01.10.2023

Indien wird in einem multipolaren Umfeld nicht schikaniert werden

seniora.org, 01. Oktober 2023, M. K. Bhadrakumar 29. September 2023 - übernommen von indianpunchline.com

Die CFR-Gastgeber forderten den indischen Minister auf, sich zu Indiens wachsendem Selbstbewusstsein auf der Weltbühne zu äußern


Außenminister S. Jaishankar (L) trifft US-Außenminister Antony Blinken, Washington, DC, 28. September 2023











(Red.) Der konziliante Tonfall und das Selbstbewusstsein der indischen Aussenpolitik hebt sich sehr wohltuend von dem überheblichen westlichen Anspruchsdenken ab. In der hier dokumentierten Rede des indischen Aussenministers beim Treffen des Council of Foreign Relations in New York weist Indien den USA und dem Westen den angemessenen Platz in der Welt zu und stellt klar, dass nur Kooperation auf Augenhöhe und Pragmatismus die brennenden Weltprobleme lösen kann. Welch ein Unterschied zu unseren ungebildeten, unkulitvierten und ideologisch verblendeten westlichen Politikern!(am)

Die düstere Stimmung beim Council on Foreign Relations (CFR) in New York während der Rede von Außenminister S. Jaishankar am Dienstag war vor dem Hintergrund des diplomatischen Streits zwischen Indien und Kanada über die Ermordung eines Sikh-Abtrünnigen in Vancouver im Juni, die Berichten zufolge von kanadischer Seite mit Washington auf der Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen der Five Eyes "koordiniert" wurde, nur zu erwarten.


Das Hauptthema der Veranstaltung war jedoch eindeutig geopolitischer Natur: Die CFR-Gastgeber forderten den indischen Minister auf, sich zu Indiens wachsendem Selbstbewusstsein auf der Weltbühne zu äußern und seine Sichtweise der internationalen Situation mit Russland und China sowie die "Grenzen" der amerikanisch-indischen Beziehungen darzulegen.

Es ist kein Geheimnis, dass der kanadisch-indische Streit, in den sich Washington eingemischt hat, eine tiefere geopolitische Agenda verfolgt. Die Financial Times, die westliche Tageszeitung, die als der Biden-Regierung am nächsten stehend angesehen wird, brachte letzte Woche einen Bericht mit dem Titel The west's Modi problem (Das Modi-Problem des Westens) mit einem Klappentext, der das Hauptthema treffend auf den Punkt brachte:

"Die USA und ihre Verbündeten kultivieren Indien als wirtschaftlichen und diplomatischen Partner. Aber die autoritären Züge des indischen Premierministers sind immer schwerer zu ignorieren."

Der Artikel enthielt eine Warnung:

"Indien entwickelt sich zu einem der wichtigsten ausländischen Partner der USA als Bollwerk gegen China. Die USA haben stark in die Stärkung der Beziehungen zu Neu-Delhi investiert, als Teil ihrer breiteren Strategie zur Verbesserung der Beziehungen in der indisch-pazifischen Region. Der Vorstoß hat sich in diesem Jahr beschleunigt... Wenn und falls Beweise auftauchen, die Kanadas Behauptung unterstützen könnten, wird Washington einen Balanceakt zwischen seinem engsten Nachbarn und einem bedeutenden aufstrebenden Verbündeten vollziehen müssen."

Es ist offensichtlich, dass Jaishankar, dessen Erfahrung und Expertise in der Steuerung der amerikanisch-indischen Beziehungen durch unruhige Gewässer wie auch durch einen milden Herbst im indischen Establishment unübertroffen ist, von Modi beauftragt wurde, die Auswirkungen des Streits mit Kanada auf Indiens Beziehungen zu den USA einzudämmen. Der Unterschied heute ist jedoch, dass seine Mission in Washington weit über einen diplomatischen Tango hinausgeht, der auf Schadensbegrenzung abzielt oder etwas Zusätzliches in den transaktionalen Beziehungen bewirken soll, denn die Unzufriedenheit des Westens über "Modis Indien" betrifft im Kern die unabhängige Außenpolitik des Landes und seinen Widerstand, ein Verbündeter im traditionellen Sinne zu werden und sein Auftreten auf der globalen Bühne entsprechend der "regelbasierten Ordnung" zu gestalten, die die Hegemonie der USA in der Weltpolitik untermauert.

Normalerweise hätten die USA einen Ausgleich mit Indien angestrebt, aber die Zeiten haben sich geändert, und die USA befinden sich selbst in einem Alles-oder-Nichts-Wettstreit um die globale Vorherrschaft mit China (und zunehmend im Schatten einer chinesisch-russischen Achse), bei dem natürlich viel auf dem Spiel steht und Washington Indien eine Rolle zuweisen und Erwartungen an Modis Führung stellen möchte.


Insgesamt entschied sich Jaishankar für einen hybriden Ansatz. Einerseits bekräftigte er, dass Indien eine unabhängige Außenpolitik betreiben wird, die auf eine multipolare Weltordnung abgestimmt ist. Andererseits lautete seine Hauptthese, dass Washington äußerst töricht wäre, die Partnerschaft mit Indien zu riskieren.


Die Blockmentalität ist obsolet

Möglicherweise ist Jaishankars Mission wie ein Eisberg, von dem nur die Spitze sichtbar ist   – zumindest im Moment. Trotzdem liefern seine Ausführungen auf dem CFR-Treffen in New York einige vernünftige Anhaltspunkte. Im Wesentlichen fasste Jaishankar seine Gedanken in drei miteinander verknüpften Themenkomplexen zusammen: die entstehende Weltordnung und die Beziehungen zwischen den USA und Indien, die Stellung Russlands im Gesamtgefüge der Dinge und die Herausforderung durch den Aufstieg Chinas. Er bietet einen seltenen Einblick in die Architektur der derzeitigen indischen Weltsicht und lässt sich wie folgt zusammenfassen:


  1. Die Weltordnung verändert sich, und auch die USA passen sich "grundlegend an die Welt an". Dies ist zum Teil als "langfristige Konsequenz" der Niederlage im Irak und in Afghanistan zu sehen, ergibt sich aber vor allem aus der Tatsache, dass sich die Dominanz der USA in der Welt und ihre relative Macht gegenüber anderen Mächten im letzten Jahrzehnt verändert hat.


Es ist klar, dass "die Welt in gewisser Weise demokratischer geworden ist, und wenn Chancen universeller verfügbar sind", ist es nur natürlich, dass andere Produktions- und Konsumzentren entstehen und es zu einer Neuverteilung der Macht kommt   – "und das ist geschehen."

Washington ist sich dieses Wandels bewusst und hat bereits damit begonnen, sich auf eine multipolare Weltordnung einzustellen, ohne dies offen zu sagen, und bemüht sich aktiv darum, die Pole und das Gewicht der Pole so zu gestalten, dass es ihm nützt.


Anders ausgedrückt: Die USA blicken auf eine Welt, in der es ihnen nicht mehr möglich ist, nur mit ihren Verbündeten zusammenzuarbeiten. Der QUAD ist eine anschauliche Demonstration dieses neuen Phänomens, und die US-Politiker verdienen ein Kompliment für ihre "Vorstellungskraft und Vorausplanung".


Kurz gesagt, die USA befinden sich bereits auf dem Weg in eine Weltordnung, in der "die Machtzentren sehr viel fließender und verstreuter sind"   – sehr oft sehr viel regionaler, manchmal mit verschiedenen Themen und verschiedenen Schauplätzen, die ihre eigenen Kombinationen hervorbringen. Das bedeutet, dass es nicht mehr realistisch ist, klare, schwarz-weiße Lösungen für Probleme zu suchen.


  1. Die USA sollten die "enormen Möglichkeiten" nicht aus den Augen verlieren, mit Indien zusammenzuarbeiten, um die gegenseitigen Interessen zu stärken, wobei der Schwerpunkt auf der Technologie liegen sollte, da das Gleichgewicht der Kräfte in der Welt immer auch ein Gleichgewicht der Technologie ist. Die USA brauchen Partner, die ihre Interessen effektiver durchsetzen können, und es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Partnern da draußen. Um zusammenzuarbeiten, müssen die USA daher mit ihren Partnern eine Art von Vereinbarung treffen.


Aus indischer Sicht gibt es noch mehr Länder, die als Partner in Frage kommen, und die USA sind in der Tat eine optimale Wahl für Indien. Daher ist es für Indien und die USA heute zwingend notwendig, zusammenzuarbeiten, wobei sich der Großteil der Partnerschaft auf die Technologie bezieht, während "ein kleiner Teil davon" in den Verteidigungs- und Sicherheitsbereich übergreifen könnte und ein dritter Teil die Politik sein könnte.


Tatsache ist, dass der globale Süden heute dem globalen Norden gegenüber sehr misstrauisch ist und es für die USA nützlich ist, Freunde zu haben, die gut über Amerika denken und sprechen. Und Indien ist eines der wenigen Länder, die die Fähigkeit haben, die Polarisierung in der Weltpolitik   – Ost-West, Nord-Süd   – zu überbrücken.


  1. Jaishankar untermauerte dieses überzeugende Argument mit dem unausgesprochenen Vorbehalt, dass die Regierung Biden keine unrealistischen Forderungen an Indiens unabhängige Politik stellen oder seine Kerninteressen in Frage stellen sollte, da dies sonst kontraproduktiv sei.


Er machte auf die verblüffende geopolitische Realität aufmerksam, dass Russland seiner drei Jahrhunderte alten Suche nach einer europäischen Identität den Rücken kehrt und sich intensiv um neue Beziehungen zum asiatischen Kontinent bemüht. Russland ist ein Teil Asiens, aber sein Schwenk zielt darauf ab, sich eine starke Rolle als asiatische Macht zu erarbeiten. Dies ist in der Tat von großer Bedeutung.


Was Indien betrifft, so sind seine Beziehungen zu Russland "seit den 1950er Jahren äußerst stabil". Ungeachtet der Wechselfälle in der Weltpolitik oder der aktuellen Geschichte haben beide Seiten darauf geachtet, die Beziehungen "sehr, sehr stabil" zu halten. Und das liegt daran, dass Delhi und Moskau sich einig sind, dass es eine "strukturelle Grundlage" für die Zusammenarbeit der beiden Länder gibt, und deshalb achten beide Seiten "sehr darauf, die Beziehungen aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass sie funktionieren".


"Wälder sind schön, dunkel und tief..."

Der obige Gedanke impliziert die klare Botschaft, dass es angesichts der zentralen Bedeutung der russisch-indischen strategischen Partnerschaft nahezu unmöglich ist, Indien zu isolieren. Jaishankar untermauerte seinen Standpunkt, indem er ausführlich über Indiens Patt mit China an der Grenze berichtete (in sachlicher Form aus indischer Sicht), aber bezeichnenderweise ohne dem chinesischen Verhalten Motive zuzuschreiben oder es gar in pittoresken Begriffen der Selbstverherrlichung zu charakterisieren.


Interessant wurde es, als Jaishankar offen genug war, die Präsenz der chinesischen Marine im Indischen Ozean zu begründen, und sich strikt weigerte, Indiens QUAD-Mitgliedschaft damit in Verbindung zu bringen.


Jaishankar wies die von amerikanischen Analysten verbreitete Vorstellung einer chinesischen "Perlenkette" um Indien zurück und stellte stattdessen gelassen fest, dass die stetige Zunahme der chinesischen Marinepräsenz in den letzten 20 bis 25 Jahren eine Folge der starken Vergrößerung der chinesischen Marine ist.


Wenn ein Land eine größere Marine hat, ist zu erwarten, dass sich dies auch in den Einsätzen niederschlägt. Dennoch ist es für Indien nur realistisch, sich auf eine weitaus größere chinesische Präsenz als bisher einzustellen.


Wichtig ist, dass die maritimen Belange heute nicht zwischen zwei Ländern stehen. Es handelt sich vielmehr um Probleme, mit denen sich die Länder auseinandersetzen müssen. Rückblickend betrachtet hat die US-Präsenz im Indischen Ozean heute abgenommen, was zu einer Zeit, in der die Bedrohungen tatsächlich zunahmen, Lücken hinterließ.


Indien sieht QUAD jedoch nicht unbedingt als geeignet an, um China zu bekämpfen, da es "ein bisschen altmodisch wäre, auf ein anderes Land zu zeigen". Sicherlich gibt es globale Gemeingüter, die geschützt werden müssen, und "es gibt Bedenken, die besser angegangen werden können, wenn die Länder zusammenarbeiten."


Außerdem ist Indien nicht mehr sicher, ob die USA auf einen weiteren Tsunami in Asien mit der gleichen Geschwindigkeit und dem gleichen Ausmaß reagieren würden wie auf den Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004. "Die Zeiten haben sich geändert, die Kräfteverhältnisse haben sich geändert und die Fähigkeiten haben sich geändert. Und China ist eines der Länder, dessen Fähigkeiten gewachsen sind." Aber Indien arbeitet mit Ländern zusammen, "mit denen es das kann, und nicht mit denen, mit denen es das nicht kann".


In der Tat hat sich der Tonfall des indischen Narrativs nach dem kurzen Austausch zwischen Premierminister Narendra Modi und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Rande des jüngsten BRICS-Gipfels weiter verschoben.


Jaishankars Äußerungen machten überdeutlich, dass Indiens Beziehungen zu Russland nicht verhandelbar sind, während das Überraschende daran ist, dass die Modi-Regierung auch die gestörten Beziehungen zu China vor der Einmischung Dritter abschirmt und vermutlich darauf achtet, Möglichkeiten für eine Normalisierung der Beziehungen auf bilateralem Wege in absehbarer Zukunft offen zu halten.


Wenn die Agenda der USA, Kanadas und der Five Eyes darauf abzielte, Indiens strategische Autonomie einzuschüchtern, so wies Jaishankar sie zurück. Kurioserweise bemerkte er an einer Stelle sarkastisch, dass Indien weder Mitglied der Five Eyes sei noch dem FBI Rechenschaft schuldig sei.


Insgesamt zieht es Delhi vor, den Streit mit Kanada als bilaterales Problem des Terrorismus in all seinen Erscheinungsformen, einschließlich des Sezessionismus, zu behandeln, das auch in einem größeren Zusammenhang mit Ottawas politischer Lässigkeit gegenüber Indiens legitimen Sicherheitsanliegen und seiner Neigung steht, sich als Wächter der "regelbasierten Ordnung" immer wieder in die inneren Angelegenheiten Indiens einzumischen.


Quelle:https://www.indianpunchline.com/india-wont-be-bullied-in-multipolar-setting/
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=4500&mailid=1927




Weiteres:




Der Quadrilaterale Sicherheitsdialog (Quad) zwischen Australien, Indien, Japan und den USA


swp-berlin.org, SWP-Aktuell 2023/A 35, 02.06.2023, 7 Seiten, Felix Heiduk, Christian Wirth

Mehr Symptom als Lösung des Problems wachsender Instabilität im Indo-Pazifik


Nach offiziellen Verlautbarungen besteht der Hauptzweck des Quadrilateralen Sicher­heitsdialogs (Quad) darin, die Zusammenarbeit der vier Partnerländer Australien, Indien, Japan und die USA bei der Bewältigung dringlicher Herausforderungen zu intensivieren; dazu zählen unter anderem Klimaschutz, Gesundheitspolitik oder maritime Sicherheit. In erster Linie ist es aber der Aufstieg Chinas und die mit ihm verbundene Infragestellung der US-Hegemonie in der Region, welche die vier Partner zusammenbringen. Minilaterale Kooperationsformate wie der Quad gewinnen zwar global an Bedeutung. Aber auch mehr als 15 Jahre nach dem Beginn formeller Diskus­sionsrunden und trotz verstärkter Zusammenarbeit erscheint der Sicherheitsdialog zwischen den vier ungleichen Partnern mehr als Symptom regionaler Instabilität denn als Abhilfe gegen sie.

Wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA hatte Präsident Joe Biden seine Reise zum Quad-Gipfel nach Sydney Ende Mai kurzfristig absagen müssen. Stattdessen trafen sich die Regierungschefs Australiens, Indiens, Japans und der USA am Rande des unmittelbar davor stattfindenden G7-Gip­fels am 20. Mai in Japan. Es war das fünfte Treffen der Teilnehmer des Quadrilateralen Sicherheitsdialogs (»Quad«) auf dieser Ebene. Auf der Agenda standen regionale Herausforderungen wie Klimaschutz, kritische und neue Technologien, Cybersicherheit, Infra­struktur, regionale Gesundheitssicherheit, Sicherheit im maritimen und im Weltraum, Terrorismusbekämpfung sowie humanitäre und Katastrophenhilfe. China jedoch wird bisher in keiner offiziellen Verlautbarung explizit erwähnt.

Diese Tatsache ist insofern bemerkenswert, als der Großmächtekonflikt zwischen den USA und China und die damit verbun­dene Eskalationsspirale derzeit die zentrale sicherheitspolitische Herausforderung der Region darstellt. Abgesehen davon wurde der Quad im Jahre 2007 auf Initiative von Japans damaligem Premier Shinzo Abe ins Leben gerufen, um dem wachsenden Ein­fluss Chinas in der Region entgegenzuwirken, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Territorialdisputs um die Diaoyu-/Senkaku-Inseln und Pekings historisch bedingt wenig freundlicher Haltung gegenüber Japan. Mehrere aufeinanderfolgende japa­nische und US-amerikanische Regierungen teilten deshalb die Ansicht, dass Indien in die regionale Ordnung eingebunden wer­den müsse, die von den USA angeführt wird und bislang auf bilateralen Militärbündnis­sen und Partnerschaften beruht. Ziel war dabei, Chinas Einfluss zu beschränken und so die Region zu stabilisieren. Leitend ist die Annahme, dass regionale Stabilität nur über die Bewahrung einer hegemonialen Stellung der USA (US primacy) zu sichern sei.

Ein erstes Vierer-Treffen im Mai 2007 und ein gemeinsames Marinemanöver konn­ten die heterogene Gruppe von Staaten noch nicht von einer dauerhaften minilateralen Zusammenarbeit überzeugen. Zum einen erschien das Forcieren einer verstärk­ten Sicherheitskooperation zu konfrontativ gegenüber China. Peking hatte den Quad von Anfang an als eine gegen China gerich­tete Initiative kritisiert. In Tokio setzten die damals neue, von der Demokratischen Partei Japans (DPJ) geführte Regierung eben­so wie in Washington die Administration von Präsident Barack Obama und in Austra­lien die Regierung von Premier Kevin Rudd wieder ver­stärkt auf diplomatische Annä­herung. Zum anderen trübte vor allem die Weigerung Australiens, Uran nach Indien zu exportieren, die Zusammenarbeit. Indien, das klandestin Nuklearwaffen entwickelt hatte, ist bis heute keinem der völkerrecht­lichen Non-Proliferations-Verträge beigetre­ten. In den anschließenden zehn Jahren fanden deshalb keine Treffen auf politischer Ebene statt. Ihre bilateralen Kontakte verstärkten die vier Staaten jedoch stetig.

Als die Regierung Shinzo Abes, der seit 2012 in Tokio wieder an der Macht war, 2017 eine Revitalisierung des Quad ins Ge­spräch brachte, hatten die zwischen Quad-Mitgliedern und der Volksrepublik (VR) China schwelenden Konflikte im Südchine­sischen Meer, im Ostchinesischen Meer und an der indisch-chinesischen Grenze massiv an Schärfe gewonnen. Zudem hatten sich die chinesisch-amerikanischen Beziehungen unter Präsident Donald Trump auch als Folge von dessen Wirtschaftskrieg generell abgekühlt. Eine Konvergenz der Wahrnehmung Chinas als sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Bedrohung wie auch der Wahl der Mittel, mit denen wachsenden chinesischen Machtansprüchen entgegen­getreten werden sollte, führte Ende 2017 zur Wiederaufnahme des Quad. Zunächst lediglich auf Arbeitsebene der Außenminis­terien angesiedelt, trafen sich ab 2019 die Außenminister der vier Mitgliedstaaten per­sönlich. Nachdem die Biden-Administration den Quad zu einem Hauptinstrument für die Umsetzung ihrer Indo-Pazifik-Politik auf­gewertet hatte, wurde die Zusammenarbeit ab März 2021 durch regelmäßige Quad Leaders Summits quasi zur Chefsache. Mit­tels fester Arbeitsgruppen, die von der Be­reit­stellung von Covid-19-Impfstoffen bis hin zur Governance des Weltraums ein brei­tes Spektrum von Politikfeldern abdecken, wurde die Quad zudem stärker institutio­nalisiert. Welche Rolle spielt der Quad fak­tisch bei der Stabilisierung der regionalen Ordnung?

Quad und regionale Sicherheit Die bisherige regionale Sicherheitsordnung, die auf einem System US-geführter Militär­allianzen unter anderem mit Japan und Australien basiert, bezeichnete Chinas Staatspräsident Xi Jinping als Relikt des Kalten Krieges. Als Alternative forderte er die Bildung einer neuen Sicherheitsarchi­tektur »von Asiaten für Asiaten«. Seit 2014 hat die VR China unter Xi Jinping deshalb eigene Ideen zur Zukunft der regionalen Ordnung entwickelt und damit begonnen, diese zumindest partiell umzusetzen. Dazu gehört die umfassende Aufrüstung der Volksbefreiungsarmee, die forcierte Milita­risierung des Südchinesischen Meeres eben­so wie der Ausbau bilateraler Partnerschaften, unterfüttert durch verstärkte wirtschaft­liche Zusammenarbeit im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI).

Dass China die historisch gewachsene US-amerikanische Hegemonialstellung in der Region infrage stellt, ist also die Heraus­forderung, die gerade diese vier Staaten überhaupt erst zusammenbringt. Der Qua­drilaterale Sicherheitsdialog ist demnach in erster Linie ein Format zur Koordinierung einer Koalition von »Gleichgesinnten« (like-minded) mit dem Ziel, die US-geführte regio­nale Ordnung zu bewahren. Manche Beob­achter sehen in der Quad sogar einen Bei­trag zur Eindämmung (containment) Chinas.

Der Quad steht zudem sinnbildlich für das Eingeständnis Washingtons, das erklärte strategische Ziel, die regionale Vormachtstellung der USA im Indo-Pazifik zu bewah­ren, allein nicht mehr erreichen zu kön­nen. Da die USA gegenüber China zuse­hends an Macht verlieren, reicht selbst das etablierte System bilateraler Militärallianzen nicht mehr aus. Das Geflecht an Koope­rationen muss vielmehr um gleichgesinnte Partner wie Indien erweitert werden.

Im Unterschied zu den existierenden, vorwiegend militärischen bilateralen For­maten sollen im Rahmen der Quad vor allem gemeinsame regionale Interessen gefördert werden. Diese mehr auf Gestal­tung als nur auf Bewahrung ausgerichtete Strategie umfasst die Sicherung der See­wege, den freien Handel, die Förderung der Demokratie und den Schutz der Menschenrechte. Eine erfolgreiche Umsetzung dieser Agenda ist auf Unterstützung und Akzeptanz angewiesen, und dies über die vier gleichgesinnten Quad-Partner hinaus.

Unter dem Eindruck der Covid-19-Pan­demie kam es im März 2020 zu einem ers­ten virtuellen »Quad-Plus-Treffen«. Unter den Teilnehmern waren Vertreter Vietnams, das den ASEAN-Vorsitz innehatte, Neuseelands, das Mitglied im Five-Eyes-Verbund der angelsächsischen Nachrichtendienste ist, und Südkoreas, eines weiteren wichtigen US-Verbündeten in der Region. Im Mai 2021 waren Israel und Brasilien zu Beratun­gen über Impfstrategien eingeladen worden.

Dies zeigt, dass die Quad-Partner unter Führung von Präsident Biden seit Anfang 2021 vermehrt darum bemüht sind, der Kritik vor allem aus Südostasien und sei­tens der pazifischen Inselstaaten entgegenzuwirken, der Sicherheitsdialog sei ledig­lich ein Instrument der Großmächtepolitik. In Washington und auch in Tokio hatte man erkannt, dass zahlreiche asiatische Staaten zwar eine aktive Rolle der USA in der Region begrüßen. Dies aber nur, wenn deren Engagement langfristig ist, glaubwürdig erscheint und in einer Weise erfolgt, die nicht dazu führt, dass die Fronten mit China sich weiter verhärten, was die Zwei­teilung der Region fördern würde. Um diese kritischen Stimmen zu beschwichtigen und den eigenen Anspruch zu bekräftigen, öffentliche Güter zum Wohl aller bereit­zustellen, haben die Quad-Staaten im März 2021 sechs Arbeitsgruppen eingerichtet. Sie befassen sich mit den Themenbereichen Gesundheitssicherheit, Klima, kritische und neue Technologien, Weltraum, Infrastruktur und Cybersicherheit.

Die Debatte über den eigentlichen Zweck und die Weiterentwicklung des Quad bleibt lebhaft, weil der kleinste gemeinsame Nen­ner der vier Partner noch relativ schmal ist. Er besteht darin, Chinas Einfluss zu begren­zen – und so gleichzeitig den eigenen Sta­tus und Einfluss in der Region zu stärken.

Doch dieser Gemeinsamkeit wohnen potenzielle Interessenkonflikte inne. Und trotz der ostentativ einvernehmlichen Auf­tritte herrschen unterschiedliche Ansichten selbst darüber, welche Art Bedrohungen von China ausgehen und mit welchen Prio­ritäten und Mitteln ihnen entgegengetreten werden soll. Ein Beispiel dafür ist Indiens Herangehensweise an die Herausforderungen im Indo-Pazifik.

Indiens Schlüsselposition und die unterschiedlichen Interessen der Quad-Mitglieder Im Rahmen des Quad besetzt Indien die Schlüsselposition. Ohne Indien hätte das Format keinen Mehrwert, da bereits andere bi- und trilaterale Formate existieren, die dazu dienen, die Kooperation der USA mit ihren japanischen und australischen Ver­bündeten zu verstärken. Nun vertritt Indien dezidiert eigene Standpunkte, und dies trotz seiner großen Besorgnis über die chi­nesische Marinepräsenz im Indischen Ozean und wiederholter Auseinandersetzungen mit militärischen Einheiten Chinas an um­strittenen Grenzabschnitten im Himalaya. Aus Sorge vor einem allzu konfrontativen Auftreten gegenüber China verwendete Delhi die Bezeichnung »Quad« lange Zeit nicht einmal in Regierungsdokumenten. Indien gilt auch nach wie vor als Bremser einer Entwicklung der Quad, die sich mili­tärisch stärker gegen China richtet. Dies zum einen, weil Delhi für den Indo-Pazifik ein sehr viel inklusiver angelegtes Konzept verfolgt. Zum anderen, weil Indien als wirt­schaftlich schwächster Partner der Quad, der zudem als einziger der vier Staaten direkt an China grenzt (der Grenzverlauf ist umstritten), eine weitere Verschlechterung der Beziehungen mit China vermeiden will.

