06.03.2022

«Live-Ticker zum Ukraine-Krieg: Neuer Rettungsversuch für Zivilisten gescheitert

de.rt.com, 6 Mär. 2022 21:00 Uhr

Russland führt eine Militäroperation in der Ukraine durch, die Streitkräfte der Donbass-Republiken sind mit Unterstützung der russischen Truppen auf dem Vormarsch. Der Westen reagiert mit immer neuen Waffenlieferungen an die Ukraine und beispiellosen antirussischen Sanktionen. Hier lesen Sie die neuesten Entwicklungen.


  • 7.03.2022 12:51 Uhr

    12:51 Uhr

    Ukrainische Nazis treiben Zivilisten als menschliche Schutzschilde vor sich her – vier Tote, fünf Verwund

    Über einen weiteren Beispielfall für die mindestens recht abenteuerliche Kriegsethik der ukrainischen Faschisten der sogenannten Bataillone der territorialen Verteidigung wusste der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, am 7. März 2022 zu berichten. Das Folgende habe sich am Abend zuvor, etwa um 17 Uhr, zugetragen:

    "Auf dem Prospekt des Sieges in Mariupol sind Soldaten der Volksrepublik Donezk und eine Einheit bewaffneter ukrainischer Nationalisten aufeinandergestoßen. Die Militanten trieben mehr als 150 Zivilisten vor sich her und nahmen hinter ihnen als menschlichen Schutzschilden Deckung."

    Die ukrainischen Neonazis eröffneten das Feuer auf die Soldaten der DVR aus der Deckung "hinter dem Rücken der Zivilisten" heraus, wobei durch dieses Feuer vier der Zivilisten ums Leben kamen und fünf weitere verletzt wurden. Die Soldaten der Volksrepublik Donezk konnten die Zivilisten schließlich von ihren Peinigern befreien, und brachten sie alsbald aus Mariupol in Sicherheit. Konaschenkow sagte weiter:

    "Die Volksmilizionäre der DVR führten die befreiten Zivilisten aus Mariupol über den Stadtteil Winogradnoje in von ihnen kontrolliertes Gebiet. Ihnen allen wurde die notwendige Hilfe geleistet."

    Am Vortag hatte die Miliz der Donezker Volksrepublik bekannt gegeben, Kämpfer des Asow-Bataillons hätten einen Konvoi von Zivilisten beschossen, die Mariupol über einen humanitären Korridor in Richtung Nowoasowsk (Donezker Volksrepublik) verlassen wollten. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, vier weitere wurden verwundet.

    Am 4. März machte Russlands Präsident Wladimir Putin Bundeskanzler Olaf Scholz darauf aufmerksam, dass ukrainische Nationalisten Zivilisten, darunter auch ausländische Bürger, als menschliche Schutzschilde missbrauchten.

    Douglas Macgregor, Oberst der US-Streitkräfte im Ruhestand und ehemaliger Berater des US-Verteidigungsministers, sieht in den Aktionen des ukrainischen Militärs aus Kämpfen im Irak oder in Syrien bekannte "islamistische Taktiken". Auch dort hätten Terroristen "Menschen als menschliche Schutzschilde" eingesetzt, um Tod und Niederlage zu entgehen. Ein derartiges Vorgehen stehe laut MacGregor im Gegensatz zu den Verfahrensweisen der russischen Streitkräfte. Diese versuchten bei ihrer Operation in der Ukraine Opfer unter Zivilisten ebenso zu minimieren wie die Zerstörung der zivilen Infrastruktur und Wohnbehausungen. Es gebe "erstaunlich wenig Schäden", hielt der Oberst entgegen dem Tenor der Fragen eines interviewenden FOX-Journalisten fest. "Viel weniger als die USA bei den beiden Irak-Invasionen verursachten."

    Macgregor übte in diesem Zusammenhang harsche Kritik an dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij. Dieser versuche, die unumgängliche Niederlage der ukrainischen Streitkräfte hinauszuschieben:

    "Ich halte Selenskij für eine Marionette. Und er setzt eine große Anzahl der ihm anvertrauten Bevölkerung unnötigen Risiken aus. Und ganz ehrlich: Das meiste, was aus der Ukraine hier ankommt, wird als Lügen enttarnt – innerhalb von 24 bis 48 Stunden."

  • 11:26 Uhr

    Hunderte russische, weißrussische, serbische, nordmazedonische Fernfahrer in der Ukraine gefangen – vier Serben: Ausweise und LKW-Papiere abgenommen, Ukraine hält uns als Geiseln

    An den Grenzübergängen aus der Ukraine in die benachbarten Länder stauen sich kilometerweit LKWs und Sattelschlepper. Bei den meisten davon sitzen russische und weißrussische Fahrer am Steuer, aber auch ihre serbischen und nordmazedonischen Kollegen sind in der Ukraine in diese missliche Lage geraten. Allein an russischen LKW-Fahrern samt ihren Fuhren waren nach Angaben des russischen Verbandes Internationaler Kraftfahrer Stand 5. März über 140 in der Ukraine gefangen: Die ukrainischen Sicherheitskräfte lassen die Fahrer, die vor dem Wiederaufflammen des Ukraine-Konfliktes in das Land einfuhren, nicht mehr heraus. Bekannt seien bislang neun Fälle der erzwungenen Abgabe von Fahrzeugen samt Ladung; die Fahrer hätten keine andere Wahl, als das Land zu Fuß oder per Anhalter zu verlassen.

    Vier Serben in Jagodin, an der Grenze zu Polen, haben den Medien in ihrer Heimat am 7. März gar berichtet, ihnen seien nicht nur ihre LKW- und Frachtdokumente abgenommen worden, sondern auch ihre Pässe. Sie hätten sich zuschulden kommen lassen, aus oder nach Russland unterwegs gewesen zu sein und auf dieser Strecke auch die Ukraine befahren zu haben. Nun würden sie von der Ukraine quasi als Geiseln festgehalten. Laut den vier Fahrern würde der ukrainische Grenzschutz auch ihre weißrussischen, russischen und nordmazedonischen Kollegen nicht aus dem Land lassen.

    Ein weiterer serbischer Fahrer soll serbischen Medien zufolge aktuell in Kiew festsitzen.

  • 11:00 Uhr

    Selenskij meldet sich mit neuer Botschaft zu Wort: Keine Hakenkreuze auf ukrainischer Flagge

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat in einer Videobotschaft erklärt, dass es sich bei der Ukraine um keinen nationalistischen Staat handele:

    "Auf unserer Flagge gibt es kein Blut. Es gab nie und es wird nie schwarze Flecken, Hakenkreuze geben. Die ukrainische Flagge ist die Erde. Friedlich, fruchtbar, golden und ohne Panzer. Der Himmel ist friedlich, klar, blau und ohne Raketen."

