03.03.2025

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nachdenkseiten.de, 03. März 2025 um 11:22 Ein Artikel von Gábor Stier

Rumänien ist zu einem Schauplatz geworden, auf dem sich die Spannungen zwischen den „ souveränistischen“ und „globalistisch-liberalen“ Lagern entladen. Nach dem Sieg des von EU und NATO ungewünschten Kandidaten Calin Georgescu wurde zunächst die erste Runde der Wahlen aufgrund eines eher vagen Verdachts der Geheimdienste annulliert und dann dieser Tage Georgescu verhaftet. Ein Beitrag von Gábor Stier, aus dem Ungarischen übersetzt von Éva Péli.

Das Paradoxe an der Situation ist, dass die rumänische Führung, die eindeutig eine transatlantische Politik verfolgt und eine US-Militärbasis beherbergt, jetzt von dem Umfeld von Donald Trump aufs Schärfste angegriffen wird und Rumänien als Beispiel für das Versagen der europäischen Demokratien anführt. Kürzlich verhaftete die rumänische Polizei Calin Georgescu, den Spitzenkandidaten bei den annullierten Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr, und führte bei Dutzenden seiner Anhänger und Wahlkampfkollegen Razzien durch.

Georgescu ist ein nationalistischer Kritiker der NATO und der EU und ein Gegner der Unterstützung für die Ukraine. Sein Name wurde im November letzten Jahres zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit bekannt, als er in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen unerwartet 23 Prozent der Stimmen erhielt. Doch das Verfassungsgericht annullierte die Ergebnisse kurz vor dem zweiten Wahlgang und berief sich dabei auf Geheimdienstdokumente, in denen von „Unregelmäßigkeiten“ bei seiner Kampagne die Rede war. Das verfassungsrechtlich fragwürdige Verfahren wurde damit begründet, dass die Wahlergebnisse das Ergebnis einer russischen Einmischung seien. Nun wurde er verhaftet, als er sich gerade wieder um die Präsidentschaftskandidatur bewerben wollte.

„Sein Auto wurde im Verkehr angehalten und er wurde der Generalstaatsanwaltschaft zum Verhör vorgeführt! Wo ist die Demokratie, wo sind die Partner, die die Demokratie zu verteidigen haben?“ – schrieb sein Team auf der Plattform Facebook. Vor seiner Verhaftung verurteilte Georgescu in einem Beitrag auf Online-Plattformen auch die Razzien bei seinen Anhängern: „Das kommunistisch-bolschewistische Regime setzt seine abscheulichen Übergriffe fort.“ Er beschuldigte die rumänischen Behörden, Beweise zu fabrizieren, um den Wahlbetrug zu rechtfertigen, und alles zu tun, um seine erneute Präsidentschaftskandidatur zu verhindern.

Der Oberste Gerichtshof beschuldigte Georgescu der Verschwörung gegen die verfassungsmäßige Ordnung, der Abgabe falscher Steuererklärungen, der Gründung einer antisemitischen, rassistischen und fremdenfeindlichen faschistischen Organisation, der Förderung von Völkermord und Kriegsverbrechen. Wird er für schuldig befunden, drohen ihm 15 bis 25 Jahre Gefängnis. In der Presse hieß es, dass die Polizei bei Razzien Waffen, scharfe Munition und mehr als eine Million US-Dollar in einem Safe gefunden habe. Offiziell wurden bisher keine Beweise vorgelegt.

Es wird immer deutlicher, dass die rumänischen Behörden mit den Verhaftungen verhindern wollen, dass Georgescu bei den Präsidentschaftswahlen erneut antritt, was die Korrektheit der Wahlen vom 4. Mai infrage stellt. Während die Europäische Kommission, die sich normalerweise in solchen Fällen zu Wort meldet, vielsagend schweigt, hat die Trump-Administration das Geschehene unmittelbar kritisiert.

Tesla-Chef Elon Musk nannte das Vorgehen der rumänischen Behörden einen Fehler. Musk hat sich in letzter Zeit mehrfach zu Rumänien geäußert und dabei insbesondere das Politik- und Justizsystem des Landes kritisiert. In aktuellen Beiträgen hat er wiederholt den Präsidenten des rumänischen Verfassungsgerichts, Marian Enache, angegriffen, den er als Tyrannen bezeichnete, nachdem er sich geweigert hatte, Georgescu eine erneute Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen zu gestatten.

Der Tesla-Chef bringt regelmäßig seine Unterstützung für rechte politische Kräfte in Rumänien zum Ausdruck. Im Februar dieses Jahres teilte er beispielsweise auf der Plattform X ein Interview mit der Abgeordneten Georgiana Teodorescu der Partei AUR (Alliance for the Union of Romanians), in dem sie die globalistische Agenda der Europäischen Union und die Unterdrückung der Konservativen kritisierten.

Auch US-Vizepräsident James D. Vance kritisierte scharf die Untergrabung demokratischer Werte in Rumänien und die Tatsache, dass die EU die Missachtung demokratischer Werte aus politischen Gründen toleriere. Der Vizepräsident hatte Rumänien erstmals auf der Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar angesprochen. Was sei das für eine Demokratie, die durch ausländische Digitalwerbung für ein paar Hunderttausend US-Dollar zerstört werden könne, bemerkte er abschätzig. Vance führte Rumänien auf der Konferenz der Konservativen Politischen Aktion (CPAC) am 21. Februar erneut als Beispiel für das Scheitern der europäischen Demokratien an.

Er sagte:

„Was ich unseren europäischen Freunden zu sagen versuche, ist, dass die transatlantische Freundschaft auf gemeinsamen Werten beruht. Aber wir haben keine gemeinsamen Werte, wenn Menschen ins Gefängnis gesteckt werden, weil sie sagen, wir sollten die Grenze schließen. Wir haben keine gemeinsamen Werte, wenn Wahlen abgeschafft werden, weil uns das Ergebnis nicht gefällt. Das ist in Rumänien geschehen. Wir haben keine gemeinsamen Werte, wenn man so viel Angst vor seinem eigenen Volk hat, dass man es zum Schweigen bringt.“

Unterdessen haben die rumänische Regierung und die Trump-Administration offiziell Kontakt aufgenommen. Rumäniens Außenminister Emil Hurezeanu führte in München Gespräche mit Richard Grenell, Trumps Sondergesandtem. Das Außenministerium in Bukarest nannte keine Einzelheiten des Treffens, sondern teilte lediglich mit, dass aktuelle Fragen von gemeinsamem Interesse erörtert wurden. Im Zusammenhang mit den Skandalen um die rumänischen Präsidentschaftswahlen sagte Grenell, dass die Biden-Regierung linke und liberale Politiker durch USAID-Programme unterstützt und konservative Kräfte unter Druck gesetzt habe. Rumänien sei dafür ein markantes Beispiel.

Aus diesen Äußerungen wird deutlich, dass Rumänien zu einem Feld der ideologischen Konfrontation zwischen der konservativen Trump-Administration und dem europäischen liberalen Mainstream geworden ist. Die Entscheidung in Rumänien, den zweiten Wahlgang Ende letzten Jahres abzusagen, machte viele fassungslos. Sie wird weithin dem Druck der Biden-Administration und westeuropäischer politischer Kreise zugeschrieben. Vermutlich sollte mit diesem Schritt der Sieg eines nationalistischen Politikers verhindert werden.

Auch die nun vorsichtigere Haltung Rumäniens im Ukraine-Konflikt könnte für viele alarmierend sein und sorgt für Unruhe im östlichen Flügel der NATO, der sich bisher für die Fortsetzung des Krieges eingesetzt hat. Es ist kein Zufall, dass Ilie Bolojan, der seit dem Rücktritt von Klaus Johannis das Amt des kommissarischen Staatsoberhaupts Rumäniens innehat, auf die Äußerungen von Vance auf X mit den Worten reagierte: „Rumänien bleibt ein verlässlicher Verbündeter, der sich für eine geschlossene Europäische Union, eine stärkere NATO und ein verlässliches transatlantisches Bündnis einsetzt.“

Die vielleicht wichtigste Lehre aus dem Skandal um Rumänien seit Ende letzten Jahres ist, dass die Konfrontation zwischen dem Westen und dem Rest der Welt inmitten der geopolitischen Neuausrichtung eine immer schärfere Wendung nimmt, nämlich zur Konfrontation zwischen Patrioten und Liberalen innerhalb des westlichen Blocks wird. Die rumänischen Präsidentschaftswahlen sind in der Tat ein gutes Beispiel für den Zustand der europäischen Demokratie.

Und dass es sich dabei nicht um ein isoliertes Phänomen handelt, zeigt sich an den Ereignissen bei den Wahlen in Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Deutschland. Der liberale Mainstream ignoriert die vielgepriesenen europäischen Werte, um zu verhindern, dass die souveränistischen Kräfte an die Macht kommen. Ein verzweifelter Kampf ist im Gange, denn die Kräfte, die sich gerne als fortschrittlich bezeichnen, spüren, wie ihr Einfluss schwindet. Dieser Kampf wurde durch die Rückkehr Trumps angeheizt.

Der alte-neue US-Präsident verteidigt nicht nur die geopolitischen Interessen der USA, sondern hat auch den liberalen globalistischen Kräften im Westen den Kampf angesagt. Wie heftig die Konfrontation ist, zeigt die Tatsache, dass sich die eindeutig transatlantisch orientierte rumänische Führung unter dem Druck des globalistischen Mainstreams sogar dem US-Präsidenten entgegenstellt. Und was den Stil und die Mittel dieses Kampfes angeht, so wird wie üblich die „russische Spur“ hervorgeholt. Doch der Vorwurf, Moskau mische sich in die Wahlen anderer Länder ein, hat nach der Aufdeckung der USAID-Affären an Kraft verloren.

In der Zwischenzeit können wir uns auch darauf einstellen, dass Trump und sein Team über aggressive Rhetorik hinausgehen und angesichts ihrer Beziehungen zu den europäischen Institutionen direkt in den politischen Prozess eingreifen werden. Die unverblümte Unterstützung für Georgescu oder die AfD-Kandidatin Alice Weidel in Deutschland zeigt auch, dass die neue US-Administration nicht davor zurückschreckt, ihre Favoriten im Wahlkampf zu unterstützen. In der neuen Situation sind die bisher von den US-Demokraten unterstützten Kräfte zur Zielscheibe des Weißen Hauses geworden, während die Außenseiter zu den Bevorzugten werden, durch die Druck auf den liberalen Mainstream ausgeübt werden kann, wenn dieser sich nicht fügt.

In diesem inneren Konflikt des Westens zeigt sich die tiefe Krise des angelsächsischen Modells der liberalen Demokratie, das sich erlaubt, unbequeme Gegner wahllos zu vernichten. Es ist daher zunehmend heuchlerisch, von einer globalen Konfrontation von Diktaturen und Demokratien zu sprechen, wie es die Biden-Führung getan habe. Stattdessen wird immer öfter die Frage gestellt: Soll das die Demokratie sein?

Der Beitrag ist zuerst hier auf Ungarisch erschienen.


Titelbild: Shutterstock / LCV


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Rubriken: Erosion der Demokratie Länderberichte Wahlen


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02.03.2025

Bei TIME nachzulesen: Wie Biden die Ukraine opferte. Zur Entscheidung über Krieg und Frieden in Europa

petraerler.substack.com, Mar 02, 2025, Petra Erler

Bevor man sich über das „große Kino“, den offenen Eklat zwischen der Trump-Administration und Selenskyj im Weißen Haus am Freitag echauffiert, rate ich, erstens sich darüber im Klaren zu werden, dass sich unser Land in einer militärischen Allianz mit den USA befindet, und zweitens, aufmerksam den TIME-Artikel vom 18. Januar 2025 zu lesen.

Unter der Überschrift „Warum Biden`s Ukraine-Sieg Selenskyis Niederlage ist“

https://time.com/7207661/bidens-ukraine-win-zelensky-loss/

wird die Biden`sche Ukraine-Politik erklärt. Der Artikel stützt sich auf ein Gespräch mit dem für Russland und Ukraine zuständigen Mitarbeiter, Eric Green, im Nationalen Sicherheitsrat der Biden-Harris-Administration. Zu den Zielen dieser Administration gehörte niemals ein (militärischer) Sieg der Ukraine, liest man gleich im zweiten Satz. Deshalb wären auch alle Zusicherungen (wie bespielsweise: So lange es dauert…) so vage geblieben. Im Weißen Haus habe man gewusst, dass es trotz aller westlichen Hilfe der Ukraine nie gelingen würde, an Russland verlorenes Territorium zurückzuerobern. Das sei „außerhalb der Möglichkeiten der Ukraine“ gewesen.

Statt dessen sei es Biden darum gegangen, mittels der Ukraine die Nato zu stärken und Russland zu schwächen.

Aber auch die Biden-Harris-Administration wollte keine direkte militärische Konfrontation mit Russland. Deshalb zeigte Biden in der Frage einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nur verbale Flexibilität, im Grund blieb es beim eisernen Nein, woran TIME ebenfalls erinnert.

Wohin die Biden-Harris-Strategie führte, lässt sich ebenfalls bei TIME nachlesen: „Er achtete (Anm.: am Ende seiner Amtszeit) sorgfältig darauf, keine Versprechungen zu machen, dass die Ukraine weitere Gebiete zurückgewinnen oder gar bis zum Ende des Krieges überleben würde.“

Wenn etwas ruchlos ist, dann, dass ausweislich von TIME die Biden-Administration wusste, was sie tat. Sie schickte die Ukraine in einen militärisch Kampf, den sie nicht gewinnen konnte und verhinderte - gemeinsam mit Großbritannien unter Boris Johnson - einen frühen Friedensschluss, zu dem damals sowohl Selenskyj als auch Putin bereit waren. Letzteres ist inzwischen durch glaubwürdige Zeugen belegt. Einer davon ist der ehemalige ukrainische Botschafter in den USA, Tschalyj (ab Min 28).

Dank Victoria Nulands Äußerungen zu diesen Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist völlig klar: Das war nicht das, was die Biden-Administration erreichen wollte.

https://responsiblestatecraft.org/ukraine-russia-2669196351/

Die wollte Russland schwächen, ganz so, wie das die RAND Corporation 2019 entworfen hatte. Wer diese Studie heute erwähnt, so RAND, befördert russische Desinformation.

https://www.rand.org/pubs/research_reports/RR3063.html

Das Strategieberatungsunternehmen vergaß allerdings, seiner Zusammenfassung dieser Studie „Russland überdehnen und aus dem Gleichgewicht bringen“, einen ähnlichen Disclaimer beizufügen.

https://www.rand.org/content/dam/rand/pubs/research_briefs/RB10000/RB10014/RAND_RB10014.pdf

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass RAND besagte Studie während der ersten Trump-Präsidentschaft vorlegte. Damals distanzierten sich weder Trump noch das Pentagon von einem Kurs, der auf das Anheizen von Spannungen und Konflikten mit Russland ausgerichtet war. Im Gegenteil, die Abkehr vom INF-Vertrag und die Weigerung, START zu unterschreiben, machten die Beziehungen noch konfliktreicher.

Die Biden-Harris-Administration hat START unterschrieben, sie hat auch die russische Initiative zu einer gemeinsamen Erklärung von fünf Atommächten mitgetragen, dass ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist und daher auch nicht geführt werden sollte. Sie, aber auch die Nato, haben allerdings nichts getan, um den heraufziehenden Krieg zu verhindern. Ein Verhandlungsangebot Russlands vom Dezember 2021 wurde auf Botschafterebene verhandelt und verbal und schriftlich zurückgewiesen. Darin ging es unter anderem um den Streitpunkt um eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine.

Biden war eine erklärter Verfechter des amerikanischen Hegemonialanspruchs. Er glaubte, die besseren Karten zu haben und Russland in die Knie zwingen zu können: mit schweren ökonomischen Sanktionen, mit diplomatischer Isolation. Diesem Kurs schloss sich die EU an. Propagandistisch wurde auf „Siegfrieden“ gesetzt, die militärische Bezwingung Russlands. Nun schreibt TIME, man habe immer gewusst, dass das nichts werden würde. TIME vergaß zu erwähnen, dass Biden in Helsinki 2023 fernab der Realität verkündete, dass Putin den Krieg gegen die Ukraine bereits verloren habe.

https://www.cbsnews.com/news/joe-biden-helsinki-european-trip-vladimir-putin-war-in-ukraine/

„Alles ist falsch“, fasste kürzlich ein ehemaliger spanischer Botschafter in Georgien, José Zorrilla, bei Neutrality Studies die Natur des Narrativs zusammen, das Jahr für Jahr politisch und medial im Westen vorgebetet wurde (Gespräch existiert in deutscher Übersetzung).

Sie, die professionellen Diplomaten, aber auch die Militärs hätten die Wahrheit gekannt, über die regime change-Politik der USA, den Maidan, über alle späteren Entwicklungen im Konflikt mit Russland, auch über die Verhandlungen in Istanbul. Aber sie hätten geschwiegen. Denn sie stünden im Dienst der Politik. Den Mund mache nur auf, wer keine Karrierechancen mehr vor sich habe. Nicht erklären konnte sich der Botschafter, warum Deutschland, das im Jahr 1990 im Zusammenhang mit der deutschen Einigung eine integrative europäische Sicherheitsstruktur bevorzugte, nicht daran festhielt. Zorrilla sagte auch, dass 2022 der Westen Georgien gedrängt habe, eine zweite Front gegen Russland zu eröffnen. Die georgische Regierung habe das abgelehnt. Sie habe nicht gewollt, dass das Land zwischen Ost und West so zerrieben werde wie die Ukraine.

Zweifellos endete das Treffen zwischen Selensky und Präsident Trump im Weißen Haus in einem beispiellosen politischen Eklat. Der war nicht von vornherein angelegt, denn Trump gab sich eingangs des presseöffentlichen Treffens recht versöhnlich.

Er erklärte das Interesse seiner Administration an der Nato in Europa, lobte Polen.

Trump legte Wert darauf, dass es ihm um Frieden ginge, in Europa, für die Ukraine, für Europa und die Welt. Ganz wie Biden will auch Trump den Konflikt mit Russland nicht auf die Spitze treiben. Er will keinen Dritten Weltkrieg. Trump erklärte, er stünde auf der Seite des Friedens.

Aber Trump sprach auch das aus, was bei TIME als Hinterlassenschaft der Biden-Administration nachzulesen war: Kämpft Selenskyj militärisch weiter gegen Russland, hat er bald kein Land mehr.

An dem Punkt wurde Trump am Ende ganz drastisch. Selenskyj kann den Kampf nicht gewinnen, aber mit Hilfe der USA könne er noch aus dem Krieg noch „ok“ rauskommen. Wenn er allerdings weiter kämpfen möchte, dann… Nur dann ohne die USA. Trump beschuldigte Selenskyj, mit einem Dritten Weltkrieg zu spielen und das Leben von Millionen zu riskieren.

JD Vance fragte Selenskyj, ob er nicht verstehe, dass die USA mit diplomatischen Mitteln versuchten, die Zerstörung der Ukraine aufzuhalten. Trump war direkter: Die Ukraine habe das schlechtere Blatt in der Hand.

Zuvor hatte auch Selenskyj gesagt, dass er die USA braucht, aber er hängt nach wie vor der Strategie „Siegfrieden“ an. Selenkyj weiß: Was immer die europäischen Verbündeten in der Ukraine tun, ohne die US ist das alles nichts wert. Das spielte Trump in die Hände, denn der weiß das auch.

Nach dem Pressetreffen eskalierte der Streit weiter. Das vorgesehene Mittagessen wurde von US-amerikanischer Seite gekippt, der Rohstoff-Deal ebenfalls. Trump beschied Selenskyj, er könne wiederkommen, wenn er Frieden wolle.

https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114082877976878390

Damit schuf Trump eine völlig transparente Konstellation: Jeder, der den Ukraine-Krieg weiterführen möchte, tut das fortan gegen die USA. Prompt erhoben die US-Demokraten wieder Vorwürfe, dass Trump in den Händen von Putin sei.

https://www.nbcnews.com/politics/national-security/trump-zelenskyy-clash-marks-defining-turn-away-us-defense-democracies-rcna193975

Die das tun, und die sogenannte „liberale Presse“ ist immer mit an Bord, missverstehen, dass das bei der Mehrheit der Bevölkerung der USA nicht mehr zieht. In der europäischen Öffentlichkeit ist das etwas anders, denn die allermeisten europäischen Medien haben nicht sehr viel dafür getan, dass sich Wahrheit von Lüge scheidet.

Tatsächlich geht es um die Wahl zwischen Krieg oder Frieden in Europa.

Drei Besuche in Washington in einer Woche haben deutlich gemacht: Die USA werden sich nicht in ein Manöver hineinziehen lassen, das in den direkten Krieg mit Russland führen kann. Macron und Starmer wurden freundlich, aber entschieden davon in Kenntnis gesetzt. Bei Selenskyj eskalierte es vor den Augen der Welt zum offenen Eklat.

Trump war in der presseöffentlichen Begegnung nicht so feindlich gegenüber Putin eingestellt wie Selenskyj. Er erinnerte daran, wie ungerecht Putin vom Westen in den letzten Jahren behandelt wurde, an das sogenannte „Russiagate“, an den Hunter-Biden-Laptop, der 2020 zur russischen Desinformation hochstilisiert wurde. Das sei wegen ihm passiert. Er erinnerte daran, dass die Abqualifizierung oder Diffamierung eines anderen Staatschefs kein Problem löse sondern jede Verständigung nur schwieriger mache. Trump verlangte von Selenskyj, seine Haltung zu ändern, auch gegenüber Russland.

Aber wie kann Selenskyj das? Er spricht vom gleichen Skript, das die Biden-Administration wider besseren Wissens entwarf und dem auch die europäischen Alliierten der USA allesamt bis heute folgen. Er, der einst nicht vom Russenhass beseelt war, seine Präsidentschaft damit gewann, dem Land Frieden mit Russland bringen zu wollen, hat den Hass nun komplett verinnerlicht.

Bei Trump beschwerte sich Selenskyj über Putin. Für den sei die Sprache der Diplomatie nur ein Vorwand. Dass in der Ukraine die Sprache der Diplomatie schon vor Kriegsausbruch als „Kapitulation“ gegenüber Russland gebrandmarkt wurde, war ihm entfallen. Dass er selbst mit Putin 2022 verhandelte ebenfalls.

Selenskyj zeigte beim Treffen im Weißen Haus Nerven. Er war weder gelassen noch kühl, aber vor allem ritt er das falsche Ross. Er glaubt (oder will es glauben), dass das Jahr 2025 den entscheidenden Unterschied bringt, die Ukraine wieder in eine „Position der Stärke“ gerät.

Denn Selenskyj hat ein Zukunftsproblem: Wie soll er es überleben, wenn er in der Ukraine als der angesehen wird, der entgegen dem eigenen Dekret aus 2022 schließlich mit Putin verhandelt? Extreme Nationalisten bedrohten ihn schon 2019 mit dem Tod, falls er das Minsk-Abkommen 2 implementieren würde.

https://incident.obozrevatel.com/crime/dmitrij-yarosh-esli-zelenskij-predast-ukrainu-poteryaet-ne-dolzhnost-a-zhizn.htm

und

https://www.kyivpost.com/post/10595

Macht er aber weiter mit dem Krieg, ist er derjenige, der sein Land völlig ruiniert, ob ihm nun die USA oder die EU weiter zur Seite stehen oder nicht.

Dank der freimütigen Einschätzungen in TIME wird die Frage auch in der Ukraine aufkommen, warum Selenskyj beim bösen Spiel immer weiter mitmachte, und ob es das alles wert war, all die Toten, all die Verwundeten, das verheerte Land?

Wenn sich am Sonntag die Europäer nun schon zum dritten Mal innerhalb weniger Tage zu einem Spitzentreffen zusammenfinden, sollten sie sich auch mit dieser Frage beschäftigen. Denn wie kann es sein, dass ein vergleichbares Spitzentreffen angesichts der bevorstehenden Konfliktexplosion mit Russland Anfang 2022 nicht zustande kam, und man lieber den USA Gefolgschaft leistete, als an den eigenen Kontinent zu denken, zu dem die Ukraine, aber auch Russland gehören?

Wie konnte es sein, dass man die Chance auf einen frühen Friedensschluss in Istanbul vergab und keine EU-Position formulierte?

Wie kann es sein, dass so viele 2025 immer noch nicht begreifen, dass zwischen politischen Zielen und Kommunikationslinien ein Unterschied besteht. Anders ausgedrückt: Es wird gelogen, geschwindelt, vereinfacht, verdreht, um das herrschende Ukraine-Krieg-Narrativ aufrecht zu erhalten, das die Trump-Administration gerade zertrampelt. Die hat andere Sorgen.

Die schaut nach China und hat schon mal die „Ein-China-Politik“ ihrer Vorgänger fast aus dem Internet-Gedächtnis gelöscht.

Wie es ausschaut, haben die Briten aus dem „großen Kino“ bereits erste Schlussfolgerungen gezogen. Starmer hat jedenfalls nicht das Ende der transatlantischen Partnerschaft verkündet. Die Briten wissen zu gut, was die USA ins Bündnis und in den Ukraine-Krieg einbringen, und dass niemand sonst deren Fähigkeiten hat. Aber auch die Briten wissen nicht, wie sie Trump in ein Boot holen sollen, das in Richtung Krieg gegen Russland segelt, während die USA in die entgegensetzte Richtung unterwegs sind. Kujat hat das tieferliegende Problem bei Weltwoche in gewohnter Weise klar und deutlich auf den Punkt gebracht: Es geht nicht um Trump, nicht um Selenskyj, sondern um Krieg oder Frieden mit Russland.

Wenn die Europäer den Kriegskurs wählen, zeigt es nur, dass sie immer noch nicht anerkennen wollen (können), dass Biden nicht nur mit dem Schicksal der Ukraine spielte, sondern auch mit dem ganz Europas. Zuletzt hat Biden ausweislich TIME noch nicht einmal mehr an das Überleben der Ukraine geglaubt.


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Info: https://petraerler.substack.com/p/bei-time-nachzulesen-wie-biden-die


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02.03.2025

Medienbericht: Betreiber von Nord Stream 2 plant Comeback

freedert.online, 2 Mär. 2025 12:08 Uhr

Matthias Warnig, Geschäftsführer der Nord Stream AG, will Kontakt zum Team von US-Präsident Donald Trump aufnehmen, berichtet die Financial Times. Ziel sei es, die gleichnamige deutsch-russische Ostsee-Gasleitung wieder in Betrieb zu nehmen.


Quelle: Gettyimages.ru © Sean Gallup


Symbolbild


Nach Angaben der Financial Times plant Matthias Warnig, der einst als Chef der Betreibergesellschaft Nord Stream AG die gleichnamige Gasleitung gebaut hat, einen Neustart für die Pipeline in Europa. Dabei setze Warnig auf die Unterstützung US-amerikanischer Investoren, berichtet die Zeitung unter Bezugnahme auf eigene Quellen.

Wie es heißt, plant Warnig, über Unternehmer in den USA Kontakte im Umfeld des US-Präsidenten Donald Trump zu knüpfen. Laut dem Bericht wüssten hochrangige Beamte in der Trump-Regierung über Warnigs Pläne Bescheid und betrachteten sie als einen Versuch, die Beziehungen zu Moskau wiederherzustellen. Europäische Beamte sollen angegeben haben, dass die Staats- und Regierungschefs mehrerer EU-Länder über die Entwicklung besorgt seien.

Ein von US-Investoren geführtes Konsortium habe bereits einen Entwurf für ein Geschäft mit dem russischen Energiekonzern Gazprom ausgearbeitet, berichtet die Financial Times weiter. Die Nord Stream 2 AG ist eine Tochtergesellschaft von Gazprom. Der entsprechende Deal könne nach der Aufhebung der US-Sanktionen gegen Russland abgeschlossen werden.


Nord-Stream-Geschäftsführer deutet an: "NATO-Land" für Sabotage an Gaspipelines verantwortlich





Nord-Stream-Geschäftsführer deutet an: "NATO-Land" für Sabotage an Gaspipelines verantwortlich





Ein namentlich nicht genannter ehemaliger US-Beamter sagte der Zeitung jedoch, dass das Abkommen zwischen Moskau und Washington aufgrund der EU-Sanktionen gegen Russland möglicherweise nicht ausreiche, um den Betrieb der Erdgas-Pipeline wiederaufzunehmen.   

Warnig selbst soll der Financial Times gesagt haben, er nehme nicht an Diskussionen mit US-Politikern und Wirtschaftsvertretern teil und halte sich an die von den USA auferlegten Beschränkungen.

Nord Stream 2 verläuft in zwei Strängen mit einer Länge von 1.200 Kilometern von Russland nach Deutschland durch die Ostsee. Die Gesamtkapazität der Gasleitung beträgt 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Der Bau wurde im September 2021 vollständig abgeschlossen und die Arbeiten für die Inbetriebnahme waren im Gange. Anfang 2022 stoppte die deutsche Regierung die Zertifizierung und das US-Finanzministerium verhängte Sanktionen gegen den Projektbetreiber Nord Stream 2 AG und seinen Geschäftsführer Matthias Warnig.

Ende September 2022 kam es zu Explosionen an den Strängen der Pipeline. Der Kreml bezeichnete den Vorfall als einen Akt des internationalen Terrorismus. Die Generalstaatsanwaltschaft Russlands leitete ein Strafverfahren ein und forderte im Ausland wiederholt Daten zu den Explosionen an, erhielt diese jedoch nie.


Mehr zum Thema ‒ US-Experte über Ziele der USA im Ukraine-Krieg: "Es geht um Hegemonie, Imperialismus und Wirtschaft"


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/international/238438-medienbericht-betreiber-von-nord-stream


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02.03.2025

Marco Rubio / Dmitri Peskow

aus e-mail von Doris Pumphrey, 2. März 2025


_RTDE 1.3.2025


_*US-Außenminister:

Europa will Ukraine-Konflikt um ein weiteres Jahr verlängern


*Nach dem gescheiterten Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump

und dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij hat der

US-Außenminister Marco Rubio dem TV-Sender /CNN/ ein Interview gegeben

<https://www.state.gov/secretary-of-state-marco-rubio-with-kaitlan-collins-of-cnn/>.

Trump versuche, den Konflikt in der Ukraine zu beenden, erklärte Rubio

im Gespräch am Freitag. "Wir haben sehr deutlich erklärt, was unser Plan

ist, nämlich, dass wir die Russen an einen Verhandlungstisch bringen

wollen. Wir wollen ausloten, ob Frieden möglich ist", fügte er hinzu.

"Wie soll dieser Krieg sonst enden?"


Mit Blick auf die EU-Politik bezüglich der Ukraine-Krise führte der

US-Außenminister aus:

/"Ich frage die Leute: Was ist der europäische Plan, um diesen Krieg zu

beenden? Ich kann Ihnen sagen, was mir ein Außenminister gesagt hat, und

ich werde nicht sagen, wer es war, aber ich kann Ihnen sagen, was einer

von ihnen mir gesagt hat, und zwar, dass der Krieg noch ein weiteres

Jahr andauern und dass sich Russland dann so geschwächt fühlen wird,

dass es um Frieden betteln wird." /

/"Das ist ein weiteres Jahr des Tötens, ein weiteres Jahr des Sterbens,

ein weiteres Jahr der Zerstörung und übrigens aus meiner Sicht kein sehr

realistischer Plan."/


Des Weiteren bekräftigte Rubio, dass die US-Regierung unter Trump das

Ziel verfolge, Chancen für Frieden in der Ukraine auszuloten. Selbst

wenn es nur eine einprozentige Chance sei, müsse diese geprüft werden –

und das sei es, was Präsident Trump versuche.


Am Freitag fand in Washington ein Treffen zwischen Trump und Selenskij

statt, das jedoch letztlich im Wortgefecht endete. Wie der US-Sender

/Fox News/ berichtete, warf der US-Präsident Selenskij nach dem Konflikt

aus dem Weißen Haus raus und der geplante Deal um seltene Erden in der

Ukraine platzte.


Im Anschluss an die Zusammenkunft erklärte Trump, dass Selenskij nicht

zum Frieden bereit sei und gegenüber den USA Respektlosigkeit zeige. Wie

der TV-Sender /CBS News/ unter Verweis auf hochrangige Beamten aus dem

Umfeld des US-Präsidenten mitteilte, werfe der Eklat im Weißen Haus die

Frage auf, ob weitere Hilfen für Kiew ausgesetzt werden sollten.


Medienberichten zufolge versuchten ukrainische Regierungsvertreter nach

dem Streit verzweifelt, das Weiße Haus dazu zu bewegen, zu Gesprächen

über das Rohstoff-Abkommen zurückzukehren. Doch dies sei vergeblich

gewesen, da Trump nicht mit Selenskij reden wollte.


_


RTDE 2.3.2025


_*Peskow: Normalisierung russisch-amerikanischer Beziehungen hängt vom

Willen Trumps und Putins ab


*Die Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und den

Vereinigten Staaten könne schnell und erfolgreich verlaufen, wenn der

politische Wille der Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump

beibehalten wird, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Interview

mit der Sendung /Moskau. Kreml. Putin/. Ausschnitte daraus

veröffentlichte der Journalist Pawel Sarubin, der das Interview

allerdings nicht selbst führte, am Sonntagmorgen vorab.


Wörtlich sagt der Pressesprecher des russischen Präsidenten in dem

veröffentlichten Ausschnitt des Interviews, das am Mittwoch dieser Woche

aufgezeichnet wurde:

/"Es ist noch ein langer Weg zu gehen, denn der gesamte Komplex der

bilateralen Beziehungen hat einen großen Schaden erlitten. Aber wenn der

politische Wille der beiden Staatsoberhäupter, Präsident Putin und

Präsident Trump, beibehalten wird, kann dieser Weg recht schnell und

erfolgreich beschritten werden."/


In ihrer Frage zeigte sich die Reporterin des Senders /Rossija 1/

euphorisch über das "atemberaubende Tempo" der Verbesserung der

russisch-amerikanischen Beziehungen. Peskow pflichtete ihr darin

tendenziell bei. Die neue US-Regierung sei dabei, alle außenpolitischen

Konfigurationen rasch zu verändern:


/"Wir stimmen für eine Resolution der UN-Generalversammlung, die eine

absolut ausgewogene Sprache zur Ukraine-Krise enthält. Das hätte man

sich [vor Kurzem noch] wirklich nicht vorstellen können."/


Dennoch sei die Wiederherstellung der Zusammenarbeit zwischen russischen

und amerikanischen Unternehmen eine langfristige Perspektive, so Peskow.

Beamte des Weißen Hauses sagten, dass es zuerst um eine Lösung für die

Ukraine gehen müsse, und erst danach um die Wirtschaft. Es sei

notwendig, die Themen der wirtschaftlichen Beziehungen mit den

Vereinigten Staaten zu umreißen, man dürfe aber keine schnellen

Ergebnisse erwarten.


Am 18. Februar fanden in Riad hochrangige russisch-amerikanische

Gespräche statt. Die Parteien kamen überein, die Voraussetzungen für die

Wiederaufnahme der Zusammenarbeit zu schaffen, die Beschränkungen für

die Arbeit der Botschaften aufzuheben und den Prozess zur Lösung der

Situation in der Ukraine einzuleiten.


Am Donnerstag trafen sich Delegationen Russlands und der Vereinigten

Staaten in Istanbul, um Schritte zur Finanzierung des Botschaftsbetriebs

zu vereinbaren und die Möglichkeit der Wiederherstellung direkter

Flugverbindungen zu erörtern. Während dieser Gespräche übergaben die

Vereinigten Staaten eine Note mit einem Agrément für die Ernennung von

Alexander Dartschijew zum neuen russischen Botschafter. Die Berufung des

neuen Botschafters wurde durch die frühere US-Administration über Monate

blockiert.


Info: https://freedert.online/europa/238216-polen-und-baltische-staaten-aendern-ihre-meinung-ueber-kampf-fuer-ukraine


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

02.03.2025

Polen und baltische Staaten ändern ihre Meinung zur Ukraine – Warum?

freedert.online, 2 Mär. 2025 06:30 Uhr,Von Stanislaw Leschtschenko

In der politischen Klasse Polens und der baltischen Staaten hat sich ein deutlicher Wandel vollzogen: Sie wollen nicht mehr das Militär in die Ukraine schicken oder Russlands "rote Linien" überschreiten. Selbst die eifrigsten "Falken" änderten ihre Position. Warum?


Quelle: Gettyimages.ru © Alexander Welscher/picture alliance


Auf dem Archivbild: Eine NATO-Winterübung in Estland


Die drei baltischen Republiken und Polen gelten traditionell und zu Recht als die russlandfeindlichsten Länder des Westens. Im Jahr 2022 hat Finnland eine ähnliche Haltung eingenommen. Warschau und Vilnius, Helsinki und Riga zeigten eine gemeinsame Bereitschaft, alle Maßnahmen gegen Russland und zugunsten der Ukraine zu unterstützen.

In der Zwischenzeit lockten die Behörden in Kiew unter jedem Vorwand ein Militärkontingent der NATO-Länder in die Ukraine. Die Polen und die baltischen Staaten machten ihnen klar, dass alles möglich war. Auch das bisher Undenkbare, wie die Entsendung von Truppen zur Konfrontation mit Russland.

Chronik unerfüllter Verwegenheit

Im März 2022 hatte der damalige stellvertretende polnische Ministerpräsident Jarosław Kaczyński vorgeschlagen, eine "bewaffnete NATO-Friedensmission" in die Ukraine zu entsenden. Kaczyński war Vorsitzender der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit und galt als "graue Eminenz" der polnischen Politik, weshalb sein Vorschlag ernst genommen wurde.

Zwei Jahre später kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron eine mögliche westliche Expedition in die Ukraine an, sollte die russische Armee die Frontlinie durchbrechen und Kiew darum bitten. Diese Idee wurde in den baltischen Staaten sofort aufgegriffen.