Im Unterschied zu Japan und Australien ist Indien auch kein Verbündeter der USA, steht bilateralen militärischen Bündnissen kritisch gegenüber und betont regelmäßig seine eigenständige Rolle in einer inter­nationalen Ordnung, die aus seiner Sicht zusehends multipolar wird. Dies zeigt sich unter anderem in der offiziellen indischen Haltung zur russischen Invasion in die Ukraine: Indien trägt weder westliche Sank­tionen gegen Russland mit, noch hat es bis­her Russland als Aggressor klar verurteilt.

In einer ganz anderen Situation befinden sich Japan und Australien. Beide unterhalten seit den 1950er Jahren dank ihrer Bünd­nisse sehr enge Beziehungen mit den USA. Obwohl diese stark vom Ost-West-Konflikt in der Zeit des Kalten Krieges geprägt waren, verloren sie nach dem Niedergang der Sow­jetunion kaum an Bedeutung. Im Gegenteil: Schon vor Beginn des globalen Krieges gegen den Terrorismus, an dem Australien aktiv teilnahm und der in Japan die Abkehr von einer Sicherheitspolitik einläutete, die strikt auf Territorialverteidigung ausgerichtet war, wurde die militärische Zusammenarbeit mit Blick auf das erstarkende China vertieft.

Dabei zeigte sich über die letzten drei Dekaden, dass die Sicherheitspolitik Austra­liens und Japans – je nach weltpolitischer Lage und parteipolitischen Konstellationen geringfügig variierend– auf beiden Seiten des Pazifiks regelmäßig von Sorgen um die Beständigkeit und Stärke der jeweiligen Bündnisse dominiert waren. Die Angst, als schwächerer Bündnispartner allein gelas­sen zu werden, verstärkte sich mit jeder Ver­schlechterung der Beziehungen zwischen China und den USA – wegen des auch his­torisch schwierigen chinesisch-japanischen Verhältnisses zuweilen aber auch in Phasen der Entspannung.

Australien war grundsätzlich immer bereit, US-amerikanische Strategien zur Wahrung der globalen Sicherheit auch mili­tärisch zu unterstützen. Darum blieb der Widerspruch zwischen der immer stärker werdenden Abhängigkeit Australiens von Agrar- und Rohmaterialexporten nach China einerseits und dem – besonders im Zuge des Kriegs gegen den Terrorismus – enger werdenden Bündnis mit den USA an­dererseits lange ohne große Konsequenzen.

Japanische Entscheidungsträger befanden sich seit Ende des Ost-West-Gegensatzes in einer ungleich schwierigeren Lage. Aus­schlaggebend dafür waren Japans geographi­sche Nähe zu Russland, ungelöste Probleme im Zusammenhang mit der Erinnerung an den Expansionskrieg vor 1945, anhaltende Streitigkeiten mit Russland, Südkorea, China und Taiwan um maritime und territoriale Gebietsansprüche sowie das in der Verfas­sung verankerte Verbot, sich an militäri­schen Auslandseinsätzen zu betei­ligen.

Das wirtschaftliche Erstarken und die militärische Aufrüstung Chinas haben Japans sicherheitspolitische Abhängigkeit von den USA in dramatischer Weise weiter verstärkt. Gleichzeitig trat der Gegensatz zur wirtschaftlichen Abhängigkeit von China in den 2010er Jahren offen zutage. Für die japanische Außen- und Sicherheitspolitik wurde es immer schwieriger, die USA sowohl in Asien wie auch auf Japans Seite zu halten und Chinas politischen Einfluss wann immer möglich zu begrenzen. Mehr noch als Australien schien die Einbindung Indiens für Japan eine Option zu eröffnen, mit diesem Dilemma künftig besser umgehen zu können. Dies wurde möglich durch die Ausdehnung militäri­scher Aktivitäten über den Asien-Pazifik hinaus in den wiederentdeckten geopoli­tischen Raum des Indo-Pazifiks.

Die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA im Jahre 2016, dessen Japan-Bild durch Erinnerungen an den amerika­nisch-japanischen Wirtschaftskrieg in den 1980er Jahren geprägt war, hätte daher nicht ungelegener kommen können. Pre­mier Abe sah sich gezwungen, alle Register zu ziehen, Trump bei guter Laune zu halten, um wirtschafspolitischen Druck ebenso abzuwenden wie Forderungen, deutlich höhere Beiträge für die Aufrechterhaltung der US-Militärpräsenz zu leisten. Gleich­zeitig ließ sich Präsident Trump auch von der durch Abe propagierten Idee des Indo-Pazifiks überzeugen.

Den USA würde die Ausdehnung des strategischen Raums von Asien-Pazifik in den Indischen Ozean nicht nur die Unterstüt­zung Indiens sichern, um ein Gegengewicht gegen China zu bilden. Auch Australien und Japan könnten als regional viel akti­vere Partner stärker in das Vorhaben einbe­zogen werden, die US-amerikanische Hege­monialstellung in der Region zu bewahren.

Andere Staaten der Region haben eine eigene Sicht auf die Ursachen für die Insta­bilität in ihrem Umfeld und für mögliche Gegenmaßnahmen. Bei ihnen dominiert vor allem die Sorge vor einer zunehmend instabilen regionalen Ordnung, die aus einer eskalierenden Großmächterivalität und einer daraus resultierenden erneuten Blockbildung hervorgehen könnte. Diese Bedrohungswahrnehmung eint eine ganze Reihe ansonsten heterogener regionaler Akteure wie Südkorea, seinerseits US-Alli­ierter, oder auch die ASEAN-Staaten und die Inselstaaten des Südpazifiks.

Die Quad als Symptom regionaler Unsicherheit Das Quad-Format, ebenso wie andere mini­laterale Initiativen, erscheint zusehends komplementär sowohl zu den auf militä­rischen Beistand ausgerichteten, traditio­nell bilateralen Bündnissen als auch zu den bislang wenig effektiven, ASEAN-zentrier­ten multilateralen Foren wie dem East Asia Summit (EAS) oder dem ASEAN Regional Forum (ARF). Aus einer funktionalen Per­spektive ist der Quad insofern durchaus robust: Er basiert auf engen bilateralen Beziehungen der Partner und ist im Unter­schied zu den etablierten multilateralen Foren der Region viel stärker output- als pro­zessorientiert. So versucht beispielsweise die Indo-Pacific Partnership for Maritime Domain Awareness der Quad, die Staaten der Region bei der Bekämpfung illegaler maritimer Aktivitäten zu unterstützen. Dies vor allem durch Bereit­stellung von Satelli­tendaten über Schiffsbewegungen, die mit den Daten der auto­matic identification systems abgeglichen wer­den können. Da viele ille­gale Fischerboote ihre automatic identification systems gezielt abschalten, bieten die bereit­gestellten Satel­litendaten neue Möglichkeiten, sie dennoch zu orten und aufzubringen.

Infolgedessen verfügt der Quad mittlerweile über ein gewisses Maß an Legitimität über den engen Mitgliederkreis hinaus. Der Präsident Indonesiens, das derzeit den ASEAN-Vorsitz innehat, bezeichnete den Quad denn auch unlängst als »Partner, nicht Wettbewerber« bei den Bemühungen der ASEAN, regionale Stabilität und Frieden zu bewahren. Minilaterale Formate wie der Quad werden auch für Staaten wie Vietnam oder Indonesien immer interessanter. Grund dafür sind die Flexibilität, die Out­put-Orientierung und der Umstand, dass diese Formate unterhalb der Schwelle mili­tärischer Allianzen angesiedelt sind. Da­durch wiederum verlieren die etablierten multilateralen ASEAN-zentrierten Organisationen weiter an Bedeutung.

Ungeachtet dessen ist der Quad mehr als 15 Jahre nach dem ersten Treffen und trotz verstärk­ter Zusammenarbeit – vor allem zur Wah­rung maritimer Sicherheit – eher ein Symptom für regionale Instabilität als eine Lösung für dieses Problem.

Dies liegt vor allem daran, dass der Quad keine Antwort auf das strukturelle Problem der rivalisierenden Machtansprüche der USA und Chinas bietet. Das Format ist in erster Linie eine institutionelle Reaktion auf diese Rivalität. Chinesische Hegemo­nialansprüche, die sich auf die gesamte Region richten, stoßen auf Bestrebungen, die Vorherrschaft der USA (US primacy) in eben dieser Region aufrechtzuerhalten; die damit verbundene Konfrontation folgt zwingend einer Nullsummenlogik.

Wenngleich seine Mitglieder den Quad als Beitrag zu regionaler Stabilität und Kooperation preisen, ist das Format in­sofern fester Bestandteil der strategischen Rivalität zwischen den USA und China. Er kann deshalb nur unter der Prämisse als Beitrag zur Lösung des Problems regionaler Instabilität gelten, dass regionale Stabilität durch ein Zurückdrängen Chinas erreicht werden soll. Diese Prämisse wird allerdings weder von der Mehrzahl der Staaten in der Region noch überall in Europa geteilt. Selbst im Falle kurzfristiger Erfolge bei der Zurückdrängung des chinesischen Einflusses bleibt zudem fraglich, ob eine solche Eindämmungsstrategie – sollte sie in Zu­kunft genügend Unterstützung finden – dauerhaft durchgesetzt werden könnte. Implizit liegt dieser Strategie die Annahme zugrunde, dass China als Reaktion seine als nationale »Kerninteressen« deklarierten machtpolitischen Ziele aufgibt oder zumin­dest deren Verfolgung temporär einstellt. Keine dieser Reaktionen ist aber derzeit er­kennbar. Im Gegenteil: Nahezu ausnahms­los sind größere Spannungen das Resultat.

Mehr noch: Durch die militärische Auf­rüstung der letzten Jahrzehnte und unter dem politischen Imperativ, seine »Kerninter­essen« zu verteidigen, vermag China seine Nachbarschaft jederzeit zu destabilisieren. Dabei verlagert es die Rivalität jedoch ver­stärkt auch auf die geoökonomische Ebene. Mittels Initiativen wie der BRI und anderer außenwirtschaftspolitischer Instrumente versucht die chinesische Führung, die Inter­essen ärmerer Staaten an schnellem Wirt­schaftswachstum und Infrastrukturausbau für sich zu nutzen. Die Quad-Mitglieder konnten hierauf bislang weder qualitativ noch quantitativ zufriedenstellende Antwor­ten geben. Neben erheblich größeren Inves­titionen in Entwicklungshilfe und höheren Beiträgen an deren Projekte müssten etwa auch die Funktionsweise der Kapitalmärkte und die Regeln des Welthandels im Sinne der Interessen ärmerer Staaten reformiert wer­den; außerdem müssten die Quad-Mitglie­der eigene protektionistische Maßnahmen redu­zieren und die bilateralen Beziehungen zu den ärmeren Staaten über viele Politik­felder hinweg umfassend intensivieren.

Aus der Sicht deutscher Außen­politik muss unabhängig hiervon jedoch beachtet werden, dass minilaterale Kooperations­formate wie der Quad in einer regionalen Ordnung, die sich in einer Übergangsphase befindet, zusehends an Bedeutung gewinnen.

Quad: Implikationen für Deutsch­land und die Europäische Union Die wachsende Bedeutung der Quad wurde bereits 2021 auf europäischer Ebene ersicht­lich. In ihrer Indo-Pazifik-Strategie bekun­dete die Europäische Kommission Interesse an einer Kooperation im Rahmen des Formats. Der Umgang mit dem Quad stellt Deutschland und die EU zumindest vorder­gründig vor ein Dilemma. Einerseits propa­gieren europäische Akteure – Deutschland zum Beispiel in den Indo-Pazifik-Leitlinien – unter dem zentralen Begriff der regelbasier­ten Ordnung einen VN-zentrierten effek­tiven Multilateralismus und Inklusivität. Andererseits tendieren viele der sogenann­ten gleichgesinnten Quad-Partner in der Region zu exklusiven bi- und minilateralen Kooperationsansätzen. Dies obwohl eigent­lich alle Arbeitsgruppen der Quad Problembereiche bearbeiten, die auch – eventuell sogar nachhaltiger – auf regionaler oder gar globaler multilateraler Ebene behandelt werden könnten. Der Stellenwert multilateraler regionaler Institutionen wie der ASEAN oder dem Pacific Islands Forum sinkt gleich­zeitig weiter.

Auch die angeblich gemeinsamen demokratischen Werte der Quad-Mitglieder, eines der zentralen Merkmale des Formats, stehen oft nicht im Einklang mit dem Demokratie­verständnis der meisten politischen Ak­teure in Europa.

Denn die Betonung dieses Merkmals dient im Kontext der Sicherheitspolitik im Indo-Pazifik hauptsächlich dazu, sich gegen das autokratische China abzugrenzen. Tat­sächlich waren bis zu den letzten Regierungswechseln zu den amtierenden Ad­ministrationen in Washington, Tokio und Canberra keine der vier Quad-Führungen durch demokratiefreundliche Politik auf­gefallen. Im Gegenteil: Indem sie den Fokus auf das autoritäre China und dessen ille­gitime und illegale Praktiken richteten, wurden nicht selten Angriffe der regieren­den Parteien auf eigene demokratische Institutionen relativiert und unterschätzt; das gilt vor allem für die USA und Indien. Im letzten Vision Statement der Quad werden die vormals sehr stark betonten gemein­samen demokratischen Werte denn auch nicht mehr erwähnt.

Das erwähnte Dilemma für die EU ist allerdings eher theoretischer als praktischer Natur. Da insbesondere Europas sicherheits­politische Gestaltungsmacht im Indo-Pazi­fik äußerst gering ist, ist die EU in der Pra­xis längst zu mehrheitlich exklusiven, vor allem bilateralen Kooperationen mit »gleich­gesinnten« Quad-Partnern übergegangen. Beispiele dafür sind neu ins Leben gerufene sogenannte 2+2-Dialogformate, etwa der deutschen Außen- und Verteidigungsministerinnen oder ‑minister mit ihren Amtskol­leginnen und ‑kollegen sowie Teilnahmen der Marine, Luftwaffe und des Heeres der Bundeswehr an Übungen unter anderem mit den Streitkräften Australiens und Japans.

Die wesentliche Frage scheint daher eine viel pragmatischere zu sein: Welchen Mehr­wert bietet die Quad, und gegebenenfalls die Kooperation mit ihr, wenn es darum geht, die regionale Stabilität im Indo-Pazifik zu bewahren? Eine Antwort hierauf ist janusgesichtig. Denn die Quad versucht einerseits immer öfter, mit funktionalen Ansätzen auf konkrete regionale Herausforderungen in verschiedenen nichtmilitärischen Politikfeldern zu reagieren. Diese funktionalen, output-orientierten Ansätze werden in der Region zusehends positiv ge­wertet und haben die Legitimität der Quad erhöht. Die Quad könnte daher künftig entsprechende minilaterale Initiativen für andere Staaten öffnen. Dies böte die Mög­lichkeit, die Rolle der Quad in der Region inklusiver zu gestalten und gegebenenfalls sogar zur Multilateralisierung einzelner Quad-Initiativen durch aktive Mitwirkung anderer Staaten beizutragen, die dem For­mat nicht angehören.

Auf der anderen Seite ist der Quad aber mehr Symptom als Lösung des Problems regionaler Instabilität. Unabhängig davon, ob hauptsächlich die Führung in Peking oder die chinesisch-amerikanische Groß­mächterivalität für die Instabilität der Region verantwortlich gemacht wird: Klar ist, dass weder Regierungen in Peking noch in Washington in der Lage sein werden, die Eskalationsspirale zu durchbrechen.

Zweifellos sind chinesische Gebiets­ansprüche im Ost- und Südchinesischen Meer und auf Taiwan unmittelbare Ur­sachen für Spannungen. In anderer Hin­sicht vergrößern wiederum die Spannungen zwischen China und den USA mittelbar auch die Sorgen vor allem Japans und Australiens, die ihnen ihre stetig wachsenden sicher­heitspolitischen Abhängigkeiten vom zu­neh­mend unverzichtbaren, aber auch un­berechenbaren Verbündeten USA bereiten.

Als Konsequenz dieser destabilisierenden Wechselwirkung zwischen China und den USA (sowie Japans und Australiens als Ver­bündeten der USA) ist es ratsam, dass euro­päische Entscheidungsträger darauf achten, die Kooperation mit regionalen Akteuren nicht auf die Quad-Mitglieder zu begrenzen. Das bedeutet nicht, die Augen vor der wach­senden Bedeutung der Quad und anderer minilateraler Initiativen zu verschließen. Eine Entschärfung der wechselseitigen Eskalation erscheint derzeit aber nur mög­lich, indem mit einer Vielzahl von Partnern in der Region kooperiert wird, vorzugsweise jenen, die keine großmachtpolitischen Am­bitionen hegen. Im Rahmen eines solchen Kreises von Akteuren müssten gemeinsam Ideen für ein Management der Großmächte­rivalität entwickelt werden; das Hauptaugen­merk sollte darauf liegen, den Ausbruch militärischer Konflikte zu verhindern. Deutschland und andere europäische Staa­ten sollten schon jetzt signalisieren, dass sie derartige künftige Initiativen unterstützen.

Dr. Felix Heiduk ist Leiter der Forschungsgruppe Asien, Dr. Christian Wirth Wissenschaftler in dieser Forschungsgruppe.

© Stiftung Wissenschaft und Politik, 2023

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01.10.2023

22. Juni 1941 – Wir vergessen nicht! Sowjetisches Ehrenmal Berlin – Heiner Bücker, Coop Anti-War Café

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cooptv.wordpress.com, Heruntergeladen am 1. Oktober 2023, 18:35 Uhr

Der Deutsch-Sowjetische Krieg begann heute vor 81 Jahren am 22. Juni 1941 mit dem sogenannten Unternehmen Barbarossa. Ein Raub- und Vernichtungskrieg gegen die UDSSR von unvorstellbarer Grausamkeit. In der Russischen Föderation wird der Krieg gegen Deutschland als Großer Vaterländischer Krieg bezeichnet.


Bis zur Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 starben ca. 27 Millionen Bürger der Sowjetunion, die Mehrheit davon Zivilisten, Nur zum Vergleich: Deutschland verlor weniger als 6,350.000 Millionen Menschen, 5,180.000 davon Soldaten. Es war ein Krieg der wie das faschistische Deutschland erklärte gegen den jüdischen Bolschewismus und die slawischen Untermenschen gerichtet war.

Heute 81 Jahre nach diesem historischen Datum des faschistischen Angriffs auf die Sowjetunion unterstützten Deutschlands führende Kreise wieder dieselben rechtsradikalen und russophoben Gruppen in der Ukraine mit denen wir bereits während des 2. Weltkriegs kooperiert haben. Diesmal gegen Russland.

Ich möchte aufzeigen, welches Ausmaß an Scheinheiligkeit und Lügen von den deutschen Medien und Politikern betrieben wird, wenn jetzt eine noch stärkere Bewaffnung der Ukraine propagiert und die völlig unrealistische Forderung aufgestellt wird, die Ukraine müsse den Krieg gegen Russland gewinnen, oder zumindest dürfe die Ukraine diesen Krieg nicht verlieren – während immer weitere Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet werden.

Das im Frühjahr 2014 durch einen Putsch in der Ukraine installierte rechtsradikale Regime hat intensiv daran gearbeitet, eine faschistische Ideologie in der Ukraine zu verbreiten. Der Hass gegen alles Russische wurde permanent genährt und hat immer mehr zugenommen.

Die Verehrung rechtsextremer Bewegungen und ihrer Führer, die mit den deutschen Faschisten im 2. Weltkrieg zusammenarbeiteten hat immens zugenommen. Beispielsweise für die paramilitärische Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN), die den deutschen Faschisten bei der Ermordung abertausender Juden half, und für die Ukrainische Aufständische Armee (UPA), die zig-Tausende von Juden und andere Minderheiten ermordet hat. Die Pogrome richteten sich übrigens auch gegen ethnische Polen, sowjetische Kriegsgefangene und pro-sowjetische Zivilisten.

Insgesamt kamen 1,5 Millionen, ein Viertel aller im Holocaust ermordeten Juden, aus der Ukraine. Sie wurden von deutschen Faschisten und ihren ukrainischen Helfern und Helfershelfern verfolgt, gejagt und brutalst ermordet.

Seit 2014, seit dem Putsch wurden in erstaunlichem Tempo Denkmäler für Nazi-Kollaborateure und Holocaust-Täter errichtet. Es gibt inzwischen hunderte Denkmäler, Plätze und Straßen, zu Ehren von Nazi-Kollaborateuren. So viele wie in keinem einzigen anderen Land in Europa.

Eine der wichtigsten Personen, die in der Ukraine verehrt wird, ist Stepan Bandera. Der 1959 in München ermordete Bandera war ein rechtsradikaler Politiker und Nazi-Kollaborateur, der eine Fraktion der OUN anführte.

2016 wurde ein Kiewer Boulevard nach Bandera benannt. Besonders obszön deshalb, weil diese Straße nach Babi Jar führt, zu der Schlucht am Stadtrand von Kiew, an der deutsche Nazis mit Unterstützung ukrainischer Kollaborateure in zwei Tagen weit über 30.000 Juden in einem der größten Einzelmassaker des Holocaust ermordeten.

In zahlreichen Städten gibt es Denkmäler auch für Roman Shukhevych, ein weiterer wichtiger Nazi-Kollaborateur, der die Ukrainische Aufständische Armee (UPA) befehligte, verantwortlich für die Ermordung von Tausenden von Juden und Polen. Nach ihm wurden auch Dutzende von Straßen benannt.

Eine weitere wichtige, von den Faschisten verehrte Person ist Jaroslav Stezko der 1941 die sog. Unabhängigkeitserklärung der Ukraine verfasste und die Deutsche Wehrmacht willkommen hieß. Stezko versicherte in Briefen an Hitler, Mussolini, und Franco, dass sein neuer Staat ein Teil von Hitlers Neuer Ordnung in Europa sei. Außerdem erklärte er: „Moskau und die Juden sind die größten Feinde der Ukraine.“ Kurz vor der Nazi-Invasion versicherte Stezko (dem OUN-B-Führer) Stepan Bandera: „Wir werden eine ukrainische Miliz organisieren, die uns helfen wird, die Juden zu entfernen.“

Er hielt Wort – die deutsche Besatzung der Ukraine wurde von schrecklichen Pogromen und Kriegsverbrechen begleitet, an denen die OUN-Nationalisten teils führend beteiligt waren.

Nach dem Krieg lebte Stezko bis zu seinem Tod in München, von wo aus er Kontakte mit vielen Resten nationalistischer oder faschistischer Organisationen wie z.B. aus dem Taiwan Chiang Kai-sheks, aus Franco-Spaniens, und Kroatiens aufrecht erhielt. Er wurde Präsidiumsmitglied in der World Anti-Communist League.

Es gibt auch eine Gedenktafel für Taras Bulba-Borovets den von den Nazis ernannten Anführer einer Miliz die zahlreiche Pogrome durchführte und viele Juden ermordete. Und es gibt eine Reihe weiterer Denkmäler für ihn. Nach dem Krieg ließ er sich wie viele Nazi-Kollaborateure, in Kanada nieder, wo er eine ukrainischsprachige Zeitung leitete. In der kanadischen Politik gibt es viele Unterstützer der Nazi-Ideologie Banderas.

Es gibt auch einen Gedenkkomplex und ein Museum für Andryi Melnyk, Mitbegründer der OUN, der ebenfalls auf engste mit der Wehrmacht zusammenarbeitete. Der deutsche Einmarsch in die Ukraine 1941 wurde mit Spruchbändern und Proklamationen wie „Ehre Hitler! Ehre sei Melnyk!“ zelebriert. Nach dem Krieg lebte er in Luxemburg und war eine feste Größe in ukrainischen Diaspora-Organisationen.

Jetzt 2022 fordert sein Namensvetter Andryi Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland immerfort mehr schwere Waffen. Melnyk ist ein glühender Bewunderer Banderas, an dessen Grab er in München Blumen niederlegte und dies sogar stolz auf Twitter dokumentierte. In München leben überdies viele Ukrainer, die sich regelmäßig am Grab Banderas versammeln.

All dies sind nur einige wenige Ausschnitte des faschistischen Erbes der Ukraine. In Israel weiß man darum und schließt sich vielleicht auch deshalb den massiven antirussischen Sanktionen nicht an.

Der Präsident der Ukraine Selinsky wird in Deutschland hofiert und im Bundestag willkommen geheißen. Sein Botschafter Melnyk ist häufiger Gast in deutschen Talkshows und Nachrichtensendungen. Wie eng die Verbindungen zwischen dem jüdischen Präsidenten Selenskyj und dem faschistischen Asow-Regiment ist, zeigte sich beispielsweise als Selenskyj bei einem Videoauftritt vor dem griechischen Parlament auch rechtsradikale Asow-Kämpfer zu Wort kommen ließ. In Griechenland verwehrten sich die meisten Parteien gegen diesen Affront.

Sicherlich verehren nicht alle Ukrainer diese menschenverachtenden faschistischen Vorbilder, aber ihre Anhänger sind in großer Anzahl in der ukrainischen Armee, in den Polizeibehörden, im Geheimdienst und in der Politik vertreten. Weit über 10.000 russischsprachige Menschen haben wegen diesem von der Regierung in Kiew angestacheltem Hass gegen Russen seit 2014 im Osten der Ukraine in der Donbassregion ihr Leben verloren. Und jetzt in den letzten Wochen nehmen die Angriffe gegen Donezk im Donbass nochmals massiv zu. Es gibt hunderte Tote und Schwerstverletzte.

Mir ist unbegreiflich, dass die deutsche Politik wieder dieselben russophoben Ideologien unterstützt, auf deren Basis das Deutsche Reich 1941 willige Helfer vorfand, mit denen man eng kooperierte und gemeinsam mordete.

Alle anständigen Deutschen sollten vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte, der Geschichte von Millionen ermordeter Juden und Abermillionen ermordeter Sowjetischer Bürger im 2. Weltkrieg jegliche Zusammenarbeit mit diesen Kräften in der Ukraine zurückweisen. Auch die von diesen Kräften in der Ukraine ausgehende Kriegsrhetorik müssen wir vehement zurückweisen. Nie wieder dürfen wir als Deutsche an einem Krieg gegen Russland in irgendeiner Form beteiligt sein.

Wir müssen uns zusammenschließen und uns diesem Irrsinn gemeinsam entgegenstellen.

Wir müssen offen und ehrlich versuchen, die russischen Gründe für die militärische Sonderoperation in der Ukraine zu verstehen und warum die überwiegende Mehrheit der Menschen in Russland ihre Regierung und ihren Präsidenten darin unterstützen.

Ich persönlich will und kann die Sichtweise in Russland und die des russischen Präsidenten Wladimir Putin sehr gut nachvollziehen.

Ich hege kein Misstrauen gegen Russland, denn der Verzicht auf Rache gegen Deutsche und Deutschland bestimmte seit 1945 die sowjetische und danach auch die russische Politik.

Auch die Menschen in Russland hegten bis vor Kurzem zumindest keinen Groll gegen uns, obwohl fast jede Familie Kriegstote zu beklagen hat. Bis vor Kurzem konnten die Menschen in Russland zwischen Faschisten und der deutschen Bevölkerung differenzieren. Aber was geschieht jetzt?