    Der ukrainische Staatschef rief weiter dazu auf, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen und auf den Erdölexportsektor zu erweitern.

    Eines der erklärten Ziele der Militäroperation der russischen Streitkräfte in der Ukraine ist die "Entnazifizierung" des Staates.

  • 10:40 Uhr

    China: Taiwan-Frage mit Ukraine-Krise nicht zu vergleichen

    Der chinesische Außenminister Wang Yi hat während der jährlichen großen Pressekonferenz an diesem Montag dazu aufgerufen, die Ukraine-Krise mit der Taiwan-Frage nicht zu vergleichen. Diese Fragen seien "prinzipiell" unterschiedlich, so der chinesische Top-Diplomat.

    Wang Yi zufolge bestehe der Unterschied vor allem darin, dass die Insel ein "untrennbarer" Teil Chinas und die Taiwan-Frage demzufolge eine "innerstaatliche" Angelegenheit sei. Der Ukraine-Krieg sei hingegen ein Konflikt zwischen zwei Staaten.

    Schließlich erklärte Wang Yi:

    "Taiwan wird letzten Endes in die Arme seiner Heimat zurückkehren."

  • 10:30 Uhr

    OSZE-Mission verlässt Ukraine endgültig

    In einer Erklärung am Montag hat die OSZE-Mission in der Ukraine bestätigt, dass sie das Land angesichts des Krieges endgültig verlässt. Der Chef der Mission, der türkische Diplomat Yaşar Halit Çevik, und die anderen Leiter sollen zuletzt aus dem Land ausreisen.

    Die OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine war im Jahr 2014 gestartet worden, um zur Suche nach einer friedlichen Lösung im Konflikt in der Ostukraine beizutragen und die Situation im ganzen Land zu beobachten.

  • 10:15 Uhr

    Chinesischer Außenminister: Für Lösung ukrainischer Frage braucht man "kühlen Kopf"

    Auf der jährlichen Pressekonferenz an diesem Montag hat sich der chinesische Außenminister Wang Yi unter anderem bezüglich des Ukraine-Konflikts geäußert. Der chinesische Top-Diplomat unterstrich, zur Lösung der "ukrainischen Frage" brauche man einen "kühlen Kopf", anstatt "sich abzuhetzen".

    Außerdem betonte Wang Yi, die russisch-chinesischen Beziehungen seien "unabhängig" und "selbstständig". Der Außenminister fuhr fort:

    "Sie verachten ebenfalls eine fremde Einmischung und Provokationen."

    China werde weiterhin eine "konstruktive Rolle" in der Ukraine-Krise spielen, so Wang Yi. Er schloss zudem nicht aus, dass Peking in dem Konflikt als Vermittler auftreten könnte.

  • 09:42 Uhr

    Russisches Verteidigungsministerium läutet Feuerstopp ein und öffnet humanitäre Korridore aus vier umkreisten Städten: "Überwachen Evakuierung von Drohnen aus"

    Die russischen Streitkräfte haben ab 10.00 Uhr Moskauer Zeit humanitäre Korridore aus vier umzingelten Städten – Kiew, Charkow, Sumy und Mariupol – geöffnet und zwecks sicherer Evakuierung der Zivilisten darin einen Feuerstopp ausgerufen. Der dienststellenübergreifende Koordinierungsstab für humanitäre Hilfe in der Ukraine wird von der russischen Nachrichtenagentur TASS wie folgt zitiert:

    "In Anbetracht der katastrophalen humanitären Lage und ihrer drastischen Verschärfung in den Städten Kiew, Charkow, Sumy und Mariupol sowie auf persönliche Bitte des Präsidenten der Französischen Republik Emmanuel Macron an den Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Wladimirowitsch Putin erklären die russischen Streitkräfte aus humanitären Gründen einen Feuerstopp und öffnen humanitäre Korridore ab 10.00 Uhr am 7. März 2022."

    Humanitäre Korridore aus allen vier Städten führen nach Russland, aus zwei können sich die Bürger zudem auf ukrainisches Staatsgebiet evakuieren lassen.

    So führt die Route aus Kiew über Gostomel, Rakowka, Sosnowka, Ivankow, Oranoje, Tschernobyl, zunächst nach Gden in Weißrussland, und dann nach Gomel, woher die Evakuierten anschließender per Flugzeug in die Russische Föderation weiterbefördert werden.

    Aus Mariupol geht es über das schon länger unter Kontrolle der Volksrepublik Donezk stehende Nowoasowsk und das russische Taganrog nach Rostow am Don. Ab hier steht es den Evakuierten frei, sich in den Flüchtlingsaufnahmeeinrichtungen einquartieren zu lassen oder aber auf eigene Faust weiterzureisen. Die zweite Route aus Mariupol führt über Portowskoje, Mangusch, Umgehungsstraße Nikolskoje, Respublika, Rosowka, Bilmak, Pologi, Orechow nach Saporoschje.

    Aus Charkow geht es über das russische Nechotejewka nach Belgorod.

    Aus Sumy geht es über das russische Sudscha ebenfalls nach Belgorod – sowie über Golubowka, Romny, Lochwiza und Lubny ins ukrainische Poltawa.

    "Diese Informationen wurden den zuständigen Organisationen der Vereinten Nationen, der OSZE, dem Internationalen Roten Kreuz und anderen internationalen Organisationen über alle verfügbaren Informationsquellen, einschließlich der Medien, zur Kenntnis gebracht", machte das russische Verteidigungsministerium deutlich und betonte zudem:

    "Während der Öffnung der humanitären Korridore werden die Streitkräfte der Russischen Föderation eine ständige objektive Überwachung der Evakuierung durchführen –  einschließlich unter Einsatz von unbemannten Fluggeräten. Wir warnen daher, dass alle Versuche der ukrainischen Seite, Russland und die gesamte zivilisierte Welt erneut über ein angeblich von der Russischen Föderation verursachtes Scheitern der humanitären Operation zu täuschen, dieses Mal nutzlos und sinnlos sind."

  • 09:00 Uhr

    Russisches Außenministerium: Moskau enttäuscht über Entscheidung Berlins, Waffen in Ukraine zu liefern

    Das russische Außenministerium hat am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti erklärt, Moskau sei über die Entscheidung Berlins enttäuscht, Waffen in die Ukraine zu liefern. Russland sei demnach auch besorgt, dass diese Waffen "in die Hände von Terroristen" geraten könnten.

