zugeständnisse der Biden-Administration erwirken, darunter die Ausweitung von Steuergutschriften auf im Ausland hergestellte Elektrofahrzeuge.

    Noch bedeutsamer ist, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen „Green-Deal-Industrieplan“ für die EU angekündigt hat. Kernstück ist der „Net Zero Industry Act“, der die Regeln für staatliche Beihilfen lockert und Subventionen für Investitionen in umweltfreundliche Technologien vorsieht. Währenddessen werden im Rahmen des „Critical Raw Materials Act“ Partnerschaften mit gleichgesinnten Lieferanten aufgebaut, um die Abhängigkeit von chinesischen Importen zu verringern, ähnlich wie es die jüngsten Gesetze der EU und der USA zu Halbleiter-Chips tun.


    Der breitere Kontext

    Sowohl die EU als auch die USA sind also dabei, ihre Klimapolitik in eine Industrie- und Handelsstrategie umzuwandeln. Man könnte sich fragen, warum sie so lange gebraucht haben. In Chinas 12. Fünfjahresplan von 2010 wurden erstmals sieben „strategische Umweltindustrien“ festgelegt, auf die sich die wirtschaftliche Entwicklung konzentrieren sollte. Es ist kein Zufall, dass China die neuen kohlenstoffarmen Sektoren schnell dominiert hat: Das war buchstäblich der Plan.

    Die Maßnahmen der EU und der USA sind ein verzweifelter Versuch aufzuholen, und Japan und Südkorea liegen nicht weit dahinter. Und die Strategie geht über den eigenen Kontinent hinaus: Die USA, die EU und andere westliche Mächten haben kürzlich milliardenschwere Partnerschaften für eine „gerechte“ Energiewende mit Südafrika, Indonesien und Vietnam ausgehandelt.

    Diese „JET-Ps“ (just energy transition partnerships) sollen Investitionen anregen, nicht nur in die Umstellung auf erneuerbare Energien, sondern auch in inländische Industriekapazitäten. Die von westlichen Regierungen gewährten Darlehen und Bürgschaften sollen eine Hebelwirkung auf viel größere private Finanzströme ausüben. Ziel ist es, dass diese Länder ihre eigenen grünen Technologien herstellen und exportieren und so einen neuen Weg für die wirtschaftliche Entwicklung einschlagen. Im Laufe des kommenden Jahres werden wahrscheinlich weitere derartige Partnerschaften angekündigt. Dies ist kein Altruismus seitens der westlichen Länder, sondern ein Versuch, eine Alternative zu Chinas riesigen Investitionen in Entwicklungsländern zu bieten.


    Diese Entwicklungen setzen auch andere Länder unter Druck, wie zum Beispiel Großbritannien. Die EU war der offensichtliche Partner für eine grüne Industriepolitik. Alleine ist Großbritannien nicht annähernd groß genug, um konkurrenzfähig zu sein. Dies ist ein zwingendes Argument für eine künftige britische Regierung, ein grünes Handelsabkommen mit der EU zu schließen. Als Gegenleistung für einen finanziellen Beitrag zu den grünen Innovationsfonds der EU könnte Großbritannien wieder in den Binnenmarkt für Umweltgüter und -dienstleistungen eintreten.

    Noch vor ein paar Jahren war die Klimapolitik ein Teilbereich der Umweltpolitik. Heute ist sie eine Schlüsseldimension sowohl der Wirtschaftsstrategie als auch der Geopolitik. Angesichts des Ausmaßes der erforderlichen ökonomischen Transformation sollte das niemanden mehr überraschen.

     

    Zum Autor:

    Michael Jacobs ist Professor für politische Ökonomie an der University of Sheffield.

    Hinweis:


    Dieser Artikel wurde zuerst von The Conversation in englischer Sprache veröffentlicht und von der Makronom-Redaktion unter Zustimmung von The Conversation und der Autorin ins Deutsche übersetzt.


    Info: https://makronom.de/der-kampf-um-die-cleantech-vorherrschaft-hat-begonnen-43498?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=der-kampf-um-die-cleantech-vorherrschaft-hat-begonnen

    24.02.2023

    Vermächtnis einer Pazifistin

    extradienst.net, vom 23. Februar 2023 / / 4 Kommentare

    „Was ich noch zu sagen hätte“ – Die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages kritisiert die Grünen dafür, dass sie sich vom Pazifismus abgewendet haben. Im Essay formuliert sie ihr politisches Fazit. Ein Gastbeitrag (zuerst erschienen in der Berliner Zeitung).


    Ich stand auf dem Bahnhof meiner Heimatstadt und wartete auf den ICE. Plötzlich näherte sich auf dem Nebengleis ein riesiger Geleitzug, vollbeladen mit Panzern – mit Mardern, Geparden oder Leoparden. Ich kann das nicht unterscheiden, aber ich konnte geschockt das Bild lesen. Der Transport fuhr von West nach Ost.


    Es war nicht schwer, sich das Gegenbild vorzustellen. Irgendwo im Osten des Kontinents rollten zur gleichen Zeit Militärtransporte voller russischer Kampfpanzer von Ost nach West. Sie würden sich nicht zu einer Panzerschlacht im Stile des ersten Weltkrieges irgendwo in der Ukraine treffen.


    Nein, sie würden diesmal erneut den waffenstarrenden Abgrund zwischen zwei Machtblöcken markieren, an dem die Welt sich vielleicht zum letzten Mal in einer Konfrontation mit möglicherweise apokalyptischem Ausgang gegenübersteht. Wir befanden uns also wieder im Kalten Krieg und in einer Spirale der gegenseitigen existenziellen Bedrohung – ohne Ausweg, ohne Perspektive. Alles, wogegen ich mein Leben lang politisch gekämpft habe, war mir in diesem Moment präsent als eine einzige riesige Niederlage.


    Bei Geschichte ist es immer wichtig, von welchem Anfang man sie erzählt

    Es ist üblich geworden, zu Beginn jeder Erwähnung der ungeheuren Tragödie um den Ukraine-Krieg wie eine Schwurformel von der „Zeitenwende“, vom völkerrechtswidrigen brutalen Angriffskrieg Putins bei feststehender Alleinschuld der russischen Seite zu reden und demütig zu bekennen, wie sehr man sich geirrt habe im Vertrauen auf eine Phase der Entspannung und der Versöhnung mit Russland nach der großen Wende 1989/90.


    Diese Schwurformel wird wie ein Ritual eingefordert, wie ein Kotau, um überhaupt weiter mitreden zu dürfen. Die Feststellung ist ja auch nicht falsch, sie verdeckt aber häufig genau die zentralen Fragen, die es eigentlich zu klären gäbe.


    Wo genau begann die Niederlage? Wo begann der Irrtum? Wann und wie entstand aus einer der glücklichsten Phasen in der Geschichte des eurasischen Kontinents, nach dem nahezu gewaltfreien Ende des Kalten Krieges, diese erneute tödliche Eskalation von Krieg, Gewalt und Blockkonfrontation? Wer hatte Interesse daran, dass die damals mögliche friedliche Koexistenz zwischen Ost und West nicht zustande kam, sondern einem erneuten weltweitem Antagonismus anheimfiel?


    Und dann die Frage aller Fragen: Warum nur fand ausgerechnet Europa, dieser Kontinent mit all seinen historischen Tragödien und machtpolitischen Irrwegen, nicht die Kraft, zum Zentrum einer friedlichen Vision für den bedrohten Planeten zu werden?


    Für die Deutung historischer Ereignisse ist es immer entscheidend, mit welchen Aspekten man beginnt, eine Geschichte zu erzählen.


    Russlands große Vorleistung des Gewaltverzichts

    Ich widerspreche der heute üblichen These, 1989 habe es eine etablierte europäische Friedensordnung gegeben, die dann Schritt um Schritt einseitig von Seiten Russlands unter dem Diktat des KGB-Agenten Putin zerstört worden sei, bis es schließlich zum Ausbruch des Ukrainekrieges kam.


    Das ist nicht richtig. Richtig ist: 1989 ist eine Ordnung zerbrochen, die man korrekter als „Pax atomica“ bezeichnet hat, ohne dass eine neue Friedensordnung an ihre Stelle trat. Diese zu schaffen, wäre die Aufgabe der Stunde gewesen. Aber die visionäre Phantasie Europas und des Westens in der Wendezeit reichte nicht aus, um sich das haltbare Konzept einer stabilen europäischen Friedensordnung auszudenken, das allen Ländern der ehemaligen Sowjetunion einen Platz verlässlicher Sicherheit und Zukunftshoffnungen anzubieten vermocht hätte.


    Zwei Gründe sind dafür entscheidend. Beide haben mit alten europäischen Irrtümern zu tun: Zum einen wurde der umfassende wirtschaftliche und politisch Zusammenbruch der Sowjetunion 1989 einseitig als triumphaler Sieg des Westens im Systemkonflikt zwischen Ost und West interpretiert, der damit endgültig die historische Niederlage des Ostens besiegelte. Dieser Hang, sich zum Sieger zu erklären, ist eine alte westliche Hybris und seit jeher Grund für viele Demütigungen, die das ungleiche Verhältnis zum Osten prägen.


    Die Unfähigkeit, nach so umfassenden Umbrüchen andere gleichberechtigte Lösungen zu suchen, hat in dieser fatalen Überheblichkeit ihre Hauptursache. Vor allem aber wurde so das ungeheure und einzigartige Verdienst der sowjetischen Führung unter Michail Gorbatschow mit einer verblüffenden Ignoranz als gerngesehenes Geschenk der Geschichte eingeordnet: Die große Vorleistung des Gewaltverzichts in der Reaktion auf das Freiheitsbestreben der Völker des Ostblocks galt als nahezu selbstverständlich.


    Michail Gorbatschow hat viele seiner Bürger enttäuscht

    Das aber war es gerade nicht. Bis heute ist erstaunlich, ja unfassbar, wie wenig Gewicht dem beigemessen wurde, dass die Auflösung eines sowjetischen Weltimperiums nahezu gewaltfrei vonstatten ging. Die naive Beschreibung dieses einmaligen Vorgangs lautete dann etwa so: Wie ein Kartenhaus, hochverdient und unvermeidlich, sei da ein ganzes System in sich zusammengesackt.


    Dass gerade diese Gewaltfreiheit das größte Wunder in einer Reihe wundersamer Ereignisse war, wurde kein eigenes Thema. Sie wurde vielmehr als Schwäche gedeutet. Es gibt aber kaum Vorbilder in der Geschichte für einen solchen Vorgang. Selbst die schwächsten Gewaltregime neigen gerade im Stadium ihres Untergangs gesetzmäßig dazu, eine Orgie von Gewalt, Zerstörung und Selbstzerstörung anzurichten und alles um sie herum in ihren eigenen Untergang mitzureißen – wie exemplarisch beim Untergang des NS-Reiches zu sehen war.


    Die Sowjetunion des Jahres 1989 unter Gorbatschow, wiewohl politisch und wirtschaftlich geschwächt, verfügte über das größte Atompotential, sie hatte eigene Truppen auf dem gesamten Gebiet ihrer Herrschaft stationiert. Es wäre ein Leichtes gewesen, das alles zu mobilisieren. Das wurde ja auch von vielen Vertretern des alten Regimes vehement gefordert.


    Mit dem historischen Abstand wird noch viel deutlicher, welche staatsmännische Leistung es war, lieber „Helden des Rückzugs“ (Enzensberger) zu sein, als in einem letzten Aufbäumen als blutige Rächer und Schlächter von der Geschichte abzutreten. Die Wahl, die Michail Gorbatschow fast allein getroffen hat, hat ihm nicht zuletzt die Enttäuschung vieler seiner Bürger eingebracht. Es hieß, er habe nachträglich den Großen Vaterländischen Krieg verloren.


