Anlass zu fröhlichem Lachen? Deutschland wird die Ukraine mit Geld und Waffen so lange unterstützen, wie es nötig ist. Vlnr: der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba, der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. (Bild Reuters, aus «Profil» übernommen.) (Bild)
globalbridge.ch, 10. März 2024 Von: Dmitri Trenin in Geschichte, Militär, Politik
(Red.) Es ist ein Paradox, aber die Realität: Die Politiker wissen, dass der amtierende US-Präsident Joe Biden mehr und mehr der Senilität verfällt und dass Donald Trumps künftige Beschlüsse oft irrational sein werden, dass aber Wladimir Putin ein absolut rationaler und auch besonnener Geist ist und dass, genau deshalb, der Einsatz von Nuklearwaffen von russischer Seite nicht erfolgen wird. Mit der Folge, dass der Westen im Krieg in der Ukraine immer intensiver mitmischelt, nicht nur mit Geld und immer gefährlicheren und wirksameren Waffen, sondern mehr und mehr auch mit direktem Know-how und dem Einsatz von eigenen Leuten – in „zivilen Klamotten“, wie das abgehörte Gespräch der deutschen Generäle verraten hat. In einem Artikel in der russischen Zeitschrift «Profil» plädiert der bekannte russische Politologe Dmitri Trenin deshalb dafür, sich so zu verhalten, dass der Westen wirklich wieder Angst haben muss, wenn er sich weiterhin so benimmt. (cm)
Der Zusammenbruch der Hoffnungen auf einen ukrainischen Sieg über Russland hat bei Amerikanern und Europäern nicht zur Bereitschaft geführt, sich aus diesem Konflikt „wegzuschleichen“. Stattdessen gibt es eine neue Welle der Mobilisierung der Eliten des kollektiven Westens zur Konfrontation mit Moskau. Die Hoffnungen wurden ersetzt durch Befürchtungen. Was passiert, wenn Russland in der Ukraine einen Sieg erringt und Trump die amerikanische Wahl gewinnt? Das ist die große Angst der herrschenden liberalen Spitze des atlantischen Blocks von 2024.
Die Reaktion der westlichen Eliten ist nur äußerlich nervös. In Wirklichkeit ist sie systemisch. In Europa wurde eine mächtige Kampagne zur Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland gestartet. Trotz offensichtlicher Ungereimtheiten und offensichtlicher Unlogik wird die These, dass „Putin nicht in der Ukraine Halt machen wird“ und dass die NATO-Länder – das Baltikum und Polen – bald von einer russischen Invasion bedroht sein werden, hartnäckig und nicht ohne Erfolg vertreten. Gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen: Was, wenn Trump den neuen „Opfern der russischen Aggression“ nicht hilft? Und selbst wenn eine solche Aggression in den kommenden Jahren nicht stattfindet, soll, wie gesagt wird, die Wahrscheinlichkeit eines NATO-Krieges mit Russland mittelfristig steigen.
Die strategische Antwort auf die so formulierte Herausforderung wurde bereits genannt. Es handelt sich um eine dringende Wiederherstellung der Schlagkraft, der Kampffähigkeit und der Kampfbereitschaft der europäischen Armeen, um die Umstellung der militärisch-industriellen Komplexe der NATO-Länder auf Kriegsmodus, um eine weitere militärische Integration innerhalb des Blocks und um eine immer engere Verknüpfung von NATO und EU. Eine Reserveoption – für den Fall, dass die USA in die Isolation gehen – ist die Ausarbeitung von Möglichkeiten zur Bildung eines europäischen Militärbündnisses mit einer nuklearen Komponente. Für die Führung bietet sich Paris als Garant an.
Diese Angelegenheit ist nicht auf Rhetorik beschränkt. Die größten NATO-Manöver seit dem Kalten Krieg («Steadfast Defender») wurden natürlich im Voraus geplant, aber sie entsprechen dem aktuellen Zeitpunkt. Aufgabe der viermonatigen Manöver ist es nicht nur, das Vorgehen der Streitkräfte der Allianz im Falle eines großen europäischen Krieges zu üben, sondern auch zu versuchen, Russland einzuschüchtern, unter anderem durch die Simulation von Atomschlägen tief in seinem Hoheitsgebiet. Taktisch gesehen sollen die Übungen auch dazu dienen, einige russische Kräfte und Mittel von der Erfüllung ihrer Aufgaben im Rahmen der Strategischen Verteidigungsstreitkräfte abzulenken.
Bereits in diesem Jahr haben die USA Abkommen mit Finnland und Schweden geschlossen, um das Territorium dieser neuen NATO-Mitglieder für militärische Zwecke nutzen zu können. Man hat sich auf ein „militärisches Schengen“ geeinigt, einen ungehinderten logistischen Korridor für den Transfer von NATO-Truppen und militärischer Ausrüstung von der Atlantikküste bis zu den Grenzen Russlands und Weißrusslands. Nach einer 15-jährigen Pause wird auch die Rückkehr der US-Atomwaffen nach Großbritannien vorbereitet. Finnlands neu gewählter Präsident spricht sich dafür aus, den Transport von US-Atomwaffen durch sein Land zu erlauben.
