29.05.2024

Feuer frei für die Ukraine: Macron und Stoltenberg spalten EU und Nato

lostineu.eu, 29. Mai 2024

Nato-Generalsekretär Stoltenberg und Frankreichs Macron wollen die Einsatzregeln für westliche Staaten in der Ukraine ändern. Damit spalten sie die Nato und die EU – Deutschland zieht nicht mit.

Konkret geht es um zwei Vorstöße: Stoltenberg will Militärschläge gegen ziele in Russland zulassen – auch wenn die Ukraine dafür Waffen von Nato-Ländern nutzt. Und Macron will Ausbilder der französischen Armee (und später auch der EU) in die Ukraine schicken.

Beide Initiativen sind offenbar nicht abgestimmt. Zudem können sie zu einer weiteren Eskalation des Krieges führen, evtl. auch zu einer Ausweitung auf beteiligte Nato-Länder. Entsprechend harsch fällt nun die Reaktion aus der EU und der Nato aus.

Es gebe “keinen Konsens” über die Entsendung von EU-Militärausbildern in die Ukraine, sagte der EU-Chefdiplomat Borrell. Die Gegner einer solchen Entsendung hätten bei einem Brüsseler Ministerrat auf das hohe Risiko verwiesen. 

Bundeskanzler Olaf Scholz wies den Vorstoß kategorisch zurück: “Als deutscher Bundeskanzler werde ich keine Soldaten unserer Bundeswehr in die Ukraine entsenden”, erklärte er Ende Februar in Berlin. Macron hingegen zieht es nun durch – er schickt französische Ausbilder.

Noch deutlicher ist die Spaltung in der Nato. Generalsekretär Stoltenberg wiederholte sein Plädoyer für den Einsatz westlicher Waffen auch in bzw. gegen Russland. Doch dagegen ist nicht nur Deutschland. Auch die USA zögern.

Ablehnung kommt zudem aus Italien, Ungarn und der Slowakei. Allerdings entscheiden die Nato-Staaten allein über die Nutzung ihrer Waffen. Wenn Frankreich, Polen oder das UK der Ukraine grünes Licht für Angriffe in Russland geben, dann ist die Eskalation da…

P.S. Mit ihren Vorstößen räumen Macron und Stoltenberg indirekt ein, dass die Ukraine in der Defensive ist und dass die massive Waffenhilfe der Alliierten nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hat. Es fehlt weiterhin eine (politische) Strategie…

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european

28 Minuten zuvor

„Macron will Ausbilder der französischen Armee (und später auch der EU) in die Ukraine schicken.“

Wen will er denn noch ausbilden?


Info: https://lostineu.eu/macron-und-stoltenberg-spalten-eu-und-nato-eskalation-droht


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Macron, von der Leyen und das sterbende EUropa


lostineu.eu, vom 28. Mai 2024

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron liebt die große Geste. So auch in Dresden, wo er vor der Frauenkirche vor Rechtsextremismus gewarnt und zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen hat.

Es wehe “ein schlechter Wind” in Europa, sagte Macron mit Blick auf den drohenden Rechtsruck und die Politik der AfD. Eine “Faszination für autoritäre Regime” breite sich aus, warnte er.

“Der Rechtextremismus ist eine Realität, wir müssen aufwachen”, forderte Macron knapp zwei Wochen vor der Europawahl. Seine teilweise auf deutsch gehaltene Rede sollte die Jugend aufrütteln.

Dagegen wäre nichts einzuwenden – wäre Macron nichts selbst mitverantwortlich für den “schlechten Wind” in der EU – und hätte er nicht mehr als andere mit einem massiven Rechtsruck zu kämpfen.

Das rechte “Rassemblement National” um Marine Le Pen liegt in den Umfragen weit vor Macrons “Renaissance”. Seine neoliberale Politik und sein selbstherrlicher Regierungsstil haben dazu entscheidend beigetragen.

Macron war es auch, der das Vertrauen in die EU und die Europawahl untergraben hat – mit der Entscheidung, Ursula von der Leyen zur Chefin der EU-Kommission zu machen, obwohl sie 2019 nicht zur Wahl stand.

“Europa kann sterben”

Sein nachgeschobenes Versprechen, die Bürger stärker zu beteiligen und die europäische Demokratie zu stärken, hat er gebrochen. “L’Europe c’est moi” – so seine Devise. “Europa kann sterben” – so seine Warnung.

Diese Warnung ist nicht nur eine massive Klatsche für von der Leyen, die offenbar viel vermasselt hat. Sie klingt auch wie eine Drohung – wenn ihr nicht macht, was ich will, geht alles den Bach runter.

Oder ist es ein Zeichen der Verzweiflung? In drei Jahren, bei der nächsten Präsidentschaftswahl in Frankreich, geht die Ära Macron zu Ende – nach zwei Amtszeiten ist Schluß.

Es sieht nicht so aus, als werde er ein glorreiches Erbe hinterlassen – weder in Paris, noch in Brüssel. Das alte Europa ist schon gestorben, mit dem Krieg in der Ukraine und dem Wirtschaftskrieg gegen Russland.

Ein neues, besseres Europa zeichnet sich jedoch nicht ab – im Gegenteil: Macron rührt selbst immer lauter die Kriegstrommel, die Zeichen stehen auf Eskalation…

Dieser Beitrag ist zuerst in unserem Newsletter “Watchlist Europa” erschienen. Mehr Newsletter und Abonnement per Mail hier

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european

11 Stunden zuvor

„“Europa kann sterben” – so seine Warnung.“

Diese EU muss enden, um einem demokratischen Europa Platz zu machen, z.B in Form einer europäischen Republik, wie sie von Ulrike Guerot vorgedacht wird.

Ich weiß nicht, was mit Macron los ist. Er ist mal gut gestartet mit der souveraineté européenne, hat mich sehr beeindruckt mit seiner Rede „A moment of truth“ und ist irgendwann völlig abgedreht. Ich habe nicht verstanden, warum er sich nicht gegen die Rating Agenturen durchsetzen konnte oder wollte und statt dessen die unsinnige Rentenreform durchgepeitscht hat. Frankreich hat das nicht nötig. Im Gegensatz zu Deutschland hat das Land eine mustergültige Demographie und eine Produktivität, die sogar höher ist als die von Deutschland. Tragisch ist, dass Europa mit Scope sogar eine eigene Ratingagentur hat. Interessanterweise nur hört man nichts von ihr. Wofür ist sie eigentlich da?

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Info: https://lostineu.eu/macron-von-der-leyen-und-das-sterbende-europa


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Neue Bücher zur EU und zur Europawahl


lostineu.eu, vom 28. Mai 2024

Pünktlich zur Europawahl sind einige lesenswerte Bücher zur Dauer-Krise der EU und ihrer Politik etwa in der Ukraine erschienen. Eine kommentierte Auswahl.

Beginnen wir mit der Ukraine. In “Der lange Weg zum Krieg” beschreiben Petra Erler und Günter Verheugen, früherer EU-Kommissar für Erweiterung, die Vorgeschichte der Invasion und die Folgen. Sie gehen auf Ost-Erweiterung und Euro-Maidan, aber auch auf den Wirtschaftskrieg und den Stellvertreterkrieg der Nato ein. Wer sich kritisch mit der EU-Politik und dem per “Zeitenwende” umgedrehten europäischen Narrativ beschäftigen will, liegt hier richtig. Verlegt vom W. Heyne Verlag, München – Leseprobe hier

Vom Egoismus und der Arroganz der deutschen Politik in der EU handelt “Angezählt” von Markus Preiß. Der frühere EU-Korrespondent der ARD (jetzt Hauptstadtstudio) kritisiert die “Deutschland first”-Politik und fordert mehr Einsatz für die Ukraine. Mainstream, aber nicht unkritisch und durchaus lesenswert! Bei dtv

Mit der EU-Reform befasst sich der Europarechts-Professor Alexander Thiele. In “Defekte Visionen” rechnet er mit der vor allem in Berlin beliebten Forderung nach einer Ausweitung des Mehrheitsprinzips ab, wenn nicht gleichzeitig geklärt werde, wie die “Minderheitsbefolgungspflicht” sichergestellt werden könne. Für Anhänger des QMV und andere Cracks. Im Campus-Verlag.

Wer kontrolliert die EU? Wer überschaut noch die unzähligen Affären und Skandale? Mit diesen Fragen beschäftigt sich “Who’s Watching Brussels?” von Lise Witteman. Die Mitarbeiterin von “Follow the Money” kommt zu dem bitteren Schluß, dasss die profesionellen “Watchdogs” ihre Arbeit nicht oder nur unzureichend machen! Erhältlich im Shop von “Follow the Money”

Last but not least empfehle ich “Herr Sonneborn bleibt in Brüssel” von – Martin Sonneborn. Dieses Buch habe ich zwar noch nicht gelesen, aber schon viel Gutes davon gehört. Außerdem passt es perfekt zur Europawahl. Warum bleibt der “Partei”-Chef in einem “Shithole” wie Brüssel, wo sein Ex-Kumpel Nico Semsrott beinahe gestorben wäre? Bin gespannt auf die Antworten? – Bei KiWi

Mehr Bücher zur Europapolitik hier und hier

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Ralf Krämer

7 Minuten zuvor

Ich möchte den Hinweis auf dieses neue Buch ergänzen:https://www.vsa-verlag.de/nc/buecher/detail/artikel/die-europaeische-integration-in-der-multiplen-krise/

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Nome

5 Stunden zuvor

„Vom Egoismus und der Arroganz der deutschen Politik in der EU handelt “Angezählt”
von Wolfgang Preiss. Der frühere EU-Korrespondent der ARD (jetzt
Hauptstadtstudio) kritisiert die “Deutschland first”-Politik und fordert
mehr Einsatz für die Ukraine. Mainstream, aber nicht unkritisch und
durchaus lesenswert! Bei dtv“

Meinst du Markus Preiß? Und ein wenig mehr Begründung wieso lesenswert würde auch helfen wie beim Rest der Empfehlungen.

Bessere Frage noch, wieso muss ein ÖR Journalist ein politisch/journalistisches Buch dass auf seiner wohl dotierten Tätigkeit in Jenem beruht, noch zusätzlich versilbert bekommen?Achso ja, Elite und so, damit man bloß weiterhin (noch besser) mit dem Gegenüber da oben mithalten, zu den Top 10 % Einkommensbeziehern gehören und die Probleme der unteren 50 % durch Ignoranz verschlimmern kann. Ich vergaß.

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Info: https://lostineu.eu/neue-buecher-zur-eu-und-zur-europawahl


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

29.05.2024

Nachrichten von Pressenza: Friedensmarsch am 30. Mai 2024 (Fronleichnam) von Heppenheim nach Bensheim

aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 29. Mai 2024, 7:30 Uhr


Nachrichten von Pressenza - 29.05.2024


Friedensmarsch am 30. Mai 2024 (Fronleichnam) von Heppenheim nach Bensheim


Unter dem Motto „Gemeinsam für Frieden – Hand in Hand über alle Gräben hinweg!“ laufen wir am 30. Mai vorbei an Weinbergen entlang unserer schönen Bergstraße von Heppenheim nach Bensheim. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für Frieden und soziale&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/friedensmarsch-am-30-mai-2024-fronleichnam-von-heppenheim-nach-bensheim/


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Der zentrale Ort der Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse verschiebt sich unaufhaltsam in Richtung städtischer Epizentren


Die traditionelle, formale Demokratie – lange Zeit mit dem Nationalstaat verbunden – schwindet, verstrickt sich in ideologische Kriege und löst sich zunehmend von den Alltagssorgen im Leben der Menschen. Auf kommunaler Ebene jedoch, wo die Bürger*innen mehr Möglichkeiten haben, sich&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/der-zentrale-ort-der-gestaltung-gesellschaftlicher-prozesse-verschiebt-sich-unaufhaltsam-in-richtung-staedtischer-epizentren/


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Grossbritannien verbietet Export von lebenden Nutztieren


Der Transport von lebenden Rindern, Ziegen, Schweinen und Pferden von den britischen Inseln ist nicht mehr erlaubt. Daniela Gschweng  für die Online-Zeitung INFOsperber Nutztiere, die im Zielland geschlachtet werden sollen oder zur Mast vorgesehen sind, dürfen aus Grossbritannien nicht mehr&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/05/grossbritannien-verbietet-export-von-lebenden-nutztieren/


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Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

29.05.2024

KI-Verordnung mit gewollten Lücken   Kritiker monieren, die in der vergangenen Woche verabschiedete KI-Verordnung der EU lasse Konzernen und Repressionsapparaten große Schlupflöcher, erlaube ortsbezogenes „Protective Policing“ und KI-gesteuerte Echtzeitüberwachung.

german-foreign-policy.com, 29. Mai 2024

BRÜSSEL/BERLIN (Eigener Bericht) – Scharfe Kritik begleitet die Verabschiedung der neuen KI-Verordnung der Europäischen Union. Das Gesetzespaket ist vergangene Woche vom Rat der EU endgültig abgesegnet worden. Vorausgegangen waren jahrelange intensive Verhandlungen, bei denen nicht zuletzt IT-Riesen wie Google oder Microsoft ihre Interessen durchzusetzen suchten; Beobachter monierten eine der „größten Lobbyschlachten“ in der Geschichte der EU. Entgegen der Behauptung, Brüssel habe sich vor allem um den Schutz der Bürger bemüht, sicherten die Mitgliedstaaten ihren Repressionsapparaten recht ausgedehnte Möglichkeiten zur Nutzung von KI, vor allem zu Zwecken der Strafverfolgung oder der Flüchtlingsabwehr. So darf etwa ortsbezogenes „Predictive Policing“ weiter betrieben werden, obwohl es Kritikern zufolge vor allem dazu führt, Stadtteile und Regionen, in denen finanzschwache Minderheiten leben, verschärfter Überwachung und Kontolle zu unterwerfen. Sogar KI-gesteuerte Überwachung in Echtzeit darf bei bloßer Annahme einer Gefahrenlage genehmigt und praktiziert werden. Kritiker urteilen, vor allem Deutschland und Frankreich hätten diverse Schlupflöcher und Leerstellen in der Regulierung durchgesetzt.


Zitat: „Gelungene Balance”

In der vergangenen Woche hat die EU nach langem parlamentarischen Tauziehen ein umfassendes Gesetzespaket verabschiedet, das den rasch expandierenden Technologiekomplex der Künstlichen Intelligenz (KI) regeln soll. Deutsche Minister hatten schon im Februar die europäische KI-Verordnung nach ihrer einstimmigen Verabschiedung im Ausschuss der Ständigen Vertreter (AStV) des Rates der Europäischen Union einhellig begrüßt.[1] Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), sprach von einer „gelungenen Balance“ zwischen der Hebung des „Potenzials der KI“ und der der Begrenzung der Risiken dieser Technologie, die durch ihre „Innovationsfreudigkeit“ dafür sorgen werde, dass sich Europa zu einem „starken KI-Standort“ entwickle. Laut Marco Buschmann (FDP), Bundesminister für Justiz, habe die KI-Verordnung den legislativen Weg für „einen sicheren Rechtsrahmen“ geebnet, der „Innovation fördert und gleichzeitig Risiken in der Anwendung angemessen adressiert“. International sei dieser Rechtsrahmen ein „Novum“, erklärte Buschmann. Die Vorordnung stelle sicher, dass die „Grundrechte und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der EU respektiert“ würden, hieß es in der Stellungnahme der Bundesregierung, die hinsichtlich der KI-Verordnung von einer „Produktregulierung“ sprach, die sich „nicht auf Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten“ beziehe. Die ab Frühjahr 2026 geltenden Regeln sehen etwa eine Kennzeichnungspflicht für KI-generiertes Material (Texte, Bilder, Töne, Videos) vor.[2]


„Predictive Policing“

In offenem Widerspruch zum Lob der Bundesregierung mehren sich längst kritische Stimmen, die vor den Gefahren, Ausnaheregelungen und Leerstellen in der Verordnung warnen. Ende Mai 2024 etwa wies das Portal netzpolitik.org darauf hin, P.olizeibehörden in der EU könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz versucht sein, sogenanntes Predictive Policing zu praktizieren.[3] Dabei werden riesige Datenmengen aus der Kriminalitätsstatistik von KI-Systemen ausgewertet, um Wahrscheinlichkeiten für künftige Gesetzesbrüche zu ermitteln. Hierdurch soll theoretisch die „präventive“ Polizeitätigkeit perfektioniert werden. In der Praxis haben solche Ansätze – etwa in den USA – vor allem zur systemischen Diskriminierung von Minderheiten in sozialen Brennpunkten geführt, da statistische Rückkopplungseffekte zu einer Fokussierung der Polizeikräfte auf solche „Hot-Spots“ führen. Die europäische KI-Verordnung solle diesen Formen diskriminierender KI-Anwendung durch die Polizei, die mit dem Aufbau von „intransparenten und womöglich ungerechten Strukturen“ einhergingen, eigentlich entgegenwirken, heißt es in dem Beitrag; in Wirklichkeit aber weise sie eine „bedrohliche Leerstelle“ auf.


Finanzschwache Minderheiten im Visier

Denn von regierungsnahen deutschen Medien verbreitete Behauptungen, wonach die KI-Verordnung die Anwendung von „Predictive Policing“ verbiete [4], seinen nicht voll zutreffend, warnt netzpolitik.org. So sei der Begriff „Predictive Policing“ in der KI-Verordnung ausgeklammert worden; stattdessen finde sich eine Passage, die faktisch personenbezogenes „Predictive Policing“ verbiete. Dabei erstellen KI-Systeme – etwa das amerikanische COMPAS-System – einen kriminalistischen „Riskoindex“ von Einzelpersonen, die dann verschärfter Überwachung oder Repression ausgesetzt sein können. In der EU-Verordnung gänzlich ausgeklammert wird aber das ortsbezogene „Predictive Policing“, bei dem KI-Systeme Risikoanalysen von „Kriminalitätsschwerpunkten“ erstellen sollen. Dabei werden wiederum vor allem Stadtteile und Regionen, in denen finanzschwache Minderheiten leben, zum Ziel verschärfter Überwachung und Kontrolle. Gerade in der Bundesrepublik sei die Anwendung solcher ortsgebundener KI-Systeme, die aus kriminologischen Statistiken künftige Kriminalitätswahrscheinlichkeiten ableiten sollten, „nicht einheitlich geregelt“, heißt es. In etlichen Bundesländern befinde sich das ortsbezogene „Predictive Policing“ bereits im „Regelbetrieb“; woanders sei es noch in der „Testphase“. KI-Software zur präventiven Polizeiarbeit werde entweder von „Privatunternehmen erworben“ oder von den Behörden eigenständig entwickelt.


„Große Schlupflöcher“

Schon im März 2024 hieß es in einem kritischen Hintergrundbericht [5], die KI-Verordnung weise „große Schlupflöcher für Behörden und Unternehmen“ auf. Der drei Jahre andauernde Formungsprozess des Gesetzespakets sei in einer der „größten Lobbyschlachten“ in der legislativen Geschichte der EU kulminiert, in die nicht zuletzt IT-Giganten wie Google und Microsoft Millionensummen investiert hätten. Bestimmte besonders umstrittene Praktiken konnten tatsächlich verboten werden, etwa das „Social Scoring“, bei dem KI-Systeme das Verhalten von Bürgern auswerten und auf unerwünschte Abweichungen untersuchen. Doch in vielen Fällen seien Schlupflöcher und Leerstellen geblieben, was vor allem auf die Blockadehaltung Deutschlands und Frankreichs zurückzuführen sei, heißt es – etwa bei großen Sprachmodellen wie GTP-4, die anhand großer Datenmengen flexibel für verschiedene Anwendungen „trainiert“ werden könnten.[6] Der Grund für die deutsch-französische Blockade: In beiden Ländern arbeiten Start-ups an diesen Formen der KI, um den Rückstand zu der US-Konkurrenz aufzuholen.


Biometrische Überwachung in Echtzeit

Hinzu kommen lockere Regelungen zur automatisierten Entscheidungsfindung mittels Künstlicher Intelligenz (etwa bei Behörden) sowie zum Einsatz von KI-Systemen zwecks Kontrolle und Überwachung. Die EU-Verordnung bringe „kein Verbot, nicht einmal besonders strenge Regeln für den Einsatz biometrischer Überwachung“, heißt es bei netzpolitik.org; von den „einst starken Forderungen des Parlaments“ zum Schutz vor Überwachung sei kaum etwas übriggeblieben. Die EU-Staaten dürften künftig also Menschen „aus vielen Gründen“ anhand ihrer körperlichen Merkmale mittels KI identifizieren und überwachen. Hierzu können die bereits überall installierten Überwachungskameras benutzt werden – selbst in Echtzeit. Zur Begründung genügen die bloße Annahme einer Gefahrenlage („Terrorismus“, „Menschenhandel“) und eine entsprechende richterliche Anordnung.[7] Die wenigen Einschränkungen bei KI-gestützter Gesichtserkennung gelten nicht für Grenzkontrollen; Flüchtlinge profitieren also von der KI-Verordnung nicht. Auch umstrittene Technologien wie die automatisierte Emotionserkennung und Lügendetektoren können in der EU künftig zur Anwendung gelangen – etwa an Grenzübergängen. Bei „Strafverfolgung, Migration, Grenzkontrolle und Asyl“ gelten nicht einmal die Transparenzverpflichtungen zum Einsatz von KI-Systemen.


„Innovationsfreundlich nachsteuern“

Trotz der zahlreichen Ausnahmen zeigten sich deutsche Branchenverbände skeptisch. Der Digitalverband Bitkom etwa monierte Mitte März, die KI-Verordnung lasse „viele Fragen offen“; Deutschland benötige eine „innovationsfreundliche Umsetzung“.[8] Die Bundesregierung dürfe das „nationale Regulierungskorsett“ nicht „so eng schnüren, dass den Unternehmen der Freiraum für Innovationen“ fehle. Vor allem gelte es für Berlin, nach der nationalen Implementierung der KI-Verordnung sich rasch „pro-aktiv in die Gestaltung des EU AI Board“ einzubringen, das weitere einheitliche europaweite KI-Regeln gestalten soll. Hierdurch solle verhindert werden, dass in Europa ein „Flickenteppich an nationalstaatlichen Einzelregelungen“ entstehe. Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) versprach, die Bundesregierung werde in dieser Hinsicht aktiv bleiben.[9] Man könne nicht erwarten, dass eine sich dermaßen rasch entwickelnde Technologie eine abschließende Regulierung gefunden habe. Berlin werde „den Mut haben, kontinuierlich nachzusteuern“, erklärte Wissing, wobei man die Innovationsfreundlichkeit der Regeln immer im Blick haben werde. In der Tat ist etwa die Ausklammerung von Allzweck-KI wie ChatGTP aus den strengeren EU-Regelungen für Hochrisiko-KI-Anwendungen insbesondere auf Betreiben Berlins erfolgt.

 

[1] Rahmen für Künstliche Intelligenz in der EU steht: KI-Verordnung einstimmig gebilligt. bmwk.de 02.02.2024.

[2] KI-Gesetz ist endgültig beschlossen. tagesschau.de 21.05.2024.

[3] Gefährliche Lücke in der KI-Verordnung. netzpolitik.org 27.05.2024.

[4] European Parliament gives final approval to landmark AI law. dw.com 13.03.2024.

[5] EU-Parlament macht Weg frei für KI-Verordnung. netzpolitik.org 13.03.2024.

[6] Deutschland will Basis-Modelle wie ChatGPT nicht regulieren. netzpolitik.org 21.11.2023.

[7] KI-Gesetz ist endgültig beschlossen. tagesschau.de 21.05.2024.

[8] Beim AI Act sind noch viele Fragen offen. bitkom-consult.de 13.03.2024.

[9] KI-Gesetz ist endgültig beschlossen. tagesschau.de 21.05.2024.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9571


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29.05.2024

RT-Chefin Simonjan macht sich über deutsche Mainstream-Medien lustig

Wie kann das sein? Das fragen sich deutsche Mainstreammedien angesichts der ungebrochenen Verbreitung der Inhalte des "russischen Propagandasenders" RT DE. Dabei hat die EU diesen doch schon vor zwei Jahren mit Sendeverboten belegt. Doch der Bannstrahl zeigt nicht die gewünschte Wirkung, wie auch RT-Chefin Margarita Simonjan feststellte.


Quelle: www.globallookpress.com © Komsomolskaya Pravda


T-Chefredakteurin Margarita Simonjan hält deutsche Mainstream-Medien für Blitzmerker.


Ausstrahlungsverbote, blockierte Webseiten oder auch Sanktionen gegen Mitarbeiter: Alle Versuche des Westens, den russischen Auslandssender RT mundtot zu machen, sind gescheitert.


Schweizer Mainstream-Medien in Aufruhr: RT DE stört den medialen Frieden





Schweizer Mainstream-Medien in Aufruhr: RT DE stört den medialen Frieden






Und während das Gespenst der Zensur weiter in Europa umgeht, vergeht kaum ein Tag, an dem Mainstream-Medien nicht die Gefahr der vom Kreml koordinierten Desinformationskampagnen beschwören.

Doch immer mehr Medienkonsumenten lassen diese Warnungen über die vermeintlich allgegenwärtige russische Propaganda offenbar kalt – denn anders ist das permanente Wehklagen der etablierten Medien über die ungebrochene Verbreitung der Inhalte von RT und anderen russischen Medien kaum zu erklären.

Wie etwa jüngst auf der Webseite des britischen Parlaments veröffentlichte Berichte zeigen, ist man im Vereinigten Königreich besorgt, dass RT und die russische internationale Nachrichtenagentur Sputnik das britische Medien-Flaggschiff BBC im globalen Gerangel um Einfluss überholen.

