aus e-mail von Clemens Ronnefeldt, 26. Oktober 2023, 17:23 Uhr
Liebe Friedensinteressierte,
nachfolgend einige Beiträge zum Thema Ukraine und zum
Thema Nahost - mit Schwerpunkt Nahost.
Hinweisen möchte ich auch heute wieder einmal, dass ich
nicht allen Aussagen der nachfolgenden Beiträge zustimme.
Ich halte die Beiträge für relevant - vor allem im Hinblick auf
Deeskalationsmaßnahmen und zivile Konfliktlösungen.
Die englischen Texte sind in leicht verständlichem Englisch zu
verstehen - und ich empfehle jeweils den Klick auf das Original.
Für alle, die englisch nicht verstehen, habe ich Übersetzungen
beigefügt mit https://translate.google.de/, wobei diese Übersetzungen
teilweise fehlerhaft sind.
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1. n tv Ukraine Ticker
2. MDR: Selenskyj kündigt Ukraine-Treffen in Malta an
3. DLF: Antisemitismus in Deutschland - Mehr Vorurteile, mehr Gewalt und wachsende Angst
4. FAZ: Liveticker zum Krieg in Israel
5. FAZ/SZ/OHCHR: Zum Angriff auf das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus
6. 972mag: Orly Noy - Hören Sie den israelischen Überlebenden zu: Sie wollen keine Rache
7. Connection: Trotz alledem: Stimmen für ein Ende der Gewalt und für Verständigung in Israel und Palästina
8. UN: António Guterres: Bemerkungen des Generalsekretärs vor dem Sicherheitsrat - zum Nahen Osten
9. taz: Guterres’ Äußerungen zum Völkerrecht: Der Verantwortung gerecht geworden
10. taz: Offener Brief jüdischer Intellektueller: Die Freiheit der Andersdenkenden
11. SWP-Podcast Spezial: Eskalation im Nahen Osten
12. ZDF: EU uneinig im Nahost-Konflikt : Asselborn: "Palästinensern ihren Staat geben"
13. SZ: Vertreter muslimischer Verbände besuchen Kölner Synagoge
14. Aufrufe zur Beendigung der Gewalt, die mitunterzeichnet werden können
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1. n tv Ukraine Ticker
https://www.n-tv.de/politik/23-15-Russland-will-ukrainische-ATACMS-abgeschossen-haben--article24489614.html
25.10.2023
09:44 Moskau: USA unterbreiten Vorschläge zu Dialog über Rüstungskontrolle
Moskau hat laut einem Medienbericht Vorschläge aus Washington
erhalten, den Dialog über strategische Stabilität und
Rüstungskontrolle wieder aufzunehmen. Das sagt der stellvertretende
russische Außenminister Sergej Rjabkow der staatlichen russischen
Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Demnach sei Russland zwar nicht bereit, den Dialog ohne Weiteres
wieder aufzunehmen. Eine Rückkehr sei ohne eine Änderung des
grundlegend feindseligen Kurses der USA gegenüber Russland "einfach
nicht möglich", so der hochrangige Diplomat. Dennoch wolle man die
Vorschläge prüfen und zu gegebener Zeit antworten.
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24.10.2023
19:06 Podoljak: Musks Vorschlag zu einem Waffenstillstand ist ein "katastrophaler Fehler“
Elon Musks Vorschlag, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine zu für
Russland günstigen Bedingungen einen weiteren Krieg verhindern würde,
sei ein "katastrophaler Fehler", sagt der Berater des ukrainischen
Präsidialamtes Mykhailo Podolyak.
Musk hatte zuvor in einer Diskussion auf Twitter geäußert, dass die
USA "schlafwandlerisch" in den Dritten Weltkrieg hineinschlitterten
und dass sie sich um eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland
bemühen sollten, was seiner Meinung nach geschehen könnte, wenn die
USA die Ukraine zu einem Waffenstillstand drängen.
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15:11 Ukrainisches Rheinmetall-Gemeinschaftsunternehmen nimmt Arbeit auf
Ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen Rheinmetall und einem
staatlichen ukrainischen Rüstungskonzern nimmt seine Arbeit auf.