Alle mühsam aufgebauten freundschaftlichen Beziehungen drohen jetzt abzureißen, ja sie werden potentiell zerstört.

Die Russen wollen ungestört in ihrem Land und zusammen mit anderen Völkern leben – ohne ständig von westlichen Staaten bedroht zu sein, weder durch den unablässigen militärischen Aufmarsch der NATO vor Russlands Grenzen, noch indirekt durch den hinterhältigen Aufbau eines Anti-Russlands in der Ukraine unter Ausnutzung historischer nationalistischer Irrtümer.

Es geht also zum einen um die schmerzliche und beschämende Erinnerung an den so ungeheuerlichen wie grausamen Vernichtungskrieg, den das faschistische Deutschland der gesamten Sowjetunion – vor allem der ukrainischen, der belorussischen und der russischen Republik angetan hat.

Zum anderen um das ehrende Gedenken der Befreiung Europas und auch Deutschlands vom Faschismus, die wir den Völkern der UdSSR verdanken, einschließlich der daraus erwachsenden Verpflichtung, für eine gedeihliche, vernünftige und friedliche Nachbarschaft mit Russland in Europa einzustehen. Damit verbinde ich Russland verstehen und dieses Russland Verstehen (wieder) politisch wirksam zu machen.

Wladimir Putins Familie überlebte die Blockade Leningrads die ab September 1941 900 Tage andauerte und fast 1 Million Tote kostete, die meisten Menschen verhungerten. Die totgeglaubte Mutter Putins wurde bereits abtransportiert, als der verletzt nachhause zurückkehrende Vater, bemerkt haben soll, dass seine Frau noch atmete. Er rettete sie dann vor dem Abtransport in ein Massengrab.

Dies alles müssen wir verstehen und heute gedenken und uns auch in großer Ehrerbietung vor dem sowjetischen Volk verneigen.

Vielen Dank.


Info: https://cooptv.wordpress.com/2022/07/04/22-juni-1941-wir-vergessen-nicht-sowjetisches-ehrenmal-berlin-heiner-bucker-coop-anti-war-cafe


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

01.10.2023

180-Grad-Kehrtwende Londons: Keine Entsendung von Soldaten in Ukraine

freeassange.rtde.life, 1 Okt. 2023 13:48 Uhr

Londons Politik scheint dem Wetter im Königreich gleich zu werden ‒ unbeständig. Erst erklärt der Verteidigungsminister Shapps, man werde britische Soldaten in die Ukraine schicken. Kurz danach rechtfertigt sich Premierminister Sunak und dementiert dies.


Quelle: AFP © DANIEL LEAL


Archivbild: Britische Militärangehörige


Der britische Premierminister Rishi Sunak hat die Erklärung des Verteidigungsministers Grant Shapps dementiert, wonach das britische Militär angeblich in die Ukraine geschickt werde. Der Premierminister wörtlich:

"Es werden keine britischen Soldaten in den aktuellen Konflikt geschickt."

Zuvor hatte der britische Verteidigungsminister erklärt, dass das Vereinigte Königreich die Möglichkeit der Stationierung seiner Streitkräfte in der Ukraine zur Ausbildung von ukrainischen Soldaten erwäge.


Ukraine-Krieg: Großbritannien sucht direkte Konfrontation mit Russland





Ukraine-Krieg: Großbritannien sucht direkte Konfrontation mit Russland






Bei einem Besuch in Burnley am Sonntag brachte Sunak zum Ausdruck, er wolle die Situation "absolut klarstellen", und behauptete, Shapps habe nicht gemeint, dass britische Soldaten während des Konflikts mit Russland in der Ukraine stationiert würden. Das Vereinigte Königreich bilde schon seit langem ukrainische Soldaten auf britischem Boden aus, hieß es.

Sunak zufolge habe der Verteidigungsminister eigentlich gemeint, dass "es durchaus möglich sein könnte, dass wir eines Tages in der Zukunft einen Teil dieser Ausbildung in der Ukraine durchführen". Aber das sei "etwas Langfristiges, nicht etwas für das Hier und Jetzt", so der britische Premierminister.

Mehr zum Thema - Ex-Präsident Medwedew: Britische Ausbilder der ukrainischen Soldaten sind "legitimes Ziel" Russlands

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freeassange.rtde.life/international/182372-180-grad-kehrtwende-londons-keine


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01.10.2023

Weltweit über 900 US-amerikanische Militärstützpunkte – und alles nur für den Frieden?

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globalbridge.ch, 01. Oktober 2023 Von: in Allgemein, Militär, Politik

(Red.) Während die großen Medien der NATO-Länder die eigene Politik als dem Frieden verpflichtet darstellen, zeigt die Landkarte weltweit über 900 US-amerikanische Militärstützpunkte. Auffallend sind auch zunehmende Militär-Aktivitäten im pazifischen Raum. Selbst deutsche Kriegsschiffe sind dort unterwegs. Was aber hat Deutschland dort zu suchen? Alle diese Fakten dürfen nie in Vergessenheit geraten! Es ist das erklärte Ziel der USA, die ganze Welt politisch und militärisch zu beherrschen. Aber wollen wir das wirklich? Auch in Europa? (cm)

Man schaue sich diese Karte an, auf der für jeden US-Militärstützpunkt die bekannten Daten abgerufen werden können.


Hier zum Anklicken. (https://worldbeyondwar.org/de/no-bases)


Es erscheint ein Text, dort bitte nach unten scrollen und einen Moment warten, bis die Karte erscheint, die bewegt werden kann und auf der jeder Stützpunkt angeklickt werden kann, worauf auf der rechten Seite die Daten – Größe des Stützpunktes, Anzahl militärisches Personal, etc – abgelesen werden kann.


US-Militärstützpunkte weltweit


Zu einem älteren Artikel zum gleichen Thema.


Info: https://globalbridge.ch/weltweit-ueber-900-us-amerikanische-militaerstuetzpunkte-und-alles-nur-fuer-den-frieden


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Weiteres:




Das Militärimperium der USA: Eine visuelle Datenbank


Die Vereinigten Staaten von Amerika unterhalten im Gegensatz zu jeder anderen Nation ein riesiges Netzwerk ausländischer Militärbasen auf der ganzen Welt.

Wie ist diese entstanden und wie wird sie weitergeführt? Einige dieser physischen Anlagen befinden sich an Land, das als Kriegsbeute besetzt ist. Die meisten werden durch die Zusammenarbeit mit Regierungen aufrechterhalten, von denen viele brutale und repressive Regierungen von der Präsenz der Basen profitieren. In vielen Fällen wurden Menschen vertrieben, um Platz für diese militärischen Einrichtungen zu schaffen, wodurch den Menschen oft Ackerland entzogen wurde, die lokalen Wassersysteme und die Luft in großem Umfang verschmutzt wurden und als unerwünschte Präsenz existierten.

Um diese Datenbank zu erkunden, klicken Sie auf Kartenmarkierungen oder verwenden Sie das Dashboard, um eine Auswahl zu treffen:


Learn About US Military Bases
View Mode: 

Navigate map and click on markers to learn about each military base. Refine your selection with optional controls.

Select by:

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Design mit © Mapbox und © OpenStreetMap by World BEYOND War.

Warum wir diese Datenbank erstellt haben
Diese visuelle Datenbank wurde recherchiert und entwickelt von World BEYOND War um Journalisten, Aktivisten, Forschern und einzelnen Lesern zu helfen, das immense Problem der übermäßigen Kriegsvorbereitung zu verstehen, das unweigerlich zu internationalem Mobbing, Einmischung, Drohungen, Eskalation und Massengräueln führt. Indem wir das Ausmaß des amerikanischen Imperiums militärischer Außenposten veranschaulichen, hoffen wir, die Aufmerksamkeit auf das umfassendere Problem zu lenken. Dank an davidvine.net für eine Vielzahl von Informationen, die hierin enthalten sind.

Regierungstypen
Wir arbeiten ständig daran, die Kategorisierung der Nationen zu aktualisieren, wenn sich die Nationen ändern. Bitte senden Sie uns Ihre Kommentare und Informationen. Wir definieren die von uns verwendeten Typen wie folgt.

Repräsentative Demokratie: verfügt über ein relativ hohes Maß an Selbstverwaltung und bürgerlichen Freiheiten.
Fehlerhafte Demokratie: verfügt über ein Mindestmaß an Selbstverwaltung und bürgerlichen Freiheiten.
Hybrid: hat eine formale Struktur und einen Anspruch oder Anspruch auf eine repräsentative Regierung.
Autoritär: hat jeglichen ernsthaften Anspruch auf Repräsentation oder Respekt gegenüber Gruppen oder Einzelpersonen aufgegeben.
Brutal bedrückend: Machtmissbrauch ohne Rücksicht auf den Willen des Volkes oder den Schutz des Einzelnen.
Kolonien: vom Ausland aus regiert, ohne Vertretung durch die ausländische Regierung.

Wie kannst du helfen
Bitte helfen Sie mit, die Nachricht zu verbreiten, dass Informationen über das Militärimperium der USA der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Diese Datenbank ist noch in Arbeit und verwendet Informationen aus verschiedenen öffentlichen Datenquellen. Wenn Sie Fehler oder Auslassungen sehen, bitte lassen Sie es uns wissen.

World BEYOND War bemüht sich um Finanzierung, um die Forschung, Datenerfassung und Softwareentwicklung für dieses Projekt und andere damit verbundene Karten-/Datenbankprojekte fortzusetzen, die die Probleme der globalen Militarisierung hervorheben. Wir hoffen, diese App auf die folgenden drei Arten verbessern zu können:

Weitere Länder einbeziehen

Die aktuelle Version enthält nur Daten über die ausländischen Außenposten der USA, aber zukünftige Versionen dieser App werden Informationen über ausländische Militärstützpunkte enthalten, die von allen Nationen unterhalten werden.

Größerer Umfang an Informationen über jede Basis

Es gibt viele Informationen über die Auswirkungen ausländischer Militärbasen auf lokale Gemeinschaften und Bevölkerungen. Wir hoffen, mehr Datenpunkte verfolgen zu können, die mehr Aspekte der schwerwiegenden Probleme abdecken, die durch diese militärischen Außenposten verursacht werden.

Software-Verbesserung

World BEYOND War hofft, weiterhin originelle, qualitativ hochwertige und informationsreiche Präsentationen für die globale Antikriegsbewegung produzieren zu können. Dies erfordert Investitionen in Programmier- und UX-Fähigkeiten. Wir suchen nach Mitteln, um diese App zu verbessern, sie für verschiedene Arten von Bildschirmen anzupassen und es uns zu ermöglichen, informationsreichere Präsentationen verschiedener Art zu erstellen.

Bitte werden Sie ein World BEYOND War Spender um dieses und andere Projekte zu unterstützen. Wenn Sie unsere Aktivitäten für Close Military Bases sponsern oder dazu beitragen möchten, bitte kontaktieren Sie uns.

Erfahren Sie hier mehr über Stützpunkte und unsere Kampagne zu deren Schließung.


Info: https://worldbeyondwar.org/de/no-bases


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01.10.2023

Asylstreit geht weiter, Nato interveniert weiter – und Vertreibung aus Bergkarabach

lostineu.eu, vom 30. September 2023

Die Watchlist EUropa vom 30. September 2023 – heute mit der Wochenchronik

Deutschland macht den Weg für die Asylreform frei, hieß es diese Woche in Brüssel, nachdem Kanzler Scholz ein Machtwort gesprochen und die Grünen auf Linie gebracht hatte. Sie mußten ihre – durchaus berechtigten – humanitären Bedenken zurückstellen.

Doch anders als erwartet, ist die Kuh immer noch nicht vom Eis. Denn Innenministerin Faeser hat Änderungen an der sog. Krisenverordnung ausgehandelt, die die Internierung von Asylbewerbern erleichtert und auch sonst einige Zumutungen enthält.

Das geht nun Italien zu weit. Regierungschefin Meloni will die Änderungen prüfen, was einige Tage dauern könnte. Zudem liegt sie mit Deutschland im Clinch, weil Berlin die Seenotretter mitfinanziert, die die Migranten nach Italien bringen.

Wie der Streit ausgeht, ist offen. Selbst wenn es eine Einigung geben sollte, wird es aber noch einige Wochen dauern, bis die Asylreform endgültig beschlossen werden kann. Denn es laufen noch Verhandlungen mit dem EU-Parlament!

Gegen die aktuelle Flüchtlingskrise hilft das zähe EU-Gesetzgebungsverfahren gleich gar nicht. Und auch nicht gegen die drohende Überlastung Deutschlands. Dafür wären ganz andere Maßnahmen nötig…

Was war noch? Die armenische Enklave Bergkarabach ist nach dem azerbaidschanischen Militäreinsatz verloren, die Menschen sind zum größten Teil nach Armenien geflohen. Die EU und Deutschland haben untätig bei der Vertreibung zugeschaut.

Außerdem war Nato-Generalsekretär Stoltenberg in Kiew, um der Ukraine weitere Unterstützung zuzusichern. Nach der gescheiterten Gegenoffensive greifen die Alliierten mehr und mehr in den Krieg ein, wie es scheint…

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Ukraine: Die Gegenoffensive war ein Fehlschlag – muß nun die Nato ran? 29. September 2023

Die ukrainische Gegenoffensive hat keine nennenswerten Erfolge gebracht, wie die „New York Times“ eindrucksvoll belegt. Muß nun die Nato ran? Ein Besuch von Generalsekretär Stoltenberg in Kiew wirft Fragen auf.

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Das Nordstream-Attentat wird wohl nie aufgeklärt 26. September 2023

Ein Jahr nach dem Anschlag auf die Nordstream-Pipelines wird die Aufklärung weiter verschleppt. Die Bundesregierung hält ihre Erkenntnisse geheim, die EU ermittelt nicht, die NATO schweigt. Bleibt der Kriegsakt gegen eine wichtige europäische Infrastruktur ungesühnt?

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Baerbock

Ethnische Säuberung? Baerbock warnt Putin und tut: nichts 25. September 2023

In Bergkarabach verdichten sich Hinweise auf eine ethnische „Säuberung“. Außenministerin Baerbock sieht aber nicht Aserbaidschan, die Türkei oder die EU in der Pflicht – sondern Russland.

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Die wichtigsten Themen im Überblick:

Ukraine-Krieg

Wirtschaftskrieg

Flüchtlingskrise

Berg-Karabach

Europawahl

Die neuesten Beiträge zu diesen Themen finden Sie im Menü unter „Hot in EUrope“.


Info: https://lostineu.eu/asylstreit-geht-weiter-nato-hilft-ukraine-und-bergkarabach-ist-verloren


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01.10.2023

Offener Brief an die Ruhr-Universität Bochum: Kein Platz füranti-palästinensischen und antimuslimischen Rassismus!

(aus e-mail von Ingrid Rumpf, 1. Oktober 2023, 11: 26 Uhr

Liebe Nahost-Interessierte,


hier wieder eine Bitte um Unterschrift. Leider eilt es und sollte _*bis

heute abend unterschrieben sein*_. Bitte Namen und Anschrift an Leon

(s.o.) schicken. Der Brief ist im Anhnag.


Grüße


Ingrid Rumpf


Hier das Anschreiben der InitiatorInnen (s.o.): An der Ruhr-Uni Bochum soll es im Oktober-November sehr üble Veranstaltungen vorgeblich zu »Antisemitismus« geben, in Wahrheit wird es darum gehen jegliche Kritik an Israel zu diskreditieren. Dagegen habe ich mit anderen einen offenen Brief verfasst, den wir von Organisationen und Einzelpersonen unterzeichnen lassen und am kommenden Montag veröffentlichen wollen.)



1. Forderung:
In den kommenden Wochen sollen an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mehrere Veranstaltungen stattfinden, die sich vorgeblich um das Thema Antisemitismus drehen: zum einen die „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ (Zeitraum Oktober-November 2023) und zum anderen der Workshop „Jenseits von Kritik – Israelbezogenen Antisemitismus erkennen und
reflektieren“ (18.10.2023).


In Wahrheit aber werden hier der universitäre Rahmen und die einbezogenen Wissenschaftler:innen missbraucht, um jegliche Kritik am Staat Israel und seiner Politik als „antisemitisch“ zu diffamieren und so im Umkehrschluss die von Menschenrechtler:innen und Wissenschaftler:innen attestierte Apartheid und den anhaltenden Kolonialismus in Palästina, die seit Jahrzehnten bestehende militärische Besatzung, den Landraub, den völkerrechtswidrigen Siedlungsbau und die fortlaufenden Menschenrechtsverletzungen durch Tel Aviv zu legitimieren.


Wir, die unterzeichnenden Organisationen und Einzelpersonen, fordern die Leitung, die Dozierenden und den ASTA der Ruhr-Universität Bochum daher auf, von diesen Veranstaltungen in ihrem derzeit geplanten Format Abstand zu nehmen! Die Wissenschaft in Deutschland hat sich immer wieder für Unrecht einspannen und instrumentalisieren lassen. Folgen Sie dieser Tradition nicht!
Beziehen Sie klar Stellung gegen Rassismus, Kolonialismus und Kriegsverbrechen und für Völker-
recht, Selbstbestimmung und einen gerechten Frieden im Nahen Osten!


2. Ausführliche Begründung:
Der Kampf gegen Antisemitismus ist wichtig und nach wie vor notwendig. Was ab kommendem
Monat an der RUB stattfinden wird, hat aber weder etwas mit Kampf gegen Antisemitismus noch
mit Wissenschaft (allein) etwas zu tun. Vielmehr werden hier der gute Wille sowie die wissenschaftliche Arbeit zahlreicher Dozierender und Forschender für anti-palästinensische und antimuslimische Stimmungsmache missbraucht.


Keine Zusammenarbeit mit ADL und Co!
Deutlich wird das bei den „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ daran, dass zwischen den wis-
senschaftlichen Vorträgen einzelne Events platziert wurden, die von einschlägig bekannten Organisationen veranstaltet werden. Zu nennen ist hier in erster Linie die sog. „Anti-Defamation Le-
ague“ (ADL), die die Abschlussveranstaltung in der Hand hat und die den Anwesenden erklären
will, wie man angeblich gegen Antisemitismus kämpft. Die ADL jedoch ist keine antirassistische
Organisation, im Gegenteil: Anders als ihr Name suggeriert, war sie in ihrer Geschichte selbst im-
mer wieder Teil groß angelegter Diffamierungskampagnen und arbeitete bereits in den 1940er und 1950er Jahren mit dem berüchtigten „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ zusammen,
(1) das damals vor allem Jagd auf (vermeintliche) Kommunist:innen und auf Schwarze Bürgerrechtsakti- vist:innen machte. Zudem soll sie in der Vergangenheit mutmaßliche Sozialist:innen, Anti-Apartheid-Aktivist:innen, den afroamerikanischen NAACP, pro-nicaraguanische und pro-palästinensischen Solidaritätsinitiativen sowie Aktivist:innen und Unterstützer:innen der israelischen Gruppe „Shalom Achshaw“ (Frieden jetzt) in den USA bespitzelt und die gesammelten Informationen an das südafrikanische Apartheidregime sowie den israelischen Geheimdienst weitergeleitet haben.(2)

Als Teil des „American Israel Public Affairs Committee“ (AIPAC) legitimiert sie überdies israe-
lische Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen und hat u. a. die Nahost-Politik Donald Trumps unterstützt.
(3) Jegliche Kritik an Israel wird von der ADL als antisemitisch verunglimpft. Vor diesem Hintergrund riefen 2020 zahlreiche antirassistische, jüdische, friedenspolitische und Bürgerrechts-Organisationen in den USA zum Boykott der ADL auf.(4)


Neben der ADL verhält sich auch die „Amadeu Antonio Stiftung“ (AAS) extrem einseitig und
höchst problematisch zum sogenannten Palästina-Konflikt: So behauptet die AAS etwa, die Aussage, Israel sei ein Apartheid-Staat, falle unter „israelbezogenen Antisemitismus“.
(5) Dass Israel tatsächlich ein Apartheid-Staat ist, wurde in jüngster Zeit von „Amnesty International“(6) und „Human Rights Watch“(7) sowie von „B’Tselem“, der größten israelischen Menschenrechtsorganisation,(8) hinreichend dargelegt. So sehen es auch die mittlerweile mehr als 2.800 vornehmlich jüdischenund israelischen Personen und Persönlichkeiten, darunter anerkannte Wissenschaftler:innen, Journalist:innen, Künstler:innen, Politiker:innen, Theolog:innen und Rabbis, die die Petition „The Elephant in the Room“ unterzeichnet haben.(9) Sie alle wären demnach Antisemit:innen. Die AAS relativiert also den realen Rassismus in Israel unter dem Deckmantel des Kampfs gegen Antisemitismus.


Ähnliches gilt für die „Recherche- und Informationsstelle für Antisemitismus“ (RIAS), die am
18. Oktober einen Workshop zu „israelbezogenem Antisemitismus“ für studentische Amtsinhaber:innen der RUB durchführen soll. So wird im Jahresbericht 2022 der RIAS auf Seite 25 eine antisemitische, den Holocaust relativierende Schmiererei mit einem Graffiti „Israel = Apartheid“ gleichgesetzt.
(10) Pro-palästinensischen Aktivist:innen, die in Berlin-Neukölln Stolpersteine putzten, wird von RIAS auf Seite 21 des angeführten Berichts vorgeworfen, demonstratives Holo-
caust-Gedenken zu betreiben, um ihren angeblichen Antisemitismus zu legitimieren.
(11) Angesichts dessen halten wir es für offensichtlich, dass RIAS nicht geeignet ist, über tatsächlichen israelbezogenen Antisemitismus (wie er etwa von deutschen Neonazis und Reichsbürger:innen betrieben wird) aufzuklären, da RIAS diesen nicht von Kritik an Israel und dem Eintreten für die Rechte der Palästinenser:innen differenzieren kann bzw. will.


Kein Weiter so!
Es ist nicht das erste Mal, dass die RUB mit anti-palästinensischem und antimuslimischem Rassismus unter dem Deckmantel des Kampfs gegen Antisemitismus auffällt: Im Oktober 2020 lud „RUB bekennt Farbe“ (RbF), die auch diesmal zu den Organisator:innen der hier kritisierten Veranstalungsreihe zählen, Stephan Grigat ein, der vermeintlich über Antisemitismus aufklären sollte, in Wahrheit aber gegen Muslime und den Islam hetzte.
(12) RbF hat sich bis heute nicht von diesem Vorfall distanziert. Ende 2021 gab es Protest nachdem in der Studierendenzeitung :bsz ein Interview mit einer Palästina-Aktivistin erschienen war, daraufhin Druck auf die Redaktion ausgeübt,(13) die Interviewte als angebliche Antisemitin diffamiert und der Artikel schließlich (von der :bsz selbst) zensiert wurde.(14) Obendrein machte die :bsz diesen „Ausrutscher“ wieder gut, indem sie in einer der nächsten Ausgaben über vermeintlichen Antisemitismus aufklärte, wobei sie sich völlig unkritisch auf den weithin kritisierten „3-D-Test“ stützte,(15) ein in den 2000er Jahren von der rechtsradikalen „Likud“-Regierung entwickeltes Modell, um jegliche Kritik an Israel als antisemitisch zu delegitimieren. Dass seit März 2021 mit der „Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus“ ein von 359 internationalen Wissenschaftler:innen unterzeichnetes Antisemitismus-Konzept existiert, das explizit derlei von staatlicher israelischer Seite forcierten Definitionen widerspricht, hat man in der :bsz offenbar nicht mitbekommen.


Wir verstehen unsere Intervention daher als einen Weckruf an die Verantwortlichen der Ruhruniversität, sowohl im studentischen als auch im lehrenden Bereich:


- Wir rufen die Leitung der RUB, die Dozierenden, den ASTA, die Hochschulgruppen, die :bsz
und alle anderen an der Ruhr-Uni Aktiven, Engagierten und Beschäftigten auf, sich künftig kriti-
scher mit dem Komplex Antisemitismus, Kolonialismus und Palästina auseinanderzusetzen.
- Wir fordern, dass anti-palästinensischer, anti-arabischer und antimuslimischer Rassismus endlich ernst genommen werden, egal von welcher Seite sie kommen!
- Wir appellieren an die Lehrenden und Forschenden der RUB: Machen Sie sich nicht zum wissenschaftlichen Feigenblatt für politische Akteure wie die ADL!
- Wir hoffen in diesem Sinne, dass die „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ an der RUB ent-
sprechend ohne ADL und Co stattfinden werden — oder aber, dass sich zumindest all jene Refe-
rierenden, die sich nicht derart für eine rassistische, völkerrechtswidrige und kolonialistische Po-
litik missbrauchen lassen wollen, aus dem Projekt zurückziehen!


3. Die unterzeichnenden Gruppen:


4. Belege/Endnoten
https://www.bostonreview.net/articles/emmaia-gelman-anti-defamation-league/1
http://www.cs.cmu.edu/afs/cs/project/theo-11/www/naive-bayes/20_newsgroup/talk.politics.mideast/2
77257?fbclid=IwAR2T4ag2Q1RnE5wtqpiZDh7K6zWNzfkVEy98m0F-Li5k7HxtyVj8144V_F8
https://www.jpost.com/diaspora/us-jewish-groups-laud-trumps-courageous-embassy-move-5564263
https://droptheadl.org/the-adl-is-not-an-ally/4
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2022/09/israelbezogener-antisemitismus-falt5 -
blatt.pdf
https://www.amnesty.org/en/wp-content/uploads/2022/02/MDE1551412022ENGLISH.pdf6
https://www.hrw.org/news/2021/04/27/abusive-israeli-policies-constitute-crimes-apartheid-persecution7
https://www.btselem.org/topic/apartheid8
https://sites.google.com/view/israel-elephant-in-the-room/home9
https://report-antisemitism.de/documents/Antisemitische_Vorfaelle_in_Deutschland_Jahresbericht_RIA10 -
S_Bund_2022.pdf
https://report-antisemitism.de/documents/Antisemitische_Vorfaelle_in_Deutschland_Jahresbericht_RIA11 -
S_Bund_2022.pdf
https://www.bszonline.de/2020/10/20/mit-islamfeindlichkeit-gegen-antisemitismus/12
https://www.instagram.com/p/CmZDRAoMcTS/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==13
https://www.bszonline.de/wp-content/uploads/2022/12/bsz-1356-1.pdf14
https://www.bszonline.de/wp-content/uploads/2023/03/bsz-1364.pdf15

01.10.2023

Nachrichten von Pressenza: Berliner Gewerkschafter*innen mobilisieren gegen Aufrüstung und Krieg

aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 1. Oktober 2023, 7:15 Uhr


Nachrichten von Pressenza - 01.10.2023


Berliner Gewerkschafter*innen mobilisieren gegen Aufrüstung und Krieg


Vertreter und Aktivisten aus allen großen Berliner DGB Gewerkschaften (Ver.di, IG Metall, IG Bau, GEW) haben zur aktuellen Situation einen gemeinsamen Aufruf verfasst und sich zusammengeschlossen zum “Berliner Gewerkschaftlicher Ratschlag gegen Aufrüstung und Krieg” Sie haben folgenden Aufruf verfasst: Hunderttausende&hellip;

http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/berliner-gewerkschafterinnen-mobilisieren-gegen-aufruestung-und-krieg/


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Das Urteil ist eine Schande


Schon vor vier Jahren hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Türkei aufgefordert, den zu Unrecht inhaftierten Kulturförderer Osman Kavala sofort freizugelassen. Nun hat das Oberste Berufungsgericht hat das Urteil gegen den Kavala zu lebenslanger Haft bestätigt. Was folgt daraus?&hellip;

http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/das-urteil-ist-eine-schande/


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Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

01.10.2023

Baerbock: "Wenn wir aufhören, die Ukraine zu unterstützen, wird die Butter nicht wieder billiger"

Am vergangenen Freitag war die Außenministerin Annalena Baerbock in Augsburg, um die Grünen beim Wahlkampf in Bayern zu unterstützen. Dabei hielt sie eine Rede, wobei sie auch auf die aktuelle Ukraine-Politik zu sprechen kam. Dabei führte sie aus: "Auch ich weiß, wie viel teurer der wöchentliche Einkauf mittlerweile geworden ist. Aber wir wissen alle genau so, wenn wir sagen würden, 'jetzt hören wir auf, die Ukraine zu unterstützen', dann wird die Butter ja nicht wieder billiger."