Die lettische Ministerpräsidentin Evika Siliņa sprach sich für die Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine aus, "um die ukrainischen Streitkräfte auszubilden", während sie die Frage der direkten Beteiligung von Einheiten des Bündnisses an Gefechten mit der russischen Armee an die NATO-Führung delegierte.

Der lettische Außenminister Krišjānis Kariņš seinerseits lobte den Franzosen für die Radikalisierung seiner Ansichten. In einem Interview mit The Guardian freute er sich:

"Macron spricht und denkt jetzt wie ein baltischer Politiker."

Zu diesem Zeitpunkt fürchteten die Einwohner Lettlands ernsthaft, dass ihre Familienangehörigen und Freunde an die Front geschickt werden könnten, da die Behörden im Jahr 2023 die Wehrpflicht wieder einführten. Die Zusicherungen der Regierung, dass selbst in extremen Fällen erfahrene Fachleute und keine neuen Rekruten an die Front gehen würden, wurden mit Misstrauen aufgenommen.


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Zwei Monate später schrieben die deutschen Medien über die Bereitschaft der drei baltischen Republiken und Polens, im Falle weiterer Erfolge der russischen Streitkräfte Militärpersonal in die Ukraine zu entsenden. In Kommentaren zu dem Artikel stellten baltische Politiker ihre Entschlossenheit der "übertriebenen Zurückhaltung" Deutschlands gegenüber, das sich weigerte, Kiew mit Taurus-Langstreckenraketen zu beliefern.

Gleichzeitig äußerte sich die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas (jetzt EU-Chefdiplomatin) lautstark und räumte ein, dass einige NATO-Länder separat und unter eigener Verantwortung Soldaten in die Ukraine entsenden könnten. In einem Interview mit der schwedischen Zeitung Svenska Dagbladet sagte sie kategorisch:

"Wenn jemand behauptet, dass dies (die Entsendung von Militär in die Ukraine) dazu führen könnte, dass die NATO in einen Krieg hineingezogen wird, möchte ich sagen, dass dies nicht stimmt. Es ist nicht wahr."

Kallas fügte hinzu, dass es im Falle Estlands dem Parlament obliege, über die Expedition in die Ukraine zu entscheiden.

Kallas' Vorschlag stieß jedoch nicht einmal in den Reihen der von ihr geführten Reformpartei auf Gegenliebe. Die Idee wurde totgeschwiegen, aber im Herbst griff Außenminister Margus Tsahkna die Idee wieder auf, wobei er sich den Wünschen seines künftigen "Chefs" – des (damals) gewählten US-Präsidenten Donald Trump – anpassen musste. Der Leiter der estnischen Diplomatie verkündete:

"Die europäischen Staats- und Regierungschefs müssen bereit sein, militärische Kräfte in die Ukraine zu entsenden, um ein von Donald Trump ausgearbeitetes Friedensabkommen zwischen Kiew und Moskau zu unterstützen."

Diese Linie wurde im Februar 2025 von seinem polnischen Amtskollegen Radosław Sikorski fortgesetzt. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz behauptete er:

"Wenn Präsident Trump sagt, dass als Teil des Deals europäische Truppen in die Ukraine geschickt werden müssen, werden wir sie zur Verfügung stellen müssen. Früher oder später werden wir also eingreifen müssen."

Diese Aussage wurde jedoch bald vom polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk dementiert, der Reportern erklärte, Warschau werde sich darauf beschränken, Kiew finanzielle, logistische und politische Unterstützung zu leisten. Auch in einem anschließenden Interview mit dem Sender TVP World machte Sikorski einen "Rückzieher" und behauptete, Polen erwäge nicht, Truppen in die Ukraine zu schicken.

"Sie wollen es nicht, trennen wir uns"

Vor einigen Tagen teilte der lettische Präsident Edgars Rinkēvičs mit, er sei nur dann bereit, über die Entsendung von Truppen in die Ukraine zu sprechen, wenn eine Reihe von Bedingungen erfüllt sei. Er fragte sich:

"Die erste Bedingung ist: Wenn wir eine Kompanie schicken, wie wird das unsere Sicherheit, unsere Fähigkeit stärken, uns hier zu verteidigen?"

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Um den Verdacht zu zerstreuen, dass die Letten ihre Entschlossenheit verloren haben, sprach sich Rinkēvičs auch für die Entsendung von EU-"Friedenstruppen" in die Ukraine aus. Aber nur, wenn Moskau, Washington und Kiew sich darüber einig sind. Rinkēvičs selbst glaubt nicht, dass sie sich darüber einig werden, und will "unser Militär nicht gefährden".

Im lettischen Parlament herrschte in der Frage der Truppenentsendung in die Ukraine selbst unter den "Falken" "Uneinigkeit und Unentschlossenheit". Einige sprachen sich dafür aus, der NATO zu gehorchen, andere riefen dazu auf, die Situation abzuwarten und zu beobachten, und wieder andere fürchteten sich vor den Folgen.

Raivis Dzintars, Vertreter des rechtsgerichteten Nationalen Blocks, sagte:

"Es wäre verfrüht, ein definitives Ja oder Nein zu verkünden."

Ainārs Šlesers, Vorsitzender der Partei "Lettland zuerst", stimmte dem zu:

"Die Tatsache, dass wir die Ukraine finanziell unterstützen, ist eine Sache. Aber ich denke, Lettland sollte sich nicht mit seinen Soldaten an solchen Veranstaltungen beteiligen."

Während die Letten zögerten, sagten die Finnen entschlossen Nein. Ministerpräsident Petteri Orpo betonte:

"Wir brauchen in erster Linie unsere eigenen Soldaten für die Verteidigung Finnlands."

Der litauische Premierminister Gintautas Paluckas wiederum vertrat die Ansicht, dass sich die EU-"Friedenstruppe" in der Ukraine ohne die Beteiligung der USA (und Washington hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seine prinzipielle Nichtbeteiligung erklärt) als "unzureichende Abschreckung" erweisen würde.


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In Polen hat sich die politische Klasse des Landes am stärksten verändert. Dort gab es die meisten Befürworter einer Expeditionsmission in der Ukraine. Und fast alle haben ihre Meinung geändert.

Der bereits erwähnte Kaczyński änderte seine Meinung unter Berufung auf die öffentliche Meinung in das genaue Gegenteil. Ihm zufolge herrschte im Jahr 2022 eine "andere Situation", und jetzt würden die Polen eine militärische Friedensmission in der Ukraine nicht unterstützen.

Der politische Beobachter Michail Swintschuk glaubt:

"Kaczyńskis Kehrtwende ist ganz logisch und beruht auf seinem Wunsch, der antiukrainischen Stimmung in der polnischen Gesellschaft entgegenzuwirken, um politische Punkte zu sammeln. Dies ist sowohl vor den Präsidentschaftswahlen als auch vor dem Hintergrund der veränderten Rhetorik der US-Regierung von Vorteil."

Schließlich riet der polnische Präsident Andrzej Duda, der derselben Partei wie Kaczyński angehört, Wladimir Selenskij, sich nicht mit Trump zu streiten, sondern sich dessen friedensstiftenden Bemühungen zu unterwerfen. Damit bestätigte er, dass die Wandlung der polnischen Konservativen von "Falken" zu "Friedenstauben" ihr persönlicher Kampf um die Gunst des Herrn im Weißen Haus ist. Wie die Balten spüren sie instinktiv, dass sich die Tendenzen geändert haben: Wer sich ruhig verhält, dem wird es besser gehen.

Sowohl im Baltikum als auch in Polen gibt es viele Hasser des neuen US-Präsidenten, die ihn auf jede erdenkliche Weise verunglimpfen. Aber die Führung dieser Länder bleibt ihrem Prinzip der starren Ausrichtung auf Washington treu, egal wie mächtig sie ist – und sie hat offenbar nicht vor, es zu ändern.

Folglich werden sie sich der veränderten Welt beugen müssen. Die Option, dass sich die Welt Polen und den baltischen Staaten beugen kann, ist in dem Entwurf nicht vorgesehen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 27. Februar 2025 auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Stanislaw Leschtschenko ist Analyst bei der Zeitung Wsgljad.


Mehr zum Thema – Hass und Russophobie werden Russland reich machen


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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

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02.03.2025

"Die müssen weg" ‒ Bundeswehr-Expertin sucht Wege für Abriss sowjetischer Ehrenmale in Deutschland

freedert.online, 2 Mär. 2025 15:37 Uhr

Eine Bundeswehr-Wissenschaftlerin plädiert in einer Diskussion für die Entfernung sowjetischer Erinnerungsorte aus dem Stadtbild. Dies sei allerdings wegen der "deutschen Verantwortung" problematisch. In diesem Dilemma legt sie besonderes Augenmerk auf russische "Gräuel".


"Die müssen weg" ‒ Bundeswehr-Expertin sucht Wege für Abriss sowjetischer Ehrenmale in Deutschland© Bundeswehr (Youtube


Historikerin im Dienste der Bundeswehr: Dr. Kristiane Janeke sucht Wege für den Abriss sowjetischer Ehrenmale in Deutschland


Voin Wladislaw Sankin

Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr und die DFG-Forschergruppe "Militärische Gewaltkulturen" machten mit der Podiumsdiskussion am 12. Februar "die illegitime Gewalt und Gewaltkulturen in russischen wie sowjetischen Kriegen der Vergangenheit und Gegenwart" zum Thema. Die Videoaufzeichnung der Diskussion hat der YouTube-Kanal des Zentrums am Mittwoch veröffentlicht. Mit dieser hochkarätig besetzten Veranstaltung hat die Bundeswehr offenbar das Interesse an der Korrektur des deutschen Geschichtsbewusstseins bekundet.


Grußkarte an General Freuding: "Marsch der Schande" durch Kiew mit 37.000 Deutschen vor 80 Jahren




Meinung

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In erster Linie ging es dabei um den Umgang mit dem Sowjet-Erbe im deutschen Geschichtsunterricht und Stadtbild. So kam während der Podiumsdiskussion die wissenschaftliche Angestellte bei der Bundeswehr Dr. Kristiane Janeke mehrmals als Expertin für die russische Erinnerungskultur zu Wort. Sie äußerte Verständnis für den Impuls, dass man die sowjetischen Ehrenmale in Berlin loswerden wolle, weil sie für angebliche Propagandaaktionen im Ukraine-Krieg benutzt würden.

Die Tatsache, dass "russische Akteure" diese Orte für die Rechtfertigung des "russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine" missbrauchen, ist aus ihrer Sicht inakzeptabel. Als solche Erinnerungsorte nannte sie die Ehrenmale in den Berliner Stadtteilen Tiergarten, Schönholz und Treptow als Beispiele. Die Expertin sagte mit Nachdruck, was für sie in der Diskussion wichtig sei:

"Der Impuls ist erst mal nachvollziehbar: Die müssen weg. Aber das ist nicht so einfach." 

Damit hat sie sich mit den Forderungen aus den Reihen einiger Lokalpolitiker oder Propagandisten der Boulevard-Zeitung Bild solidarisiert. Die Ehrenmale loszuwerden sei aber nicht so einfach. Schon wegen des Zwei-plus-Vier-Vertrags ginge es nicht und weil es sich um Soldatenfriedhöfe handele. Auch die deutsche Verantwortung für das Unternehmen Barbarossa wird von Dr. Janeke als Hemmnis für einen Abriss genannt.


Der Umgang mit Geschichte beweist: Letten sind keine Europäer




Meinung

Der Umgang mit Geschichte beweist: Letten sind keine Europäer






Die deutschen Exzesse im Zweiten Weltkrieg seien nicht minder grausam gewesen als die (gemeint sind wohl: russischen) Exzesse im Ukraine-Krieg. Und der Umgang damit im kulturellen Gedächtnis sei eine Herausforderung und ein Problem. In den Mund gelegt hatte ihr diese Haltung schon die Moderatorin Dr. Christin Pschichholz von der Universität Potsdam, als sie in ihrer Anmoderation einen deutschen Reflex bezüglich Waffenlieferungen an die Ukraine beklagte: "Das können wir nicht machen, aus der Verantwortung heraus des Zweiten Weltkriegs." 

Kristiane Janeke betrachtete die Situation ähnlich. Die Grausamkeit deutscher Kriegsführung im Osten nannte sie für die Auseinandersetzung um das deutsche kulturelle Gedächtnis "eine Herausforderung und natürlich auch ein Problem". 

Die Erfahrungen Polens und der baltischen Länder zeigen, dass man sowjetische Denkmäler ohne moralisches Wenn und Aber abreißen kann, wenn der politische Wille vorliegt. Im Zuge der nach Februar 2022 herbeigeführten Öffnung gegenüber den "pluralistischen Erinnerungskulturen" und "Gewalterfahrungen im europäischen Kontext" im deutschen Museumswesen teilten Historiker aus Lettland und Estland ihre Erfahrungen beim Kampf gegen das sowjetische Erbe mit ihren deutschen Kollegen. Diesen legten sie nahe, das Gleiche zu tun ‒ RT DE berichtete.

In den einzelnen Städten Deutschlands tobt mitunter ein regelrechter Kulturkampf um die sowjetischen Erinnerungsstätten. So wurden nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine 2022 die Forderungen laut, das sowjetische Ehrenmal in Dresden am Olbrichtplatz abzureißen. Nach einer langen Debatte wurde entschieden: Das sanierungsbedürftige Ehrenmal bleibt stehen. Was aber stattfindet, ist, mit üppigen staatlichen Geldern geförderte ideologische Umwertung der Aussagen des Ehrenmals. Dazu teilte das Kunsthaus Dresden noch 2023 mit (zitiert gemäß der Zeitung Junge Welt):

"Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist in vielen Ländern die Debatte um sowjetische Denkmäler entbrannt – und auch in Deutschland gab es Forderungen zum Abriss sowjetischer Ehrenmale, so auch […] in Dresden. […] Ebenso wie die militaristische Formensprache wirft auch die Einordnung des Denkmals wie auch des 8. Mai als Tag der Befreiung Fragen auf, die für eine zukünftige Kontextualisierung von Bedeutung sind – nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer pluralistischen Erinnerungskultur in Europa und einem differenzierten Erinnern der Gewaltgeschichte Ostmittel- und Osteuropas im 20. Jahrhundert."

Dieses ausführlich wiedergegebene Zitat beinhaltet das ganze Instrumentarium der neuen geschichtsrevisionistischen Technik mit ihrem wichtigsten Bestandteil, "differenziertem Erinnern" in Ostmitteleuropa. Nun sieht sich auch die Bundeswehr dazu berufen, das "Problem" mit dem sowjetisch geprägten Erbe des Gedenkens zu lösen. Mit dem Begriff "russisch-sowjetische illegitime Gewalt" wird von bundeswehrnahen Historikern ein Fundament gelegt, das künftig ermöglichen würde, die deutschen Verbrechen im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion durch angebliche "russische Verbrechen" moralisch auszugleichen. Letztere werden mitunter als neue Messlatte für Gräuel festgelegt.


Mehr zum Thema ‒ Kriegstüchtigkeit ohne Feind: Deutschland zwischen Dekadenz und Aufrüstung


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02.03.2025

«Trump hat recht»: Nato-General aD Harald Kujat über den Selenskyj-Eklat in Washington

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youtube.com, 02.03.2025


Zur aktuellen Weltwoche-Deutschland-Ausgabe: https://weltwoche.de/aktuelle-ausgabe


Info: Video https://www.youtube.com/watch?v=fxlJ45xjbMk Dauer 33:31 min


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02.03.2025

Trost in London / Baerbocks Schlafschwierigkeiten

aus e-mail von Doris Pumphrey, 2. Februar 2025, 12:57 Uhr


*"Freunde von Anfang an" –

Selenskij findet Trost nach US-Eklat in London

*Nach dem gescheiterten Treffen mit US-Präsident Donald Trump ist der

ukrainische Präsident Wladimir Selenskij in Großbritannien eingetroffen.

Anders als in Übersee fiel der Empfang in London deutlich freundlicher

aus. Dabei dankte Selenskij dem britischen Premierminister Keir Starmer

für die ständige Unterstützung seit "Kriegsbeginn".

/Siehe kurzes

Video:/https://odysee.com/@RTDE:e/-Freunde-von-Anfang-an--%E2%80%93-Selenskij-findet-Trost-nach-US-Eklat-in-London:5



*Baerbock: "Kein freies Land kann ruhig schlafen mit einem stärkeren

Nachbarn"

*In einer Stellungnahme zum Eklat im Weißen Haus hat Außenministerin

Annalena Baerbock die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine

bekräftigt. Eine "neue Zeit der Ruchlosigkeit" habe begonnen, so

Baerbock. Nunmehr müsse Europa sein Engagement für eine "souveräne und

freie Ukraine" noch stärker zeigen.

/Siehe kurzes

Video:/https://odysee.com/@RTDE:e/Baerbock---Kein-freies-Land-kann-ruhig-schlafen-mit-einem-st%C3%A4rkeren-Nachbarn-:8



/Zur Erinnerung: /

Dem Völkerrecht hatte der Westen die „regelbasierte internationale

Ordnung“ entgegensetzt.

Was damit gemeint ist, beschreibt Volker Perthes

<https://www.swp-berlin.org/publikation/die-ordnung-der-welt>, vormals

Leiter der regierungsnahen Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) im

Klartext:

/„Eine Allianz williger Staaten muss internationale Regeln ersinnen,

ohne den Verdacht zu erwecken, dass es dabei um westliche Dominanz geht.“ /


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02.03.2025

Eklat im Weissen Haus: Selenskyj habe es auf einen Showdown mit Trump vor der Weltpresse angelegt, sagt US-Finanzminister Bessent. Es hätte einfache Alternative gegeben, Probleme unter vier Augen zu erörtern

weltwoche.de, 2. März 2025, ca. 10:45 Uhr, Urs Gehriger

«Wir hatten eine Pressekonferenz, wir wollten Mittag essen, und dann wollten wir das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen unterzeichnen. Dies sollte ein Tag sein, an dem die Ukraine und die USA ihre wirtschaftlichen Aussichten miteinander verknüpfen», so US-Finanzminister Scott Bessent im Interview mit Laura Ingraham auf Fox News.


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Stattdessen kam es im Zuge eines langen Gesprächs vor der Presse, das ruhig begonnen hatte, zum Eklat.

«Ich war schockiert, dass er (Selenskyj) sich vor der Kamera und vor der ganzen Welt so verhalten hat, obwohl wir – wenn er Probleme hatte – diese mit Präsident Trump besprechen wollten.»

Es hätte eine einfache und diplomatisch normale Alternative gegeben, Differenzen zu thematisieren.

«Der richtige Ort dafür wäre 15 Minuten später gewesen, wir wären in den Speisesaal des Weissen Hauses gegangen und hätten zu Mittag gegessen, nur wir 16, und er hätte seine Bedenken unter vier Augen äußern können.»

Über die zahlreichen Kritiker Trumps in der Welt sagte Bessent: «Ich glaube, dass alle – auch die Demokraten – sagen, dass das eine Falle war. Dass Vizepräsident Vance und Präsident Trump Präsident Selenskyj eine Falle gestellt haben.»

Bessent jedoch ist der Meinung, dass Selenskyj geplant hatte, im Weissen Haus vor der Weltpresse einen Showdown mit Trump zu inszenieren.

«Ich glaube, dass er das schon immer vorhatte. Und ich glaube, er war überrascht über die heftige Reaktion, die er bekam.»

Der forsche Stil Selenskyjs, der rasch ins Respektlose kippt, ist offenbar bereits bei früheren Treffen mit der Trump-Regierung aufgefallen. Bei seinem 45-minütiges Treffen in Moskau habe Selenskyj «bei einem sehr lauten Dezibelpegel» kommuniziert, so Bessent, der nach Moskau reiste, um dem ukrainischen Präsidenten den Mineralien-Deal zu unterbreiten.

«Ich habe ihm immer wieder gesagt: ‘Herr Präsident, der Zweck dieses Abkommens ist es, den Russen zu zeigen, dass es zwischen uns keine Differenz gibt.’»

Bessent sieht durch das Verhalten Selenskyjs eine Partnerschaft fundamental gefährdet. «Ich sage Ihnen, es ist unmöglich, eine Wirtschaftspartnerschaft mit jemandem zu haben, der nicht Ihr Partner in Frieden sein will.»


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3 Neuste Kommentare

  • alusru2

    2.März 2025 um 09:27 Uhr

    Treffen in Moskau? Gemeint ist wohl Kiew.

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    0

  • v-buehler

    2.März 2025 um 09:22 Uhr

    Ich hoffe, Trump fordert nun einen ordentlichen Mrd.-Betrag von der Ukraine zurück, und zwar mit der Bedingung zeitnah. Und ich hoffe inständigst, dass Präsident Trump tatsächlich die schon beschlossenen Militärhilfen stoppt und überhaupt gar nichts mehr gibt. Weder Geld noch Geräte.

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  • seez

    2.März 2025 um 09:10 Uhr

    Dieser Clown hat doch kein Niveau, kein Benehmen! Wie kann ganz Europa diesem Chaoten hörig sein? Antwort: In ganz Europa gibt es keinen Staatsmann! Die Politiker Europas und der Schweiz haben nicht mehr Intelligenz und Niveau , als der Clown, deshalb harmonieren sie so gut! Das ist auch der Grund, weshalb all diese Nobodys mit Staatsmännern wie Putin und Trump solche Probleme haben! 8:51

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5 Top Kommentare

  • x

    2.März 2025 um 08:43 Uhr

    Ein verzogenes, keine Grenzen kennendes Kind, wurde aus dem Weissen Haus geworfen. Schuld sind die Obama-Biden-Nuland-USA und all die europäischen Kiew-Pilger, die ihn jahrelang gestreichelt und mit Milliarden gefüttert haben und ihm alles durchgehen liessen, weil sie hofften, er würde die Russen mehr ärgern als sie. Doch die Russen haben nur geduldig auf den unvermeidlichen Krach zwischen dem Bengel und seinen einfältigen Zieheltern gewartet.

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    96

    3

  • grinch 65

    2.März 2025 um 08:42 Uhr

    Ich werde das Gefühl nicht los , das Selensky genau diese Reaktion geplant hat ! Er will die EU auf ewig an seiner Seite haben und weiterhin ausnehmen . Die EU fällt auch darauf rein . Die 7-fache Mutti ist glücklich das noch ein weiteres dazugekommen ist .

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    4

  • renedescartes

    2.März 2025 um 08:01 Uhr

    Wenn man richtig hinhört, hat Volodomir fast den ganzen Westen an seiner Seite, der ihm wieder Milliarden zustopft. Der Reigen geht weiter in alten Verhaltensweisen. So what?

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    71

    4

  • manuchrom

    2.März 2025 um 08:41 Uhr

    Selenskyj ist an seinem Charakter gescheitert. Vorlaut und ein Vorliebe für seine persönliche Darstellung. Trump und Vance haben diese Vorliebe genutzt und ihn auflaufen lassen. Daraus kann man aber keinen Vorwurf machen. Würde Selenskyj, um sich aufzuputschen, Pfefferminzbonbons zu sich nehmen, wäre diese Eskalation nie geschehen. Selenskyj wurde mit seinen eigenen Waffen geschlagen, um zu verhindern, daß der Gastgeber tatsächlich düpiert wird.

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    67

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  • nique

    2.März 2025 um 08:00 Uhr

    Vermutlich sollte in diesem Text Kiev statt Moskau stehen?

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Alle 15 Kommentare


Info: https://weltwoche.de/daily/eklat-im-weissen-haus-selenskyj-habe-es-auf-einen-showdown-mit-trump-vor-der-weltpresse-angelegt-sagt-us-finanzminister-bessent-es-haette-einfache-alternative-probleme-unter-vier-augen-zu-eroerte


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Weiteres:




*«Trump hat recht»:

Nato-General Harald Kujat über den Selenskyj-Eklat und den

«Hühnerhaufen» in Europa

*/Siehe Video:/*

*https://weltwoche.de/daily/trump-hat-recht-nato-general-harald-kujat-ueber-den-selenskyj-eklat-und-den-huehnerhaufen-in-europa/

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02.03.2025

«Sie spielen mit dem 3. Weltkrieg» – Wie es zum Eklat im Weißen Haus kam

transition-news.org, vom 1. März 2025 von TG. Lesedauer: 10 Minuten. PDF herunterladen

Kiews Präsident Selenskyj will keinen Waffenstillstand, wie er beim Treffen mit US-Präsident Trump am Freitag erklärte. Während er den Krieg fortsetzen will, «um Putin zu stoppen», will Trump das Sterben in der Ukraine beenden. Die unterschiedlichen Positionen führten zum historischen Eklat. Von Tilo Gräser
Es ist schier unglaublich, was da am Freitag vor laufenden Kameras im Weißen Haus, dem Sitz des US-Präsidenten, geschah. Mehrere Jahre lang hofierten fast alle westlichen Politiker, allen voran die USA, den Kiewer Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und schienen – vor ihm auf die Knie fallend – ihm alle Wünsche zu erfüllen. Manchmal half der ukrainische Schauspieler im Präsidentenamt mit Erpressung und Drohung nach, damit der Krieg bis zum vermeintlichen Sieg der Ukraine weitergeht – den er mit einer anderen Politik gegenüber der Ostukraine hätte verhindern können.

Doch der jetzige US-Präsident Donald Trump und sein Vize James D. Vance schienen nun genug davon zu haben. Sie wiesen Selenskyj bei dessen Besuch zurecht und brachen die geplanten Gespräche mit ihm ab. Ihr Vorwurf: Er verweigere eine Friedenslösung für sein geschundenes Land, welche die USA nun anstreben würden.

Die etablierte Medienwelt des Westens steht Kopf, ebenso jene westlichen Politiker, vor allem in der Europäischen Union (EU), die keinen Frieden für die Ukraine wollen und mit ihrer Kriegshetze gegen Russland fortfahren. Das zeigen die ersten Reaktionen, bei denen wie üblich Selenskyj als das Opfer dargestellt und weggelassen wird, wie es zu der Eskalation bei dem Treffen kam, an der der Kiewer Präsident mindestens aktiv beteiligt war.

Das zeigt ein Blick auf das, was im Weißen Haus gesagt wurde, wobei natürlich auch die Körpersprache der Beteiligten eine wichtige Rolle spielt. Ich stütze mich dabei auf den Mitschnitt des US-Senders C-SPAN des Treffens und des Transkripts davon.

Bei dem etwas mehr als 45 Minuten dauernden Treffen sollte es vorrangig um das Rohstoffabkommen gehen, das unterzeichnet werden sollte. US-Präsident Trump lobte zu Beginn seinen ukrainischen Amtskollegen deutlich und zollte ihm und den Ukrainern Respekt, für das, «was ihr durchgemacht habt». Es gehe darum, ein Abkommen abzuschließen sowie eine Vereinbarung zu treffen, um den Krieg und das Sterben der Soldaten zu beenden – «wir wollen, dass das aufhört».

Letzteres wiederholte Trump mehrfach und begründete damit, warum er mit Russland und dessen Präsident Putin verhandelt. Selenskyj dagegen erklärte gleich zu Beginn, er zähle darauf, dass die USA ihre Unterstützung nicht einstellen, und «auf Ihre starke Position, um Putin zu stoppen».

Kein Deal mit Putin

Er bezeichnete Russlands Präsidenten als «Killer» und «Terrorist», der gestoppt werden müsse, um «unser Land, unsere Werte, unsere Freiheit, unsere Demokratie zu retten». Es dürfe dabei «keine Kompromisse mit einem Mörder» geben, so der Mann aus Kiew im schwarzen Pullover. Er legte damit den Grundstein für den späteren Eklat.

Selenskyj warf wie bei seinen vorherigen bejubelten Auftritten vor westlichen Politikern Russland und dessen Präsidenten eine Reihe von Verbrechen vor, so die Entführung tausender Kinder und den angeblich verweigerten Gefangenenaustausch. Russland halte sich an keine Regeln und auch nicht an das Kriegsvölkerrecht, behauptete er.

Doch diesmal bekam er im Weißen Haus keinen Beifall, sondern erntete deutlichen Widerspruch. Der US-Präsident erklärte, dass es keine Geschäfte, keine «Deals», ohne Kompromisse gebe und auch Selenskyj solche eingehen müsse.

Trump bezeichnete sich als Schlichter und Vermittler, der alle am Konflikt Beteiligten an einen Tisch bekommen wolle. Er wolle als Friedensstifter in die Geschichte eingehen, sagte er auf eine Journalistenfrage. Und er wolle Leben retten und Geld sparen, auch wenn der zweite Punkt weniger wichtig sei.

Der Krieg in der Ukraine sei eine «gefährliche Situation, die in den 3. Weltkrieg führen könnte». Die USA würden zwar weiter Waffen in die Ukraine schicken, kündigte Trump an und fügte hinzu, dass es «hoffentlich nicht viele» sein würden. Er hoffe darauf, dass der Krieg schnell beendet werden könne, «damit wir andere Dinge tun können».

Er mache sich keine Sorgen um die Sicherheit der Ukraine, sondern darum, wie der Deal für ein Kriegsende zustande kommen kann. Ein Waffenstillstand und europäische Friedenstruppen seien die Garantien für Sicherheit. An Selenskyj gerichtet sagte Trump, er glaube nicht, «dass Sie viel Sicherheit brauchen werden».

Das Sterben stoppen

Er fühle sich als US-Präsident verpflichtet, das Sterben in der Ukraine zu stoppen und den Weg zum Frieden zu finden. Es hätte keinen Krieg geben dürfen, sagte er im Laufe des Treffens mehrmals.

Der Kiewer Präsident erklärte dagegen, ein Waffenstillstand mit Russland werde «nie funktionieren». Putin habe 25-mal einen solchen gebrochen, wobei er nicht genau sagte, wann und wie. Vielleicht meinte er die Minsker Abkommen, die aber keinerlei Verpflichtungen für Moskau enthielten.

Deshalb werde die Ukraine «niemals einen Waffenstillstand akzeptieren», machte Selenskyj klar und sagte damit, dass er den Krieg weiterführen will, wofür er wieder um US-Unterstützung und Waffen bat. Russland würde weiter Krankenhäuser und Schulen bombardieren, während er mit Trump spreche.

Er forderte US-Garantien, die die EU-Staaten allein nicht geben würden, um die NATO nicht zu spalten. Die Ukraine brauche mehr Waffen, «sonst wird Putin nicht aufhören und immer weiter und weiter gehen». Laut Selenskyj hasst der russische Präsident die Ukrainer und will die Ukraine zerstören.

Putin habe den Krieg angefangen und müsse dafür zahlen, wobei die eingefrorenen rund 300 Milliarden russische Vermögenswerte im Ausland nicht reichen würden. Trump sagte dazu, er wolle den Konflikt lösen und dabei sei es schlecht, über die andere Seite schlecht zu sprechen. Er warnte Kiew:

«Wenn wir es nicht lösen können, werden Sie es ausfechten müssen, und wer weiß, was dann passiert.»

Er erklärte, die USA seien der NATO verpflichtet, aber die Europäer müssten sich mehr für ihre Sicherheit engagieren und mehr Geld dafür ausgeben. Er bezeichnete es als «bedauerlich», dass sich die beiden Konfliktseiten nicht mögen, und erklärte, dass die USA den Krieg nie hätten zulassen dürfen.

Drohung mit Putin

Selenskyj sagte daraufhin, die Ukrainer würden wie niemand anders den Krieg beenden wollen. Aber zugleich behauptete er, «alle Europäer würden erkennen, dass wir sie verteidigen», weshalb sie die Ukraine unterstützen würden. Und wieder versuchte er es mit der Angstmache: Wenn die Ukraine verliere, würde Russland die baltischen Staaten und dann Polen angreifen.

Der US-Präsident sagte, er wolle nicht über die Zerstörungen reden, sondern «über eine Einigung und Frieden» sprechen. Worauf ihm Selenskyj erklärte, «die Ukraine lebt», die Menschen würden zur Arbeit und die Kinder in die Schule gehen. Nur in der Nähe der Frontlinie sei das Leben schwierig – aber Putin habe 700.000 Soldaten verloren.

Trump sagte auf eine Frage zu seinen Gesprächen mit dem russischen Präsidenten und einem möglichen Rückzug der russischen Truppen aus Gebieten mit den begehrten Rohstoffen: «Wir werden uns einigen.» Russland werde auch das Abkommen zu den Seltenen Erden nicht gefährden. Dessen sei er sich sicher, sonst würde er keinen Deal machen.

Auf eine weitere Journalistenfrage sagte der US-Präsident, er weigere sich, «schreckliche Dinge über Putin» zu sagen. Danach könne er diesem nicht sagen: «Hallo Wladimir, wie sieht es mit dem Geschäft aus?» Nur weil er mit Russland verhandle, sei er nicht mit diesem verbündet, stellte Trump klar.

Und er betonte, dass mit Härte allein keine Einigung in dem Konflikt zu erreichen sei. Vizepräsident James D. Vance fügte hinzu:

«Der Weg zum Frieden und der Weg zum Wohlstand besteht vielleicht darin, sich für Diplomatie zu einzusetzen.»

Was die USA zu einem guten Land mache, sei das Engagement für Diplomatie, was Trump mache. Daraufhin erklärte der Kiewer Präsident seinen US-amerikanischen Gesprächspartnern, Russland habe 2014 große Teile seines Landes besetzt, neben der Krim die Ostukraine. Und niemand habe Putin bisher aufgehalten, während er das Land besetzt und Menschen tötet.

Unbelegte Vorwürfe

Wider die Fakten behauptete Selenskyj, Russland habe die Menschen an der sogenannten Kontaktlinie in der Ostukraine getötet und niemand habe das verhindert. Er habe mehrfach mit Putin gesprochen und 2019 mit ihm einen Deal unterzeichnet, ebenso mit Putin, Macron und Merkel einen Waffenstillstand, wovor ihn alle gewarnt hätten.

Doch Putin habe den Waffenstillstand gebrochen, Ukrainer getötet und würde keine Gefangenen austauschen, sagte Selenskyj wahrheitswidrig. «Von welcher Art von Diplomatie sprichst Du, J.D.?», fragte er den US-Vizepräsidenten.

Der erklärte ihm, dass er von einer Diplomatie spreche, die die Zerstörung der Ukraine beende. und fügte hinzu:

«Herr Präsident, bei allem Respekt, ich halte es für respektlos, wenn Sie ins Oval Office kommen und versuchen, das vor den US-amerikanischen Medien zu verhandeln.»

Gegenwärtig habe die Ukraine Personalprobleme und schicke deshalb Wehrpflichtige an die Front. Deshalb solle Selenskyj dankbar sein, wenn Trump versuche, den Konflikt zu beenden. Worauf der Mann aus Kiew mit verschränkten Armen anzweifelte, dass Vance die Probleme der Ukraine kenne.

Der US-Vizepräsident erinnerte ihn daraufhin an seine Propagandatouren und wiederholte, es sei nicht respektvoll, «die US-Regierung anzugreifen, die versucht, die Zerstörung Ihres Landes zu verhindern».

Selenskyj sieht USA gefährdet

Selenskyj ließ nicht locker und erklärte den US-Politikern, sie seien noch dank des Ozeans sicher, würden aber in Zukunft die Gefahr zu spüren bekommen. Darauf schien es Trump zu viel zu werden, der seinem Gegenüber erklärte:

«Sagen Sie uns nicht, was wir fühlen werden. Wir versuchen, ein Problem zu lösen.»

Selenskyj sei nicht in der Position, den USA etwas vorzuschreiben, doch der drohte wieder: «Sie werden den Einfluss spüren.» Worauf er zu hören bekam, dass er zugelassen habe, dass die Ukraine in einer schlechten Lage sei.

Trump erklärte ihm, dass er derzeit keine guten Karten habe und mit dem Leben von Millionen Menschen spiele.

«Ihr spielt mit dem Dritten Weltkrieg! Was Sie tun, is respektlos gegenüber diesem Land!»

Vizepräsident Vance erinnerte dazu Selenskyj daran, dass er sich bei einem Besuch in den USA im September 2024 in den US-Wahlkampf auf Seiten von Amtsvorgänger Joseph Biden eingemischt habe. Im weiteren Verlauf des nun klaren Wortgefechtes sagte Trump, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen werde, «aber verdammt gute Chancen habe, da rauszukommen».

Ohne US-Hilfe nur kurzer Krieg

Daraufhin behauptete Selenskyj, die Ukraine stehe seit Beginn des Krieges allein da. Er habe sich in dem Raum im Weißen Haus mehrfach dankbar gezeigt. Das schien Trump nun ganz auf die Palme zu bringen. Er erinnerte den Mann im schwarzen Pullover an 350 Milliarden Dollar Hilfe aus den USA:

«Wenn Sie nicht über unsere militärische Ausrüstung verfügen würden, wäre dieser Krieg in zwei Wochen zu Ende gewesen.»

Er forderte Selenskyj auf, dankbar zu sein, und warf ihm vor, angesichts der Lage der Ukraine gegen einen Waffenstillstand zu sein. Dabei müsse er das Angebot dazu annehmen, damit niemand mehr sterbe. Der Kiewer Präsident behauptete, er wolle den Krieg beenden, aber er brauche Garantien und die Menschen in der Ukraine müssten zum Waffenstillstand befragt werden.

Trump legte nach, erinnerte nochmal an die Waffenlieferungen aus seiner ersten Amtszeit und warnte Selenskyj, dass die Ukraine ohne US-Unterstützung scheitere. Gegen Ende wurde der US-Präsident nochmal gefragt, was geschehe, wenn Russland den Waffenstillstand bricht.

Daraufhin wiederholte er, dass er seinem russischen Amtskollegen vertraue, weil dieser ihn respektiere. Zugleich erinnerte er an die falschen Behauptungen gegen Putin, sich in die US-Wahlen 2016 eingemischt zu haben.

