09.02.2024

Seniler Senior? Vernichtendes Urteil für Biden

berliner-zeitung.de, 09.02.2024 | 04:53 Uhr,Christiane Jacke und Julia Naue, dpa

Es gibt große Zweifel an der mentalen Fitness des US-Präsidenten. Ein Sonderermittler gibt ihm nun offiziell den Stempel eines senilen Greises. Mit seiner Re...


Selbst in seiner eigenen Partei stellen sich einige die Frage, ob Joe Biden in seinem Alter die richtige Wahl für einen der härtesten Jobs der Welt ist.Evan Vucci/AP


Washington-Joe Biden ist empört. „Ich weiß, was zum Teufel ich tue. Ich bin Präsident und ich habe dieses Land wieder auf die Beine gebracht“, sagt der 81-Jährige sichtlich aufgebracht an einem Pult im Weißen Haus.


Extrem kurzfristig hat der Demokrat ein Statement in der Regierungszentrale anberaumt, um sich seine Wut von der Seele zu reden. Ja, er sei ein älterer Mann, aber sein Gedächtnis sei völlig in Ordnung, wettert er da. Bidens Versuch, die Öffentlichkeit von seiner Eignung für das höchste Amt im Staat zu überzeugen, endet in einem turbulenten Schlagabtausch mit Journalisten - und mit einem weiteren Beleg, dass der älteste US-Präsident aller Zeiten tatsächlich vieles durcheinanderbringt.


300 Seiten über den Zustand des US-Präsidenten

Was hat seine wütende Reaktion ausgelöst? Der brisante Abschlussbericht des Sonderermittlers Robert Hur zur Dokumenten-Affäre, die Biden vor etwa einem Jahr in Erklärungsnot brachte.

In dem Bericht steckt eigentlich eine positive Nachricht für Biden: Die Tatsache, dass er Jahre nach seinem Abschied aus dem US-Vizepräsidentenamt vertrauliche Regierungsunterlagen privat aufbewahrte, hat für den jetzigen Präsidenten kein juristisches Nachspiel. Das stellt Hur schon im ersten Satz seines Abschlussberichts klar.


Doch was auf den mehr als 300 Seiten danach folgt, ist vernichtend: Der mächtigste Mann der Welt wird darin in aller Ausführlichkeit dargestellt als tattriger Greis, als „wohlmeinender älterer Mann mit einem schlechten Gedächtnis“, dem man schwerlich böse Absicht nachweisen könne. Mitten im Wahlkampf für eine zweite Amtszeit ist das für Biden politisch verheerend.


Zweifel auch in den eigenen Reihen

Der Demokrat will bei der Präsidentenwahl im November erneut antreten, und sein Alter ist ohnehin das größte Problem seiner Wiederwahlkampagne. Selbst in seiner eigenen Partei stellen sich einige die Frage, ob Biden in seinem Alter die richtige Wahl für einen der härtesten Jobs der Welt ist.


Die Republikaner wiederum nutzen Bidens ständige Patzer schon jetzt für stetige politische Angriffe gegen ihn. Einige versuchen nun offensiv, ihn aufgrund seiner geistigen Verfasstheit für amtsuntauglich zu erklären. Alle paar Tage liefert Biden neues Futter. Allein innerhalb einer Woche verwechselte Biden zuletzt Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron mit einem von dessen Vorgängern, François Mitterrand - und kurz darauf die frühere Kanzlerin Angela Merkel mit dem verstorbenen Ex-Regierungschef Helmut Kohl.


Falls Biden ausfällt, würde ihn im Amt erst einmal Vizepräsidentin Kamala Harris vertreten. Als Ersatzkandidatin für die Präsidentenwahl aber hätte sie aufgrund mangelnder Sichtbarkeit und Beliebtheitswerte wohl kaum eine Chance. Einen offiziellen Plan-B hat die Partei nicht: Sie hat es versäumt, einen Nachfolger aufzubauen. Und Biden behauptet von sich, er sei die am besten qualifizierte Person für den Job.


Das bittere Urteil

Und nun das: Ein Sonderermittler des Justizministeriums kommt nach einer 15-monatigen Untersuchung mit 173 Befragungen von 147 Zeugen und der Sichtung von Millionen Dokumenten zu dem hochoffiziellen Schluss, dass es um die mentale Fitness des US-Präsidenten schlecht bestellt ist.


Biden selbst stand den Ermittlern an zwei Tagen im vergangenen Oktober fünf Stunden lang Rede und Antwort. Ausgewertet wurden auch lange Mitschnitte von Unterhaltungen Bidens mit seinem Ghostwriter für ein 2017 erschienenes Buch. Das Material hinterließ bei den Ermittlern ein desaströses Bild.


In dem Bericht von Sonderermittler Hur heißt es, Bidens Gedächtnis habe „erhebliche Einschränkungen“ offenbart und sei teils „verschwommen“ gewesen. Die Gespräche seien „oft quälend langsam“ verlaufen. Biden habe Mühe gehabt, sich an Ereignisse zu erinnern und mitunter sogar, eigene Notizen zu lesen und wiederzugeben.


„Er wusste nicht mehr, wann er Vizepräsident war, vergaß am ersten Tag des Gesprächs, wann seine Amtszeit endete und vergaß am zweiten Tag des Gesprächs, wann seine Amtszeit begann.“ Der Präsident habe sich auch nicht mehr erinnern können, wann sein Sohn Beau gestorben sei.

Darüber echauffiert sich Biden bei seinem Auftritt ganz besonders. „Wie zur Hölle kann er es wagen, das aufzubringen“, schimpft er über den Sonderermittler. Der Tod seines Sohnes ist eine der offenen Wunden in Bidens Leben. Auch sonst weist er mehrere Anschuldigungen aus dem Bericht zurück - und all die Zweifel an seiner geistigen Verfassung.


Das Weiße Haus bemüht sich um Schadensbegrenzung

„Ich bestreite, dass die Charakterisierungen über sein Gedächtnis, die in dem Bericht stehen, zutreffend sind, denn das sind sie nicht“, sagte Ian Sams, ein Sprecher des Weißen Hauses. Man frage sich, warum der Bericht „Zeit damit verbringt, grundlose und unangemessene Kritik am Präsidenten zu üben“. Auch die in dem Bericht aufgestellte Behauptung, dass der 81-Jährige sich nicht mehr daran erinnern könne, wann sein Sohn Beau starb, sei falsch und unangemessen.

Vizepräsidentin Kamala Harris nannte den Bericht „politisch motiviert“. „Die Art und Weise, wie das Verhalten des Präsidenten in diesem Bericht charakterisiert wurde, könnte nicht falscher sein, was die Fakten angeht, und ist eindeutig politisch motiviert“, sagte sie. Soweit wollte Sprecher Sams nicht gehen, wies jedoch darauf hin, dass man sich derzeit in einem Umfeld befinde, „das eine Menge Druck erzeugt, weil die Republikaner im Kongress Staatsanwälte angreifen, die ihnen nicht gefallen“.


Die Affäre

Doch worum ging es bei dem Bericht eigentlich? Vor etwa einem Jahr waren in mehreren Tranchen vertrauliche Dokumente aus Bidens Vizepräsidenten-Zeit in Privaträumen des Demokraten aufgetaucht - unter anderem in der Garage seines Hauses in Wilmington.

Zunächst waren Mitarbeiter in privaten Büroräumen auf Dokumente gestoßen, später wurden Ermittler eingeschaltet, die bei Durchsuchungen Räume und Häuser an verschiedenen Orten durchkämmten. Justizminister Merrick Garland setzte schließlich den Sonderermittler ein, um die heiklen Anschuldigungen gegen seinen eigenen Chef untersuchen zu lassen.


Garland wählte dabei - womöglich als Versuch, größtmögliche Unabhängigkeit zu zeigen - als Sonderermittler einen früheren Staatsanwalt, der für diese Position vom damaligen Präsidenten Donald Trump nominiert worden war. Und der lieferte nun einen Bericht ab, der sich in Teilen eher wie die Auswertung eines geistigen Kompetenztests liest.


Der brisante Bericht

Sonderermittler Hur kommt darin zu dem Schluss, dass in der Dokumenten-Affäre keine Anklage gegen Biden gerechtfertigt sei. Der Demokrat habe zwar als Privatperson „absichtlich geheime Materialien aufbewahrt“ und mitunter auch mit seinem Ghostwriter geteilt. Dass dies dennoch keine juristischen Konsequenzen haben wird, begründet Hur unter anderem mit Bidens geistigem Zustand.


„Wir haben auch bedacht, dass sich Herr Biden vor Gericht wahrscheinlich als sympathischer, wohlmeinender, älterer Mann mit schlechtem Gedächtnis darstellen würde, wie er es auch während unserer Befragung tat.“ Es wäre wohl schwierig, Geschworene davon zu überzeugen, dass sie Biden nach seiner Amtszeit - „einen dann ehemaligen Präsidenten weit über 80“ - einer Straftat für schuldig befinden sollten, die „einen geistigen Zustand der Vorsätzlichkeit“ erfordere. Das sitzt.


Ermittler fanden in Bidens Haus in Wilmington unter anderem als vertraulich eingestufte Dokumente zu Afghanistan - in einem ramponierten Papp-Karton, umgeben von allerlei Haushaltsgegenständen, etwa einer Leiter, Blumentöpfen, Deko-Material. Fotos von diesem Fund und diversen anderen sind in dem Bericht enthalten. Das Weiße Haus hatte vorab die Möglichkeit, Schwärzungen des Berichtes zu verlangen, machte davon aber keinen Gebrauch.


Die Munition für Trump

Die Angelegenheit ist für ihn auch deshalb politisch heikel, weil sein voraussichtlicher Herausforderer bei der Präsidentenwahl, sein republikanischer Amtsvorgänger Trump, wegen ähnlicher Vorwürfe ins Visier von Ermittlern geriet - und nicht ohne eine Anklage davon kam. Trumps Fall hat freilich ein ganz anderes Ausmaß:


Er lagerte nach seinem Abschied aus dem Weißen Haus in deutlich größerem Umfang Regierungsunterlagen in einem privaten Anwesen - darunter Dokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe, etwa zu den nuklearen Fähigkeiten der USA. Vorgeworfen wird Trump außerdem, er habe die Ermittlungen bewusst behindert und mithilfe von Mitarbeiten versucht, Material verschwinden zu lassen. Er muss sich dafür ab Ende Mai vor Gericht verantworten.


Trump wettert nun - erwartbar und wie schon zuvor - über ein angebliches Zwei-Klassen-System in der US-Justiz: Bidens Fall sei schlimmer als seiner, und trotzdem werde der Präsident verschont. Diese Botschaft dürfte Trump weiter durch das Wahljahr tragen - und all die Einschätzungen zu Bidens geistiger Fitness für seine Zwecke ausschlachten. Dabei bringt Trump selbst ständig Namen durcheinander. Nur fällt das bei einer Wahlkampfrede weniger ins Gewicht als bei einem Auftritt des amtierenden Präsidenten.


Der nächste Fehler

Biden betont mehrfach, sein Fall sei in keiner Weise mit dem von Trump vergleichbar. Er habe umfassend kooperiert bei den Ermittlungen, anders als Trump. In seinem Fall gebe es auch keine Anklage.


Und dann passiert, was nicht hätte passieren dürfen: Biden ist eigentlich schon dabei, nach seinem Wut-Auftritt den Raum zu verlassen, da stoppt er - und kehrt zurück ans Pult, um noch eine Frage zum Konflikt im Nahen Osten zu beantworten. In seiner Replik macht er den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi - zum Staatschef von Mexiko. Voller Häme reagiert der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson: Mit seinem Auftritt habe Biden endgültig bewiesen, wie es um seine geistige Verfasstheit stehe.


Info: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/seniler-senior-vernichtendes-urteil-fur-biden-li.2185350


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.02.2024

Termin Bekanntgabe

aus e-mail von  Ingrid Rumpf, 8. Februar 2024, 17:09 Uhr


-------- Weitergeleitete Nachricht --------


Betreff: Termin Bekanntgabe

Datum: Thu, 8 Feb 2024 12:37:09 +0100

Von: ribhidy@googlemail.com

An: 'Schatzmeister' <schatzmeister@dpg-netz.de>



Sehr geehrte Mitglieder der DPG e.V., liebe Leserin, lieber Leser,


zum Thema: Krieg in Nahost - Geiseln gegen Waffenruhe?


diskutiert heute Abend phoenix-Moderatorin *Anke Plättner* mit:


  * *Lidia Averbukh*, Israel-Expertin, Bertelsmann Stiftung

  * *Nazih Musharbash*, Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft

  * *Guido Steinberg*, Nahost-Experte, Stiftung Wissenschaft und Politik

    (SWP)

  * *Gerhard Conrad*, Islamwissenschaftler und ehem. Mitarbeiter

    BND-Mitarbeiter.


Link hierzu: phoenix runde - phoenix

<https://www.phoenix.de/sendungen/gespraeche/phoenix-runde/krieg-in-nahost---geiseln-a-4293397.html>





*Einladung*

**

*DPG -Zoom-Vortrag *

*19.2.2024 - 19:00 UHR*

**

*Dr. Tamar Amar-Dahl*

**

*Thema: *

*Das neo-zionistische Israel und der Gaza-Krieg 2023/2024: Eine zweite

Nakba ?*


Beitreten Zoom Meeting

https://us02web.zoom.us/j/85828489368?pwd=Z0lJQ2dYbDU5MDllazRTUmVQeHlFZz09


Meeting-ID: 858 2848 9368

Kenncode: 728831


Über Ihre Teilnahme freuen wir uns sehr.


*DR. R I B H I  Y O U S E F*


Schatzmeister

Vizepräsident Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e.V.

Bismarckstrasse 111

47057 Duisburg


TEL.: 01724600860

E-Mail: ribhidy@googlemail.com <http://urlblockederror.aspx/>


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08.02.2024

liveblog Krieg in Nahost ++ UN kritisieren Zerstörung an Gaza-Grenze scharf ++

tagesschau.de, Stand: 08.02.2024 21:49 Uhr

UN-Menschenrechtskommissar Türk hat Berichte über die anhaltende Zerstörung von Gebäuden in Gaza entlang der Grenze zu Israel als "rechtswidrig und mutwillig" kritisiert. Israel griff am Morgen Ziele in Rafah an. Alle Entwicklungen im Liveblog.

21:49 Uhr

Israels Armee greift Hisbollah-Kommandeur im Libanon an

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Dies sei eine Reaktion auf Raketenstarts aus dem Libanon Richtung Israel gewesen, an denen dieser laut Militär beteiligt gewesen sein soll, teilte die Armee mit. Zuvor hatte das Militär einen schwer verletzten israelischen Soldaten durch Beschuss aus dem Libanon gemeldet.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz meldete mehrere Verletzte durch den israelischen Luftangriff. Eine Person befinde sich in "kritischem Zustand". Eine israelische Drohne habe in der Stadt Nabatieh ein Auto direkt getroffen, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. In dem Wagen hätten zwei Menschen gesessen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

21:04 Uhr

Medienberichte: Kontakt zu Hamas-Chef soll abgebrochen sein

Hochrangige Hamas-Mitglieder sollen israelischen Medienberichten zufolge bereits seit mehreren Wochen keinen Kontakt mehr zum Anführer der Islamistenorganisation im Gazastreifen haben. Jihia al-Sinwar sei auch nicht an der kürzlich an Israel übermittelten Antwort der Hamas auf einen internationalen Vermittlungsvorschlag für ein Geisel-Abkommen beteiligt gewesen, berichtete der israelische Sender Kan am Abend. Demnach fürchtet Sinwar, sein Versteck im Gazastreifen könne durch Kommunikation entdeckt werden.

Laut dem israelischen Sender Channel 12 ist es unklar, ob der Grund für den Kontaktabbruch die Verfolgung Sinwars oder auch technische Schwierigkeiten sein könnten - oder ob es sich um einen "taktischen Schachzug" des Hamas-Führers handelt.

 

Player: audioDer Drahtzieher vom 7. Oktober-Terror in Israel - Wer ist Yahya Sinwar? Porträt 29.11.2023

Hamas-Anführer Sinwar Der Stratege des Terrors

Jahia Sinwar, Anführer der Hamas im Gazastreifen, gilt als Drahtzieher der Terrorangriffe. Wer ist er? mehr

21:04 Uhr

USA gegen israelische Militäroperationen in Rafah

Die USA haben betont, Pläne Israels für größere Militäroperationen in Rafah nicht zu unterstützen. Außenminister Antony Blinken habe die Bedenken der USA gegen solche Operationen deutlich gemacht, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby. "Jede größere Militäroperation in Rafah zu diesem Zeitpunkt unter diesen Umständen mit mehr als einer Million - wahrscheinlich eher anderthalb Millionen - Palästinensern, die in Rafah Zuflucht suchen und gesucht haben, ohne angemessene Rücksicht auf ihre Sicherheit, wäre eine Katastrophe, und wir würden sie nicht unterstützen", so Kirby.

 

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, und der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, während eines Pressebriefings im Weißen Haus.

19:50 Uhr

UN-Gremium fordert psychosoziale Hilfen für Kinder

Die Leiterin des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes (CRC) hat "massive psychosoziale Unterstützung" für vom Gaza-Krieg und dem beispiellosen Terrorangriff der Hamas auf Israel betroffene Kinder und Familien im Gazastreifen und Israel eingefordert. Ann Skelton sagte, das 18-köpfige Gremium unabhängiger Experten bedauere es, dass Israel seine Teilnahme an dem Ausschuss ausgesetzt habe. Eine eigentlich für den Januar vorgesehene reguläre Überprüfung durch das Komitee wurde für September neu angesetzt.

"Kein Kind sollte in Angst, Schmerz und Hunger aufwachsen. Doch heute ist kein Kind im Gazastreifen frei von Angst, Schmerz und Hunger", sagte sie. "Sie können sich sogar glücklich schätzen, wenn sie diesen Krieg überhaupt überleben und die Chance haben, erwachsen zu werden." Skelton wies auf die "kolossalen humanitären Bedürfnisse" von mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen hin.

19:10 Uhr

Frankreich "sehr besorgt" über verstärkte Angriffe auf Rafah

Die französische Regierung hat sich besorgt über die verstärkten Angriffe Israels auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen geäußert. "Rafah ist ein wichtiger Ort für den Transport von Hilfsgütern in den Gazastreifen", sagte der Sprecher des französischen Auslandsministeriums, Christophe Lemoine. Es verstoße gegen internationales Recht, die Zivilbevölkerung daran zu hindern, humanitäre Hilfe zu erhalten. Die Regierung sei "sehr besorgt" angesichts der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen und insbesondere nahe dem Grenzübergang in Rafah, sagte Lemoine. Frankreich dringt auf eine dauerhafte Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der Hamas.

19:06 Uhr

Irak und Iran verurteilen US-Angriff auf in Bagdad

Nach dem US-Luftangriff in Bagdad, bei dem unter anderem ein Kommandeur der pro-iranischen Hisbollah-Brigaden getötet wurde, haben der Iran und der Irak das Vorgehen des US-Militärs verurteilt. Irakische Behörden bezeichneten den Angriff als "unverhohlenes Attentat" in einem Wohngebiet der Hauptstadt. Die USA agierten außerhalb der "Gründe und Ziele", wegen der die von ihr geführte internationale Militär-Koalition im Land sei. Die irakische Regierung sei daher "mehr denn je" dazu gedrängt, die Mission der Koalition zu beenden, "die zu einem Faktor der Instabilität für den Irak geworden ist", erklärte ein Sprecher des Ministerpräsidenten Mohammed Schia al-Sudani.

Auch der Iran verurteilte den US-Angriff scharf. Die Fortsetzung "eines solchen amerikanischen Abenteurertums" stelle "eine Bedrohung des regionalen und internationalen Friedens und der Sicherheit dar", erklärte Außenamtssprecher Nasser Kanani.

 

 

08.02.2024

Drohnenangriff US-Militär tötet irakischen Milizkommandeur

Der Getötete soll für Operationen in Syrien zuständig gewesen sein. mehr

18:56 Uhr

UNRWA warnt vor Hungersnot im Norden des Gazastreifens

Hunderttausende Menschen im Norden und Zentrum des Gazastreifens sind nach UN-Angaben von Nahrungsmittelknappheit bedroht. Die UN habe im Norden des Gazastreifens Orte ausgemacht, "wo die Menschen vermutlich am Rande einer Hungersnot stehen", erklärte Philippe Lazzarini, Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) im Onlinedienst X. "Mindestens 300.000 Menschen in diesem Gebiet sind für ihr Überleben auf unsere Hilfe angewiesen", betonte er. 

Seit Anfang des Jahres sei die Hälfte der UN-Anfragen für Hilfsmissionen im nördlichen Gazastreifen jedoch abgelehnt worden, erklärte Lazzarini. Die letzte Lieferung von Hilfsgütern in das Gebiet sei vor mehr als zwei Wochen genehmigt worden.  

17:18 Uhr

Türk: Errichtung einer "Pufferzone" ist Kriegsverbrechen

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, ist besorgt über Berichte, dass das israelische Militär entlang der Grenze im Gazastreifen zu Israel sämtliche Häuser zerstört. Dabei geht es um einen Plan Israels, dort eine einen Kilometer breite "Pufferzone" zu errichten, um Angriffe auf Israel zu unterbinden.

Er erinnere die israelische Führung daran, dass es einer Besatzungsmacht nach dem humanitären Völkerrecht verboten sei, Gebäude in Privatbesitz zu zerstören, außer, wenn dies für militärische Operationen absolut nötig sei. Zerstörungen zur Einrichtung einer Sicherheitszone gehörten nicht dazu. "Die umfassende Zerstörung von Eigentum, die nicht durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt ist und rechtswidrig und mutwillig durchgeführt wird, stellt eine schwere Verletzung der Vierten Genfer Konvention und ein Kriegsverbrechen dar", so Türk.

Sein Büro habe seit Oktober 2023 die Zerstörung von zahlreichen Wohnhäusern, Schulen und anderen Gebäuden in Gebieten registriert, in denen nicht oder nicht mehr gekämpft wurde, teilte Türk mit. Israel habe dafür bislang keine Begründungen geliefert. Es habe den Anschein, dass damit die Rückkehr von Zivilisten in diese Regionen verhindert werden solle. Die Bevölkerung damit zur Umsiedlung zu zwingen, könne ebenfalls ein Kriegsverbrechen sein, teilte Türk mit. 

16:08 Uhr

Biden empfängt jordanischen König am Montag

US-Präsident Joe Biden empfängt in der kommenden Woche den jordanischen König Abdullah II. im Weißen Haus. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, teilte mit, Biden wolle am Montag mit seinem Gast über die Lage im Gazastreifen und die Bemühungen um ein dauerhaftes Ende der Krise sprechen. Auch Hilfslieferungen für den abgeriegelten Küstenstreifen würden besprochen. König Abdullah wird den Angaben zufolge von seiner Ehefrau Rania begleitet.

15:45 Uhr

Straßenkunst in Barcelona für Frieden in Nahost

Eine Kunstinstallation des französischen Straßenkünstlers James Colomina, die zur Beendigung der Kämpfe im Gazastreifen und zum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern aufruft, wurde in Barcelona enthüllt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters soll die Installation nach etwa vier Stunden von Bauarbeitern wieder entfernt worden sein.

 

Unter dem Titel "The Children of Peace" ("Die Kinder des Friedens") zeigt die Installation zwei Kinder, von denen eines eine jüdische Kippa und das andere eine palästinensische Keffiyeh als Kopfbedeckung trägt. Beide halten sich an den Händen und sehen auf eine weiße Leinwand, auf der ein herzförmiges Friedenssymbol aus roten Handabdrücken zu sehen ist.

15:24 Uhr

Pro-Palästina-Demo an der FU in Berlin

Wenige Tage nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin (FU) sind dort bei einer Kundgebung propalästinensische und proisraelische Gruppen aufeinandergetroffen. Laut Polizei folgten rund 85 Menschen einem Aufruf zu der Demo vor der FU-Mensa unter dem Titel "Solidarität mit Palästina". Es habe etwa 25 Gegendemonstranten gegeben. Der Polizei waren "keine nennenswerten Zwischenfälle" bekannt. Kurzzeitig kam es zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Demonstranten.

Am Wochenende war der 30 Jahre alte, jüdische FU-Student Lahav Shapira mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus gekommen. Ein 23 Jahre alter propalästinensischer, deutscher Kommilitone soll ihn im Ausgehviertel in Berlin-Mitte geschlagen und getreten haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung, die Tat werde derzeit sowohl als antisemitisch eingestuft als auch im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt. Die Kundgebung war laut den Veranstaltern schon vor der Tat angekündigt. 

 

 

08.02.2024

Berlin Pro-palästinensische Demonstration vor der FU Berlin verläuft weitgehend ruhig

Eine pro-palästinensische Demonstration vor der FU barg Eskalationspotenzial. mehr

15:04 Uhr

Milei und Herzog besuchen Kibbuz an Grenze zum Gazastreifen

Der argentinische Präsident Javier Milei hat mit seinem israelischen Amtskollegen Izchak Herzog einen Kibbuz im Grenzgebiet zum Gazastreifen besucht. In dem Kibbuz Nir Oz hatte die Hamas und andere extremistische Organisationen am 7. Oktober ein Viertel der Einwohner getötet oder in den Gazastreifen verschleppt. Die Angreifer richteten schwerste Verwüstungen an.

Herzog beschrieb das Massaker als "einen der barbarischsten und sadistischsten Terroranschläge der Neuzeit, vor allem seit dem Holocaust". Der argentinische Präsident sprach von einem Besuch, der ihn "tief in der Seele bewegt" habe. "Als wir die Bilder in der ganzen Welt sahen, hat es uns mit Horror erfüllt, aber sie jetzt ganz aus der Nähe im echten Leben zu sehen, ist noch verstörender und so eine starke Erfahrung." Er habe Erzählungen von Familien gehört, "die buchstäblich halbiert wurden". 

 

Milei und Herzog in einem Kibbuz an der Grenze zum Gazastreifen. An dem Besuch nahm auch eine weibliche Geisel teil, die im Rahmen eines Deals mit der Hamas vor rund zwei Monaten wieder freigelassen worden war. Sie sei zum ersten Mal seit dem 7. Oktober wieder in ihrem Haus gewesen, teilte ein Sprecher des israelischen Präsidenten mit. 

14:31 Uhr

EU-Staaten beschließen Militäreinsatz im Roten Meer

Die EU-Staaten haben den geplanten Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer beschlossen. Mit der Entscheidung werden unter anderem der Auftrag und der Sitz des Hauptquartiers für die Operation Aspides festgelegt, wie die Nachrichtenagentur dpa von Diplomaten erfuhr.

