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Guten Abend,
hier der Link zu einem Offenen Brief in Solidarität mit dem
Kulturzentrum Oyun in Berlin-Neukölln, der unterschrieben werden kann.
Oyun droht die Streichung von erheblichen Finanzmitteln durch den
Berliner Senat, u.a. weil sie sich nicht vom Senat davon haben
abbringen lassen, eine "Trauer- und Hoffnungsveranstaltung" zum
20jährigen Jahrestag der Gründung der Jüdischen Stimme für gerechten
Frieden in Nahost durchzuführen. Darunter der Link zu einem Artikel aus
der taz als Hintergrund.
Es wäre schön und "apart", wenn ausser mir noch weitere Mitglieder der
Grünen unterschreiben und dies vielleicht erwähnen würden, denn manche
bei den Grünen in Neukölln haben sich hierzu überraschend irritierend
positioniert.
Open Letter | Oyoun must stay!
Um sich den den mehr als 2000+ Unterzeichner*innen dieses offenen Briefes anzuschließen, tragt euch bitte unten ein. Die vollständige Unterzeichner*innenliste ist hier zu sehen.
To join more than 2000+ signatories to this letter, please sign-on below. The full list of signatories can be found here.
-------- ENGLISH BELOW --------
Oyoun muss bleiben!
Seit dem Kulturausschuss vom 06.11.2023 ist es offiziell: der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) prüft zuwendungsrechtliche Maßnahmen, um die Förderung für Oyoun einzustellen. Die AfD hat sich dafür bedankt.
Wir fordern den Berliner Senat auf, die finanzielle Förderung des landeseigenen Kulturstandortes in der Lucy-Lameck-Straße 32 in Berlin-Neukölln fortzusetzen.
Seit 2020 trägt das Haus den Namen „Oyoun” und beschäftigt heute 32, mehrheitlich marginalisierte, Arbeitnehmer*innen und Fellows. Das Oyoun ist ein bedeutender Ort der intersektionalen Kunst- und Kulturszene, der v.a. queer*feministische, migrantische und dekoloniale Perspektiven zentriert und für seine Arbeit bereits mehrfach international ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2023 gab es 5872 Raumanfragen und 580 Veranstaltungen an 327 Veranstaltungstagen mit ca. 82.100 Besuchen.
Das Oyoun ist gerade aus dem kosmopolitischen Berlin nicht wegzudenken – doch seine Existenz ist akut gefährdet.
Der Grund für das drohende Aus von Oyoun ist eine Veranstaltung, die am 04.11.2023 in den Räumen des Oyoun stattfand: eine „Trauer- und Hoffnungsfeier“ der Organisation „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“, die deutsche Partnerorganisation der internationalen Menschenrechtsorganisation „Jewish Voice for Peace”. Der Verein sieht seine Aufgabe darin, „über die Notwendigkeit und Möglichkeit eines gerechten Friedens zwischen Palästina und Israel zu informieren” und sich „aktiv zur Verwirklichung eines dauerhaften und für beide Nationen lebensfähigen Friedens” einzusetzen. 2019 wurde der Verein mit dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet.
Oyoun hatte die Aufforderung des Berliner Senats, die Veranstaltung abzusagen, zurückgewiesen und die Entscheidung in einem Statement erläutert.
Die Absage der Förderung würde das Ende der Meinungsfreiheit und der Kunstfreiheit in Deutschland markieren.
Am 22.10.2023 unterzeichneten 100 in Deutschland beheimatete jüdische Künstler*innen, Schriftsteller*innen und Wissenschaftler*innen einen offenen Brief „Wir befürchten, dass mit der derzeitigen Unterdrückung der freien Meinungsäußerung die Atmosphäre in Deutschland gefährlicher geworden ist – für Juden und Muslime gleichermaßen – als jemals zuvor in der jüngeren Geschichte des Landes. Wir verurteilen diese in unserem Namen begangenen Taten. Wir fordern Deutschland auf, sich an seine eigenen Verpflichtungen zur freien Meinungsäußerung und zum Versammlungsrecht zu halten, wie sie im Grundgesetz verankert sind.”
