25.06.2024

Tricksen für die Ukraine, Tauziehen um VDL – und Täuschen beim EU-Beitritt

lostineu.eu, vom 25. Juni 2024

Die Watchlist EUropa vom 25. Juni – Heute mit noch mehr Geld (und noch mehr Waffen) für Kiew, wackligen Mehrheiten im Parlament und dem überstürzten Start der nächsten Erweiterungsrunde

Russland hat davor gewarnt, Ungarn hat sich dagegen gesträubt. Doch nun ist der Weg für eine neue, rund 1,4 Mrd. Euro schwere Waffenhilfe an die Ukraine frei. Sie soll mit Zinserlösen aus eingefrorenem Vermögen der russischen Zentralbank finanziert werden. Dies haben die EU-Außenminister beschlossen.

Allerdings dürfte sich die EU mit dem Prinzip „russisches Geld für ukrainische Waffen“ gewaltigen Ärger einhandeln. Russland hatte schon vor der Entscheidung von „Diebstahl“ gesprochen und mit Vergeltung gedroht. Moskau könnte nun europäisches Vermögen beschlagnahmen und andere Staaten auffordern, ihr Geld aus der „unsicheren“ EU abzuziehen. 

Der Beschluss trifft aber auch Ungarn. Die Außenminister wendeten nämlich einen Trick an und erklärten, Budapest könne gegen die Entscheidung kein Veto einlegen, weil es sich früher mal in derselben Sache enthalten hatte. Ungarn wurde damit de facto übergangen – und das wenige Tage, bevor das Land am 1. Juli den halbjährigen EU-Vorsitz übernimmt.

Ministerpräsident Viktor Orban sei außer sich vor Wut, hieß es in Brüsseler EU-Kreisen. Er versucht seit Monaten, die Waffenhilfen zu blockieren – mit dem Argument, die Hilfe sei nicht effizient und könne zu einer weiteren Eskalation im Krieg mit Russland beitragen. Bisher war er damit erfolgreich, nun ist er zum ersten Mal überstimmt worden.

Die Regeln werden verbogen

Allerdings hat auch Orban noch ein Eisen im Feuer. Dabei geht es um die Rückerstattung von 6,6 Mrd. Euro für Waffenkäufe aus der sogenannten Friedensfazilität. Hier ist Einstimmigkeit gefordert. Nach dem Affront in Luxemburg könnte Orban auf stur schalten – die betroffenen EU-Staaten müssten dann weiter auf ihr Geld warten…

Außerdem ist unklar, ob Borrells “Trick” einer rechtlichen Überprüfung stand hält. Ich habe da meine Zweifel. Fest steht, dass die EU ihre eigenen Regeln immer mehr verbiegen muß, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Erst mußte Orban eine “Kaffepause'” machen, damit die EU die Beitrittsgespräche mit der Ukraine beschließen konnte.

Dann hat man ihm und seinem Land mit dem wirtschaftlichen Niedergang gedroht. Und nun erklärt Borrell einfach mal so, das Geld für die Ukraine könne “nicht gestoppt werden“. Gemeint ist wohl: Der Krieg gegen Russland – pardon: den “russischen Aggressor” – darf nicht gestoppt werden. Und das sagt der europäische “Chefdiplomat”…

Mehr zum Krieg um die Ukraine hier

News & Updates

  • Von der Leyen muß um Mehrheit bangen. Die amtierende Chefin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, muss sich nach allen Seiten strecken – denn ihre “pro-europäische” Mehrheit im neuen Europaparlament schmilzt in der Brüsseler Sommersonne. Dies liegt vor allem an den Liberalen, die nicht nur die Europawahl verloren haben (vor allem in Frankreich), sondern nun auch noch Mitglieder ihrer Parlamentsfraktion einbüssen. – Mehr im Blog
  • Noch ein korrupter EU-Chef? Wegen des Vorwurfs der Korruption hat die Europäische Staatsanwaltschaft die Immunität des ehemaligen Chefs der EU-Investitionsbank, Werner Hoyer, aufgehoben. Es geht um eine Abfindungszahlung an einen ehemaligen Beschäftigten. Hoyer wies die Vorwürfe als “absurd und unbegründet” zurück. – Der FDP-Mann wurde schon mal verdächtigt, wegen seiner “merkwürdigen WG”, mehr hier
  • EU-Kommission untersucht App Store von Apple. Die EU-Kommission wirft Apple vor, mit seinem App Store gegen Wettbewerbsregeln zu verstoßen. Sie leitete eine Untersuchung ein. Auf den US-Konzern könnten Strafen in Milliardenhöhe zukommen. – Hier die Erklärung der EU-Kommission. Mehr zum digitalen Europa hier.
  • Borrell beschuldigt Georgien der “Desinformation”. Der EU-Außenvertreter hat die Regierung in Tiflis beschuldigt, falsche Informationen über die EU zu verbreiten und die Annäherung an die Union zu gefährden. Schuld sei das Gesetz über “Foreign agents”. Deshalb könne Brüssel auch Gelder kürzen, so Borrell. – Mehr zu Georgien hier

Das Letzte

Wie die EU mit der Ukraine “verhandelt”. Am Dienstag beginnen die Beitrittsgespräche mit der Ukraine und Moldau. Doch man sollte davon nicht allzu viel erwarten. Zum einen wurde der Termin nur deshalb gewählt, damit Ungarns Regierungschef Viktor Orban die Verhandlungen nicht verschleppen kann – am 1. Juli beginnt der ungarische EU-Vorsitz, da wollte man auf Nummer sicher gehen. Zum anderen sind beide Länder keineswegs bereit für den EU-Beitritt. Über angebliche “Fortschritte” hat die zuständige EU-Kommission nur mündlich berichtet, ein offizieller (und nachprüfbarer) Bericht liegt nicht vor. Last but not least gibt es eigentlich gar nichts zu verhandeln. Die EU übergibt den Abgesandten aus Kiew lediglich den Verhandlungsrahmen, der Prinzipien für die Beitrittsgespräche festlegt. Das war’s dann auch schon. In den nächsten sechs Monaten dürfte gar nichts mehr passieren – aus Angst vor Orban. Es sei denn, man findet einen neuen Trick (siehe oben)

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6 Comments

  1. Monika
    25. Juni 2024 @ 12:10

    Selbst Bundeskanzler Scholz „gesteht“ -mittlerweile im Mainstream- ein, dass viele Bürger mit der Ukrainepolitik nicht einverstanden seien und dies der SPD schädlich wäre. Um im nächsten Atemzug zu sagen, TINA !, there is no alternative… Warum? bleibt -wie alle wichtigen Fragen derzeit- offen, zu wichtigen Fragen gibt es jeweils nur diese eine Feststellung.
    Welche wiederum „richtig“ ist aus der Prespektive der Oligarchie. Die Oligarchen dieses Planeten sind der neue „Adel“ und müssten, wie dieser einst durch die französische Revolution und die Aufklärung, entmachtet werden. Schade, dass gerade die Weltgegend, die darüber aus eigener geschichtlicher Erfahrung am meisten „wissen“ müsste, sich zum Vollstrecker der Allmachtsphantasien dieser Schmarotzer machen lässt.

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  • Peter Michael
    25. Juni 2024 @ 10:04

    In diesem Artikel zeigt sich wieder, dass die EU dringend reformiert werden muss. Diese vielen, mutmaßlich korrupten Strukturen an der Spitze und im mittleren Management dieses Bürokratiemolochs ist untragbar. Mindestens 70 % der unnötigen Bürokraten/-innen sind nicht nötig, wenn die EU der sog. Vaterländer wieder hergestellt wird. Noch nicht einmal die EU-Grundlagenverträge werden ordentlich umgesetzt. Wenn man davon ausgehen kann, dass ca. 80 % der Gesetze, die Deutschland beschließen und umsetzen muss kommen ursprünglich aus Brüssel – sind wir dann überhaupt noch verantwortlich für unser Land. Wir sollten von dieser überbordenden Einmischung in innerstaatliche Angelegenheiten Abstand nehmen. Die Führungscrew ist offensichtlich unfähig, im “Konzert” der weltweiten Staatengruppen konstruktiv mitzuwirken.

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  • WBD
    25. Juni 2024 @ 09:12

    Ist doch toll, wie man in der EU-Hauptstadt Brüssel die Regeln einer sogenannten ‘regelbasierten Ordnung’ nach Belieben verdreht – wenn’s denn salonfähig wäre, würde man ‘scheiss drauf’ sagen. Aber dafür hat man in Brüssel ja das ‘Manneken Pis’, gelle… ?

    Reply

    • exKK
      25. Juni 2024 @ 11:35

      So langsam kann man nicht mehr übersehen, dass es sich dort in Brüssel an der EU-Spitze um eine Bande von Trickbetrügern handelt.

      Reply

  • Michael
    25. Juni 2024 @ 08:15

    In besagter causa bin ich mit Orban voll einer Meinung auch wenn ich ansonsten prinzipiell anderer Meinung bin!
    Und apropos Beitritt Moldau und Ukraine!? Lächerlich!

    Reply

  • Thomas Damrau
    25. Juni 2024 @ 07:09

    Wenn Borrell (wie auf Foreign Affaris zitiert) ankündigt “We will increase our support to civil society and media, will counter disinformation and increase support to the electoral process.” bestätigt er die externe Einmischung über (Pseudo-)NGOs ( https://redfirefrog.wordpress.com/2023/04/28/des-lied-ich-sing/ ) in den Meinungsbildungsprozess, um den es beim kritisierten georgischen Gesetz geht ( https://www.jacobin.de/artikel/georgien-proteste-ngo-gesetz-russland-europa ).

    Reply


  • Info: https://lostineu.eu/wie-die-eu-orban-austrickst-und-wie-sie-mit-der-ukraine-verhandelt


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Gelöschte Kurznachrichten: EU verhängt Millionenstrafe – in den USA


    lostineu.eu, von 24. Juni 2024

    Na also, geht doch: Die EU verhängt eine Millionenstrafe, weil ein Angestellter wichtige Kurznachrichten gelöscht hat. Allerdings heißt der Angestellte nicht von der Leyen.

    Die EU-Kommission hat den Konzern International Flavors & Fragrances Inc. mit einer Geldbuße von 15,9 Millionen Euro belegt.

    Ein leitender Angestellter habe während einer Nachprüfung in den Geschäftsräumen des Unternehmens absichtlich WhatsApp-Nachrichten gelöscht, hieß es zur Begründung.

    Diese hätten geschäftsbezogene Informationen enthalten und seien mit einem Wettbewerber ausgetauscht worden, berichtet dpa.

    Der Mitarbeiter sei bereits über die Nachprüfung durch die EU-Kommission informiert gewesen, als er die Nachrichten löschte.

    Unglaublich, diese Amerikaner, und so unverfroren…

    P.S. Von der Leyens Sprecher behauptet, bei der Beurteilung von Kurznachrichten gehe es um den Inhalt, nicht um die Form. Die EU-Kommission würde sich nur um relevante “Dokumente” kümmern – wie in diesem Fall ????


    Info: https://lostineu.eu/geloeschte-kurznachrichten-eu-verhaengt-millionenstrafe-in-den-usa


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Von der Leyens Mehrheit schmilzt dahin


    lostineu.eu, vom 24. Juni 2024

    Von der Leyen muss sich nach allen Seiten strecken – denn ihre “pro-europäische” Mehrheit im neuen Europaparlament schmilzt in der Brüsseler Sommersonne.

    Dies liegt vor allem an den Liberalen, die nicht nur die Europawahl verloren haben (vor allem in Frankreich), sondern nun auch noch Mitglieder ihrer Parlamentsfraktion einbüssen.

    So hat der tschechische Populist Babis angekündigt, seine sieben EU-Abgeordneten aus der liberalen Fraktion abzuziehen. Er will wohl einen eigenen Club aufmachen.

    Damit schrumpft nicht nur die “pro-europäische” Mehrheit im Europaparlament. 361 Stimmen werden benötigt – EVP, Sozialdemokraten und Liberale bringen es aktuell auf 398.

    Doch wenn davon wie üblich zehn Prozent abspringen, reicht es nicht mehr. Deshalb muß sich von der Leyen nach allen Seiten strecken. Die Grünen haben sich ihr schon angedient.

    Auch die EKR umwirbt die CDU-Politikerin. Sollte sich von der Leyen mit den Rechtspopulisten einlassen, wollen aber die Sozialdemokraten nicht mehr. Ein Dilemma…

    Doch es gibt noch ein weiteres Problem, das zeigt, wie abgehoben und unberechenbar das Brüsseler Postengeschacher ist.

    Platzt der “VDL-Deal?”

    Die geschrumpften Liberalen fallen nämlich zahlenmäßig wohl endgültig hinter die EKR zurück. Damit könnte auch der “VDL-Deal” beim EU-Gipfel am Donnerstag platzen.

    Denn statt der Liberalen könnte nun die EKR – sprich: Italiens Meloni – einen Spitzenjob einfordern. Die Leidtragende wäre K. Kallas, die in dem Personalpaket als Außenbeauftragte vorgesehen ist.

    Wenn es hart auf hart kommt, könnte aber auch von der Leyen ernste Probleme bekommen…

    Siehe auch “Warum Kallas’ Wechsel nach Brüssel nicht sicher ist” und “Kein Deal für von der Leyen”

    P.S. Die “pan-europäische” Partei Volt hat sich mit fünf Abgeordneten der Fraktion der Grünen im Europaparlament angeschlossen. Wer Volt gewählt hat, bekommt also grüne Politik, was – angesichts der übermächtigen deutschen Gruppe – vor allem deutsche Ampel-Politik bedeutet…

    10 Comments

    1. Arthur Dent
      24. Juni 2024 @ 21:07

      Die Grünen haben sich zwar schon angedient, gelten aber als Loser. Die Sozen wollen nicht mit Rechtsaußen, vielleicht kommt aber noch der Ordnungsruf aus Washington, niemand hat die US-Interessen besser vertreten als UvdL Aber wenn nicht
      Uschi, wer dann? Metsola? Und Barley tatsächlich noch Parlamentspräsidentin? Wäre das denkbar?

    Reply

    • ebo
      24. Juni 2024 @ 23:39

      Es wäre zumindest nicht völlig ausgeschlossen. EVP-Weber hat seit jeher versucht, Metsola als Ersatz-Kandidatin aufzubauen. Allerdings war sie keine “Spitzenkandidatin”.

      Reply

      • exKK
        25. Juni 2024 @ 00:07

        Warum plötzlich Spitzenkandidaten für den Job tatsächlich auch nehmen? Wäre ja das erste Mal…

  • Michael
    24. Juni 2024 @ 17:06

    UvdL‘s Mehrheit schmilzt? Endlich einmal erfreuliche Nachricht3n!

    Reply

    • Skyjumper
      24. Juni 2024 @ 17:35

      Sie verstehen das nur nicht richtig ????

      Wenn da eine Mehrheit schmilzt, dann kann das einfach nur an der globalen Klimaerwärmung liegen. Keinesfalls an UvdL.
      Und von daher ist das eine ganz ganz schlimme Nachricht. Wir, Sie, also alle (ausser natürlich den Gleicheren = Politiker) – Wir müssen unsere Anstrengungen zum Schutz des Klima’s nun engagiert verdoppelt, die Preise verdreifachen, die Vorschriften vervierfachen und die Pandemien verfünffachen. Und wissen Sie was:

      Das schafft nur EUschi.