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freeassange.rtde.life/kurzclips/video/182032-baerbock-wenn-wir-aufhoeren-ukraine


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01.10.2023

Europa hat in seinem Krieg mit Russland eine vernichtende Niederlage erlitten

freedert.online, 30 Sep. 2023 20:01 Uhr,Von Jelena Karajewa

Eine hochrangige westliche Delegation ist in die Ukraine gereist. Im Anschluss erklärte der französische Verteidigungsminister vor Ort, dass Kiew keine Waffen mehr umsonst erhalten werde. Der Stellvertreterkrieg scheint verloren, nun versucht der Westen noch, Geld daran zu verdienen, solange es geht.


© Ukrainian Presidential Press Office via AP


NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bei ihrem Treffen in Kiew


Die Leiter europäischer Verteidigungsministerien – genauer Großbritanniens und Frankreichs – sind in Begleitung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit einem Sonderauftrag nach Kiew gereist. Die hochrangigen Beamten wollen sich selbst vom "Erfolg der Gegenoffensive" überzeugen. Sie wollen wissen, wie und mit welchen militärischen Mitteln diejenigen vorgehen, die seit einem Monat versuchen, zumindest die erste Linie der russischen Verteidigung in der Zone der militärischen Spezialoperation zu durchbrechen.

Die NATO-Leute sind wirklich neugierig darauf, wie sich diese ganze Armada von Hightech-Waffen, die zur Vernichtung russischer Soldaten geschickt worden war, als absolut nutzlos herausstellte und in ihre Einzelteile zerlegt wurde. Der milliardenschwere militaristische Godzilla muss wohl auf etwas aufgeschlagen sein. Und was genau dieses Etwas ist, will die Delegation in Erfahrung bringen.

Kiews Gegenoffensive war von langer Hand geplant worden, 50 Länder hatten sich auf die eine oder andere Weise daran beteiligt. Sie hatten sich in der sogenannten Ramstein-Gruppe getroffen. Der Operationsplan war nicht von den allerletzten Narren, sondern von Spezialisten ausgearbeitet worden. Es folgte ein Reinfall – nicht des Kollektivs an sich, sondern des unvorstellbar großen westlichen militärisch-industriellen Komplexes.


Ausweitung des Ukraine-Kriegs nach Deutschland? Dann wird der Tod atomar sein




Meinung

Ausweitung des Ukraine-Kriegs nach Deutschland? Dann wird der Tod atomar sein






Wie üblich liegt der Fehler in der Verachtung für den Feind. Sie halten Russland vom allerersten Plan Barbarossa an für einen "Koloss auf tönernen Füßen". Sie dachten, wenn ihre selbst fahrende Haubitze vom Typ Caesar mit der Unterstützung des Leopard-Panzers die russische Armee angreift, dass diese sofort zusammenbrechen würde. Dieses Konstrukt, Konzept und diese Idee bildeten die Grundlage für die Strategie "Wie wir die Russen besiegen".

Der Rest war, offen gesagt, eine Frage der Technik – "wir spucken auf ihre Sorgen um ihre eigene Sicherheit, wir nehmen die Ukraine mit ins Boot, locken sie mit dem europäischen Traum von einem Paradies, und schon ist das Geschäft unter Dach und Fach".

Doch die Realität, die sich erst neulich zeigte, unterscheidet sich stark von den Karten im Hauptquartier und den Bildern im Fernsehen.

Höchstwahrscheinlich haben die Kiewer Ansprechpartner, die öffentlich ihre Angriffsbereitschaft demonstriert hatten, den Europäern bei dem aktuellen Besuch hinter den Kulissen sanft angedeutet, dass sie den Russen nichts entgegenzusetzen haben, und baten daher um Unterstützung, Hilfe und Kredite. Die Reaktion war jedoch unerwartet.

Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu zog eine Bilanz der Gespräche. Er hatte eine ganze Reihe von Spitzenmanagern des französischen militärisch-industriellen Komplexes mitgebracht, um deren Einschätzung der ukrainischen Kampffähigkeit in allen Parametern zu erörtern.

Was Lecornu zu hören bekam, hat ihn offenbar so sehr verblüfft, dass er mehrere sensationelle Aussagen traf. Die Ukraine werde keine kostenlosen Waffen erhalten, sondern für die Lieferungen bezahlen müssen – wenn Kiew die Unterstützung aufrechterhalten will. Der Minister fügte hinzu:

"Dies ist eine große Chance für die Entwicklung unseres militärisch-industriellen Komplexes."

Auf die Frage, was er damit sagen wollte, antwortete Lecornu, dass eine Situation, in der die französische Armee entwaffnet wird, nicht in die heutige Zeit passe. Es werde Lieferungen geben, aber gegen Geld. Zum Abschluss entschuldigte sich der Minister, stellte aber klar, dass man in Zukunft Freundschaft und Geschäft trennen muss.


Sarkozy irrt – Russland braucht Europa nicht





Meinung

Sarkozy irrt – Russland braucht Europa nicht






Der Besuch der europäischen Militärdelegation in der Ukraine war also von europäischem Pragmatismus geprägt. Man kann über ihre Technokraten denken, was man will, aber auch sie machen manchmal ihre Arbeit. Sie sind sich der Dringlichkeit des Problems bewusst und verstehen und akzeptieren die Einschätzung der Geschehnisse des russischen Präsidenten Wladimir Putin – wenn auch gezwungenermaßen und nicht so lautstark. Drei Wochen vor der Reise der hohen Beamten nach Kiew erklärte Putin nämlich unmissverständlich und militärisch klar:

"Dies ist kein Ausrutscher – es ist ein Reinfall."

Wenn eine Gegenoffensive scheitert (die im NATO-Hauptquartier, im Pentagon und an mindestens einem Dutzend anderer geheimer und streng geheimer Orte vorbereitet wurde), ist es in der Tat nicht weit zur Niederlage und zur Kapitulation.

Ein Bild für das Fernsehen anbringen zu können, auf dem den Europäern von den "Erfolgen der ukrainischen Armee" berichtet wird, ist nicht dasselbe wie das Durchbrechen zumindest der ersten russischen Verteidigungslinie. Dies sind sehr unterschiedliche Verfahrensweisen.

Was bleibt also Europa jetzt zu tun?

Ein Ausweg wäre, wie der Leiter des französischen Verteidigungsministeriums recht zynisch formulierte, damit zu beginnen, Waffen an Kiew zu verkaufen, und es dann (nach Vorauszahlung und anschließender vollständiger Abrechnung) selbst mit Russland klarkommen zu lassen. Sollen die Ukrainer doch so kämpfen, wie sie es können. Wie viele dabei sterben werden, ist nicht das Problem der Europäer. Den Ukrainern wurde der "europäische Traum" verkauft. Sie haben ihn gekauft. Europa hat sie mit Waffen und Geld unterstützt, doch nun ist der Laden zum Zählen des Geldes geschlossen, und der Geldautomat funktioniert auch nicht.

Diese Option ist am wahrscheinlichsten, denn es ist schwer vorstellbar, dass die Franzosen, die im Prinzip schon lange vergessen haben, was es heißt, ein Land zu verteidigen, irgendwo in der ukrainischen Steppe für "Freiheit und Fortschritt" kämpfen würden.


Diamantenpaket: G7 wollen russische Edelsteine verbieten





Analyse

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Aber es gibt im Westen nicht nur Menschen, die relativ vernünftig sind, es gibt auch Menschen, die noch in Rachegefühlen schwelgen. Manche wollen ihren "Großvater in den Schützengräben von Königsberg" rächen, manche ihren Vorfahren, der auf dem Eis der Beresina herumgesprungen war.

Europa ist an Russland gescheitert. Das ist natürlich keine Neuigkeit. Neu ist, dass es gegen unser Land in beschämender Weise verloren hat – nicht nach Punkten, nicht nach der Entscheidung des Richters, sondern weil wir einen absolut klaren und unangefochtenen Vorteil hatten. Die militärische Spezialoperation steht für die Verteidigung von Werten, von denen der wichtigste das Leben ist. Wir sind zur Rettung gekommen, wo man uns töten und vernichten wollte. Jetzt müssen sie ihre Lektion endlich gelernt haben. Und wenn nicht, wird sie sich wiederholen!

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen auf RIA Nowosti am 30. September 2023.

Jelena Karajewa ist eine russische Journalistin und Kolumnistin bei RIA Nowosti.


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01.10.2023

Doctorow: Russland erhöht Militärbudget für 2024 um 70%: Was bedeutet das?

seniora.org, vom 30. September 2023

Es ist immer ein Vergnügen, mit WION, dem führenden englischsprachigen globalen Sender Indiens, zu plaudern.

Von Gilbert Doctorow 30.09.2023 - übernommen von gilbertdoctorow.com

Gestern war das besonders der Fall, als der Moderator des Programms eine Reihe sehr wichtiger Fragen zum gerade bekannt gegebenen russischen Militärhaushalt für 2024 stellte, der einen Anstieg der Ausgaben um 70 % gegenüber dem laufenden Jahr aufweist. Natürlich stellt sich die Frage nach den Absichten Russlands: Wie sollen diese neuen Mittel ausgegeben werden? Für welche Waffensysteme? Was für eine Botschaft sendet Russland mit dieser Erhöhung an den Westen? Wie werden sich die erhöhten Militärausgaben auf die Sozialausgaben innerhalb Russlands auswirken, oder anders ausgedrückt: Sind Waffen und Butter ein nachhaltiger politischer Kurs?

In dieser Einleitung werde ich meine Antworten nicht in die Länge ziehen. Ich hoffe, dass die Leser den unten stehenden Link öffnen und der dort dargelegten Logik folgen werden.

Ich kann jedoch sagen, dass ich hier die wichtigsten Gründe für die erhöhten Ausgaben dargelegt habe. Einer davon sind die jüngsten russischen Annahmen darüber, wann der Krieg in der Ukraine enden wird und wie er zu einem allgemeinen Krieg zwischen Russland und der NATO eskalieren könnte, da sich die Regierung Biden dagegen sträubt, die möglicherweise unmittelbar bevorstehende Niederlage in der Ukraine einzugestehen, indem sie den Konflikt ausweitet und NATO-Truppen vor Ort einsetzt. Zum anderen geht es um die Kosten im Zusammenhang mit der annähernden Verdoppelung der Größe der russischen Armee, die jetzt im Gange ist, nachdem vor einem Jahr 300.000 Mann durch die Mobilisierung von Reserven hinzugekommen sind und sich seit Anfang dieses Jahres mehr als 400.000 Freiwillige gemeldet haben.

Was die anderen Themen betrifft, wie die 6 % des BIP, die der neue Militärhaushalt ausmacht, oder das 2 %ige Gesamtdefizit des russischen Haushalts, so erkläre ich in diesem Interview, warum solche Zahlen nicht im luftleeren Raum kommentiert werden können, sondern mit dem verglichen werden müssen, was die Länder im Westen jetzt erleben, sowie mit Russlands eigener sowjetischer Vergangenheit.


Russland erhöht Verteidigungshaushalt |
Strategische Mittel, moderne Bomber, Kampfjets der 5. Generation | Live-Diskussion

Transkript

Shivan Jan:

Hallo zusammen. Ich bin Shivan Jan. Russland wird seine Verteidigungsausgaben bis 2024 um fast 70 % erhöhen, und darüber wollen wir weiter diskutieren. Moskau ist bereit, mehr Mittel für seine Großoffensive in der Ukraine bereitzustellen. Aus dem Dokument des Finanzministeriums geht hervor, dass die Verteidigungsausgaben auf 11,15 Milliarden Dollar steigen sollen, was etwa 6 % des BIP entspricht.

Aber ist dies für Russland eine Entscheidung oder ein Zwang? Zur weiteren Erörterung des Themas haben wir Dr. Gilbert Doctorow aus Brüssel zu Gast. Er ist Analyst für internationale Angelegenheiten und hat mit seinen klaren Gedanken zu Russland schon immer Analysten und Zuhörer gleichermaßen fasziniert. Vielen Dank für Ihre Zeit, Doktor. Ich freue mich, dass Sie bei uns sind.

Dr. Gilbert Doctorow:

Mit Vergnügen, danke für die Einladung.

Shivan Jan:

Richtig. Dr. Gilbert Doctorow, das Wichtigste zuerst. Der Verteidigungshaushalt, den Russland für 2024 vorgesehen hat, ist sogar höher als die Ausgaben für die Sozialpolitik. Glauben Sie, dass Russland angesichts der Tatsache, dass der Krieg in den 20. Monat geht, keine andere Möglichkeit hat, als seine Verteidigung zu verstärken?

Dr. Gilbert Doctorow:

Meiner Meinung nach gibt es mindestens zwei Hauptgründe für die Entscheidung, den Militärhaushalt so zu erhöhen. Einer davon ist die Prognose für die Dauer des Krieges, die nach jüngsten Äußerungen von Verteidigungsminister Schoigu bis ins Jahr 2025 reichen soll. Was er nicht gesagt hat, ist, dass die russischen Berechnungen auch auf der Möglichkeit einer Eskalation beruhen, die sie in einen direkten Konflikt mit der NATO bringt. Die russische Armee bereitet sich also auf einen direkten Konflikt mit der NATO vor.

Die zweite Triebkraft ist die Aufstockung der Zahl der bewaffneten Männer. Vor einem Jahr gab es in Russland eine Mobilisierung, die 300.000 zusätzliche Männer in den Dienst brachte. Im vergangenen Jahr, seit dem 1. Januar dieses Jahres, haben sich in Russland 400.000 Freiwillige für die Armee gemeldet. Damit hat sich die Zahl der bewaffneten Männer in Russland fast verdoppelt, und diese Männer müssen ausgerüstet werden, sie brauchen Uniformen, sie brauchen moderne Kriegsausrüstung, sie brauchen Ausbildung. All das ist teuer, und so bereitet sich Russland auf eine viel größere Armee vor, um nicht nur den ukrainischen Herausforderungen zu begegnen, sondern auch den Herausforderungen der NATO im Allgemeinen.

Shivan Jan:

Dr. Gilbert Doctorow, das ist interessant. Sie haben das Jahr 2025 erwähnt. Darauf bereitet sich Russland bereits vor. Gibt es einen Grund dafür, dass Russland sich auf ein Ende des Krieges im Jahr 2025 oder bis zum Jahr 2025 vorbereitet? Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Dr. Gilbert Doctorow:

Nein. Es wurde kein Grund genannt. Aber ich denke, dass sie sich einfach für den Fall absichern, dass die Biden-Administration den Tatsachen nicht ins Auge sehen will, dass sie den Krieg in der Ukraine verloren hat, und versuchen wird, dies zu vertuschen, damit Biden bei in die Wahlen im Jahr 2024 nicht wegen einem Krieg schlechte Karten hat, den die Ukraine verloren hat. In der Erwartung, dass die amerikanische Regierung den Konflikt ausweiten wird, bereiten sich die Russen also vor.

Shivan Jan:

Der nächste Punkt, Herr Doktor, ist natürlich der offensichtlichste, der hier zu berücksichtigen ist: Die Auswirkungen auf den laufenden Krieg in der Ukraine. Ist das für Russland ein immerwährender Krieg, sodass es nie aufhören wird zu kämpfen, jetzt, wo es auch seinen Verteidigungshaushalt aufstockt, und welche Auswirkungen wird das auf die Ukraine haben?

Dr. Gilbert Doctorow:

All das hängt davon ab, wie Sie die verbleibenden Reserven an Personal, Willenskraft und Mitteln einschätzen, über die die Ukraine verfügt. Einige von uns sind der Meinung, dass der Krieg schon in wenigen Monaten zu Ende sein könnte, da die Ukraine einen Großteil ihrer Reserven aufgebraucht hat, über zu wenig Leute verfügt und bereit ist, von der Offensive in die Defensive überzugehen. Wie viel Kraft die Russen in ihrer zu erwartenden Offensive aufbringen werden, lässt die Frage nach einem Zusammenbruch der ukrainischen Armee und einer Kapitulation offen.

Andererseits: Wenn die massive Unterstützung durch die USA und die NATO anhält, wird sich der Krieg in die Länge ziehen und möglicherweise eskalieren. Diese Berechnungen sind jetzt nur Spekulationen und wir müssen abwarten, wie die amerikanische Regierung reagiert.

Shivan Jan:

Das stimmt. Das ist zu diesem Zeitpunkt eher spekulativ. Ich möchte den Fokus jetzt auf die Vereinigten Staaten und den militärisch-industriellen Komplex lenken. Während die USA die Ukraine bewaffnet haben, haben mehrere andere westliche Nationen ihre alten und überflüssigen Waffen in der Ukraine entsorgt, um von den USA neuere Waffen zu kaufen. Die alten F-16, bei denen viele NATO-Staaten zugestimmt haben, sie an die Ukraine abzugeben, oder die veralteten S-300, die kürzlich von Belgien zugesagt wurden. Hier gibt es einige Beispiele. Haben Sie das Gefühl, dass der Krieg in gewisser Weise den militärisch-industriellen Komplex der USA stärkt, während die Ukraine zu einer Müllhalde für alte Waffen wird?

Dr. Gilbert Doctorow:

Ja und nein. Halten wir fest: Der größte Waffenkauf der letzten Zeit   – wie Sie sagen   – um die Armee zu modernisieren und sich gleichzeitig von nicht mehr geeigneten Waffen zu trennen, die noch aus der Zeit von vor dem Ende des Kalten Krieges stammten: Das Beispiel ist Polen. Polen hat vor ein paar Monaten 1.000 Panzer bestellt, und zwar nicht in den Vereinigten Staaten, sondern in Südkorea. Ich glaube, dieser Auftrag hatte einen Wert von 5 Milliarden. Es ist also ein Irrtum anzunehmen, dass alle Neuanschaffungen von Waffen und moderner Ausrüstung an die Vereinigten Staaten vergeben werden.

Andererseits: Die Vereinigten Staaten selbst sind im Begriff, aufzurüsten, und ich denke, dass der dortige Rüstungskomplex umfangreiche Aufträge von der amerikanischen Regierung erhalten wird. Was die Franzosen, die Briten und andere tun, bleibt abzuwarten.

Shivan Jan:

Was könnten also einige der wichtigsten Waffensysteme sein, die Russland mit dem neuen aufgestockten Budget entwickeln würde?

Dr. Gilbert Doctorow:

Nun, Russland wird eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, sowohl auf taktischer als auch auf strategischer Ebene. Es wird sicherlich seine strategische Triade von Waffensystemen zur nuklearen Abschreckung weiter ausbauen. Dazu gehören fortschrittliche Bomber. Dazu gehören auch ihre Kampfjets der fünften Generation. Dafür wird Geld ausgegeben, und wir haben gestern gehört, dass sie gerade die Auslieferung weiterer solcher Kampfjets der fünften Generation an ihre Streitkräfte gefeiert haben.

Ein weiterer Punkt, den wir erwarten können, sind die Ausgaben für Atomwaffentests. Ich denke, dass dies mit ziemlicher Sicherheit in den nächsten sechs Monaten geschehen wird, und zwar nicht nur, um zu beweisen, dass die vor Jahrzehnten gebauten Waffen immer noch funktionsfähig sind und eine Bedrohung darstellen, sondern auch, um eine klare politische Botschaft zu vermitteln, dass Russland bereit ist, seine Atomwaffen einzusetzen, falls und wenn es nötig ist. Da Russland mehrere Jahre lang verschiedene Beleidigungen politischer Natur durch die Vereinigten Staaten hingenommen hat, gibt es im Westen einige, die fälschlicherweise glauben, Russland sei schwach, und Russland holt jetzt sehr schnell auf, um zu zeigen, dass dies nicht der Fall ist.

Shivan Jan:

Es gibt also unterschwellige Botschaften, die ebenfalls gesendet werden und in Zukunft gesendet werden. Der erste Schritt, die Aufstockung des Verteidigungsbudgets, wird sicherlich viele zum Grübeln bringen: Worauf bereitet sich Russland vor?

Und ich möchte das Ganze auch einmal aus der Perspektive Russlands betrachten. Wenn sie also ihren Verteidigungshaushalt aufstocken, muss es... Oder besser gesagt, ich würde Sie fragen: Gibt es einen Kompromiss in anderen Bereichen, in denen Russland weniger ausgeben würde, um sein eigenes Funktionieren zu gewährleisten?

Dr. Gilbert Doctorow:

Dies ist eine ausgezeichnete Frage, und ich glaube, ich habe eine passende Antwort darauf. Sie haben erwähnt, dass 6 % des BIP für das Militär aufgewendet werden sollen. Das klingt ziemlich viel, wenn man bedenkt, dass die Vereinigten Staaten vielleicht 3 % und Europa weniger als 2 % aufwenden. Aber bedenken Sie, dass in der Sowjetunion 25 % des BIP für das Militär aufgewendet wurden, und das war einer der Gründe für ihren Zusammenbruch. Die Russen sind sich der Grenzen dessen, was man mit Militärausgaben tun kann, ohne der Wirtschaft zu schaden, durchaus bewusst.

Auch die 6 %   – das muss ich sagen   – hängen davon ab, welche Berechnungen Sie für die Umrechnung von Rubel in Dollar verwenden. Auf jeden Fall haben die Russen versichert, dass der Ausbau des Militärs nicht auf Kosten der zivilen Wirtschaft gehen wird, und Finanzminister Siluanow hat wiederholt   – und das wurde jede Woche im russischen Fernsehen ausgestrahlt   –, dass die Regierung allen ihren sozialen Verpflichtungen nachkommen wird.

Die Ausweitung der Industrie, die Reindustrialisierung, die jetzt als Folge der Sanktionen stattfindet, erhöht die Gesamtproduktion des verarbeitenden Gewerbes, das einen steuerpflichtigen Teil der Wirtschaft darstellt. Mit der Zeit werden also weitere Steuereinnahmen aus dem verarbeitenden Gewerbe hinzukommen, um das Defizit auszugleichen.

Wenn wir nun von den 6 % sprechen, die in das Militär fließen: Das gesamte Haushaltsdefizit wird jetzt auf 2 % geschätzt. Das mag sich viel anhören, aber wenn Sie gestern die Zeitungen gelesen haben, wissen Sie, dass die Regierung von Ministerpräsidentin Maloni in Italien ein Defizit von 5 % im laufenden Haushalt hat. Das sind also alles relative Größen. Für sich allein genommen können die russischen Zahlen missverstanden werden. Man muss sie in den allgemeinen Kontext dessen stellen, was Ihre Regierungen im Westen und anderswo mit ihrem Geld machen.

Shivan Jan:

Dr. Gilbert Doctorow, ich hatte diese Fragen geplant, aber ich möchte Sie auch dazu befragen, nur eine letzte Frage, bevor wir Sie gehen lassen. Für die Welt ist Russland diese große Supermacht, die in die Ukraine eingedrungen ist. So wird es wahrgenommen: Jeder versteht, dass die Ukraine eine Menge Unterstützung von den westlichen Nationen erhält, aber Russland wird immer noch als der Aggressor angesehen und betrachtet. Es ist dort der Aggressor. Aber was ist Ihre Perspektive? Die meisten von uns haben das schon immer so gesehen: Es kam immer von der russischen Seite.

Geben Sie uns ein paar Hinweise darauf, warum Sie der Meinung sind, dass die Ukraine hier nicht im Recht ist und dass Russland, wie auch immer es mit seiner so genannten militärischen Sonderoperation in der Ukraine vorgeht, immer noch das Recht hat, das zu tun, was es tut.

Dr. Gilbert Doctorow:

Nun, es gibt Leute, die keine Russland-Experten sind, wie John Mearsheimer, Professor für internationale Politik an der Universität von Chicago, der Dekan der Realist School, die genau dasselbe sagen wie ich, nämlich dass Russland von den Vereinigten Staaten und ihren NATO-Verbündeten absichtlich provoziert wurde. Und dies wurde erst vor wenigen Tagen von Jens Stoltenberg in seinen Erklärungen, wie der Krieg zustande gekommen ist und warum Russland beschlossen hat, die Invasion im Zeitraum zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 durchzuführen, erneut bestätigt.

Aber ich möchte auch folgendes richtig stellen: Meine Aufgabe ist es, der anderen Seite zuzuhören und zu erklären, was die andere Seite sagt. Aber ich bin nicht die andere Seite. Wenn ich auf der russischen Seite Unwahrheiten oder Falschaussagen entdecke, bin ich sehr schnell dabei, diese aufzudecken. Wenn wir nicht verstehen, was die Russen sagen und denken, sind wir nicht in der Lage, die Probleme richtig anzugehen und Lösungen zu finden.

Shivan Jan:

Es ist immer ein Vergnügen, mit Ihnen zu sprechen, Sir. Was ich am meisten bewundere, ist Ihre Klarheit der Gedanken. Ihre Worte sind immer berechnet und Sie treffen jedes Mal den Punkt. Ich danke Ihnen vielmals. Wir werden Sie wieder anrufen, um mit Ihnen über viele andere Dinge zu sprechen, die uns in der nächsten Zeit, insbesondere bis 2025, beschäftigen werden. Ich denke, dass Russland und die Ukraine ein Thema sind, das in nächster Zeit nicht verschwinden wird. Vielen Dank für Ihre Zeit, Dr. Gilbert Doctorow, und für alle Ihre Erkenntnisse.

Dr. Gilbert Doctorow:

Das ist sehr freundlich von Ihnen.

Quelle: https://gilbertdoctorow.com/
Mit freundlicher Genehmigung von Gilbert Doctorow
Die Übersetzung und das Transkript besorgte Andreas Mylaeus


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=4498&mailid=1926


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

01.10.2023

Amerika, das nicht so schöne, hat kein Recht, andere Länder zu belehren

seniora.org, vom 29. September 2023, von Larry Johnson - übernommen von sonar21.com

Larry Johnson: "Amerika ist wie ein gestresster Crack-Süchtiger, der dringend eine Intervention braucht."