  • 07:30 Uhr

    Brand am Öldepot in Lugansk nach Explosion – mutmaßlich Beschuss durch ukrainische Streitkräfte, "wahrscheinlich Totschka-U"

    Durch Lugansk ist kurz vor sieben Uhr morgens (Moskauer Zeit) eine Explosion gehallt – und zwar am Erdöldepot der Stadt, wo unmittelbar darauf ein Feuer ausbrach. Rodion Miroschnik, Vertreter der Lugansker Volksrepublik in der politischen Untergruppe der Kontaktgruppe zur Konfliktbeilegung im Donbass, gab den ukrainischen Streitkräften die Schuld und verwies dabei auf die Volksmiliz der Republik:

    "Die ukrainischen Streitkräfte haben das Öldepot in Lugansk beschossen und getroffen! Da ist etwas Schweres eingeschlagen, möglicherweise Totschka-U, nämlich am Öldepot in der Gegend der Thälmann-Straße. Das Feuer ist schon aus großer Entfernung zu sehen. Der Katastrophenschutz versucht, die Flammen zu löschen."

    Der Einschlag am Lugansker Öldepot sei das einzige Ergebnis eines größeren Beschusses mit den taktischen ballistischen Raketen "Totschka-U" der ukrainischen Streitkräfte, kommentierte Miroschnik weiter:

    "Es sieht so aus, als hätte die Ukraine einen Raketenangriff auf mehrere Standorte gleichzeitig versucht – doch nur in Lugansk ist auch etwas angekommen.

    Über Gorlowka und über der russischen Region Rostow wurden Totschka-U-Raketen durch die Luftabwehr abgefangen."

    Der Beschuss wurde von der Volksmiliz der LVR bestätigt, Opfer und Schäden werden präzisiert.  

  • 07:00 Uhr

    Russlands Militär: SBU und "Asow"-Nazis planen medienwirksame nukleare Provokation in Charkow

    Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) bereitet zusammen mit rechtsextremen Paramilitärs eine Provokation an einem Reaktor in der experimentellen Nuklearanlage des Charkower Instituts für Physik und Technologie vor, schreibt die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit Verweis auf das russische Verteidigungsministerium. Hierbei nehmen sie eine mögliche radioaktive Verseuchung billigend in Kauf, so das russische Verteidigungsministerium. Gemäß Aufklärungsdaten sei der Reaktor bereits mit Sprengsätzen versehen worden.

    "Der SBU und die Kämpfer des Asow-Bataillons planen, den Reaktor zu sprengen und dann die russischen Streitkräfte zu beschuldigen, angeblich einen Raketenangriff auf die experimentelle Nuklearanlage durchgeführt zu haben."

    Hierbei soll den westlichen Medien ein publikumswirksames Bild geliefert werden: Am 6. März trafen ausländische Journalisten in Charkow ein, die die Folgen der Provokation zu dokumentieren und anschließend Russland die Schuld an der Umweltkatastrophe geben sollen.

    Die vorige derartige Provokation fand am Kernkraftwerk Saporoschskaja statt: Dort drangen rechtsextreme ukrainische Milizen in ein Gebäude des Ausbildungs- und Trainingskomplexes ein und eröffneten das Feuer auf eine Fahrzeugpatrouille der russischen Nationalgarde. Als diese das Feuer erwiderte und die Stellungen der Paramilitärs unterdrückt hatte, setzten die flüchtenden Nationalisten das Gebäude in Brand. An den Reaktoranlagen selbst kam es zu keinem Schaden.


  • 20:55 Uhr

Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen auf der Welt eine gute Nacht!

  • 20:50 Uhr

    Wegen Gesetz über Fake News: TikTok schränkt Funktionen in Russland ein

    Das Videoportal TikTok hat beschlossen, seine Funktionen in Russland aufgrund eines neuen Gesetzes teilweise einzuschränken. "In Anbetracht des neuen russischen Gesetzes über Falschnachrichten haben wir keine andere Wahl, als das Live-Streaming und das Hochladen neuer Inhalte für unseren Videodienst auszusetzen, während wir die Auswirkungen dieses Gesetzes prüfen", begründete das Netzwerk sein Vorgehen. Der Nachrichtenaustausch werde weiterhin möglich sein.

    Das vor kurzem eingeführte Gesetz sieht hohe Geld- und Haftstrafen für vorsätzliche Falschmeldungen über die Handlungen der russischen Armee vor. Auch wer Sanktionen gegen Russland fordert oder die Streitkräfte "verunglimpft", kann bestraft werden. Es drohen schlimmstenfalls bis zu 15 Jahren Haft. Als Reaktion haben auch mehrere internationale Medien ihre Arbeit in Russland ganz oder teilweise eingestellt. 

  • 20:30 Uhr

    Chefdirigent des Bolschoi-Theaters legt sein Amt nieder

    Der Chefdirigent Tugan Sochijew des Moskauer Bolschoi-Theaters verlässt seinen Posten. Zugleich legt er auch sein Amt als Musikdirektor des Nationalorchesters am Opernhaus von Capitole im französischen Toulouse nieder.

    Sochijew begründete seinen Schritt damit, dass er in den letzten Tagen etwas erlebt habe, von dem er dachte, er würde so etwas nie im Leben sehen. Da er zu der "unerträglichen Wahl" zwischen seinen geliebten russischen und französischen Musikern genötigt worden sei, habe er sich entschieden, beide musikalische Leitungen aufzugeben:

    "In Europa zwingt man mich heute, eine Wahl zu treffen und ein Mitglied meiner musikalischen Familie dem anderen vorzuziehen."

    Viele Menschen hätten von ihm eine Positionierung "zu dem, was derzeit passiert", erwartet, sagte Sochijew. Er habe niemals bewaffnete Konflikte unterstützt und in den 20 Jahren seiner musikalischen Karriere immer mit den Opfern aller Konflikte gefühlt, betonte Sochijew, der seit dem Jahr 2014 Chefdirigent am Bolschoi-Theater war. Seit 2008 leitete er das Nationalorchester am Opernhaus von Capitole.

    "Ich kann es nicht mitansehen, wie meine Kollegen – Dirigenten, Schauspieler, Sänger, Tänzer, Regisseure – durch eine 'Cancel-Culture' bedroht, respektlos behandelt und schikaniert werden. Wir Musiker haben die außergewöhnliche Chance, durch die Aufführung und Interpretation dieser großen Komponisten dazu beizutragen, das Menschsein zu bewahren."

    Das Bolschoi-Theater bestätigte die Kündigung. "Ich bedaure sehr, seine Kündigung ist ein sehr ernstes Problem für das Bolschoi-Theater. Es ist nicht klar, wie sich die Situation weiter entwickeln wird", sagte der Theaterdirektor Wladimir Urin.