      Reply

  • Alexander Hort
    24. Juni 2024 @ 16:11

    Volt stützt also künftig quasi die Ampel. Interessant. Die haben auf ihren Plakaten doch mit Slogans wie “Power to the People” geworben.

    Und schließen sich dann einer in Deutschland zunehmend unpopulären Partei, in einer zunehmend unpopulären Koalition an.

    Ist das schon britischer Humor? Ich finde, das wäre Stoff für einen Sketch nach der Art von Monty Python.

    Reply

    • ebo
      24. Juni 2024 @ 16:57

      Volt ist unter deutschen “Expats” in Brüssel sehr beliebt. Just saying…

      Reply

      • exKK
        25. Juni 2024 @ 00:10

        Volt ist das Auffangbecken für die entäuschten Grünen, die noch ein bisschen Umwelt schützen wollen, bevor sie in den Dutt gebombt wird… Frieden ist denen aber auch eher wurscht. Und alle anderen sind laut Volts Wahlplakaten sowieso Arschlöcher [sic!].

  • european
    24. Juni 2024 @ 14:30

    Die EUCO-Präsidentin ist ja nicht “pro-europäisch”, sie ist pro-amerikanisch und hat spätestens seit November 2021 us-amerikanische Interessen konsequent gegen die Interessen der Europäer durchgesetzt. Die Sanktionen haben nicht Russland geschadet, sondern der EU, allen voran Deutschland. Sie hat die EU zum Vasall der US-Administration gemacht und dafür gesorgt, dass der Konflikt sich ausweitet, anstatt auf Deeskalation zu setzen. Es war peinlich anzusehen, wie sie ihn ihrem blau-gelben Kostüm wie ein verknallter Teenager um Selenskyj herumgehopst ist und ihre Antwort auf die Frage einer französischen Linken nach den steigenden Energierechnungen für die Bürger “Send your bills to Wladimir Putin” zeugte nicht von Souveränität, sondern von Ignoranz und Dummheit.
    Sollte hier in Europa ein Krieg ausbrechen, so ist das zu einem großen Teil ihr “Verdienst”. Sie hat ganz einfach ihren job nicht gemacht und sich ansonsten außerhalb ihres Mandates bewegt.

    Die Europäische Union als Friedensprojekt und Friedensnobelpreisträger hätte eine bessere Führungskraft verdient.

    https://www.politico.eu/article/europe-american-president-paradox-ursula-von-der-leyen/

    Reply

    • exKK
      25. Juni 2024 @ 00:12

      „Die Europäische Union als Friedensprojekt und Friedensnobelpreisträger…“

      ROFL – es war einmal… so fangen Märchen doch an?


  • Info: https://lostineu.eu/von-der-leyens-mehrheit-schmilzt-dahin


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    25.06.2024

    Nachrichten von Pressenza: Frauenbewegung in den USA und die Abtreibungsfrage

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 25. Juni 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 25.06.2024


    Frauenbewegung in den USA und die Abtreibungsfrage


    Seit Jahrzehnten stehen die Abtreibungsrechte im Fokus der Frauenbewegung in den USA – nicht erst seit dem 24.06.2022, als der Supreme Court die Grundsatzentscheidung „Roe vs. Wade” kippte. Dabei stellen sie nicht nur die Frage der Selbstbestimmung über den eigenen&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/frauenbewegung-in-den-usa-und-die-abtreibungsfrage/


     -----------------------


    „Innere Zeitenwende“ oder Wie das liberale Establishment schon heute die Geschäfte der AFD betreibt!


    Der Rechtsruck kommt aus der Mitte von Gesellschaft und Politik. “Nie wieder Fachismus, nie wieder Krieg”. Beides gehört zusammen. Wer Militarisierung und Krieg bekämpfen will, muss die Faschisierung in der Gesellschaft bekämpfen. Wer die gesamte Gesellschaft militarisiert, legt die Grundlagen&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/innere-zeitenwende-oder-wie-das-liberale-establishment-schon-heute-die-geschaefte-der-afd-betreibt/


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    Das Wettern der Woche: Liebe Kriegsverbrecher


    Willkommen beim Erbfolgekrieg 2024: Siege und Niederlagen! Schreie nach Fouls! Aber nichts wird den bösen Traum vom Sommermärchen beim Fischen trüben können. Für alle schlechten Nachrichten gilt unosono: Schlüpft unter die Deck! Wenn ihr noch eine habt. Mit Näglein besteckt? Da&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/das-wettern-der-woche-liebe-kriegsverbrecher/


     -----------------------


    Corona-Pandemie: Wuhaner Markt war nicht Ursprungsort


    Die Indizien verdichten sich: Vermutlich haben skrupellose Forscher das Virus entwickelt. Ein Laborunfall setzte es in die Welt. Pascal Derungs für die Online-Zeitung INFOsperber «Das Lügengebäude bröckelt» betitelt der Professor für Physik Roland Wiesendanger seinen Artikel im Polit-Magazin  «Cicero». Der&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/corona-pandemie-wuhaner-markt-war-nicht-ursprungsort/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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    25.06.2024

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    25.06.2024

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    25.06.2024

    Frankreich: Keine wirklichen Veränderungen in Sicht

    _RT DE 25.6.2024


    _*Neuwahlen in Frankreich: Keine wirklichen Veränderungen in Sicht


    *Von Pierre Lévy

    Der französische Präsident Emmanuel Macron versuchte mit seiner

    überraschenden Ankündigung von vorgezogenen Parlamentswahlen seine

    politischen Gegner zu überrumpeln – doch das hat nicht funktioniert.

    Aber auch ein Sieg des Rassemblement National (RN) würde nicht viel ändern.


    Die Franzosen werden in wenigen Tagen, am 30. Juni und 7. Juli, an die

    Urnen gerufen, um ihre Abgeordneten neu wählen. Dies als Folge der

    Auflösung der Nationalversammlung, einer Überraschungsentscheidung, die

    der Präsident der Republik eine Stunde nach Abschluss der Europawahlen

    vom 9. Juni bekannt gegeben hatte.


    Diese hatten in Frankreich ein regelrechtes Debakel für das Lager von

    Emmanuel Macron bedeutet. Die Liste der Rassemblement National (RN), die

    als rechtsextrem eingestuft wird, eine Bezeichnung, die die Partei

    selbst bestreitet, erreichte 31,4 Prozent der Stimmen, mehr als doppelt

    so viele wie das Lager des Präsidenten (14,6 Prozent). Der Herr des

    Élysée-Palasts hatte diesen Sieg zum Vorwand genommen, um seine

    Entscheidung zu rechtfertigen: Die braune Pest stehe vor der Tür. In

    Wirklichkeit hoffte er, die Karten neu mischen zu können, indem er auf

    eine kurze Frist setzte, um seine Gegner zu überrumpeln.


    Da hat er sich verkalkuliert: Die Linke war zwar sehr gespalten, konnte

    aber dennoch ein Wahlabkommen unterzeichnen, das auf einem

    Minimalprogramm und der Aufstellung eines einzigen Kandidaten in jedem

    Wahlkreis basiert. Die RN ihrerseits triumphierte und rechnet damit, am

    30. Juni von der drei Wochen zuvor entstandenen Dynamik profitieren zu

    können. Die "klassische" Rechte (Les Républicains, LR) schließlich

    explodierte zwischen einem Bündnis mit der RN, das von ihrem

    Vorsitzenden beschlossen worden ist, und der großen Mehrheit ihrer

    anderen Führer, die sich dafür entschieden, eigenständig zu kandidieren.


    In der Koalition, die bislang Emmanuel Macron unterstützte, herrscht

    nunmehr eine Mischung aus großem Durcheinander und "rette sich, wer

    kann". Während die Amtszeit des Präsidenten theoretisch bis 2027 läuft,

    sagen viele Persönlichkeiten, wie der ehemalige Premierminister Édouard

    Philippe, bereits "das Ende der Macronie" voraus.


    Zwar hat Frankreich in der Vergangenheit bereits mehrere Auflösungen der

    Nationalversammlung erlebt, aber die dadurch im Land entstandene

    politische Situation mit drei rivalisierenden Blöcken, die vorgeben,

    antagonistisch zu sein, ist buchstäblich beispiellos. Dies, in

    Verbindung mit dem Mehrheitswahlrecht mit zwei Wahlgängen, macht

    Prognosen gänzlich unsicher.


    Das Erreichen einer absoluten Mehrheit durch das präsidiale Lager (das

    der liberalen europäischen Familie angehört), das ursprüngliche Ziel des

    Élysée-Palasts, erscheint als die unwahrscheinlichste aller Hypothesen.

    Der Staatschef ist so unpopulär, dass seine eigenen politischen Freunde

    ihn anflehen, zu schweigen, da jede weitere Äußerung die Chancen seiner

    Kandidaten zu schmälern scheint …


    Ein Sieg der "Linken", die unter dem Label "Neue Volksfront"

    zusammengeflickt wurde, ist nicht völlig ausgeschlossen, erscheint aber

    wenig wahrscheinlich. Wenn man die Stimmen der einzelnen Parteien

    zusammenzählt, kommt sie nicht über 30 Prozent der Stimmen hinaus, was

    ein historischer Tiefstand ist. Ihre Regierungszeiten – zuletzt während

    der fünfjährigen Amtszeit des sozialistischen Präsidenten François

    Hollande (2012 bis 2017) – haben in der Arbeiterklasse sehr schlechte

    Erinnerungen hinterlassen.


    Öffnet dies der RN, die ihren jungen Vorsitzenden Jordan Bardella schon

    als Premierminister sieht, einen triumphalen Weg, mit der Aussicht, dass

    Marine Le Pen bald in den Élysée-Palast gewählt wird? Einige

    Kommentatoren – oftmals, um sich selbst Angst einzujagen – sprechen von

    der "Chronik eines angekündigten Sieges". Das Problem mit angekündigten

    Siegen ist, dass oftmals nichts so eintritt, wie es geplant war.


    Ein erstes Handicap für die RN ist das Ausmaß und die Gewalt der

    Kampagnen, die ihren Machtantritt als Vorboten des Faschismus

    darstellen. Es gibt immer mehr Aufrufe, sie zu blockieren, von den

    großen Medien über Gewerkschaften, Künstler oder Sportler bis zu … der

    Vogelschutzliga. In der Wirklichkeit würde ein Wahlsieg dieser Partei

    wahrscheinlich eher eine Politik à la Meloni – eine Anpassung an die

    herrschende Ideologie auf sozialer, wirtschaftlicher und internationaler

    Ebene – als eine Flut von Braunhemden auslösen.


    Zumal die Partei seit Jahren versucht, sich zu "entdämonisieren", d. h.

    sich für die Eliten salonfähig zu machen. Die Idee ist, gemäßigte Wähler

    zu verführen. Dieser Trend hat sich seit dem 9. Juni beschleunigt. Es

    vergeht kaum ein Tag, an dem Herr Bardella nicht eine Zusage aufgibt

    oder ein Versprechen aus seinem Programm aufschiebt. Der emblematischste

    Fall ist das Aufheben der Rentenreform, die im vergangenen Jahr von

    Macron und seiner Regierung durchgesetzt wurde. Diese aufzuheben sei

    nicht mehr so dringend …


    Aber da die Führer der RN so sehr darauf bedacht sind, "verantwortlich"

    zu erscheinen, könnten sie am Ende die Volksschichten abschrecken, die

    den Erfolg der RN ausgemacht haben.


    Unter all diesen Umständen ist es am unwahrscheinlichsten, dass keine

    der drei Allianzen eine absolute Mehrheit erringt – und dass eine

    Nationalversammlung ohne Mehrheit gewählt wird, die also noch

    entscheidungsunfähiger ist als die vorherige. Denn vorerst schließt

    jeder der drei Blöcke ein Bündnis mit einem der beiden anderen Blöcke

    absolut aus.


    In dieser Konstellation würden die großen Manöver beginnen, um einen

    "zentralen Block" zu bilden, der die Macronisten, Abgeordnete aus dem

    linken Lager (vor allem Sozialisten) und andere aus dem rechten Lager

    (LR) vereinen würde. Zur großen Zufriedenheit der herrschenden Eliten –

    und Brüssels.


    Es ist natürlich noch zu früh, um in diese Richtung zu spekulieren.

    Hingegen kann man auf mindestens zwei Bereiche hinweisen, in denen sich

    die drei Blöcke trotz ihrer offen zur Schau gestellten Konfrontationen

    in einigen absichtlich "vergessenen"  Bereichen treffen.


    Der erste Bereich ist eben Europa und die von ihm auferlegten Zwänge,

    insbesondere die finanziellen. Auch wenn sie noch so minimal und ungenau

    sind, belaufen sich die Programme der einen und der anderen Seite auf

    zig Milliarden Euro an zusätzlichen öffentlichen Ausgaben. Dies gilt

    sowohl für die RN als auch für die Linke.


    Paradoxerweise gilt dies auch für das Lager des Präsidenten, wenn auch

    in geringerem Umfang. Eine seltsame Haltung für diejenigen – die von

    Gabriel Attal geführte Regierung – die gerade eine erste Kürzung der

    Haushaltsausgaben um 20 Milliarden Euro angekündigt hatten und nicht

    verhehlten, dass sie demnächst noch weiter auf dem Weg der Austerität

    gehen wollten … denn Brüssel wacht.


    Am 12. Juni hat sich übrigens die Europäische Kommission in den

    Wahlkampf eingemischt und vorgeschlagen, gegen sieben Länder, darunter

    Frankreich, ein Verfahren wegen übermäßiger Defizite einzuleiten (der

    Europäische Rat wird dieses Verfahren Mitte Juli bestätigen). Wenn die

    politischen Parteien also konsequent wären, müssten sie klarstellen, ob

    ihre Versprechen nur für die Zeit der Wahlen gelten oder ob sie mit der

    Europäischen Union brechen wollen.


    Letzteres schließt das macronistische Lager natürlich aus, wird aber

    auch sowohl von der RN als auch von der Linken abgelehnt. Zwar spricht

    die von Jean-Luc Mélenchon gegründete Partei La France insoumise (LFI,

    die Mitglied der linken Koalition ist) von der Möglichkeit, "Brüssel

    nicht zu gehorchen", aber nicht davon, diesen Klub und seine Regeln zu

    verlassen. Dieses Schweigen stellt eine rechtlich und politisch

    unhaltbare Zweideutigkeit dar.


    Was die RN betrifft, so hat sie sich schon vor langer Zeit der

    europäischen Integration angeschlossen (mit der Begründung, sie hoffe,

    die EU von innen heraus verändern zu können). Das hindert sie jedoch

    nicht daran, Maßnahmen vorzuschlagen, die mit dem europäischen Rahmen

    unvereinbar sind, und zwar nicht nur haushaltspolitischer Art. Dies gilt

    beispielsweise für Vorschläge zur Einwanderung oder zu Grenzkontrollen.