Alle diese Menschen sollten im Rahmen der Meinungsfreiheit die Möglichkeit haben, gemeinsam und öffentlich zu sprechen, zu trauern und miteinander in Austausch zu treten. Es wirkt zynisch, wenn jüdische Personen und Gruppen von Deutschen Politiker*innen und Medien in die Nähe des Antisemitismus gerückt werden oder sogar als antisemitisch diffamiert werden.
Am 31.10.2023 jedoch publizierte die Grüne Fraktion eine Pressemitteilung unter dem Titel „Förderung von Oyoun muss beendet werden”, in der die Abgeordnete Susanna Kahlefeld dem Kulturzentrum Oyoun vorwirft, antisemitisch gehandelt zu haben. Diese Vorwürfe erachtet das Oyoun als unbegründet und haltlos und weist diese ausdrücklich zurück. Bereits am 01.11.2023 kündigte der Kultursenator in der Berliner Zeitung an, die finanzielle Förderung von Oyoun „grundsätzlich zu überprüfen (...) schnell zu einem Ergebnis zu kommen und zu handeln” - und das nachdem der Berliner Senat das Gespräch mit Oyoun sechs Mal ablehnte.
Die Absage der Förderung bedeutet die Schließung einer Organisation, die aktive Antidiskriminierungsarbeit und Gesellschaftskritik praktiziert sowie zur religiösen, kulturellen, ethnischen und politischen Pluralität Berlins beiträgt.
Mit der Meinungs- und der Kunstfreiheit wird zugleich die Internationalität, die Weltoffenheit des kulturellen Lebens in Deutschland, verteidigt. Es ist die Aufgabe und Pflicht öffentlich geförderter Kulturorte, Meinungsvielfalt abzubilden. Die Demokratie braucht Orte, in denen marginalisierte, intersektionale, pluralistische Perspektiven in Gesellschaft, Kunst und Kultur präsentiert und diskutiert werden.
Eine Politik der Repression kritischer Stimmen fügt der Meinungsfreiheit und damit der Demokratie in Deutschland schweren Schaden zu. Berlin braucht Kulturangebote, die sich den Themen und Sorgen ihrer unmittelbaren Nachbarschaft widmen.
Wir fordern den Senat dazu auf, Oyoun weiterhin Mittel zur Verfügung zu stellen und dadurch migrantisches, queer*feministisches und jüdisches Leben in Deutschland zu schützen.
Oyoun muss bleiben. Gerade in Deutschland. Gerade jetzt.
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Weitere Links:
Verbote sind hier Fehl am Platz (TAZ) // Über die aktuellen Situation um Oyoun (ND) // (K)ein Raum für Diskurs (TAZ) // Repression gegen Kulturzentrum (JW) // Kunstfreiheit in Gefahr (FR) // Ein Verein eigensinniger Juden (Berliner Zeitung) // Gutachten Prof. Dr. Möllers (BKM)
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Oyoun must stay!
Since the Cultural Committee (Kulturausschuss) meeting on 6 November 2023, it is official: Berlin's Senator for Culture Joe Chialo (CDU) is examining measures under subsidy law to discontinue funding for Oyoun. The far-right AfD has expressed its gratitude.
We call on the Berlin Senate to continue funding the state-owned cultural centre at Lucy-Lameck-Straße 32 in Berlin-Neukölln.
Since 2020, this venue has been called "Oyoun" and today employs 32, mostly marginalised, staff and fellows. Oyoun is an important venue in the intersectional art and culture scene, which primarily focuses on queer*feminist, migrant and decolonial perspectives and has already received several international awards for its work. In 2023, there were 5,872 requests to use the space, and 580 events took place over 327 days with approx. 82,100 visitors..
It is impossible to imagine cosmopolitan Berlin without Oyoun - but its existence is acutely under threat.
The impending closure of Oyoun was provoked by an event that took place on 4 November 2023 on the premises of Oyoun: an evening of "mourning and hope" by the organisation Jewish Voice for a Just Peace in the Middle East, the German section of the international umbrella group European Jews for a Just Peace. The association is dedicated to "informing about the necessity and possibility of a just peace between Palestine and Israel" and "actively working towards the realisation of a lasting peace that is viable for both nations". In 2019, the organisation was awarded the Göttingen Peace Prize.
Oyoun had rejected the Berlin Senate's request to cancel the event and explained its decision in a statement.