Die Eidgenossen schlagen ebenfalls Alarm, denn in der Schweiz befindet sich RT DE auf der Überholspur und hat schon manche etablierte Medien in puncto Reichweite und Einfluss abgehängt. 

Und auch in den deutschen Mainstream-Redaktionsstuben wird beinahe täglich der Kanon der Wehklage über Moskaus medialen Einfluss angestimmt. So jüngst auch in der Süddeutschen Zeitung, deren Aussage RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan nicht unkommentiert ließ. Die Zeitung schrieb:  


Doppelstandards: Bundesregierung verurteilt Zensur von Al Jazeera in Israel – Zensur von RT legitim


Doppelstandards: Bundesregierung verurteilt Zensur von Al Jazeera in Israel – Zensur von RT legitim





"Der deutsche Ableger des Moskauer Staatssenders RT ist zwar seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine aus der EU verbannt, abrufbar ist dessen Propaganda in Deutschland über Umwege aber nach wie vor. Weitergetragen wird all das nach Einschätzung der Behörden über ein breites Netz aus willigen Helfern, seien es Politiker von der AfD, der Linken und vom Bündnis Sahra Wagenknecht, prorussische Influencer oder Telegram-Aktivisten aus dem Querdenker-Spektrum. (...) 

Allerdings tun sich Ermittler schwer damit, die Verbindungen bis ins Detail aufzuklären: Wer wird aus Moskau für Propaganda bezahlt? Wer verbreitet Putins Lügen und Verdrehungen völlig freiwillig?"

Dazu verfasste Simonjan auf ihrem Telegram-Kanal folgenden sarkastischen Kommentar:

"Zwei Jahre später erfuhr Deutschland, dass RT immer noch für sie verfügbar ist. Das ist ein Erfolg."

In Brüssel findet man so etwas aber gar nicht lustig: Kürzlich hat der Europarat vier weitere russische "Propaganda-Medien" verboten.


Mehr zum Thema - Deutsche RT-Autorin erhält vorläufiges Asyl in Russland


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/inland/207485-rt-chefin-simonjan-macht-sich


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

29.05.2024

NATO geht zu nuklearen Provokationen an Russlands Grenzen über

freedert.online, 29 Mai 2024 20:22 Uhr, Von Anastassia Kulikowa und Jewgeni Posdnjakow

Experten nennen die Gründe, warum einige NATO-Länder den Einsatz von Atomwaffen gegen russisches Territorium üben. Es geschieht vor dem Hintergrund russischer Übungen mit taktischen, also nicht den strategischen Atomwaffen. Worin besteht der Unterschied zwischen diesen Übungen auf beiden Seiten? Und warum will der Westen den Konflikt weiter eskalieren?


Quelle: www.globallookpress.com © U.S. Air Force/ZUMAPRESS.com


Symbolbild: Zwei B-52H Stratofortress-Bomber


In der Nähe der russischen Grenzen übt die NATO den Einsatz von Atomwaffen gegen russisches Territorium. Nach Angaben von Armeegeneral Wladimir Kulischow als der erste stellvertretende Direktor und Leiter des FSB-Grenzdienstes wurden nicht nur die Zahl der Einsatz- und Gefechtsübungen des Militärs für den Fall einer Konfrontation mit Russland erhöht, sondern auch die nachrichtendienstlichen Aktivitäten der NATO verstärkt.


Oberst Reisner: US-geführter Angriff auf Armawir könnte Atomkrieg auslösen





Oberst Reisner: US-geführter Angriff auf Armawir könnte Atomkrieg auslösen






Es ist nicht das erste Mal, dass westliche Länder die Situation anheizen. So besuchte der britische Außenminister David Cameron Anfang Mai Kiew und erklärte, die ukrainischen Streitkräfte dürften die von London bereitgestellten Waffen für Angriffe auf russisches Territorium einsetzen. Seiner Meinung nach habe die Ukraine jedes Recht dazu, weil sie ihre eigene Souveränität verteidige, berichtete Reuters.

Emmanuel Macron räumte seinerseits in einem Interview mit The Economist die Entsendung eines französischen Kontingents in die Ukraine ein. Allerdings nur, wenn Selenskijs Büro selbst um eine solche Unterstützung ersuche oder nachdem "das russische Militär die Frontlinie durchbrochen hat".

Als Reaktion darauf organisierte das russische Verteidigungsministerium auf Anweisung von Präsident Wladimir Putin Übungen, bei denen der Einsatz von sogenannten taktischen, also nicht strategischen Atomwaffen geübt wurde. Die erste Phase wurde bereits im südlichen Militärbezirk durchgeführt. Das militärische Personal übte Kampfaufgaben, um entsprechende Spezialsprengköpfe für Iskander-Raketenkomplexe aufzunehmen und sich verdeckt zu Abschusspositionen zu bewegen.


FSB: NATO übt Atomschläge gegen Russland





FSB: NATO übt Atomschläge gegen Russland







Die Einheiten der Luft- und Weltraumstreitkräfte übten die Ausrüstung von Waffensystemen mit speziellen Spezialsprengköpfen, darunter mit Hyperschall-Flugkörpern vom Typ Kinshal, sowie Flugpatrouillen in potenziellen Einsatzgebieten. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Übungen sollten Soldaten und Ausrüstung darauf vorbereiten, "die territoriale Integrität und Souveränität" der Russischen Föderation als Reaktion auf provokative Äußerungen des Westens unbedingt zu gewährleisten.

Nachdem die Pläne für die russischen Übungen bekannt wurden, erklärte Dmitri Peskow als Sprecher des russischen Präsidenten, dass die Ereignisse mit einer "noch nie dagewesenen Zunahme der Spannungen" zusammenhingen. Demnach wurden sie gerade durch die jüngsten Äußerungen der französischen und britischen Staatsführer provoziert.

Experten zufolge sollte dieser Schritt aufseiten Moskaus den Eifer des Westens abkühlen und eine Signalwirkung haben. Es scheint jedoch, dass die Gegner Russlands einen anderen Weg gewählt haben. "Unsere Grenzen sind heute ein Bereich, in dem wir jederzeit mit einem plötzlichen feindlichen Angriff rechnen können. Zu diesem Zweck setzen wir taktische Nuklearwaffen und andere schwere Waffen ein, mit denen wir jeden Angriff abwehren können", erklärte Wladimir Dshabarow als erster stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des russischen Föderationsrates gegenüber Lenta.ru.

"Angesichts der gegenwärtigen operativen Situation sind wir uns dessen bewusst, wir bauen verstärkte Verteidigungseinrichtungen auf und unternehmen alles, um Überraschungen in Form des einen oder anderen Angriffs von NATO-Ländern auf unser Territorium zu vermeiden ", sagte er.

Erst die NATO habe Russland zu den Übungen gezwungen, sagte Konstantin Siwkow, Doktor der Militärwissenschaften in einem Gespräch mit der Zeitung Wsgljad: "Dem ging eine ganze Kette von Ereignissen voraus. Alles begann mit Camerons Erklärung, die es den ukrainischen Streitkräften erlaubte, britische Waffen für Angriffe auf russisches Territorium einzusetzen."

"Anschließend warnte das russische Außenministerium, dass als Reaktion auf solche ukrainischen Angriffe alle militärischen Einrichtungen und Ausrüstungen Londons auf dem Gebiet der Ukraine und außerhalb des Landes angegriffen werden könnten. Zudem begann das russische Verteidigungsministerium mit der Durchführung von Übungen zum Einsatz nicht-strategischer Atomwaffen", erläuterte Siwkow weiter.


Salvini: NATO-Chef Stoltenberg ist "ein gefährlicher Mann"



Salvini: NATO-Chef Stoltenberg ist "ein gefährlicher Mann"







"Man kann sagen, dass Moskau die westlichen Politiker vor die Wahl stellte: weitere Ausweitung des Konflikts oder Deeskalation", konstatiert der Analyst. Seiner Meinung nach entschied sich der Westen für die erste Option. Darauf würden mehrere Faktoren hindeuten: "Erstens rief Jens Stoltenberg dazu auf, der Ukraine einen Schlag gegen Russland zu erlauben. Das ist in der Tat eine ausgesprochene offene Aggression gegen unser Land. Zweitens wird die NATO in der Nähe der Grenzen Russlands aktiv und übt den Einsatz von Atomwaffen."

Siwkow räumt ein, dass diese Ereignisse den Übergang zu einer Phase der praktisch unkontrollierten Eskalation des Konflikts kennzeichnen könnten. Der Militärexperte betont jedoch zugleich: Russland sei in der Lage, sich selbst zu verteidigen. "Wir haben einen enormen Vorteil gegenüber dem Feind, sowohl was die taktischen Nuklearwaffenträger als auch die Munition angeht."

"Der Westen setzt seine taktischen Flugzeuge F-16 und F-35 ein. Das ist ein Standardziel für unser gestaffeltes Luftabwehrsystem, wir können es abwehren. Frankreich hat die Dassault Mirage 2000N, die in der Lage ist, verschiedene Atomwaffen zu tragen. Auch diese Ziele werden zerstört. Wir verfügen über S-300, S-350 Witjas und S-400 Komplexe", betonte der Militärwissenschaftler. Wir können taktische Atomwaffen mittels "Kinshal" und "Iskander" einsetzen. Es gibt auch die Marschflugkörper Ch-101 und die Ch-102 mit einem nuklearen Sprengkopf." Der Gesprächspartner forderte die europäischen Politiker auf, an die Konsequenzen zu denken:

"Die NATO-Länder sind nicht zum Krieg mit Russland bereit. Aber wenn sie in den Konflikt eingreifen, wäre die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass der Einsatz von taktischen Atomwaffen droht."


Mit Londons Erlaubnis: Kiew gesteht Attacken auf Russland mit Storm-Shadow-Raketen ein





Mit Londons Erlaubnis: Kiew gesteht Attacken auf Russland mit Storm-Shadow-Raketen ein






"Man sollte bedenken, dass NATO-Militärübungen mit praktischem Einsatz taktischer Atomwaffen einen bedeutenden Schritt der Eskalation darstellen würden. In früheren Strategien wurden taktische Nuklearwaffen als Warnsignal betrachtet, da ein Übergang zum Einsatz strategischer Nuklearwaffen nicht ausgeschlossen wurde", erinnerte Alexander Bartosch, ein korrespondierendes Mitglied der Akademie der Militärwissenschaften.

Generalmajor Wladimir Popow, ein verdienter Militärflieger Russlands, vertritt einen ähnlichen Standpunkt. Seiner Meinung nach tut die NATO weiterhin alles, um die Situation anzuheizen und den Konflikt zwischen dem NATO-Block und Russland zu eskalieren. Der Gesprächspartner räumt ein, dass die NATO-Länder bei Militärübungen verschiedene Szenarien durchspielen können.

"Eines davon könnte ein Verteidigungsszenario sein. Demnach üben die an Russland angrenzenden NATO-Mitglieder die Verteidigung ihrer Grenzen. Ein anderes Szenario kann eine Offensive bedeuten. In diesem Fall besteht das Ziel darin, die für die Operation erforderlichen Kräfte und Mittel zu ermitteln."

Demnach gab es im NATO-Bündnis bereits früher derartige Veranstaltungen, die aber jetzt – vor dem Hintergrund militaristischer Äußerungen westlicher Politiker und der Bereitschaft einiger Länder zur Stationierung von US-Atomwaffen – von besonderer Bedeutung sind.

"Wir sehen, dass Polen Bunkerbefestigungen baut und auch die baltischen Staaten Betonbunker errichten. Wir haben den Eindruck, dass die Staaten des NATO-Blocks versuchen, uns einzuschüchtern und Russland zu einigen Entscheidungen zu zwingen, auch im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt", erklärte Popow und betonte, dass es den Gegnern nicht gelingen werde, dieses Ziel zu erreichen.

"Die russischen Streitkräfte arbeiten alle möglichen Szenarien für die Entwicklung der Ereignisse aus."

Popow fasste zusammen: "Wir stationieren Iskander-Komplexe entlang der Grenzen der NATO-Länder – in Kaliningrad, im Bezirk Leningrad und Moskau sowie in Belarus. Es finden Übungen über den Einsatz taktischer Atomwaffen statt. Daher wird unsere Antwort verhältnismäßig sein, der Feind sollte das begreifen und jeden seiner Schritte gut abwägen."


Wer zündelt mit dem nuklearen Feuer?




Analyse

Wer zündelt mit dem nuklearen Feuer?







Am Dienstag kommentierte auch Wladimir Putin nach seinem Besuch in Usbekistan die Spekulationen westlicher Politiker, darunter des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg, über Angriffe auf das russische Territorium: "Wenn er über die Möglichkeit von Angriffen mit Langstrecken-Präzisionswaffen spricht, dann sollte er als Leiter einer militärischen und politischen Organisation – obwohl er ein Zivilist ist wie ich,– doch wissen, dass Langstrecken-Präzisionswaffen nicht ohne Mittel der Weltraumaufklärung eingesetzt werden können."

Der russische Präsident erläuterte, dass die Flugaufträge für Angriffssysteme wie die Storm Shadow automatisch ohne jegliches Zutun von ukrainischen Soldaten und auch für ATACMS-Systeme von NATO-Soldaten eingegeben werden können. "Diese ständige Eskalation kann zu ernsten Konsequenzen führen. Wenn diese schwerwiegenden Folgen in Europa eintreten sollten – wie werden sich dann die Vereinigten Staaten angesichts der Parität der strategischen Waffen verhalten? Das ist schwer zu sagen", warnte der Präsident.

"Wollen sie einen globalen Konflikt? Ich hatte den Eindruck, dass sie im Hinblick auf die strategischen Waffen mal verhandeln wollten, aber wir sehen kein großes Verlangen danach. Zwar gibt es Gespräche darüber, aber wir sehen keinen großen Willen dazu. Warten wir ab, wie es weitergeht", schloss Putin.

 Übersetzt aus dem Russischen und zuerst in der Zeitung Wsgljad erschienen am 28. Mai 2024.


Mehr zum Thema - Rainer Rupp: Angriffe auf Russlands Frühwarnradarsystem – Eskalation in Richtung Atomkrieg


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/europa/207429-nato-uebt-nukleare-provokationen-gegen-russland


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

29.05.2024

Wer zündelt mit dem nuklearen Feuer?

rtnewsde.pro, 29 Mai 2024 15:48 Uhr, Von Dagmar Henn

"Putin droht mit Atomwaffen", ist jedes Mal in den deutschen Zeitungen zu lesen, wenn der russische Präsident das Wort Atom auch nur in den Mund nimmt. Und gleichzeitig zielt die Ukraine jetzt auf das russische Vorwarnsystem. Wer also zündelt wirklich?


Quelle: www.globallookpress.com © Andrey Arkusha


Symbolbild, durch "KI" generiert.


Ehe man sich der Frage zuwendet, wer derzeit wirklich mit der nuklearen Bedrohung spielt, lohnt es sich, einen Blick zurückzuwerfen, auf einen der bisher gefährlichsten Momente, die Kuba-Krise. Es ist lange her, aber die Geschichte wird im Westen immer noch meist falsch erzählt. Zu meiner Schulzeit (die lange her ist) war diese falsche Erzählung sogar eine der Lektionen im Englisch-Unterricht. Chruschtschow hätte Raketenbasen auf Kuba errichtet, das sei der Auslöser der Krise gewesen, die noch in letzter Sekunde durch sein Nachgeben hätte gelöst werden können.


NATO macht Dampf im Kriegskessel: Parlamentarischer Rat für Angriffe auf Russland "bis zum Sieg"




NATO macht Dampf im Kriegskessel: Parlamentarischer Rat für Angriffe auf Russland "bis zum Sieg"






Was in dieser Geschichte fehlt, sind die Jupiter-Raketen, die die USA zuvor in der Türkei und in Italien stationiert hatten. Die Vereinbarung, die zwischen dem sowjetischen Außenminister Anatoli Dobrynin und dem damaligen Generalstaatsanwalt der USA, Robert Kennedy, geschlossen wurde, beinhaltete nicht nur den Rückzug der sowjetischen Raketen aus Kuba, sondern eben auch den Rückzug der Jupiter-Raketen aus der Türkei. Eine Tatsache, die, obwohl mittlerweile selbst von hochoffiziellen Publikationen bestätigt, immer noch vergleichsweise wenig bekannt ist; noch sechzig Jahre danach gilt die Sowjetunion als Auslöser der Krise, und nicht die Vereinigten Staaten. Mit dazu beigetragen haben dürfte, dass es streng untersagt wurde, Fotos vom Abzug der Jupiter-Raketen zu machen. Im europäischen Gedächtnis ist es, als hätte es sie nie gegeben.

(Übrigens war wohl selbst der damalige US-Präsident John F. Kennedy nicht offiziell über die Stationierung der Raketen informiert worden, die bereits unter seinem Vorgänger geschah. Larry Johnson erzählte jüngst, auf einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates der USA habe Kennedy gegen Ende der Beratung in scherzhaftem Ton die Bemerkung gemacht, "es ist ja nicht so, als hätten wir Raketen in der Türkei". Worauf betretenes Schweigen folgte, und danach das Eingeständnis, es gebe sie doch).

Auch zum gegenwärtigen Ukraine-Konflikt gibt es eine Vorgeschichte. Ray McGovern hat sie jüngst in einem Artikel in Consortium News (Achtung, der Knopf, um diesen unmöglichen automatischen Übersetzer auszuschalten, befindet sich links unten) in Erinnerung gebracht.

Noch am 30. Dezember 2021 hatte US-Präsident Joe Biden dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Telefonat zugesichert, die Vereinigten Staaten würden keine Nuklearraketen oder nuklearfähigen Raketen in der Ukraine stationieren. Die betreffende Passage aus der Zusammenfassung lautet:


Oberst Reisner: US-geführter Angriff auf Armawir könnte Atomkrieg auslösen





Oberst Reisner: US-geführter Angriff auf Armawir könnte Atomkrieg auslösen






"In diesem Zusammenhang betonte Joseph Biden, dass Russland und die USA eine besondere Verantwortung dafür trügen, die Stabilität in Europa und der ganzen Welt zu sichern, und dass Washington keine Absichten habe, in der Ukraine offensive Angriffswaffen zu stationieren."

In einem Interview vom 19. April dieses Jahres erzählte Russlands Außenminister Sergei Lawrow, wie lange diese US-amerikanische Zusage hielt. Im Januar 2022 traf er sich in Genf mit US-Außenminister Antony Blinken.

"Ich erzählte Antony Blinken von unserem Bündel von Vorschlägen. Sie machten sich Sorgen um die Entwicklungen rund um die Ukraine, obwohl sie diejenigen waren, die eine Krise schufen. Er sagte, NATO käme nicht in Frage. Wir sollten jedoch irgendwie in Bezug auf unseren Vorschlag zu Mittelstreckenraketen einen Weg finden, da die nun auch in der Ukraine stationiert werden könnten (da sie nicht länger verboten sind), und die Vereinigten Staaten wären bereit, ihre Zahl in der Ukraine zu begrenzen."

In weniger als einem Monat von der Zusage, keine Raketen in der Ukraine zu stationieren, hin zu einem "Verhandlungsangebot" über eine Begrenzung ihrer Menge… und zwei Wochen später der Moment, der vor diesem Hintergrund eine ganz andere Qualität gewinnt, der Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij auf der Münchner Sicherheitskonferenz, bei dem dieser – vom versammelten westlichen Publikum unwidersprochen – erklärte, sein Land brauche Atomraketen.


Drohne in der Nähe des russischen strategischen Frühwarnradarsystems abgeschossen





Drohne in der Nähe des russischen strategischen Frühwarnradarsystems abgeschossen






Nun, wenn man das Kommunikationsmuster, das man im Zusammenhang mit der Lieferung konventioneller Waffensysteme vom Westen kennt, gewissermaßen auf die Vorgeschichte überträgt, würde die Kombination dieser Aussagen nicht nur bedeuten, dass die USA ernsthaft beabsichtigen, atomare Raketen in der Ukraine zu stationieren, sondern dass sie vermutlich mindestens bereits in den Vorbereitungen für diese Stationierung stecken. Schließlich passierte es mehrfach, dass die Lieferung bestimmter Waffensysteme erst dann vor den Augen der Öffentlichkeit beschlossen wurde, wenn diese bereits in der Ukraine eingetroffen waren.

Was dann gleichzeitig bedeuten würde, dass die Kombination dieser Aussagen, Blinkens bizarre "Verhandlungsbereitschaft" und Selenskijs Aussage auf der Münchner Sicherheitskonferenz, eine Situation schufen, die nicht einfach nur eine Bedrohung für Russlands Sicherheit darstellte, sondern eine unmittelbare, akute Bedrohung, gegen die mit allen Mitteln vorgegangen werden musste.

Die Vorgeschichte dazu beginnt im Februar 2019, als die Vereinigten Staaten den INF-Vertrag kündigten. Die Bedeutung dieses Vertrags erläuterte damals selbst die Konrad-Adenauer-Stiftung relativ zutreffend:

"Der ­INF-Vertrag hatte eine destabilisierende Waffenklasse aus Europa und anderen Regionen verbannt. Er verbot Russland sowie elf weiteren ehemaligen ­Sowjetrepubliken und den ­USA den Besitz, die Produktion und das Testen landgestützter – jedoch nicht luft- und see­gestarteter – ballistischer Raketen und Marschflugkörper mit Reichweiten von 500 bis 5.500 Kilometern sowie ihrer Startvorrichtungen. Solche in Europa stationierten Systeme hatten sehr kurze Flugzeiten von wenigen Minuten bis zu ihren Zielen. Die knappe verbleibende Reaktionszeit für militärische und politische Entscheidungsträger, um effektiv auf einen Angriff zu reagieren, erhöhte aus Expertensicht das Risiko für Missverständnisse, Fehlkalkulationen und den Anreiz für Präventivschläge."


Soll sich der Westen an die Vorstellung eines Weltkrieges gewöhnen?




Meinung

Soll sich der Westen an die Vorstellung eines Weltkrieges gewöhnen?






Für die russische Seite waren insbesondere die Aegis Ashore-Einrichtungen in Polen und Rumänien Gegenstand des Misstrauens. Diese Startanlagen könnten, so die russische Vermutung, nicht nur die Abwehrraketen SM-3, sondern auch Tomahawk-Marschflugkörper, auch mit nuklearer Bestückung, einsetzen. Ohnehin war die Begründung der USA, diese Anlagen sollten iranische Raketen abwehren, von vorneherein fadenscheinig.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung folgte damals, was nicht überrascht, der US-amerikanischen Argumentation. Aber sie protokollierte durchaus, dass die USA, als ihnen im Januar 2019 eine Inspektion der Raketen angeboten wurde, die sie als Verstoß Russlands gegen den INF-Vertrag anführten, abgelehnt haben. Und aus heutiger Sicht höchst überraschend ist dann dies:

"Außerdem hätten die ­USA Russland eine In­spektion ihrer Aegis-Raketenabwehrstellungen in Polen und Rumänien anbieten können, um zu demonstrieren, dass die dort installierten MK-41 ­VLS-Senkrechtstartanlagen nicht zum Abschuss von Marschflugkörpern geeignet sind und dieser Raketentyp dort auch nicht stationiert ist. Auch diese Option wurde nicht bemüht."

Diese Kündigung des INF-Vertrages ist es, auf die sich Antony Blinken mit der Bemerkung bezog, sie seien nicht länger verboten. In diesem Kontext ist absolut klar, dass hier von Raketen mit atomarer Bestückung geredet wird.

Und es ist nicht so, als wäre das nukleare Thema seitdem von westlicher und ukrainischer Seite nicht immer wieder ins Gedächtnis gerufen worden. Auch die unzähligen Angriffe auf das Atomkraftwerk Energodar, die im Westen nach wie vor als rätselhafter russischer Selbstbeschuss erzählt werden, gehören dazu; als Erinnerung daran, dass sich jedes Atomkraftwerk und jeder Lagerplatz für nuklearen Abfall in eine schmutzige Atomwaffe verwandelt lässt, die zwar keine mächtige Explosion liefert, aber große Gebiete verseucht.


FSB: NATO übt Atomschläge gegen Russland





FSB: NATO übt Atomschläge gegen Russland







Das ist gewissermaßen die Leinwand, auf die mit den Angriffen auf Einrichtungen des russischen Frühwarnsystems weitere Pinselstriche gesetzt werden. Angriffe, die für die Ukraine militärisch überhaupt keinen Sinn machen, sondern nur im Zusammenhang mit einem beabsichtigten Erstschlag. Was natürlich gleichzeitig bedeutet, dass Russland es wie ein Anzeichen für einen drohenden Erstschlag behandeln muss, und demzufolge selbst minimale Schäden mindestens die nukleare Bereitschaft heraufsetzen.


Genau diese Reaktion wird dann dem westlichen Publikum unter der Überschrift verkauft, "Russland droht mit Atomraketen". Eine Verkehrung der Tatsachen, wie man sie schon seit der Kuba-Krise praktiziert. Dummerweise ist es genau diese verdrehte Erzählung, die den dringend erforderlichen Widerstand der Bevölkerung im Westen gegen diese fortgesetzte Eskalation erschwert.


Mehr zum ThemaRainer Rupp: Angriffe auf Russlands Frühwarnradarsystem – Eskalation in Richtung Atomkrieg


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Info: https://rtnewsde.pro/international/207411-wer-zuendelt-mit-nuklearen-feuer


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29.05.2024

Suche die Wahrheit von Fakten-Stiftung

jeffjbrown.substack.com, vom 29. Mai 2024, Jeff J Brown      (übersetzt mit beta, unkorrigiert)
Amir Khan, Pepe Escobar, Dr. T.P. Wilkinson und Cynthia Chung für eine Mittwochsgruppe der China Writers' Group.