    Unter diesen Umständen ist es verständlich, dass sowohl die einen wie

    die anderen sehr zurückhaltend sind, sobald es darum geht, die

    europäische Integration in die Debatte einzubringen.


    Was den zweiten Bereich, den Krieg in der Ukraine, betrifft, so herrscht

    zwischen den drei Blöcken Konsens. Es gibt natürlich Nuancen, aber alle

    befürworten die Fortsetzung der aktiven Unterstützung Kiews,

    einschließlich der militärischen.


    Für den macronistischen Block versteht sich das natürlich von selbst:

    Der französische Präsident ist einer der kriegslüsternsten westlichen

    Politiker, und er hat nicht vor, diese Haltung zu ändern. Was die RN

    betrifft, so hält sie angesichts der Anschuldigungen ihrer Gegner, sie

    sei ein traditioneller Verbündeter Moskaus, immer wieder "beruhigende"

    Worte bereit. Auch hier schließt sie sich aus Gründen der Salonfähigkeit

    und unter Einhaltung bestimmter "roter Linien" dem atlantischen Lager

    an, indem sie darauf verzichtet, aus dem integrierten NATO-Kommando

    auszusteigen, wie sie es einst versprochen hatte.


    Die "neue Volksfront" plant auch keinen Bruch mit der westlichen

    Solidarität (ihr Programm will "die Souveränität und Freiheit des

    ukrainischen Volkes (…) durch die Lieferung der notwendigen Waffen

    unerschütterlich verteidigen"). Natürlich hatte niemand erwartet, dass

    die Linke den russischen Standpunkt übernehmen würde. Aber hätte sie

    sich dem westlichen "Narrativ" eines russischen "Angriffskriegs" gegen

    die Ukraine anschließen müssen, als ob die Geschichte mit dem Einmarsch

    russischer Truppen im Nachbarland im Jahr 2022 begonnen hätte? Als ob

    die EU und die NATO nicht schon seit 2004 (und sogar noch früher)

    versucht hätten, die Ukraine in ihren Schoß zu holen?


    Es wäre für die Linke (oder zumindest einige ihrer

    Mitgliederorganisationen) nicht unwürdig gewesen, die

    Verantwortlichkeiten zu differenzieren; und vor allem an ihre alten

    pazifistischen Traditionen anzuknüpfen, die sich kaum mit der

    Finanzierung von Flugzeugen und Kanonen für Kiew vereinbaren lassen.


    Europa? Krieg? Solche Debatten scheinen nicht auf der Tagesordnung zu

    stehen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die Wahlen in Frankreich zu

    wirklichen Veränderungen führen werden. Für den Moment.

    25.06.2024

    Außer Spesen nichts gewesen Habecks sinnfreie Chinareiseise

    anti-spiegel.ru, 25. Juni 2024 08:00 Uhr, von Anti-Spiegel

    Robert Habeck hat China besucht und dabei ein weiteres Mal demonstriert, wie gering das Ansehen Deutschlands in der Welt unter der aktuellen Bundesregierung geworden ist.


    Die Bundesregierung, und da allen voran die Grünen, „glänzt“ mit einer radikal anti-chinesischen Politik. Und auch die EU gefällt sich darin, China immer wieder frontal anzugehen. Das beginnt bei anti-chinesischen Äußerungen führender deutscher und europäischer Politiker und geht bis zu Aktionen, die man nur als Handelskrieg gegen China bezeichnen kann. Das Modewort dafür ist „Diversifizierung der Wirtschaftsbeziehungen“, was nichts anderes als der Versuch ist, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China mit aller Gewalt zu reduzieren.

    Was wollte Habeck in China?

    Daher ist nicht wirklich klar, was Bundeskinderbuchautor Robert Habeck, der derzeit den Bundeswirtschaftsminister spielen darf, eigentlich in China wollte. Selbst der Spiegel, der einige Artikel über Habecks Chinareise veröffentlicht hat, konnte nicht wirklich erklären, was eigentlich das Ziel des Besuches war.

    Oder anders gesagt: Das Ziel des Besuches war es, die wirtschaftlichen Beziehungen zu China zu reduzieren – immerhin hat die EU gerade Extra-Zölle auf chinesische Elektroautos eingeführt -, ohne sie tatsächlich zu reduzieren, weil Habeck China davon überzeugen wollte, dass es (bitte, bitte) keine Gegenreaktionen startet.

    Und außerdem wollte Habeck den Chinesen natürlich erzählen, dass sie an allem selbst Schuld sind, weil sie die Frechheit besitzen, gute Beziehungen mit Russland zu haben. Dass die USA und die EU ihre anti-chinesische Politik bereits unter Präsident Trump begonnen haben, also vor dem angeblichen „russischen Angriffskrieg“ und Chinas angeblicher Unterstützung Russlands, haben die deutschen Medien bei ihren Berichten natürlich ausgeblendet.

    Wer zahlt den Preis?

    Habeck erklärte, die engen Beziehungen zwischen Russland und China hätten zu einer Verschlechterung der Handelsbeziehungen Chinas mit der EU geführt. China zahle den wirtschaftlichen Preis für die guten Beziehungen zu Russland, so Habeck.

    Das ist natürlich pure Realitätsverweigerung, denn nicht China leidet unter den sich verschlechternden Handelsbeziehungen mit der EU, sondern es ist die EU, die sich aufgrund ihrer antirussischen und antichinesischen Politik am Rande der Rezession befindet. Aber Realitätssinn war noch nie ein Markenzeichen grüner Politiker.

    Habeck monierte außerdem:

    „Mit Russland, da wachsen die Handelsbeziehungen, und die Chinesen kaufen die russischen Rohstoffe günstig ein. (…) Das ist ohne Frage so, und es ist aus meiner Sicht falsch und wird auch so angesprochen werden, so wie es alle europäischen und amerikanischen Minister und Außenminister und Regierungschefs immer tun.“

    Eines der „Verbrechen“ Chinas ist also laut Habeck, dass es russische Rohstoffe günstig einkauft und sich so einen Vorteil gegenüber Europa und Deutschland verschafft. Was Habeck nicht erwähnt, ist, dass es nicht Chinas Schuld ist, dass die EU mit freundlicher Unterstützung der Bundesregierung selbst auf die günstigen russischen Rohstoffe verzichtet und sich damit selbst in diese wirtschaftliche Katastrophe gebracht hat.

    China zeigt Habeck die kalte Schulter

    Die Quittung, die Habeck für die deutsche und europäische Politik gegenüber China und für seine ziemlich dreisten Vorwürfe an China bekommen hat, war, dass einer der wichtigsten chinesischen Politiker sein geplante Treffen mit Habeck kurzfristig abgesagt hat. Im Spiegel klang das so:

    „Ein von dem Grünenpolitiker für Samstag erhoffter Termin mit Ministerpräsident Li Qiang in Peking komme nicht zustande, hieß es laut der Nachrichtenagentur dpa in der Delegation des Ministers. (…) Warum der Termin nicht zustande komme, wisse er nicht.“

    Das russische Fernsehen hat diese Politik der EU, die Habeck in China vertreten wollte, am Sonntag in einem Bericht wie folgt zusammengefasst:

    „Die endlose Dreistigkeit und Arroganz europäischer Politiker und Beamter passt zu ihrer Fähigkeit, vollkommen überrascht auszusehen. Gerade erst hat die EU im Rahmen des Handelskrieges mit China praktisch Verbotszölle auf chinesische Elektroautos eingeführt. Deutschland unterstützte das, aber da die Scholz-Regierung erkannte, dass deutsche Konzerne bis zu 30 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Verkauf ihrer eigenen Elektrofahrzeuge in China erzielen, schickte sie Vizekanzler Habeck nach Peking, um zu erklären, wo die Chinesen falsch liegen. Der Vorsitzende des Staatsrates der Volksrepublik China lehnte ein Treffen mit dem Gast ab. Habeck sagte Reportern, er verstehe nicht, warum das passiert ist.“

    Dass einer der wichtigsten chinesischen Politiker sein Treffen mit Habeck kurzfristig und ohne Angabe von Gründen abgesagt hat, zeigt, wie wenig man Deutschland in China (und dem Rest der Welt, der das alles natürlich aufmerksam verfolgt) noch ernst nimmt. Die Episode fügt sich nahtlos ein in die Reihe der Demütigungen, die deutsche Regierungsvertreter in letzter Zeit im nicht-westlichen Ausland einstecken mussten.

    Die heutige Regierung hat Deutschland in die Bedeutungslosigkeit geführt

    Unvergessen ist, wie Bundeskanzler Scholz bei seiner letzten Chinareise im April gedemütigt wurde. Anstatt eines Mitglieds der chinesischen Regierung (und sei es auch nur ein stellvertretender Minister, was schon erniedrigend genug gewesen wäre) wurde Scholz bei seiner Ankunft in China nur vom stellvertretenden Bürgermeister einer chinesischen Stadt empfangen.

    Das ist eine neue Entwicklung, noch unter Merkel wäre sowas undenkbar gewesen. So schnell hat diese Bundesregierung Deutschland international abgewirtschaftet.

    Und es ist nicht das erste Mal, dass deutsche Regierungsvertreter bei Auslandsreisen gedemütigt werden. Das hat inzwischen System. Erinnern wir uns daran, die Bundespräsident Steinmeier Ende November 2023 in Katar eine halbe Stunde an der Flugzeugtür darauf warten musste, dass sich irgendein stellvertretender Minister dazu herablässt, den deutschen Präsidenten zu empfangen.

    Oder erinnern wir uns, wie die deutsche Außenministerin Baerbock schon mehrmals in verschiedenen Teilen der Welt auf Überfluggenehmigungen warten musste. Da Regierungsflieger eigentlich absolute Priorität haben, waren auch das sehr deutliche Signale darüber, was man international von der deutschen Regierung und ihrem Personal hält. Und das ist Baerbock sowohl in Afrika als auch in Südamerika passiert.

    Oder erinnern wir uns, wie EU-Kommissionschefin von der Leyen bei ihrer gemeinsamen China-Reise mit dem französischen Präsidenten Macron im April 2023 vorgeführt wurde. Sie musste das Flugzeug über die hintere Treppe verlassen, weil Macron auf Staatsbesuch in China war und sie sich quasi als Passagier zu einem Arbeitsbesuch in das Flugzeug gemogelt hatte. Die Chinesen ließen sie sehr deutlich spüren, was sie von ihr halten, die Details finden Sie hier.

    Ich wiederhole mich, aber all das zeigt, wie bedeutungslos Deutschland und auch die EU innerhalb weniger Jahre auf der internationalen Bühne geworden sind. Sie werden international nur noch als Vasallen und Befehlsempfänger der USA wahrgenommen, die in der Außenpolitik außer einer scharfen, offen beleidigenden und arrogant-besserwisserisch belehrenden Rhetorik nichts mehr zu bieten haben.

    Da fragen sich die Länder der Welt, wozu sie eigentlich mit den Befehlsempfängern reden sollten? Da redet man doch lieber direkt mit dem Chef aus Washington. Ein Treffen mit dem US-Wirtschaftsminister hätte der chinesische Ministerpräsident sicher nicht spontan ausfallen lassen. Aber wozu mit Habeck reden, der ohnehin nichts entscheiden kann?


    Info: https://anti-spiegel.ru/2024/habecks-sinnfreie-chinareise/


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    25.06.2024

    Die EU ist bereit, Georgien wegen des Gesetzes über ausländische Agenten die europäische Finanzierung zu ntziehen

    anti-spiegel.ru, 24. Juni 2024 18:39 Uhr, von Anti-Spiegel

    Der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, stellte fest, dass Georgien auf dem Weg zum EU-Beitritt keine Fortschritte machen wird, wenn die Regierung ihren Kurs nicht ändert

    Die EU ist bereit, Georgien die europäische Finanzierung und Versorgung durch den Europäischen Friedensfond zu entziehen, wenn das Gesetz über ausländische Agenten nicht aufgehoben wird. Das erklärte der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell.

    „Wir sind bereit, die finanzielle Unterstützung für Georgien und die Unterstützung durch den Europäischen Friedensfonds einzustellen. Das kann sofort geschehen, diese Entscheidungen erfordern keine Mehrheitsabstimmung“, sagte Borrel und merkte an, dass eines der EU-Länder (nämlich Ungarn) den Druck auf Georgien nicht unterstützt.

    „Ich möchte laut und deutlich sagen, dass Georgien auf dem Weg zum EU-Beitritt keine Fortschritte machen wird, wenn die Regierung ihren Kurs nicht ändert“, betonte Borrell.

    Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


    Info: https://anti-spiegel.ru/2024/die-eu-ist-bereit-georgien-wegen-des-gesetzes-ueber-auslaendische-agenten-die-europaeische-finanzierung-zu-entziehen


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    25.06.2024

    Abrüstung kommt von unten - auch nach der EU-Wahl!

    aus e-mail von nuclearban24.eu, 25. Juni 2024,16:52 Uhr


    *++ Newsletter von "nuclearban24.eu" vom 25. Juni 2024 ++ *


    Abrüstung kommt von unten - auch nach der EU-Wahl!

    Liebe Freundinnen und Freunde,

    das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI veröffentlichte

    kürzlich seine neusten Zahlen über die weltweiten nuklearen

    Arsenale: Weltweit gibt es schätzungsweise 12.121 Atomwaffen – die

    allermeisten davon in den Arsenalen der USA und Russlands. Die Anzahl

    der einsatzbereiten Atomwaffen ist 91,4 Mrd. US-Dollar für Atomwaffen

    www.sipri.org/media/press-release/2023/states-invest-nuclear-arsenals-geopolitical-relations-deteriorate-new-sipri-yearbook-out-now

     aus.* Das sind 2.898 Dollar pro Sekunde.*


     


    Auch die *Ergebnisse der Wahlen zum EU-Parlament *zeichnen ein

    ernüchterndes Bild. Parteien, die sich für die Stärkung des

    Atomwaffenverbotsvertrags einsetzen, schnitten nicht gut ab. Eine

    detaillierte Auswertung der Wahlergebnisse wird es übrigens morgen

    (26. Juni) um 19 Uhr online bei der IPPNW-Academy geben, zu der du

    dich *hier anmelden*

    www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/veranstaltungsreihe-ippnw-academy/anmeldung-zu-veranstaltungen-der-ippnw-academy.html#c14322

     kannst. Als Referent*innen mit dabei sind Juliane Hauschulz (IPPNW)

    und Simon Bödecker (Ohne Rüstung Leben).


    *Flaggentag am 8. Juli*


    Was wir heute schon sagen können: Der Druck aus der Zivilgesellschaft

    ist wichtiger denn je, damit der nuklearen Aufrüstung etwas

    entgegengesetzt wird. Ein guter Anlass dazu ist der bevorstehende

    *Flaggentag der Bürgermeister für den Frieden am 8. Juli.* In bis zu

    590 Städten werden bundesweit Flaggen für eine friedliche Welt ohne

    Atomwaffen gehisst. Falls es auch in deiner Stadt eine Aktion geben

    wird, du aber Unterstützung bei der Mobilisierung benötigst, haben

    wir hier für dich ein *Musterflugblatt* erstellt, welches du und

    deine Friedensgruppe gerne weiterverwenden oder anpassen kannst.