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Das Verhalten der europäischen Nachbarn zwingt uns [Russland] dazu, die ungenügend ernsthafte Haltung ihnen gegenüber, die sich in der UdSSR während des Kalten Krieges herausgebildet hatte, zu korrigieren. Ja, Europa ist Amerikas Vasall, und das Bewusstsein der herrschenden Kreise der EU ist vom Atlantizismus durchdrungen. Aber daraus folgt nicht, dass die Europäer Russland in der Ukraine nur aus Bosheit bekämpfen. Die herrschenden europäischen Globalisten haben ihre eigenen Gründe, sich mit uns anzulegen. Es geht nicht um vorgetäuschte Ängste vor einer russischen imperialen Expansion – das ist meist nur Rhetorik. Und es geht auch nicht so sehr um Ideologie oder die historischen Komplexe, die an die Oberfläche gekommen sind. Schuld an der Situation ist der Einfluss ihrer eigenen Propaganda und ihrer Emotionen.
Europas globalistische Eliten haben sich selbst eingeredet, dass ein Sieg Moskaus in der Ukraine ein schwerer Schlag für ihre wichtigsten institutionellen Werte wäre: für die Europäische Union und die NATO. Deshalb bringen sie, ohne Rücksicht auf den Schaden für die nationalen Interessen ihrer Länder, absichtlich schwere wirtschaftliche Opfer zugunsten – wie immer in einer kritischen Situation – höherer politischer Ziele. Die rasante Deindustrialisierung Deutschlands, die nicht nur mit dem Einverständnis, sondern auch mit aktiver Unterstützung der deutschen Führung stattfindet, ist das deutlichste Beispiel dafür.
Aber das ist nicht die Hauptsache. Das Wichtigste ist, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs zum ersten Mal seit 1945 psychologisch nicht durch die Angst vor der russischen Macht oder vor Atomwaffen eingeschränkt sind. Sie haben einen Weg gefunden, Russland indirekt zu bekämpfen, nämlich durch die Unterstützung der Ukrainer. Trotz der schweren Verluste an der Front und der Massenflucht von Einwohnern aus dem Land verfügt die Ukraine immer noch über erhebliche Mobilisierungsressourcen, und die ukrainischen Streitkräfte kämpfen hart. Die großen europäischen Länder zögern noch immer, reguläre Truppen in die Ukraine zu entsenden, aber sie haben die Möglichkeit, zu diesem Zweck Freiwilligentruppen aufzustellen. Der springende Punkt dabei ist, dass die Europäer darauf zählen, dass Moskau im Ukraine-Konflikt keine Atomwaffen einsetzen wird.
Die NATO, die über ein stärkeres wirtschaftliches Potential, technologische und finanzielle Fähigkeiten verfügt als wir [Russland], setzt auf einen langwierigen Krieg, der letztendlich zur Erschöpfung der Ressourcen Russlands, zur Erhöhung seiner militärischen Verluste, zur Verschlechterung seiner wirtschaftlichen Lage und zu wachsenden sozialen Spannungen im Lande führen dürfte. Wenn es Moskau unter diesen Bedingungen nicht gelingt, die Ziele der militärischen Spezialoperation zu erreichen, wird es tatsächlich eine Niederlage erleiden, was schwerwiegende Folgen für die politische Situation im Lande haben wird. Die „Optimisten“ in Europa hoffen immer noch auf den Zusammenbruch des bestehenden politischen Regimes der Russischen Föderation und die anschließende Umgestaltung des Staates nach Wunsch des Westens. So könne das jahrhundertealte „russische Problem“ Europas endlich gelöst werden.
In der gegenwärtigen Situation muss man erkennen, dass die traditionelle russische Herangehensweise an die westliche Politik in Form der Ausnutzung der Widersprüche zwischen einzelnen Ländern nicht mehr funktioniert. Europa und der Westen als Ganzes sind heute so stark gegen uns vereint wie nie zuvor. Weder 1812 (beim Einmarsch Napoleons, Red.), noch 1941 (beim Einmarsch Hitlers, Red.), noch während des Kalten Krieges war die antirussische Front in Europa so geschlossen. Heute gibt es unter den europäischen Ländern nicht nur keine Verbündeten oder Sympathisanten Moskaus, es gibt auch keine Länder mehr, die Russland gegenüber neutral sind. Finnland und Schweden sind der NATO beigetreten; Österreich, Irland und die Schweiz haben sich den antirussischen Sanktionen angeschlossen. Unser befreundetes Serbien und die Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina sind stark vom Westen abhängig und haben wenig Handlungsspielraum. Die etwas andere ungarische und die slowakische Politik wird von ihrem Wunsch angetrieben, Brüssel Zugeständnisse abzuringen, nicht von Sympathie für Russland. Diese Politik entwickelt sich zwar, aber in recht engen Grenzen und hat noch keine strategische Bedeutung erlangt.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass die traditionellen geopolitischen und geoökonomischen Faktoren, die Europa nach dem Zweiten Weltkrieg stabilisiert haben, ihre Bedeutung verloren haben. Bildlich gesprochen sind die Sicherheitsvorkehrungen gegen größere Konflikte in Europa „ausgebrannt“. Frankreich hat das Konzept des alternativlosen Dialogs mit Moskau, an dem Paris während des Kalten Krieges festhielt, endgültig aufgegeben. Und Deutschland hat sich bereit erklärt, die Energieverbindung mit Russland zu kappen, die ein halbes Jahrhundert lang eine wesentliche Säule der russisch-deutschen Beziehungen und eine der wichtigsten Säulen der Entspannungspolitik war. Infolgedessen ist die militärische und politische Lage in Europa derzeit durch ein hohes Maß an Instabilität gekennzeichnet.