An Selenskyj gewandt, erklärte er diesem, er habe ihn zu einem «harten Kerl» gemacht, was er ohne die USA nicht hätte sein können. Und stellte ihm ein Ultimatum:

«Entweder machen Sie einen Deal oder wir sind raus. Wenn wir draußen sind, werden Sie es ausfechten. Ich glaube nicht, dass es schön sein wird.»

Und kurz darauf wurde das Treffen im Weißen Haus abgebrochen, Selenskyj verließ das Gebäude ohne unterzeichnetes Rohstoffabkommen. Trump zeigte sich später nicht bereit, die Verhandlungen wiederaufzunehmen, solange sich Selenskyj nicht bereit zeige, eine Friedenslösung zu verhandeln.

Quelle:

C-SPAN: President Trump Meets with Ukrainian President Zelensky - 28. Februar 2025


Info: https://transition-news.org/sie-spielen-mit-dem-3-weltkrieg-wie-es-zum-eklat-im-weissen-haus-kam


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

02.03.2025

Trump greift Selenskyj an, Kallas kontert

lostineu.eu, vom 28. Februar 2025

Der geplante Rohstoff-Deal zwischen den USA und der Ukraine wurde überraschend doch nicht unterzeichnet, nachdem US-Präsident Trump heftige Vorwürfe an den ukrainischen Staatschef Selenskyj gerichtet hatte. “Sie spielen mit dem Dritten Weltkrieg” und “Er kann wiederkommen, wenn er bereit für Frieden ist”, wird Trump zitiert. Dieser Eklat im Weißen Haus vor laufenden Kameras wird sicher ein Nachspiel haben. Die EU-Außenbeauftragte Kallas hat schon reagiert: “Today, it became clear that the free world needs a new leader. It’s up to us, Europeans, to take this challenge.” Damit fordert sie – eine ungewählte EU-Funktionärin – den direkt gewählten Trump offen heraus…

Siehe auch Trump beutet die Ukraine aus – die EU schaut zu

P. S. Zu den Vorfällen im Weissen Haus gibt es drei lesenswerte Schilderungen auf X, leider nur auf Englisch: CBS news, Axios und ein Experte hier

‹ Trump beutet die Ukraine aus – die EU schaut zu › Merz soll EU retten, EU will Selenskyj retten – und Green Deal war gestern

27 Comments

  1. Reykjavik
    1. März 2025 @ 13:48

    Hier zeigt sich leider wieder das seit Jahren Offensichtliche: aufgrund mangelnder realistischer Selbsteinschätzung legt sich
    das Führungspersonal der Ukraine immer wieder mit den Falschen an. Es ist besser für die ukrainische Bevölkerung, wenn man ihr Führungspersonal wieder auf seine tatsächliche Größe zurückstutzt: das rettet nämlich wirklich Leben und nicht die niemals ausreichenden Waffenlieferungen in einem völlig sinnlosen Krieg, der schon seit Frühling 2022 endgültig verloren ist. Das tut sicher weh – wie die Wahrheit ja meistens weh tut.

Reply

  • KK
    1. März 2025 @ 17:41

    “aufgrund mangelnder realistischer Selbsteinschätzung”

    Bandera-Verehrer zählen sich nun mal zu den Herrenmenschen, da machste nix… ????

    Reply

  • umbhaki
    1. März 2025 @ 22:37

    Drei Jahre lang hat das doch geklappt für Herrn Selenskyj. Dem wurde doch hier in Europa praktische jeder Wunsch erfüllt, weil die EU-Politiker ihre Sprüche der Art „die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit“ so oft gesagt haben, dass sie die inzwischen selber glauben. (*)

    Selenskyj hat gefordert, und der Verein mit der „regelbasierten Ordnung“ hat geliefert, zuverlässig. Wollte mal einer nicht so richtig, wie Scholz bei den Taurus, brach der geballte Shitstorm los. Seit mindestens zwei Jahren bestimmt doch hierzulande der Herr Selenskyj die Richtlinien der Politik. Und diejenigen, die in kritischen Kreisen stets als die „Vasallen der USA“ bezeichnet wurden, stellen sich nun tatsächlich als die Vasallen der Ukraine heraus, versklavt durch ihre eigene russophobe Ideologie (und ihre Gier – nein nicht nach „Lebensraum im Osten, aber nach Rohstoffen aus dem Osten).

    Mit dieser Erfahrung ist Selenskyj nun auch ins Weiße Haus marschiert. Der hat dort jene Nummer abgespult, die bisher immer prima funktioniert hat: Der aufopferungsbereite Verteidiger westlicher Werte und westlichen Wohlstands, der das Recht zu haben scheint, jeder denkbare Unterstützung zu fordern. Bei den neuen Machthabern in den USA zieht das halt nicht, das hätte man ihm vielleicht vorher sagen sollen. Die Trump-Regierung scheint diesen Brandherd in der Ukraine tatsächlich von den Hacken haben zu wollen – egal wie!

    Nun bin ich wirklich gespannt, wie weit die EU-Machthaber noch zu gehen bereit sind in ihrer Vasallentreue zur Ukraine. Mir schwant wenig Gutes.

    (*) Weiß nicht mehr, wer das gesagt hat, aber irgend jemand hat das mal so ausgedrückt, sinngemäß: „Die Politiker sagen irgend etwas öffentlich, und wenn es dann am nächsten Tag in der Zeitung steht, dann glauben sie es selbst.“

    Reply

  • KK
    1. März 2025 @ 13:35

    “…the free world needs a new leader…” (Kaja Kallas)

    Kann eine “freie Welt”, die eines “Führers” bedarf, wirklich frei sein?

    Reply

    • Michael
      1. März 2025 @ 13:59

      Natürlich sind Vasallen per definitionem nie „frei“. Die „Freiheit“ ging schon erst am Hindukusch, im Irak, in Gaza, etc., etc. und jetzt in der Ukraine verloren! Will sagen : Freedom is a cheap commodity!

      Reply

  • Michael
    1. März 2025 @ 13:12

    Nach dem Scheitern Selenskyj’s in Washington gibt die die EU endgültig der Lächerlichkeit Preis: einerseits – gesteht man – geht ohne die USA nicht, andererseits will erneut Milliarden Euro (z. B. Habeck) an die Ukraine vergeuden, dabei weiß man genau dass allein Musk (typisch Oligarchie) die Ukraine und die EU in die Knie zwingen könnte indem er „starlink“ abschaltet!

    Reply

  • Erneuerung
    1. März 2025 @ 08:59

    @kleopatra
    „…wie man mit Putschisten normalerweise verfahren würde..“
    Das gilt natürlich nicht für die Ukraine, dort war der Regierungswechsel wohl demokratisch legitimiert und per bezahlter Schaffschützen abgesichert? Sie entlarven sich mit jedem Post selbst.

    Reply

  • Karl
    1. März 2025 @ 08:53

    @ KK: Die Respektlosigkeit ist berechtigt. Dieser Kolonialvertrag zur Ausbeutung der ukrainischen Bodenschätze ist schändlich!

    Reply

    • Skyjumper
      1. März 2025 @ 09:00

      Man darf mit guten Gründen der Meinung sein, dass es sich um einen „schändlichen“ (ich hätte wohl „schlechten“ geschrieben) Vertrag handelt. Aber rechtfertigt das Respektlosigkeit? Nein. Man unterschreibt sowas einfach nicht.

      Die Umstände unter denen das nun passiert ist, sind echt mies gewählt – von Selenskjy. Denn JETZT ist Trump echt sauer. Der Loser bei dieser Veranstaltung heißt nämlich nicht Selenskjy. Der Loser ist Trump! Dessen Deal ist nun spektakulär flöten gegangen, er steht als Trottel da vor der amerikanischen Wählerschaft. Und DAS wird er Selenskjy nicht verzeihen.

      Reply

    • KK
      1. März 2025 @ 13:45

      Schändlich war es, die Ukraine in einen Stellvertreterkrieg für die eigenen Interessen zu schicken und frühe Friedensverhandlungen zu hintertreiben… und das war Biden, nicht Trump!

      Reply

  • Karl
    1. März 2025 @ 08:43

    @ Kleopatra: Die EU bezieht ihre Legitimität über die Wahlen der Nationalstaaten und steht auf sehr tönernen Füßen. Mehrere Volksabstimmungen gingen gegen sie aus.
    Kallas stammt von einer abgewählten Kleinpartei eines Staatsvolks von 1,3 Millionen Einwohnern, davon sind zahlreiche Russen nicht wahlberechtigt (wir kennen das aus der Ukraine). Von 450 Millionen EU-Bürgern haben ihre Reformpartei nur 66.014 Wähler im Jahr 2024 bei den Europawahlen gewählt.

    Reply

    • Helmut Höft
      1. März 2025 @ 10:24

      @Karl
      Das musste ja mal gesagt werden! Thx. Ich lach‘ mich immer kaputt, wenn Miniländer mit einer Bevölkerung weniger als Hamburg als Digitalisierungsbeispiele genannte werden: „Alles, bequem, von zu Hause, vom Sofa!“ Damit mehr Zeit bleibt für’s Kapital zu rabotten.

      Reply

  • Thomas Damrau
    1. März 2025 @ 07:43

    Eine herbe Zeitenwende für die Ukraine war das in der 4-Jahres-Perspektive:
    — vom Sirenengesang Bidens 2021: „Lass uns gemeinsame Manöver abhalten, ich bugsiere euch schon in die NATO. Putin ist ein Schlappschwanz: Der traut sich nicht.“
    — über die Erkenntnis „Putin traut sich doch“, kombiniert einem permanenten Schulterklopfen aus dem Westen: „Ihr seid die Helden.“
    — bis hin zu Trump 2025: „Selber schuld, ihr Idioten“.

    Und die EU? Flattert aufgeregt mit den Flügeln und schwadroniert davon, gegen den Willen der einstigen Schutzmacht USA den Krieg weiterzuführen.“

    Schlafwandler 2.0.

    Reply

  • Guido B.
    1. März 2025 @ 06:42

    Im westlichen Lager sieht der Stand der Dinge wie folgt aus:
    Die USA wollen Frieden.
    Dir Ukraine und die EU wollen Sieg.
    Sieg bedeutet Krieg.
    Es wird höchste Zeit, dass die USA den Kriegstreibern die Unterstützung entziehen. Der militärische Sieg über Russland ist das Kriegsziel von lebensmüden Fanatikern und Idioten.

    Reply

  • Pjotr
    1. März 2025 @ 01:40

    Hier die komplette Veranstaltung:
    https://www.youtube.com/live/IxkBYZHIamM

    Reply

  • KK
    28. Februar 2025 @ 23:29

    Wenn ich die Berichterstattung richtig verstanden habe, soll Selenskji als Trumps Gast von vornherein bestimmend und regelrecht fordernd aufgetreten sein (wie man es ja von ihm aus EUropa bereits zur Genüge kennt). Eine Journalistenstimme vor Ort nannte es “respektlos”, wenn ich mich recht entsinne. In den USA lässt man sich dieses Verhalten von Gästen offenbar – anders als in EUropa – nicht gefallen…

    Reply

    • Skyjumper
      1. März 2025 @ 08:57

      Es stellt sich immer die Frage wie das Video das man sich dazu betrachtet zusammengeschnitten wurde, insoweit ist das nachfolgende natürlich auch nicht zwingend korrekt. Aber:
      Das was ich an Videos gesehen habe kann man eigentlich nicht zu Ungunsten von Selenskjy auslegen. Der kam gar nicht erst dazu bestimmend und fordernd aufzutreten. Respektlos haben sich ab einen gewissen Zeitpunkt beide geäussert. Fordernd war dagegen (im Gespräch) hauptsächlich Trump.

      Allerdings muss man auch hier wieder einen Schritt zurücktreten und zusehen dass Selensky derjenige war der den zur Unterschrift anstehenden Vertrag nachbessern wollte.

      @Kleopatra verdreht weiter unten nämlich wieder die Zustände. Die beiden Verhandlungsgruppen haben einen Verrag ausgearbeitet gehabt. Dieser sollte bereits in Kiew unterschrieben werden, aber Selenskjy verweigerte die Unterschrift. Der Vertrag wurde überarbeitet (ich hab allerdings nirgends gelesen wie umfangreich oder nicht) und Selenskjy flog zwecks Unterschrift in die USA. Dazu hat ihn niemand gezwungen. Offenbar wollte SELENSKJY aber noch einmal nachverhandeln. Das hat nicht geklappt.

      Es kann auch nicht von einer Kapitulation die Rede sein. Es ging da um ein Rohstoffabkommen, nicht um Friedensverhandlungen. Wenn man bei Verhandlungen nicht zu einen gemeinsamen Nenner kommt, muss man die Verhandlungen abbrechen und gut ist. Dazu war Selenskjy aber nicht bereit, wäre er es gewesen wäre er zu Hause geblieben.

      Unterm Strich will die Ukraine mehr als die USA geben wollen. Eigentlich kein Drama. Selenskjy hat hoch gepokert, und (endlich mal) verloren.

      Reply

  • Guido B.
    28. Februar 2025 @ 23:24

    Jetzt hat die Russenhasser-Union drei Feinde: USA, Russland und China. Und eine neue Anführerin der Selbstüberschätzung: Kaja Kallas.
    An Herr Selenski: Wenn im Oval Office als Geschäftsmann eingeladen wird, sollte man sich wie ein Geschäftsmann benehmen, sonst wird man rausgeworfen. Bankrotte Klugscheisser in T-Shirts finden dort kein Gehör. Sollte man eigentlich wissen.

    Reply

    • Michael
      1. März 2025 @ 10:43

      Wenn ich an die BRICS+ denke, besonders aber auch an jüngste Abstimmungen im UN Security Council, dann sehe ich sehr viel mehr Gegner der „Russenhasser Union“!

      Reply

  • Kleopatra
    28. Februar 2025 @ 23:03

    Sparen Sie sich bitte das „ungewählt“. Kaja Kallas wurde wie die übrige Kommission von den Regierungen der Mitgliedstaaten, die ihrerseits sehr wohl demokratisch legitimiert sind, nominiert und vom gewählten Europäischen Parlament bestätigt. Trump hingegen hat bekanntlich im Januar 2021 gezeigt, dass er bereit ist, gegen eine Wahlniederlage zu einem Putsch aufzurufen, dh. dass es ihm selbst also offenbar egal ist, ob er „gewählt“ ist oder nicht. (Leider ist in den USA mit ihm nicht so verfahren worden, wie man mit Putschisten normalerweise verfahren würde).
    Wenn übrigens der Pseudotitel „Führer der freien Welt“ einen Sinn hat, dann hat es ohnehin nie einen gewählten Inhaber dieses Titels gegeben, denn die freie Welt hat viel mehr Einwohner als für irgendeinen Präsidenten wahlberechtigt sind (auch den der USA).
    Üblicherweise werden bedeutungsvolle Verträge vor der Reise zur Unterzeichnung ausverhandelt. Fälle, wo ein Präsident einen anderen, der zu Besuch ist, zur Unterzeichnung einer Quasi-Kapitulation nötigt, sind selten, und einer der beiden war in den mir bekannten Präzedenzfällen der Chef der KPdSU oder Adolf Hitler. Der Normalfall besteht darin, dass man sich vor der Abschlusspressekonferenz weitestgehend einigt, auch auf Wortlaute. Und nebenbei: Wenn Zelens’kyj kapituliert hätte, hätten Sie ihm das vorgeworfen und die EU-Mitgliedstaaten verspottet. Nun hat er nicht kapituliert und es ist schon wieder nicht recht…

    Reply

    • ebo
      28. Februar 2025 @ 23:38

      Kallas hat die Wahlen in ihrer Heimat verloren und stand bei der Europawahl nicht auf dem Zettel. Sie wurde aus Proporzgründen für ihren EU-Posten nominiert – von einem Direktorium, das selbst keine rechtliche Basis hat.
      https://www.euractiv.de/section/europawahlen/news/trotz-wahlschlappe-estnische-premierministerin-lehnt-neuwahlen-ab/

      Reply

      • Kleopatra
        1. März 2025 @ 09:06

        Als Kommissionsmitglied vertritt Kallas alle 27 Staaten, daher ist ihre etwa fehlende Popularität in einem einzigen davon kaum relevant. Man kann zwar nach Europawahlen Neuwahlen des nationalen Parlaments ansetzen (vgl. Macron), muss das aber nicht tun und es ist vielleicht nicht einmal eine kluge Idee. Kommissionsmitglieder können eh nicht Abgeordnete im EP sein, deshalb kann man sie problemlos außerhalb des Parlaments rekrutieren; die Regierungschefs, die Kallas nominierten, kannten sie jedenfalls gut. Und letztlich wurde die gesamte Kommission gemäß den Verträgen nominiert und bestätigt. Andere Verfahren setzen Vertragsänderungen voraus.
        Übrigens: der amerikanische Präsident wird bekanntlich nicht, wie Sie schreiben, „direkt“, sondern indirekt gewählt.

    • KK
      28. Februar 2025 @ 23:48

      Im Falle von Kallas hätte man eigentlich für diesen Posten die Zustimmung verweigern müssen, da sie in Russland gar nicht einreisen dürfte, ohne sich der Gefahr einer Verhaftung auszusetzen – somit als Diplomatin in der derzeitigen Krisenlage objektiv völlig ungeeignet!

      Einzelne Kommissare wurden überhaupt nur bestätigt, nachdem es noch ein paar Zuckerli in Gestalt hoch dotierter Posten oder die Zustimmung zu eigenen umstrittenen Kandidaten gab. Die Bestätigung der Kommission einschliesslich ihrer Chefin war – wie jüngst leider so oft in der EU – insgesamt eher ein Basar als wirkliche Demokratie!

      Reply

    • Arthur Dent
      1. März 2025 @ 14:19

      @Kleopatra
      “Als Kommissionsmitglied vertritt Kallas alle 27 Staaten”…
      -Demokratischere Verhältnisse sind Verhältnisse, in denen mehr Personen ihre Absichten durchsetzen als bisher. Von einem bestimmten Stadium an heißt Absichten durchsetzen, sich selbst regieren. Ich hab nie einen Gesellschaftsvertrag oder Generationenvertrag unterschrieben…

      Reply

  • Michael
    28. Februar 2025 @ 22:29

    Ich bin nicht sicher Wer Wen „angegriffen“!? Aber Merz, Macron, Kallas, etc. sorgen dafür dass Europa immer weiter an den Rand Eurasiens gedrängt wird und sich zwischen Russland, China, Indien (bzw. BRICS+) und den USA jenseits des Atlantiks positioniert! Auf verlorenem Posten! Dümmer kann man es nicht anstellen!

    Reply

  • Skyjumper
    28. Februar 2025 @ 22:28

    Und Putin freut sich sicher ein Loch ins Knie. Damit scheint die westliche Front vorerst deutlich aufgeknackt zu sein. Das Ziel Russlands, eine multipolare Weltordnung wurde stärker vorangebracht als die BRICS+ es hätten schaffen können.

    Das breite Grinsen auf dem Gesicht von Xi darf man sich natürlich genau so denken.

    Reply

  • Helmut Höft
    28. Februar 2025 @ 22:23

    Warten wir mal ab. 2 Dinge fallen mir spontan ein: 1. Wasser auf die Mühlen €uropäischer Kriegsbefürworter, 2, die wie den Krieg weiter führen wollen(?), wenn die USA keine Daten aus dem Weltall und aus ihren Spionageflügen und -netzen mehr liefern?

    Herr Joachim-Friedrich Martin Josef Merz soll in jedem Fall schon mal – jetzt nach der Wahl – gesagt haben: „Taurus? *kopfkratz_öhm?* Was ist das?“ Vllt. fällt’s ihm jetzt nach dem Tehater im WH wieder ein? Hm?



  • Info: https://lostineu.eu/update-ukraine-trump-greift-selenskyj-an-kallas-kontert/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Die Watchlist EUropa vom 01. März 2025


    lostineu.eu, vom 1. März 2025

    Heute mit der Wochenchronik. Die Themen: Merz soll die EU retten, die EU will Selenskyj retten – und Green Deal war gestern

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    Merz soll EU retten, EU will Selenskyj retten – und Green Deal war gestern 1. März 2025

    EU nicht mehr nachhaltig, Klassenfahrt nach Indien – und Abfuhr für Kallas 27. Februar 2025

    Willkommen in CDUropa, Costa will verhandeln & Selenskyj will sich opfern 25. Februar 2025

    Zeiten(w)ende in der EU, Ukraine in Bedrängnis – und neue Sanktionen 22. Februar 2025

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    Abwarten und aufrüsten, Karlspreis für von der Leyen – und Deal mit Mexico 18. Januar 2025

    EUropa ohne Stimme, Deutschland ohne Kraft & Merz fürchtet Trump-Effekt 16. Januar 2025


    Info: https://lostineu.eu/die-watchlist-europa-vom-01-maerz-2025/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    02.03.2025

    Nachrichten von Pressenza: Schwere Schäden für reproduktive Gesundheit befürchtet

    aus e-mail von newsletter@pressenza.com>, 2. März 2025, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 02.03.2025


    Mit der kürzlichen Schließung der US-Agentur für Internationale Entwicklung (USAID) und dem Stopp der Unterstützungsleistungen durch staatliche Institutionen wie dem US-Außenministerium seien tiefgreifende und schwerwiegende Auswirkungen zu erwarten, insbesondere im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Das befürchtete die stellvertretende&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/03/schwere-schaeden-fuer-reproduktive-gesundheit-befuerchtet/


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    Verteidigt die liberale Demokratie!


    Die Wahl ist vorbei. Der Souverän hat entschieden. Jetzt muss die Demokratie damit zurechtkommen. Ein guter Zeitpunkt, um sich über den Zustand unserer Demokratie zu verständigen und über deren Kern zu vergewissern. Von Helmut Ortner Die Hölle, so wusste Jean-Paul&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/03/verteidigt-die-liberale-demokratie/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.03.2025

    Der ukrainische Zelensky vergisst die erste Regel des Krisenmanagements – Wenn Sie in einem Loch sind, hören Sie auf, zu graben

    sonar21.com, vom 19. Februar 2025 von 321 Kommentare

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    Gotta gesteht, ich habe das nicht kommen sehen. Ja, ich glaubte, dass der Ukraine-Wöcher Selenskyj darin verärgert war, keine Einladung nach Saudi-Arabien zu bekommen oder Teil des Verhandlungsteams zu sein, aber es kam mir nie in den Sinn, dass er sich in der Öffentlichkeit umbringen würde. Selbstmord ist kein guter Blick. Zelensky reagierte auf Trumps Post, indem er den Donald verfolgte. Kein kluger Schachzug.

    Während Zelensky sich keine geladene Waffe an den Kopf legte und den Abzug drückte, war das vielleicht eine bessere Option als das, was er tat - d.h. verbal angreifen und Donald Trump beleidigen. Wäre Trump wirklich der König des Reiches gewesen, wäre Zelensky gefesselt vor Trump angekommen und der Donald hätte ihm die Zunge herausgeschnitten. Das waren die Höflichkeiten des Mittelalters.

    Hier sind ein paar von Zelenskys verbalen Tiraden, die Trump heute dafür kritisieren, dass er den Z-Mann von den Verhandlungen ausgeschlossen hat:

    Zelensky sagte, die Ukraine habe "nichts über" das Treffen zwischen Putin und Trump gewusst und sagte, sein Land werde ein Friedensabkommen, das ohne ukrainische Beteiligung ausgehandelt werde, nicht akzeptieren.

    Zelensky sagte Reportern, er "sollte, dass Trumps Team wahrer über den Krieg ist, und beschuldigte den Präsidenten, in einem von Russland hergestellten „Desinformationsraum“ zu leben.

    Wenn Zelensky der Meinung ist, dass öffentliche Kritik an Trump eine erfolgreiche Strategie ist, um den Donald zu gewinnen, hat er Trumps Methode, Kritiker und Gegner in den letzten zehn Jahren zu behandeln, nicht beachtet. Während Zelensky die volle Unterstützung der Washingtoner Neokonservativen und jener Politiker genießt, die von der Ukraine unter dem Tisch bezahlt wurden, garantiert die Wahl eines Kampfes mit Trump, dass weitere Hilfe für die Ukraine DOA (d. h. tot bei der Ankunft) ist.

    Trump hat die Erinnerung an einen Elefanten. Er hat die Rolle, die Zelensky in Trumps erstem Amtsenthebungsdrama gespielt hat, nicht vergessen. Zelensky hätte sich damals für Trump für die Verteidigung aussprechen können, aber er entschied sich, zu schweigen. Zelensky hat sich mit Trump kein gutes Karma gekauft.

    Dann ist da noch die Frage der fehlenden Milliarden von US-Steuergeldern. Elon Musk sowie einige Leute außerhalb von DOGE prüfen die mehr als 300 Milliarden Dollar, die in die Ukraine geschickt wurden. Ich weiß von einem engen Freund, dass 50 Milliarden Dollar bereits auf Bankkonten in der Karibik verfolgt wurden. Irgendwann innerhalb des nächsten ein oder zwei Monaten wird die Welt einige Einzelheiten von Zelenskys Diebstahl einiger dieser Gelder erfahren. Wenn das passiert, wird Zelensky mit Toast verbrannt.

    Seien Sie nicht überrascht, in ein paar Monaten, als Generalstaatsanwalt Pam Bondi Strafanzeigen gegen Zelensky wegen Diebstahls von Eigentum der US-Regierung ankündigt. Unter der Annahme, dass Zelensky nicht von verärgerten ukrainischen Militäroffizieren ermordet oder inhaftiert wird, werden seine Chancen, einen sicheren Hafen außerhalb der Ukraine zu finden, dramatisch sinken. Zelensky versteht nicht, dass er nichts weiter als ein Spielball in einem westlich geführten Spiel des globalen Schachs ist. Er ist nicht wesentlich, er ist entbehrlich.

    Es scheint, dass Trumps Ziel bei der Wiederbelebung der Beziehungen zu Russland wenig mit der Ukraine und seiner Zukunft zu tun hat. Als Ergebnis des Treffens am Dienstag in Saudi-Arabien zwischen den US-amerikanischen und russischen Delegationen gab es Einigkeit über die Bildung von sechs Arbeitsgruppen, die sich mit folgenden Fragen befassen werden:

    1. Gruppe Strategische Sicherheit und Rüstungskontrolle. Die Waffenkontrolle ist eines der Themen, bei denen der Dialog zwischen Moskau und Washington auch in der Krise andauert. Der neue START-Vertrag läuft 2026 aus, und die Vereinigten Staaten sind daran interessiert, ihn zu verlängern, werden aber versuchen, neue Beschränkungen für russische Hyperschallwaffen und taktische Nuklearstreitkräfte zu verhängen. Russland wiederum wird unter Berücksichtigung der Nichtexpansion der NATO eine Revision des Machtverhältnisses anstreben und Beschränkungen für den Einsatz neuer Raketensysteme in Europa fordern.
    2. Gruppe zum Rückblick auf die globale Sicherheitsarchitektur.
      Die Fragen der globalen Sicherheitsarchitektur, die Abgrenzung von Einflusssphären, einschließlich möglicher Mechanismen zur Überwachung von Entwicklungen in der künstlichen Intelligenz, Cybersicherheit und autonomen Kampfsystemen, werden separat diskutiert. Es ist wahrscheinlich, dass dies der Bereich ist, in dem die Widersprüche am akutesten sein werden. Darüber hinaus müssen andere bedeutende Mächte, einschließlich Chinas, in den Prozess einbezogen werden.
    3. Gruppe für bilaterale diplomatische Interaktion.
      Beide Seiten sind an der Rückkehr der Botschaften zur vollen Operation interessiert, in dessen Rahmen die gegenseitigen Beschränkungen für die Arbeit diplomatischer Missionen aufgehoben werden, und breite Kommunikationskanäle werden eingerichtet, einschließlich teilweiser Fragen der wirtschaftlichen Beziehungen.
    4. Gruppe Energie und Sanktionen.
      Russland ist an der Aufhebung der amerikanischen Sanktionen interessiert, und den Amerikanern werden einige gemeinsame Wirtschaftsprojekte angeboten. Die amerikanische Seite wird jedoch versuchen, alle Zugeständnisse mit Forderungen in Bezug auf andere Bereiche, einschließlich der russisch-chinesischen Beziehungen, zu verbinden, so dass ein Kompromiss nicht einfach sein wird. Außerdem wird Trump sich vor Vorwürfen von Falken unter den Republikanern über die „exzessive“ Lockerung des Sanktionsregimes hüten.
    5. Gruppe zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine.
      In ihrem Rahmen werden die Parameter eines Friedensabkommens über die Ukraine vereinbart. In einer Reihe von Fragen herrscht bereits Einigkeit. Die Ukraine ist ein blockloser Staat, die EU wird kein Akteur sein, der die Verhandlungen beeinflusst, Wahlen werden in der Ukraine stattfinden und dann wird ein vollwertiges Abkommen geschlossen, das von den Vereinten Nationen verabschiedet wird, es wird keine NATO-Truppen auf dem Territorium der Ukraine geben. Russland wird auch darauf bestehen, die befreiten Gebiete entlang der Frontlinie und Garantien für die Rechte der russischen Sprecher in der Ukraine zu erhalten. Der volle Umfang der Zugeständnisse, die Washington bereit ist, und ihr Preis sind noch unklar.
    6. International Affairs Group (Nahost, Arktis).
      Die Situation im Nahen Osten erfordert die Koordination der Bemühungen großer Akteure, einschließlich des Zusammenbruchs des israelisch-palästinensischen Waffenstillstands, um eine Entscheidung über den syrischen Fall und andere zu treffen. Russland arbeitet weiterhin aktiv mit der Türkei, dem Iran und den Ländern des Persischen Golfs zusammen, was ihn zu einem wichtigen Teilnehmer an allen Verhandlungsprozessen in der Region macht. Auf der Tagesordnung stehen auch Fragen der Zusammenarbeit in der Arktis, wo Russland die strategische Überlegenheit aufrechterhält.

    Die Beendigung des Krieges in der Ukraine hat nicht unbedingt oberste Priorität. Trumps Team hat deutlich gemacht, dass dies ein Problem für die Europäer und die Ukrainer ist, um zu lösen, wenn sie darauf aus sind, den Krieg fortzusetzen. Trump schaut auf ein größeres Bild und Zelensky bei Laune zu halten, ist nicht Teil dieser Vision.

    Ich habe das heute mit Danny Davis besprochen:

    Zelensky ist zum Ziel von Coups Larry Johnson geworden


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    321 Kommentare

    anny

    anny

    vor 7 Tagen

    Achtet auf, Putin!
    Plötzlich beginnen unerwartete Flitterwochen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland. Erst vor wenigen Tagen beleidigte und verunglimpfte die US-Regierung, einschließlich fast der gesamten Legislative, Putin und nannte ihn einen Diktator, einen Kriminellen und Mörder. Die Dinge passieren nicht zufällig.
    Es ist nicht mehr die Rede von „Putins Aggression“ oder der „russischen Invasion der Ukraine“ usw. Jetzt hören wir von guten Handelsbeziehungen; über große Chancen für beide Länder – die Vereinigten Staaten und Russland – ein Mantra, das von denselben Medien wiederholt wurde, die noch vor wenigen Tagen große Mengen antirussischer Propaganda verbreiteten, was Russophobie in die Stratosphäre trieb.
    Zelensky wurde plötzlich zum "Liebling" des US-Establishments zu einem Paria und einem gefährlichen Feind für US-Interessen. Angeblich weigerte er sich, ein Dokument zu unterzeichnen, in dem die US-Regierung 50% der ukrainischen Bodenschätze, einschließlich Gas und Öl, sowie die Kontrolle der ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer übernehmen würde, im Austausch für „Sicherheitsgarantien“.
    Mit anderen Worten, die Vereinigten Staaten würden die Reichtümer und Häfen der Ukraine beschlagnahmen und zusätzlich Militärbasen im Land errichten müssten, um „die Sicherheit der Ukraine“ zu schützen. So ist der alte Traum von Uncle Sam erfüllt - nicht nur einen Hafen, sondern das Schwarze Meer zu ergreifen. Auf diese Weise würden die NATO-Truppen an Russlands Grenzen stehen, genau das, was Russland mit dem Krieg in der Ukraine vermeiden will.
    Achtung, Putin... sie könnten dich wieder täuschen!
    Wenn der Krieg zwischen Russland und der Ukraine die Folge der Entscheidung der NATO (der USA) ist, die Ukraine in diese militaristische Organisation einzubeziehen - weil Russland diese Aktion als eine schwere existenzielle Bedrohung ansieht - jetzt, da Russland den Krieg gewinnt, ergreift die US-Regierung die Initiative, um Friedensverhandlungen mit Russland zu beginnen und dabei die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu verbessern.
    Scheint das nicht alles verdächtig?
    „Wenn du mich einmal täuschst, ist es deine Schuld. Wenn du mich wieder trägst, ist es meine Schuld“, sagt das Sprichwort.
    RT
    02/21/25

    Vojkan M.

    Vojkan M.

    vor 7 Tagen

    Imho, du poost nicht in deiner Lunchbox wäre eine eher cromulente Analogie gewesen, aber dann tun einige Arten genau das.

    Mad-Dog

    Mad-Dog

    vor 8 Tage

    Das wird eine Menge für die Menschen in den USA sein. Seit den besten 4 Jahren wurden die Menschen angewiesen, Zelensky zu lieben und Putin zu hassen. Jetzt werden sie angewiesen, das vorherige rückgängig zu machen. Das wird zu massiver Verwirrung führen. Lustig, wie Biden Obama und Clinton so schwieg. Will Lindsy Graham katatonisch. Will Victoria und ihr Mann suchen Therapie. Warten Sie, bis Blinken und Sullivan von Musk gerufen werden: Wohin ist das Geld gegangen? Es wird ein guter Trick sein, wenn Trump diejenigen in den USA überzeugen kann, die glauben, dass das Land unentbehrlich, außergewöhnlich und von größter Bedeutung ist, damit zu beginnen, nur einen anderen Spieler in der Nachbarschaft zu glauben.

    misunderestimator

    misunderestimator

    vor 8 Tage

    Trump sagt zu Zelensky, dass er sich in Richtung Frieden bewegen muss. Sollten wir also Schritte zur Reduzierung der THG-Emissionen beschreiten.

    Bis 2029 könnten wir immer noch "Drill, Baby, Drill" betrachten. Selbst in dieser kleinen Zeitspanne von 4 Jahren werden wir viele weitere Extreme im Wetter sehen. Wir sollten bedenken, dass El Nio nur zyklische Schwankungen der Oberflächenwassertemperatur um den Äquator ist. Das sind saisonale Zyklen, keine permanenten Veränderungen.

    Wir sehen jetzt Veränderungen bei den Meeresoberflächentemperaturen (SST), die klimatisch sind, aufgrund reduzierter Aerosole und stetig steigender Treibhausgase wie CO2 und Wärmeeinfangwolken. Der Atomkrieg ist keine langfristige Option zur Senkung der globalen Temperaturen, da die THGs auch nach einem nuklearen Winter oder einem vulkanischen Winter nicht lange verschwinden werden.

    siehe 20. Februar 2025: Der Säuretest: Globale Temperatur 2025
    https://www.columbia.edu/'jeh1/

    Die globale Erwärmung hat sich beschleunigt: Sind die Vereinten Nationen und die Öffentlichkeit gut informiert? [Video Intro]
    https://youtube.com/watch? v.EkNcKv-9uCw
    +
    Lieber Onkel Trump
    Es gibt guten Grund zu der Annahme, dass die Klimaerwärmung kein Schwindel ist und von Menschen verursacht wird.

    Tolle Arbeit mit Russland, der Ukraine und der Vermeidung eines Atomkriegs, aber wie man zu Volodomyr sagt, ist die Zeit knapp.

    Woher wissen wir, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wird?
    Sabine Hossenfelder
    https://youtube.com/watch? v-J1KGnCj-cfM

    Wir werden in den nächsten 4 Jahren sehen, dass wir es nicht glauben werden, aber es wird nicht mit den nächsten 20 Jahren verglichen werden.

    Das wird Waldbrand, Dürre, Überschwemmung, Hitze, Kälte, Aussterben, Wüstenbildung trotz der angeblichen Pflanzennahrung und Stürme aller Art sein. Die Ozean-SSTs werden wärmer, aber die Kontinente werden im Winter kälter und im Sommer wärmer sein, wegen der höheren SSTs, imo. Das heißt meistens nicht, aber so sehe ich es.

    In gewisser Weise sagt Hansen über „den Härtetest“ von 2025, zumindest wissenschaftlich, höchstens klimamäßig, aber was dann aus den folgenden drei Jahren oder mit einem Öl- und Gas-Bonanza in das Jahr 2050? Kanada spricht von der Reduzierung der Emissionen, aber das Ölfeld in Kanada und die Öl- und Gaslobbys übernehmen eindeutig die Kontrolle über die Sklaventreiber und Händler der Politik und des Informationsraums, und wahrscheinlich werden sie sich als so falsch erweisen, wir werden das nicht einmal glauben?

    Und schließlich wird alles wärmer mit abnehmendem Polareis und noch mehr geschwärztem Eis durch schwarzen Kohlenstoff. Es könnte jetzt zu spät sein, aber am sicher wird es später zu spät sein.

    Wenn wir die Dinge hier auslöschen, was sind die Chancen, dass wir es auf dem Mars schaffen werden?

    bonbon

    bonbon

    Antwort auf  misunderestimator vor 8 Tage

    Wissenschaftliche Analphabeten-Täusrlichkeiten. Trumps bisheriger Wissenschaftsberater Dr. Happer of Stanford erklärte : Wenn man das nicht verstehen kann, geht es zurück in die Klasse 101.