  • 20:20 Uhr

    American Express stellt Geschäftstätigkeit in Russland und Weißrussland ein

    Der weltweite Anbieter von Finanzdienstleistungen American Express hat wegen der russischen Invasion in die Ukraine seine Geschäftstätigkeit in Russland ausgesetzt. Das kündigte der US-Konzern am Sonntagabend an. Für die Kunden bedeutet das: im Ausland ausgestellte American Express-Karten werden in Russland nicht mehr funktionieren, genauso wie auch in Russland ausgestellte Karten im Ausland.

    Auch in Weißrussland stellt der Konzern seine Arbeit vorläufig ein. "Das ist eine Ergänzung zu den bisherigen Schritten, die wir unternommen haben, einschließlich der Beendigung unserer Beziehungen zu Banken in Russland, die von den US-amerikanischen und internationalen Regierungssanktionen betroffen sind", hieß es in einer Erklärung. Ferner wird versichert: 

    "In den letzten Wochen haben wir hart daran gearbeitet, unsere Kollegen und Kunden in diesen Ländern zu unterstützen. Auch wenn diese Entscheidung Auswirkungen auf sie haben wird, werden wir weiterhin tun, was wir können, um sie zu unterstützen. Einer unserer Unternehmensgrundsätze lautet: 'Das Richtige tun'."

    Auch die Kreditkarten-Unternehmen Visa und MasterCard stellen ihre Geschäftstätigkeit in Russland bereits ein. In den kommenden Tagen werden Kunden mit solchen von russischen Banken ausgestellten Karten nur noch innerhalb Russlands bezahlen können.

  • 19:55 Uhr

    CDU-Politiker Röttgen: "Müssen Putins System so hart wie möglich von innen treffen und finanziell austrocknen"

    Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat einen Stopp der Gas- und Ölimporte aus Russland gefordert. "Wir müssen alles, was in unserer Macht steht, tun, um die Ukrainer in ihrem Kampf gegen Putin und für die Freiheit zu unterstützen", schrieb Röttgen in einem Gastbeitrag im Tagesspiegel. Ihm zufolge sei es möglich, die ausbleibenden Lieferungen durch Gasvorräte bis zum nächsten Winter zu ersetzen.

    Ein Importstopp für Öl und Gas werde zwar wahrscheinlich zu Lasten anderer Ziele wie Klimaschutz und dem Ende der Kernenergie gehen. "Aber für viele Ukrainer wird es zu spät sein, wenn wir jetzt weiter zögern", erklärte Röttgen:

    Wir müssen alle wirtschaftlichen Register ziehen, um Putins System so hart wie möglich von innen zu treffen und finanziell auszutrocknen.

    "Putin versucht in der Ukraine, die Weltgemeinschaft zurück in eine Zeit zu bomben, in der politische Ziele mit militärischer Macht durchgesetzt und Grenzen willkürlich verschoben wurden", schrieb der Politiker. Die Ukraine habe für den russischen Präsidenten kein Existenzrecht.

  • 19:35 Uhr

    Russlands Verteidigungsministerium: Fast alle kampffähigen Flugzeuge des Kiewer Regimes sind zerstört 

    Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow teilte am Sonntagabend mit, dass die ukrainischen Luftstreitkräfte an diesem Wochenende zwei Hubschrauber und elf Kampfflugzeuge verloren hätten:

    Praktisch alle kampffähigen Flugzeuge des Kiewer Regimes sind zerstört worden.

    Konaschenkow fügte hinzu, dass das russische Militär am Sonntag mit Hochpräzisionswaffen einen Militärflugplatz in Winniza in der Westukraine zerstört habe.

    Das Ministerium warnte außerdem davor, dass Drittstaaten als Parteien des Konflikts betrachtet werden können, falls sie den ukrainischen Streitkräften ihre Flugplätze zur Verfügung stellen. Konaschenkow verwies auf "zuverlässig bekannte" Fälle, in denen ukrainische Kampfflugzeuge in Rumänien und anderen benachbarten Ländern empfangen wurden.

    Außerdem will das russische Verteidigungsministerium in der Ukraine Beweise für Labors gefunden haben, in denen vom US-Pentagon finanziert Komponenten für biologische Waffen entwickelt wurden. Konaschenkow zufolge habe seine Behörde Unterlagen über die Vernichtung gefährlicher Krankheitserreger wie Cholera, Milzbrand und Pest erhalten. Damit soll Kiew versucht haben, Spuren dieser biologischer Experimente zu beseitigen. Die Ergebnisse der Analyse würden in naher Zukunft präsentiert, teilte Konaschenkow mit.

  • 18:50 Uhr

    Tausende Menschen bei Anti-Kriegs-Protesten in Russland festgenommen

    Bei Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine wurden in Russland mehr als 2.400 Menschen festgenommen, bestätigte eine Sprecherin des russischen Innenministeriums am Sonntagabend. Darunter 1.700 Demonstranten in Moskau und 750 in Sankt Petersburg. Insgesamt sind in Moskau etwa 2.500, in Sankt Petersburg etwa 1.500 Menschen auf die Straße gegangen. Falls die Zahlen stimmen, wurde in Sankt Petersburg somit etwa jeder Zweite festgenommen, in Moskau sogar ein noch höherer Anteil.

    In anderen Regionen haben laut dem Innenministerium insgesamt etwa 1.200 Personen an nicht genehmigten Kundgebungen teilgenommen, davon wurden 1.061 festgenommen. Die Bürgerrechtsgruppe OVD-Info sprach von 4.359 Festnahmen landesweit.

    In Moskau verunglückte am Nachmittag ein Gefangenentransporter, in dem festgenommene Demonstranten und Polizisten saßen. Bilder in sozialen Netzwerken zeigten ein völlig zerstörtes Fahrzeug. Die Menschen retteten sich durch das Autodach, einige von ihnen benötigten medizinische Hilfe.

  • 18:25 Uhr

    Volksmiliz der Volksrepublik Donezk: Asow-Kämpfer eröffnen während Evakuierung Feuer auf Zivilisten

    Laut Angaben der Volksmiliz der Volksrepublik Donezk sollen Asow-Kämpfer mehrere Zivilisten erschossen haben, die gerade dabei waren, Mariupol durch den humanitären Korridor in Richtung der Stadt Nowoasowsk zu verlassen. "Nach vorläufigen Informationen wurden zwei Zivilisten getötet und vier verwundet", hieß es auf Telegram.