Wir [in Russland] sind es gewohnt, uns über die derzeitigen europäischen Führer lustig zu machen. Aber das bringt nichts. Es gibt zwar manchmal erstaunliche Charaktere auf der Bühne, aber die Autoren und Regisseure des sich entwickelnden Dramas sind klug, raffiniert und ganz und gar nicht lustig. Unterschätzen Sie nicht die Möglichkeiten, die diese haben. Die EU hat eine halbe Milliarde Einwohner und ein BIP, das mit dem der USA vergleichbar ist. Das Potenzial des militärisch-industriellen Komplexes der europäischen Länder ist beträchtlich. Großbritannien und Frankreich sind Atommächte und, wie wir heute hören, kann der Einsatz ihrer Atomstreitkräfte auch erweitert werden. Die französischen Streitkräfte sollen von einer nationalen Abschreckung gegen nukleare Angriffe in ein Nukleararsenal der Europäischen Union umgewandelt werden, während die britischen Streitkräfte als Ersatz für den nuklearen Schutzschirm der US-NATO dienen sollen – für den Fall, dass Trump beschließt, diesen Schutzschirm zurückzufahren, wenn er Präsident wird.
Ja, die gesellschaftspolitische Lage in Europa ist instabil. In einigen Ländern – vor allem in Deutschland und Frankreich – bildet sich eine konservative Gegenelite heraus, die eine nationale Agenda gegen die herrschenden Globalisten durchsetzt. Die Chancen, dass diese Kräfte in den kommenden Jahren an die Macht kommen, sind jedoch gering. Außerdem sollten rechtsnationalistische Parteien nüchtern und ohne Illusionen bewertet werden. In Italien hat sich die Partei des derzeitigen Premierministers Meloni (Meloni verlangt diese männliche Form! Red.) problemlos in den NATO-EU-Mainstream eingefügt. In Polen ist die globalisierungskritische Regierung der «Partei Recht und Gerechtigkeit» seit acht Jahren an der Macht und stimmt in vielen Fragen nicht mit Brüssel überein, mit Ausnahme der für uns wichtigsten: der Haltung gegenüber Russland. In Finnland ist der Chef der örtlichen Rechten, der den Vorsitz im Parlament übernommen hat, ein glühender Russenhasser.
Ja, Trump ist in der Lage, die Wahl zu gewinnen und erneut im Weißen Haus zu sitzen. Bis dahin kann natürlich noch alles passieren. Die Europäer bereiten sich bereits darauf vor, ohne Trump oder sogar gegen Trump zu handeln: in Koalition mit der Demokratischen Partei der USA. Teilweise haben wir das bereits 2017-2020 gesehen. Damals hatten der Westen und Russland jedoch nur eine politische Auseinandersetzung. Jetzt aber ist es eine offen militärische – wenn auch indirekte – Konfrontation. Der Einsatz hat sich dramatisch erhöht, parallel zur Zunahme der allgemeinen Unsicherheit und der potenziellen Risiken.
Die Schlussfolgerung aus all dem ist: Der Konflikt zwischen Russland und Europa wird sich nicht von selbst „auflösen“ und wird nicht in einem Kompromiss enden. Selbst nach dem Ende der Sonderoperation in der Ukraine wird Moskau in den nächsten 10-15 Jahren oder sogar noch länger keinen „Frieden“ mit der EU haben. Eine neue Norm für die Beziehungen wird auf der Grundlage der Ergebnisse erstens der laufenden militärischen Konfrontation und zweitens der Veränderungen, die in Russland und möglicherweise auch in Europa stattfinden werden, gebildet werden. Wir müssen die Entwicklungen in unseren westlichen Nachbarländern genau beobachten und unsere Hand am Puls von Europa haben. Gleichzeitig müssen wir aber auch verstehen, dass Europa als Partner für uns mindestens eine Generation lang nicht mehr relevant ist.
Für Russland auch eine Chance
Das ist keine Tragödie. Ganz im Gegenteil, diese Situation wird uns [Russland] zugutekommen. In der Vergangenheit hat die Annäherung an Westeuropa die innere Entwicklung Russlands in verschiedenen Bereichen – Industrie und Landwirtschaft, Wissenschaft und Technologie, Kultur und Kunst – beeinflusst. Jetzt hingegen wird die Entfremdung von der Europäischen Union – die, wie wir betonen möchten, vom Westen initiiert wurde! – die weitere Entwicklung Russlands zwangsläufig fördern. Die Kluft zu Europa wird größer, und Russland wird stärker. Wir haben begonnen, Dinge zu tun, von denen uns der Eurozentrismus früher ablenkte – Sibirien und den Fernen Osten zu entwickeln, die Zusammenarbeit mit dem sich dynamisch entwickelnden Asien und anderen vielversprechenden Regionen der Welt zu verstärken.