Die Rheinmetall Ukrainian Defence Industry LLC sei als Gesellschaft
bereits seit vergangener Woche tätig, teilt die größte deutsche
Waffenschmiede mit. Zuvor hatte der ukrainische Ministerpräsident
Denys Schmyhal bei einem Wirtschaftsforum in Berlin von dem neuen
Unternehmen berichtet.
Das Vorhaben war bereits im Mai bekanntgegeben worden, danach bekam es
von den zuständigen Behörden verschiedener Staaten grünes Licht.
Rheinmetall hält 51 Prozent und die Ukraine 49 Prozent an der Firma.
Das Joint Venture mit Sitz in Kiew soll zunächst Militärfahrzeuge
instand setzen. Schon bald sollen Rheinmetall-Produkte in der Ukraine
hergestellt werden. (…)
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12:30 Scholz: Deutsche Hilfe mittlerweile bei 24 Milliarden Euro
Deutschland hat der Ukraine seit Kriegsbeginn nach Angaben von Kanzler
Olaf Scholz mittlerweile zivile und militärische Hilfe im Wert von 24
Milliarden Euro geliefert. Damit sei Deutschland nach den USA der
zweitgrößte Unterstützer des Landes. (...)
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2. MDR: Selenskyj kündigt Ukraine-Treffen in Malta an
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-russland-angriff-selenskyj-frieden-gipfel-malta-100.html#Selenskyj
(…)
22.10.2023 6.49 Uhr
Selenskyj kündigt Ukraine-Treffen in Malta an
Die Ukraine will mit einem großen Treffen nationaler
Sicherheitsberater zahlreicher Staaten in Malta ihren geplanten
Friedensgipfel weiter vorbereiten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj sagte in seiner in Kiew am Samstag verbreiteten abendlichen
Videobotschaft, zu den Gesprächen in einer Woche würden mehr als 50
Teilnehmer erwartet.
Zu den Verhandlungen über seine "Friedensformel" werde auch die Türkei
"ihre gewichtige Stimme und Haltung" einbringen, teilte er nach einem
Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan mit.
Das Malta-Treffen auf Ebene der nationalen Sicherheitsberater der
Verbündeten der Ukraine soll am 28. und 29. Oktober stattfinden.
Darüber hatte Selenskyj zuletzt auch Bundeskanzler Olaf Scholz
informiert.
Selenskyj hatte seine "Friedensformel", die im Kern einen Abzug der
russischen Truppen aus der Ukraine festlegt, als einzige gangbare
Initiative für die Beendigung des Krieges in der Ukraine aufgestellt.
Friedensinitiativen anderer Staaten, darunter aus China und Brasilien,
stießen in der Ukraine auf Kritik.
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siehe dazu auch:
https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-krieg-newsblog-friedensgipfel-erdogan-deuschland-wiederaufbau-1.6286958
Liveblog zum Krieg in der Ukraine:
Ukraine plant Friedensgipfel ohne Russland
22. Oktober 2023, 13:04 Uhr
Nächste Woche sollen sich nationale Sicherheitsvertreter auf Malta
über ein mögliches Kriegsende in der Ukraine austauschen.
Deutschland stellt weitere 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau der
Ukraine zur Verfügung.
(…)
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3. DLF: Antisemitismus in Deutschland - Mehr Vorurteile, mehr Gewalt und wachsende Angst
https://www.deutschlandfunk.de/antisemitismus-102.html
Antisemitismus in Deutschland
Mehr Vorurteile, mehr Gewalt und wachsende Angst
Antisemitismus ist ein wachsendes Problem in Deutschland, und der
Nahostkonflikt verstärkt es noch. Offene Gewaltaufrufe bereiten den
jüdischen Gemeinden Sorgen. Doch was ist eigentlich Antisemitismus?
Wie weit verbreitet ist er hierzulande?
18.10.2023
Vor dem Hintergrund des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf
Israel und der Situation im Gazastreifen rechnet das Bundeskriminalamt
mit einer antisemitischen Protestwelle gegen jüdische Einrichtungen
und Synagogen. Daher wurde laut BKA-Präsident Holger Münch der Schutz
dieser Einrichtungen erhöht.
(…)
Was kann man gegen Antisemitismus tun?
Für Schulen hat die Kultusministerkonferenz zusammen mit dem
Zentralrat der Juden und dem Antisemitismus-Beauftragten der
Bundesregierung einige Vorschläge gemacht: Lehrer und Schüler sollen
Vorfälle erkennen, benennen und auf sie angemessen reagieren.