Der formale Beschluss zum Start des Einsatzes soll bei einem Außenministertreffen am 19. Februar in Brüssel gefasst werden. Das operative Hauptquartier der Operation wird in der griechischen Stadt Larisa eingerichtet.

Der grundsätzliche Plan für den EU-Militäreinsatz sieht vor, europäische Kriegsschiffe zum Schutz von Frachtschiffen in die Region zu entsenden. Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen.

 

Player: videoFregatte "Hessen" zu Einsatz im Roten Meer aufgebrochen 08.02.2024

Angriffe der Huthi-Milizen Die EU startet ihren Militäreinsatz im Roten Meer

Die deutsche Fregatte "Hessen" ist bereits auf dem Weg. Sie soll Handelsschiffe vor Angriffen der Huthi schützen. mehr

14:03 Uhr

Norwegen überweist UNRWA 24 Millionen Euro

Nach Spanien unterstützt auch Norwegen das in die Kritik geratenen UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) finanziell. Das Hilfswerk sei das Rückgrat aller humanitären Bemühungen im Gazastreifen, teilte der norwegische Außenminister Espen Barth Eide während einer Reise nach Washington mit.

Norwegen überweise daher 275 Millionen norwegische Kronen für die Arbeit der Organisation für palästinensische Flüchtlinge. Umgerechnet entspricht diese Summe rund 24 Millionen Euro. Der Beitrag soll nach Regierungsangaben der UNRWA-Arbeit für 5,9 Millionen palästinensische Flüchtlinge in Gaza, im Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalem sowie im Libanon, in Syrien und Jordanien zugutekommen.

Gleichzeitig machte Eide am Mittwochabend in einer Mitteilung seines Ministeriums klar, dass man schockiert sei über die Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter und volle Transparenz in der Hinsicht erwarte. Es sei aber vollkommen falsch, Millionen Menschen im Kollektiv für mutmaßliche Taten von zwölf Mitarbeitern zu bestrafen.

14:03 Uhr

Tote bei Angriff in Rafah

Bei israelischen Luftangriffen sind in Rafah im Süden des Gazastreifens am frühen Morgen nach Krankenhausangaben mindestens 13 Menschen getötet worden. Unter den Toten, die in die Kuwaiti-Klinik gebracht wurden, seien zwei Frauen und fünf Kinder, hieß es.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens hat vor den Kämpfen zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas Zuflucht in Rafah gesucht. Die Stadt liegt ganz im Süden des Küstengebiets an der weitgehend verschlossenen Grenze zu Ägypten.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

12:46 Uhr

Israel hat Ziele in Rafah angegriffen

Israelische Kampfflugzeuge haben am Donnerstagmorgen nach Angaben von Augenzeugen Ziele in Rafah im Süden des Gazastreifens bombardiert. Anwohner berichten, beim Beschuss von zwei Häusern seien mindestens elf Menschen getötet worden.

Panzer hätten zudem Gebiete im Osten Rafahs beschossen. In Rafah ist ein Grenzübergang zwischen den Gazastreifen und Ägypten, über den Hilfsgüter in den palästinensischen Küstenstreifen gebracht werden. Hunderttausende Palästinenser haben im Süden des Gazastreifens Zuflucht gesucht vor der israelischen Bodenoffensive.

 

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen

12:18 Uhr

Scholz: Humanitäre Hilfe müsse nach Gaza gelangen

Kurz vor seiner Abreise in die USA hob Scholz die gemeinsame Verantwortung dafür hervor, Israel im Gaza-Krieg beiseite zu stehen, wenn es sich gegen den Angriff der Hamas verteidige. Zugleich müssten Perspektiven entwickelt werden, "die notwendig sind, damit ein dauerhafter Frieden in der Region möglich ist" wie eine Zweistaatenlösung zwischen Israel und den Palästinensern.

Notwendige humanitäre Hilfe müsse nach Gaza gelangen können. In allen Bereichen sei die Politik der Bundesregierung und der US-Regierung sehr eng abgestimmt. "Wir wollen diese enge Abstimmung zwischen der deutschen Politik und der amerikanischen Politik fortsetzen. Es ist deshalb für mich ein wichtiger Besuch im Rahmen unserer guten freundschaftlichen Zusammenarbeit", sagte der Kanzler. Scholz will an diesem Freitag US-Präsident Joe Biden treffen. 

10:50 Uhr

Menschenrechtsbeauftragte: Opferzahl in Gaza unverhältnismäßig

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung hat Israel bei seiner Militäraktion im Gazastreifen zur Einhaltung der Menschenrechte gemahnt. "Die Zahl der zivilen Opfer zeigt eine Unverhältnismäßigkeit, die an diesem Punkt nicht akzeptabel ist", sagte Luise Amtsberg (Grüne) im Interview des Deutschlandfunks.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen sei "desaströs", erklärte Amtsberg. Die Menschen hätten keine Möglichkeit mehr, sich zu schützen. Es brauche Zugänge in die Region, Schutz für die Helfer sowie eine nachhaltige Feuerpause. Zudem müsse weiter an der Zwei-Staaten-Lösung festgehalten werden, auch zum Wohl der israelischen Bevölkerung, so Amtsberg, die sich derzeit in Israel aufhält. Zugleich bekräftigte Amtsberg, dass die Solidarität mit Israel in Deutschland ungebrochen sei. Das Land habe das Recht dazu, sich zu verteidigen und gegen die Hamas vorzugehen.

10:46 Uhr

Israels Finanzminister will Steuervergünstigung für UNRWA abschaffen

Als UN-Einrichtung profitiert das Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser UNRWA von Steuervergünstigungen in Israel. Das will der Finanzminister Bezalel Smotrich ändern. "Der Staat Israel wird keine Steuervorteile für Terroristenhelfer gewähren", schrieb Smotrich auf der Plattform X.

UNRWA ist derzeit etwa von Zöllen und Steuern auf Produkte befreit, die für den Betrieb des Hilfswerks bestimmt sind. Zudem erhält es eine erhebliche Steuerermäßigung beim Kauf von Treibstoff.

Israel wirft zwölf UNRWA-Mitarbeitern in Gaza vor, an dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein, weitere 190 sollen Verbindungen zur Hamas haben.

Player: audioUN-Hilfswerk in Gaza: Nach dem Terror vor der Katastrophe

podcast 07.02.2024

UN-Hilfswerk in Gaza Nach dem Terror, vor der Katastrophe

Wie geht es nach den Terrorvorwürfen gegen Mitarbeiter der UN-Hilfsorganisation UNRWA in Gaza weiter?   mehr

08:03 Uhr

Fregatte "Hessen" startet zu EU-Militäreinsatz gegen Huthi

Für einen geplanten EU-Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer soll die deutsche Fregatte "Hessen" an heute (10.00 Uhr) vom Marinestützpunkt Wilhelmshaven aus aufbrechen. An Bord des Kriegsschiffes werden rund 240 Soldatinnen und Soldaten sein, wie die Marine mitteilte. Mit der Verlegung des Kriegsschiffes will die Bundeswehr die Voraussetzungen für eine deutsche Beteiligung an dem EU-Einsatz schaffen. Ein EU-Beschluss und ein Mandat des Bundestages stehen dafür noch aus - wurden zuletzt aber im Laufe des Februars erwartet. Die "Hessen" soll bis Ende Februar in dem Einsatzgebiet ankommen. 

Es gehe darum ankommende Flugkörper abzuwehren. Es sei auch "ein klares Signal an die Huthi-Rebellen", sagte Marie-Agnes Strack Zimmermann (FDP). Europa schaue nicht tatenlos zu wenn die freie Seefahrt angegriffen werde.

Die Pläne für den EU-Militäreinsatz sehen vor, mehrere europäische Kriegsschiffe und luftgestützte Frühwarnsysteme zum Schutz von Frachtschiffen in die Region zu entsenden. Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen


07:48 Uhr

Israels Präsident Herzog kommt zur Münchner Sicherheitskonferenz

Israels Präsident Izchak Herzog wird in der kommenden Woche an der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) teilnehmen. Das bestätigte Konferenzleiter Christoph Heusgen der Nachrichtenagentur dpa. Ob auch Mitglieder der israelischen Regierung von Benjamin Netanyahu teilnehmen, wollte er noch nicht sagen. Der Ministerpräsident selbst wird jedenfalls nicht nach München kommen. "Netanyahu war bereits auf der MSC und hat dort 2018 auch einen bemerkenswerten Auftritt hingelegt. Nun freuen wir uns auf den Präsidenten", sagte Heusgen. Netanyahu hatte 2018 bei seiner Rede in München ein Wrackteil einer iranischen Drohne hochgehalten, die über Israel abgeschossen wurde. Er wollte damit seinen Vorwurf der iranischen Aggression gegen Israel untermauern.


Info: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-donnerstag-104.html#Israels-Praesident-Herzog-kommt-zur-Muenchner-Sicherheitskonferenz


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.02.2024

Nicaragua will Deutschland wegen „Beihilfe zum Genozid in Gaza“ vor IGH in Den Haag anklagen

nachdenkseiten.de, 08. Februar 2024 um 13:00 Ein Artikel von: Florian Warweg

Nicaragua hat nach eigener Darstellung erste Schritte eingeleitet, um Deutschland und drei weitere Länder vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag zur Rechenschaft zu ziehen. Begründet wird dies mit Komplizenschaft bei den „flagranten und systematischen Verstößen gegen das Übereinkommen über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes, das humanitäre Völkerrecht und das Besatzungsrecht in den besetzten palästinensischen Gebieten, insbesondere im Gazastreifen“. In diesem Zusammenhang hat die nicaraguanische Regierung Deutschland auch eine Verbalnote mit der Aufforderung zukommen lassen, „unverzüglich die Lieferung von Waffen, Munition und Technologiekomponenten an Israel einzustellen“, um so weitere potenzielle Verstöße gegen die Völkermordkonvention zu verhindern. Die NachDenkSeiten fragten diesbezüglich auf der Bundespressekonferenz nach.

Hintergrund

Am 1. Februar 2024 veröffentlichte die Regierung des mittelamerikanischen Landes, die bereits 1984 eine Klage gegen die USA vor dem IGH wegen des von den USA initiierten und finanzierten Contra-Krieges mit abertausenden von ermordeten Zivilisten sowie der Verminung seiner Seehäfen gewonnen hatte, ein Kommuniqué mit der Überschrift:

„VERHINDERUNG UND BEENDIGUNG DES VÖLKERMORDES IN PALÄSTINA“. Darin heißt es gleich zu Beginn:

„Die Regierung der Versöhnung und der Nationalen Einheit teilt dem nicaraguanischen Volk und der internationalen Gemeinschaft mit, dass sie die Regierungen des Vereinigten Königreichs, Deutschlands, der Niederlande und Kanadas von ihrer Entscheidung in Kenntnis gesetzt hat, sie nach dem Völkerrecht für grobe und systematische Verstöße gegen die Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes, das humanitäre Völkerrecht und das Gewohnheitsrecht, einschließlich des Besatzungsrechts in den besetzten palästinensischen Gebieten, insbesondere im Gazastreifen, zur Rechenschaft zu ziehen.

Darüber hinaus weist Nicaragua in der Erklärung darauf hin, dass die jüngsten Ankündigungen Deutschlands und der drei anderen Länder, die Finanzierung des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) auszusetzen, ein weiterer Beweis dafür seien, „dass die Regierungen des Vereinigten Königreichs, Deutschlands, der Niederlande und Kanadas in der gegenwärtigen Situation weiterhin ihre Verpflichtungen ignorieren und Israels Verstöße gegen die Normen des Völkerrechts zum schweren und unmittelbaren Schaden des palästinensischen Volkes, insbesondere der Bewohner des Gazastreifens, aktiv unterstützen“. Weiter wird in der offiziellen Erklärung ausgeführt, dass die Form der kollektiven Bestrafung der Palästinenser mit dem „offensichtlichen Ziel“ verbunden sei, die palästinensische Bevölkerung zum Verlassen der besetzten palästinensischen Gebiete, insbesondere des Gazastreifens, zu zwingen und sie an der Ausübung ihres Rechts auf Selbstbestimmung zu hindern. Abschließend heißt es in dem Kommuniqué:

„Folglich hat Nicaragua diesen Regierungen schriftlich mitgeteilt, dass es alle Maßnahmen ergreifen wird, die es nach dem Völkerrecht für angemessen hält, einschließlich der Anrufung des Internationalen Gerichtshofs, um die Achtung dieser grundlegenden internationalen Texte und des Völkergewohnheitsrechts zu gewährleisten.“

Am 5. Februar erklärte die Regierung in Managua dann, dass sie an diesem Tag erste Schritte eingeleitet hätte, um Deutschland, Großbritannien, die Niederlande und Kanada vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) zu verklagen.

Am 6. Februar berichtete die offizielle Vertretung Palästinas vor den Vereinten Nationen über die Pläne Nicaraguas:


Die mediale Reaktion: Schweigen in Deutschland – Ausführliche Berichterstattung im Rest der Welt

Auffällig ist in diesem Kontext die unterschiedliche mediale Reaktion. Medien im arabischen Raum berichteten ausführlich über die Ankündigung Nicaraguas (zum Beispiel hier und hier).

Auch in Lateinamerika wurde ausführlich darüber berichtet, ebenso in spanischen und schweizerischen Medien. So berichtete etwa die öffentlich-rechtliche schweizerische Nachrichten- und Informationsplattform Swissinfo unter der Überschrift „Nicaragua beschuldigt Kanada, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien des „Völkermords“ in Gaza“ über den Fall. In Spanien veröffentlichte beispielsweise die Tageszeitung Público einen Artikel mit dem Titel „Nicaragua verklagt Kanada, Deutschland, die Niederlande und das Vereinigte Königreich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Unterstützung des palästinensischen Völkermordes“.

Auch die staatliche spanische Nachrichtenagentur EFE, nach AP, AFP und Reuters die viertgrößte der Welt, berichtete ausführlich, ganz im Gegensatz zum deutschen Äquivalent, der dpa. Doch die dpa steht in Deutschland mit ihrer Politik des Ignorierens nicht allein. Im Gegenteil. In keinem deutschen „Leitmedium“ (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels) lässt sich ein Verweis darauf finden, dass ein Land aus dem Globalen Süden Deutschland vor dem IGH wegen mutmaßlicher „Beihilfe zum Genozid“ verklagen will. Egal wie man den Schritt der Regierung unter Daniel Ortega auch bewertet, aber diesen Vorgang komplett zu verschweigen, verträgt sich kaum mit dem journalistischen Anspruch, seine Leserschaft umfassend zu informieren. Noch eklatanter wird das versuchte Ignorieren angesichts der aufgezeigten Berichterstattung dazu im Rest der Welt.


Protokollauszug von der Regierungspressekonferenz am 7. Februar 2024

Frage Warweg
Nicaragua hat nach eigener Darstellung am Montag erste Schritte eingeleitet, um Deutschland, die Niederlande, Großbritannien und Kanada vor dem IGH wegen mutmaßlicher Komplizenschaft bei der tausendfachen Tötung palästinensischer Zivilisten zur Verantwortung zu ziehen. Gleichzeitig hat es in einem offiziellen Kommuniqué erklärt, dass es Deutschland eine Verbalnote geschickt habe, in der Deutschland aufgefordert werde, die Lieferung von Munition, Waffen und Technologiekomponenten nach Israel sofort einzustellen, um so potenzielle Verstöße gegen die Völkermordkonvention zu verhindern.

Können Sie, erstens, den Eingang dieser Verbalnote bestätigen?

Zweitens: Wie gedenkt Deutschland, auf die dargelegten Schritte Nicaraguas zu reagieren?

Deschauer (AA)
Vielen Dank, Herr Warweg, für Ihre Frage. Wir haben Kenntnis von einer Pressemitteilung. Weitere Schritte darüber hinaus, die Sie andeuten, kann ich hier nicht bestätigen. Darüber hinaus weisen wir natürlich entsprechende Inhalte der Pressemitteilung zurück.

Zusatzfrage Warweg
Zum einen: Habe ich Sie richtig verstanden, dass es diese Verbalnote nicht bis ins Auswärtige Amt geschafft hat?

In dieser Verbalnote argumentiert Nicaragua, dass es plausibel sei, dass die unter anderem von Deutschland an Israel gelieferten Waffen – ich zitiere kurz – zur Erleichterung oder Begehung von Verstößen gegen die Völkermordkonvention einschließlich Beihilfe zum Völkermord verwendet werden. Vor dem Hintergrund, dass der IGH das Gesuch Südafrikas zum großen Teil angenommen hat, würde mich interessieren, wie Sie diesen Vorwurf Nicaraguas entkräften wollen.

Deschauer (AA)
Herr Warweg, Sie machen jetzt sehr viele Prämissen in einer Kette in Ihrer Frage, oder sagen wir mal: in Ihrer Stellungnahme.

Zusatz Warweg
Das ist keine Stellungnahme. Ich habe gefragt.

Deschauer (AA)
Genau, in Ihrer Ansprache.

Zuruf Warweg
Ich habe eine Frage gestellt!

Vorsitzende Wefers
Wenn ich mich einmal einschalten darf, weil ich die Sitzungsleitung innehabe: In der Redezeit, die Sie hatten, war der Frageanteil relativ kurz und der Einführungsanteil relativ lang. Ich denke, das wissen Sie auch ganz gut. Das hält – das sage ich im Interesse der Kollegen, die hier Fragen stellen – relativ lange auf.

Deschauer (AA)
In dem Sinne hatte ich Ihre Frage auch schon beantwortet. Wir kennen die Pressemitteilung. Alles Weitere ist nicht bekannt. Dementsprechend haben wir gar keinen Anlass, dies weiter zu kommentieren. Wir weisen die Inhalte der Pressemitteilung zurück.

Zuruf Warweg
Die Verbalnote ist noch nicht angekommen?

Deschauer (AA)
Ich habe Ihre Frage jetzt zweimal beantwortet.

Titelbild: Screenshot NachDenkSeiten, Bundespressekonferenz 07.02.2014


Mehr zum Thema: Bundesjustizminister Buschmann tritt gemeinsam mit Gaza-Vertreibungsbefürworter Chikli in Berlin auf

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Nach Netanjahu-Aussage: „From the river to the sea”-Slogan auch bei proisraelischen Demos verboten?

Unterstützt Deutschland die chinesische Initiative zur UN-Vollmitgliedschaft von Palästina?


Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=110772


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08.02.2024

Fregatte "Hessen" startet zu EU-Militäreinsatz gegen Huthi im Roten Meer

Die Fregatte Hessen macht sich auf den Weg ins Rote Meer, um Huthi-Raketen, die auf Schiffe mit Verbindung zu Israel zielen, zu bekämpfen. Die Huthi will durch Raketenangriffe den Strippenzieher des Gaza-Kriegs, nämlich die USA, herausfordern, und einen Waffenstillstand in Gaza zu erzwingen.


Quelle: AFP © Focke Strangmann


Fregatte F 221 Hessen


Für einen geplanten EU-Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer soll die deutsche Fregatte Hessen an diesem Donnerstag vom Marinestützpunkt Wilhelmshaven aus aufbrechen. An Bord des Kriegsschiffes werden etwa 240 Soldaten sein, wie die Marine mitteilte.


Machtdemonstration ohne strategisches Kalkül: Westen bombardiert erneut Jemen




Analyse

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Der grundsätzliche Plan für den EU-Militäreinsatz sieht vor, europäische Kriegsschiffe zum Schutz von Frachtschiffen in die Region zu entsenden. Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der Huthi aus dem Jemen schützen. Die Huthi-Bewegung zielt mit dem Beschuss darauf ab, den Strippenzieher des Gaza-Kriegs, nämlich die USA, herauszufordern, indem sie die westliche Lieferkette über den Suezkanal gefährdet und Israel zu einem Waffenstillstand in Gaza zwingt.


Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suezkanal. Dies hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft im Westen. Die USA und Großbritannien haben zuletzt Ziele im Jemen bombardiert. An solchen Einsätzen will sich die EU Berichten zufolge allerdings nicht beteiligen.


Die "Hessen" ist eine von drei Fregatten der sogenannten Sachsen-Klasse, die besonders für die Flugabwehr geeignet sind. Die Radaranlagen können in einem Radius von 400 Kilometern mehr als 1.000 Ziele gleichzeitig erfassen. Ein Schiff dieser Klasse könnte laut Bundeswehr etwa den Luftraum über der gesamten Nordsee überwachen. Ihre Waffensysteme können sowohl nahe Ziele auf bis zu zehn Kilometer Entfernung bekämpfen als auch Ziele in einer Entfernung von bis zu 160 Kilometern.


Mehr zum Thema - US-Medium: Der Konflikt im Nahen Osten bringt Energieversorgung in Europa in Gefahr


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08.02.2024

Robert Habeck: "Den Rechtsradikalismus, den Faschismus in Deutschland zurückdrängen"

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 7 Feb. 2024 16:16 Uhr,Von Gert Ewen Ungar

Nazi-Vergleiche haben in Deutschland Konjunktur. Vor allem Politiker der Grünen, aber auch der SPD greifen zur Nazi-Keule. Sie relativieren damit den Faschismus und spalten. Auch Robert Habeck setzt im Wahlkampfjahr weiter auf Spaltung und Ausgrenzung statt auf politischen Dialog. 


Quelle: www.globallookpress.com © Christoph Soeder/dpa


Bravo, bravo, bravo: Die Parteiprominenz am Dienstag im Colosseum im Prenzlauer Berg


Den Auftakt zum Wahljahr macht an diesem Wochenende Berlin mit einer Wahl außerhalb der Reihe. In 455 Berliner Bezirken muss nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Bundestagswahl von 2021 wegen erheblicher Mängel, Schlamperei und Pannen wiederholt werden. Etwa ein Fünftel der Berliner darf daher am kommenden Sonntag erneut seine Stimme abgeben und über die Zusammensetzung des Bundestags entscheiden. Dabei sind keine grundlegenden Änderungen zu erwarten.


Bundeswirtschaftsminister Habeck warnte angesichts des anstehenden Wahljahres vor einem Abrutschen Deutschlands in den Faschismus. Auf einer Wahlkampfveranstaltung im Kino Colosseum im Prenzlauer Berg sagte der Kinderbuchautor: 

"Es ist die Entscheidung, gelingt es, den Rechtsradikalismus, den Faschismus in Deutschland zurückzudrängen, in seine Schranken zu weisen."


Gerichtsbeschluss: Behauptung "Robert Habeck – ein Vollidiot" ist zumindest nicht immer strafbar




Gerichtsbeschluss: Behauptung "Robert Habeck – ein Vollidiot" ist zumindest nicht immer strafbar




Die Rechtsradikalen in Deutschland seien mobilisiert, man müsse ihnen eine demokratische Gegenbewegung entgegenstellen. Habeck rief dazu auf, zur Wahl zu gehen und für "demokratische Parteien" zu stimmen.


Der Aufruf richtet sich vor allem gegen die AfD, die trotz einer groß angelegten Medienkampagne noch immer stark abschneidet. Die Regierung hatte zuletzt Proteste gegen die AfD unterstützt, Regierungsmitglieder haben an den Protesten gegen die Opposition nicht nur teilgenommen, sondern im Vorfeld dazu aufgerufen.


Die etablierten Parteien behaupten von sich, sie würden Demokratie repräsentieren, während sie der AfD absprechen, eine demokratische Partei zu sein und für Demokratie zu stehen. Am radikalsten in dieser Hinsicht sind die Grünen. In einem Interview mit der NZZ verglich der erste grüne Außenminister Joschka Fischer die AfD mit der NSDAP.


Auch Habeck relativiert den Nationalsozialismus durch den Vergleich mit der AfD. Zudem treibt er die Spaltung der Gesellschaft voran. Habeck spricht vom Zusammenstehen gegen diejenigen, die ausgrenzen wollen, und betreibt damit selbst Ausgrenzung. So sagte er:

"Nämlich den Stolz und das Gemeinschaftsgefühl, in einer Zeit zu leben, wo man etwas Positives erreichen kann, wo man gestalten kann. Wo man sich dagegen wendet, dass Menschen ausgegrenzt werden."

Die Grünen sehen sich aufgrund ihrer aggressiven Außenpolitik, die ausschließlich auf militärische Lösung von Konflikten setzt, sowie ihrer von rassistischen Klischees durchsetzten Haltung zu Russland selbst dem Vorwurf ausgesetzt, eine im Kern rechtsreaktionäre Partei zu sein. Erschwerend hinzu kommt inzwischen die Leugnung des Völkermords durch Israel im Gazastreifen seitens prominenter Grüner. Bisher ist die Partei auf die Vorwürfe offiziell nicht eingegangen. Sie verortet sich selbst im linksliberalen Spektrum.


In seiner Wahlkampfrede in Berlin behauptete Habeck im Gegenteil, die Identität der Grünen speise sich aus der Verteidigung des Grundgesetzes. Man müsse den Menschen das Gefühl geben, mitgestalten zu können. Wo Rechtsradikale die Gesellschaft spalten würden, würde sie durch die Grünen wieder geeint, erklärte der grüne Wirtschaftsminister und erntete dafür frenetischen Applaus.


Mehr zum Thema – Demos "gegen rechts": Das vorerst letzte Aufgebot


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/inland/195444-robert-habeck-rechtsradikalismus-faschismus-in


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08.02.2024

Das Wagenknecht-Gesülze
Ein Parteiprogramm aus der Reklame-Agentur


Rationalgalerie


rationalgalerie.de, vom 05 Feb. 2024, Autor: Uli Gellermann

Das „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ ist schon im Namen als höchst gefühlig zu erkennen. Denn was „Vernunft“ oder „Gerechtigkeit“ sein mag, erschließt sich aus dem vorliegenden Parteiprogramm kaum. Die Zielgruppe, haben die von der Agentur, die das Programm beim Lunch in der Lounge formuliert hat, gesagt: die Zielgruppe braucht es süffig. Die Oma vom Creative-Director hat eine große Rolle bei der Programmfindung gespielt, denn die hat damals immer gesagt, dass früher alles besser war, also sagt die Wagenknecht-Partei das heute auch: „Das Aufstiegsversprechen der sozialen Marktwirtschaft gilt nicht mehr“, so steht es im Programm. Als ob es „früher“ den endlosen Aufstieg gegeben hätte, vom Pförtner zum Vorstandssprecher oder von der Sekretärin zum Sekretär.