    Die großen Reformer haben Mut bewiesen, sie werden heute gerne vergessen

    Wie ein stummes Mahnmal gigantischer europäischer Undankbarkeit steht dafür der erschreckend private Charakter der Trauerfeier um den wohl größten Staatsmann unserer Zeit auf dem Moskauer Prominenten-Friedhof. Es wäre ein Gebot der Stunde gewesen, dass die Granden Europas Michail Gorbatschow, der längst im eigenen Land isoliert war, ihre Hochachtung und ihren Respekt erwiesen hätten, indem sie sich vor ihm verneigten.


    Zumindest aus Deutschland, das fast ihm allein das Glück der Wiedervereinigung verdankt, hätte ein Bundespräsident Steinmeier an diesem Grab stehen müssen. Die Einsamkeit um diesen Toten war unerträglich. So nutzte ausgerechnet Viktor Orbán die Chance, diesen Boykott einer angemessenen Würdigung zu unterlaufen. Es bleibt ein beschämendes Zeichen, ein Menetekel historischer Ignoranz. Wenige Tage später drängelten sich die Repräsentanten des europäischen Zeitgeistes dann alle mediengerecht am Grab der englischen Queen und des deutschen Papstes Benedikt XVI.


    Bis heute ist mir schwer verständlich, warum es nicht zumindest eine Demonstration der Dankbarkeit bei den eigentlichen Profiteuren dieses Gewaltverzichtes, bei den Bewegungen der friedlichen Bürgerproteste gegeben hat. Gerade sie hatten ja hautnah die Ängste erfahren, was alles hätte passieren können, wenn es 1989 in Ost-Berlin eine ähnliche Reaktion wie bei den Studentenprotesten in Peking gegeben hätte.


    Und tatsächlich ist ein Teil der heutigen Zurückhaltung im Osten Deutschlands gegenüber der einseitigen Anprangerung Russlands wohl dieser anhaltenden Dankbarkeit zuzuschreiben. Mediale Wortführer und Interpreten aber wurden andere – und sie wurden immer dreister. Immer kleiner wurde in ihren Interpretationen der Anteil am Verdienst der Gewaltfreiheit auf sowjetischer Seite, immer wirkmächtiger wurde die Legende von der eigenen großartigen Widerstandsleistung.


    Alle kundigen Zeitzeugen wissen genau, dass der Widerstand und der Heldenmut von Joachim Gauck, Marianne Birthler, Katrin Göring-Eckardt durchaus maßvoll war und den Grad überlebenstüchtiger Anpassung nicht wesentlich überschritt. Manche Selbstbeschreibungen lesen sich allerdings heute wie Hochstapelei. Sie verschweigen oder verkennen, was andere Kräfte zum großen Wandel beitrugen und dass mancher Reformer im System keineswegs weniger Einsatz und Mut gewagt hatte.


    Billige antirussische Ressentiments

    Das mag menschlich, allzu menschlich sein und also nicht weiter erwähnenswert. Fatal allerdings ist, dass dieser Teil der Bürgerrechtler heute zu den eifrigsten Kronzeugen eines billigen antirussischen Ressentiments zählt. Dies knüpft dabei bruchlos an jene Ideologie des Kalten Krieges an, die vom berechtigten Antistalinismus über den verständlichen Antikommunismus bis hin zur irrationalen Slawenphobie viele Varianten von westlichen Feindbildern bis heute prägt.

    Die wichtigsten Fragen, die heute zwischen Ost und West verhandelt werden müssten, lauten: Was bedeutet es eigentlich, eine europäische Nation zu sein? Was unterscheidet uns von anderen? Welche Fähigkeiten muss eine Nation erwerben, um dazuzugehören? Was sind die Lehren unserer Geschichte? Welche Ideale prägen uns? Welche Irrtümer und Verbrechen? Diese Fragen werden in aller Deutlichkeit wachgerufen am Beispiel der Ukraine und ihres Abwehrkampfes gegen die russische Aggression.


    Europa sollte nicht immer auf der Suche nach Schurkenstaaten sein

    In unseren Medien verkörpert die Ukraine das Ideal und Vorbild einer freiheitsliebenden westlichen Demokratie heroischen Zuschnitts. Die Ukraine, so heißt es, kämpfe nicht nur für ihre eigene Nation, sondern zugleich für die universale historische Mission des Westens. Wer sich machtpolitisch behauptet, wer seine Existenz mit blutigen Opfern und Waffen verteidigt, gilt als Bollwerk für die europäischen Ideale der Freiheit, koste es, was es wolle. Wer aber den Weg des Konsenses, der Kooperation, der Verständigung und der Versöhnung sucht, gilt als schwach und deswegen als irrelevant, ja als verachtenswert. Von daher sind Gorbatschow und Selenskyj die eigentlichen Antitypen in der Frage, was es heute heißt, Europäer zu sein und die europäischen Tugenden zu verkörpern.


    Neben diesem Hang zum Heroischen und zur Selbsterhöhung liegt hier die Wurzel, die ich für den Grundirrtum einer europäischen Identität halte: das scheinbar unausrottbare Bedürfnis nach nationalem Chauvinismus. Jahrhundertelang haben nationale Exzesse die Geschichte unseres Kontinents geprägt. Keine Nation war frei davon: nicht die Franzosen, schon gar nicht die Briten, nicht die Spanier, nicht die Polen, nicht die Ukrainer, nicht die Balten, nicht die Schweden, nicht die Russen, noch nicht einmal die Tschechen – und schon gar nicht die Deutschen.


    Es ist ein fataler Irrtum, zu meinen, durch den Widerstand gegen die anderen imperialen Mächte gewinne der eigene Nationalismus so etwas wie eine historische Unschuld. Das ist Selbstbetrug und einer der folgenschwersten europäischen Irrtümer. Er verführt auch heute noch viele junge Demokratien dazu, sich nur als Opfer fremder Mächte zu sehen und die eigene Gewaltgeschichte, die eigenen Gewaltphantasien für berechtigt zu halten. Was Europa immer wieder zu lernen hatte und historisch meist verfehlte, ist die Kunst der Selbstbegrenzung, der friedlichen Nachbarschaft, der Fairness, der Wahrung gegenseitiger Interessen und des Respektes voreinander. Was Europa endlich verlernen muss, ist das ständige Verteilen von Ketzerhüten, das Ausmachen von Achsen des Bösen und von immer neuen Schurkenstaaten.


    Die Vision von Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher

    Ach Europa! Jedes Mal, wenn wieder eine der großen Krisen und Kriege des Kontinents überstanden war – nach dem 30-jährigen Krieg, nach dem Feldzug Napoleons gegen Russland, nach zwei Weltkriegen, nach dem Kalten Krieg –, konnte man hoffen, der machtpolitische Irrweg sei nun durch bittere Erfahrung widerlegt und gebe einem überlebenstüchtigeren Weltverständnis endlich Raum. Und jedes Mal fielen wie durch einen Fluch die Völker Europas wieder der Versuchung anheim, den Weg der Dominanz und der Konfrontation zu gehen.


    Umso wertvoller ist aber das große Gegenbeispiel: Gorbatschows Hoffnung, dass auch für alle ehemaligen Staaten der Sowjetunion eine neue Sicherheitsordnung möglich sei, die den unterschiedlichen Sicherheitsbedürfnissen gerecht werden würde, war in der Charta von Paris durchaus angedacht als Raum gemeinsamer wirtschaftlicher und politischer Kooperation zwischen dem alten Westeuropa und den neuen östlichen Staaten. Das war damals auch die Vision von Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher. Aber es gab keinen Plan, kein Konzept, die Vision war einfach zu undeutlich.


    Der Krieg verschlingt sinnlos die Milliarden

    Wie schnell sich wieder das Gefühl des leichten Triumphes einstellte, lässt sich an einem traurigen Beispiel gut ablesen: am Umgang mit Jugoslawien. Jugoslawien gehörte zu den blockfreien Staaten, es hatte sich rechtzeitig vom Stalinismus gelöst und die jahrhundertealten nationalen Rivalitäten aus der Zeit der Donau-Monarchie einigermaßen befriedet. Es wäre nichts leichter gewesen, als diesem Jugoslawien als Ganzem 1989 eine Öffnung nach Europa und zur EU anzubieten.


    Es hätte Zeit gebraucht, aber es wäre möglich gewesen. Man hätte nur darauf verzichten müssen, dem nationalen Drängen der Slowenen und Kroaten zu schnell nachzugeben und das neue Feindbild der aggressiven Serben zu pflegen. Solche Weisheit allerdings fehlte völlig im Überbietungswettstreit um die Anerkennung neuer Nationalstaaten auf dem Balkan. Der bosnische Bürgerkrieg, Srebrenica, die Zerstörung Sarajewos, Hunderttausende Tote und traumatisierte Menschen, der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der Nato gegen Belgrad, die völkerrechtswidrige Anerkennung des Kosovo als selbständiger Staat, das vielfältige Aufbäumen von neuen nationalen Chauvinismen wären vermeidbar gewesen.


    Was bedeutet das alles für die unmittelbare Gegenwart und für die deutsche Politik im Jahre 2023?

    Die Koordinaten haben sich entscheidend verschoben. Bis zum Ende der Regierung Schröder konnte man davon ausgehen, dass gerade Deutschland aus der Zeit der Entspannungspolitik einen privilegierten Zugang, zumindest einen gewissen Spielraum zum Konfliktausgleich zwischen den großen geopolitischen Spannungsherden innehatte. Diese Zeit ist endgültig vorbei.


    Ungefähr im Jahre 2008 begann Putin, dem Status quo zu misstrauen und seinen Machtbereich gegen den Westen auszurichten. Deutschland begann, sich als europäischer Riegenführer im neuen Konzept der Nato zu definieren. Im Rahmen der Reaktionen auf den Ukrainekrieg rückte es endgültig ins Zentrum der antirussischen Gegenstrategien. Das begrüßenswerte, aber medial vielgescholtene Zögern des Kanzlers Olaf Scholz war zu wenig von einer haltbaren politischen Alternative unterfüttert und geriet so ins Rutschen.


    Wirtschaftlich und politisch zahlen wir dafür einen hohen Preis. Der deutsche Wirtschaftsminister bemüht sich, die alten Abhängigkeiten von Russland und China durch neue Abhängigkeiten zu Staaten zu ersetzen, die keineswegs als Musterdemokratien durchgehen können. Die Außenministerin ist die schrillste Trompete der neuen antagonistischen Nato-Strategie.


    Ihre Begründungen verblüffen durch argumentative Schlichtheit. Dabei wachsen die Rüstungskosten und der Einfluss der Rüstungs- und Energiekonzerne ins Unermessliche. Der Krieg verschlingt sinnlos die Milliarden, die für die Rettung des Planeten und gegen die Armut des globalen Südens dringend gebraucht würden. Das aufsteigende China aber wird propagandistisch als neuer geopolitischer Gegner ausgemacht und in der Taiwan-Frage ständig provoziert. Das sind alles keine guten Auspizien.


    Der Frieden und das Überleben des ganzen Planeten

    Und dennoch: Wenn mich nicht alles täuscht, steht Europa kurz vor der Phase einer großen Ernüchterung, die das eigene Selbstbild tief erschüttern wird. Für mich aber ist das ein Grund zur Hoffnung. Der so selbstgewisse Westen muss einfach lernen, dass die übrige Welt unser Selbstbild nicht teilt und uns nicht beistehen wird. Die eilig ausgesandten Sendboten einer neuen antichinesischen Allianz im anstehenden Kreuzzug gegen das Reich der Mitte scheinen nicht besonders erfolgreich zu sein.