    Das Musterflugblatt kannst du *hier herunterladen.*

    www.friedenskooperative.de/sites/default/files/flaggentag2024angebotflugi_gesammt.pdf

    Erste Termine von Flaggenhissungen, an denen sich auch Friedensgruppen

    beteiligen, *gibt es hier.

    www.friedenskooperative.de/aktion/flaggentag-der-mayors-for-peace-2024

    *

    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.06.2024

    Die scheiternde Aufholjagd   Die Aufholjagd Deutschlands und der EU in der Chipproduktion und der Batteriefertigung gerät ins Stocken und könnte scheitern. Vorne liegen jeweils die USA bzw. China.

    german-foreign-policy.com, 24. Juni 2024

    BERLIN/BRÜSSEL (Eigener Bericht) – Die ambitionierten Pläne Berlins und Brüssels, die EU zu einem führenden Standort der Halbleiterfertigung auszubauen, geraten zunehmend ins Stocken. Laut aktuellen Berichten wird der US-Chipproduzent Wolfspeed eine mehrere Milliarden Euro schwere Investition im Saarland mindestens bis ins Jahr 2025 verzögern. Auch der US-Halbleiterhersteller Intel verschiebt den Beginn des Baus einer Chipfabrik bei Magdeburg – die teuerste Brancheninvestition in Deutschland – auf das kommende Jahr. Ursachen sind unter anderem Verzögerungen bei der Genehmigung staatlicher Subventionen durch die EU, aber auch, dass die aktuelle Schwäche auf dem Elektroautomarkt und eine womöglich verlangsamte Umstellung auf erneuerbare Energien die Chipnachfrage drastisch bremsen könnte. Hinzu kommt, dass die EU im transatlantischen Subventionswettlauf den Vereinigten Staaten immer häufiger unterliegt: Washington zahlt High-Tech-Konzernen für eine Ansiedlung im eigenen Land höhere Beträge als Berlin bzw. Brüssel. Auch auf dem zweiten High-Tech-Sektor, auf dem die EU rasch aufholen will – bei der Batteriefertigung –, zeichnen sich empfindliche Rückschläge ab, vor allem gegenüber China.


    Zitat: Ambitionierte Pläne

    Mit seinem 2022 verabschiedeten European Chips Act wollte Brüssel in einem ambitionierten Vorhaben 43 Milliarden Euro an privaten Investitionen und an öffentlichen Subventionen mobilisieren, um in der EU eine global konkurrenzfähige Halbleiterfertigung aufzubauen und in dieser Schlüsseltechnologie – in Rivalität zu China, den USA und Japan – mit Blick auf die zunehmenden Spannungen in der Weltwirtschaft eigenständiger zu werden. Unternehmen wie Intel, TSMC, STMicroelectronics, GlobalFoundries und Infineon hatten prompt umfassende Investitionen angekündigt. Allerdings seien nach zwei Jahren nur „wenige Projekte im Bau“, heißt es nun in einem Bericht; „noch weniger“ hätten „die Genehmigung der Europäischen Kommission für staatliche Unterstützung“ erhalten, ohne die sie allerdings „finanziell nicht tragfähig“ seien.[1]


    Hindernisse

    Der Hintergrund: Die Subventionen werden im Rahmen des European Chips Acts zwar von den Mitgliedsstaaten zur Verfügung gestellt; sie müssen allerdings von Brüssel überprüft und genehmigt werden. Deutschland sei bei der Subventionsvergabe führend, heißt es; es habe Mittel für Großinvestitionen von Intel, TSMC, Infineon und Wolfspeed vergeben. Bislang habe aber noch keins dieser Projekte die erforderliche Zustimmung aus Brüssel erhalten.[2] Zudem befinde sich die Bundesrepublik in einer gravierenden Haushaltkrise; dies stelle – trotz gegenteiliger Beteuerungen der Bundesregierung – die Realisierung größerer Infrastrukturprojekte infrage. Es komme hinzu, dass die jüngsten Wahlerfolge der äußersten Rechten der Ansiedlung von High-Tech-Konzernen weitere Hindernisse in den Weg stellten. So könnten ultrarechte Parteien „die Unterstützung für regenerative Energieprojekte schwächen“, die eine wichtige Quelle für Aufträge an die Chiphersteller bildeten. Zugleich könne Rassismus die erforderliche Anwerbung ausländischer Fachkräfte erschweren.


    80.000 Lastwagen Erde

    Der Baubeginn der teuersten Halbleiterinvestition in Deutschland, der geplanten Intel-Fabrik bei Magdeburg, verzögert sich mindestens bis zum Jahr 2025.[3] Der Hintergrund: Am vorgesehenen Standort muss der landwirtschaftlich wertvolle Boden bis zu einer Tiefe von 40 Zentimetern – rund 80.000 Lastwagenladungen Erde – abgetragen und abtransportiert werden, wobei zusätzlich eine Fülle weiterer Einwände, etwa hinsichtlich der lokalen Wasserversorgung, ungeklärt im Raum steht. Zudem hat Intel angekündigt, am Standort Magdeburg keine Investitionen zu tätigen, solange die EU-Kommission die von Berlin zugesagten Subventionen von knapp 10 Milliarden Euro nicht freigegeben hat. Das Projekt soll sich insgesamt auf 30 Milliarden Euro summieren. Der Chipfertiger TSMC wiederum will rund 11 Milliarden Euro in einen Standort bei Dresden investieren, hat jedoch ebenfalls noch nicht mit dem Bau begonnen. Auch der US-Konzern Wolfspeed verschiebt die Realisierung seiner Pläne und will nun frühestens Mitte 2025 rund drei Milliarden Euro im Saarland investieren – sofern die Schwäche Elektroautomärkte in Europa und den USA nicht andauert. Bislang befindet sich nur das Infineon-Werk bei Dresden auf dem Weg zu fristgerechter Fertigstellung, die 2026 erfolgen soll. Der deutsche Halbleiterhersteller hat fünf Milliarden Euro investiert, ohne auf die Zustimmung aus Brüssel zu Subventionen zu warten.


    Selbstversorgung „unrealistisch“

    Angesichts der Verzögerungen geben sich inzwischen auch deutsche Medien und Experten hinsichtlich der ehrgeizigen Ziele des European Chips Acts skeptisch, der der EU bei der Halbleiterfertigung bis 2030 einen Weltmarktanteil von 20 Prozent sichern sollte. Das Ziel der „Selbstversorgung“ sei angesichts des hohen Vernetzungsgrades der Branche ohnehin „unrealistisch“, erklären deutsche Brancheninsider.[4] Um sie zu erreichen, müssten „700 bis 900 Milliarden Euro“ investiert werden; zudem werde die EU kaum die notwendige Zahl an Fachkräften mobilisieren können. Immerhin entstehe aber derzeit in Sachsen ein Cluster der Halbleiterindustrie, der zum „fünftgrößte[n] Produktionszentrum“ der Branche überhaupt aufsteigen könne. Das sei vor allem für die angeschlagene deutsche Autobranche von Belang, die in ihren Fahrzeugen immer mehr Halbleiter verbaue. Demnach seien in „einem VW Golf aus einer Generation im vergangenen Jahrzehnt“ nur „800 bis 1.000 Halbleiter“ zu finden; „in einem Porsche Taycan heutzutage“ würden aber bereits „8.000 bis 10.000" verbaut.


    Ins Hintertreffen

    Schon zu Jahresbeginn hieß es zudem im „Handelsblatt“, die EU gerate im globalen Subventions- und Investitionswettlauf mit den Vereinigten Staaten immer stärker ins Hintertreffen.[5] Demnach habe die Halbleiterbranche in den USA Investitionen in neue Produktionsstätten im Umfang von 278 Milliarden US-Dollar angekündigt, während in der EU nur 86 Milliarden Dollar in neue Chipfabriken fließen sollten. Entsprechend werden in Deutschland Rufe nach einem zweiten European Chips Act laut, um die Wettbewerbssituation der EU zu verbessern.[6] Er möge Subventionen zwar nicht, erklärte der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI); doch seien Steuergeschenke an High-Tech-Konzerne „alternativlos“, da ansonsten „Deutschland diese Technologien verliere“.


    „Mit China mithalten“

    Ähnlich problematisch gestaltet sich das zweite große High-Tech-Projekt Brüssels und Berlins, mit dem die strategische Autonomie der EU gestärkt werden sollte: der Aufbau einer eigenen Batteriefertigung in der EU. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung waren in der EU im Frühjahr 2024 zwar 80 Batterieprojekte geplant – ein Fortschritt gegenüber dem Vorjahr, in dem nur 70 verzeichnet wurden. Doch werden nach Einschätzung deutscher Wirtschaftskreise viele dieser Projekte nur mit großer Verzögerung „im Laufe des Jahrzehnts“ realisiert, sofern sie nicht gänzlich in der Planungsphase steckenbleiben.[7] Zudem sei die chinesische Konkurrenz dank niedrigerer Preise in der Lage, ihre Stellung auf dem europäischen Markt auszubauen. Laut einer Analyse der Großbank USB dürfte der „Marktanteil chinesischer Batteriefirmen in der EU von zuletzt 30 auf 50 Prozent im Jahr 2027“ wachsen. Die EU unternehme derzeit einen „mühsamen Versuch, bei Batterietechnik mit China mitzuhalten“ – denn inzwischen kämen „neun der zehn größten Batteriehersteller der Welt“ entweder aus China oder aus Südkorea. Laut EU-Plänen sollten bis 2030 eigentlich 90 Prozent aller in der EU benutzten E-Auto-Batterien auch in Europa gefertigt werden. Das ist nicht in Sicht.


    Flaute bei Elektroautos

    Überdies plagt die Branche die derzeitige Flaute bei Elektroautos, deren Absatz weit unter den Prognosen bleibt.[8] Laut Branchenkreisen tragen noch immer „drei Viertel aller neu in der EU zugelassenen Pkw einen Verbrenner unter der Haube“.[9] Offiziell hält Berlin dennoch Kurs auf Elektrofahrzeuge; so beteuerte etwa Bundeskanzler Scholz zu Jahresbeginn beim Baubeginn der Batteriefabrik des schwedischen Herstellers Northvolt in Schleswig-Holstein die strategische Bedeutung der Branche für „unser Land und Europa“. Das vier Milliarden Euro umfassende Northvolt-Projekt, das von der Bundesregierung mit 900 Millionen Euro bezuschusst wird, soll eine Kapazität von 60 Gigawatt erreichen. Die größte derzeit existierende Batteriefabrik in der EU betreibt der koreanische Hersteller LG in der Nähe der polnischen Stadt Wrocław; sie hat eine Kapazität von 65 Gigawatt.


    Subventionswettlauf mit USA

    Nicht nur, dass sich Chinas Batteriehersteller in der EU auf dem Vormarsch befinden; auch die Konkurrenz jenseits des Atlantiks ist besser aufgestellt. Schon im vergangenen Jahr klagten deutsche Medien über die großzügigen Subventionen für Batteriehersteller in den USA, die dazu führen dürften, dass zahlreiche strategische Investitionsprojekte westlich des Atlantiks getätigt werden.[10] Die US-Subventionen für Akkuproduzenten sind um ein Vielfaches höher als diejenigen, die Berlin und Brüssel zu zahlen gewillt sind. Demnach würde Northvolt bei einer vergleichbaren Investition in den USA bis zum Ende dieser Dekade umgerechnet etwa sieben Milliarden Euro erhalten. Ursprünglich wollte Berlin das Werk in Schleswig-Holstein nur mit 155,4 Millionen Euro bezuschussen. Die Subventionen mussten nach einer drohenden Abwanderung massiv auf 900 Millionen Euro aufgestockt werden. Europas Batteriebranche befinde sich im „Zangengriff des Inflation Reduction Act“, hieß es in Fachmedien angesichts der US-Dominanz im transatlantischen Subventionswettlauf.[11] Überdies werde von den in Europa bis 2030 geplanten Produktionskapazitäten von rund 1.000 Gigawatt ein Großteil, nämlich 750 Gigawatt, von außereuropäischen Konzernen realisiert.

     

    [1], [2] Toby Sterling, Christoph Steitz, Hakan Ersen: Wolfspeed plant delayed as EU’s chipmaking plans flounder. uk.finance.yahoo.com 20.06.2024.

    [3] Baustart für Magdeburger Intel-Fabrik auf 2025 verschoben. golem.de 29.05.2024.

    [4] „Autarkie bei Halbleitern kann Europa wohl nie erreichen“. welt.de 19.01.2024.

    [5] Amerika hängt Europa bei der Chipfertigung ab. handelsblatt.com 08.01.2024.

    [6] Warum Subventionen für Europas Halbleiterindustrie so wichtig sind. mdr.de 18.06.2024.

    [7] Europas mühsamer Versuch, bei Batterietechnik mit China mitzuhalten. handelsblatt.de 25.03.2024.

    [8] S. dazu Auf dem Weg in die Strafzollschlacht.

    [9] Scheitert Europa am E-Auto-Dilemma? auto-motor-und-sport.de 14.05.2024.

    [10] Europa und die USA im Rennen um milliardenschweren Markt. handelsblatt.com 24.03.2024.

    [11] Batterie: Europa im Zangengriff des Inflation Reduction Act. electrive.net 31.03.2024.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9596


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.06.2024

    Cum-Ex-Geschäfte: Strafverfahren gegen Scholz-Vertrauten Olearius eingestellt

    freedert.online, 24 Juni 2024 15:13 Uhr

    Das Landgericht Bonn hat am Montag das Strafverfahren gegen Christian Olearius wegen Steuerbetruges in Millionenhöhe durch Cum-Ex-Geschäfte eingestellt. Als Grund wird der "angeschlagene Gesundheitszustand" des 82-Jährigen angegeben.


    Quelle: Gettyimages.ru © Oliver Berg/dpa


    Christian Olearius (links) steht im Gerichtssaal neben seinen Anwälten Klaus Landry (Mitte) und Peter Gauweiler (rechts). Das Landgericht Bonn hat nun das Strafverfahren gegen den Hamburger Bankier Olearius in der Cum-Ex-Steueraffäre eingestellt.


    Das Landgericht Bonn hat am Montag das Strafverfahren gegen Christian Olearius, den früheren Chef der Hamburger Privatbank M. M. Warburg & CO, wegen mutmaßlicher Cum-Ex-Geschäfte und des damit verbundenen Steuerbetruges eingestellt. Begründet wird die Entscheidung mit der "angeschlagenen Gesundheit" des 82-Jährigen. Zuletzt durfte an jedem Gerichtstag nur noch 45 Minuten gegen den 82-jährigen Olearius verhandelt werden.

    Olearius meldete sich vor der Verkündung der Entscheidung im Gerichtssaal zu Wort und beteuerte erneut seine Unschuld. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung hatten die Einstellung des erst im September 2023 begonnenen Prozesses beantragt. Mit dem Urteil auf Einstellung des Verfahrens bleibt auch die Schuldfrage unbeantwortet.