Die China Writers' Group ist Ihr One-Stop-Hirnshop, um unsere Realität hinter den Big Lie Propaganda Machine-Schlagzeilen des Westens zu verstehen!

Im Bild: In einem Chaozhou-Teegeschäft schwindelt eine Frau oolong tea. Diese drittrangige Stadt mit 10 Millionen Einwohnern ist die Welthauptstadt der Teekultur und mit den Provinzen Guangdong und dem nahe gelegenen Fujian und Hunan wächst diese Region einige der größten bekannten Sorten.


Der gute Tee muss von Hand gereinigt werden, Blatt für Blatt, um sicherzustellen, dass jede Charge die gleiche Blattlänge, Dicke und wo auf den Pflanzen gepflückt wurde, von den Spitzen bis zu den unteren Ästen.


Beachten Sie etwas Interessantes im Hintergrund? Das ist eine 1,3 Meter hohe, keramische, kulturelle Revolution-Era Mao Zedong Statue. Beachten Sie die Rote Garde Armbinde auf seinem linken Ärmel. Der Besitzer sagte mir: „Mao Zedong ist unser Führer“!


Überall, wo ich mich in China umdrehe, sehe ich den kommunistischen Hammer und Sichel, Maos und Marx' Bilder und Zitate. Deshalb hege ich vor Lachen, wenn westliche Neoliberale und Papplinks sich in kapitalistische Brezeln verdrehen, die sagen, dass China nicht kommunistisch ist. HAHAHA, der Witz ist auf SIE! Der Kommunismus-Sozialismus ist der Grund, warum die Chinesen in den heißen und Namen auf der Weltszene aufschlagen!


Amir Khan

hmachine1949 Newsletter

Das Anti-Falsch-Flag-Event:

Wir alle wissen, was falsche Fahnen sind. Es sind erfundene Inszenierungen von Gewalt, die als Vorwand zur Rechtfertigung von Kriegen verwendet werden. Wir alle kennen die Lehrbuch-Flügeoperationen, wie das Reichstagsfeuer, den Golf von Tonkin, 9-11, Charlie Hebdo und höchstwahrscheinlich die sogenannte Al Aqsa-Flut vom 7. Oktober...

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vor einem Tag - 2 Likes - 1 comment . hmachine1949


Pepe Escobar

Russland und China haben genug: Beide haben genug davon, „höflich“ zu sein. Sie wollen Konfrontation? Konfrontation ist das, was du bekommst.

https://strategic-culture.su/news/2024/05/25/russia-and-china-have-had-enough/

Dr. T.P. Wilkinson

Unerwing American: Bomben im August – SEEK WAHRHEIT VON FACTS FOUNDATION

https://seektruthfromfacts.org/drwilkinson/unbecoming-american-bombs-of-august/


Info: https://jeffjbrown.substack.com/p/amir-khan-pepe-escobar-dr-tp-wilkinson


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29.05.2024

„nukleares Chicken Game“

aus e-mail von Irene Eckert, 29. Mai 2024, 17:29 Uhr


*E.I.R. DAILY ALERT

<https://www.dailyalert.de?mailpoet_router&endpoint=track&action=click&data=WyI0OSIsIjc4ODc2OCIsIjgwIiwiOWMwN2E5MTAzYzUyIixmYWxzZV0>

vom

29.05.2024*

Chefredakteur: Dr. Wolfgang Lillge

Putin unterbindet das „nukleare Chicken Game“

Die Parlamentarische Versammlung der NATO hat gestern ihre dreitägige

Sitzung mit einer Erklärung beendet, die den Vorstoß von

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg für einen nuklearen Showdown mit

Russland unterstützt. Neben der Aufforderung an die NATO-Mitglieder, „klar

zu bekräftigen, dass ihr strategisches Ziel der Sieg in der Ukraine ist“

und der dringenden Forderung nach immer mehr Waffen und immer früher, war

der zentrale Punkt, dass die Mitglieder die Beschränkungen für den Einsatz

von Waffen aufheben sollten, damit sie für Angriffe tiefer in Russland

eingesetzt werden können.


Das ist ein dummes und gefährliches Spiel, denn in der realen Welt kann der

Westen die Waffen gar nicht produzieren, die vor Ort benötigt werden, und

die Ukraine hat nicht mehr genügend Personal, um solche Waffen zu bedienen,

wenn sie verfügbar wären. Was jetzt noch zählt, sind Drohnen,

Langstreckenraketen und nuklearfähige F-16, als Teil eines „nuklearen

Chicken Game“.


Darauf hat jetzt der russische Präsident Wladimir Putin reagiert und

deutlich gemacht, dass er solche Dummheiten nicht auf die leichte Schulter

nimmt. Zunächst erinnerte er an die Zeit, in der er einmal mit Stoltenberg

zusammengearbeitet habe, und dieser „leidete nicht an Demenz. Wenn er von

der Möglichkeit spricht, das russische Territorium mit hochpräzisen

Langstreckenwaffen anzugreifen," dann könne nur ein Narr nicht wissen, dass

„weltraumgestützte Aufklärungsinstrumente“ und „hochqualifizierte

Spezialisten“, die an der Entwicklung solcher Systeme beteiligt sind,

solche Angriffe durchführen. „Aber diese Aufgabe wird nicht von

ukrainischen Soldaten erledigt, sondern von Vertretern der NATO-Staaten.

Diese Vertreter der NATO-Staaten, insbesondere in Europa,… sollten sich

also bewusst sein, womit sie spielen.“ Putin geht davon aus, dass er gegen

die NATO kämpft. Wie wahrscheinlich ist es, dass er durch geschickte

Geopolitik in das „Spiel“ der nuklearen Konfrontation und des Bluffs

hineingezogen wird?Theodore Postol verurteilt ,beängstigende und

gefährliche‘ neue Attacke auf russisches Frühwarnradar

28. Mai 2024 (EIRNS) – Der renommierte Atomwaffenexperte Dr. Theodore

Postol hat auf die große Gefahr hingewiesen, die von dem ersten und nun

auch von dem zweiten Angriff auf das russische Frühwarnradar – zuerst in

Armavir und nun in Orsk – ausgeht. Seine Botschaft, die heute in X von Mats

Nilsson zitiert wird, enthält zwei Grafiken („Russian Radar Early Warning

Timelines“ und „Estimated Time Needed To Carry Out Basic Nuclear Weapons

Launch-Operations“), die hier nicht abgebildet sind und die zeigen, wie

wenig Zeit Russland möglicherweise zur Verfügung steht, um zu entscheiden,

ob es auf eine nukleare Bedrohung reagieren will. Postol warnt:


Dieses Radar ist auf den Indischen Ozean ausgerichtet und überlappt sich

teilweise mit dem bereits beschädigten Radar in Armavir.


Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass sich der Schaden in Orsk in Grenzen

hält, aber es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Radar aufgrund des

Angriffs vorerst nicht funktioniert.


Die Situation ist sehr ernst.


Im Gegensatz zu den USA verfügen die Russen nicht über weltraumgestützte

Satellitenwarnsysteme, die weltweit Angriffe mit ballistischen Raketen

erkennen können. Das bedeutet, dass die durch Angriffe auf diese

Radaranlagen verlorene Radarabdeckung die Vorwarnzeit vor Angriffen auf

Moskau aus dem Mittelmeer und dem Indischen Ozean erheblich verkürzt ist…


Nach meinen Schätzungen (die auf echten Analysen und nicht auf Blödsinn

beruhen) hat sich die Vorwarnzeit des Radars von etwa 15 bis 16 Minuten auf

etwa 10 bis 11 Minuten verringert…


Die russische politische Führung in Moskau hätte fast keine Zeit, die

Situation zu beurteilen, wenn sie einen möglichen Angriff aus dem Süden für

möglich hielte.


Der extreme Zeitdruck, unter dem die russische Führung steht, könnte die

Möglichkeit eines katastrophalen nuklearen Unfalls deutlich erhöhen…


Ich kann nicht genug betonen, wie beängstigend und gefährlich diese

Entwicklung ist – zumindest für mich, der ich glaube, eine ziemlich

detaillierte Kenntnis der nuklearen Angriffssysteme sowohl Russlands als

auch der Vereinigten Staaten für mich in Anspruch nehmen zu können.“


Prof. Theodore A. Postol https://en.wikipedia.org/wiki/Theodore_Postol

 Alastar Crooke bestätigt die Gefahrenlage gegenüber Judge Nap:

https://www.youtube.com/watch?v=2MZTPw7I6n4


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28.05.2024

Putins Besuch in Usbekistan: Westliche Spaltungsstrategie in Zentralasien scheitert

freedert.online, 28 Mai 2024 11:25 Uhr, Von Wladislaw Sankin

Es war die neunte Reise des russischen Präsidenten nach Usbekistan und die erste Arbeitsvisite nach Taschkent seit 2018. Der usbekische Präsident nannte Putins Besuch "historisch". Das zeigt, dass das westliche "große Spiel" in Zentralasien wenig Erfolgsaussichten hat.


Quelle: Sputnik


Russlands und Usbekistans Staatschefs besuchen den Ruhmes-Park im Park des Sieges in der usbekischen Hauptstadt Taschkent am 27. Mai


Usbekistan ist mit 36 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens mit jährlich 5 bis 7 Prozent BIP-Wachstum, einem vergleichsweise guten Bildungssystem, einem starken staatlichen Sektor in Industrie und Energiegewinnung und wichtigen Rohstoffvorkommen. Manche bezeichnen es sogar als den "nächsten asiatischen Tiger". Das Land hat zwar keine gemeinsame Grenze mit Russland, aber die Verbundenheit der beiden Länder ist sehr stark.  

Besuchern der russischen Hauptstadt fallen vor allem viele usbekische Gastronomiebetriebe ins Auge. In den Verzeichnissen sind 732 dieser Betriebe gelistet. Unter den Nationalküchen der postsowjetischen Länder belegt Usbekistan nach Georgien den sicheren zweiten Platz, wobei manche Gerichte seit der Sowjetzeit den Kultstatus genießen, wie etwa Lagman oder Pilaw. In Russland sind offiziell bis zu 1,5 Millionen Gastarbeiter aus Usbekistan tätig und das Land wird für Russen wieder ein populäres touristisches Ziel.


Wladimir Putin zu zweitägigem Besuch in Usbekistan eingetroffen





Wladimir Putin zu zweitägigem Besuch in Usbekistan eingetroffen






Nach der Eskalation des westlichen Sanktionskrieges gegen Russland im Jahre 2022 gewinnt Usbekistan an Bedeutung für Russland – Russland weitet seine Energiepartnerschaft mit der zentralasiatischen Republik stark aus, investiert in zweistelliger Milliardenhöhe, fördert, liefert, baut. Gebaut werden z. B. kleinere Atomkraftwerke und eine Gas-Pipeline sowie Produktionsanlagen mit russischer Beteiligung.

Zudem unterstützt Usbekistan Russland auf international-diplomatischer Ebene und bei der Umgehung der Sanktionen. Zwar ist Usbekistan kein Mitglied in den Bündnissen EAWU und OVKS, nähert sich ihnen aber kontinuierlich an. Die russische Sprache wird in Usbekistan weiterhin gelernt und es gibt Standorte von einem Dutzend russischer Universitäten. Auch für Moskau wichtig – Usbekistan rüttelt nicht am Gedenken des Großen Vaterländischen Krieges, an dem zwei Millionen Kämpfer aus Usbekistan beteiligt waren. 

Die gegenseitige Zuneigung, die die beiden Staatsoberhäupter Wladimir Putin und Schawkat Mirsijojew bei ihren gemeinsamen Veranstaltungen am Montag zeigten, war offenbar nicht gespielt, im Gegenteil. Besonders eindrucksvoll war die erste Sitzung des Rates der Regionen beider Länder. An dem Treffen nahmen die Leiter von fast 30 Regionen Russlands und 300 Vertreter führender Industrieunternehmen und Betriebe teil. Auch in Russland gibt es viele turksprachige und muslimisch geprägte Völker, was den Kontakten auch das Gefühl der kulturellen Verwandtschaft gibt. 

Es gibt aber Zaungäste, denen diese Szenen keine Freude bereitet – sie sitzen in Washington, Berlin, Brüssel und London. Sie wollen den Einfluss Russlands und Chinas in dieser Region eindämmen und russische diplomatische Manöver in dieser Region unterbinden. Gelegenheit dazu bieten die Länder Zentralasiens selbst: Die meisten von ihnen praktizieren die sog. multivektorale Politik, d. h. sie bleiben im geopolitischen Sinne für alle Seiten offen. Für sie schließt eine Zusammenarbeit mit Russland, Partnerschaften mit westlichen Staaten und Bündnissen nicht aus.

So treffen sich die Staatschefs und Diplomaten der fünf zentralasiatischen Länder Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgisistan und Tadschikistan seit einigen Jahren im Format 5 Plus 1 mit Vertretern des Westens. In den letzten Monaten fanden Treffen in Brüssel mit Josep Borrell und in Berlin mit Olaf Scholz statt, zudem gab es ein Treffen mit Joe Biden am Rande der UN-Generalversammlung und in diesem Jahr ist ein Treffen in diesem Format mit Großbritannien geplant.


Putin zu Besuch in Usbekistan: Steigerung des Warenumsatzes auf 30 Milliarden US-Dollar geplant




Putin zu Besuch in Usbekistan: Steigerung des Warenumsatzes auf 30 Milliarden US-Dollar geplant






Die Länder Zentralasiens kämen aus dem "Schatten" heraus und werden in der "schwierigen geopolitischen Lage" zu "Schlüsselpartnern" der Europäischen Union, verkündete Josep Borrell auf dem Transport- und Logistikforum für Zentralasien im Januar in Brüssel. Brüssel stellt ihnen den Ausbau eines Transportkorridors aus Zentralasien nach Europa über den Kaukasus in Aussicht – um Russland zu umgehen. Seit Februar 2022 sei dessen Umsetzung "dringlich" geworden. Auch läuft dieses Vorhaben dem chinesischen Mammutprojekt Seidenstraße zuwider. Die Kosten werden auf 10 Mrd. Euro beziffert, die ersten knapp 3 Milliarden könnten die Länder bei der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung beantragen. 

Beim Gipfeltreffen mit Scholz im September letzten Jahres gab es ähnliche Töne. Berlin machte keinen Hehl daraus, dass das Treffen mit der Einführung des 13. Sanktionspakets zu tun hatte, bei dem es hauptsächlich darum ging, die Sekundärsanktionen zu unterbinden, was im Klartext heißt, dass diesen Ländern für Handel und Finanztransaktionen mit Russland gedroht wurde. Den deutschen Gastgebern gelang es sogar dem kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew das Versprechen über die "restlose Einhaltung der Sanktionen" zu entlocken.

Dieses Versprechen hinderte Kasachstan jedoch nicht daran, seitdem mehrfach nach Moskau zu reisen und wirtschaftliche und sonstige Beziehungen zu Russland zu intensivieren. Inzwischen haben die Länder Zentralasiens genug Erfahrungen mit der westlichen Diplomatie des Drucks und der Drohungen gesammelt und sind imstande, zwischen den geopolitischen Machtzentren geschickt zu lavieren. 

"Heute hätten sowohl die Völker als auch die Führer der Mitgliedsstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion erkannt, dass die Teilnahme an den Integrationsprozessen der EAWU und des eurasischen Raums insgesamt den nationalen Interessen der Mitgliedsstaaten entspricht", sagt der kirgisische Botschafter in Russland Alikbek Dscheschenkulow, erfahrener Diplomat, der sein Land zuvor mehrere Jahre bei OSZE und in Österreich vertreten hatte. Für die westliche Politik hat er kein Verständnis mehr.


Putin lobt "wichtiges Zentrum" der entstehenden multipolaren Welt





Putin lobt "wichtiges Zentrum" der entstehenden multipolaren Welt






Der Westen habe in einem Vierteljahrhundert nichts unternommen, um die Länder Zentralasiens besser kennenzulernen und zu verstehen, "geändert hat sich nur dessen Aktivität in Richtung Aggression und Aufzwingen seiner Politik". Es falle ihm immer schwerer, "die westlichen Politiker zu verstehen, die alles tun, um die multipolare Welt zu verwirklichen, obwohl sie das Gegenteil behaupten". Es seien ihre eigenen Sanktionen, die die Autorität des Dollars und das Vertrauen in ihn untergraben. 

Eine der Folgen dieser Politik: Russland und die Staaten Zentralasiens koppeln sich aktiv in ihrem Handel untereinander vom Dollar ab und gehen zu nationalen Währungen über. Am Montag gab Putin in Taschkent bekannt, dass der Anteil des Rubels an den Handelsgeschäften zwischen Russland und Usbekistan im letzten Jahre 58 Prozent erreicht hat.

Teile und herrsche – diese uralte Maxime der Politik tritt in der westlichen Politik immer unverhohlener zum Vorschein. Die hohlen Phrasen der "Werte-Rhetorik" können den geopolitischen Zynismus, den der Westen in seiner Spaltungsstrategie überall auf der Welt an den Tag legt, kaum noch verschleiern. Der Kälte und Unbeholfenheit, die bei den Empfängen in Washington, Brüssel und Berlin ganz augenscheinlich zum Vorschein kommen, stehen Wärme und Aufrichtigkeit gegenüber, die die bilateralen Kontakte mit Russland und anderen Partnern in Eurasien auszeichnen. Der "historische" Besuch des russischen Präsidenten in Taschkent, wie Schawkat Mirsijojew es in seiner Rede am Montag zu sagen pflegte, ist ein weiterer Beweis für diesen Unterschied.


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28.05.2024

Wird mit der UN-Resolution zu Srebrenica der Balkan erneut in Brand gesetzt?

nachdenkseiten.de, 27. Mai 2024 um 14:06 Ein Artikel von Bernd Duschner

Schätzungsweise 100.000 Menschen haben im Bürgerkrieg in Bosnien 1992–1995 ihr Leben verloren, 2 Millionen wurden zu Flüchtlingen. Das bekannteste Kriegsverbrechen ereignete sich im Juli 1995 in Srebrenica: Die überwiegend von Moslems bewohnte Bergarbeiterstadt war zu einer UN-Schutzzone erklärt worden und stand unter dem Schutz niederländischer Blauhelmsoldaten. Trotz eines Entmilitarisierungsabkommens waren in der Stadt moslemisch-bosnische Einheiten stationiert, die aus dieser Schutzzone heraus wiederholt umliegende serbische Dörfer angriffen, sie niederbrannten und deren Bewohner töteten. Am 11. Juli stürmte die bosnisch-serbische Armee die Stadt. Einige Tausend gefangengenommene Männer im wehrfähigen Alter wurden kaltblütig erschossen [1].

30 Jahre nach diesem Massaker hatte die Bundesrepublik zusammen mit Ruanda einen Resolutionsentwurf in die UN-Generalversammlung eingebracht. Darin wird gefordert, den 11. Juli zum Internationalen Tag des Gedenkens für den Völkermord in Srebrenica zu erklären. Jede Leugnung des Völkermordes in Srebrenica soll verurteilt, an den „gesicherten Tatsachen“ mittels des Bildungssystems und spezieller Programme festgehalten und „revisionistische“ Darstellungen unterbunden werden [2]. Das Abstimmungsergebnis ist für die deutsche und die westlichen Regierungen enttäuschend ausgefallen: Zwar wurde die Resolution am 23. Mai von der UN-Generalversammlung mit 84 Ja-Stimmen angenommen, trotz eines erheblichen Drucks auf kleinere Länder [3] stimmte die Mehrheit der Staaten jedoch entweder gegen die Resolution (19), enthielt sich (68) oder nahm an der Abstimmung nicht teil (22). Neben China, der Russischen Föderation und ihren engsten Verbündeten stimmte auch Ungarn mit Nein. Für eine Enthaltung entschieden sich einige der wichtigsten Länder des Südens wie Indien, Vietnam, Brasilien, Argentinien, Mexiko, Nigeria, Kongo, aber auch die EU-Staaten Griechenland, Zypern und die Slowakei. [4] Damit wurde deutlich: Die Zeiten, in denen die USA mit ihren Verbündeten die UN-Vollversammlung dominiert haben, sind vorbei.


Warum die Resolution nichts zur Aussöhnung beiträgt

Auch nach Beendigung des Bürgerkrieges in Bosnien vor 30 Jahren sind weitere Anstrengungen zur Aussöhnung der dortigen Volksgruppen nötig. Dazu aber ist es erforderlich, alle betroffenen Seiten einzubinden. Die Erarbeitung der Resolution war jedoch ohne Wissen und ohne Einbeziehung Serbiens und der Republik Srpska, einem der beiden Teilstaaten Bosniens, erfolgt. Eingeweiht waren jedoch die Vertreter der muslimisch-kroatischen Föderation, des zweiten Teilstaates. Denis Bećirović, Mitglied des 3-köpfigen Staatspräsidiums, verkündete stolz, bereits vor über 10 Monaten die Resolution angestoßen zu haben. [5] Für die serbische Seite ist das ein klarer Verstoß gegen die bosnische Verfassung, nach der das Staatspräsidium, zu dem auch ein Vertreter der Republik Srpska gehört, seine Politik gemeinsam abzustimmen hat, und ein Vertrauensbruch. [6]

Serbien und die Republik Srpska bestreiten nicht, dass in Srebrenica ein Kriegsverbrechen geschehen ist. Das serbische Parlament hatte bereits 2010 eine Erklärung verabschiedet, in der es das Massaker verurteilt hat. [7] Die UN-Resolution haben die beiden Länder jedoch entschieden zurückgewiesen. Ihre Argumentation:

Es gibt bereits einen Internationalen Gedenktag für Opfer von Völkermorden. Die UN-Generalversammlung hatte bereits 1995 den 9. Dezember dafür bestimmt. [8] Im bosnischen Bürgerkrieg wurden auf allen Seiten Kriegsverbrechen begangen, nicht zuletzt von den bosnisch-muslimischen Streitkräften, in deren Reihen tausende Jihadisten aus Afghanistan und arabischen Ländern gekämpft haben. [9] Ein spezieller Internationaler Gedenktag nur für das Massaker an den in Srebrenica erschossenen muslimisch-bosnischen Soldaten kann nur als einseitig empfunden werden und nicht zur Aussöhnung beitragen. Auf Instagram hatte der serbische Präsident Vucic vor der Abstimmmung vor den Folgen gewarnt: „Die Annahme dieses Resolutionsentwurfes würde zur Destabilisierung der Region und Vertrauensverlust für die UN führen, den Graben zwischen den Völkern vertiefen und neue Spannung auf dem Westbalkan schaffen.“ [6]

Serbien und die Republik Srpska lehnen auch eine endgültige Festschreibung der damaligen Ereignisse ab. Viele Fragen, wie es zu dem Verbrechen kommen konnte, und die Zahl der Opfer seien keineswegs geklärt. [10] Sie wehren sich vehement dagegen, das Kriegsverbrechen als Völkermord zu bezeichnen. Dabei werden sie von international prominenten jüdischen Holocaust-Forschern unterstützt, so von Efraim Zurof, Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem, Jehuda Bauer, früherer Direktor des Forschungszentrums Yad Vashem, und von Gideon Greif, der 25 Jahre im Yad-Vashem-Holocaust-Zentrum gearbeitet hat. Diese Wissenschaftler betrachten es als inakzeptable Verharmlosung des Holocaust oder solcher schrecklichen Ereignisse wie in Ruanda 1994, wenn das Kriegsverbrechen in Srebrenica in die gleiche Kategorie „Völkermord“ eingeordnet wird. [11] Für Serbiens Präsident Vucic wurde mit der Resolution die „Büchse der Pandora“ geöffnet. Er kündigte an, dass die Russische Föderation fordern wird, die deutschen Verbrechen am russischen Volk während des 2. Weltkrieges in gleicher Weise ebenfalls als Völkermord zu kennzeichnen, und dass Serbien dasselbe tun werde. [12]

Die wahren Motive für die Resolution sind aus serbischer Sicht ausschließlich politischer und geopolitischer Natur: Weil Serbien und die Republik Srpska nicht bereit sind, sich in die Front gegen die Russische Föderation einzureihen, sollen sie mit dem Label „Völkermörder“ an den Pranger gestellt und ihre Regierungen destabilisiert werden. [13] Das sehen die Russische Föderation und China genauso und haben deshalb gegen die Resolution gestimmt. Im Zentrum der Destabilisierungsversuche steht die Republik Srpska, die sich im Gegensatz zur Föderation einem Beitritt des Bundesstaates Bosnien zur EU und NATO strikt widersetzt. Mit der Resolution, so ihr Staatsoberhaupt Milorad Dodik, „wurde „Bosnien begraben (…). Die Republik Srpska und die Föderation verbindet nichts mehr.“ Die Regierung der Republik Srpska möchte den Bundesstaat Bosnien jetzt einvernehmlich verlassen. [14]


Empörung über die deutsche Selbstgerechtigkeit

Deutschland hatte Serbien 1914, 1941 und 1999 mit Kriegen überzogen, die zu Millionen Toten geführt haben. Deutsche Besatzer haben im 2. Weltkrieg zahlreiche Massaker an der serbischen Zivilbevölkerung angerichtet. Allein in den Städten Kraljevo und Kragujevac haben sie im Oktober 1941 rund 7.000 Zivilisten als Geiseln erschossen, darunter 300 Schüler des Gymnasiums in Kragujevac. In Serbien erinnert man sich an die Konzentrationslager wie Jasenovac, das Auschwitz des Balkan. Im faschistischen Kroatien errichtet, wurden dort hunderttausende Serben, Männer, Frauen und Kinder, barbarisch ermordet.