The cancellation of Oyoun’s funding would mark the end of freedom of speech and artistic freedom in Germany.
On 22 October 2023, 100 Jewish artists, writers and academics based in Germany signed an open letter "As our Arab and Muslim neighbours are beaten and silenced, we fear the atmosphere in Germany has become more dangerous—for Jews and Muslims alike—than at any time in the nation’s recent history. We condemn these acts committed in our names. We further call on Germany to adhere to its own commitments to free expression and the right to assembly as enshrined in its Basic Law."
All these people should have the opportunity, within the framework of freedom of expression, to speak together and publicly, to mourn and enter into dialogue with one another. It seems ironic when Jewish people and groups are labelled or even defamed as anti-Semitic by German politicians and media.
However, on 31 October 2023, the Green parliamentary group published a press release entitled "Funding for Oyoun must be ended (Förderung von Oyoun muss beendet werden)", in which MP Susanna Kahlefeld accuses the cultural centre Oyoun of acting in an antisemitic manner. Oyoun considers these accusations groundless and explicitly rejects them. Already on 1 November 2023, the Senator for Culture announced in the Berliner Zeitung that he would "fundamentally review the financial support of Oyoun (...) to quickly come to a conclusion and take action" , after the Berlin Senate refused to talk to Oyoun six times.
The cancellation of funding means the end of an organisation that actively practises anti-discrimination and social criticism and contributes to Berlin's religious, cultural, ethnic and political plurality.
Freedom of expression and artistic freedom also uphold the internationalism and cosmopolitanism of cultural life in Germany. It is the task and duty of publicly funded cultural venues to reflect diversity of opinions. Democracy needs places where marginalised, intersectional, pluralistic perspectives are presented and discussed in society, art and culture.
A policy of repressing critical voices causes serious damage to freedom of expression and thus to democracy in Germany. Berlin needs cultural spaces that are dedicated to the issues and concerns of its immediate neighbourhood.
We call on the Senate to grant further funding to Oyoun and protect migrant, queer*feminist and Jewish life in Germany.
Oyoun must stay. Especially in Germany. Especially now.
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Further links (German)
Verbote sind hier Fehl am Platz (TAZ) //
Über die aktuellen Situation um Oyoun (ND) //
(K)ein Raum für Diskurs (TAZ) //
Kunstfreiheit in Gefahr (FR) //
Über die Veranstaltung vom 04.11. (Berliner Zeitung) //
Gutachten Prof. Dr. Möllers (BKM)
Info: <https://forms.gle/b55EbzEBa6YfM8DMA>
Weiteres:
Kulturpolitik im Nahost-Konflikt: (K)ein Raum für Diskurs
taz.de, vom 7. 11. 2023, 18:00 Uhr
Der Berliner Senat droht, dem Kulturzentrum Oyoun die Förderung zu streichen, weil es propalästinensischen Gruppen Räume zur Verfügung stellt.

Der Nahostkonflikt überschattet auch die Kulturpolitik von Berlin Foto: Florian Boillot
BERLIN taz | Louna Sbou ist sichtlich mitgenommen. Sie ist Geschäftsführerin des Oyoun, einem Kulturzentrum in Neukölln an der Hasenheide. Und dem droht wegen des Nahostkonflikts die Finanzierung wegzubrechen. Weil sie marginalisierten jüdischen und palästinensischen Gruppen Räume zur Verfügung stellen, sagt das Oyoun. Weil sie mit Gruppen zusammenarbeiten, die zum Boykott von Israel aufrufen und dessen Existenzrecht infrage stellen, sagt die zuständige Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das sei mit dem Landeskonzept zur Antisemitismusprävention nicht vereinbar.
Konkret geht es um den Verein Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, der am vergangenen Samstag im Oyoun eine „Trauer- und Hoffnungsfeier“ zu seinem 20-jährigen Bestehen abgehalten hat. Eine Sprecherin der Senatskulturverwaltung bestätigt, im Vorfeld die Leitung des Oyoun „eindringlich gebeten“ zu haben, die bereits seit dem Sommer geplante Veranstaltung abzusagen, da diese Gruppe „aktiv die BDS-Bewegung unterstützt“. BDS ist eine internationale Kampagne, die zum Boykott und zur Sanktionierung Israels aufruft.