    Wie konnten wir nur annehmen, dass das große China und die Hochkulturen Asiens die Zeit der willkürlichen Freihandels- und Opiumkriege je vergessen würden? Wie sollte der leidgeprüfte afrikanische Kontinent die zwölf Millionen Sklaven und die Ausbeutung all seiner Bodenschätze je verzeihen? Warum sollten die alten Kulturen Lateinamerikas den spanischen und portugiesische Konquistadoren ihre Willkürherrschaft vergeben? Warum sollten die indigenen Völker weltweit das Unrecht illegaler Siedlungen und Landraubs einfach beiseiteschieben in ihrem historischen Gedächtnis?


    Meine Hoffnung besteht darin, dass sich aus all dem eine neue Blockfreienbewegung ergeben wird, die nach der Zeit der vielen Völkerrechtsbrüche wieder am alleinigen Recht der UNO arbeiten wird, dem Frieden und dem Überleben des ganzen Planeten zu dienen.


    Die Grünen waren mal Pazifisten

    Meine ganz persönliche Niederlage wird mich die letzten Tage begleiten. Gerade die Grünen, meine Partei, hatte einmal alle Schlüssel in der Hand zu einer wirklich neuen Ordnung einer gerechteren Welt. Sie war durch glückliche Umstände dieser Botschaft viel näher als alle anderen Parteien.


    Wir hatten einen echten Schatz zu hüten: Wir waren nicht eingebunden in die machtpolitische Blocklogik des Kalten Krieges. Wir waren per se Dissidenten. Wir waren gleichermaßen gegen die Aufrüstung in Ost wie West, wir sahen die Gefährdung des Planeten durch ungebremstes Wirtschaftswachstum und Konsumismus. Wer die Welt retten wollte, musste ein festes Bündnis zwischen Friedens- und Umweltbewegung anstreben, das war eine klare historische Notwendigkeit, die wir lebten. Wir hatten dieses Zukunftsbündnis greifbar in den Händen.


    Was hat die heutigen Grünen verführt, all das aufzugeben für das bloße Ziel, mitzuspielen beim großen geopolitischen Machtpoker, und dabei ihre wertvollsten Wurzeln als lautstarke Antipazifisten verächtlich zu machen?


    Gegen Hass und den Krieg

    Ich erinnere mich an meine großen Vorbilder: Die härtesten Bewährungsproben hatten die großen Repräsentanten gewaltfreier Strategien immer in den eigenen Reihen zu bestehen. Gandhi hat mit zwei Hungerstreiks versucht, den Rückfall der Hindus und Moslems in die nationalen Chauvinismen zu stoppen, Nelson Mandela hatte äußerste Mühe, die Gewaltbereitschaft seiner jungen Mitstreiter zu brechen, Martin Luther King musste sich von den Black Panthers als zahnloser Onkel Tom verhöhnen lassen. Ihnen wurde nichts geschenkt. Und das gilt auch heute für uns letzte Pazifisten.


    Der Hass und die Bereitschaft zum Krieg und zur Feindbildproduktion ist tief verwurzelt in der Menschheit, gerade in Zeiten großer Krisen und existentieller Ängste. Heute aber gilt: Wer die Welt wirklich retten will, diesen kostbaren einzigartigen wunderbaren Planenten, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen. Wir haben nur diese eine Zukunftsoption.


    Antje Vollmer war Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und hat als Erstunterzeichnerin das Friedensmanifest von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer unterschrieben. Vollmer ist Pazifistin und war Gegnerin des Kosovo- , Irak- und Afghanistan-Krieges. Als Autorin hat sie sich intensiv mit den Akteuren des 20. Juli 1944 und dem antifaschistischen Widerstand beschäftigt. Antje Vollmer ist schwer erkrankt. Man kann ihren Text als politisches Vermächtnis lesen – er ist eine große Abrechnung mit dem Zeitgeist.


    Antje Vollmer wurde am 31. Mai 1943 in Lübbecke, Westfalen, geboren. Sie ist ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Grünen-Politikerin. Sie erhält unter anderem die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1989), den Hannah-Arendt-Preis (1998) und den 2002 den Masaryk-Orden der tschechischen Republik für Verdienste um die deutsch-tschechische Aussöhnung (verliehen durch Staatspräsident Vaclav Havel). Sie schrieb zahlreiche Bücher, unter anderem: „…und wehret Euch täglich. Ein grünes Tagebuch“ (1984), „Heißer Frieden. Über Gewalt, Macht und das Geheimnis der Zivilisation“ (1995), „Doppelleben. Heinrich und Gottliebe von Lehndorff im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop“ (2010), “Stauffenbergs Gefährten” mit Lars Broder-Keil (2013). Dieser Beitrag ist eine Übernahme aus der Berliner Zeitung, mit freundlicher Genehmigung der Autorin. Einige Links wurden nachträglich eingefügt.


    Über den/die Autor*in: Antje Vollmer

    Unter der Kennung "Gastautor*inn*en" fassen wir die unterschiedlichsten Beiträge unterschiedlicher Quellen zusammen, die wir dankbar im Beueler-Extradienst (wieder-)veröffentlichen dürfen. Die Autor*innen und Quellen sind, soweit vorhanden, jeweils im Beitrag vermerkt und/oder verlinkt.

    Deutschland, Extratexte, International, Politik


    4 Kommentare

    1.   Horst Becker 23. Februar 2023 um 16:54 Uhr

      Danke an Euch für den Abdruck, vor allem aber Danke an Antje Vollmer für dieses großartige Vermächtnis – obwohl wenn ich dieses Wort höre, werde ich traurig.

      Wie wohltuend reflektiert, überlegt und von historischer Kenntnis geprägt dieser Text ist!
      Und wie er schreckend selten geworden zugleich sind solche Überlegungen, die ich weitestgehend teile, ohne mich selber jemals mit Überzeugung einen Pazifisten nennen zu können.
      Aber zugleich macht es deutlich, wohin unsere Partei inzwischen abgedriftet ist und immer noch abdriftet. Flache, ahistorische und offensichtlich oft von der Atlantikbrücken-Sichtweise und der Ukraine geprägte Narrative werden ohne wirkliche Reflexion unserer staatlichen Interessen verbreitet und offene Diskussion werden in einer Partei, die früher genau darauf stolz war, nicht mehr geführt. Eine Außenministerin, die es ablehnt, mit Putin zu reden und uns im Krieg mit Russland sieht: Für mich kaum noch zu ertragen, auch als Grüner, der seit 40 Jahren und immer noch aktiv ist!
      Ich hätte nie gedacht, dass dies möglich würde, aber ich ertappe mich immer wieder bei dem Gedanken: Wenn es möglich wäre, ich wünschte mir Genscher zurück!
      Horst Becker

      Antworten

    2.   Stefan Overkamp 23. Februar 2023 um 23:52 Uhr

      Vielen Dank für diesen wichtigen Text.
      Und bezüglich “persönliche Niederlage”: Antje Vollmer hat wenigstens alles versucht. Danke dafür.
      Ich bin in den 80er Jahren über die Friedensbewegung zu den GRÜNEN gestoßen und war dort – bis auf eine Auszeit während des Jugoslawienkrieges – hauptsächlich kommunal und umweltpolitisch aktiv. Ich hätte bis vor eineinhalb Jahren nicht für möglich gehalten, dass sich diese Partei in eine solche militaristische Logik begibt.
      Mit Antje Vollmer hoffe ich auf die blockfreien Staaten, die sich dieser Logik entziehen.
      Ich habe es mir zuletzt einfach gemacht und gedacht, wenn Antje Vollmer noch in dieser Partei ist, kann ich es auch noch sein.
      Das werde ich wohl bald klären müssen.
      Danke Antje.

      Antworten

    3.   Thomas Ruffmann 24. Februar 2023 um 1:18 Uhr

      Danke liebe Beueler und BZ, vor allem aber liebe Antje Vollmer!
      Ich fühle mich – nicht zum ersten Mal – argumentativ gestärkt, getröstet und ermutigt durch deine Analyse und klugen Einschätzungen der historischen Entwicklungen. Wir PazifistInnen haben selten einfache Lösungen anzubieten. Aber wir haben eine gesunde und notwendige Skepsis gegen alle nationalistischen Machtfantasien und gegen westliche Selbstgerechtigkeit und Geschichtsvergessenheit, oft gar Geschichtsklitterung! Ich teile den Respekt und die Dankbarkeit gegenüber einem Michail Gorbatschow – und nicht zu vergessen, seiner Frau Raissa Gorbatschowa! Und ich finde es wichtig, an seine Leistung für den Frieden immer wieder zu erinnern. – Bei aller gebotenen Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und den zu uns Geflüchteten fühle ich mich den Kriegsdienstverweigerern in der Ukraine UND in Russland [es gibt sie, und sie haben sich in Aufrufen geäußert!] mehr verbunden als den neuen Bellizisten, leider auch Bellizistinnen, heißen sie nun Selensky, Biden oder Baerbock. Jenen eine wirkliche Stimme zu geben, haben wir bisher nicht geschafft.
      Eine persönliche Bemerkung zum Schluss: Danke für die Art und Weise, wie du dein Leben lang Politik gemacht hast, zuhörend, mit leisen Tönen, immer dialogbereit, aber mit klaren Worten und einer klaren Haltung.

      Antworten

    4.   Margarete Müller 24. Februar 2023 um 9:33 Uhr

      Liebe Frau Vollmer, haben Sie Dank für diesen klugen und wahren Text. Ich bin ganz bei Ihnen. Die jetzige Situatuation ist für alle Pazifistinnen eine schreckliche Zeit.Ich befürchte noch mehr Elend und Tod sowie Klimakatastrohen die in Zukunft stattfinden werden. Bis jetzt war ich immer optimistisch ,dass es eine gute Zukunft für alle Menschen geben kann. Nun bin ich mir nicht mehr sicher,ob die Regierenden dieser Welt überhaupt noch Katastrohen abwenden wollen. Frieden geht nur mit Zusammenarbeit und Respekt und nicht mit Konfrontation und Hass.


    Info: https://extradienst.net/2023/02/23/vermaechtnis-einer-pazifistin


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.02.2023

    Dokumenten-Leak: Wie die Bundesregierung an einer „Narrativ-Gleichschaltung“ zum Ukraine-Krieg arbeitet – Teil 1  (erneut hier aufgenommen)

    nachdenkseiten.de, 29. September 2022 um 8:40 Ein Artikel von: Florian Warweg

    Den NachDenkSeiten wurde exklusiv ein internes Dokument der Bundesregierung zugespielt. Wir konnten das Papier verifizieren und uns ist auch die Identität des Whistleblowers bekannt. Das Dokument gibt einen erhellenden Einblick in das Ausmaß der horizontalen und vertikalen Strukturen der, man kann es nicht anders sagen, bundesdeutschen Staatspropaganda, insbesondere was die behördliche Einbindung von Medien (z.B. Spiegel und Stern), westlichen Social-Media-Konzernen, Bildungseinrichtungen und den sogenannten „Faktencheckern“ angeht. Selbst Grundschulkinder werden ins Visier genommen. Aus all dem ergibt sich der konzertierte Versuch einer Informations-Gleichschaltung durch die Bundesregierung.


    Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

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    Das Dokument trägt den Titel „Laufende Aktivitäten der Ressorts und Behörden gegen Desinformation im Zusammenhang mit RUS Krieg gegen UKR“, umfasst insgesamt 10 Seiten und listet minutiös mit Stand 27.06.2022 die entsprechenden Aktivitäten der Bundesministerien und untergeordneten Behörden auf. Und diese Aktivitäten haben es in ihrer Gesamtheit in sich. Die NachDenkSeiten werden sich in der Auswertung im ersten Teil auf die Ausführungen zur Rolle des BMI (Innenministeriums), des AA (Auswärtigen Amtes), des BPA (Bundespresseamtes) und der BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) konzentrieren. Im zweiten Teil auf die Tätigkeiten des BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) sowie des BMFSFJ (Bundesfamilienministerium) und des BMVg (Bundesverteidigungsministerium).