    De Masi über Kanzler Scholz und Cum-Ex: "Dafür kann man ins Gefängnis kommen"





    De Masi über Kanzler Scholz und Cum-Ex: "Dafür kann man ins Gefängnis kommen"






    Die Anklageschrift hatte dagegen Olearius 15 Fälle besonders schwerer Steuerhinterziehung zur Last gelegt, wobei der Steuerschaden auf rund 280 Millionen Euro beziffert wurde.

    Mittels sogenannter Cum-Ex-Geschäfte erhielten Finanzakteure Steuern zurückerstattet, die zuvor gar nicht gezahlt worden waren – Aktien mit ("cum") Dividendenanspruch und solche ohne ("ex") Dividendenanspruch wurden in einem Verwirrspiel um den Termin der Dividendenausschüttung hin- und hergeschoben. Dem deutschen Staatshaushalt entstand dadurch in den Jahren zwischen 2006 und 2011 insgesamt ein zweistelliger Milliardenschaden. Im Jahr 2021 bewertete der Bundesgerichtshof diesen Cum-Ex-Betrug als Straftat.

    Im April 2024 hatte die Kölner Oberstaatsanwältin Anne Brorhilker, die sich seit 2012 mit der Aufarbeitung der Cum-Ex-Betrügereien einen geachteten Namen erkämpft hatte, ihren Rücktritt bekanntgegeben. Den Schritt begründete sie mit der schleppenden Aufarbeitung des Betrugs-Komplexes und dem Widerstand seitens hochgestellter Politiker der Bundesrepublik.


    Info: https://freedert.online/inland/210143-cum-ex-geschaefte-strafverfahren-gegen-olearius-eingestellt


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.06.2024

    Putins Friedensangebot, Kriegsrhetorik im Westen & EU-Wahlen: Realpolitik mit Alexander von Bismarck

    freedert.online, 24 Juni 2024 08:59 Uhr

    In der neuen Folge spricht Alexander von Bismarck über die Themen, die in den vergangenen Wochen die Gemüter bewegt haben. Dabei geht er zunächst auf die Friedenskonferenz auf dem Schweizer Bürgenstock ein, wobei er einmal mehr klarstellt, dass eine derartige Konferenz nur zielführend ist, wenn Russland und China einbezogen werden.


    Quelle: RT

    Video  Dauer  25:52 Min


    Des Weiteren geht er auf das Friedensangebot von Wladimir Putin an den Westen ein und erläutert die Bedingungen, unter denen die Kriegshandlungen beendet werden könnten.

    Außerdem geht es in der neuen Folge um die Erlaubnis westlicher Staaten, russisches Territorium mit ihren Waffen anzugreifen. Hierbei macht Alexander von Bismarck deutlich, dass dies ein weiterer Schritt hin zu mehr Eskalation ist und der Krieg dadurch nicht enden wird. Zuletzt geht es um die Ergebnisse der Europawahl, die daraufhin ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich und die erstaunlich hohe Zustimmung junger Wähler zur AfD.


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/programme/realpolitik-mit-alexander-von-bismarck/210102-putins-friedensangebot-kriegsrhetorik-im-westen-eu-wahlen-realpolitik-mit-alexander-von-bismarck


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.06.2024

    Putins "Krieg" zur Neugestaltung des amerikanischen Zeitgeist (sic!)

    seniora.org, 24. Juni 2024, Von Alastair Crooke 24.06.2024 - übernommen von strategic-culture.su

    Nur wenn wir die russischen Nuklearwarnungen verstehen und ernst nehmen, können wir das Risiko ausschließen, dass Atomwaffen ins Spiel kommen.

    © Photo: Public domain


    Der G7-Gipfel und die anschließende Schweizer "Bürgenstock-Konferenz" können   – rückblickend   – als Vorbereitung auf einen längeren Krieg in der Ukraine verstanden werden. Die drei zentralen Ankündigungen der G7   – der 10-jährige Sicherheitspakt für die Ukraine, der 50-Milliarden-Dollar-Kredit für die Ukraine und die Beschlagnahme von Zinsen auf eingefrorene russische Gelder   – machen dies deutlich. Der Krieg droht zu eskalieren.

    Diese Maßnahmen sollten die westliche Öffentlichkeit auf die Ereignisse vorbereiten. Und für den Fall, dass es irgendwelche Zweifel gibt, war die unverhohlene Feindseligkeit der europäischen Wahlkampfleiter gegenüber Russland deutlich genug: Sie wollten den klaren Eindruck vermitteln, dass Europa sich auf einen Krieg vorbereitet.

    Was liegt also vor uns? Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, erklärte: "Washingtons Position gegenüber Kiew ist "absolut klar":

    "Zuerst müssen sie diesen Krieg gewinnen."

    "Sie müssen erst den Krieg gewinnen. Also, Nummer eins: Wir tun alles, was wir können, um sicherzustellen, dass sie das tun können. Und wenn der Krieg vorbei ist ... wird Washington dabei helfen, die militärisch-industrielle Basis der Ukraine aufzubauen."

    Als ob das nicht klar wäre, unterstrich der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan die Absicht der USA, den Krieg zu verlängern und tief nach Russland hineinzutragen: "Die Erlaubnis für den ukrainischen Einsatz amerikanischer Waffen für grenzüberschreitende Angriffe erstreckt sich auf jeden Ort, von dem aus russische Streitkräfte über die Grenze kommen." Er bestätigte auch, dass die Ukraine F-16-Flugzeuge für Angriffe auf Russland einsetzen und von den USA gelieferte Luftabwehrsysteme nutzen kann, "um russische Flugzeuge abzuschießen   – selbst wenn sie sich im russischen Luftraum befinden   –, wenn sie im Begriff sind, in den ukrainischen Luftraum einzudringen."

    Die ukrainischen Piloten haben den Spielraum, die "Absicht" russischer Kampfflugzeuge zu beurteilen? Es ist zu erwarten, dass die Parameter dieser "Ermächtigung" schnell ausgeweitet werden   – bis hin zu Luftwaffenstützpunkten, von denen aus russische Jagdbomber starten.

    In dem Bewusstsein, dass der Krieg kurz vor einer radikalen   – und äußerst gefährlichen   – Wende steht, erläuterte Präsident Putin (in seiner Rede vor dem Vorstand des Außenministeriums), wie die Welt an diesen entscheidenden Punkt gelangt ist, der zu einem nuklearen Schlagabtausch führen könnte.

    Der Ernst der Lage verlangte nach einem Angebot an den Westen als "letzte Chance", das, wie Putin betonte, "kein vorübergehender Waffenstillstand für Kiew ist, um eine neue Offensive vorzubereiten; es geht auch nicht darum, den Konflikt einzufrieren", sondern seine Vorschläge zielen auf die endgültige Beendigung des Krieges ab.

    "Wenn Kiew und die westlichen Hauptstädte dies nach wie vor ablehnen, dann ist das am Ende ihre Sache", sagte Putin.

    Nur um das klarzustellen: Putin hat mit Sicherheit nicht damit gerechnet, dass die Vorschläge im Westen anders als mit Hohn und Spott aufgenommen werden würden, und so wurden sie auch aufgenommen. Auch würde Putin nicht einen Moment darauf vertrauen, dass der Westen sich nicht von einer einmal geschlossenen Vereinbarung wieder lossagen würde, sollte eine solche zustande kommen.

    Wenn dem so ist, warum hat Präsident Putin dann am vergangenen Wochenende einen solchen Vorschlag gemacht, wenn man dem Westen nicht trauen kann und seine Reaktion so vorhersehbar war?

    Nun, vielleicht müssen wir nach der inneren Matrjoschka-Puppe suchen, anstatt uns auf die äußere Hülle zu konzentrieren: Putins "endgültige Vollendung" wird wahrscheinlich nicht glaubwürdig durch einen wandernden Friedensvermittler erreicht werden. In seiner Rede im Außenministerium lehnt Putin Mittel wie "Waffenstillstand" oder "Einfrieren" ab. Er strebt etwas Dauerhaftes an: Eine Vereinbarung, die auf "soliden Beinen" steht, eine, die Bestand hat.

    Eine solche Lösung erfordert   – wie Putin bereits angedeutet hat   – das Entstehen einer neuen Weltsicherheitsarchitektur; und sollte dies geschehen, dann würde eine vollständige Lösung für die Ukraine als impliziter Teil einer neuen Weltordnung einfließen. Das heißt, der Mikrokosmos einer Ukraine-Lösung würde sich implizit aus der Makrokosmos-Vereinbarung zwischen den USA und den "Kernland"-Mächten [‘Heartland’ powers] ergeben, die die Grenzen entsprechend ihren jeweiligen Sicherheitsinteressen festlegt.

    Dies ist heute eindeutig unmöglich, da die USA in ihrer psychologischen Denkweise in der Ära des Kalten Krieges der 1970er und 1980er Jahre stecken geblieben sind. Das Ende dieses Krieges   – der vermeintliche Sieg der USA   – bildete die Grundlage für die Wolfowitz-Doktrin von 1992, die die Vorherrschaft der USA um jeden Preis in einer postsowjetischen Welt betonte, zusammen mit der "Ausrottung von Rivalen, wo immer sie auftauchen".

    "In Verbindung damit sah die Wolfowitz-Doktrin vor, dass die USA ... ein von den USA geführtes System kollektiver Sicherheit und die Schaffung einer demokratischen Friedenszone [einführen]". Mit Russland hingegen wurde anders verfahren   – das Land verschwand von der Bildfläche. Es wurde in den Augen des Westens als geopolitischer Konkurrent unbedeutend, da seine Gesten friedlicher Angebote zurückgewiesen wurden   – und die ihm gegebenen Garantien für die NATO-Erweiterung verloren gingen."

    "Moskau konnte nichts tun, um ein solches Unterfangen zu verhindern. Der Nachfolgestaat der mächtigen Sowjetunion war ihr nicht ebenbürtig und wurde daher nicht als wichtig genug erachtet, um in globale Entscheidungsprozesse einbezogen zu werden. Doch trotz seiner geringeren Größe und seines geringeren Einflusses wird Russland nach wie vor als wichtiger Akteur im internationalen Geschehen angesehen."

    Russland ist heute sowohl in wirtschaftlicher als auch in politischer Hinsicht ein herausragender globaler Akteur. Doch für die herrschenden Schichten in den USA kommt eine Gleichberechtigung zwischen Moskau und Washington nicht in Frage. Die Mentalität des Kalten Krieges prägt immer noch die ungerechtfertigte Zuversicht, dass der Ukraine-Konflikt irgendwie zum Zusammenbruch und zur Zerstückelung Russlands führen könnte.

    Putin hingegen blickte in seiner Ansprache auf den Zusammenbruch des euro-atlantischen Sicherheitssystems   – und auf eine neue Architektur. "Die Welt wird nie wieder dieselbe sein", sagte Putin.

    Implizit deutet er an, dass ein solcher radikaler Wandel der einzige Weg wäre, den Ukraine-Krieg glaubwürdig zu beenden. Eine Vereinbarung, die sich aus dem breiteren Rahmen des Konsenses über die Aufteilung der Interessen zwischen dem Rimland und dem Heartland (in Mackinder'scher Sprache) ergibt, würde die Sicherheitsinteressen jeder Partei widerspiegeln   – und nicht auf Kosten der Sicherheit der anderen erreicht werden.

    Und um es klar zu sagen: Wenn diese Analyse richtig ist, hat es Russland vielleicht gar nicht so eilig, die Angelegenheit in der Ukraine abzuschließen. Die Aussicht auf eine solche "globale" Verhandlung zwischen Russland, China und den USA ist noch weit entfernt.

    Der Punkt ist, dass sich die kollektive westliche Psyche noch nicht ausreichend gewandelt hat. Eine gleichberechtigte Behandlung Moskaus kommt für Washington nach wie vor nicht in Frage.

    Das neue amerikanische Narrativ lautet: Keine Verhandlungen mit Moskau jetzt, aber vielleicht wird es irgendwann zu Beginn des neuen Jahres   – nach den US-Wahlen   – möglich.

    Nun, Putin könnte erneut überraschen   – indem er sich nicht auf diese Aussicht stürzt, sondern sie zurückweist; er schätzt ein, dass die Amerikaner noch immer nicht zu Verhandlungen über ein "vollständiges Ende" des Krieges bereit sind   – zumal diese jüngste Darstellung mit Gerüchten über eine neue Ukraine-Offensive einhergeht, die für 2025 geplant ist. Natürlich wird sich im kommenden Jahr wahrscheinlich vieles ändern.

    Die Dokumente, die eine mögliche neue Sicherheitsordnung skizzieren, wurden jedoch bereits 2021 von Russland ausgearbeitet   – und im Westen gebührend ignoriert. Russland kann es sich vielleicht leisten, die militärischen Ereignisse in der Ukraine, in Israel und in der Finanzwelt abzuwarten.

    Sie alle tendieren auf jeden Fall in Putins Richtung. Sie sind alle miteinander verknüpft und haben das Potenzial für eine umfassende Metamorphose.

    Im Klartext bedeutet dies: Putin wartet auf die Ausformung des amerikanischen Zeitgeist [sic!]. Er wirkte sowohl in St. Petersburg als auch letzte Woche im Außenministerium sehr zuversichtlich.

    Der Hintergrund für die Beschäftigung der G7 mit der Ukraine schien mehr mit den US-Wahlen als mit der Realität zusammenzuhängen: Dies deutet darauf hin, dass es in Italien vorrangig um die Optik der Wahlen ging und nicht um den Wunsch, einen ausgewachsenen heißen Krieg zu beginnen. Aber diese Sichtweise könnte falsch sein.

    Russische Redner bei diesen jüngsten Zusammenkünften   – insbesondere Sergej Lawrow   – deuteten allgemein an, dass der Befehl zum Krieg mit Russland bereits ergangen sei. Europa scheint sich, wenn auch unwahrscheinlich, auf einen Krieg vorzubereiten   – mit viel Gerede über die Wehrpflicht.

    Wird sich das alles in einem heißen Wahlsommer in Luft auflösen? Möglicherweise.

    Die kommende Phase wird wahrscheinlich eine westliche Eskalation mit Provokationen innerhalb Russlands mit sich bringen. Russland wird auf jede Überschreitung der (realen) roten Linien durch die NATO oder auf jede Provokation unter falscher Flagge (die von den russischen Militärbloggern inzwischen allgemein erwartet wird) heftig reagieren.

    Und hier liegt die größte Gefahr: Im Zusammenhang mit der Eskalation stellt die amerikanische Verachtung für Russland die größte Gefahr dar. Der Westen sagt nun, er betrachte die Vorstellung eines möglichen nuklearen Austauschs als Putins "Bluff". Die Financial Times sagt uns, dass Russlands Nuklearwarnungen nach Sicht des Westens "abgenutzt" sind.

    Wenn dies zutrifft, verkennen westliche Beamte die Realität völlig. Nur wenn wir die russischen Nuklearwarnungen verstehen und ernst nehmen, können wir das Risiko ausschließen, dass Atomwaffen ins Spiel kommen, wenn wir uns auf der Eskalationsleiter mit Gegenmaßnahmen nach oben bewegen.

    Auch wenn sie sagen, dass sie diese Warnungen für einen Bluff halten, wird das Risiko eines nuklearen Schlagabtauschs von den USA dennoch hochgespielt. Wenn sie es für einen Bluff halten, scheint dies auf der Annahme zu beruhen, dass Russland nur wenige andere Optionen hat.