„Wir sehen das als Eingriff in unsere Arbeit und in die Kunstfreiheit“, sagt Oyoun-Geschäftsführerin Louna Sbou der taz. Bereits im Juni 2021 hätten sie auf Drängen der Senatskulturverwaltung eine Veranstaltung mit der Jüdischen Stimme, der Linken Neukölln und der Gruppe Palästina Spricht abgesagt. Auch bei anderen Veranstaltungen zu palästinensischen Perspektiven auf den Nahostkonflikt und teils auch bei der Arbeit mit palästinensischen Künstler*innen habe der Senat Druck ausgeübt.
Das sei auch schon unter dem Vorgänger von Kultursenator Joe Chialo (CDU) so gewesen, Klaus Lederer von den Linken. „Für uns war insbesondere irritierend, dass das Veranstaltungen betraf, an denen die Linke Neukölln beteiligt war“, sagt Sbou. „Bei einer linken Hausleitung waren wir davon ausgegangen, dass Veranstaltungen eines Bezirksverbands der eigenen Partei unstrittig sind.“
Eine Million Euro Fördergelder pro Jahr
Die Geschäftsführerin bezeichnet die Einmischung des Senats in das Programm des Kulturzentrums als „rassistisch“. Eine solche Einflussnahme auf palästinensische Stimmen stelle diese unter antisemitischen Generalverdacht, sagt Sbou. „Wir verstehen uns als einen Ort der kritischen Auseinandersetzung, und wir wollen auch einen Raum öffnen, in dem es um antipalästinensischen Rassismus geht.“
Sbou versteht das Oyoun als „Brave Space“, einen Raum, in dem in einem geschützten Umfeld Dinge ausgesprochen werden können, ohne gleich bewertet oder verurteilt zu werden. „Wir sind ein Ort, der Dialoge möglich macht, die an anderer Stelle unbequem sind.“
Louna Sbou, Geschäftsführerin Oyoun„Wir sind ein Ort, der Dialoge möglich macht, die an anderer Stelle unbequem sind“
„Die von uns geförderten Einrichtungen müssen sich im Rahmen demokratisch abgesteckter Grenzen bewegen“, sagt die Sprecherin der Kulturverwaltung auf taz-Nachfrage. Darauf hätten sie das Oyoun mehrfach hingewiesen. Die Verwaltung fördert das Kulturzentrum mit rund einer Million Euro im Jahr. Die Fortsetzung der Förderung werde aktuell „mit Nachdruck“ geprüft, so die Sprecherin.
Das Oyun stellt sich dennoch fest an die Seite der Jüdischen Stimme und sagte die Veranstaltung am Samstagabend nicht ab. Mehrere Gäste im großen Veranstaltungssaal tragen die Kufiya, das Palästinensertuch. Einige kommen mit Plakaten in der Hand direkt von der propalästinensischen Demonstration, die am Nachmittag mit rund 10.000 Teilnehmer*innen vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz gezogen war und zu der die Jüdische Stimme mit aufgerufen hatte.
Hamas bleibt bei Jüdischer Stimme eine Leerstelle
„Israel spricht nicht in unserem Namen“, sagt Nirit Sommerfeld von der Jüdischen Stimme bei der Begrüßung. Mit dem „Schock und Horror des Hamas-Massakers“ habe sich die „grausame Gewissheit“ eingestellt, „dass Israels Antwort darauf unerbittlich sein würde“. Die Welt erlebe gerade einen Genozid, sagt sie, „Angriffe von Milizen aus Gaza“ seien keine Rechtfertigung für Bombardierungen. „Die Ursprünge liegen weit vor dem 7. Oktober. Darüber wollen wir uns austauschen.“
Vom „jüdischen Mainstream“ würden sie geächtet, sagt der Vorsitzende der Jüdischen Stimme, Wieland Hoban. „Aber man hört uns etwas eher zu als palästinensischen Stimmen.“ Für ihn wird der deutsche Erinnerungsdiskurs perfide gegen Minderheiten gewendet, aus dem Holocaust seien „falsche Lehren“ gezogen worden, sagt er. Ähnlich wie bei der propalästinensischen Demonstration am Nachmittag bleibt auch an diesem Abend die Verantwortung der Hamas eine Leerstelle.