    Soldaten der Donezker Volksrepublik und der russischen Streitkräfte hätten dafür gesorgt, dass etwa 150 Menschen die Stadt sicher verlassen konnten, hieß es ferner in der Erklärung.

    Eine unabhängige Expertise über diese Ereignisse ist derzeit nicht möglich.

    Indes sei die Zahl getöteter Zivilisten im Ukraine-Krieg nach UN-Angaben auf 364 gestiegen. Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Sonntag weiter mitteilte, wurden bisher 759 Zivilisten verletzt, darunter mindestens 41 Kinder. Die meisten Opfer seien durch den Einsatz von Explosivwaffen mit weitem Wirkungsbereich verursacht worden, darunter Beschuss durch schwere Artillerie und durch Raketen. Die wahren Opferzahlen dürften laut Hochkommissariat des UNHCR erheblich höher sein. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

  • 17:55 Uhr

    Mitglied der ukrainischen Delegation: Kiew wird NATO-Beitritt nicht anstreben

    Der ukrainische Delegationsleiter Dawid Arachamija sagte gegenüber Fox News, dass die NATO nicht bereit sei, den Beitritt der Ukraine in den kommenden fünf bis zehn Jahren zu diskutieren.

    Wir erhalten jetzt eine Antwort von den NATO-Ländern, dass sie nicht einmal bereit sind, unsere NATO-Mitgliedschaft in den kommenden fünf bis zehn Jahren zu diskutieren. Das stehe noch nicht einmal auf der Tagesordnung. Wir würden nicht für den NATO-Beitritt kämpfen, zwar um das Ergebnis, aber nicht [jetzt] für den Prozess kämpfen.

    Über die Verhandlungen mit Russland sagte er, beide Seiten seien zufrieden mit dem Dialog und der Tatsache, dass die Parteien einander zuhören. Die Themen, über die es Meinungsverschiedenheiten gäbe, seien die Krim und die beiden Volksrepubliken. Russland bestehe darauf, dass Kiew deren Unabhängigkeit anerkennt, diese Forderung sei für die ukrainische Gesellschaft aber inakzeptabel.

    Außerdem sagte der Politiker, unbestätigte Informationen könnten darauf hindeuten, dass der vormalige US-Präsident Donald Trump einen Besuch in der Ukraine plant. Gemäß seinen Informationen könne Trump dabei durch eine Reihe von Kongressabgeordneten begleitet werden.

  • 17:20 Uhr

    Putin telefoniert mit Macron über Sicherheit der ukrainischen Atomkraftwerke

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat erneut mit seinem russischen Amtskollegen telefoniert und über die Lage in der Ukraine gesprochen. Wie die Agentur RIA Nowosti schreibt, dauerte das Gespräch fast zwei Stunden.

    Der Kreml teilte mit, dass Wladimir Putin den französischen Präsidenten unter anderem über die Situation rund um das Atomkraftwerk Saporoschje unterrichtet habe. Demnach sorgen die russischen Truppen in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Personal weiterhin dafür, dass die Anlage normal funktioniert und die Radioaktivität in der Umwelt normal bleibt. Dies sei auch von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) offiziell bestätigt worden. "Die russischen Streitkräfte kontrollieren auch das Kernkraftwerk Tschernobyl. All dies geschieht, um zu verhindern, dass ukrainische Neonazis oder Terroristen Provokationen mit katastrophalen Folgen veranstalten", hieß es aus dem Kreml weiter.

    Zudem habe der russische Präsident Emmanuel Macron darauf hingewiesen, dass Kiew die Vereinbarungen für die Bereitstellung humanitärer Korridore von Mariupol und Wolnowacha aus nicht umgesetzt habe.

    Zum Vorschlag, ein trilaterales Treffen (IAEO-Russland-Ukraine) in der Tschernobyl-Zone abzuhalten, um einen Sicherheitsmechanismus für die Kernkraftwerke in der Ukraine auszuarbeiten, sagte Wladimir Putin, dass diese Idee nützlich sei, dieses Treffen aber per Videokonferenz oder in einem Drittland abgehalten werden solle.

    Zuletzt hatte Putin Macron am Donnerstag angerufen und auf die Durchsetzung seiner Forderungen gedrungen. Macron hatte Putin geantwortet, diese seien inakzeptabel. Seit Wochen bleiben die beiden Präsidenten in regelmäßigem telefonischem Kontakt.

  • 16:40 Uhr

    Grafikprozessorhersteller Nvidia stellt Geschäftstätigkeit in Russland ein

    Nach einer Reihe von anderen Unternehmen stellt auch der größte Grafikprozessorhersteller Nvidia den Verkauf seiner Produkte in Russland ein. "Wir verkaufen nicht nach Russland", sagte ein Unternehmenssprecher zur Computerzeitschrift PC Magazine

    Vor Nvidia hatten auch schon die Unternehmen AMD und Intel ihre Geschäftstätigkeit in Russland eingestellt.

  • 16:20 Uhr

    Rotes Kreuz: Neuer Rettungsversuch für Zivilisten in Mariupol gescheitert

    "Der heutige Versuch, mit der Evakuierung von schätzungsweise 200.000 Menschen zu beginnen, ist gescheitert", twitterte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz am Sonntagnachmittag. Die gescheiterten Versuche zeigten, dass es keine funktionierende Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien gebe.

    Diese Informationen bestätigte auch Pawel Kirilenko, der Leiter der zivil-militärischen Regionalverwaltung von Donezk. Ihm zufolge sei es aufgrund des Beschusses der Stadt durch das russische Militär unmöglich, die Bewohner zu evakuieren. Eduard Bassurin, ein Sprecher der Volksrepublik Donezk, meinte hingegen, dass die ukrainische Seite einer Waffenruhe, um die Evakuierung der Zivilisten zu ermöglichen, nicht zugestimmt hätte.

    Nach ukrainischer Darstellung sitzen in Mariupol die Menschen schon seit Tagen ohne Strom und Heizung, es soll viele Tote und Verletzte geben. Der erste Versuch, Zivilisten über einen humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen, war schon am Samstag gescheitert, da eine zeitweilig verhängte Waffenruhe für die südukrainische Hafenstadt nicht eingehalten worden war.

  • 15:50 Uhr

    Flüchtlinge aus der Ukraine werden von Berlin aus in andere Bundesländer gebracht

    Flüchtlinge aus der Ukraine werden seit Sonntag mit Bussen vom Berliner Hauptbahnhof aus in andere Bundesländer gebracht. Das teilte die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales auf Twitter mit. 13 andere Bundesländer würden angesteuert, Bayern und Hamburg seien davon ausgenommen. "Das Angebot ist freiwillig, keine Registrierung", hieß es.