    SPD-geführtes Innenministerium als zentrale Schaltstelle der staatlichen Propagandaaktivtäten

    Den Anfang der Aufzählung macht das SPD-geführte Bundesinnenministerium (BMI) unter Nancy Faeser. So soll das BMI federführend und „ressortübergreifend“ die „Erkennung und Abwehr hybrider Bedrohungen“ koordinieren. Geleitet wird dies von der „UAG RUS/UKR“ (UAG steht im ministeriellen Sprech für Unterarbeitsgruppen). In diesem Zusammenhang soll unter anderem alle zwei Wochen ein Lagebericht „Hybride Bedrohungen“ mit Schwerpunkt Russland-Ukraine verfasst werden. Besonders ins Auge fällt aber der im Dokument aufgeführte sogenannte „10-Punkte-Resilienz-Plan“.


    Der erste Punkt in diesem „Plan“ ist die konzertierte „Verlinkung zu Faktencheckern auf den Webseiten der Bundesregierung“. Private und hauptsächlich vom US-Milliardär und eBay-Gründer Pierre Omidyar finanzierte „Faktenchecker“ wie Correctiv oder beitragsfinanzierte wie der ARD-Faktenfinder sollen massiv durch die „Webseiten der Bundesregierung“ beworben werden. So viel zur postulierten „Staatsferne“ und „Unabhängigkeit“ der Faktenchecker.


    Des Weiteren sollen Broschüren zu „Desinformation im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine“ produziert und an Bundesministerien, Bundestagsabgeordnete, Länder und Kommunen verschickt werden. Ergänzt wird die Aufzählung mit dem Verweis: „Verteilung an Multiplikatoren in der Zivilgesellschaft läuft.“


    Besonders aufschlussreich ist auch der 5. Punkt im „Resilienz-Plan“, dieser widmet sich der Zusammenarbeit mit der Presse. Erwähnt wird beispielsweise ein „Spiegel-Hintergrundgespräch“ am 31.03. und die Vorbereitung von Namensartikeln und Interviews mit Innenministerin Faeser, explizit wird in diesem Zusammenhang auf STERN und Tagesspiegel verwiesen. Ebenso wird erwähnt, dass es gelungen sei, den Begriff „Task Force gegen Desinformation“ in der Berichterstattung zu etablieren. Unter (russischer) „Desinformation“ wird im Dokument pauschal alles verstanden, was einer Wiedergabe der offiziellen russischen Position entspricht. Und dies ausschließlich in Bezug auf die russische Seite. Weder offizielle ukrainische oder US-amerikanische Sichtweisen auf den Krieg in der Ukraine werden von der Bundesregierung in gleicher Weise per se als „Desinformation“ bewertet.


    Ein weiterer aufgeführter Aspekt des Plans ist der „Outreach in den parlamentarischen Raum“, also die Einflussnahme auf Abgeordnete in Bundestag und Landesparlamenten. Kein unproblematisches Vorhaben, eingedenk einer eigentlich existierenden Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative.


    Ebenso wird als zentraler Punkt im „Resilienz-Plan“ die „anlassbezogene“ Intensivierung der Kontakte und Gespräche mit den Plattformbetreibern sozialer Netzwerke genannt, „um diese für staatlich gesteuerte Desinformation zu sensibilisieren“. Explizit ist in dem Dokument von Twitter, Meta, Google und Telegram die Rede. Geführt werden sollen die Gespräche auf „Staatssekretär-Ebene“.


    Nicht minder problematisch erscheint der Plan, Einfluss auf die „Curricula in den Schulen sowie unter Einbindung der Volkshochschulen und ehrenamtlicher Strukturen“ zu nehmen.

    Abschließend wird darauf verwiesen, dass die Arbeit an der Umsetzung des „Aktionsplans von Bund und Ländern gegen Desinformation und für eine wehrhafte Demokratie“ begonnen habe.

    Auswärtiges Amt, Bundespresseamt und BKM als weitere Hauptakteure staatlicher Propaganda- und Zensurbemühungen

    Neben dem Innenministerium tritt das Auswärtige Amt (AA) in dem Dokument als Protagonist im postulierten „Kampf gegen (russische) Desinformation“ auf. Dabei fällt auf, dass bei dem gesamten Maßnahmenkatalog des AA ausschließlich von „russischer Desinformation“ die Rede ist und nachdrücklich der Eindruck erweckt wird, es käme „Desinformation“ und Narrativpflege weltweit nur aus einem einzigen Land.


    So heißt es in dem Dokument zu „Maßnahmen im Rahmen des Kommunikationskonzeptes RUS/UKR“ des AA:

    • „Beobachtung und Analyse aktueller russischer Narrative und Desinformation
    • Erstellung eines „living documents“, das „klassische und aktuelle russische Narrative zum Ukraine-Krieg dekonstruiert/entkräftet“
    • Förderung von Projekten zum Ausbau der Resilienz gegenüber (v.a. russischer) Desinformation (…).“

    Laut dem vorliegenden Dokument vernetzt sich das AA in Fragen der Desinformation vor allem („intensiv und bilateral“) mit Vertretern der USA. Explizit genannt werden in diesem Zusammenhang das International Partnership to Counter State-Sponsored Disinformation (IPCSD) sowie die Counter Foreign Interference Group (CFI).


    Aufschlussreich ist auch der letzte in dem Dokument aufgeführte Punkt hinsichtlich der Aktivitäten des AA. Dort ist von „(…) Förderung der von Deutsche Welle und DW Akademie eingebrachten Projektvorschläge zum Ausbau der Berichterstattung für UKR/RUS sowie Stärkung der Medienkompetenz (…)“ die Rede. Wir halten fest, das Auswärtige Amt, ein Bundesministerium unter Führung der Grünen-Spitzenpolitikerin Annalena Baerbock, plant die Förderung von Projekten des deutschen Auslandssenders Deutsche Welle. Wie sich das mit dem Deutsche-Welle-Gesetz (DWG) verträgt, welches zur Ermöglichung „einer unabhängigen Meinungsbildung“ verpflichtet, wäre nur eine von mehreren Fragen angesichts dieser im Dokument aufgedeckten Planungen des AA.


    Das Bundespresseamt (BPA) leitet zusammen mit dem AA die sogenannte „EG Desinformation“ (auf telefonische Nachfrage der NDS am 27.9., wofür in diesem Zusammenhang EG steht, konnte die verantwortliche Chefin vom Dienst beim BPA keine Auskunft geben). Das BPA ist laut dem Dokument verantwortlich für die „regierungsinterne Sensibilisierung für das Thema und den Umgang mit Desinformation“. Darüber hinaus bietet es ein „ressortübergreifendes Schulungsangebot“ zu Desinformation an. Pikant hierbei: Die Schulungen macht nicht das BPA selbst, sondern private Drittanbieter wie das „Institute for Strategic Dialogue“ (ISD) und der „Business Council for Democracy“ der Hertie-Stiftung.


    Das ISD, mit explizit transatlantischer Ausrichtung und Hauptsitz in London, hat im Vorstand so illustre Personen sitzen wie Karl-Theodor zu Guttenberg, den Unternehmensberater Roland Berger und den Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer SE, Matthias Döpfner.


    „Ressortübergreifende Schulungen“ zu Desinformation für Mitarbeiter der Bundesministerien werden also von einer transatlantischen Lobbyorganisation, in deren „Board“ aufgeflogene Plagiatoren und der Chef der – apropos Desinformation – regelmäßig Fakenews verbreitenden Springer-Presse sitzen, sowie der privaten Stiftung eines Kaufhaus-Magnaten durchgeführt. Viel besser kann sich der Outsourcing-Ansatz in Bundesbehörden wohl nicht ad absurdum führen.

    Abschließend wird in dem Dokument aufgeführt, dass die Vize-Regierungssprecher regelmäßig im „bilateralen Austausch mit Google/YouTube, Twitter, Meta, Tiktok und LinkedIn“ stehen, um die „jeweiligen Strategien der Plattformen zur Bekämpfung von Desinformation, insbesondere im Kontext des Krieges in der Ukraine“ zu besprechen.


    Das heißt, laut dem Dokument haben sowohl das Innen- und Außenministerium als auch das Bundespresseamt jeweils regelmäßige bilaterale Treffen (auf Staatssekretär-Level) mit den großen Plattformbetreibern zu „russischer Desinformation“ im Kontext des Ukraine-Krieges. Den dadurch aufgebauten Konformitäts- und Zensurdruck kann man wohl als signifikant bewerten.

    Ein weiterer bedeutender Akteur ist die direkt dem Kanzler unterstellte „Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien“ (BKM), Claudia Roth. Sie verfügt über ein Budget von über zwei Milliarden Euro, 400 Mitarbeiter und trägt die Verantwortung für die Medienpolitik der Bundesrepublik (und finanziert in diesem Rahmen unter anderem den deutschen Auslandssender Deutsche Welle).


    In dem den NachDenkSeiten vorliegenden internen Dokument ist unter anderem vom „Aufbau einer russischen Exilredaktion in Riga“ sowie „wenn nötig, Aufbau einer Exilredaktion Ukrainisch in Krakau, Polen“ die Rede. Beim „EU-Medienministerrat“ scheint das BKM dem Papier zufolge eine zentrale und proaktive Rolle beim „Vorgehen gegen russische Propagandamedien“ zu spielen.

    Ebenso vertritt das BKM eine Vorreiterrolle bei den Verhandlungen zum orwellisch klingenden „European Media Freedom Act“ und versucht dort, den Fokus auf „Desinformation“ zu legen.


    Das BKM plant zudem laut dem Dokument ein neues Förderprogramm „mit Schwerpunkt Nachrichtenkompetenzförderung der Gesamtbevölkerung zur Bekämpfung von Desinformation.“

    Ein weiteres Projekt, welches Fragen aufwirft, ist der nicht weiter konkretisierte Einsatz von Kinderreportern ab 6 Jahren gegen „Desinformation“. Im Dokument heißt es dazu unter anderem:

    „Kinderreporter – Stärkung Nachrichtenkompetenz und damit Resilienz gegenüber Desinformation 6-14-Jähriger durch aktive Medienarbeit.“

    Abschließend wird auf das Projekt „Künstliche Intelligenz gegen Desinformation“ (KID) der Deutschen Welle verwiesen. Dabei sollen „KI-Module der „Digitalen Forensik“ zur Verbesserung der (teil)automatisierten Identifizierung von Manipulationen und konzertierter Desinformationskampagnen“ eingesetzt werden. Brave new world…

    (Kurze Anmerkung zur relativ schlechten Qualität der Screenshots. Der Whistleblower hat uns gebeten, um jede mögliche Rückverfolgung auszuschließen, nur Fotos von dem Dokument zu machen und diese dann als Screenshots bei den NachDenkSeiten zu veröffentlichen. Dieser Bitte sind wir selbstverständlich nachgekommen.)