Es wird keinen dauerhaften Frieden in Europa geben, aber es gibt auch keine fatale Unvermeidbarkeit eines Krieges. Ein massiver NATO-Angriff auf Russland ist nicht das wahrscheinlichste Szenario. Die Angst vor einem Atomkrieg hat sich weitgehend gelegt, aber die Europäer scheinen auch nicht selbstmordgefährdet zu sein. Die Gesellschaften akzeptieren im Allgemeinen die Rhetorik der Eliten, aber ohne Begeisterung. Die Gefahr lauert in den Provokationen des Westens, mit denen die Reaktion Moskaus vor der nächsten Eskalationsrunde getestet werden soll.
Die Amerikaner machen sich unsere eher zurückhaltende Haltung gegenüber den immer dreisteren Angriffen auf Russland und russische Bürger zunutze, um die Eskalationsspirale weiter zu drehen. Es sollte klar sein, dass für einige einflussreiche Kräfte in den USA ein regionaler Krieg in Europa unter Einsatz von Atomwaffen, der sowohl den Feind (Russland) als auch den Konkurrenten (die EU) gleichzeitig schwächt, im Prinzip akzeptabel ist. Die Warnungen Moskaus, dass ein solcher Krieg unweigerlich auch Amerika treffen würde, werden als leere Panikmache empfunden. So kann eine übermäßige Zurückhaltung unsererseits den Gegner ermutigen und zu einem katastrophalen Frontalzusammenstoß führen.
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Die Eskalationsspirale des Westens muss durchbrochen werden. Eine erste allgemeine Antwort auf die Veränderungen in der strategischen Ausrichtung des Westens ist im Prinzip gegeben. Es wurden bereits Beschlüsse gefasst, die russischen Streitkräfte erheblich zu vergrößern, die Militärbezirke Leningrad und Moskau wiederherzustellen und neue militärische Formationen und Verbände zu bilden. Die Integration Russlands und Weißrusslands vertieft sich – im militärischen, rüstungsindustriellen und auch im politischen Bereich. In strategischer Hinsicht bilden Russland und Belarus bereits heute eine Einheit. Die Stationierung russischer taktischer Nuklearwaffen auf dem Territorium der Republik Belarus signalisiert, dass Übergriffe auf die Souveränität und territoriale Integrität des Landes mit aller Entschiedenheit geahndet werden, notfalls auch mit Schlägen gegen NATO-Länder. Das russische Außenministerium hat eine Warnung herausgegeben, dass die Stationierung von F-16 Kampfjets, die der Westen der ukrainischen Luftwaffe überlassen hat, auf NATO-Flugplätzen diese Militär-Basen zu Zielen für russische Angriffe machen wird.
Dies sind die richtigen Schritte, aber es ist ebenso richtig, dass das Erreichen eines militärischen Gleichgewichts bei den konventionellen Waffen mit dem gesamten NATO-Block eine unmögliche Aufgabe ist und, wie die Erfahrung der Sowjetunion gezeigt hat, für die Wirtschaft katastrophal ist. Wir müssen noch weiter gehen, indem wir die strategische Abschreckung stärken, sie aktiv und präventiv gestalten – das heißt, katastrophale Entwicklungen verhindern. Russlands Hauptgegner muss erkennen, dass seine eigenen Werte in Europa bereits gefährdet sind. Die EU-Staaten sollten sich darüber im Klaren sein, was mit ihnen geschieht, wenn ihre immer stärkere Verwicklung in den Ukraine-Konflikt zu einer direkten Konfrontation zwischen der NATO und Russland führt.
Kaliningrad und die Krim verdienen besondere Aufmerksamkeit. Jeder Versuch der NATO, die russische Exklave zu blockieren, würde eine Demonstration der Bereitschaft Moskaus zum Einsatz von Atomwaffen erfordern. Eine solche Demonstration könnte eine vorzeitige Aufhebung des Moratoriums für Atomwaffentests und anschließende Tests beinhalten. Um die Sicherheit der Krim und Sewastopols zu erhöhen, könnte eine Flugverbotszone über den an die Krim angrenzenden Gewässern des Schwarzen Meeres ausgerufen werden. Westliche UAVs (Unmanned Aerial Vehicles, Red.), die sich in dieser Zone befinden, sollten zerstört werden.
Das Konzept der strategischen Abschreckung, das in Russlands Außenstrategie umgesetzt wird, trägt eindeutig noch die Handschrift einer vergangenen Ära. Es konzentriert sich darauf, einen nuklearen Angriff auf Russland oder eine massive bewaffnete Invasion unseres Landes zu verhindern. Dies ist eine Aufgabe von extremer, außergewöhnlicher Bedeutung, und sie ist von Dauer, solange es Atomwaffen gibt. Im gegenwärtigen Umfeld besteht die dringende Aufgabe auf europäischer Ebene jedoch darin, günstige äußere Bedingungen für einen Sieg in der Ukraine zu schaffen. Die – oft geheuchelte – Angst der Europäer vor unserem Sieg muss in eine echte Angst vor den Folgen ihrer Versuche, uns zu behindern, umgewandelt werden.