    Am Samstag seien laut Verwaltung erneut in Berlin mehr als 11.000 Menschen angekommen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. 720 von ihnen seien vom Krisenstab und dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten in Berlin untergebracht worden.

    Schon am Freitag waren mehr als 11.000 Kriegsflüchtlinge in der Hauptstadt angekommen. Zuletzt hatte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey auf Unterstützung durch die Bundesregierung gedrängt, weil die deutsche Hauptstadt zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen stoße. Sie forderte eine bundesweite Organisation und Verteilung von Geflüchteten.

  • 15:20 Uhr

    EU-Ratspräsident Charles Michel: Keine Kampfjets für Kiew

    In einem Gespräch mit der französischen Zeitung Le Journal de Dimanche sagte der EU-Ratspräsident Charles Michel, dass die EU Kiew 500 Millionen Euro bereitgestellt habe, 450 Millionen Euro davon für tödliche Waffen. Die EU befinde sich jedoch "nicht im Krieg mit Russland":

    Wir befinden uns nicht im Krieg mit Russland. Russland hat einen Krieg mit der Ukraine begonnen. Und die Ukraine ist ein enger Partner und Freund der EU. Deswegen helfen wir ihr auf vielen verschiedenen Wegen.

    Mit diesem Geld der Europäischen Union können ihm zufolge aber keine Kampfjets finanziert werden, die jedoch nach Angaben aus Kiew dringend benötigt würden, um sich gegen Russland verteidigen zu können.

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hatte sich zuvor mehrfach an die NATO mit der Bitte gewandt, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten oder Kiew zumindest mit Kampfjets zu versorgen. Eine Flugverbotszone könnte jedoch dazu führen, dass die NATO russische Flugzeuge in der Ukraine abschießt, was wahrscheinlich zu einer direkten Konfrontation der NATO mit Russland führen würde.

  • 14:45 Uhr

    Selenskij: Flughafen von Winniza vollständig zerstört

     

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij teilte am Sonntag mit, dass der Flughafen der Stadt Winniza, etwa 260 Kilometer südwestlich von Kiew, vollständig zerstört wurde. In seiner Videobotschaft sagte Selenskij, dass acht russische Raketen in Winniza gelandet seien. "Acht Raketen gegen unsere Stadt. Gegen unser friedliches Winniza, das Russland nie bedroht hat", sagte er.

    Das ukrainische Staatsoberhaupt forderte die Welt zudem erneut auf, den Himmel über der Ukraine zu schließen:

    Sie zerstören weiterhin unsere Infrastruktur, unser Leben, das unsere Großeltern, Generationen von Ukrainern aufgebaut haben. Wir wiederholen jeden Tag: Schließen Sie den Himmel über der Ukraine. Schließen Sie den Himmel für alle russischen Raketen, für russische Kampfflugzeuge und für all diese Terroristen. Errichten Sie eine humanitäre Luftzone. Keine Raketen. Keine Fliegerbomben.

    "Wenn ihr das nicht tut, wenn ihr uns nicht zumindest Flugzeuge gebt, damit wir uns verteidigen können, dann können wir nur einen Schluss ziehen: Ihr wollt es auch, dass wir ganz langsam getötet werden", resümierte der ukrainische Präsident.

  • 14:10 Uhr

    Papst Franziskus: "In der Ukraine fließen Ströme von Blut und Tränen"

    Papst Franziskus hat ein Ende des Krieges in der Ukraine gefordert. "Ich danke allen, die gerade Flüchtlinge aufnehmen, und ich flehe vor allem darum, dass die bewaffneten Angriffe aufhören und die Verhandlungen und der gesunde Menschenverstand obsiegen", sagte das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag in Rom. Einige Gläubige hielten während seiner Ansprache Ukraine-Fahnen hoch. "In der Ukraine fließen Ströme von Blut und Tränen", klagte der Papst.

    Franziskus gab bekannt, dass zwei Kardinäle in die Ukraine gereist seien, um der Bevölkerung vor Ort zu helfen. Er sagte:

    "Der Heilige Stuhl ist bereit, alles zu tun und sich in den Dienst dieses Friedens zu stellen."

  • 13:45 Uhr

    Mehr als 1.500 Festnahmen in Russland bei Anti-Kriegs-Protesten

    Am Sonntag gingen in Russland hunderte Menschen auf die Straße und forderten ein Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine. Sie skandierten: "Nein zum Krieg!" Die Kundgebungen fanden unter anderem in Wladiwostok, Irkutsk, Nowosibirsk, Jekaterinburg, Sankt Petersburg und Moskau statt.

    Nach Angaben der Bürgerrechtsgruppe OWD-Info sind landesweit bereits mehr als 1.500 Personen festgenommen worden, darunter Journalisten und Fotografen. Diese Zahl wird laufend nach oben korrigiert.

    In der Hauptstadt, auf dem Maneschnaja-Platz, der zum Sammelpunkt für Demonstranten erklärt wurde, hatten schon im Vorfeld mehrere Gefangenentransporter und Polizeifahrzeuge Stellung bezogen.

    Medienberichten zufolge hat die Polizei in der Stadt Nowosibirsk sogar einen Mops festgenommen. Das entsprechende Foto geht in den russischen sozialen Netzwerken gerade viral.

  • 13:25 Uhr

    Putin telefoniert mit Erdoğan: Aussetzung der Sonderoperation nur möglich, wenn Kiew die Kämpfe einstellt

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Sonntag mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan gesprochen. Putin betonte die Bereitschaft Russlands zum Dialog mit den ukrainischen Behörden. Die Einstellung der Sonderoperation sei aber nur möglich, wenn Kiew die Kampfhandlungen einstelle und die Forderungen Russlands erfülle.

    Wie der Kreml mitteilte, informierte Putin Erdoğan über den Verlauf der militärischen Sonderoperation, erläuterte deren Ziele und betonte, dass der Einsatz planmäßig verlaufe. Außerdem äußerte er, dass Versuche seitens der Ukraine, den Verhandlungsprozess in die Länge zu ziehen, vergeblich seien. Putin brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Vertreter der Ukraine während der geplanten Verhandlungen einen konstruktiveren Ansatz zeigen werden. Zudem bestätigte er die Bereitschaft der russischen Seite, Hilfe für die sichere Evakuierung türkischer Bürger aus den Kampfgebieten zu leisten.

    Wie der Kreml meldete, kritisierte Erdoğan die Kampagne des Westens zur Diskriminierung der russischen Kultur, die in einer Reihe westlicher Staaten an Fahrt gewinnt.