    Der Whistleblower hat uns gegenüber auch dargelegt, was ihn zu diesem Leak motiviert hat. Gegenüber den NachDenkSeiten erklärte er, dass er, als dieses Dokument auf seinem Arbeitsrechner eintraf, zutiefst erschrak. Für ihn sei dies „der konzertierte Versuch einer Narrativ-Gleichschaltung“. Weiter führte er aus:

    „In meinen Augen ist es ein Blick in den Abgrund der gebündelten Aktivitäten einer horizontalen (ressort-übergreifenden) und vertikalen Integration moderner Staatspropaganda. Von den Ministerien und ihren Partnerschaften mit transatlantischen Denkfabriken wie dem ISD bis hinab in die Presse, “Faktenchecker”, Social Media, “Multiplikatoren”, “kritische Zivilgesellschaft” und so weiter. Selbst vor der Einbindung von Schulen und Kindern im Grundschulalter machen Sie nicht halt.“

    Des Weiteren führte er gegenüber den NachDenkSeiten aus, dass dieses Dokument nur „die Spitze des Eisberges“ sei und die aufgeführten Projekte nicht vollständig seien. Alles was in diesem Dokument aufgelistet ist, wäre für die Bundesregierung ein noch verschmerzbares Leak, da es nur die im Zweifel kommunizierbaren Maßnahmen umfasse. Die deutsche Öffentlichkeit hätte keine Vorstellung davon, was sonst noch im Hintergrund dazu ablaufe.


    Abschließend noch etwas zum mutmaßlichen Verfasser dieses internen Dokumentes. Laut den Meta-Daten des Original-Word-Dokuments wurde diese Auflistung der Bundesregierung von einer Person erstellt, deren Namen wir aus Rücksicht auf ihr Privatleben nicht nennen wollen, deren Vita aber interessante Einblicke vermittelt, wer solche „ressortübergreifenden“ Papiere zu dieser Thematik aufsetzt. Man findet über die Person fast nichts online, aber das Wenige, was man findet, spricht für sich. Bei LinkedIn findet man einem Beitrag, in welchem dem Verfasser des Dokuments „Laufende Aktivitäten der Ressorts und Behörden gegen Desinformation im Zusammenhang mit RUS Krieg gegen UKR“, von der BwConsulting (BwConsulting ist das Inhouse-Beratungsunternehmen des Bundesministeriums der Verteidigung) für die Zusammenarbeit gedankt wird, zudem ist die Person Autor eines Fachbuchs über das Management von Militäroperationen der NATO und EU.


    Mehr zum Thema:

    Bundeswirtschaftsministerium unter Habeck: Vetternwirtschaft, Klima der Angst und Einsatz des Inlandsgeheimdienstes bei „abweichenden Einschätzungen“

    Exklusiv: Endverbleibserklärung für deutsche Waffen in der Ukraine ermöglicht Einsatz gegen Ziele in Russland

    Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=88618


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.



    Weiteres:



    Dokumenten-Leak: Wie die Bundesregierung an einer „Narrativ-Gleichschaltung“ zum Ukraine-Krieg arbeitet – Teil 2                            (erneut hier aufgenommen)


    nachdenkseiten. de, vom 04. Oktober 2022 um 9:00 Ein Artikel von: Florian Warweg

    Den NachDenkSeiten wurde exklusiv ein internes Dokument der Bundesregierung zugespielt. Wir konnten das Papier verifizieren und uns ist auch die Identität des Whistleblowers bekannt. Das Dokument, dessen zweiten Teil wir nun dokumentieren, gibt Einblick in das Ausmaß der horizontalen und vertikalen Strukturen der, man kann es nicht anders sagen, staatlichen Zensurversuche. So binden die Bundesbehörden nicht nur die westlichen Social-Media-Konzerne, Internetzugangsanbieter und insbesondere eine Grünen-nahe Stiftung in ihre Aktivitäten ein, sondern planen im nicht näher definierten „Kampf gegen Desinformation“ auch den Einsatz von Jugendoffizieren an Schulen sowie die Instrumentalisierung der Bildungsstätte Anne Frank. Auch aus Teil 2 des Dokumenten-Leaks ergibt sich der konzertierte Ansatz einer Narrativ-Gleichschaltung durch die Bundesregierung.


    Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

    Podcast: Play in new window | Download


    Hatten wir uns im ersten Teil der Auswertung des internen Dokuments der Bundesregierung unter dem Titel „Laufende Aktivitäten der Ressorts und Behörden gegen Desinformation im Zusammenhang mit RUS Krieg gegen UKR“ auf die Ausführungen zur Rolle des BMI (Innenministeriums), des AA (Auswärtigen Amtes), des BPA (Bundespresseamtes) und der BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) konzentriert, widmen wir uns im zweiten Teil den Tätigkeiten des BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) sowie des BMFSFJ (Bundesfamilienministerium) und des BMVg (Bundesverteidigungsministerium).


    Bundesministerium für Digitales und Verkehr als zentrales Zensurinstrument gegen russische Medien

    Das FDP-geführte BMDV (Ministerium wird derzeit vom ehemaligen FDP-Generalsekretär und Richter Dr. Volker Wissing geleitet) ist innerhalb der Bundesregierung zuständig für den „Rechtsrahmen für digitale Dienste“ und steht laut dem Dokument im besonders „regelmäßigen Austausch mit den Online-Plattformen zum Engagement bei der Bekämpfung von Desinformation“. Das heißt, es gibt laut dem internen Papier derzeit vier Bundesbehörden (BMI, AA, BPA und BMDV), welche auf hochrangiger Ebene (zumeist die zuständigen Staatssekretäre) sich jeweils regelmäßig, und dem Anschein nach ohne Absprache untereinander, mit den großen Social-Media-Konzernen zum Thema „Engagement gegen Desinformation“ treffen.


    Im Falle des BMDV wird in dem geleakten Dokument aber erstmals konkret aufgeführt, auf Grundlage welcher staatlichen und suprastaatlichen Vorgaben diese Gespräche verlaufen.

    So wird unter anderem auf den „EU-Verhaltenskodex für Desinformation“, den „Digital Services Act“ (DSA) sowie eine „Verordnung über die Transparenz und das Targeting politischer Werbung“ verwiesen. Vom DSA erhofft sich das Digitalministerium laut dem geleakten internen Papier „Anreize zu mehr Engagement bei der Bekämpfung von Desinformation“. Des Weiteren werden Gespräche auf Ministerebene erwähnt, „welche die eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung von Desinformation zum Inhalt hatten“.


    Zudem wird betont, dass das Ministerium plant, beim „G7 Safety Summit“ im November 2022 (im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft) das Thema „Desinformation“ einzubringen, unter anderem mit Fokus auf den Einsatz von „softwarebasierten Technologien zur Bekämpfung von Desinformation.“


    Dem Dokument zufolge ist das BMDV innerhalb der Bundesregierung auch für die „Durchsetzung des Verbreitungsverbotes von RT und Sputnik“ zuständig und erhält dabei Unterstützung von der Bundesnetzagentur, welche zum Beispiel die Listen „der zu sperrenden Webseiten“ regelmäßig aktualisiert und an die „von der Sanktionsverordnung adressierten Internetzugangsanbieter aus dem Telekommunikationsbereich“ übermittelt.


    Man muss sich dies nochmal bewusst vor Augen führen: Die Bundesregierung in Form des BMDV ordnet folglich höchstpersönlich an, welche nicht genehmen Nachrichten-Plattformen in Deutschland zu sperren sind.


    Diese Darstellung des Ministeriums (angebliches Verbreitungsverbot und Verweis auf „zu sperrende Webseiten“) lässt aber noch aus einem anderen Grund aufhorchen. Denn tatsächlich gibt es kein allgemeines „Verbreitungsverbot von RT und Sputnik“. In der am 1. Mai 2022 verabschiedeten EU-Verordnung ist explizit und ausschließlich von „Einstellung der Sendetätigkeiten“ die Rede. Dies ergibt sich auch aus der im EU-Amtsblatt veröffentlichten Änderung der entsprechenden Verordnung (EU) Nr. 833 von 2014. Dort ist ‚lediglich‘ davon die Rede, dass es den (nicht näher definierten) Betreibern verboten ist, „Sendungen zu ermöglichen, zu erleichtern oder auf andere Weise dazu beizutragen, auch durch die Übertragung oder Verbreitung über Kabel, Satellit, IP-TV …“.


    Zudem handelt es sich bei dieser Verordnung um einen „Rechtsakt ohne Gesetzescharakter“.

    Das Ministerium setzt also ein „Sendeverbot“ für audiovisuelle Inhalte (noch eindeutiger in der englischsprachigen Version „suspend the broadcasting activities of such media outlets in the Union“) mit einem angeblichen Verbreitungsverbot auch der Nachrichten-Webseiten von RT und Sputnik gleich. Das gibt die EU-Verordnung aber nicht her. Es hat wohl auch einen Grund, wieso ausgerechnet das Justizministerium mit keinem Satz in der Aufstellung „Laufende Aktivitäten der Ressorts und Behörden gegen Desinformation im Zusammenhang mit RUS Krieg gegen UKR“ auftaucht.


    Ebenfalls bezeichnend ist in diesem Zusammenhang, dass die veröffentlichte Änderung in derartiger Eile beschlossen wurde, dass bis heute rechtlich völlig unklar ist, an wen sich die Verordnung richtet, denn der Begriff des “Betreibers” ist in der beschlossenen Änderung, ebenfalls im Gegensatz zur Darstellung des BMDV („von der Sanktionsverordnung adressierten Internetzugangsanbieter“), in keiner Weise definiert:

    Weiter heißt es in der EU-Verordnung übrigens:

    “Im Einklang mit den Grundrechten und Grundfreiheiten, die in der Charta der Grundrechte anerkannt sind, insbesondere dem Recht auf Freiheit der Meinungsäußerung und Informationsfreiheit, dem Recht auf Unternehmerische Freiheit und dem Recht auf Eigentum nach den Artikeln 11, 16 und 17 der Charta hindern diese Maßnahmen diese Medien und ihr Personal nicht daran, andere Tätigkeiten als Sendetätigkeiten in der Union auszuführen (…).“

    Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr verbreitet folglich in dem internen Regierungsdokument zu „laufende Aktivitäten der Behörden gegen Desinformation“ genau dies: Desinformation.



    Bundesfamilienministerium erhebt Grünen-nahe Stiftung zu quasi-staatlichem Akteur gegen „systemkritische Medien“

    Ein weiterer zentraler Akteur im angeblichen Kampf gegen „Desinformation“ ist das von den Grünen geführte Bundesfamilienministerium. In der Auflistung fällt zunächst auf, dass in dem internen Papier als allererste Aktivität des Ministeriums auf die private Grünen-nahe Stiftung Zentrum Liberale Moderne (LibMod) und deren hochumstrittenes Projekt „Gegneranalyse“ verwiesen wird (NachDenkSeiten berichteten ausführlich über das Projekt hier und hier).


    In dem Dokument heißt es dazu, dass das Ministerium im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ das Projekt von LibMod fördert (mit sechsstelligen Beträgen), welches „Inhalte systemkritischer Medien analysiert und speziell zu Narrativen im Ukrainekrieg veröffentlicht“.

    Halten wir fest: Ein von den Grünen geführtes Ministerium promotet und finanziert das Projekt einer privaten Grünen-nahen Stiftung, welches sich zur Aufgabe gestellt hat, „systemkritische Medien“ zu analysieren und zu überwachen („Monitoring“). Alles natürlich im Namen des „Kampfes“ gegen eine behauptete (russische) „Desinformation“.


    Ähnlich wie bereits beim Digitalministerium wird hier zudem etwas behauptet, was nachweislich so nicht stimmt. Schaut man sich die „Monitoring“-Seite des Projektes an, so fällt auf, dass die Darstellung des BMFSFJ, „Gegneranalyse“ würde „speziell zu Narrativen im Ukrainekrieg veröffentlichen“, nicht den Tatsachen entspricht. Das letzte Monitoring (und was anderes veröffentlicht das Projekt nicht regelmäßig) mit Schwerpunkt auf „Narrativen im Ukrainekrieg“ datiert auf April 2022. Also auch schon zum Zeitpunkt der Erstellung des internen Regierungsdokuments war diese Darstellung nicht korrekt:

    Die Aussage wurde vermutlich getroffen, um gegenüber den anderen Ministerien die Finanzierung des umstrittenen Projektes zu rechtfertigen. Allerdings reichen zwei Klicks, um diese Aussage zu falsifizieren. So viel zu „Desinformation“ (innerhalb bundesdeutscher Ministerien).