Man setzt auf Fortbildung für Lehrer und Prävention, indem man im
Unterricht Wissen zur Geschichte des Judentums vermittelt und für
Formen des Judenhasses sensibilisiert.
——
4. FAZ: Liveticker zum Krieg in Israel
https://www.faz.net/aktuell/israel-krieg/liveticker-zum-krieg-in-israel-neue-raketenangriffe-aus-gaza-auf-israel-faz-19226976.html
Neue Raketenangriffe aus Gaza auf Israel
Aktualisiert am 26.10.2023. 12:00
(…)
Das Wichtigste im Überblick:
Die israelische Armee hat in der Nacht mit Panzern Stellungen der
Hamas im Gazastreifen angegriffen
Für den türkischen Präsidenten Erdoğan ist die die Hamas keine
Terrororganisation, ihre Kämpfer seien „Freiheitskämpfer“
Im UN-Sicherheitsrat sind zwei Resolutionen zum Krieg zwischen
Israel und der Hamas gescheitert
Die Bundesregierung hat UN-Generalsekretär Guterres im Streit mit
der israelischen Regierung das Vertrauen ausgesprochen
Nach ägyptischen Angaben ist in der Nacht zum Mittwoch der vierte
Hilfskonvoi mit 20 Lastwagen in Gaza angekommen
Aufgrund von Treibstoffmangel muss das Hilfswerk für die
Palästinenser (UNRWA) möglicherweise morgen seine Arbeit im
Gazastreifen einstellen
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https://www.faz.net/aktuell/israel-krieg/liveticker-zum-krieg-in-israel-700-000-menschen-in-den-sueden-gazas-geflohen-faz-19226976.html
21.10.2023 Othmara Glas
(…)
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, hat
bei einem Nahost-Gipfeltreffen eine humanitäre Feuerpause im
Gazastreifen gefordert. Er nannte drei unmittelbare Ziele:
die ungehinderte humanitäre Hilfe für die Zivilisten im Gazastreifen, die
sofortige und bedingungslose Freilassung aller aus Israel entführten
Geiseln und engagierte Bemühungen, die Gewalt einzudämmen, um eine
Ausweitung des Konflikts zu verhindern.
Guterres blickte auch in die Zukunft: Der Konflikt könne nur mit einer
Zweistaatenlösung befriedet werden, einen für Israelis und einen für
Palästinenser. „Die Zeit zum Handeln ist gekommen, handeln, um diesen
schrecklichen Alptraum zu beenden“, sagte er.
(…)
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21.10.2023 10:30 Uhr. Othmara Glas
Seit Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas und
Israel sind im Gazastreifen mindestens 17 Mitarbeiter des
UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getötet worden.
Das teilte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Samstag mit.
Die tatsächliche Zahl sei „wahrscheinlich" noch höher als die
bestätigten Todesopfer, erklärte Lazzarini.
Laut Lazzarini wurden einige Mitarbeiter „in ihren Häusern getötet",
wo sie mit ihren Familien schliefen. Seit Beginn des Krieges wurden
demnach mindestens 35 Gebäude der UN-Organisation getroffen, „einige
davon durch direkte Treffer“.
Lazzarini betonte, dass das UNRWA „allen beteiligten Parteien" regelmäßig
die satellitengestützte Ortsbestimmung zur Verfügung stelle.
Das UNRWA hatte vor Kriegsbeginn fast 1,2 Millionen Bewohner im
Gazastreifen mit Nahrungsmitteln versorgt. Seit dem Großangriff der
Hamas sind keine Hilfslieferungen dieser oder anderer
UN-Organisationen mehr in dem Gebiet eingetroffen. Am Samstag begannen
erste Hilfslieferungen von Ägypten aus den Gazastreifen zu erreichen.
(…)
20.10.2023 14:13 Uhr Anna Schiller
In Gaza ist die orthodoxe Porphyrius-Kirche bei einer Explosion schwer
beschädigt worden. Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem
machte in einer Mitteilung am Donnerstagabend die israelische
Luftwaffe dafür verantwortlich. Am Freitag gab das Patriarchat die
Zahl der bisher geborgenen Todesopfer mit 18 an, darunter neun Kinder.