    Das wäre aber falsch: Es gibt mehrere Eskalationsstufen, die Russland erklimmen kann, bevor es die Stufe der taktischen Atomwaffen erreicht: Handel und finanzieller Gegenschlag; symmetrische Lieferung fortschrittlicher Waffen an westliche Gegner (entsprechend den US-Lieferungen an die Ukraine); Kappen der Stromzufuhr aus Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien; Angriffe auf Grenzübergänge für Munition; und sich ein Beispiel an den Houthis nehmen, die mehrere hochentwickelte und kostspielige US-Drohnen abgeschossen und damit Amerikas Infrastruktur für Nachrichtendienste, Überwachung und Aufklärung (ISR) lahmgelegt haben.

    Quelle: https://strategic-culture.su/news/2024/06/24/putins-war-to-re-shape-the-american-zeitgeist/
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=5965&mailid=2239


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    24.06.2024

    Sachs: Die Grünen in Deutschland sind die wahren Rechtsextremen in Europa

    freedert.online, 24 Juni 2024 09:28 Uhr

    In einem Interview für den YouTube-Podcast 'Dialogue Works' setzt sich der renommierte US-amerikanische Ökonom Jeffrey Sachs mit der Bedeutung des Begriffs 'Rechtsextremismus' auseinander. Dabei verweist er auf die allgemeine Verwirrung um den Begriff.


    Screenshot_2024_06_24_at_19_43_31_Sachs_Die_Gr_nen_in_Deutschland_sind_die_wahren_Rechtsextremen_in_Europa_RT_DE

    Quelle: RT

    Video  Dauer 1:54 min


    Heute würden Antikriegsbewegungen und politische Parteien als rechtsextrem eingestuft, früher seien Rechtsextreme militaristisch gewesen, so Sachs. Insofern seien die Grünen in Deutschland die militaristischste aller Parteien und daher als die eigentlichen Rechtsextremisten zu bezeichnen.


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/kurzclips/video/210105-sachs-gruenen-in-deutschland-sind-die-wahren-rechtsextremen-in-europa


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    24.06.2024

    Krim VI: Die imaginäre Krim und die reale Krim

    Man beachte auch die Empfehlungen von Berichten auf anderen Plattformen!

    Noch hat die Schweiz eine Chance!

    Die Schweiz heute: neutral faute de mieux


    Jalta am Schwarzen Meer war und ist ein beliebtes Ziel für Touristen – bis 2014 für Touristen aus der ganzen Welt, seither der westlichen Sanktionen wegen nur noch für Touristen aus Russland, aus der Ukraine und aus anderen Ländern, die noch frei reisen können. Und obwohl berühmt, Jalta ist kein Ort fü den Jetset! Die Preise für die Übernachtungen und in den Restaurants sind nicht überhöht, wer will kann dort sogar sehr preisgünstige Ferien am Meer erleben. (Im Bild die Promenade von Jalta, Foto Christian Müller).


    globalbridge.ch, vom 18. Juni 2024 Von: in Allgemein, Politik, Wirtschaft

    (Red.) Stefano di Lorenzo, unser Korrespondent in Moskau, war diesen Frühling auf der Krim, um sich von der dortigen Situation ein eigenes, realistisches Bild zu machen. In diesem vorläufig letzten Bericht von seiner Reise schildert er, wie er mit einigen lustigen Experimenten herauszufinden versuchte, wie die dortige Bevölkerung, nachdem sie sich freiwillig wieder Russland angeschlossen hat, mit Ukraine-freundlichen Menschen umgeht. Und anderes mehr. (cm)

    Zu Beginn dieses Jahres hätte ich mir sicher nicht vorstellen können, dass ich bald die Krim besuchen würde. Als sich die Gelegenheit bot, habe ich aber nicht lange überlegt. Sicherlich ist eine Reise auf die Krim heute mit Risiken verbunden, vor allem wegen des Krieges in der Ukraine und der Tatsache, dass allein die Einreise auf die Krim aus ukrainischer Sicht einen Rechtsverstoß darstellt. Für jemanden wie mich, der einen Teil seiner Familie (die Familie meiner Frau) in der Ukraine hat, stellte dies keine geringe Unannehmlichkeit dar. Aber ok, wenn ich ein vorhersehbares und völlig risikofreies Leben gewollt hätte, hätte ich mich wahrscheinlich nie dafür entschieden, als freiberuflicher Journalist zu arbeiten… 

    Letztendlich haben die Neugierde und der Wunsch, die Krim mit eigenen Augen zu sehen, die Oberhand gewonnen. In den letzten Jahren wurde in Europa viel über die Krim gesprochen. Da die Zukunft Europas von den Ereignissen in der Ukraine und auf der Krim abhängig zu sein scheint, hielt ich es für meine berufliche Pflicht, die Krim zu besuchen und die Lage vor Ort zu verstehen.

    Unruhe im Paradies

    Die Landschaften und das Klima auf der Krim erinnern definitiv mehr an Italien als an das, was man in Russland erwarten würde. Aber Russland ist ja auch ein sehr großes und vielfältiges Land. Jahrzehntelang war die Krim vor allem ein Urlaubsort, die Region lebte vom Tourismus. Zu Sowjetzeiten wurde die Krim von acht Millionen Menschen pro Jahr besucht. Für viele Bürger der Sowjetunion war die Krim der Ort für den Sommerurlaub schlechthin. Zum Vergleich: Die spanische Insel Mallorca wurde im Jahr 2023 von 18 Millionen Menschen aus ganz Europa besucht. Zwischen 1991 und 2014, während der ukrainischen Jahre der Krim, wurde der Touristenstrom auf 5-6 Millionen Besucher pro Jahr geschätzt. Auf der Krim wurde zu dieser Zeit leider nicht viel investiert, der neue ukrainische Staat verfügte nicht über die wirtschaftlichen Mittel, um mit der Sowjetunion zu konkurrieren. Denn trotz aller wirtschaftlichen Probleme, die später zu ihrem Zusammenbruch führten, war die Sowjetunion in den Jahren des Kalten Krieges immerhin die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gewesen.

    Im Jahr 2019, dem letzten normalen Jahr vor dem Pandemie-Notstand, kamen nach offiziellen Angaben 7 Millionen Touristen auf die Krim. Eine ähnliche Zahl wie 2021, als die Pandemie-Beschränkungen zum Teil wieder aufgehoben wurden. Doch mit dem Beginn der letzten Phase des Ukraine-Krieges im Februar 2022 hat auch der Tourismus auf der Krim offensichtlich gelitten. Der neue Zivilflughafen in Simferopol, auf den viele auf der Krim zu Recht stolz waren, ist heute für den zivilen Flugverkehr nicht mehr in Betrieb. Nach Angaben des russischen Hotelbuchungsportals Ostrovok.ru lag der Anteil der Buchungen auf der Krim im Sommer 2023 bei nur einem Prozent, während im Jahr 2022 sich noch drei Prozent der Russen für die Krim entschieden hatten. Im Jahr 2021 waren es 19 Prozent gewesen. Kurzum, die Zahlen sprechen für sich. „Wir kommen knapp über die Runden“, sagt Olga, eine Frau, die Ferienwohnungen in Jalta vermietet. Jalta ist schon seit den Tagen des Zarenreichs das Juwel auf der Krim. 

    Doch Geld ist nicht alles. Für viele hier auf der Krim standen der Geldbeutel und wirtschaftliche Erwägungen nicht immer unbedingt an erster Stelle.

    Eine parallele Realität

    Im Jahr 2014 nahmen die politischen Ereignisse in der Ukraine und in Europa eine völlig unerwartete Wendung. In Kiew triumphierte die pro-europäische Revolution über die „Diktatur“ des „pro-russischen“ Präsidenten Janukowitsch. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich fast komplettes Vertrauen in die europäischen Institutionen und die großen Medien gehabt. Wie viele andere junge Italiener, die wie ich in der Berlusconi-Ära aufgewachsen waren, hatte ich deutlich mehr Vertrauen in die Europäische Union als in die Institutionen meines eigenen Landes. In Italien lief alles schlecht, es gab keine Arbeit, es gab viel Korruption. Die Medien in den Ländern, die ernst zu nehmen waren, wie zum Beispiel Deutschland und England, sagten das ständig: Italien war ein marodes Land. Europa konnte über Italien und Berlusconi nur lachen. Ich erinnere mich an einige wenig respektvolle Titelseiten im «Spiegel», eine Zeitschrift, die ich damals trotz allem immer noch sehr hoch schätzte.

    Aber zurück zur Ukraine und der Krim. In der Ukraine hatten die „europäischen Werte“ gesiegt, die einzigen wirklich akzeptablen Werte im 21. Jahrhunderts. Auf der Krim hingegen hatte Russland die Halbinsel nach einem Scheinreferendum annektiert. Ich lebte damals in Berlin, und meine Angelegenheiten erlaubten es mir nicht, in die Ukraine zu reisen, um mir selbst ein Bild von der Lage zu machen. Also begann ich über VKontakte, das russische Pendant zu Facebook, Kontakt zu Menschen aufzunehmen, die auf der Krim lebten, und sie zu fragen, was sie von den Ereignissen hielten. Dutzende, Hunderte von Menschen im Laufe mehrerer Wochen. Es waren die Gespräche mit diesen Menschen, jungen und alten, die für mich das Medien-Narrativ eines „illegalen Referendums“ und der „Annexion“ in Frage stellen liess. Natürlich waren meine Umfragen nicht wissenschaftlich perfekt, aber sie waren dennoch quantitativ und aus menschlicher Sicht von Bedeutung. 

    Einst hatte ich davon geträumt, für The EconomistThe Times oder DIE ZEIT zu schreiben. Jetzt wuchs langsam mein Misstrauen gegenüber den großen Medien. Wie war es möglich, den Willen und die Stimmung der Krim-Bevölkerung so hartnäckig ignorieren zu wollen? Warum wurde in Kiew das Volk der Demonstranten glorifiziert, während die Leute auf der Krim verunglimpft und als ein Haufen mit sowjetischer Propaganda vollgestopfter seniler Narren hingestellt wurden, weil sie sich Russland nahe fühlten?

    Natürlich sind Gesetze und Regeln wichtig. Aber warum konnte die Revolution in Kiew die Regeln brechen und die Menschen auf der Krim nicht? Die Rechtmäßigkeit des Referendums soll irgendwann von einem internationalen Gericht geklärt werden. Das ist nicht der erste Territorialstreit in der Welt und wird wahrscheinlich auch nicht der letzte sein. Aber die Menschen leben dort weiter auf der Krim. Sie können nicht 20 oder 30 Jahre warten, bevor ein Weltgericht ihr Recht auf Selbstbestimmung endlich legitimiert. Das Gesetz ist wichtig, aber das „nackte Leben“, das materielle Leben jenseits der Regeln und des Gesetzes, ist es auch. Das ist natürlich ein schwer zu verstehendes Konzept, wenn man sich dem Thema mit einer legalistischen Denkweise nähert. Aber wer war ich, um den Bewohnern der Krim vorschreiben zu können, wie sie sich selbst regieren und entscheiden sollten, mit wem sie zusammen sein wollten?

    Die Ukraine hatte die Chance, die Krim zu kontrollieren, hatte sie aber leider vertan. Die Ukraine schien nicht in der Lage zu sein, die Logik des fragilen Gleichgewichts der friedlichen Koexistenz mit Russland verstehen zu wollen. 1991 hatte Russland der Ukraine zum ersten Mal in ihrer Geschichte die Unabhängigkeit gewährt. Doch die Geburt einer Nation ist oft ein gewaltsamer und schmerzhafter Prozess, wie die jüngste ukrainische Geschichte einmal mehr zu beweisen schien. 

    Doch kehren wir zurück in die Gegenwart. Glücklicherweise gibt es viele andere Sachen als nur Politik. 

    Die Krim-Riviera

    Meine russischen Freunde hatten mich davor gewarnt, dass Jalta ein etwas pompöser und aufgeblasener Ort sein könnte. Ich hatte eine Art russisches Cannes oder Monaco erwartet, mit überhöhten Preisen und vielen unnahbaren und etwas protzigen stinkreichen Leuten. Doch das war nicht der Fall. Auf der Promenade von Jalta tummelten sich Leute aller möglichen sozialen Schichten, es sah nicht aus wie ein Ort, an dem sich der internationale Jetset versammelt. Im Gegenteil. Preislich wirkte es wie ein ziemlich demokratisches Reiseziel. Auf den Straßen, vor allem im historischen Zentrum von Jalta, standen viele Menschen mit kleinen Schilden in der Hand, sie stellten ihre Wohnungen zur Verfügung, um sie für ein paar Tage an Touristen zu vermieten. Die Preise schienen recht günstig zu sein und begannen bei 3000 Rubel, etwa 30 Euro, pro Nacht für eine kleine Einzimmerwohnung.

    Vielleicht lag es daran, dass es noch nicht Sommer war, die Hauptsaison würde erst in ein paar Monaten anfangen. Aber es waren immerhin die ersten Tage im Mai, die sogenannten Maifeiertage, zwischen dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit, wie auch in Europa, und dem 9. Mai, dem Tag des Sieges über Nazi-DDeutschland. Dieses Jahr fiel auch das russische-orthodoxe Osterfest dazwischen. Die Promenade in Jalta war voll, die Restaurants auch.

    Apropos Restaurants, auch hier waren die Preise recht bescheiden. Zumindest aus europäischer Sicht. Jalta ist sicherlich etwas teurer als weniger touristische Orte auf der Krim, aber nicht viel mehr. Für zehn bis fünfzehn Euro pro Person zu speisen, ein Getränk inbegriffen, ist nicht so schwierig. Und wenn man nicht in einem Restaurant essen will, gibt es viele Kantinen, in denen man für zwei bis fünf Euro essen kann. Es gibt viele Cafés und Restaurants mit tatarischer und ukrainischer Küche, die ich eifrig besuchte, um mich davon zu überzeugen, dass die russischen Behörden nicht daran interessiert waren, alle Spuren nicht-russischer Kulturen auszuradieren, wie ich es oft in den Zeitungen gelesen hatte. Auf der anderen Seite kann ich mich nicht an viele russische Restaurants in der Ukraine erinnern, wie zum Beispiel auch nicht in Polen…

    Die Zeit in Jalta verging wie im Flug. Das Meer hat immer eine hypnotisierende und beruhigende Wirkung. Zumindest für ein paar Tage gelang es mir, nicht an den Krieg zu denken. In Jalta gibt es, anders als in Sewastopol, keine strategischen militärischen Ziele, und die Menschen kommen, um das Leben zu genießen. Aber alles Gute hat irgendwann ein Ende, und wir mussten nach Simferopol zurückkehren. Eines heiterte mich auf: Ich hatte herausgefunden, dass es zwischen Jalta und Simferopol die längste Trolleybuslinie der Welt gibt, und wir würden mit ihr fahren. Ich war gespannt.