    Als weitere Aktivitäten führt das Familienministerium ein „Toolkit für die Arbeit mit Jugendlichen zum Thema Verschwörungstheorien“ an, welches Jugendliche im Umgang mit Verschwörungstheorien „stärken“ solle.


    Als letzter Punkt im Maßnahmen-Katalog gegen „russische Desinformation“ wird ausgerechnet auf die Bildungsstätte Anne Frank und das dort angesiedelte Projekt „The Game is not Over“ verwiesen. Dazu heißt es weiter im geleakten Dokument, dass sich die Kinder („Gamerinnen und Gamer“) „mit den Erklärungsmustern, psychologischen Wirkungsweisen und der sozialen Dimension von Verschwörungsfantasien auseinandersetzen und lernen, diesen Prozessen in ihrer Peer Group zu begegnen.“


    Die Bildungsstätte Anne Frank wurde nach Eigendarstellung gegründet, um Jugendliche mittels des Schicksals von Anne Frank im Nationalsozialismus für die Gegenwart zu Themen wie Antisemitismus und Rassismus zu sensibilisieren. Es erscheint geradezu skandalös, dass das Familienministerium nicht davor zurückschreckt, die Bildungsstätte in dieser Form ausgerechnet gegen Russland zu instrumentalisieren, den (Nachfolge-)Staat des Landes, welches einen Großteil der Konzentrationslager, insbesondere Auschwitz, befreite und einen gigantischen Blutzoll in diesem Kampf zahlte.


    Das Bundesverteidigungsministerium und der Einsatz von Jugendoffizieren an Schulen und weitere „Gegenmaßnahmen der Bundeswehr“

    Der Einsatz der Bundeswehr gegen angebliche „Desinformation“ hat nochmal, alleine auf Grund seiner militärischen Ressourcen, eine ganz besondere Qualität und Implikation. So heißt es in dem internen Dokument der Bundesregierung unter anderem zu den Aktivitäten des Verteidigungsministeriums:

    „Fortlaufende tägliche Analyse des Informationsumfeldes. (…) Detektion von Propaganda/Desinformation sowie Planung/Durchführung eigener Gegenmaßnahmen der Bundeswehr im Einsatz (…).“

    Wie man sich ausgerechnet „Gegenmaßnahmen der Bundeswehr“ gegen angebliche (russische) „Desinformation“ konkret vorstellen soll, wird in dem Papier nicht weiter erläutert. Gewisse Hinweise gibt es aber doch. So wird zumindest als ein weiterer Punkt der „Gegenmaßnahmen“ auf ein gemeinsam geplantes Projekt von Bundeswehr und der Bertelsmann-Stiftung zu „Gesellschaft und Resilienz“ verwiesen sowie auf den Einsatz von „Jugendoffizieren an Schulen“.

    Fazit

    Vor dem Hintergrund dieser dank des Leaks ans Licht der Öffentlichkeit gebrachten konzertierten Maßnahmen muss man sich nochmals vor Augen führen, dass der Whistleblower gegenüber den NachDenkSeiten erklärt hat, dass es sich bei dem geleakten Dokument nur um „die Spitze des Eisberges“ handle. Alles, was in dem internen Dokument aufgelistet ist, sei für die Bundesregierung ein noch verschmerzbares Leak, da es nur die im Zweifel kommunizierbaren Aktivitäten umfasse. Nach Durchsicht der 10 Seiten fragen sich wohl nicht nur die NachDenkSeiten-Redakteure, was dann wohl die „nicht kommunizierbaren“ diesbezüglichen Maßnahmen der Bundesregierung sein werden.

    Neben dem Umfang der geplanten und bereits umgesetzten Maßnahmen erschreckt auch die (medial bisher kaum hinterfragte) Willkür, die dabei zum Tragen kommt. Denn bei all den Aktivitäten muss man sich vergegenwärtigen, dass die Bundesregierung weder in diesem internen Papier zu „Laufenden Aktivitäten der Ressorts und Behörden gegen Desinformation im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine“ noch in offiziellen Veröffentlichungen je auch nur den Versuch unternommen hat, darzulegen, wie sie (russische) „Desinformation“ definiert oder auch nur eingrenzt. Damit ist der Bundesregierung und ihren Ministerien die vollkommen willkürliche Anwendung dieses Begriffs mit all seinen mittlerweile auch rechtlichen Implikationen und Zensuroptionen möglich. Und so packt die Bundesregierung tatsächlich unter anderem pauschal alles unter den Kampfbegriff „Desinformation“ – die es laut Bundesregierung mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt – was einer Wiedergabe offizieller russischer Positionen und Sichtweisen entspricht. Damit steuert sie, wohlgemerkt durch das Unterdrücken von Informationen, die Meinungs- und Willensbildung der Bundesbürger. So sollte eigentlich keine Bundesregierung, egal welcher politischer Couleur, agieren, zumindest nicht, wenn sie sich einem demokratischen Gemeinwesen mit mündigen Bürgern verpflichtet sehen würde.


    Mehr zum Thema:

    Dokumenten-Leak: Wie die Bundesregierung an einer „Narrativ-Gleichschaltung“ zum Ukraine-Krieg arbeitet – Teil 1

    Exklusiv: Endverbleibserklärung für deutsche Waffen in der Ukraine ermöglicht Einsatz gegen Ziele in Russland

    Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=88771


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.02.2023

    Zur Kriegsmacht geworden Am Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine sagt der Westen einen langen Krieg voraus und diskutiert seine Kriegsziele. Frieden fordern hingegen die Staaten des Globalen Südens.

    german-foreign-policy.com, 24. Februar 2023,

    BERLIN/KIEW (Eigener Bericht) – Am heutigen Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine befinden sich die westlichen Staaten in einer Diskussion über ihre Ziele im dortigen Krieg und schließen sogar eine „Auflösung“ Russlands nicht aus. Während sich etwa Kanzler Olaf Scholz auf die Forderung beschränkt, Moskau dürfe „nicht gewinnen“, bestätigt der französische Präsident Emmanuel Macron, es gebe Kräfte, die sich wünschten, dass Russland auf seinem Territorium angegriffen und „komplett zerschlagen“ werde. In der Ukraine selbst dauern Krieg, Tod und Zerstörung unvermindert an; laut UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk sind inzwischen über 8.000 zivile Todesopfer nachgewiesen, die Dunkelziffer ist hoch. Die NATO ist an dem Krieg praktisch mit einer Streitmacht aus schweren Waffen beteiligt, die von ukrainischen Militärs bedient werden. Die Gefahr, dass der Stellvertreter- in einen offenen Krieg zwischen der NATO und Russland übergeht, ist groß und nimmt immer weiter zu. Die Forderung, Verhandlungen zur Beendigung des Krieges aufzunehmen und eine politische Lösung des Konflikts anzustreben, wird heute nicht vom Westen, sondern von Staaten des Globalen Südens gestellt.


    Zitat: Zahllose Opfer

    Ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 dauern Krieg, Tod und Zerstörung in dem Land an. Laut Angaben von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk sind im ersten Kriegsjahr bislang 8.006 zivile Todesopfer nachgewiesen. Wie Türk konstatiert, dürfte die tatsächliche Opferzahl noch deutlich höher sein.[1] Damit bewegt sie sich in einer ähnlichen Größenordnung wie die Zahl der zivilen Opfer des US-geführten Überfalls auf den Irak im Jahr 2003; damals lag die Zahl der zivilen Todesopfer in den ersten beiden Kriegsjahren bei ungefähr 12.000. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl an Soldaten, die auf ukrainischer wie auf russischer Seite zu Tode kamen. Türk erinnert außerdem an „die zahlreichen Leben, die zuvor im Konflikt in der Ostukraine verloren wurden“.[2] Sie wurden von den Vereinten Nationen für die Zeit ab 2014 auf 14.200 bis 14.400 beziffert, davon 3.404 Zivilpersonen.[3] Offiziell heißt es im Westen stets, nur Russland habe es in der Hand, den Krieg mit einem sofortigen Rückzug seiner Truppen zu beenden. Offiziell beschwiegen wird, dass die Friedenslösung, die Ende März 2022 zwischen beiden Seiten fast fertig verhandelt war, durch eine politische Intervention der NATO-Staaten verhindert wurde (german-foreign-policy.com berichtete [4]).


    Eine Streitmacht aus NATO-Waffen

    Der Krieg selbst ist längst zum Stellvertreterkrieg geworden. Das zeigt schon ein Vergleich mit früheren Kriegen. So wäre es etwa 2003 und 2011 im Irak respektive in Libyen gänzlich undenkbar gewesen, dass irgendeine Macht das jeweils vom Westen angegriffene Land unterstützt hätte, schon gar nicht mit Waffen. Die westlichen Staaten hätten das als implizite Kriegserklärung eingestuft. Die Ukraine hingegen wird umfassend vom Westen unterstützt. Die Zusagen allein der Vereinigten Staaten für militärische, humanitäre und finanzielle Hilfsleistungen beliefen sich bis Mitte Januar auf 73,18 Milliarden Euro; das ist fast so viel wie die Wirtschaftsleistung Bulgariens. Die Zusagen der EU und ihrer Mitgliedstaaten lagen bis Mitte Januar bei knapp 55 Milliarden Euro – fast so viel wie die Wirtschaftsleistung Sloweniens.[5] Die NATO-Staaten haben bisher – unter anderem – 368 Kampfpanzer, 1.240 weitere gepanzerte Fahrzeuge, 293 Haubitzen, 49 Mehrfachraketenwerfer und 24 Flugabwehrsysteme geliefert; weitere Waffenlieferungen sind zugesagt. Faktisch führt in der Ukraine eine NATO-Streitmacht, bedient von im Westen trainierten ukrainischen Soldaten, Krieg. Selbst die Kriegsstrategie wird in enger Absprache mit den USA festgelegt, die darüber hinaus Zieldaten für Angriffe liefern.[6]


    Eine Frage von Metern

    Die Gefahr, dass der Stellvertreterkrieg in einen offenen Krieg zwischen der NATO und Russland übergeht, steigt kontinuierlich. Bereits im März des vergangenen Jahres hatten die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags geurteilt, wenn „neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen“ geleistet werde, dann „würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen“.[7] Dies ist längst geschehen. Verteidigungsminister Boris Pistorius räumte nur kurz vor seine Amtseinführung ein, Deutschland sei „am Krieg beteiligt ..., indirekt“.[8] Wie knapp die Bundesrepublik vor dem unmittelbaren Kriegseintritt steht, zeigt plastisch die Stationierung des deutschen Flugabwehrsystems Patriot unweit Zamość in Südostpolen nahe der Grenze zur Ukraine. Wie berichtet wird, werden in relativer Nähe zu Zamość westliche Waffen über die Grenze in die Ukraine gebracht; die Transportrouten gelten als ein etwaiges Ziel russischer Raketenangriffe. Die deutschen Flugabwehrtrupps dürfen Raketen nur über polnischem Territorium abschießen.[9] Der Grund: Ein deutscher Beschuss russischer Ziele in der Ukraine wäre der Kriegseintritt. Über Krieg und Frieden entscheidet damit unter Umständen die Präzision der Flugabwehrtrupps; im Ernstfall geht es um Meter.