(Red.) Die Videos, die Larry Johnson hier dokumentiert, sind nichts für schwache Nerven. Jeder unserer Politiker, der sich für die Atlantik Brücke einsetzen und uns Amerika als unverzichtbaren Partner aufdrücken wollen, sollte dies als Pflichtprogramm bekommen. Wohl gemerkt: das ist keine russische Propaganda, sondern ausschließlich Dokumentarmaterial aus amerikanischen Mainstream-Medien!(am)

Ich warne Sie im Voraus   – die folgenden Videos sind schwer anzusehen. Es wird davon abgeraten, während des Anschauens zu essen. Sie wollen einen Eindruck davon bekommen, wie verkorkst die Dinge in den Vereinigten Staaten sind? Als ich eines der Videos auf YouTube aufrief, wurde mir eine Werbung für NetJets gezeigt. Stellen Sie sich das vor. Ich sehe gleich ein Video mit Drogenabhängigen und psychisch kranken Obdachlosen, und der Algorithmus zeigt mir einen Dienst, der sich an die oberen 1 % der wohlhabenden Amerikaner wendet. Und glauben Sie mir, ich bin nicht wohlhabend. Diese Gegenüberstellung einer groß angelegten Werbung mit einem Video über massives menschliches Leid ist bezeichnend dafür, was aus den Vereinigten Staaten geworden ist.

Die Zahl der Obdachlosen in unseren "fruchtbaren Ebenen" ist enorm. Allein in Los Angeles hat das Büro des Bürgermeisters mehr als 46.000 gezählt. Das entspricht in etwa der Größe der 12 ukrainischen Brigaden, die im Juni die unglückselige Gegenoffensive gestartet haben.

Vor dreißig Jahren war Obdachlosigkeit nicht üblich. Ja, es gab sie, aber nicht in dem epidemischen Ausmaß, das wir heute sehen. Ich glaube, das ist eine menschliche Zeitbombe, die darauf wartet zu explodieren. Amerika zerstört sich selbst, indem es Billionen von Dollar nach Übersee schickt, um nicht enden wollende Militäroperationen (Euphemismus für "Kriege") zu finanzieren, während sich die Amerikaner, die drogenabhängig sind oder mit psychischen Krankheiten kämpfen, häufen. Noch sind sie keine Leichen, aber die Menschen auf diesen Straßen bewegen sich in diese Richtung. Das Wall Street Journal berichtete vor ein paar Monaten, dass die Zahl der Obdachlosen steigt.

https://www.youtube.com/watch?v=IORHNscvnbk

Ich denke, die Vereinigten Staaten haben das Recht verloren, andere Länder über Menschenrechtsverletzungen zu belehren. Die Amerikaner müssen in den verdammten Spiegel schauen. Wir leben in einem heruntergekommenen Glashaus und werfen mit Steinen (und Raketen) auf andere Länder.


Die folgenden Videos behandeln New York City, Boston, Philadelphia, Los Angeles, San Francisco, Portland (Oregon) und Seattle. Zunächst zu New York City:

https://www.youtube.com/watch?v=92GFIFmyzdE

Die Bilder aus Boston wurden in der Nähe der Harvard-Universität aufgenommen:

[Tictoc-video   – Link über https://sonar21.com/america-the-not-so-beautiful-has-no-business-lecturing-other-countries/].

Die Kensington Avenue in Philadelphia wird als Drogen-Zombie-Apokalypse beschrieben:

https://www.youtube.com/watch?v=Kvhx-MGDor8

Dann ist hier Los Angeles:

https://www.youtube.com/watch?v=8mzDbUOymV8&t=2s

San Francisco war einmal einen Besuch wert. Diese Tage sind vorüber:

https://www.youtube.com/watch?v=PMGJ71xiaek

Portland, Oregon ist ein weiterer Alptraum:

https://www.youtube.com/watch?v=wTtMqp5_1ck

Und dann ist hier Seattle, Washington:

https://www.youtube.com/watch?v=UX3QBKVFkUc


Mich interessiert besonders, was meine Leser, die außerhalb der Vereinigten Staaten leben, darüber denken. Der amerikanische "Traum" zieht immer noch Millionen von illegalen Einwanderern an. Ich vermute, dass sie jetzt zu der Erkenntnis kommen, dass Amerika zu einer Mad-Max-Höllenlandschaft wird. Ich bezweifle, dass die Militärplaner im Pentagon darüber nachdenken, was mit den Lieferketten passieren würde, die diese Großstädte am Leben erhalten, wenn wir in einen Krieg mit China oder Russland ziehen. Der vollständige Zusammenbruch von Recht und Ordnung ist ein Alptraumszenario, das nicht weit hergeholt ist.

Der Winter steht vor der Tür. Während Washington damit beschäftigt ist, sich Gedanken darüber zu machen, wie man der Ukraine mehr Geld zukommen lassen kann, spielen Amerikas politische Führer Nero nach, während Rom brennt. Doch statt einer Stadt, die in metaphorischen Flammen steht, sind es Dutzende.

 Larry Johnson sonar21
Larry C. Johnson ist ein Veteran der CIA und des Büros für Terrorismusbekämpfung des Außenministeriums. Er ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von BERG Associates, das 1998 gegründet wurde. Larry hat 24 Jahre lang die Spezialeinheiten des US-Militärs ausgebildet. Er wurde von der Rechten und der Linken verunglimpft, was bedeutet, dass er etwas richtig gemacht haben muss. Sie können mir auch auf Telegram (t.me/sonar_21 (https://t.me/sonar_21), Patreon und Substack (https://larrycjohnson.substack.com) folgen.

Quelle: https://sonar21.com/america-the-not-so-beautiful-has-no-business-lecturing-other-countries/
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=4496&mailid=1925


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

01.10.2023

Manova-Newsletter der Kalenderwoche 40/2023

aus e.mail von Manova-Magazin<noreply@manova.news>, 30. September 2023, 16:39 Uhr

Manova ist das Magazin für neue Perspektiven und lebendige Debatten. Wir berichten über das, was in den Massenmedien nicht zu finden ist. Anbei übersenden wir Ihnen die Übersicht unserer Artikel der letzten 7 Tage.


Inhaltsverzeichnis

   1. Gabriele Krone-Schmalz: Die Ukraine, Russland und der Westen

   2. Elisa Gratias: Essen als politischer Akt

   3. Lisa Marie Binder: Verfassungswidrige Rechtspraxis

   4. Rüdiger Rauls: Warten auf Wagenknecht

   5. Walter van Rossum: Der Ursprung des Virus

   6. Thomas Eisinger: Zum ersten Mal

   7. Walter van Rossum: Orgien der Unverhältnismäßigkeit

   8. Anke Behrend: Lea

   9. Paul Soldan: Auf der Flucht

  10. Gustav Viktor Śmigielski: Ein harter Weg aus Polen

  11. Lea Söhner: Der Feindkomponist

  12. Werner Thiede: Diktat der Beschleunigung

  13. Hansjörg Stützle: Europa ohne Bargeld

  14. Brigitte Queck: Die Warnung der Mütter

  15. Kerstin Chavent: Mut voraus!

  16. Andrea Wolf-Schuler: Die facettenreiche Wahrheit

  17. Caitlin Johnstone: Der blinde Fleck

  18. Heinrich Leitner: Trotzdem Pazifist

  19. Eric Angerer: Die Klassenkampftradition der USA

  20. Elisa Gratias: Mut macht es möglich

  21. Elke Bauer: Der Pakt mit den Konzernen

  22. Manovas Weltredaktion: Parteiische Schiedsrichter

  23. Rüdiger Rauls: Dammbrüche in Afrika

  24. Henrik Jan Mühlenbein: Menschen unter Menschen

  25. Bente Kristin Stephan: Der entwurzelte Mensch

  26. Nara Petrovič: Kreative Wut




Die Ukraine, Russland und der Westen


Das richtige Verständnis der derzeitigen Krise setzt fundierte Kenntnisse der ukrainischen Geschichte voraus. Exklusivauszug aus „Russland verstehen“.


am Samstag, 30. September 2023, 15:59 Uhr von Gabriele Krone-Schmalz


Wenn man sachkundige Informationen über die Hintergründe des russisch-ukrainischen Krieges bekommen möchte, empfiehlt es sich oft, bei denen nachzuschlagen, die vom politisch-medialen Komplex „gejagt“ werden. Gabriele Krone-Schmalz, die unter anderem ARD-Korrespondentin in Moskau war, ist seit Jahrzehnten eine kompetente Beobachterin dieser Weltregion, wie es nur wenige in Deutschland gibt. Seit 2014 meldete sie öffentlich begründete Zweifel an der offiziellen Berichterstattung über den Maidan-Putsch, die Rolle Putins und die Gewalthandlungen in der Ostukraine an. Nicht überraschend, wurde sie als „Putin-Versteherin“ verschrien, obwohl sie anmerkte, der Einmarsch Russlands in der Ukraine sei „durch nichts zu rechtfertigen“. 2022 weigerte sich der frühere Verlag von Krone-Schmalz, C.H.Beck, ihr Buch „Russland verstehen“ in einer Neuauflage zu veröffentlichen. Es ist das Verdienst des Westend-Verlags, dass dieses wichtige Grundlagenwerk heutigen Lesern jetzt in aktualisierter Version zur Verfügung steht.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/die-ukraine-russland-und-der-westen




Essen als politischer Akt


Frauen auf verschiedenen Kontinenten setzen sich zum Teil unter Lebensgefahr gegen die Zerstörung der Natur durch intensive Landwirtschaft ein.


am Samstag, 30. September 2023, 15:58 Uhr von Elisa Gratias


Essen ist ein Politikum. Was wir jeden Tag auf unsere Teller legen, was wir essen, zerstört unseren Planeten. Die Agrarindustrie hat ein gefräßiges, giftiges System normalisiert, das aus dem Ruder gelaufen ist und sich nur um seinen eigenen Profit kümmert. Die deutsche Ausgabe des Podcasts „No women, no food“ lässt drei Frauen aus der ganzen Welt zu Wort kommen, die jede auf ihre Weise die Nahrungsmittelsysteme revolutionieren.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/essen-als-politischer-akt




Verfassungswidrige Rechtspraxis


Ein ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts kritisiert schwerwiegende Verstöße gegen das Prinzip der Verhältnismäßigkeit in der Justiz der Corona-Jahre.


am Samstag, 30. September 2023, 15:57 Uhr von Lisa Marie Binder


Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Hans-Jürgen Papier, pocht in seinem Vortrag am 18. September 2023 auf der 4. Konferenz der Denkfabrik R21 (1) auf die wesentlichen und tragischerweise in den Corona-Jahren vernachlässigten staatsrechtlichen Statuten unseres Rechtsstaats. Er hält eine rechtswissenschaftliche Aufarbeitung mit Blick auf eine mögliche Wiederholung vergleichbarer Situationen für unabdingbar. Damit meldet sich nach quälend langer Zeit ein Schwergewicht der deutschen Judikative zu Wort und vermag mittels der Dringlichkeit seiner Botschaft nicht nur all diejenigen zu trösten, die ihren Glauben an die Justiz noch nicht begraben wollen. Seine Worte mögen auch die Richterschaft daran erinnern, in allen bislang noch anhängigen Verfahren endlich saubere Verhältnismäßigkeitsprüfungen vorzunehmen, die nur auf der objektivierten Analyse der Gegebenheiten gründen kann, die seit 2020 bestanden haben. Nachzulesen sind diese seit März ebendieses Jahres in den epidemischen Bulletins (2) der Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten des Robert Koch-Instituts.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/verfassungswidrige-rechtspraxis




Warten auf Wagenknecht


An der Gründung einer neuen Partei durch die Linken-Ikone scheinen Teile der Presse mehr interessiert zu sein als diese selbst — über die Gründe darf spekuliert werde.


am Samstag, 30. September 2023, 15:00 Uhr von Rüdiger Rauls


Seit Wochen gibt es kaum ein innenpolitisches Thema, das mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht als die mögliche Gründung einer neuen Partei durch Sahra Wagenknecht. Von der Bild-Zeitung bis hin zu weiten Teilen der Bevölkerung stehen viele einer Neugründung erwartungsvoll gegenüber. Wäre eine solche Partei die passende Antwort auf die Stimmungen in der Gesellschaft und die politische Lage im Land?


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/warten-auf-wagenknecht




Der Ursprung des Virus


Im Manova-Exklusivgespräch erörtert Walter van Rossum mit dem Biologen Markus Fiedler, dem Arzt Gunter Frank und dem Professor der Genetik Günter Theißen die Frage, ob das Coronavirus natürlichen Ursprungs ist oder aus einem Labor stammt.


am Samstag, 30. September 2023, 14:00 Uhr von Walter van Rossum


Es liegen ja ein paar schwere Themen in der Luft, die dringend der Klärung bedürften. Stattdessen speist man das Publikum mit schlecht erzählten Märchen ab oder verklappt die Fragen in den Fluss des Vergessens. Zum Beispiel diese: Wer hat Nord Stream 2 gesprengt? Immerhin war dies der größte Angriff auf zivile Infrastruktur, den es jemals außerhalb eines Krieges gegeben hat. Ein anderes Beispiel: Edward Snowden enthüllte 2013 das globale Abhörsystem des US-amerikanischen Geheimdiensts NSA, die Grundausstattung einer planetarischen Tyrannei. Von Kindesbeinen an hatten wir gelernt, dass dergleichen der Anfang vom Ende sei. Und dann brach Ende 2019 in China eine Seuche aus, die die ganze Welt verändern sollte. Verursacht durch ein hochinfektiöses Coronavirus. Woher kam dieser Säureproteinhaufen eigentlich?


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/der-ursprung-des-virus




Zum ersten Mal


Die heutige Zeit bietet trotz aller beängstigenden Ereignisse nie dagewesene Möglichkeiten.


am Samstag, 30. September 2023, 13:00 Uhr von Thomas Eisinger


Vieles läuft derzeit in politischer Hinsicht mies, und doch gibt es ein Phänomen, das man als das „Gute im Schlechten“ bezeichnen könnte. Die global herrschenden Kräfte haben es mit ihrer freiheitsfeindlichen Agenda, mit ihrer Propaganda und Ausplünderungspolitik so übertrieben, dass nicht wenige bisher sanft Schlummernde dabei sind, aufzuwachen. Das Internet erlaubt es, sich vielseitig zu informieren. Propaganda und Staatshandeln werden zunehmend infrage gestellt, Macht und Geld als Triebkräfte hinter vordergründigen Ereignissen erkannt. Ein ganzheitliches, integrales Weltbild bildet sich heraus, das sich gegen die vorherrschenden Paradigmen des Materialismus und Transhumanismus richtet. Nicht wenige zweifeln das Prinzip autoritärer Führung an und suchen nach alternativen Wegen eines friedlichen, gerechten Zusammenlebens. Je nachdem, wohin man blickt, kann man in der jetzigen Situation stärker die Risiken oder die Chancen betonen. Der Autor hat sich Zweiteres vorgenommen.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/zum-ersten-mal




Orgien der Unverhältnismäßigkeit


Die Schandjustiz während der Corona-Jahre führte viele zuvor als sicher geltende demokratische Rechtsgrundsätze ad absurdum. Exklusivauszug aus „The Great WeSet“.


am Freitag, 29. September 2023, 17:00 Uhr von Walter van Rossum


Für Sven Böttcher heißen die beiden großen Antagonisten auf dem Globus „Bill“ (Gates) und „Wir“ — gemeint sind alle Menschen guten Willens, die an Wahrheit und Freiheit interessiert sind. Der ehemalige WDR-Journalist Walter van Rossum benannte für seine mittlerweile legendäre Talkrunde den „Great Reset“ kurzerhand in „WeSet“ um und positionierte sich so als Gegenspieler Klaus Schwabs. Nun ist das Buch zur Show erschienen, und das hat es in sich. Van Rossum widmet sich im ersten Teil seiner neuen Veröffentlichung der Gefahr, in der wir aufgrund der Unterwanderung der Medien und der Justiz durch eine freiheitsfeindliche, grundrechtsferne Regierungsagenda schweben; im zweiten Teil porträtiert er dann das „Rettende“, jene kleine, aber feine und weiter wachsende Gegenöffentlichkeit und die damit verbundene oppositionelle „Szene“, die sich in den letzten Jahren nicht ohne Erfolg angeschickt hat, dem Konzerngoliath den scheinbar sicheren Sieg zu entreißen. In diesem zweiten von insgesamt drei Textauszügen aus „The Great WeSet“ widmet sich Walter von Rossum einigen Zeitgenossen, die im eingebetteten Justizsystem der Corona-Ära unter die Räder gekommen waren, und stellt die Frage, wer von den handelnden Personen eigentlich wirklich auf die Anklagebank gehören würde.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/orgien-der-unverhaltnismassigkeit




Lea


Eine Kurzgeschichte erzählt davon, wie leicht ein Kind heute zum „Transkind“ erklärt werden kann.


am Freitag, 29. September 2023, 16:00 Uhr von Anke Behrend


Es kann mal vorkommen, dass ein Mädchen gern mit Jungen-Spielzeug spielt — oder umgekehrt. Früher hat man darüber gelächelt und darauf vertraut, dass sich das „auswächst“. Heute bekommen Eltern in solchen Fällen schon mal gesagt, ihre Kleine sei möglicherweise im falschen Körper geboren. Hormonspritzen und später eine geschlechtsangleichende Operation könnten diesen Fehler der Natur richtigstellen. In ihrer Geschichte erzählt Anke Behrend einfühlsam von einem Kinderschicksal in woken Zeiten.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/lea




Auf der Flucht


Während für viele Afrikaner Deutschland das Land ihrer Träume ist, nehmen die Deutschen selbst wegen der eskalierenden Freiheitsberaubung mittlerweile Reißaus.


am Freitag, 29. September 2023, 15:00 Uhr von Paul Soldan


Was treibt Menschen an, ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück an einem anderen, meist unbekannten Ort zu suchen? Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben Neugier auf das Fremde dürfte auch die Suche nach einer besseren Lebensperspektive eine erhebliche Rolle spielen. Deutschland verzeichnet seit dem Jahr 2015 einen durchgehenden Höchststand an Fortzügen. Jedes Jahr verließen immer mindestens 1 Million Menschen das Land — ein Wert, den es seit Bestehen der Bundesrepublik bis dahin nie gegeben hat (1). Einer der Gründe könnte in der engen Verflechtung zwischen Staat und Gesellschaft liegen, der von vielen als bedrückend und einengend empfunden wird. In vielen afrikanischen Ländern existiert dieses Problem nicht so stark. Aus anderen Gründen treibt es die Bewohner dort jedoch verstärkt ins Ausland — vorzugsweise nach Deutschland.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/auf-der-flucht




Ein harter Weg aus Polen


Ein Einwanderer aus unserem Nachbarland erzählt von gescheiterten Träumen, historischen Belastungen und von der Chance, sich menschlich wieder näherzukommen.


am Freitag, 29. September 2023, 14:00 Uhr von Gustav Viktor Śmigielski


Ein Land, das an der einen Seite an Deutschland grenzt, an der anderen an die Ukraine, ein Gebiet also, das uns alle derzeit wie kein zweites beschäftigt. Trotzdem wird in Deutschland nicht sehr viel über Polen nachgedacht. In den alternativen Medien wird oft allenfalls beklagt, das Land habe sich zu eindeutig auf der Seite der USA positioniert und reagiere „russophob“. Dabei gibt es historische Gründe für ein angespanntes Verhältnis zu Russland wie auch zu Deutschland. Es ist daher erhellend, im Rahmen unserer neuen Reihe „Menschen in Deutschland“ das Interview von Gustav Śmigielski mit dem polnischen Einwanderer Henryk Nowak zu lesen, der seit 1985 in Deutschland lebt. Das Schicksal von „Gastarbeitern“ ist ein Aspekt dieser wechselvollen und vielfach belasteten Nachbarschaft. Der brutale Angriffskrieg der Nazis 1939 prägt das Selbstverständnis vieler Polen ebenso wie die Jahrzehnte unter dem Kommunismus und unter russischer Vorherrschaft. All diese Aspekte sind in Henryks Geschichte im Hintergrund gegenwärtig, eines Mannes, der trotz guter Qualifikation und guten Willens in Deutschland keine Karriere machen konnte und im Alter im bescheidenen Verhältnissen lebt. Als Polnischstämmiger und prekär Lebender befindet er sich in doppelter Hinsicht unter dem Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit. Umso mehr lohnt es sich, Henryk zuzuhören, zumal er eine überraschende und berührende Geschichte von Versöhnung zwischen ehemaligen Feinden zu erzählen hat.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/ein-harter-weg-aus-polen




Der Feindkomponist


Der Boykott russischer Künstler wie Tschaikowski zeigt, wie absurd ein solcher kalter Kulturkrieg ist — wir sollten die Schönheit dieser Kunst nun erst recht erkunden.


am Freitag, 29. September 2023, 13:00 Uhr von Lea Söhner


Was hat Pjotr Iljitsch Tschaikowski nur falsch gemacht, dass er nun vielfach von den Spielplänen deutscher Kulturtempel gestrichen wird? Komponierte er schlecht, einfallslos? Mag das Publikum seine Musik nicht? Letztlich wird dem großen Romantiker wohl nur eines zur Last gelegt: Er gehörte dem falschen Volk an. Er weigerte sich schon präventiv im 19. Jahrhundert, sich von Wladimir Putin zu distanzieren, der erst etwa 110 Jahre nach ihm zur Welt kommen sollte. Gerade in Zeiten eines künstlich geschürten Kalten Krieges empfiehlt es sich für an Frieden interessierte Menschen, sich mit der Kultur des „Feindes“ zu befassen. Im Fall Tschaikowskis wird deutlich, wie seelenvoll und zutiefst menschlich russische Musik sein kann — geschaffen von einem Mann, der geliebt und gelitten hat wie auch die Bürger anderer Nationen und dessen Werken man das auch anhört. Der politischen Propaganda können wir nicht trauen, ob sie nun aus dem Westen kommt oder aus dem Osten. Jenseits des politischen Ränkespiels der „Eliten“ lohnt es sich aber immer, den Menschen im Gewand des vermeintlichen Feindes zu entdecken. Für die Autorin ist vor allem russische Kultur der Weg zur Aussöhnung. Ein Text zur Reihe Russlands Schätze, deren Ziel es ist, die liebenswerten Seiten und kulturellen Perlen des Landes zu porträtieren — einmal abseits der tagespolitischen Debatten um den Russland-Ukraine-Konflikt.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/der-feindkomponist




Diktat der Beschleunigung


In einer ohnehin schnelllebigen Zeit erhöht Kanzler Olaf Scholz mit seinem „Deutschland-Pakt“ den Druck, dem die Menschen ausgesetzt sind, noch weiter.


am Donnerstag, 28. September 2023, 17:00 Uhr von Werner Thiede


In dem von Kanzler Olaf Scholz so genannten „Deutschland-Pakt“ fordert er ein schnelleres Deutschland, also die nochmalige Beschleunigung der ohnehin rasant fortschreitenden Digitalisierung. Gerade künstliche Intelligenz ist ja in letzter Zeit so schnell geworden, dass man den bedauernswerten Maschinen eigentlich gar nicht mehr zumuten kann, mit einer so trägen und ineffizienten Lebensform wie dem Menschen zusammenzuarbeiten. Die Misere kann also nur auf eine Weise gelöst werden: Der Mensch muss sich ändern, er muss besser, schneller werden. Damit hier kein Missverständnis auftritt: Natürlich könnten bürokratische Abläufe und auch die Internetverbindung in manchen Regionen schneller werden — aber ist es wirklich das, was die Menschen jetzt brauchen? Und tut ihnen eine solche Entwicklung überhaupt gut? So fragt eigentlich derzeit kaum jemand. Die gestresste und selbst in ihrer Freizeit normem Verfügbarkeitsdruck ausgesetzte Arbeitnehmerschaft muss einfach „da durch“. Der Autor beleuchtet diese neue Entwicklung unter philosophischen wie gesundheitlichen Aspekten.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/diktat-der-beschleunigung




Europa ohne Bargeld


Brüssel gibt vor, Banknoten und Münzen besser schützen zu wollen, und schafft zugleich die Voraussetzungen für ihre Abschaffung.


am Donnerstag, 28. September 2023, 16:00 Uhr von Hansjörg Stützle


Am 28. Juni 2023 brachte die Europäische Kommission einen Verordnungsvorschlag heraus. In dem 21-seitigen Papier geht es um eine Annahmepflicht für Bargeld im Einzelhandel und um die Garantie für die fortwährende Möglichkeit, ohne weite Wege Geld vom Konto abzuheben. Ein guter, wenn auch längst überfälliger Schritt zum Erhalt des Bargelds. Der Vorstoß entpuppt sich jedoch als zahnloser Tiger auf dem Weg in die Bargeldabschaffung.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/europa-ohne-bargeld




Die Warnung der Mütter


In einem offenen Brief appellieren „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ an die Bundesregierung, nicht weiter Öl ins Feuer des Ukrainekriegs zu gießen.


am Donnerstag, 28. September 2023, 15:00 Uhr von Brigitte Queck


Seit Langem gibt es internationale Bemühungen, das Leiden von Kriegsverletzten zu mildern und grausame Formen der Kriegsführung zu ächten. Doch ihr Erfolg hält sich aufgrund der Widerstände einflussreicher Militaristen hinter dem technischen „Fortschritt“ der Rüstungsindustrie in Grenzen. Die Diplomstaatswissenschaftlerin für Außenpolitik Brigitte Queck möchte sich nicht damit abfinden und schrieb am 2. September 2023 im Auftrag der „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ einen offenen Brief an die Bundesregierung und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/die-warnung-der-mutter




Mut voraus!