Rund 100 Opfer würden noch unter den Trümmern vermutet.
Die deutsche Hilfsorganisation Caritas international teilte in Freiburg mit,
auch eine lokale Mitarbeiterin der Caritas Jerusalem sei unter den Toten.
(…)
20.10. 2023 13:28 Uhr Anna Schiller
(…)
Um mehr über den Verbleib der Geiseln im Gazastreifen zu erfahren,
werden nach Angaben der israelischen Armee die nach dem Massaker in
Israel festgenommenen islamistischen Terroristen verhört. „Wir sammeln
viele Informationen", sagte Militärsprecher Richard Hecht im Gespräch
mit Journalisten am Freitag. Das Ausmaß der Entführungen sei noch
immer nicht vollständig erfasst.
(…)
20.10. 2023 12:26 Uhr Lukas Fuhr
Israels Regierung hat Medienberichten zufolge eine Notstandsverordnung
erlassen, um in Ausnahmefällen zeitweise die Arbeit ausländischer
Medien zu stoppen. Konkret gehe es um Kanäle, die die nationale
Sicherheit schädigen, wie unter anderem die „Times of Israel“ am
Freitag meldete.
Konkret treffen könnte es den qatarischen Sender Al Jazeera.
Dem Bericht zufolge ebnet die Bestimmung auch den Weg dafür,
dessen lokales Büro zu schließen. (…)
Als Grundlage für eine Entscheidung können dem Bericht zufolge alle
Sendungen seit Beginn des Gazakriegs herangezogen werden.
Eine Entscheidung ist demnach zunächst 30 Tage gültig, kann aber auch um
einen weiteren Monat verlängert werden. Zustimmen muss den Angaben
nach immer auch das Sicherheitskabinett. Zudem müsse auch ein Gericht
die Fälle überprüfen. Die Notstandsverordnung gelte zunächst für drei
Monate beziehungsweise so lange, bis die Regierung den Ausnahmezustand
aufhebt.
(…)
20.10.2023 11:30 Uhr Anna Schiller
Die Bundeswehr verlegt wegen wachsender Gefahren in Nahost weitere
Kräfte für eine mögliche militärische Evakuierung deutscher
Staatsbürger. Dies diene dazu, die eigene Reaktionsfähigkeit zu
erhöhen, teilten Verteidigungsministerium und Auswärtiges Amt am
Freitag in Berlin mit.
(…)
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird auf Zypern ein
Planungs- und Führungsstab („initial command element“) für einen
möglichen Evakuierungseinsatz aufgebaut. Auf der Insel sind auch
bereits Spezialkräfte der Deutschen Marine (KSM) mit den
Kampfschwimmern in Warteposition. Soldaten des Kommandos
Spezialkräfte (KSK) sind nach Jordanien geflogen worden.
(…)
20.10.2023 06:27 Uhr Fabian Drahmoune
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat den USA
und ihren Verbündeten mangelnde Kritik am Vorgehen Israels im
Gazastreifen vorgeworfen.
„Die Reaktion aus Washington und – mit wenigen Ausnahmen – aus den
europäischen Hauptstädten auf das Vorgehen Israels im Gazastreifen
seit dem 7. Oktober ist gedämpft ausgefallen“, monierte Tom Porteous,
stellvertretender HRW-Programmdirektor, am Donnerstag in einem auf der
Website der Organisation veröffentlichten Beitrag.
Er fragte, wo „die klare Verurteilung der grausamen Verschärfung der
seit 16 Jahren bestehenden Abriegelung des Gazastreifens“ bleibe.
Laut Porteous komme die Abriegelung der Küstenenklave „einer
kollektiven Bestrafung, einem Kriegsverbrechen“, gleich. Er vermisse
zudem Empörung über die Äußerungen führender israelischer Politiker,
die versuchten, „die so wichtige Unterscheidung zwischen Zivilisten
und Kämpfern in Gaza zu verwischen, während sie immer intensivere
Bombardierungen dieses dicht besiedelten Gebiets“ anordneten.
Dabei legten die Israelis ganze Stadtviertel in Schutt und Asche.
Zudem fehlten klare und unmissverständliche Forderungen, dass Israel
bei seinen Angriffen auf den Gazastreifen die internationalen Normen
einhalte, kritisierte Porteous weiter.