    Die Kriegsziele des Westens

    Dabei ist, was der Westen im Ukraine-Krieg erreichen will, nicht wirklich geklärt. Erst kürzlich hat der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger gefordert, „eine politisch-strategische Kontaktgruppe“ einzurichten, um „die westlichen [!] Kriegsziele so klar zu definieren, dass wir alle wissen ..., wo es hingeht“.[10] Differenzen gibt es bereits in Berlin. Während Kanzler Olaf Scholz bisher darauf beharrt, Russland dürfe „nicht gewinnen“, erklärt Verteidigungsminister Boris Pistorius: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen.“[11] Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wiederum verlangt, „keine der beiden Seiten“ dürfe „vollständig den Sieg davontragen“: „Ich denke nicht, wie es manche tun, dass Russland komplett zerschlagen werden, auf seinem Territorium attackiert werden soll“.[12] Letzteres ist unter anderem aus den Vereinigten Staaten zu hören. Zwar nehmen dort Stimmen zu, die zu einer vorsichtigen Orientierung auf eine Beendigung des Krieges raten – auch, um die eigenen Kräfte gänzlich auf den Machtkampf gegen China konzentrieren zu können. Doch hieß es erst unlängst etwa auf einer Tagung der Jamestown Foundation und des Hudson Institute, man solle sich auf die „Auflösung der Russischen Föderation“ vorbereiten. german-foreign-policy.com berichtet in Kürze.


    Wer für Frieden ist

    Während der Westen seine Kriegsziele diskutiert und auf einen langen Krieg einstimmt, werden anderswo Forderungen nach einem baldigen Ende der Kämpfe lauter – im Globalen Süden. In Brasilien hat Präsident Luiz Inácio Lula da Silva angekündigt, Staaten, die den Waffengang stoppen wollen, zu einem „Friedensklub“ („clube da paz“) zusammenzuführen (german-foreign-policy.com berichtete [13]). Auch in Indien wird zunehmend diskutiert, ob New Delhi nicht eine Rolle als Vermittler zwischen Moskau und Kiew spielen könne. Am vergangenen Wochenende hat Chinas ranghöchster Außenpolitiker Wang Yi auf der Münchner Sicherheitskonferenz eine chinesische Initiative zur Beendigung des Krieges angekündigt; für heute hat Beijing eine Stellungnahme von Präsident Xi Jinping in Aussicht gestellt, die nähere Informationen dazu enthalten soll. Damit werden Schritte, die einem Stopp des Krieges den Weg bereiten sollen, nicht aus dem Westen, sondern durchweg aus dem Süden. Deutschland und die EU, die sich einst als angebliche Friedensmacht inszenierten, sind völlig offen zur Kriegsmacht geworden.

     

    [1], [2] Türk deplores human cost of Russia’s war against Ukraine as verified civilian casualties for last year pass 21,000. ohchr.org 21.02.2023. Unter „casualties” werden sowohl Todesopfer als auch Verletzte zusammengefasst.

    [3] Conflict-related civilian casualties in Ukraine. United Nations Human Rights Monitoring Mission in Ukraine, 27 January 2022.

    [4] S. dazu Die Kriegsziele des Westens.

    [5] Kiel Institute for the World Economy: The Ukraine Support Tracker: Which countries help Ukraine and how? Kiel Working Paper No. 2218. February 2023.

    [6] Isabelle Khurshudyan, Dan Lamothe, Shane Harris, Paul Sonne: Ukraine’s rocket campaign reliant on U.S. precision targeting, officials say. washingtonpost.com 09.02.2023.

    [7] Sachstand: Rechtsfragen der militärischen Unterstützung der Ukraine durch NATO-Staaten zwischen Neutralität und Konfliktteilnahme. Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste. WD 2 – 3000 – 019/22. Berlin, 16.03.2022.

    [8] Pistorius verspricht Stärkung der Bundeswehr. Frankfurter Allgemeine Zeitung 18.01.2023. S. auch Die Panzerallianz.

    [9] Gerhard Gnauck: Die deutsche Flugabwehr bei Zamość. Frankfurter Allgemeine Zeitung 20.02.2023.

    [10] Ischinger fordert Klarheit über Kriegsziele des Westens. tagesschau.de 14.02.2023.

    [11] Pistorius wird deutlich: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen“. rnd.de 18.02.2023.

    [12] Guerre en Ukraine : Emmanuel Macron veut «la défaite» de la Russie, mais sans l‘«écraser». lefigaro.fr 18.02.2023.

    [13] S. dazu „Auf der Seite der Diplomatie“ (II).


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9174


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    23.02.2023

    Speerspitze der USA gegen Russland?

    nachsdenkseiten.de, 23. Februar 2023 um 9:00 Ein Artikel von Jürgen Hübschen

    Der US-amerikanische Präsident hat durch seinen Besuch in Kiew – nunmehr auch für die ganze Welt sichtbar – seine politische Zukunft mit einem militärischen Erfolg der Ukraine im Krieg gegen Russland verbunden. Welche möglichen Folgen könnte diese eindeutige Positionierung der USA und vor allem auch ihres Präsidenten für Deutschland haben?

    Die US-amerikanische Strategie im Ukraine-Krieg

    Die Ukraine kämpft gegen Russland nicht nur um ihre eigene Freiheit, sondern auch für die Interessen der USA, um Russland als Konkurrenten auf der weltpolitischen Bühne auszuschalten. Deshalb ist die umfassende militärische Unterstützung durch die USA nur auf den ersten Blick ein selbstloses Engagement für die Zukunft der Menschen in der Ukraine, sondern ein glasklares Umsetzen der globalen amerikanischen nationalen Interessen. Dazu braucht Washington die Unterstützung durch die europäischen Verbündeten und zwar nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich. Deshalb haben die USA zunächst einmal die NATO wieder in die Spur gebracht, weil die NATO das entscheidende militärische Instrument Amerikas ist.


    Sicherheitspolitische Zielsetzungen haben aber auch immer starke wirtschaftliche Aspekte und deshalb musste zusätzlich auch die EU auf die amerikanische Linie eingeschworen werden. Dazu war es erforderlich, die europäischen Wirtschaftsbeziehungen mit Russland zu reduzieren und gleichzeitig die Abhängigkeiten der Europäer von den USA auszubauen. In diesem Zusammenhang sind alle Sanktionen gegenüber Russland einzuordnen, vor allem natürlich die europäische Zusammenarbeit auf dem Energiesektor. Das ist bereits weitgehend gelungen, nicht zuletzt durch den Sabotageanschlag auf die Pipelines Nordstream 1 und 2, für den offiziell noch kein Land verantwortlich gemacht wurde.


    Allerdings verstärken sich die Hinweise, dass die USA nicht völlig unbeteiligt daran waren, um es vorsichtig zu formulieren. Die Folgen von einem Gas- und Ölembargo gegenüber Russland und dem Krieg in der Ukraine sind immens steigende Energiekosten und eine hohe Inflationsrate in Europa. Viele europäische Firmen haben ihre Investitionen in Russland gestoppt und zu einem großen Teil bereits jegliche Zusammenarbeit mit Moskau eingestellt. Europäische Firmen wurden quasi im Gegenzug durch attraktive Angebote eingeladen, statt in Russland oder anderen Ländern Europas in den USA zu investieren. Parallel dazu hat Präsident Biden in seiner Ansprache zur Lage der Nation die Devise ausgegeben, dass Handelsketten in Zukunft nicht in den USA enden, sondern dort beginnen sollten.


    Zusätzlich zu den amerikanischen Plänen in und mit Europa gibt es auf der nuklearen Ebene weiterhin eine Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland, an der Europa aber nicht beteiligt ist. Allerdings gibt es in diesen Beziehungen mittlerweile erheblich Friktionen. Da ist in erster Linie das Aufkündigen des „ABM-Vertrags“, der „INF-Vereinbarung“ und das Abkommen „Open Skies“ durch die USA zu nennen.


    Der „Anti-Ballistic Missile Treaty“ (ABM-Vertrag) wurde am 28. Mai 1972 mit unbefristeter Gültigkeit abgeschlossen. Es handelte sich um einen Rüstungskontrollvertrag zwischen den USA und der Sowjetunion zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen (Anti-Ballistic Missiles, ABM). Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 traten die USA am 13. Juni 2002 einseitig vom Vertrag zurück, um neue Raketenabwehrsysteme entwickeln zu können, nachdem sie, wie vertraglich festgelegt, 6 Monate zuvor eine Absichtserklärung abgegeben hatten, in der sie dem Vertragspartner – dem Rechtsnachfolger der Sowjetunion, Russland – den Rücktritt ankündigten.

    Der „INF-Vertrag“ (Intermediate Range Nuclear Forces) war ein Abkommen zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion aus dem Jahr 1987. Der Vertrag wurde auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges geschlossen und stellte einen Wendepunkt dar: Die beiden Großmächte vereinbarten, alle landgestützten Raketen und Marschflugkörper mittlerer Reichweite (500-5.500km) zu vernichten. Gleichzeitig verbietet der Vertrag, neue Waffen dieser Kategorie zu produzieren oder zu testen. 2007 erklärte Russland, der Vertrag entspreche nicht mehr seinen Interessen. Anstatt seine Inhalte neu zu verhandeln, wurde der Vertrag am 1. Februar 2019 durch die USA mit der vorgesehenen 6-monatigen Frist aufgekündigt.


    „Open-Skies“ ist die Bezeichnung für einen Vertrag aus dem Jahre 1992 zwischen 27 damaligen KSZE-Staaten (NATO- und ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten), der es den Vertragsteilnehmern gestattet, gegenseitig ihre Territorien auf festgelegten Routen zu überfliegen und Lagebilder durch Beobachter und mittels technischer Sensoren zu erstellen.


    Durch diese vertrauensbildende Maßnahme im KSZE/OSZE-Raum sollen Vereinbarungen der Rüstungskontrolle sowie zur Konfliktverhütung überwacht, Konflikte vermieden und der Frieden gesichert werden. Die Vereinigten Staaten sind als bisher einziger Staat rechtswirksam am 22. November 2020 aus dem Vertrag ausgestiegen. Am 15. Januar 2021 leitete Russland als Reaktion auf den Austritt der USA ebenfalls Schritte zum Austritt aus dem Abkommen ein.


    Aktuell hat der russische Präsident Putin angekündigt, das erst 2021 verlängerte „NEW START“-Abkommen mit den USA auszusetzen. Im „New Start“-Vertrag bekennen sich Russland und USA zur Verringerung strategischer Atomwaffen. Das Abkommen schreibt vor, dass die Vertragspartner die Zahl ihrer nuklearen Sprengköpfe auf maximal 1.550 und die Zahl nuklearer Trägersysteme auf 800 reduzieren – von Letzteren dürfen maximal 700 im Einsatz sein. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow reagierte damit auf Kritik aus den USA an der Aussetzung von Kontrollen durch Russland wegen des Ukrainekrieges. Der russische Präsident hat allerdings versichert, dass sich Russland trotzdem strikt an die vereinbarten Obergrenzen halten werde.


    Die Rolle Deutschlands in der amerikanischen Russland-Ukraine-Strategie

    Deutschland hat seine Wirtschaftsbeziehungen zu Russland radikal zurückgefahren und vor allem seine Zusammenarbeit im Energiesektor vollständig beendet. Ein Teil der bisherigen russischen Gaslieferungen wird durch amerikanisches LNG-Gas ersetzt, obwohl dieses durch Fracking gewonnen wird, ein Verfahren, das bislang von Deutschland kategorisch abgelehnt wurde. Die im Beisein von Bundeskanzler Scholz von US-Präsident Biden gemachte Ankündigung, dass ein russischer Einmarsch in die Ukraine das Ende von Nordstream 2 bedeuten würde, hatte der Kanzler seinerzeit wortlos zur Kenntnis genommen. Der Ukrainekrieg und die gestoppten russischen Gaslieferungen haben in Deutschland in allen Wirtschaftsbereichen zu erheblichen Preissteigerungen geführt.