6,2 Millionen Analphabeten

Lustig ist auch dieser Satz: „Sie (die Bürger) haben zu Recht den Eindruck, nicht mehr in dem Land zu leben, das die Bundesrepublik einmal war“. Liebe Oma Sahra, was war sie denn? Ein Land, das über die NATO von den USA beherrscht wurde und wird, ein Land der Flaschensammler und Müll-Wühler, ein Land mit einem Bildungs-System, das 6,2 Millionen Analphabeten produzierte, ein Land, dessen Medien erfolgreich in der Gehirnwäsche tätig waren und sind.


Das Wort „Medien“ gibt es nicht

Weil die Agentur von Frau Wagenknecht davon ausgeht, dass ihre potentiellen Wähler eher blöd sind, vermeidet das Parteiprogramm komplizierte Themen wie z. B. die NATO: Das böse, böse Wort kommt im Programm gar nicht vor. Auch das Wort „Medien“ gibt es im Text nicht. Da müßte man sich ja mit einer gesellschaftlichen Macht anlegen, die könnte dann sauer werden, und das will die Wagenknecht-Truppe nicht.


Gehen die Monopole den Bürgern an die Wäsche?

Statt dessen erfindet das Programm eine neue gesellschaftliche Kategorie: die „übergriffigen Digitalmonopolisten“. Übergriffig? Gehen die Monopole den Bürgern an die Wäsche? Gibt es auch liebe Monopole? Tante Sahra macht sich echt Sorgen. Denn Deutschland ist „für ein führendes Industrieland (in einer) blamablen Verfassung“, ist im Text zu lesen. Ja, früher da hat Deutschland noch „geführt“. Nein, man meint nicht den „Führer“, aber was meint man denn? Die Zeit, als das Land noch Exportweltmeister war? Oder als es Fußballweltmeister war? Berti Vogt lebt noch. Der war nicht nur mal Weltmeister, sondern analysierte einst, dass das „Spielfeld zu lang“ sei. Das kommt ziemlich nah an die Analyse-Qualität des Wagenknecht-Bündnis heran.


Dürfen die Chinesen selbstbewusst werden?

So zum Beispiel, wenn im Text von einem „immer selbstbewusster formierenden neuen Machtblock um China und Russland“ die Rede ist. Dürfen die das denn, die Russen und Chinesen, immer „selbstbewusster“ werden? Ja, früher, als Sarahs Oma die 50er Jahre erlebt hat, das gab es noch den Ost-und den West-Block. Jetzt ist der Ostblock irgendwie weg. Wer hat denn bloß das Spielfeld verlängert?


Zur Corona-Impferei kein Wort

Das böse Wort „Corona“ gibt es im Wagenknecht-Programm auch nicht. Wahrscheinlich, weil Amira Mohamed Ali, die Co-Vorsitzende des Bündnisses sich heftig für die schädliche Corona-Impferei ausgesprochen hat. Dazu ist der Werbeagentur einfach nichts eingefallen.


USA ist ein anstößiges Wort

Der Begriff „USA“ ist auch so ein anstößiges Wort hat die Agentur gemeint, weil die USA aber so groß sind und irgendwie mit Deutschland zu tun haben, muß man sie ja irgendwie erwähnen. Und dann kommt dieser Satz raus: „Eine Militärallianz, deren Führungsmacht in
den zurückliegenden Jahren fünf Länder völkerrechtswidrig überfallen und in diesen Kriegen mehr als 1 Million Menschen getötet hat, schürt Bedrohungsgefühle und Abwehrreaktionen und trägt so zu globaler Instabilität bei“.


Nicht mal mehr Sülze zu Gaza

So eine böse Macht! Die „schürt“ Gefühle! Darf die das denn? Und dann ist sie auch noch in einer No-Name-Militär-Allianz, die Führungsmacht. Wie mag die wohl heißen? - Da quillt die Sülze aus dem Wagenknecht-Programm über den Rand hinaus und kontaminiert das politische Vorhaben bis zur Verblödung. Für den israelischen Krieg in Gaza war nicht mal mehr Sülze übrig.


Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß

„Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“, hatte die Oma vom Creative-Director immer gesagt. Da hält sich das Bündnis lieber raus. Dass in Gaza Kinder ermordet werden, dass dort Hunger und Krankheit regieren, will Sahra Waagenknecht nicht wissen, und ihre Wähler sollen mit solch harten Fakten nicht belästigt werden. Das Bündnis will im Schlafwagen an die parlamentarische Macht. Gute Nacht, Sahra.


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Info: https://www.rationalgalerie.de/home/das-wagenknecht-gesuelze


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.



Weiteres:




Wagenknecht entzaubert: BSW stimmt gegen Friedensverhandlungen


meinungsfreiheit.rtde.life, 19 Jan. 2024 15:26 Uhr, Von Alexej Danckwardt

Die zehn Abgeordneten des BSW im deutschen Bundestag haben am Donnerstag gegen eine Friedensinitiative der AfD im Ukraine-Konflikt gestimmt. Während eine Enthaltung noch verständlich wäre, lässt das tatsächliche Abstimmungsverhalten von Wagenknecht und Co. unserem Autor keine Hoffnung in das neue Bündnis.


Quelle: www.globallookpress.com © Lando Hass/dpa


Sahra Wagenknecht (15.01.2024)


Vielleicht ist es auch gut, dass Illusionen früher fallen, als sie materiell werden können. Insoweit haben Sahra Wagenknecht und ihr Anhang im Bundestag uns allen am Donnerstag sogar einen Gefallen getan: Auch sie sind nicht die Lösung.


Was ist geschehen? Die AfD hatte im Bundestag einen Antrag eingebracht, die Bundesregierung zu einer Friedensinitiative im Ukraine-Krieg zu verpflichten und dabei auch die Sicherheitsinteressen Russlands zu berücksichtigen. Der Auswärtige Ausschuss des deutschen Parlaments empfahl Ablehnung und in der namentlichen Abstimmung darüber im Bundestagsplenum stimmten bis auf die AfD-Fraktion und aus ihr ausgetretene fraktionslose Abgeordnete alle anderen für die Beschlussempfehlung und damit gegen den Antrag der AfD.


Dass die Rest-Linken um Gregor Gysi und Dietmar Bartsch der Regierungslinie treu folgten und zusammen mit SPD, Grünen, der FDP und der nicht minder russophoben Unionsfraktion votierten, überrascht niemanden mehr. Gysis "Linke" ist längst Teil jener "Konsenssauce", die Demagoge Gregor noch vor zehn Jahren auslachte. Spannend war, wie Sahra Wagenknecht und die Abgeordneten, die sich mit ihr zusammen von der Linken abspalteten, abstimmen würden.


Robert Farle: Hier gibt es keine Meinungsfreiheit – RT ist in Deutschland verboten





Robert Farle: Hier gibt es keine Meinungsfreiheit – RT ist in Deutschland verboten






Es war der erste praktische Test dafür, wie ernst es die neue Partei mit der Opposition zur aktuellen Kriegslinie der deutschen Bundesregierung meint, und diesen Test verbockte der Wagenknecht-Anhang krachend. Der Leser ahnt es schon: Alle zehn Abgeordneten des BSW stimmten für die Empfehlung des Ausschusses und damit gegen den Antrag der AfD, gegen Diplomatie und Friedensverhandlungen.


Wie zu erwarten, wird dies von Anhängern des Bündnisses damit erklärt, dass Wagenknecht politisch erledigt wäre, wenn sie mit der AfD gestimmt hätte. Eine Erklärung, die nicht zieht. Erstens gibt es für solche Fälle die Option der Enthaltung, wenn man eine Sache inhaltlich nicht ablehnen kann, aber aus Gründen politischer Ränkespiele auch nicht offen dafür stimmen will und den Mehrheitsverhältnissen nach die eigene Stimme ohnehin nichts entscheidet. Empfiehlt sich für eine Oppositionspartei grundsätzlich häufiger, um nicht mit der Regierung immer wieder in einem Boot zu landen.


Zweitens, und das ist weitaus wichtiger: Die Wähler, die für das BSW stimmen könnten, wollen ein Ende des überkommenen politischen Affentheaters, nicht dessen Fortsetzung. Sie wollen eine Ära ausschließlich sachbezogener Politik, die sich für das Richtige einsetzt und das Richtige tut, ganz ohne Rücksicht auf Lanz, Bild und X/Twitter. Dass die BSW-Abgeordneten mediale Kampagnen ob ihrer Stimme für einen AfD-Antrag mehr fürchten, als die Enttäuschung ihrer Sympathisanten, zeigt, wie wenig auch diese Politiker ihre potenziellen Wähler und generell die Bürger in diesem Land kennen. Auch sie leben vorrangig in der links-grünen Twitter-Blase. Das lässt an ihrer Eignung zweifeln, zur neuen politischen Elite heranzureifen, die Deutschland so dringend braucht.


Auch die eigene Erklärung des Stimmverhaltens, die die Abgeordnete Sevim Dağdelen in ihrer Rede vor der Abstimmung darbot, überzeugt nicht im Geringsten. Dass der AfD-Antrag, in einigen – nicht gänzlich unvernünftigen – Punkten skizziert, wie ein russisch-ukrainischer Friedensschluss aussehen könnte, nimmt das Verhandlungsergebnis keineswegs vorweg. Sie sind nur der Vorschlag, mit dem Deutschland in die Verhandlungen als Vermittler eingestiegen wäre. Und auch wenn man mit einem Detail nicht einverstanden ist, aber weiterhin für diplomatische Lösungen eintritt, ist Enthaltung die richtige Wahl, aber nicht die glatte Ablehnung.


Parteigründung BSW: Ehemalige Weggefährten Wagenknechts fühlen sich übergangen





Parteigründung BSW: Ehemalige Weggefährten Wagenknechts fühlen sich übergangen






Jeder, der mich länger kennt, weiß: Kaum jemand hat die Abspaltung der gesunden Kräfte aus der Linken so sehr herbeigesehnt wie ich. Die Forderung "Spaltung jetzt!" habe ich schon Ende 2015 – damals noch Mitglied – formuliert, als mir klar wurde, dass gewissenlose Karrieristen die von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gegründete Partei infiltriert hatten und inzwischen dominierten. Karrieristen, deren Platz eher in der SPD, bei den Grünen und in einigen Fällen sogar in der FDP war. Sie dominierten nicht nur, sie nutzten ihre Stärke damals schon dafür, jede politische Arbeit der klassisch linken Kräfte in der Partei zu sabotieren. Die Partei war nicht mehr zu retten, und die seitdem verstrichene Zeit hat diese Einschätzung bestätigt.

Wagenknecht hat den schon 2015, spätestens 2016 überfälligen Schritt acht Jahre hinausgezögert. Acht Jahre, in denen die sozialistischen Kräfte in der Partei, die ihre Heimat sein sollte, gebunden, gelähmt und systematisch zersetzt wurden. Acht zusätzliche Jahre gab es deshalb keine vernehmbare sozialistische Opposition zu Merkel und Scholz, was zweifellos zum Erfolg der AfD beigetragen hat.


Der Befreiungsschlag kam viel zu spät, aber nun zeigt sich auch noch, dass die Kräfte, die Wagenknecht aus der babylonischen Gefangenschaft der Parteidisziplin herausgeführt hat, gar nicht mehr so gesund sind, wie es 2015 schien. Ob da das Stockholm-Syndrom nachwirkt, ob sie sich inzwischen bis zur Unkenntlichkeit verändert haben, ob es von vornherein eine Fehleinschätzung war, ihnen mehr als systemkonformen Opportunismus zuzutrauen, ist letztlich nachrangig: Diese Katze fängt keine Mäuse.

Mit der gestrigen Abstimmung hat das BSW meine Sympathien verloren.


Mehr zum ThemaSie muss einfach die Böse sein – Correctiv, Wagenknecht und die Hexenprobe

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08.02.2024

Die weltweit mit Spannung erwartete Erstausstrahlung des Interviews

Die weltweit mit Spannung erwartete Erstausstrahlung des Interviews, das Tucker Carlson mit Wladimir Putin geführt hat, ist "heute Nacht (am 8. Februar 2024) ab 24 Uhr MEZ" zu sehen.


Im Netzwerk X und auf seiner Webseite/ "https://tuckercarlson.com/".


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.02.2024

Alfred Grosser ist im Alter von 99 Jahren gestorben


08.02.2024

Strafanzeige gegen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wegen Volksverhetzung

meinungsfreiheit.rtde.life, 8 Feb. 2024 14:48 Uhr

Frank-Walter Steinmeier habe bei einer offiziellen Rede Millionen von Wählern indirekt als "Ratten" diffamiert, befanden Aktivisten der Bürgerinitiative GemeinWohl-Lobby. Sie stellten beim Bundesgerichtshof Strafanzeige gegen den Bundespräsidenten wegen Volksverhetzung.


Quelle: www.globallookpress.com © Britta Pedersen / dpa


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Berlin, 29. Januar 2024


Bei einem Empfang von Gewerkschaften, Wirtschaftsverbänden und Betriebsräten bezeichnete der deutsche Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier am 29. Januar bestimmte, nicht näher definierte Teile der Bevölkerung als "extremistische Rattenfänger". Damit habe er bei einer Rede während seiner offiziellen Amtsausübung als Bundespräsident Millionen von Wählern indirekt als "Ratten" diffamiert, so die Auffassung einiger Unterstützer der Bürgerinitiative GemeinWohl-Lobby.


"Holocaust-Relativierung": Strafanzeige gegen Frank-Walter Steinmeier



"Holocaust-Relativierung": Strafanzeige gegen Frank-Walter Steinmeier






Ganz davon abgesehen, dass eine wahre Demokratie aus Gegensätzen bestehe und Gegensätze ertrage, sei Steinmeiers Verhalten nicht mit dem Amt des Bundespräsidenten vereinbar, erklärten die Aktivisten von GemeinWohl-Lobby. Sie stellten deshalb am 2. Februar Strafanzeige gegen Steinmeier wegen Volksverhetzung nach § 130 Strafgesetzbuch. Darüber berichtete am Dienstag das Nachrichtenportal apolut.net.


Zur Definition des Amtes des deutschen Bundespräsidenten heißt es auf dessen Webseite: Autorität und Würde des Amtes seien vor allem auf geistig-moralische Wirkung angelegt. Der Bundespräsident solle parteipolitische Neutralität wahren, insbesondere bei parteipolitisch umstrittenen gesellschaftlichen Fragen:


"Dies gilt insbesondere in Bezug auf parteipolitisch umstrittene gesellschaftliche Fragen. Die vom Bundespräsidenten gewahrte parteipolitische Neutralität und Distanz zur Parteipolitik des Alltags geben ihm die Möglichkeit, klärende Kraft zu sein, Vorurteile abzubauen, Bürgerinteressen zu artikulieren, die öffentliche Diskussion zu beeinflussen, Kritik zu üben, Anregungen und Vorschläge zu machen." Diesbezüglich zitierte die Bürgerinitiative GemeinWohl-Lobby aus den offiziellen Aufgaben des Staatspräsidenten:

"Über den Parteien stehend, wirkt er durch Ausübung seiner verfassungsrechtlichen Befugnisse, in Reden, Ansprachen, Gesprächen, durch Schirmherrschaften und andere Initiativen integrierend, moderierend und motivierend."

In der Begründung für die Strafanzeige schreiben die Kläger: Mit seiner Aussage "Wir lassen uns dieses Land nicht von extremistischen Rattenfängern kaputtmachen", habe Frank-Walter Steinmeier in die demokratischen Prozesse unseres Landes eingriffen. Dazu sei er nicht berechtigt. Abgesehen davon, dass solche Redensweisen dem Amt und der Würde eines Bundespräsidenten grundsätzlich nicht angemessen seien, habe er damit Millionen von Bürgern indirekt als Ratten bezeichnet.

"Damit sind Millionen von Wählern indirekt Ratten, wenn sie nicht in dem Sinne des Bundespräsidenten gewählt haben.

Dies muss als Volksverhetzung nach §130 StGB geahndet werden, weshalb wir Strafantrag bei der Generalbundesanwaltschaft gestellt haben."

Des Weiteren hat die Bürgerinitiative eine Musterklageschrift veröffentlicht. Mit diesem Schreiben an die Generalbundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe könne man sich der Strafanzeige gegen den Bundespräsidenten anschließen. In der Klageschrift heißt es:

"Nach Ansicht des obengenannten Anzeigenerstatters macht sich die o. g. Person wegen strafbarem Handeln bezüglich folgenden Straftatbestandes strafbar:


§ 130 StGB Abs. 1 (2) Volksverhetzung (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft."

Es folgen einige weitere Auszüge aus der Begründung der Klage:


"Durch das Amt des Bundespräsidenten ist Frank-Walter Steinmeier verpflichtet, sich grundsätzlich neutral zu verhalten. Hetze und Spaltung zu schüren, ist ihm in jeder Hinsicht untersagt. Es ist ihm nicht erlaubt, demokratische Prozesse in Deutschland in irgendeiner Form zu diskriminieren und noch dazu Volksverhetzung zu betreiben.


Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident hetzt mit seiner Aussage 'extremistischen Rattenfängern', gegen bestimmte Teile unserer Gesellschaft, statt neutral gemäß seines Amtes zu offenem Dialog in unserer Gesellschaft beizutragen und 'integrierend, moderierend und motivierend' zu wirken.


Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident hat mit seiner Aussage einen Teil der Bevölkerung verächtlich gemacht und gezielt zur weiteren Spaltung der Gesellschaft beigetragen. Es lässt sich daraus der Straftatbestand 'Volksverhetzung' gemäß § 130 StGB Abs. 2 eindeutig erkennen."


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08.02.2024

Hamas-Vorschlag abgelehnt: Netanjahu fordert "totalen Sieg" über Hamas

meinungsfreiheit.rtde.life, 8 Feb. 2024 14:31 Uhr

Die Palästinenserorganisation Hamas hat einen Plan vorgestellt, wie der Konflikt mit Israel beendet werden kann – doch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will davon nichts akzeptieren. Es gebe laut Netanjahu nur eine Lösung: den "totalen Sieg".




Quelle: AFP © Gil Cohen-Magen


Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné während eines Treffens in Jerusalem am 5. Februar 2024


Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen von der Hamas vorgeschlagenen Plan zur Beendigung des Konflikts im Gazastreifen zurückgewiesen und gegenüber Medienvertretern erklärt, es gebe "keine andere Lösung als den absoluten Sieg" über die Hamas.


Netanjahu-Berater: Israel wird bald auf Katars Waffenruhe-Vorschlag im Gazastreifen reagieren





Netanjahu-Berater: Israel wird bald auf Katars Waffenruhe-Vorschlag im Gazastreifen reagieren





Das von der Palästinenserorganisation verfasste Dokument sieht einen dreistufigen, 135 Tage dauernden Waffenstillstand vor, bei dem israelische Geiseln gegen palästinensische Gefangene ausgetauscht werden sollten. Zudem soll dann der Wiederaufbau in Gaza beginnen und es würden Gespräche über einen dauerhaften Waffenstillstand geführt werden. Der Vorschlag sieht auch vor, dass sich die israelischen Truppen aus dem Gazastreifen zurückziehen.


Der Text des Plans war am Dienstag der US-Nachrichtenagentur Reuters zugespielt worden und wurde bereits einen Tag später von Netanjahu zurückgewiesen.


Netanjahu sagte dazu auf einer Pressekonferenz:

"Eine Kapitulation vor den wahnhaften Forderungen der Hamas, die wir soeben gehört haben, würde nicht nur nicht zur Befreiung der Geiseln führen, sondern nur zu einem weiteren Gemetzel einladen. Sie würde eine Katastrophe für Israel heraufbeschwören, die kein israelischer Bürger will."

Die kategorische Ablehnung des Vorschlags durch den israelischen Ministerpräsidenten könnte damit zusammenhängen, dass der Entwurf die Hamas weiterhin als Regierungsbehörde im Gazastreifen vorsieht, während ein früherer Vorschlag von Unterhändlern aus Katar und Ägypten keinen Hinweis darauf enthielt, wer die Enklave nach dem Konflikt regieren solle.


Netanjahu fügte diesbezüglich hinzu, dass "der Tag danach" in Gaza "der Tag nach der Hamas" sein werde. Der israelische Ministerpräsident erklärte weiter, Israel werde "sicherstellen, dass der Gazastreifen für immer entmilitarisiert wird" und Israel "wird im Gazastreifen handeln, wo und wann immer es nötig ist, um sicherzustellen, dass der Terror nicht wieder sein Haupt erhebt".


Israel sei "auf dem Weg zum totalen Sieg", meinte Netanjahu. Der "Sieg sei erreichbar". Es sei keine Frage "von Jahren oder Jahrzehnten, sondern von Monaten".


Verhandlungen hinter den Kulissen: Hoffnung auf Ende der Scharmützel zwischen Israel und Hisbollah?





Verhandlungen hinter den Kulissen: Hoffnung auf Ende der Scharmützel zwischen Israel und Hisbollah?





Netanjahus Beharren auf einem "totalen Sieg" gegen die Hamas sorgt jedoch für Verstimmung selbst im Verhältnis Israels zu den USA. Auch die Ablehnung der Zwei-Staaten-Lösung durch den israelischen Ministerpräsidenten wird in Washington, D.C. kritisch gesehen.


Obwohl die USA bisher keinen der zahlreichen Waffenstillstandsvorschläge unterstützt haben, traf Außenminister Antony Blinken am Mittwoch sowohl mit Netanjahu als auch danach mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas zusammen. Anschließend teilte er dem israelischen Ministerpräsidenten mit, dass "die USA die Gründung eines palästinensischen Staates als den besten Weg ansehen, um dauerhaften Frieden und Sicherheit in der Region zu gewährleisten", heißt es in einem Bericht des US-Außenministeriums.


Die israelischen Streitkräfte führen seit mehr als 120 Tagen Krieg gegen die Hamas und haben laut Netanjahu "noch nie dagewesene" Erfolge gegen die palästinensischen Kämpfer erzielt. Während der Premierminister jedoch behauptete, die israelischen Streitkräfte hätten 20.000 Hamas-Kämpfer getötet, waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen rund zwei Drittel der 27.000 in der Enklave getöteten Menschen Frauen und Kinder. Ende letzten Monats erklärten US-Geheimdienstmitarbeiter, dass Israel nur 5.000 Kämpfer getötet habe, wie das Wall Street Journal berichtete.


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08.02.2024

Tucker Carlson: "Warum lässt sich Deutschland von den USA bescheißen?"

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 16 Dez. 2023 18:23 Uhr

Jimmi Dore und Tucker Carlson fragen sich in dieser Episode, warum Deutschland nach der Zerstörung der Nord Stream-Pipelines weiterhin zu den USA hält. Die Antwort ist psychiatrisch und wird nicht jedermann gefallen.


In einem Gespräch mit Jimmy Dore setzte sich der ehemalige Fox-News-Moderator Tucker Carlson mit der Frage auseinander, warum Deutschland beim Ukraine-Krieg mitmacht und sich in Sachen Energie von den USA bescheißen lässt.


Für Carlson liegt die Antwort auf der Hand: "Die Deutschen hassen sich selbst."


Er führte weiter aus und demonstrierte das Ausmaß des Selbsthasses anhand eines Vergleichs: "Wenn Ihr sogenannter Verbündeter Ihr Land für Generationen zerstört, was die Biden-Regierung getan hat, als sie die Nord-Stream-Pipeline außer Betrieb setzte, und Sie haben nicht einmal das Gefühl, etwas dazu sagen zu können, dann ist es so, als ob ein paar Typen dabei wären, Ihre Frau zu vergewaltigen, aber Sie sind zu verlegen, um etwas zu sagen. Dann ist man ein kranker W*chser und zu allem fähig."


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Video https://player.odycdn.com/v6/streams/17ef1456efb63b635e3ca909acc46e2d5cd8de52/5aa0c1.mp4 Dauer 2:13 min


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/kurzclips/video/190099-tucker-carlson-warum-laesst-sich-deutschland-von-usa-bescheissen



Weiteres:



Eschatologie


de.wikipedia.org, abgerufen am 8. Februar 2024, 18:20 Uhr 

Eschatologie (Aussprache [ɛsça-], aus altgriechisch τὰ ἔσχατα ta és-chata ‚die äußersten Dinge‘, ‚die letzten Dinge‘ und λόγος lógos ‚Lehre‘) ist ein theologischer Begriff, der das religiöse Konzept des Endzeitlichen, insbesondere die prophetische Lehre von den Hoffnungen auf Vollendung des Einzelnen (individuelle Eschatologie) und der gesamten Schöpfung (universale Eschatologie) beschreibt.


Der ursprünglich christliche Begriff wurde im lutherischen Protestantismus geprägt und nach seiner Akzeptanz als Beschreibung für bestimmte Inhalte auch auf andere Religionen übertragen. Auch in altiranischen Religionen (im Avesta, bei Zarathustra)[1] sowie im Islam finden sich eschatologische Vorstellungen.

Inhaltsverzeichnis


Begriffsgeschichte

Das Wort „Eschatologie“ geht auf Philipp Heinrich Friedlieb zurück. Begriffsgeschichte Er verwendete es im Titel seines Werkes Eschatologia seu Florilegium theologicum exhibens locorum de morte, resurrectione mortuorum, extremo iudicio, consummatione saeculi, inferno seu morte aeterna et denique vita aeterna (Eschatologie oder Theologisches Blumenbuch, das Orte über Tod, Auferstehung der Toten, das jüngste Gericht, das Ende der Welt, die Hölle oder die ewige Verdammnis sowie schließlich das ewige Leben behandelt.  ..übersetzt mit https://latein.guru/ ) (erschienen 1644) im fünften und abschließenden Teil seiner Dogmatik.[2] Der lutherische Theologe Abraham Calov, nutzte den Begriff im letzten Teil seiner Dogmatik, dem Systema locorum theologicorum (1655–1677). In der Kapitelüberschrift, als „ΣΧΑΤΟΛΟΓΙΑ Sacra“, handelt dieser Schlussteil von den letzten Dingen. Gemeint waren die Dinge, die im „Rahmen der von Gott gelenkten geschichtlichen Entwicklung zuletzt“ geschehen werden.[3]


Bis in das 19. Jahrhundert hatte sich diese Bezeichnung durchgesetzt. Angeknüpft wird mit diesem Wort an eine Stelle aus dem deuterokanonischen Buch Jesus Sirach (Sir 7,36 EU): „Was du auch tust, denke an dein Ende (in der griechischen Septuaginta τὰ ἔσχατα σου und in der lateinischen Vulgata novissima tua), dann wirst du nie etwas Böses tun.“ Entsprechend finden sich die beiden Bezeichnungen Eschatologie und de novissimis für den letzten Abschnitt einer Dogmatik.