    Jalta und Simferopol sind 84 Kilometer voneinander entfernt. Es gibt mehr als 60 Haltestellen zwischen den beiden Städten. Der Obus fährt entlang der Küste zwischen Jalta und Aluschta, einem anderen berühmten Urlaubsort, und steigt dann das Krimgebirge hinauf, bis auf eine Höhe von fast 800 Metern. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ein solcher Bus in diese Höhe fahren kann. In den Ländern der ehemaligen Sowjetunion gibt es Trolleybusse in fast jeder Stadt, aber Trolleybusse zwischen Städten sind eine sehr seltene Sache. Die Fahrt zwischen Jalta und Simferopol dauert etwa drei Stunden. Aber gut, man kommt nicht auf die Krim, um wie ein Besessener überall rumzulaufen. Auf der Krim will man jeden Augenblick genießen…

    Auf der Suche nach der Ukraine

    Manchmal bedeutet es, als Journalist zu arbeiten, sich in komische Situationen zu begeben. Letztes Jahr, nachdem ich (von der westlichen Presse) erfahren hatte, dass in Moskau wie im Rest der Welt die „Barbie-Manie“ ausgebrochen war, hielt ich mehrere Stunden lang Frauen auf der Straße an und fragte sie, was sie von Barbie hielten. Da ich nur relativ junge Frauen ansprach, denke ich, vielleicht hätte in Europa früher oder später die eine oder die andere die Polizei angerufen, dann wäre die Polizei gekommen und ich hätte eine schöne Anzeige gekriegt. Auch damals in Russland sahen mich einige Frauen an, als würde ich etwas völlig Absurdes fragen, vielleicht auch wegen meines Akzents, fürchte ich. Die Polizei kam aber nicht.

    In Simferopol hingegen hatte ich die brillante Idee, auf der Straße Ukrainisch zu sprechen, und zwar laut, damit die Leute es hören konnten. Ja, ja, ich weiß, laut zu sprechen ist überhaupt nicht schön, aber das hatte ja einen Aufklärungszweck. Meine Frau und ich spazierten im Park und sprachen eine Stunde lang Ukrainisch. Abgesehen von ein paar leicht neugierigen und überraschten Blicken gab es keine Reaktion. Niemand sagte etwas zu uns. 

    Die «Gemeinschaft der Ukrainer auf der Krim», die ich besucht hatte, schenkte mir dann eine weiße Baseballkappe mit der Aufschrift „Festival der ukrainischen Kultur“. Die Gemeinschaft ist sehr pro-russisch, aber ich bezweifle, dass die Leute auf der Straße das wussten. Ich habe das Pech, einen großen, eckigen Kopf zu haben, und ich habe noch nie eine Kappe oder einen Hut gefunden, die mir halbwegs passen würden. Normalerweise würde ich deshalb nie im Leben eine Kappe tragen. Dennoch bin ich zwecks eines sozialen Experiments ein paar Tage lang durch Simferopol und Sewastopol mit meiner Kappe mit der Aufschrift „Festival der ukrainischen Kultur“ gegangen. Am Ende erwies sich das Experiment als langweilig. Niemand sagte etwas zu mir, nicht einmal ein böser Blick, nichts…

    Die «Gemeinschaft der Ukrainer auf der Krim» war tatsächlich sehr großzügig mit Geschenken gewesen. Neben der Kappe hatten sie mir auch viele von ihnen herausgegebene Bücher geschenkt, viele davon mit Texten in zwei Sprachen, Russisch und Ukrainisch. Mein Ukrainisch ist etwas improvisiert, aber ich lese gerne auf Ukrainisch, selbst wenn ich nicht alles verstehe. Das Problem war, dass die Menge an Büchern, Zeitungen und Zeitschriften langsam zu viel für meinen einzigen Koffer wurde. Ein Rad des Koffers zeigte bereits erste Ausfallerscheinungen, worüber meine Frau gar nicht erfreut war und mir, wie es sich gehört, die Schuld zuschob. Es musste etwas getan werden, um den Koffer leichter zu machen, ansonsten würde ich Ärger von meiner Frau kriegen. So kam ich auf die Idee, ein weiteres Experiment durchzuführen und zu versuchen, einige der ukrainischen Bücher an eine Bibliothek in Sewastopol zu spenden. Natürlich ist es nicht schön, etwas zu spenden, das man geschenkt bekommen hat. Aber dies war eine Notsituation…

    Ich ging also in die erste Bibliothek, die ich im Stadtzentrum sah, die „Morskaja Biblioteka“, zu Deutsch „Meeresbibliothek“, im Jahr 1822 für Offiziere der Schwarzmeerflotte gegründet. Ich erkläre die Situation. Die Dame ist sehr erfreut, dass ich Bücher spenden möchte. Dann sage ich ihr, dass die Bücher auf Ukrainisch sind, und die Dame: „Verstehen Sie, das ist die Bibliothek der Offiziere der Flotte, das wäre nicht sehr willkommen…“. Klar, kann ich nachvollziehen. Es wird interessanter. Endlich. Ich frage eine junge Frau auf der Straße, wo es eine andere große Bibliothek in der Stadt gibt, und sie verweist mich an die Tolstoi-Bibliothek, die größte der Stadt. Auch hier erkläre ich die Situation und sage, dass die Bücher auf Ukrainisch sind. Hier nimmt man sie ohne Probleme, ohne mit der Wimper zu zucken… 

    * * *

    An der Universität in Simferopol wurde ich zu einem Gespräch mit Studenten der Fakultät für Politikwissenschaft und Journalismus eingeladen. Viele sind sehr jung, erst im zweiten Semester. Wahrscheinlich denken viele von ihnen, dass es viel interessantere Dinge zu tun gäbe, als in diesem Klassenzimmer zu sitzen. Ich kann nicht ausschließen, dass sie Recht haben. Ich stelle mich kurz vor. Ich bin Ausländer, ich nehme mir dann die Lizenz, Dinge zu sagen, die sich wahrscheinlich nicht gehören: „Ich denke, es ist nicht richtig, die Ukraine zu verteufeln, denn früher oder später wird man mit ihr leben müssen“. Viele der Studenten haben Familie und Verwandte in der Ukraine. Ich habe selbst eine kurze Zeit in der Ukraine gelebt, aber ich muss davon ausgehen, dass sie die Ukraine viel besser kennen als ich. Die Diskussion wird plötzlich lebhafter. Viele Studentinnen und Studenten wollen jetzt ihre Sicht der Dinge äußern. „Wir dämonisieren die Ukraine nicht, wir sehen einfach, wie sie sich mit uns all diese Jahre benommen hat“, sagt ein Junge, der eigentlich bis vor kurzem in Kiew wohnte. „Ich spreche nicht mehr mit meinen Verwandten“, sagt ein anderer Student.

    Ein weiterer Beweis dafür, dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine in Wirklichkeit ein Bruderkrieg ist, ein Krieg von Bruder gegen Bruder, von Kindern gegen Eltern. Jahrelang haben die Menschen in der Ukraine die in Russland oft geäußerte Vorstellung, Russen und Ukrainer seien brüderliche Völker, mit Ärger abgelehnt. Die Ukrainer hatten keine Lust mehr, der jüngere Bruder zu sein, jetzt wollten sie alle Verbindungen zu Russland abbrechen. Europa und Amerika ermutigten sie dabei. Heute muss leider die Ukraine die Folgen dieser fatalen Entscheidung am eigenen Leib erleben. Wie lange kann das noch dauern?


    Siehe dazu von Stefano di Lorenzo: «Die Krim zehn Jahre danach», «Krim II: Kertsch – Antike, Widerstand und Brücken». «Krim III: Die Krim und die Geopolitik des Schwarzen Meeres», «Krim IV: Wem gehört die Krim?», «Krim V: Selenskyj und die Krim»


    Siehe zur Krim auch die Berichte von Christian Müller, der die Krim im Frühling 2019 persönlich besucht hat:


    Info: https://globalbridge.ch/krim-vi-die-imaginaere-krim-und-die-reale-krim


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.06.2024

    US-Wahlen Die US-Demokraten bereiten anscheinend die Ablösung von Biden als Kandidat vor

    anti-spiegel.ru, 24. Juni 2024 06:00 Uhr, von Anti-Spiegel

    Nun wird auch in den USA spekuliert, dass die US-Demokraten Joe Biden als Präsidentschaftskandidaten ablösen dürften, wenn er bei der am Donnerstag anstehenden erste Debatte mit Trump versagt. Im Gegensatz zu deutschen Medien berichten russische Medien darüber.


    Ich habe es schon mehrmals geschrieben und bei Tacheles gesagt: Dass das Weiße Haus die erste Präsidentschaftsdebatte zwischen Biden und Trump ungewöhnlich früh angesetzt hat, ist für mich ein Zeichen dafür, dass die Demokraten davon ausgehen, dass Biden mental nicht mehr in der Lage ist, Auftritte ohne Teleprompter und Spickzettel zu absolvieren. Normalerweise finden die TV-Debatten in den letzten Wochen vor der Wahl statt, nun wurde die erste Debatte für den 27. Juni angesetzt.

    Sollte Biden sich bei der Debatte live vor der ganzen Welt blamieren, dann haben die Demokraten genug Zeit, ihn vor dem Nominierungsparteitag im August entweder zum Rücktritt von der Kandidatur zu bewegen, oder den Zusatzartikel der US-Verfassung zu nutzen, mit dem ein amtsunfähiger Präsident abgesetzt werden kann. Danach könnte die Parteiführung der Demokraten um die Clintons, die Obamas und andere ganz ohne Vorwahl einen neuen Kandidaten präsentieren und ins Rennen schicken, der bessere Chancen gegen Trump hat, als der senile und demente Biden.

    Das wird nun auch offen in US-Medien diskutiert, wie der USA-Korrespondent des russischen Fernsehens berichtet. Das russische Fernsehen ist weitaus informativer als die deutschen TV-Sender, in denen meines Wissens noch nicht darüber berichtet wurde. Da es in dem Korrespondentenbericht, den das russische Fernsehen am Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick ausgestrahlt hat, auch noch um andere Themen der vergangenen politischen Woche in den USA ging, habe ich seinen Bericht wie fast jede Woche übersetzt, um zu zeigen, wie anders und wie viel umfangreicher das russische Fernsehen seine Zuschauer informiert. Aber entscheiden Sie selbst.


    Beginn der Übersetzung:

    Die Demokraten bereiten die Ablösung ihres Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahlen vor

    Amerika wartet auf die historische Debatte zwischen Donald Trump und Joe Biden. Die beiden werden sich schon am Donnerstag in einem 90-minütigen verbalen Duell live im Fernsehen begegnen. Und das Schicksal der Präsidentschaft wird maßgeblich davon abhängen, wie sie sich dabei präsentieren werden.

    Biden nahm die Sache so ernst, dass er bereits am Donnerstag auf seinen Landsitz Camp David flog, um sich auf die Debatte vorzubereiten. Trump zeigt sich fit und bereit, Biden jederzeit zu treffen.

    Aus den USA berichtet unser Korrespondent Dmitri Melnikow.

    Das könnte der letzte öffentliche Auftritt von Joe Biden vor der historischen und wichtigen Debatte in Atlanta gewesen sein. Wie ein Schlafwandler ging er zum Hubschrauber, der ihn zur Residenz Camp David bringen sollte, wo Biden auf sein erstes persönliches Treffen mit Trump in diesem Wahlkampf vorbereitet wird.

    Die Reporter des Weißen Hauses wurden darüber informiert, dass der Präsident bis nächsten Donnerstag keine öffentlichen Termine hat. Biden nimmt sich eine Woche Zeit, um zu lernen, zu lernen und nochmals zu lernen – seine Rede auswendig zu lernen, sich Zahlen zu merken und einfach nur zu stehen. Der Trainingsplan ist in zwei Phasen gegliedert: eine theoretische und eine praktische, die unter möglichst realitätsnahen Bedingungen stattfindet.

    „Der zweite Teil des Debattentrainings besteht aus simulierten Debatten. Dabei handelt es sich um eine 90-minütige Übungsdebatte, bei der der Präsident die ganze Zeit steht und versucht, das zu wiederholen, was er nächste Woche in Echtzeit tun muss“, so US-Medien.

    Welche Techniken und Medikamente Bidens Team an seinem alten Mündel testen wird, ist die große Frage, aber Vizepräsidentin Kamala Harris ist sich irgendwie sicher, der US-Präsident könnte Amerika in der Debatte eine große Überraschung bereiten. So erklärt sie: „Die Debatte wird den Kontrast zwischen unserem Präsidenten, dem amtierenden Präsidenten, der für das amerikanische Volk arbeitet und für das amerikanische Volk kämpft, und dem ehemaligen Präsidenten, der im Grunde nur für sich selbst kämpft, deutlich machen.“

    Im Gegensatz zum in Camp David eingesperrten Biden bereitet sich Trump auf die Debatte vor, indem er in den sogenannten Swing States viele Kilometer zurücklegt und verspricht, seinen Gegner sowohl emotional als auch physisch zu zermürben. Und keine noch so große Menge an Aufputschmitteln, warnt Trump, werde Biden in diesem Duell helfen, wie er sagte: „Wird sich jemand die Debatte ansehen? Er wird so aufgeputscht sein! Man wird ihn aufputschen! Wissen Sie, all die Drogen, die vor einem Monat aus dem Weißen Haus verschwunden sind, jemand hat da Kokain im Wert von Hunderttausenden von Dollar liegen lassen. Ich frage mich, wer das wohl war? Ich weiß es nicht, aber ich glaube, es war Joe.“

    Nach dem Schuldspruch in New York im Fall der geheimen Zahlungen an eine Pornodarstellerin meldete Trumps Wahlkampfzentrale Rekordspenden. Spender unterstützen den Ex-Präsidenten und der Republikaner hat schon fast doppelt so viel Geld in der Wahlkampfkasse wie der Demokrat.

    Bei einem dieser Sponsorentreffen mit IT-Führungskräften aus dem Silicon Valley garantierte der Präsidentschaftskandidat erstmals öffentlich, im Falle seines Wahlsieges keine amerikanischen Truppen in die Ukraine zu schicken. Und Trump bezeichnete die NATO-Erweiterung offen als Ursache des Konflikts: „Seit 20 Jahren höre ich, dass ein NATO-Beitritt der Ukraine ein echtes Problem für Russland wäre. Ich habe das schon lange gehört, und ich glaube, dass der Krieg deshalb begonnen hat. Biden hat so viele falsche Dinge gesagt, und eines davon ist, dass die Ukraine der NATO beitreten wird. Das ist eines der vielen Dinge, die er gesagt hat. Als ich das hörte, sagte ich mir: ‚Dieser Kerl wird einen Krieg auslösen.‘ Denn wie Sie wissen, vorher war nicht einmal die Rede davon, dass Russland in die Ukraine einmarschieren würde. Das wäre niemals passiert.“

    Der Präsident selbst ist zwar nicht im Weißen Haus, aber die Biden-Administration erhöht den Einsatz. Laut der Washington Post haben die USA der Ukraine erlaubt, Ziele in Russland mit amerikanischen Waffen bis zu 100 Kilometer von der Grenze entfernt anzugreifen. Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, erklärte, dass diese Genehmigung nicht nur für die Region Charkow gilt: „Sie erstreckt sich auf alle Gebiete, in denen russische Streitkräfte die russisch-ukrainische Grenze überschreiten, um weiteres ukrainisches Territorium zu erobern. Das ist keine Frage der Geografie, sondern der Vernunft. Wenn Russland die Ukraine von seinem Territorium aus angreift, ist es sinnvoll, dass die Ukraine gegen die Kräfte Vergeltung übt, die sie von jenseits der Grenze angreifen.“

    Gleichzeitig verschiebt Washington die Prioritäten bei der Lieferung seiner Patriot- und NASAMS-Luftabwehrsysteme ins Ausland. Nach Angaben des Sprechers des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, werden in den kommenden Monaten alle neuen Chargen der in den USA produzierten Raketen an die Ukraine geliefert, was zu Lasten anderer Kunden gehen wird.