Dazu müssen wir die politisch-strategische Initiative ergreifen und von der Abschreckung, d.h. der faktischen Reaktion auf die Aktionen des Gegners, zu dessen effektiver Einschüchterung übergehen. Eine glaubwürdige Abschreckung erfordert logischerweise die Entschlossenheit, die Drohung in die Tat umzusetzen. Das ist beängstigend. Aber die Erfahrung des Kalten Krieges zeigt, dass der Frieden zwischen Großmächten, die sich in einem unversöhnlichen Konflikt befinden, nur auf Angst beruhen kann. Der westliche Mangel an Angst ist [für Russland] tödlich und muss daher überwunden werden, bevor es zu spät ist.
Dmitri Trenin ist Forschungsdirektor des Instituts für Weltmilitärökonomie und -strategie an der Higher School of Economics; leitender Forscher am Internationalen Sicherheitszentrum der IMEMO RAS.
Zum Originalartikel in der russischen Zeitschrift «Profil». Die Übersetzung erfolgte mit Deepl.com, kontrolliert, korrigiert und präzisiert von Anna Wetlinska.
Info: https://globalbridge.ch/russland-muss-den-westlichen-mangel-an-angst-endlich-beseitigen/
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
Soldaten in die Ukraine
Die Kriegsgefahr wird auch für Deutschland realer
anti-spiegel.ru, vom 9. März 2024 18:30 Uhr, von Anti-Spiegel
In den letzten Wochen gab es einige Meldungen, die zeigen, dass zumindest einige europäische Regierungschefs das Risiko eines direkten Krieges mit Russland eingehen wollen. Damit kommen wir vom Szenario des Kampfes der USA gegen Russland bis zum letzten Ukraine zum Kampf gegen Russland bis zum letzten Europäer.
Auf eines muss man vorweg zum Verständnis hinweisen: Die USA halten sich bei zwei wichtigen Diskussionen auffallend zurück. Die Entsendung von US-Bodentruppen in die Ukraine wird kategorisch ausgeschlossen, während immer mehr europäische Regierungschefs sich offen für die Entsendung ihrer Soldaten in die Ukraine zeigen. Und auch die Lieferung von US-Marschflugkörpern an Kiew steht in Washington nicht auf der Tagesordnung, während Großbritannien und Frankreich ihre weitgehend baugleichen Marschflugkörper Storm Shadow und SCALP bereits an die Ukraine geliefert haben und während der Westen nun Druck auf Deutschland aufbaut, endlich die Taurus-Marschflugkörper an Kiew zu liefern.
Die USA halten sich raus
Beide Themen, die Entsendung von Bodentruppen und die Lieferung von Marschflugkörpern in die Ukraine, können von Russland – übrigens völlig zu Recht – als Beteiligung der entsprechenden Länder am Krieg gegen Russland aufgefasst werden und zu entsprechenden Reaktionen führen. Aus diesem Grund halten die USA sich zurück, denn an einem (Atom-)Krieg gegen Russland ist man in den USA nicht interessiert.
Aus diesem Grund wird auch ausdrücklich gesagt, dass es sich bei einer möglichen Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine um bilaterale Vereinbarungen der einzelnen Staaten mit Kiew handeln würde. Das allerdings würde bedeuten, dass der NATO-Verteidigungsfall nicht greifen würde, wenn Russland danach als Reaktion darauf ein Land bombardiert, das Soldaten in die Ukraine geschickt hat.
Man muss das aus der Sicht Washingtons sehen, nicht aus der Sicht eines Europäers. Die USA führen seit über hundert Jahren fast ununterbrochen irgendwo auf der Welt Kriege. Für sie sind Vietnam, der Irak, die Ukraine und auch Frankreich und Deutschland weit weg. Wenn da Krieg ist, betrifft das die USA nicht selbst.
In Russland wurde immer gesagt, dass die USA in der Ukraine einen Kampf gegen Russland bis zum letzten Ukrainer führen. Das hat sich inzwischen bestätigt, wie die Meldungen aus der Ukraine über den Mangel an Soldaten zeigen. Die Ukraine ist bereits ausgeblutet und auch weitere Waffenlieferungen aus dem Westen werden am Kriegsverlauf nichts mehr ändern, weil die Ukraine nicht mehr genug Soldaten hat, um die Waffen einzusetzen. Von ausgebildeten Soldaten gar nicht zu reden.
Da es den USA nicht gelungen ist, Russland mit Hilfe der Ukraine zu schwächen, ihm eine „strategische Niederlage“ beizubringen, wie das Ziel des Krieges gegen Russland in Washington formuliert wird, scheinen die USA nun darauf zu setzen, weitere europäische Länder in den Krieg gegen Russland zu schicken. Wenn der Kampf gegen Russland bis zum letzten Ukrainer nicht ausgereicht hat, kann man ja auch weiterkämpfen, indem man nun bis zum letzten Polen, Balten, Tschechen, Deutschen, Franzosen und so weiter gegen Russland kämpft.