(…)
19.10.2023 09:17 Uhr Roxana Frey
Hunderte Demonstranten haben am Mittwoch das US-Kapitol in Washington
gestürmt, um einen Waffenstillstand im Krieg zwischen Israel und der
Hamas zu fordern. Dabei kam es schätzungsweise zu 300 Festnahmen, wie
die „New York Times" berichtet. Demnach soll die Kundgebung von den
Organisationen „If Not Now“ und der linken, antizionistischen
Gruppierung „Jewish Voice for Peace“ organisiert worden sein.
(…)
18.10.2023 17:00 Uhr Lukas Fuhr
Die israelische Blockade der Wasserversorgung im Gazastreifen ist nach
Ansicht des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell ein Verstoß gegen das
Völkerrecht. Diesen könne die Europäische Union „nicht akzeptieren“,
sagte Borrell am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg.
Es verstoße „eindeutig gegen das Völkerrecht, einer belagerten
menschlichen Gemeinschaft die Grundversorgung mit Wasser
vorzuenthalten.“
Zugleich bekräftigte Borrell, nach den Angriffen der Hamas habe
Israel das Recht, sich im Rahmen des internationalen Rechts
zu verteidigen.
————
siehe zum letzten Punkt auch:
Süddeutsche Zeitung, 11.10.2023, Seite 4
„…. moralische Abgründe“, von Ronen Steinke:
(…) „Das Recht auf Selbstverteidigung, das Israel zusteht, beinhaltet
nicht, das Absehen von Regeln der Genfer Konventionen. (…)
Es gibt im internationalen Recht auch keinen Dispens à la: Wer
mit Kriegsverbrechen angegriffen wird, der darf sich ausnahmsweise
auch mit Kriegsverbrechen verteidigen. (…)
Wie soll Israel umgehen mit einem Feind, der auch die Gaza-
Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbraucht?
Das humanitäre Völkerrecht sagt: Nicht schießen." (…)
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Zu Ronen Steinke:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ronen_Steinke
Steinke wuchs in Nürnberg auf und studierte Rechtswissenschaft an der
Bucerius Law School in Hamburg sowie in Tokio. Im Anschluss arbeitete
er in Anwaltskanzleien, einem Jugendgefängnis und am Internationalen
Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien.
2011 wurde Steinke mit einer völkerstrafrechtlichen Studie über die
politische Funktion von Kriegsverbrechertribunalenseit 1945
promoviert. Darin argumentiert er, hinter menschenrechtlicher Rhetorik
wie jener der deutschen Regierung, die den Internationalen
Strafgerichtshof unterstützt, verbergen sich dennoch machtpolitische
Interessen. Die Untersuchung, von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
als „Meisterstück“ gelobt,[1] wurde von Hart Publishers, Oxford, als
Buch adaptiert.
Anschließend kam Steinke zur Süddeutschen Zeitung, zunächst als
Redakteur im Ressort Außenpolitik, wo er über Völkerrecht schrieb und
ihn Recherchen nach Afrika, in den Nahen Osten und immer wieder in
internationale Gerichtssäle führten. Steinke interviewte den
Kriegsverbrecher Radovan Karadžić[2] und berichtete als erster
Journalist aus dem Inneren des UN-Gefängnisses in Scheveningen.[3]
Seit 2017 schreibt er als rechtspolitischer Korrespondent der SZ[4]
mit Sitz in Berlin vor allem über Rechtspolitik, Sicherheitsbehörden
und Extremismus.
Im Wintersemester 2012/13 war er Gastwissenschaftler am
Fritz-Bauer-Institut zur Geschichte und Wirkung des Holocaust
(Frankfurt am Main)
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5. FAZ/SZ/OHCHR: Zum Angriff auf das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus
https://www.faz.net/aktuell/israel-krieg/liveticker-zum-krieg-in-israel-700-000-menschen-in-den-sueden-gazas-geflohen-faz-19226976.html
19.10.2023 20:20 Uhr
Stefanie Sommer
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht keine Anzeichen für
eine Verantwortung Israels für den Raketeneinschlag an einem
Krankenhaus im Gazastreifen am Dienstag.