Aus dem „Mainstream“ auszuscheren, kostet Kraft — aber nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.


am Donnerstag, 28. September 2023, 14:00 Uhr von Kerstin Chavent


Es verlangt uns viel Mut ab, durch die aktuellen stürmischen Zeiten zu navigieren. Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mutig ist es, die eigene Komfortzone zu verlassen, obwohl dadurch Nachteile entstehen können. Solche Menschen braucht es heute. Es braucht beherzte Frauen und Männer, die gegen den Mainstream schwimmen und der Welt zeigen, dass ein anderes Leben möglich ist.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/mut-voraus




Die facettenreiche Wahrheit


In der Klimadiskussion empfiehlt es sich, nicht auf das eigene Recht zu pochen und anderen zuzuhören — verschiedene Positionen können einander ergänzen.


am Donnerstag, 28. September 2023, 13:00 Uhr von Andrea Wolf-Schuler


Überall, im Mainstream wie in den Alternativmedien und selbst in belanglosen Gesprächen begegnet einem das Thema „Klimawandel“. Dieses Phänomen ist nicht erst seit gestern zu beobachten, hat sich in letzter Zeit aber auffällig gesteigert. Was ist im Rahmen dieser Debatte wahr, was falsch? Lassen sich diese beiden Kategorien in einer so komplizierten Frage überhaupt unterscheiden? Oder ist die betreffende Frage überhaupt die wichtigste, über die es nachzudenken gilt? Die Autorin unterbreitet einen Vorschlag, wie wir uns konstruktiv mit unseren verschiedenen Positionen und Wahrheiten auseinandersetzen können, um uns wieder einander zu begegnen.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/die-facettenreiche-wahrheit




Der blinde Fleck


Viele sträuben sich noch immer gegen die Erkenntnis, dass die USA diesen Krieg provoziert haben, weil sie an ein solches Ausmaß von Niedertracht nicht glauben wollen.


am Mittwoch, 27. September 2023, 17:00 Uhr von Caitlin Johnstone


Wenn etwas Schlimmes geschieht, klagen wir den Täter an; wenn etwas sehr Schlimmes, über die Maßen Grauenvolles geschieht, kann es jedoch passieren, dass dieser mit Vorwürfen gar nicht konfrontiert wird. In ihrer Naivität können sich Menschen einfach nicht vorstellen, dass jemand dazu fähig ist — speziell wenn es sich um einen „Freund“ handelt. Sie stecken dann lieber den Kopf in den Sand oder klagen jemanden an, der als Bösewicht im öffentlichen Diskurs schon gut eingeführt ist. Konkret handelt es sich bei diesem Freund um die USA, bei dem Dauerfeind um Russland. Aus machtpolitischen Gründen haben die Vereinigten Staaten Russland in diesen Krieg mit der Ukraine hineingelockt und -gedrängt. Es wäre nicht der erste von ihnen mitinszenierte Konflikt, der Hunderttausende von Opfern gekostet hat, aber es ist der erste seit Langem, der die Welt an den Rand einer atomaren Katastrophe gebracht hat. Gerade die Furchtbarkeit dieses Szenarios stellt für die USA eine Art Schutz dar. Weil nicht sein darf, was man sich nicht vorstellen kann. Nur ein klarer Blick auf die Wahrheit kann den Rest der Welt aber dazu motivieren, diesen globalen Tyrannen in seine Schranken zu verweisen.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/der-blinde-fleck-4




Trotzdem Pazifist


Selbst wenn man die Schuld Russlands und die des Westens am aktuellen Ukrainekrieg nicht korrekt gewichtet, ist es möglich, radikal für den Frieden zu votieren.


am Mittwoch, 27. September 2023, 16:00 Uhr von Heinrich Leitner


Jeder ist gegen Krieg, aber nicht jeder ist Pazifist. Vor allem nicht, wenn es sich angeblich um die Verteidigung gegen einen Angreifer handelt. Und so macht der Krieg in der Ukraine derzeit manchen früheren Kriegsdienstverweigerer zum Kriegstreiber. Was lässt sich Philosophisches dazu sagen? Olaf Müller, Berliner Professor für Wirtschaftstheorie, zeigt, wie man mit wirksamen Argumenten für den Pazifismus eintreten kann, auch wenn man bei der Einschätzung der Gründe für den Ukrainekrieg völlig falsch liegt.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/trotzdem-pazifist




Die Klassenkampftradition der USA


In der Linken wurde die Arbeiterklasse der USA oft als dumpf diffamiert, dabei führte das US-Proletariat radikale Kämpfe gegen Konzerne und Staat und ist ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen das globalistische US-Imperium. Teil 2/2


am Mittwoch, 27. September 2023, 15:00 Uhr von Eric Angerer


Die USA haben keinen Sozialstaat und keine institutionalisierte Arbeiterbewegung wie in Westeuropa hervorgebracht. Vielleicht gerade deshalb war die Konfrontation der Arbeiterklasse mit dem Großkapital und seinem Staat häufig besonders heftig und militant. In den letzten Jahrzehnten hat sich die „woke“ US-Linke mit ihrer Identitätspolitik immer weiter von den Lohnabhängigen und ihren Interessen entfernt und stellt für Arbeiterkämpfe ein Hindernis dar. Dennoch stehen große Teile der US-Arbeiterklasse der globalistischen Agenda ablehnend gegenüber und können im Widerstand dagegen eine wichtige Rolle einnehmen. Die Klassenkampf- und Widerstandstradition der US-Lohnabhängigen ist der größte Schatz dieses Landes und einer der größten der Welt: nämlich eine der wenigen Hoffnungen, dass das globalistische US-Imperium irgendwann einmal besiegt werden kann. Der vorliegende Text gibt einen Überblick darüber, was lohnabhängige Menschen in den USA alles getan haben, um für ihre Interessen und ihre Freiheit zu kämpfen.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/die-klassenkampftradition-der-usa-2




Mut macht es möglich


Im Manova-Exklusivgespräch erzählt der Autor und Coach Thomas Eisinger, wie Menschen sich aus den Mechanismen der Manipulation und Ausbeutung befreien können.


am Mittwoch, 27. September 2023, 14:00 Uhr von Elisa Gratias


Wenn keiner mehr mitmacht, ist es vorbei. Doch nicht mehr mitzumachen erfordert Mut. „Nein“ zu sagen, in Diskussionen zu sich stehen zu können, Autoritäten nicht blind zu gehorchen oder Ängsten keine Macht über sich einzuräumen — vieles wird möglich, wenn Menschen ihren Mut stärken. In ihnen wachsen das Gefühl von Selbstwirksamkeit und die Lebensfreude. Das Gegenprinzip, die hemmende Angst, hält uns stets in unserer Sicherheits- und Komfortzone fest, was hin und wieder seine Berechtigung hat, uns jedoch oft daran hindert, im Einklang mit unseren Werten zu leben — als freie Menschen in Würde, nicht als kleine Rädchen in einem System voller Zwänge. Im Gespräch mit Manova-Redakteurin Elisa Gratias führt der Autor und Coach Thomas Eisinger aus, wie wichtig die Qualität „Mut“ für unsere heutige Gesellschaft ist.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/mut-macht-es-moglich




Der Pakt mit den Konzernen



Im Roman „Teufelspack in Atemnot. Vom Erwachen des Dr. Faustus“ von Harry Popow prallt Goethes auferstandener Faust auf die Welt von heute.


am Mittwoch, 27. September 2023, 13:00 Uhr von Elke Bauer


Mögen auch schon einige mit der witzigen Idee gespielt haben, Faust aus der Gruft zu holen, um ihn mit dem zu konfrontieren, was in diesen Tagen der nachdemokratischen Neuzeit abgeht: Harry Popow hat es nicht beim Gedanken belassen — er hat den Sucher nach Wahrheit tatsächlich zurück in diese Welt befördert, wo ihn naturgemäß schon auf dem Friedhof Pandemiefragen einholen. Elke Bauer hat den Roman gelesen. Hier ihre Rezension.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/der-pakt-mit-den-konzernen




Parteiische Schiedsrichter


Die UN vertritt immer häufiger einseitig westliche Interessen und ist deshalb als Vermittlerin auf der internationalen Bühne ungeeignet.


am Dienstag, 26. September 2023, 17:00 Uhr von Manovas Weltredaktion


Böcke als Gärtner — das funktioniert bekanntlich nicht. Ebenso wenig dürfen jedoch vermeintlich neutrale Vermittler parteiisch sein. Bei internationalen Konflikten wäre eine Instanz wichtig, die im Notfall die Funktion einer Mediatorin übernehmen könnte. Die UN wäre hierfür grundsätzlich geeignet und hat in der Vergangenheit auch in einigen Fällen hilfreich eingegriffen. Bei aktuellen Krisen — etwa in der Ukraine — erwiesen sich die Vereinten Nationen jedoch als Totalausfall. Menschen in konfliktreichen Ländern nehmen die UN zunehmend als Förderer der Interessen des Westens und der Mächtigen wahr, schreibt Jamal Benomar.


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/parteiische-schiedsrichter




Dammbrüche in Afrika


Der Westen verliert zunehmend die Kontrolle über Regionen in Afrika, die zuvor seiner Kolonialherrschaft unterlagen.


am Dienstag, 26. September 2023, 16:00 Uhr von Rüdiger Rauls


Die Umstürze in der Sahelzone reißen nicht ab. Nun wurde auch in Gabun die nach westlichen Standards gewählte Regierung vom Militär abgesetzt. Mittlerweile zieht sich ein Band von Staaten, die vom Militär regiert werden, vom Roten Meer bis zum Atlantik. Welcher Wandel drückt sich in diesen Umstürzen aus und welche Kräfte treiben die Entwicklung an?


Zum Artikel https://www.manova.news/artikel/dammbruche-in-afrika




Menschen unter Menschen


Eine Gesellschaft, die ihren inneren Frieden bewahren will, muss zulassen, dass sich ihre Mitglieder mit und ohne Parteibuch offen begegnen.


am Dienstag, 26. September 2023, 15:00 Uhr von Henrik Jan Mühlenbein


„Ach, die Parteien!“ Sehr viele Menschen stöhnen bereits bei der bloßen Erwähnung dieser Organisationsform entnervt auf. Die Hälfte der im Bundestag vertretenen Parteien mochte man sowieso noch nie, die andere hat man vielleicht erst durch Corona oder den Ukrainekrieg hassen gelernt, sodass sich die Zone des Hassenswerten Schritt um Schritt erweiterte. Von allen, die eine Aussicht haben, ins Parlament zu kommen, ist man enttäuscht — und die Kleinen haben sowieso keine Chance. Ist es überhaupt möglich, Achtung vor Menschen zu haben, die sich so weit erniedrigen, einer Partei beizutreten? Der Autor verfolgt hier einen anderen und überraschenden Ansatz: Er sprach mit Mitgliedern aller größeren Parteien — also nicht nur über diese — und fand viel Licht in der vermeintlichen Finsternis. Denkt man die Parteien von ihren ursprünglichen Idealen her, so hat sich vieles davon in den Herzen ihrer Mitglieder erhalten. Im „Kleinen“ zeigt sich viel Engagement und auch Aufrichtigkeit. Sieht man den Menschen hinter dem Funktionär, entdeckt man — nun ja: viel Menschliches.


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Der entwurzelte Mensch


Deutschland ist ein Land zum Davonlaufen geworden — wir müssen lernen, mit dem Verlust von Heimat zu leben und Halt in uns selbst zu finden.


am Dienstag, 26. September 2023, 14:00 Uhr von Bente Kristin Stephan


Seit den Corona-Krisenjahren sind viele von uns zu Suchenden geworden. Während uns früher unsere Lebensweise und Gesellschaft noch irgendwie „okay“ vorkamen, denken inzwischen viele von uns: „So geht es nicht weiter.“ Unsere leise Sehnsucht und dieses Undefinierbare in uns, das uns schon länger zu Außenseitern machte — zu Menschen, die beobachtend am Rand standen und dieses Gefühl nicht loswurden, ihren Platz und ihre Bestimmung noch nicht gefunden zu haben —, sind nun unerträglich laut geworden. Es ist richtig: So geht es nicht weiter! Aber wo und wie finden wir das Neue, nach dem wir uns sehnen und das durch uns und unser aktives Tun aufgebaut werden will?


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Kreative Wut


Junge Menschen fühlen sich um ihre Zukunft betrogen, kaum dass diese begonnen hat — ein internationales Netzwerk von Erdwächtern will die vielleicht letzte Chance nutzen.


am Dienstag, 26. September 2023, 13:00 Uhr von Nara Petrovič


Das Klima ist zu einer Art Religion für viele geworden, ein „zweites Corona“. Ähnlich wie in der Pandemie-Hysterie wird die Angst vor dem ökologischen Kollaps genutzt, um Menschen gefügig zu machen und sie zur Preisgabe ihrer Rechte zu bewegen. Auch wird die These von der menschengemachten Klimaerwärmung als allgemeiner Konsens „der Wissenschaft“ verkauft, obwohl sie so unumstritten nicht ist. Ungeachtet der ideologischen Frontlinien, die zu diesem Thema in Deutschland aufgebrochen sind, zeigen sich an vielen Orten der Erde jedoch verheerende Katastrophen — ob menschengemacht oder nicht. Dürre, Brände, das Artensterben, Überschwemmungen und Ernteausfälle sind nur einige davon. Darüber hinaus stehen viele indigene Kulturen kurz vor ihrer Auslöschung, wodurch die Weisheit ihrer Vorfahren und ihre Liebe zur Erde für immer aus dem Gedächtnis der Menschheit gelöscht werden könnten. Gerade junge Menschen, von denen man normalerweise sagt, sie hätten ihr Leben noch vor sich, die sich jedoch gezwungen fühlen, seit sie denken können, in eine düstere Zukunft zu blicken, reagieren auf das anschwellende Desaster teils mit Verzweiflung, teils mit einem Gefühl hilfloser Wut. Überall auf der Welt erheben sich aber Persönlichkeiten und Organisationen, die sich mit der angeblichen Unausweichlichkeit des Untergangs nicht abfinden wollen, die versuchen Auswege und Lösungen aufzuzeigen. Der slowenische Autor besuchte in der Gemeinschaft Findhorn eine internationale Konferenz „Klimawandel und Bewusstsein“. Er kam mit vielen Eindrücken von dort zurück — und mit ein bisschen Hoffnung. Dieser Artikel wurde vor vier Jahren verfasst, an Aktualität hat er nichts eingebüßt.


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01.10.2023

Kanada oder Deutschland – Geschichte wird passend zurechtgebogen

freeassange.rtde.life, vom 29 Sep. 2023 17:22 Uhr, Von Dagmar Henn

Die deutschen Ausflüchte zum Umgang mit der ersten Generation ukrainischer Nazis und jene des kanadischen Ministerpräsidenten sind einander sehr ähnlich. Im Kern leugnen sie das Ergebnis der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Die gezeigte Nähe der Gedanken ist nicht nur oberflächlich.


Quelle: www.globallookpress.com © Sean Kilpatrick


Justin Trudeau, der 23. Premierminister Kanadas


Man hat fast das Gefühl, alles, was historisch solide ist, soll verflüssigt werden. Oder vielleicht ist es auch ein eigenartiger Prozess politischer Verwesung, der dahintersteckt. Jedenfalls ist keines der Details im Skandal rund um den Auftritt des SS-Mannes Jaroslaw Hunka im kanadischen Parlament so banal, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Gegenteil, es ist die Enthüllung eines Zustandes, den man schon länger vermuten konnte, spätestens seit der "Solidarität mit der Ukraine", ein Zustand, der selbst die Grundlagen des Völkerrechts tangiert.


Nach Ehrung eines ukrainischen Nazis in Kanada: Polen fordert Gerechtigkeit für Mord an Polen




Analyse

Nach Ehrung eines ukrainischen Nazis in Kanada: Polen fordert Gerechtigkeit für Mord an Polen





Warum? Die Urteile der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse sind, nach allgemein anerkannter Ansicht, die Grundlage des modernen Völkerrechts. Mehr noch, selbst der "Menschenrechts"-Imperialismus der vergangenen Jahrzehnte versucht, sich darauf zu berufen. Ein nicht ganz unwichtiger Bestandteil dieser Urteile ist aber, dass eine Reihe von Organisationen für verbrecherisch erklärt wurden; die erste Stelle auf dieser Liste belegt die SS. Und auch deren Unterabteilung, die Waffen-SS, mit einer winzigen Ausnahme für Zwangsverpflichtete und jene, die nachweislich an keinerlei Verbrechen beteiligt waren.

Die Division Galizien der Waffen-SS war eine Freiwilligendivision; für die 12.000 Mann umfassende Truppe gab es sogar über 80.000 Bewerbungen. Die Liste ihrer Verbrechen ist umfangreich. Einige davon waren unmittelbar Gegenstand der Anklagen während der Nürnberger Prozesse. Es gibt nicht den mindesten Zweifel daran, dass wir hier von einer verbrecherischen Organisation zu reden haben.

Aber die Sicht des Nürnberger Urteils wurde und wird im Westen vielfach aufgeweicht. In diesem Zusammenhang ist es ausgesprochen vielsagend, dass das deutsche Auswärtige Amt jüngst in seiner Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sevim Dağdelen von der Fraktion Die Linke mit seinem ausweichenden Kommentar auch die Waffen-SS mit einschloss.


Bundesregierung zum Rechtsnationalismus der Ukraine: "Dazu liegen uns keine Erkenntnisse vor"





Bundesregierung zum Rechtsnationalismus der Ukraine: "Dazu liegen uns keine Erkenntnisse vor"





Im Punkt 22 der Anfrage geht es explizit um eine Ehrung für den Organisator der SS-Division Galizien und die Position der deutschen Bundesregierung den Umgang mit der ukrainischen die Waffen-SS betreffend. Und die Erwiderung auf diesen Punkt begnügt sich nicht nur der üblichen Bemerkung, man habe keine weiteren Kenntnisse, sie beinhaltet auch noch den entlarvenden Satz "Ergänzend wird auf die Vorbemerkung verwiesen".

Die Vorbemerkung, in der erst erklärt wird, man verurteile jede Form von Rassismus, fügt dem dann noch hinzu:

"Die Bundesregierung macht sich die in der Vorbemerkung und den Fragestellungen enthaltenen rechtlichen Wertungen und Tatsachenbehauptungen, insbesondere hinsichtlich der pauschalen Einordnung bestimmter (historischer) Gruppierungen oder Personen als rechtsextrem, antisemitisch, antiziganistisch oder sonst rassistisch, ausdrücklich nicht zu eigen."

Noch einmal langsam zum Mitlesen: das bedeutet, das Auswärtige Amt erklärt, es mache sich die "pauschale Einordnung" der SS-Division Galizien als "rechtsextrem, antisemitisch, antiziganistisch oder sonst rassistisch ausdrücklich nicht zu eigen". Wer die Blutspur dieser Division kennt, fragt sich, welche Nazi-Organisationen dann überhaupt noch als Nazitäter gelten sollen, ganz zu schweigen von einer völligen Verleugnung des Ergebnisses der Nürnberger Prozesse, mit welchem die gesamte SS als verbrecherische Organisation bewertet wurde. Übrigens insbesondere die Waffen-SS, denn unter dieser Überschrift finden sich auch die Totenkopfverbände, die die Wachmannschaften der Konzentrationslager stellten, und zwischen denen ein reger Austausch mit den der Wehrmacht unterstellten Verbänden herrschte, auch was die in der SS organisierten Ukrainer betraf.

Wenn das Auswärtige Amt in Berlin selbst nicht mehr imstande ist, eine eindeutige Position zur SS-Division Galizien zu beziehen, dann verwundert es auch nicht, wenn sich die deutsche Botschafterin in Kanada für ihren Applaus für Jaroslaw Hunka damit entschuldigt, sie habe das nicht gewusst. Es ist kein Nichtwissen, es ist eine absichtliche Verfälschung, die in der Antwort des Auswärtigen Amtes auf die Nachfrage, was es denn vom Auftreten der Botschafterin halte, noch einmal verstärkt wurde, indem die polnische Heimatarmee mit der SS-Division Galizien gleichgesetzt wurde, nach dem Schema, das sei doch ein großes Durcheinander gewesen, so genau könne man das da nicht wissen. Die polnische Heimatarmee habe schließlich auch gegen Russen gekämpft.

Ukrainische Ex-Trans-Militärsprecherin legt nach: "Russen müssten versklavt werden"




Ukrainische Ex-Trans-Militärsprecherin legt nach: "Russen müssten versklavt werden"






Was nicht so ganz stimmt. Im Gegenteil, die polnische Heimatarmee ist vor allem durch den Warschauer Aufstand bekannt, und aus ihren Reihen wurde jahrzehntelang der Vorwurf gegen die Rote Armee erhoben, sie habe diesem Aufstand ihre Unterstützung verweigert, indem sie nicht schneller weiter vorgerückt sei. Dass dahinter britische Intrigen standen, steht auf einem anderen Blatt, aber die Vorstellung, die in den Köpfen des Auswärtigen Amtes herumspukt, dass eine militärische Formation, die auf ein Vorrücken der Roten Armee drängte, "gegen Russen" gekämpft habe, ist zumindest eigenartig, und es ist erstaunlich, dass die polnische Regierung auf diese Ehrverletzung, die in der Gleichsetzung der Helden des Warschauer Aufstands mit der Waffen-SS liegt, noch nicht reagiert hat.

Insgesamt erinnert die Haltung des Auswärtigen Amtes sehr an jene des kanadischen Premiers Justin Trudeau, der zwar inzwischen den Parlamentssprecher gefeuert hat, aber immer noch weder imstande ist, eine glaubhafte Entschuldigung vorzubringen, noch die absurde Behauptung zu unterlassen, er habe nicht wissen können, wer da gepriesen wurde.

Immerhin gab es, noch vor jenem unsäglichen Moment im kanadischen Parlament, ein Privattreffen von Trudeau und dem ukrainischen Präsidenten Selenskij mit eben jenem besagten Jaroslaw Hunka. Selenskij seinerseits kann unmöglich behaupten, nicht gewusst zu haben, wer auf ukrainischer Seite im zweiten Weltkrieg "gegen die Russen" gekämpft habe; schließlich sind viele dieser Massenmörder inzwischen in Kiew mit Straßennamen verewigt; selbst die Straße, die zur Gedenkstätte für Babi Jar führt, trägt den Namen eines der Mörder.

Schon ein gewöhnlicher Gast für eine Parlamentssitzung wird überprüft. Erst recht jemand, der sich mit zwei Staatsoberhäuptern für ein Privatgespräch trifft. Und Hunka hat mitnichten hinter dem Berg gehalten, was seine SS-Mitgliedschaft betrifft.


Nazi-Skandal in Kanada: Deutsche Botschafterin bejubelt Massenmörder der Waffen-SS





Nazi-Skandal in Kanada: Deutsche Botschafterin bejubelt Massenmörder der Waffen-SS






Man kann natürlich immer noch vermuten, die Unbefangenheit, mit der Justin Trudeau durch die Ehrung eines SS-Mannes die Verbindung zwischen damaligen und heutigen ukrainischen Nazis unübersehbar hergestellt hat, sei ein Teil der Einleitung eines westlichen Rückzugs aus dem gescheiterten Projekt. Schließlich erschienen in letzter Zeit einige Artikel, die den Schleier über der wahren Qualität des Kiewer Regimes stückchenweise lüfteten – sei es der Artikel im britischen Economist, der die Existenz einer Mordabteilung in der ukrainischen SBU bestätigte, der Artikel in der New York Times, der entdeckte, dass es doch eine ukrainische Rakete gewesen sein muss, die in Konstantinowka 17 Zivilisten tötete, oder die plötzlich einsetzende Abneigung gegen Kiew in Warschau.

Aber wenn man einen Blick auf die Aussagen des Institute for the Study of War (ISW) in einem Tweet zur ukrainischen Offensive wirft, erhält man den Eindruck, dass im Interesse der eigenen Wünsche inzwischen jeder Aspekt der Wirklichkeit so zurechtgebogen wird, wie es zu diesen Fantasien passt. Dazu muss man wissen, dass das ISW unter anderem von Kimberly Kagan, der Schwägerin der in Bezug auf die Ukraine so aktiven Victoria Nuland, gegründet wurde und geleitet wird. Was diese Denkfabrik veröffentlicht, kommt aus dem Herzen der Washingtoner Blase der Russlandhasser.

"Putin hat vermutlich das russische Militärkommando angewiesen, alle ursprünglichen russischen Verteidigungsstellungen zu halten, um die Illusion zu schaffen, die ukrainische Gegenoffensive habe trotz beträchtlicher westlicher Unterstützung keinerlei taktische oder operationelle Wirkung erzielt."

Sicher, Täuschung ist ein bedeutendes militärisches Mittel. Aber die Ergebnisse auf dem Schlachtfeld sind keine Illusion, sondern harte materielle Wirklichkeit. Zählbare, messbare materielle Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit, die sich in Gestalt zehntausender Toter in einer mit allen menschlichen Sinnen wahrnehmbaren Form verkörpert. Sie wird ebenso als "russische Propaganda" entsorgt wie die Liste der Opfer der SS-Division Galizien.

Es ist ein- und dieselbe Denkweise, die die harte, materielle Niederlage um den Preis unzähliger Menschenleben zur Illusion erklärt und die das klare Verdikt des Nürnberger Gerichts, die Waffen-SS sei eine verbrecherische Organisation, in einem Nebel aus vorgetäuschtem Unwissen und historischer Beliebigkeit zu entsorgen versucht. Deshalb hat das kanadische Parlament seine Sympathie für einen SS-Mann geäußert, deshalb hat das deutsche Auswärtige Amt erklärt, die SS nicht "pauschal einordnen" zu wollen, weil die Unmenschlichkeit des heutigen Westens, die sich in Provokation wie in Verlängerung des ukrainischen Gemetzels zeigt, sich in nichts von der Unmenschlichkeit der damaligen Waffen-SS unterscheidet.


Mehr zum Thema - Der Dammbruch: Deutschlands Pakt mit dem Faschismus


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01.10.2023

Ukraine: Die Gegenoffensive war ein Fehlschlag – muß nun die Nato ran?

lostineu.eu, 29. September 2023

Die ukrainische Gegenoffensive hat keine nennenswerten Erfolge gebracht, wie die „New York Times“ eindrucksvoll belegt. Muß nun die Nato ran? Ein Besuch von Generalsekretär Stoltenberg in Kiew wirft Fragen auf.

Despite nine months of bloody fighting, less than 500 square miles of territory have changed hands since the start of the year. A prolonged stalemate could weaken Western support for Ukraine

New York Times

Das Zitat und die Karte sagen eigentlich alles: Die groß angekündigte Gegenoffensive der Ukraine war ein Fehlschlag. Gerade einmal 500 Quadratmeilen wechselten von einer Seite zur anderen, zehntausende Soldaten mussten sinnlos sterben.

Dabei hatte Nato-Generalsekretär Stoltenberg im Frühjahr erklärt, die Ukraine verfüge nun über alle Waffen, um Gelände gut zu machen und das Blatt zu wenden. Die Offensive war bis ins Detail mit den USA und der Nato abgesprochen.

Der Mißerfolg fällt nun auch auf die Amerikaner und ihre Militär-Allianz zurück. Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass Stoltenberg am 28. September nach Kiew reiste – gleichzeitig mit den Verteidigungsministern aus UK und Frankreich.

Stoltenberg sprach von Fortschritten. Die Ukraine mache Boden gut, auch wenn es schwierig sei. Präsident Selenskyj sagte, sein Land sei ein „De-facto-Verbündeter“ der Nato. Der Beitritt sei nur noch eine Frage der Zeit. Niemand widersprach.

Neue Phase im Krieg?

Was folgt daraus? Ist Stoltenbergs überraschender Besuch ein Zeichen, dass die Nato noch direkter in den Krieg eingreifen will – und dass der amerikanische Stellvertreterkrieg in eine neue Phase geht? Oder wollte er nur abwiegeln und vertrösten?

Aus russischer Sicht ist der Fall klar: Dieser Krieg ist ein Nato-Krieg, und statt auf Bodengewinne setzen die Ukraine und ihre „De-Facto“-Alliierten nunmehr vor allem auf ferngesteuerte Angriffe auf die Krim und die russische Schwarzmeerflotte.