Das zu erwartende Szenario
Als Macron am 26. Februar die Entsendung europäischer Truppen in die Ukraine ins Spiel gebracht hat, indem er sagte, man solle das nicht ausschließen, hat er ein Tabu gebrochen und die Büchse der Pandora geöffnet. So läuft es im Westen immer: Irgendjemand bringt das bisher Undenkbare ins Spiel, die anderen tun zuerst entsetzt, stimmen aber wenig später ein.
Das beobachten wir auch jetzt. Zuerst waren alle europäischen Regierungen ganz entsetzt und haben Macron widersprochen. Jetzt sind einige Wochen vergangen und der Ton ändert sich allmählich.
In Frankreich wurde Macrons Aussage ein wenig entschärft, um die dumme Öffentlichkeit zu beruhigen, indem man hinzugefügt hat, man wolle ja keine kämpfenden Truppen, sondern nur Grenzschützer, Minenräumer, Ausbilder und ähnliches in die Ukraine entsenden, damit die Ukraine hier entlastet wird und neue Soldaten an die Front schicken kann.
Nur muss man sich darüber klar sein, was das bedeutet. Russland betrachtet militärische Objekte in der Ukraine als legitime Ziele, auch wenn dort morgen europäische Soldaten eingesetzt sein sollten. Es wird also zwangsläufig tote europäische Soldaten geben und wie wird das dann in Europa wohl medial eingesetzt?
Man muss kein Genie sein, um sich auszumalen, wie die europäischen Falken und Medien reagieren werden. Schon jetzt fordert der deutsche Kriegstreiber Kieswetter offen, dass die deutschen Taurus-Raketen Ministerien und Behörden in Moskau beschießen sollen. Diese Forderungen werden dann zunehmen und irgendwann auch umgesetzt werden.
Spätestens dann dürfte der lange russische Geduldsfaden reißen und Russland könnte mit Angriffen auf Ziele in den entsprechenden Ländern reagieren. Und wenn erst einmal russische Hyperschallraketen, die von der Luftabwehr nicht abgefangen werden können, in Ministerien in Warschau, Berlin oder Paris einschlagen, wird ein offener Krieg zwischen den beteiligten europäischen Staaten und Russland unvermeidlich.
Diese, oder eine ähnliche Entwicklung, zu einem großen europäischen Krieg wird die zwangsläufige Folge sein, wenn europäische Soldaten in der Ukraine auftauchen.
Die Öffentlichkeit wird vorbereitet
Der europäischen Öffentlichkeit wird das nicht erzählt. Stattdessen zitieren die westlichen Medien irgendwelche Propagandisten, die mitteilen, so schlimm wäre die Entsendung von Soldaten nicht. Das ist natürlich Unsinn, denn wie würden westliche Staaten umgekehrt reagieren? Wie hätte der Westen reagiert, wenn beispielsweise der Iran seinerzeit Truppen nach Afghanistan geschickt hätte, um gegen die NATO-Truppen im Land zu kämpfen? Hätte der Westen gesagt, dass wäre schon in Ordnung, oder wäre er gegen den Iran vorgegangen?
Macron stand mit seiner Forderung, die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nicht auszuschließen, zunächst fast alleine da. Nur die estnische Ministerpräsidentin Kallas fand die Idee sofort gut. Am 5. März hat Macron daher bei einem Besuch in Prag nachgelegt und gesagt, die Europäer sollten in dieser Frage „keine Feigheit zeigen“.
Am 7. März berichteten französische Medien über ein Treffen von Macron mit führenden Politikern anderer Parteien. Während französische Minister die Öffentlichkeit damit zu beruhigen versuchten, Macron wolle keine kämpfenden Truppen, sondern nur Grenzschützer, Minenräumer, Ausbilder und ähnliches in die Ukraine entsenden, wurde Macron im kleinen Kreis führender französischer Politiker anscheinend deutlicher. Teilnehmer des Treffens waren danach sehr „besorgt“, denn Macron soll gesagt haben, dass es sehr wohl um kämpfende Truppen gehe, wenn Russland beispielsweise auf Kiew oder Odessa vorrücken sollte.