Wie sehr, das zeigt sich auch in dem Statement von Gründungsmitgliedern, die nach Hoban sprechen. „Hamas sind keine Politiker, sie haben keine Konventionen unterschrieben“, sagt etwa Iris Hefets. „Deshalb sind unsere Adressaten auch die Politiker.“ Sie weine in beide Richtungen, „ich will aber nicht den Anschein erwecken, dass es eine Symmetrie gibt“, sagt Fanny-Michaela Reisin. „In Israel zu leben ist eine selbstgewählte Entscheidung. In Gaza ist es das nicht.“ „Wenn es so weitergeht, sehe ich nicht, wie alle dort zusammenleben können“, sagt Refets am Ende.
Kulturförderung und Antisemitismus
Oyoun Das Kulturzentrum besteht seit 2020 und ist die Nachfolge der Werkstatt der Kulturen. Jährlich finden rund 600 Veranstaltungen mit fast 82.000 Besucher*innen statt. Das Oyoun arbeitet intersektional und legt laut Leitbild einen „Fokus auf queer*feministische, dekoloniale und klassenkritische Perspektiven“.
Landeskonzept Im Berliner Konzept zur Antisemitismusprävention heißt es: Berlin „bekennt sich zu Israels Existenz- und Selbstverteidigungsrecht“ und erteilt „antisemitischen Boykottkampagnen eine klare Absage“.
BDS Die BDS-Bewegung hat zum Ziel, Israel wirtschaftlich, politisch und kulturell zu isolieren. Führende Personen aus dem BDS-Umfeld sprechen Israel das Existenzrecht ab. Der Bundestag hat die Gruppierung 2019 als antisemitisch eingestuft. (usch)
Große Sorge bereiten den Teilnehmer*innen die möglichen Pläne Israels, die zwei Millionen Menschen im Gazastreifen nach Ägypten umzusiedeln. „Was Todeszahlen und Vertreibung betrifft, stellt das die Nakba in den Schatten“, sagt Ahmed Abed, Linke-Abgeordneter aus Neukölln, der an dem Abend für die palästinensische Seite auf der Bühne spricht. Er beklagt die „Jagd“ auf BDS-Unterstützer*innen, dabei sei dies „die friedlichste Art des Widerstands“.
Willkürliche Entscheidung
Oyoun-Geschäftsführerin Louna Sbou und ihre Kollegin Nina Martin sagen, sie wollen jüdischen Projekten einen Raum geben, unabhängig von deren Positionierung zum BDS. Insgesamt hätten sie rund 600 Veranstaltungen pro Jahr. „Wir setzen uns aktiv gegen Antisemitismus ein und machen bei Palästina keine Ausnahme“, sagt Sbou. Sie hätten Antisemitismusbeauftragte, drei von zehn Personen im Beirat seien jüdisch. „Wenn jemand das Existenzrecht Israels infrage stellt, ist das auch für uns ein absolutes No-Go.“
Verboten ist der Verein Jüdische Stimme nicht, ebenso wenig die Organisation Palästina spricht. Dass der Senat das Kulturzentrum dennoch gedrängt habe, keine Veranstaltungen mehr mit ihnen durchzuführen, „weil das ‚politisch zu brisant‘ sei“, findet Sbou willkürlich. Denn es gebe vom Senat keine Kriterien, ab wann das gelte.
Die Jüdische Stimme steht aktuell allerdings nicht nur wegen ihrer Nähe zum BDS in der Kritik, sondern auch wegen ihrer Reaktion auf das Pogrom der Hamas. „Was nun geschehen ist, glich einem Gefängnisausbruch, nachdem die Insassen zur lebenslangen Haft verurteilt wurden, nur weil sie Palästinener:innen sind“, schrieb der Verein 10. Oktober in einem Statement.
Sbou will das nicht bewerten. „Gelebte Erfahrung steht für uns im Zentrum unserer Arbeit. Es steht uns nicht zu, zu beurteilen, wie sich eine Gruppe von Betroffenen ausdrückt.“ Ihre Kollegin Nina Martin ergänzt: „Gerade eine Demokratie braucht Diskurse und muss Debatten aushalten, die dazu noch in Nordneukölln wichtig sind.“ Wenn tagtäglich Menschen auf der Sonnenallee protestieren, sei es umso wichtiger, Räume zu öffnen, um auch zu diskutieren.