„Alles spricht dafür, dass es nicht die Israelis waren“, sagte der
SPD-Politiker am Donnerstag im ZDF-„heute-journal“. „Welchen Nutzen
sollten die Israelis davon haben, ein ziviles Krankenhaus anzugreifen,
zu attackieren?“
Das sei „völlig abseits jeder Vorstellungskraft“ und ergebe auch keinen
Sinn für das, was Israel plant.
„Israel ist kein Terrorstaat. Die Hamas ist die Terrororganisation.
Und deswegen muss man davon ausgehen, dass es sich im Zweifel
tatsächlich um eine fehlgeleitete Rakete gehandelt hat, die zu diesen
tragischen Opfern geführt hat“, sagte Pistorius.
——
https://www.sueddeutsche.de/politik/gazastreifen-hamas-tunnel-palaestinenser-israel-bodenoffensive-1.6288712?reduced=true
Krieg in Nahost: Raketen und Kämpfer lauern in der "Metro"
17. Oktober 2023, 4:11 Uhr
Das riesige Tunnelsystem der Hamas unter dem Gazastreifen funktioniert
als Rückzugsraum und Ausgangspunkt für Angriffe.
Es stellt das wohl größte Problem für Israels Armee dar.
Von Alexandra Föderl-Schmid
(…)
—
In der SZ-Printausgabe vom 18.10.2023 steht dieser Artikel auf Seite 3
unter der Überschrift: "Sie lauern in der ‚Metro‘“
(…) „Die israelische Armee glaubt sogar zu wissen, wo sich die
Kommandozentrale der Hamas befindet: Unter dem Al-Shifa- Krankenhaus
im Zentrum von Gaza-Stadt. Denn die Hamas kalkuliere damit, die
israelische Armee werde es nicht wagen, ein Krankenhaus anzugreifen,
meinen Militärexperten“. (…)
-------
https://www.ohchr.org/en/press-releases/2023/10/gaza-un-experts-decry-bombing-hospitals-and-schools-crimes-against-humanity
(Übersetzt mit https://translate.google.de/)
Gaza: UN-Experten bezeichnen die Bombardierung von Krankenhäusern
und Schulen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und fordern die
Verhinderung von Völkermord
GENF (19. Oktober 2023)
UN-Experten* äußerten heute ihre Empörung über den tödlichen Angriff
auf das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza-Stadt, bei dem am Dienstag
(17.) mehr als 470 Zivilisten getötet und Hunderte unter den Trümmern
eingeschlossen wurden.
Berichten zufolge folgte der Angriff auf zwei Warnungen Israels, dass
ein Angriff auf das Krankenhaus unmittelbar bevorstehe, wenn die darin
befindlichen Personen nicht evakuiert würden. (…)
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6. 972mag: Orly Noy - Hören Sie den israelischen Überlebenden zu: Sie wollen keine Rache
https://www.972mag.com/wp-content/themes/rgb/newsletter.php?page_id=8§ion_id=174708&utm_source=972+Magazine+Newsletter&utm_campaign=62351e6f78-EMAIL_CAMPAIGN_9_12_2022_11_20_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_f1fe821d25-62351e6f78-318972241
(Übersetzt mit https://translate.google.de/)
Orly Noy
Hören Sie den israelischen Überlebenden zu: Sie wollen keine Rache
„Alle reden von Einheit. Leute, Einheit ist furchtbar schön, aber auf
dem Feld gibt es Rache und es gibt Grausamkeit …
Unser ganzes Leben lang trauern wir, und wir werden trauern. Aber
jetzt gibt es nur noch ein Ziel: Rache zu nehmen und grausam zu sein.“
Das waren die Worte des israelischen Reservesoldaten Guy Hochman –
normalerweise ein Entertainer und Online-Influencer – in einem
Interview auf Channel 12 in den ersten Tagen des israelischen Angriffs
auf den Gazastreifen nach dem 7. Oktober: Massaker durch Hamas-Kämpfer.
In nur wenigen Worten, Hochman hat die Stimmung eingefangen, die
offenbar in Israel Einzug gehalten hat von der extremen Rechten bis
hin zu vielen, die sich selbst als Linke bezeichnen: Rechtfertigung
der Katastrophe, die Israel derzeit anrichtet Mehr als 2 Millionen
Palästinenser in Gaza.