In Serbien ist man empört, dass gerade eine deutsche Regierung versucht, ihrem Volk das Label für einen „Völkermord“ anzuheften. [15] Der Bundesregierung wird zudem vorgeworfen, erhebliche Mitschuld am Ausbruch des Bürgerkrieges in Bosnien 1992-95 zu tragen. Wie Jugoslawien hatte Bosnien multiethnischen Charakter: Rund 60 Prozent seiner Bewohner waren Muslime, ein Drittel orthodoxe Christen, sprich bosnische Serben. Es war bekannt, dass die serbische Minderheit ohne vorhergehende Sicherung ihrer Rechte nicht bereit war, in einem von Moslems dominierten Staat zu leben, an dessen Spitze zudem mit Alija Izetbegovic ein Islamist stand. [16] Trotz zahlreicher Warnungen hatte die Bundesregierung Bosnien 1992 überstürzt anerkannt. „Die Anerkennung eines unabhängigen, souveränen bosnischen Staates im Jahre 1992 durch die NATO“, so selbst Henry Kissinger, „bewirkte nicht die Geburt eines Landes, sondern einen Bürgerkrieg. [17] Von dieser ihrer Mitschuld will die deutsche Regierung heute nichts wissen.


Wie Serbien und die Republik Srpska destabilisiert werden sollen

Seit einigen Jahren wächst der Druck der NATO-Staaten auf die serbische Regierung in Belgrad, auf ihre Provinz Kosovo zu verzichten, diese als selbstständigen Staat anzuerkennen und sich den Sanktionen gegen die Russische Föderation anzuschließen. Gleichzeitig wird versucht, der Republik Srpska ihre Selbstständigkeit zu nehmen, um den Bundesstaat Bosnien beschleunigt in EU und NATO aufnehmen zu können. Bei der bosnischen Regierung in Sarajevo stoßen diese Wünsche auf offene Ohren. [18]

In Serbien unterstützen die NATO-Staaten im massivem Umfang politisch und finanziell die prowestliche Opposition gegen Präsident Vujic. Im Kosovo geben sie dem dortigen Ministerpräsidenten Kurti Albin freie Hand, das Leben für die dort noch lebenden ca. 130.000 Serben unerträglich zu gestalten: Trotz einer Wahlbeteiligung von nur 3,5 Prozent wurden in den serbischen Gemeinden im Norden der Provinz Albaner als Bürgermeister und Gemeindevertreter eingesetzt. [19] Mit dem jüngsten Verbot, den serbischen Dinar in den Kosovo einzuführen und zu verwenden, wird dem Großteil der dortigen serbischen Bürger die Existenzgrundlage entzogen. Viele von ihnen hatten als ehemalige Staatsangestellte der Bundesrepubik Jugoslawien eine Pension aus Serbien erhalten. Mit Geldern aus Serbien wurde auch der Betrieb ihrer Schulen und Krankenhäuser bisher finanziert. [20] Der Regierung in Belgrad wird auf diese Weise signalisiert, dass der Druck auf ihre Landsleute weiter wachsen wird, sollte sie auf die Forderungen des Westens nicht eingehen.

Kommen wir zur Republik Srpska:

Der Bürgerkrieg in Bosnien wurde 1995 mit dem Abkommen von Dayton beendet. Die beiden Teilstaaten, die kroatisch-bosnische Föderation und die Republik Srpska, sind gemäß dieses Abkommens weitgehend selbstständig, haben ihre eigene Regierung, Parlament, Justiz und Polizei. Als Organe des Bundesstaates sah das Abkommen nur eine Zentralbank, ein Verfassungsgericht und ein paritätisch besetztes Staatspräsidium vor. Für die Einhaltung des Dayton-Abkommens wurde das Amt des „Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina“ geschaffen.“ [21] Die rohstoffreiche Republika Srpska pflegt wie Serbien freundschaftliche Beziehungen zur Russischen Föderation und hat ihre Türen für chinesische Investitionen weit geöffnet. [22]

Über ihren „Hohen Repräsentanten“ versucht die EU, den Zentralstaat zu stärken und den Teilrepubliken ihre Eigenständigkeit zu nehmen. Dazu wurden bereits von den „Hohen Repräsentanten“ Wolfgang Petritsch und Paddy Ashdown ein Hoher Gerichtshof und eine Staatsanwaltschaft als zusätzliche Institutionen beim Bundesstaat eingerichtet, die über den Teilrepubliken stehen sollen. [23] Seit 2021 ist der CSU-Politiker und frühere deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt „Hoher Kommissar“. Er möchte der Republik Srpska das öffentliche Eigentum an ihren Immobilien, Grund und Boden, Wäldern und Flüssen entziehen und dieses beim Bundesstaat ansiedeln. Sie würde damit jede Möglichkeit verlieren, eigenständig Politik zu betreiben.

Bislang ignoriert die Republik Srpska alle seine Entscheidungen. [24] Sie verweigert Schmidt die Anerkennung als „Hoher Kommissar“ mit der Begründung, er sei weder vom UN-Sicherheitsrat noch von der Republik Srpska als Unterzeichner des Dayton-Abkommens für dieses Amt bestätigt worden, und bezeichnet ihn spöttisch als „deutschen Touristen“. Inzwischen ließ Schmidt den Tatbestand der „Nichtausführung von Beschlüssen des „Hohen Repräsentanten““ in das Strafgesetzbuch des Bundesstaates aufnehmen. Für Amtspersonen sind bei Verurteilung Gefängnisstrafen von 6 Monaten bis 5 Jahren vorgesehen. [25] Aktuell läuft gegen das gewählte und amtierende Staatsoberhaupt der Republik Srpska, Milorad Dodik, in Sarajevo ein Strafprozess wegen seines Ungehorsams. [26]

Für die Regierung der Republik Srpska war die Resolution der letzte Anstoß, jetzt eine friedliche Trennung von Bosnien zu suchen. Eine Konfrontation mit den USA und der EU scheint unausweichlich.


Die Resolution war ein schwerer Fehler

Mit der einseitigen UN-Resolution konnte kein Beitrag zu Aussöhnung zwischen den Volksgruppen in Bosnien geleistet werden. Mittlerweile ist offensichtlich, dass mit ihr nur alte Wunden aufgerissen und die Konflikte zwischen den Teilrepubliken in Bosnien und in der ganzen Region verschärft werden.

In Serbien selbst hat das selbstgefällige und arrogante Vorgehen der Bundesregierung die Abneigung gegen NATO und EU erhöht. Mit China und den BRICS-Staaten hat das Land eine attraktive Alternative. Die Volksrepublik ist in den letzten Jahren größter Investor und zweitgrößter Handelspartner Serbiens geworden. Dank chinesischer Investitionen erhält das Land eine moderne Infrastruktur, entstehen viele neue Betriebe und Arbeitsplätze, wächst seine Wirtschaft. Beim jüngsten Besuch des chinesischen Präsidenten Xi in Belgrad wurde eine strategische Partnerschaft vereinbart und zahlreiche Verträge, darunter ein Freihandelsabkommen, unterzeichnet. China öffnet damit seinen wachsenden und riesigen Markt für die serbische Wirtschaft. [27] Serbien sieht keinen Grund, seine eigenständige Außenpolitik und Neutralität aufzugeben, und wird es nicht tun. Das zeigt auch die Ernennung von Aleksandar Vulin, der unter US-Sanktionen steht, zu einem stellvertretenden Ministerpräsidenten in der neu gebildeten serbischen Regierung. [28]

Heute ist eine Rückkehr zu Dialog und Interessensausgleich zwischen der Russischen Föderation und den NATO-Staaten dringend erforderlich. Die Resolution, mit der Bundesregierung und NATO-Staaten erneut versucht haben, der Weltgemeinschaft ihre Sicht und ihren Willen aufzudrücken, trägt dazu nicht bei. Die Russische Föderation und China werden sich aus dem Balkan nicht verdrängen lassen. Es besteht leider die große Gefahr, dass in Bosnien ein zusätzlicher heißer Konflikt entsteht und die Konfrontation zwischen dem Westen und der Russischen Föderation weiter eskaliert.


Titelbild: Screenshot von un.org


[«1] Hannes Hofbauer: „Verordnete Wahrheit, bestrafte Gesinnung“, Promedia-Verlag, S. 134 ff
[«2] https://documents.un.org/doc/undoc/ltd/n24/140/80/pdf/n2414080.pdf?ken=uigL9NPjV7tSwq3Why&fe=true
[«3] Ana Brnabic, Präsidentin der serbischen Nationalversammlung, wies auf Erpressung in Zusammenhang mit Krediten, Entwicklungshilfeprojekten und politischer Erpressung hin https://www.argumenti.rs/brnabic-rezolucijom-o-srebrenici-prekraja-se-istorija-20-vijeka/
[«4] https://www.argumenti.rs/generalna-skupstina-usvojila-rezoluciju-o-srebrenici-za-84-protiv-19-uzdrzano-68/
[«5] https://brcanski-forum.com/2024/05/24/becirovic-otkrio-ko-je-pokrenuo-rezoluciju/
[«6] https://www.tanjug.rs/region/politika/86203/vlada-republike-srpske-rezolucija-o-srebrenici-ima-destabilizujuce-nastojanje/vest
[«7] https://beta.rs/content/204078-vucic-u-njujorku-usvajanje-rezolucije-un-o-srebrenici-dovelo-bi-do-destabilizacije-regiona
[«8] https://www.un.org/depts/german/gv-69/band3/ar69323.pdf
[«9] https://www.swp-berlin.org/publikation/bosnien-stuetzpunkt-bin-ladens
[«10] Siehe dazu den Bericht der „Independent International Commission of Inquiry on the suffering of all people in the Srebrenica region 1992-95“ unter Leitung des Holocaust-Forschers Gideon Greif: https://incomfis-srebrenica.org/
[«11] https://www.politika.rs/sr/clanak/611599/Zurof-Ne-treba-podrzati-rezoluciju-o-Srebrenici https://www.kosovo-online.com/en/news/society/professor-bauer-there-was-no-genocide-srebrenica-21-4-2024 https://www.politika.rs/sr/clanak/486179/Grajf-U-Srebrenici-se-desili-strasni-zlocini-ali-to-nije-genocid
[«12] https://www.politika.rs/sr/clanak/615156/Vucic-Trazicemo-rezoluciju-o-stradanju-Srba-od-Nemaca-i-ustasa
[«13] https://www.pecat.co.rs/2024/05/politicke-sponzoruse/
[«14] https://www.argumenti.rs/dodik-rezolucija-sahranila-bih-ona-vise-ne-postoji/
[«15] https://www.pecat.co.rs/2024/04/ironija-je-da-nemci-od-srba-prave-genocidase-rezolucijom-o-srebrenici-zapad-zeli-da-namiri-muslimane-koji-su-kivni-zbog-palestine/
[«16] Michael Parenti, „To kill a nation“, Seite 50 ff.
[«17] Ralph Hartmann, „Die ehrlichen Makler“, Seite 137
[«18] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pressekonferenzen/pressekonferenz-von-bundeskanzler-scholz-und-dem-vorsitzenden-des-staatspraesidiums-von-bosnien-und-herzegowina-be%C4%87irovi%C4%87-am-7-mai-2024-2280420
[«19] https://www.kosovo-online.com/vesti/analize/gde-je-zapelo-sa-smenom-gradonacelnika-na-severu-kosova-kome-odgovara-odugovlacenje
[«20] https://www.kosovo-online.com/vesti/politika/zabrana-dinara-na-kosovu-snazan-pritisak-na-beograd-23-2-2024
[«21] https://www.novosti.rs/vesti/politika/1289294/autorski-tekst-milorada-dodika-spremamo-tuzbe-protiv-svih-razbijaca-dejtona
[«22] https://www.slobodnaevropa.org/a/bih-republika-srpska-obveznice-kina-dodik/32348491.html https://www.slobodnaevropa.org/a/rekonstrukcija-put-foca-scepan-polje-kina-bosna-exim/32868783.html
[«23] https://standard.rs/2023/11/17/kolonija-bih/
[«24] https://www.google.com/search?… https://www.slobodnaevropa.org/a/bosna-hercegovina-republika-srpska-skupstina-zakon-nepokretna-imovina/32608148.html
[«25] https://www.ohr.int/decision-enacting-the-law-on-amendments-to-the-criminal-code-of-bosnia-and-herzegovina-3/
[«26] https://www.dw.com/de/der-freund-xi-kommt-serbien-setzt-zunehmend-auf-china/a-69013938 https://www.gtai.de/de/trade/serbien/wirtschaftsumfeld/serbien-und-china-ruecken-enger-zusammen-1045298 https://www.pecat.co.rs/2024/05/vucic-i-si-nakon-razmene-sporazuma-srbija-i-kina-prelaze-sa-strateskih-odnosa-na-najvisi-oblik-saradnje/
[«27] https://www.politika.rs/sr/clanak/599895/Karan-Proces-protiv-Dodika-u-Sarajevu-politicki-a-ne-sudski
[«28] https://www.glasamerike.net/a/aleksandar-vulin-potpredsednik-nova-vlada-afere/7591614.html


Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Militäreinsätze/Kriege Parteien und Verbände Strategien der Meinungsmache

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Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=115797


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28.05.2024

UN-Resolution zu Srebrenica: Deutschland provoziert Serbien

freedert.online, 28 Mai 2024 15:00 Uhr

Deutschland hat in der UN-Generalversammlung einen Resolutionsentwurf zu Srebrenica eingebracht. Es war eine absichtsvolle Provokation Serbiens, die weitreichende Konsequenzen haben kann. Der Balkan-Konflikt droht erneut aufzubrechen. Deutschland trägt auch hier nichts zum Frieden bei.


Quelle: Legion-media.ru © Imago


Empörung in Banja Luka, dem Regierungssitz der Republika Srpska: "Wir sind keine Völkermörder" ist auf dem Plakat zu lesen. Deutschland hat einen UN-Resolutionsentwurf in die UN-Generalversammlung eingebracht, der als Provokation empfunden wird.


Deutsche Politik betreibt weiter Eskalationen und heizt Konflikte an. Nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts, unter anderem durch die Sabotage von Minsk 2, der einseitigen Positionierung Deutschlands an der Seite Israels und dem offensichtlichen Willen zu Konfrontation mit China, gießt Deutschland auch im Balkan nun Öl ins Feuer.


Mit dem Einbringen eines Resolutionsentwurfs in die UN-Generalversammlung, der den 11. Juli zum internationalen Gedenktag des Völkermords in Srebrenica macht, hat die Bundesregierung erneut gezeigt, dass sie an Diplomatie und Vermittlung weiterhin kein Interesse hat, sondern bestrebt ist, internationale Spannungen anzuheizen.


Die UN-Generalversammlung hat den von Deutschland und Ruanda eingebrachten Resolutionsentwurf zwar angenommen, als erfolgreich kann der deutsche Vorstoß jedoch nicht gelten. Die Mehrheit der Länder hat sich entweder enthalten, war nicht anwesend oder hat gegen den Entwurf gestimmt. Vor allem Deutschland hat erheblichen Druck auf kleinere Länder ausgeübt, wird berichtet. Der geringe Erfolg ist wohl auch den offensichtlichen deutschen Doppelstandards geschuldet, die nicht mehr zu übersehen sind.


"Deutsche Vertretung drängte Länder in Afrika und Asien" – Kritik an UN-Resolution zu Srebrenica


"Deutsche Vertretung drängte Länder in Afrika und Asien" – Kritik an UN-Resolution zu Srebrenica






Bernd Duschner legt in einem Beitrag auf den NachDenkSeiten dar, was die Annahme der Resolution für Auswirkungen auf den Balkan hat. Serbien legt den Akt als Aggression aus. Das Land leugnet nicht, dass es während des Krieges in Srebrenica zu Kriegsverbrechen kam. Diese gab es jedoch sowohl auf bosnischer als auch auf serbischer Seite. Serbien verweist zudem darauf, dass es bereits einen Internationalen Gedenktag für die Opfer des Völkermordes gibt.


Zudem ist der Aufarbeitungsprozess in keiner Weise abgeschlossen, wie die Resolution behauptet. Der Resolutionstext verlangt jedoch die internationale Anerkennung ausdrücklich der bestehenden Fakten und zudem deren künftige "Verzerrung" zu unterbinden. Wie schon hinsichtlich der Anerkennung eines angeblichen Völkermordes in der Ukraine durch Stalin, dem sogenannten Holodomor, will Deutschland eine einseitige Sicht festschreiben und jede künftige Diskussion darüber verhindern. 


Duschner verweist in dem Zusammenhang auf das besondere deutsch-serbische Verhältnis. Deutschland hat Serbien dreimal mit Angriffskriegen überzogen. 1914, 1941 und 1999 hat Deutschland Serbien angegriffen. Vor allem im Zweiten Weltkrieg hat die Wehrmacht schwerste Massaker unter der serbischen Bevölkerung verübt.


"In Serbien ist man empört, dass gerade eine deutsche Regierung versucht, ihrem Volk das Label für einen 'Völkermord' anzuheften."


UN verabschieden Srebrenica-Resolution – Russland und Serbien rügen Deutschland



UN verabschieden Srebrenica-Resolution – Russland und Serbien rügen Deutschland






Bizarr wirkt die deutsche Strategie auch vor dem Hintergrund, dass Deutschland sich aktuell dem Vorwurf ausgesetzt sieht, durch die Unterstützung der Netanjahu-Regierung in Israel Völkermord zu begünstigen. Deutschland ist mit seiner bedingungslosen Solidarität mit Israel international weitgehend isoliert. Auch mit Deutschland befreundete Staaten rücken in diesem Punkt von Deutschland ab.


Für die serbisch geprägte Republik Srpska ist mit der Verabschiedung der Resolution das Ende des Einigungsprozesses mit Bosnien gekommen. Die Republik hat erklärt, sich nun von Bosnien lösen zu wollen. Auch im Kosovo nehmen die Spannungen wieder zu. Weder die NATO noch die EU sorgen hier für einen Ausgleich der Interessen, sondern positionieren sich einseitig auf der Seite der Regierung in Pristina und erhöhen den Druck auf die im Kosovo lebenden Serben. Die Resolution war daher ein schwerer Fehler, urteilt Duschner.


"Mit der einseitigen UN-Resolution konnte kein Beitrag zur Aussöhnung zwischen den Volksgruppen in Bosnien geleistet werden. Mittlerweile ist offensichtlich, dass mit ihr nur alte Wunden aufgerissen und die Konflikte zwischen den Teilrepubliken in Bosnien und in der ganzen Region verschärft werden."


"Gefühl von Abscheu": Sacharowa zur Weigerung der BRD, Leningrader Blockade als Völkermord anzuerken


"Gefühl von Abscheu": Sacharowa zur Weigerung der BRD, Leningrader Blockade als Völkermord anzuerken






Damit wiederholt Deutschland seine außenpolitische Strategie, die es auch in der Ukraine, in Georgien, Moldawien, China und anderen Regionen der Welt anwendet. Sie betreibt Eskalation und verstößt damit gegen das im Einheitsvertrag gegebene Versprechen, dass von einem geeinten Deutschland nur noch Frieden ausgeht.


Serbien wendet sich in der Konsequenz verständlicherweise immer weiter von der EU und der NATO ab und Russland sowie China zu. So unterzeichnete Serbien kürzlich ein Freihandelsabkommen mit China. Chinesische Investoren sind dort gern gesehen.


Angesichts der deutschen Provokation ist Russland inzwischen ebenfalls dazu übergegangen, die deutschen Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs einer Revision zu unterziehen. So fordert Russland von Deutschland die Anerkennung der Blockade von Leningrad als Genozid.

Sollte Russland den Schritt ins Auge fassen, in der UN-Generalversammlung einen Resolutionsentwurf zur Verurteilung Deutschlands einzubringen, stehen die Chancen auf eine hohe Zustimmung gut. Deutschlands Ansehen in der Welt ist aufgrund seiner aggressiven, von Doppelstandards durchzogenen Außenpolitik schwer beschädigt. Auch das Ergebnis der Abstimmung zum deutschen Resolutionsentwurf ist Zeugnis für den Ansehensverlust Deutschlands.


Mehr zum Thema – Republika Srpska bekräftigt Austritt aus Bosnien-Herzegowina nach Srebrenica-Resolution


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/inland/207297-un-resolution-zu-srebrenica-deutschland


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

28.05.2024

Duisburger Netzwerk gegen Rechts zum Verbot der Organisation „Palästina-Solidarität Duisburg“

aus e-mail von Rainer Butenschön, 28. Mai 2024, 11:27 Uhr


Anfang der weitergeleiteten Nachricht:


Von: Gewerkschaftsforum-H@web.de

Betreff: Duisburger Netzwerk gegen Rechts zum Verbot der Organisation „Palästina-Solidarität Duisburg“

Datum: 27. Mai 2024 um 14:52:14 MESZ

An: Rainer Butenschön <raibuten@gmail.com>


Liebe Kolleginnen & Kollegen!

 

Wahrscheinlich habt Ihr mitbekommen, dass der nordrhein-westfälische CDU-Innenminister Herbert Reul am 16. Mai 2024 die "Palästina-Solidarität Duisburg" verboten hat.

 

Dazu erreichte uns heute eine Stellungnahme des seit vielen Jahren aktiven "Duisburger Netzwerk gegen Rechts", die wir Euch nicht vorenthalten wollen. Ihr findet sie hier weiter unten.

 

Darüber hinaus haben sich auch der Parteivorstand der DKP und der DKP-Bezirk Ruhr-Westfalenzu dem Verbot geäußert. Die entsprechende Presseerklärung gibt es hier:

 

https://dkp.de/nicht-einschuechtern-lassen/

 

Die Repressionsmaßnahmen der schwarz-grünen NRW-Landeregierung gegen Solidaritätsaktionen für die Palästinenser gehen derweil weiter. So wurde die für letzten Samstag geplante Demonstration verboten

 

Wüst, Reul, Neubaur, Limbach & Co. setzen offenbar alles daran, die rechtsextreme Massenmörder-Regierung von Netanjahu, Galant, Ben-Gvir & Smotrich und ihre Apartheid- und Kolonialpolitik so weit wie möglich vor Kritik zu schützen. Siehe die Meldung des "WDR" vom 24.5.2024:

 

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/pro-palaestina-demo-duisburg-verbot-100.html

 

Mit solidarischen Grüßen,

 

GEWERKSCHAFTSFORUM HANNOVER

 

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Erklärung des Duisburger Netzwerks gegen Rechts zum Verbot der Organisation

„Palästina-Solidarität Duisburg“


 

Warum wurde die Palästina-Solidarität Duisburg am 16.5.2024 vom NRW-Innenminister

Reul verboten und was bedeudet das?


 

1.Die Organisation wurde verboten, weil sich ihre Mitglieder aktiv im Kampf gegen den Völkermord Israels im Gazastreifen engagiert haben.


 

2.Die Positionierung an der Seite des völkerrechtlich legitimen Widerstands hat dazu geführt, dass der PSDU das Recht genommen werden soll, öffentlich in Erscheinung zu treten.


 

3.Grundsätzlich hat sich die PSDU jedoch offensichtlich nicht von politisch-polizeilichen Repressionsmaßnahmen daran hindern lassen, gegen den israelischen Genozid an den

Palästinenser:innen auf die Straße zu gehen. So wurde versucht, bis zur Verbotsverfügung, Aktivist:innen mit Strafanzeigen zu überhäufen. Einige mußten bereits eingestellt werden, und

der Rest wird noch eingestellt werden, wenn sich die Gerichte weiterhin dem politisch-medialen Mainstream widersetzen sollten.


 

4.Ein wesentliches Charakteristikum der neuen Bewegung und der aktuellen politischen Entwicklung ist, dass mittels polizeilicher Verfügungen versucht wird, selbst gerichtliche

Entscheidungen zu unterlaufen. Die neuen Polizeigesetze der Länder haben dazu geführt, dass die Entscheidungsträger der Exekutive (Polizei) sich im Alltag einfach über anders lautende

Entscheidungen der Judikative (Gerichte) hinwegsetzen, auch wenn ganz sicher deren Entscheidungen im Nachhinein wieder von Gerichten kassiert werden.



5.Obwohl Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen des Völkermordes an den Palästinenser:innen verklagt, und Nicaragua Deutschland wegen Beihilfe

desselben vor Gericht gezogen hat, versucht der politische und mediale Apparat in Deutschland weiterhin die Verbrechen Israels zu verteidigen. Darüberhinaus greift er jene an, die sich dem

herrschendenden Narrativ von der „Selbstverteidigung“ Israels widersetzen. Da der Angriff auf Gaza weder durch das Völkerrecht noch durch das Grundgesetz legitimiert werden kann, müssen

andere Begründungen herhalten, um die anhaltende Repression gegen die palästina-solidarische Bewegung zu begründen.


 

6.In völliger Umkehr der Realität werden diejeniegen mit Repression überzogen, die sich für Demokratie und Gleichheit einsetzen! Der „PSDU“ wird einfach pauschal unterstellt, sie würde

„antisemitische Narrative“ teilen und und Judenhass verbreiten. Eine solche Unterstellung dient einzig und allein dem Rufmord. Beweise dafür müssen keine erbracht werden und können auch

keine erbracht werden, denn es gibt sie offensichtlich nicht!


Das zeigt sich im Besonderen auch in der politisch-medialen Darstellung der hundertfachen Besetzungen von Universitäten weltweit! Hier wird nicht über die Forderungen der Besetzungen berichtet, sondern versucht diese mittels eines pauschalen „Antisemitimusvorwurfs“ als antidemokratisch und rassistisch darzustellen. Seine absolute Zuspitzung ins Absurde findet es in der Parole „Free Palestine sei das neue Heil Hitler“, wie es vom Springer-Verlagschef formuliert worden ist!