Info: https://taz.de/Kulturpolitik-im-Nahost-Konflikt/!5968435/
Vielen Dank und liebe Grüße,
Martin
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
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Ein Beitrag von Cornelia Esslinger
hier Antworten auf das Versagen des Geheimdienstes und Verschiedenes zum
Religionsfanatismus der Hamas:
https://www.n-tv.de/politik/Hamas-Terroristen-bekamen-erst-am-Morgen-des-Uberfalls-das-Kommando-article24517489.html
„Eine der quälenden Fragen nach dem Massaker des 7. Oktober: Warum hat
der israelische Geheimdienst nichts von dem Plan der Hamas-Terroristen
mitbekommen? Ein Bericht zeichnet nun nach, wie es dazu gekommen ist.
Nur wenige Hamas-Führer wussten Bescheid. Hunderte Terroristen wurden
dagegen erst am Morgen des 7. Oktober zusammengerufen und in letzter
Minute in die Pläne eingeweiht.“
https://www.n-tv.de/politik/Wie-die-Mullahs-bei-der-Hamas-Strippen-ziehen-article24516007.html
„Der Politologe mit persischen Wurzeln, der am Londoner King's College
studierte, ist spezialisiert auf Recherche zu den Revolutionsgarden,
einer mit etwa 190.000 Kämpfern militärisch und politisch enorm
mächtigen Institution im Iran. Sie ist eng verbunden mit dem Obersten
Führer, Ayatollah Chamenei, und unterdrückt im eigenen Land jegliches
Aufbegehren gegen das Mullah-Regime. Ihr für "Internationales"
zuständiger Arm, die Quds-Brigaden, verfolgt das erklärte Ziel, den
Staat Israel auszuradieren. "Quds" steht als arabische Kurzform für
Jerusalem.“
"Die Revolutionsgarden des Iran sind die judenfeindlichste Organisation
weltweit", sagt Aarabi im Gespräch mit ntv.de <http://ntv.de>, sie seien
islamistische Hardliner, die ihre Rekruten und deren Familien den
Dschihad, den "Gotteskampf" lehren gegen Juden, Christen und iranische
Regimegegner. "Sie alle müssen nach ihrer Lehre konvertieren oder
getötet werden."
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Riesiges-Arsenal-Geld-aus-Iran-wer-ist-die-Hisbollah-article24508464.html
Anführer der Hisbollah preist Hamas-Massaker als „heroisch, gesegnet,
perfekt.“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Terror-Anlagen-in-Gaza-Israelische-Soldaten-zeigen-Raketenwerfer-in-Pfadfinder-Heim-article24515073.html
„Die Hamas nutzt in ihrem Kampf gegen Israel Zivilisten als
Schutzschilde. Wie weit sie dabei geht, sollen Videos der israelischen
Streitkräfte aus dem Gazastreifen zeigen. Auf den Aufnahmen sind
Raketenwerfer mitten in Jugendeinrichtungen und einer Moschee zu sehen.“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Hamas-Uberlaeufer-Sie-wollen-nicht-nur-Israel-ausloeschen-article24485175.html
„Mosab Hassan Yousef verbringt seine Kindheit bei der Hamas. Als Sohn
eines Mitgründers erlebt er Gräueltaten der Terrorgruppe hautnah mit.
Später wechselt er die Seiten, arbeitet für den Geheimdienst Israels. In
einem Fernsehinterview spricht er über die Motive der Hamas.“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Viel-beachtete-Israel-Rede-Habecks-Video-in-voller-Laenge-article24504024.html
Bemerkenswert diese Ansprache von Habeck. Ich finde, es trifft den Nagel
auf den Kopf. Wir deutschen nehmen aufgrund des Holocaust eine
Sonderrolle ein und die Weltgemeinschaft erwartet das m.E. auch von uns.
Unsere Solidarität mit den Juden ist Pflicht, weil sie von dem
gegenwärtig aufkommenden Judenhass retraumatisiert werden. Das Massaker
hat alte Wunden aufgerissen.
Grüße
Cornelia
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.