Judentum


Tanach

In der alttestamentlichen Wissenschaft kann sich der Begriff Eschatologie zum einen auf die prophetischen Ankündigungen und zum anderen auf die Vorstellungen vom Welt- oder Geschichtsende beziehen. Oftmals wird allerdings eine Verbindung beider Begriffe versucht und so Eschatologie verstanden als Vorstellung von einer innerweltlichen Heilszeit. Es wird also nicht das Ende aller Dinge erwartet, sondern eine grundlegende Änderung der Verhältnisse und damit eine Vollendung der Schöpfung. Im Alten Testament können sowohl präsentische als auch futurische Eschatologievorstellungen gefunden werden.


Präsentische Vorstellungen gehen vor allem auf die Jerusalemer Kulttradition zurück und sind in den Psalmen zu finden. Verbunden ist dies mit einer Zionstheologie, die den Zionsberg als Nabel der Welt versteht und als den Punkt, an dem Gott den Menschen am nächsten ist. JHWH bewahrt dadurch die Menschen in Jerusalem vor Unheil und sorgt damit für eine blühende Stadt in der Umgebung dieses Berges.

Futurische Eschatologie findet sich vor allem in den Prophetenbüchern und in den Geschichtsbüchern: Die Propheten der vorexilischen Zeit verkündeten zum Teil auch eine Hoffnung auf eine eschatologische Heilszeit. Diese Heilszeit wird von den nachexilischen Propheten noch stärker betont. Wird in der vorexilischen Zeit noch eine positive aber dabei realistische Zukunft geschildert, wird in der exilischen Zeit zum Beispiel bei Deuterojesaja „ein wunderbares Geschehen mit universalistischen Dimensionen ausgemalt“.[4]


Judentum zur Zeit Jesu

In der jüdischen Eschatologie zur Zeit Jesu unterscheidet man zwei bereits im Tanach sichtbare Grundtypen:[5]

  • Die national-diesseitige Hoffnung auf die Befreiung Israels. Hier wird die alttestamentlich-prophetische Heilsankündigung fortgeführt.
  • Die universale apokalyptische Erwartung des Weltendes, der Totenauferstehung und des Gerichts, verbunden mit der Hoffnung auf eine kommende Welt.


Diese beiden Grundtypen waren jedoch nicht streng getrennt: Auch die Apokalyptik redet vor allem von der Zukunft der Nation Israel, und mitunter wird der Begriff des „Messias“, des irdischen Befreiers, auch auf den transzendenten Retter angewandt. Der apokalyptische Gedanke der allgemeinen Auferstehung der Toten wird manchmal mit dem prophetischen Gedanken des „Restes“ verknüpft: Nur dieser bleibe im Gericht bewahrt und werde Gottes neue Welt erleben.

Der Apokalyptiker versteht seine Lehre als Trost: In einer Zeit großer Not weist er darauf hin, dass das Zeitgeschehen dem Willen Gottes entspricht und dass das Ende naht. Außerdem kündigt der Apokalyptiker eine „ausgleichende Gerechtigkeit“ an: Die derzeitigen Leiden wird Gott in der kommenden neuen Welt in Freude verwandeln, und der jetzt scheinbar triumphierende Feind wird dann vernichtet. Der Hoffnungsgedanke wird in der jüdischen Apokalyptik stark spiritualisiert und individualisiert: Das Heil wird nicht mehr von der innergeschichtlichen Zukunft erwartet, sondern vom Jenseits. Die Individualisierung der Frömmigkeit ist ein allgemeines Charakteristikum des Judentums der neutestamentlichen Zeit.[6]

Christentum

Schema der amillenaristischen Sicht der Eschatologie (vergleiche Millenarismus)


Schema der postmillenaristischen Sicht der Eschatologie

Schema der prämillenaristischen Sicht der Eschatologie



Neutestamentliche Eschatologie

Die neutestamentliche Eschatologie nimmt ihren Ausgangspunkt in der Ankündigung Jesu, dass die Gottesherrschaft nahegekommen sei (Mk 1,15 EU) und gleichzeitig in seinem Handeln schon gegenwärtig sei (Lk 11,20 EU, Mt 12,28 EU, Mt 11,15 EU, Lk 7,22 EU).


Im paulinischen Denken

Der schreibende Paulus in einer frühmittelalterlichen Ausgabe der Paulusbriefe



Den ersten Beleg für die Frage nach den letzten Dingen nach Leben und Tod liefert der Apostel Paulus von Tarsus in seinen Briefen (Paulinische Theologie).

Paulus lebte in der Erwartung der baldigen Wiederkunft Christi und erhoffte seine Wiederkunft noch zu seinen Lebzeiten.[7] Trotzdem wurde diese Sicherheit durch diejenigen auf die Probe gestellt, die in den Gemeinden starben, bevor der Christus wiederkam, sodass eine Anpassung der Lehre notwendig wurde. Diese neue Situation nimmt er auf in der Lehre, dass alle Gläubigen am Christus teilhaben, sodass durch Gott die „unentrinnbare Todesverfallenheit“ aller Menschen aufgehoben wurde. Eine zweite Änderung erfolgt in Hinsicht auf die Frage, wie Anteil an dem Gottesreich erlangt werden kann. Ist es zunächst so, dass dies durch Entrückung passiert, wird in der Auseinandersetzung mit der Situation in Thessaloniki im ersten Brief an die dortige Gemeinde eingeräumt, dass auch die toten Gläubigen Anteil an diesem Reich haben werden.[8]

Auch das Leben und Geschick der Christen ist von der Eschatologie geprägt, sodass Paulus von einer „eschatologischen Existenz“[9] ausgeht, sodass gegenwärtige Leiden ertragen werden können, in der Gewissheit, dass Gott den Toten die Auferstehung zuteilwerden lassen wird. Für dieses Ertragen führt der Apostel immer wieder sich selbst als Beispiel an.


Im johanninischen Denken

Der Evangelist Johannes betont in seinen eschatologischen Betrachtungen die Gegenwart, allerdings nicht im Sinne einer präsentischen Eschatologie, sondern im Sinne einer Neuinterpretation des Zeitlichen: Da die Darstellung selbst, gemessen an dem Zeitpunkt des Dargestellten, in der Zukunft liegt, ist immer eine Doppelperspektive des Präsentischen und Futurischen mitgedacht. „Der Glaube hebt die Zeit nicht auf, sondern gibt ihr eine neue Qualität und Ausrichtung.“[10] So sorgt die Taufe dafür, dass der himmlische Paraklet in der Gemeinde auch nach dem Tod Jesu gegenwärtig ist und in der nachgeahmten Taufe des Gläubigen vollzieht sich die Wiedergeburt in Jesus.[10] Hinzu kommt allerdings noch eine Betonung auf die futurische Eschatologie etwa in Joh 5,25 Lut „Amen, amen, ich sage euch: Es kommt die Stunde und sie ist schon da.“[11] In dieser Zukunft wird offenbar, was bereits in der Gegenwart angekündigt und entschieden ist: Die Auferstehung von den Toten.[12]


Altkirchliche Tradition

Älteste bekannte Darstellung von Augustinus in der Tradition des Autorbildes (Lateranbasilika, 6. Jahrhundert)



In der alten Kirche wurde das Christusgeschehen dementsprechend als die Erfüllung der alttestamentlichen Heilsverheißung bezogen und Jesu als der neue Bund und seine Auferstehung als Vorzeichen für die allgemeine Totenauferstehung verstanden.[13]

Augustinus von Hippo, der wahrscheinlich einflussreichste Theologe der alten Kirche, wandte sich gegen die im 4. Jahrhundert häufig vertretene Reichchristologie, nach der die Eschatologie durch einen verwirklichten, aber immer noch weltlichen Staat ihren Anfang nimmt (siehe Amillennialismus). Ein Beispiel hierfür ist Eusebius von Caesarea, der die konstantinische Wende als Ausgangspunkt dieser Eschatologie ansah.[14] Augustinus kritisierte die Synthese von römischem Reich und christlicher Kirche und betonte damit den Unterschied zwischen der irdischen Existenz des Christen und der Hoffnung auf eine jenseitige Heilsvollendung.

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Abgrenzung gegenüber einer Allversöhnung, zum Beispiel nach der Lehre von Origenes, und stattdessen die Behauptung einer Ewigkeit der Höllenstrafen für die Sünder.[15]


Mittelalter

Das Mittelalter war geprägt von der Eschatologie Augustins: Zum einen wurde die Spannung zwischen der eigenen Existenz als sündiger Christ und der Hoffnung auf die jenseitige Heilsvollendung und weitere Elemente der Lehre Augustins.

Neu hinzu kam die Lehre vom Fegefeuer als Möglichkeit der Klärung der Frage, was zwischen dem individuellen Tod und der Wiederkehr Christi mit dem Einzelnen geschehe. Eine weitere diskutierte Frage war, ob die Seelen der Verstorbenen schon vor dem jüngsten Gericht selig werden konnten oder ob dies erst danach geschah. Papst Johannes XXII. behauptete eine Differenzierung, während Papst Benedikt XII., sein direkter Nachfolger, eine Identität von Gottesschau im Zwischenbereich und nach dem jüngsten Gericht behauptete.[16]


Reformatorische Eschatologie

Die reformatorischen Theologen schrieben auf der einen Seite die vorhandene Tradition fort und betonten ebenfalls die futurische Eschatologie, andererseits brachen sie auch in zwei Fällen mit den vorhandenen Lehren:

Einerseits betonten sie statt der Individualisierung der Eschatologie die eigene Rechtfertigungslehre, nach der das Heil aller nur von Christus abhängt. Dementsprechend wurde das Anrechnen menschlicher Werke vor dem letzten Gericht bestritten. Deshalb wurde zunächst das Fegefeuer kritisiert, da dieses zum einen als unbiblisch und zum zweiten als Grund für den Ablasshandel angesehen wurde.[17]

Zweitens wurde die präsentische Eschatologie stärker betont, das heißt, es gab eine Betonung „der Gegenwart des eschatologischen Gottesheils im Glauben“.[18]


Debatten um Eschatologie in der Neuzeit


Protestantismus

Nach der Reformation und darauf aufbauend gab es verschiedene Debatten über die Art der eschatologischen Wiederkehr Jesu. Zunächst spaltete sich die evangelische Theologie in Bezug auf die Frage, ob die Eschatologie im Sinne eines Prämillenarismus oder im Sinne eines Postmillenarismus verstanden werden soll. Die erste Bestimmung legt Wert darauf, dass Jesus bereits vor dem Tausend Jahre währenden Reich auf die Erde kommen wird, während die zweite Bestimmung behauptet, dass dies erst nach den Tausend Jahren geschehe. In der Zeit davor solle stattdessen sein Wirken in der Kraft des Geistes stattfinden. Dieses Wirken könne daran erkannt werden, dass die Predigten wirken oder dass sich das gegenwärtige Christentum verbessert.[19] Ein Beispiel für Vertreter des Postmillenarismus sind die Pietisten.


Im 19. Jahrhundert gewann die kulturprotestantische Lesart des Protestantismus an Einfluss. Die Theologie aus dieser Tradition betonte vor allem eine Lesart des Reiches Gottes als religiös-sittliche, also von Gottes- und Nächstenliebe getragener Gemeinschaft.[20] Albrecht Ritschl betone insbesondere die notwendige „Arbeit am Reich Gottes“ in der irdischen Welt als Aufgabe der Christen. Hierdurch wurde die Eschatologie geschichtsimmanent und blendete damit geschichtstranszendente Elemente älterer Traditionen aus.[21]


Kritik an einem solchen Verständnis wurde erstmals von Johannes Weiß geäußert, der betonte, dass die biblischen Darstellungen der Lehre Jesu gerade einen Anteil des Menschen an dem Reich Gottes ausschließen. Diese Kritik wurde nach dem Ersten Weltkrieg lauter, sodass diese auf die Ethik zielende Eschatologie nicht mehr rezipiert wurde.[22] Rudolf Bultmann betonte entsprechend ein präsentisches Reich Gottes und sah sich damit in der Tradition von Paulus und Johannes. „Nicht die Geschichte im Sinne eines zeitlichen Ereignisverlaufs ist theologisch von Interesse, sondern nur die im eschatologischen Jetzt aufscheinende Geschichtlichkeit des menschlichen Seins.“[22]


Eine Wiederbelebung einer futurischen Eschatologie geschah durch das Buch Theologie der Hoffnung von Jürgen Moltmann, der die Eschatologie als Thema der Zukunft ansieht, und diese Zukunft ist für ihn immer christologisch qualifiziert.[23][24]


Der Anglikaner Nicholas Thomas Wright versucht, wieder stärker die Sichtweise des Neuen Testaments und des frühen Christentums nachzuzeichnen, die vorerst durch eine Nähe zu jüdisch-pharisäischen Vorstellungen geprägt wurden. Neu nehme aber die Auferstehung Jesu Christi die allgemeine Auferstehung vorweg. Er widerlegt die populäre Vorstellung, nach denen es im Christentum nur darum gehe „in den Himmel zu kommen, nachdem man gestorben sei.“ Zentral dagegen sei das bereits auf die Erde gekommene Reich Gottes, bei dem Gott auf Erden König wurde wie im Himmel, was von den Kirchen oft ignoriert wurde. Es gehe um Gottes Handeln, der diese Welt mit sich versöhnt hat und sie „am jüngsten Tag“ nicht beenden, sondern transformieren werde. Die Kirche habe die Aufgabe, dieses endgültige transformative Handeln Gottes schon jetzt bruchstückhaft auszuleben.[25]


Außerreligiöse Bezüge

Der katholische Theologe Kurt Anglet stellt in seinen Schriften eschatologische Bezüge zwischen Neuem Testament und den Werken von Größen der Literatur, Musik und politischen Theorie her. Das Buch The End des Philosophen und Neurowissenschaftlers Phil Torres behandelt die kulturellen Auswirkungen westlicher Eschatologien und problematisiert sie bei der Prävention existentieller Risiken wie dem Klimawandel.[26]


Islam

Hauptartikel: Islamische Eschatologie

Eschatologie im Islam ist die Doktrin über ‚die letzten Dinge‘ am Ende der Tage. Vorstellungen über das Leben nach dem Tod finden sich in den frühesten Suren des Korans und werden sowohl durch muslimische Kommentatoren als auch in der westlichen Islamwissenschaft weiter ausgeführt. Hadithe und spätere islamische Theologen und Philosophen wie al-Ghazālī, al-Qurtubi, as-Suyuti oder al-Tirmidhi behandeln die Eschatologie unter dem Stichwort maʿād (معاد ‚Rückkehr‘), ein Wort, das so nur ein einziges Mal im Koran vorkommt und häufig auch anstelle von Auferstehung verwendet wird.[27]


Bahaitum

Die eschatologischen Vorstellungen im Bahaitum knüpfen an prophetische Verheißungen im Alten und Neuen Testament sowie im Koran an.[28] Die darin gezeichneten Bilder endzeitlichen Geschehens werden jedoch durchwegs allegorisch und als weltimmanentes Heilsversprechen eines neuen Zeitalters einer in sich geeinten und in Frieden lebenden Menschheit gedeutet.

Eine individuelle Eschatologie findet sich in den Lehren Baha‘ullahs als Weiterleben der unsterblichen Seele nach dem Tod. Universale eschatologische Vorstellungen folgten nach der Verkündigung des Bab im Jahr 1844 bei vielen seiner Anhänger zunächst den in Persien verbreiteten messianischen Mahdi-erwartungen mit Auferstehung und Jüngstem Gericht. Baha‘ullah erklärte diese im Buch der Gewissheit aber als Symbole eines bereits begonnenen, diesseitigen Paradigmenwechsels zu einer neuen Entwicklungsstufe der Menschheit.[29] Apokalyptische Bilder in der Offenbarung des Johannes werden als Allegorien auf das geschichtliche Ereignis der Verkündigung des Bab und die erwartete Erneuerung verstanden.[30]


Siehe auch


Literatur



Weblinks


Wiktionary: Eschatologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Einzelnachweise


  1. Ingo Hofmann: Apokalypse in der Deutung der Bahai. EZW-Texte 12/2019, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, online
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4015508-0 (lobid, OGND)

Kategorien:


Geo Widengren: Eschatologie. In: Iranische Geisteswelt. Holle Verlag, Baden-Baden 1961, S. 165–248. Gerhard Sauter: Begriff und Aufgabe der Eschatologie. Theologische und philosophische Überlegungen. Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Band 30, Heft Jahresband November 2009, S. 191–208, doi:10.1515/nzst.1988.30.1.191. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage, Göttingen 2009, S. 388. Klaus KoenenEschatologie (AT). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff., abgerufen am 2. Oktober 2023. Hans Conzelmann, Andreas Lindemann: Arbeitsbuch zum Neuen Testament. 10. Auflage. Tübingen 1991, S. 183–185 (§ 19: Das Judentum, Kap. 5). Hans Conzelmann, Andreas Lindemann: Arbeitsbuch zum Neuen Testament. Tübingen 1991, S. 184 f. Udo Schnelle: Theologie des Neuen Testaments. 2. Auflage, Göttingen 2014, S. 316–317. Udo Schnelle: Theologie des Neuen Testaments. 2. Auflage, Göttingen 2014, S. 320. Udo Schnelle: Theologie des Neuen Testaments. 2. Auflage, Göttingen 2014, S. 319. Udo Schnelle: Theologie des Neuen Testaments. 2. Auflage. Göttingen 2014, S. 703. Udo Schnelle: Theologie des Neuen Testaments. 2. Auflage. Göttingen 2014, S. 704. Udo Schnelle: Theologie des Neuen Testaments. 2. Auflage. Göttingen 2014, S. 707. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 389. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 391. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 393. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 396. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 400. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 401. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 406. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 408. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 409. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage, Göttingen 2009, S. 410. Rochus Leonhardt: Grundinformation Dogmatik. 4. Auflage. Göttingen 2009, S. 411. Jürgen Moltmann: Das Kommen Gottes. Christliche Eschatologie. Gütersloh 1995, S. 109 f. Nicholas Thomas Wright: Surprised by Hope, Rethinking Heaven, the Resurrection and the Mission of the Church. New York 2008, S. 31–230. Phil Torres: The End. What Science and Religion Tell Us about the Apocalypse. Pitchstone Publishing, Durham (NC) 2016, ISBN 978-1-63431-040-6, S. 288 (englisch). Jane I. Smith: Eschatology. In: Encyclopaedia of the Qur'ān. Band 2, Brill, Leiden/ Boston/ Köln 2002, ISBN 9789004120358. Manfred Hutter: Handbuch Bahā’ī. Geschichte – Theologie – Gesellschaftsbezug. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-019421-2. Armin Eschraghi (Hrsg.): Baha’ullah, Brief an den Sohn des Wolfes (Lauḥ-i Ibn-i Dhi’b). Verlag der Weltreligionen, Berlin 2010, 171f, ISBN 978-3-458-70029-6.


Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/kurzclips/video/190099-tucker-carlson-warum-laesst-sich-deutschland-von-usa-bescheissen


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08.02.2024

Millenarismus

de.wikipedia.org, abgerufen am 8. Februar 2024, 18:45 Uhr

Millenarismus, Millennialismus (von lateinisch millennium „Jahrtausend“) oder Chiliasmus (von altgriechisch χίλια chilia „tausend“, adj. „chiliastisch“) bezeichnet ursprünglich den Glauben an die Wiederkunft Jesu Christi und das Errichten seines tausend Jahre währenden Reiches (genannt Tausendjähriges Reich oder tausendjähriges Friedensreich), manchmal mit Israel als politisch und religiös dominierender Weltmacht. Der Begriff wird auch allgemein verwendet als Bezeichnung für den Glauben an das nahe Ende der gegenwärtigen Welt, manchmal verbunden mit der Erschaffung eines irdischen Paradieses, oder für einen apokalyptischen Fatalismus im Zusammenhang mit einer Jahrtausendwende.

Inhaltsverzeichnis

Religiöser Millenarismus

Messianismus und Chiliasmus

Einen eschatologischen Messianismus als erweiterten Begriff des Millenarismus gibt es sowohl im Christentum als auch im Judentum, im Islam und im Zoroastrismus und weiteren kleineren Religionsgemeinschaften.


Einige christliche Gruppen wie etwa die Mormonen sind der Ansicht, dass ihr eigenes Auftreten mit dem Kommen des Millenniums gleichzusetzen ist oder durch das Kommen des Millenniums begründet wird. Für die Christen der Bibelforscherbewegung beginnt das Millennium nach Harmagedon und ist gleichzusetzen mit dem Jüngsten Gericht.


Es gibt auch einen säkularen Millenarismus. In der Soziologie wird dafür eher der Begriff Chiliasmus verwendet (vgl. Wilhelm Emil Mühlmann, Chiliasmus und Nativismus); es wird vermutet, dass alle Kulturen (auch Stammeskulturen) in schweren sozialen Krisen zu chiliastischen Innovationen neigen, das heißt neuartige Lösungen für die Probleme hervorbringen.


Die vier hauptsächlichen Sichtweisen des Millenniums

Millenaristische Konzepte im heutigen Christentum

Prämillenarismus und Dispensationalismus

Hauptartikel: Prämillenarismus

Diese im Evangelikalismus weit verbreitete Überzeugung geht auf die frühen Christen zurück, insbesondere auf Offb 20,1–10 LUT. Der Ausdruck besagt, dass Christus vor dem Millennium sichtbar wiederkommen wird (lat. prae „vor“). Innerhalb des Prämillenarismus gibt es ursprünglich die historische (auch: „heilsgeschichtliche“) und die futuristische Denkrichtung. Die historische Richtung sieht in den Visionen im Buch Daniel und der Offenbarung des Johannes symbolisch vorgeschaltete Abfolgen der Kirchengeschichte. Die futuristische Richtung bringt die Endzeit in Zusammenhang mit dem geistlich wiederhergestellten Israel.[1] Die Verbreitung des Prämillenarismus wurde durch die pessimistische Weltsicht als psychische Folge von Industrialisierung, großen Wirtschaftskrisen, den Weltkriegen, dem Kalten Krieg sowie des Sechs-Tage-Krieges (Israel) gefördert.


Anhänger des neueren Dispensationalismus vertreten in der Regel ein Modell der futuristischen Denkrichtung des Prämillenarismus. Eine Besonderheit stellt die Entrückung der Gläubigen zusammen mit Christus dar, die vor der Trübsalszeit geschieht.


Der progressive Dispensationalismus, wie er etwa von Robert Saucy, Darrell Bock und Kenneth L. Barker vertreten wird, geht noch einen Schritt weiter und nähert sich dem Prämillennialismus an. Israel und die Gemeinde werden zwar weiterhin als Völker mit verschiedenen Verheißungen und Aufträgen betrachtet, aber spätestens in der Ewigkeit ist diese Unterschiedenheit aufgehoben.[2]


Postmillenarismus

Hauptartikel: Postmillenarismus

Diese im arminianisch geprägten Christentum verbreitete Denkrichtung ist eine Art realisierter Millenarismus. Die systematische Aufarbeitung dieser Richtung geht auf den anglikanischen Geistlichen Daniel Whitby (1638–1726) zurück. Er vertrat die Ansicht, das Millennium bräche an, wenn sich alle Menschen zu Jesus bekehren.[3] Postmillenaristen glauben, dass das Reich Gottes durch christliche Predigt und Lehre erreicht wird, die zu einer besseren Welt führt. Christus kommt nach (lat. post „nach“) dem Millennium und tritt dann erst seine Herrschaft an, d. h. das Millennium ist schon angebrochen.


Amillennialismus

Hauptartikel: Amillennialismus

Diese im Katholizismus und calvinistisch geprägten Protestantismus verbreitete Denkrichtung geht auf die frühen Kirchenväter zurück. Sie wurde von der Reformation nur teilweise in Frage gestellt. Amillenaristen sehen die Zahl 1000 symbolisch und glauben, dass das Reich Gottes heute in der Welt gegenwärtig ist, da der siegreiche Christus seine Kirche durch Wort und Geist regiere. Die Abgrenzung zum Postmillenarismus ist fließend. Von Amillennialisten werden auch präteristische Ansichten vertreten.


Geschichte

Irenäus von Lyon rechnete den Chiliasmus zu den kirchlichen Glaubensbekenntnissen und alle Nichtchiliasten zu Ketzern. Auch Kirchenväter wie Tertullian und Cyprian verkündeten den Chiliasmus.


Nach der Konstantinischen Wende um 313 wurde der Chiliasmus auch innerhalb der Kirche bekämpft. Die Erwartung eines irdischen Gottesreiches galt nun als überflüssig. Der Kirche ging es materiell zunehmend besser. Ihr politischer Einfluss stieg. Dies deutete man als Zeichen, dass das Reich Gottes bereits begann. Man betonte die angebliche „Endlosigkeit“ des Reichs Christi und erklärte die gegenteilige – auch durch Paulus vertretene – Anschauung von einem befristeten (äonischen) Messiasreich (z. B. 1. Korintherbrief 15:24) offiziell zur Häresie. Die Kirche mühte sich, chiliastische Schriften in ihrer Bedeutung in den Hintergrund treten zu lassen.


Augustinus verwarf den Millenarismus nach anfänglicher Befürwortung zugunsten eines Konzeptes, das den Anbruch des Millenniums mit dem ersten Erscheinen Jesu Christi gleichsetzte (Amillenarismus). Als 1000 n. Chr. Christus jedoch ausblieb, wurde es für Anhänger des Amillenarismus notwendig, auch die Dauer der 1000 Jahre allegorisch aufzufassen. Jetzt sollten die 1000 Jahre für einen unbestimmten Zeitraum zwischen den beiden Kommen Christi stehen. Satan sei zwar gebunden, aber noch nicht ganz – das gegenwärtige Zeitalter sei, nach Augustinus, als Kampf zwischen der (weltweiten) Kirche Jesu Christi (der Ekklesia) und der nichtchristlichen Welt, zwischen „Stadt Christi“ und „Stadt des Teufels“ zu sehen (Augustinus, De civitate dei 20,11). Diese allegorische Sicht setzte sich weithin im Christentum durch.