    Happer2

    misunderestimator

    misunderestimator

    Antwort auf  bonbon vor 7 Tagen

    Happer hat den Ruf:

    Quelle: William Happer
    https://skepticalscience.com/William-Happer-arg.htm

    Nicht einmal Physikern einen schlechten Ruf geben!
    Geschrieben am Februar 16, 2017 von ...und dann There's Physics
    https://andthentheresphysics.wordpress.com/2017/02/16/not-even-giving-physiists-a-bad-name/

    Aber das ist nicht wirklich mein Lieblingsansatz, die negativen Bewertungen der Arbeit eines anderen online zu lesen und das dann gegen den Ruf und die Geschichte ihrer Gegner zu beurteilen. Ich werde es tun, vor allem, wenn es eine verleumderische Qualität in ihrer Kritik an anderen gibt, weil ich rechne, dass sie es verdienen können.

    Bewertung der Projektionen der globalen Erwärmung von ExxonMobil
    https://www.science.org/doi/10.1126/science.abk0063

    Ich mag diese Methode, weil sie gut verstanden und verständlich ist. Öl und Gas werden Geld verlieren, wenn die wahre Klimawissenschaft zeigt, dass ihr Produkt die globale Erwärmung verursachen wird. Also studieren sie, und wenn die Ergebnisse ihre Gewinne nicht begünstigen, leugnen sie, beschimpfen und obskur. Das kann ich verstehen.

    Am liebsten würde ich sagen, dass der stetig steigende Gehalt an atmosphärischem CO2 ohne Pause, mit Ausnahme dieser Sägezahnwellenform der saisonalen CO2-Variationen, die auf der Kurve reiten, die überzeugendste ist. Aber das weiß jeder wegen Al Gore.

    Die CO2-Homeseite der Erde
    https://www.co2.earth

    Kohlendioxid-Pumphandle – 2024
    https://youtu.be/8KrgPPO1h0A

    Aber vielleicht sagt Happer mit dieser Zeichnung, dass CO2 nicht die Art und Weise, wie Hansen und Kollegen sagen, nicht bedeutet, da er die fehlende CO2-Muse in der Atmosphäre auf 400 ppm und 800 ppm vergleicht, oder vielleicht bezieht er die THG-Effekte auf die Klimasensitivität.

    Wie sensibel ist unser Klima?
    https://skepticalscience.com/climate-sensitivity.htm

    Da die Grafik, die Sie geben, außerhalb des Kontexts jeder Peer-Review-Quelle präsentiert wird, könnte ich meinen Gehirn brechen und versuchen zu verstehen, was er zu sagen versucht, ohne Kontext. Es scheint sich nicht zu lohnen, es sei denn, Sie können eine Quelle geben.

    Sonst werde ich nur einige direktere Quellen geben, die die Prämisse zu unterstützen scheinen, dass die heutige Generation von Peer-Review-Wissenschaftlern wirklich ein großes Verständnis dafür hat, was sie tun, und Hansen selbst ist vielleicht der außergewöhnlichste von allen. Ich werde sie ohne ausführliche Bemerkungen meines unqualifizierten Selbst präsentieren, denn das scheint fair genug zu sein.

    https://climatereanalyzer.org/wx/todays-weather/? var'id'sstanom&ortho'1&wt'1

    https://earth.nullschool.net/-current/mrface/level/overlay-so2smass/orthographic--250.01,32.39,415

    https://www.columbia.edu/'jeh1/Documents/Hansen.2022. Kommentar.NuklarPowerNewYork.AlbanyTimesUnion.pdf

    https://de.wikipedia.org/wiki/Radiative-forcing

    JVC

    JVC

    Antwort auf  misunderestimator vor 8 Tage

    Ich schlage vor, dass man einen guten historischen Geologiekurs besucht und dann aufhört, sich so viel über den Klimawandel zu sorgen.

    HMS Terror

    HMS Terror

    Antwort auf  JVC vor 8 Tage

    Ich schlage vor, dass er einen Kurs in kritischem Denken einschlägt. Schon dann wird Mark Twains Diktum wahrscheinlich noch gelten:

    "Es ist einfacher, einen Mann zu täuschen, als ihn davon zu überzeugen, dass er getäuscht wurde".

    bonbon

    bonbon

    Antwort auf  HMS Terror vor 8 Tage

    MINT.

    Frank

    Frank

    vor 8 Tage

    Unsere Frage? Was DARE fragt, ist Israel/Massad eigentlich der Chef der Ukraine.
    Israel insgeheim finanzierend auf militärische Weise. Der Zionismus ist eine satanische Idee, die vom Gegner des Menschen, d.h. Satan, gekocht wird. Israel hat kein Königreich zurückerobert... sondern in Kürze den Status der Staatlichkeit unter den Nationen gewonnen.! Wiser als Mann
    UND um die Erde länger als jedes Jahr schmückt der alte gefallene Engel ist in der Tat endlich! Einflussreich & Stark, aber begrenzt. Angels-spirit' ist eigentlich nur eine weitere von Gott erstaunliche Schöpfungen; Geist nicht fleisch-
    „Mann“ d.h. Anthropus kommen und gehen wir schnell!
    Mietern/Legionen böser Schergen Gott schnart,
    Menschen, die von Täuschungen beeinflusst sind: sie, die dem Geist folgen, verblendete Männer.
    Verwicklungen Genesis über Standarda alias erste Eltern entschieden sich, großartig kenntnisreich als Schöpfer zu sein. Einfacher Test "Tun Sie das nicht oder sterben Sie! -
    „Perfektifiziert“, da ein endlicher Mann Adam sein könnte, irrt! Perfekte Modelle, aber perfekt in der Lage, den Gesetzen frei zu sein, kaufen uns, die jetzt mit freiem Willen begrenzt waren. Kaufen Sie frei 12 Eier 3,99 US-Dollar oder versprechen, einige zu sein, wo "aber Unfälle" Vorfälle die freien Willensentscheidungen oft ruinieren.
    Epische Misssünde des Menschen ist eine sehr komplizierte Studie.
    Eine Obdachlosenhütte für Gott; Luzifer lebt etwas über der Erde. Unruhig, wandernde Intrigen erhielt er „ein weiteres“ von vielen [genialen] Namen/Titeln.
    AKA „Prinz der Kraft der Luft“. Atmosphäre.
    Seltsam, gab ihm der Schöpfer so viel Beifall?
    Solche Titel: „König“ hat er viel herrschen!
    Einige Orte im Mittleren Osten, aber weniger 1200 Jahre Ostsee/Slaw Kyrillische Regionen Russland Regionen auf der Erde scheinen böse und blutige Geschichtsberichte zu ertragen!
    Die Kirchen Ost/West sind die Hauptschuldigen für solche Todesblutkriege.
    Apostelvoll! Habe ich Daniel korrigiert, was sagst du John?
    (Isaiah, Hesekiel etal).
    Ausschau nach draußen, weil ich wieder in den Himmel geschossen habe! Wann kam es dazu?
    Das geschah genau, als Christus auferstanden!
    Nie wieder kann der alte Drache frei kommen und dorthin gehen.
    Wer ist "Ich bin das Leben?" Unser Erlöser!
    Jesus stand offiziell und bewies sich offiziell von allem, was in der heiligen Schrift erklärt wurde.
    Der anklagende Geist ein Gegner des Menschen, aber Gott war einst eine "perfekt in der Endlichkeit"-Persönlichkeit im Himmel. Das endete, weil Jesus sich durch Gesetz als Sohn Gottes erwies.
    Nicht irgendein sterbliches Wesen geschaffen, sondern "Gott des wahren Gottes".
    Die verdorbenen Geister der Männer, Satan regiert relativ überragend, aber nur auf der Erde. Das Ziel, Gott zu überholen, wurde sein Schöpfer verkürzt.
    Er wollte wie Gott aussehen: bis zu einem gewissen Grad ist es ihm gelungen!
    Vorerst bleibt der Herr über HaErets bis zu seinem Ende in einem geistlichen Feuersee, der den böslosen, sterblichen endlichen Geist verzehrt wird.
    Alle schmutzigen Geister werden vernichtet.
    Viel Betrug und Krieg und Blut bis zum Tod wurden von archaischen Daten in der realen historischen Zeit ermöglicht ... selbst die größten Schachspieler würden bestaunen, zu wissen, "wie, wie hat er das Design und die Wege nach so langer Zeit, Israel wieder in den Staat zu bringen (nicht Königreich!) Netanjahu könnte so kurz handeln.
    Erlaubt, Israel auf falschen Status zu erheben, lasst uns nur sagen, UK-Betrug!
    Gott erlaubte es, es zu tun!
    Zelensky, neo cons, so viele Gruppen, Hesselkirchen, alle winken Ihnen zu folgen und diese bösartige Domäne zu unterstützen.
    Der gewöhnliche Mann lebt, was apx 70 Jahre. Wie viel wissen Sie /Ich wirklich über solche okkulten Aktivitäten im Laufe der Zeit zurück ein bis nach Mitzraim / Ägypten.
    Moderne Israel/Ukraine/alte Sumer, Babel alle Satans Paläste für sich: obwohl er in der Atmosphäre lebt.
    Er ist so rüsprächtig für die geblendeten Köpfe, die mehrere (Myriaden) Milliarden zählen.
    Numbered, enthüllt als "verkürger" - sind die Tage der Ukraine das Land zwischen den gegensätzlichen Meinungen.

    bonbon

    bonbon

    Antwort auf  Frank vor 8 Tage

    Die Darwin-Viertelen können das nicht ergründen, DaVinci ist nicht beeindruckt :

    LeonardosacVinci-Darwin

    Frank

    Frank

    Antwort auf  bonbon vor 7 Tagen

    Herkunft, originale Sache??
    Ad hoc einfaches „Du“ erleuchte mich mit deinen eigenen Worten?
    Was Narren sagen, dass Elemente immer existierten. Was ist der Ursprung?
    Der Periodentisch wurde vor allem entdeckt, dass ein "Russus" beginnen sollte.
    Mann!
    Eine Geist/Intellekt-Persönlichkeit/’ Ding“, wenn man „ursprünglich“ existieren musste. Die Anfänge mussten mit großem Vorwissen in die Lage sein, zum Beispiel DNA zu entwerfen / wenn man viel über "DNA" und seine Wahrscheinlichkeiten, durch eine quantitative Menge an Zeit geschehen zu lassen, weit über das hinaus, was die Wissenschaft glaubt, dass sich der Kosmos zu "JETZT" entwickelt, ist absurd.
    Nun, genug haben Sie eine großartige Gesellschaft "Zahlen" in Ihren weltlichen Lebensansichten, und es ist eine Philosophie, eine religiöse Sache, die von entwickelten Würmern und Primaten und gasförmigen Anfängen erfunden wird?
    Zufällig sieht man Dinge! Mathe ist vergöttert! Wissenschaft ist Gott?
    Mein Stipendium stammt aus dem Studium der Wissenschaften!
    Evolutions-Erdwissenschaften war ein Schlüssel zu meinen bestandenen Prüfungen, die an der Science University akzeptiert wurden! Mein „Erinnerungs“-Intellekt von „das, was ich studiert habe“ lange jetzt 66 Jahre alt - Wieder sage ich: „Mein Verstand wusste Evolution, mein Hauptsinn war Unsinn Vermutung, alle Menschen erfunden "Fakten" nur Theorie-Infodaten. Darwin konnte nie mit seinen eigenen Begriffen ORIGINS „Origins“ erfolgreich sein! Er verfehlte, wie die modernen Wissenschaften beweisen!
    Evolution alles ist "Infos" der Theorie über imaginäre Zeitspannen.
    Wo davon? Aus falschen Wissenschaften „Hergegnern aus dem Gehirn
    kommen handelbare „IMAGINATION“ !
    Sitz in plausiblen Zahlen / und Zeitablauf.
    Lügen und Täuschungen einiger gut veröffentlichter Clowns herrschen immer noch davon, Gelder "Mumbai-Milliarden" von „Followern“ kluger Lügner und einiger großer Täuschung zu nehmen. Wie seine großen Kritiker, dh Kirchen Hrestler/fälstige, sich Gemeinden im Tod für immer mit Lügnern im Tod, weil sie keine Sünde haben, die Blut von Jesus bedeckt.
    Gute Nachrichten: Keine ewige Feuerqualerei wie Dantes Lügen.
    Evolutionistische und falsche Kirchen sterben zusammen! Wow Verbindung zum Tod, sie gehen! Vielleicht hoffen Sie, dass diese gegenwärtige Welt allein bei einem gewissen Tod Gräber erlegt, die in geistiges Feuer geworfen werden, das vernichtet wird.
    NICHT über Atombomben!
    Nun, genug. Gut!
    Gott ist barmherzig zu seiner geschaffenen Ordnung und die absolute Vernichtung ist das Ende der unerreichten Menschheit und des gegenwärtigen Kosmos,
    Alles, das sehr früh genug ausgehandelt werden kann.
    Darwin konnte nie wieder entdecken, noch jemand entdecken, und dann entdecken, wie das, was Sie glauben, dh dieses Gaseous, was immer existierte!
    Haben Sie einen tollen Wochenend-Charde – übrigens sage ich jedem, den ich nie versuche zu beweisen, dass "ein" Gott existiert.... ER sagt effektiv, dass ich überall in der manifesten Schöpfung offensichtlich bin!

    bonbon

    bonbon

    vor 8 Tage

    Boom!
    Kash Patel als FBI-Direktor bestätigt,

    Aggie

    Aggie

    Antwort auf  bonbon vor 8 Tage

    jetzt beginnt der Spaß

    Zuletzt bearbeitet vor 8 Tagen von Aggie

    Honzo

    Honzo

    Antwort auf  Aggie vor 8 Tage

    Ich brauche mehr Popcorn.

    bonbon

    bonbon

    Antwort auf  Honzo vor 8 Tage

    Hey, eine Marktidee – Popcorn mit Haselnuss-Chips Oreshnik!
    Gotta ist Verkäufer! -

    Sean O

    Sean O

    vor 8 Tage

    Es wäre zu viel zu erwarten, dass eine Bestätigung dafür eingeist wäre, dass das gesamte ukrainische Fiasko 2016 begonnen hätte, wenn Killary diese Wahl gewonnen hätte.
    Ihr Kumpel Nuland hatte den Boden für das vorherige Minimum von 5 Jahren vorbereitet.
    Ich frage mich, wann Polen, Rumänien und Ungarn ihre territorialen Ansprüche am Rande des westlichen Rumpfes der Ukraine geltend machen werden?
    Natürlich wäre das nur notwendig, um „ihre ethnischen/sprachlichen Cousins zu schützen“, wie der Satz sagt.


    Info: https://sonar21.com/ukraines-zelensky-forgets-the-first-rule-of-crisis-management-if-youre-in-a-hole-stop-digging


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.03.2025

    Spaltung des Westens
    Trump verstehen?

    Gibt es eine Wirtschaftskrise in China? Von Rainer LandAmerican Exceptionalism: Vermögenspreisblase im PolitikchaosVon Jörg BibowDer Kahlschlag des Javier MileiVon Pablo Pryluka


    EUROpa

    Kann Friedrich Merz die EU retten?Von Eric BonseTrump verstehen?Von Peter WahlDie Ukraine vor dem AusverkaufVon Julien Niemann


    Kapital & Arbeit

    Der Standortwettbewerb schadet mehr als er nutztVon Werner Vontobel


    Demokratie & Staat

    Kann Deutschland Friedrich Merz trauen?Von Thomas Fazi

    Europas Zukunft: Mehr Allgemeinwohl wagenVon Joseph Kuhn

    VERANSTALTUNGEN

    Chinas gelenkte Marktwirtschaft29. März 2025, 15:00 UhrLeipziger Buchmesse, Halle 5, Forum Sachbuch (E 700)Auf der Leipziger BuchmesseWEITERE AUSGABEN


    Screenshot_2025_03_02_at_11_46_22_1740568634_trump_und_putin.png_PNG_Grafik_1207_909_Pixel_Skaliert_64_

    @midjourney (Bild)


    makroskop.eu, vom 26. Februar 2025, Von Peter Wahl, @midjourney

    Die Verhandlungen zwischen Moskau und Washington sowie die Konfrontation zwischen EU und USA sind ein dramatischer Umschwung im internationalen System. Der Westen ist jetzt gespalten. Die globalen Kräfteverhältnisse sortieren sich neu. Der Schock ist groß. „Unser Feind Putin ist jetzt Trumps Freund“, titelte die Bild-Zeitung und der Chefautor des Handelsblatts beklagt „eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes“. Beides ist zwar eine Übertreibung von Trump’schem Format, aber die Aufgeregtheit der Funktionseliten in Brüssel und den Hauptstädten kann man verstehen: sie müssen zwei hammerharte Schläge auf einmal verdauen.

    Erstens ist die Ukraine dabei den Krieg zu verlieren. Das hatte sich schon vor dem Wechsel in Washington abgezeichnet. Trump hat das früh erkannt. Befangen in grotesker Realitätsverweigerung glaubt man dagegen in Berlin-Paris-Tallin-Brüssel, mit mehr Waffen wenn schon nicht mehr zu siegen, doch wenigstens die Verhandlungsposition Kiews stärken zu können. Aber ohne die USA werden Waffenlieferungen aus der EU das Blatt nicht wenden. Sie würden lediglich das Töten verlängern. Je länger es dauert, umso schlechter für die Ukraine – und damit ihre europäischen Sponsoren. Sie schießen sich ins eigene Knie.

    Zweitens ist die aktuelle Konfrontation zwischen den USA und der EU tatsächlich ein Bruch von historischer Tragweite. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs waren die transatlantischen Beziehungen der harte Kern des politischen Westens. Diesen Westen gibt es nicht mehr.

    Machtpolitisch war das transatlantische Verhältnis immer asymmetrisch. Auf der einen Seite die Supermacht USA als großer Bruder, auf der anderen Seite dessen Schützlinge unterm militärisch/atomaren Schild. Zwar gab es nach dem Kalten Krieg einige Versuche zur Eigenständigkeit – man denke an die Nichtbeteiligung von Chirac und Schröder am Irakkrieg –, aber spätestens mit dem Afghanistankrieg war das wieder vorbei. Als dann die Biden-Administration nach dem Scheitern der Istanbuler Verhandlungen den Ukrainekrieg zum Stellvertreterkrieg machte, bildeten Polen, das Baltikum, das grün-linksliberale Spektrum quer durch die EU sowie die traditionellen Ostlandritter von Anfang an eine Koalition der Willigen, die Biden aus eigenem Antrieb gern folgte. Diplomatie und politische Konfliktlösung, wie die UN-Charta sie verlangen, waren dagegen tabu.

    Das außenpolitische Scheitern der EU fällt mit einem wirtschaftlichen Niedergang zusammen, den der hauseigene Draghi-Report als „existentielle Herausforderung“ bezeichnet, und der dazu führen könnte, dass die Union „ihre Existenzberechtigung verlieren“ würde, wenn nicht die Wende gelingt.[1]

    Ukrainepolitik der EU gescheitert

    Jetzt steht de EU vor dem Scherbenhaufen ihrer Politik. Empört wird geklagt, dass Verhandlungen ohne sie begonnen wurden. Aber wäre es nach ihren Vorstellungen gegangen, wären Verhandlungen erst gar nicht zustande gekommen.

    Sicher ist es notwendig, Kiew ab einem bestimmten Zeitpunkt einzubeziehen. Aber hätte Trump nicht das Eis gebrochen, hätte die Führung in Kiew weiter gemacht, womöglich bis zum vollständigen Zusammenbruch. Die meisten Ukrainer dürften Trump insgeheim dankbar sein, dass statt des Schreckens ohne Ende jetzt ein Ende des Schreckens in greifbare Nähe rückt.

    Auch die EU oder ihre wichtigsten Regierungen werden irgendwann einbezogen werden, wie Washington bereits signalisierte. Wann und wie hängt aber nicht von deren Wünschen ab, sondern von den transatlantischen Kräfteverhältnissen. Und da ist die EU eben seit 80 Jahren zweite Liga.

    So befangen, wie die europäischen Funktionseliten in rein militärischer Logik und viele geradezu besessen von Hass gegen Russland sind, ist man auch von Peking bis Johannesburg und von Brasilia bis Neu Delhi froh, dass die Europäer erst mal aus dem Spiel sind. Ohne die USA werden sie nicht mehr lange Öl ins Feuer gießen können. Zumal ein Stellvertreterkrieg nur so lange funktioniert, wie der Stellvertreter dazu in der Lage ist.


    Auch die Absicht, Truppen aus EU-Mitgliedsstaaten nach einem Friedensabkommen in der Ukraine zu stationieren, ist nicht sehr realistisch. Und das nicht nur, weil Moskau dies als NATO-Präsenz minus USA und damit als erneute Missachtung seiner Sicherheitsinteressen nicht akzeptieren wird. Ein gemeinsames Paper des Brüsseler Think Tanks Bruegel und dem Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnet aus, dass 300.000 Mann und 250 Milliarden Euro dafür notwendig wären. Und das auch nur für die Anfangsfinanzierung.[2] Aber selbst wenn man nur die Hälfte veranschlagt, wäre das eine Belastung, die den wirtschaftlichen Abstieg nur beschleunigen würde. Auch hier gilt: Wollen ist eine Sache, Können eine andere.

    Sobald die Messen zum dritten Jahrestag des russischen Einmarsches gelesen sind, dürften nicht nur Ungarn und die Slowakei Vorstöße machen, freundschaftliche Beziehungen mit Washington anzubahnen. Ebenso stehen Giorgia Meloni und der polnische Ministerpräsident schon in den Startlöchern, um ihre special relations zu Trump zu aktivieren.

    Auch wenn eine bessere Welt wünschenswert wäre, wenn es hart auf hart kommt sind die machtpolitischen Kräfteverhältnisse immer noch die entscheidende Währung, in der die internationalen Beziehungen abgewickelt werden. Die EU verfährt übrigens genauso, wenn sie ihr ökonomisches Potential in ungleichen Handelsverträgen mit Entwicklungsländern oder für Sanktionen in Stellung bringt.

    Riskantestes Eskalationspotential

    Gegenwärtig tobt nicht nur in der Ukraine die Furie des Krieges. Auch im Nahen Osten und im Kongo gibt es blutige Konflikte. Und für alle ist ein rasches Ende dringend geboten. Dennoch ist der Krieg in der Ukraine aus globaler Perspektive der bedrohlichste. Er birgt das riskanteste Eskalationspotential und die international weitreichendsten Konsequenzen. Denn eine Hauptkriegspartei ist Atommacht, an deren Grenzen direkt gekämpft wird, und durch die ukrainische Besetzung von Teilen der Region Kursk sogar auf deren Territorium. Das hat es noch nie gegeben. Alle Kriege der USA fanden immer Tausende Kilometer von ihren Grenzen entfernt statt – in Korea, Vietnam, Jugoslawien, Irak, Afghanistan oder Libyen. Als 1962 die Sowjets in Kuba Raketen 150 Kilometer vor Miami stationieren wollten, wäre die Hölle losgebrochen, wenn Chruschtschow nicht seine Schiffe hätte umkehren lassen.

    Darüber hinaus beeinträchtigt der Wirtschaftskrieg gegen Russland auch die gesamte Weltwirtschaft. Lieferketten müssen aufwendig reorganisiert werden, es entsteht Investitionsunsicherheit. Unter dem Zwang, die wirtschaftliche Abkopplung von Russland zu kompensieren, nimmt die Konkurrenz um Rohstoffe zu. Und da nimmt die EU, wie schon beim Corona-Impfstoff, auch keine Rücksicht auf ökonomisch weniger potente Länder.

    Aus all diesen Gründen ist es richtig, wenn die Beendigung dieses Krieges jetzt Priorität hat. Und es ist deshalb auch richtig, Trumps Initiative zu unterstützen.

    Trumps Widersprüchlichkeit

    Das heißt keineswegs, der Außenpolitik der neuen Administration generell zuzustimmen. Zwar war der Umgang der USA mit dem Völkerrecht auch bisher immer ihren geopolitischen Interessen untergeordnet. Aber Trumps offener Rechtsnihilismus bemüht sich nicht einmal mehr um eine rechtliche Legitimation. Die Bindewirkung von multilateralen Organisationen und Verträgen ist ihm lästiger Klotz am Bein – siehe den Austritt aus der WHO, oder   die Kündigung des Pariser Klimaabkommens. Die abstruse Idee, den Gaza Streifen in eine ‚Riviera‘ mit Luxushotels, Golfplätzen und Spielcasinos zu verwandeln und dafür die Palästinenser zu deportieren, bedarf keiner weiteren Kommentierung. Ähnliches gilt für seine Äußerungen zu Grönland, Kanada und Panama, oder die Drohung gegen die BRICS, Zölle von 100 Prozent zu verhängen, wenn sie eine Alternative zum Dollar als internationaler Währung etablieren.

    Ein nüchterner Blick sollte aber die Widersprüchlichkeit der neuen US-Außenpolitik nicht zugunsten der weit verbreiteten Sehnsucht nach einfachen, klaren Verhältnissen einebnen. Es ist eines der Merkmale einer multipolaren Weltordnung, dass man sich nicht mehr an einem simplen Lagerschema orientieren kann, wenn man realitätstüchtige Außenpolitik machen will. Der Begriff ‚multivektorielle Außenpolitik‘ oder auch Außenpolitik ‚tous azimuts‘ (frz. ‚in alle Himmelsrichtungen‘) bezeichnet diesen Politiktypus.

    Ein typisches Beispiel ist Indien. So treibt das Land intensiven Handel mit Russland und unterläuft mit den indisch-russischen Ölgeschäften die Sanktionen. Parallel dazu beteiligt sich Neu Delhi aber an der sogenannten Quad-Gruppe, eine sicherheitspolitische Konsultationsplattform mit den USA, Japan und Australien. Das soll die Rivalität und den Territorialkonflikt mit China im Himalaya ausbalancieren. Gleichzeitig aber ist Indien auch BRICS-Mitglied, und am Rande des BRICS-Gipfels in Kasan gab es eine bilaterale Verständigung mit Peking zur Deeskalation.

    In gleicher Weise kann man Trumps Ansatz einer politischen Lösung für den Ukrainekrieg unterstützen, ohne sich automatisch mit seinen anderen Initiativen identifizieren zu müssen.

    Natürlich ist eine multivektorielle Außenpolitik komplizierter als eine Staatenwelt, die in zwei simple Wagenburgen, in die Guten und die Bösen bzw. in Demo- und Autokratien eingeteilt ist. Für Anhänger einer Außenpolitik, die gern mit moralisierendem Sendungsbewusstsein auftritt, oft mit dem Ziel von Regimechange, muss das natürlich als prinzipienlos oder bestenfalls als ‚Schaukelpolitik‘ erscheinen.

    Das ist jedoch keineswegs ein Plädoyer für eine Außenpolitik ohne normative Orientierung. Die obersten Werte sind hier nämlich Frieden, politische Konfliktlösung und Kooperation. Auch wenn uns, um Brecht zu zitieren, „die Worte bereits wie Asche in unserem Mund sind“, so bleibt die Binsenweisheit vom Frieden, ohne den alles andere nichts ist, doch Weisheit.

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    [1] European Commission (2024): Teil A: A competitiveness strategy for Europe. S. 1.  https://commission.europa.eu/topics/strengthening-european-competitiveness/eu-competitiveness-looking-ahead_en#paragraph_47059
    [2] Alexandr Burilkov/Guntram B. Wolff: Defending Europe without the US: first estimates of what is needed. 21 February 2025. https://www.bruegel.org/analysis/defending-europe-without-us-first-estimates-what-needed

    Peter Wahl hat Romanistik und Gesellschaftswissenschaften in Mainz, Aix-en-Provence und Frankfurt/M. studiert. Er ist Mitbegründer von Attac und arbeitet zu internationalen Beziehungen und Geopolitik.


    Info: https://makroskop.eu/08-2025/trump-verstehen/#_ftn1


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.03.2025

    "Schlag die Nazi-Sau": Die Linke ist beim Unterschichten-Bashing angekommen

    freedert.online, 1 Mär. 2025 19:39 Uhr,Von Alexej Danckwardt

    "Die Linke" jubelt über ihren Wahlerfolg und das nicht mehr für möglich erachtete politische Überleben. Den Triumphmarsch für den Weg vom Müllhaufen der Geschichte in den Bundestag vertonte sie mit dem Rap-Song "Hausverbot". Achten sollte man darauf, gegen wen sich die Gewaltfantasien richten.


    Quelle: www.globallookpress.com © Sebastian Gollnow/dpa


    Die Triumphierer: Heidi Reichinneck und Sören Pellman (beide Die Linke) feiern am 25.02.25 im Bundestag sich und ihren Erfolg-


    Das Hip-Hop-Lied "Hausverbot" der Rap-Combo $ONO$ CLIQ sorgt aktuell deutschlandweit für Aufregung und Diskussionen. 

    "Schmeiß die Nazis raus, schlag die Nazi-Sau,
    mach sie kaputt", 

    so die Aufforderung darin. 

    Die Linke hat ihn sogar zu so etwas wie der offiziellen Hymne ihres unerwarteten Wahltriumphs auserkoren. 

    Die Sprache der Gewalt und des Hasses ist indes nicht neu. Schon vor Jahren machten Punkband "Feine Sahne Fischfilet" und die Hip-Hopper von K.I.Z. mit Ähnlichem Schlagzeilen und die "Antifa" hob sie auf den Schild. Aus dem "Nazis raus aus den Köpfen" ist bei den Linken schon längst das wörtlich zu nehmende "Nazis raus" geworden und der farb- und glücklose sächsische Linken-Vorsitzende Rico Gebhardt freute sich schon im Jahr 2015 in einer Parteitagsrede über Mitglieder, die "Nazis jagen". Also über Menschenjagden, wenn man es genau nimmt.


    "Schlag die Nazi-Sau, mach sie kaputt" – Linke Neukölln feiert Wahlsieg



    "Schlag die Nazi-Sau, mach sie kaputt" – Linke Neukölln feiert Wahlsieg






    Neu ist etwas anderes: die in den Liedzeilen des Songs mitschwingende Verachtung für die Unterschichten, die Benachteiligten des kapitalistischen Systems. Nun, der Leser wird einwenden, dass auch das bei dieser in kleinbürgerlichen Milieus verwurzelten Linken nicht neu ist, und das stimmt. Doch nie zuvor trat der Hass auf das Proletariat, auf die "Les Miserables" so offen zutage und wurde so offen ausgesprochen. 

    Lesen wir uns ein in den Songtext:

    "Deine Aggression ist lächerlich, du Kind wirst nie erwachsen.

    Deine Eltern wähl'n stolz die AfD und wohn'n in Sachsen.

    Für euch haben wir kein'n Platz, wir sind motivierte Atzen. (Nein)

    Mehmet ist auf Arbeit, Detlef ist auf Crack. (Höh)

    Fatma macht Karriere, Susanne hat nur Pech. (Oh)

    Du suchst die Schuld niemals bei dir.

    Wundert euch nicht, wenn ihr den Krieg wieder verliert."

    So ganz nebenbei auch noch gegen Sachsen gehetzt, der Applaus dafür ist beachtlich für die ehemalige Ost-Partei … Aber zu diesem Aspekt ein anderes Mal.

    "Du suchst die Schuld niemals bei dir"? Dieser Vorwurf erinnert doch an etwas …

    Wir kannten das Unterschichten-Bashing bislang aus Hetzblättern wie Bild, Berliner Kurier, FAZ und sonstiger bürgerlicher Presse. Selbst schuld sei der Arbeitslose an seiner Lage – der Faule, der Unflexible, der Schmarotzer – hieß es dort immer und immer wieder. Susan Bonath hat diese Masche in einer ganzen Reihe wunderbarer Artikel offengelegt:

    Armenbashing: Wie Medien und Politiker auf das teilweise Aussetzen der Hartz-IV-Sanktionen reagieren 

    "Gratismentalität"? Dekadente deutsche Obrigkeit zelebriert Armenverachtung

    Wenn der Mainstream über Faule und Fleißige debattiert, ist was faul

    Irre Propaganda: Deutsche Medien hetzen gegen "faule Putzkräfte"

    Alles Betrüger? Wie deutsche Medien Bedürftige kriminalisieren und Leser täuschen.


    Grün, woke, neoliberal: Linke flüchten vor politischer Assimilation





    Meinung

    Grün, woke, neoliberal: Linke flüchten vor politischer Assimilation





    Kein Grund also, es zu wiederholen – man lese Bonaths engagierte Analysen und erkenne die Muster.

    "Die Linke" gab bislang zumindest vor, System hinter dem Elend zu sehen, die sich perpetuierenden Reichtumsverhältnisse, den Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und den Aufstiegschancen und vieles mehr. Kapitalismuskritik nannte sich das und sie war das Steckenpferd der PDS, des WASG und der aus ihnen zusammengeklebten Partei "Die Linke" in ihren ersten Jahren. 

    Jetzt ist sie die Partei der "motivierten Atzen". Die ostdeutschen Plattenbaugebiete hat sie längst verloren, den "mittelalterlichen weißen deutschen Arbeiter" verachtet sie.

    "Ich sehe auch jeden Tag die schlechten Nachrichten
    Aber such' den Fehler bei mir, nicht bei den anderen,"

    singt der erfolgsverwöhnte Rapper und "die Linke" klatscht mit und nickt im Takt. Man muss nur das Nörgeln einstellen, den Fehler bei sich suchen und schon steht man in gut bezahlter Arbeit oder gründet eine Plattenfirma und schwimmt in Geld. Nicht wahr?

    So wird auch klar, wer mit "Nazi-Sau" gemeint ist: der Proll aus dem Plattenbau, in Sachsen und überall in Deutschland. Ihm will die deutsche Linke keine andere Erklärung für seine Lage mehr bieten. Bestenfalls hat man ein paar Sprüche aus 08/15-Motivationstrainings parat, schlimmstenfalls überlässt man ihn ohne jede alternative Welterklärung sich selbst und "rechten Rattenfängern" – und wundert sich dann, dass er auf Abwege des Ausländerhasses gerät. Auch wenn er letzteres nicht wirklich tut, sondern sich "nur" die Rückkehr zur Normalität vergangener Jahre an den Grenzen des Landes wünscht. Am Schluss ist er so oder so der "Nazi", dem "Linke" mit der Mentalität von Fußballhools den Kopf einzuschlagen bereit sind. 

    Erst verraten sie den Proletarier, dem sie zu dienen berufen waren, lassen ihn allein und im Stich. Heute beschimpfen sie ihn und drohen ihm Gewalt an. Und morgen? 

    Warum auch nicht? Wie sich jetzt zeigt, ging es den PDS-"Linken" nie um das Wohlergehen jener im Plattenbau. "Ankommen" wollten sie persönlich in den Verheißungen der "Demokratie" und des Kapitalismus, in der bundesdeutschen Gesellschaft akzeptiert werden. In den Bundestag, in Talkshows und in VIP-Logen. Die Wähler und Anhänger waren da nur Mittel zum Zweck, Verhandlungsmasse, die antikapitalistische Rhetorik geheuchelt. Bodo Ramelow (Seine Majestät Bodo der Erste), vor kurzem noch selbst vom Verfassungsschutz beobachtet, spricht nun von "uns Demokraten", wenn er in Talkshows neben FDP-Größe Wolfgang Kubicki sitzt. Letzterer widerspricht nicht und Lanz bekannte sich im jüngsten Podcast gar zur lange Zeit geheim gehaltenen Liebe zu Ramelow. Angekommen sind sie und darüber wunschlos glücklich.


    "Herr Merz..." – Linke-Abgeordnete rastet wegen AfD-Zustimmung aus



    "Herr Merz..." – Linke-Abgeordnete rastet wegen AfD-Zustimmung aus






    Ausgerechnet Kubicki musste dann auch den neuen Linken-Star Heidi Reichinneck im Bundestag daran erinnern, dass man Barrikaden bislang immer gegen die Regierung zu errichten pflegte, nicht gegen eine Oppositionspartei. So etwas weiß eine Linke heutzutage nicht mehr. Barrikaden gegen die Regierung? Revolution gegen den Kapitalismus? Gerade jetzt, wo es für den eigenen Hintern so warm und so gemütlich geworden ist? Aber nicht doch … 

    Der Wahlerfolg, mit dem vor einem Monat noch niemand zu rechnen wagte, bestärkt sie jetzt darin. "Alles richtig gemacht, die Strategie ist aufgegangen." In Wahrheit stimmt nichts davon, das war schlicht mehr Glück als Verstand. Die Linke profitierte überraschend von der Anti-AfD-Kampagne, überraschend auch für deren Urheber. Zugutekommen sollte sie der SPD und Grünen, doch als Friedrich Merz im Bundestag Stimmen der AfD für seine populistischen "Zustrombegrenzungsanträge" in Kauf nahm und die "Christdemokraten" nun auch "Nazis" waren, strömten die vom monatelangen Aufwiegeln Verängstigten massenweise zur Linken. Sie sei schließlich die Einzige, die mit der CDU nicht koalieren werde. Eine Gewissheit, die übrigens auch längst überholt ist. 

    Nebeneffekt: "Die Linke" wird jetzt noch weniger motiviert sein, ihre Ausrichtung auf städtische Jungbourgeois zu überdenken. Die Rechnung ist ja aufgegangen. Vorerst. 

    Und so steht das Proletariat auch weiterhin ohne eigene Interessenvertretung in der bundesdeutschen Politik dar, den dafür bestimmten Platz blockieren Linken-Bonzen weiter mit ihren fetten (oder auch im Fitnessclub gestylten), alten und jungen, Karrieristenhintern:

    "Hausverbot, schmeiß' die Nazis raus, schlag' die Nazi-Sau.
    Mach' sie kaputt, das ist unser Haus, das ist unser Club."

    Ja, es ist jetzt ihr Club. Merkt euch das.