Statt die berechtigten Forderungen nach Gleichheit und Demokratie zu diskutieren, wird jenen schon im Vorfeld das Recht entzogen, sich zu äußern! Wer als Antisemit abgestempelt ist, dem oder der ist jedes Recht genommen, sich überhaupt zu äußern! Das entspricht voll und ganz jenen Zeiten der Mc Carthy – Ära in den USA, wo allein der Vorwurf reichte, Kommunist zu sein, um seiner Bürgerrechte beraubt zu werden.


 

7.Der Widerstand geht weiter trotz der Zehntausenden von toten Palästinenser:innen durch die israelische Militärmaschinerie. Politisch und auch militärisch konnte Israel den Widerstand nicht

eliminieren! Israel ist trotz der uneingeschränkten Unterstützung durch den Welthegemon USA und den imperialistischen Westen nicht in der Lage seine Ziele durchzusetzen.


 

8. Weltpolitisch ist Israel so isoliert wie noch nie! Das bringt den Westen unter Führung der USA zunehmend in Schwierigkeiten: Die doppelten Maßstäbe, die bei der Bewertung des Krieges in der Ukraine und des Völkermordes in Gaza angewendet werden, führen zu einer immer größeren Abkehr von zahlreichen Ländern der Erde vom bisherigen Welthegemon USA und seinen westlichen Unterstützern. Der Weltöffentlichkeit ist klar, dass es eine „regelbasierte Weltordnung“ nur für den Westen und im Interesse des Westen gibt. Der Rest der Welt und damit die absolute

Mehrheit des globalen Süden ( „Dritte Welt“) wird auch in Zukunft den Gesetzen des Dschungels unterworfen sein, wenn sie nicht den Interessen des Westen folgen.


 

9. Der Völkermord in Gaza hat eine neue internationale und internationalistische Bewegung geschaffen, die im Kern aus 2 Forderungen bestehen: Stoppt den Völkermord in GAZA und Widerstand gegen Waffenlieferungen und Zusammenarbeit mit dem Apartheid -und Kolonialstaat Israel! Und genau hier setzt auch die Repression gegen die „Palästina-Solidarität Duisburg“ an! Die Ungleichbehandlung von Palästinenser:innen und Israelis. Wer Gleichheit und Demokratie in Palästina fordert, der stellt eine Gefahr für der bisherige enge Zusammenarbeit zwischen der BRD und Israel dar. Es würde offenbaren, wie tief die deutschen Eliten mit dem Besatzerstaat und dessen antipalästinensischer Politik verbunden sind. Wie stark sie schon an den Verbrechen der israelischen Ethnokratie verdient und wie massiv sie die Verbrechen unterstützt haben. Das müssen sie um jeden Preis verhindern, und dafür muss der Repressionsapparat und am Ende auch die Judikative umgestaltet werden! Wir werden sehen, ob ihnen diese Umwandlung gelingt oder ob sie nach geltendem Recht ihre rechtsbeugenden Maßnahmen zurück nehmen müssen!


 

Hoch die internationale Solidarität!  Weg mit dem Verbot der Palästina-Solidarität Duisburg!

Unterstützen wir den gerechten Widerstand der Palästinenser:innen gegen Besatzung, Apartheid und Kolonialismus!


Duisburg, den 27.05.2024


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

28.05.2024

Ukraine-Krieg trifft Ostdeutschland: „Hier läuft etwas aus dem Ruder“

berliner-zeitung.de, 28.05.2024 05:54 Uhr, Simon Zeise

Die Handwerker für den Frieden in Dessau-Roßlau wehren sich gegen die Folgen der Russland-Sanktionen. Aufrüstung und hohe Energiepreise bedrohen Existenzen. 


Traktoren blockieren das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau Klaus-Dietmar Gabbert/dpa


Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur die deutsche Außenpolitik grundsätzlich verändert. Auch die Bevölkerung in Deutschland ist mit den Auswirkungen der Russland-Politik konfrontiert. Viele befürchten, dass sie die Finanzhilfen für die Ukraine und die Aufrüstung für die Bundeswehr werden bezahlen müssen. Schon die gestiegenen Energiepreise haben zahlreiche Haushalte und Kleinunternehmen an die Belastungsgrenze gebracht.


So hat die Zeitenwende auch zu einer neuen Debattenkultur geführt. Traditionell waren Proteste hierzulande auf das gewerkschaftliche und akademische Milieu konzentriert, doch mittlerweile gehen Vertreter einzelner Berufssparten auf die Straße. Die Mittelschicht erodiert in Deutschland.


Treuhand hatte die Industrie abgewickelt

„Der Widerstand kam logischerweise aus dem Osten“, sagt Karl Krökel im Gespräch mit der Berliner Zeitung. Der Kreishandwerksmeister aus Dessau-Roßlau hat die Initiative Handwerker für den Frieden gegründet. „Wir wollten uns gar nicht so sehr in die große Politik einmischen“, sagt Krökel. „Aber 2022 haben wir gesehen, dass hier etwas aus dem Ruder läuft.“


Die Handwerker haben einen Nerv in der ostdeutschen Bevölkerung getroffen. Für viele sind die im Zuge des Ukrainekriegs gestiegenen Kosten der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht hat. „Wir haben bestimmte Dinge nach 1990 verdrängt“, sagt Krökel. Die Treuhand hatte die Dessauer Industrie abgewickelt. Von 40.000 Industriearbeitern blieben am Ende nur 10.000 übrig, erinnert er sich.


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ZUR PERSON

Karl Krökel ist seit 2007 Kreishandwerksmeister der Metall-Innung in Dessau-Roßlau. In der DDR hat er in Halle an der Saale Finanzwirtschaft und Maschinenbau studiert. Nach der Wende machte er sich selbstständig und gründete die Firmen Stahlmöbel Dessau und Krökel Desko Bauelemente. Als Reaktion auf die „Zeitenwende“ in der deutschen Außenpolitik rief er mit anderen 2022 die Initiative Handwerker für den Frieden ins Leben.



„Das Hauptproblem war damals die Währungsunion“, sagt er. „Wir hatten damals starke Wirtschaftsbeziehungen zu Russland. Aber nach der Währungsunion konnten die Russen die hohen Preise nicht mehr zahlen, und so brach hier alles zusammen.“ In der Folge verschwand die junge Generation. Das wirke bis heute nach, 2022 habe es die Menschen in Dessau wieder eingeholt.


Im Juni 2022 hatten die Handwerker die Initiative ergriffen. „Die Wirtschaftssanktionen beeinflussen die Kriegführung nicht“, schrieben die sechs Obermeister der Kreishandwerkerschaft Anhalt Dessau-Roßlau damals in einem gemeinsamen Brief. Trotz der EU-Sanktionen profitiere Russland weiterhin vom Verkauf seiner fossilen Energieträger. „Die Dynamik der Wirtschaftssanktionen ist fatal, und ihre Wirkung richtet sich massiv gegen unsere Bevölkerung und Wirtschaft.“

Durch „gravierende Unfähigkeit“ seien erhebliche materielle Schäden in der Bevölkerung und der Wirtschaft entstanden, schrieben die Handwerker in ihrem Aufruf. „Und das ist erst der Anfang.“ Die ersten Bäckereien in der Region hätten bereits schließen müssen, sagt Krökel. Wenn kleine Betriebe dichtmachen müssen, veröden die Innenstädte. Das Embargo gegen Russland sei zu einem Bumerang geworden, denn es treffe die eigene Bevölkerung und Wirtschaft. „Geistige Vorwegnahme materieller Prozesse? Das geht denen da oben völlig abhanden“, sagt Krökel im Gespräch.


Berliner Unternehmen über die Regierung: „Geht dieses Geschreie ewig weiter?“

Politik gestern


Ostdeutsche Erfahrungsschätze nutzen? Zunächst müsste ein Westbeauftragter ran!

Open Source

15.05.2024


Bundesregierung hält an Ukraine-Kurs fest

Der Aufruf der Handwerker erfuhr große Resonanz. Zur ersten Demonstration kamen in Dessau mehr als 2000 Menschen. In Leipzig, Zeulenroda in Thüringen und etlichen Kreishandwerkerschaften in Ostbrandenburg schließen sie sich seinem Aufruf an. Am 1. Oktober 2022 mobilisierten die Handwerker nach Berlin.

Auch der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider (SPD), hat Verständnis für die Proteste. „Eine Vielfalt von öffentlichen Meinungen und Positionen ist eine wichtige Grundlage für unsere Demokratie“, erklärt ein Sprecher auf Anfrage der Berliner Zeitung. „Gleichzeitig spüren aber auch viele Menschen, nicht nur die Handwerker in Ostdeutschland, dass der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine konkrete wirtschaftliche Folgen für Deutschland und Europa hat.“


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Proteste in Berlin am 1. Oktober 2022Imago


Der Regierungskurs wird aber weiter fortgesetzt. „Die Bundesregierung hat erfolgreich dafür gesorgt, dass das Land gut durch den vergangenen Winter gekommen ist und wir nicht mehr von russischem Gas abhängig sind“, sagt ein Sprecher des Ostbeauftragten. „Gleichzeitig stehen wir an der Seite der Ukraine, so lange wie nötig, damit sich die russische Aggression nicht bezahlt macht.“

Nach den ersten Demonstrationen der Handwerker wurden Vorwürfe laut, Krökel paktiere mit Neonazis und die Positionen zu Russland seien andockfähig für das verschwörungstheoretische Milieu. „Die Rechten haben uns ausgenutzt“, sagt Krökel dazu im Gespräch. „Die haben sich in Berlin auf dem Alexanderplatz mit ihren Schildern einfach zur Demo dazugestellt.“ Das sei eine schäbige Aktion gewesen. Er hätte damals Ordner organisieren müssen. Bei späteren Demonstrationen hätten sie dann aber im Vorfeld darauf geachtet.


Ökonom James K. Galbraith: Russland wurde durch die Sanktionen effektiv entkolonialisiert

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Viele Politiker hätten Verständnis für die Forderungen der Handwerker gezeigt, sagt Krökel. Unter vier Augen äußerten sie sich wohlwollend, distanzieren sich aber in der Öffentlichkeit von ihm. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hält die Handwerker auf Distanz. „Die Landesregierung setzt sich grundsätzlich für Frieden und gewaltfreie Konfliktlösungen ein“, teilt ein Sprecher der Landesregierung auf Anfrage der Berliner Zeitung mit. „Fragen der Außenpolitik und der Sicherheitspolitik berühren allerdings die Zuständigkeit der Bundesregierung. Daher werden Meinungsäußerungen einzelner Gruppierungen zu diesen Themen von uns in der Regel nicht kommentiert.“


Der Osten ist von den Folgen der deutschen Sanktionspolitik besonders betroffen. Obwohl seit der Wende schon mehr als 30 Jahre vergangen sind, sind die Löhne immer noch niedriger als im Westen, sind kaum Ostdeutsche in den Eliten vertreten und bleibt das Vermögen in westlichen Händen konzentriert. Die Preise steigen aber hier wie dort. „Wir mussten etwas unternehmen, weil wir gesehen haben, dass die Ampel den Mittelstand an die Wand fährt“, sagt Krökel. Die Russland-Sanktionen hätten die Lage noch einmal deutlich verschärft.


Wirtschaftskrise vor Ort spürbar: Kommunen verhängen Haushaltssperre

Die Wirtschaftskrise macht sich in der Haushaltspolitik bemerkbar. Finanzminister Christian Lindner (FDP) fordert im Bund zu harten Einsparungen auf. In Dessau hat Oberbürgermeister Robert Reck (parteilos) im Februar eine Haushaltssperre verhängt. Auf 40 Prozent des Etats der Stadt darf nicht zurückgegriffen werden, weil sich ein Defizit von 29 Millionen Euro aufgetürmt hat. Auf eine Anfrage der Berliner Zeitung, ob er Verständnis für die Aktivitäten der Handwerker für den Frieden habe, wollte Reck sich nicht äußern.


Krökel macht weiter. Er organisiert Friedenskongresse, bittet in einem Brief sogar den Papst um Unterstützung – auch wenn eine Antwort aus dem Vatikan ausbleibt. Als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert, dass Deutschland den Marschflugkörper Taurus liefern soll, ergreifen die Handwerker wieder Partei. „Seine Reichweite macht den Taurus zu einem unkalkulierbaren Risiko“, erklären sie in einem Aufruf, der den Titel trägt: „Taurus bedroht auch uns!“ Nicht umsonst habe bisher kein Nato-Staat Waffen an die Ukraine geliefert, die russisches Kernland erreichen könnten. „Denn sie alle wissen um die Gefahr eines Gegenschlags. (…) Massenvernichtungswaffen machen keinen Unterschied zwischen Befürwortern und Gegnern.“

Nicht nur das Handwerk sieht sich mittlerweile in der Existenz bedroht. Nachdem die Bundesregierung im Dezember 2023 Agrarsubventionen strich, gingen in zahlreichen Städten die Bauern auf die Straße. Die Demonstrationen nahmen Fahrt auf. Bald wurde Berlin von Treckern belagert. Die Handwerker erklärten sich solidarisch. Doch der Bauernverband distanzierte sich bald von den übergeordneten Plänen Krökels. Nachdem die Bundesregierung die Haushaltskürzungen zurücknahm, wurden die Bauernproteste wieder abgeblasen.


USA: Scharfe Kritik an Bidens Ukrainepolitik – „westliche Unterstützung hat nichts geändert“

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Mittlerweile aber haben sich in zahlreichen Städte Bündnisse zwischen Handwerkern und Bauern gebildet. In Ostbrandenburg blockieren sie Tanklager und Behörden. In Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg werden gemeinsame Protestvereine aus der Taufe gehoben.

Unter der Oberfläche schwelen die wirtschaftlichen Probleme. Mehr als 30 Jahre sind seit der Wiedervereinigung vergangen, doch noch immer ist die ökonomische Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West nicht vollzogen. „In den alten Bundesländern wird heute im Handwerk für die gleiche Leistung der doppelte Umsatz erzielt“, sagt Krökel. Dadurch können höhere Löhne gezahlt und höhere Investitionen getätigt werden.

„Durch die steigenden Energiekosten bekommen wir jetzt Probleme. Die Ersatzteile werden teurer. Das schaukelt die Inflation in die Höhe.“ Langsam kommen die Betriebe an ihre Grenzen. „Man kann nicht 100 Euro pro Stunde für einen Maler verlangen“, sagt er. „Dann haben wir bald wieder Verhältnisse wie in der DDR. Damals hat jeder selber tapeziert.“

„Wir müssen uns einmischen, weil es gegen unsere eigenen Interessen geht“, sagt Krökel. Im Handwerk machten sich die Entwicklungen zeitversetzt bemerkbar. Zuerst habe die Industrie die Preise erhöht, in zwei bis drei Jahren werde es sich dann auf das Handwerk und die Konsumgüterpreise durchschlagen. Viele Betriebe lebten gerade noch von der Substanz. In den Baubetrieben werde es aber schon eng.

Handwerksbetriebe sind klein, haben im Schnitt nur 5,4 Beschäftigte. Da ist der finanzielle Spielraum begrenzt: „Wir können die Kosten nicht immer weiter umlegen“, sagt Krökel. „Die Hochrüstung ruiniert uns wirtschaftlich.“


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Info: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/ukraine-krieg-russland-sanktionen-treffen-ostdeutschland-li.2215475


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28.05.2024

Gemeingefährliche Traumtänzer Borrell bezeichnet die Frage des 3. Weltkrieges als „philosophisch“

anti-spiegel.ru, vom 27. Mai 2024 19:21 Uhr, von Anti-Spiegel

EU-Obergärtner Josep Borrell hat ein weiteres Mal gezeigt, wie verantwortungslos die heutigen westlichen Politiker sind, denn die Frage, ob die Politik der EU die Welt in den Dritten Weltkrieg treibt, tat er ab, indem er sie als "philosophisch" bezeichnete.


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Ich sage es immer wieder und auch russische Analysten kommen immer mehr zu dem Schluss, dass die politischen Eliten im Westen gar nicht verstehen, was sie tun. Das hat nun wieder der senile EU-Obergärtner Josep Borrell, der den EU-Chefdiplomaten spielen darf, in gekonnter Weise aufgezeigt. Auf die Frage eines Journalisten, ob die Politik der EU die Welt in den Dritten Weltkrieg treibt, winkte er nur ab und meinte, das sei eine „philosophische“ Frage, für die er und sein Dienst nicht zuständig seien. Er führe nur die Anweisungen der EU-Staats- und Regierungschefs und könne sich nicht mit „philosophischen“ Fragen wie der Frage des Dritten Weltkrieges befassen.


Es ist unglaublich, wie verantwortungslos die Pappkameraden sind, die in der EU und den meisten EU-Mitgliedsstaaten heute die Entscheidungen treffen. Wenn das zum Dritten Weltkrieg führt, wird ein Herr Borrell sagen, das sei nicht seine Schuld, er habe nur Anweisungen ausgeführt. Dumm gelaufen, aber nicht seine Schuld.


Das komplette und kollektive Fehlen von Verantwortungsbewusstsein bei westlichen Politikern ist heute, wo es tatsächlich um die Frage des Dritten Weltkrieges geht, gemeingefährlich. Leider ist das westliche System jedoch traditionell so aufgebaut, dass westliche Politiker keinerlei Verantwortung für ihr Handeln und ihre Entscheidungen tragen, weshalb sie sich inzwischen so weit von der Realität entfernt haben, dass Leute wie Borrell allen Ernstes solche Aussagen von sich geben, wie heute geschehen.


Eigentlich wollte ich diese Meldung, die ich in der russischen Nachrichtenagentur TASS gefunden habe, nur für den Newsticker übersetzen, aber dann hatte ich das Bedürfnis, sie so zu kommentieren, wie ich es hier getan habe. Der Vollständigkeit halber folgt hier noch die Übersetzung der TASS-Meldung, die mich zu diesem Artikel inspiriert hat.


Beginn der Übersetzung:

Borrell erklärte, die Frage des Dritten Weltkriegs falle nicht in den Zuständigkeitsbereich des diplomatischen Dienstes der EU

Der EU-Chefdiplomat sagte, diese Frage sei „philosophisch“.

BRÜSSEL, 27. Mai./ Der Leiter des diplomatischen Dienstes der EU, Josep Borrell, lehnte es ab, sich zu der Frage zu äußern, ob die EU-Politik die Welt in den dritten Weltkrieg treibt, da diese Frage „philosophisch“ sei und nicht in die Zuständigkeit seines Dienstes falle. Das sagte er auf einer Pressekonferenz im Anschluss an eine Sitzung des EU-Rates für Auswärtige Angelegenheiten, als er um eine Stellungnahme zu den Äußerungen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban gebeten wurde, wonach die Politik der EU in der Ukraine die Welt an den Rand des Dritten Weltkriegs treibe.


„Es wäre interessant, dieses Thema auf der Ebene der EU-Staatschefs zu besprechen. Auf unserer Ebene, die viel niedriger und bescheidener ist, können wir solche Fragen nicht erörtern, wir müssen über praktische Fragen sprechen. Wenn sich die Staats- und Regierungschefs der EU darauf geeinigt haben, einen Fonds für die militärische Unterstützung der Ukraine einzurichten, dann ist es unsere Aufgabe, die praktischen Entscheidungen zu treffen und alle Probleme zu beseitigen, um dies zu erreichen. Philosophische Diskussionen und die Frage des Dritten Weltkriegs sind sicherlich wichtig und interessant, aber sie standen heute nicht auf der Tagesordnung des EU-Rats“, so Borrel.


Auf die Frage, ob die EU versuche, die Wehrpflicht in den EU-Ländern wieder einzuführen, sagte Borrel, dass die EU „nicht annähernd die Befugnis dazu habe, da dies eine nationale Entscheidung sei“. „Ich habe in den Zeitungen gelesen, dass Großbritannien über dieses Thema nachdenkt, aber die EU tut es nicht“, sagte er.


Zuvor hatte der ungarische Premierminister Viktor Orban gegenüber ungarischen Medien erklärt, er werde nicht zulassen, dass die EU die Ungarn „ein drittes Mal in einen Weltkrieg hineinzieht“.


Ende der Übersetzung


Info: https://anti-spiegel.ru/2024/borrell-bezeichnet-die-frage-des-3-weltkrieges-als-philosophisch


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unser weiterer Kommentar: Zitat:  Borrell erklärte, die Frage des Dritten Weltkriegs falle nicht in den Zuständigkeitsbereich des diplomatischen Dienstes der EU. Zitatende


Daraus spricht  die "Banalität des Bösen" (n. Hannah Arendt)

28.05.2024

Weiteres EU-Sanktionspaket? Auch das wird Russland herzlich wenig kümmern

freedert.online, 28 Mai 2024 06:30 Uhr,Von Jelena Karajewa

Ist ein weiteres EU-Sanktionspaket gegen Russland auf dem Weg? Moskau kümmert das herzlich wenig, aber die Bevölkerung und Wirtschaft der EU werden es den Brüsseler Eliten bestimmt danken.


© Getty Images / Leestat


Symbolbild


In den letzten zwei Jahren hat sich die russische Wirtschaft ungefähr so gefühlt, wie Behemoth, die Katze im populären Roman Der Meister und Margarita, die fröhlich und heiter rief:

"Sie kommen, um uns zu verhaften!"

So wie Volands Truppe elegant den Gesetzeshütern entglitten ist, so hat Russland die siebzehn (fünfzehn? zwanzig?) tausend Beschränkungen, die ihm von den Gärtnern des "Gartens Eden" und der "strahlenden City upon a Hill" auferlegt wurden, problemlos und elegant gemeistert. Es gelang ihnen nicht, die russische Wirtschaft zu schrumpfen, geschweige denn ihre Entwicklung irgendwie zu bremsen. Darüber hinaus verließen die schnellen und gehorsamen westlichen Unternehmen unter dem Druck der Politiker Russland weinenden Auges. Schließlich sind es nicht die Politiker, die nun die Löcher in den Bilanzen stopfen und vor den Aktionären erblassen. Die Aktionäre kümmert sicherlich weder die Ukraine noch Wladimir Selenskij, noch "Freiheit, Fortschritt und Demokratie". Sie interessieren nur die Dividenden, und zwar schnell!


Bericht: EU will Exporte von Luxusautos über Weißrussland nach Russland stoppen





Bericht: EU will Exporte von Luxusautos über Weißrussland nach Russland stoppen






Heute soll in Brüssel ein neues Paket von "Beschränkungen gegenüber Russland" verabschiedet werden. Alles ist wie eine reine Wundertüte. Wenige Tage vor dem neuen, aber nach fünfzehn gleichen Veranstaltungen bereits Langeweile hervorrufenden Event, stellte sich heraus, dass die Beschlüsse von der vorherigen Veranstaltung (oder der davor), die "dem Kreml die Deviseneinnahmen entziehen" sollten, nicht funktionieren.

Nun, Diamanten sind kein Alltagsgegenstand, man kann sie anlegen und dann wieder in einer Schatulle verstecken. Doch was sagt Frau von der Leyen dazu, dass die Sanktionen nicht funktionieren?

Eine ihren atlantisch-globalistischen Kreisen nahestehende Agentur, die keineswegs "Kreml-Propaganda" betreibt, berichtet, dass sich die russischen Haushaltseinnahmen aus Ölexporten im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt haben.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg schloss sich den Meldungen von Reuters an und berichtete, dass laut ihren Informationen die wichtigsten Akteure des Diamantenhandels- und Diamantenschleifermarktes eine Lockerung oder gar Aufhebung der Sanktionen fordern. Nicht die Spitzenpolitiker der EU und der Europäischen Kommission (die dort allesamt seit langem lahme politische Enten sind), sondern diejenigen, die die Branche leiten, seien für die sinkende Gewinnspanne und die Löcher in den Buchhaltungsberichten verantwortlich.

Und die Tatsache, dass die Aufweichung der Sanktionen von den US-Amerikanern befürwortet wird, verleiht dem ganzen Geschehen einen besonderen Glanz.

Selbst wenn die US-Amerikaner die wesentlichen Inhaber der Ausschreibungen für praktisch die gesamte Diamantenindustrie sind, so teilten sie sich das Schleifen mit den Belgiern aus Antwerpen. Sie, die Diamantenschleifer aus Antwerpen, und die EU-Leute haben nun den Auftrag, in nächster Zeit alle Steine zu überprüfen, um sicherzugehen, dass sie nicht bärisch-russischer Herkunft sind.

Das derzeitige "Sanktionsregime" (Kenner der Semantik werden die Schönheit des Wortspiels zu schätzen wissen) beinhaltet eine Vielzahl von Beschränkungen. Bis hin zum Verbot für Transportunternehmen, im paneuropäischen Wirtschaftsraum tätig zu werden, wenn sich dort bis zu einem Viertel des russischen Kapitals befindet. Die Lkw-Fahrer, die schon jetzt weder mit ihren Arbeitsbedingungen noch mit ihrer Bezahlung allzu zufrieden sind, werden diesen Schritt zweifellos schätzen, wenn ihre Lkw in den Garagen stehen bleiben, bis geklärt ist, wie viel russisches Geld jedes Jahr in das eine oder andere Unternehmen geflossen ist, um es über Wasser zu halten.

Es war auch von einem Verbot der Übermittlung von Nachrichten der russischen Zentralbank die Rede (die Information dazu erschien zur gleichen Zeit wie die Nachricht, dass Frankreich seine Flüssiggasbezüge aus Russland erhöht). Offensichtlich werden die Nachrichten nun per Brieftaubenpost, oder per offener Mobilfunkverbindung verschickt. Eine solche Nachrichten könnte etwa so klingen:

"Hallo, ist dort die Neglinnaja-Straße? (Straße im zentralen Verwaltungsbezirk in Moskau) Könnten wir mehr Flüssiggas bekommen, denn es ist kalt, wir wollen essen und haben mit all den Sanktionen nichts zu tun!"