Richard Landes zufolge wurde das Jahr 6000 der jüdischen Zeitrechnung im mittelalterlichen Europa jeweils für 500 und 801 n. Chr. als Ende der Zeiten angesehen. In beiden Fällen habe dies der Klerus genutzt, um zunächst auf das Ende der Zeiten warnend hinzuweisen und danach die Chronologie zu korrigieren. Im Jahr 500 wurde die biblische Zeitrechnung von 6000 auf 5700 korrigiert. 801 sei die Zählung der Jahre Anno Domini (abgekürzt AD, „im Jahre des Herrn“) eingeführt worden. Man rechnete für das Jahr 1000 bzw. 1033 nach der Geburt bzw. der Kreuzigung Jesu mit dem Weltende. Das westliche Christentum erhielt dadurch einiges an Schüben: Pilgerwesen, Häretiker, Geißler und Barfüßer erhielten Auftrieb.[4] Dass es um die Jahre 1000 und 1033 wirklich eine breite millenaristische Erwartung des Endes der Welt gab, wie lange behauptet wurde, wird in der Forschung heute bezweifelt.[5]


Joachim von Fiore entwickelte im 12. Jahrhundert eine „Drei-Zeiten-Lehre“. Danach gibt es – analog zum Dogma der Dreifaltigkeit – drei Reiche bzw. drei Zeitalter: Das Zeitalter des Vaters (Altes Testament) dauere bis zum Erscheinen des Messias Jesus von Nazareth, das zweite, das Zeitalter des Sohnes bzw. der christlichen Kirche bis 1260 n. Chr., das dritte Zeitalter sei das Reich des Heiligen Geistes. Dieses dritte, glückliche Zeitalter werde von der intelligentia spiritualis erleuchtet sein und alle Freuden des himmlischen Jerusalem (Off 21) bieten. Mit diesem geschichtstheologischen Modell war eine deutliche Kritik am Zustand der Kirche verbunden.


Im 15. und 16. Jahrhundert lebte der Prämillenarismus bei Täufern und Taboriten wieder auf. Vor allem um sich aus politischen Gründen von Täuferbewegungen zu distanzieren, verwarfen reformatorische Bekenntnisse (Confessio Augustana 17; Confessio Helvetica posterior 11) den Chiliasmus als Irrlehre.


Erneut lebendig wurde der Chiliasmus im 17. Jahrhundert bei verfolgten Gemeinden in England und den Niederlanden, etwa bei Quäkern oder den Fifth Monarchy Men, an der Wende zum 18. Jahrhundert auch im radikalen Pietismus und später in der daraus hervorgegangenen Inspirationsbewegung. Auch in der Lutherischen Kirche gab es Strömungen des Chiliasmus. Anfang des 19. Jahrhunderts förderte der Chiliasmus die Auswanderung nach Bessarabien, weil die Sehnsucht der Anhänger in Südrussland und vor allem in Kaukasien einen „Bergungsort“ sah. Vor allem 1817 war ein großer Chiliastenzug mit 14 Harmonien zu jeweils etwa 400 Personen zu verzeichnen, der sich auf der Donau auf Ulmer Schachteln einschiffte. In Bessarabien bildeten jene Auswanderer die Bevölkerungsgruppe der Bessarabiendeutschen.


Die „Einigungssätze zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Altpreußens und der Evangelisch-Lutherischen Freikirche“, die 1947 erarbeitet und in denen nur die Differenzpunkte zwischen beiden Kirchen behoben wurden, haben einen Abschnitt „Von den letzten Dingen“ (IV), in dem das Problem des Chiliasmus eine wichtige Rolle spielt.


Heutige Akzeptanz

Katholische Kirche, evangelisch-lutherische Kirchen und reformierte Kirchen allegorisieren und spiritualisieren heute jene Bibelstellen, die zur Begründung des Prämillenarismus herangezogen werden, und vertreten in der Praxis eine Mischung aus Postmillenarismus und Amillenarismus. Die Kongregation für die Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche wies 1944 den „gemäßigten Millenarismus“, wonach Jesus Christus vor dem Jüngsten Gericht sichtbar auf die Erde zurückkehren und dort herrschen werde, als nicht sicher lehrbar zurück.[6] Laut dem Evangelischen Kirchenlexikon ist der Millenarismus „heute weitgehend diskreditiert“.[7]

Bei Adventisten, Baptisten, der Bibelforscherbewegung, den Christadelphians, den Jehovas Zeugen, den Mormonen, in Pfingstgemeinden, der Neuapostolischen Kirche und evangelikalen Freikirchen dagegen ist die millenaristische Lehre, einschließlich einer Naherwartung der Parusie, weit verbreitet. Der sogenannte christliche Zionismus ist ebenfalls chiliastisch ausgerichtet.

In den Vereinigten Staaten wurde der Millenarismus in seiner dispensationalistischen Form nach 1945 wieder populär. Evangelikale und christlich-fundamentalistische Publizisten wie Hal Lindsey (* 1929), dessen 1970 erschienenes Werk The Late Great Planet Earth[8] ein Bestseller wurde, deuteten den Kalten Krieg und die Gründung des Staates Israel als Zeichen des herannahenden Weltendes, wobei die Vereinten Nationen, die Europäische Union, die Globalisierung und moderne Kommunikationssysteme als Wegbereiter des Antichristen interpretiert wurden. Seit dem Ende des Kalten Krieges hebt der millenaristische Diskurs stärker auf Umweltkatastrophen und den Islamismus ab.[9] Der amerikanische Politikwissenschaftler Michael Barkun schätzt, dass die Stärke des dispensationalistischen Millenarismus in den USA um das Millennium herum, aber auch danach sogar die der Erweckungsbewegungen der 1830er und 1840er Jahre übertrifft.[10]


Säkularer Millenarismus

Außerhalb der Religion bezeichnet Millenarismus das utopische Streben, einen politisch-gesellschaftlichen Bruch in der Geschichte und einen paradiesischen Zustand herbeizuführen bzw. die geschichtsphilosophische Annahme, die Geschichte laufe teleologisch auf einen solchen Endzustand zu. Der deutsche Philosoph Karl Löwith beschreibt in seinem 1953 erschienenen Werk Weltgeschichte und Heilsgeschehen den Marxismus als säkularisierten Millenarismus:

„Der ganze Geschichtsprozess, wie er im Kommunistischen Manifest dargestellt wird, spiegelt das allgemeine Schema der jüdisch-christlichen Interpretation der Geschichte als eines providentiellen Heilsgeschehens auf ein sinnvolles Endziel hin. Der historische Materialismus ist Heilsgeschichte in der Sprache der Nationalökonomie. Was eine wissenschaftliche Entdeckung zu sein scheint […], ist vom ersten bis zum letzten Satz von einem eschatologischen Glauben erfüllt.“[11]

Außerdem werden verschiedene Formen eines integralen Nationalismus und der Nationalsozialismus, der seine eigene Herrschaft propagandistisch als „Tausendjähriges Reich“ überhöhte, in den säkularen Millenarismus gerechnet: Sie würden eine kollektive Erlösung im Diesseits versprechen, wenn nur erst bestimmte Voraussetzungen erreicht seien – die Zusammenfassung aller Angehörigen der jeweiligen Nation in weitgespannten Grenzen, die Sprengung der Ketten des Versailler Vertrags, die Vernichtung der Juden etc.[12]


Der säkulare Millenarismus verlor mit dem Ende des Kalten Krieges im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts an Bedeutung. Seitdem sieht Michael Barkun eine dritte Form, den „improvisationalen Millenarismus“ aufkommen. Der improvisationale Millenarismus gründe sich nicht auf heilige oder kanonische Texte, sondern bediene sich hochgradig eklektisch bei diversen, auch disparaten Überzeugungen und Weltanschauungen und verknüpfe heterodoxe religiöse Überzeugungen (Esoterik, New Age) mit Grenzwissenschaft und radikalen politischen Ideen, oft auch mit Verschwörungstheorien. Als Beispiele für solchen „improvisationalen Millenarismus“, der sich im Internet-Zeitalter leicht ausbreiten könne, nennt Barkun unter anderem die Aum-Sekte und den Ufoglauben.[13]


Siehe auch


Literatur


  • Claus Bernet: Gebaute Apokalypse. Die Utopie des Himmlischen Jerusalem in der Frühen Neuzeit. Verlag Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-3706-9.
  • Claude Carozzi: Weltuntergang und Seelenheil. Apokalyptische Visionen im Mittelalter. 1996, ISBN 3-596-60113-4.
  • Norman Cohn: Das Ringen um das Tausendjährige Reich. Revolutionärer Messianismus im Mittelalter und sein Fortleben in den modernen totalitären Bewegungen. (Aus dem Englischen The Pursuit of the Millennium) Francke, Bern 1961.
    Mit Nachwort und Änderungen: Das neue irdische Paradies. Revolutionärer Millenarismus und mystischer Anarchismus im mittelalterlichen Europa. Rowohlt, Reinbek 1988, ISBN 3-499-55472-0.
    Die Sehnsucht nach dem Millennium. Apokalyptiker, Chiliasten und Propheten im Mittelalter. Herder, 1998, ISBN 3-451-04638-5.
    Apokalyptiker und Propheten im Mittelalter. Hohe, Erftstadt 2007, ISBN 3-86756-032-3.
  • Robert G. Clouse (Hrsg.): Das Tausendjährige Reich: Bedeutung und Wirklichkeit. Vier Beiträge aus evangelikaler Sicht herausgegeben von Robert Clouse. Beiträge von George Eldon Ladd (Prämillenialismus), Herman A. Hoyt (Dispensationalismus), Loraine Boettner (Postmillenialismus), Anthony A. Hoekema (Amillenialismus), Marburg an der Lahn 1983
  • Klaus Fitschen et al.: Chiliasmus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. 4. Auflage, Mohr Siebeck, Tübingen 2008, ISBN 978-3-8252-8401-5, Bd. 2, S. 136–144
  • Stephan Holthaus: Fundamentalismus in Deutschland: der Kampf um die Bibel im Protestantismus des 19. und 20. Jahrhunderts (= Biblia et symbiotica, Band 1) Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 1993, ISBN 3-926105-06-2 (Dissertation Universität Leuven 1992, 531 Seiten).
  • Richard Landes (Hrsg.): Encyclopedia of Millennialism and Millennial Movements. Routledge, New York/London 2006, ISBN 978-0-415-92246-3
  • Richard Landes: Heaven on Earth. The Varieties of the Millennial Experience. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, ISBN 978-0-19-975359-8
  • Franz Graf-Stuhlhofer: „Das Ende naht!“ Die Irrtümer der Endzeit-Spezialisten (Theologisches Lehr- und Studienmaterial 24). Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn, 3. Aufl. 2007
  • Martin Karrer: Chiliasmus. In: Evangelisches Kirchenlexikon. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1986, Bd. 1, Sp. 655 ff.


Weblinks


Wiktionary: Millenarismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Weblinks


Einzelnachweise


  1. Michael Barkun: A Culture of Conspiracy. Apocalyptic Visions in Contemporary America. University of California Press, Berkeley 2013, S. 17 f. und passim.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4147671-2 (lobid, OGND)

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  • Stephan Holthaus: Fundamentalismus in Deutschland. Der Kampf um die Bibel im Protestantismus des 19. und 20. Jahrhunderts. (Diss., Leuven 1992) Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 1993, ISBN 3-926105-06-2, S. 66.

  • Lothar Gassmann: Was kommen wird. Eschatologie im 3. Jahrtausend. Wuppertal 2002, ISBN 3-87857-313-8. Vgl. http://www.bible-only.org/german/handbuch/Dispensationalismus.html

  • Hanspeter Obrist: Gott hält sich nicht an unseren Endzeitplan. In: Vollwertkost. 05/2008. (abgerufen am: 12. April 2012).

  • Richard Landes: While God Tarried: Disappointed Millennialism from Jesus to the Peace of God 33–1033.

  • Sylvain Gouguenheim: Les fausses terreurs de l'an mil. Attente de la fin des temps ou approfondissement de la foi? Éditions Picard, Paris 1999; Reinhart Staats: Apokalyptischer Rückblick vom Jahr 2000 auf das Jahr 1000 In: Manfred Jakubowski-Tiessen et al.: Jahrhundertwenden. Endzeit- und Zukunftsvorstellungen vom 15. bis zum 20. Jahrhundert. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, S. 369–376.

  • Enchiridion Symbolorum 3839, Eintrag vom 19 (22.) Juli 1944, online, Zugriff am 22. Mai 2015.

  • Martin Karrer: Chiliasmus. In: Evangelisches Kirchenlexikon. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1986, Bd. 1, Sp. 657.

  • Hal Lindsey: The Late Great Planet Earth. Zondervan, Nashville 1970; deutsch Alter Planet Erde wohin? Im Vorfeld des Dritten Weltkriegs. Hermann Schulte, Wetzlar 1973.

  • Paul S. Boyer: Chiliasmus. IV. Nordamerika. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. 4. Auflage, Mohr Siebeck, Tübingen 2008, ISBN 978-3-8252-8401-5, Bd. 2, Sp. 140 f.

  • Michael Barkun: A Culture of Conspiracy. Apocalyptic Visions in Contemporary America. University of California Press, Berkeley 2013, S. 15.

  • Karl Löwith: Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie. Kohlhammer, Stuttgart 1953, S. 48; zitiert bei Wolfgang Marienfeld: Weltgeschichte als Heilsgeschehen. Die Idee des Endreiches in der Geschichte. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, Hannover 2000, S. 28 (online (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Zugriff am 14. Mai 2015).

  • Wolfgang Wippermann: Drittes Reich. In: Wolfgang Benz et al. (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 5., aktualisierte und erweiterte Aufl., dtv, Stuttgart 2007, S. 479 f.; Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949 C.H. Beck Verlag, München 2003, S. 569; Michael Barkun: A Culture of Conspiracy. Apocalyptic Visions in Contemporary America. University of California Press, Berkeley 2013, S. 16 f.

  • Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Millenarismus


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.02.2024

    Zion

    de.wikipedia.org, abgerufen am 8. Februar 2024, 20:35 Uhr

    Zion (hebräischצִיּוֹן Zijjōn) hieß nach 2 Sam 5,7 EU ursprünglich eine Turmburg der Jebusiter an der südöstlichen Stadtgrenze des vorisraelitischen Stadtstaats Jerusalem. Seit deren Eroberung durch König David und dem Bau des ersten Jerusalemer Tempels unter Salomo wurde der Zion im Tanach zum Synonym für den Wohnsitz JHWHs, des Gottes der Israeliten (z. B. Jes 8,18 EU). Er rückte damit ins Zentrum der Hoffnungen des Judentums, die sich auf weltweite Anerkennung dieses Gottes und seiner Rechtsordnung richten. Diese Zionstheologie durchzieht die Prophetie im Tanach seit Jesaja und bestimmte auch die Endzeiterwartung des Urchristentums mit. Inhaltsverzeichnis


    Geschichte Zions in der Darstellung des Alten Testaments

    Jebusiterburg

    Die ehemalige Jebusiterstadt Jerusalem mit der Burg Zion lag auf einem schmalen steilen Bergkamm südlich des späteren Tempelberges. Den Israeliten der vorstaatlichen Zeit gelang es nicht, diesen befestigten Stadtstaat zu erobern (Jos 15,63 EU). Er blieb für sie, wie es im Richterbuch heißt, eine „fremde Stadt“ (19,10.12 EU) und bildete mit anderen Stadtstaaten Kanaans eine Art Sperrriegel zwischen den Gebieten der israelitischen Nordstämme und Südstämme.


    Stadt Davids

    Erst David eroberte Jerusalem mit der Burg Zion und machte sie als Stadt Davids zu seinem Königssitz und zum kultischen und politischen Mittelpunkt seines Reiches (2 SamEU). Er wählte diese Stadt, weil sie ungefähr auf der Grenze zwischen den Gebieten der israelitischen Nordstämme – dem späteren Nordreich Israel – und der Südstämme – dem späteren Südreich Juda – lag und beiden Gebieten die bis dahin fehlende territoriale Geschlossenheit gab.[1]

    Indem David die Bundeslade dorthin überführen ließ (2 SamEU), band er die religiösen Traditionen des früheren Stämmebundes an seinen Königssitz und ermöglichte deren Verbindung mit Elementen der im Stadtstaat Jerusalem gepflegten Religion Kanaans. Von dem Hofpropheten Natan erhielt er wohl nach seinen Siegen über die Nachbarkönige und erfolgreicher Ausdehnung seines Reiches die Zusage des ewigen Bestandes seiner Dynastie (2 Sam 7,8 ff. EU). Daran knüpfte die spätere Zionstheologie an.


    Im Mittelalter wurde die befestigte Anhöhe der Burg Zion irrtümlich mit einem im Südwesten Jerusalems vor der heutigen Stadtmauer gelegenen Hügel identifiziert, so dass dieser den Namen Berg Zion (auch „Zionsberg“, „Mount Zion“, „Har Zijon“) erhielt. Im 19. Jahrhundert wurde jedoch der Südkamm des Tempelberges als Ophel oder Davidsstadt vermutet. Diese Annahme bestätigten archäologische Grabungen im 20. Jahrhundert im dortigen Tell mit der Siedlungsschicht des bronze- und eisenzeitlichen Jerusalem.[2]


    Tempelstadt

    David hatte bereits den Bau eines Tempels auf dem Zionsberg geplant, den sein Sohn und Nachfolger Salomo um 930 v. Chr. verwirklichte. Damit wurde der tatsächliche Berg Zion, die Davidsstadt, zum Tempelberg. Dieser blieb nach der Reichsteilung kultisches Zentrum Judäas, das auch über dessen Grenzen hinaus attraktiv blieb (1 Kön 12,27 f. EU; Jer 41,5 EU).


    Mit der Kultreform des König Josias, der eine Vorform des Deuteronomiums zum Staatsgesetz machte (2 Kön 22 f. EU), wurden die noch übrigen kanaanitischen oder synkretistischen Heiligtümer in Judäa beseitigt und so die Stellung Jerusalems als einziger Wohnsitz des Gottes Israels noch verstärkt. Daraufhin wurde der auf den bebauten Tempelberg übertragene Name Zion (Jes 10,12 EU) im Judentum zum Inbegriff für die von Gott erwählte Königs- und Tempelstadt (z. B. Ps 78,68 ff. EU).


    Tempelzerstörung, Exil, Wiederaufbau

    Nach der Zerstörung des Tempels 586 v. Chr. (siehe → Babylonisches Exil) wurde der Zion Ort der Erinnerung und Sehnsucht der exilierten Juden (Ps 137 EU), bestimmte ihre Gebetsrichtung (Dan 6,11 EU) und prägte die Zukunftshoffnungen der Exilsprophetie, so dass sie ihn zum Synonym für die Rückkehr der um das Heiligtum versammelten Juden in das „gelobte Land“ (eretz jisrael) machte. Mit dem Wiederaufbau des Tempels (ca. 520–515 v. Chr.) wurde der Zion erneut kultisches Zentrum des nachexilischen Judentums, das ihn als Mittelpunkt der Welt ansah und auch die umgebende Völkerwelt in die Zionstheologie einbezog.


    Zionstheologie im Tanach

    Der Zion wurde in der biblischen Überlieferung seit dem Bau des ersten Tempels mit einer Fülle von Motiven und Themen umgeben, die man als Zionstradition oder Zionstheologie zusammenfasst.

    Statistisch finden sich 159 Belege[3] für das explizite Wort Zion (צִיּוֹן) im Codex Leningradensis. Davon finden sich

    • 49 in Jesaja
    • 38 in den Psalmen
    • 18 in Jeremia
    • 15 in Klagelieder
    • 9 in Micha
    • 8 in Sacharja
    • 7 in Joel
    • 3 in 2. Könige
    • je 2 in Amos und Obadja, Zephania
    • je 1 in 2. Samuel, 1. Könige, 1. Chronik, 2. Chronik, Hohelied, Hesekiel


    Einer der ältesten Belege, die die Universalisierung Jerusalems bekunden, findet sich in der Inschrift von Chirbet Bet Layy 1: "JHWH ist der Gott der ganzen Erde, (die) Berge Judas sind sein, dem Gott Jerusalems.


    Zionspsalmen

    Dazu gehören vor allem die Psalmen 46 EU, 48 EU, 76 EU, 84 EU, 87 EU, 122 EU, 132 EU. In ihnen finden sich etwa die verwandten, oft mythisch überhöhten Motive der Gottesstadt, des Gottesberges, des Gottesthrons und des fiktiven Stroms, dessen Arme die Stadt umfließen.

    Typische Motive sind:

    • Völkersturm/feindliche Bedrohung (z. B. Ps 76,4)
    • Festigung/Schutz der Stadt Zion durch Gott (z. B. Ps 87,5)
    • Mit-Sein Gottes/Wohnung bei seinem Volk (z. B. Ps 46,6.8.12)
    • Armenfrömmigkeit (z. B. Ps 76,10)
    • Tempelpersonal (z. B. Ps 84,5)
    • soziologische Differenzierungen (z. B. die, die in Vollkommenheit wandeln; die, die Gott vertrauen, Ps 85,12b–13)
    • Zion als Nabel der Welt (z. B. alle sind dort geboren, Ps 87,4–7)

    Zionsverheißungen

    Jesaja hat die prophetische Zionstheologie im Tanach begründet. Mit seiner Berufungsvision vor Gottes Thron auf dem Zion ist die Erwartung universaler Anbetung dieses Gottes (Jes 6,1–3) und der Sendung des Propheten zu den Israeliten verbunden (Jes 8,18). Viele Einzelworte beziehen sich auf Zion bzw. Jerusalem als Wohnsitz, Gerichts- und Heilsort Gottes. Eben weil Gott diesen Ort für seine Präsenz auf Erden gewählt habe, wiege die Untreue der Jerusalemer gegenüber der Tora umso schwerer (Jes 1,21 ff.). Vom Zion werde das Gericht über die abtrünnigen Führer Israels ausgehen, die mit dem Totenreich Verträge schlössen, statt sich auf ihren Gott zu verlassen (Jes 28,14 ff.). Dieses Gericht treffe auch die Völker, die gegen den Berg Zion kämpfen (Jes 29,1–8).

    Das Motiv des Völkerkampfes gegen den Zionsberg ist in Jes 8,9f. auch mit der Verheißung des Immanuel (Jes 7,1–17) verbunden, die eventuell den kommenden Messias meinte. Man findet es auch ohne ausdrücklichen Bezug auf den Zion (Jes 17,12 ff.). Es wurde von späteren Propheten wie Deuterojesaja (z. B. Jes 41,1–4; 45,1–3; 45,14–17) und Tritojesaja (Jes 52,1 f., 7 ff.) aufgegriffen (vgl. Ps 2; 46,6; 110; 125,1; Hos 1,7; Joel 3,5; 4,16 f.; Mi 4,12 f.; Sach 14,3.13 f.; Ez 38 f.).

    Das Gegenbild zum Völkersturm ist das Motiv der Völkerwallfahrt zum Zion, gefolgt vom Weltfrieden. Es findet sich in Mi 4,1–5; Jes 2,2–4; Jes 60; 66,20; Hag 2; Sach 8,22; 14,16 f.; Ps 68,32 u. a.

    Tochter Zion

    Die ursprünglich selbständige Metapher בת ציון („Tochter Zion“) wurde in der biblischen Prophetie seit dem babylonischen Exil (ab 586 v. Chr.) auf die Königs- und Tempelstadt Jerusalem bezogen.[4] Das Motiv findet sich in den Nevi’im (Prophetenbüchern), den Klageliedern Jeremias und einigen Psalmen in drei Formen der Klage, Anklage und Heilsverheißung: In Jes 22,4; Jer 4,19–21; 6,22–26; 8,18–23; 10,17–20; Thr 1 und 2 ist Jerusalem leidendes Kriegsopfer, Witwe und verlassene Mutter. In Jer 2; 3,1–5 ; 13,20–27; Jes 1,21–26; Ez 16 und 23 ist die Stadt Abtrünnige, Hure und Ehebrecherin. In Jer 30–31; Jes 40,9–11; 49; 51; 54; 60–62 ist Zion Braut JHWHs, Königin und geachtete Mutter vieler Kinder. In allen drei Gattungen ist Zion eigene Person in Relation sowohl zu Gott als auch ihrer Bevölkerung und nimmt weitgehend anthropomorphe Züge an.


    Altorientalische Vorläufer des Motivs finden sich im westsemitischen Raum, die der Stadt weibliche Titel als Ausdruck der Verehrung beilegen. Dabei konnte der Übergang von weiblich vorgestellter Stadt und Stadtgöttin soweit verschwimmen, dass der Stadt auch göttliche Eigenschaften zugewiesen wurden. Näher verwandt sind aber mesopotamische Traditionen der Stadtklage. Hier handelt es sich um eine Klagegattung, die ihren historischen Ort zunächst in der Zerstörung mehrerer Großstädte (Ur, Nippur, Uruk, Eridu) gegen Ende der Periode Ur III (Ende des 3. Jahrtausend v. Chr.) im sumerischen Reich hatte. Sie liegen in sumerischer Sprache vor und wurden mindestens bis zur Mitte des 2. Jahrtausend kopiert und verbreitet. Das kennzeichnende Merkmal dieser Texte ist das Auftreten der Stadtgöttin, die die Zerstörung ihrer Stadt und ihres Tempels beklagt. Sie betrauert ihre eigene Vertreibung, den Verlust ihrer „Kinder“ als Tod und Vertreibung ihrer Bevölkerung und den Verlust ihrer göttlichen Protektion und damit jeglicher politischen und religiösen Ordnung in der Stadt.


    Diese Elemente werden in den folgenden Jahrhunderten bis ins 1. Jahrtausend v. Chr. in religiösen Gebrauchstexten wieder aufgenommen, die vermutlich im Zuge von Tempelabriss- und Wiederaufbaufeiern benutzt wurden. Auch sie sind geprägt vom Auftritt der „klassischen“ Figur der klagenden Göttin (vor allem Inanna als mesopotamischer Mutter- und Schutzgöttin überhaupt).

    Auch wenn in Israel eine eigenständige Gattung der „Stadtklage“ nicht nachzuweisen ist, so dürften entsprechende Klagetraditionen doch auch in Israel bekannt gewesen sein. Literar- und traditionsgeschichtliche Untersuchungen zeigen, dass die klagenden Formen einer Personifikation Jerusalems in der Bibel die ältesten sind, also wahrscheinlich aus der mesopotamischen Stadtklage entstanden. Ob Israel allerdings eine eigenständige Gattung der Stadtklage kannte, lässt sich nicht mehr zuverlässig rekonstruieren, auch wenn manches dafür spricht.


    Jerusalem personifizierende Klageelemente finden sich in ihrer frühesten Form in prophetischen Unheilsansagen wie Jes 22,4; Jer 4,19-21 oder 8,18-23. Von dort aus finden sie ihren Weg in die sogenannten Klagelieder Jeremias (Threni), in denen die „Tochter Zion“ zur trauernden und verlassenen Mutter, zur vergewaltigten Frau und zur entehrten Geliebten wird. Die Entstehung dieser Klagetexte gehört historisch in die Zeit der Bedrohung und schließlichen Eroberung Jerusalems im 7. und 6. Jh. v. Chr. durch das assyrische und dann babylonische Großreich und der Verarbeitung dieser für Israel traumatischen Erfahrungen (Babylonisches Exil).