    Solche Spielchen der Demokraten mit Waffenlieferungen haben bereits zum offenen Konflikt zwischen den USA und Israel geführt. Die Aussetzung der amerikanischen Bombenlieferungen zwang den israelischen Premierminister zu einem verzweifelten Schritt: Er nahm eine Videobotschaft auf Englisch auf, die schmerzlich an die ukrainischen Wehklagen erinnerte, wie ein Auszug zeigt: „Es ist unfassbar, dass die US-Präsidialverwaltung in den letzten Monaten die Lieferung von Waffen und Munition an Israel verweigert hat. Israel, Amerikas engster Verbündeter, kämpft um sein Leben. Während des Zweiten Weltkriegs sagte Churchill zu den USA: ‚Gebt uns Waffen, und wir erledigen die Arbeit.‘ Und jetzt sage ich: Gebt uns Waffen, und wir werden die Arbeit viel schneller erledigen.“

    Und wieder einmal Churchill, der Zweite Weltkrieg und amerikanische Waffen. Die von den USA abhängigen Staaten bedienen sich alle der gleichen Rhetorik, um Washington unter Druck zu setzen. Als Reaktion auf Netanjahus Demarche hat das Weiße Haus den geplanten Besuch einer hochrangigen israelischen Delegation in den USA abgesagt. Entweder weil es nichts zu besprechen gibt oder weil Präsident Biden nicht mehr in der Lage ist, ernsthafte Verhandlungen zu führen.

    Alle Anstrengungen sind darauf gerichtet, die Präsidentschaftsdebatte, die erste in der Geschichte der USA zwischen einem amtierenden und einem ehemaligen Präsidenten, vorzubereiten. Ohne Eröffnungsrede hat jeder zwei Minuten Zeit, um zu antworten und eine Minute, für die Gegenantwort. Das Mikrofon wird während der Rede des Gegners abgeschaltet, Vorbereitungen in Form von Spickzetteln gibt es nicht. Das läuft mit zwei Werbepausen 90 Minuten. Es ist das Duell des Jahrhunderts unter Treibhausbedingungen, zu dem Biden einfach nur erscheinen muss.

    Trumps Redenschreiberin Carolyn Levitt berichtete: „Präsident Trump erwartet diese Debatte sehr. Aber die Medien haben die Messlatte für Joe Biden in dieser Debatte so niedrig gelegt, dass die Medien die Debatte zu Bidens Sieg erklären werden, wenn er nur auf der Bühne erscheinen und nicht jedes Wort vermasseln wird.“

    Unterdessen verdichten sich in Washington die Gerüchte, dass die Debatte zum letzten Leistungstest für Joe Biden werden könnte. Im Lager der Demokraten mag bereits eine „Verschwörung“ gereift sein, um den Kandidaten auf dem Parteitag im August in Chicago abzulösen. Barack Obama, Bill Clinton, Nancy Pelosi und Chuck Schumer könnten Biden davon überzeugen, nach dem Kampf mit Trump nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Auch im republikanischen Lager bereitet man sich auf einen möglichen Ersatz von Biden vor, denn es gilt als nahezu sicher, dass Trump Biden in der anstehenden Debatte vernichtend schlagen wird.

    Der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Vivek Ramaswamy erklärte: „Wenn er sich weiterhin so verhält wie auf dem G7-Gipfel, werden wir wohl einen neuen Kandidaten der Demokraten haben.“

    Momentan besteht die Strategie der Demokraten darin, Trumps Umfragewerte zu senken, indem sie seine Vorstrafen in die Waagschale werfen. Mit entsprechenden Videos werden die Amerikaner aufgefordert, sich zwischen dem „verurteilten Verbrecher“ und dem „Präsidenten, der sich um jede Familie kümmert“ zu entscheiden.

    Doch bisher verliert Biden selbst bei den traditionellen Wählern der Demokraten weiter an Unterstützung. Er ist nicht mehr der „alte Joe“ wie vor vier Jahren. So berichten US-Medien: „Im Vergleich zu 2020 liegt Trump bei den Schwarzen um 19 Punkte und bei den Lateinamerikanern um 8 Punkte vor. Laut der New York Times liegt Biden bei den Frauen 5 Punkte niedriger als vor vier Jahren.“

    Als Notmaßnahme unterzeichnete Biden 20 Wochen vor der Wahl und wenige Tage vor der Debatte ein Dekret, das einer halben Million illegaler Einwanderer, die theoretisch bei den nächsten Präsidentschaftswahlen wahlberechtigt wären, Amnestie gewährt. Wenn sich die alten Wähler von Biden abwenden, kann man Stimmen gewinnen, indem man buchstäblich aus dem Nichts neue Wähler schafft.

    Selbst das Wetter zeigt in der amerikanischen Hauptstadt in diesen Tagen Anomalien. Tagsüber wird es bis zu 42 Grad Celsius heiß, nachts sinkt die Temperatur kaum unter 30 Grad. Es verspricht ein heißer Sommer zu werden – für die Wähler und für die beiden Kandidaten. Doch nur einer von beiden wird diese politische Hitzewelle überleben können.

    Ende der Übersetzung


    Info: https://anti-spiegel.ru/2024/die-us-demokraten-bereiten-anscheinend-die-abloesung-von-biden-als-kandidat-vor


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.06.2024

    Die Ukraine hat die Zahl der Wehrdienstverweigerer bekannt gegeben, die täglich versuchen, das Land zu verlassen


    anti-spiegel.ru, vom 23. Juni 2024 19:26 Uhr, von Anti-Spiegel

    Der staatliche Grenzdienst des Landes gab an, dass diese Zahl 100 Personen übersteigt

     

    Der staatliche Grenzdienst der Ukraine schätzt die Zahl der Wehrdienstverweigerer, die täglich versuchen, die Ukraine zu verlassen, auf 100. Das ist das erste Mal, dass der Grenzschutz eine solche Statistik veröffentlicht hat, so die Nachrichtenagentur Unian.

    Laut Igor Matwijtschuk, Leiter der Abteilung für die Organisation der Grenzkontrollen, „versuchen jeden Tag mehr als 100 Wehrdienstverweigerer, das Land zu verlassen“. „Diese Zahl schließt sowohl diejenigen ein, die versuchen, die Kontrollpunkte zu passieren, als auch diejenigen, die versuchen, an ihnen vorbeizukommen“, so Matwijtschuk.

    Dabei sagte er, mehr als 100 seien „diejenigen, die festgenommen wurden oder über die nach Berichten von Grenzdiensten der Nachbarländer bekannt wurde.“ Matwijtschuk sagte auch, dass die meisten Wehrdienstverweigerer gefasst und mit einer Geldstrafe belegt werden, während die Organisatoren illegaler Ausreisepläne strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.

    Die allgemeine Mobilmachung wurde in der Ukraine seit Februar 2022 ausgerufen und mehrmals verlängert. Die Regierung tut alles, um sicherzustellen, dass sich wehrpflichtige Ukrainer dem Dienst nicht entziehen können. Gleichzeitig versuchen Männer im wehrpflichtigen Alter, das Land mit allen Mitteln zu verlassen und riskieren dabei oft ihr Leben. Sie versuchen zunehmend, die Grenze schwimmend oder über die Berge zu überqueren.

    Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


    Info: https://anti-spiegel.ru/2024/die-ukraine-hat-die-zahl-der-wehrdienstverweigerer-bekannt-gegeben-die-taeglich-versuchen-das-land-zu-verlassen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.06.2024

    Sozialdemokraten für Eskalation gegen Russland

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 24. Juni 2024, 17:08 Uhr


    Berliner Zeitung 22.06.2024

    <https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/sozialdemokraten-ueber-ukraine-krieg-wir-muessen-russland-auf-dem-schlachtfeld-besiegen-li.2227217>


    *Sozialdemokraten über Ukrainekrieg: „Wir müssen Russland auf dem

    Schlachtfeld besiegen“


    *In Berlin diskutierten Vertreter der linken Mitte über globale

    Herausforderungen. Das Fazit: Eskalationskurs gegen Russland fortsetzen

    und die Bevölkerung auf harte Einschnitte vorbereiten.


    Die Europawahlen haben einen Rechtsruck gebracht. Frankreich steht vor

    der Machtübernahme des Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen, in

    Ostdeutschland konnte die AfD triumphieren und in den USA hat Donald

    Trump gute Chancen, erneut ins Weiße Haus einzuziehen. Wann, wenn nicht

    jetzt, ist es für Mitte-links-Regierungen an der Zeit, ein kritisches

    Resümee zu ziehen und über Strategien für die kommenden Wahlen zu beraten?


    Auf dem Progressive Governance Summit 2024 in der

    baden-württembergischen Landesbotschaft im Tiergarten wurde die Debatte

    am Freitag zur Chefsache. Bundeskanzler Olaf Scholz und ranghohe

    Vertreter von europäischen sozialdemokratischen, grünen, liberalen und

    linken Parteien diskutierten über die gegenwärtigen geopolitischen

    Herausforderungen Europas.


    *Scholz: „Jetzt spricht der technokratische Manager“

    *Die SPD hat bei der Europawahl mit nur 13,9 Prozent ihr schlechtestes

    Ergebnis bei einer bundesweiten Abstimmung erzielt. Grund genug, um über

    eine grundlegende Ausrichtung der Partei nachzudenken. Scholz

    diskutierte mit der albanisch-britischen Philosophin Lea Ypi,

    Professorin an der London School of Economics, über Wege zu „Freiheit,

    Frieden und Fortschritt in Europa“.


    Ypi forderte den Kanzler heraus. Die Sozialdemokratie müsse der

    aufstrebenden Rechten ein alternatives Modell entgegenstellen. Dafür sei

    es notwendig, den Kapitalismus als Ausbeutungssystem zu brandmarken.

    „Der Kapitalismus bedroht die Demokratie“, sagte Ypi. Die Ideologie des

    Neoliberalismus habe die progressive Linke entkernt. Zu oft werde nur

    über kulturelle Ungleichheit gestritten. Doch so könne man der Rechten

    nicht effektiv begegnen.


    Der Aufstieg von AfD, RN, Melonis Fratelli d’Italia und anderen

    europäischen Rechtsparteien wurzele in der Krise des Kapitalismus, wie

    den sozialen Verwerfungen nach der Finanzkrise 2008 und nicht weil mehr

    Migranten ins Land kämen. „Die Linke hat kein Narrativ dagegen“, sagte

    Ypi. Es reiche nicht, die Bevölkerung darauf einzuschwören, dass man

    sich gemeinsam vor Russland schützen müsse. Durch den Neoliberalismus

    seien Politiker zu bloßen technokratischen Managern verkommen.


    Scholz nahm den Ball auf. „Jetzt spricht der technokratische Manager“,

    entgegnete er Ypi süffisant. Doch mit einem großen Wurf versuchte sich

    der Kanzler nicht. Er verteidigte Bestehendes. Von der Globalisierung

    habe die Menschheit bei allen Schwierigkeiten profitiert. Mehr Menschen

    als je zuvor erreichten mittlerweile das Einkommensniveau der

    Mittelklasse. In vielen Staaten würde ein Industriemodell erreicht, dass

    dem der 50er-Jahre im Westen entspreche.


    Das führe zu Herausforderungen, wie dem Klimawandel und

    Erwerbslosigkeit. „Die Unsicherheit wird von der extremen Rechten

    ausgenutzt“, sagte Scholz. Die Sozialdemokratie stehe für das

    Sozialstaatsmodell. „Die Leute brauchen ein gutes Einkommen. Dann

    störten sie sich nicht an vermeintlich zu vielen Migranten oder

    beschwerten sich über unterschiedliche Lebensstile. Wir müssen den

    Menschen Sicherheiten geben und sie nicht der extremen Rechten

    überlassen“, sagte Scholz.


    Der Kapitalismus sei das global einzig übriggebliebene Wirtschaftsmodell

    – bis auf Nordkorea. „Wir sollten nicht darüber diskutieren, ob wir in

    einer kapitalistischen Welt leben wollen oder nicht“, sagte Scholz. Als

    Jungsozialist habe er sich noch für die Verstaatlichung von großen

    Unternehmen eingesetzt. Doch heute sei die Welt eben eine andere.


    *Finnische Sozialdemokratin fordert Taurus-Raketen für die Ukraine

    *Die sozioökonomischen Fragen betreffen auch die größte geopolitische

    Herausforderung Europas: den Krieg in der Ukraine.

    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius schwor in einer

    Videobotschaft darauf ein, dass „harte Entscheidungen“ bei der

    Haushaltsplanung getroffen werden müssten, um die Aufrüstung

    voranzutreiben, in der er vor dem Vormarsch autoritärer Staaten warnte.

    Europa müsse sich gegen die Bedrohung Russlands wappnen und

    sicherheitspolitisch unabhängiger von den USA agieren können. „Ein

    stärkeres Europa für eine stärkere transatlantische Partnerschaft.“


    Wer auf Entspannungspolitik oder eine progressive Agenda für einen

    Frieden in der Ukraine gehofft hatte, war bei der Konferenz fehl am

    Platz. „Wir sind auf dem Weg in eine Kriegsökonomie, wir wollen es

    nicht, aber wir müssen es“, sagte der Europaabgeordnete Sandro Gozi, von

    Renew Europe, der EP-Fraktion um Emmanuel Macrons Partei Renaissance,

    der FDP und der freien Wähler. Nur die radikale Linke trete für

    Friedensverhandlungen ein, sagte Gozi. Dadurch würde der ukrainische

    Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Aufgeben aufgefordert. „Wir müssen

    Selenskyj unterstützen und unterstreichen, dass die Ukraine für unsere

    Werte kämpft“, sagte Goz.


    Noch drastischer formulierte es die finnische Tytti Tuppurainen:

    „Russland muss den Krieg verlieren. Wann immer Russland einen Krieg

    verloren hat, passierte etwas Gutes in der Geschichte.“ Finnland wolle

    einen demokratischen Nachbarn, der die westlichen Werte vertrete. „Dafür

    müssen wir als erstes Russland auf dem Schlachtfeld in der Ukraine

    besiegen“, sagte Tuppurainen. „Dafür ist es höchste Zeit, dass

    Deutschland Taurus-Raketen liefert.“ Progressive Politiker müssten auch

    über die atomare Bewaffnung Europas reden. „Ich bin Sozialdemokratin,

    Feministin und ich liebe Frieden, aber die Welt ist wie sie ist.“


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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