    Mehr zum ThemaDie deutsche Linke und das pinkelnde Kind auf ihrem Grab


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    Info: https://freedert.online/meinung/238312-schlag-nazi-sau-linke-ist-beim-unterschichtenbashing-angekommen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.03.2025

    Das schmähliche Ende des Selenskij-Kults

    freedert.online, 1 Mär. 2025 08:01 Uhr,Von Rainer Rupp

    Einst als unantastbar gefeiert, steht Wladimir Selenskij jetzt entblößt da, wie in Andersens Märchen vom Kaiser ohne Kleider. Niemand duckt sich mehr vor seiner Arroganz, seine Misserfolge sind unübersehbar.


    Quelle: www.globallookpress.com © Chris Kleponis - CNP via Consolidated News Photos


    Ohne vom US-Präsidenten zum Wagen begleitet zu werden: Wladimir Selenskij verlässt das Weiße Haus nach seinem missglückten Treffen mit Donald Trump, 28. Februar 2025


    Noch nie hat jemand Selenskij so niedergeschlagen gesehen wie bei der Pressekonferenz mit Donald Trump in Washington am vergangenen Freitag. Angesichts der Vorwürfe Trumps hätte er sich im Weißen Haus in Washington am liebsten in ein Mauseloch verkrochen, wenn er eins gefunden hätte. Tatsächlich wurde er von Trump auf eine Art zurechtgewiesen, wie man das sonst nur mit ungezogenen Rüpeln tut. Selenskij sitzt mit langem Gesicht schweigend da, den Blick nach unten gerichtet, wie ein Kind, das vor versammelter Klasse gemaßregelt wird. Trump sitzt neben ihm und sagt an die umstehenden Pressevertreter gewandt: "Sie (die Ukrainer) haben noch nie einen Krieg allein geführt! Wir haben diesem dummen Präsidenten 350 Milliarden US-Dollar und Ausrüstung gegeben." Dann an Selenskij gewandt: "Ohne das alles wärt ihr in 2 Wochen erledigt gewesen."


    Eskalation im Weißen Haus: Trump und Selenskij geraten verbal aneinander – Treffen abgebrochen


    Eskalation im Weißen Haus: Trump und Selenskij geraten verbal aneinander – Treffen abgebrochen






    An anderer Stelle bezeichnete der US-Präsident den überfälligen ukrainischen Präsidenten als dumm und forderte ihn auf, den Mund zu halten, da er bereits genug gesagt habe. Kurzum, das Treffen wegen des angeblichen Großen Deals mit Seltenen Erden und anderen Rohstoffen, von dem sich Selenskij erhofft hatte, die USA wieder in seinen Krieg einbinden zu können, verlief nicht nach dem Plan des Kiewer Regimes. Auch die drumherum aufgebaute PR-Kampagne der ukrainischen Behörden hat kläglich versagt.

    Ganz offensichtlich hat Selenskij seine Nützlichkeit für die neue Sicherheitsstrategie von Trumps Team gänzlich verspielt. Nur die EU-Kriegstreiber versuchen verzweifelt, seinen Nimbus und ihren Krieg gegen die bösen Russen zu retten, denn nur damit können sie von ihrem kompletten politischen und wirtschaftlichen Versagen zu Hause ablenken und Putin die Schuld an allem geben.

    Donald Trump hat die Dinge beim Namen genannt: Selenskij ist der Kaiser bzw. Diktator ohne Kleider. Aber die EU-Eliten sind weiter fest entschlossen, seine Nacktheit zu ignorieren. Doch in den USA und darüber hinaus ist die Illusion zerbrochen.

    Trump hat sowohl die EU-Eliten als auch den ukrainischen Diktator von den US-Sicherheitsgesprächen mit Russland ausgeschlossen und klargestellt, dass Selenskij erst Wahlen abhalten muss, um seine Legitimität als Präsident wiederherzustellen. Und solange sich Selenskij nicht wie ein Staatsmann, sondern wie ein verwöhntes trotziges Kind verhält, wird er vom Team-Trump ohnehin nicht ernst genommen werden, wie die erniedrigende Behandlung Selenskijs bei der oben erwähnten Pressekonferenz zeigt.


    Treffen zwischen Trump und Selenskij abgebrochen: "Selenskij noch nicht bereit für Frieden"





    Treffen zwischen Trump und Selenskij abgebrochen: "Selenskij noch nicht bereit für Frieden"





    Welch eine Veränderung! Jahrelang wurde Selenskij von westlichen Eliten und ihren Medien mit Premierminister Churchill verglichen und entsprechend verehrt und als unantastbar behandelt. Ihn zu kritisieren, kam einem Verbrechen gleich. Wer es dennoch wagte, wurde als Putin-Troll diffamiert. Diese Verehrung begann nicht erst am 24. Februar 2022 mit dem Beginn der russischen Sonderoperation, sondern schon im Jahr 2019, als Selenskij für die US-Demokraten und Joe Biden zu einem wichtigen Instrument im ersten Amtsenthebungsverfahren gegen Trump gemacht wurde. Damals wurde der neue ukrainische Präsident als bedauernswerter, bedrängter Führer dargestellt, den Trump angeblich erpresste, um ihn zu zwingen, die beiden Bidens, Joe und Sohn Hunter, der Korruption zu beschuldigen.

    Wie sich Jahre später herausstellen sollte, hatten sich die beiden Bidens tatsächlich in der Ukraine die Taschen vollgestopft, und die Beschuldigung der Demokraten gegen Trump war eine Lüge. Doch für die angeblichen "Qualitätsmedien" im Kollektiven Westen spielte das keine Rolle. Sie verzichteten auf eine unabhängige Prüfung, egal, wie absurd die Beschuldigungen gegen Trump noch wurden. Zugleich wurde die Heldenverehrung Selenskijs, der dem Druck des mächtigsten Mannes der Welt standhielt, ins Unerträgliche gesteigert.

    Selenskijs Arroganz ist allerdings kein Zufall. Sie ist Teil eines der ukrainischen Politik innewohnenden Musters rücksichtsloser Anspruchshaltung, das die ukrainische Politik gegenüber dem Westen schon lange vor Selenskijs Amtszeit prägte. Um das zu verstehen, muss man bis ins Jahr 2016 zurückgehen, als ukrainische Beamte dreist in die US-Wahl eingriffen und Trump auf eine Weise angriffen, die nicht nur beispiellos, sondern auch jenseits aller internationalen Normen war. Es ist eine Sache, wenn eine ausländische Macht leise einen Kandidaten bevorzugt – doch als ein kleines, abhängiges Land, offen politische Kriegsführung gegen den Spitzenkandidaten einer US-Präsidentschaftswahl zu führen, war Wahnsinn.


    Trump attackiert Selenskij im Weißen Haus: "Sie riskieren einen Dritten Weltkrieg"





    Trump attackiert Selenskij im Weißen Haus: "Sie riskieren einen Dritten Weltkrieg"






    Auch in Deutschland haben wir Bekanntschaft mit dieser rücksichtslosen und beleidigenden ukrainischen Anspruchshaltung gemacht, deren herausragender Vertreter jahrelang Botschafter der Ukraine in Berlin war. Ja, es handelt sich um den faschistischen Botschafter Andrei Melnyk, der u. a. den ukrainischen SS-Kollaborateur und Massenmörder Stepan Bandera als Held der Ukraine verehrt. Botschafter Melnyk hatte tatsächlich Bundeskanzler Scholz öffentlich eine "beleidigte Leberwurst" genannt, ohne dafür des Landes verwiesen oder sonst wie bestraft zu werden.

    Aber zurück in die USA im Jahre 2016, als der damalige ukrainische Präsident, der Oligarch Petro Poroschenko, öffentlich Attacken gegen US-Präsidentschaftskandidaten Trump geritten hatte. Damals beschuldigte er Trump, "die Werte der freien Welt infrage zu stellen". Der ukrainische Innenminister nannte Trump einen "gefährlichen Außenseiter", der "für die Ukraine ebenso wie für die USA gefährlich" sei. Der damalige ukrainische Botschafter in Washington, Waleri Tschaly, veröffentlichte am 4. August 2016 in dem bekannten US-amerikanischen Medium The Hill einen Gastbeitrag, der allgemein als verletzend gegenüber Donald Trump wahrgenommen wurde, ein in der Geschichte der Diplomatie unerhörter Schritt.

    Trumps Äußerungen während des Wahlkampfs, insbesondere dessen Andeutungen, das Ergebnis der Volksbefragung auf der Krim zu respektieren und die Krim als zu Russland gehörend anzuerkennen, hatte in der Regierung in Kiew den blanken und ungezügelten Hass gegen Trump geweckt. Die ukrainischen Geheimdienste ließen sogar gefälschte Dokumente durchsickern, um Trumps Wahlkampfleiter Paul Manafort zu sabotieren, was zu dessen Rücktritt führte. Der ehemalige Chef des ukrainischen Geheimdienstes, Walentin Naliwajtschenko, gab später zu: "Natürlich wissen alle, dass unser Büro in den Präsidentschaftswahlkampf (der USA) eingegriffen hat."

    Als Trump 2016 dennoch gewann, wollte er die Ukraine nicht für ihre Fehlentscheidung bestrafen. Stattdessen strebte er Frieden an, denn, wie Medien und Establishment oft übersehen, der Krieg in der Ukraine hatte nicht erst 2022 begonnen, sondern 2014, und Trump wollte ihn schon lange beenden. Doch die von den Demokraten und dem Tiefen Staat gegen ihn entfesselte "Russia-Gate-Verschwörung" blockierte jegliche diplomatischen Ouvertüren gegenüber Moskau.


    Von "Held" zu Problemfall: Selenskijs Ansehen unter Republikanern bröckelt





    Von "Held" zu Problemfall: Selenskijs Ansehen unter Republikanern bröckelt






    Jeder Versuch, mit Russland zu verhandeln, wurde sofort von Trumps politischen Gegnern und deren Medien als kriminell dargestellt. Als der russische Botschafter das Weiße Haus besuchte – eine völlig übliche Praxis – gerieten die Medien in hysterische Rage und warfen Trump Hochverrat vor. Bei einem Treffen mit Putin 2018 in Helsinki steigerte sich die Hysterie zum Irrsinn, ein Beispiel: Putin schenkte Trump einen Fußball des Weltcups für seinen damals zwölfjährigen Sohn und die Medien mutmaßten, dass darin eine Wanze sein könnte.

    Trump hatte keinen Spielraum. Statt Frieden zu fördern, musste er die Ukraine bewaffnen – etwas, das selbst Obama vermieden hatte. Dann kamen die Versuche zu Trumps Amtsenthebung, wobei Selenskij eine zentrale Rolle spielte und alles verschlimmerte. Jeder Ansatz zu ernsthaften Gesprächen mit Russland wurde als "Verrat an der Ukraine" gebrandmarkt und dieselbe falsche Anschuldigung wie schon zuvor wurde gegen ihn erhoben.

    Ab Januar 2021, unter Präsident Biden, bekam Selenskij alles, was er wollte: Waffen im Wert von zig Milliarden US-Dollar für eine rücksichtslose militärische Eskalation, die direkt zum Krieg führte. Lange hieß es, die NATO-Erweiterung habe nichts mit dem Krieg 2022 zu tun, doch Ende letzten Jahres hatte der scheidende NATO-Generalsekretär Stoltenberg selbst eingeräumt, dass die Expansion der NATO in die Ukraine das auslösende Moment für Russlands Invasion der Ukraine war.

    Biden und sein Team hatten der Ukraine vor 2022 wiederholt die NATO-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt, zuletzt nochmals öffentlich im Dezember 2021 durch Biden selbst, ebenso wie durch Ex-Außenminister Antony Blinken. Der ehemalige US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bekräftigte dies im Oktober 2021 in Kiew ebenfalls.

    Überzeugt, der Westen würde ihn niemals fallen lassen, ignorierte Selenskij die Risiken. Als der Krieg im Jahr 2022 eskalierte, flossen Hunderte Milliarden US-Dollar und Euro aus den USA und der EU für Waffen und Finanzhilfe in die Ukraine, allerdings ohne klare Strategie oder Ausweg. Allerdings nannte US-Verteidigungsminister Austin im Frühling 2022 bei einem Besuch in Warschau das US-Ziel des Krieges, nämlich "Russland zu schwächen" und ihm eine "strategische Niederlage" zuzufügen.


    Medwedtschuk: Seltenerdabkommen mit USA macht Ukraine geopolitisch überflüssig





    Medwedtschuk: Seltenerdabkommen mit USA macht Ukraine geopolitisch überflüssig






    Solange dieses US-Ziel, das von den EU-Kriegstreibern mitgetragen wurde, nicht erreicht war, war es Selenskijs Aufgabe, ein vorschnelles Ende des Krieges zu verhindern. Nicht nur die westlichen Stellvertreter-Kriegsfanatiker, sondern auch die ukrainischen Kriegsgewinnler und Profiteure der US/NATO/EU-Hilfen sahen und sehen immer noch in den ukrainischen Soldaten und der ukrainischen Zivilbevölkerung nichts anderes als Bauernopfer in einem geostrategischen Spiel. Als sich bereits Ende März 2022, also nur einen Monat nach Kriegsbeginn, bei den Verhandlungen zwischen den beiden Seiten in Istanbul eine echte Chance für Frieden bot, intervenierte der britische Premierminister Boris Johnson auf Geheiß von Präsident Joe Biden und stoppte die Gefahr einer Friedensvereinbarung.

    Wie Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder später enthüllte, war er 2022 in Istanbul als Vermittler tätig. Ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine stand kurz bevor – bis Johnson und Biden Selenskij mit dem Versprechen uneingeschränkter Hilfen zur Fortsetzung des Krieges drängten. Er gehorchte, setzte gemäß den Interessen westlicher Eliten auf Krieg statt auf Frieden – und dies auf Kosten seines Volkes.

    Selbst als für alle Welt erkennbar wurde, dass die Ukraine in jeder Beziehung gegenüber Russland unterlegen war und im Westen wie auch in der Ukraine die öffentliche Unterstützung des Krieges deutlich zurückging und sich zugleich die globale Lage zuungunsten der Ukraine änderte, blieb Selenskij stur bei seinem Kriegskurs, was er mit seinen illusorischen Maximalforderungen rechtfertigte. Darüber hinaus war er überzeugt, dass die US-Unterstützung nie enden würde.

    Im September 2024 kam Selenskij in die USA und betrieb in Pennsylvania für Kamala Harris Wahlkampf. Während dieser Zeit zeigte er in einem Interview in New York seine Verachtung für Trump und JD Vance: "Trump weiß nicht, wie man den Krieg stoppt", sagte er, und bezeichnete Vance als "zu radikal", und als jemanden, den man "nicht ernst zu nehmen" brauche. Doch dann kam alles ganz anders. Trump gewann die Wahl entgegen den Prognosen der Umfrage-Gurus und zog vor wenigen Wochen wieder ins Weiße Haus ein.

    Nach Trumps Amtsantritt besuchte Finanzminister Scott Bessent Kiew, um Finanzfragen zu klären. Selenskij lehnte eine Rückzahlung der riesigen US-Ausgaben für die Ukraine ab – obwohl die USA nicht nur Waffen geliefert, sondern auch 90 Prozent der Kosten für die ukrainischen Medien, Renten und Gehälter im öffentlichen Dienst finanziert hatten. In München auf der UN-Sicherheitskonferenz traf er Vance und zelebrierte seine unveränderte ukrainische Arroganz. Statt Bescheidenheit zu zeigen, griff Selenskij Trump persönlich an und behauptete, dieser lebe "in einem Desinformationsraum", der von den Russen kontrolliert würde. Damit machte er sich endgültig irrelevant.


    "Die USA sind somit kein Partner mehr" – Reaktionen in Deutschland auf Selenskij-Debakel



    "Die USA sind somit kein Partner mehr" – Reaktionen in Deutschland auf Selenskij-Debakel





    Das Münchener Zusammentreffen war wohl der Zeitpunkt, an dem Trump und Vance erkannten, dass mit Selenskij kein Frieden in der Ukraine möglich ist. Jahrelang agierte Selenskij wie ein verzogenes Kind, gestützt von nachgiebigen Förderern. Unter Biden war kein Wunsch zu groß. Mit Trump ändert sich das: Zumindest in den USA ist die Selenskij-Schonzeit vorbei. Als Trump auf seiner Truth-Social-Plattform Selenskij einen "Diktator" nannte und damit das westliche Tabu brach, tobten die westlichen Medien, die US-Demokraten und die europäischen Eliten.

    Doch die Wahrheit ist raus: Selenskij spricht von Demokratie, während er Parteien verbietet und Oppositionelle im Gefängnis oder mit schlimmeren Methoden "entsorgt". Die Medien zu zensieren und Wahlen abzuschaffen sind keine Merkmale einer Demokratie. Ohne sofortige Kehrtwende wird der Krieg ohne ihn enden; so oder so. Das Ende naht, wahrscheinlich auch für ihn persönlich.

    Das Selenskij-Trump-Treffen in Washington am Freitag scheiterte kläglich in einem offenen Streit vor versammelter Presse. Nachdem Trump Selenskij beschuldigt hatte, dass er mit seinen Worten und Auftreten im Weißen Haus die Vereinigten Staaten beleidige, verließ der Ukrainer empört den Raum, um sich auf den Nachhauseweg zu machen. Trump rief Selenskij nach, dass er erst wiederzukommen braucht, wenn er zum Frieden bereit sei.


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    Screenshot_2025_03_02_at_07_45_10_Das_schm_hliche_Ende_des_Selenskij_Kults_RT_DE

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    01.03.2025

    Albert Camus

    seniora.org, 1. März 2025, von Friedrich Liebling 1958


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    Unter den Repräsentanten des französischen Existentialismus atheistischer Prägung ragt neben Jean-Paul Sartre der Schriftsteller und Philosoph Albert Camus hervor. Das Problem der menschlichen Existenz, das Grundmotiv des existentialistischen Philosophierens, wird von ihm mit hoher Originalität und eindrücklichem Ernst abgehandelt.

    Dichtung und Philosophie durchdringen hierbei einander wechselseitig, indem Camus sich für die Darstellung seiner Lehre der literarischen Formen, des Dramas, des Romans und des philosophischen Essays bedient. Alle diese Gestaltungen sind durch eine vollendete Sprachkunst und eine leidenschaftliche Diktion ausgezeichnet. Camus spricht die Sprache der Leidenschaft, und seine Leidenschaft ist die der Revolte gegen das Unrecht. Dieselbe Radikalität des Denkens, die für Sartre charakteristisch ist, gilt auch für den Verfasser von «Die Pest», «Der Fremde», «Der Mythos von Sisyphos», «Die Gerechten» usw. Diese Werke Camus' sind im Laufe weniger Jahre erschienen, und sie bezeugen die außerordentliche geistige Produktivität, die den noch jungen Autor zu einem der bedeutendsten Philosophen-Schriftsteller der Gegenwart macht.

    Der Erfolg Camus' ist aber zweifellos nicht nur auf literarische Qualitäten zurückzuführen. Selbst die Gegner — gleichviel ob religiöser oder politischer Observanz — müssen anerkennen, daß nur wenige zeitgenössische Autoren das Ethos der Gerechtigkeit derart entschieden verkünden wie Camus. Es handelt sich hier nicht um die feige Gerechtigkeit der Abstraktion, die sich im Bereich ideal angesetzter Normen bewegt — die Gerechtigkeit Camus' wagt es, sich mit der ungerechten Welt in den notwendigen Kampf einzulassen. In diesem Sinne bedeuten Camus' Bücher eine Schulung im Geiste der Revolte, jener Geisteshaltung, die die Gerechtigkeit auf dieser Erde, und nicht erst im Himmel, verwirklichen will. Und bei aller Erkenntnis der Absurdität des Weltenlaufes und der Dämonie der Menschheitsgeschichte ist es eine große Liebe zur Welt und zum Menschen, die die düsteren Schilderungen Camus' überstrahlt. Die tapfere Diesseitsbejahung, die in diesem Werk ein und alles bedeutet, läßt sich etwa zusammenfassen durch den Satz Pindars, der der Abhandlung über Sisyphos vorangestellt ist:

    «Liebe Seele, trachte nicht nach dem ewigen Leben, sondern schöpfe das Mögliche aus!»

    Die Absurdität der Welt

    Die entscheidendste Frage, die sich nach Camus jeglichem Menschen stellen muß, ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Zuerst und vor allem müssen wir wissen, ob wir dieses Dasein rückhaltlos bejahen können — nachher erst können wir uns dazu entschließen, das Wie unseres Lebens zu bestimmen. Die Regel ist, daß der Mensch diesem Problem wie keinem anderen auszuweichen geneigt ist. Aber die Schleichwege und Ausflüchte nützen hier wenig. Es gibt keine menschliche Größe, die sich nicht in erster Linie hier bewähren müßte. Hier muß man ja oder nein sagen und sich der Konsequenz dieser Antwort bewußt sein. Das Problem, ob das Leben einen Sinn habe, kann unter Umständen das Leben kosten. Wenn alles als absurd erkannt würde, würde es sich nicht mehr lohnen zu existieren. In einem sinnlosen Universum scheint es zunächst für den Menschen keine andere Lösung zu geben als den Selbstmord. Das erhebt den Selbstmord in den Rang eines philosophischen Problems.

    Von den Selbstmördern wird gesagt, daß sie durch Kummer oder Sorgen in den Tod getrieben werden. Richtiger wäre die Feststellung, daß der Selbstmord die Verzweiflung voraussetzt. Um sich selber töten zu können, muß ein Mensch davon überzeugt sein, daß es für ihn keinen Ausweg mehr gibt. Nur die Hoffnungslosigkeit, in die kein Schimmer von Zuversicht mehr einzudringen vermag, ermöglicht das Paradox, daß sich das Leben selber gegen das Leben wendet. Der Entschluß, der in der Stille einer verzweifelten Seele heranreift, ist der absurdeste aller Entschlüsse und demgemäß auch derjenige, der am schwersten zu fassen ist. In diesem Sinne ist der Selbstmord auch ein Bekenntnis. Ihn auszuführen heißt, ein Urteil über sich selbst und über das Leben abgeben. Der Selbstmörder spricht durch seine Tat das einfache Faktum aus, daß er mit dem Leben nicht fertig wird. Er bekennt seine Niederlage. Er tut damit auch kund, daß ihn das Leben seiner Freiheit beraubt hat — die einzige Freiheit, die ihm noch zu bleiben scheint, ist die zum Tode. Der Selbstbehauptungswille, der sich in ihm aufbäumt, fordert die Selbstvernichtung — ein Pyrrhussieg, wie er schlimmer nicht gedacht werden kann.

    Es wäre verfehlt zu glauben, daß das Problem des Selbstmordes nur in die «Pathologie» gehört und den normalen Menschen nicht berührt. Auch der Mensch der Normalität kennt Lebenssituationen, in denen im Menschenherzen der Wunsch aufsteigt, Mühseligkeit und Qual dieses Daseins von sich zu werfen. Man soll weder bagatellisieren noch übertreiben; immerhin mag es sich lohnen, jene Logik kennenzulernen, die in ihrer letzten Konsequenz auf den Entschluß zum Tode führt. Der Selbstmörder durchstößt die Mauern, die uns vom Tode trennen; er überwindet die Angst, die den Menschen überkommt, wenn er ans Nichtsein denkt; dem Tode, vor dem alle flüchten, wirft er sich in die Arme. Um all dies vollbringen zu können und seinem Entschluß die notwendige Härte und Entschiedenheit zu geben, muß er über das Leben und die Welt ein endgültiges, vernichtendes Urteil gefällt haben. Er muß postulieren, daß ihm das Leben nichts mehr zu bieten habe, und daß die Welt im Grunde absurd sei. Es gibt keine Hilfe mehr — weder von Gott noch von den Menschen.

    Jeder Einzelne ist auf sich gestellt in diesem hoffnungslosen Universum, das keinen Sinn verwirklicht und den Menschen in die Verzweiflung treibt. Und das Menschenleben selbst: das Netz von Gewohnheiten, in dem wir uns Tag für Tag wiederfinden, die Monotonie des Alltags und der Arbeit, der fremde Mechanismus, der unsern Pulsschlag erstarren läßt? Ein sinnloses Leben ist nur erträglich, wenn man sich seiner Sinnlosigkeit nicht bewußt ist. In dem Augenblick aber, wo die Stunde des Bewußtseins anbricht, und der Mensch seinem Dasein gegenübertritt mit der schonungslosen Hellsichtigkeit des Erkennenden, ist die Wahl unausbleiblich. Hat man die Absurdität des Lebens erkannt, dann muß man auch dazu Stellung nehmen.

    Nach Camus ist der Selbstmörder ein Philosoph, dessen Erkenntnishaltung in einem Fehlschlag endet. Der Selbstmörder hält die von ihm erfaßte Absurdität der Welt nicht aus und entflieht ihr. Sieht man von der daraus folgenden Tat ab, so liegt darin durchaus nichts Ungewöhnliches. Der Einsicht in die Absurdität der Welt vermögen nur wenige standzuhalten — die Flucht davon ist die Regel, im Alltagsleben wie in Philosophie, Religion oder Wissenschaft. Der religiöse Mensch klammert die Absurdität der Welt durch die Hoffnung aus, daß eine göttliche Instanz einen höheren Sinn verbürge. Selbst Naturkatastrophen größten Ausmaßes und das durch menschliche Verblendung in Kriegen heraufbeschworene Massensterben hindern den Gläubigen nicht, das Walten einer gütigen, überirdischen Macht anzunehmen.

    Der Gläubige stellt sich auf den Boden der Hoffnung, auch wenn sie durch nichts gerechtfertigt ist. Das ist eine Methode, den Blick vom Absurden abzulenken. Hierin liegt aber auch ein Quietismus, der den Menschen beschwichtigt und ihn über das Übel, das weiterbesteht, hinwegtröstet. Mit Camus wäre zu sagen, daß sich die Feigheit nicht rühmen soll, wenn sie ihre Karte auf die Hoffnung setzt. Denn nichts ist leichter als das: das Wünschbare für wahr zu halten.

    Der tapfere Mensch will jedoch nicht Wünschbarkeiten, sondern Wahrheiten, selbst wenn sie unangenehm bis zur Unerträglichkeit sind. So gesehen, ist die Philosophiegeschichte weithin eine Geschichte von Niederlagen des Geistes, der sich aus der Absurdität in unbegründete Hoffnungen flüchtete. Die Philosophen waren religiös, das heißt feige, selbst wenn sie ihre Philosophie außerhalb der Religion konzipiert wissen wollten. Wenn Hegel behauptet, daß das Wirkliche vernünftig sei, und daß das geschichtliche Werden die Vernunft zwangsläufig realisiere, so predigt er Religion.

    Kierkegaard, der aus seinem absurden Leben in das Paradox des Glaubens flüchtet, opfert den Verstand um einer beruhigenden Gewißheit willen. Nicht anders Jaspers, der beweist, daß die Transzendenz (d. h. Gott) unerkennbar sei, und sich doch vor dieser Transzendenz demütigt. Der «höhere Sinn» hat es diesen Philosophen angetan, und sie folgen im wesentlichen den Spuren von Leibniz, dem das Kunststück gelang, die Übel in der Welt auf die «grenzenlose Güte Gottes» zurückzuführen.

    Sisyphos

    Der Selbstmord, faktisch oder im philosophischen Sinne, ist aber nicht die einzig mögliche Haltung des Menschen gegenüber dem Absurden. Wenn das Leben tatsächlich keinen Sinn hat, so bedeutet das noch keine Nötigung, sich umzubringen — auch die Flucht in irdische oder überirdische Hoffnungen kann vermieden werden. Es handelt sich vor allem darum, das angesichts der Absurdität gewonnene Bewußtsein nicht preiszugeben. Im Erlebnis der Absurdität klärt sich das Verhältnis des Menschen zur Welt. Wir wissen hernach, was wir von der Welt zu erwarten haben. Wir empfinden das Leben als absurd, weil es unseren Willen verneint. Das bedeutet: der Lauf der Dinge folgt seinen eigenen Gesetzen (Naturkausalität oder Zufall), und es besteht nur wenig Chance, daß sich die Ereignisse unseren Hoffnungen fügen.

    Diese Einsicht ist schlimm genug, aber sie besagt nicht, daß unser Handeln aussichtslos sei. Im Gegenteil, man kann daraus die Lehre ziehen: Handeln ohne zu hoffen! Hat man sich diesen Gesichtspunkt zu eigen gemacht, so weiß man, daß Leben mit Überwindung identisch ist. Der Gemeinplatz, daß das Leben ein Kampf sei, enthält viel Wahrheit. Und die Behauptung, daß alles Große aus einem «Dennoch!» erwachse, besteht zu Recht. Die Erkenntnis des Absurden enthält in sich die Aufforderung, der Absurdität Herr zu werden.

    Camus schildert den Menschen, der die Absurdität erkannt hat und sich lächelnd in einem illusionslosen Universum zu behaupten versucht. Wie alle Gespenster, so entweicht auch das Gespenst der Absurdität, wenn man nur den Mut hat, es zu stellen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Mensch nicht zu seinen Göttern flüchtet. Er muß sich daran gewöhnen, einen gleichgültigen Himmel über sich zu sehen, und eine Sonne, die sowohl auf seine Freuden als auch seine Leiden unbeteiligt herabscheint. Und der Verzicht auf die Götter lehrt den Menschen, den lebenslänglichen Kampf gegen die Absurdität aufzunehmen, in der Absicht, dieser sinnlosen Welt doch noch ein Maß von Sinn aufzuzwingen. Und wenn die Qual ins Übermenschliche überwächst, ist der Mensch immer noch frei, sie lächelnd zu ertragen.

    Am Mythos von Sisyphos veranschaulicht Camus sein Bild vom Menschen. Die Sage erzählt, daß die Götter Sisyphos verurteilt hätten, in der Unterwelt einen Stein auf einen Hügel zu wälzen, und dies bis in alle Ewigkeit, da der Stein jedesmal, wenn der Gipfel erreicht wird, den Abhang herunterrollt. Mit einem Wort: Sisyphos, der Held des Absurden, ist zu ewiger Qual verdammt. Seine Anstrengungen haben keinen Sinn, denn er weiß, daß der Stein immer aufs neue rollen wird. Die fortgesetzte Mühsal zeitigt keinen Erfolg, und die Flucht in die Hoffnung ist Sisyphos versagt. Er hat es aufgegeben zu hoffen und wälzt dennoch seinen Stein.

    Man kann Sisyphos nur verstehen, wenn man ihn auf dem Abstieg zu seinem Stein betrachtet. Der Abstieg ist die Zeit des Bewußtseins. Sisyphos überblickt den nutzlosen Kraftaufwand, an dem er sich verschwendet hat, und er denkt an die vergebliche Bemühung, die seiner wartet. Trotzdem ist er weit davon entfernt, den Kampf aufzugeben. Er erkennt, daß das Schicksal vom Menschen abhängt, und daß das Leben nur Sinn hat, wenn man die Steine wälzt. Die schmerzliche Qual, die solange dauert wie das Menschenleben selbst, bezieht Sisyphos in sein Dasein ein, ohne daß er einen Trost zu suchen gewillt wäre. Er bekennt sich zur Erde und verleugnet den Himmel.

    Er geht seinen Weg durch das Land der Hoffnungslosigkeit, ohne zu fragen, wie weit er sich seinem Ziele genähert habe. Sisyphos gebührt Ruhm dafür, daß er bereit ist, seine Last bis zum Tode zu tragen. Er jammert nicht, weil er weiß, daß das Jammern die Steine nicht bewegt. In seinem frohmütigen Herzen, das sich keinem Gott unterwirft, wächst kein Groll gegen diese Welt, in der das Abenteuer eines Menschenlebens abläuft. Da es nur diese eine Welt gibt, wäre es widersinnig, sie nicht zu bejahen, selbst dann, wenn sie für den Menschen nur die zu wälzenden Steine bereit hält. Die Auflehnung und der endlose Kampf von Sisyphos enthalten keine Bitterkeit; Camus sagte: «Man muß sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen

    Die Pest

    Sisyphos ist nicht nur ein Held der Sage — er ist eine Wirklichkeit des Alltags, sichtbar werdend in ebensovielen Variationen wie die Absurdität der Welt, die durch ihn regiert wird. In seinem Roman «Die Pest» hat Camus das Drama von Sisyphos auf die Gegenwart übertragen. Die Stadt Oran wird eines Tages — man befindet sich in den Jahren um 1940 — von der Pest überfallen. Die Ratten, die den Bazillus in sich tragen, drängen sich massenweise aus den Kellern auf die Straße, wo sie verenden. Die Krankheit greift auf die Menschen über. Die Pest hält ihren Einzug in die Stadt und macht sich darin heimisch. Von der Außenwelt vollständig isoliert, ist die Stadt mehr oder weniger hilflos — die spärlichen Impfstoffe, die die Regierung sendet, erweisen sich als wirkungslos — der rasenden Epidemie ausgeliefert.

    Es bleibt nichts anderes übrig, als mit den verfügbaren Mitteln den Kampf gegen die Seuche aufzunehmen. Die Spielregeln dieses grausamen Spiels werden vom Tode diktiert. Die Schilderung Camus' zeichnet die verschiedensten Charaktere und folgt mit bewundernswertem psychologischem Feinsinn den Lebensäußerungen derer, die nicht mehr auf ihr Leben hoffen dürfen — die Chancen des Todes stehen in dieser Wette, an der jeder Stadtbewohner teilhat, von vornherein zehn zu eins.

    Der Roman eröffnet zahlreiche Möglichkeiten zur Deutung. Daß er symbolisch gemeint ist, zeigt schon sein Motto: «Es ist ebenso vernünftig, eine Art Gefangenschaft durch eine andere darzustellen, wie irgend etwas wirklich Vorhandenes durch etwas, das es nicht gibt» (Daniel Defoe). Zweifelsohne ist es richtig, darauf hinzuweisen, daß die in der Chronik dieser Epidemien berichteten Ereignisse weitgehende Parallelen mit dem Verlauf des Zweiten Weltkrieges — Vordringen der Deutschen in Afrika usw. — aufweisen. Das ist jedoch nicht das Wesentliche.

    Wenn Camus auch dieses zeitgenössische Geschehen bei der Ausarbeitung seines Romanes vor Augen gehabt hat, erhebt sich seine Darstellung zu einer Allgemeingültigkeit, die sich nur einer Deutung unter weitestem Horizont erschließt. Sowohl die Figuren als auch die Szenerie dieses Schauspiels weisen über sich selbst hinaus. Der eigentliche Schauplatz des Dramas ist nicht die Stadt Oran, sondern die Welt — und in den verschiedenen Personen, die Camus in ihrem Leben, Lieben und Sterben schildert, erblicken wir den lebenden, liebenden und sterbenden Menschen, der im Grunde den Zeitenlauf überdauert.

    Der Arzt Bernhard Rieux ist ein Bruder von Sisyphos. Er nimmt den hartnäckigen und hoffnungslosen Kampf gegen die Seuche auf. Er sieht die Absurdität der Welt und weiß, daß es keine Hoffnung gibt. Epidemien lassen sich nicht durch Hoffnungen bekämpfen, und wenn selbst die Medikamente versagen, kann der Mensch nichts anderes tun, als das aussichtslose Spiel zu Ende zu spielen. Rieux glaubt nicht an Gott, und seine Religion ist einzig die Gemeinschaft mit dem leidenden Menschen. Er verzichtet auf den metaphysischen Trost und hat das Ziel gewählt, dem Tode sein Opfer nach Möglichkeit zu entreißen. In diesem Universum ohne Götter gibt es für den Menschen nur noch die Pflicht gegenüber dem Mitmenschen. Sisyphos versteht die Qual, die jeder empfindet, der Steine wälzt, und er weiß auch, daß jeder Mensch seinen Stein zu wälzen hat. Der Mensch, der um die Absurdität weiß, kennt nur die Religion der Brüderlichkeit.

    Wenn der Himmel über uns stumm geworden ist, und der Mensch sich auf sich selber zurückgeworfen sieht, gibt es nichts Höheres, als mit sich selbst und der Welt ins reine zu kommen. Das heißt mit andern Worten: man muß sich mit seinem Stein abfinden können. Da ist Tarrou, der Freund Rieux', der aus eigenem Antrieb einen «Gesundheitsdienst» organisiert. Da ist Castel, der alte Arzt, der einen Impfstoff herzustellen versucht. Und die vielen anderen, die sich der Einsicht nicht verschließen, daß in der Gemeinschaft der Leidenden jeder seinen Beitrag zur Linderung des allgemeinen Übels zu leisten hat.

    Aber es fehlen auch nicht die, die nicht auf der Ebene der Verantwortlichkeit stehen, und denen die Sorge um sich selbst mehr bedeutet als die Mitmenschlichkeit. Der Journalist Rambert, der durch Zufall in die allgemeine Quarantäne der Stadt einbezogen wird, versucht lange Zeit, aus der Stadt zu flüchten. Rieux versagt ihm hierzu keineswegs die Hilfe; der verantwortliche Mensch entschlägt sich der Moral, mittels derer die Selbstgerechtigkeit leicht geneigt ist, zu verurteilen. Camus lehrt eine Ethik des guten Beispiels, nicht einen selbstgerechten Moralismus. Wer die Moral vorlebt, hat es nicht nötig, sie durch großsprecherische Worte zu verkünden. Auch Verantwortungsbewußtsein kann ansteckend wirken — Rambert weist die Möglichkeit der Flucht von sich und gliedert sich in den «Gesundheitsdienst» ein.