    Die Threni legen der Stadt auch schon Schuldbekenntnisse in den Mund, die sich dem Reflex auf die schon genannten Anklagen der „Tochter Zion“ verdanken. Schon früh scheint nämlich ein Prozess begonnen zu haben, in dem die klagenden Texte überformt wurden durch Anklagen: Die Stadt wird zur Ehebrecherin und Hure erklärt, weil sie ihren Gott JHWH verlassen und anderen Göttern gedient habe. Diese Abwendung von ihrem Herrn wird in geradezu drastisch-sexuellen und erniedrigenden Bildern entfaltet (Ezechiel 16 und 23). Die Stadt, die in den Klagen Opfer war, wird somit in der Reflexion zur Täterin.


    Ihre Annahme dieser Schuldzuweisung wiederum ermöglicht die erneute Zuwendung JHWHs. Dies wird spürbar in den nachexilischen Texten, die der „Tochter Zion“ neues Heil, eine neue Brautzeit mit ihrem Herrn JHWH, die Wiederkehr ihrer Kinder und ihre Erhöhung zur endzeitlichen Königin verheißen (Jes 49; 54; 60; 62). Die Freudenaufrufe an die „Tochter Zion“ werden so zu einem wiederkehrenden Thema auch der späten israelitischen Prophetie (Sach 9,9–12).


    Zionstheologie im Neuen Testament

    Der Zion als Ort der kommenden Offenbarung des Gottes Israels, zu dem eines Tages alle Völker hinströmen würden, hat die Darstellung der Geschichte Jesu Christi im Urchristentum mitbestimmt: Denn dieser Messias war für sie der, der durch sein Lehren, Heilen, stellvertretendes Sterben und Auferstehen das Reich Gottes verkörpert und anfänglich verwirklicht, so dass alle Völker durch ihn den Bundesgott Israels kennenlernen und eines Tages anerkennen würden (Mt 28,10; Phil 2,12 u. ö.).


    Mt 2,1–12 EU erzählt von orientalischen Astrologen (magoi), die durch einen hellen Stern von der Geburt eines neuen Königs der Juden erfahren und nach Jerusalem reisen, von dort aber zu dessen Geburtsort in Betlehem geführt werden, um vor ihm niederzufallen und ihn mit königlichen Geschenken zu ehren. Diese Geschichte stellt Jesu Geburt als anfängliche Erfüllung der biblisch verheißenen Völkerwallfahrt zum Zion dar. Mit dem Stern von Betlehem erinnerte der Evangelist an die Weissagung Num 24,17 EU, nach der ein künftiger jüdischer König Israels Feinde besiegen werde. Diese wurde im damaligen Judentum auf den kommenden Messias gedeutet, etwa in einer der Schriftrollen vom Toten Meer (4Q175), im Targum Onkelos und in Briefen des Simon Bar Kochba. Die Freude der Sterndeuter beim Fund des Geburtsortes Jesu deutet auf die endzeitliche Freude aller Völker im Reich Gottes voraus (Jes 60,5; 65,17 ff.; 66,14; vgl. Mt 5,12; Lk 2,10). Darüber hinaus erwartete biblische Prophetie vom Messias laut Mi 5,1ff; Jes 49,6 u. a., dass er das Zwölfstämmevolk der Israeliten wiederherstellen und es vor seinen ehemaligen Feinden, den Fremdvölkern, verherrlichen werde, um diese ebenso zu segnen.


    Jesus von Nazaret hat diese Erwartungen wahrscheinlich durch eigene Worte und Taten mitveranlasst: etwa durch Berufung von zwölf Aposteln pars pro toto (Mt 4,13–16; 19,28), die die bleibende Erwählung ganz Israels zum Volk Gottes bestätigte.[5] Das Jesuswort Mt 8,11/Lk 13,29 kündigte das Kommen der „Fernen“, also der Nichtjuden, zum endzeitlichen Mahl mit den Erzvätern Israels an: Dieses Mahl hatte Jes 25,6 ff. zusammen mit der Vernichtung des Todes als Folge der Thronbesteigung Gottes auf dem Zion verheißen (vgl. Jes 49,12). Danach sollen die nichtjüdischen Völker durch die Auferstehung der Toten im Reich Gottes Anteil an den Heilsverheißungen für die Stammväter Israels erhalten.


    Die Geschichte vom Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem (Mk 10,1–9 EU par) nimmt die messianische Verheißung vom Friedenskönig (Sach 9,9 EU) auf, der den Völkern ohne eigene Macht umfassende Abrüstung als Willen Gottes gebieten werde. Die folgende prophetische Zeichenhandlung Jesu im Tempelvorhof für Proselyten und Nichtjuden (Mk 11,17 EU) sollte die ungehinderte Teilnahme von Nichtjuden am Gebet im Tempel ermöglichen und so die in Jes 56,7 EU verheißene gemeinsame Anbetung des einzigen Gottes auf dem Zion vorwegnehmen und ermöglichen, in der nach Jes 60,11 EU die Erneuerung Israels zum Ziel kommen werde.[6]


    Zionismus

    Hauptartikel: Zionismus

    Nathan Birnbaum nannte die in Europa um 1880 entstandene jüdische Nationalbewegung 1890 Zionismus, um die osteuropäischen jüdischen Siedlervereine namens Chibbat Zion („Zionsliebe“) für das durch eine politische Organisation angestrebte Ziel eines jüdischen Gemeinwesens im Raum Palästina zu gewinnen. Im Jahre 1892 erklärte er den Sinn des Begriffes wie folgt:

    Zion bezeichne auf poetische Weise „seit den ältesten Zeiten“ Jerusalem, darüber hinaus das Land Israel und die mit diesem verwachsene jüdische Nation. Der Name sei seit dem Verlust dieses Landes in der Römerzeit zum Ausdruck einer sehnsüchtigen Hoffnung auf „jüdische Wiedergeburt“ geworden. Dieses Ideal habe das zerstreute jüdische Volk 2000 Jahre lang begleitet und den Zionismus begründet. Dieser habe aus dieser „Gemütsregung“ eine bewusste Anstrengung von Denken und Handeln und somit eine „rettende Idee“ gemacht.[7]

    Theodor Herzl wurde zum Begründer des politischen Zionismus, der nach dem Holocaust mit der Gründung des Staates Israel verwirklicht wurde.[8]


    Antisemitismus

    Der Antisemitismus verwendet den Begriff als symbolische Zusammenfassung eines angeblichen Weltjudentums: so die Protokolle der Weisen von Zion.


    Siehe auch

    Literatur

    Allgemein


    Vorisraelitische Religionsgeschichte

    • Fritz Stolz: Strukturen und Figuren im Kult von Jerusalem. Studien zur altorientalischen, vor- und frühisraelitischen Religion. de Gruyter, Berlin 1970.
    • Gunther Wanke: Die Zionstheologie der Korachiten in ihrem traditionsgeschichtlichen Zusammenhang. Beiheft 97 zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, Nr. VIII, Töpelmann, Berlin 1966.


    Zionstheologie im Tanach

    • Josef Schreiner: Sion – Jerusalem, Jahwes Königssitz, Theologie der Heiligen Stadt im Alten Testament. In: Vinzenz Hamp: Studien zum Alten und Neuen Testament. Band VII, Kösel-Verlag, München 1963.
    • Helmut Schmidt: Israel, Zion und die Völker. Motivgeschichtliche Untersuchung zum Verständnis des Universalismus im Alten Testament. Zürich 1966.
    • Jörg Jeremias: Lade und Zion. Zur Entstehung der Zionstradition. In: Probleme biblischer Theologie. Festschrift für Gerhard von Rad zum 70. Geburtstag. München 1971, S. 183–198.
    • Frederick Dobbs-Allsopp: Weep, O Daughter of Zion. A Study of the City-Lament Genre in the Hebrew Bible. In: Biblica et Orientalia (BibOr). Band 44, 1997.
    • Odil Hannes Steck: Zion als Gelände und Gestalt. Überlegungen zur Wahrnehmung Jerusalems als Stadt und Frau im Alten Testament. In: Odil Hannes Steck: Gottesknecht und Zion. Gesammelte Aufsätze zu Deuterojesaja. FAT 4, 1992, S. 126–145.
    • Marc Wischnowsky: Tochter Zion. Aufnahme und Überwindung der Stadtklage in den Prophetenschriften des Alten Testaments. WMANT 89, Neukirchner, Neukirchen-Vluyn 2001, ISBN 3-788-71831-5.
    • Bernard Frank Batto, Kathryn L. Roberts (Hrsg.): David and Zion: Biblical Studies in Honor of J. J. M. Roberts. Eisenbrauns, 2004, ISBN 1-57506-092-2.
    • Corinna Körting: Zion in den Psalmen. Mohr/ Siebeck, Tübingen 2006, ISBN 3-16-148880-6.
    • Jaap Dekker: Zion’s Rock-Solid Foundations: An Exegetical Study of the Zion Text in Isaiah 28:16. Brill Academic Publishers, Leiden 2007, ISBN 978-1-57506-092-7.
    • Wolfgang Lau: Schriftgelehrte Prophetie in Jes 56–66: Eine Untersuchung zu den literarischen Bezügen in den letzten elf Kapiteln des Jesajabuches. de Gruyter, Berlin/ New York 1994, ISBN 3-11014-239-2.

    Zionstheologie im Neuen Testament

    • Joachim Jeremias: Jesu Verheißung für die Völker. 2. Auflage. Kohlhammer, 1959.
    • Kim Huat Tan: The Zion Traditions and the Aims of Jesus. Cambridge University Press, 1997, ISBN 0-521-58006-4.

    Katholische Theologie

    Weblinks

    Einzelbelege

    1. Briana Simon: Yearning for Zion. (Memento vom 4. Oktober 2007 im Internet Archive)

    Kategorien:


  • Martin Noth: Geschichte Israels, 8. Aufl. 1976, S. 176
  • Israel Finkelstein, Neil A. Silbermann: David und Salomo. C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54676-5, S. 235
  • Bibleworks 10.
  • Othmar Keel, Max Küchler, Christoph Uehlinger: Orte und Landschaften der Bibel. Ein Handbuch und Studien-Reiseführer zum Heiligen Land, Band 4/1. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 3525501773, S. 630
  • Peter Fiedler: Das Matthäusevangelium. Theologischer Kommentar zum Neuen Testament, Band 1, Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3170187929, S. 57–62
  • Joachim Jeremias: Jesu Verheißung für die Völker, 2. Aufl. 1959, S. 56
  • Alex Bein: Die Judenfrage. Biographie eines Weltproblems. Band I, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3-421-01963-0, S. 273

  • Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Zion#Zionstheologie_im_Tanach


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.02.2024

    Medien zu Tucker Carlsons Putin-Interview: Von Verleumdung bis Drohung

    ameinungsfreiheit.rtde.life, 8 Feb. 2024 08:47 Uhr, Von Dagmar Henn

    Es muss wirklich eine schreckliche Sünde gewesen sein, die Tucker Carlson mit seinem Interview begangen hat. Dass ihm die Qualifikation als Journalist abgesprochen wird, ist noch das Mindeste. Die Frankfurter Rundschau etwa geht bis zur offenen Drohung.


    Quelle: AFP © GIORGIO VIERA


    Archivbild: Tucker Carlson spricht auf der Konferenz von Turning Point Action USA in West Palm Beach, Florida, am 15. Juli 2023.


    Die Reaktionen auf die Bestätigung, dass Tucker Carlson tatsächlich ein Interview mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt hat, waren Anlass zur Reaktivierung eines ganzen Vorrats antirussischer Behauptungen, für Verzerrungen und letztlich sogar für Drohungen verschiedener Art.


    Das Einfachste ist noch die Art und Weise, wie die Aussagen von Kremlsprecher Dmitri Peskow verzerrt wurden. Ausgangspunkt war Carlsons Bemerkung, er sei der erste westliche Journalist seit Jahren, der ein solches Interview versuche:


    "Nein, Herr Carlson hat nicht recht. In der Tat kann er das nicht wissen. Wir erhalten viele Anfragen für Interviews mit dem Präsidenten, aber wenn es um die Länder des Westens geht, handelt es sich meist um große Onlinemedien: traditionelle Fernsehsender, große Zeitungen, die sich keineswegs rühmen können, zumindest unparteiisch über die Ereignisse zu berichten."

    Der Kölner Stadtanzeiger blieb nahe am Original, veränderte die Aussage aber durch Kürzung, und strich insbesondere den wichtigen Satz "In der Tat kann er das nicht wissen":

    "'Herr Carlson hat Unrecht', teilte Putin-Sprecher Dmitri Peskow den Staatsmedien mit. Es seien zahlreiche Anfragen für Interviews mit Putin in Moskau eingegangen, erklärte Peskow. Diese kämen allerdings von etablierten Medien und 'traditionellen TV-Sendern', im Kreml bestehe 'kein Wunsch, mit solchen Medien zu kommunizieren', fügte Peskow demnach an."


    Der Kreml bestätigt, dass Tucker Carlson Wladimir Putin interviewt hat



    Der Kreml bestätigt, dass Tucker Carlson Wladimir Putin interviewt hat






    Die wirkliche Verzerrung fand in der Überschrift statt, die nämlich vermeintlich durch ebendieses abgeänderte Zitat begründet wurde: "Tucker Carlson interviewt Putin – und die erste Lüge fliegt sofort auf". Wäre der gestrichene Satz mit zitiert worden, wäre klar, dass es sich eben um keine Lüge handelt. Der Kölner Stadtanzeiger unterstellte jedoch Peskow auch noch: "Eine Behauptung des Trump-Vertrauten geht sogar Moskau zu weit." Dieser Trick ist wichtig, um anschließend die Aussagen zu diskreditieren, die Carlson in seinem kurzen Begründungs-Video machte:


    "Die meisten Amerikaner seien nicht informiert, weil ihnen niemand die Wahrheit sage und die Medien korrupt seien. Belege für seine Thesen präsentierte Carlson nicht."


    Das musste er auch nicht, für aufmerksame Leser hat der Kölner Stadtanzeiger sie geliefert.

    Sehr schön ist hier auch das unvermeidliche "Experten-Zitat", das dieses Mal von Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik stammt. Der Mitarbeiter der BND-Stiftung erklärte:


    "Carlson ist schlau und seine Agenda ist klar. Er und Putin werden hervorragend zusammenarbeiten, um das falsche Narrativ über die Ukraine zu verstärken, Biden zu schwächen und Trump zu stärken. Diese Koproduktion von ihnen ist möglicherweise der effektivste und giftigste Propagandaclip, der je erstellt wurde. Für Putin ist es schön, einen nützlichen Idioten wie Gerhard Schröder zu finden, aber einen nützlichen Zyniker zu finden, ist SO viel besser."


    Tucker Carlson: Warum ich Wladimir Putin interviewen werde



    Tucker Carlson: Warum ich Wladimir Putin interviewen werde





    Das klingt so, als hätte der BND ihm bereits verraten, was auf dem Video zu sehen sein wird.

    Es gab noch eine weitere Aussage von Peskow, die gerne genutzt wurde, auch diese wurde aber eigenartig gedeutet. Ein einfaches Beispiel lieferte die Berliner Morgenpost, die diese zwei Sätze tatsächlich zitierte, aber vorab etwas hineinlas, das eben gerade nicht gesagt wurde:


    "Aus Kremlsicht schenkt aber Carlson, der ein Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump ist, seit langem russischen Positionen Gehör. 'Er hat eine Haltung, die sich von den anderen unterscheidet. Sie ist in keiner Weise prorussisch, sie ist nicht proukrainisch, sie ist am ehesten proamerikanisch', sagte Peskow."


    Der WDR umging diesen Widerspruch, indem er einfach Peskow eine Aussage in den Mund legte:


    "Der Kremlsprecher rechtfertigte das Interview mit einem westlichen Journalisten damit, dass Carlson seit langem russischen Positionen Gehör schenke."


    Der Focus wandelte die ganze Frage, wer wann mit Putin habe reden wollen, und warum dieser es nicht gewollt habe, in eine einzige Beleidigung um:


    "Dass Carlson der einzige westliche Reporter ist, mit dem Putin sprechen möchte, könnte mehr über seine journalistischen Fähigkeiten aussagen, als er glaubt."


    Beleidigungen sind überhaupt beliebt. Den Gipfel lieferte hier ein Kommentar auf ntv:

    "Würde Tucker Swanson McNear Carlson nur halb so viel vom Wert des Journalismus verstehen wie von einer guten Show, die Welt müsste dieser Tage etwas weniger in Sorge sein."

    Auch die vierminütige Erklärung von Tucker, warum er dieses Interview mache, fand keine Gnade vor diesem großen Journalisten:


    "Auch Tucker sagt: "Es gibt Risiken, ein Interview wie dieses zu machen." Welche das sein könnten, sagt er nicht. Es folgen stattdessen vier Minuten lang Falschbehauptungen und verhetzende Lügen."

    Nur ein kleines Beispiel dafür, was mit "verhetzende Lügen" gemeint ist:

    "Die Behauptung, alle westlichen Medien würden zensiert und sie verschwiegen insbesondere im englischen Sprachraum Wahrheiten über den Ukraine-Krieg, ist eine blanke Lüge."

    Belege für seine Behauptungen lieferte dieser Kommentator nicht. Vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges hat man sogar den Eindruck, der Autor habe sich geografisch um einige Länder vertan:


    "Keines von Russlands unzähligen Kriegsverbrechen wird Putin einräumen: Weder die gezielte, massenhafte Bombardierung von Zivilisten, noch die Entführung und Zwangsadoption von Kindern aus den besetzen Gebieten; die Folter und sexuelle Gewalt durch russische Soldaten nicht, und ebenso wenig die systematische Zerstörung ukrainischer Kulturgüter. All dies hat das Ziel, die Ukraine als Staat und Gesellschaft zu vernichten."


    Die taz hielt es da eher mit Verschwörungstheorien:


    "Schon seit Tagen hält sich Carlson in Moskau auf. Sein Besuchstermin scheint nicht zufällig gewählt zu sein. Am 24. Februar jährt sich der erweiterte Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine."


    Tucker Carlson: "Warum lässt sich Deutschland von den USA bescheißen?"



    Tucker Carlson: "Warum lässt sich Deutschland von den USA bescheißen?"






    Immer wieder tauchte auch der Verweis auf den US-Journalisten Evan Gershkovich auf, für den sich Tucker hätte einsetzen müssen. Selbstverständlich war dabei nicht die Rede davon, dass es längst ein Angebot Russlands gibt, Gershkovich auszutauschen, der bei der Annahme vertraulicher Papiere ertappt wurde, weshalb Nachfragen Gershkovich betreffend also eher beim State Department angebracht wären. Allerdings wurde auch sein Landsmann Paul Whelan bisher nicht ausgetauscht, eine Basketballspielerin war wichtiger. So der Focus:



    "In seiner Werbung für das Interview erwähnte Carlson auch nicht seinen US-Kollegen Evan Gershkovich, der für das Wall Street Journal über Russland berichtete und seit fast einem Jahr wegen Spionagevorwürfen, die seine Familie für falsch hält, in einem russischen Gefängnis sitzt."

    Man achte auf das besonders überzeugende "die seine Familie für falsch hält".


    Ohnehin ist klar, dass Carlson ein Böser sein muss. So schrieb t-online:


    "Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nannte er außerdem einen "Diktator" und eine "Marionette Joe Bidens". Dazu verbreitete er die Verschwörungserzählung des Kreml, die USA würden Biowaffenlabore in der Ukraine betreiben."


    Besagte Labore finden sich im Haushalt des Pentagon. Auch ihre deutschen Gegenstücke, Kooperationen des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts und des Friedrich-Loeffler-Instituts im Auftrag der Bundeswehr in der Ukraine, fanden sich zumindest vor zwei Jahren noch auf deren Webseiten. Das zu überprüfen, kann man natürlich von t-online nicht verlangen.


    Die Süddeutsche Zeitung war für ihre Verhältnisse geradezu zurückhaltend in ihren Bemerkungen zu Carlson:


    "Inzwischen kann er sich frei und ungestört auf der Elon-Musk-Plattform X weiter radikalisieren. Er hat dort eine neue journalistische Heimat gefunden, ohne "Zensur", wie er es nennt, wenn Leute Fakten prüfen.[…] Ein angeblicher Kulturkonflikt legt sich wie Nebel auf die tatsächlichen Verhältnisse. Und Tucker Carlson steht an der Nebelmaschine."


    Musk zu Verhaftungsforderungen gegen Carlson: "Verhaftet diejenigen, die seine Verhaftung fordern!"





    Musk zu Verhaftungsforderungen gegen Carlson: "Verhaftet diejenigen, die seine Verhaftung fordern!"





    Nebelmaschine ist nämlich wahrhaftig nicht das Schlimmste. Über die Grenzen nicht nur des guten Geschmacks ging die Frankfurter Rundschau. Nicht nur, dass sie ausgerechnet jenen US-amerikanischen Transsexuellen zitierte, der einst auf The Daily Beast zur Jagd auf den – letztlich infolge dieser Veröffentlichung – in ukrainischer Haft zu Tode gebrachten Gonzalo Lira aufrief und in einer kurzen Beschäftigung als Sprecher der ukrainischen Armee Russen als "Nichtmenschen" bezeichnete:


    "Ashton-Cirillo, Junior Feldwebel der ukrainischen Streitkräfte, äußerte scharfe Kritik in einem Exklusivinterview bei Newsweek: "Carlson ist nicht nur ein Feind der Demokratie, er ist ein Feind der Menschlichkeit selbst"."


    Nein, die FR verschärfte diese Aussage noch in ihrer Überschrift, was man letztlich kaum mehr anders denn als Aufruf zum Mord verstehen kann:


    "Erste Reaktionen auf Carlsons Aufenthalt in Moskau: 'Feind der Menschheit'"


    Politische Reaktionen gibt es inzwischen ebenfalls, allerdings eher auf Newsweek, obwohl es sich um Aussagen europäischer Politiker handelt.


    Guy Verhofstadt, ein belgischer Rechtsliberaler, der belgischer Premier war, bereits einmal als EU-Kommissionspräsident im Gespräch war und jetzt sein Dasein als Europaparlamentarier fristet, meinte, Carlson sei "ein Sprachrohr" Putins. Er forderte die Untergebenen des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell auf, zu überprüfen, ob sich Carlson nicht sanktionieren ließe:

    "Da Putin ein Kriegsverbrecher ist und die EU alle sanktioniert, die in dabei unterstützen, scheint es logisch, dass der Europäische Auswärtige Dienst seinen Fall ebenfalls untersucht."


    Wäre das nicht der Dienst unter Borrell, würde man davon ausgehen, dass er zwischen all den Fällen aus Israel gar keine Zeit hätte für Tucker Carlson. Aber die Politiker der rechtsliberalen Gruppe in Brüssel scheinen fest davon überzeugt, Carlson müsse für sein Interview abgestraft werden, ohne zu wissen, was darin gesagt wurde. Der Spanier Luis Garicano, derzeit nur noch im Vorstand der liberalen Gruppe ALDE, aber nicht mehr im Europäischen Parlament, sekundierte:

    "Er ist nicht länger ein Nachrichtenmann, sondern ein Propagandist für das abscheulichste Regime auf europäischem Boden, jenes, das für unseren Frieden und unsere Sicherheit das Gefährlichste ist."


    Tucker Carlson ist nach Russland gekommen, um Putins Wort zu hören





    Analyse

    Tucker Carlson ist nach Russland gekommen, um Putins Wort zu hören





    Wirklich interessant ist der dritte europäische Politiker, den Newsweek anführte. Es handelt sich um Urmas Paet, einst estnischer Außenminister, jetzt ebenfalls Europarlamentarier. Paet war 2014 der Gesprächspartner, dem gegenüber die derzeitige stellvertretende US-Außenministerin Victoria Nuland vor dem Maidan-Putsch in dem berühmten Telefonat sagte: "F*** die EU. Jaz ist unser Mann." Paet war also, das belegt eben dieses Telefonat, schon in die Vorbereitungen des Putsches involviert. Das hinderte weder ihn daran, auf moralisch zu machen, noch Newsweek, ihm das abzunehmen:


    "Carlson will jemandem, der des Genozids angeklagt ist, eine Plattform bieten. Gleichzeitig ist Carlson kein richtiger Journalist, da er klar seine Sympathie für das russische Regime ausgedrückt hat und ständig die Ukraine herabgewürdigt hat, das Opfer der russischen Aggression. Für solche Propaganda für ein kriminelles Regime kann man auf der Sanktionsliste landen. Dabei geht es vor allem um ein Einreiseverbot in EU-Länder."


    Die Partei von Urmas Paet gehört interessanterweise nicht der ALDE an, sondern der Fraktion Renew Europe; der gemeinsame Nenner zwischen den dreien, die sich Newsweek gegenüber geäußert und Carlson mit Sanktionen gedroht haben, dürfte also vermutlich Victoria Nuland heißen.


    Was fürchten lässt, dass diese tatsächlich daran arbeiten könnte, Carlson die Einreise in die EU zu verwehren. Aber vorher dürften noch eine Menge weiterer Artikel wie die angeführten fällig sein.


    Nachtrag: ein Leser machte darauf aufmerksam, dass das Telefonat von Nuland damals mit US-Botschafter Pyatt und nicht mit Paet war. Ich bedauere diesen Fehler.

    Letzterer war allerdings 2014 tatsächlich involviert. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nuland hinter diesen Aussagen Newsweek gegenüber steckt, verringert sich dadurch zwar, aber ihre Sanktionsideen dürften auf jeden Fall aus den USA angestoßen worden sein.


    Mehr zum Thema"Putins Propagandamaschine in den USA" – Deutsche Medien nicht erfreut über Carlsons Putin-Interview


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/195494-medien-zu-tucker-carlsons-putin


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.02.2024

    Auf dem hohen Ross: Der deutsche Blick auf das Völkerrecht

    meinungsfreiheit.rtde.life, 8 Feb. 2024 07:30 Uhr, Von Dagmar Henn

    Sie fühlen sich nach wie vor unangefochten als die Guten, die Berliner "Ampler" und ihre Medien. Dabei wird ihre Sicht auf die Welt immer bizarrer, entfernt sich immer weiter von dem, was der Rest der Welt, außerhalb des Westens, sieht. Doch das bleibt nicht ohne Konsequenzen.


    Auf dem hohen Ross: Der deutsche Blick auf das Völkerrecht© Fred Romero from Paris, Fran











    ce, CC BY 2.0

    Commons

    , via Wikimedia

    Symbolbild: Die Skulptur "Der heilige Wenzel auf dem toten Pferd" des tschechischen Bildhauers von David Černý in der Lucerna-Passage in Prag




    Das moralische Ross, auf dem die Berliner Zwerge sitzen, ist derart hoch, man muss sie mit einem Kran in den Sattel gehoben haben. Allein das, was ein Streifzug durch die aktuelle Berichterstattung zu Tage bringt: Da wird Empörung zelebriert, weil AfD-Bundestagsabgeordnete zur Berlinale-Eröffnung eingeladen wurden.