Einige rechtfertigen dies mit der „Besiegung der Hamas“. Andere, wie
Hochman, legen großen Wert auf Rache. Es umso bemerkenswerter ist es
angesichts der vorherrschenden Politische Stimmung, immer mehr der
Israelis, die das überlebten Massaker begangen haben oder deren
Angehörige getötet oder nach Gaza entführt wurden herauskommen und
seinen eindeutigen Widerstand gegen die Tötung zum Ausdruck bringen
unschuldige Palästinenser und ein Nein zur Rache.
In einer Laudatio auf ihren Bruder Hayim, einen
Anti-Besatzungsaktivisten Noi Katsman wurde im Kibbuz Holit ermordet
und forderte ihr Land auf, „es nicht zu tun.“ Nutzen Sie unseren Tod
und unseren Schmerz, um den Tod und den Schmerz anderer zu verursachen
Menschen oder andere Familien. Ich fordere, dass wir den Kreislauf des
Schmerzes durchbrechen, und verstehen, dass der einzige Weg [vorwärts]
Freiheit und Gleichheit ist Rechte. Frieden, Brüderlichkeit und
Sicherheit für alle Menschen.“
Ziv Stahl, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Yesh Din und
ein Überlebender des Höllenfeuers in Kfar Aza kamen ebenfalls heraus
äußerte sich in einem Artikel in Haaretz entschieden gegen Israels
Angriff auf Gaza.
"ICH Ich habe kein Bedürfnis nach Rache, nichts wird die Verstorbenen
zurückbringen“, sagte sie. Sie schrieb. „Wahllose Bombenanschläge in Gaza
und die Tötung von Zivilisten Unbeteiligt an diesen schrecklichen
Verbrechen sind keine Lösung.“
Yotam Kipnis, dessen Vater bei dem Hamas-Angriff ermordet wurde, sagte
in seine Laudatio: „Schreiben Sie den Namen meines Vaters nicht auf
eine [Militär-]Muschel. Er hätte das nicht gewollt. Sagen Sie nicht:
„Gott wird sein Blut rächen.“ Sagen Sie: ‚Möge sein Andenken ein Segen
sein.‘“
Michal Halev, die Mutter des von der Hamas ermordeten Laor Abramov,
schrie in einem auf Facebook geposteten Video: „Ich flehe die Welt an:
Hör auf!“ Alle Kriege, hört auf, Menschen zu töten, hört auf, Babys zu
töten. Krieg ist nicht die Antwort. Krieg ist nicht die Art und Weise,
wie man Dinge repariert. Dieses Land, Israel, geht durch Entsetzen …
Und ich weiß, dass die Mütter in Gaza durchmachen Entsetzen … In
meinem Namen will ich keine Rache.“
Maoz Inon, dessen Eltern am 7. Oktober ermordet wurden, schrieb in Al
Jazeera: „Meine Eltern waren Menschen des Friedens … Rache wird mir
nichts bringen Eltern zurück ins Leben. Es wird nicht dazu führen,
dass andere Israelis zurückkommen Auch Palästinenser haben getötet. Es
wird das Gegenteil bewirken … Wir müssen den Kreislauf durchbrechen."
Als Yonatan Ziegen, der Sohn von Vivian Silver, von angefragt wurde
Journalist, was seine Mutter – die vermutlich entführt wurde – Ich
würde darüber nachdenken, was Israel jetzt in Gaza tut, antwortete er:
„Sie wäre beschämt.
Weil man tote Babys nicht mit noch mehr Toten heilen kann Babys. Wir
brauchen Frieden. Dafür hat sie ihr ganzes Leben lang gearbeitet …
Schmerz ist Schmerz.“
Und in einem Video, das inzwischen viral gegangen ist, ist ein
19-jähriger Überlebender zu sehen. Das Massaker im Kibbuz Be’eri bot
einen herzergreifenden Monolog darüber die Vernachlässigung der
Bewohner des Südens durch die Regierung, in der Sie plädierte für:
„Rückgabe der Geiseln.“
Frieden, Anstand und Fairness … Vielleicht fällt es einigen von Ihnen
schwer, diese Worte zu hören. Es ist schwer damit ich spreche. Aber
das, was ich in Be’eri durchgemacht habe, ist dir schuldig Mich."