    Am Freitag hatte der türkische Außenminister die Offenhaltung des nationalen Luftraums für russische Flugzeuge verteidigt. Der offene Luftraum der Türkei sei von strategischer und humanitärer Bedeutung, sagte Mevlüt Çavuşoğlu. Er begründete diese Entscheidung unter anderem damit, dass Menschen aus Russland so noch in europäische Länder gelangen könnten, und umgekehrt.

  • 12:45 Uhr

    Sicherheitspolitische Lage: Autobahn-Verkehrskameras senden bundesweit keine öffentlichen Bilder mehr

    An deutschen Autobahnen gelegene Verkehrskameras liefern bundesweit keine öffentlichen Bilder mehr. Dies bestätigte ein Sprecher des Baden-Württembergischen Verkehrsministeriums am Donnerstag gegenüber dem SWR. Die Kameras seien jedoch nicht abgeschaltet worden, sagte der Sprecher weiter. Demnach würden die Behörden das von den Kameras aufgenommene Bild- und Videomaterial, vorerst nur nicht mehr im Internet veröffentlichen. Der Maßnahme war, nach Angaben des Sprechers, eine entsprechende Bitte des Bundesverkehrsministeriums vorausgegangen. So soll die momentane sicherheitspolitische Lage Grund für die Entscheidung gewesen sein, erläuterte er: 

    "Es gibt vermehrt Aktivitäten von sicherheitspolitisch-relevanten Akteuren im Straßenraum."  

  • 12:18 Uhr

    Ukrainischer Energieminister: OSZE muss alle Atomobjekte im Land unter ihre Kontrolle nehmen

    Der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) aufgerufen, alle Atomobjekte im Land, darunter das havarierte AKW Tschernobyl und das AKW Saporoschje unter ihre Kontrolle zu nehmen. Der ukrainische AKW-Betreiber Energoatom veröffentlichte die entsprechende Erklärung auf Telegram:

    "Die Ukraine besteht darauf, dass die in unserem Land tätige OSZE-Sonderbeobachtungsmission alle einheimischen Nuklearobjekte, darunter die AKWs Tschernobyl und Saporoschje, und alle anderen funktionierenden ukrainischen AKWs unter eine Rund-um-die-Uhr-Kontrolle nimmt und die Situation dort analysiert."

    Der gemeinsame Apell des Ministers, des Leiters der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde, Oleg Korikow, und des Energoatom-Chefs wurde demnach am 5. März an die OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid geschickt. Sie sei aufmerksam gemacht worden auf "kriminelle und bedrohliche Aktionen" der russischen Armee in der Nähe von und an den Nuklearanlagen der Ukraine. Der sichere Betrieb der nuklearen Anlagen könnte durch die Handlungen Russlands gefährdet werden und zu einer globalen Umweltkatastrophe führen.

    Mehr zum Thema - Putin: Offensive in der Ukraine über den Donbass hinaus, um "reale Bedrohung" zu neutralisieren"


    • 12:45 Uhr

      Sicherheitspolitische Lage: Autobahn-Verkehrskameras senden bundesweit keine öffentlichen Bilder mehr

      An deutschen Autobahnen gelegene Verkehrskameras liefern bundesweit keine öffentlichen Bilder mehr. Dies bestätigte ein Sprecher des Baden-Württembergischen Verkehrsministeriums am Donnerstag gegenüber dem SWR. Die Kameras seien jedoch nicht abgeschaltet worden, sagte der Sprecher weiter. Demnach würden die Behörden das von den Kameras aufgenommene Bild- und Videomaterial, vorerst nur nicht mehr im Internet veröffentlichen. Der Maßnahme war, nach Angaben des Sprechers, eine entsprechende Bitte des Bundesverkehrsministeriums vorausgegangen. So soll die momentane sicherheitspolitische Lage Grund für die Entscheidung gewesen sein, erläuterte er: 

      "Es gibt vermehrt Aktivitäten von sicherheitspolitisch-relevanten Akteuren im Straßenraum."  

    • 12:18 Uhr

      Ukrainischer Energieminister: OSZE muss alle Atomobjekte im Land unter ihre Kontrolle nehmen

      Der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) aufgerufen, alle Atomobjekte im Land, darunter das havarierte AKW Tschernobyl und das AKW Saporoschje unter ihre Kontrolle zu nehmen. Der ukrainische AKW-Betreiber Energoatom veröffentlichte die entsprechende Erklärung auf Telegram:

      "Die Ukraine besteht darauf, dass die in unserem Land tätige OSZE-Sonderbeobachtungsmission alle einheimischen Nuklearobjekte, darunter die AKWs Tschernobyl und Saporoschje, und alle anderen funktionierenden ukrainischen AKWs unter eine Rund-um-die-Uhr-Kontrolle nimmt und die Situation dort analysiert."

      Der gemeinsame Apell des Ministers, des Leiters der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde, Oleg Korikow, und des Energoatom-Chefs wurde demnach am 5. März an die OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid geschickt. Sie sei aufmerksam gemacht worden auf "kriminelle und bedrohliche Aktionen" der russischen Armee in der Nähe von und an den Nuklearanlagen der Ukraine. Der sichere Betrieb der nuklearen Anlagen könnte durch die Handlungen Russlands gefährdet werden und zu einer globalen Umweltkatastrophe führen.

      Mehr zum Thema - Putin: Offensive in der Ukraine über den Donbass hinaus, um "reale Bedrohung" zu neutralisieren"

    • 11:44 Uhr

      Zahl der Ukraine-Flüchtlinge steigt weiter an

      In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine rund 922.400 Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Demnach passierten allein am Samstag 129.000 Menschen die Grenze. Am Sonntagmorgen waren es 39.800.

      Die deutsche Bundespolizei registrierte nach eigenen Angaben bis Sonntag bereits 37.786 geflüchtete Ukrainer – und damit fast 10.000 mehr als am Vortag. Ein Sprecher des Innenministeriums wies erneut darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine deutlich höher sein könnte. Denn die Daten der Bundespolizei würden nur einen Teil der Geflüchteten abbilden, auch wegen nicht bestehender Grenzkontrollen.

      Griechenland nahm bislang rund 3.700 Geflüchtete aus der Ukraine auf. Darunter seien 1.146 Minderjährige, teilte das griechische Bürgerschutzministerium am Sonntag mit. In den vergangenen 24 Stunden seien 640 Neuankünfte registriert worden. In ihrer Mehrheit seien diese Menschen mit Bussen über Rumänien und Bulgarien nach Griechenland gekommen.