    Während sich Deutschland zu Beginn des Krieges bei der militärischen Unterstützung der Ukraine zunächst auf nicht letale militärische Güter beschränkt hatte, wurde schon sehr bald das Prinzip, keine Waffen in Kriegs- und Krisengebiete zu liefern, außer Kraft gesetzt. Begonnen hatte Deutschland mit allen Arten von personengestützten Panzer- und Fliegerabwehrwaffen und hat mittlerweile die Ukraine mit deutschen Panzerhaubitzen, Flak-Panzern und mobilen Flugabwehrraketensystemen ausgestattet, nachdem zuvor ukrainische Soldaten in Deutschland an diesen Waffensystemen ausgebildet wurden. Darüber hinaus wurde die Lieferung von deutschen Schützenpanzern zugesagt, wobei auch in diesem Fall die ukrainischen Besatzungen in Deutschland ausgebildet werden. Aktuell hat Deutschland nicht nur die Lieferung von Leopard-2- und Leopard-1-Kampfpanzern zugesagt, sondern sich auch bereit erklärt, die Führung einer sogenannten „Panzer-Allianz“ zu übernehmen.


    Alle Entscheidungen, schwere Waffen zu liefern, wurden nicht zuletzt auf Drängen westlicher Partnerstaaten, die nicht alle der NATO angehören, getroffen. Aber wenn es um konkretere Waffenlieferungen ging, blieben und bleiben viele dieser Länder in der „politischen Deckung“. Innerhalb der Bundesregierung gab es, vor allem zur Lieferung schwerer Waffen, durchaus unterschiedliche Positionen. Aber der Druck von Seiten der Grünen und der FDP, weniger massiv durch die SPD und verstärkt durch die CDU/CSU-Opposition haben den Bundeskanzler veranlasst, der Lieferung von immer schwereren Waffen zuzustimmen.


    Neben der Lieferung von gepanzerten Waffensystemen hat Deutschland in der Slowakei, nahe der ukrainischen Grenze, ein Wartungs- und Instandsetzungszentrum für diese Waffen aufgebaut.

    Die konkreten Unterstützungsmaßnahmen Deutschlands im humanitären, wirtschaftlichen und vor allem auch im militärischen Bereich wurden begleitet durch zahlreiche Ukraine-Besuche von Politikern der Regierungsparteien und der Opposition. Neben dem Bundespräsidenten besuchte auch der Bundeskanzler während des Krieges die Ukraine, ebenso wie viele Kabinettsmitglieder. Die Außenministerin fuhr sogar bei einem ihrer Besuche medienwirksam an die Front. Begleitet wurden und werden all diese Maßnahmen von den sogenannten „Leitmedien“, die die Ukraine- und Russlandpolitik der Bundesregierung nicht nur eher wenig reflektiert unterstützen, sondern diese sogar massiv dazu drängen, vor allem auch schwere Waffen an die Ukraine zu liefern.


    Neben den konkreten politischen Entscheidungen der Bundesregierung wurde das deutsche Engagement für die Ukraine und die konfrontative Haltung gegenüber Russland nicht unwesentlich durch amerikanische Vorhaben auf deutschem Boden verstärkt. So tagt im Regelfall die von den USA geführte „Ukraine-Unterstützungsgruppe“ auf dem US-Militärstützpunkt in Ramstein, und auf dem amerikanischen Truppenübungsplatz Grafenwöhr bilden die USA ukrainische Soldaten an den Waffensystemen aus, die Washington an Kiew liefert. Die ersten US-Schützenpanzer für die Ukraine wurden in Bremerhaven angelandet, und Präsident Biden hat auf seinem Flug nach Polen, um von dort mit dem Zug nach Kiew weiterzufahren, einen Stopp auf der US-Airbase in Ramstein eingelegt.


    Wird Deutschland zur europäischen Speerspitze der USA gegen Russland?

    Deutschland wird nicht zur europäischen Speerspitze der USA gegen Russland, sondern ist es bereits. Es gibt mittlerweile kein anderes EU-Land, das die Ukraine derart intensiv humanitär, wirtschaftlich und vor allem auch militärisch unterstützt wie Deutschland. Auch kein anderer EU- oder NATO-Staat hat mit so vielen Politikern die Ukraine besucht und dort „Flagge gezeigt“ wie Deutschland.


    Für die USA ist Deutschland nach Polen mittlerweile zur wichtigsten Drehscheibe in der Unterstützung der Ukraine, bzw. im Stellvertreterkrieg mit Russland, geworden, ohne dass Deutschland um diese zentrale Rolle gebeten hat. Die Ukraine-Unterstützungsgruppe könnte ja auch in Brüssel tagen und die ukrainischen Soldaten hätten von den USA ja auch in Polen ausgebildet werden können, aber das hat Washington wohl mit Bedacht anders entschieden. Ob das der politischen Führung in Berlin bewusst ist?


    Die Deutschland aufgedrängte Führung der sogenannten „Panzer-Allianz“, die allerdings noch immer nicht zustande gekommen ist, hat dazu geführt, dass Präsident Putin in seiner Rede zur Erinnerung an die Schlacht von Stalingrad gesagt hat, dass es erneut soweit sei, dass Panzer mit dem Eisernen Kreuz wieder gegen Russland kämpfen würden. Da Moskau die direkte Konfrontation mit den USA, die behaupten, nicht im Krieg mit Russland zu sein, vermeiden will, ist zu befürchten, dass Deutschland sozusagen zu einem Ersatzziel werden könnte. Ob deutsche Politiker diese Gefahr sehen, muss bezweifelt werden, wenn man die Aussagen von einigen „Polit-Amateuren“ hört, die den Ukrainekrieg mit einer Art Video-Spiel zu verwechseln scheinen. Eklatantestes Beispiel ist Annalena Baerbock, die einerseits sagt, Deutschland befinde sich im Krieg mit Russland, und andererseits ihren unsäglichen Auftritt beim Karneval in Aachen mit den Worten begonnen hat, sie habe zunächst überlegt, in einem Leopardenkostüm zu erscheinen.


    Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete den Leopard 2 als „Gamechanger“, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt twitterte „The Leopard´s feed !“, und das Auswärtige Amt hatte in einem offiziellen Tweet, in dem es um Russlands Außenpolitik ging, das Tier-Emoji eines Leoparden eingesetzt. Die SZ schrieb dazu am 21.02.23: „Krieg im Kinderzimmer, Gamefiction-und alles nicht so schlimm?“


    Was die deutschen Politiker darüber hinaus nicht zu kapieren scheinen, ist die Rolle Polens und der anderen osteuropäischen Staaten im amerikanischen Strategieansatz. Polen erfüllt für Washington eine Doppelfunktion. Zum einen ist es der amerikanische Grenzübergang in die Ukraine und zum anderen bildet Warschau einen geographischen Puffer zwischen Deutschland und Russland, falls die Bundesregierung ihre einseitige und von Emotionen geprägte Russlandpolitik überdenken sollte. Da passt es bestens ins amerikanische Konzept, dass Polen auf Grund seiner Vergangenheit nicht nur Russland hasst, sondern auch zu Deutschland ein Verhältnis pflegt, das noch immer vom 2. Weltkrieg geprägt ist. Ein Beispiel dafür sind die Forderungen von Reparationen an Deutschland, die von polnischen Politikern immer wieder ins Spiel gebracht werden.


    Die Tatsache, dass sich Präsident Biden nach seinem Auftritt in Polen ausschließlich mit den mittel- und osteuropäischen NATO-Staaten, dem „Bukarest-9-Format“, also neben Polen Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn, treffen wird, macht deutlich, dass er diesen NATO-Verbündeten mehr traut und vor allen Dingen davon überzeugt ist, dass diese bei der Stange bleiben, solange die USA – nicht die NATO – ihre Sicherheit garantieren und zwar nicht zuletzt durch die Präsenz von amerikanischen Soldaten. In Polen allein sollen es aktuell circa 11.000 sein. Neben der Nibelungentreue dieser Staaten zu den USA – lediglich Ungarn sieht das etwas differenzierter – spielt bei diesem engen Verhältnis mit den USA für Washington natürlich auch die geografische Nähe dieser Länder zu Russland eine wesentliche Rolle. Die amerikanischen „Aegis Ashore“-Raketenabwehranlagen in Polen und Rumänien sind dafür ein deutlicher Beweis.


    Und ein dritter Punkt scheint den deutschen Politikern nicht klar zu sein, dass nämlich nicht ausgeschlossen werden kann, dass Washington aus innenpolitischen Erwägungen seine Unterstützung der Ukraine so plötzlich und ohne Rücksprache mit den Verbündeten beendet, wie das in Afghanistan im August 2021 der Fall war. Wie bereits ausgeführt, hat Präsident Biden seine politische Zukunft mit einem militärischen Erfolg der Ukraine verbunden und dies mit seinem Besuch in Kiew nachdrücklich unterstrichen. Nach Meinung von amerikanischen Experten sieht es allerdings aktuell überhaupt nicht danach aus, sondern ganz im Gegenteil rechnen diese mit einer baldigen und entscheidenden russischen Offensive und einer militärischen Niederlage der Ukraine.


    Sollte das zutreffen, müsste der amerikanische Präsident – falls er das US-Engagement beenden wollte – rechtzeitig versuchen, die bis dahin praktizierte amerikanische Ukraine- und Russlandpolitik innenpolitisch trotzdem als Erfolg zu verkaufen. Dafür hätte er ggf. im Wesentlichen folgende Argumente:


    • Russland wurde als Konkurrent auf der weltpolitischen Bühne erheblich geschwächt.
    • Die NATO ist wieder in der Spur und die europäischen Staaten sind bereit, ihre Verteidigungsanstrengungen zu erhöhen.
    • Schweden und Finnland wollen der NATO beitreten.
    • Die meisten Staaten und Republiken der ehemaligen Sowjetunion sind bereit, die dauerhafte Stationierung von US-Truppen zu erlauben.
    • Die EU wurde von der preiswerten Energieversorgung durch Russland abgeschnitten und Amerika wurde die Tür zum europäischen Energiemarkt weit aufgestoßen.
    • Insgesamt ist die EU bereit, sich wirtschaftlich wieder mehr in Richtung der USA zu orientieren, als dies vor dem Krieg der Fall war.
    • Die EU hat sich bereits verpflichtet, den Wiederaufbau der Ukraine entscheidend mitzufinanzieren.
    • Die amerikanische Rüstungsindustrie hat prall gefüllte Auftragsbücher und wird vor allem für viele Jahre US-Waffensysteme an die osteuropäischen NATO-Staaten verkaufen.
    • Die finanziellen Aufwendungen der USA für die militärische Unterstützung der Ukraine werden zu einem nicht unerheblichen Teil im Rahmen des amerikanischen „Lend-Lease-Act“ von den Europäern kompensiert, weil die Ukraine dazu nicht in der Lage sein wird.


    Für die USA standen und stehen immer die nationalen Interessen im Vordergrund, und diese sind globaler Natur. Das ist legitim, muss allerdings den europäischen und vor allem auch den deutschen Politikern klar sein. Sollten sich die USA aus nationalem Interesse und handfesten politischen Überlegungen der Demokraten und auch des US-Präsidenten im Hinblick auf die 2024 anstehenden Präsidentschaftswahlen, für die der Wahlkampf bereits begonnen hat, entschließen, ihr massives Engagement in der Ukraine zu beenden, stände Deutschland als europäische Nummer 1 in der Ukraine-Unterstützung plötzlich mitten im Fadenkreuz des russischen Präsidenten. Es muss bezweifelt werden, ob dies der Bundesregierung klar ist.


    Mehr zum Thema: Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt

    Uranhaltige Munition Teil des letzten US-„Unterstützungspaketes“? – Was ihr möglicher Einsatz in der Ukraine bedeutet


    Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=94138


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