Wir sind es ihnen schuldig. Ich höre ihnen zu und lese ihre Worte, und
ich verneige mich Kopf vor ihrem Mut. Und ich denke an das seltsame
Beharren von so vielen in diesem Moment, darunter auch sogenannte
Linke, messen unsere Grad an Solidarität, Schmerz oder Wut
entsprechend unserer Bereitschaft um das Feuer zu unterstützen, das
unsere Armee auf Gaza regnen lässt.
Was werden Sie diesem trauernden Vater sagen? An diesen Überlebenden
Massaker? Fehlt es ihnen auch an Solidarität? Woher kommt die Kühnheit
um festzustellen, was in jedem unserer Gebrochenen vorgeht Herz und
Verstand?
Ich halte die Vorwürfe gegen diejenigen, die um ein Ende dieser Sache
betteln, für vergeblich Blutbad, dieses schreckliche und bedrohliche
Kriegsverbrechen in Gaza, und ich denke daran der Satz von Ben Kfir,
einem Mitglied der Bereaved Families Forum, das hat sich vor Jahren in
meinem Kopf eingeprägt, als er davon sprach Sinnlosigkeit der Rache:
„Ich habe meine Tochter verloren, nicht meinen Verstand.“
Dieser Mann, der den Menschen verloren hat, der ihm am meisten am
Herzen lag, und viele andere Wer sich nun dem Trauerkreis
angeschlossen hat, versteht, was so viele tun weigern sich heute immer
noch zu verstehen, dass der Weg, den wir gehen angeboten, von mehr
Blut und mehr „Abschreckung“, ist genau der Weg, den wir gehen sein
müssen
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7. Connection: Trotz alledem: Stimmen für ein Ende der Gewalt und für Verständigung in Israel und Palästina
https://de.connection-ev.org/article-3898
Trotz alledem: Stimmen für ein Ende der Gewalt und für Verständigung in Israel und Palästina
von Connection e.V.
(17.10.2023) Seit 7. Oktober 2023 dringen militante Kämpfer der Hamas
von Gaza aus in Israel ein. „Hunderte von Menschen wurden in ihren
Häusern und bei einem Musikfestival massakriert, ganze Ortschaften
wurden ausgelöscht“, berichtet der israelische Kriegsdienstverweigerer
Haggai Matar. Es ist ein unvorstellbares Grauen.
Israel hat inzwischen rund 300.000 Reservist*innen mobilisiert und
bereitet eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor.
Regierungsvertreter*innen rufen nach Rache. Schon jetzt sind durch die
Bombardierungen der israelischen Armee tausende Palästinenser*innen
getötet worden.
Angesichts dieser Situation wollen wir Kriegsdienstverweigerern und
Kriegsdienstverweigerinnen sowie weiteren kritischen Stimmen aus
Israel mit Übersetzungen auch im deutschsprachigen Raum Gehör
verschaffen. „Nicht in unserem Namen!“ schreibt die Gruppe der
Kriegsdienstverweiger*innen in Israel, Mesarvot, auf Facebook.
„Es gibt keinen Akt der Gewalt auf dieser Welt, der die Menschen, die
wir verloren haben, wieder zum Leben erwecken kann. Es gibt keine
Lösung, die aus dem Wunsch nach Rache und Leid erwachsen kann.
Der einzige Weg zu einem sicheren Leben hier ist, die Gräueltaten des
Staates Israel zu beenden und auf Frieden hinzuarbeiten.
Nur Entgegenkommen wird uns aus dieser Hölle befreien.“
Adam Keller: Israelis, Palästinenser*innen, Gaza Hamas – ein Versuch, die Vernunft zu bewahren (...mehr <https://de.connection-ev.org/article-3882>) ( <https://de.connection-ev.org/article-3883>)
Ofer Kassif: Nichts rechtfertigt Verbrechen und Massaker, wie sie im Süden Israels begangen werden (...mehr <https://de.connection-ev.org/article-3885>) ( <https://de.connection-ev.org/article-3892>)
Haggai Matar: Der schockierende Angriff aus Gaza hat Israelis in Angst und Schrecken versetzt (...mehr <https://de.connection-ev.org/article-3886>) ( <https://de.connection-ev.org/article-3893>)
Sahar Vardi: Doppelte Loyalität (...mehr <https://de.connection-ev.org/article-3887>) ( <https://de.connection-ev.org/article-3894>)
(…)
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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.