Fabien Roussel, Mitglied der Nationalversammlung und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Frankreichs, fasste das Treffen in einer Sendung des Fernsehsenders BFMTV zusammen:
„So wie ich das sehe, bereitet Macron die öffentliche Meinung darauf vor, dass Frankreich in diesen Konflikt eingreift, indem er uns sagt: ‚Und wenn sich die Front in Richtung Odessa oder Kiew bewegt, was werden wir dann tun? Unserem Eingreifen sollten keine Grenzen gesetzt sein.‘ So stellt er die Dinge dar, aber wir sollten nicht mit der Angst der Franzosen spielen.“
Der Abgeordnete meint, heute müsse „alles getan werden, um sicherzustellen, dass Frankreich nicht in diesen Konflikt verwickelt wird und nicht in eine direkte Konfrontation mit Russland gerät“. Die „strategische Zweideutigkeit“, die Macron mit seinen Äußerungen erreichen wollte, lasse nur vermuten, dass Frankreich in den Konflikt eingreifen könnte. Damit habe er Macron in der Unterredung konfrontiert, sagte Roussel:
„Ich habe ihm eine Frage gestellt: ‚Zu Beginn des Konflikts sagten Sie, dass es rote Linien geben müsse, die nicht überschritten werden dürften, um nicht zum Komplizen zu werden und um nicht in einen Krieg mit Russland zu ziehen. Gibt es heute eine solche rote Linie?‘ Er antwortete mir: ‚Nein, es sollte keine Grenzen mehr geben, das Wesen des Konflikts hat sich verändert.'“
Ein Krieg wird bewusst in Kauf genommen
Am 9. März änderten auch Polen und Tschechien, die sich bisher gegen Macrons Idee ausgesprochen hatten, ihre Meinung. Über den Meinungsumschwung in Polen berichtete der Spiegel:
„Nachdem die Verteidigungsminister Deutschlands und Finnlands am Freitagmorgen ein Ende der Debatte und die Konzentration auf die wichtigere Waffenhilfe für die Ukraine gefordert hatten, widersprach Polens Außenminister Radosław Sikorski am Freitagabend ausdrücklich. »Die Präsenz von Nato-Truppen in der Ukraine ist nicht undenkbar. Ich begrüße die Initiative von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron«, schrieb er auf der Plattform X und ging mit dem Hinweis auf Nato-Truppen sogar noch weiter als Macron.“
Außerdem forderte Außenminister Sikorski bei der Konferenz „25 Jahre Polen in der NATO“, dass die westlichen Länder im Ukraine-Konflikt Schritte zur „kreativ durchdachten“ Eskalation gegen Russland unternehmen sollten. Er sagte:
„Der Westen sollte eine kreativ durchdachte und asymmetrische Eskalation durchführen.“
Der tschechische Präsident Petr Pavel schloss sich am gleichen Tag Macroon an. In einem Interview sagte er:
„Man muss den klaren Unterschied zwischen der Entsendung von Kampfeinheiten und der Teilnahme, der möglichen Teilnahme von Soldaten an einigen [Arten der nicht-kämpferischen] Unterstützung verstehen. (…) Es stimmt, dass sich die Situation geändert hat, aber der Konflikt in der Ukraine geht weiter und hat ein größeres Ausmaß angenommen. Die Ukraine ist nach wie vor ein souveränes Land, und aus der Sicht des Völkerrechts und der UN-Charta spricht eigentlich nichts dagegen, dass militärisches Personal der NATO-Mitgliedsstaaten sowie Zivilisten Hilfe leisten. Ich würde eine Diskussion über dieses Thema sicherlich nicht ablehnen.“
Statt der Ausbildung ukrainischer Soldaten außerhalb ihres Landes könnte sie in der Ukraine stattfinden, sagte Pavel, vorausgesetzt, die westlichen Verbündeten einigen sich. In diesem Fall müsse man ukrainische Soldaten nicht mehr zur Ausbildung in NATO-Länder transportieren, sondern es würde ausreichen, nur ein paar Dutzend Instruktoren in die Ukraine zu entsenden. Wie der tschechische Präsident anmerkte, bestünde dann die Gefahr, dass sie unter russischen Beschuss geraten, was zu einer noch stärkeren Eskalation der Spannungen führen würde.
Pavel war vor seiner Zeit als tschechischer Präsident übrigens der ranghöchste General der tschechischen Armee, er weiß also, wovon er redet. Und in dem letzten Satz hat er genau das Szenario angedeutet, das ich oben beschrieben habe: Europäische Soldaten werden offiziell in die Ukraine geschickt, geraten unter russischen Beschuss und es folgt die weitere Eskalation. Er beschreibt nicht, was das bedeutet, aber es ist klar, was er meint. Er spricht bereits offen über einen Krieg europäischer Staaten gegen Russland.
Aber die europäischen Medien verschweigen der europäischen Öffentlichkeit, mit welchem Feuer ihre Regierungen spielen.
Die militärische Vorbereitung
Ebenfalls unbeachtet von den westlichen Medien laufen in Europa die militärischen Vorbereitungen. Seit Ende Januar läuft „Steadfast Defender 2024“, das größte NATO-Manöver seit 1988, an dem 90.000 Soldaten teilnehmen. In dem Manöver wird bis Mai 2024 ein Krieg gegen Russland trainiert. Die NATO trainiert darin die Koordination und Verlegung großer Verbände an die russische Grenze.
Am 8. März berichtete Politico, dass die französische Armee in Frankreich Manöver unter realitätsnahen Bedingungen durchführt, bei denen ein Konflikt hoher Intensität mit einem Feind simuliert wird, der an Feuerkraft nicht zurücksteht. Das teilten Offiziere des Zentrums für Kampftraining (CENTAC) der französischen Streitkräfte der europäischen Ausgabe von Politico mit.
Nach ihren Angaben beträgt die Fläche der Manöverzone 120 Quadratkilometer und ist damit größer als die Fläche von Paris. Das ist ein Sonderfall für Frankreich, denn nur hier operieren Infanterie, gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie und andere Truppengattungen, die normalerweise getrennt in verschiedenen Regionen des Landes ausgebildet werden, gemeinsam.