      Nach Angaben des russischen Grenzschutzes trafen innerhalb von 24 Stunden im russischen Gebiet Rostow etwa 6.500 Zivilisten aus dem Donbass ein. Seit dem Beginn der massenhaften Evakuierungen aus Donezk und Lugansk am 18. Februar hätten mehr als 150.000 Flüchtlinge das benachbarte russische Gebiet erreicht.

      Weltweit waren nach Schätzung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR und auf Basis der am Wochenende erneut aktualisierten Zahlen bis Freitag mehr als 1,3 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, die meisten davon nach Polen.

      Mehr zum Thema - Meine Flüchtlinge, deine Flüchtlinge – die schwankende Humanität des Westens

    • 11:10 Uhr

      Video: Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol ist angelaufen 

      Die Evakuierung von Zivilisten aus der umkämpften Stadt Mariupol im Osten der Ukraine hat offensichtlich heute Vormittag begonnen. Aufnahmen zeigen, wie eine Buskolonne die Stadt Saporoschje in Richtung Mariupol verlässt, um dort die zu evakuierenden Zivilisten abzuholen. 

      Der Start der Evakuierung war ursprünglich für den gestrigen Sonnabend vorgesehen, musste aber aus ungeklärten Gründen zunächst abgesagt werden.  

      Nach offiziellen Angaben der Verwaltung der Stadt Mariupol soll die Evakuierung zwischen 12:00 Uhr Ortszeit (11:00 Uhr MEZ) und 18:00 Uhr Ortszeit stattfinden. Es sei eine Feuerpause von 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr Ortszeit vorgesehen (9:00 Uhr MEZ bis 20:00 Uhr MEZ). In der Stadt leben nach Behördenangaben rund 440 000 Menschen. Auf den humanitären Korridor hatten sich die ukrainische und die russische Armee nach Verhandlungen geeinigt.

      (rt de/dpa)

    • 10:51 Uhr

      Wortwechsel in Südafrika: Russische und deutsche Botschaften diskutieren auf Twitter

      Eine Reaktion der deutschen Botschaft in Südafrika auf einen Tweet der dortigen diplomatischen Vertretung Russlands hat in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. Nachdem die russische Botschaft sich auf Twitter für "zahlreiche Solidaritätsschreiben von Südafrikanern" und für die Unterstützung Russlands im Kampf gegen den Nazismus in der Ukraine bedankt hatte, reagierte die deutsche Botschaft in Pretoria mit dem Hinweis:

      "Entschuldigung, aber da können wir nicht still bleiben, das ist einfach zu zynisch."

      Russland schlachte in der Ukraine aus Eigennutz Männer, Frauen und Kinder ab, das sei definitiv keine Nazi-Bekämpfung. Und weiter hieß es:

      "Schande auf jeden, der drauf reinfällt. (Leider sind wir eine Art Experten, wenn es um Nazismus geht.)"

      In die Diskussion schaltete sich die russische Botschaft in Großbritannien ein und wies darauf hin, dass Deutschland über den Donbass-Konflikt acht lange Jahre geschwiegen habe. Die deutschen Diplomaten sollten lieber bedauern, dass sie die Ukraine nicht überzeugt hätten, die Minsker Abkommen zu erfüllen und sich mit Vertretern von Donezk und Lugansk an den Verhandlungstisch zu setzen. Die Botschaft teilte Fotos mit der sogenannten Engel-Allee in Donezk. Dort befindet sich ein Denkmal für die seit dem Jahr 2014 im Donbass-Konflikt getöteten Kinder.

    • 10:03 Uhr

      US-Radiosender Radio Free Europe stellt Arbeit in Russland ein

      Der US-Radiosender Radio Free Europe stellt seine Arbeit in Russland ein. Er begründet diesen Schritt mit einem von den russischen Steuerbehörden eingeleiteten Insolvenzverfahren gegen die russische Niederlassung des Senders, mit einem erhöhten Druck der Polizei auf seine Journalisten sowie mit dem neuen Mediengesetz in Russland. Diese Entscheidung sei dem Sender aufgezwungen worden, sagte der Chef des Unternehmens, Jamie Fly, in einer Mitteilung. Man plane, über die "katastrophale Invasion" Russlands in die Ukraine von außerhalb zu berichten.

      Als Reaktion auf ein neues Mediengesetz in Russland stellen auch mehrere andere internationale Sender und Nachrichtenagenturen ihre Arbeit im Land ganz oder teilweise ein. Darunter der US-Sender CNN, die britische BBC, der kanadische Rundfunkveranstalter CBC und die Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch ARD und ZDF setzen die Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios erst einmal aus.

    • 09:44 Uhr

      Russische Banken wollen nun UnionPay-Karten ausstellen

      Das Nationale Zahlungskartensystem Russlands teilt mit, dass russische Bürger auf Auslandsreisen und beim Einkauf in ausländischen Online-Shops sogenannte Co-Badging-Karten benutzen können. Die Zahlungen werden in diesem Fall über das russische Zahlungssystem Mir und den chinesischen Zahlungsdienstleister UnionPay abgewickelt. Diese Karten werden in 180 Ländern der Welt akzeptiert. Große russische Geldhäuser wie Sberbank, Alfabank und Tinkoff erörtern nach eigenen Angaben bereits die Möglichkeiten, und wollen demnächst solche Co-Badging-Karten ausstellen.

      Zuvor hatten die beiden weltgrößten Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard angekündigt, ihre Geschäfte in Russland wegen des Ukraine-Krieges auszusetzen. Dieser Prozess soll einige Tage in Anspruch nehmen. Anschließend werden in Russland ausgestellte Karten nicht mehr im Ausland funktionieren.

    • 09:10 Uhr

      Luftfahrtmesse FIDAE ohne Russland: Chile lädt russische Unternehmen aus

      Die größte Rüstungs- und Luftfahrtmesse Lateinamerikas, FIDAE, wird diesmal ohne Russland stattfinden. Das chilenische Verteidigungsministerium, das die Veranstaltung in der Hauptstadt Santiago de Chile organisiert, hat russische Unternehmen offiziell ausgeladen. Die Militärbehörde des südamerikanischen Landes begründet ihre Entscheidung mit der russischen Aggression gegen die Ukraine. Diese hatte die chilenische Regierung bereits am 24. Februar scharf verurteilt.

      Die FIDAE wird alle zwei Jahre veranstaltet. An der Messe beteiligen sich regelmäßig mehr als 40 Staaten. Auch Russland war dort in der Vergangenheit mehrmals vertreten. In diesem Jahr findet die Messe vom 5. bis zum 10. April statt.

    • 08:50 Uhr

      Russlands Verteidigungsministerium: Russische Truppen nehmen vier weitere ukrainische Siedlungen unter eigene Kontrolle 

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