    Faktenfinder der Tagesschau: Al Jazeera berichtet einseitig und betreibt Propaganda





    Faktenfinder der Tagesschau: Al Jazeera berichtet einseitig und betreibt Propaganda






    Da ist eine Empörung, die besonders aufgeblasen und bizarr wirkt, weil die Berlinale selbst nicht nur ein Vierteljahrhundert lang von einem SA- und NSDAP-Mitglied namens Alfred Bauer geleitet, sondern sogar von diesem gegründet wurde. Und selbst der entsprechende Wikipedia-Artikel gesteht ein, dass diese Tatsache mitnichten unbekannt war: "Gegen Bauers Ernennung gab es von Anfang an – mit Blick auf seine Tätigkeit in der Reichsfilmkammer – Proteste, die aber von der [US-]amerikanischen Besatzungsmacht im Keim erstickt wurden."


    Tja, die Allgegenwart alter Nazis in der Bundesrepublik war ein Geschenk der USA, so wie sie auch heute noch gerne Dinge stiften, die bleibende Erinnerungen hinterlassen. So etwa die Sprengung von Nord Stream oder gerade den Genozid in Gaza, der ohne die US-Bombenlieferungen nicht möglich wäre. Aber die "gute Gesellschaft" von Berlin beschäftigt sich lieber mit behaupteten als mit den echten Nazis oder deren Freunden. So etwas nennt sich dann heute "Haltung zeigen".


    Oder eine andere Schlagzeile: "Baby stirbt bei Raketenangriff auf Hotel in Charkiw". Das ist natürlich in sich widersprüchlich, weil die Voraussetzung dafür, dass das überhaupt zu einer Schlagzeile gemacht werden kann, die belegen soll, wie böse diese Russen sind, gerade die Tatsache ist, dass solch ein Ereignis sehr selten ist.


    Wie wäre es mit "Baby stirbt bei Bombenangriff in Gaza"? Das würde schon deshalb nicht passen, weil das dann an wenigen Tagen nur eines sein dürfte. Aber viel entscheidender ist natürlich, dass etwas, was jeden Tag geschieht, schlicht keine Schlagzeile mehr wert ist. Und auch wenn die deutschen Medien fest entschlossen so tun, als passiere in Gaza im Grunde gar nichts Böses, wissen sie doch, dass es tagtäglich unzählige Kinder sind, die dort getötet werden, weshalb man allerallerhöchstens am ersten Tag des israelischen Angriffs gegen Gaza eine solche Überschrift hätte lesen können.


    Leistet der Deutschlandfunk propagandistische Beihilfe zum Genozid in Gaza?





    Meinung

    Leistet der Deutschlandfunk propagandistische Beihilfe zum Genozid in Gaza?





    Aber selbstverständlich steigt man in Berlin auch in Bezug auf den Gazastreifen nicht vom besagten hohen Ross. Dass die Bild-Zeitung mit der Schlagzeile "Geht die deutsche Terrorfinanzierung bald weiter" versucht, die ohnehin schon kriminelle deutsche Entscheidung, die Gelder an das Palästina-Hilfswerk UNRWA zu stoppen, noch zu übertreffen, ist keine Überraschung. Aber auch zu mehr Seriosität verpflichtete Medien, wie ZDF heute, wiederholen nach wie vor die israelischen Vorwürfe mit zwölf angeblich "an den Terrorakten der Hamas beteiligt" gewesenen UNRWA-Mitarbeitern, ohne den deutschen Zuschauern die Information zu gönnen, dass es sich dabei, sofern an den Vorwürfen überhaupt etwas dran ist, um ein Dutzend von Dreißigtausend aller Mitarbeiter dieses Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten handelt. Ganze 0,04 Prozent wären nicht einmal ein halbes Promille.

    "Mehrere westliche Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die beiden größten Geldgeber, die USA und Deutschland."

    Und das deutsche Außenministerium äußert sich Bild gegenüber so, wie man es von diesem Außenamt derzeit gewohnt ist:

    "'UNRWA muss deutlich machen, dass Extremismus, Hass und Gewalt in keinem Fall toleriert werden.' Man werde sich dann mit 'anderen Geberländern abstimmen und über neue Mittel entscheiden'."

    Immerhin, die Information, dass nicht einmal alle Staaten der EU so reagieren, schafft es gerade noch in die deutsche Presse. Spanien habe, so meldete zumindest der Deutschlandfunk, seine Zahlungen noch erhöht, um die weitere Arbeit sicherzustellen. Übrigens gibt es noch mehr Abweichler von der Linie, die diese Regierung in Berlin gerne gewahrt sähe, Irland beispielsweise. Und die neue nordirische Ministerpräsidentin hat sogleich erklärt, dass sie einen Waffenstillstand fordere – wie ihr schottischer Amtskollege übrigens auch. Was man vermutlich dort hoch droben, wo die Berliner sitzen, gar nicht mehr vernehmen kann.


    Außerhalb dieses selbstgerechten Berliner Zwergengartens ist die Welt ein wenig anders. Letzten Freitag berichtete selbst die New York Times von einem Brief, den über 800 Beschäftigte nicht nur des US-Außenministeriums, sondern aus insgesamt 12 Ländern – selbst aus der Brüsseler außenpolitischen Bürokratie unter Josep Borrell – gegen die Unterstützung ihrer Länder für Israel verfassten. Interne Proteste hätten bisher nichts bewirkt.

    "Die gegenwärtige Politik unserer Regierungen schwächt ihre moralische Stellung und untergräbt ihre Fähigkeit, weltweit für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte einzutreten … Es gibt ein plausibles Risiko, dass die Politik unserer Regierungen zu schweren Verletzungen des internationalen humanitären Rechts beiträgt, zu Kriegsverbrechen und sogar ethnischer Säuberung oder Völkermord" , zitiert das New Yorker Blatt.

    80 der Unterzeichner seien Mitarbeiter von US-Regierungsbehörden, aber die größte Gruppe unter den Unterzeichnern seien die Mitarbeiter von EU-Institutionen. Viele der 800 arbeiten in den jeweiligen Außenministerien. Und die New York Times zitiert einen ehemaligen US-Botschafter mit der Bemerkung, er habe in drei Jahrzehnten im US-Außenministerium noch nie ein derartiges Dissens-Schreiben über so viele Grenzen hinweg gesehen.


    So schlecht man Israel auch finden mag – in Wahrheit ist alles noch schlimmer





    Meinung

    So schlecht man Israel auch finden mag – in Wahrheit ist alles noch schlimmer





    Schon im vergangenen Herbst hatte es in den USA ähnliche Schreiben von Mitarbeitern der US-Regierung gegeben, und auch aus den Fluren der EU-Bürokratie war Widerspruch zu hören. Aber so etwas berichtet man nicht gerne, zumindest nicht in Deutschland.


    Dabei wäre langsam ein etwas ernsthafteres Nachdenken angebracht. Auch bei dieser Sache, dem UNRWA die Mittel zu streichen. In Israel wird mittlerweile damit begonnen, dem UNRWA die Konten zu sperren. Auch da dürfte wieder einmal kein Protest aus Deutschland zu erwarten sein, selbst wenn es sich um deutsche Gelder handelt.


    Dabei zeichnet sich langsam ab, dass es nicht bei der Vermutung bleiben wird, Deutschland leiste mit seiner Politik Beihilfe zum Völkermord. Dafür spricht eine andere nicht veröffentlichte Nachricht: Die Regierung Nicaraguas hat schon am 1. Februar den Regierungen von Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und Kanada eine diplomatische Note übergeben, in der sie erklärte, sie "werde sie nach dem internationalen Recht für grobe und systematische Verletzungen der Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermords ... in den besetzten palästinensischen Gebieten, insbesondere im Gazastreifen, zur Rechenschaft ziehen":

    "Die Verpflichtung, einen Völkermord zu verhindern, entsteht und beginnt, wenn es ein Risiko gibt, dass er geschieht, und tatsächlich, wenn es plausibel ist, dass er geschieht oder geschehen könnte. Diese Plausibilität ist jetzt zweifelsfrei gegeben … Nicaragua hat diese Regierungen daran erinnert, dass die Verpflichtung eines Staates zum Verhüten und die entsprechende Pflicht zum Handeln in dem Moment entsteht, in dem der Staat sich des Vorhandenseins eines ernsthaften Völkermordrisikos bewusst ist oder normalerweise davon hätte wissen müssen", heißt es in der Presseerklärung aus Managua,

    Die Streichung der Mittel für das UNRWA zeige ein weiteres Mal, dass die Regierungen Großbritanniens, Deutschlands, der Niederlande und Kanadas ihre Verpflichtungen missachteten und "aktiv Verletzungen der Regeln des Völkerrechts durch Israel zum ernsten und unmittelbaren Nachteil der Palästinenser Vorschub leisten". Es handele sich um eine kollektive Bestrafung, die das Ziel verfolge, die palästinensische Bevölkerung zu vertreiben.


    Das ist nicht nur einfach irgendeine Erklärung oder ein etwas unfreundlicher Brief. Es ist eine Ankündigung:

    "Nicaragua hat diesen Regierungen daher schriftlich mitgeteilt, dass es alle Maßnahmen ergreifen wird, die es in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht für angemessen hält, eine Inanspruchnahme des Internationalen Gerichtshofs eingeschlossen."

    Nicaragua hat also mitgeteilt, dass es eine Klage beim IGH unter anderem gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord vorbereitet und dass die Streichung der Mittel für das UNRWA ein Teil dieser Klage sein wird.


    Palästinenser als gebärwütige Dschihad-Monster: Rassistische Propaganda beim Axel-Springer-Verlag




    Meinung

    Palästinenser als gebärwütige Dschihad-Monster: Rassistische Propaganda beim Axel-Springer-Verlag





    Die Welt da draußen, jener große, vielfältig bevölkerte Globus, von dem man auf dem hohen Ross in Berlin nur einen kleinen Teil zu erblicken imstande ist, dürfte das ähnlich sehen wie die Regierung von Nicaragua. Die Baerbockianer im Auswärtigen Amt haben sich schon mit ihrem Drang, sich beim IGH an die Seite Israels zu stellen, gewaltig in die Nesseln gesetzt. Jetzt, mit dem Entzug der Mittel für das UNRWA, der in der wirklichen Welt dazu führen wird, dass zu der Zahl der von Israel in den Tod gebombten Kinder noch weitere kommen, die nun dank deutscher Beihilfe Hungers sterben, sorgen sie dafür, dass das deutsche Ansehen noch weiter sinkt. Aber unter der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock folgt man vermutlich mittlerweile der Devise "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert".


    Oder man hat wieder einmal vor lauter Zugluft da oben nichts mitbekommen. Das kann vorkommen, wenn man die ganze Zeit damit beschäftigt ist, nur ja bei jeder Schweinerei irgendwie dabei zu sein – bis man doch irgendwann von diesem hohen Ross geholt wird.


    Mehr zum Thema - Deutsche Außenpolitik: Massiver Ansehensverlust in Nahost durch Israel-Unterstützung


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    08.02.2024

    Wie beim "Mord im Orient-Express": Schweden stellt Ermittlungen zur Sprengung von Nord Stream ein

    meinungsfreiheit.rtde.life, 7 Feb. 2024 21:44 Uhr, Von Igor Malzew

    Die schwedische Staatsanwaltschaft hat in dieser Woche ihre Ermittlungen zur Sprengung der Erdgas-Trassen Nord Stream in der Ostsee vor Malmö im Herbst 2022 eingestellt. Igor Malzew kommentiert dieses Versagen in seiner ihm eigenen bissigen Art.


    Quelle: Gettyimages.ru © Robbie Jack/Corbis


    Henry Goodman in der Rolle von Hercule Poirot während einer Aufführung von Agatha Christies Stück "Mord im Orient-Express" im englischen Chichester am 19. Mai 2022


    Wir setzen unseren Komiker-Talentwettbewerb fort: Die Arena betritt das internationale Ermittlerteam zur Sprengung von Nord Stream.

    Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte unlängst erst versucht, noch etwas Dramatik ins Verwirrspiel zu bringen, indem sie versprach, uns bald schon buchstäblich alles und das ohne Umschweife offenzulegen. Aber die dramatische Kunstpause dauerte nicht lange, schon einen Tag später verkündete sie ihre mit Spannung erwartete Nachricht: Die Ermittlungen wurden eingestellt, der Vorhang fällt, der Zirkus zieht jetzt weiter.

    Am 26. September 2022 wurden in der Nähe der dänischen Insel Bornholm in der Ostsee mehrere Explosionen registriert. Kurz darauf offenbarten sich Schäden und Lecks in drei der vier Stränge der Erdgasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2. Sowohl in Schweden als auch natürlich in Dänemark – und in Deutschland – wurden daraufhin Ermittlungen eingeleitet. Im November 2022 bestätigte der schwedische Staatsanwalt Mats Ljungqvist, dass es sich bei den Explosionen um Sabotage gehandelt habe. Bei den Ermittlungen wurden an mehreren Gegenständen Sprengstoffreste gefunden.


    Nord Stream: Es ist an der Zeit, über Verrat zu reden





    Meinung

    Nord Stream: Es ist an der Zeit, über Verrat zu reden






    In einem gemeinsamen Schreiben an den UN-Sicherheitsrat im Sommer 2023 schrieben die Botschafter Deutschlands, Dänemarks und Schwedens, dass die Ermittler auch auf einer verdächtigen Segeljacht Spuren von Sprengstoff gefunden hätten. Es werde vermutet, dass diese Jacht für den Transport des bei der Sabotage verwendeten Sprengstoffs verwendet wurde. Es stellte sich heraus, dass das Schiff mit gefälschten Dokumenten angemietet worden war, um die Identität der tatsächlichen Mieter zu verschleiern.


    Und nun stellen die schwedischen Sicherheitsbehörden die Ermittlungen zu den Explosionen an den Pipelines gänzlich ein. Wie das? Angeblich, weil die internationale Zuständigkeit nicht ausreicht, um sie fortzusetzen. Wie bitte? Ganz Russland von Kaliningrad bis Anadyr krümmt sich darüber vor Lachen, denn die Russen wissen bestens, dass im Falle auch nur einer mikroskopisch kleinen Wahrscheinlichkeit der Verwicklung Moskaus (was deutsche Medien übrigens allen Ernstes behauptet hatten) keinerlei "rechtliche Grenzen" unsere ehemalige "Partner" jemals daran hätten hindern können, unser Land selbstverständlich zu beschuldigen.

    Die Welt schreibt nun ernsthaft:

    "Unklar bleibt allerdings die Frage nach den möglichen Tätern: Die Identität der Täter und ihre Motive lassen sich derzeit nicht zuverlässig feststellen, insbesondere nicht die Frage, ob der Vorfall von einem Staat oder einem Staatsmann gesteuert wurde."

    In den Kommentaren unter dem Artikel reagieren selbst die eigenen Leser verständnislos:

    "Fast anderthalb Jahre und immer noch keine Ergebnisse der Ermittlungen? Ich habe einfach das Gefühl, dass wir von unserer eigenen Regierung verraten worden sind. Es war ein Angriff auf Deutschland und seine Infrastruktur, und jetzt ist bekannt geworden, dass ukrainische Spezialkräfte daran beteiligt waren. Ich schließe daraus, dass unsere Regierung einfach Angst hat, die Fakten auf den Tisch zu legen. Angst, dass unsere Bereitschaft, die Ukraine zu unterstützen, dann auf null sinkt."

    "Thank you, USA": Radosław Sikorski erneut polnischer Außenminister





    Analyse

    "Thank you, USA": Radosław Sikorski erneut polnischer Außenminister





    Das Wichtigste bei all diesen Ermittlungen ist nämlich, nur ja nicht sich selbst oder seinen engsten Freunden auf die Spur zu kommen. Zum Beispiel auf die Spur des Herrn Biden, der offen gedroht hatte, Nord Stream in die Luft zu jagen, zu einer Zeit, als er vielleicht noch ein wenig zurechnungsfähiger war als heute. Oder auf die Spur der Ukrainer, die nichts ohne die Erlaubnis Washingtons tun – und sei es nur die Entlassung von eigenen Beamten. Oder auf diejenige Spur nach Polen, wo einer subversiven Gruppe erlaubt worden sei, von polnischem Territorium aus zu handeln. Und schon gar nicht auf die Spur von Olaf Scholz, der gewisse Gespräche unter vier Augen in Washington, D.C. geführt hat und immer noch über deren Inhalt schweigt.


    Es ist ein Fall wie der des Mordes im "Orient-Express", in dem sich nahezu jeder Passagier als Mittäter des einen Mordes entpuppt hat, und der geniale Poirot lässt sie schließlich alle laufen.

    Einfache Europäer wenden sich gelangweilt ab. Wir Russen betrachten die Neuinszenierung dieses Stücks dagegen mit einer Mischung aus Verwunderung und Verachtung. Althergebrachte Mythen von den allmächtigen westlichen Geheimdiensten, von den ach so freien und unabhängigen Medien im Westen, von der Demokratie, in der die Politiker ihrem Volk in Erwartung der nächsten, stets freien Wahlen unentwegt und selbstlos dienen, sie platzen vor unseren Augen wie Seifenblasen.


    Übersetzt aus dem Russischen, der Artikel wurde für den Telegram-Kanal "Exklusiv für RT" verfasst.


    Mehr zum Thema - Schweden stellt Ermittlungen zu Nord Stream offiziell ein


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    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/195472-wie-mord-im-orient-express-schweden-stellt-ermittlungen-ein


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    08.02.2024

    Combatants for Peace, am 13.2.24, 19.30 Uhr im Aufhof

    aus e-mail von Hans Norden, 8. Februar 2024, 13:29 Uhr

    Liebe Palästina- und Israel-Interessierte,


    Vertreter von *Combatants for Peace* kommen nach Hannover und zwar am

    *13. Februar 2024 um 19.30 Uhr im*

    *Aufhof, Schmiedestr. 12, 30159 Hannover *(*s. unten* stehende

    weitergeleitete Mail und den *Anhang*).

    Wir freuen uns darüber - hatten wir doch schon im Herbst 2018

    Vertreter*innen dieser Initiative bei uns im FORUM und danken der

    Initiative von Global Partnership e.V.


    Und schon mal vorweg: Zu der nächsten *FORUM-Veranstaltung am 20.

    Februar mit Prof. Norman Paech* im Fzh. Vahrenwald um 19 Uhr ergeht noch

    eine Extra-Mail.


    Herzlichen Gruß www.palaestina-initiative.de   Hans Norden



    -------- Weitergeleitete Nachricht --------

    Betreff: Combatants for Peace, am 13.2.24, 19.30 Uhr im Aufhof !

    Datum: Tue, 6 Feb 2024 22:20:46 +0100

    Von: Global Partnership Hannover e.V. <info@globalpartnership.de>

    An: Global Partnership Hannover VR-Nr 7631

    <global_partnership_h@icloud.com>



    Guten Abend in die Runde,


    die Nachricht, dass Combatants for Peace-Vertreter in Deutschland

    unterwegs seien, erreichte mich Anfangs des Jahres zufällig und dass

    keine Station in Hannover geplant war, fand ich schade.

    Also beschloss ich, mich als Geschäftsführerin von Global Partnership

    Hannover e.V. darum zu kümmern.

    Allerdings war es unmöglich, für einen der frei gebliebenen

    (Wochenend-)Termine Raum und finanzielle Unterstützung zu erhalten, so

    dass ich schließlich aufgeben musste.


    Doch dann tat sich ein neuer Termin auf und ich probierte es nochmal.

    Eine institutionelle Förderung war zwar inzwischen noch illusorischer,

    aber ich fand immerhin einen Veranstaltungsort an zentraler Stelle und

    gewann all jene, die für einen idealtypischen Ablauf des Vorhabens

    wünschenswert sind.


    Nun freuen wir uns auf viele Interessierte Besucher*innen

    (und hoffen, dass unliebsame Gäste den Abend woanders verbringen).


    Anke Biedenkapp

    Global Partnership Hannover e.V.


    Küchengartenstr. 2B

    30449 Hannover


    mail: anke.biedenkapp@googlemail.com

    mündlich: 0511 45002702

    mobil: 00491716260869


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.02.2024

    PAKO-Stuttgart infobl@tt, Jan 2024

    aus e-mail von Ingrid Rumpf, 8. Februar 2024, 11:14 Uhr


    ------- Weitergeleitete Nachricht --------


    Betreff: PAKO-Stuttgart infobl@tt, Jan 2024

    Datum: Fri, 2 Feb 2024 14:08:35 +0100

    Von: Familie Rajab <gav.rajab@online.de>

    An: Pal. Komitee Stuttgart <pakos@online.de>



    Um das PAKO-Infoblatt zu sehen, bitte Bilder (Remote Content) in dieser

    Nachricht erlauben


    Der*Internationale Gerichtshof (IGH)* in Den Haag hat die

    *Völkermordklage* gegen den Staat Israel angenommen und gleichzeitig

    Anordnungen getroffen, die israelische Regierung Armee erfüllen müssen,

    um den Genozid zu stoppen. Auch wenn der IGH keine Instrumente hat, um

    seine Anordnung durchzusetzen, gibt es auf UN-Ebene einige

    Möglichkeiten, den Staat Israel trotzdem unter Druck zu setzen. David

    *Kattenburg* setzt sich im Januar-Infobl@tt des Palästinakomitee

    Stuttgart damit auseinander. Wie viel Rassismus in der *Entscheidung

    der**Bundesregierung *liegt, den Staat Israel im Verfahren vor dem IGH

    zu unter­stützen, zeigt Ali *Abunimah*. Gleichzeitig beleuchtet er den

    Umgang der deutschen Regierungen mit den Opfern des *Genozids* an den

    *Herero und Nama* in Namibia, die Schäbigkeit verstärkt den Eindruck des

    Rassismus noch zusätzlich. Die genau ausgearbeitete Anklageschrift der

    Südafrikaner wird es übrigens bald auch in deutscher Sprache geben, wir

    halten die Leser:innen auf dem Laufenden. Vom Genozid in Gaza

    *profitieren Rüstungs- und andere Konzerne,* die wir auch aus

    Deutschland bestens kennen -Rheinmetall, Elbit, Dynamit Nobel, Mercedes

    Hyundai.... Die Quäker­organisation *American Friends**Service-Komitee*

    hat recherchiert. Übrigens: viele dieser Konzerne stellen auf einer

    *Waffenmesse in Nürnberg *aus (26. bis 28. Februar). Am Montag, *26.

    Februar*, wird es dagegen eine *Demonstration *geben. Wir infor­mieren

    weiter. Ermutigend sind die großen Demonstrationen gegen die

    Rechtsextremisten von AFD, Identitären & Co. Völlig aus der Diskussion

    gehalt­en werden die *Rechts­extrem­isten* im Staat Israel. Mehrere

    Autoren (Ilan *Pappe*, Jonathan *Ofir*, Susan *Witt-Stahl)* setzen sich

    mit den grausamen Phan­tasien dieser Rechtsextremen auseinander. Wie

    Susan Witt-Stahl zeigt, sind solche Ideen längst in der Bundesrepublik

    angekommen, etwa bei Ralf Fücks, Bündnis 90/Die Grünen).  Der Widerstand

    in der Zivilbevölkerung ist weiterhin stark, ein Blick auf die *Blockade

    im Hafen von Melbourne *zeigt dies.


    IGH: Der Staat Israel muss völkermörderische Handlungen in Gaza

    verhindern und aufwiegelnde Aufrufe bestrafen

    David Kattenburg


    mondoweiss.net, Übersetzung Pako


    Die vorsitzende Richterin

    am IGH, Joane Donoghue


    Dokumente unter: icj-cij.org <https://www.icj-cij.org/case/192>

    mondoweiss.net


    In einem historischen Urteil gegen den Staat Israel wegen

    offensichtlicher Akte des Völker­mordes hat der Internationale

    Gerichtshof Israel aufgefordert, ein solches Vorgehen in Gaza zu stoppen

    und genozidale Hassreden zu bestrafen. Anders, als von Israel gefordert,

    wird das Verfahren am IGH fortgesetzt. David Kattenburg  hat

    Rechtswissenschaftler zur IGH-Entscheid­ung, alle sehen einen großen

    Erfolg für die südafrikanischen Ankläge. Kattenburg arbeitet auch

    heraus, welche weiteren Möglichkeiten, den Staat Israel zu bremsen, auf

    UN-Ebene bestehen. „Die israelische Führung mag denken, dass sie einer

    Kugel entgangen ist. Eine juristische Salve ist auf dem Weg zu ihr.‟


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/staat-israel-muss-voelkermoerderische-handlungen-verhindern.pdf



    Südafrika rückte die Lage der Palästinenser in den Mittelpunkt und die

    Welt war gezwungen zuzuhören

    Hebh Jamal


    mondoweiss.net, Übersetzung Pako


    Co-Bevollmächtigter Südafrikas,

    Madonsela


    International Court of Justice Document

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/192-20240126-ord-01-00-en.pdf>

    Bildschirm-aufnahme

    youtube


    „Wie viele Palästinenser:innen habe ich das Vertrauen in die

    internationale Gemeinschaft verloren. Aber ich war gerührt, als ich sah,

    wie Südafrika vor dem IGH die Verbrechen Israels bloßstellte. Zum ersten

    Mal wurde unser Schmerz ernst genommen, und unser Ruf nach Gerechtigkeit

    wurde erhört.Was Südafrika heute getan hat, ist, allen imperialen

    Mächten die Stirn zu bieten, die sich hinter leeren Behauptungen von

    Demokratie und Freiheit verstecken, während sie Tod und Zerstörung

    finanzieren und unterstützen. Die Südafrikaner haben der Welt gezeigt,

    dass sie unmissvers­tändlich an der Seite des palästinensischen Volkes

    stehen, ganz im Sinne ihres ersten Präsidenten Nelson Mandela.‟


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/die-welt-war-gezwungen-zuzuhoeren.pdf



    Deutschland unterstützt Völkermord – erneut

    Ali Abunimah


    electronicintifada.net, Übersetzung Pako


    Direkte Nachkommen der Opfer des deutschen Völkermords an den Ovahereros

    and Nama lehnen das peinliche "Versöhnungsabkommen" ab. Sie fordern eine

    wirkliche Anerkennung des Völkermords und Reparationen. U. a. haben sie

    auch eine Petition gestartet. Zur Petition

    <https://www.change.org/p/steinmeier-reparationszahlungen-f%C3%BCr-v%C3%B6lkermord-an-ovaherero-nama-f%C3%BCr-die-opfer-nicht-f%C3%BCr-die-namibische-regierung?cs_tk=AlBd7tB8rY0bAGW8vGUAAXicyyvNyQEABF8BvIb-WUupFio-Rv35XokLWgU%3D&utm_campaign=a82e5799f1d546738478c2c71ce056bd&utm_content=variant_v0_4_0&utm_medium=email&utm_source=petition_signer_receipt&utm_term=cs>

    change.org


    Die Reaktion der Namibianer auf die Entscheid­ung der deutschen

    Regierung, den Staat Israel vor dem Internationalen Gerichtshof gegen

    die Völkermordanklage zu unterstützen, war scharf. „Angesichts der

    Unfähigkeit Deutschlands, Lehren aus seiner schrecklichen Geschichte zu

    ziehen", prangerte Präsident Hage Geingob die „schockierende

    Entscheidung" Berlins scharf an, „die moralisch aufrechte Anklage

    Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof abzulehnen, dass der

    Staat Israel einen Völkermord an den Palästinensern in Gaza begeht." In

    seinem Artikel beleuchtet Ali Abunimah auch den beschämenden Umgang der

    deutschen Regie­rungen mit den Opfern des deutschen Völker­mords in

    Namibia Anfang des 20. Jahrhunderts.