Aber jetzt mal im Ernst.

Wir können nicht einfach so tun, als wüssten wir nicht, dass die ersten Sanktionspakete nicht von der Europäischen Kommission und schon gar nicht vom Kollektiv Ursula von der Leyens entwickelt wurden. Die Restriktionen wurden von einer Arbeitsgruppe des US-Außenministeriums ausgearbeitet. Sie sollten "die russische Wirtschaft in Stücke reißen", sodass die Bevölkerung völlig verarmt und nur noch das Nötigste zu essen hat. Dann hätten die westlichen Demokratien, ganz in Weiß, den Sieg verkünden können.


Der Westen zerstört sich selbst





Meinung

Der Westen zerstört sich selbst







So ist es auch passiert. Aber mit umgekehrten Vorzeichen. In den Vereinigten Staaten ist die Demontage so weit fortgeschritten, dass ein Bürgerkrieg in greifbare Nähe gerückt ist. Im "Garten Eden" des paneuropäischen Blocks hat das Abreiben mit einem feuchten Tuch die Dusche ersetzt, und die Inflation erreicht neue Höhen.

Russland aber fährt fort, schrittweise und beharrlich, sorgfältig und ruhig, seine Aufgaben zu lösen: in der Zone der militärischen Sonderoperation, in der Wirtschaft und auch im sozialen Bereich.

Im Grunde genommen ist es uns Russen egal, ob jemand Pakete und Modifikationen der Beschränkungen verabschieden möchte. In diesem Wettstreit ist der Name des Gewinners bereits bekannt. Wer plant, uns zu veräppeln, sollte sich darauf vorbereiten, einzustecken. Im Prinzip könnten wir auch großherzig sein und einem weiteren Sanktionspaket keinerlei Aufmerksamkeit mehr schenken. Sie brauchen es bloß, um gegenüber ihren Dienstherren Rechenschaft abzulegen. Und wir brauchen es, um uns zu vergewissern, dass wir den richtigen Weg gewählt haben.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 27. Mai 2024 bei RIA Nowosti erschienen.


Jelena Karajewa ist eine Kolumnistin bei RIA Nowosti.


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Info: https://freedert.online/europa/207196-europa-will-neuen-weg-gefunden-haben


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28.05.2024

Soll sich der Westen an die Vorstellung eines Weltkrieges gewöhnen?

freedert.online, 28 Mai 2024 10:40 Uhr, Von Wladimir Kornilow

Zunehmend wird in Ländern des Westens eine Hysterie über die angebliche Unvermeidbarkeit eines dritten Weltkriegs geschürt. Aber der Westen sollte besser nicht versuchen, Russlands Entschlossenheit bei der Verteidigung seiner Souveränität auf die Probe zu stellen.


Quelle: Legion-media.ru © Ruma Aktar


Symbolbild


"Der Dritte Weltkrieg wird am 18. Juni 2024 beginnen" – Vorhersagen solcher Art wurden kürzlich von vielen westlichen Medien verbreitet, die sich wieder einmal auf eine weitere Prophezeiung eines "neuen Nostradamus" beriefen. Das ist im Westen im Prinzip nichts Ungewöhnliches – zu allen Epochen gab es solche Vorhersagen von verschiedensten falschen Propheten. Und wir haben in letzter Zeit tatsächlich viel über die ernstzunehmenden Gefahren eines Weltkriegs gehört.


Rainer Rupp: Angriffe auf Russlands Frühwarnradarsysten – Eskalation in Richtung Atomkrieg




Analyse

Rainer Rupp: Angriffe auf Russlands Frühwarnradarsysten – Eskalation in Richtung Atomkrieg





Aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen den heutigen Tagen und früheren Zeiten: Wenn früher in Diskussionen über den Dritten Weltkrieg ein solcher als Bedrohung dargestellt wurde, wird dieses Thema heute immer häufiger eher beiläufig diskutiert – als etwas Triviales, Unvermeidliches, Unangenehmes, aber im Allgemeinen ein erträgliches Risiko. Das heißt, den westlichen Bürgern wird gezielt und aktiv in die Köpfe gehämmert, dass es unvermeidbar und notwendig sei, sich auf einen globalen Konflikt vorzubereiten, um den man nicht herumkommt. Und es ist wohl kein Zufall, dass die nächste Vorhersage über den Zeitpunkt des Krieges mit einem ganz gewöhnlichen Aufruf auf der Webseite der britischen Regierung an ihre Bürger ergänzt wurde, sich nun bitte im Voraus mit Konserven, Kerzen und Batterien "für den Notfall" einzudecken. Das ist also die neue Normalität im Westen.

Donald Trump sagte neulich auf einer Wahlkampfveranstaltung, dass "wir in den nächsten fünf Monaten sehr wohl in den Dritten Weltkrieg stürzen könnten". Was er allerdings damit sagen wollte, war, dass man das verhindern und eben keine weitere Eskalation zulassen sollte. Viele andere Äußerungen und Artikel in den Medien für die westliche Öffentlichkeit beschränken sich jedoch darauf, den Lesern die Meinung aufzudrängen, dass man dem globalen Konflikt ohnehin nicht entkommen könne.

So haben beispielsweise die britischen Konservativen nach der Ankündigung der Parlamentswahlen sofort eine Angstkampagne gestartet, um zu beweisen, dass sie natürlich besser mit dieser Situation zurechtkommen werden als die Labour Party, wenn ein Weltkrieg ausbricht. Was ist zum Beispiel solch eine Schlagzeile im Daily Telegraph wert?

"Dies könnte die letzte Wahl vor dem nächsten Weltkrieg sein."

Den Briten wird ganz banal beim Frühstück mal gesagt, dass der Krieg schon eine beschlossene Sache ist. Die Frage ist nur noch der Zeitpunkt.

In den diversen nationalen Fernsehsendern diskutieren "Experten" angeblich sehr verschiedener Couleur über die Wahrscheinlichkeit eines direkten militärischen Zusammenstoßes mit Russland. Und einige dieser "Experten" rufen ganz ungeniert offen dazu auf.

Ist die jüngste Aufforderung des ehemaligen NATO-Generalsekretärs und früheren dänischen Premierministers Anders Rasmussen, nun endlich "Putins Bluff zu durchschauen" und russische Raketen über der Ukraine direkt vom Hoheitsgebiet der NATO-Länder aus abzuschießen, nicht verrückt? Es überrascht nicht, dass diese offensichtlich verrückte Idee sofort von Wladimir Selenskij aufgegriffen wurde, der sich immer noch als Chef des ukrainischen Regimes fühlt und schon lange davon träumt, die westlichen Länder in einen direkten Kampf mit Russland verwickeln zu können. Als erstes reagierte das polnische Außenministerium, das mit gespielt ernster Miene behauptete, dass man "diese Frage prüfe". So viel zum Weg in den Dritten Weltkrieg!


NATO-Generalsekretär Stoltenberg: Ukraine sollte Russland mit westlichen Waffen angreifen dürfen




NATO-Generalsekretär Stoltenberg: Ukraine sollte Russland mit westlichen Waffen angreifen dürfen






Natürlich beeinflussen all diese regelmäßigen Spekulationen die öffentliche Meinung – wie gewünscht. Vor fünf Jahren hielten es 27 Prozent der Briten für unwahrscheinlich, dass in den nächsten 20 Jahren ein neuer Weltkrieg ausbricht, jetzt sind es nur noch 16 Prozent. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Briten glaubt, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein globaler Konflikt ausbrechen wird. Außerdem sind 80 Prozent sicher, dass sie in diesem Fall gegen Russland und 64 Prozent gegen China in den Krieg ziehen müssten.

Die US-Amerikaner sind sogar noch "zuversichtlicher", was den bevorstehenden Ausbruch eines Weltkriegs angeht: 61 Prozent. Allerdings schätzen sie die Chancen eines Krieges gegen Russland und China etwa gleich hoch ein (72 Prozent gegen 69 Prozent). Allerdings glaubt dabei weniger als die Hälfte der US-amerikanischen Bürger (45 Prozent) an einen Sieg der westlichen Koalition gegen das vereinte Russland und China.

Um den globalen Krieg noch etwas alltäglicher erscheinen zu lassen, haben einige westliche Medien bereits begonnen, die Idee zu verbreiten, er sei doch bereits im Gange! The Hill zum Beispiel zeigt geradezu Schaum vor dem Mund bei den Versuchen zu beweisen, dass Joe Biden derzeit "bereits den dritten Weltkrieg verliert". Der Durchschnittsbürger beginnt, sich eine feste Meinung zu bilden:

"Da der Weltkrieg bereits im Gange ist und ich die Folgen kaum zu spüren bekommen habe, ist er nicht so schrecklich, wie wir es befürchtet haben. Wir brauchen nur ein paar Blechdosen und Batterien für den Fall der Fälle zu kaufen – und es wird keine Probleme geben."

Es ist bei all dem nicht verwunderlich, dass eine andere und sogar bedeutende Gruppe europäischer Wissenschaftler, Politologen und Experten kürzlich in der italienischen Presse dazu aufrief, angesichts der immer deutlicher werdenden Konturen der kommenden Katastrophe endlich und dringend Friedensgespräche mit Russland über die Ukraine aufzunehmen. Die Professoren schreiben über das unglaublich hohe Risiko von Feindseligkeiten zwischen Russland und der NATO mit dem Einsatz von Atomwaffen.


Das heißt, nicht jeder in Europa ist wie Rasmussen bereit, es mit Russland aufnehmen zu wollen und unsere Fähigkeit und Bereitschaft zur Abwehr von Aggressionen auf die Probe zu stellen. Das wäre ermutigend, allerdings nur dann, wenn die seltenen Stimmen der Vernunft nicht im Strom der täglichen Anstachelung zu bewaffneten und ideologischen Konfrontationen untergehen würden. Je mehr den Menschen im Westen die Angst vor einem Weltkrieg eingebläut wird, desto mehr gewöhnen sie sich an den Gedanken seiner Unvermeidlichkeit, und desto größer ist das Risiko, dass im Westen ein Übermütiger den abenteuerlichen Schritt macht (nach dem Motto "Wir werden den Bluff aus dem Kreml durchschauen!"), gefolgt von der dann wirklich unvermeidlichen Katastrophe.


Übersetzt aus dem Russischen und zuerst erschienen bei RIA Nowosti am 27. Mai 2024.

Wladimir Kornilow ist ein bekannter ukrainischer und russischer Politikwissenschaftler, Historiker und Journalist.


Mehr zum Thema - The Hill: Biden muss siegen wollen - im "Dritten Weltkrieg"


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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

Info: https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/neue-corona-dokumente-duesteres-bild-li.2218714


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28.05.2024

Neue Corona-Dokumente zur Impf-Kampagne: „Düsteres Bild“

berliner-zeitung.de, 26.05.2024 aktualisiert am 27.05.2024 - 05:24 Uhr,Michael Maier

Neue Corona-Dokumente: „Düsteres Bild“

Der Krisenstab von General Breuer hatte ein Problem: Es wurde viel Impfstoff gekauft – der musste unters Volk. Die Berliner Zeitung hat die Protokolle gelesen.


General Carsten Breuer steht beim Bund–Länder Treffen 2021 zur Corona-Pandemie im Bundeskanzleramt zwischen der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD). Breuer sollte nach dem Willen der Ampel-Parteien die schleppenden Corona-Impfungen auf Trab bringen.&nbsp;

General Carsten Breuer steht beim Bund–Länder Treffen 2021 zur Corona-Pandemie im Bundeskanzleramt zwischen der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD). Breuer sollte nach dem Willen der Ampel-Parteien die schleppenden Corona-Impfungen auf Trab bringen.


Nach den Protokollen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und jenen des „Expertenrats“ sind nun auch die Protokolle des unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eingerichteten „Krisenstabs“ zugänglich. Der Frankfurter Allgemeinarzt Christian Haffner hat die Protokolle angefordert und mit beträchtlichen Schwärzungen erhalten.


Die Leitung war dem erfahrenen Bundeswehr-General Carsten Breuer übertragen worden. Die Bundeswehr schrieb zur Ernennung Breuers im November 2021, dem General könne „durch seine Erfahrungen in der Corona-Amtshilfe und der Organisation der deutschlandweiten Impfstoffverteilung möglicherweise die Wende in der Pandemie gelingen“. Die Tagesschau schrieb: „Ein Generalmajor soll die schleppende Corona-Impfkampagne auf Trab bringen.“ Die Bundeswehr schrieb zur Qualifikation des Generals für den Job, dass unter anderem „die Beseitigung von Schneemassen in Bayern, die Bekämpfung des Borkenkäfers“ oder „die Eindämmung von Großwaldbränden“ unter die „Ägide von Breuers Kommando“ gefallen seien.


Entsprechend arbeitete auch der Krisenstab. Die der Berliner Zeitung vorliegenden Protokolle vermitteln den Eindruck, dass Breuers Aufgabe nicht in der umfassenden Beratung und Maßnahmen-Abwägung für den Kanzler bestand. Sein Job war offensichtlich, den in gewaltigem Umfang vorab eingekauften Impfstoff unters Volk zu bringen. Der Krisenstab ging daher militärisch-systematisch an die Sache heran. So heißt es am 16. Dezember 2021: „(Geschwärzt) hat mehrfach betont, dass die Impfquote zu erhöhen ist. Delta-Welle und Omikron-Welle nur brechbar, wenn Booster-Impfungen gesteigert werden. Ziel 30 Mio. Impfdosen bis Ende des Jahres. Große Impfbereitschaft in der Bevölkerung.“ In späterer Folge verzichtet der Krisenstab auf die „Impfquote“ als Leistungskriterium und spricht stattdessen stets vom „Impftempo“. Am 4. Januar weist der Corona-Krisenstab ausdrücklich darauf hin, „dass Erstimpfung von mindestens 80 Prozent der Bevölkerung kein vordringliches Ziel der BReg ist“.


Grundsätzliche Erörterungen über eine nuancierte Strategie fanden in dem Gremium nicht statt: Wie bei den Borkenkäfern und den Schneemassen verließen sich die Logistik-Planer auf „die Wissenschaft“ und arbeiteten ab, was qua RKI und Expertenrat als Lage definiert worden war. Im Bestreben, möglichst viele Dosen zu verimpfen, gab es zahlreiche Widersprüche. So wurde bald festgestellt, es bestehe die Gefahr, dass „die Impfgeschwindigkeit sinkt“: „Größtes Problem sind die Ungeimpften. Boosterung verlangsamt Virusausbreitung dennoch nur gering.“


Als man später feststellte, dass die Ungeimpften nicht zu gewinnen waren, wurde mehrfach über eine vierte Impfung als Lösung diskutiert, um mehr Dosen verimpfen zu können. Am 3. Februar 2022 hieß es, es sei „ausreichend Impfstoff für eine vierte Impfung“ vorhanden. Das Bundesgesundheitsministerium wurde gefragt, ob es zur vierten Impfung Zahlen gebe. Die gab es nicht, die Truppe von Karl Lauterbach versprach, die Zahlen „für die Zukunft“ zu liefern. In den Protokollen tauchen die Zahlen nicht mehr auf. Stattdessen wurde überlegt, Impf-Stationen im Einzelhandel, in Einkaufszentren oder an Autobahnraststätten (für Fernfahrer) zu errichten. Die Impfkampagne wurde auch auf Ukrainisch und Russisch angeboten (für Geflüchtete), mit der Rentenversicherung gab es Gespräche, wie man die oft unwilligen Alten erreichen könnte.


Sorge bereitete dem Krisenstab schließlich der Trend, dass zahlreiche potenzielle Impflinge auf angepasste Impfstoffe für die neuen Varianten warten wollten. Am 17. Februar ist zu lesen: „BW (Baden-Württemberg, Anm. d. Red.) fragt zum Stand einer vierten Impfung als mögliches Mittel der Wahl. (Geschwärzt) trägt die Zurückhaltung des Gremiums vor. Corona-Krisenstab bittet BMG um Stellungnahme zu dem Gerücht, dass die Hersteller einen Omikron-angepassten Impfstoff nicht weiter verfolgen. Es ist noch nicht sicher, ob ein angepasster Impfstoff in die Produktion geht. (Geschwärzt) hebt die gute Wirkung der aktuell zugelassenen Impfstoffe hervor. Diese ist auch ein wichtiges Argument, sich jetzt impfen zu lassen und nicht auf einen angepassten Impfstoff zu warten. BMG erläutert die aktuelle Stiko-Empfehlung zur vierten Impfung für vulnerable Personengruppen und Beschäftigte im Gesundheitswesen.“


Am 3. März 2022 stellt das Gremium fest: „Corona-Krisenstab berichtet, dass sich das Expertengremium aktuell damit befasst, den Blick auf künftige Infektionswellen zu schärfen und wie eine Intensivierung der Impfkampagne erreicht werden kann. Zum Thema Nachhaltigkeit fanden in dieser Woche Gespräche des Corona-Krisenstabs mit Angehörigen des Expertengremiums statt. Das Expertengremium habe in seiner letzten Sitzung ein düsteres Bild zum nachlassenden Infektionsschutz gezeichnet. Es wird ein zeitgerechtes Handeln erforderlich sein werden (sic).“

Diese dramatische Mitteilung wurde in der heißen Phase der Debatte über eine Impfpflicht geäußert. Was der Krisenstab in dieser Phase zum Impfpflicht besprach, ist unbekannt, da wesentliche Passagen aus dieser Zeit umfänglich geschwärzt wurden. Die Abstimmung erfolgte schließlich im Bundestag am 7. April 2022, wo sich die Mehrheit der Abgeordneten gegen eine allgemeine Impfpflicht aussprach.


Mit dem Scheitern der Impfpflicht scheint auch die Bedrohung durch Corona ihren Schrecken verloren zu haben. Der Krisenstab stellte am 4. Mai seine Tätigkeit offiziell ein, obwohl er noch kurz davor einen Anstieg der Infektionszahlen festgestellt hatte. Jemand (geschwärzt) dankte den Teilnehmern, die Lauterbach-Fraktion entließ General Breuer mit einem Ausblick in die Zukunft: „BMG betont die Bedeutung, den Impfschutz aufrecht zu erhalten und die Booster Lücke zuschließen. Es besteht die Hoffnung, dass zum Herbst ein adaptierter, um Impfstoff zur Verfügung steht. Es wird darauf hingewiesen, dass im Spätsommer möglicherweise die in den Stand-by-Modus befindliche Infrastruktur reaktiviert werden muss (sic), sollte eine weitere flächendeckende Impfung erforderlich sein.“


Christian Haffner überlegt nun, ob er die geschwärzten Passagen – teilweise sind ganze Sitzungen geschwärzt, insbesondere im Vorfeld der geplanten Einführung einer Impfpflicht – freiklagen soll. Auch alle Hinweise auf Corona-Proteste sind geschwärzt; für deren Bewertung scheint unter anderem das Ministerium von Annalena Baerbock zuständig gewesen zu sein. So vermerkt der Vertreter des Auswärtigen Amtes (AA) am 1. Februar, dass im Ausland „heterogene Protestbewegungen“ beobachtet worden seien.


Haffners Fazit über die vorliegenden Erkenntnisse aus den Protokollen: „Der Bund-Länder-Krisenstab beschäftigte sich vorwiegend mit zwei Themen, nämlich Minimierung der Fallzahlen und Maximierung der Impfquote. Da während seiner Amtsdauer, Dezember 2021 bis Mai 2022, keine ‚epidemische Notlage‘ mehr ausgerufen war, stand das zweite Ziel im Vordergrund. Diskutiert wurde über Impfangebote, Nudging und Impfpflichten. Die Verhandlungen waren nicht fachlich fundiert, sondern maßnahmenbezogen.“


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Info: https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/neue-corona-dokumente-duesteres-bild-li.2218714


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28.05.2024

Zeitzeichen, 28

freiheitsfoo.de, vom 27. Mai 2024 von freiheitsfoo

victor-klemperer-cc-by-sa-bundesarchiv_bild_183-s90733-mod-freiheitsfooIn unserer Kategorie „Zeitzeichen“ rezitieren wir in unregelmäßigen Abständen und in ebenso unregelmäßigem Umfang Nachrichtenschnipsel oder Zitate, die wir als möglicherweise stellvertretende Beispiele für größere Entwicklungen und gesellschaftliche Symptome empfinden: als Zeitzeichen.


Wir behalten uns vor, dieses oder jenes kurz zu kommentieren oder zu bewerten, oder auch nicht. :)


DLF-Kurznachricht vom 17.4.2023: „Bundespräsident Steinmeier hat Altkanzlerin Merkel bei der Verleihung des höchsten deutschen Verdienstordens als außergewöhnliche Politikerin gewürdigt. Sie habe in Krisenzeiten Deutschland und Europa zusammengehalten und Kritiker widerlegt, sagte Steinmeier im Berliner Schloss Bellevue. Als herausragende Beispiele nannte der Bundespräsident Merkels Politik während der Corona-Pandemie, in der Finanzmarktkrise und beim Atomausstieg. (…) Hinzu gekommen sei ihre Fähigkeit, auch Fehler anzuerkennen und zu korrigieren, lobte Steinmeier, der einst Außenminister unter Merkel gewesen ist. Merkel beschränkte sich in ihrer Rede auf eine Danksagung an Weggefährten. Neben ihrer Familie standen unter anderem Bundeskanzler Scholz, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und die früheren Kanzleramtschefs de Maizière, Pofalla, Altmaier und Braun auf der Gästeliste.“ Die Gästeliste liest sich wie ein Who-is-who der schlechten Erinnerungen. In der Reihenfolge wie in der Nachricht zitiert (und inhaltlich nicht vollständig): Cum-Ex-G20-Olaf, Internetsperren-Dreiwettertaft-Röslein, Die-NSA-sagt-es-ist-alles-gut-Ronald, Klimasaurier-PV-Industrie-Zerstörer-Peter, Geheimdienst-Patron-Helge. Was gibt es noch weiter dazu zu sagen?


DLF-Kurznachricht vom 17.4.2023: „Das Amtsgericht Heilbronn hat gegen drei Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ Freiheitstrafen zwischen drei und fünf Monaten ohne Bewährung verhängt. Das Urteil gegen zwei Männer und eine Frau wegen Nötigung ist laut Staatsanwaltschaft das härteste, das in Deutschland gegen Mitglieder dieser Gruppierung bisher verhängt worden ist. Es ist noch nicht rechtskräftig. Die Aktivisten hatten nur wenige Stunden nach einer ersten Verurteilung wegen einer Blockadeaktion erneut eine Straße besetzt.“ Bitte auf der Zunge zergehen lassen: Zweifache gewaltfreie Straßenblockade bringt fünf Monate Haft ohne Bewährung. Werden PKW-Fahrer, die mit ihren Fahrzeugen Radwege wiederholt blockieren zukünftig ähnlich geahndet? Aber „Scherz“ beiseite. Das kann – wenn kein Aprilscherz – nichts anders als ein neuer Tiefpunkt deutscher „Rechtssprechung“ sein …


DLF-Kurznachricht vom 6.5.2023: „Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat sich empört über Pläne für Asylverfahren an den Außengrenzen der Europäischen Union gezeigt. Dies sei „ein menschenrechtlicher Dammbruch“, sagte der Leiter der Europaabteilung von Pro Asyl, Kopp, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es gebe keine fairen, rechtsstaatlichen Verfahren in haftähnlichen Lagern an den Rändern Europas, kritisierte er. Die „Blaupause“ für solche Verfahren könne seit Jahren auf den griechischen Inseln beobachtet werden. Bundesinnenministerin Faeser und Finanzminister Lindner hatten zuvor für einen verschärften Kurs in der Migrationspolitik der Europäischen Union plädiert. Es solle für eine verlässliche Identifizierung, Registrierung und Überprüfung von Menschen bereits an den EU-Außengrenzen gesorgt werden, sagte Faeser dem „Handelsblatt“. Zugleich forderte die SPD-Politikerin verstärkte Kontrollen. Lindner führte aus, er glaube, dass auch der physische Schutz der Außengrenze in Betracht gezogen werden müsse, etwa durch einen Grenzzaun.“ Sicherheits-Faeser und Freiheits-Lindner. Genau mein Geschmack!


DLF-Kurznachricht vom 13.5.2023: „Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Wadephul plädiert dafür, der Ukraine den Einsatz deutscher Waffen auch gegen Ziele auf russischem Territorium zu erlauben. „Weder völkerrechtlich noch politisch gibt es eine Begründung dafür, warum die Ukraine nicht auch Ziele in Russland angreifen darf“, sagte Wadepuhl dem Berliner „Tagesspiegel“. Nach Angaben von Bundeskanzler Scholz gibt es einen „Konsens“ mit dem ukrainischen Präsidenten, dass deutsche Waffen nicht für Angriffe auf russisches Gebiet genutzt werden. Wadepuhl betonte dagegen, die Ukraine müsse „Logistik und Nachschub auch jenseits der Grenze stören können, um den Angriffskrieg stoppen zu können“.“ Früher hätte man diesen „C“DU-Politiker mit solchen Äußerungen was als Kriegstreiber beschimpft.