    Die Stellung Camus' zur Religion wird in der «Pest» mit außergewöhnlicher Klarheit zum Ausdruck gebracht. Der Jesuitenpater Paneloux hält eine Predigt, in der er das Unheil, das über die Stadt hereingebrochen ist, als eine Strafe Gottes erklärt. «Meine Brüder, ihr seid im Unglück, meine Brüder, ihr habt es verdient.» Das ist die Moral des Sich-Abfindens mit dem Übel, die in der Geschichte der Religionen eine ungeheure Rolle spielt. Die Absurdität der Welt, hier als Epidemie in Erscheinung tretend, wird nicht nur kampflos akzeptiert, sondern auch von menschlicher Schuld hergeleitet. Der religiöse Mensch betrachtet das Mißgeschick als eine Prüfung, die ihm sein Gott auferlegt. Er verbindet mit dem Quietismus das Schuldgefühl. In diesem Sinne ist er das absolute Gegenteil des Menschen der Auflehnung und der Empörung. Rieux gegen Paneloux, Sisyphos gegen die Götter. Tarrou fragt Rieux, ob er nicht auch der Meinung sei, daß die Krankheit ihr Gutes habe, indem sie die Menschen zum Denken zwinge, wie Paneloux behauptet. Rieux verneint — das allgemeine Leiden ist zu groß, als daß es sich mit der Hoffnung auf sittliches Größerwerden Einzelner bagatellisieren ließe. Und auf die Frage, ob er an Gott glaube, antwortete er — und damit Camus — «Nein». «Sehen Sie, sagte Tarrou, «weshalb zeigen Sie selbst so viel Aufopferung, wenn Sie doch nicht an Gott glauben? Ihre Antwort wird mir vielleicht helfen, die meine zu finden.»

    Ohne aus dem Schatten herauszutreten, erwiderte Rieux, daß er bereits geantwortet habe. Wenn er an einen allmächtigen Gott glaubte, würde er aufhören, den Menschen zu heilen und die Sorge ihm überlassen. Aber kein Mensch auf der ganzen Welt, nein, nicht einmal Paneloux, glaube an einen solchen Gott, obwohl er an ihn zu glauben glaube. Denn es gebe sich ihm ja niemand völlig hin, und er, Rieux, glaube wenigstens in dieser Beziehung auf dem Weg zur Wahrheit zu sein, indem er gegen die Schöpfung, so wie sie sei, ankämpfe. («Die Pest», S. 122.) Und zu Paneloux selbst sagt Rieux: «Nein, Pater Ich werde mich bis in den Tod hinein weigern, diese Schöpfung zu lieben, in der Kinder gemartert werden.» Das heißt: Selbst wenn Gott existierte, wäre ein Zustand der Versöhnung unmöglich, denn die Gottheit, die diese Welt geschaffen hätte, könnte nur als böswillig und satanisch gedacht werden.

    Der hellsichtig gewordene Mensch, der sich als Herr seines Schicksals weiß, verschreibt sich dem Geist der Revolte. Die Liebe, die frühere Generationen an ein eingebildetes, himmlisches Wesen verschwendet haben, richtet er nur noch auf die Erde und die Mitmenschen. Das ist sein Glaube, seine Leidenschaft und seine Zukunft. Wer die Existenz Gottes negiert, darf nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Sobald man auf den Himmel verzichtet hat, wird die Vertrautheit mit dem Diesseits zum höchsten Ziel. Der Mensch kann die Fremdheit in dieser Welt nur dann überwinden, wenn er sich in der mitmenschlichen Gemeinschaft eine Heimstätte schafft, ein Zuhause, das ihm aus seiner Anteilnahme an den Freuden und Leiden des Mitmenschen erwächst. Der Roman

    «Der Fremde»

    zeichnet einen Menschen, der wohl die Illusionen verloren hat, aber sie nicht durch leidenschaftliches Realitätsbewußtsein zu ersetzen vermag; so bleibt der Angestellte Meursault «fremd» in dieser Welt, die uns nur dann ein Antlitz der Vertrautheit zuwendet, wenn wir sie durch Fleisch von unserem Fleisch und Blut von unserem Blut zu beleben gewillt sind. Der «Fremde» ist nicht nur der Welt, sondern auch sich selbst entfremdet. Er lebt ohne Innerlichkeit, sieht sich gleichsam nur von außen — er hat «zu viel» Distanz von sich. So nimmt er gleichmütig den Tod seiner Mutter hin, verliebt sich mit derselben Gleichmütigkeit, die kein entschiedenes Gefühl kennt. An einem heißen Sommertag tötet Meursault am Strande des Meeres einen Araber. Der Mann hatte ihm nichts angetan und interessierte ihn im Grunde nicht. Er war der Bruder einer Frau, die von einem Bekannten Meursaults beleidigt wurde. Die Sommerhitze und das Meer, ein Schwindel und eine dumpfe Betäubung und die drohende Gebärde des anderen haben den Pistolenschuß ausgelöst, der Meursault selbst am meisten überrascht. Er hat gemordet ohne Bewußtsein. Er wird nie begreifen, was er getan hat.

    Da setzt nun die Maschinerie der Justiz ein, die ein Opfer gewonnen hat. Mit stärkster Eindrücklichkeit schildert Camus das Verfahren, in dem die Gesellschaft das Schauspiel der Gerechtigkeit aufführt. Der Staatsanwalt entwickelt jene für den Angeklagten grauenhafte Beredsamkeit, die das ganze Vorleben des Mörders in Schuldhaftigkeit zu verwandeln weiß. Die Chancen vor den Geschworenen sind durchaus ungleich — Meursault hat Mühe, dem verwirrenden Gang der Verhandlungen zu folgen, und er weiß nicht recht, was mit ihm geschieht. Er vermag sich nicht einmal richtig zu verteidigen. Als Anwalt hat ihm der Staat einen alten Verteidiger gestellt, der seinen Schützling eher belastet als verteidigt. So ist denn alles dazu bereit, die Hetzjagd zu ihrem bitteren Ende zu führen — das Wild, längst betäubt vom Lärm der Treiber, der von allen Seiten auf es eindringt, muß nur noch abgeschlachtet werden. Das vom Staatsanwalt in eleganter Rede geforderte Todesurteil wird von den Geschworenen angenommen.

    Es ist wahr, daß Meursault gemordet hat. Aber, so fragt Camus, ist nicht die Gesellschaft, die sich nun zum Richter aufwirft, selber auch Mörder? Das Wort Gerechtigkeit ist eine Floskel. Man muß die Dinge sehen, wie sie wirklich sind. Richter, Staatsanwalt, Geschworene, Priester in den Gefängnissen — und der Gefangene, der sich unbegreiflichen Mächten ausgeliefert sieht. Der Mord, den er begangen hat, geschah in einem krankhaften Bewußtseinszustand, einer momentanen Verrücktheit, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Die Gesellschaft aber, die ihm den Prozeß erklärt, mordet kalt und bewußt. Sie wird selbst dann mit dem Pathos der Gerechtigkeit morden, wenn sie durch ihre wirtschaftlichen Zustände den Menschen in das Verbrechen treibt. Die gegenwärtige Gesellschaftsordnung hat nach Camus keinen Grund, sich über den Verbrecher erhaben zu fühlen — sie ist die Quelle der Kriminalität, die Pflanzstätte des Verbrechens. Die Absurdität der Welt ist nirgends so offensichtlich wie im sozialen Bereich.

    Der zum Bewußtsein seiner selbst gelangte Mensch kann nichts anderes tun, als sich gegen die Bedingungen der gegenwärtigen Sozialordnung aufzulehnen. Die ihm entsprechende Lebensform ist die der permanenten Empörung. Camus' Buch

    «Der Empörer» (L'homme révolté),

    das 1952 erschienen ist, führt Sisyphos in den Bereich der Sozietät ein. Es handelt sich um eine philosophische Untersuchung, die das Problem der Revolte anhand von historischen, politischen, philosophischen und ästhetischen Fragen aufzeigt. Die ganze abendländische Vergangenheit — Griechenland und Rom, Rousseau, Saint-Juste, Sade, die Hegelsche Philosophie, Nietzsche, Marx, die russischen Nihilisten, Dostojewskij usw. — wird unter dem Gesichtspunkt der Empörung behandelt. Wenn der Mensch in seiner Verlassenheit zu sich kommt und sich einer absurden Welt gegenüber sieht, kann er, nach Camus, entweder den Selbstmord wählen oder sich entschlossen diesem Dasein zuwenden, das nur durch diese Zuwendung Sinn erhält. Gleichgültigkeit ist hier ausgeschlossen. Das Ich hat die Welt absurd genannt und bekennt sich somit zum Willen, diese Welt zu verändern. Die Absurdität der Welt zur Kenntnis zu nehmen heißt: sich gegen sie auflehnen. In diesem Akte der Empörung findet der Mensch zu sich selbst — in Abwandlung der Formel von Descartes: Ich empöre mich — deshalb bin ich! Einmal auf dem Standpunkt der Revolte stehend, erblickt der Mensch in seinen Mitmenschen Bedrückte seiner Art, er sieht sich in der Gemeinschaft der Leidenden, zu der er sich selbst als zugehörig betrachten muß. Die Auflehnung im Namen von Menschenrecht und Menschenwürde kann nie für den Einzelnen allein geschehen — sie geschieht für alle Menschen. «Ich empöre mich, deshalb sind wir

    Empörung und Revolte sind nicht dasselbe wie die Revolution. Der Revolutionär will zwar auch im Endergebnis die allgemeine Freiheit, aber für den Augenblick fordert er die Diktatur. Der Empörer jedoch will das größtmögliche Maß von Freiheit schon in diesem Augenblick, und er ist nicht geneigt, für das vage Versprechen einer Freiheit künftiger Generationen die Verwirklichung gegenwärtiger Tyrannei zuzulassen. Er behält das Gleichgewicht dort, wo der Revolutionär es verliert. Er strebt nicht nach Totalität, sondern will die fortgesetzte Empörung, die die Grenzen der menschlichen Freiheit immer weiter hinausschiebt. Er will weder irdische Verheißungen noch Vertröstungen auf das Jenseits. Die Ankündigung eines zukünftigen Gottesreiches auf Erden oder im Himmel ist ihm gleich gültig. «In beiden Fällen muß man warten, und während dieser Zeit hört der Unschuldige nicht auf zu sterben Die Arbeitermassen, müde geworden des Leidens und des Sterbens, sind Menschen ohne Gott. Unser Platz ist von nun an an ihrer Seite.» Für den freien Menschen gibt es kein höheres Ziel als die Verwirklichung der Freiheit aller. Er gibt sich der Leidenschaft der Revolte hin, dieser «unbegreiflichen Großzügigkeit, dieser seltsamen Liebe. Ihr Stolz ist, keine Berechnungen auf die Zukunft anzustellen und alles an das gegenwärtige Leben und die lebenden Brüder zu verschwenden. Gerade das ist die eigentliche Hingabe an die Menschen der Zukunft. Die wahre Großzügigkeit gegenüber der Zukunft besteht darin, alles der Gegenwart zu geben.»

    Camus' Denken kulminiert in der Aufforderung zur Revolte im Sinne eines unablässigen Kampfes um ein höheres Maß von Freiheit. Das Ideal des Menschen ohne Gott ist die Befreiung der Menschheit; sein Glaubensbekenntnis lautet: «Der Empörer verneint Gott und hat teil an den Kämpfen und am gemeinsamen Schicksal. Wir werden Ithaka wählen, die treue Erde, den einfachen und kühnen Gedanken, die hellsichtige Handlung, die Großzügigkeit des Menschen, der weiß. In diesem Lichte bleibt die Erde unsere erste und letzte Liebe. Unsere Brüder atmen unter demselben Himmel wie wir, und die Gerechtigkeit ist lebendig Die Zukunft ist die einzige Transzendenz der Menschen ohne Gott.»


    Quelle: Autor: Polybios Zeitschrift: Freidenker Band (Jahr): 41 (1958) Heft 12


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acym&ctrl=fronturl&task=click&urlid=50&userid=3998&mailid=2642


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.03.2025

    Deutsche NGOs: Zivilgesellschaft? Von wegen!

    freedert.online, 1 Mär. 2025 18:52 Uhr,Von Dagmar Henn

    Ja, die getroffenen Hunde. Man würde sich wirklich mal wieder einen ehrlichen politischen Zustand in Deutschland wünschen, ohne dieses ganze Gezücht. Die halten sich für die "Zivilgesellschaft". Aber in Wirklichkeit sind sie ihr Untergang.


    Quelle: www.globallookpress.com © Felix Zahn/photothek.net via www


    Anette Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, auf einer Pressekonferenz, in der "Coronaleugner" zu Antisemiten erklärt wurden, 24.11.2020


    Es ist richtig niedlich, Lars Klingbeil beispielsweise, der jetzt erklärt, die Koalitionsverhandlungen daran zu hängen, dass die CDU ihre Anfrage zur Finanzierung von NGOs zurückzieht.

    "Ich kann mir keine Situation vorstellen, wo wir morgens in Arbeitsgruppen zusammensitzen und über die Investitionen in die Bundeswehr, in die Bahn oder Infrastruktur diskutieren. Und nachmittags erlebe ich, dass die Union genau solche Anfragen rausschickt und Organisationen, die unsere Demokratie schützen, an den Pranger stellt",

    erklärte der Herr im Tagesspiegel. Die Omas gegen Rechts sagen dann sogar, "der Fragenkatalog erinnert an Diktaturen."


    Faesers "Demokratiefördergesetz": Der Ring, sie alle zu knechten




    Meinung

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    Das sei ein "Angriff gegen die Zivilgesellschaft", heißt es fast im Gleichklang aus SPD, Grünen und Linker. Wenn irgendeiner von ihnen noch Ahnung hätte, was der Begriff Zivilgesellschaft bedeutet und in welchem Verhältnis Geld und Politik stehen, hätten sie es unterlassen.

    Blicken wir ausnahmsweise mal in die Definition von Wikipedia (weil sie zutrifft – in diesem Fall):

    "Der Neologismus Zivilgesellschaft wurde zum ersten Mal 1989 von Wolfgang Fritz Haug gebraucht, um das italienische società civile in den Schriften Antonio Gramscis ins Deutsche zu übersetzen. Da Gramscis società civile auf Georg Wilhelm Friedrich Hegels Begriff der bürgerlichen Gesellschaft aufbaut, kann Zivilgesellschaft als Weiterentwicklung des Begriffs bürgerliche Gesellschaft verstanden werden. Bürgerliche Gesellschaft wiederum ist eine neuzeitliche Lehnübersetzung des lateinischen societas civilis bzw. des altgriechischen koinonia politiké (κοινωνία πολιτική). Daher kann die Begriffsgeschichte der Zivilgesellschaft bis in die Polis der griechischen Antike zurückverfolgt werden."

    Es war über viele Jahrzehnte hinweg – ehe die politische Theorie Gramscis ab Ende der 1970er in Deutschland bekannter wurde – in der damaligen Linken und auch der Sozialdemokratie zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblich, echte zivilgesellschaftliche Strukturen mit dem Volk zu beginnen, weil die bürgerliche Gesellschaft Hegels zu dieser Zeit die breiten Massen eher nicht zu umfassen schien. Volksbad, Volkssport, Volkshochschule … so kann man Einrichtungen erkennen, die in bürgerlichem Engagement (im Sinne der Citoyen, nicht der Bourgeoise) ihren Ursprung hatten. Volk ist natürlich inzwischen auch schwer aus der Mode geraten.

    Der Begriff des Zivilen findet sich dann auch in der Zivilcourage. Was allerdings einen Mut gegen die Obrigkeit impliziert, und nicht ein Mitlaufen mit der Obrigkeit. Zivil im Sinne der Bürgergesellschaft wiederum setzt voraus, dass sich da echte Menschen für echte Ziele engagieren.

    Und das ist etwas anderes, als ab und zu mal auf eine der Regierung genehme Demonstration zu gehen, wenn das mit Steuergeldern bezahlte Personal dazu aufruft. Politik zu machen, hat nämlich immer auch etwas mit Geld zu tun, während die Wirksamkeit politischen Handelns etwas mit Sichtbarkeit zu tun hat; das ist der einzige Zweck, den Demonstrationen erfüllen, sie sollen etwas sichtbar machen.


    Echte Demokratie in Deutschland wäre schwer zu haben





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    Hauptamtliche zu haben, die den ganzen Organisationskram erledigen, die die Lautsprecheranlage für die Kundgebung organisieren oder Plakate drucken lassen zum Beispiel, das ist schon komfortabel. Und das ist für die meisten politischen Bewegungen unerreichbar, weshalb es ihnen schwerer fällt, sichtbar zu werden, was wieder die Wirksamkeit einschränkt. Oder auch andersherum – wenn es da ganz viele solcher Läden gibt, die eigentlich gar keine kontinuierliche Politik betreiben, aber eben mit Geld aus verschiedensten Quellen so aufgepäppelt werden, dass sie ihre, ansonsten politisch so inaktiven wie uninteressierten, Mitläufer bei Bedarf auf die Straße schicken können, um gesellschaftliche Wirkung zu simulieren, dann ist das vieles, aber keine Zivilgesellschaft.

    Man muss nur einmal an den Januar 2024 zurückdenken. Da lanciert einer dieser Sumpfvereine, "Correctiv", in enger Zusammenarbeit mit den Leitmedien, eine aufgeblasene und gefälschte Geschichte, und dann gibt es diese ganzen Demonstrationen "gegen Rechts" unter Beteiligung all dieser Vereine. Der Anlass war eine Fälschung, aber mit dem ganzen Theater wurde erfolgreich die Vorstellung etabliert, da sei es um die "Verteidigung der Demokratie" gegangen, weil ja die böse AfD drohe. Und dieses Lied wird seitdem auch täglich weiter gesungen.

    Glücklicherweise kennen die meisten Beteiligten den "Naturzustand" gar nicht mehr. Als es beispielsweise in der Bundesrepublik hunderte, wenn nicht tausende Mieterinitiativen gab. Die es übrigens heute wieder bräuchte, aber es muss ja "gegen Rechts" demonstriert werden. Oder als Zehntausende Unterschriften für den Krefelder Appell gegen die NATO-Raketen sammelten. Da gab es noch keine Internetportale, auf denen man sich das herunterladen konnte, da mussten echte Menschen mit anderen echten Menschen draußen, in der realen Welt, diskutieren, um sie zu überzeugen.

    Nein, dieses ganze Gezücht hat mit der Zivilgesellschaft so viel zu tun wie Tischfußball mit einem Bundesligaspiel oder Call of Duty mit einem echten Krieg. Die Figuren sehen ungefähr so aus wie Fußballspieler. Das war es dann auch.

    Ja, einige Phänomene gab es immer, auch früher schon, weil sich in jeder Organisation, in der sich viele Menschen zusammenfinden, irgendwann Eigeninteressen entwickeln, oder eben Karrieristen auftauchen, die sie als Sprungbrett nutzen wollen. Aber vor der Erfindung des Astroturfings gab es zumindest einige Jahre Schonzeit, in denen ein echtes politisches Leben sein konnte (Astroturfing als Bezeichnung für künstliche politische Bewegungen stammt aus den USA. Dort werden echte Bewegungen von unten Graswurzelbewegungen genannt, und Astroturf ist die größte US-Kunstrasenfirma). Inzwischen gibt es das maximal in der Zeit zwischen der Gründung eines solchen Vereins und dem ersten Antrag auf Fördermittel oder der ersten größeren Spende von so etwas wie der Soros Foundation. Früher wusste man auch noch, dass eine Finanzierung durch Mitgliedsbeiträge und eine durch Spenden oder Zuteilungen von außen zwei völlig verschiedene Dinge sind, und dass man Letzteres mit äußerster Vorsicht genießen muss, wenn es denn wirklich unvermeidlich sein sollte.


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    Diese ganzen Truppen sind auch noch stolz darauf. Sie schämen sich nicht einmal, sich durch den staatlichen Tropf aufzuplustern und ihre eigene Bedeutungslosigkeit zu kaschieren. Warum auch. Es sind ja eben keine echten politischen Aktivisten, die auch bereit sind, Opfer zu bringen. Für sie ist es schon ein Opfer, zweimal im Jahr auf einen derartigen Regierungsaufmarsch zu gehen und sich selbst zu bestätigen, zu den Guten zu gehören.

    Zur Demokratie gehört auch die Erfahrung, in welchem Verhältnis Einsatz und Wirkung tatsächlich stehen. "Das langsame Bohren harter Bretter", wie es Max Weber einmal nannte, erfordert einen ganz anderen Charakter als dieses halb hysterische, halb weinerliche Herumgelaufe "gegen Rechts". Aber das Spektakel, die Simulation hat die echte Zivilgesellschaft längst übertönt und an den Rand gedrängt. Übrigens auch ein Phänomen, das nicht völlig neu ist. Kann man gerne mal darüber nachdenken, wann die Politik des Spektakels in Deutschland besonders populär war.

    Nun, leider meint die CDU den Einsatz gegen diese Form politischer Parasiten nicht wirklich ernst. Vermutlich war das nur ein Scheingefecht für die Koalitionsverhandlungen, damit sie so tun können, als wollten sie etwas verändern, und die Sozialdemokraten so tun können, als hätten sie etwas, bei dem sie ernsthaft anderer Meinung als die CDU sind, wo man sich doch bei Krieg, Rüstung und Demokratieabbau sonst so schön einig ist. Aber wenn es in Deutschland wirkliches demokratisches Wachstum geben soll, müsste wirklich erst dieser ganze Kunstrasenteppich entfernt werden.


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    Video https://rumble.com/v6pnekl-koalitionsfrage-bleibt-offen-parteien-knnen-sich-bislang-nicht-einigen.html Dauer 13:56 min


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    Info: https://freedert.online/meinung/238176-deutsche-ngos-zivilgesellschaft-von-wegen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.03.2025

    Der letzte Showdown der Ukraine: Das Endspiel beginnt!  (I von II)

    seniora.org, vom 28. Februar 2025, Scott Ritter im Gespräch mit Nima R. Alkhorshid  – 25.02.2025


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    Übersetztes Transkript des Gesprächs vom 25.02.2025

    (Red.) Die Analyse von Scott Ritter scheint im Hinblick auf die angestrebte weltweite, wirtschaftliche Kooperation einigermassen utopisch   – aber abwegig ist sie keineswegs. Eine ganze Reihe von kürzlichen Ereignissen (die Website „Stimme aus Russland“ spricht von einem regelrechten Staccato) deutet an, dass die Reise in diese Richtung geht. Aber wir erinnern uns: die „Reaktion“ gibt immer nur den Boden „freiwillig“ preis, den sie ohnehin schon verloren hat. Menschliche Motive oder ethische Erwägungen darf man darin nicht suchen.

    Es ist wohl nicht zuviel gesagt, dass das „System Rockefeller“* (der Deep State   – jedenfalls ein Teil davon   – hat schliesslich Name und Adresse) scheitert. Das System ist finanziell und technologisch am Ende. Wir werden also abwarten müssen, welches MAGA System an seine Stelle tritt.

    Glücklicherweise gibt es aber inzwischen in BRICS einen Aufpasser, der dafür sorgen wird, dass die Leitplanken nicht verlassen werden. (am)

    Transkript und Übersetzung: Andreas Mylaeus (Hervorhebungen und Anmerkungen AM) Nima R. Alkhorshid:

    Hallo zusammen. Heute ist Dienstag, der 25. Februar 2025, und unser Freund Scott ist wieder bei uns. Willkommen zurück, Scott.

    Scott Ritter:

    Danke für die Einladung.

    Nima R. Alkhorshid:

    Fangen wir an, Scott, mit der Art und Weise, wie Donald Trump versucht, mit Europa umzugehen. Was sind die größten Schwierigkeiten, die größten Herausforderungen, mit denen er im Umgang mit den europäischen Staats- und Regierungschefs konfrontiert ist?

    Scott Ritter:

    Er hat keine Schwierigkeiten und keine Herausforderungen. Europa stellt für die Vereinigten Staaten in keiner Hinsicht eine Herausforderung dar. So einfach ist das. Europa kann nichts tun, um Donald Trump davon abzuhalten, seine Ziele zu erreichen. Wenn Europa sich weiterhin widersetzt, wird Europa einen sehr hohen Preis zahlen. Europa ist nicht in der Lage, auf eigenen Beinen zu stehen, und wenn es versucht, sich zu vereinen, um sich gegen die Vereinigten Staaten zu behaupten, werden die Vereinigten Staaten einfach die Taktik der Spaltung, Eroberung und Isolierung der einzelnen Nationen anwenden, die die meisten Probleme verursachen und so viel Schmerz verursachen, dass ihr politisches System zusammenbricht.

    So einfach ist das. Also, nein, es gibt buchstäblich kein Problem, mit dem Donald Trump gegenüber Europa konfrontiert wäre.

    Nima R. Alkhorshid:

    Sehen Sie irgendwelche Unterschiede zwischen beispielsweise dem Präsidenten Polens und Emmanuel Macron aus Frankreich? Gibt es irgendwelche Unterschiede in der Art und Weise, wie sie den Konflikt in der Ukraine sehen, oder sind sie sich alle völlig einig in Bezug auf eine Strategie, eine Politik, wie auch immer wir es nennen wollen?

    Scott Ritter:

    Nun, wir wissen, dass sie nicht einig sind, weil Polen von französischen Vorschlägen abgerückt ist. Polen hat sich innerhalb der NATO positioniert, indem es die Voraussetzungen für die Stationierung amerikanischer Streitkräfte auf polnischem Boden geschaffen hat. Das Hauptquartier des V Corps (Forward) der US-Armee befindet sich im Camp Kościuszko in Posen, Polen, zusammen mit einer Brigade amerikanischer Panzer und anderen vorpositionierten Beständen, die es den Vereinigten Staaten theoretisch ermöglichen, ihre Truppenstruktur in Polen bis zur Divisionsgröße zu verstärken. Frankreich hat das nicht. Wir sprechen also von Anfang an über zwei völlig unterschiedliche Problemstellungen.

    Polen möchte die Voraussetzungen für eine dauerhafte amerikanische Militärpräsenz auf polnischem Boden schaffen. Frankreich strebt nach militärischer Relevanz, die es derzeit nicht hat. Wir sehen ein Bestreben Frankreichs nach einer Art strategischer Relevanz in Europa, indem es droht, anbietet   – ich weiß nicht, wie man es nennen soll   – atomwaffenfähige Flugzeuge auf deutschem Boden zu stationieren. Das wäre der Tod der NATO. Die Vereinigten Staaten haben ein jahrzehntelanges Verfahren, bei dem US-Atomwaffen der NATO als Teil eines NATO-Schildes zur Verfügung gestellt werden. Sollte Frankreich versuchen, diese Gleichung einseitig zu ändern, indem es seine eigenen, angeblich souveränen Atomstreitkräfte, die von der NATO-Struktur unabhängig sind, jetzt auf einem NATO-Mitglied stationiert, würde dies den Vereinigten Staaten nur den Abzug ihrer gesamten Atomwaffen aus Europa erleichtern, was die amerikanischen Atomverhandlungen vereinfachen würde.

    Dann würde Frankreich jetzt zum Garanten der europäischen Sicherheit in Bezug auf einen nuklearen Schutzschild werden.

    Russland würde dann einfach seine nuklearen Mittelstreckenwaffen nehmen und sie fast ausschließlich auf Frankreich richten, und Frankreich müsste um Frieden bitten. Jetzt ist Frankreich in der Situation, dass es ein Atomwaffenabkommen mit Russland aushandeln muss, ohne jeglichen Einfluss gegenüber Russland.

    Ich sitze also wieder hier und sehe zu, wie Europa Selbstmord begeht, weil es nicht versteht, dass es hier nicht das Sagen hat. Die Vereinigten Staaten haben das Sagen. Wir allein haben das Sagen und wir haben bestimmt, dass es in der Ukraine Frieden geben wird und sich die Beziehungen zu Russland verbessern werden. Das ist das einzig Vernünftige. Den Weg der Konfrontation mit Russland einzuschlagen, führt nur zu einem Ergebnis, nämlich einem Atomkrieg, der alle vernichtet.

    Die Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Trump haben entschieden, dass dies nicht der Weg ist, den wir einschlagen wollen. Daher gilt: Jeder, der sich der amerikanischen Politik widersetzt ... Dies ist keine einfache politische Meinungsverschiedenheit. Es geht um eine Frage des existenziellen Überlebens für die Vereinigten Staaten und die Welt.

    Ich sage das noch einmal, damit es sich einprägt: Wenn Sie sich dem Friedensplan Amerikas in der Ukraine, den Bemühungen Amerikas um eine Aussöhnung mit Russland und der Normalisierung der Beziehungen zu Russland widersetzen, dann werden Sie zu einer existenziellen Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten und werden auch als solche behandelt. Sie werden vernichtet   – nicht physisch, wir wollen Ihnen keinen Krieg erklären. Nennen Sie mir eine europäische Nation, und ich sage Ihnen, wie wir in sechs Monaten ihre Wirtschaft zum Einsturz bringen und ihre Regierungen zum Scheitern bringen können. Es gibt keine einzige Regierung in Europa, die der Macht der Vereinigten Staaten   – der wirtschaftlichen und politischen Macht   – standhalten kann. Wir können jeden sofort isolieren. Wollen wir das tun? Nein. Aber wir werden nicht tatenlos zusehen, wie Europa versucht, das amerikanische Volk einem existenziellen Risiko auszusetzen, indem es einen Krieg fortsetzt, der niemals hätte geführt werden dürfen. Jetzt, da wir die Möglichkeit haben, ihn zu beenden, sollten die Menschen niemals versuchen, sich diesem von Amerika vermittelten Frieden zu widersetzen.

    Nima R. Alkhorshid:

    Was halten Sie von dem Treffen zwischen Donald Trump und Emanuel Macron, bei dem Emanuel Macron davon sprach, den Westen, die Vereinigten Staaten zusammen mit den Europäern, zu entschädigen, aber die Priorität, die erste Priorität, ist, dass die Ukraine für diesen Krieg entschädigt wird. Aber wer wird das entschädigen? Seiner Meinung nach sollte Russland für all das aufkommen ... Wie sehen Sie die Lösung des Ukraine-Konflikts, wie er sie sieht?

    Scott Ritter:

    Ich halte nichts davon ... Das war ein Treffen zum Wegwerfen. Es hat keinerlei Bedeutung. Aus diesem Treffen ist nichts geworden. Ich meine, Macron durfte Donald Trump am Knie betatschen. Ich hoffe, er hat diesen Moment genossen. Aber abgesehen davon hat dieses Treffen nichts gebracht. Die ernsthaften Gespräche werden in den kommenden Tagen zwischen Sergei Lawrow und Marco Rubio stattfinden, gefolgt von den Treffen zwischen den beiden einzigen Staats- und Regierungschefs, die in dieser Angelegenheit eine Rolle spielen, nämlich Donald Trump und Wladimir Putin.

    Emanuel Macron kam ins Weiße Haus ... Wir wissen, dass dies kein gutes Ereignis für ihn werden würde, weil Donald Trump ihn nicht an der Eingangstür empfangen hat. Er ließ Macron den Walk of Shame gehen. Das ist der Gang der Bedeutungslosigkeit. Ja, er durfte sich mit Trump zusammensetzen und ein kleines Gespräch führen. Dann hielten sie eine kleine gemeinsame Pressekonferenz ab. Es wurden keine Vereinbarungen getroffen, es wurden keine Verpflichtungen eingegangen. Trump sah ihn irgendwie an, als würde er sagen: „Was auch immer ... Sag, was du sagen willst, und geh“, was er auch tat. Er flog ein, wurde gedemütigt, weil er nicht an der Tür begrüßt wurde, sagte, was er sagen wollte, und flog dann nach Hause. Kein Staatsbankett, nichts. Es war ein Akt der Bedeutungslosigkeit und Keir Starmer wird es in den kommenden Tagen genauso gehen. Keiner von ihnen ist uns wichtig. Wir brauchen sie nicht. Wir wollen sie nicht   – vor allem nicht, wenn sie sich querstellen.

    Wenn Frankreich glaubt, dass es 300 Milliarden Dollar russisches Staatsvermögen nehmen und irgendwie für die Ukraine verwenden kann, dann rauchen sie Gras. Das wird einfach nicht passieren. Donald Trump wird das niemals zulassen.

    Und schließlich, wenn Frankreich der Familie der Nationen beitreten will   – und beachten Sie, was ich hier sage: Sehen Sie, das Drehbuch wurde umgedreht! Früher hieß es: Wenn Russland der Familie der Nationen beitreten will ... Aber wenn Sie sich ansehen, was kürzlich bei den Vereinten Nationen passiert ist, werden Sie sehen, dass   – meine Güte   – die Vereinigten Staaten mit Russland, China, Weißrussland und Nordkorea abgestimmt haben und Frankreich und das Vereinigte Königreich dagegen waren. Stellen wir diese beiden relevanten Kräfte einfach auf eine Waage und schauen, welche die größere ist. Frankreich und England stehen auf der falschen Seite der Geschichte. Deutschland steht auf der falschen Seite der Geschichte. Sie sind irrelevant. Sie spielen keine Rolle. Sie sind uns egal, und der Beweis dafür ist, dass wir ein Abkommen mit Russland schließen werden, bei dem sie überhaupt kein Mitspracherecht haben.

    Nima R. Alkhorshid:

    Wenn man sieht, wie diese europäischen Staats- und Regierungschefs einzeln kommen, anstatt eine Art Treffen zwischen allen europäischen Staats- und Regierungschefs zusammen mit den Vereinigten Staaten zu veranstalten, was wollen sie dann Donald Trump sagen? Wie würden sie sich positionieren, wie wäre ihr politischer Standpunkt gegenüber der Ukraine angesichts ihrer Position in Europa, ihrer Art von Strategie? Die Situation wird für die Europäer immer schlimmer. Können sie nichts Substanzielles, Wichtigeres vorbringen, das für Donald Trump und seine Regierung attraktiv wäre?

    Scott Ritter:

    Im Moment spielt jede europäische Nation ihr eigenes nationales Ego aus. Frankreich legt den Schwerpunkt auf die lange Beziehung, die bis zu Lafayette** zurückreicht, und auf die Unterstützung, die Frankreich in der Revolution geleistet hat, und ja, das wissen wir zu schätzen. Jeder, der sich mit amerikanischer Geschichte beschäftigt hat, weiß, wie wichtig die Rolle Frankreichs in der amerikanischen Revolution war. Wir haben uns 1917 dafür erkenntlich gezeigt. „Lafayette, wir sind hier“, sagte General Jack Pershing***, als wir über eine Million Amerikaner über das Meer brachten, um Frankreich vor Deutschland zu retten, und wir haben Frankreich gerettet. Wir haben die westliche Welt vor Deutschland gerettet und wir haben es in den 1940er Jahren erneut getan, indem wir Frankreich und Europa vor Deutschland gerettet haben. Die Vorstellung, dass Frankreich uns etwas vorzuwerfen hätte, ist also lächerlich. Wir haben Frankreich im letzten Jahrhundert zweimal gerettet und werden es wieder tun, indem wir einen dritten Weltkrieg mit Russland vermeiden.

    Aber Macron glaubt, dass er sich einschalten kann... Er hatte in der ersten Amtszeit von Trump bereits Treffen mit Donald Trump, bei denen Trump nach Frankreich reiste und sie sich bekanntlich gut verstanden. Es war eine Art Männerfreundschaft und er hofft, darauf aufbauen zu können. Aber Donald Trump spielt dieses Spiel nicht mehr mit.

    Donald Trump war höflich, aber die Vorstellung, dass Frankreich eine besondere Beziehung zu den Vereinigten Staaten hat, die Druck auf Donald Trump ausüben könnte, um das strategische Abkommen, das er mit Russland abzuschließen beabsichtigt, zu ändern oder gar aufzugeben, ist absurd.

    Schauen wir uns zum Beispiel Folgendes an   – und darauf müssen sich alle konzentrieren, wenn sie sich das ansehen   – sehen Sie, Macron und Starmer und alle anderen kommen herein und sie gehen mit den Vereinigten Staaten so um, als ob Sicherheit jetzt in militaristischen Begriffen definiert würde, so wie es in der Vergangenheit war: Wie viel Prozent des BIP Sie in Ihre Verteidigung stecken können, welche Rolle Sie in der NATO spielen usw. Trump spielt dieses Spiel nicht mit. Trump spielt dieses Spiel nicht mit. Trump hat sich James Carvilles**** Maxime von 1992 zu eigen gemacht, den kleinen Aufkleber an der Tür für Bill Clinton in ihrem Kriegsraum, als Bill Clinton für das Präsidentenamt kandidierte: „It's the economy, stupid!“ (Es geht um die Wirtschaft, Dummkopf!), und das ist eine Tatsache. Es geht um die Wirtschaft.

    Und Trump hat entschieden, dass dieses militaristische Gehabe der Vereinigten Staaten der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten wirtschaftlich schadet.

    Ich weiß nicht, wie umfangreich unsere Handelsbeziehungen mit Frankreich oder Europa sind. Ich weiß aber, dass sie nicht 7 Billionen Dollar wert sind. Das ist der Wert der Mineralvorkommen, die Wladimir Putin neulich für eine gemeinsame Ausbeutung durch die Vereinigten Staaten und Russland auf den Tisch gelegt hat   – zusätzlich zu den 350 bis 500 Milliarden Dollar russischen Staatsvermögens. Das öffnet die Tür für andere. Die Vorkommen im Kongo im Wert von mehreren Billionen Dollar stehen nun für die Vereinigten Staaten und vielleicht auch für Russland zur Verfügung, wenn es sich als guter Partner für die Entwicklung in Afrika erweist, um Sicherheit zu schaffen.

    Sie sehen, was hier passiert: Es ist ein Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Sicherheitsgarantien von der Welt gesehen werden. Es geht nicht mehr um amerikanische Divisionen vor Ort oder um irgendjemandes Divisionen vor Ort. Es geht um wirtschaftliche Beziehungen, und Frankreich versteht das nicht. Sehen Sie, Frankreich schlägt keine wirtschaftliche Neuausrichtung vor.