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/namibia-deutschland-unterstuetzt-voelkermord-in-gaza.pdf



    Gaza: Die mediale Begleitung eines Völkermords

      Alain Gresh, Sarra Grira


    orientxxi.info, Übersetzung Pako


    Tote im Al-Najjar Hospital in Rafah

    M. Zaanoun

    activestills.org


    In seinem Rücktrittsschreiben, nach zwölf Jahren guten und treuen

    Dienstes, aus Protest gegen die Art und Weise, wie seine Zeitung über

    die Situation in Gaza berichtete, verurteilte Raffaele Oriani,

    Korrespondent der Wochen­beilage der italienischen Tageszeitung La

    Republica, die „unglaublich Zurückhaltung des Großteils der europäischen

    Presse“ einschließ­lich von La Republica – „heute wird das Mas­s­aker an

    zwei ganzen Familien nur noch in der letzten Zeile von Seite 15

    erwähnt“. Alain Gresh, bekannter Journalist, setzt sich mit der

    unmen­schlichen Voreingenommenheit „westlicher‟ Medien im Gazakrieg

    auseinander und mit der rassistisch gefärbten Ignoranz gegenüber dem

    Schicksal palästinensischer Kollegen.


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/die-mediale-begleitung-des-voelkermords.pdf



    Angriffe auf Gaza 2023-2024 – Welche Unternehmen profitieren davon?

    American Friends Service Committee


    AFSC, Übersetzung Pako


    Bombardierungen in Gaza

    afsc.org


    Seit Oktober 2023 hat der Staat Israel nach von der Hamas geführten

    Angriffen auf Israel beispiellose Luft- und Bodenangriffe auf den

    Gazastreifen geflogen. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat

    dementsprechend die Anklage Südafrikas gegen den Staat Israel wegen

    Völkermords akzeptiert. Das American Friends Service Committee hat

    recherchiert, welche Unternehmen von diesem Krieg profitieren und Waffen

    sowie Ausrüstung für den Völkermord verkaufen. Wir haben das Material

    teilweise übersetzt und die Firmen herausgesucht, die auch in

    Deutschland bekannt sind wie Rheinmetall, Diehl, Elbit, Mercedes u.a.


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/angriffe-auf-gaza-welche-firmen-profitieren.pdf



    Die „Hitleryugend“ oder ISIS Israel: Die zwei verrückten Nationalisierer

    des Judentums

    Ilan Pappe


    palestinechronicle.com, Übersetzung Pako


    Mit ihrer fanatischen Indoktrinierung der Jugend sind die

    religiös-zionistischen Siedler der Hitlerjugend durchaus ähnlich, meinen

    Historiker, die auf deutsche Geschichte spezialisiert sind.

    palestine

    chronicle.com


    Ilan Pappe: "Die führenden Medien und die Regierungen des globalen

    Nordens drängen darauf, dass wir Hamas und ISIS gleichsetzen. Diese

    Position orientiert sich am israelischen Insistieren auf einer solchen

    Gleichsetzung. Abgesehen von der Tatsache, dass dies ein unberechtigter

    Vergleich ist, sollte man darauf hinweisen, dass es eine wesentlich

    treffendere Fallstudie gibt, die die Verschmelzung von dogmatischem

    Messianismus und Gewalt demonstriert. Bei diesem Vergleich handelt es

    sich jedoch nicht um ein palästinensisches, sondern um ein israelisches

    Phänomen...."


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/religioeser-zionismus-ilan-pappe.pdf



    Die Familie des wichtigsten Falles im Bericht über sexuelle Gewalt in

    der New York Times vom 7. Oktober widerspricht

    The Short String


    mondoweiss.net, Übersetzung Pako


    Quelle

    <https://edition.cnn.com/2023/10/07/middleeast/israel-gaza-border-security-intl/index.html>


    Ein Bericht der /New York Times/ vom 7. Oktober 2023, in dem

    systematische sexuelle Gewalt behauptet wurde, stützte sich auf die

    Geschich­te von Gal Abdush. Die Familie Abdush sagt jedoch, dass es

    keine Beweise für ihre Verge­waltigung gibt und dass die Reporter der

    /New York Times/ sie unter falschem Vorwand interviewt haben.


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/familie-widerspricht-dem-nyt-bericht.pdf



    Explosive Endzeitphantasien

    Susann Witt-Stahl


    jungewelt.de


    Ralf Fücks vom Zentrum „Liberale Moderne‟ , einer deutschen

    Neocon-Denkfabrik meinte in seiner Weihnachtsansprache, dass ein

    Waffenstillstand nur der Hamas in die Hände spiele: Zur Ansprache

    <https://libmod.de/zwischenruf-das-massaker-vom-7-oktober-und-der-krieg-zwischen-israel-und-der-hamas/>


    Vor dem Hintergrund des Gazakrieges laufen die PR-Maschinen rechter

    Denkfabriken in den USA und ihrer deutschen Ableger heiß. Deutsche

    Neocon-Denkfabriken setzen ebenso auf moralische Hysterie und

    Alarmismus: „Wer jetzt einen sofortigen Waffenstillstand verlangt,

    spielt faktisch der Hamas in die Hände‟ , warnte Ralf Fücks vom Zentrum

    Liberale Moderne in seiner Weihnachtsoffenbarung und machte klar, dass

    es nun für die westliche Zivilisation um alles geht: Das „Überleben von

    Israel – das ist auch eine Frage der Verteidigung unserer Werte und

    einer freiheitlichen Lebensordnung‟ .... . Ein Artikel zum rechten

    Kohelet-Forum

    <www.jungewelt.de/artikel/467054.kriegspropaganda-die-k%C3%B6pfe-der-rechten.html>.


    Link zum Artikel

    <https://www.jungewelt.de/artikel/467053.kriegspropaganda-explosive-endzeitphantasien.html



    Die Lügen des Lior Haiat – Spin-Doktor für Israel

    Michael F. Brown


    electronic-ntifada.net, Übersetzung Pako


    Lior Haiat, Sprecher des

    israelischen Außenministeriums

    latercera.com


    Der Sprecher des israelischen Außenmini­steriums, Lior Haiat, hat eine

    außergewöhnliche Anschuldigung gegen Südafrika erhoben und behauptet,

    dass der Anti-Apartheidstaat „als legaler Arm der terroristischen

    Hamas-Organisation fungiert“.

    MIchael Brown veröffentlicht in seinem Artikel eine Sammlung vieler

    weiterer offensichtlicher Falschaussagen des Sprechers des

    Außenministeriums, dessen Behauptungen auch das Völkerrecht mit Füßen

    treten.


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/die-luegen-des-lior-haiat.pdf>


    Jüdische Stimme: Nie wieder ist Jetzt – Nie wieder Für Alle

    Jüdische Stimme für gerechten Frieden


    Jüdische Stimme für gerechten Frieden


    Mehr als 3000 Menschen demonstrierten in Berlin am 27. Januar 2024 nicht

    nur zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust, sondern auch gegen den

    Genozid in Gaza

    Jüdische Stimme für gerechten Frieden


    Mit ausdrucksstarken Plakaten nahmen mehr als 3000 Menschen auf der von

    der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden organisierten Demonstration

    am 27. Januar 2024, dem Holocaustgedenktag, in Berlin teil. Die

    Demonstrierenden kritisierten nicht nur den völkermörderischen Krieg der

    Netanjahu­regierung und forderten sofortigen Waffenstill­stand. Die

    Parolen richteten sich auch gegen die aktive Unterstützung dieses

    genozidalen Kriegs durch Deutschland mit Waffenlieferungen und einer

    Staatsräson, die die Menschen des so genannten "globalen Südens" in

    rassistischer Weise ausgrenzt. Die Rede der Vorsitzenden Iris Hefets

    findet sich auf facebook

    <https://www.facebook.com/juedischestimme/?locale=de_DE>


    Link zur Bilderstrecke

    <https://c.web.de/@688472310801236414/HYJHnDoWQ0GYDkh9-SxKOQ?fbclid=IwAR1mO2R1ciQQmvnJA7QWmI4I7ghse2xz-XwJ6Mp_t7F9OmpUKeL5qPaQ7h4



    STRIKE GERMANY: Aufruf an internationale Kulturschaffende zum Streik

    gegen deutsche Kulturinstitutionen

    STRIKE GERMANY


    STRIKE GERMANY




    Adania Shibly und Masha Gessen sind 2  bekannte Schriftsteller, die von

    der antipalästin­ensischen Unterdrückung der Meinungsfreiheit im

    deutschen Kulturbetrieb getroffen wurden. STRIKE GERMANY ist eine

    Reaktion auf diese Situation. Der Aufruf, deutsche Kulturinstituti­onen

    zu bestreiken, bis der McCarthyismus abgeschafft ist und auch mit einer

    Antisemi­tsmus­definition gearbeitet wird, die nicht als Instrument der

    Rechtfertigung israelischer Politik missbraucht werden kann, wurde schon

    von mehr als 1000 Kulturschaffenden unter­zeich­net. Auch die Berlinale

    war schon von der Initiative betroffen.

    Zur Unterschriftenliste <https://strikegermany.org/onstrike/>


    Link zum Aufruf

    <https://docs.google.com/document/d/13p8KaemHXhNF-UtvtbZvcNF-b8k5rKHR3ejJUd8Q0io/edit



    Schenken Sie Haaretz und der NYT keinen Glauben. Die israelische

    Gesellschaft unterstützt den Völkermord in Gaza

    Jonathan Ofir


    mondoweiss.net, Übersetzung f. Pako A. Riesch




    "Haaretz und die New York Times verbreiten die Fantasie, die

    Aufstachelung zum Völkermord ginge in Israel nur von einer

    extremistischen Randgruppe aus. Die Beweise zeigen jedoch, dass der

    Völkermord im Gazastreifen in der israelischen Gesellschaft nahezu

    allgemeine Unterstützung findet....

    Völkermord ist heute in Israel ein Thema der Mitte. Sogar der „linke“

    General Yair Golan, der früher in der als weit links geltenden Partei

    /Meretz/ war, sagte, die Menschen im Gazastreifen könnten einfach

    „verhungern, das ist völlig legitim“......"


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/schenken-sie-haaetz-und-nyt-keinen-glauben.pdf



    Krieg in Gaza: Überlebende erzählen von israelischen Exekutionen auf

    offener Straße

    Maha Hussaini


    middleeasteye.net, Übersetzung f. Pako G. Merz


    Fatima und Ahmed al-Khaldi, die am 21.12.23 von israelischen Soldaten in

    Gaza-Stadt getötet wurden, mit ihren beiden Söhnen, Adam (l) und Faisal (r)

    middleeasteye


    "In Gaza-City erschießen israelische Soldaten ohne Anlass Palästinenser,

    töten sie vor ihren Familien.

    Drei Tage lang lag Moemen Raed al-Khaldi verwundet und regungslos

    zwischen den getöteten Körpern seiner Familienmitglieder und stellte

    sich tot, um sich vor den Geschoßen der israelischen Soldaten zu

    schützen. Am 21. Dezember brachen israelische Soldaten in das Haus im

    nördlichen Gaza ein, in das sich die Familie Khaldi geflüchtet hatte,

    und sie erschossen alle Anwesenden binnen weniger Minuten...." Anhand

    der Geschichte der Familie al-Khaldi berichtet der Artikel über das

    brutale Vorgehen der israelischen Armee.


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/krieg-mit-gaza-ueberlebende-erzaehlen-von-israelischen 

    exekutionen.pdf>


    Israel benutzt ein Militärinstrument, um seine eigenen palästinensischen

    Bürger:innen zu verhaften

    Baker Zoubi


    972mag.com, Übersetzung Pako


    Im Amnesty International Bericht gibt es ab Seite 204 Informationen über

    Verwaltungshaft: Zum Bericht

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/MDE1551412022ENGLISH.pdf>


    Pako


    Im Schatten des von der Hamas angeführten An-griffs vom 7. Oktober und

    der anhaltenden israelischen Bombardierung des Gazastreifens sehen sich

    palästinensische Bürger:innen in Israel einer Welle der Verfolgung

    ausgesetzt. Die Administrativhaft ohne Anklage und Gerichtsverhandlung,

    die vor allem gegen Palästinenser:innen aus den 1967 besetzten Gebieten

    eingesetzt wird, trifft jetzt verstärkt auch Palästinenser:innen mit

    israelischem Pass. Das ist ein Versuch, eine Protestbewegung wie im Jahr

    2021 unter den Palästinenser:innen mit israelischem Pass im Keim zu

    unterdrücken, vermuten die Rechtsanwälte der Betroffenen.


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/israel-adminitrationshaft-auf-pal-buerger-israels.pdf



    Pro-Palästina Demonstrant:innen blockieren ein israelisches Schiff im

    Hafen von Melbourne

    Nadda Osman


    middleeasteye.net, Übersetzung Pako


    Zum Video auf youtube.com <https://www.youtube.com/watch?v=DBXaA_kpuiY>



    Rund 4.000 pro-palästinensische Demonstran­ten haben am Samstag und

    Sonntag im australischen Melbourne zum 15. Mal in Folge einen

    Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert und ein großes Frachtterminal

    blockiert. Der Protest fand inmitten einer anhaltenden Blockade eines

    israelischen Schiffs im Hafen der Stadt statt. Die Blockade des Hafens

    von Melbourne dauert seit Freitag bereits über zwei Tage an und hat das

    Entladen eines israelischen Schiffes verhindert. Dadurch saßen vier

    Frachtschiffe mit 30.000 Containern fest.


    Link zum Artikel

    <https://senderfreiespalaestina.de/pdfs/israelisches-schiff-in-melbourne-blockiert.pdf



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    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.02.2024

    Scholz hebt ab, Erdogan kassiert ab – und Putin lässt bitten

    lostineu.eu, 8. Februar 2024

    Die Watchlist EUropa vom 08. Februar 2024. Heute mit einem entrückten Kanzler, einem beglückten Sultan – und einem umstrittenen Gast im Kreml.

    Olaf Scholz hebt ab – im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Am Donnerstag fliegt der Kanzler nach Washington, wo er sich mit Präsident Biden, aber auch mit Mitgliedern des US-Kongresses treffen will. Seine Vorhaben wirken reichlich abgehoben, um nicht zu sagen völlig entrückt.

    Bei Biden will der Kanzler mit der deutschen und europäischen Ukraine-Hilfe punkten. Fast 30 Mrd. Euro aus Berlin fürs Militär und 50 Mrd. Euro aus Brüssel für den ukrainischen Haushalt – das ist schon was. Doch ohne die USA und ohne eine Strategie bringt es nicht viel.

    Scholz hat keine Strategie, Biden hat kein Geld. Sie können sich gegenseitig loben und gemeinsam auf die Republikaner schimpfen, die die geplante US-Hilfe im Wert von 60 Mrd. Dollar blockieren: Es nützt alles nichts. Deutschland und die USA kommen ans Ende ihrer Möglichkeiten.

    Von dem Washington-Trip ist daher nicht viel zu erwarten. Dasselbe gilt für Scholz‘ Bemühungen in Brüssel. Der Kanzler versucht neuerdings, sich als größter Freund und Helfer der Ukraine zu präsentieren, der angeschlagene Präsident Selenskyj lobt ihn dafür in höchsten Tönen.

    Doch die deutsche Hilfe ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, nicht so groß, wie Scholz gern behauptet. Zudem blockiert der Kanzler die Reform der leeren europäischen Kriegskasse. Dass er nun auch noch versucht, den Oberlehrer zu spielen, zeugt von Abgehobenheit.

    „Kranker Mann“ will führen

    In Polen, Frankreich und auch in Brüssel kommt es nicht gut an, wenn ausgerechnet Deutschland die Führung in EUropa beansprucht. Das größte EU-Land ist der neue „kranke Mann“ gleich nach Argentinien – Scholz sollte auf von seinem hohen Roß herunterkommen.

    Vor allem sollte er endlich einen „Plan B“ entwickeln. In der Ukraine tobt ein Machtkampf, die Armee ist in der Defensive, ein Sieg über Russland ferner denn je. Ohne die USA ist er undenkbar. Höchste Zeit, über ein Ende des Krieges nachzudenken – und entsprechend zu handeln!

    Siehe auch Ukraine-Krieg: Darüber will die EU nicht reden

    P.S. Was bei Verhandlungen herauskommen könnte, hat der Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, Ch. Heusgen, skizziert: Er kann sich ein neues Minsk-Abkommen vorstellen, wie er es für Ex-Kanzlerin Merkel ausgehandelt hatte. Dummerweise haben die USA nicht mitgezogen…

    News & Updates

    • Erdogan kassiert ab. Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei sind die Zustände immer noch katastrophal. Zum Jahrestag gab es deshalb massive Proteste in den betroffenen Regionen. Das hindert die EU nicht daran, Sultan Erdogan das Geld hinterher zu werfen. 400 Millionen Euro verspricht Brüssel aus dem Solidaritätsfonds. – Mehr im Blog
    • Deutschland blockiert schon wieder. In der Bundesregierung gibt es Streit über neue CO₂-Emissionsnormen für Busse und Lkw. Nun ist eine Abstimmung in Brüssel verschoben worden, die eigentlich als Formsache galt. Die FDP hatte Bedenken angemeldet – schon wieder. Es ist nicht das erste Mal, das Berlin die EU ausbremst…
    • Grünes Licht für NGT. Eine Mehrheit aus Konservativen, Liberalen und Rechtsaußen-Parteien hat im Europaparlament für einen Vorschlag gestimmt, mit dem gentechnisch veränderte Sorten (NGT) schneller auf den Markt kommen sollen. Im Supermarkt sollen Gentechnik-Produkte aber weiterhin gekennzeichnet werden.

    Das Letzte

    Putin lässt bitten. Anfragen von CNN, BBC und anderen westlichen Medien hat der Kremlchef ausgeschlagen. Doch nun ließ Putin bitten: Tucker Carlson, der wohl bekannteste und umstrittenste US-Journalist, wurde zum Interview gebeten. Die meisten Amerikaner wüßten nicht, worum es im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gehe, rechtfertigte sich Carlson in einem Video, das allein bei „X“ 91 Millionen mal (!) aufgerufen wurde. Es sei seine Pflicht, dieses Interview zu führen. Doch in Washington und Brüssel sieht man das anders. Carlson mache sich zu Putin Sprachrohr, heißt es in der US-Hauptstadt. Die EU solle den Amerikaner mit Sanktionen belegen, fordert der (früher mal) liberale Europaabgeordnete G. Verhofstadt. Wenn es um Putin geht, endet die Pressefreiheit – bei manchen setzt offenbar auch der Verstand aus…

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    Info: https://lostineu.eu/scholz-hebt-ab-erdogan-kassiert-ab-und-putin-laesst-bitten


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    Weiteres:




    Trotz Protest und Korruption: Brüssel wirft Erdogan das Geld hinterher


    lostineu.eu, vom 7. Februar 2024

    Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei sind die Zustände immer noch katastrophal. Zum Jahrestag gab es deshalb massive Proteste in den betroffenen Regionen. Das hindert die EU nicht daran, Sultan Erdogan das Geld hinterher zu werfen.

    Die Türkei bekommt nach den verheerenden Erdbeben vor einem Jahr EU-Finanzhilfen in Höhe von 400 Millionen Euro. Der Betrag sei der größte, der je aus dem Solidaritätsfonds für ein EU-Beitrittskandidatenland gewährt worden sei, sagte die zuständige EU-Kommissarin Elisa Ferreira.

    Das Geld solle für die Wiederherstellung von Infrastruktur, Notunterkünften, aber auch zum Schutz des Reichtums und des kulturellen Erbes des Landes genutzt werden.

    Bei den Erdbeben vom 6. Februar 2023 kamen mehr als 60 000 Menschen in der Türkei und im benachbarten Syrien ums Leben. Die EU sagte kurz darauf bei einer Geberkonferenz Unterstützung in Höhe von einer Milliarde Euro zu.

    Die Finanzhilfen in Höhe von 400 Millionen Euro sind ein Teil davon. Sie fließen, obwohl Erdogan offenbar nur in jenen Gebieten geholfen hat, wo seine Anhänger leben. Andere Regionen haben bis heute kaum Hilfe bekommen.

    Vor allem die oppositionelle Provinz Hatay wurde vernachlässigt. Gesundheitsminister Koca wurde bei einer Veranstaltung zum Jahrestag wütend empfangen. Auf einem Plakat stand: „Der Mörderstaat wird die Rechnung bekommen.“

    Dass es Protest gab und die Korruption ein Problem ist, weiß man sicher auch in Brüssel. Doch seit der umstrittenen Wiederwahl möchte sich die EU gut mit Erdogan stellen. Vor allem Kanzler Scholz legt darauf größten Wert, warum wohl?

    3 Comments

    1. KK
      8. Februar 2024 @ 03:33

      „Der Betrag sei der größte, der je aus dem Solidaritätsfonds für ein EU-Beitrittskandidatenland gewährt worden sei, sagte die zuständige EU-Kommissarin Elisa Ferreira. “

      Die 50 Milliarden für die Ukraine schon vergessen? Ist doch gerade erst ein paar Tage her… sind die alle dement in Brüssel, oder was?

    Reply

    • ebo
      8. Februar 2024 @ 08:18

      Es geht um den Solidaritätsfonds, den es schon länger gibt. Für die Ukraine hingegen wurde eigens das EU-Budget aufgestockt!

      Reply

  • umbhaki
    7. Februar 2024 @ 21:14

    400 Millionen EUR seien der „größte, der je aus dem Solidaritätsfonds für ein EU-Beitrittskandidatenland gewährt“ wurde? Tatsächlich?

    Die Ukraine ist seit Juni 2022 offiziell Beitrittskandidat. Hat das der zuständigen EU-Kommissarin Elisa Ferreira denn noch niemand mitgeteilt? Immerhin stand es sogar in den Zeitungen!

    In diesen Zeitungen stand auch, dass die EU-Mittel, die inzwischen in die Ukraine geflossen sind, etwas höher sein könnten als 400 Mio. EUR.


  • Info: https://lostineu.eu/trotz-protesten-bruessel-wirft-erdogan-das-geld-hinterher


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    Weiteres:




    „Ausländische Einmischung“: EU reitet neue Attacke gegen Ungarn


    lostineu.eu, vom 7. Februar 2024

    Nach dem EU-Gipfel sah es kurz nach Entspannung aus. Doch nun reitet die EU-Kommission eine neue Attacke gegen Ungarn: Sie klagt gegen ein Gesetz zu „ausländischer Einmischung“.

    Das Gesetz und eine Ende Januar eingesetzte Behörde zum Schutz der staatlichen Souveränität schränken nach Ansicht der Kommission „das Recht auf den Schutz personenbezogener Daten, die Meinungs- und Informationsfreiheit, die Vereinigungsfreiheit und das Wahlrecht der EU-Bürger“ ein.

    Die Regierung in Budapest hat nun zwei Monate Zeit, um auf die Vorwürfe zu reagieren. Im äußersten Fall drohen Ungarn eine Klage vor dem EuGH und Zwangsgelder. Wegen verschiedener Grundrechtsverstöße etwa beim Asylrecht sind derzeit rund 20 Mrd. Euro an EU-Hilfen eingefroren.

    Der Vorstoß kommt überraschend – denn zuletzt hatte sich das Verhältnis entspannt. Regierungschef Orban war wieder mal eingeknickt und hatte 50 Mrd. Euro für die Ukraine zugestimmt. Einige Beobachter vermuteten sogar einen heimlichen „Deal“ mit der EU-Kommission.

    Der Verdacht ist nun widerlegt. Allerdings kommt nun ein neuer Verdacht auf: Dass Brüssel mit zweierlei Maß misst. Schließlich treibt die EU selbst Maßnahmen gegen „ausländische Einmischung“ und „Foreign Agents“ voran.

    Der Unterschied: In der EU geht es gegen Russland, in Ungarn wohl vor allem gegen die EU…

    Siehe auch „Foreign Agents: Die EU plant selbst ein russisches Gesetz“ und Russische Agenten sind überall – sogar im EU-Parlament?

    3 Comments

    1. KK
      8. Februar 2024 @ 03:30

      „Der Unterschied: In der EU geht es gegen Russland, in Ungarn wohl vor allem gegen die EU…“

      Ich glaube eher, dass es in Ungarn in erster Linie gegen von US-Milliardären (Soros, Gates, Omidyar, Musk, Koch und andere) finanzierte und gesteuerte NGOs geht und nicht vorrangig die EU. Gerade Soros ist m.W. für Orban und die Fidesz (und offenbar auch für viele Ungarn) ein rotes Tuch…

    Reply

  • Arthur Dent
    7. Februar 2024 @ 23:47

    1. Versteh ich nicht so ganz – sind denn nicht auch in Deutschland Wahlkampfspenden aus Nicht-EU-Ländern illegal?
    2. Wer bestimmt eigentlich, was demokratisch ist? Die EU-Kommission oder das Volk der Ungarn? 1,5 Mio wahlberechtigte Ungarn haben sich in einer Umfrage für das Gesetz ausgesprochen.
    3. USA finanzieren gerne mal Regime-Changes. Warum also nicht auch in Ungarn. Orban ist denen bestimmt ein Dorn im Auge.

    Reply


  • Info: https://lostineu.eu/auslaendische-einmischung-eu-reitet-neue-attacke-gegen-ungarn


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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