In dem Bericht heißt es, dass die Manöver darauf abzielen, den Kampf gegen eine Armee wie die russische zu trainieren, wobei die französische Führung den potenziellen Gegner nicht nennt. Wie Offiziere anmerken, werden die Erfahrungen aus dem Ukraine-Konflikt aktiv in die Ausbildung einbezogen. Sie sind der Meinung, dass der Verlauf der Ausbildung die Bedeutung der Koordination zwischen den Einheiten und der gemeinsamen Aktionen aller Truppengattungen und -bereiche bestätigt.
Langstreckenwaffen als Weg in den Krieg
Das veröffentlichte Telefonat der Führung der deutschen Luftwaffe über die Bombardierung von Zielen im russischen Hinterland (genannt wurden die Krimbrücke und Munitionslager) mit Taurus-Raketen ist bekannt. Das wäre eine direkte Kriegsbeteiligung, weil die ukrainischen Soldaten westliche Marschflugkörper nicht bedienen können und deren Ausbildung zu lange dauern würde. Daher müssten deutsche Soldaten die Zielprogrammierung übernehmen, was sie zu Kriegsteilnehmern machen würde, wie General Gräfe in dem Gespräch ganz deutlich sagte:
„Beteiligt ist beteiligt“
Außerdem besprachen die Generäle auch, dass die Briten die Zielprogrammierung der von ihnen gelieferten Storm Shadow-Raketen durchführen. Aber die haben eine kürzere Reichweite als die Taurus und können Ziele im russischen Hinterland daher nicht erreichen. Russland hat mehr als einmal erklärt, dass der Angriff von Zielen auf russischem Gebiet mit aus dem Westen gelieferten Waffen ein Kriegsgrund sein würde. Genau das sollen die Taurus aber tun können und der deutsche Kriegstreiber Kiesewetter fordert es ja sogar ganz offen.
Aber nicht nur er fordert das. Auch die deutsche Außenminister in Baerbock macht sich dafür stark, indem sie erklärte, wer Frieden in der Ukraine wolle, müsse alle Mittel mobilisieren, damit sich die Ukraine verteidigen kann und Kiew mehr Luftabwehr, Munition und Langstreckenwaffen erhält. Das erklärte sie einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem britischen Amtskollegen David Cameron in Berlin.
Und Cameron bot auch gleich Hilfe an, denn wenn die Deutschen die Taurus nicht liefern wollen, könnten sie sie an Großbritannien liefern, das im Gegenzug mehr Storm Shadows an Kiew liefern würde. Aber ob die Taurus dann wirklich in Großbritannien bleiben, steht in den Sternen, schließlich ändern die europäischen Politiker ihre Meinung zu Waffenlieferungen und der Entsendung von Bodentruppen immer schneller.
Auch Friedrich Merz, der deutsche Oppositionsführer im Bundestag, ist ein ganz eifriger Verfechter der Lieferung der Taurus an Kiew. Am 22. Februar ließ er im Bundestag über die Lieferung der Taurus abstimmen, bekam aber keine Mehrheit. Danach hat er Bundeskanzler Scholz heftig angegriffen, weil der bei der Taurus-Lieferung bremst und bezeichnete das Verhalten von Scholz als „jämmerlich“. In der nächsten Woche will Merz erneut über die Lieferung der Taurus abstimmen lassen und es besteht die Gefahr, dass Teile der Regierungskoalition dafür stimmen. Offensichtlich ist ihnen nicht klar, dass sie Deutschland damit in einen Krieg mit Russland stürzen können.
Übrigens hat der deutsche Journalist Dirk Pohlmann das veröffentlichte Telefonat noch einmal untersucht und ist dabei darauf gestoßen, dass die Generäle etwas erwähnen, was darauf hindeutet, dass sie die Angriffspläne mit Taurus-Raketen auf Russland schon im Oktober 2023 mit leitenden US-Generälen besprochen haben.
Bunker bauen in Europa
Heute hat der neue Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes André Berghegger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe erklärt, Deutschland brauche neue Bunker. Er forderte mindestens eine Milliarde Euro, um alte Bunker wieder in Betrieb zu nehmen und neue zu bauen.
Auch in Estland wird der Bau von Bunkern gefordert. Die estnische Regierung will die Pflicht einführen, dass jedes Gebäude mit mindestens 1.200 Quadratmetern Fläche auch einen Bunker haben muss, was die Baukosten im Land um zehn Prozent erhöhen würde.
Habe nur ich das Gefühl, dass die europäischen Regierungen die Öffentlichkeit auf einen großen Krieg vorbereiten, den sie hinter den Kulissen immer eifriger vorantreiben?
Und warum thematisieren die europäischen Medien nicht, was gerade vor sich geht? Glauben deren Redakteure ernsthaft, dass sie vor Bomben geschützt sind, wenn es zum großen Krieg kommen sollte?
Info: https://www.anti-spiegel.ru/2024/die-kriegsgefahr-wird-auch-fuer-deutschland-realer/
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.