    Europa begeht weiterhin Selbstmord. Deutschland hat im vergangenen Jahr 21 Milliarden Dollar für den Kauf von Flüssigerdgas aus den Vereinigten Staaten ausgegeben. Wir liefern übrigens 80 % des Flüssigerdgases für Deutschland, und trotzdem haben sie sich hingesetzt und 18 Milliarden Dollar für die Ukraine ausgegeben. Denken Sie nur an die wirtschaftlichen Folgen, wie dumm das ist. Jetzt begeht es Selbstmord. Ganz Europa begeht Selbstmord. Es gibt keine einzige europäische Nation, deren wirtschaftliche Bilanz nach diesem Krieg Sinn ergibt. Sie zerstören sich wirtschaftlich selbst und wieder einmal: Trump spielt da nicht mit.

    Wen wollen sie beeindrucken? Europa wird Russland niemals die Stirn bieten können. Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass, wenn Frankreich atomwaffenfähige Flugzeuge nach Deutschland verlegt, dies die jahrzehntelange, von den USA unterstützte nukleare Abschreckungsgleichung der NATO zunichte macht und Trump sich sofort davon verabschieden wird. Sofort! Und dann bleibt Frankreich mit einer Last zurück, die es sich nicht leisten kann. Es wird wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, zusammen mit dem Rest Europas.

    Europa hat das einfach nicht zu Ende gedacht. Ich habe immer gesagt, dass die NATO buchstäblich eine Erweiterung der nationalen Sicherheitspolitik der USA war und ist. Das ist alles. Die NATO ist nicht in der Lage, eine unabhängige Politik zu formulieren und umzusetzen. Sie ist eine Erweiterung Amerikas. Das Gleiche gilt für die EU. Ihre Wirtschaft wird von einem Diktat der G7 angetrieben, das von der G20 beeinflusst wird, die alle von den Vereinigten Staaten dominiert werden. Wir können also sagen, dass die Vereinigten Staaten Frankenstein sind und dass die NATO und die EU Frankensteins Monster sind. Nun, die Vereinigten Staaten, Frankenstein, war der Schattenstaat. Etwas, das diese nicht gewählte Bürokratie von einer Regierung zur nächsten weiterführte. Er ist tot. Er existiert nicht mehr. Er wurde von Donald Trump zerstört.

    Wladimir Putin warnte einst davor, dass amerikanische Präsidenten im Wahlkampf Versprechungen machen, nur um dann ins Oval Office zu kommen und Männer in schwarzen Anzügen auftauchen zu lassen, die ihnen die Realität vorlesen und dass diese Versprechen nicht eingehalten werden können. Diese Männer in schwarzen Anzügen gibt es nicht mehr. Sie wurden gefeuert. Sie werden verhaftet werden. Es gibt sie einfach nicht mehr. Frankenstein ist also tot. Dr. Frankenstein ist am Ende. Was wir haben, sind Frankensteins Monster, die ohne Dr. Frankenstein nicht überleben können. Aber sie sind noch am Leben, stolpern durch Europa und tun so, als wären sie von Bedeutung. Das sind sie nicht. Sie sind nur Monster und werden zur Strecke gebracht werden. Das ist die Realität.

    Nima R. Alkhorshid:

    Glauben Sie, dass Donald Trump in seiner Gesamtsicht   – Sie sprechen über die Ziele und Absichten von Donald Trump   – über die Wirtschaft der Vereinigten Staaten hinausgeht, was die militärische Sicherheit gegenüber Russland und China betrifft, oder geht es nur um die Wirtschaft?

    Scott Ritter:

    Ich denke, Donald Trump hat eine Entscheidung getroffen, und er hat dies erneut gesagt   – wir kehren zu seiner Kampagne zurück   –, wo er sagte, dass die größte Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten die Vereinigten Staaten selbst sind. Und er hat dies in Form dieser regelbasierten internationalen Ordnung weiter ausgeführt, die Amerika der Welt auferlegt, und zwar auf eine Weise, mit der die Welt nicht einverstanden ist und die sie nicht mehr wünscht. Wenn wir weiterhin darauf bestehen, wie es die Biden-Regierung getan hat, die regelbasierte internationale Ordnung mit Nachdruck umzusetzen, dann wird sich die Welt gegen uns wenden. Trump ändert also die Art und Weise, wie die Vereinigten Staaten mit dem Rest der Welt interagieren: Wir können nicht unseren Willen aufzwingen.

    Lassen Sie uns jetzt einen kurzen Exkurs zu dem machen, worüber Trump gesprochen hat: BRICS und Dedollarisierung, denn viele Leute reden darüber und liegen zu 100 % falsch: Die Vorstellung, dass Donald Trump aufgetaucht ist und den BRICS-Staaten eine Dedollarisierung vorgehalten und ihnen mit 100- oder 150-prozentigen Zöllen gedroht hat und dass die BRICS-Staaten vor Angst vor dem Zorn Donald Trumps wie ein Kartenhaus zusammenbrechen würden. Das ist eine Geschichte, die da erzählt wird. Trump unterstützt diese Geschichte. Sie ist so absurd wie der Tag lang ist.

    Die BRICS-Staaten wollten nie den Dollar abschaffen. Wladimir Putin, der den BRICS-Gipfel im vergangenen Oktober leitete, sagte sogar, als er die 100   – wie auch immer diese Banknote genannt wurde   – das fiktive Geld der BRICS-Staaten, vorstellte: „Die BRICS-Staaten verlassen den Dollar nicht. Der Dollar hat die BRICS-Staaten verlassen.“ Das Problem sind nicht die BRICS-Staaten. China will den Dollar nicht abschaffen. Indien will das ganz sicher nicht. Brasilien hat erklärt, dass die Dedollarisierung nicht ganz oben auf der Tagesordnung stehen wird, nicht einmal auf der Tagesordnung des von Brasilien geleiteten BRICS-Gipfels in diesem Jahr. Warum? Weil eine Dedollarisierung keinen Sinn ergibt.

    Ich meine, man muss es tun, wenn einem der Dollar verweigert wird. Aber wirtschaftlich gesehen ist es ineffizient. Es ist teuer. Es ergibt keinen Sinn. Niemand will eine Dedollarisierung. Was sie jedoch wollen, ist, dass der Dollar ihnen ohne Konsequenzen zur Verfügung steht. Trump hat also Folgendes gesagt: „Wenn Sie den Dollar abschaffen, werde ich Sie sanktionieren.“ Okay. Das ist die eine Seite der Medaille. Aber jetzt sagen Sie mir: Wenn Donald Trump ein gemeinsames Schürfunternehmen im Wert von mehreren Billionen Dollar eingeht und die russische Wirtschaft für amerikanische Investitionen öffnet, wird er das dann ohne den Dollar oder mit dem Dollar tun? Und wir wissen, wie die Antwort lautet: Mit dem Dollar.

    Der Dollar wird nun also für Russland verfügbar gemacht. Wir sehen bereits, dass Visa und Mastercard darüber sprechen, nach Russland zu gehen. Viel Glück! Russland hat das Mir-Zahlungssystem aufgebaut und ich weiß nicht, ob sie das einfach an ausländische Banken abgeben werden. Aber die Bequemlichkeit des Dollars wird nun für Russland verfügbar gemacht und das, was die Vereinigten Staaten durch sekundäre Sanktionen von Nationen, die mit Russland zusammenarbeiteten, mit zusätzlichen Mitteln taten, verschwindet, wenn Russland Zugang zum Dollar hat. Es besteht keine Notwendigkeit, nach Alternativen zum Dollar zu suchen. Russland und Indien werden also jetzt in Dollar interagieren, Russland und China: in Dollar. Der Dollar wird wieder zur dominierenden Währung werden, und das Ausmaß und der Umfang des potenziellen wirtschaftlichen Engagements zwischen Russland und den Vereinigten Staaten ist so groß, dass man das nicht entwirren kann. Dies wird strategischer Natur sein.

    Kanada ist im Moment einfach ... Sie haben Selbstmord begangen, weil sie natürlich dachten, sie wären schlau, wenn sie sich gegen Trump stellen und über die Einführung von Zöllen auf Aluminium sprechen: „Ah, jetzt haben wir die Amerikaner! Das Aluminium!“ Und Putin sagte: „Ja, wir geben euch so viel Aluminium, wie ihr braucht, keine Sorge.“ Das ist das Ende Kanadas. Das ist also eine schöne neue Welt.

    Und wenn wir über China sprechen   – merken Sie sich meine Worte   – wird Trump nicht versuchen, China zu konfrontieren. Trump wird nach ähnlichen Möglichkeiten für eine groß angelegte, massive wirtschaftliche Integration zwischen China und den Vereinigten Staaten suchen, damit beide Nationen gedeihen und keine Nation in der Lage ist, die andere zu bedrohen. Dies wird nicht durch den Versuch geschehen, ein Druckmittel zwischen Russland und China zu schaffen, sondern indem Russland, China und Indien als geopolitische wirtschaftliche Singularität behandelt werden, in die sich Amerika einklinkt. Die BRICS-Staaten sind nicht mehr der Feind. Die BRICS-Staaten werden von den Vereinigten Staaten zu ihrem eigenen Vorteil genutzt. Es ist eine Art billiger Weg, um in den globalen Süden zu gelangen, eine Abkürzung. Ich glaube, dass Donald Trump in diese Richtung geht, und es ist eine Richtung, die neu definiert, wie Amerika mit der Welt interagiert.

    Es geht nicht darum, dass die Welt nach Regeln leben muss, die von den Vereinigten Staaten auferlegt werden, sondern darum, dass die Vereinigten Staaten zusammen mit den großen Akteuren der Welt ein neues Regelwerk schaffen, das besagt, dass wir nun die wirtschaftliche Zusammenarbeit als unsere primäre Methode des Zusammenlebens anstreben   – eine deutliche Abkehr von militärischen Feindseligkeiten oder wirtschaftlichem Wettbewerb. Sie sehen, man konkurriert nicht mit Menschen, mit denen man gemeinsam einen Mineralienreichtum in Billionenhöhe entwickelt. Man kooperiert mit ihnen.

    Ich denke, das ist die Richtung, in die wir uns bewegen. Wie ich bereits sagte: Wir befinden uns mitten in einer Revolution und jeder Aspekt der Vereinigten Staaten durchläuft heute einen revolutionären Wandel   – sowohl innenpolitisch als auch außenpolitisch.

    Nima R. Alkhorshid:

    Da Sie erwähnt haben, dass die Europäer nicht in der Lage sind, Donald Trump entgegenzutreten   – wie sieht es mit diesem Establishment in den Vereinigten Staaten aus? Ich spreche von Demokraten und Republikanern, und wir haben sogar Republikaner, die gegen Donald Trump reden, die so reden, als ob sie nicht damit einverstanden wären, worüber Donald Trump spricht. Wie wird dieses Establishment Ihrer Meinung nach mit Donald Trump und der Art und Weise umgehen, wie Trump die Probleme, die politischen Probleme angeht? Ich spreche von der Außenpolitik der Vereinigten Staaten, nicht von der Innenpolitik.

    Scott Ritter:

    Es gibt keine ernstzunehmende Opposition zu Donald Trump. So einfach ist das. Die Demokraten sind am Ende. Sie sind als politische Partei ruiniert. Sie stehen für nichts. Sie sind unfähig, Widerstand zu leisten, und wir müssen aufhören, die Republikanische Partei als Regierungspartei zu betrachten. MAGA ist heute die Regierungsmacht in Amerika: Make America Great Again. Wenn man sich als Republikaner bezeichnet und sich nicht mit MAGA identifiziert, dann ist man im Grunde die alte Republikanische Partei, die Donald Trump 2016 zerschlagen hat, als er in einer Vorwahl gegen 17 der standhaftesten Mitglieder der Republikanischen Partei antrat und sie alle besiegte, um Präsident der Vereinigten Staaten zu werden.

    Es gibt keine Opposition, keine nennenswerte Opposition gegen Donald Trump. Er blufft nicht mehr. Ich denke, wir werden im März herausfinden, ob das wirklich so ist, wenn die Leute versuchen, die Regierung lahmzulegen. Donald Trump wird die Regierung lahmlegen und dann wird er die Leute vernichten, die die Regierung lahmgelegt haben, sie politisch ausschalten, den nationalen Notstand ausrufen und per Notstandsdekret regieren. Sehen Sie, er spielt keine Spielchen mehr. Er kennt die Schwäche des Systems und wird mit voller Wucht zuschlagen und jeden vernichten, der ihm in die Quere kommt.

    Das ist die Revolution, von der ich spreche. Revolutionen werden nicht halbherzig durchgeführt. Es gibt dieses alte Sprichwort: „Wenn du den König schlagen willst, dann töte den König!“ Nun, wenn Sie es mit dem Deep State aufnehmen wollen, dann töten Sie ihn und zwar schnell. Das Wichtigste, was Sie über das, was Trump tut, verstehen müssen, ist, dass er so schnell vorgeht, dass das Establishment nie eine Chance haben wird, sich zu erholen. Ich habe darüber geschrieben. Ich habe mich auf John Boyds UUAD-Schleife berufen*****, um in den Entscheidungszyklus Ihres Feindes einzudringen, und glauben Sie mir: Jeder, der nicht auf der Seite von Donald Trump steht, ist der Feind von Donald Trump, und so funktioniert die UUAD-Schleife: beobachten, orientieren, entscheiden, handeln ... Das bedeutet, dass Sie handeln und die anderen reagieren werden, und Sie werden diese Dynamik fortsetzen, bis Sie sie vernichtet haben. Donald Trump wird nicht im Reaktionsmodus sein. Donald Trump ist dazu da, dass alle auf ihn reagieren und er somit die Dynamik kontrollieren kann, um in ihren Entscheidungszyklus einzudringen und sie politisch, wirtschaftlich oder auf andere Weise zu vernichten. Deshalb geht er sehr, sehr schnell vor. Er wird niemandem die Möglichkeit geben zu sagen: „Halt, stopp, wir wollen eine Pause machen!“ Es wird keine Pause geben.

    Schauen Sie sich die Gerichte an ... Wir begeben uns hier auf gefährliches Terrain, aber Andrew Jackson sagte einmal über den Obersten Gerichtshof, dass jemand gesagt habe, der Oberste Gerichtshof habe gesagt, man könne etwas Bestimmtes nicht tun, und er sagte: „Sagen Sie ihnen, sie sollen es durchsetzen!“ Wenn Sie ein Richter sind und sich gegen Donald Trump stellen, werden Sie angeklagt. Sie werden keine Mittel mehr erhalten. Sie werden vernichtet oder ignoriert werden. Dies ist eine Revolution! Wir befinden uns mitten in einer Revolution, und diese Revolution wird nicht aufhören, bis alles, was Amerika schrecklich gemacht hat, beseitigt ist. Amerika war eine Nation, die aufgrund des Establishments, aufgrund der Krankheit der Korruption, die alles infiltriert hatte, grundlegend krank war. Donald Trump ist hier, um das zu beseitigen.

    In seiner letzten Amtszeit sprach er davon, den Sumpf trockenzulegen, aber er hat es nie getan, weil er nichts über Washington wusste. Das gibt er zu. Er sagte: „Ich kam, ich wusste nicht, wie man regiert, und ich musste den Sumpf hereinholen, um mir zu helfen, und der Sumpf ließ mich nichts tun.“ Dieses Mal kam er herein und sagte vom ersten Tag an: „Zum Teufel mit dem Sumpf! Wenn ihr im Sumpf seid, könnt ihr nicht mit mir spielen. Wir werden euch zerstören!“ Und er zerstört alles.

    Ist das schön? Nein. Verursacht es Schmerzen und Leid? Absolut. Es ist eine Revolution, und das muss man verstehen. Das muss jeder verstehen. Gott sei Dank holen wir nicht die Guillotinen raus. Wenn Sie Opfer dieser Revolution werden, können Sie nach Hause gehen. Aber Sie können Ihren Regierungsjob nicht behalten, wenn dieser Regierungsjob für Sie nichts weiter als ein Beschäftigungsinstrument war. Die Regierung ist kein Beschäftigungsprogramm. Die Regierung existiert nicht, um sich selbst zu belohnen. Man muss etwas leisten. Man muss Aufgaben haben, die man erfüllt, und wenn nicht, wird man vor die Tür gesetzt. Es ist eine Revolution.

    Sehen Sie, das Establishment, dieser tiefe Klumpen, war eine permanente, nicht gewählte Masse an Bürokratie, die absichtlich dazu geschaffen wurde, Veränderungen zu ersticken, um zu verhindern, dass jemand hereinkommt und sagt: „Ich möchte etwas verändern.“ Und dann wurde das erstickt, verzögert, verlangsamt, und schließlich wurde es ignoriert.

    Das passiert hier nicht. Donald Trump hat es geschafft und er schreitet mit rasender Geschwindigkeit voran, und wenn Sie das nicht akzeptieren: Tut mir leid! Ich muss über all die Leute lachen, die das gesagt haben, als ich das zum ersten Mal gesagt habe, als es zum ersten Mal passiert ist. Sie sagten: „Nein, das ist es nicht.“ Ach ja? Und wo stehen wir jetzt? Wir sind einen Monat weiter. Wir sind einen Monat weiter und Donald Trump hat alles, was ihm im Weg stand, mit Füßen getreten, und es wird nur noch schlimmer werden. Also, an alle da draußen, die sagen: „Nun, das ist keine Revolution.“ Ihr seid unwichtig, denn es ist eine Revolution und es ist vorbei für euch, wenn ihr euch ihr widersetzt. So weit sind wir also.

    Nima R. Alkhorshid:

    Was halten Sie von Deutschland? Die Menschen wollten eine Art politischen Wandel in Deutschland, aber ich würde behaupten, dass jetzt dieselben politischen Ansichten in Deutschland an der Macht sind.

    Scott Ritter:

    Niemand hat die Kontrolle in Deutschland. Verstehen Sie das: Eine gescheiterte Regierung hat eine andere gescheiterte Regierung abgelöst, und diese kommende Regierung hat keine Chance auf Erfolg. Überhaupt keine. Und wenn sie versucht, einige der politischen Initiativen umzusetzen, von denen sie spricht, wird sie gegen die mächtigste und bedeutendste Nation der Welt antreten, nämlich Amerika, und Deutschland ist keine mächtige und bedeutende Nation. Nur weil sie eine Wahl hatten, heißt das nicht, dass Deutschland plötzlich stark ist. Einer der Gründe, warum sie eine Wahl hatten, ist, dass ihre Wirtschaft versagt. Ihre Wirtschaft versagt immer noch und wird weiterhin versagen.

    Einer der Gründe für die Wahl war, dass sie ein Einwanderungsproblem hatten. Sie werden weiterhin ein Einwanderungsproblem haben. Diese Regierung hatte nicht den Mut zu sagen: „Wir werden unsere Wahlversprechen einhalten.“ Sie werden nichts lösen. Sie werden dieselbe Koalition bilden und nur einige Figuren in derselben gescheiterten Koalition neu mischen. Aber das wird sie umbringen: Sie werden sich in der Ukraine-Frage gegen die Vereinigten Staaten stellen, und die Vereinigten Staaten werden sie vernichten.

    Diese Regierung wird innerhalb von sechs Monaten zusammenbrechen, wenn sie sich gegen die Vereinigten Staaten stellt. Wir werden ihre Wirtschaft zum Einsturz bringen. Wir werden dafür sorgen, dass diese Regierung isoliert wird, scheitert und sehr schnell ein Misstrauensvotum erleidet. Wenn sie nicht verstehen, dass die Trump-Administration die Alternative für Deutschland unterstützt, dann verstehen sie gar nichts.

    Ich weiß nicht, warum die deutsche Bevölkerung so gehandelt hat, wie sie es getan hat. Vielleicht braucht sie eine kleine Auffrischung, um zu verstehen, wie dumm die frühere Politik war, die ihre gescheiterte Regierung, die das Misstrauensvotum erhalten hat, sie hat abstürzen lassen. Aber diese Regierung wird innerhalb von sechs Monaten ein Misstrauensvotum erhalten. Merken Sie sich meine Worte: Deutschland befindet sich in der gleichen Rotation der Premierminister wie Großbritannien, wo man ein System hat, das sich im totalen freien Fall befindet und keine Regierung es retten kann, und man wird nur einen Ersatz nach dem anderen bekommen, bis die AfD in der Lage ist, genügend Stimmen zu sammeln, um nicht nur eine Wahl zu gewinnen, sondern sie mit einer regierungsfähigen Mehrheit zu gewinnen, und dann werden Sie sehen, wie alles zu einem Ende kommt.

    Aber das ist der Weg, auf dem sich Deutschland befindet, und es gibt nichts, was man tun kann, um diesen Weg aufzuhalten. Das ist ein unvermeidlicher Weg Deutschlands. Wir betrachten hier nur eine dieser Fußnoten der Geschichte. Im Moment scheint es eine große Sache zu sein, aber glauben Sie mir, wenn die Geschichte Deutschlands geschrieben wird, wird dies nur eine kleine Fußnote sein, in der es heißt: „Oh, und bei den Wahlen 2025 konnte Merz genug Stimmen für das Amt des Bundeskanzlers sammeln, aber seine Regierung brach innerhalb von sechs Monaten zusammen, und dann ging es weiter, und es gab eine weitere Übergangsregierung, bis Alice an die Macht kam und das Ruder übernahm.“ Das ist die Richtung, in die wir uns bewegen.

    Deutschland ist momentan eine irrelevante Nation, weil es keine Fähigkeiten hat. Keine. Wird es die Taurus-Rakete in die Ukraine bringen? Nein! Das wird es nicht! Nein, das wird es nicht!

    Nima R. Alkhorshid:

    Wenn Sie über das Establishment in den Vereinigten Staaten sprechen und darüber, wie Donald Trump im Umgang damit gerade die Oberhand gewinnt   – wie sieht es dann mit der Situation in Europa aus? Haben sie irgendeine Art von Einfluss auf Europa und die Art und Weise, wie Europa handelt? Können sie irgendwie manipulieren, was in Europa vor sich geht? Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen dem Establishment in den Vereinigten Staaten und dem, was in Europa vor sich geht?

    Scott Ritter:

    Europa hat nichts. Ich habe es Ihnen gerade gesagt. Deutschland: 80 % des flüssigen Erdgases kommen aus den Vereinigten Staaten. Okay? Spiel, Satz, Sieg. Wir können die deutsche Wirtschaft jederzeit sofort zum Erliegen bringen und sie haben keine Alternativen. Nehmen wir an, die Dänen und die Norweger wollen beitreten und die Niederländer ... Wir werden sekundäre Sanktionen gegen sie verhängen, Baby, und wir werden sie auch zum Erliegen bringen.

    Sehen Sie, uns gehört die Welt, die westliche Welt, weil sie uns so lange unterworfen waren, dass sie gar nicht wissen, wie man erwachsen wird. Das sind Menschen, die schon vor langer Zeit hätten flügge werden sollen, sich aber stattdessen dafür entschieden haben, im Keller zu leben, sich von mir füttern und kleiden zu lassen. Ich bezahle für ihr Internet. Ich bezahle für alles und jetzt WAGEN sie aufzustehen und zu sagen: „Wir haben eine Stimme!“ Ihr habt keine Stimme. Ihr seid nichts. Nichts.

    Wenn ihr etwas sein wollt, dann müsst ihr tun, was wir euch sagen, damit wir uns zurückziehen können. Wir wollen aus Europa raus. Wir wollen, dass ihr erwachsen werdet. Aber um das zu erreichen, müssen wir auf unsere eigenen Interessen achten, und unsere eigenen Interessen sind normale, friedliche Beziehungen zu Russland, denn Russland ist verdammt viel größer und verdammt viel wichtiger, als Europa es je sein wird.

    Wir müssen aufhören, von Europa als einer Einheit zu sprechen. Das ist es nicht. Es gibt nicht so etwas wie Europa oder die Europäische Union. Das ist eine Fassade. Europa ist eine Ansammlung souveräner Nationalstaaten, und Donald Trump wird sie als eine Ansammlung souveräner Nationalstaaten behandeln. Das ist ein weiterer Grund, warum Macron allein gekommen ist und warum Starmer allein kommen wird und warum Trump niemals eine Delegation der Europäischen Union oder der Europäischen Kommission im Weißen Haus empfangen wird, weil es sie nicht gibt. Sie sind nicht existent. Sie haben keine Macht. Sie haben kein Mitspracherecht. Europa kann den Vereinigten Staaten keine Probleme bereiten, weil es kein einziges europäisches Land gibt, das wir nicht über Nacht buchstäblich zerschlagen könnten.

    Nima R. Alkhorshid:

    Wer wird langfristig davon profitieren? Wem wird es langfristig in Europa und den USA besser gehen, unter einer Biden-ähnlichen Präsidentschaft oder einer Donald-Trump-ähnlichen Präsidentschaft? Glauben Sie, dass die Art und Weise, wie Donald Trump mit Europa umgeht, Europa vernünftiger machen würde, wenn man bedenkt, was sie gerade tun? Ich weiß nicht, neue Richtlinien für den Umgang mit den Vereinigten Staaten und dem Osten und dem Westen aufstellen?

    Scott Ritter:

    Joe Biden hätte das regelbasierte Modell der internationalen Ordnung aufrechterhalten, das den dauerhaften Status Europas als unterwürfige Kolonie Amerikas aufrechterhalten hätte. Donald Trump versucht, die Voraussetzungen für einen Rückzug der USA aus Europa zu schaffen, damit Europa auf eigenen Beinen stehen muss. Aber manche sagen: „Nun, das ist es, was Europa gerade versucht zu tun.“ Nein, das ist es nicht. Jeder Vorschlag, den Europa in irgendeiner Angelegenheit vorbringt, ist immer von einer amerikanischen Rückendeckung abhängig. Selbst der mutige Vorschlag der Franzosen und Briten, 30.000 Soldaten in die Ukraine zu entsenden   – nicht an die Front, aber ihre Abschreckung   – erfordert eine amerikanische Rückendeckung. Das bedeutet, dass ihr nicht unabhängig seid. Das bedeutet, dass ihr zu nichts fähig seid, wenn ihr uns braucht. Ihr seid nichts und im Moment braucht Europa uns, kann nichts ohne uns tun. Europa ist also nichts.

    Was ist also das Beste für Europa? Weiter den Weg der Unterwürfigkeit gegenüber den Vereinigten Staaten zu beschreiten? Das lag daran, dass sie diese Politik des Antagonismus gegenüber Russland vorantrieben, die zu einem Atomkrieg geführt hätte, der ganz Europa zerstört hätte. Machen wir es ganz einfach: Biden hätte Europa zerstört. Ein Vorgehen à la Biden hätte Europa zerstört.

    Die Alternative ist Trump, der ein wirklich unabhängiges Europa schaffen will, aber es gibt diese Sache, die man „strenge Liebe“ nennt. Wenn meine Kinder im Keller leben und jetzt 40 Jahre alt sind, ist es vielleicht an der Zeit, dass ich sie aus dem Keller werfe und sie dazu bringe, sich einen Job zu suchen, damit sie lernen, wie es ist, die Rechnungen zu bezahlen. Strenge Liebe. Oh, es ist problematisch für das Kind, wenn es erst einmal den Keller verlassen und sich einen Job suchen muss. Das wollen sie nicht. Sie sträuben sich und schreien und so weiter. Aber irgendwann bekommen sie den Job, sie bekommen einen Gehaltsscheck, sie zahlen ihre Miete, sie sagen: „Moment mal, ich bin unabhängig. Ich bin jetzt meine eigene Person.“ Jetzt leben sie nicht mehr unter meinem größeren wirtschaftlichen, sozialwirtschaftlichen Dach, sie bekommen nicht meine Clubmitgliedschaft und all das. Aber sie können sie selbst sein, und indem sie gute Beziehungen zu Russland aufbauen, können sie sie selbst sein, ohne Angst haben zu müssen, dass die Gang von nebenan hereinkommt und sie verprügelt, weil wir gute Beziehungen zu Russland aufbauen werden. Deshalb wird Europa gute Beziehungen zu Russland haben.

    Donald Trump ist das beste Modell für die Zukunft Europas, das man sich vorstellen kann. Das ist die einzige Chance, die Europa je hatte, um relevant zu werden, und noch einmal: Es wird nicht als Singularität relevant sein, sondern so relevant, wie es das alte Europa war, als Deutschland ein Nationalstaat war, mit dem die Menschen diplomatische Beziehungen unterhielten und das eine eigene unabhängige Außenpolitik betrieb. Frankreich tat dies ebenfalls. Italien tat dies ebenfalls. Das ist die Zukunft Europas: Es muss aufgeschlüsselt werden und dieser Unsinn einer europäischen Singularität muss ein Ende haben und stattdessen muss über eine Gruppe souveräner Staaten gesprochen werden.

    Nima R. Alkhorshid:

    Viele Jahre lang haben die Osteuropäer auf die Westeuropäer geschaut, um von ihnen zu lernen und Dinge zu verstehen. Glauben Sie, dass wir jetzt an einem Punkt angelangt sind, an dem die Westeuropäer auf die Osteuropäer schauen sollten, um zu erfahren, wie sie über ihre Politik und ihre Außenpolitik entscheiden können und was langfristig für sie von Vorteil wäre? Wie sehen Sie den Unterschied zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil Europas?

    Scott Ritter:

    Meinen Sie das selbstmörderische Chihuahua-Trio aus den baltischen Staaten?

    Nima R. Alkhorshid:

    Die baltischen Staaten sind nur kleine Staaten. Ich spreche von den Ländern, die eine Tradition und eine lange Geschichte haben.

    Scott Ritter:

    Wie Polen? Die haben die Tradition, sich den Arsch aufreißen zu lassen, und sie werden sich wieder den Arsch aufreißen lassen. Ich sage Ihnen, wie die Zukunft Polens aussehen könnte. Sind Sie bereit? Ich stelle Ihnen ein Szenario vor. Nehmen wir an, Deutschland legt sich mit Amerika an und spielt ein grundlegendes Spiel nach dem Motto „Wir werden euch kriegen“. Wenn ich bei der CIA wäre   – ich bin es nicht, aber wenn ich es wäre   – würde ich zu Donald Trump gehen und sagen: Okay, wir müssen Folgendes tun: Sehen Sie sich die Karte der letzten Wahl an. Sehen Sie dort etwas, ein Muster? Die AfD im Osten, die anderen im Westen. Wir müssen Deutschland in zwei separate Staaten aufteilen. Wir brauchen wieder ein Ostdeutschland und ein Westdeutschland. Wir müssen also einen Wirtschaftskrieg gegen den Westen führen und die wirtschaftliche Integration zwischen Ostdeutschland und Russland fördern.

    In Ordnung, jetzt bringen wir die Ukraine ins Spiel: Wir müssen die Westukraine mit ins Spiel bringen. Sehen Sie, wir werden die Polen jetzt auf unsere Seite ziehen, weil wir den Polen die Westukraine anbieten werden, und wenn sie anbeißen und den Köder schlucken, dann werden wir die Rückgabe des von den Polen am Ende des Zweiten Weltkriegs eroberten deutschen Territoriums an Ostdeutschland anbieten, um Ostdeutschland noch stärker zu machen. Wir werden Polen zerschlagen. Wir werden Polen den größten Albtraum bescheren, den es je hatte, nämlich westukrainische Nationalisten, und dann werden wir Polen schwächen, indem wir ihnen ihre deutschen Gebiete wegnehmen und sie an Ostdeutschland zurückgeben, wodurch Ostdeutschland an Bedeutung gewinnt und Westdeutschland geschwächt wird.

    Sie sehen, was ich gerade getan habe, und sagen Sie mir nicht, dass es nicht möglich wäre, denn es ist möglich. Über alles, worüber ich gesprochen habe, wird gerade gesprochen. Über jedes Teil wird gesprochen. Es ist ein Potenzial. Alles, was wir brauchen, ist, dass die CIA hineingeht und das tut, was die CIA tut, denn das ist ihr Beruf.

    Im Idealfall würde ich das natürlich nicht wollen. Im Idealfall würde ich mir wünschen, dass Deutschland aufwacht und sagt: „Oh, wir wollen Frieden!“ Dann brauchen wir das nicht zu tun und Polen kann intakt bleiben. Aber wenn ihr Amerika verarschen wollt, verarscht ihr den Paten, okay? Wir machen schlimme Sachen. Wir sind keine Engel und wir haben eine CIA, die darin geübt ist, eure erbärmlichen kleinen europäischen Länder auseinanderzunehmen, und wir werden das tun, wenn ihr das wollt. Mein Rat an Deutschland lautet also, hört auf, dumm zu sein. Ihr habt gerade einen Akt nationaler Dummheit begangen, indem ihr diesen Trottel gewählt habt, der hierherkommen und innerhalb von sechs Monaten politischen Selbstmord begehen wird. Aber wenn ihr die Dummheit aufrechterhaltet, müssen wir euch zerstören.

    Nima R. Alkhorshid:

    Sie sehen also keinen Unterschied zwischen Ungarn und der Slowakei und der Art und Weise, wie Deutschland oder Frankreich darüber sprechen?

    Scott Ritter:

    Ungarn ist zu klein und vor allem ist Ungarn keine vereinte Nation. Sie haben einen sehr starken Anführer, Viktor Orban, aber wir sehen Hunderttausende von Menschen auf den Straßen. Es ist also eine in dieser Frage grundsätzlich gespaltene Nation. Es geht um die Wirtschaft.

    Diejenigen Nationen, die ihre Energieverbindungen mit Russland aufrechterhalten haben, sind Nationen, die die Bedeutung von billiger Energie erkannt haben und daher spiegelt sich dies in ihrer Politik wider. Diejenigen Nationen, die sich von der billigen russischen Energie getrennt haben, sind Nationen, die zu viel politisches Kapital in diese Scheidung investiert haben und nun versuchen, die Scheidung zum Funktionieren zu bringen. Aber es wird nie funktionieren. Wie ich schon sagte: Wenn man Deutschland ist und früher all das billige russische Gas importiert hat und jetzt zu 80 % von teurem amerikanischem Flüssigerdgas abhängig ist, das man sich nicht leisten kann, dann geht es meiner Meinung nach nicht darum, wer in Bezug auf seinen politischen Ansatz klüger ist. Keiner von ihnen ist klug.

    Es ist nur so, dass einige in der Lage waren, wirtschaftliche Vorteile zu nutzen, die politische Ergebnisse diktieren, und andere haben sich von diesen Vorteilen getrennt und zahlen nun den Preis dafür. Aber am Ende des Tages wird Europa dorthin gehen, wohin die Wirtschaft sie führt. Es gibt kein Prinzip in Europa. Es gibt kein tiefes Leitprinzip der europäischen Einheit und der europäischen Werte. Was ist ein europäischer Wert? Es gibt keinen europäischen Wert. Es gibt keine europäische Demokratie. Wie kann man sagen, dass es eine Demokratie gibt, wenn Deutsche herumlaufen und Leute verhaften, weil sie etwas im Internet gepostet haben? Ich meine, das ist keine Demokratie, wenn die deutsche Regierung sagt, dass die zweitgrößte politische Partei ausgeschlossen werden soll. Niemand darf mit ihnen Geschäfte machen, wir werden versuchen, sie gerichtlich zu entmündigen. Das ist keine Demokratie. Das ist keine Demokratie. So etwas wie eine europäische Demokratie gibt es nicht. Europa ist ein Kontinent in Unordnung und Chaos und die Lösung für die Unordnung und das Chaos in Europa wird durch die Wirtschaft kommen und von der Energie angetrieben werden und das ist einfach die Realität.

    Nima R. Alkhorshid:

    Sie denken, es geht nur um Energie, und gibt es in Europa irgendeine Strategie in Bezug auf Energie? Denn es muss doch eine Art Vision, eine Art Strategie gegenüber Russland geben. So wie sie darüber reden, was Donald Trump im Moment über den Konflikt in der Ukraine denkt   – sie versuchen, auf diesen gescheiterten Strategien von Joe Biden zu bestehen, und sie wollen Russland noch mehr schaden als bisher. Wollen sie wirklich eine bessere Beziehung zu Russland? Glauben sie wirklich, dass eine bessere Beziehung zu Russland möglich ist, oder erwägen sie, ihre Energieversorgung auf andere Quellen umzustellen? Ich weiß nicht, wer sie damit versorgen könnte.

    Scott Ritter:

    Ich glaube, die europäischen Staats- und Regierungschefs sind schon so lange Gefangene der politischen Vorrechte der USA, dass sie nicht mehr wissen, was sie denken. Ich meine, es ist für mich unmöglich, mich in die Köpfe der Europäer hineinzuversetzen. Nima, Olaf Scholz, kein dummer Mann, ich meine, ein gebildeter, erfahrener Politiker, warum stand er da wie ein eiskalter Ehemann, der zusieht, wie seine Frau von seinem Nachbarn vergewaltigt wird, als Joe Biden sagte: „Ich werde Nordstream in die Luft jagen!“

    Warum hat er das getan? Weil er nicht der Anführer eines souveränen Staates ist. Deutschland ist den Vereinigten Staaten völlig verpflichtet, und er hat dies zugelassen, und dann hat er die weitere Unterbrechung der deutschen Anbindung an die russische Energieversorgung zugelassen, bis zu dem Punkt, an dem die deutsche Wirtschaft jetzt einfach zerstört ist. Die Industrie ist deindustrialisiert. Können wir also wirklich von einer deutschen Führung sprechen und wissen, was die Deutschen denken? Das können wir nicht. Das können wir von keiner der Nationen sagen, weil sie sich alle auf die eine oder andere Weise an das alte Amerika verkauft haben. Diese Staats- und Regierungschefs haben so viel politisches Kapital in die Aufrechterhaltung dieses Systems gesteckt, dass sie von diesem System definiert werden.

    Deshalb können sie nicht mit einem System arbeiten, das von dem grundlegend abweicht, das Donald Trump ist. Es ist praktisch das Äquivalent zu einer ertrinkenden Person im Meer. Sie schlagen um sich, um sich zu retten, aber sie werden untergehen. Sie sind erledigt. Niemand wird sie retten. Das alte Modell kann nicht wiederbelebt werden, weil Donald Trump es gerade getötet hat. Er hat es einfach getötet.