Aus einem DLF-Kurznachricht vom 30.9.2023: „Nach einem kritischen Beitrag des US-Unternehmers Elon Musk auf dessen Plattform X hat das Auswärtige Amt den Einsatz privater Hilfsschiffe im Mittelmeer verteidigt. Auf diese Weise würden Leben gerettet, schrieb das Haus von Außenministerin Baerbock. Hintergrund ist der Unmut in Italien über die finanzielle Unterstützung von Rettungsorganisationen durch Deutschland. Musk hatte die Frage gestellt, ob sich die deutsche Öffentlichkeit dessen bewusst sei. Der Tesla-Chefhängte an seine Frage zudem den Beitrag eines Nutzers an, der zur Stimmabgabe für die AfD auruft.“ Da weiß mensch nun wenigstens, wo sich Herr Musk ideologisch rumtreibt und agitiert.


heise.de-Bericht vom 12.10.2023: „Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland 20,3 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, die nicht in ihrer Wohngemeinde arbeiteten. Das sind rund 700.000 mehr als im Jahr 2021, geht aus Zahlen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor. Dabei sei nicht nur die absolute Zahl, sondern auch der Anteil der Pendlerinnen und Pendler mit einem einfachen Arbeitsweg von mehr als 30 km deutlich gewachsen. 7,1 Millionen Beschäftigte fuhren 2022 mehr als 30 km zur Arbeit, 2021 waren es noch 6,6 Millionen; mehr als 50 km legten 3,9 Millionen zurück (2021: 3,6 Millionen). Der durchschnittliche einfache Arbeitsweg wuchs von 16,9 km im Jahr 2021 auf 17,2 km im Jahr 2022.“


tagesschau.de-Meldung vom 13.10.2023: „Das Thema Zuwanderung bewegt die Deutschen derzeit mehr als jedes andere. 44 Prozent der Befragten nennen es im DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin als das ihrer Ansicht nach wichtigste politische Problem, um das sich die Politik vordringlich kümmern müsste. Auf dem zweiten Platz folgt mit 18 Prozent der Bereich bewaffnete Konflikte/Frieden/Außenpolitik. Erst mit Abstand folgen weitere Themen wie Rente/Alterssicherung (13 Prozent), Wirtschaft (11 Prozent) und Inflation sowie Steuern (jeweils 10 Prozent). Andere Schwerpunkte wie etwa Umweltschutz/Klimawandel (1 Prozent) oder Löhne und Soziale Ungerechtigkeit (jeweils 3 Prozent), die in der Vergangenheit von den Befragten als wichtig bezeichnet wurden, rückten in dieser Woche deutlich in den Hintergrund.“ Bedrückendes, massenhaftes Verrücktsein einer Gesellschaft als Folge unfreflektierter (Anti)Social-Media-Abhängigkeit.


DLF-Kurznachricht vom 14.10.2023: „Treffen im Kanzleramt: Merz nach Gespräch zu Migration zufrieden. Die Union hat das Spitzentreffen zur Migrationspolitik im Kanzleramt positiv bewertet. Es sei in einer guten Atmosphäre verlaufen, sagte der CDU-Vorsitzende Merz im ZDF. Er habe den Eindruck, dass Bundeskanzler Scholz jetzt wirklich ernsthaft über die Begrenzung des Zuzugs nach Deutschland sprechen wolle. Beide Seiten hätten vereinbart, sich in Kürze wieder zu treffen.“ Merz zufrieden? Dunkelschwarze Zeiten für das (ehemalige) Grundrecht auf Asyl als ehemalige Folge der Erfahrungen vieler Deutscher im und nach dem Zweiten Weltkrieg!


Aus dem Feature „Die Verleugneten – Im KZ mit dem grünen und schwarzen Winkel“ von Alexa Hennings, am 17.10.2023 gesendet im DLF, ab ca. 42’30“: „‚Diese ganzen Gedenktage, das ganze Gedenken, das macht doch nur Sinn, wenn man etwas aus der Geschichte lernt! Oder etwa nicht? Ja, Opa, wie gehn wir denn um mit den Armen, mit den Obdachlosen, hm? Geh doch mal in eine Schulklasse: Du Assi, du! Assi! Die soziale Herkunft eines Kindes ist entscheidend für den Bildungserfolg. Das hat doch nichts mit Gerechtigkeit zu tun!‘ … Deutschland 1933: ‚Wer zweimal eine angebotene Arbeit ablehnt gilt als arbeitsscheu und asozial.‘ Deutschland bis zum Januar 2023: ‚Wer zweimal eine angebotene Arbeit ablehnt, bekommt einen Teil des Hartz-IV-Geldes gestrichen.‘ … ‚Und das fand ich sehr erschreckend nochmals in der Recherche mit dem Thema: Wie Muster von diesen Denkmodellen einfach weitergegeben werden. Und da ist auch die Frage natürlich: Inwieweit ist der Mensch nur etwas wert, wenn er arbeitet. Der Wert des Menschen gekoppelt sozusagen an seine Arbeitskraft.'“


DLF-Kurznachricht vom 28.10.2023: „Sondervermögen für die Bundeswehr- Habeck und Pistorius mahnen Planungssicherheit nach 2026 an. Bundeswirtschaftsminister Habeck fordert eine Debatte darüber, wie die Bundeswehr nach 2026 finanziert werden soll, wenn das aktuelle 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen ausgeschöpft ist. Angesichts geopolitischer Veränderungen und der sogenannten „Zeitenwende“ müsse Deutschland mehr in seine Sicherheit investieren, sagte der Grünen-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Als mögliche Finanzierungslösung schlägt er vor, Kredite aufzunehmen, die über den bisherigen Rahmen der Schuldenbremse hinausgehen könnten. Habeck betonte, die Schuldenbremse sei für die laufende Koalitionsarbeit wichtig. Jedoch sollte überprüft werden, ob sie in veränderten Zeiten noch angebracht sei. Auch Verteidigungsminister Pistorius warnte davor, dass fast zwei Drittel des Sondervermögens der Bundeswehr bis Ende dieses Jahres vertraglich gebunden seien. Das zusätzliche Geld werde voraussichtlich 2027/2028 aufgebraucht sein, so der SPD-Politiker. Um das Zwei-Prozent-Ziel der NATO einhalten zu können, müsse das Budget für die Truppe dann um 20 Prozent erhöht werden.“ Kein Fake. Keine Persiflage. Eine „echte“ Nachricht.


Zwei Kurznachrichten aus dem DLF-Newsblog zum Ukraine-Krieg vom 31.10.2023: „Lettland stellt der ukrainischen Polizei zwölf Drohnen zur Verfügung. Wie das lettische Nachrichtenportal Delfi berichtet, wurde die Lieferung bei einem Treffen der Innenminister beider Länder beschlossen. Weitere Themen seien die Erfahrungen ukrainischer Sicherheitsbehörden sowie Hilfe für die Zivilbevölkerung gewesen.“ Und: „Der ukrainische Grenzschutz setzt nach eigenen Angaben auch Drohnen zur Verhinderung der Flucht von Wehrpflichtigen ins Ausland ein. Im südlichen Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau seien am Freitag 14 Männer an der illegalen Ausreise gehindert worden, teilte der Grenzschutz am Samstag mit. In vier Fällen sei dabei zur Aufklärung aus der Luft auch eine Drohne eingesetzt worden, hieß es. Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 20 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz nach eigenen Angaben mehr als 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert. Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge sind in den 27 EU-Staaten sowie Norwegen, Schweiz und Liechtenstein über 650 000 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren als Flüchtlinge registriert.“ Den Kriegsdienst zu verweigern ist gutes europäisches wie internationales Menschenrecht.


Rise of the „Bundeswehr“ – DLF-Kurznachricht vom 9.11.2023: „Bundeswehrverband fordert Wehrpflicht als letztes Mittel zur Personalgewinnung. Der Bundeswehrverband dringt angesichts neuer und vielschichtiger Bedrohungen darauf, mehr Personal für die Truppe zu gewinnen. Verbandschef Wüstner sagte der „Rheinischen Post“, gelinge es nicht, den Abwärtstrend zu stoppen, drohe die Einsatzbereitschaft auf ein Maß zu sinken, das kaum zu verantworten wäre. Vermutlich werde die Politik auch nicht umhinkommen, sich über ein Dienstjahr oder die Wehrpflicht Gedanken zu machen. In Berlin beginnt heute die Bundeswehrtagung, zu der morgen auch Bundeskanzler Scholz erwartet wird.“


Weitere Puzzlestücke in der mentalen Kriegsvorbereitung Deutschlands – DLF-Kurznachricht vom 12.11.2023: „Bundestag – Ampel-Fraktion und Union einig über Einführung von Veteranentag. Im Bundestag zeichnet sich eine breite Mehrheit für die Einführung eines Gedenktags für die ehemaligen Soldaten der Bundeswehr ab. Deutschland bekomme einen Veteranentag, sagte der SPD-Verteidigungspolitiker Arlt dem „Tagesspiegel“. Die Ampelfraktionen seien sich darüber einig. Auch die Union ist dafür, in der kommenden Woche soll es Gespräche mit der CDU/CSU-Fraktion geben, um letzte Details zu klären. Unionsfraktionsvize Wadephul sagte, er freue sich, dass in der demokratischen Mitte Konsens bestehe, die Leistungen der Soldaten angemessen zu würdigen. Es werde nur noch über die genaue Ausgestaltung verhandelt. Die Union schlägt als Veteranentag den 12. November vor, an diesem Tag im Jahr 1955 wurde die Bundeswehr gegründet.“ Jawoll, Herr Wadephul!


DLF-Nachricht vom 13.11.2023: „Verteidigungsminister Pistorius hat einen Mentalitätswandel bezüglich der Verteidigungsfähigkeit verlangt. Der SPD-Politiker sagte im ARD-Fernsehen, in Deutschland hätten die Menschen wie auch in anderen europäischen Staaten 30 Jahre lang mit dem Gefühl gelebt, dass es keine Bedrohung durch Krieg gebe. Die Lage habe sich geändert. (…) Pistorius verteidigte in diesem Zusammenhang seinen Begriff einer nötigen „Kriegstüchtigkeit“ der Bundeswehr, der von Teilen der SPD abgelehnt wird. Dies sei zwar ein hässliches Wort, aber eben eines für eine hässliche Sache. „Kriegstüchtig“ bedeute nicht, dass Deutschland einen Krieg führen wolle, sondern dass es ihn führen könne, wenn es angegriffen werde.“ Das nannte man bislang „Verteidigungsbereitschaft“ und nicht „Kriegstüchtigkeit“. Kein belangloser Unterschied, wenn man auch der Fairness halber dazu schreiben muss, dass die „Bundeswehr“ schon seit vielen Jahren in anderen Ländern der Welt nicht „verteidigt“ sondern „Krieg führt“. Doch diese Ehrlichkeit lässt auch der jetzige Minister im Kriegsamt vermissen.


DLF, 29.11.2023: „Bundesverteidigungsminister Pistorius sieht trotz der Haushaltskrise keine Notwendigkeit, in seinem Etat zu sparen. Es gebe bislang keinerlei Anforderungen an ihn, einen Beitrag zur Konsolidierung zu leisten, sagt Pistorius bei einer Regierungsbefragung im Bundestag. Vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments gehe er davon aus, dass der sogenannte Einzeletat 14 und das Sondervermögen für die Bundeswehr unangetastet blieben. Und dies halte er auch für richtig, betonte der SPD-Politiker.“ Alles ist gut.


DLF, 29.11.2023: „Schutz vor Kriegen – Politologe Herfried Münkler rät Europa zur atomaren Aufrüstung Der renommierte Berliner Politologe Herfried Münkler rät Europa zu einer atomaren Aufrüstung, um besser vor Kriegen geschützt zu sein. Der Magazin „Stern“ sagte der Wissenschaftler, Europa müsse atomare Fähigkeiten aufbauen. Die Briten hätten zwar Atom-U-Boote und Frankreich Atombomben. Aus Sicht des Kremls dürfe man aber bezweifeln, dass sie diese auch wirklich einsetzen würden, um Litauen oder Polen zu schützen. Wörtlich wird Münkler weiter mit den Worten zitiert: „Wir brauchen einen gemeinsamen Koffer mit rotem Knopf, der zwischen großen EU-Ländern wandert.“ Es sei längst eine Aufrüstungsspirale in Gang, der sich Europa nicht entziehen könne. Die Ukraine habe nach dem Budapester Memorandum ihre Atomwaffen an Russland abgetreten, für das amerikanische, britische und russische Versprechen, die Grenzen der Ukraine zu schützen. „Die Erfahrung zeigt, dass solch ein Vertrag nichts wert ist“, führte der emeritierte Professor der Humboldt-Universität aus. Für viele Staaten der Erde liege es näher, die Politik des Nordkoreaners Kim zu betreiben – „nur bis an die Zähne bewaffnet ist man unangreifbar“. Das sei auch der Grund, warum die iranischen Mullahs die Bombe haben wollten: „Und wenn die sie haben, will Saudi-Arabien auch eine. Und als Nächstes kämen die Türken.“ Putins Ukrainekrieg habe die Politik der Nichtverbreitung von Atomwaffen desavouiert.“ Der „renommierte“ Mensch scheint ein Dinosaurier. Und was die letzte Aussage betrifft: Auch „die Amerikaner“ (i.e. D. Trump) haben effektiv die Auflösung einiger Abrüstungsbestrebungen und – verträge initiiert.


DLF, 29.11.2023: „Das Amtsgericht München hat Beschwerden von Journalisten gegen die Telefonüberwachung eines Pressevertreters der „Letzten Generation“ abgewiesen.In der Begründung hieß es, die Abhöraktion sei im Zuge der Ermittlungen gegen Mitglieder der Klimabewegung in München rechtens. Der Eingriff in die Pressefreiheit sei daher gerechtfertigt. Zudem hätten Gespräche mit Journalisten bei der Überwachung nicht im Vordergrund gestanden. Kürzlich war bekannt geworden, dass das Landeskriminalamt Bayern im Herbst vergangenen Jahres mehrere Telefonanschlüsse der „Letzten Generation“ abgehört hatte, darunter auch ein Pressetelefon. Die Generalstaatsanwaltschaft in München ermittelt gegen Mitglieder der Klimaschutzgruppe wegen des Anfangsverdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung.“ Klar, München – voll „kriminell“ diese Menschen, die auf das Versagen der Realpolitik und die bevorstehende Katastrophe versuchen aufmerksam zu machen. In letzter Konsequenz könnte man die Haltung der Richter aus Bayern als menschen- und lebensverachtend bezeichnen.


DLF-Kurznachricht vom 11.12.2023: „Migration – Union pocht auf Kürzung von Asylleistungen für Ausreisepflichtige. Die Leistungen für abgelehnte und ausreisepflichtige Asylbewerber sollen nach einem Vorschlag der Unionsfraktion im Bundestag gekürzt werden. Künftig sollten sie nur noch das – wie es heißt – „physische Existenzminimum“ erhalten, zitiert die „Bild“-Zeitung aus einen Antrag von CDU und CSU. Derzeit sei das Leistungsniveau für Asylbewerber in Deutschland hoch, so dass die Anreize für eine irreguläre Migration nach Deutschland gesenkt werden müssten. Weitere Forderung der Union ist demnach, dass künftig keine Hilfen mehr für Asylbewerber bezahlt werden, die über einen EU-Staat nach Deutschland eingereist sind. Für diese solle es nur noch maximal zwei Wochen eine Art „Überbrückungsleistung“ geben. So habe die Versorgung eines Asylbewerbers grundsätzlich in dem Staat zu erfolgen, in dem der Schutzstatus gewährt worden sei.“ Christliche Nächstenliebe halt.


DLF-Nachricht vom 12.1.2024: „Antifaschismus – Aktivistin Irmela Mensah-Schramm hält Aufrufe der Politik zu mehr Engagement gegen Rechtsextremismus für heuchlerisch. Die Antifaschismus-Aktivistin Irmela Mensah-Schramm hat die Aufrufe aus der Politik zu mehr Engagement gegen Rechtsextremismus als heuchlerisch kritisiert. Man fordere Bürger auf, lauter zu werden, und ignoriere oder kriminalisiere sie dann, sagte sie dem Deutschlandfunk. So sei ihr eigenes fast 40-jähriges Engagement von Strafanzeigen gegen sie begleitet, meinte Mensah-Schramm. Zudem bestehe seit Jahren seitens Politik und diverser Medien kein Interesse mehr an ihren Projekten. Mensah-Schramm beseitigt Nazi-Schmierereien oder rechtspopulistische Aufkleber im öffentlichen Raum. Sie übersprüht sie, verändert ihren Sinn oder kratzt sie ab. Die 78-Jährige wurde mehrfach für ihre Zivilcourage ausgezeichnet – etwa mit der Bundesverdienstmedaille und dem Göttinger Friedenspreis. Zugleich geriet sie mit Polizei und Justiz in Konflikt. So wurde sie etwa wegen Sachbeschädigung verurteilt. Bundestagspräsidentin Bas hatte zum Jahreswechsel an die Bevölkerung appelliert, sich stärker gegen rechts zu engagieren. Derzeit sorgt das bekannt gewordene rechtsextreme Geheimtreffen mit Gesprächen über die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund für sorgenvolle Stimmen aus der Politik und Auffrufe zum Widerstand gegen Rechts.“ Mit Blick auf die Reden aller Steinmeiers dieser Zeiten.


Pressemitteilung des Flüchtlingsrats Niedersachsen vom 19.1.2024 mit der Überschrift „Verfassungsfeinde“: „Verfassungsfeinde finden sich nicht nur bei der AFD, sondern auch in der Regierung. Fürchten müssen sich Geflüchtete auch vor der neuen Merz-CDU und ihrem Grundsatzprogramm, das erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine völlige Abschaffung des Asylgrundrechts vorsieht.“


DLF am 11.2.2024: „Nachrüstung – Grüne und FDP für mehr Waffenproduktion in Europa. Grüne und FDP begrüßen den Aufruf von NATO-Generalsekretär Stoltenberg zum Ausbau der Rüstungsproduktion in Europa. Der FDP-Verteidigungspolitiker Faber sagte dem „Tagesspiegel“, die Abschreckung gegen die Aggression des russischen Staatschefs Putin sei nur glaubwürdig, wenn man Waffen und Munition schnell produzieren könne. Die Grünen-Fraktionsvize Brugger erklärte, die Erkenntnis sei bitter, aber angesichts der brutalen Realität und der steigenden Bedrohung leider notwendig. Es gehe um eine bessere Ausstattung der eigenen Kräfte sowie darum, die Durchhaltefähigkeit der Ukraine zu sichern. Die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen, Nanni, sagte, Europa müsse unabhängig vom Wahlausgang in den USA für die eigene Sicherheit sorgen können. Zuvor hatte NATO-Generalsekretär Stoltenberg gemahnt, das Bündnis müsse sich auf eine womöglich jahrzehntelange Konfrontation mit Russland vorbereiten und dazu die eigene industrielle Basis schneller wiederherstellen sowie ausbauen.“ Tja …


Aus einem DLF-Bericht vom 26.2.2024 zur erneuten Weigerungshaltung des Bundeskanzlers Scholz, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern: „Der CDU-Abgeordnete Kiesewetter bezeichnete die Aussagen von Scholz als „Ausflüchte und Pseudo-Erklärungen“. Der Kanzler wolle schlicht die Ukraine nicht mit Taurus unterstützen, weil diese Marschflugkörper so effektiv seien und die Krim-Brücke erreichen könnten. Scholz wolle offenbar nicht, dass Russland von der völkerrechtswidrig besetzten Krim zurückgedrängt werde, erklärte Kiesewetter gegenüber ntv.de.“ Klar, Herr Kiesewetter. War der Koks beim ntv gut?


DLF-Kurznachricht vom 27.2.2024: „Frankreich schließt Entsendung von Soldaten in die Ukraine nicht aus. Frankreich erwägt nach den Worten seines Präsidenten Macron einen Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine. Macron sagte nach einer internationalen Ukraine-Unterstützerkonferenz in Paris, es habe bei dem Treffen zwar keinen Konsens über solche Einsätze gegeben. Doch könne jedes Land eigenständig und souverän über den Einsatz von Bodentruppen entscheiden.“ Noch so eine „Zeitenwende“. Wendung wohin?


DLF am 27.2.2024: „CO2-Speicherung – FDP-Klimapolitiker: „Ich halte die Technik absolut für verantwortbar“. CO2 künftig auch im Meeresboden zu speichern, hält Olaf in der Beek für unverzichtbar und sicher. Es sei die einzige Möglichkeit mancher Industrien, sich der Emissionen zu entledigen, so der klimapolitische Sprecher der FDP-Fraktion.“ Mal davon abgesehen, dass „FDP“ und „Klimapolitiker“ schon mal gar nicht in Kombination geht: Die erneut grassierende Mode des Alternativlos-Mythos ist Quatsch. Und über Spätfolgen des irgendwie schnell versteckten CO2 scheinen die Leute von der FDP (und CDU, CSU, AfD …) nicht denken zu können.


heise-Meldung vom 28.2.2024: „Slimdesign hat eine bezahlbare Bodycam „mit KI-Funktionen“ entwickelt, die nach Vorstellung des Unternehmens künftig jeder an seiner Kleidung tragen könnte.“ Toll!


tagesschau.de vom 17.3.2024: „BKA-Chef zu Tesla-Anschlag: „Zuspitzung der Bedrohungslage“. Tagelang konnte das Tesla-Werk nach dem Anschlag auf die Stromversorgung nicht produzieren – die Bundesanwaltschaft ermittelt. BKA-Chef Münch warnte im Bericht aus Berlin vor wachsender Gewaltbereitschaft von links. Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, hat nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Werks bei Berlin vor einer zunehmenden Gewaltbereitschaft von Linksextremisten gewarnt. Münch sagte, die Ermittlungen seien komplex, die Attentäter agierten „sehr klandestin“. (…)“ Ein Anschlag. Ein Attentat? Versehentliche oder absichtliche semantische Verschmierung des BKA-Chefs?


DLF-Kurznachricht vom 17.4.2024: „Die CDU hat die neue Formulierung zum Islam im Entwurf ihres Grundsatzprogramms gegen Kritik verteidigt. Unions-Parlamentsgeschäftsführer Frei sagte den Fernsehsendern RTL und ntv, die Änderungen seien keine Stigmatisierung, sondern eine Klarstellung. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende betonte, man sei nicht bereit, jede Ausprägung des Islams zu akzeptieren. Das neue Grundsatzprogramm der CDU soll auf einem Parteitag Anfang Mai beschlossen werden. Darin steht der Satz: „Ein Islam, der unsere Werte nicht teilt und unsere freiheitliche Gesellschaft ablehnt, gehört nicht zu Deutschland.“ In einem Programmentwurf vom Dezember war noch der Satz zu lesen: „Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland.“ Die gesamte Passage zum Islam in dem Grundsatzprogramm beginnt nun mit den Worten: „Muslime sind Teil der religiösen Vielfalt Deutschlands und unserer Gesellschaft.“ Für die Änderung braucht es allerdings noch die Zustimmung auf einem Parteitag.“ Dieselbe Forderung (für welche „Werte“ eigentlich?) könnte man auch an „den“ Hinduismus und vor allem an „das“ Christentum richten können. Wobei sich die „C“DU bei letzterer selber aus dem Land gekickt hätte …


DLF-Kurznachricht vom 17.4.2024: „Soziale Medien – Bundesregierung startet WhatsApp-Kanal. Die Bundesregierung weitet ihr Informationsangebot in den sozialen Netzwerken weiter aus. Wie ein Sprecher in Berlin mitteilte, gibt es dazu jetzt einen Kanal im Messengerdienst WhatsApp. Der erste Beitrag darin ist eine Sprachnachricht von Bundeskanzler Scholz. Der Kanal soll der Information über Entscheidungen der Bundesregierung und deren Hintergründe dienen. In der vergangenen Woche hatte die Entscheidung für einen eigenen Account des Kanzlers auf der Social-Media-Plattform TikTok für Aufsehen gesorgt. Accounts von Scholz oder der Bundesregierung gibt es zudem bei X, Instagram, Mastodon und Facebook.“ Nix gelernt. Ganz unabhängig von anderen guten Gründen dagegen seitens der sog. Datenschützer und vom Antidiskriminierungs-Bundesbeauftragten.

Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz in DLF-Nachrichten vom 4.5. und 6.5.2024: „Staatlich organisierte Einflussnahme aus Russland, China und anderen autoritären Ländern bedrohe unsere Freiheit und Sicherheit ganz massiv, sagte von Notz der „Rheinischen Post“. Die Risiken seien lange bekannt. Politisch müsse man ihnen ganz anders als bisher begegnen und die Demokratie sehr viel wehrhafter aufstellen, betonte von Notz.“ Und: „Der Vorsitzende des parlamentarischen Kontrollgremius im Bundestag, von Notz, zeigte sich im Deutschlandfunk nicht überrascht, dass Russland hinter der Aktion stecken soll. Der Grünen-Politiker sagte, dies sei offenkundig aber dennoch ein ernsthaftes Sicherheitsproblem. Die Politik müsse daher gesetzlich nachschärfen und die Spionageabwehr in Deutschland ausbauen.“ Gegen Angriffe wehrt man sich am besten durch bessere IT ohne Microsoft und Apple, die beides US-Unternehmen sind. Einfach eine Verstärkung und Aufwertung von Geheimdiensten zur fordern und zu praktizieren ist dagegen billig und populistisch. Und neben den offensichtlichen Spionage-Angriffen aus Fernost und Ost gibt es eben auch diese aus den USA, die Herr Notz aber leider unter den Tisch fallen lässt. Auch nicht ausgewogen und nüchtern. Zu dieser Einäugigkeit passt dann auch hervorragend des Politikers aus einem Bericht vom 22.4.2024: „Der Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestags, Konstantin von Notz, warnte vor mangelndem Problembewusstsein. „Bestehende, viel zu große Abhängigkeiten von Technologieanbietern aus autoritären Staaten müssen zwingend und schnellstmöglich reduziert werden“, sagte der Grünen-Fraktionsvize.“


DLF-Kurznachricht vom 9.5.2024: „Nach Protestcamp-Räumung- Harsche Kritik an Berliner Dozenten wegen Unterstützerbrief für propalästinensische Aktivisten. Bildungsministerin Stark-Watzinger hat sich „fassungslos“ zu einem Unterstützerbrief von Berliner Hochschuldozenten für propalästinensische Aktivisten geäußert. Statt sich klar gegen Israel- und Judenhass zu stellen, würden Uni-Besetzer zu Opfern gemacht und Gewalt verharmlost, sagte die FDP-Politikerin der „Bild“. Dass die Unterstützer Lehrende seien, sei eine neue Qualität. Gerade sie müssten auf dem Boden des Grundgesetzes stehen. Berlins Regierender Bürgermeister Wegner, CDU, meinte, für die Verfasser dieses – Zitat – Pamphlets habe er überhaupt kein Verständnis. Kritik kam auch vom Präsidenten des Zentralrats der Juden, Schuster. Der Botschafter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland, Arafeh, indes sagte der dpa, der Spielraum für freie Meinungsäußerung und die akademische Freiheit mit Blick auf Israel und den Gaza-Krieg gehe immer weiter zurück. Fast 200 Dozenten hatten eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie das Recht ihrer Studenten auf friedlichen Protest verteidigen. Das schließe die Besetzung von Uni-Gelände ein, heißt es. Zuvor hatten 150 Aktivisten versucht, einen Hof der FU Berlin zu besetzen und Zelte aufzustellen. Die Polizei schritt ein. Fast 80 Personen wurden festgenommen.“ Wer sich die Stellungnahme der Dozent*innen durchliest wird bei sachlichem Blick erkennen, dass diese nichts anderes als die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu verteidigen versuchen und sich zudem gegen unangemessene Polizeigewalt einsetzen. Warum das die FDP-Politikerin im Gespräch für das Populismus-Schmierblatt „fassungslos“ macht bleibt ihr Geheimnis, lässt aber erahnen, dass die Diplom-Betriebswirtin und Managerin von ebendiesen Dingen wenig Ahnung, Erfahrung von geschweige denn Verständis dafür hat. Da sollte sie dann lieber schweigen. Pro-Palästinensertum ist halt nicht zwangsläufig das gleiche wie Anti-Semitismus.

Stefan Keuter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion, in einem DLF-Interview vom 23.5.2024 mit Bezug auf die SS-verharmlosenden Äußerungen des AfD-Europaparlemente-Spitzenkandidaten Krahl: „Es ist nicht Aufgabe des Europakandidaten, die Geschichte des Zweiten Weltkrieges neu aufzuarbeiten … Natürlich hat Maximilian Krah inhaltlich recht … Man darf aber dies [Mitgliedschaft in der SS = Aufladung von Schuld] gleich nicht unterstellen, dass man junge Männer, teilweise 16 oder 17 Jahre, die sich damals verpflichtet hatten, die für ihre Armee kämpfen wollten, das sind natürlich Äußerungen, die in einem Wahlkampf nichts verloren haben … Marine Le Pen und ihrem RN, der ja eigentlich keine rechte, keine konservative Partei ist sondern eine eher sozialistische Partei …“ Halten wir mal fest: Herr Keuter findet, dass Herr Krah inhaltlich recht hat, wenn er in „Aufarbeitung der Geschichte“ die Waffen-SS verharmlost. Und ebenso klar: Marine Le Pen ist eine Sozialistin und weder rechts noch „konservativ“.

Zu Pfingsten 2024 singen einige Partygäste zu einem Lied die Parolen „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“. Das wird auf einem Video festgehalten und geht viral. Eine öffentliche Welle der Empörung folgt, etliche Parteipolitiker meinen sich dem einreihen zu müssen. Aus einem NDR-Bericht vom 25.5.2024: „Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte gegenüber NDR Schleswig-Holstein, die Bilder und die klar ausländerfeindlichen Äußerungen seien widerlich. „Man fragt sich wirklich, was geht in den Hirnen von solchen jungen Menschen um, denen es ja gut geht und die alle Vorteile der freiheitlichen Gesellschaftsordnung genießen“, so Prien. Die Elternhäuser, aber auch die Schulen müssten sich fragen, was sie falsch gemacht hätten. (…)“ Prien teilte das Video ebenfalls auf der Plattform X und kommentiert es kurz und knapp mit „Wohlstandsverwahrlosung?““ Bei allem Nachvollziehbarkeit, dass gegen diese Menschen ermittelt wird – hier wird verbal heftig aufgefahren und aufgerüstet. Von „Hirnen“ zu sprechen, „Elternhäuser und Schule“ pauschal in Mitverantwortung zu nehmen und neue Schlagwörter wie „Wohlstandsverwahrlosung“ in die Welt zu setzen … es ist parteipolitisch halt en vogue, mit Worten gegen Ausländerfeindlichkeit zu popularisieren, während so gut wie alle Parteien gleichzeitig die ausländerfeindlichen Parolen und Attidüden der Rechten übernommen und das Asylgrundrecht bis zur Unkenntlichkeit verkrüppelt haben und die menschenverachtende Festung EU-Europas ausbauen wollen und ausbauen.

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Info: https://freiheitsfoo.de/2024/05/27/zeitzeichen-28


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

28.05.2024

Wirtschaftspolitische Reformagenda   Was wir aus dem GEG für das nächste große Vorhaben der Bundesregierung lernen können

makronom.de, vom 27. Mai 2024, Deutschland, DOMINIC SCHWICKERT,

Die Bundesregierung will im Sommer eine wirtschaftspolitische Reformagenda vorlegen. Genau das ist es, was Deutschland jetzt braucht – aber ohne die konzeptionellen und kommunikativen Fehler des Heizungsgesetzes zu wiederholen. Ein Beitrag von Dominic Schwickert.


Bild: He Gong via Unsplash


Der Sommer 2023 in Deutschland war heiß. Einerseits aufgrund meteorologischer Rekordtemperaturen, aber vor allem war er politisch heiß. Anfang des Jahres hatte der Leak eines Entwurfs des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eine äußerst emotionale und aufgeheizte Debatte ausgelöst. Für die daraus resultierte Verunsicherung in der Bevölkerung und die sinkende Zustimmung zur Klima- und Transformationspolitik insgesamt waren wahlweise eine mediale Kampagne oder schlechte Kommunikation der Regierung verantwortlich gemacht worden. Das Projekt wurde zu einem der umstrittensten der Bundesregierung.

Ob in diesem Jahr eine sachlichere Auseinandersetzung zu Kernvorhaben der Ampelregierung möglich sein wird? Derzeit arbeitet die Bundesregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz an einer neuen wirtschaftspolitischen Reformagenda. Genau das ist es, was Deutschland jetzt braucht: wirtschafts-, aber auch demokratiepolitisch, nicht zuletzt, um den in den vergangenen Jahren erstarkten Rechtspopulisten das Wasser abzugraben. Das aber kann nur gelingen, wenn die Bundesregierung die Fehler, die sie beim Heizungsgesetz gemacht hat, nicht wiederholt – konzeptionell sowie kommunikativ. Was also können wir lernen aus dem GEG, das ein eindrückliches Beispiel dafür ist, wie man eine anspruchsvolle Klimaschutzmaßnahme als Regierung NICHT konzipieren und kommunizieren sollte?

Im April 2024 haben wir gemeinsam mit Wissenschaftlern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die erste systematische Analyse der Medienberichterstattung über das Heizungsgesetz vorgelegt. Für diese Medienanalyse haben Pablo Jost und Matthias Mack zwischen Januar und Oktober 2023 insgesamt 2.036 veröffentlichte Beiträge aus insgesamt 19 regionalen und überregionalen Medien auf Vielfalt, Ausgewogenheit und faktische Richtigkeit analysiert. Das Ergebnis: Die untersuchten Medien berichteten insgesamt thematisch vielfältig, überwiegend negativ, aber großteils faktisch korrekt.


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Ausnahmen sind die verkürzten und teils irreführenden Aussagen linker und insbesondere rechter Extremmedien sowie insbesondere der Bild-Zeitung, die den emotionalen Ton der Debatte setzen konnten: „So trifft SIE der Heizungshammer. Habeck will Gas- und Öl-Heizungen verbieten“, titelte die Bild-Zeitung bereits im März 2023.

Dass aber eine derart aufgeheizte Debatte überhaupt möglich war, so Politik- und Kommunikationsberater und Studien-Co-Autor Johannes Hillje, ist klar auf politische Versäumnisse in der Konzeption und Kommunikation der Gesetzesnovellierung zurückzuführen. Vor allem das Akzeptanzdefizit bei einem der bedeutendsten Klimaschutzvorhaben dieser Legislaturperiode müsse sich die Bundesregierung in erster Linie selbst zuschreiben.

Welche politischen Lehren also lassen sich aus der GEG-Debatte für zukünftige Maßnahmen ziehen, die zur Klimaneutralität bis 2045 beitragen sollen? Folgende vier Ableitungen schlagen wir für die politische Konzeption und Kommunikation – und auch den Journalismus – vor:

1.

Förderung vor Forderung: Erkenntnisse aus der Forschung zu Akzeptanzfaktoren sollten stärker in die Entwicklung von Klimaschutzpolitik integriert werden. Soziale Gerechtigkeit etwa gilt als wichtigster Einzelfaktor für die Akzeptanz. Die Verantwortlichen hätten die soziale Abfederung beim GEG also deutlich früher berücksichtigen müssen. Autor Johannes Hillje schreibt dazu in der Studie: „Der Wucht des Kostenfaktors und seinem Dramatisierungspotenzial wurde in der Entwicklung des Gesetzes nicht ausreichend Rechnung getragen. Während die Forderung nach Heizungsumrüstung von Beginn an konkret war, blieb der Umfang der finanziellen Förderung monatelang unklar.“

Die hohen, kurzfristigen Kosten von Klimaschutz sind ein weiterer negativer Akzeptanzfaktor, weswegen eine gesetzlich verankerte langfristige Kostenperspektive (z. B. Lebenszykluskosten eines Heizsystems) hilfreich sein kann, wie internationale Beispiele zeigen. So ist die Bewertung der Wirksamkeit von Klimapolitik weniger vom tatsächlichen Nutzen für den Klimaschutz abhängig, sondern letztlich vielmehr vom Saldo im eigenen Geldbeutel. „Dieser Befund steht im Zusammenhang mit einem strukturellen Problem des Klimaschutzes, das auch beim GEG zum Tragen kam: Dem mittel- und langfristigen Kostenvorteil durch die Maßnahme (z. B. durch einen steigenden CO2-Preis) steht häufig ein kurzfristiger, durchaus beträchtlicher Investitionsbedarf gegenüber. Auf diese Anschaffungskosten wurde stets rekurriert – obgleich vielmals übertrieben –, wenn über die befürchtete finanzielle Überforderung von Menschen berichtet wurde,“ so Hillje.

2.

Infrastruktur vor Individuum: Auf das Individuum bezogene Maßnahmen stoßen generell auf weniger Akzeptanz. Daher sollten infrastrukturelle Veränderungen vorangestellt werden. Beim GEG drehte sich die mediale Berichterstattung und damit die Debatte aber lange Zeit primär um die individuellen Herausforderungen für Haus- oder Wohnungsbesitzenden vor allem in Umsetzungsfragen. Hillje schreibt dazu: „Es kamen häufig Personen zu Wort, die über finanzielle, technische und praktische Hürden der Umsetzung klagten. (…) Wahrgenommene Kostenüberlastung und Umsetzbarkeitshürden führten zu einem Gefühl der Überforderung, aus dem wiederum eine Abwehrhaltung entstand, die man als Variante von NIMBY (Not in my backyard) verstehen könnte: Not in my Heizkeller – Klimaschutz ja, aber nicht in meinen eigenen vier Wänden.“


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3.

Frame-Setting und Diskursallianzen: Aufgrund des Leaks des GEG-Entwurfs erlangte das Wirtschaftsministerium zu keinem Zeitpunkt Deutungshoheit über das eigene Gesetz. Bei kontroversen und interessenbehafteten Klimavorhaben sollte ein Ministerium – bevor das Gesetz das Haus verlässt – in der Öffentlichkeit den ersten Frame setzen. Auch sollte im Zuge einer frühzeitigen Kommunikation mit den zentralen Fakten und der Sensibilisierung für mögliche Desinformationen präventiv gegen Mythenbildung vorgebaut werden. Mit glaub- und vertrauenswürdigen Stimmen aus der Lebenswelt der Menschen (z. B. Handwerk, Energieberatung, Stadtwerke) sollte im Sinne einer Diskursallianz kooperiert werden.

4.

Transformationskompetenz in den Redaktionsstuben: Eine sachliche und ausgewogene Berichterstattung über komplexe klimapolitische Maßnahmen erfordert von Redaktionen eine erhöhte Transformationskompetenz über konkrete Instrumente der Dekarbonisierung, den kritischen Umgang mit Verzögerungstaktiken (z. B. die fehlenden Voraussetzungen für H2-ready-Heizungen) sowie eine langfristige Perspektive bei der Ausübung der Kontroll- und Kritikfunktion.

Bei zukünftigen Klimaschutzmaßnahmen sollten also Akzeptanzfaktoren stärker berücksichtigt werden und die Informationen effektiver als die Desinformationen sein. Auch die demokratische Opposition ist in der GEG-Debatte ihrer Verantwortung für einen faktenbasierten Diskurs nicht immer gerecht geworden und hat die Dramatisierungen des Boulevards in ihrer Kommunikation verstärkt.

Wenngleich sich die strukturellen Rahmenbedingungen einer wirtschaftspolitischen Reformagenda in vielerlei Hinsicht von denen des GEG unterscheiden werden: Gerade in einer Zeit multipler Krisen – wie es die gegenwärtige ist und auch absehbar bleiben wird – sind die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit hitziger, unsachlicher und verunsichernder Debatten ebenso real wie gefährlich. Die Bundesregierung muss verhindern, dass ihre Vorhaben – über die man in der Sache streiten kann und muss – von rechtspopulistischen Kräften instrumentalisiert werden und die demokratische Gesellschaft weiter spalten. In dieser Hinsicht sind die Retrospektive auf das GEG und die Antizipation möglicher Risiken einer wirtschaftspolitischen Reformagenda nicht nur eine handwerkliche und politische, sondern auch eine demokratiepolitische Notwendigkeit: ein Dienst zur Stärkung unserer Demokratie.

 

Zum Autor:

Dominic Schwickert ist Geschäftsführer der Denkfabrik Das Progressive Zentrum.

Hinweis:

Die vollständige Studie, auf der dieser Beitrag basiert, finden Sie hier.


Info: https://makronom.de/was-wir-aus-dem-geg-fuer-das-naechste-grosse-vorhaben-der-bundesregierung-lernen-koennen-46697?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=was-wir-aus-dem-geg-fuer-das-naechste-grosse-vorhaben-der-bundesregierung-lernen-koennen


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28.05.2024

Macrons verzweifelter Appell, Wut auf Orban – und keine Sanktionen für Israel

lostineu.eu, 28. Mai 2024

Die Watchlist EUropa vom 28. Mai 2024 – Heute mit einer Europa-Rede in Dresden, Geschrei beim Außenrat in Brüssel und Leisetreterei in Jerusalem

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron liebt die große Geste. So auch in Dresden, wo er vor der Frauenkirche vor Rechtsextremismus gewarnt und zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen hat.

Es wehe “ein schlechter Wind” in Europa, sagte Macron mit Blick auf den drohenden Rechtsruck und die Politik der AfD. Eine “Faszination für autoritäre Regime” breite sich aus, warnte er.

“Der Rechtextremismus ist eine Realität, wir müssen aufwachen”, forderte Macron knapp zwei Wochen vor der Europawahl. Seine teilweise auf deutsch gehaltene Rede sollte die Jugend aufrütteln.

Dagegen wäre nichts einzuwenden – wäre Macron nichts selbst mitverantwortlich für den “schlechten Wind” in der EU – und hätte er nicht mehr als andere mit einem massiven Rechtsruck zu kämpfen.

Das rechte “Rassemblement National” um Marine Le Pen liegt in den Umfragen weit vor Macrons “Renaissance”. Seine neoliberale Politik und sein selbstherrlicher Regierungsstil haben dazu entscheidend beigetragen.

Macron war es auch, der das Vertrauen in die EU und die Europawahl untergraben hat – mit der Entscheidung, Ursula von der Leyen zur Chefin der EU-Kommission zu machen, obwohl sie 2019 nicht zur Wahl stand.

“Europa kann sterben”

Sein nachgeschobenes Versprechen, die Bürger stärker zu beteiligen und die europäische Demokratie zu stärken, hat er gebrochen. “L’Europe c’est moi” – so seine Devise. “Europa kann sterben” – so seine Warnung.

Diese Warnung ist nicht nur eine massive Klatsche für von der Leyen, die offenbar viel vermasselt hat. Sie klingt auch wie eine Drohung – wenn ihr nicht macht, was ich will, geht alles den Bach runter.

Oder ist es ein Zeichen der Verzweiflung? In drei Jahren, bei der nächsten Präsidentschaftswahl in Frankreich, geht die Ära Macron zu Ende – nach zwei Amtszeiten ist Schluß.

Es sieht nicht so aus, als werde er ein glorreiches Erbe hinterlassen – weder in Paris, noch in Brüssel. Das alte Europa ist schon gestorben, mit dem Krieg in der Ukraine und dem Wirtschaftskrieg gegen Russland.

Ein neues, besseres Europa zeichnet sich jedoch nicht ab – im Gegenteil: Macron rührt selbst immer lauter die Kriegstrommel, die Zeichen stehen auf Eskalation…

P.S. Frankreich schickt nun auch Militärausbilder in die Ukraine. Ob sie als “Vorhut” für die “angedachten” Kampftruppen dienen?

News & Updates

  • Wut auf Orban. Nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel sprach der Außenbeauftragte Josep Borrell von einer ungewöhnlich „hitzigen“ Debatte. Der Streit sei „sehr weit gegangen“, sagte Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis. Grund war die Weigerung der Regierung unter Viktor Orban, 5 Mrd. Euro an Waffenhilfe für die Ukraine freizugeben. Orban widersetzt sich auch dem “Kriegskurs” der EU. – Mehr dazu hier
  • Von der Leyen muß bangen. Bundeskanzler Scholz ist auf Distanz zur EVP-Spitzenkandidatin von der Leyen gegangen. Ihre Chancen auf eine zweite Amtszeit sinken – denn auch die Sozialdemokraten, Grüne und Liberale haben damit gedroht, von der Leyen die Unterstützung zu entziehen, wenn sie nach der Europawahl mit rechten Politikern zusammenarbeitet. – Mehr hier
  • Zwei Milliarden für Syrien. Die EU stellt mehr als zwei Milliarden Euro für syrische Flüchtlinge in dem Bürgerkriegsland zur Verfügung. Zugleich schloß sie eine Rückführung aus. “Wir sprechen eine Warnung gegenüber dem Vorschlag der sogenannten freiwilligen Rückkehr syrischer Flüchtlinge nach Syrien aus”, erklärte Borrell. Dies gebe die Sicherheitslage nicht her.

Das Letzte

Keine Sanktionen für Israel. Die EU hat den israelischen Angriff auf ein palästinensisches Flüchtlingslager verurteilt. EU-Chefdiplomat Borrell zeigte sich “entsetzt über die Nachrichten aus Rafah über israelische Angriffe, bei denen Dutzende von Vertriebenen, darunter auch kleine Kinder, getötet wurden”. Doch Sanktionen soll es vorerst keine geben – obwohl der Internationale Gerichtshof ein Ende der Angriffe auf Rafah angeordnet hat und sogar der Vorwurf des “Völkermords” im Raum steht. Leider habe man keine Zeit gehabt, um über mögliche Reaktionen zu sprechen, sagte Borrell nach einem Treffen der EU-Außenminister. Offenbar eine Ausrede – denn bei demselben Treffen wurde ein neues Sanktionsregime gegen Russland beschlossen. Außerdem wurde eine Sondersitzung des Assoziierungsrats mit Israel angesetzt – in aller Freundschaft.

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Info: https://lostineu.eu/macrons-verzweifelter-appell-wut-auf-orban-und-keine-sanktionen-fuer-israel


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Weiteres:





Ungarn warnt vor 3. Weltkrieg – Borrell scherzt


lostineu.eu, vom 27. Mai 2024

Wortgefecht beim Treffen der EU-Außenminister: Ungarn warnte vor dem 3. Weltkrieg und einer angeblich drohenden europäischen Wehrpflicht – doch der EU-Außenvertreter Borrell wiegelte ab.

Die “Kriegsrhetorik” werde immer gefährlicher, erklärte Ungarns Außenminister Péter Szijjártó bei einem EU-Treffen in Brüssel. Es würden “immer radikalere Ideen” vorgebracht, die Gefahr eines 3. Weltkriegs wachse.

Szijjártó kritisierte auch angebliche Pläne für eine europäische Wehrpflicht. “We do not want Hungarian young people dragged into the Ukrainian-Russian war front. This is not our war.”

Der EU-Außenbeauftragte Borrell wiegelte ab. Es gebe keine Pläne für eine EU-weite Wehrpflicht. “Das ist eine nationale Zuständigkeit, wir können nicht einmal darüber nachdenken”, sagte er.

Tatsächlich gibt es – so weit bekannt – keine entsprechenden EU-Pläne.

Weniger überzeugend war Borrell beim Thema (Welt-)Krieg. „Philosophische Überlegungen zum 3. Weltkrieg sind wichtig, sind interessant, das stand aber heute nicht auf der Tagesordnung“, sagte er mit einem ironischen Unterton.

Wenn überhaupt, dann müßten die Staats- und Regierungschefs darüber sprechen. Die Außenminister seien nur für die praktische Umsetzung zuständig.

Sehr beruhigend…

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5 Kommentare

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Arthur Dent

2 Stunden zuvor

Was stand denn auf Borells Tagesordnung? Seezungenfilet vielleicht?
Und nachdenken muss man immer vorher, hinterher ist es meist zu spät

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Kleopatra

3 Stunden zuvor

Das penetrante Insistieren darauf, dass das „nicht unser Krieg“ ist, wirkt recht frivol, wenn man bedenkt, dass auch Ungarn an die Ukraine grenzt und daher von der Situation im Nachbarland betroffen ist. Gerede über eine europäische Wehrpflicht fällt unter die Kategorie Angstmache, denn dafür müsste es ja erst eine europäische Armee geben. Was es gibt, ist eine Pflicht der EU-Mitgliedstaaten zum gegenseitigen militärischen Beistand bei einem Angriff. Warum aber ausgerechnet ungarische Politiker mit Russlandsympathien kokettieren, nachdem die Ungarn ihre widerwärtigen Erfahrungen mit von russischen Armeen niedergeschlagenen ungarischen Freiheitskämpfen hatten (1848 und 1956), ist schwer nachzuvollziehen.

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Bogie

5 Stunden zuvor

Herrgott nochmal – bloß weil der sogenannte Westen Russland immer mehr und intensiver attackiert, wegen des keineswegs unprovozierten aber gleichwohl vermutlich völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, wird Putin, der sonst gerne als unberechenbar bis verrückt tituliert wird, „vernünftig“ bleiben und das größte Atomwaffenarsenal auf Erden bestimmt nicht zum Einsatz bringen. Ganz bestimmt wird er das!
Den USA wird es im Übrigen egal sein, denn weder Biden und schon gar nicht Trump werden auf eine in Schutt und Asche gelegte Ukraine oder eine ebenso „behandelte“ EU mit der totalen atomaren Vernichtung (auch der USA selbst) reagieren.
Und über all das wird doch ein Spässle wohl noch erlaubt sein.

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Info: https://lostineu.eu/ungarn-warnt-vor-3-weltkrieg-borrell-scherzt


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Le Pen umwirbt Meloni – neue gemeinsame Fraktion?


lostineu-eu, vom 27. Mai 2024

Nachdem sich von der Leyen zur italienischen Postfaschistin Meloni bekannt hat, wird diese nun auch von Frankreichs Nationalisten-Führerin Le Pen umworben. Entsteht nach der Wahl eine neue, gemeinsame Rechts-Fraktion?

“Jetzt ist der Moment, um sich zu vereinen”, sagte Le Pen der italienischen Zeitung Corriere della Sera.

“Wenn wir Erfolg haben, können wir die zweitgrößte Fraktion im Europäischen Parlament werden. Ich denke, eine solche Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen“, so Le Pen.

Bisher sitzen Melonis Postfaschisten in der erzkonservativen EKR-Fraktion. Le Pens Truppen hingegen gehören (noch) der rechtsradikalen ID-Fraktion an, aus der gerade die AfD herausgeworfen wurde.

Bisher haben beide Fraktionen wenig Anstalten gemacht, zusammenzugehen. Auch Le Pen und Meloni trennt mehr, als sie eint. So liegen sie in der Flüchtlingspolitik und in der Ukraine über kreuz.

Eine Fusion würde zudem die Zusammenarbeit mit der EVP erschweren oder verhindern. Es sei denn, die Konservativen drückten beide Augen zu und täten so, als würden sie nur mit einzelnen Abgeordneten kollaborieren.

Genau das hatte VDL in der vergangenen Woche angedeutet. Sie wolle nicht mit Fraktionen, sondern mit Abgeordneten zusammenarbeiten, sagte sie. Hauptsache, sie bekennen sich zur EU, zur Ukraine und zum Rechtsstaat…


Info: https://lostineu.eu/le-pen-umwirbt-meloni-neue-gemeinsame-fraktion


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