Der jüngste Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sebastopol sei mithilfe westlicher Geheimdienstmittel, NATO-Satelliten und Aufklärungsflugzeugen geplant worden, heißt es in Moskau; die Befehlen hätten Amerikaner und Briten gegeben.

Man mag das für Propaganda halten. Aber für die Bürger des Nato-Gebiets wäre es schon hilfreich, zu wissen, was hier abgeht. Denn je tiefer die US-geführte Militärallianz in den Krieg verstrickt wird, desto größer wird das Risiko für die Alliierten…

Siehe auch „Das Schwarze Meer rückt (wieder) in den Mittelpunkt“

P. S. Die zweite große Frage ist, ob sich die USA und die Nato auf „forever war“ in der Ukraine einstellen. Allerdings beantwortet sie sich im Grunde selbst…

16 Comments

  1. Katla
    1. Oktober 2023 @ 09:39

    @ebo: bis heute früh hielt ich Ihre Einschätzung, dass die NATO mit Truppen in den Krieg eingreifen würde, zu diesem Zeitpunkt noch für abwegig. Heute nun die Bestätigung Ihrer Annahme, die Briten können es kaum erwarten und setzen damit vermutlich ein Fanal für alle anderen kriegsbegeisterten NATO -Staaten: https://www.telegraph.co.uk/politics/2023/09/30/grant-shapps-to-send-uk-troops-to-ukraine/

Reply

  • Thomas Damrau
    30. September 2023 @ 12:28

    @Walter-Hubert Schmidt & @Kleopatra

    Am Ende des Tages drücken Sie beide sich um die Frage, wie das gegenseitige Abschlachten irgendwann einmal zu Ende gebracht werden kann.
    „Russland darf nicht siegen“ und „Die Ukraine wird siegen“ sind wohlbekannte Argumente – aber sie basieren lediglich auf den zwei auf unbewiesenen Annahmen
    1) „Die Gerechtigkeit wird siegen“ -> historisch nicht zu belegen
    2) „Alles eine Frage des Willens (genügend Waffen zu liefern)“ -> auch für diese Annahme fehlt jeglicher Nachweis. Die letzten Waffenlieferung haben zwar jeweils die Hoffnung genährt, aber das Patt nicht beendet.

    Der ewige Sieg-Optimismus (auf beiden Seiten) tröstet die Angehörigen der Gefallenen wenig. („Dulce et decorum est ..“ ist reichlich aus der Zeit gefallen.)

    Siehe auch: https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/Mit-Russland-kann-es-keinen-Frieden-geben/Im-Wesentlichen-nichts-Neues/posting-43161208/show/

    Reply

  • Walter-Hubert Schmidt
    30. September 2023 @ 09:23

    Offensichtlich eine falsche Analyse. Die Gegenoffensive ist nicht gescheitert. Der Westen mit seiner zögerlichen Waffen- und Munitionslieferung hat Russland so viel Zeit verschafft, dass mächtige Stellungen (Gräben, Drachenzähne, Minen) ausgebaut werden konnten. Die Vielzahl von Minen (mehr drei pro qm, mehrere übereinander) führen dazu, dass die UKR nicht mit Minenräumgerät arbeiten kann. In offenem Gelände müssen die Minen von Hand geräumt werden, was Zeitintensiv ist. Außerdem haben die Russen die Lufthoheit und können die UKR nach Belieben bekämpfen. Außerdem überschießen die Russen die Ukrainer mit Minen, sodass diese vor sich Minen haben, die geräumt werden müssen, u d hinter sich Minen, die einen Rückzug verhindert. Das nennt man dann Falle. Und das bewerten sie als gescheiterte Offensive. Das zeigt nicht von Objektivität und dann reden wir noch nicht von Fachwissen, was zur Bewertung nützlich wäre. Militärexperten geben ein völlig anderes Urteil ab!

    Reply

    • Katla
      30. September 2023 @ 11:04

      @Walter-Huber Schmidt: aber Sie selbst beschreiben doch die militärische Situation so, dass es objektiv erkennbar ist, dass die Gegenoffensive gescheitert ist. Das Wieso-Weshalb-Warum hilft hier nicht weiter, die reine, nüchterne, uns bekannte Faktenlage zeigt ein eindeutiges Scheitern an.

      Reply

  • Kleopatra
    30. September 2023 @ 09:11

    Da auf russischer Seite nach wie vor wildeste Eroberungs- und Unterwerfungsphantasien kursieren (es genügt, sich einschlägige „Telegram“-Kanäle anzuschauen), wäre die Kriegsanstrengung der Ukraine selbst dann nicht sinnlos, wenn dabei kein Geländegewinn erzielt würde.
    @Stef: Mit diesem Russland, das in Großreichsphantasien schwelgt und Kriegsverbrechen zu humanitären Taten umlügt, ist keine „gemeinsame“ Sicherheit möglich; die einzige denkbare Sicherheit ist eine vor und gegen Russland.

    Reply

    • KK
      30. September 2023 @ 10:49

      „Da auf russischer Seite nach wie vor wildeste Eroberungs- und Unterwerfungsphantasien kursieren…“

      Was ist denn an Baerbocks „Wir werden Russland ruinieren“ im Ergebnis anderes als eine wilde Unterwerfungsphantasie? Steckt nicht hinter der Umzingelungsstrategie der NAhTOd um Russland herum eine Belagerungsmentalität, die letztlich immer auf eine Eroberung zielt? Und die Umzingelungsstrategie ist eben nicht nur „Phantasie“, sondern längst Realität!

      Reply

  • Monty Allerdings
    30. September 2023 @ 00:02

    Wer ist denn Frau Nudelman?

    Reply

    • Hans-Heiko Schlottke
      30. September 2023 @ 10:09

      Na, die allseits geschätzte Victoria (fuck the EU) Nuland

      Reply

  • Thomas Damrau
    29. September 2023 @ 19:32

    @Stef
    Ein Wechsel des Spitzenpersonals auf ukrainischer Seite würde sicher helfen: Selenskyj hat sich mit seinem „Verhandlungen nur, nachdem die Russen vertrieben wurden“ verrannt.
    Verhandlungen sind immer möglich – auch Putin darf die Geduld seiner Untertanen nicht über-strapazieren. Nur muss eine realistische Verhandlungsmasse auf den Tisch gelegt werden – d.h. es wird teuer:
    – keine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine (und auch keine Stationierung westlicher Truppen). Dafür eine Kombination aus NATO- und BRICS-Staaten als Garantiemächte einer ukrainischen Unabhängigkeit
    – die Krim wird russisch bleiben
    – ernsthafte Umsetzung von Minsk II
    Auf dieser Basis kann Selenskyj nicht (ohne vollständigen Gesichtsverlust) verhandeln – ein möglicher Nachfolger schon.

    Reply

  • KK
    29. September 2023 @ 18:44

    „Die Ukraine mache Boden gut…“

    Wie macht man in einem Agrarland wie der Ukraine „Boden gut“?
    In dem man ihn mittels Granaten, Minen und Streumunition umgräbt?

    Reply

  • renz
    29. September 2023 @ 18:31

    Krieg ohne Infanterie ist wie Starwars ohne Stars. Solche Kriege vernichten nur Menschen und Material – Obamas Drohnenkrieg – ist typisch dafür. Nach neuesten Publikationen hat die Ukraine kaum mehr ausgebildete Soldaten. Der Rest der Männer wartet im Westen ab. Dieser Krieg ist nicht zu gewinnen. Er wird auch nicht mit einem Friedensvertrag beendet werden. Beispiele? WK2, Koreanischer Krieg, Afghanische Kriege, Irak, Syrien etc. Bleibt nun die Frage „Was Tun“ und da wird wohl an die Nuklear-Option gedacht. Noch wurde sie nach 1945 nicht genutzt aber oft verlangt. Die Ukraine könnte inzwischen solche Waffen haben. Auf dem eigenen Territorium gegen Russen eingesetzt, ist eine Option, die ein Armageddon vermeidbar erscheinen lässt. Wie dann wohl Russland reagieren würde?

    Reply

  • Stef
    29. September 2023 @ 17:42

    @european: Für Verhandlungen braucht man mindestens zwei. Nach dem Fehlschlag der ukrainischen Offensive ist wieder Russland am Zug. Welchen Anlass sollte Russland gerade jetzt haben, zu verhandeln? Ich fürchte, das Verhandlungsfenster haben die Nato und die Ukrakne verpasst oder bewusstvedstreichen lassen. Jetzt wird sich Putin vermutlich nicht die Gelegenheit nehmen lassen, das geschwächte ukrainische Militär zurückzudrängen. Russland plant erklärtermaßen mit Krieg bis 2025. Klingt leide r nicht nach Verhandlungen.

    Im Übrigen macht man sich im Westen Illusionen über einen möglichen Einigungskorridor. Ein Einfrieren des Konflikts unter weiterer Heranführung der Ukraine an EU und Nato hat m. E. auf Akzeptanz bei den Russen. Das einzige, wasziehen würde, wären ernstgemeinte Angebote zu einer Rückkehr zu verbindlichen Systemen kollektiver Sicherheit mit und nicht gegen Russland. Damit Russland das ü erhaupt als Glaubhaft in Erwägung zieht, müsste ein Nato-Beitritf der Ukraine langfristig vom Tisch genommen werden.

    Sind unsere Staatsführungen dazu bereit?

    Reply

    • european
      29. September 2023 @ 19:26

      @Stef

      Sie haben völlig Recht. Ich frage mich auch, warum Russland dem Westen noch irgendetwas glauben soll, zumal es sich gerade von uns unabhängig gemacht hat. Die brauchen uns nicht.
      Aber das eine schließt ja das andere nicht aus. Aktuell glaube ich nicht, dass Selenskyj sich halten wird. Der wichtigere Gegner für die USA ist China und deshalb werden sie ihre ukrainische Marionette austauschen. So, wie sie auch Janukowitsch weggeputscht haben, um Yatsenyuk einzusetzen.

      Man wird sehen.

      Reply

  • Arthur Dent
    29. September 2023 @ 13:52

    Ach – Jetzt ganz offiziell? Auch wenn die Himars, Atacms, Scalp & Storm-Shadows vielleicht so viel getroffen haben, man darf sicherlich vorsichtig spekulieren, dass entsprechend geschultes Personal mit entsendet wurde.
    Und Propaganda wird tüchtig von allen Seiten verbreitet, niemand lässt sich in die Karten gucken.

    Reply

  • european
    29. September 2023 @ 13:31

    Die Wahl in USA rueckt immer naeher und die Zustimmung schwindet. Biden auf dem absteigenden Ast, auch wegen der Laptop-Geschichte und seinen Machenschaften in der Ukraine zu Obamas Zeiten. Kamala Harris will sowieso niemand haben.

    Ich tippe auf regime change in Kiew mit einem Kandidaten, der verhandlungsfaehig ist. Selenskyj hat sich zu sehr verrannt und seine Popularitaet ueberdehnt.

    Reply

  • Robby
    29. September 2023 @ 13:12

    Frau Nudelman’s Träume versinken im Schlamm der ukrainischen Steppe.
    Glenn Greenwald’s Portrait von Fr. Nudelman und deren Sippe ist höchst empfehlenswert.


  • Info: https://lostineu.eu/ukraine-die-gegenoffensive-war-ein-fehlschlag-muss-nun-die-nato-ran


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.10.2023

    Sacharowa zu Ehrung von SS-Veteranen in Kanada: Hunkas Vergangenheit kannte jeder

    freeassange.rtde.life, vom 29 Sep. 2023 18:20 Uhr

    Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hat scharfe Kritik an den kanadischen Behörden im Zusammenhang mit dem jüngsten Eklat wegen der Ehrung eines SS-Veteranen im Parlament Kanadas geübt. Ihr zufolge wollen die Verantwortlichen vortäuschen, nichts über den ehemaligen SS-Mann Jaroslaw Hunka gewusst zu haben.


    Quelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency / Contributor


    Archivbild: Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa


    Beim jüngsten Besuch des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij in Kanada wurde ein 98-jähriger Veteran der Waffen-SS durch das kanadische Parlament als Kriegsheld gefeiert. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf den kanadischen Behörden nun vor, auch weiterhin "Theater" um den Vorfall zu spielen, um vorzutäuschen, dass man über den ehemaligen SS-Mann Jaroslaw Hunka nichts gewusst habe. Im Hinblick auf den Rücktritt des kanadischen Parlamentspräsidenten Anthony Rota im Zusammenhang mit dem Nazi-Skandal stellte Sacharowa fest, Rota sei zum Sündenbock gemacht worden, um von dem Vorfall abzulenken. Auch Premierminister Justin Trudeau habe sich "aufrichtig" entschuldigt und vorgegeben, nichts gewusst zu haben. Dies sei natürlich eine Lüge, stellte die Diplomatin klar. Jeder habe alles gewusst.


    Der Dammbruch: Deutschlands Pakt mit dem Faschismus




    Meinung

    Der Dammbruch: Deutschlands Pakt mit dem Faschismus






    Dass man wirklich davon ausgehen könne, dass Kanadas stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland, eine "treue und langjährige Anhängerin" des Ukrainisch-Kanadischen Kongresses sowie des Ukrainischen Weltkongresses (UWC), nichts von der "unrühmlichen Vergangenheit" Hunkas gewusst habe, bezweifelte Sacharowa. Schließlich sei er ein "Freund des Ukrainisch-Kanadischen Kongresses" und dessen "langjähriger Förderer". Und Freeland ist ihr zufolge eine Enkelin von Michailo Chomjak, der einst für Nazi-Verbrecher tätig gewesen sei.

    Wie Sacharowa weiter angibt, wurde im Internet eine Aufnahme von Hunka verbreitet, auf der zu sehen ist, wie dieser auf ein Treffen mit Trudeau und Selenskij wartet. Das Foto sei von der Enkelin des Nazi-Handlangers, Theresa Hunka, veröffentlicht worden, mit einer Beschreibung, die keinen Raum für Fehlinterpretationen lasse: "Großvater wartet in der Empfangshalle auf Trudeau und Selenskij". Natürlich sei der Beitrag bereits gelöscht und der Account deaktiviert worden, aber es sei zu spät: Die Screenshots hätten sich bereits verbreitet. Dazu betonte die Diplomatin:

    "Bevor man ein Ehrengast einer Veranstaltung mit Selenskijs Beteiligung im Ausland wird, muss man von den Geheimdiensten von A bis Z überprüft werden. Das gilt nicht nur für die Geheimdienste der Ukraine und Kanadas, sondern auch für die aus den USA, Großbritannien und einer Reihe weiterer Länder."

    Den vorliegenden Informationen zufolge sei das Treffen mit Hunka ein Sonderpunkt auf Selenskijs Besuchsprogramm gewesen, heißt es weiter. Und Hunkas Name sei in Kiew gut bekannt. Es sei klar, dass jetzt sämtliche diesbezüglichen Informationen gelöscht würden. Jedoch werde es nicht möglich sein, alle Materialien aus dem Informationsraum zu entfernen. 

    Bemerkenswert sei, so Sacharowa, dass kein westliches Land, auch keiner der ehemaligen Verbündeten der Anti-Hitler-Koalition, den Vorfall verurteilt habe. Hierzu stellte sie fest, dass insbesondere das Schweigen des israelischen Außenministeriums zur Ehrung eines SS-Manns im kanadischen Parlament schockierend sei.

    "Eine größere Respektlosigkeit gegenüber dem Andenken an die Opfer des Holocaust kann es nicht geben."

    Weiter erinnerte die russische Außenamtssprecherin daran, dass Kanada zusammen mit den Ländern der EU, den USA und der Ukraine im vergangenen Jahr gegen die UN-Resolution zur Bekämpfung der Verherrlichung des Nationalsozialismus, des Neonazismus und anderer Praktiken, die zur Eskalation moderner Formen von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundener Intoleranz beitragen, gestimmt hatten. 

    Nach dem Zweiten Weltkrieg habe Kanada wie auch weitere Staaten viele Nazi-Kollaborateure und Kämpfer der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) beherbergt. In Oakville in der Provinz Ontario gebe es laut der Diplomatin ein Denkmal zu Ehren einer SS-Division "Galizien", zu der auch Hunka gehört habe. Es sei bereits 1988 auf dem Gelände des größten ukrainischen Friedhofs Kanadas errichtet worden und zeige der Sprecherin zufolge deutlich, dass OUN-UPA-Mitglieder, aber auch ihre Nachkommen, noch immer über eine einflussreiche Lobby in Kanada verfügen. Sacharowa warf die Frage auf:

    "Glaubt irgendjemand wirklich, dass man sich mit den Mantras 'Wir wussten es nicht' und 'Es ist nicht meine Schuld, er ist selbst gekommen' freikaufen kann?"

    Jeder habe Hunkas Vergangenheit gekannt, stellte sie klar. Dies gelte für die Regierung Kanadas, die Selenskijs Besuch organisierte, das kanadische Parlament, aber auch für die Behörden in Kiew. Die Wirkung, auf die sie abgezielt hätten, sollte eine "neue Identität" der Ukraine als NATO-zentrierter Staat demonstrieren und öffentlich bestärken. Diese Wirkung habe alle Erwartungen übertroffen, betont die Außenamtssprecherin.


    Mehr zum Thema - Skandal im Parlament: Nazis sind immer zum Kampf gegen Russland nützlich


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freeassange.rtde.life/russland/182271-sacharowa-zu-ehrung-von-ss


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.10.2023

    Offizielle Stellungnahmen Aus dem Briefing der Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa: 85 Jahre Münchner Komplott

    mid.ru, vom 29 September

    Der 30. September ist wichtigstes Datum der Geschichte. Das Münchner Komplott, eines der tragischsten und schändlichsten Ereignisse der europäischen Politik, jährt sich an dem Tag zum 85. Mal. Es war das Vorspiel zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Es war der schändlichste Tag schlechthin. Zwar wird gar das Münchner Komplott an Verfall, Niedertracht und Amoralität durch all das übertroffen, was die westliche Gemeinschaft, die NATO und die EU, nun machen. Doch die Wurzeln dafür reichen gerade in die Zeit des Münchner Komplotts zurück.


    Ich möchte Sie daran erinnern, dass in der Nacht vom 29. zum 30 September 1938 die Premierminister Großbritanniens und Frankreichs Chamberlain und Daladier unter Vermittlung des faschistischen Regierungschefs Italiens Mussolini ein Abkommen mit Hitler unterzeichneten, dem zufolge die Tschechoslowakei das Sudetenland an das Deutsche Reich abtreten musste.

    An dieser verbrecherischen Aufteilung eines souveränen europäischen Staates beteiligten sich Polen und Ungarn. In den zusätzlichen Erklärungen zum Abkommen war vorgesehen, dass das Problem der polnischen und ungarischen Minderheiten im Nachbarland „innerhalb von drei Monaten“ geregelt werden sollte. Im weiteren Verlauf haben sich Warschau und Budapest mit dem Teschener Land, der Karpatenukraine und einem Gebiet der Slowakei „Filetstücke“ der Tschechoslowakei unter den Nagel gerissen. Die polnische Regierung zeigte sich dabei dermaßen ungeduldig, dass es sogar im westlichen Establishment für Bestürzung sorgte. Wie es Churchill bildhaft auf den Punkt brachte, hat sich Warschau „mit dem Hunger einer Hyäne“ an der Ausplünderung und Vernichtung des tschechoslowakischen Staates beteiligt.

    Mit der Beschwichtigung des Aggressors auf Kosten des souveränen tschechoslowakischen Staates glaubte die Staatsführung der westeuropäischen Länder, nicht nur die Gefahr von sich abwenden, sondern die ganze Wucht der deutschen Militärmaschinerie gen Osten gegen die Sowjetunion umlenken zu können. Am selben Tag des 30. September 1938 unterzeichnete Britannien eine Nichtangriffserklärung mit Hitler. Drei Monate später wurde ein ähnliches Abkommen mit Deutschland von Frankreich unterschrieben.

    Ich möchte unterstreichen: Zu dem Zeitpunkt waren Britannien und Frankreich mit der Tschechoslowakei durch Bündnisverträge verbunden. London und Paris tragen moralische Verantwortung für die Missachtung der tschechoslowakischen Souveränität und territorialen Integrität. Das ist ein Paradebeispiel dafür, welche katastrophalen Folgen eine Verachtung des Völkerrechts durch die westlichen Länder und deren Überzeugung von der eigenen Exklusivität haben kann.

    Der 30. September 1938 ist ein Datum, woran sich der Westen lieber nicht erinnern will. Weder London noch Paris haben sich bei Tschechen und Slowaken für das an ihrem Staat begangene Verbrechen entschuldigt.

    Wir sind der Meinung, dass sie ihre Verantwortung für die Ereignisse vor 85 Jahren anerkennen müssen. Heute, da der kollektive Westen das verbrecherische Regime in Kiew unterstützt, soll das Münchner Komplott vom 30. September 1938 eine Mahnung sein, wozu Anbiederungsversuche an den Faschismus führen können.


    Info: https://germany.mid.ru/de/aktuelles/pressemitteilungen/aus_dem_briefing_der_sprecherin_des_russischen_au_enministeriums_maria_sacharowa_85_jahre_m_nchner_k


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    30.09.2023

    S.Lawrow zu Verhandlungen, Transkaukasien, IOC

    mid.ru, vom 28. September 2023 09:10

    Interview des Außenministers der Russischen Föderation, Sergej Lawrow, für die Nachrichtenagentur TASS, Moskau, 28. September 2023


    Frage: Die erste Frage betrifft natürlich die Ukraine. Es ist bereits klar, dass die „Gegenoffensive“ der Ukraine gescheitert ist. In der westlichen Presse sind immer häufiger Thesen darüber zu hören, dass Verhandlungen bereits in diesem Herbst möglich sind. Gibt es dafür irgendwelche Voraussetzungen?

    Sergej Lawrow: Wir sehen diese nicht. Es gab viele Kommentare zu diesem Thema sowohl vom Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin als auch von mir und dem Sprecher des Präsidenten Russlands, Dmitri Peskow. Der Westen scheint uns auf die Bereitschaft zu überprüfen, seinen Bedingungen zuzustimmen, wenn er solche provokativen Gerüchte verbreitet. Und sie verheimlichen diese nicht besonders. Eine mehrmonatige Pause nehmen und keine Vereinbarungen außer einem zeitweiligen Waffenstillstand, während die Ukraine mit neuen Waffen gepumpt wird, zusätzlich zu dem, was bereits geliefert wurde und von unseren Streitkräften planmäßig zerstört wird. Die Logik ist gleich wie bei den Minsker Abkommen.

    Sie haben doch eingestanden, dass niemand die Minsker Abkommen umsetzen wollte: weder Deutschland, noch Frankreich, geschweige denn die Ukraine. Sowohl die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch der ehemalige französische Präsident Francois Hollande und der ehemalige ukrainische Präsident Pjotr Poroschenko erklärten bereits 2022 offen, dass diese Abkommen nur dazu notwendig waren, Zeit zu gewinnen, um das militärische Arsenal des ukrainischen Regimes gegen die Russische Föderation aufzurüsten. Wenn sie die Minsker Abkommen umgesetzt hätten, wäre die territoriale Integrität der Ukraine gewährleistet worden, denn gerade darin bestand ihr Wesen. Die territoriale Integrität sollte durch die Gewährung eines besonderen Status für die Volksrepubliken Donezk und Lugansk wiederhergestellt werden. Die Mitverfasser des russischen Präsidenten Wladimir Putin bei den Minsker Abkommen haben offen zugegeben, dass sie ihn in die Irre geführt und nicht die Absicht hatten, sie umzusetzen, und dass gerade sie die territoriale Integrität der Ukraine zerstört haben, um die sie sich jetzt ständig kümmern.

    Wir sehen diese Pläne. Wir waren nicht nur während der Vorbereitung der Minsker Abkommen zur Konfliktlösung bereit, sondern auch im April 2022, als der Ukraine ein Vorschlag zur Einstellung der Kampfhandlungen und zur Regelung der Situation auf Grundlage gegenseitiger zuverlässiger Sicherheitsgarantien gemacht wurde. Aber auch er wurde auf Anforderung von Washington und London zurückgezogen. Das ist jetzt schon gut bekannt. Deshalb soll man uns nicht des fehlenden guten Willens beschuldigen. Präsident Wladimir Putin spricht ständig darüber. Im April 2022, als wir bereit waren, die Vereinbarungen zu unterzeichnen, sicherten uns die Ukrainer zu, dass sie diese ebenfalls unterschreiben würden. Als Geste des guten Willens stellten wir die Kämpfe ein und verlegten sogar unsere Streitkräfte in gewissem Maße. Das wurde von denen ausgenutzt, die diese Vereinbarung torpedierten.

    Präsident Putin hat das jetzt auch erwähnt. Wir sind bereit zu Verhandlungen und würden alle ernsthaften Vorschläge erörtern, aber es kann keine Rede von Waffenruhe während der Verhandlungen sein, denn wir wurden bereits einmal damit betrogen.

    Was die Frage betrifft, womit das alles enden könnte, sehen wir keine ernsthaften Vorschläge seitens des Westens. Ja, es gab Besuche einer afrikanischen Delegation bei uns, die sich für eine friedliche Lösung aussprach, sowie Vorschläge von China, Brasilien und einer Reihe anderer Länder, einschließlich der Liga arabischer Staaten. Alle waren mit dem aufrichtigen Wunsch verbunden, dabei zu helfen, sich zu einigen, unter Berücksichtigung der indigenen Ursachen der aktuellen Situation, ihrer Behebung und der Sicherheit aller Seiten unter gleichen Bedingungen.

    Der Westen spricht jetzt über die Möglichkeit der Aufnahme von Verhandlungen. Gleichzeitig erklärt er laut und rücksichtslos, dass die einzige Grundlage für Verhandlungen die „Friedensformel von Wladimir Selenski“ ist. Hier kann nichts besprochen werden. Es ist ein reines Ultimatum. Kein vernünftiger Mensch kann ein solches Ultimatum als alternativlose Grundlage für Verhandlungen vorantreiben, es sei denn, er möchte diese Verhandlungen zum Scheitern bringen und verhindern. Das ist die Situation.

    Unsere Position bleibt in Kraft. Wir sind bereit zu Verhandlungen, aber unter Berücksichtigung der aktuellen Realitäten auf dem Boden und unserer Position, die allen gut bekannt ist. Auch unter Berücksichtigung unserer Interessen, unserer Sicherheitsinteressen und Nichtzulassung der Schaffung eines feindlichen nazistischen Regimes an den Grenzen Russlands, das offen erklärt hat, die gesamte russische Bevölkerung auf den Gebieten auszurotten, die sowohl auf der Krim als auch in Noworossija jahrhundertelang von russischen Menschen besiedelt, entwickelt und bewohnt wurden. Das ist jetzt das Wesen des Problems. Wir sehen keine ernsthaften Bewegungen auf der westlichen Seite. Das Kiewer Regime handelt und verhält sich so, als ob es die Musik bestellt, und der Westen unisono sagt – „Kein Wort über die Ukraine ohne die Ukraine“ und „Die Bedingungen für den Beginn der Verhandlungen werden von Wladimir Selenski bestimmt“.