    Und ich möchte zu den Leuten, die glauben, dass das Establishment zurückkommen kann, folgendes sagen. Leute, wir befinden uns im ersten Monat einer vierjährigen Revolution und schauen Sie sich an, was er im ersten Monat getan hat. Warten Sie, bis wir das Gespräch über die ersten 100 Tage oder die ersten sechs Monate oder das erste Jahr führen, nächstes Jahr um diese Zeit, wenn wir dann noch reden. Schauen Sie sich die Revolution dann an und stellen Sie fest, dass noch drei Jahre vor uns liegen! Der Schattenstaat wird sich nie davon erholen. Jeder Aspekt des Schattenstaats wird dekonstruiert werden, weil der Schattenstaat auf das Geld angewiesen war, das das Militär, die Industrie, der Kongress, der Komplex und andere Verbindungen, die Pharmaindustrie, was auch immer, wie auch immer man es nennen will, zur Verfügung stellten. Die Art und Weise, wie der Schattenstaat funktionierte, bestand darin, dass er dieses Geld einsog und das Geld zum Blut wurde, das diesen krebsartigen Tumor nährte, der definierte, was Amerika war. Trump ist nicht bereit, diesen Tumor weiter existieren zu lassen. Er hat die Blutversorgung unterbrochen und nimmt ein Skalpell und entfernt ihn aus Amerika. Er wird nie wiederkommen.

    Das bedeutet, dass jede ausländische Entität, die sich weiterhin auf der Grundlage der Notwendigkeit definiert, das zu erhalten, was von Trump getötet wird, sich in Europa selbst in den Tod treibt, indem sie weiterhin versucht, dem Modell der Biden-Ära wieder Leben einzuhauchen. Sie verurteilt sich damit nur selbst zum Tod.

    Nima R. Alkhorshid:

    Wie sehen Sie den westlichen Teil der Ukraine im Falle einer ukrainischen Einigung zwischen Donald Trump und Russland? Was wäre die Westukraine? Werden sie zusammen sein? Ich spreche von verschiedenen Ethnien in diesem Teil: Rumänen, Ungarn, Polen und all diese verschiedenen Ethnien im westlichen Teil der Ukraine. Oder werden wir den Zusammenbruch des westlichen Teils der Ukraine erleben oder wird sich die Situation für Europa und Russland in Bezug auf die Sicherheit verschlechtern?

    Scott Ritter:

    Zunächst einmal sollten wir aufhören, über Europa und Russland zu reden. Es gibt dort keine Verbindung. Die Situation in Russland wird sich verbessern, weil Russland die strategische Entscheidung getroffen hat, sich mit der einzigen Nation zu befassen, die zählt, und das sind die Vereinigten Staaten. Wir sollten also den Zusammenbruch Europas und die Probleme, die Europa bevorstehen, nicht mit irgendetwas gleichsetzen, das mit Russland zu tun hat. Russland hat bereits eine wirtschaftliche Brandmauer errichtet. Europa zählt nicht mehr, ist unwichtig, ist für Russland irrelevant. Die Sanktionen, das hat keinerlei Auswirkungen auf Russland, und wenn die Vereinigten Staaten mit Russland verhandeln, werden diese Sanktionen komplett aufgehoben. Wir können also nicht so tun, als hätte Europa irgendeinen Einfluss auf Russland. Den hat es nicht. Keinerlei Einfluss.

    Westukraine: Ich meine, das ist ein Problem. Das ist ein echtes Problem. Wir haben es mit einem kranken Volk zu tun, einem ideologisch kranken Volk, das an etwas glaubt, an das man nicht mehr glauben darf. Das ist so, als würden wir am Ende des Zweiten Weltkriegs sagen: Nun, wir werden Bayern hängen lassen und die NSDAP dort sein lassen. Das ist in Ordnung. Der Krieg ist vorbei, wir haben die deutsche Armee vernichtet. Macht euch keine Sorgen, aber in Bayern darf die NSDAP bleiben und sie können Hitler-Feiertage abhalten und all diese Dinge tun, den Münchner Bier-Putsch nachspielen und all das. Glauben Sie, dass irgendjemand dasitzen und sagen würde: „Das ist ein guter Plan! Das ist ein wirklich guter Plan.“ Nein, es ist ein schrecklicher Plan. Wir mussten Nazideutschland also entnazifizieren. Das erreicht man, indem man eine Reihe von Anführern verhaftet, sie vor Gericht stellt und sie bis zum Tod am Hals aufhängt oder erschießt. Es muss Blut fließen.

    Schauen Sie sich das Nürnberger Tribunal und die dort getroffenen Entscheidungen an. Es mussten Beispiele statuiert werden. Es mussten Beispiele statuiert werden, um sicherzustellen, dass das deutsche Volk versteht, dass das, was es regiert hat, illegal, illegitim und ein Gräuel für die Welt ist. Deshalb mussten Exempel statuiert werden. 12 der 21 wurden gehängt. Nur drei wurden freigesprochen. Alle anderen erhielten entweder lebenslange Haftstrafen oder lange Gefängnisstrafen. Das muss geschehen. Banderas müssen am Hals aufgehängt werden, bis sie tot sind. Das muss sein. Es muss Prozesse für diese Leute geben. Sie sind Kriegsverbrecher, echte Kriegsverbrecher, und die politischen Parteien, die sie unterstützen, müssen entmachtet und verboten werden, genau wie die NSDAP. Es muss Verfassungsänderungen geben.

    Dies kann geschehen, wenn Donald Trump die russischen Bedingungen erfüllt, denn Russland hat gesagt, dass wir wissen, wie das gemacht wird. Im Kommuniqué von Istanbul steht, wie das erreicht werden kann. Wir müssen nur „Ja“ sagen, das werden wir tun. Wenn wir dies zu einer der Sachen machen wollen, bei denen wir sagen: „Nun, das ist einfach zu schwer zu machen“, Und die Russen entscheiden, dass es besser für uns ist, in dieser Sache nachzugeben, um das Gesamtbild zu erhalten, dann werden wir ein Problem haben, und die Art und Weise, wie man mit diesem Problem umgeht, ist, es den Polen zu überlassen. Das wird die russische Lösung sein, glaube ich. Ich spreche nicht für Russland. Ich weiß es nicht. Ich habe in russischen Kreisen gehört, dass darüber gesprochen wird, das abzutrennen.

    Aber das schafft eine Menge Probleme. Für Russland ist das keine große Sache. Ich meine: „Hey, Polen!“ Alles, was man für die Russen tun muss, ist, Volyn zu rufen, und die Polen werden alle zusammenkommen, und dann gibt man ihnen die Westukraine. Sie gehen dorthin und schlachten alle ab, was eine Lösung für sich ist.

    Aber dann schaffen Sie einen Präzedenzfall für die Zerstückelung europäischer Grenzen, die eigentlich nicht mehr zerstückelt werden können sollten. Wenn Sie den Polen die Westukraine geben, dann geben Sie auch Ruthenien und Karpatien ab, und Sie werden sehen, dass die Ukraine zerstückelt wird. Und dann öffnen Sie Russland die Tür, damit es ein Referendum abhalten kann, und Odessa, Charkow, Nowopetrowsk, Nikolajew und die russischen Bevölkerungen dazu bringen, zuzustimmen, dass diese Gebiete in drei bis fünf Jahren an Russland zugeteilt werden, und Ihnen bleibt ein winziger Reststaat namens Kiewer Rus, der wirtschaftlich nicht lebensfähig ist.

    Das ist keine gute Lösung, denn dann öffnet sich die Tür für Deutschland, das eines Tages   – wenn die CIA es nicht auflöst   – eine vereinte Nation mit großem Potenzial wird, und sie werden sich an Polen wenden und sagen: „Ja, ihr habt euer westliches Zeug zurückbekommen, wir wollen unseres auch zurück.“ Und jetzt haben wir das Potenzial eines deutsch-polnischen Konflikts.

    Viele Leute werden sagen: „Oh, man darf den Russen nicht nachgeben. Man darf ihnen nicht erlauben, das Ergebnis in der Ukraine zu diktieren.“ Ich sage: „Man muss ihnen die Entscheidung über die Ukraine überlassen, denn sonst wird die Lösung langfristig verheerende Folgen für Europa haben, da die Dauerhaftigkeit der Grenzen nicht anerkannt wird und nur der Schorf von Wunden entfernt wird, die noch nicht verheilt sind. Wir wissen, dass sie noch nicht verheilt sind, weil wir die Feindseligkeit zwischen Deutschland und Polen in Bezug auf diese Grenze heute sehen.“

    Das ist also ein echtes Problem. Ich denke, die Westukraine... Ich habe das Gefühl, dass die Trump-Regierung den Aussagen der Russen mehr Aufmerksamkeit schenkt, als vielen Menschen bewusst ist, und dass sie sich die realitätsbasierte Prämisse vieler russischer Argumente und die sachliche Richtigkeit vieler russischer Argumente zu eigen gemacht hat. Wenn sie das tun, werden sie meiner Meinung nach die Weisheit des russischen Ansatzes erkennen, der darin besteht, dass die von Russland konzipierte Entnazifizierung in der Ukraine nach dem Konflikt umgesetzt werden muss.

    Nima R. Alkhorshid:

    Glauben Sie, dass Russland europäische Truppen oder US-Truppen auf ukrainischem Boden oder vielleicht chinesische Truppen akzeptieren würde?

    01.03.2025

    Der letzte Showdown der Ukraine: Das Endspiel beginnt!  (II von II)

    Scott Ritter:

    Es wird keine ausländischen Truppen geben. Es könnte Beobachter geben, leicht bewaffnete Beobachter aus Ländern, die nichts mit Europa zu tun haben. Wenn ich die Russen wäre, würde ich die Kasachen oder die Weißrussen darum bitten. Wir könnten ein usbekisches oder tadschikisches Kontingent bekommen. Nicht China. China ist eine Nation des Sicherheitsrates. Aber ich sage nur, dass es Möglichkeiten gibt, Nationen dazu zu bringen, Polizeikräfte für Grenzkontrolloperationen bereitzustellen.

    Aber die Idee einer Friedenstruppe? Die Leute vergessen, worum es bei der Friedenssicherung geht. Um Frieden zu sichern, muss es einen Frieden geben, der gesichert werden kann. Das bedeutet, dass beide Seiten sich auf etwas einigen müssen und dann die Friedenstruppen kommen und das umsetzen, worauf sich beide Seiten geeinigt haben. Die NATO kann nicht einseitig eingreifen und etwas umsetzen, denn der einzige Zweck der Macron/Starmer-Truppe besteht darin, eine Abschreckung gegen Russland zu bieten. Das ist keine Friedenstruppe. Das ist eine Kriegstruppe, und dann wird Russland sie alle töten müssen und sie werden sie alle töten. Wir müssen also vorsichtig sein mit der Terminologie, die wir verwenden, und mit dem, was wir davon erwarten.

    Es wird keine europäischen Truppen vor Ort in der Ukraine geben. Es wird keine amerikanischen Truppen vor Ort in der Ukraine geben. Es wird keine nennenswerten militärischen Kräfte vor Ort in der Ukraine geben. Wenn diese Sache über die Bühne geht, wird es Frieden geben. Das ukrainische Militär wird entmilitarisiert. Das bedeutet, dass kein ukrainisches Militär im Weg steht. Man könnte 50.000, vielleicht mehr, 80.000 ukrainische Soldaten haben, die zu Grenzschutz- oder Küstenwachen werden, um die souveränen Grenzen zu schützen, und dann könnten sie durch internationale Beobachter ergänzt werden, die mit den ukrainischen Grenzschutzbeamten und mit den Russen auf beiden Seiten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das Abkommen ordnungsgemäß überwacht wird.

    Russland strebt jedoch nicht die Schaffung einer entmilitarisierten Zone an. Russland strebt die Schaffung einer neuen Grenze an, bei der Russland an eine Ukraine grenzt, die nicht mehr als Bedrohung für Russland auftritt, eine Ukraine, die von Russland wirtschaftlich entwickelt werden könnte, sodass diese Ukraine schließlich eine politische und wirtschaftliche Union mit Russland eingeht, ähnlich wie es bei Belarus der Fall ist. Das ist die russische Vision von der Ukraine. Sie wollen nicht, dass die Ukraine ein gescheiterter Nationalstaat in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ist. Russland versteht die Bedeutung von Nachbarn und die Bedeutung guter Beziehungen zu Nachbarn und aus russischer Sicht ist es so, dass, wenn man ein Nachbar der Ukraine sein will, die Ukraine eine lebendige Nation sein muss, die in der Lage ist, ihre Bevölkerung auf sinnvolle Weise zu erhalten, und das kann man, aber man kann die NATO nicht hereinlassen und man will wirklich nicht, dass sie sich an der Europäischen Union orientieren. Was also passieren wird, ist, dass Russland die Ereignisse so gestalten wird, dass die Ukraine nach dem Konflikt von einer pro-russischen Regierung regiert wird, die sich für ihren Wiederaufbaubedarf an Russland und nicht an die Europäische Union wenden wird.

    Und was die Vereinigten Staaten angeht, denke ich, dass wir hier Folgendes sehen werden: Ich meine, normalerweise würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, aber ich denke, es ist einfach so offensichtlich   – die Vereinigten Staaten, Russland und die Ukraine werden einen dreiseitigen Entwicklungspakt zur wirtschaftlichen Ausbeutung von Bodenschätzen abschließen, weil dies die Grundlage für Sicherheitsgarantien bildet. Durch Wirtschaftsbeziehungen entstehen Sicherheitsgarantien. Den Vereinigten Staaten geht es nicht um die Militarisierung dieses Problems. Es geht ihnen darum, dies tatsächlich in eine wirtschaftliche Chance für alle Beteiligten zu verwandeln. Und ich denke, wenn man davon spricht, dass die Vereinigten Staaten die Bodenschätze der Ukraine und Russlands nicht isoliert voneinander entwickeln können. Wir werden also einen vereinheitlichenden Pakt sehen, der es der Ukraine und Russland ermöglicht, starke strategische Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen, und mit diesen starken strategischen Wirtschaftsbeziehungen kommt die Sicherheitsgarantie, nach der die Menschen suchen, und die Vereinigten Staaten werden ebenfalls ein Teil davon sein.

    Ich denke, das ist die Richtung, in die wir uns bewegen, und wenn man diese starken wirtschaftlichen Bindungen hat, dann bestimmen diese wirtschaftlichen Bindungen die politischen Ergebnisse. „Es geht um die Wirtschaft, Dummkopf!“ Und noch einmal: Wenn man die Ukraine auf den Weg des Wiederaufbaus bringt, wo es sinnvolle Arbeitsplätze gibt, sinnvolle Reinvestitionen der Gewinne aus dieser Ausbeutung zurück in die Ukraine, dann wird man die strategische Genialität Russlands erkennen, die ukrainische Infrastruktur nicht zu zerstören, denn drei Jahre lang hieß es: „Warum sprengt Russland nicht die Züge in die Luft? Warum sprengt Russland nicht die Brücken? Warum sprengt es nicht die Dämme?“ Denn eines Tages wird dieser Krieg enden und Russland möchte, dass die Ukraine wirtschaftlich erfolgreich ist. Die Entscheidung, die Brücken, Dämme und Tunnel nicht zu sprengen, wird die Bahnstrecken wiederherstellen und die wirtschaftliche Wiedergeburt der Ukraine erleichtern. Je weniger Geld Sie für die Entwicklung oder den Wiederaufbau der Infrastruktur ausgeben müssen, desto mehr Geld können Sie für andere wirtschaftliche Belange ausgeben, denn dieses Problem wird wirtschaftlich und nicht militärisch gelöst werden.

    Und hier macht Europa den Fehler. Sie suchen weiterhin nach einer militärischen Lösung, obwohl das Problem von Russland und den Vereinigten Staaten nicht militärisch definiert wird. Wie ich schon sagte: Ich bin etwas zögerlich, mich dazu zu äußern, denn wer weiß, was Trump und Putin sich noch einfallen lassen werden. Aber sie haben genug Hinweise gegeben, und wenn man die Vereinigten Staaten ist ... Wenn Donald Trump davon spricht, den ukrainischen Mineralreichtum zu erschließen und mit den Russen zusammenzuarbeiten, um den Mineralreichtum zu erschließen: Das kann man nicht im Alleingang tun. Die Sicherheitsgarantie ergibt sich aus der Verbindung dieser Möglichkeit, und ich glaube, dass dies die Richtung ist, in die wir uns bewegen, und dass dies die wirtschaftlichen Ergebnisse in der Ukraine in Zukunft bestimmen wird, was wiederum die politischen Ergebnisse bestimmen wird.

    Nima R. Alkhorshid:

    Wie würde eine ukrainische Lösung die Situation im Nahen Osten und zwischen Israel und den Palästinensern beeinflussen?

    Scott Ritter:

    Ich meine, der Nahe Osten hatte nichts mit dem Entstehen dieses Problems zu tun, daher ist er nicht Teil der Lösung. In dem Maße, in dem Russland die Freiheit hätte, mehr diplomatische Ressourcen in den Nahen Osten zu stecken, um beispielsweise mit den Türken in der Syrienfrage zusammenzuarbeiten, mit dem Iran zusammenzuarbeiten   – wir haben gerade gesehen, wie Lawrow in den Iran gereist ist und Sicherheitspakete usw. bekräftigt hat   – ist dies ein wichtiges Element, um eine Brandmauer gegen jede amerikanische Militärintervention zu schaffen. Die Vereinigten Staaten wollen keinen Krieg mit dem Iran. Aber es ist notwendig, die Frage des iranischen Atomprogramms zur Zufriedenheit der Vereinigten Staaten zu klären.

    Wenn wir die Ukraine-Frage lösen und gute amerikanisch-russische Beziehungen aufbauen, in denen wir miteinander reden und zusammenarbeiten, dann haben wir jetzt das Potenzial, Russland in die iranische Gleichung einzubeziehen und das zu stabilisieren. Und wenn man den Iran stabilisiert, nimmt man etwas Druck von Israel. Russland hat, wie allgemein bekannt sein dürfte, im vergangenen Jahr eine sehr wichtige Rolle dabei gespielt, 14 palästinensische Fraktionen an einen Tisch zu bringen, um über die Schaffung einer potenziellen Regierungsbehörde in einem Palästina nach dem Konflikt zu sprechen. Sie übergaben den Stab an die Chinesen, die im vergangenen Sommer einen weiteren Schritt unternahmen.

    Wenn Russland davon befreit ist, und noch einmal: Wenn Russland und die Vereinigten Staaten jetzt als Partner zusammenarbeiten, kann Russland mit seinen amerikanischen Amtskollegen zusammentreffen und diese neue Regierungsinstanz als Ersatz für die Hamas vorschlagen. Es besteht also das Potenzial, hier eine positive Rolle zu spielen. Dazu sind jedoch zwei Dinge erforderlich: Erstens muss Russland seine Beziehungen zu den Vereinigten Staaten im gesamten Umfang und Spektrum der diplomatischen Interaktion normalisieren und zweitens muss Russland in der Lage sein, seine wirtschaftlichen, militärischen und politischen Ressourcen freizusetzen, damit es sie anderweitig investieren kann.

    Derzeit wird viel in die russischen Kapazitäten in diesem ukrainischen Konflikt investiert. Frieden würde es Russland ermöglichen, diese Kapazitäten so umzuverteilen, dass die weitere friedliche Entwicklung bei einer ganzen Reihe geopolitischer Probleme gefördert würde.

    Nima R. Alkhorshid:

    Will Russland wirklich in Syrien bleiben oder geben sie Syrien einfach auf und machen ein neues ...?

    Scott Ritter:

    Das ist eine Frage, die nur Russland beantworten kann. Ich kann diese Frage nicht beantworten. Es gibt derzeit so viele Gerüchte und Spekulationen darüber. Ich möchte es aus meiner Sicht darstellen: Ich denke, einer der Hauptgründe für das Eingreifen Russlands in Syrien war, zu verhindern, dass Syrien zu einem Sammelbecken des islamischen Fundamentalismus wird, der dann leicht von Syrien über die Türkei nach Georgien, nach Tschetschenien und in den Nordkaukasus wandern könnte, und dann hätten sie Probleme.

    Nima R. Alkhorshid:

    Das ist übrigens auch das Hauptanliegen des Iran. Sie teilen dasselbe ...

    Scott Ritter:

    Ja, und so ist der Iran nicht mehr direkt in das syrische Problem verwickelt. Ich meine, sie sind nicht mehr mit der Regierung in Damaskus verbunden.

    Russland ist aufgrund seiner militärischen Präsenz weiterhin präsent. Oberflächlich betrachtet ist Russland natürlich nicht der natürliche Verbündete der Regierung von Dscholani. Aber wenn ich jetzt im russischen Außenministerium wäre, würde ich mich an Wladimir Putin wenden und sagen: „Boss, das ist nicht perfekt, aber solange wir in Syrien sind, haben wir ihr Ohr. Wir haben die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, vielleicht nicht so stark wie unter Assad, aber ein wenig, und wir können auf Stabilität hinarbeiten.“ Und dann kommt mein Geheimdienstchef herein und sagt: „Und wir können auch ein Auge auf den islamischen Extremismus haben und Informationen sammeln, Beziehungen zu Dscholani‘s Leuten aufbauen, um herauszufinden, wer in der tschetschenischen Diaspora in Syrien über eine Radikalisierung und Rückkehr spricht, wer die Dagestanis sind, wenn die Wahhabiten planen, zurückzukehren.“ Ich könnte also argumentieren, dass es im nationalen Sicherheitsinteresse Russlands liegt, in Syrien präsent zu bleiben, auch wenn diese Mission im Grunde genommen im Widerspruch zu dem steht, wofür sie ursprünglich dorthin geschickt wurden. Aber das sind nur meine Spekulationen. Ich kann nicht für die russische Regierung sprechen. Ich würde nicht für die russische Regierung sprechen, und nur die russische Regierung kann definieren, was ihre nationalen Sicherheitsinteressen sind.

    Nima R. Alkhorshid:

    Bevor wir diese Sitzung abschliessen, Scott: Die Situation im Libanon. Am Samstag fand im Libanon die Beerdigung von Hassan Nasrallah statt. Wie beurteilen Sie die Ereignisse der letzten 15 Monate zwischen Israel, den Bewohnern des Gazastreifens und dem Libanon? Können wir die Hisbollah als geschwächt betrachten? Werden sie so weitermachen wie bisher oder machen diese Wunden sie stärker als zuvor, zumindest mental?

    Scott Ritter:

    Nun, zunächst einmal sollte man sich die Größe dieser Beerdigung ansehen: 1,4 Millionen Menschen. Wer glaubt, die Hisbollah sei tot, der irrt sich. Und die Sache hat in vielen Teilen des Libanon und in der Tat auf der ganzen Welt einen tiefen Nachhall. Die Vorstellung, dass die Hisbollah besiegt und nicht mehr relevant ist, wurde durch diese Realität geprägt.

    Der Zusammenbruch Syriens hat die Achse des Widerstands vor ein Problem gestellt. Aber die Achse des Widerstands, insbesondere der Iran und die Hisbollah, haben gesagt: „Wir sind noch nicht fertig! Wir sind noch nicht am Ende.“ Die Hisbollah hat ein heikles politisches Problem innerhalb des Libanon, das durch die lächerliche Entscheidung Israels, permanente Stützpunkte in illegal besetzten Gebieten im Südlibanon zu errichten, weniger heikel geworden ist. All dies legitimiert nämlich den Aspekt des Widerstands in der Existenz der Hisbollah. Man sollte nicht vergessen, dass die Hisbollah im Jahr 2000 eigentlich entwaffnet werden sollte. Aber sie hat es nicht getan und ihr anhaltender Widerstand wurde vom libanesischen Volk begrüßt, weil Israel an den umstrittenen Shebaa-Farmen festhielt. Man könnte argumentieren, dass es sich um syrisches und nicht um libanesisches Gebiet handelt. Aber die Libanesen haben gesagt, dass es ihnen gehört, das libanesische Volk ist sich einig, und so haben sie die Hisbollah toleriert, auch während des Krieges von 2006, aus dem die Hisbollah als militärisch und politisch noch mächtigerer Widerstand gegen die israelische Aggression im Nahen Osten hervorging.

    Dieser aktuelle Konflikt ist schwierig. Ja, die Hisbollah hat große Erfolge gegen die Israelis erzielt. Sie haben der israelischen Armee das Rückgrat gebrochen. Fragen Sie einfach die Golani-Brigade. Fragen Sie die Siebte Panzerbrigade. Fragen Sie die Maglan-Spezialeinheit. Die haben nicht gewonnen. Aber was passiert ist, ist, dass der israelische Geheimdienst in der Lage war, die Hisbollah auf eine Weise zu infiltrieren, die niemand erwartet hatte, dem mittleren Management der Hisbollah erhebliche Verluste zuzufügen und Zugang zu Zielinformationen zu erhalten, die es ihnen ermöglichten, die Führungsspitze der Hisbollah auszuschalten. Und es gibt keine Organisation auf der Welt, die diese Art von Verlusten erleiden kann, ohne eine Auswirkung zu spüren.

    Die Hisbollah wurde aber nicht vernichtet. Noch einmal: In der letzten Phase, selbst nach der Ermordung Nasrallahs und nach den Pager-Explosionen, schlugen die Hisbollah-Kämpfer im Südlibanon die besten Truppen, die Israel ihnen entgegenstellen konnte.

    Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt der Hisbollah, der berücksichtigt werden muss, und zwar, dass sie nicht nur eine Widerstandsbewegung ist, sondern eine politische Partei, eine politische Partei, die tief in die Regierung des Libanon eingebunden ist. Die Hisbollah muss also den legitimen Willen, die Bedürfnisse und die Erwartungen der nichtlibanesischen Bevölkerung berücksichtigen. Als Israel begann, seine Doktrin der kollektiven Bestrafung von den Schiiten im Südlibanon auf den gesamten Libanon auszuweiten, musste die Hisbollah anerkennen, dass sie Maßnahmen ergreifen musste, um das Leid des gesamten Libanon zu beenden.

    Es wurde also ein Waffenstillstand vereinbart. Es handelt sich jedoch nicht um eine Kapitulation, und die Hisbollah hat sich im Wesentlichen an die Bedingungen des Waffenstillstands gehalten, Israel jedoch nicht. Israel läuft also Gefahr, sich zu übernehmen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Hisbollah als Widerstandsorganisation fortbesteht, deren Ziel die Vertreibung Israels aus dem libanesischen Staatsgebiet ist, was die libanesische Regierung nicht ignorieren kann, da es in der libanesischen Bevölkerung Anklang findet.

    Und Israel mit seinem Verhalten im benachbarten Syrien, wo es nicht nur über sein besetztes Golan-Gebiet hinaus expandiert ist und den syrischen Golan übernommen hat, und auch bis auf wenige Kilometer an Damaskus herangerückt ist und nun eine neue Strategie zur Entmilitarisierung Südsyriens verfolgt. Einige haben dies mit dem sogenannten David-Korridor in Verbindung gebracht, der Syrien vom Irak und im Norden von den Kurden trennen soll. Und Israel scheint diesen Plan umzusetzen.

    Dies wird die Stellung der Hisbollah als Widerstandsbewegung nur weiter stärken und möglicherweise die Bedingungen vor Ort schaffen, damit der Iran mit Einheiten zusammenarbeiten kann, die sonst gegen den Iran gewesen wären. Die fortgesetzte iranische Präsenz in Syrien betrachtet die Präsenz des Iran nun als notwendig für den Widerstand gegen Israel. So können sie diese Rettungsleine wieder anbringen. Sie wird nicht so direkt oder so robust sein wie unter Assad, aber sie wird trotzdem existieren. Israel schneidet sich hier vielleicht ins eigene Fleisch.

    Dies ist eine sehr komplizierte Situation, und ich glaube, dass Trump versucht, Gaza von all dem zu isolieren, dass er Gaza zu einem eigenständigen Thema machen will, sogar unabhängig vom Westjordanland. Wir sehen, dass Trump israelische Operationen gegen das Westjordanland gebilligt hat. Israel hat zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder Panzer in Dschenin eingesetzt. Aber dies ist eine Erweiterung der Prinzipien, die Trump in seiner ersten Amtszeit im Rahmen des Abrams-Abkommens übernommen hatte und die das Westjordanland im Grunde als potenziell lebensfähigen palästinensischen Staat zunichte machten.

    Gaza hat sich zu einer anderen Realität entwickelt, und ich denke, dass die Vereinigten Staaten in Gaza eine eigenständige Einheit schaffen wollen, die von der Westbank und der Palästinensischen Autonomiebehörde getrennt ist, die Palästina genannt werden kann, aber von etwas regiert wird, das nicht die Hamas ist, und dass der Widerstandsaspekt dadurch zunichte gemacht wird, dass Israel nicht erlaubt wird, die Besatzung wieder einzuführen, dass dies eine wirklich freie und unabhängige palästinensische Entität mit einer robusten Wirtschaft sein wird, die nicht länger als Freiluft-Konzentrationslager angesehen wird. Das ist die Vision. Ob sie diese umsetzen können oder nicht, bleibt abzuwarten. Aber dies wäre getrennt vom Westjordanland, wo Trump weiterhin Siedlungen im Westjordanland zulassen, in das Westjordanland gehen usw. wird.

    Und obwohl ich mit Trumps Ansatz nicht einverstanden bin, sage ich, dass er genial ist, weil er einen grundlegenden Fehler im palästinensischen Konstrukt identifiziert hat, und zwar die Kluft zwischen Fatah und Hamas, zwischen den herrschenden Kräften der Hamas und der Korruption der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen, Präsident Mahmoud Abbas, als einer der korruptesten pro-israelischen Strohmänner, die es in der Region gibt. Und indem sie Israel erlaubt, einzumarschieren und die Palästinensische Autonomiebehörde zu übernehmen. Das ist nicht das Problem der Hamas. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat während des 15-monatigen israelischen Völkermords nichts getan, um der Hamas zu helfen, und was auch immer die Hamas tun möchte, sie wird der Palästinensischen Autonomiebehörde, die ihr Hauptfeind im Westjordanland ist, nicht zu Hilfe kommen.

    Die Lage ist also momentan sehr verzwickt. Für das palästinensische Volk ist es tragisch. Das sage ich gleich zu Beginn. Aber ich glaube, dass die Trump-Regierung versucht, Gaza von den anderen Problemen zu isolieren.

    Nima R. Alkhorshid:

    Vielen Dank, Scott, dass Sie heute bei uns waren. Es war mir wie immer ein großes Vergnügen.

    Scott Ritter:

    Vielen Dank für die Einladung und ich freue mich darauf, dass all Ihre Gäste diese Woche kommen und Ihnen sagen, was für ein Idiot ich bin. Aber wissen Sie was, ich verlasse mich auf meine Erfolgsbilanz. Also viel Spaß!

    Nima R. Alkhorshid:

    Viel Spaß.

    Scott Ritter:

    In Ordnung, danke. Bis dann.

    Anmerkungen des Übersetzers

    * Nur einige Stichworte zum „System Rockefeller“:

    John D. Rockefeller (1839  –1937) war der Gründer von Standard Oil, erster Milliardär der USA. Sein Sohn David Rockefeller (1915  –2017) war Chef der Chase Manhattan Bank, Initiator und Mitbegründer des Council on Foreign Relations (CFR), der Trilateralen Kommission und den Bilderberg-Konferenzen. Er war es, der die Brüder Dulles installierte.

    John Foster Dulles (1888  –1959) war US-Außenminister unter Eisenhower (1953  –1959) und führte eine aggressive Außenpolitik gegen den Kommunismus (u.a. Unterstützung des Sturzes von Mossadegh im Iran 1953 und Arbenz in Guatemala 1954). Er wurde von der Rockefeller-Hochfinanz gesteuert, insbesondere auch durch seinen Sitz in der Anwaltskanzlei Sullivan & Cromwell.

    Allen Dulles (1893  –1969) war Begründer und Direktor der CIA (1953  –1961). Er organisierte zahlreiche verdeckte Operationen, darunter Operation Ajax (Iran) und Operation PBSUCCESS (Guatemala), war an Gehirnwäsche-Experimenten (MKUltra) beteiligt und wurde nach der gescheiterten Invasion in der Schweinebucht (1961) von Kennedy entlassen. Dies führte schliesslich   – wie wir inzwischen wissen   – zu John F. Kennedys Ermordung.

    Die Dulles-Brüder arbeiteten eng mit den Rockefeller-Interessen zusammen, insbesondere durch ihre Kanzlei Sullivan & Cromwell, die viele Rockefeller-Unternehmen vertrat. Die Chase Bank (Rockefeller) und die CIA (Dulles) koordinierten verdeckte Operationen, z.B. die Finanzierung antikommunistischer Bewegungen. David Rockefeller und sein Ziehsohn Henry Kissinger setzten später ähnliche geopolitische Strategien fort, die Dulles entwickelt hatte.

    Die Kombination aus finanzieller Macht (Rockefeller) und geheimdienstlicher Kontrolle (Dulles) prägte die Weltpolitik maßgeblich im Kalten Krieg und darüber hinaus.

    David Rockefeller hat auch Zbigniew Brzezinski „entdeckt“ und in die Chefetage der Macht transportiert. Er gründete zusammen mit Brzezinski und anderen die Trilaterale Kommission, um die Zusammenarbeit zwischen Nordamerika, Westeuropa und Japan zu stärken. Ziel war es, eine „technokratische Elite“ zu etablieren, die globale Herausforderungen lenkt. Beide förderten eine US-dominierte Weltordnung, in der internationale Institutionen wie der IWF, die Weltbank und die WTO eine Schlüsselrolle spielen. Rockefeller stellte die wirtschaftliche Macht und Netzwerke bereit, während Brzezinski die geopolitische Strategie lieferte   – eine Kombination, die US-Außenpolitik und Globalisierung entscheidend beeinflusste.

    ** Marquis de Lafayette spielte eine entscheidende Rolle in den Beziehungen zwischen Amerika und Frankreich, insbesondere während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs (1775  –1783). Er war ein französischer Adliger, der sich begeistert der amerikanischen Sache anschloss. Er kämpfte an der Seite von George Washington und wurde zu einem engen Vertrauten. Er spielte eine Schlüsselrolle dabei, Frankreich zur militärischen und finanziellen Unterstützung der amerikanischen Revolutionäre zu bewegen. 1780 trug er dazu bei, dass eine französische Armee unter Rochambeau nach Nordamerika entsandt wurde. Wichtig war auch die Schlacht von Yorktown (1781): Seine Truppen trugen entscheidend zur endgültigen Niederlage der Briten bei. Nach der Revolution blieb Lafayette eine Symbolfigur für die amerikanisch-französische Freundschaft. Er besuchte die USA 1824/25 als gefeierter Held.

    *** John „Jack“ Pershing   – General der Armeen, Befehlshaber der amerikanischen Expeditionsstreitkräfte (AEF) im Ersten Weltkrieg

    **** Trumps jüngste Botschaften haben sich stark auf die Wirtschaft konzentriert und erinnern an James Carvilles berühmten Slogan von 1992: „It's the economy, stupid.“ Carville prägte diesen Satz als Teil der Wahlkampfstrategie von Bill Clinton gegen George H.W. Bush und betonte, dass wirtschaftliche Belange das zentrale Thema für die Wähler seien.

    ***** John Boyds OODA-Zyklus (Observe, Orient, Decide, Act   – beobachten, orientieren, entscheiden, handeln) ist ein Entscheidungsfindungsrahmen, der für schnelles und anpassungsfähiges Denken konzipiert wurde, insbesondere in wettbewerbsorientierten und konfliktbehafteten Umgebungen wie Militärstrategie, Wirtschaft und Sport.

    Aufschlüsselung des OODA-Zyklus:

    1. Beobachten   – Sammeln Sie Informationen über die Umgebung, einschließlich der Handlungen Ihres Gegners, externer Faktoren und Veränderungen in der Situation.

    2. Orientieren   – Verarbeiten Sie die Informationen, indem Sie sie anhand von Erfahrung, kulturellem Hintergrund und sich verändernden Bedingungen analysieren, um eine strategische Perspektive zu schaffen.

    3. Entscheiden   – Wählen Sie auf der Grundlage der Analyse die beste Vorgehensweise.

    4. Handeln   – Führen Sie die Entscheidung aus und beobachten Sie dabei kontinuierlich das Ergebnis, um zukünftige Maßnahmen zu verfeinern.

    In die OODA-Schleife des Feindes eindringen

    Boyds Strategie bestand darin, schneller als der Gegner zu agieren, um Verwirrung und Unterbrechungen zu stiften und seine effektive Reaktion zu verhindern. Dies wird erreicht durch:

    • Schnelle Anpassung: Entscheidungen und Änderungen werden schneller getroffen, als der Gegner sich anpassen kann.

    • Schaffung von Unsicherheit: Es werden irreführende oder mehrdeutige Signale ausgesendet, um die Entscheidungsfindung des Gegners zu stören.

    • Ausnutzen von Schwächen: Schwachstellen in der Orientierungsphase des Gegners werden identifiziert und angegriffen, um ihn zu desorientieren.

    • Überraschung und Irreführung: Täuschung und unvorhersehbare Aktionen einsetzen, um die Erwartungen des Gegners zu durchkreuzen.

    Kurz gesagt: Indem man den OODA-Zyklus schneller und effizienter als der Gegner durchläuft, zwingt man ihn in einen reaktiven Modus, wodurch er zögert, Fehler macht oder unter Druck erstarrt. Aus diesem Grund ist das Konzept in der Militärstrategie, im Luftkampf, im geschäftlichen Wettbewerb und sogar in der Sporttaktik weit verbreitet.


    Quelle: Dialogue Works

    Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=xZGElrbBbkg

    Das Transkript und die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus

    Info: /https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/politik/scott-ritter-der-letzte-showdown-der-ukraine-das-endspiel-beginnt


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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