    Der Kreis hat sich geschlossen. Das ist eine absolut aussichtslose Position. Entweder bedeutet sie das Fehlen gesunden Menschenverstands bei denen, die diesen Krieg gegen Russland lenken, oder sie bedeutet ihre unerschütterliche Überzeugung davon, dass sie Russland „besiegen“ werden. Beides macht wenig Ehre dem Westen, westlichen Diplomaten und Denkern.

    Frage: Ich will eine Frage zum „heißen“ Thema stellen - Armenien. Wie denken Sie, kann es sein, dass Armenien Russland verliert?

    Sergej Lawrow: Dort gibt es viele, die Russland verlieren und neue Freunde finden möchten.

    Historisch, geografisch und geopolitisch ist es unmöglich, Russland in dem Sinne zu verlieren, dass seine Interessen in Transkaukasien vollständig ignoriert werden. Aber einige Führungskräfte in Jerewan haben solche Hoffnungen. Sie sagen das direkt.

    Diese Idee wurde auch in einer jüngsten Rede des Premierministers Nikol Paschinjan zum Ausdruck gebracht, der von der Notwendigkeit sprach, die „gescheiterten“ Bündnisse zu kompensieren, auf die Armenien im Hinblick auf ihre Sicherheit gehofft hatte, und den Kreis der Partner zu erweitern, die diese Sicherheit gewährleisten würden.

    Wenn sie auf die USA setzen (das ergibt sich direkt aus den Äußerungen vieler Vertreter der armenischen Führung), sollten sie sich die jüngere Geschichte anschauen, wie die Vereinigten Staaten mit denen umgingen, die sie unter Schutz nehmen wollten, wobei ihre geopolitischen Interessen in Regionen fern von der amerikanischen Küste durchgesetzt wurden. Das Schicksal dieser Menschen ist äußerst bedauerlich.

    Frage: Ich möchte eine Frage über Georgien stellen. Wie bekannt, wurde vor kurzer Zeit direkte Flugverbindung zwischen unseren Ländern wiederhergestellt. Es wurde auch ein Erlass über Visumfreiheit für georgische Staatsbürger unterzeichnet. Sehen Sie die Möglichkeit einer Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen in absehbarer Zukunft?

    Sergej Lawrow: Es waren nicht wir, die die diplomatischen Beziehungen abgebrochen haben. Das war eine Initiative des Regimes von Michail Saakaschwili, das mit Unterstützung der USA seine Hand gegen seine eigenen Bürger und Osseten erhob (die er als seine eigenen Bürger betrachtete) und auch gegen Friedenstruppen. Als er eine angemessene Antwort erhielt, versuchte er, seine politische und militärische Niederlage mit antirussischen Maßnahmen auszugleichen.

    Wir verhielten uns nie negativ zum georgischen Volk. Wir lieben das georgische Volk aufrichtig, wie auch alle Völker Transkaukasiens. Die Georgier nehmen einen besonderen Platz in der Geschichte Russlands, der Sowjetunion, unserer Kunst, Kultur und Wissenschaft ein.

    Wir haben gesehen, dass die gegenwärtige Regierung in Tiflis an der Normalisierung der Beziehungen interessiert ist, zumindest im Interesse einfacher Bürger. Die Menschen wollen miteinander kommunizieren, zueinander zu Gast kommen, als Touristen beide Länder besuchen und Geschäfte betreiben, die traditionell unsere Wirtschaftssysteme miteinander verbunden haben.

    Wir haben mit der Regierung von Irakli Garibaschwili die Wiederaufnahme von Flügen vereinbart und die Visapflicht für georgische Staatsbürger aufgehoben. Die Visumsfreiheit für russische Staatsbürger besteht bereits seit ziemlich langer Zeit. Viele unserer Bürger nutzten das. Die Einführung des Visumsfreiheit nun schon auf gegenseitiger Grundlage auch für georgische Staatsbürger und die Aufnahme des Flugverkehrs machen unsere Beziehungen wesentlich bequemer und komfortabler. Die Anzahl der Flüge nimmt zu, ebenso wie die geografische Reichweite der Direktflüge. Der Handelsumsatz wächst. Viele traditionelle georgische Exportprodukte wie Wein, Borjomi u.a. sind beliebt bei unseren Staatsbürgern.

    Frage: Russlands Präsident Wladimir Putin verkündete über die Bereitschaft Russlands, die BRICS-Spiele im Sommer 2024 auszutragen. Ich möchte präzisieren: Ist Russland bereit, Sportler nur aus den BRICS-Ländern aufzunehmen (wie wir wissen, erweitert sich die BRICS) oder auch aus Ländern, die erst bereit sind, diesem Bündnis beizutreten? Könnten diese Spiele in Zukunft eine Art Alternative zu den Olympischen Spielen sein?

    Sergej Lawrow: Nein. Genau wie die BRICS als zwischenstaatliche Vereinigung gestärkt und erweitert wird (und weiterhin erweitert wird), nicht gegen jemanden, sondern ausschließlich im Interesse der Teilnehmerländer, genauso sind die BRICS-Sportspiele nicht gegen die Olympischen Spiele gedacht, sondern als Ergänzung dazu.

    Leider verwandelt sich diese Bewegung wegen der Position des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, in ein Instrument der Politik des Westens. Das ist offensichtlich. Genauso wie die Welt-Anti-Doping-Agentur einst in so ein Instrument verwandelt wurde und seit vielen Jahren versuchte, Konkurrenten aus unserem Land auf verschiedenen internationalen Plattformen zu unterdrücken, wobei Anti-Doping-Regeln grob missbraucht wurden, unsere großen Sportler mehrfach und unbegründet für schuldig erklärt wurden. Genau so nutzt das Internationale Olympische Komitee jetzt die Situation um die Ukraine, um die Olympische Charta grob und direkt zu verletzen. Wobei die Mehrheit unserer Sportler aus Wettbewerben ausgeschlossen wird, wird „als immenser positiver Schritt“ eine Ausnahme für bestimmte Sportarten, Altersgruppen im neutralen Status ohne Flagge und Hymne gemacht.

    Thomas Bach betonte mehrmals, dass die Olympische Charta respektiert werden müsse. Aber nicht in dem Maße. Der Sinn seiner Aussagen besteht darin, dass das IOC nicht gleichgültig gegenüber dem bleiben kann, was in der Ukraine vor sich geht. Im Laufe von vielen Jahren war das IOC gleichgültig zu all dem, was der Westen getan hat. Das alles war Zehntausende Meilen von seinen eigenen Grenzen entfernt, und er machte es. Russland warnte seit vielen Jahren die internationale Gemeinschaft davor, dass die NATO die Angelegenheit zu einem großen Krieg führt, indem sie direkt militärische Bedrohungen an den Grenzen der Russischen Föderation schafft und das Regime unterstützt, das von Washington eindeutig zur Abschreckung Russlands und Angriff auf unser Land vorbereitet wurde. Damals beschloss das Olympische Komitee, seine unverständliche Prinzipientreue entgegen seinen Verpflichtungen gemäß der Olympischen Charta zu zeigen. Gleichzeitig äußerte sich Thomas Bach vor kurzem zur Olympischen Charta und der Notwendigkeit, ihre Politisierung zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund erklärte er, dass das IOC die Einbeziehung von Transgender-Personen in Olympische Spielen allumfassend fördern werde. Also sie sehen in diesem Sinne keine Politik, oder? Gott möge sie richten.

    Zurück zu den BRICS-Spielen. Sie sind für Juni 2024 in Kasan geplant. Alle diese Wettbewerbe sind für Sportler aus jedem Land offen, sogar aus „unfreundlichen“ Ländern. Wir haben keine unfreundlichen Sportler, Bürger oder sogar Länder. Es gibt unfreundliche Regierungen, die für einige Zeit an die Macht in Staaten gelangt sind, deren Völker und Bürger immer gute und freundliche Beziehungen zu uns hatten. Die Spiele werden für alle Sportler in voller Übereinstimmung mit den Prinzipien der Olympischen Charta offen sein. Das Internationale Olympische Komitee kann seine Schlüsse ziehen.


    Info: https://mid.ru/de/foreign_policy/news/1906650


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    30.09.2023

    Nachrichten von Pressenza: Neues Buch von Vandana Shiva zu Agrarökologie: Echte Lösungen für Hunger, Armut und Klima

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 30. September 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 30.09.2023


    Neues Buch von Vandana Shiva zu Agrarökologie: Echte Lösungen für Hunger, Armut und Klima


    Wie schaffen wir es, alle Menschen gesund und ausreichend zu ernähren und dabei auch das Klima zu schonen und den Planeten zu heilen? Auf diese wohl dringendste globale Frage unserer Zeit antwortet die bekannte indische Wissenschaftlerin und Umweltschützerin Vandana Shiva&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/neues-buch-von-vandana-shiva-zu-agraroekologie-echte-loesungen-fuer-hunger-armut-und-klima/


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    Bundesdeutscher Tag des Flüchtlings: Lösungsvorschläge umsetzen, statt auf rechte Stimmungsmache aufspringen


    Mit Blick auf die seit Wochen aufgeheizte Debatte zur Flüchtlingspolitik und den ausufernden Vorschlägen zu immer mehr Abschreckungsmaßnahmen appelliert PRO ASYL am bundesdeutschen Flüchtlingstag an alle Politiker*innen der demokratischen Parteien: Beteiligen Sie sich nicht weiter an den rechten Diskursen, die&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/bundesdeutscher-tag-des-fluechtlings-loesungsvorschlaege-umsetzen-statt-auf-rechte-stimmungsmache-aufspringen/


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    Marina di Carrara, Open Arms: hier spricht der Kapitän!


    Während der Sommertage bin ich in Marina di Carrara und habe die Gelegenheit ergriffen, die Crew von Open Arms zu treffen, die wegen der Entscheidung unserer Regierung im Hafen festsitzt. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten und einem ersten Gespräch mit einer&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/marina-di-carrara-open-arms-hier-spricht-der-kapitaen/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    30.09.2023

    Sevim Dağdelen: Aufstehen gegen die Burgfriedenspolitik der Gewerkschaften!

    freedert.online, 29 Sep. 2023 20:36 Uhr,Von Felicitas Rabe

    Widerständige Gewerkschafter luden die Abgeordnete Sevim Dağdelen zu einer Diskussion über den Kampf gegen Waffenlieferungen, Rüstung und Sozialabbau ein. In Deutschland dränge es Kriegsbesoffene zum eigenen Untergang, so Dağdelen. Selbsternannte "Anti-Faschisten" bepöbelten die Teilnehmer.


    Sevim Dağdelen: Aufstehen gegen die Burgfriedenspolitik der Gewerkschaften!© Felicitas Rabe


    Die linke Abgeordnete Sevim Dağdelen auf der Veranstaltung widerständiger Gewerkschafter, Köln, 25. September 2023


    Die Initiative "Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gegen den Krieg" organisierte am Montag im Kölner Bürgerzentrum Ehrenfeld die Veranstaltung: Den Krieg stoppen! Waffenstillstand schließen, Waffenlieferungen beenden, Wirtschaftssanktionen aufheben! Sie luden dazu ein, mit der Bundestagsabgeordneten (Die Linke) Sevim Dağdelen "über eine starke Friedensbewegung und sozialen Widerstand" zu diskutieren. Ungefähr 140 Menschen kamen in den Saal des Bürgerzentrums, darunter viele Gewerkschafter und Friedensaktivisten.


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    Selbsternannte "Anti-Faschisten" behindern unter den Augen der Polizei mit Transparenten den Zugang zur Gewerkschaftsveranstaltung und bepöbeln die Besucher

    Vor dem Tor, vielmehr dem breiten Mauerbruch zum Hof und Eingang des Bürgerhauses, hatten sich vor Beginn der Veranstaltung sogenannte "Anti-Faschisten" postiert. Wer zur Veranstaltung wollte, durfte sich zwischen deren Stoff-Transparenten einen Weg bahnen.

    Vor den Augen der Polizei pöbelten sie Gewerkschafter und Besucher aus dem basisgewerkschaftlichen, also offensichtlich eher "linken Milieu" an. Während die Antifa beim Eintreffen der Besucher immer wieder "Schwurbler" skandierten, ließen sie parallel lautstark ein Lied mit dem Refrain "Schwurbler klatschen" über Lautsprecher verbreiten. Trotz der damit im Raum stehenden Gewaltandrohung, machte die Polizei keine Anstalten, die "Antifa"-Vertreter auf gebührenden Abstand vom Tor zu verweisen.

    Nachdem bislang vor allem Kritiker der Coronamaßnahmen von den sogenannten "Anti-Faschisten" als Nazis und Schwurbler diffamiert wurden, weiten die angeblichen Menschenrechtler ihre Beschimpforgien aktuell auch auf Gewerkschafter und Friedensaktivisten aus. Die "Antifa"-Vertreter verbreiteten im Eingangsbereich und auf dem Hof eine derart aggressive Stimmung, dass die Organisatoren und die Polizei umständliche Vorkehrungen trafen, damit diese Demonstranten die Veranstaltung nicht stören würden.

    An der Saaltüre gab es peinlich genaue Kontrollen der Besucher. Es wurden nur diejenigen in den Saal gelassen, die sich entweder per Mail namentlich angemeldet hatten, oder für die sich eine Person verbürgte, die schon im Saal zugelassen war. Entsprechend lange nahm der Einlass in Anspruch, wo man sich auch gleich in eine Teilnehmerliste einzutragen hatte.


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    Während des ganzen Abends bewachten mehrere Polizisten die Saaltür. Wie der Berichterstatterin von einer Polizistin auf Anfrage erklärt wurde, sei die Präsenz der Polizei nicht geplant gewesen. Die Präsenz der "Schutzmänner", sei aufgrund des Verhaltens der "Antifa"-Demonstranten spontan beschlossen worden. Nachdem man in Deutschland dem Gesetz zufolge anonym an politischen Versammlungen teilnehmen darf, wirkte diese "Inszenierung" mit Antifa, Polizei und massiver Personenkontrolle durch die Organisatoren einigermaßen verstörend. Hätte man stattdessen nicht spontan planen können, diejenigen Personen, die die Veranstaltung störten, aus dem Saal zu räumen? Warum sollte dafür jeder Besucher seine Personendaten und Bürgen beschaffen?


    Sevim Dağdelen über den konkreten Zusammenhang zwischen Kriegsbeteiligung und Sozialabbau in Deutschland

    Sevim Dağdelen ließ sich von diesen Störungen nicht aufhalten. Mit großem Engagement und Detailkenntnissen trug sie ihre Kritik an den Waffenlieferungen in die Ukraine, an der sinnlosen Opferung der Soldaten, an den Sanktionen gegen Russland vor und dem Sozialkahlschlag vor. Die Abgeordnete sei mit 16 Jahren in die Gewerkschaft eingetreten. Sie bedauere sehr, dass die deutschen Gewerkschaften sich weit von ihrer traditionellen Position verabschiedet hätten, die da laute: "Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter!"



    Die Bundesregierung würde seit Beginn des Krieges in der Ukraine, der Salamitaktik der USA folgen. Und wenn diese demnächst Mittelstreckenraketen liefern wollten, "dann liefern wir die auch". Es sei eine völlig unverantwortliche Politik, damit das Risiko eines atomaren Weltkriegs einzugehen. Welche Militärbasen würden die Russen, denn zuerst bombardieren, wenn Mittelstreckenraketen gen Russland fliegen würden?

    "In Deutschland ist das wie die Nibelungensage – es drängt die Kriegsbesoffenen im eigenen Land zum Untergang", kommentierte Dağdelen das Verhalten der Bundesregierung.

    Mittlerweile würde ein Fünftel des Bundeshaushalts für Militärausgaben verwendet. Vor ihrer Wahl hätten die Parteien der Ampelkoalition noch alle versprochen, keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern. Stattdessen sei der Militärhaushalt in dieser Legislaturperiode um 37 Prozent gesteigert worden – unsere Steuergelder würden zum Wohl der US-amerikanischen Rüstungsindustrie verbraucht. Rheinmetall (größter Anteilseigner ist Blackrock) habe im Verlauf dieses Krieges seine Gewinnmarge um 11 Prozent gesteigert.


    Im Regierungsauftrag: Rheinmetall liefert Drohnen an die Ukraine





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    Indem sie erläuterte, was diese Militärausgaben in Konsequenz für den Sozialhaushalt bedeuten, schlug die linke Abgeordnete an dieser Stelle einen Bogen zum Sozialkahlschlag: Mittlerweile könnten ein Viertel aller Viertklässler hierzulande nicht lesen und schreiben. Schüler- und Studentenbafög seien in hohem Maße gekürzt worden. Um 93 Prozent seien die Mittel für das Müttergenesungswerk seit Antritt der Ampel gekürzt worden, ebenso habe man den Familienbildungsstätten 93 Prozent ihrer Gelder gestrichen. Jugendbildungsstätten bekommen 76 Prozent weniger, die freie Jugendhilfe ein Fünftel weniger usw.

    Im Jahr 2022 habe der Reallohnverlust 4 Prozent betragen. Dafür ginge es den Superreichen immer besser. Und trotz Umsatzrekorden bei großen Unternehmen gebe es keine Diskussion über die Erhöhung der Gewinnsteuer für Konzerne. Das Vermögen der Superreichen habe sich durch die hohen Gewinne des Kapitalorganisators Blackrock milliardenfach vergrößert. Bezüglich des Handelns der Regierung äußerte sich Dağdelen folgendermaßen:

    "Das ist ein sozialer Krieg gegen die eigene Bevölkerung."
    "Keine andere Bundesregierung hat jemals so drastische Kapitalinteressen vertreten, wie diese Bundesregierung." 

     

    Aus dem Völkerrecht wird ein Steinbruch

    Wer immer noch denke, dass es Deutschland bei der Verurteilung von Russland um das Völkerrecht gehe, der brauche sich nur anzuschauen, wie sich Deutschland aktuell gegenüber Aserbaidschan verhalte: Dieses Land würde nicht verurteilt – angeblich fehlten der Bundesregierung Informationen – aber tatsächlich brauche man deren Gas. Genauso wenig verurteilten die Deutschen bis heute die USA wegen ihres völkerrechtlichen Angriffs auf den Irak im Jahr 2003. Auf Anfrage habe man Dağdelen auch dazu Mangel an Informationen bescheinigt. Das Völkerrecht werde nach Bedarf herangezogen und nicht nach Rechtslage: Tatsächlich ginge es um "finstere geopolitische Interessen" und das Völkerrecht werde zerstört: "Wer so mit dem Völkerrecht umgeht, macht aus dem Völkerrecht einen Steinbruch, so Dağdelen.


    Aufstehen gegen eine Burgfriedensmentalität der Gewerkschaften

    Die Aktion der sogenannten Antifa ließ die linke Politikerin nicht unkommentiert. Sie könne es nicht mehr hören, wo diese Antifas angeblich überall Nazis bekämpfen würden, so die Abgeordnete. Aber über die tatsächlichen Nazis in der Ukraine verlieren diese Leute kein Wort. Auch diesbezüglich fand sie deutliche Worte:

    "Diejenigen, die sich als Anti-Faschisten wähnen und gegen eine Veranstaltung protestieren, die gegen Krieg und Faschismus ist, die haben nichts vom Anti-Faschismus verstanden."

    Am Ende Ihres Vortrags nahm sie Stellung zum Waffenlieferungsbeschluss auf dem Ver.di-Bundeskongress 2023. Nur die Lieferung von Marschflugkörpern werde aktuell noch von der Organisation abgelehnt. Sie rief die Teilnehmer auf, sich an der Großdemonstration "Raus aus der Gewaltspirale" am 22. Oktober – zum 40. Jahrestag der legendären Großdemo gegen Aufrüstung – im Bonner Hofgarten zu beteiligen. Schließlich wendete sie sich an die Gewerkschafter, die sich aktuell gegen die Positionen der Gewerkschaftsfunktionäre organisieren:

    "Wir müssen aufstehen gegen eine Burgfriedensmentalität der Gewerkschaften."

    An der anschließenden Diskussion beteiligten sich vor allem Gewerkschaftsreferenten unterschiedlicher Branchen. Die Arbeitervertreter diskutierten vor allem über den Ausgang des Ver.di Gewerkschaftstages, an dem die Gewerkschaftsführung ihre russlandfeindliche Position zementiert hat. Beim Ver.di-Tag sei am Ende der alte Grundsatz-Beschluss gekippt worden "Keine Waffen in Krisengebiete."


    Gewerkschaftsmitglieder im Widerstand gegen Funktionäre

    Ausfallgarantie für Ukraine-Investments: Deutscher Staat übernimmt volles Risiko





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    Mehrfach berichteten Teilnehmer, dass aber auch der Anteil der widerständigen Mitglieder noch nie so hoch gewesen sei. Die Stimmung sei bei vielen Mitgliedern am Brodeln. Deshalb müsse man innerhalb der Gewerkschaften weiter kämpfen. Aktuell entstehen dazu ganz viele Initiativen – die teilweise auch vorgestellt wurden. Am 8. Juli habe beispielsweise die internationale Online-Konferenz "Gegen den Krieg, gegen den sozialen Krieg" stattgefunden. Die Konferenz diene auch der internationalen Koordination von Rüstungs- und Sanktionskritikern in den Gewerkschaften.

    Einen Punkt vermisse er in der Diskussion, erklärte ein schon etwas älterer Herr: den Kampf für die innere Pressefreiheit. Der 84-jährige Gewerkschafter habe, seit er 14 Jahre alt ist, in der Produktion von Druckerzeugnissen gearbeitet. Es müsse viel deutlicher gemacht werden, dass Krieg mit sehr viel Desinformation einhergehe. Seit 70 Jahren sei er nun in der Gewerkschaft, zunächst in der IG Druck und Papier, später bei Ver.di. Die freiwillige Selbstunterwerfung der Gewerkschaften sei eine Schande für die Demokratie!

    "Ich wünsche mir, dass meine Gewerkschaft Ver.di sich noch einmal auf das alte Erbe besinnt, dass wir für innere Pressefreiheit kämpfen", trug der betagte Gewerkschafter vor.   

    Beim Verlassen des Saals trafen die Besucher als Erstes auf die Polizei, die immer noch an der Tür stand. Draußen am Hoftor hatten die sogenannten "Anti-Faschisten" inzwischen eine Art Spalier gebildet, das die Besucher beim Verlassen des Bürgerzentrumsgeländes unter lautem Gegröle der Antifanten passieren mussten. Rund ein Dutzend Polizisten "betreute" das Ausgangsspalier-Szenarium, während die Antifanten mit aller Kraft versuchten, die Veranstaltungsteilnehmer mit unflätigstem Gekreische zu provozieren. So brüllte ein besonders lauter selbst ernannter "Anti-Faschist" weiblichen Besuchern hinterher: "Einer geht noch, einer geht noch rein."

    Es scheint zur Strategie der Herrschenden in Deutschland zu gehören, Friedensaktivisten und Menschen, die sich mit Russland solidarisieren – oder auch nur russische Künstler sehen wollen – bis aufs Äußerste zu provozieren. Das wird immer klarer.


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    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    30.09.2023

    Nächste Version Entwurf Positionspapier Globalisierungskritik neu denken

    aus e-mail für attac Hannover, vom 29. September 2023, 17:50 Uhr


    -----Ursprüngliche Nachricht-----

    Von: erneuerungsprozess@attac.de <erneuerungsprozess@attac.de> Gesendet:

    Donnerstag, 28. September 2023 16:27

    An: Alfred Eibl <alfred.eibl@attac.de>

    Betreff: Fwd: Nächste Version Entwurf Positionspapier

    Globalisierungskritik neu denken


    Liebe Attacies,


    hier ist der link zum aktualisierten Textentwurf des Positionspapier im

    Erneuerungsprozess "Globalisierung neu denken" von Attac Deutschland:

    https://www.attac.de/fileadmin/user_upload/Gremien/Erneuerungsprozess/18_09_2023_Entwurf_Globalisierungskritik_neu_denken.pdf 

    [1]


    Wir - die Moderationsgruppe - haben den aktuellen Entwurf des Papiers

    entsprechend Eurer Vorschläge im Rahmen des Konsensverfahrens nach dem

    letzten Ratschlag angepasst. Jetzt ist es etwas länger geworden, aber

    wir sind immerhin unter 30 Seiten geblieben. Das Lesen dauert also

    „einen Moment“. Ungeachtet dessen: Bitte nehmt Euch die Zeit, das Papier

    zu lesen, am liebsten natürlich ganz ;)


    Zur Einordnung des Papiers:


    * Der vorliegende Text dient dazu, die politische Rolle von Attac in den

    gesellschaftlichen Auseinandersetzungen unserer Zeit zu aktualisieren

    (die letzte gemeinsame Positionsbestimmung liegt 11 Jahre zurück) und

    das Profil von Attac zu schärfen. Es erhebt keinen Anspruch auf

    Vollständigkeit und die grundsätzlichen Aussagen in den bislang

    beschlossenen Grundsatzpapieren, z.B. zum attac-Selbstverständnis,

    behalten ihre Gültigkeit.


    * Das Papier wurde bisher nur einmal und sehr zurückhaltend lektoriert,

    damit die Inhalte unverfälscht bleiben. Also seid gnädig, wenn ihr mit

    dem Stil hadert. Die Änderungen zum vorherigen Entwurf vom 15.05.2023

    sind im Fließtext fett markiert. Es handelt sich dabei also nicht um

    inhaltliche Hervorhebungen durch die Moderationsgruppe.


    * Einen Überblick über den gesamten Entstehungsprozess seit dem

    Frühjahrsratschlag 2021, an dem sich alle Gremien (Ratschlag, Rat) alle

    bundesweiten AGs (BAGs) und viele Regionalgruppen beteiligt haben,

    erhaltet Ihr hier:

    https://www.attac.de/das-ist-attac/globalisierungskritik-fortschreiben.

    Hier findet Ihr auch die ausführliche Dokumentation der Arbeit der

    Moderationsgruppe seit dem 15.05.2023 (oberstes Dokument im Prozess-Archiv).


    * Weitere Informationen zur Einordnung findet ihr hier:

    https://www.attac.de/fileadmin/user_upload/Gremien/Erneuerungsprozess/05-03-2023_Einordnung_Attac_Positionspapier.pdf


    WIR LADEN EUCH NUN ALLE WIEDER ZUM MITWIRKEN EIN: Bis zum 17.10.23 könnt

    Ihr hier

    https://www.attac.de/ratschlag/herbstratschlag-2023/vorschlag-einbringen

    weitere Änderungsvorschläge zum Positionspapier (je konkreter desto

    besser) zur Abstimmung beim Herbstratschlag einreichen.


    Damit verabschieden wir uns bis zum Herbstratschlag von Euch.

    Auf Discourse könnt Ihr Euch nach wie vor austauschen und einbringen._


    Herzlichen Dank nochmal an alle, die sich bis hierhin so intensiv und

    konstruktiv an dem Prozess beteiligt haben. _


    Viele Grüße,

    Eure Moderationsgruppe im Erneuerungsprozess_


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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